Arettag den Z0. Mär; 1874. XIII. Jahrgang Di« »Murborgn giUung" irschimt jedtn Sonata», Mittwoch und Kreitag. Pnili — für Mardurg! ganzjährig 6 ft. vaibjährig z !>., viirliljährig I >1. ill kr; sür ckustillu»» mß Haus manatlich 10 kr. — mit 'Postversendung: ganzjährig 8 fl., halbjährig 4 fl., vierteljährig z ft. JttscrtloiiSgel>iihr s kr. pr. Zeile. Die turopäischc Lage «nd /rage. V. Zilm Ariege zwischen Staat und Kirche. Unbestreitbar sind iS die germanischen odcr die stark mit germanischen Elementen verjeKten Völker, welche enLiveder schon im Bürgerkri,ge begriffen sind, oder den Gegensatz lebhaft verspüren, oder in ihr^n Staatt-Gruudgesetzrn daS Bewußt-skia des GegrnsatzeS vnrathen. Im Bürgkrtrikge mit Wehr und Waffen begriffen ist die Schweiz; die Scharsjchützeu-Kom' pagnien lm kath'lischeu Jura warrn gar kein Spaß, sondern bitterer Ernst ; der Ausruhr iii dkl, Gemüthern ist in die Aime und Fauste gefahren. Ohne die lokale Militärmacht Preußen» säße der Erzbischos Ledocho vSki gegenwärtis; nicht m seiner Zelle zu Ostrotvo. Am Rhein hinaus, und jenseits des Oberrheins, in den „zurücker-oberten ReichSlank'en", sind „Quadratmeilen", aller lierzlich tvenig ^Seelkn" erobert ivorden; die 15 Abgeordneten von Eljah-Lothringen Verschärfen dcn „Gegensatz" kusio?, den daS neue Reich in sich „verspslrt". Nord^Amerika, von Pilglim'Bätern ge-t^riindet, vom Quäckerthum durchsäuert, hat sut Beginn seiner staatlichen EL'steuz Maßregeln für die greihsit der Gewiffeu getrosfen, und den Staat für einen krassen Ignoranten in den My« sterien erklärt. Wir wissen, ohne daß man es unS jagt, daß auch die Union noch ia den Kampf tzineinaerisseu Ivird, nicht auS Mangel oder auS Uebtiflus; an Gewislcvsfrkiheil, sondern durch das Utbermaß der Tritndungslizenz. DaS amerikanische C'vilgtsetz ist viel zu lax im Punkte ter frommen Stiftungen, im Gewührenlassen der „tobten H.md''. Ml Hilfe deS bekannten Manövers, Ku> latoren oder Bcrtrauensdepositare zu ernennen, Schenkungen unter Lebendev, so wie die Ver-mächlnisse an eine lndividuelle Persönlichkeit zu brlnjjen — wogegen kcin Staat etwt^s machen , ivklche schtinbare Individualität aber rille konllnuirliche, nämlich der jeweil gc Bischof, Äorslkher oder Psarrherr ist, an den das Vcr-mögen ill kiaueo ü!»erwiesen tlurd, hat s'lch fak, tisch eine „moraltsche Person" herauSgest-llt, welche Person eine besitzt, und ivelche Hand „todl" iü. Die bekannie Äl^rlichkeit der Knechte GolteS t'P>r!tt da maulwurfurtig gegen den Sinn deö biir^tcrl chen Gesetzes, indrm sie den Buchstaben tts^'iktirt, und so ist es gekommen, k^al? in Eng-laiid und Amerika nngrheure Schlitze in Kirchen und j^löstern ausgrhäust werden konnten, wcich d n kleine-» Kncg spielen!? führei», aber auch für i'tN großen Krieg s^krüstrt sind. Diejenigen Staalen welche solche iilit>rfchlcife und T^xtverdrehungen t,kdu!e>et liaben, stehen sämoltlich zur K'rche tm Beihältniß des bewaffneten Friedens und müssen den Kaml's ausnahmen, tvan« und wo es der Kirche gefallt. Und seit dem 3uli 1870 scheint eS der Kirche zu tlkfaUcn. vym Ärder zu zichen. Nord.Atncsik.i