Nr. 110. Samstag, 13. Mai 1911. 130. Jahrgang. Mbacher Zeitung L^ X, halijüyrin 1l K. ssür !>!<> ZustsNüiiq i>l« Haus nanzjähriss li X, — Inlrilionoliibillzi: ssiir l!<-!m'Iüsrialc bis z» 4 Zeilen ül) l>, »röftcre per Zeile 12 li; bei ölttlei, Wiederholnünrü pri Zcilr t< k. Lie »Laidachrr Zeitunn' eilchein! lüssüch, >!,it ?li,sl,alMl der Conn- und ssrisrw^. li,- Vloninilil-nlion befindet sich M!!I08i(s: die Nrdnlllwn Millo«,'strnfte Nr, l!U EprschOnnde» der Nrtulüm, rm> « bi« Il> Uhr vormiltasss, U» sichert. Da das Budget für das laufende Jahr von der Slup»lina bereits angenommen worden ist, werden die Apanagen, sobald sie von der Slup5lina bewilligt wur« den sind, für das Jahr 1911 aus den staatlichen Nar> beständen ausgefolgt werden, um vom nächsten Jahre ab als ordentliche Ausgabepositionen in das Staats» budget eingestellt zn werden. Der acht Paragraphen umfassende Gesetzentwurf normiert die Höhe der Apanagen mit jährlich 120.000 Dinars für den Kronprinzen Alexander und je 60.000 Dinars für Prinzen Georg und Prinzessin Helene; sür den Verehelichungsfall wird die Skup^tina über eine Aussteuer für die Prinzessin und über eine Zulage für Prinzen Georg zu beschließen habcu. Zu Schnldenlilgun. gen dürfen die Apanagen nicht ohne Bewilligung des Königs herangezogen und sie dürfen nicht über ein Drittel des Ausmaßes belehnt werden. Von Interesse sind die die Grenzen der königlichen Gewalt über die Mitglieder des königlichen Hauses nor» mierendcn ^ 6 und 7. Dcr König besitzt das Necht, sür dir Mitglieder des königlichen Hauses einen Kurator zu bestellen, wenn diese Mitglieder nach dem Ermessen des Königs ihren Hanshall nicht ökonomisch und nicht in Übereinstimmung mit den Allordnungen des Königs innerhalb der durch die Apanage festgesetzten Grenzen führen. Die Prinzen und die Prinzessin verlieren die Apanage, wenn sie sich ohne Zustimmung des Königs verehelichen. Im allgemeinen kann ein Mitglied des königlichen Hauscs ohne besondere Bewilligung und Zu» siimmnng des Königs weder eine Handlung von öffenl» licher Bedeutung vollsüliren, noch auch in dauernde Ver< pslichtnngen welcher Art immer gegeil wen immer treten. Marokko. In den Auffassungen der marokkanischen Angele« genheil durch die einzelnen .Kabinette und in den Be» Handlungsweisen derselben hat sich bisher, wie man aus London meldet, nach bestimmten Versichcrnngen dcr unterrichteten Stellen daselbst keinerlei Veränderung er. geben; sie lassen sich im allgemeinen nach wie vor als ruhiges, aufmerksames Abwarten charakterisieren. Das Gleichgewicht der Stimmungen kommt auch darin zum Ausdrucke, daß von einer diesem Gegenstände geltenden, irgendwie anssälliger hervortretenden diplomatischen Tätigkeit nicht wohl die Nede sein kann. Es entspricht darnin auch nicht den Tatsachen, daß das russische Ka-binett vermittelnde Schritte zwischen Deutschland und Frankreich getan haben soll. Speziell dazu fehlt es, da bisher nirgends eine Divergenz der Gesichtspunkte und Ziele der Regierungen Deutschlands und Frankreichs hervorgetreten ist, zunächst sowohl an Anlaß, als an Substrat. Allerdings werden Besorgnisse laut, daß die französische Negierung durch die Gewalt der Ereignifsc über ihre Absichten hinausgctrieben werden könnte. Es ist aber in den letzten Tagen nichts in Marokko ge» schehcn, was dem Pessimismus hätte Nahrung zuführen, oder ihm konkrete Anhaltspunkte bieten können. Die Besetzung eines strategischen Punktes in der Nähe von Eeula durch Spanien gilt keineswegs als ein Inzidenz. fall dcr eben geschilderten Art. Diese durch 250 Mann einheimischer Schützen vollzogene Besetzung erfolgte nur zur Sicherung einer strategisch wichtigen Straßenver-bindung und hat, loir die spanische Nrgierung erklärt, nur provisorischen Eharalter, eine Versicherung, die sie auch den marokkanischen Behörden offiziell erteilen ließ. Politische Neberficht. La > bach, 12. Mai. Das „Fremdenblatt" führt in einer Betrachtung über die Verhältnisse am Nallan aus, daß die große Dssentlichlcit unter dem suggestiven Eindrucke der Er» eignissr in der nordwestlichen Eck Allxmiens, die sich nur in einem kleinen Bezirke abspielen, eine Neihc durchaus erfreulicher unc» symptomatischer Erscheinungen der letzten Zeit, nicht in dem Maße zu würdigen scheine, wie es ihrer Bedeutung nicht bloß sür die Gegenwart, sondern auch sür die Zukunft entspreche. In den gegen» sciligen Beziehungen der Balkanstaaten ist eine all» gemeine Entspannung eingetreten. Die Differenzen zwifchen Rumänien und Griechenland wurden ausge. glichen; zwifchen Griechenland nnd Bulgarien wurde der Weg dcr Verständigung, dcr gegenseitigen Annäherung gefunden und wie Neniselos ausdrücklich hervorhob, nicht zum Zwecke dcr Kooperation gegen die Türlei. Von einer Bandrnbewegung in Mazedonien wurde bisher nicht viel gehört. Die Kretasragr, bis jetzt die trennende Scheidewand zwifchcn Griechenland und der Türkei, wurde von Veniselos von der Tagesordnung abgesetzt. Auch die bnlgarisch-türlischen Beziehungen stehen nnter dem Zeichen der Detente. Schließlich weist anch das Ver> hällnis zwischen Serbien und der Türlei alle Merkmale gegenseitiger guter Beziehungen auf. Man darf mit Feuilleton. Ein heikler Auftrag. Von Iwedäric Dlsutot. (Schluß.) Eine Viertelstunde später trat Herr Gümissanl wie» der in die Stube; er war allein und ernst. „Wo ist Earmen?" schrie. Gerard. „Herr von Vallambleuse, kommen Sie mit mir aus den Bahnhos, der Zug nach Paris geht in einer halben Stunde ab," erwiderte Herr Gömissanl mit leiser, sanf. ter Stimme. „Wo ist Earmen?" wiederholte Görard voller Schrecken. „Sie ist für immer fortgegangen," sagte Herr Göm issant. „Fortgegangen... und wohin:... Ich will... Mein Gott, die arme Kleine wird sich töten..." Der junge Mann lies nach der Tür, doch der Notar vertrat ihm den Weg. „Herr von Vallamblense, Sie halten eine schlechte Wahl getrosse»," sagte er mit tranrigem Lächeln. „Diese Person hat sich nnr gegen Zahlnng einer Summe von oreißigiansend Franken entschlossen, aus Ihrem Leben zu verschwinden. Ich habe ihr die Snmmc gemäß den Weisungen Ihres Herrn Vaters ausgezahlt. Hier ist der Brief, den sie mir sür Sie gegeben." Umsonst versuchte dcr junge Mann, dessen Augen Tränen verdunkelten, das Schriftstück zn entziffern; der Notar nahn« es und las laut: „Mein Schatz, ick) wäre schön dumm, wollte ich noch länger bei dir bleiben; du verstehst ja nicht viel, aber so viel wirst du doch verstehen! Deshalb bleiben wir aber doch gute Freunde, nicht wahr? Deine Earmen." „Was für ein Scheusal!" stöhnte Görard von Val-lambleuse, während der Notar sich eines Lächelns nicht enthalten tonnte. Einige Stunden später kamen der junge Mann, zwar recht trübselig, aber doch resigniert, und Herr Gömissanl, strahlend über die geglückte Expedition, in Paris an. Gewissenhaft brachte der Notar seinen Be« gleiler noch an den Lyoner Bahnhos, gab ihm noch einige Banknoten, denn Görard besaß bloß noch vier Louis, nnd schüttelte ihm zum Abschied ein lctztesmal die Hand. Dann lehrte er sehr crmüdct, doch höchlichst befriedigt heim und setzte folgendes Telegramm auf: „Z. Y. X. — 321. Poste restante. Pallamblense, Dordogne. Angelegenheit