Degotardljche ^ Laibacher Zeitung, Mittwochs den 22. Jänner '»no ^r. 7. F^m&^arsp°ndereVest VoluJtur var J,c r ! Per(3ue «asus Metuenda d es mper a°h'% . „ . •• beneca mOctama. "^«°bc"t da« e.strn° Gesey der N°.ß. Mi. »^>. 5"° Menschen gleich: "" V?^ZU7«m°ch" "°. je«" spät. W5.> Inländische Begebenheiten. 3 aibach. Aus den ordentlich geführten Registern über die Todesfälle in hiesiger Hauptstadt nnd den Vorstädten erscheinet, daß i»! dcm lezt vcrsicsscncn 1799. Jahre daselbst m»t Ausnahme dcs Garni-sons - Spitals und der französischen Kriegsgefangenen die ganze Zahl der Gestorbenen sich ans 496 belaufe; davon starben in dem allgemeinen Krankenhause der Barmherzigen Bruder 29 männlichen und 20 weiblichen Geschlechts; zusammen 49 Im.Armcnvcrsorgungbhause 2 — Arbcitshause 2 — Gcbähr und Findclhause 9 Zusammen 62 ^ Nothgetaust und todtgebohrne Kin- ^ der 48 ^ An Fraisen starben 92 H — Blattern 32 ^ — Masern 4a — Scharlach Ausschlag 3 — Skroftlkranheitcn ,3 Kinder Zusammen 230 Erwachsene. Au Entznndungskrankheiten 5 — Nerven-Faul-undGallficbern 47 — Aeußerlichem und innerlichem Brand 48 — Der Abzehrung 6^ — Der Lungenschucht 35 — DerWasiersucht 32 — Schlagftüssen 9 -- Krebse H Erwachsen Zusammen 266 Die Sterblichkeit war im Monat ' te Inli am geringsten, und imDe<-zembcr am größten. Das erste blätternde Kind starb seit 7 Jahren jcderzeit auf der Pol-lana Vorstadt. Sanft ruhen denn unsere Lieben , deren Verlust unsern Herzen vielleicht noch zur Sunde wehe thut. 3. 1. 7. l.. Wien. Sonnrags, Hen 12. d. M. war Ihrer Kaiftrl. Hoheit der Frau Gcinaylinsl d.s Er^her,ogs Pa-lannns zu Ehrcn, hcy Höfts ein glänzendes Hofb ilts» st, und Montags muäkirtcr Vall in b^idcn Nedouten-Sal?n , wozn von Ho'e 35-^ Frcybi^ete an Personen vom Adel, an /vrclnd,.' und al, andere angescN-ne Einwoyncr dlcftr Stadt vertheilt wordcn raren, nnd wobei die ganze Nackt durch, in mehreren herrlich «ngcrickteten VüffotS, jedermann, , aus Kosten des Hosts, mit allerley Speisen uud Getränkcn, auf das reichlichste u. zu vorkommenste bewirthet wurde, II. MM. der Kaiser und die Kaisermn, I. K. H. der Erzherzog Palatinus mit I. Kaiserl. Hoh. seiner Frau Gemahlinn, des Erzherzogs Großherzogs von Toska-na K. H. und höchstdessen Königi. Gemahlinn, der sämmtlichen Erz-Herzoge: des Erzherzogs Frrdinand nnd ^höchstdessen Gemahlinn, lvls auch des Prinzen Albert von Saa> sen-Teschen KK. HH. haben dieses Vallfeß Mt Ihrer Gegenwa" beehret. ^ 7.? 3!us Grätz wird geschrieben: „Auch s «user Vaterland besitzt Männer mit ^ ausgezeichneten Kunsttalenten. Nun besitzt cs einen Meckauiker, auf don es wahrlich stolz seyn kann. Eu« Bürger zu Marburg, Nabmcns Andreas Dangisch, zeigte leythin öffentlich folgende Kunststücke: Erstens , hat er nichs nur den vor etlichen Iasircn d 'rchHerrn Enslen gezeigten und allgemein bewunderten Scilränzer nachgeahmt, sondern selbigen noch mehr vervollkommet; zweytens, hat er nacki eigener Erfindung, einen Jüngling, der frey-stthcnd vor-und rückwärts mehrmahls durch einen Reif sprigt, a/zei-get; drittens prodnzirt sick der Scü-tänzer, in Bewegung aller Leides-thcile, stehend, siyeud, kniend, mit