vorauf, «vo der Mißbrauch am Stälksten getrie!ien ivird, dunn Englnrd, welches die juristische Sophisterei der Kuratoren ausbrachte, endlich alle Länder und Staaten, in deaen sich et AuulogeS eil'^eschljchen und ein» genistet hat, müsfen ivohl soer übel zu einer Reliis'lon der Gesetzgebung, Trlel: Korporation und Berein, Artikel: Vlrmögen, schreiten, die Grenze 'dieses Vermögens schaif und ziveckeut-sprechknd bcstmmkn, eine strenge Buchführung vorschreiben und dea Slaatsinspektoren die gehörige Besagniß zur Kontrole und Revisioi! ver, leihen. Wknn de neueste Kricgsführunst nah Außen dargkthan hat, taß der Fnnd siinnizieU am Schlveislen geschivächt tvird, so ist diest Taklik in Bezug ans den innrrn Feind noch viel mo, ralijcher und rrfoltirkichei'. WkNn der Staat sich selber alS daS sililichc Prinzip ersasit, tvcntt er durch die S^ulc sich echte Bollbürger erziehi, so hat er auch das Necht, den Elementm, welche snncn Ciz'ehun jiipl'M mit andern al« tnoralischen Mitlel-i durchkleuzen, daS Handwerk zu lcgen; vor Alle.n d.is Nechk, eiiie d'Nterlistij.e und heimtückische, k.^iuistlsve 5>k^utelu ug des GeetzlS durch sine authelitische Iuteiplet^it on lahmzulegen. Aber tt'^'hj;;nNkikt, nur d r Vta.i , der selbst fe'u Kasuist, kl>n profaner Icsu t .si, der die Fleiheit Nicht für die tn.'pgtbcnden Persönlichkeiten mit Beschla.j belegt, der sich vor der Intelligenz nichl surcht't. '!)«r v.rnünflis.e Ätatt — u j der andere ist „w-rth, daß er zu Grunde a^hl" — d a r s überhaupt lvaS er will, iveil dieseS Wollen das Negulatili der Beri^uns! neben und über sich Hit. Dem unve>nÜ!'ftigea und un» sttllichtn Staat il'ünscht die Bernnnfl scltist jed«' Rebell o.', auf dcn Hals und sr.ut sich still, ivcnu er Mit alle« Hunden gkhe^zt wird. E u^ Brrmö^jenssrage lauert also hinler dem ganzen Kraiva!!, — wie piosnisch, ine nnch-tirn! Nur sachte, Iijr Heirei»! Zunächst ist die BermötlenSsiage nur das 'illÜticl zum Z v^ck, die Miltelfrage zur Hauptsra.je; und dann, habt Ihr _______ l daß Da nlMtN'r gar jo rasch und schneidig bist, wi' srüh^l — aber deslveiz'u brauchst doch nit gar so leimi s z'sei'i l Da ivollt' ich am lKnd noch lieber liö-'n, -vean Du im HauS herum'-schelten und d'.e Schüstcl durcheiuaiidsc weifen thät'st, ols daß Du so dasi^'st lvie Eiu'^, das keinen gesuildcn Tropfcn Blul mehr in die A)ern hat — ivas hast denn ? Thnt Dir ivaS we!) ? Soll ich einen Doktor hol'n „Zu ioas? Ich »it krank'', sage Stasi lachend, Mit Au',cn, in denen die Bistäligung ihrer Worte glänzte. „Wenn Du Nit krank bist, tvas sehli Dir nachher sonsl?" „Mir sthlt auch nix, V^ler — ich h..b' alle'V ivas ich nur verlang' l Hat der Vater ivas auS" zustellen air mir? Bin ich etwa nil richtig — thu' ich die Arbcit nit wie sich's gkhört?" „Da arbeliest für Zwei'', antwortete der Bauer. „Du arbeitest mir schier gar zu Viel — das braitchl's nit, und das maidl'ö auch nit nllein aus — der 'Iliensch muß auch sonst riet'.klsam sei« und tine Freud' an 'ivas haben. Sag' mir wenigstens, mit iias ii^ Dir eine Freud' machen kann! Gcl) mit lnir 'nunter in'S Dolf ... es ist oft