geregelt. Unser Freund geheilt nnterwegs nach Lyon. Brief folgt." Und nun ernxiriele er die Glückwünsche des Grasen Agönor von Vallamblense. Trotz fünf oder sechs Briefen, die Herr Gömissant erst schüchtern Posle rcstanle adressierte und dann ener-gischer nach den» Schloß selber, kamen diese nicht, und Herr Gömissant versland erst die wahre Bedeutung der von ihm zn so gutem Ende geführten Operation, als er. auf seine immer dringender werdenden Fragen um Ans. llärung vom Grafen von Vallamblensr folgendes Schrei» ben erhielt, das die Lage zum unbeschreiblichen Schrecken des unglückseligen Notars in folgender Weise llarlegtc: „Ich sage Ihnen, daß Sie sich von meinem frühe, ren Kammerdiener, dieser Canaille, dcm Firmin, der meine Handschrift fo gut nachmachte, haben reinlegen lassen. Gerade an dem Zeitpunkt, an dem Ihre lächcr. liche Geschichte spielt, halle ich ihn entlassen. Nach Ihren Beschreibungen ist er es, der gewagt hat, die Rolle meines Sohnes zu spielen und Ihnen so mit Hilse einer Helfershelfer in dreißigtaufend Franken abzunehmen. Es ist selbstverständlich, daß mein Sohn nie feme Garnison verlassen l)al. Wie tonnen Sie die Kühnheit habcn, zu glauben, ein Vallambleuse könne desertieren, und daß ich Sie zu meinem Ver-trauten in einer derartigen Angelegenheit machen würde? Wegen dieser Unverschämtheit und anch we-gen der unglaublichen Leichtfertigkeit, mit der Sie sich haben hineinlegen laffen, habe ich nicht mehr das nötige Zntrauen zu Ihnen, um ferner die Leitung meiner Angelegenheiten in Ihrer Hand zu lassen. Ich werde mich nach einem anderen Notar umsehen und will von Ihnen nichts mehr hören." Darunter stand diesmal ganz authentisch dcr be. rühmte Namenszug der Nallamblfusc. Noch nie hatte Notar Gömissanl fo furchtbare Stunden in seinem Be-ruf durchlebt, niemals hörte er mehr von der brünetten Earmcn sprechen, noch von dem jungen verzweifelten Mann, noch von den dreißigtausend Franken, die er ihnen in seinem Diensteifer so eilig nach Brüssel go tragen halte... i.,Die Sonntags-Zeit.") Üaibacher Zeitung Nr. 110. 1024 13. Mai i^l.. Sicherheit hoffeu, dos; diese Atmosphäre gegenseitigen, Entgegenkommens auch auf die jetzigen türkisch«monte-negrinischen Differenzen ihre Wirkung nicht verfehlen wird. Es lann nur eine Frage der Zeit sein, daß die ganz vereinzelte Erscheinung in Albanien im allgemein friedlichen Zuge der zwischenstaatlichen Politik auf dem Balkan verschwinden wird. „Libre Parole" veröffentlicht den angeblichen Wortlaut des am 10. November 1902 zwischen Spanien und Frankreich abgeschlossenen Gchcimvertrages über Marotto. Im Artikel 1 heißt es, die Regierungen von Frankreich und Spanien verpflichten sich zum Schutze ihrer Interessen in Marokko, falls die Umstände es erfordern, ihre Streitkräftc entsprechend einem später festzustellenden Verhältnisse zu vereinen. Im Artikel 2 verpflichten sich beide Teile, unter Anerkennung der Kontrollmächte Europas die Neutralität der Provinzen von Tanger und Tctuan sowie des ganzen Vorgebirges zu achten und gegebenenfalls zu verteidigen. Die Arti« kel 4, 5, 6 und 8 stellen die französische und die spa» nischc Einflußzone fest. Beide Teile verpflichten sich, ihre Einflußsphäre im Handel allen Nationen ans Grundlage der gleichen Behandlung zu öffnen. Im Arti« kel 7 heißt es, die spanische Regieruug verpflichtet sich, in Anbetracht der beträchtlichen Handelsinteressen der Reichsdeutsche» in Marokko dem Deutschen Reiche für cinen noch zn bestimmenden Zeilraum einen Hafen an der atlantischen Küste in Pacht zu übergeben. Die Ka« binette von Madrid und Berlin würden sich später über diesen Punkt verständigen, der Casablanca oder Nabat sein kann. Der Artikel 10 besagt, die Negierungen Frankreichs und Spaniens sollen später entscheiden, ob die rein nominelle Autorität des Sultans von Marokko über die Gebiete von Fez und von Marokko bestätigt, uder ob die eine oder die andere der beiden Sphären nicht begrenzt werden sollte. Paragraph 11 besagt, daß das Vcrtragsprotokoll geheim bleiben soll bis zu dem Tage, wo beide Regierungen es im Einverständnisse den beiderseitigen Parlamenten in Vorschlag bringen. Aus London wird berichtet: Die Meldungen, daß die japanische Regierung bei der chinesischen Regierung dahin vorstellig zu werden gedenke, daß zwischen Korea nnd der Mandschurei eine Grenzzone geschaffen werde, in der ein System des Freihandels einzuführen wäre, entbehren nicht der Begründung und es hat damit folgende Bewandtnis: An der Grenze Zwischen der Man° dschurei und Rußland ist auf der ganzen Linie eine Freihandclzone von etlva 50 Werst Breite zu dem Zwecke geschaffen worden, um den beiderseitigen Grcnzverkchr zu erleichtern und um für die Grenzbewohner die Här« ten des Zollsystems zu milderu. Die japanische Regie» rung hegt nun den begreiflichen Wunsch, das gleiche auch an der koreanischen Grenze zu erreichen und sie stützt sich dabei auf den Vertrag mit China vom 22. Dezember 1905, welcher Japan die Rechte der meistbegünstigten Nation mit Rücksicht aus deu Grenzhandel zwischen Korea uud der Mandschurei einräumt. Tllgcslicuiglcitcit. — lÄöniss Alphons' Feuerzeug.) Die spanische Re- gierung beschloß vor kurzem, die bekannten automatischen Tascheiifencrzeuge, die man als Zigarrenanzünder be« nützen kann, wenn sie nicht, was gewöhnlich der Fall ist, den Dienst versagen, zu besteuern; bis jetzt galten diese Feuerzeuge in Spanien als Schmuggelware. Das neue Gesetz trat vor einigen Tacten in Kraft. Als in Madrid der Steuerbcamle, der mit der Einziehung der Steuer betraut war, um 8 Uhr morgens im Vnreau erschien nnd lanm an seinem Schreibtisch Platz genom» men halte, trat, zu seiner nicht geringen Verwunde» rung, Plötzlich der König ins Zimmer. Lächelnd schritt Alfonso zum Vnreanschaltcr, zog aus der Tasche eiucn sehr hübschen kleinen Zigarrenanzünder aus emaillier» tem Gold und ersuchte den Beamten, den Stcuerstcmvel daran zu befestigen. Nach dem König versteuerte auch sein Adjutant em geschmuggeltes englisches Taschen» feuerzeug. So wurde in Spanien oic Stcmpclmaschinc für Taschenseuerzcugc vom König in eigener Person eingeweiht. Nachdem Alfonso sich so mit den Gesetzen sei» ncs Landes abgesunden halle, ging er höchst zufrieden von danncn. — jUnverbrennbare Brennstoffe.) Dem Ingenieur Rudolf Schnebel in Berlin ist eine Erfindung durch Patent geschützt worden, die möglicherweise ans dem Gebiete der industriellen Feuerungen eine völlige Um» wälzung zur Folge haben wird. Es handelt sich um eine auf physikalisch ganz nener Grundlage aufgebaute Ver« brcunung von Gasen im Innern nnvcrbrennlicher Stosse, die auf diese Weise eiue Art unvcrbrennlichcs Brennmaterial darstellen. Das neue Verfahren gestattet eiue bisher unerreichte vollständige Ausnützung der in den verbrennenden Gasen frei werdenden Wärme nnd die Erzeugung so hoher Temperaturen, wie sie durch einfache Gasverbrennnng überhaupt noch nicht er» reicht wurden. Die bekannten feuerfesten Stoffe Eha» multe, Asbest nnd Quarz sowie verschiedene Metalle werden innerhalb weniger Augenblicke mit verblüffender Leichtigkeit und Eleganz zum Schmelzen