beiden Händen greisend, so zwar, daß auch j.der einzelne Finger seine eigene Verrichtung natürlich macht, und auf Fragen Ja odrr Nein ant-wortct; viertens, hat cr auch erfunden , alle Reitkünste meckanisch-kör-perlich nachzuahmen; sowohl Pferde als Reiter machen alle der Natur angemessene Bewegungen uud Sprunge, wie solche vor wenig Jahren bey dergleichen Reitkünstlergcsell-schaften sind gesehen worden. Besonders fällt es über alle Erwartung auf, daß Pferde und Reiter in einer Höhe von 2l Zoll alle Glieder bewe-wegen, erstere in Galopp laufen, letztere ab?r mit Händen und Füssen rück'und vorwärts stehend, balanci-rcn, auch filzend, kniend, sich herab-und wieder aufschwingen, durch Reif und über Bänder springen, zu Fuß laufen und umschauen,mit einem Worte alles machen, was bisher so viele K'.instwerke, ohne bemerkbare Direkzion, versagten. Tyrol. Se. Königl. Hoheit, der en Chef kommandircnde/Erzhel.'-zog Karl, hat in Ansehung dcr ge-a/enwärttgen Tyrolischen Landesvcr-theidigungs-Vorfichts-Anstalten, unter dem 27. Dez. vorigen Jahres an dem Landes - Gouverneur-uud Hofkommissar, Grafen v. Vißingen, folgende gnädigste Antwort ertheilet: ,,Aus dem mir über die Landcsbe-waffnung angeschlossenen Protokolle, habe ick mit vielem Vergnügen die patriotische Bereitwilligkeit, von Seiten der Obcrösterreichischen Landesstelle und Ver Tyrolcr Landschaft, ersehen, alle Vorkehrungen zu treffen , welche die Laudesverts.cidigung, nach Maßgabe der Umstände, nur immer nöthig machen dürfte. Gleichwie ich diese Erklärung, welche neuerdings das Gepräge der edlen Denkungsart enthält, Mit dem verbindlichsten Danke ancrkenne, so mache ich es mir aber auch zur wahren Angelegenheit, bcy der Fortsetzung der nöthigen Vorsichtsanstalten , auch zugleich alle Erleichterung für die Tyrolcr Landschaft eintreten zu lassen, welche nach den Umständen nur immer möglich ist. " „Das von Seiten dcr braven 3y-roler bis jetzt in alle Fallen ans eine ausgezeichnete Weise bethätigte z Benehmen, gibt mir zum voraus die volle Ueberzeugung , daß im ei«- < tretenden NothMc, "cill Au^cndl:ck vorsäumt werden wird, um luit den diesseitigen Truppen in die scklcunig^ ste Verbindung zu kommcn, woran ich um so weniger zweifle, als ich die bestimmteste Versicherung wiederhohle, daß ausdie Sicherstellung eines Landes, welches bis jetzt in allen Fällen seine Pflichten gegen Gott, Vaterland Md den Laudes-fürsten, zum Rubm für die Nachwelt und zum Master fur die Zeitgenossen, erfüllet hat, immer mem Hauptaugenmerk gerichtet bleiben wird." Ausländische Begebenheiten. Italien. Mailand, dcn ^o. Dez. Die Vocchetta ist noch nicht erobert. — Di^ angefangene Belagerung von Ga-vi muß wegen cingctrettener starken Kälte verschoben werden. General Klenau hat sich nnt einigem Verlust aus dere Nähe von Genua zurückziehen inüsscn, weil die Franzo-sen ihn mit Ucbermacht angriffen. — General Melas befindet sich noch zu Turin. — Hier ist eine große Menge schweres Geschütz aus Cuneo:c' angekommen. MTurin, den 24. Dez. General Melas hadan alle Ortsobrigkeiten in Piemont den Befehl ergehen lassen, die fielen Meuchelmörder und Strassenräuber