allerhand Gestlls.lmst druiit'N — vielleicht ztrstrrul's Dir 5^ ine Tedanfeii und Du unterhältst Dich dabei". N e u i l l e t o tt. Kit ZilVider-Wilr^cii. Von H. Schlnid. (goitsltzung.) AtN liebsten saß sie an der Langseiie des Hauses, der Brettenwand gegenüber, an deren jenseitigem AbHange die Brellcaalm lang; wenn das (Atstein in der Abendsonne er^zlänzte, konnte sie stundenlang aus d.r Bank sitzen und starrte regungslos in das Glühen und allmähliche Erlöschen hitianf, utlzu gänglich sür jedes Gespräch, sür alles Zureden unempsänglich. Der Vater hatte mehrmals versucht etwas aus ihr heraus-zttbringeu, was zur Aufklärung ihres veränderten Benehmens dienen konnte: er hatte den Psalrcr in'« Haus gerufen, daß er s'ie ausforsche, hatte unter elnem Borivande den Bader kommen lassen — aber Stasi halte Niemauden Rede gestanden, und die Mktnung allrr ging übereiustlMinend dahin, daß str ÜN einem geheimeu Uebel leide, daS als Glmüthtkrankh it sich unheilbar in chr festzusetzen drohe. „Das ktNut man", sagte dcr Bader. indiM er mit tvichtiger Miene auf sriire Doje klopfte. „Hab' den Fall ii» meiner ProxiS schon öfter gehabt. Dte L^brr hat sich mit der Milz verfeindet; davon kommen die Wallungen in der Lunge, Melankolei nennt man doS, die eiugetheill wird IN eine graue und eine schwarze. Noch ist eS die graue, aber wenn nicht bald geholseo tvird, kann'S wohl g'schei^n, daß eS die Kopsnervt'ä angreift und die schitiarz< Melankolei sich dazu schlagt". EineS Ab ndS tral der Bauer, zum Ausgehen beieit, vor das Haus; auch sein Uebel hatte sich gemindert, daß er lvieder im Stande ivar, ohue Ermüdung den Gang in daS Dorf zu unternehmen: er halte dort ein Tcjchäst zu lieiorgeu und blieb verivundert. stehe^i, als er Stasi lt'ieder bemerkte, auf vrr Bank sitzend, vom Glänze dtS Abendrolhs befchleven, dkn Kops an die Wand zurückgelehnt und die Augen geschlosskN, wie Jemand, der eine innere Gedankenivclt be-schaut und in der Betrachtung durch lein äußereS Bild gestört sein will. „Sie ist wirklich schon ganz lraumhapig l- sngte er vor sich hin. „Ich werd' Mich schon uochmal aus'n Weg zum Bader machen müss n; er muß ihr waS eingebtn, daß die Ftindschafl von der Lu» gar nicht so streng nimmt, daß er das Widersinnig,ste an die Angel hcstit, um die Gemütlitr zu fangen; daß er dcn StaatSpo-tknzcn »vciMncht, nur der blinde Glaube erhalte den Staat und die St^^atslvürden; daß er die eine Tahe nach Oben zum sanften Streicheln verwendet, während er slch mit der andern nach Unten einhakt, um auch hier mitzuspielen; 0aß er den Kommunismus selbkr nicht fürchtet — . den er übrigens sklber lang genug getrieben weil er d^s Kommunismus selber Herr zu werden hofft. Der Glaube ist also längst Mittel geworden; es handelt sich um die Macht, um die Wrlt» Herrschaft. sXlcht mehr und nicht lveni ger steht auf dem Spiele, mtnu wir die kleincn Zwischenvorliänge aufzietien oder zerreisscn und in den tlkstN Hintergrund dcr Wcltbühne blicken. So erst gnvlnnt der Kamps sein Intercsse, snne Bedeutung» seine Vest^hr und Größe. Und die germanischen oder gerMtMisirten Völker, von