gebracht. Das mit außerordentlich einfachen Mitteln durchzuführende Verfahren dürste nicht nur die bisher üblichen Systeme industrieller Feuerungen verdrängen, sondern auch den Amvendnngöbereich hoher Temperalnren, wie z. B. zur Herstellung des wertvollen Quarzglases, zum Raffiuie» reu von Stahl usw. beträchtlich erweitern. — sDaö Grammophon bei einer Gerichtsvcrhand» lung.) Welche Möglichkeiten auf den verschiedensten Gc» biclcn noch für die Verwertung des Grammophons lie« gen, beweist eine Gerichtsverhandlung, die sich in einem kleinen holländischen Städtchen abspielte und bei der schließlich das Grammophon als Zeuge für den Urteils« Ipruch bestimmend wurde. Bei einem ländlichen Fest kam es zwischen karlenspielenoen Vancrn zu einer wüsten Schlägerei. Den Anlaß znm Streite sollte, ein Schimpf» wort gegeben haben, das der Angeklagte dem Kläger ge-genüber beim Kartenspiel gebrancht habe, was ersterer jedoch hartnäckig bcstrilt. Da keine Zeugen herbei» gebracht wurden, gab schließlich die Stimme des Grammophons den Ausschlag. Ein Ingenieur hatte an dem ländlichen Feste teilgenommen, um Graunno» phonaufnahmen zu machen, nnd war zufällig auch bei dem Karteuspiel zugegen gewesen, bei dem es schon recht laut herging, so daß es ihn reizte, die ländliche Szene mit seinem Apparat aufzunehmen. Der Ingenieur wurde nun als Zeuge geladen und setzte vor dem hohen Gerichtshof seinen Apparat in Tätigkeit. Mit großer Spannung lanschte man dem Aufschlagen der Karlen ans den Tisch nnd den Flüchen der Bauern, bis schließ-lich der gewissenhafte Cchallbewahrer das verfängliche Schimpfworl laut und vernehmlich wiedergab uud da« nach der Prozeß entschieden werden konnte. — lD'Annunzios Salamander.) Gabriele D'Annuu« zio hat sich in seinem Landhause zu Settignano bei Flo. renz einen kleinen Salamander gezähmt, der die hübsche Gewohnheit angenommen hatte, ans seinen Schreibtisch zu steigeu, und sich darauf au einem Fleck still nieder« zulassen. Der Dichter betrachtete das Tierchen als den Schutzgeist des Hauses. So wurde es deun auch in der ganzen Wohnnng gleichsam heilig gehalten. Drei Jahre lebte der Salamander bei dem Dichter) dann aber starb er und sein Tod entlockte seinem Herrn heiße Tränen. T' Annnnziu ließ dem tuten Tierchen ein prachtvolles Leichenbegängnis bereiten. Henle ruhen seine irdischen Reste in einem Minialnrgrabgewölbe, das der Dichter in einen Riesenkamin seines Ziininers Hineinbanen ließ. Eine Marmorplalle verschließt den Eingang. Ein klei-ncr guldener Schlüssel von wunderbarer Arbeit gehört zum Grabmal des Salamanders. — ^Tragödie einer Liliputancrche.) Aus Berlin meldet man: In einer Zwergsamilie hat sich eine Liebes, tragödie abgespielt. Seit dem Jänner dieses Jahres ist der Artist Enclides Iundim, der aus Brasilien stammt und 90 Zentimeter groß ist, mit der 80 Zcnti« meter großen Artistin Martha Schwarz, die 23 Jahre alt ist und aus Danzig stammt, verheiratet. Beide ge. hören einer Lilipntanergruppe an, die in der nächsten Zeit in Berlin auftreten soll. Dos Paar lernte sich in Chicago kennen nnd heiratete dort. Die Eltern der Frau »oaren normal entwickelt. Der Vater ist tot, wäh» rend die Mutter uoch in Danzig lebt. Die Ehe zwischen den beiden Zwergen war vom Ansang an durch die Eifersucht des Mannes getrübt. Euelides war, wie seine Frau erzählt, nicht etwa ans andere Zwerge, sondern ans große Männer eifersüchtig. Wenn beide spazieren gingen, paßte er ununterbrochen ans, und er ging in seinem Jähzorn soweit, daß er seine kleine Frau prü» gelte. Er scheute sich nicht, Rollschuhe als Prügeliustru-inenlc zu benützeu, und eines Tages nahn» er sogar ein Rasiermesser, um seiner Frau die Kehle durchzuschuei. den. Er lrnr sehr stark dem Alkoholgennß ergeben. Na» mcntlich in der Nachl wurde er von Wnlanfällen gegen seine Frau gepackt. Er riß das arme Geschöpf an den Haaren aus dem Bett herans und sperrte es auf den Korridor aus. Kürzlich früh gab es wieder eiuc heftige Eifersuchtsszene, in deren Verlanf Inndim, als seine Fran auf eiueu Moment hinausging, sich aus dem Fenster der Wohnung stürzte. Er blieb schwer verletzt auf dem Pflaster liegen. Die Ärzte hoffen, ihn am Leben zu erhallen. — lDic Berufswahl.) Ein Vater, der nicht weiß, !vas er mit seinem Sohn ansangen soll, wendet sich all eine» weisen Mann. Dieser gibt ihm folgenden Rat: „Führen Sie Ihren Sohn in ein Zimmer, wo aus einem Tisch ein theologisches Werk, ein Apfel nnd ein Wechsel liegen. Wenn Ihr Sohn in dem Nnchc liest, lubald Sie wieder in das Zimmer kommen, so lassen Sie ,hn Pfarrer werden, wenn er den Apfel ißt, eignet er stch zum Farmer, uud wenn er den Wechsel einsteckt, dann soll er Bankier werden." Der Vater dankt dem Weisen für seinen Rat und gehl. Am nächsten Taae kommt er wieder. „Unser schöner Plan ist gescheitert!" jammert er. „Ich weiß nicht, was nun aus meinem Gleiches Maß. Roman von A. L. Lindner. (26. Fortsetzung.) (Nachdruck vtlblltcn.) „Ungüustig," wiederholte sie mit bitterer Ironie, die es ihm sofort klar machte, daß der bloße Anfang schon schlecht gewählt war. „Klara, ich bitte dich inständig, urteile nicht nach dein Schein. Hör mich wenigstens an, ehe du imch cinen Betrüger nennst." „Was wäre an der Vehauptuug falfch? Wußten Sie nicht, wessen Schwester ich war?" Er hörte wohl, wie sie das „Sie" betonte, aber er wollte keine Notiz davon nehmen. „Nicht, als ich dich kennen lernte, nicht als ich merkte, daß ich dich liebte, wie ich nie ein Weib geliebt habe, auch nicht, als du mich suhlen ließest, daß dir meine Annäherung lieb sei. Bei allem, was heilig ist, Klara, ich hab's ni'cht gewußt. Wer weiß, wie ich gehan» delt hätte, wäre es anders gewesen. Nie ist mir auch nur eiu Verdacht gekommen — denn die Ubereinstim. mung des Namens hielt ich für bloßen Zufall — bis zu dem Konzert im Kasinogartcn, erinnerst du dich? Damals siel mir zum erstenmal deine Ähnlichkeit mit dem Gesicht auf, das in meinem Gedächtnis wie ein» gebrannt steht, aber ich war dir nun schon zu sehr vcr» fallen uud konnte mich nicht mehr von dir losreißen. Man glaubt ja so gern, >vas man wünscht, und ich sagte mir: es kann ein Zufall sein, ein bloßes Spiel der Natur, schlimmstenfalls ist sie seine Kousine. Ich hatte keine Beweise — keine —, denn du hattest mir nie über deine Familie gesprochen, und — schilt mich nicht feige — ich wagte nicht zu fragen. Darauf vcr» lobten wir uns, und dann — ja dann allerdings hab ich's gewußt. Bestimmt vom dritten Tage an, als du mir Edgars Bild zeigtest und mir meine eigene, un« glückliche Geschichte erzähltest. Du wirst mir sagen: da hätte ich reden müssen — aber reden wäre gleichbedeu» tend gewesen mit verlieren, und ich tonnte dich nicht verlieren," rief er plötzlich leidenschaftlich ausbrechcnd, „ich hatte nicht einmal mehr die Kraft, reden zu wollen. Du wirst mir sagen, es wäre eine Forderung der Ehre gewesen — kennst du die Liebe, die selbst die Ehre ge» ring achtet? Nnr behalten wollte ich dich, mein ein und alles, mochte sonst werden lvas da wollte. Wenn du wüßtest, wie mir die Äugst vor deinem Verlust die ganze Zeit unseres Brautstandes verbittert hat. Ich konnte dich nie in den Armen