mit Hilfe des 'aiserlichenMilltärs auszusuchen, un> z festzusetzen. — Die ganze französis. Division des General Gardann? ist cigenmächlig aus dem Genuesische« nach dcr Provence, zurückgegangen. Sie stnnd allerdings in Gefahr zu verhungern. InjPietra, Gorrauud Mclogno haben die Franzosen ungeheure Kontributionen verlangt, un) rüsten sick nun zum Abzüge. Ja aber ein Reisender ohne Reisegeld eine schlechte Figur spielt, so fanden sie für nöthig, von der Stadt Pic-tra allein ioc>,<2o^ 3lvres Reisegeld zu fordern. — Der General MclaS hat eine Unterhandlung cing leitet , Kraft welcher di? G.ijcln, w^che die Franzosen ans Piemont vor ihrcm i!v> Auch rücktte er wieder näher gegeu GeHua vor. Frankreich. H P a r i s, dcn 29. Dez. Vorg?-sl>'rn Ab?nds hat dieRegierung einen Kourier nach der Insel Olcron ( an der lwcstlichcn Küste von Frankreich s g?schlkt,^lm alle am iZ.Fruktldor, oder 3. i^cpt. 1797. dorthin Vcr-banntcn zurückzuberufen. Auch die übrigen damals Verbannten, als Carnot, Barthelcmy, Düplanticr Portalis, Dämas:c. ssnd zurückberufen. Wegen Pichegru lst noch nichts entschieden. — Buonaparte beschäftigt sich sthr mit dem Mili-tairsach, und sucht die bey mancken Korps zerfallene Kriegszucht wic-dcr herzustellen. Ein heutiges Journal sagt: Was haben wir seit io. Revoiucionsjah-ren gewonnen? Tugenden? Ncin.— Neiä)thümer? Ncin. — Dle Freyheit? Nein. — Wa3 denn? — Zehen Jahre Erfahrung. Ist denn das Nichts, zehen Jahre mehr, und Erfahrung? Paris, den zi. Dez. Gestern haben die Konsuln beschlossen, daß der Leichnam Pabst Pius h mit allem seinem Range angemessenen Ehrenbezeugungen beerdiget werden, und ihm auf der Stelle des Begräbnisses; zu Valence ein einfaches Denk-maal, das seine Würde anzeiat, er-richtet werden soll. General Massena ist zur italienischen Armee abgereist. Der Cl'haltungsstnat ist fti" d^m 26. dieß in vöNiger Th.ttz^kett. Si^ycs ist zum Präsidenten desftlden crwchlt worden. Seit d?r letzten Revolution zic-hcn sich die Vande einer engetr Freundschaft zwischen Frankreich und Preussen immer fester zusammen. Vor einigen Tagen erhielt die Pa-rlftr - Garnison die Parole:. Friedrich der zweyte. Die Konsuln haben beschlossen, daß alle össcntlichc.Staatsbeamten, Geistlichen , Iugendlchrer, schwören sollen : Ich verspreche Treue der Konstitution. Durch einen andern Beschluß erklären die Konsuln die Dekrete, nach welchcn die zur Gottes Verehrung ^ bestimmten Gebäude nur an den De-kadcntagcn geöffnet werden sollten, als kasslrt und vernichtet. ! Der neapolitanische Legationsse-! kretär ist g?stc,rn aus dem Tempel entlassen worden, wo er seit beynahe einnn Jahre gefangen saß. Die Gesandten von Madrid und Berlin hatten sich alle Mühe gegeben, ftine Freiheit zu erhalten, aber vergebens. Jetzt wurde er ohne Fürbitte auf freyen Fuß gesetzt. Man hat die Bemerkung gemacht, daß bey der gegenwärtigen Besetzung drr neuen republikanischen Aemter alle Jakobiner, und revolutio- närcn Mcnschen u^rgangcn, lind entfernt worden sind. Die Konsuln habcn dcn Clouans cine General - Llmncstic an^cbotcn. Der Magistrat von Hamburg hat j in einem wcittäusigon Schrcib:» vom i6^ Dez. an die ftan^ösis. Konsuln die Gründe auseinander gestyt, warum derselbe die Llusweckslung des Napcr Tandy lc. nicht verhindern konnte. Der Großkönsul Vuona-parte hat unter dem gestrigen Da- ! tnm eine sehr lakonische Antwort da-ranf gegeben. Wir haben, heißt z rs darinn, Ihr Schreiben, meme z Herren, erhalten; es rechtfertigt ! Sie nicht. Der Muth und die Tugenden erhalten die Staaten. Feigheit ruiniren sie. Sie haben die Gastfreundschaft verlezt. :c. General Augerau hat wirklich das Kommando der französis. Truvpen in Holland erhalten. Buonaparte i hat ihm aber versprochen, daß, wenn die Umstände ihn nöthigen würden, Versöhnlich Krieg zn führen, er ihn ! nicht in Holland lassen würde. Paris, den3,.Dez. DieNach-ticht, daß der Großkonsuln Vuo-naparte ein Fcst geben will, das 2 0^^000 Livrcs kosten solli, ist falsch. Für dieses Gcld kann er 6 Monate lang ein Regiment Soldaten erhaitcu. Gestern haben die Konsuls an die "Thouans eine Proklamation erlas- ? s?n, worinn sie dieselbe auffordern z die Waff.'ü nicdrrzulegu / nnd si^) ^ der nr'lcll b.'ffern Ordnung dcr DiN' ! go zu mtterwcrfftn. ?iilcrdings, ! heißt csZ in diescr Vroklamalwtt, wurden nug?reck»te Gesetze genmcht, die Freyheit der Govisfen gekränkt, man sezte Bürger auf die Eimgrali-tenliste, die ni? ihr Vaterland vcr-lasscn hatten, um sich .ihr.'s Vc -mögens 4U bemächtigen; die Gest-' gicrung will alle diese Fehler wl.'^ der gut machen, die Wunden Fram-reicks heilen, die Freiheit des Got-' tesdienstcs horstniclt, m.d allen empörten Emwolnicru eine gänzliche und vollkommene Verzeihung bewilligen. Dagegen sollcn die Gemein-den, welcke in d?r Rebellion beharren, als Feinde des französischen Volks erklärt wcrdcn. Der französische Gesandte zu Kas" sel geht mit geheimen Aufträgen naa) Schweden: ihm folgt in dicsem Posten der ehemalige französischen Resident zu Genf Desportes. Die Konsuln haben beschlossen, daß alle Offiziers und Soldaten, die sich auszeichnen, belohnt werden soll^ ten. So erhalten diel Grenadiers und Füsiliers für ausserordentliche Thaten eine mit Silber eingelegte Flinte; die Tambours vergleiche" Schälgel, die Reuterey dergleichen Musketons, und die Trompeter sil- bcrne Trompctcn. Die Artilleristen bekommen goldc^c Granaten, die sie auf ihren Aufschlägen tragen. Mit dicscn Ehrenzeichen welcl.e bcy den Oss-zicrs in schön gearbeiteten <2ä-bcln bcstchcn, ist eine kleine Pension verbunden. Von den Mitgliedern der 2 vorigen Rathe sind 37a meist bekannte Jakobiner, der Schreyer, oder Schwachköpft bci der neuenRcgiernng nicht augosttüt worden, die übrigen abcr von gcnnisstHten Grundsätzen, odcr von cntschicd:ne Talenten sind alle in verschiede Fächer nngetrctcn. Dcr Beschluß der Konsuln, daß hinführo die kacholisckcn Kirche^ nicht blos an den Dekaden, sondern an allen Tagen gcöffnct ^crdcn dürfen , hat Hier veele Freude verursacht. Was an Kirchen m Frankreich noch nicht verkauft ist, darf hinführo anch nicht mehr unter dem Titel, Nationalgut, verkauft werden. In der Hegend von Avignon streift eine Räuberbande von 200.Mann herum; die alleS in Furcht und Schrecken setzt. l General Murat, Kc;:un'uw