denen hsute einzig dle Rlde jettt sollte, mögen die Ehre g'nicßen, von dcr Geschichte zum Frontangilff kommandirt zu sein, aber anch die tiefe SZerpflichtung empfiilden, die Kriegführung nicht oberflächlich zu betreiben, sondern sie »n ll)rem ganzen nolhiv.ndigen Um-s.,nge zu stndiren: sltllich wle ökonomisch, vom Standpunkt des B^wußiseins, wie vo^» dem der Finanzln. Zln cheschichle des Zages Der Frühling naht! — rilf kürzlich daS „Vaterlun d" der Grafen und Kirchen-f'ü rsten. Und heute schon verkündet diele Partei: Die Oilrrwoche des I»»hrlö 1874 jcheint berufen zu s.in, der Zil !)ttii' Ich ',t.'a»u's Wageil an — fal^r-n iv r 'tiUdn tins d.n luilig'N B»r,, nach Andcct^k, od«r nach Äliillentvald in's Tirol tiinuves uiic^ u.achn ihrer Nälje nmes Geräusch hörbar wurde — crst daS völlige Näher-kommrn von Fußtriltett w.ckte sie nuS ihrer Träumerei. Vor ihr stand ein lriandn N chllj ll eritlte»; di^srS Gutachten lanlet, : ii l'» ! 5^'c S kuon vtanlraij'e dah^r: Ätiw.tinng. B zi'i.tlich l^er Zim-Mirnianitsalbi^iitn je: d^m G juchüetler je^^och «in au^ittbcuten ivußie, die überall Veriircitel und üiurall oieillve ist 'vi? ^nüntS Gras. Im ersien Au^'Nbl'ck« It>ollle Stasi nnivilli.i den Slörei zurück ei>.i>cn ; dann lies» sie ihn eoch näher treten NN.' t)>nd.rle ihn nichi, seinen Kra», aufzulegen; sie l)aiie souli ivatzi Freude an solchen bllttkenc>e.> Zachilcheii gehabt, die »itl, Nr. ließ sie nicht allzusehr Markten, unv der ersreute Häildler hatte hinlviser nichts B.ss'reS zu thun, als leine WaaktN aus'ö Gesprächigste h rauSzustreilzeu und die reiche Bauerniochter durch allerlei Scherzreden und Erzählungen zu noch audrren Käufen zu reizen. „Da Hab' ich noch etluas ganz Besondeis", sagte er, „ein goldeneS Medailto» mit einem Deckel! Das seinste, Vicrundzivanzigkrälige Gold, aus tenl die Kremnitzer Dukaten geschlagen wer» den, und obeu ist's Von purem Kryst.ill, daß man durchsieht, ivie durch e>n Ft'nst^r, lr'as drinnen liegt; hat auch ein Oehr, daß ii,nn eS anhängen und um den Hals tragen kann. So eine schöne Jungfer wird gewiß etwaS haben, ivaS sie drinnen Nachlaß von 1600 fl. zu bewilli^ev uud ztvar aus dem Grunde, weil das Bauholz, welches Herr Lobenwein von der Gemeinde übernommen, nicht vertragsgemäß verwendbar gewesen. WaS die Forderung de< Herrn Karl Reuter betreffe, so gebühren ihm bezüglich der Sparherde 20 fl. 99 kr. für eine nolhwendige Lieferung, welche Man im Bertrag nicht vorgesehen; m!t seinem Begehren hinsichtlich der Schmiedearbtiten wegen deS gestiegenen Preises der Waare (902 fl. 68 kr.) sei Herr Karl Reuter abzuweisen. Der Herr Bürgsrmeister bringt die allgemeine Frage zur Verhandlung, ob die Gemeinde vom Vert7ogsstattdpunkte abgehen und aus Rückstetten der Billigkeit den Unternehmern eine Anfbefferung dewilligen soll. Herr Anton Badl spricht zu Gunsten deS Herrn Lobenwein und beantragt, die Eritschädi-gung zu leisten. Die Gemeinde möge thun, lvas jeder Privatmann thue, möge wenigstens die Hälfte der geforderten Summe zahlen, wenigstens 2000 fl. Herr F rdinand Varon Rast betont die Nothivendigkrit, sich grundsätzlich