halten, ohne zu dcukeu, daß es einmal so kommen könnte, wie jetzt." Er hielt inne und nahm einen Schluck Wasser. Die trockenen Lippen versagten ihm fast den Dienst. Klara antwortete nicht. Die eiskalten Hände fest verschlungen, sah sie starr vor sich nieder. Gewaltsam trieb es ihn zu ihr hin. „Klara, Geliebte, verzeih mir," bat er. Er setzte sich neben sie und versuchte wieder, sie an sich zn ziehen, aber sie entwand sich ihm mit einer unverkennbaren Veweguug des Abscheues, stand auf und ging mit schwan» kenden Schritten zu eiuem Lehnstuhl am anderen Ende des Zimmers. „Herr Professor Oldenburg", sagte sie mühsam, „zwischen dem Mörder der Meinigen und mir kann keine Gemeinschaft bestehen." Es wurde ihm dunkel vor den Augen. „Klara," schrie er auf, „das kann nicht dein Ernst sein. Der Schreck hat dich besinnungslos gemacht. Ich bin lein Mörder. Ich wollte Edgar nicht treffen, bei Gott! Ich habe nie begreifen können, wie es dennoch geschah. Mein ganzes Leben ist mir durch diese uuselige Tat verdüstert und verbittert worden. Du kannst nicht mehr gelitten haben als ich." Frau von Knorring liefen die Tränen über das Gesicht. Die Szene fing an, ihre Kräfte zu übersteigen, aber daran dachte sie kaum über dem Mitleid mit den beiden, die so plötzlich aus dem vollen Glück hinaus« gestoßen wurden. „O über diese entsetzlichen Duelle!" seuszlc sie. „Wie ist denn das Unglück überhaupt geschehen, lieber Professor?" Trotz seiner maßlosen Erregung empsand er ihren teilnehmenden Ton, aber es war doch nur ein flüchtig wuhltucnoes Gefühl, all sein Denken galt dem Mäd> chen, das ihm da in der ganzen Feindseligkeit tödlich ge-kränkter Liebe gegenübersaß. Er strich sich über die Stirn. „Wie es kam?" sagte er müde, „ach, wie so was immer kommt, vom heilen Blut, vom Leichtsinn. — Hinterher, wenn das Unglück geschehen ist, meint man wohl, man müsse rein von Sinnen gewesen sein, und kann's nicht begreifen' daß man sich fo hat hinreißen lafsen, aber hee —". Er hielt inne nnd zog fröstelnd die Schultern zusammen. „Es Handelle sich um eine Frau", sing er wieder an, „wie das so geht. Sie war Sängerin, eine von jenen, denen nur daran liegt, möglichst viele an ihrem Triumphwagen zu sehen; wo und wie ich sie kennen ge« lernt, weiß ich kaum noch zu sageu. Was lag ihr an dem knabenhaften Enthusiasmus eines Studenten? Er amüsierte sie nur und sie hatte ihr Vergnügen daran, die Flamme zu schüren. Sie hielt mich vielleicht für einen harmlosen Pagen Cherubin, das Spielzeug einer müßigen Stuude; vielleicht — nnd das ist das Wahr« schcinlichstc —, dachte sie überhaupt nichts iu bczug auf mich, aber das glaubte ich ja damals nicht. In meiner blinden Torheit dachte ich allen Ernstes, ich könnte sie mir erringen. Um diese Zeit traf ich deinen Bruder einige Male in dem Lokal, wo die Akademiker zu verkehren Pflegten, aber von Anfang an bestand ein be-Anderer Mangel an Sympathie zwischen uns. Ich war heftig und empfindlich, wenigstens damals — und seine hochfahrende, frivole Art, über Dinge zu spötteln, die Laibacher Zeitima Nr. 110. 1025 13. Mai 1911. Sohn werden full." — „Haben Sie getan, wie ich Ihnen riet?" — „Ja, nnd denken Sie sich, als ich ins Zimmer komme, sitzt der Junge ans dem Buch, hat den a gebissenen Apses in der Hand nnd den Wechsel in der Tasche." — „Großartig!" ruft der Weise. „Der Junge ist der geborene Nechtsanwalt!" Lolal- und Provmzilll-Nachrichtcn. — sPcrsonalnachricht.) Seine Exzellenz Herr Feld» niarschall.Lenlnant Hermann K n s in anck hat mit dem gestrigen Taste das Stations., Militärstations, nnd 28> Infanlerielruppendivisionskummandu wieder über« uummen. " lFördernnq des Schieftwesentz bei Vereinen.) ^c^ k. u. s. Reichskriegsministerinm hat, >un den Schiitzcnvereinen den Pnlverbezug zu ermäßigten Prei-M für Schießübungszniccke zu erleichtern, gestattet, daß greine sSchießstäude) das erste derartige Ansuchen wie bisher im Wege der politischen Behörde vorzulegen !)aben, dagegen die analogen Ansuchen in den folgenden fahren in dent Falle direkt dein k. n. k. Reichskriegs» ?linisterium vorlegen tonnen, wenn die im ersten Ge« luche dargelegten Verhältnisse nnvcrändcrt geblieben s'nd. ' ^ ' ^^. — sOsterreiHische Handelsmarine.) Anfang Juli ^lrd von den Hellingen des „Eantiere navale" in Mon» salconc ein für den transatlantischen Pctssagicrverkehr destinunter, der österreichischen Schissahrts-Gesellschast „Austro-Americana" gehöriger Dampfer voni Stapel Mcn, der den Namen' „Kaiser Franz Josef I." erhält. Aer Dampfer wird bei 152 Meter Länge und 19 Meter Vreite 11.500 Tonnen Wasserverdrängung ausweisen und mit seinen zwei Quadrnpcl.Er.vansions.Maschinen wn 12.300 Pferdeträsttn 18 Seemeilen in der Stunde un Fahrgeschwindigkeit erzielen. Die Bemannung zählt A"> Köpfe. Die Warenkapazität beträgt 7000 Tonne», Fracht. Das Ilinerär des neuen, im Frühjahr 1912 w die Rontenfahrt einzustellenden Passagierdampfers V^d guiiächst den Fahrten nach Südamerika und Mexiko gewidmet sein. ^ -— sOrtsqrupPe Laibach des Österreichischen uloticnvcreines.) Programm des Konzertes am Grün. onnMage der Ortsgruppe Laibach, 14. Mai: 1.) F. '""senkranz: „Tegetthoff-Marsch." 2.) W. A. Mozart: Kuvertüre znr Oper „Die Zauberflöte". 3.) I. Mas. Mtt: Rhapsodie Manrcsque auS der Oper „Le Eid", s.) F. Iaksch: „Angelus", Andante religioso für Vi» llne, Harfe und tlemes Orchester. 5.) P. Maseagni: „Puppen-Gavotle" für Sireickierchor. 6.) I. Svend'sen: „Karneval in Paris," Episode. — 7.) N. Nictto: „Eertamen National," spanische Ouvertüre. 8.) F. Iatsch: „In Marinctrelsen", Walzer. 9.) M. Gliula: „Kamarinslaja", Phantasie über zwei russische Volks-lieder. 10.) O. Ncdbal: Valsc triste aus dem Ballett «Der saule Hans". 11.) E. Grieg: Solvcjgs Lied aus .Peer Gynl". 12.) I. Fuöik: „Ein Abend bei Maxim", Putponrri. — lPlahmusil.) Prugranun siir morgen sStern» allee: 1.) Fridrich: „Kaisertreu", Marsch. 2.) Rossini: »Semiramis", Ouvertüre. 3.) O. Straus: „Tiralala", Falzer. 4.) R. Wagner: Tonbilder aus der Oper „Wal-3^' ^ ^^^' Intermezzo aus der Operette „Die ge> ^'cdene Frau". 6.) Massenet: „Marche heroiane". ' — Mne Vcrsammlunq der Slouenischen Volts» Partei) wird morgen um l0 Uhr vormittags im großen Saale des Hotels „Union" stattfinden. Als Redner wer» den die Herren Dr. Johann Ev. K r e t nnd Dr. Ivan l) uster « i o austreten. — Evangelische Kirche.) Beim morgigen Gottes« dienste, vormittags 9V2 Uhr, gelangen znr Ausführung: Adagio caniabile, Opus 10N,' für Violine von Eh. de Ber'iot; Andante, Opus 64, für Violine von Menoels-söhn. — lKonzcrt.) Die „Slovenska Filharmonija" lun-zertiert morgen aus Anlaß der Garteneröffnung im Restanrationsgarten „I'i-! novcün «ve^u" ^A. Gor»e). Anfang um 3 Uhr nachmittags, Eintritt srei. — ^Aufnahme von Militnrvcterinaralabemilern.) Mit Beginn des Studienjahres 1911/1912 werden zur Heranbildung von militärlierärztlichcn Nerussbeamten 14 Aspiranten in die t. u. k. Tierärztliche Hochschule in Wien und 7 Aspiranten in die k. u. Vctcrinärhochschnle in Budapest aufgenommen. Das Studienjahr beginnt an der erstgenannten Hochschule mit 1. Oktober, an der letztgenannten mit 1. September. Von den Bewerbern um Aufnahme in die Tierärztliche Hochschnle in Wien werden diejenigen, die die besten Schulzeugnisse besitzen und die volle Diensttanglichteit nachweisen, unmittelbar vor Beginn des Studienjahres behufs Ablegung einer schriftlichen Anfnahmsprüfnng einberufen. Durch diese Alifnahmsprüfnng, die nur aus einem Aufsätze über ein Thema des allgemeinen Wissens besteht, sollen die Aspi-rantcn nachweisen, daß sie genügend sprachliche Kennt, nisse besitzen, um den Vortragen an der Hochschule folgen zu tonnen. Von den einberufenen Aspiranten werden 14, die kummissiunell als die entsprechendsten befunden nnd die vom militärärztlichen Standpuntle in physischer Beziehung als die geeignetsten erkannt wurden, in diese .Hochschnle ausgenummeu, die'übrigen wieder in ihren ständigen Aufenthaltsort rüctinstradiert. Die dnrch diese Maßnahme erwachsenen Reise, und sonstigen Auslagen werden von der Heeresverwaltung getragen. Die Auf» nähme findet nur in das erste Semester statt. Die ans« genommenen Aspiranten führen die Bezeichnung „Militärvcteriiiäratademiker". Als Marimalalter der Aspiranten ist das 20. Lebensjahr, als Minimaltörpcr. große sind 164 Zentimeter festgesetzt. Die Aufnahme als Militärvelerinäratademiker ist mit der reversalischeu Verpflichtung zur siebenjährigen aktiven militärtierärzt. lichen Dienstleistung im t. u. k. Heere verbunden. Die Militärveterinärakademiler werden während der Stu-diendauer auf Kosten der Heeresverwaltung — analog wie in den k. u. t. Militärakademien — gemeinschasllicl) untergebracht und verpflegt, adjustiert, ausgerüstet und bewaffnet. Sie habe» weder cin Unterrichlsgeld zu er» lege», noch für oic Alileguna. der Prüfnuge'n oder für die Ausfertigung des Diploms irgend eine Taxe zu cut» richten. Der Prätlusivlermin für die Beendigung dcr tierärztlichen Studien durch die Militärvctcrinarata-demiler ist derart festgesetzt, daß letztere nach beendetem vierten Studienjahr noch bis zur Ablegung der strengen Prüfungen, bez^w. Erlangung des tierärztlichen Di» ploms, n'doch nicht länger'als sechs Monate an der An» stall zu verbleiben haben. Eine Erstreckuug des Prä-klusivlermines wird ausnahmsweise nnr in besonders berüctsichlignngswürdigen Fällen sür kurze Zeit zu-gestanden. — Die eigenhändig geschriebenen und ge-hörig gestempelten, an das k. u. k. Neichstriegsmini- nur heilig waren, reizte mich. Ich will nicht entscheiden, "uf wessen Seite die Schuld lag, genug, wir paßten "lcht zueinander. Besonders war es seine leichtfertige All, von den Frauen zu redcn, die mich allemal in flusch brachte." . Klara wandle den Kopf und sah Olden mil sun» "Men Augen an. ^ ..Leichtfertig! Edgar war niemals leichtfertig. Glau. «en Sie, sich heben zu können, indem Sie ihn herab-Ziehe,,?" ^ine unsäglich kalte Verachtung lag in ihrem Ton. „Klara! Nichts ans der Welt könnte mir serner llcgc». ^sl) habr mich wahrhastig nie geschont. Niemand wnnte mich schärfer verurteilen, als ich mich selbst ver-urteilt habe, aber dein Bruder war leichtfertig. Es '^"r das eiustimmige Urteil aller, die ihn kannten. Daß >M beiden das nicht bemerktet, ist begreiflich. Du !"arst noch ein lM,es Kind, und welche Mutter kannte 'hren Sohn jemals ganz in dein Stück? Aber laß das, °arl,m lxmdelt es sich jetzt ja nicht. Ein glänzendes "ujtümsest fand statt, ein großer Teil der Akademiker Nnd der Bühnenkünstler beteiligte sich daran, auch dein ^nder war dort. Adelheid Stern lral im Kostüm der >ureley auf, uud natürlich drängte sich alles um ihre l'Mge Schönheit. Was war ihr an einem solchen Tage "n junger Akademiker auf den untersten Stufen der "Ner und ohne große Aussichten? Weniger als nichts, Angesichts so vieler besternter nnd betitelter Verehrer, ^ch sah das mehr als denllich, aber, heftig wie ich war, hnltc ich nicht die Kraft, meine Enttäuschung nnd Eifer« !'"hl zu verbergen. Des anderen Tages beim Früh. ^huppen neckten mich ein paar Freunde, die um die ^"che wußten, mit meinem Mißgeschick. Es verdroß ^'ch, aber von ihnen, weil es harmlos gemeint war, hätt' ,'ch'H kragen. Dann kam dein Vrnder dazn." — Unwillkürlich machte Klara eine Bewegung mit der Hand ans Ohr, als sei es ihr unerträglich, nuch länger üu hören. ..Daß er, ein halb Fremder, sich an diesen Necke- reien beteiligte, reizte mich namenlos, und sein spöttisch, überlegener Tun machte das Maß voll. Die Stern sei ja wahrhastig nicht von Stein und Eis, cs komme eben nur daraus an, ob man's richtig verstehe usw. usw. Zorn und Eifersucht machteu mich bliud und toll, uud heiß stieg es mir zu Kops. Eiu Wort gab das andere, hitzige Rede verursachte noch hitzigere Gegenrede. Ich glaubte endlich, es meiner und Adelheids Ehre fchuldig zu sein, und schickte meine Sekundanten. Während des langen Nachmittags nnd Abends, die folgten, hatte ich Zeit, zur Besinnnng zn kommen. In der Stille der eigenen vier Pfähle gewinnen viele Dinge ein ganz anderes Aussehen. Ich überdachte die Vorfälle des ge> strigen Festes, und eine Ahnung überkam mich, daß Adelheid Stern so scharfe Maßnahmen höchstwahrschein. lich gar nicht verdiene. — Ich habe es bis hente nie begriffen, wie die Ernüchterung so schnell tommen tonnte. Es fehlte nicht viel, so wäre ich mir selbst lächer-lich erschienen. Was lag hier vor? Ein Kneipcnstrcit um einen an sich fragwürdigen Gegenstand, begonnen in der Nbellaunigteit eines kaum überwundenen Katers; eine Wortbalgerei, in der jeder lindisch den anderen zu übertrumpfen gesucht halte. Als ich mich nach einer un» ruhigen Nacht nervös und abgespannt erhob, stand es in mir fest, daß das Duell, soweit ich iu Frage kam, nur eiue Komödie snn folle. Ich wollte über den Kopf des Gegners hinwegfenern, dann war sowohl meiner Ehre als meinem Genüssen Genüge getan. Die Selundailleu lamen, um mich abzuholen. Sie drangen in mich, etlvas zu genießen, weil ich sonst eine unsichere Hand haben würde, aber mir war die Kehle wie zugeschnürt, ich hätte unmöglich essen können. Als wir anlangten, war Edgar schon zur Stelle. Ich sehe das alles noch so deutlich vor mir, die Waldwiese, über der noch der letzte Murgennebel schwebte, das Erlen-gebüsch in, Hintergrunde, in dem sich ein paar Häher stritten, und über dem allen, dcr helle, sonnige Juni-Himmel." ^Fortsetzung folgt.) lerinnl aben grstern begonnen. — Martenscst.j Aer jwvcnische kaufmännische Ver» ein „Merkur" veranstaltet am 9. Juli im Garten des „Narodni dum" ein Gartenfest, an dem die Slovenische Philharmonie und der Vrreinssängrrchor mitwirken werden. Dcr Reinertrag der Veranstaltung flieht dem Untcrstützungtzfonds d<>s Vereines zu. — lDie ersten Kirschen) gelangten gestern, aller» dings in einem sehr bescheidenen Quantum, aus Trieft auf den hiesigen Markt. * ßt diesmal „Non Stop".Fahrt, das heißt: Ohne Abstellen des Wagens nnd der Fahrer darf vom Startplatze an bis zum Park-Platze nie stehen bleiben. In jedem Wagen fährt auch ein Kontrollor als Verlraucnsperson der Sportlummis» siun mit. Er tlassisizieri die Fahrt; jedes Stehenbleiben wird mit drei Pnntlen llassifiziert. Anch der Benzin» Vorrat, die Gepäcksbelastnng, das Einholen, das Aus-weichen, das Bergsahren usw. sind an gewisse Fahri-bestimmnngen