auszusprechen, ob eine Aufbefferung zuerkannt tverden soll oder Nicht. Die Vausektion gebe selbst zu, daß Herr Lobenwein mit 1500 fl. entschädigt werden muffe; zivischen dieser Ziffer und jener deS Bauunternehmers sei aber eine solche Differenz, daß der Antrag sich rechtfertige, diese Baurechnungen durch zwei unparteiische Architekten (die Herren : Arledter und Wiesinger) ziffermaßig prüfen zu laffen, ob ein Schaden nachgtwi-sen sei oder nicht; dann erst könne der Gemeiu!)erath ien Prinzip entscheiden, ob eine Vergütung geleistet tverden soll. Herr Dr. Lorber ist mit diesem Antrage nicht einverstanden und meint, diese Herren Wersen nichl IM Stande sein, die gewünschte Ziffer ljerauszubringcn, eS fehlen lhaen die unentbehrlichen Grundlage.! — die Nachlveise von Seiten der Subunt-rnernrhm.r und der Arbeiter^ Der Gemeinderath möge lieber seine Rechtssettion befragen; die Rechlöseklion möge ihr Urtheil abgeben, in wie serne )>e Gemeinde Verpflichtet werden kann, dieje Entjchadignng zu leisten. Ein solches Gutachten sei notywendig zur Entscheidung der Rechtsfrage. Ergebe sich, daß der Gemeinde keine Pflicht obliege, so könne sie aus Gründen der Billigkeit immerhin et'vaS geben. Herr Max Baron Rast erklärt sich gegen beide Vertagun^santräge. Es sei j tzt schon voll-kornrnen mötilicd klar zu s.hen, ob Herrn Lobenwein ein «cha^^en zugefügt >r>0!^dett. Nach dem /irrichie der Bausekiion habe der Gesuchstrller ja A 'spru ti auf eineu ErsajK von 1500 fl. sür Holz, «veicheS ihm niDt vertragsmäßig geliefert worden. ausheben kann — eiN Lökchen von ihrem Schah oder ein Blümch'N, d.'S er ihr vkrehrl hat, oder einen vierblätterigen Klee, den sie mit ihm gesunden hat . . Der Mann w<^r so in Zug ^zeraiven, daß er nicht geivahrZe, tvie Stasi über und über errölijele, und in seiner Anpreisung uncrmüdet sortsuhr. „Kauf' die Jungfer die Medaille doch — ich Hab' nur noch die einzige, und 'veil Si so eine schöne Jungfer ist, geb' ich sie Ihr wohlfeil; Sie soll sie um fünf Gulden haben ; kastei Mich ielbst wahrhaftig mehr — die Zweite, den Kameraden dazu, Hab' ich erst heut' in Leng-^^lilS verkauft". Stasi hielt daS kleine Goldgehäuse, das ihr Nicht mißfiel, prüsend iN der Hand; ohne eigent-lichzuer des BaueS und sür sein ersprießliches Wirken bei der Anschaffung von Einrichtungsstücken den Dank der Gkmrivde auszusprechen. Die ganze Vertretung erhebt sich zum Zeichen der Zustimmung von den Eiße». Der Herr Bürgermeister tankt. WaS er gewollt Hobe, wäre lile erreicht worden, halten die Mitglieder des GemeinderatheS ihn nicht so eifrig unterstützt; der ferneren kräfiigen Unterstützung von dieser Seite ge viß, werde er auch künftig im Interesse der Gemeinde sortarbeilen. Zur Deckung der noch aussteheiden Baukosten ^Berichterstatter Herr Max Baron Rast) iriird beschloffen, ein Anteilen von 45.000 st. auszuaeh-men. In diesem Aulehen ist auch jkner Kredit von 10.000 fl. intzegriffen. der zur Bestreitung der laufenden AuSgalien iN das Präliminare sür 1874 eingestellt worden. (Ein Gründer deS Männergesa ug-Vereins.) Am 13. März ist zu Neumarkt m der oberen