gebunden. — Wie schon gemeldet, passie» ren die Teilnehmer an dieser interessanten Fahrt Mun> lag, den 15. d. M. gegen die Mittagsstunde unsere Stadt und fahren durch' die Triester Straße und die Nleiweisstraße in die Erjaveestraßc, durch Gravide in die Schellenburggasse, dann auf die Wiener Straße und biegen beim Eaf<' „Europa" auf die Maria Theresia. Straße ein, worauf die Fahrt gegen Ki^ka, Krainburg, Neumarttl, St. Anna, auf den Loibl nsw. sortg'setzt wird. Die städtische Polizei wird die Ordnung während der Fahrt durch unsere Stadt aufrechterhalten. Die Fiaker nnd Fuhrwerke l)aben sich an diesem Tage streng an die Fahrurdiillng zu halten und müssen links answei» cl)en, rechts einholen. Avisoposten werden in einzelnen Straßlii den Automobilisten die Richtung der Fahrt durch Fahnenzeichen angeben. Selbstverständlich bleibt das Interessanteste die Fahrt über den Loibl, wo sich der Krainer Automobilklub versammeln nnd dessen Prä» sident, Freiherr von Born, die Mitglieder begrüßen wird. — lDer Vunb österreichischer Frauenvereine.j Wie man uns aus Wien meldet, findet dort heute und mor» gen die sechste Generalversammlung des Bundes öfter, reichischer Frauenvereine statt. Der Bund ist Mitglied des heute mehr als 10 Millionen Mitglieder umfassen, den und die ganze Erde umspannenden Internationalen Frauenweltbundes, der g(gründ<'< wurde, um dir cthi» jchcil, geistigen, rechtlichen' und wirlscl)aftlichen Nestre-bungcn dcr Frauen zu fördern und die Arbeit der Laibachcr Zeitung Nr. N0. 1026 Uj. Mai '.-111. Frauen in den Dienst des Familien- und Volkswuhls zu stellen. Die Gründerin und Präsidentin des Bundes österreichischer Fraucnvereine ist Marianne Haini sch, we die österreichischen Frauen schon wiederholt bei aus-ländischen Kongressen vertreten hat. Der Bund öster-reichischer Frauen umschließt heute 65 Vereine mit zirka 60.000 Mitgliedern. Er nimmt zu allen öffentlichen Vorgängen, die Fraueninteresscn oder das Wohl der Jugend tangieren, Stellung. So hat er auf dem Ge-biete des Schulwesens die Zulassung von Mädchen zu den Knabcnmittelschulen, die Errichtung von Realschul» kurscn für Mädchen und von Koch. und Haushaltungs» schulen sowie gewerblichen Frauenschulen, die Er-schließung aller gewerblichen Lehranstalten für das weibliche Geschlecht erreicht, und sich für eine Reform der Lyzeen eingesetzt. Bei der Enqnetc, die im Winter 1910 über das höhere Mädchenschulwesen stattfand, war ^r vertreten. Er hat auch eine Statistik über das östcr» reichische Mädchcnschulwcsen herausgegeben und Schritte unternommen, um den Frauen das juristische Studium zu ermöglichen. In rechtlicher Vczichuug hat er Vor» schlage zur Verbesserung der Ehe. und Strafgesetze er» stattet, ferner ist er für die Jugendfürsorge eingetreten und hat gegen das Eheverbot der Lehrerinnen und Staatsbeamtinnen Stellung genommen. Er wirkte fer-ner für die Anstellung von Schulinsvettorinnen, Schul» ä'rztinncn, für eine Reform des Hebammenunterrichtes und für einen Antialkoholunterricht der Jugend. Seine Gewerbetommission hat einen Wegweiser in das Vc» rufsleben für schulentlassene Mädchen verfaßt. Der Kampf gegen den Mädchenhandel und viele andere kul» turcllc Bestrebungen wurden vom Bunde unterstützt, der ein monatlich erscheinendes Zentralblatt „Der Bund" herausgibt. — Das künftige Arbeitsprogramm des Bundes weist die Bildung von Iugendgruppen zur Erziehung für soziale Arbeit auf, ferner die Wegweisung zum Broterwerb durch Errichtung von Auskunftsstcllcn für die Berufswahl, die Sanierung der Rechtsverhält» nisse der Schauspielerinnen, die Propaganda für die Be» stcllung von Poli^eiassistentinnen uno Wohnungsin» spettorinnen und vlcles andere. — ?rbuig. ^«. — lGenossenschast der Äleibermachcr in Laibach.) Wie man uns mitteilt, findet morgen um halb 10 Uhr vormittags m der Restauration „Zum schwarzen Adler" lHerrengasse Nr. 3) eine außerordentliche Versammlung der Genossenschaft der Klcidcrmacher, Kleidermachcrin-neu, Kürschner, Hut- und Handschuhmacher in Laibach statt. Auf der Tagesordnung steht die Beschlußfassung über den von der Gehilfenversammlung geforderten Kollettivvertrag. — l"Matica Slooensla.") Montag, den 15. d. M., um ß Uhr abends findet eine Ausschußsthung statt, auf deren Tagesordnung u. a. Berichte über den heu-rlgen wirtschaftlichen Stand der „Matica" stehen. — tgaubervorstellunqen.) Die ersten Zaubervorslcl. lungen des Herrn Earmelini werden morgen und überinorgen abends im hiesigen .Kasino stattfinden, — sDer grohe Zirkus Schmidt) wird in der Zeit vom 16. Mai an in der Lattcrmannsallce eine Reihe von Gastvorstellungen geben. Über das Unternehmen, das sich kürzlich in Sarajevo aufhielt, schreibt die „Serajevli'Zeitung" folgendes: „Schon der äußere Ein» druck des Zirkus ist ein sehr empfehlender; das große, sehr geräumige Zirkuszclt ist elegant nnd bequem aus» gestattet, die eigene Beleuchtung splendid, so daß es einen imposanten Eindruck machte, als es von einer Kopf an Kopf gedrängten Menschenmenge besetzt war. Lange vor Beginn der Vorstellung war z. V. die 800 Personen fassende Galeric ausverkauft; beim Eingänge und an oen Kassen herrschte ein geradezu lebensgefähr-liches Gedränge." Nun folgt eine äußerst schmeichelhafte Rezension der einzelnen Pil-cen. — Man sieht, daß man es mit einem erstklassigen Unternehmen zu tun hat. Karten sind im Vorverkäufe in der Tabaktrafik 5e3ark in der Schcllenburggasse erhältlich. — lSchlangenvertilgung in Dalmatien.) Man schreibt aus Zara: Es ist bekannt, daß es in Dalma« tien giftige Schlangen gibt, die durch ihre todbringenden Viffe jährlich, namentlich unter den Feldarbeitern, aber auch unter dcn manövrierenden Truppen Opfer for» dern. Namentlich sind es die Hornvipern, deren es in der KrivMjc eme Menge gibt. In diesen Gegenden gibt es aber keine Arzte, so daß die gebissenen Land» bewohner in der Regel verloren sind. Da ist nun die dalmatinische Landesregierung auf den glücklichen Ein-fall gekommen, eine in Indien existierende Marderart namens Mungo nach Dalmatien zu verpflanzen. Dieses Tier nährt sich größtenteils von Schlangen. Man hecztc nur die Befürchtung, daß sich dieses Tier in Dalmatien nicht akklimatisieren würde. Im vorjährigen Herbste wurden in Talmatien zwölf Mungos angesetzt; sie haben sich glänzend bewährt, indem sie eine Unzahl von Schlan. gen vernichtet haben. Sie haben auch sehr gut über-wintert, so daß gegen jede Erivartnng bloß zwei Excm» plare eingegangen sind. Man denkt nun an den Import einer größeren Anzahl dieser nützlichen Tiere. — sEine hübsche Iagdgeschichte,) die außerdem, wie die „Bohemia' versichert, den Vorzug Hai, vollinhaltlich wahr zu s?>.?, sp'clte sich vor kurzer Zeit m dem in dc^ Wachau gelegenen Revier eines Wiener Jagdhcrrn ab. Ein Jäger hatte eine Fähe Mchsin) schwer angeschossen, die aber noch die Kraft fand, in dcn Bau z/u fahren. Es wurde nun eine sehr scharfe Dachshündm in den Bau gelafscn, die auch nach kurzer Zeit die verendete Fähe aus der Einfahrtsröhre des Fuchsbaues heraus» schleppte. Gleich daraus schoß sie wieder in oen Bau. Da man an der loteil Fähe sah, daß sich Junge im Bau befänden, erwartete man, die außerordentlich scharfe Hündin bald mit den gewürgten Jungen herauskommen zu scheu. Aber die Jäger warteten vergebens; trotz Rufens und Pfeifcns kam die Hündin nicht mehr zum Vorschein. Es blieb also nichts anderes übrig, als zu graben und den Kessel des Banes zu suchen. Nach einiger Mühe fand man ihn auch und als man ihn aufdeckte, zeigte sich, daß vier junge lebende Füchse darin waren und von der Hündin, die vor kurzem ihre Jungen ver» loren hatte, mit allem Eifer einer wirklichen Mutter gesäugt wurden. Die Hündin wies jeden Versuch der Jäger, sich der jungen Füchse zu bemächtigen, knurrend und das Gebiß zeigend ab. Man brachte sie jedoch glück» lich mit den Jungen in die Wohnung ihres Besitzers, wo sie in einer Öfcnnische haust, unaufhörlich um die Sicherheit ihrer Adoptivkinder besorgt. — Die Geschichte erscheint übrigens nicht so merkwürdig, wenn man sich der zahlreichen ähnlichen Beispiele erinnert, die uns von Naturforschern aller Zeiten übermittelt worden sind und die alle dir ungeheure Macht des Mutterinstinkts bei Tieren bestätigen. * lVerhaftete' Vurschen.) Die Polizei beobachtete unlängst zwei 21jährigc Burschen aus Unter-, bezw. aus Oberk'rain, die im Besitze von größeren Geldbeträgen waren und in Gasthäusern bedeutende Zechen machten. Diesertage wurden die beiden verhastet. Die gepflogenen Nachforschungen ergaben, daß der Oberkrainer, der in der Vahnhofgasse bcdienstet war, einein dort übcrnach-tenden zwölfjährigen Knaben aus Sagor einen Geld» betrag von 60 X abgenommen halte. Dies war fol« gendcrmaßcn geschehen: Der übernachtende Knabe zahlte das Nachtlager mit einer Zchnkroncnnole, was dein Bur. schen verdächtig erschien. Er packte den Knaben, und dieser gestand, einen Geldbetrag gestohlen zn haben, worauf ihm der Vnrsche unter der Drohung, er werde die Polizei rufen, 60 1< wegnahm. Am nächsten Tage war der Knabe verschwunden. Der zweite verhaftete Bursche wollte von diesem Vorfalle und vom Gelde nichts wifsen. Das Kriminalcvidenzbureau stellte wäh-rend der Untersuchung fest, daß er mit einem auf einen falschen Namen lautenden Arbeitsbuchs versehen war und vom Kreisgerichle in Nudolfswert seit vier Jahren wegen einer schweren körperlichen Beschädigung steck» brieflich verfolgt wird. Die beiden Burschen wurden dem Landesgerichte eingeliefert. * Dine verhaftete .Kellnerin.) Die 27jährige, schon wiederholt wegen Diebereien und anderer Delikte ab» gestrafte Kellnerin Maria Oevirk aus Eilli war einige Monate in einem hiesigen Restaurant als Köchin bedien» stet. Da sie dem Hotelier verdächtig vorkam, untersuchte cr bei ihrem Austritte ihre Habseligleitcn, fand aber nichts Verdächtiges vor. Diesertage brachte nun die Dc. tcktivableilung in Erfahrung, daß die Ocvirk im Besitze von mehreren Paar silberner Bestecke sei. Man forschte das Mädchen, das in einem Gasthausc in der Peters» straße als Kellnerin diente, aus und verhaftete sie. Die Ocvirk hatte aus Furcht vor der Polizei die Be« stecke in den Anslandsort geworfen. Sie wurde dem Landesgerichte eingeliefert. * Win verhafteter Schuhdieb.) Ein nach Kroatien Zuständiger Erdarbeiter übernachtete heule nachts nnt einem Arbeiter aus Littai in einer Hcuschupfe in 8tofljica. Morgens stahl er seinein Kameraden die Stiesel und ergriff die Flucht gegen Laibach. Auf der Unterkrainer Straße wurde er durch einen Sicherheits-Wachmann angehalten und sohin samt dem gestohlenen Gute dem zuständigen Gerichte eingeliefert. " lAngezeisste Radfahrer.) Diesertage wurde von der Sicherhcilswachc eine große Anzahl von Radfahrern angezeigt, die auf verboteilen Wegen ohne Polizei« nnmmer und dcs Nachts ohne Licht dahinsnhren. Auf der Karlstädtcr Straße beanständete gestern abends ein Wachmann einen Radfahrer, der dort eine förmliche Wettfahrt veranstaltete. Auf dem Marienplatzc über-fuhr cm Radfahrer einen Hund, doch sprang das Tier alsoglcich in die Höhe und rannte davon. " Mn unverbesserlicher Dieb.) Der 60jährige, schon unzähligcmalc abgestrafte Dieb Jakob Krt aus Ober» krain entwendete diesertage einem Besitzer in Zirllach zwei Säcke Fisolen und einen Handtarren. " jVesudelunq eines Hauses.) In einer der letzten Nächte haben unbekannte Personen das ehemalige Gcfangcnhausgebäuoe in der Ehröngasse sowie ein Firmaichild mit Tinte besudelt. * iNnbenstreich.) Gestern nachmittags stieß ein 20jähriger Bursche am Petersdamm aus pnrer Bosheit eine große, am Ufer des Laibachslnsses gelegene Maurertruhe ins Wasser. Ein hinzugekommener Sicher« hcitswachmann notierte sich den Taugenichts. " Mnc polizeiliche Nazzia.) Freitag morgens ver» anstaltete die Sichcrheitswache in der Stadt eine Razzia und verhaftete in einem Stalle einen 25jährigen Vaganten aus Oberkrain sowie einen 12jähr. Arbeiterin' sühn aus Gleinitz, der sich aus dem Ellernhcmse geflüchtet hatte. " sVerloren.) Ein Geldtäschchen, ein schwarzscidener Regenschirm, ein schwarzer Operngucker, eine Zehn-lronennole, eine Fünszigkrunennote, ein Geldtäschchen mit 14 X. " Defunden.) Ein guldener Zwicker, serner ein Regenschirm und eine goldeile Taschenuhr. — lWettcrbericht.)' Der hohe Luftdruck im Norden Enropas hat an Intensität und Ausdehnung abgenum« inen, im Süden dagcgcn ist cr, namcntlieh über dem Adriatischen Meere, nenerdings etwas gesunken. Das Wetter ist außer im Westen meist heiter bei lokalen schwachen Gewitterbildungen. Im westlichen Alpen-gebiete ist Trübung mit Niederschlägeil eingetreten. In Laibach hält sich das heitere Wetter fest; gestern nacl> mittags machten sich westliche Luftströmungen geltend, ohne jedoch den Witlernngsverlaus wesentlich zu beein» flnssen. Der Luftdruck zeigt langsam fallende Tendenz. Die heutige Morgcntcmperatur betrug bei Windstille nnd wolkenlosem Himmel 11,1 Grad Celsius. Die Be» obachlungsstationen meldeten folgende Temperaturen von gestern früh: Laibach 9,0, Klagenfurt N,4, Gb'rz 13,7, Trieft 13,4, Pola 12,6, Abbazia 11,2, AgraM 13,6, Sarajevo 10,4, Graz 11,3, Wien 12,6, Prag 13,4, Berlin 17,1, Paris 13,5 »Kegen), Nizza 11,6, Neapel 15,7, Palermo 1,5,2, Algier 18,7 (Regen), P.e-tersburg 9,6; die Höhcnstationcn: Obir 2,2, Sonnblick — 3,4, Sänlis 0,6 lSchncefall), Semmcring 9,0 Grad Celsius. Voraussichtliches Wetter in der nächsten Zeit für Laibach: Zunächst noch heiteres, loarmes Wetter bei nachfolgender leichter Trübung und westlichen Winden. — ^Verstorbene in Laibach.) Gestern wurden fol' gendc Todesfälle gemeldet: Max Primo5i5, Tischler-gehilfenssohn, « Monate, Römerslraße 16; Agnes M"" die, Private, 83 Jahre, Ehröngasse 17; Bronislava Pc-valel, Druckereibesitzcrslochter, 1 Jahr, Rain 4; Pl> llppinc Pogaönik, Cafetiersluchter, 18 Tage, Rosel'-gasse 8; Franz Per,^I, k. l. Rechnungsassistent, 34 Jahre, Nilulans Karin, Schüler, 7 Jahre — beide im Landes-spitale. - lMchtdienst in den Laibacher Apotheken.) I" der kommenden Woche halten folgende Apotheken Nacht-dienst: ^ixlnär, Iur^platz; Picculi, Wicncr Straße, Su8nik, Maricnplcltz. — Mettroradio.qraph „Ideal".) Heilte, morgen nnd übermorgen Nachmitlagsprugramm um 4, 5 und 6 Uhr: Rosalie hat Arbeit gefunden lkumisch); Der mutige Bräutigam lhüchst komisch); Pathe, Journal lletztc Neuheit); Feenwandernng