Steiermark derpensionirte Sleuereinnelimer Herr AndreaS Fetber, sechzig Jahre alt, gestorben. Herr gelber war ein geborrier Marburger und l)at ihm die Stadt wesentlich zu danken, daß der Männergesang'Verein gegründet worden. ^Todesfall.) Am Tage vor seinem NamenSfeste starb hier der Buchhändler Herr Eduard Ferlinz am Herzschlage. Der Berblicherre war 1818 in Marburg geboren; er gehört? zu den ivärmsten Freunden des FortschrlttrS, etablirte sich 1852 nach seiner Rückkehr auS Nordamerika und sühlte sein Geschäft mit regstem Eifer. (Felsensturz auf derK ä r n t n e r b ah n.) Am 16. März wurde der Kämtnerzug iu Folge eines FelsensturzeS zwischen F.a! und Maria-Rast zwei Stunden lang aufgehalten, bis die Marbur^ier HilfSmaschine die Nohn wieder freigemacht. (Erleichterung deS Po st v e rk e h rs.) Die Grazer Postdirekiion soll sich gegen die Ver-legung des hiesigen Postamtes in die Stadt ausgesprochen, dagegen befürwortet haben, daß die Dauer der AmtSstunden verlängert» die Zahl der Beamten und Diener vermehrt werde. (Theater.) Wie man unS mittheilt, hatte Herr Deutsch zu seiner morgen stattfindenden Benefize ein inleressantes Siltenbild „Anna Dunzinger" verfaßt. Die Aufführung wird jedoch durch Hindernisse vereitelt, welche näher zu erörtern uns nicht zusteht und so fiel die Wahl auf das bestreaommirte Lustspiel „Der Elefant" von Moser. Auch Ul,S ist daS Stück als vorzüglich bekannt und dürfen wis darnaih hoffen, daß das Publikum dcn Benefizianten durch zal,lreichen Theaterbesuch als seinen Liebling anerkennen tvird, wozn wir ungeschmälert beistimmen. (Feuerwehr.) Am Dienstag Abends brachte die hiesige Feuerwehr ihrem Hauptmann Herrn Eduard Ianzchitz einen Fackelzug mit Ständchen. Die gesammte Feuelivehr rückte in voller Rüstung um 8 Ulzr vor das Hauö des Hauptmanns in Begleitnng der Südbahn-Miisik-kapelle, welche dort einige Piecen spielte. Dann begab sich der Zug vor die Wohnung des Bürgermeisters Herrn Dr. M. Reiser, wo gleichfalls ^nige Musikstücke vorgetragen wurven. Den Schluß des AtiendS bildete eine gesellige Unterhaltung im Saale „zur Stadt Wien." — Witt-ivoch Abends überreichte eine Deputation, bestehend aus sieben Mitgliedern der Marburger freiwilligen F^neiwehi-, bei Gelegenheit des neunjährigen Gründungsfestes der freiwilligen Turnerfeuerwehr itt Graz >).lrn Alois Huebei', Hauptmann derselben und Obmann des steiermärkischcn Gauvcr-bandeS, ein Diplom und ernannte ihn zum Ähren-Mitglied der hiesigen Fellerwehr — in dankbarer Anerkennung der Verdienste, welche er sich durch die Einübung derselben erworben. Die gleiche Auszeichnung ivurde Herrn Friedrich Brandsletter als Gründer und Herrn Franz Perko als Förderer dkr Fkucrwehr zu Thei!. Letzte Most. Das Herrenhaus hat den Gesetz.'ntwttrf, betreffend die Aufhebung der Anzelgenfteuer nach der Fassung des Abgeordnetenhauses angenommen. Die ungarische Minifterkrise dauert fort In Deutschland wird nächstens eine Be-ranntmachunft VeS BundeSrathes erfolaen, ^treffend den Ausschluß der österretchischen BereinSthaler von den öffentlichen Kassen. Kundmachung. Uin die prompte Zustellung der eiugelaiu^-ten Korrespotideiizen überwachen zu köuuen, erscheint es nniiingmrglich uothivendig, das; c:lle Unregeliuäßigkeiten ili der Bestellung gewöhnlicher Briefe und sonstige Beschwerden inlge-säumt zur Anzeige an den k. k. Obepostverwal-ter in Acarbirrg gelangen wollen. Feuersignale für Marburg. a) Bei einem Brande in der inneren Stad: vier Schläge an der großen Glocke; Ii) in der Grazer-Vorstadt drei Schläge an der großen Glocke; e) in der Kärntner-Vorstadt zwei Schläge an der großen Glocke; ä) in der Magdalena-Borstadt ein Schlag an der großen Glocke; v) in der Umgebung von M^.rburg drei Schläge an der kleinen Glocke. Kaminbrände in der Stadt u«d den Vorstädten werden nebst den Schlägen an der großen Glocke mit einem Schlage an der kleinen Glocke signalisirt. ?. ?. Gründer und Gründer zagleich Theilnehmer des Waröurger Hfieater- und Gaftno-Wereines werden hiemit zu der am S«. März t8S4 ?rb-ndS S Uhr im «afino-SPeis-faal- stattfilldenden eingelnde» Im Falle bei der Versammlung am 20. Miirz nicht die erforderliche Zahl stlmniberechtigter Mitglieder erscheinen sollte, findet die beschlußfähige General-Versammlung am 27. März 1874 statt. Tages-Lrdnung: Der Jahresbericht pro 1873. Prüfung der Rechnungen und Richtigstellung der Gründer- und Theilnehmer-Verzeichnisse. Nentvahl des Gesammt-ComitÄ. Bestinlmnng der Jahresbeiträge der Mitglieder, der Verlosllng von 24 Stück Antheilscheinen und 5 Schuldscheinen der Theater-Beleuchtungs-Anleihe ^ 20 fl. Freie Anträge der Mitglieder. Dr. Duchatsch, Vorstand. Jvh. Schmiderer, Schriftführer. (242 1. 2. 3. 4. 5. ck eimillij^e Rleitt l izi'lalion. Am 23. Akärz d. I. werden circa 1700 alte Tischmeine ans den KS'ÄÄlOll lizitanda hintangegeben werden. Ort der Lizitation: Bnrgmeierhaskeller in Marburg. Beginn deiselben: !0 llhr Vormittags. Z Zahlunj^sbedint^nnften: Zel)n Percente des vrstehnngsmettheS sind sofort, und der Rest bei Abfnhr der Weine, welche längstens binnen h drei Wochen stattfinden mnß, baar, oder nach llebereinkommen in guten Wechseln zu erlegen. Hraf Wmttdis'sche Gutsverwaltuug Warburg. 233) .AoIIrad> Gasthaus - Eröfsliulig ..Tur E'NkM gkehlteil Publikum cilaube ich mir die ngtbene Anze ge zu machen, vom 19. Mäiz d. I. au dos „2ur Nrülil" wlkdir krösfuet ist. ^)>orderhand werden vortrcff-liche neue und alte Naturweine vou den besti» Gebirgen au^eichenkt, sowie auch sziülrrhin ;^ut tibgklogtst'S Märzenbier in Au^schauk kommt. Nachdem ich btMliht s iil wei!^»', das durch prompte ')^edj'nung zu vclablcicheu, biltt' um ncht lrbhafteil Zinpuich. 34? Mit t'kjonderer Hochachtnnt^ Otts Möhliiltl'. Obstbäme werdtN veredelt u d epuht, und lvolleir gefällige Adressen j^ülj^.st im Comptoir di.ses Blattes ndgegebcn wndnl. ^243 Der Gefertigte rilaubt sich dcnr ?. I. Publikum rrgkb ust anzuzeigen, dcih er in der Kärntnergaffe Nr. 212 eine Wafttterei eröffnet ha», und empfi hll sich zur Vtrfertijjunj^ von nkuen Kaleschen, Fuhrwägcn zc., iibenumnit auch alle in sein Fach schins^elld^n Reparaturen. 248) ?lchtuu>jSvoll IxQS.2 ?vwluel, _ _ Wagnermeister. vi« lllivckorlsM eveut. liommissionelleu Vcrl^auf vnn8ellt ein knxntsknus ersten lianAvs liellufs lies Oetnilverkauseg in ZU»rll»Kirx einer vertrauens^ürlliKen 1^"irm8. unter selir KinstiK^en öecüii-^un^en XU ütier^elien, (loel» müsste tiie8v!l>e im 1^e8itxe eines staric fre-ljuentirten LseselliifteÄ, ele^mlten (Z^e->v(>lbe8 und einer s^illilreielien KnnÄ-selult't 8ein. 249 I^'riiue. Otkerte unter Leikü^unK^ von Referen/.en t»n t^aagönstsin Vogler ullter (lilitsre U. f. 14??. Ein junger Mann, dt'r melirere Jahre soivol)! in der Tuchbranche, als auch i-, Vrauereieii u»d in riner Falirlk älh. Oele n!S Buchhalter nnd Korrespondent tl)ällg ivar und lieste Rlserenz^n aufzu-lve'sen liat, lucht baldigst Llcliuusi. (204 Ein Kehrjunge aus s^utem Hause nlit uolliigeu Cchulkenntnissen, der «"rutschlu und slovcnisäikn Lpra^e mächti,^, wird nnter j^utrn Vldil's^n-ss^u ausgenommen iu der Gcmischtwaareu-Handlung deA Ä n t. Ho r-v 0 t l) zu L> t. Georgen in W. B. (243 Die Erwiderung auf den „Offeven Bries" des Herrn I. Kadltk in Nr. 33 der ^Marburger Zeitung" folgt wegen Mangel an Raum in der nächsten Nummer. Dampf-, Aollche- v. WalNltll- Zvad in der ^Sr«t«ervorstadt täglich von 6 Uhr Früh bis 7 Uhr Abends. 201) ' Alois Schmiderer- Eine Wjrthfthasterin für Landwirthschaft und Gasthaus, der sloven. Sprache mächtig, wird soi^leich aufgenommen. Eine solche im Alter von 25—40 Jahren und mit einem Vermögen von 1V00 s!. wäre der Besi^er auch zu huraten geneigt. 209 Auskunft im Comptoir dieses BlatteS. Warnung. Ich habe mich b,müssi<,et gesehen, meinem Ehegatten Herrn Franz Leserer die Vertval-tung meines VelMögei,S gcrichtlich zu kilndigen. Ich warne daher Jedermann, m t demselben auf mein Äe'Mö^^en Bezug nehmende Geschäfte ein» zugehen. St. Leonhard W. B., 14. März 1874. 239) U-vserv?. k. jt. ^elimilll i Wen lilasvkinvn fabnks Kivlloi'lagv Ii«I«»r»trii>8 bir. t, ewpfetllen: für uuci 6?eu)mc?6. K6c/6?'c)^>'eiie/t^7nasc/tin6?i. ,8e^7'a«bstöe^6. ?r0speeto uiul?reiso0urantv umKelienä frAneo. (148 Eisenbahn-Fahrordllung Marburg. Personenzüge. Bon Trieft nach Wien: Ankunft 6 U. 11 M. Krüh und 6 U. 4b M. «bend». Abfahrt S U. ZS M. Krüh und 6 U. ö7 M. Abe«d». Von Wien nach Trieft: Ankunft 8 N. 2 M. Frilh und 9 N. « M. Abend». Abfahrt 8 U. 18 M. Krüh und 9 N. 18 M. Abends. Eilzüge. Vien-Triest. j Trieft-Wien. Ankunft Z ll. 0 M. Nachm. j Ankunft 2 U. 28 M. Nachm. Abfahrt 2 U. 3 M. Nachm. l Abfahrt 2 U. S1 M. Nachm. Gemischte Züge Bon Mürzzuschlag nach Trieft: Ankunft 1 N. 43 M. Abfahrt 2 U. 15 M. Nachm. Boll Trieft nach Mürzzuschlag: Ankunft 11 U. bb M. Abfahrt 12 U. 15M.Nachm Kärntner'güge. Abfahrt. Nach Kranzensfefte: S U. 1b M. Bormitt. Bon Billach: S N. 1b M. Nachmitt. Ankunft. Bon FranzenSscste: 5 U. 40 M. Nachmitt. Bon Villach: 11 U. 44 M. Bormitt. Belchleunigle P-rsonenzüge. Abfahrt. Nach Wien: 4 U. 40 M. Krüh. Nach Kr anze nS feste: 11 U. S M. Nachts. Nach Ofen: 6 U. ü M. Abende. Ankunft. Von Wien: 10 U. bb Min. Abends. Bon KranzenSfeste: 4 U. 26 Min. Krüh. Bon Ofen: 9 Uhr Bormitt._ Verantwortliiche Vtedaktion, Druck und Verlag von Eduard Ianfchiß in Marburg. S. «. «t. «.