lwnndervoll koloriertes Phantcisicbilo); Neue Erfindung der militärischen Küchen lNaturansnahme); Das Pferd des Unteroffiziers lsensatiunclles militärisches Drama); Abendprogramm um 7, 8 und 9 Uhr nur für Erwachsene: Versuchungen der Großstadt (großartiges Sittenorama, Spieldauer 50 Minuten, wurde überall mit dem größten Erfolge gespielt). Die Films sind schön und sehenswert. Theater, Kunst und Literatur. - l„Frau Liesa") ist der Titel eines guten Ofsi-ziersrumans von Georg Was ner, der soeben lst Kürschners Nücherschatz als Nr. 775 u. 776, im Verlage von Hermann Hillaer, Berlin >V 9, zum Preise von-40 Ps. erschienen ist. Die Geschichte spielt in Ostclb,eN, sie wühlt aber nicht in jenen disharmonischen Tönen, die man neuerdings so oft in Gescllschaftsromanen angeschlagen findet. Mail lernt diefe jungen lebensfroyen Culdatenherzen wertschätzen. „Vl>l los" ist in solcher kleinen ustelbischen Stadt ja nicht, dafür findet man M in heiterer Geselligkeit ourchs Leben, kleinliche Naturen dazu aus) den obligaten Stadttlatsch. Das alles ist M" Lmbacher Zcitnng Nr. N0. 1027 13 M^i I9l1. viel Hnmor und warmem Heimatsgefühl geschildert. Und über der cngbcgrcnztcn Perspektive der Kleinstadt baut sich in der Zuneigung zweier edler Menschenkinder ein grußer, ergreifender Horizont auf. — l«Wiener Modc.j Der Frühling hat uns zwar bis jetzt recht herbstliche Kühle beschert nnd mail hat twch iinmer nicht das Bedürfnis, sich in lciä)te summer» liche Gewänder zu hüllen, aber auch das hat seine Nur-züge — denn man gewinnt Zeit und kann mit Nnhe die praktische Wahl treffen. Vor allem sind es Kostüme in allen Sloffarten, denen die erste Surge gilt. Die „Wio ner Mode" hat deren in ihren Ichten Nummern eine yruße Auswahl veranschaulicht und bringt ergänzend m dem soeben erschienenen Heft eine Serie reizender, sehr apart einfacher Sommerloilelten, die mit ZuHilfe» nähme der Wiener Modeschnitt: im Hause leicht her» gestellt werden lönnen. Der Anfvich dieser Kleider be» steht vielfach in Hansindnslriearbeiten und Spitzen nnd zeigt, wie wunderschön dieses Material verwertet wer« den lann, worüber im Handarbeitsleile des Vlattcs auch genane Details angeführt sind. Vondoir und Sport» rubris sowie eine Anzahl Spurttuilclten gestalten das Heft zu einem ebenso praktischen als unterhaltenden Hausbehclf.____________________________________ Telegramme des k. k. Telegraphen-Korrespondenz-Vureaus. Der Kaiser. (Hödöllö, 12. Mai. Die gestern von Seiner Maje» stät dcm Kaiser unternommene Spazierfahrt war von ausgezeichneter Wirlnng. Der Monarch schlief die ganze Nacht sehr gut, stand zur gewohnten frühen Stunde ans und arbeitete bis 8 Uhr früh, zu welcher Zeit der Wiener Hoslurier eintraf, der täglich die ein» gelaufenen Staatsakten zur Erledigung nach (Yvdo'llö bringt. Um l i Uhr machte der Monarch im Parke des Kastells einen längeren Spaziergang nnd zog sich dann in das Arbeitszimmer zurück. Sollte kein Regen cin> treten, so wird der Kaiser nachmittags wieder eine Spazierfahrt unternehmen. Schon seit Tagen ist ein größerer Ansslug geplant. Die Unsicherheit der Witte-rung erlaubte jedoch nicht, ein endgültiges Programm festzusetzen. Gödöllö, 12. Mai. Der Kaiser unternahm heute nachmittags 4 Uhr bei prachtvollein Wetter cin<' längere Spazierfahrt. Seine Majestät kehrte nm 6 Uhr in das Kastell znrück. Der Ausslug übte auf den Monarchen eine großartige Wirkung aus. Bcrhaftunst des Führers einer Dicbsbande. Temcövar, 12. Mai. Die hiesige Polizei hat den Führer einer seit langem gesuchten Nande von Dieben verhastet, die vor einigen Monaten tX'n Stall der Sprit-fabrik Brück demoliert nnd das Material verkauft hatte. Erst als Fuhrleute die Steine wegführen wollten, wurde der Ticbstahl aufgedeckt. Am nächsten Tage ließen die» selben Diebe die Vänme, an der Straße aushacken, ferner einen eisernen Nrnnnen demontieren nnd lvegtragen nnd verübten weitere waghalsige Dicbstähle. Der hcnte Verästele ist der 25jährige berüchtigte Dieb Ludwig Vernat, der schon mehrmals vorbestraft und seil dem vorigen Jahre aus Tcmesvar ausgewiesen ist. Zuerst leugnete er, dann aber legte er ein volles Geständnis ab. Nnn werden seine Komplicen gesucht. Serbien. Nclgrad, 12. Mai. Zwischen den beiden radikalen Parteien werden Unterhandinngen bezüglich einer in das Gesetz über die staatliche Äuchsührung ansznnch» inenden Nestimmnng geführt, wonach den Staatsbeamten die Beteiligung an der aktiven Politik untersagt werden soll. Der Aufstand in Albanien. Salonichi, 12. Mai. Das Zentralkomitee richtete a» seine Anhänger ein Zirkular, worm diese ansgefor» dert werden, gegenüber den Hetzereien fanatischer Hodsclxis lalies Blnt zu bewahren und mit der größten Klugheit zu handeln. Das Zentralkomitee hofft', ange» sicht's der Unterstützung von eineinhalb Millionen An> Hängern seine Position zn behanplen. Salonichi, 12. Mai. Der Korvskommandanl und der Inspektor des zweiten Korps haben an Mahmud Schefl'et Pascha Depeschen gerichtet, worin sie versichern, die Armee werde jederzeit die Versafsnng zu schütze» wissen nnd sich sonst nicht mit der Politik beschäftigen. Ealouichi, 12. Mai. Es verlautet mit Bestimmt-h<'it, hiesige Offiziere, Anhänger des Zentralkomitees, hätten dem Kriegsminister telegraphiert, seine Haltnng neige znr Diktatur. Er trachte, sich mit ihm ganz er^ gebenen Offizieren zn nmgeben, deren Absichten dem Lande aber nnr schädlich seien. Die Offiziere erklärten, gegen alle anfzntreten, die gegen die Interessen des Üandes handeln. Marokko. Paris, 12. Mai. Dcm „Echo de Paris" wird von seinem die Mehalla dcs Hauplmannes Moreaur. be> gleitenden Sonderberichterstatter Marquis de Segon. zag aus dem Lager von Larba Sidi Bu Aisfa vom 9. d. gemeldet, daß die umliegenden Stämme von frem-de» Agenten zum Anfstande aufgereizt würden. Der Aufruhr lo'imle vielleicht den Spaniern Gelegenheit bieten, die Truppen von Larrache zn verwenden. Verantwortlicher Redakteur: Anton F u n t e l. In jedem Hause tr^l^w1 Waschtages bedeutend verringert werden, wenn schon am Vorabend die Wäsche mit einem den Schmutz vollkommen lösenden Seifenpulver eingeweicht wird. Seifon-pulver ist ein Vertrauensartikel, denn leicht kann es gefälscht werden und schwer ist die Fälschung ____________________. zu erkennen. Kaufen Sie das Erzeugnis einer Firma, die für Unverfäischt-heit garantiert, so werden Sie ein verläßliches Waschmittel erhalten. Gefälschte Waschpulver ' (Seifenpulver) können zwar gut reinigen, ruinieren aber in kurzer Zeit jede Wäsche. Das beste und verläßlichste ist unbedingt Schichts Frauenlob-Waschextrakt. ________ ___________ (538) 5-3 China-Wein mit Eisen HyglMilMh« AiUH*«Uuac Win 1006: Stutipreis und BirMityta zur goldenin Medaille. APft^fhtfUttgondes, nerren- ¦tlntfwfo und blutverbeB- •»ftdto Mittel für RekQfMraleszenten = *mv m** und Blutarme von antliohen Autoritäten besten« empfohlen. VorzQgHohar Geschmack. Vielfach prsmiiwt. GW 7000 ftrztllohe fiutaohten. J. SERRAVALLO, k. ¦. t Mieferiat, Trieste. Krainischer ° -V Jagdschutz-Verein. \j Einladung zn der Samstag den 27. Hai 1911 nm 8 Uhr abends im „Hotel Elefant", I. Stock, stattfindenden ordentlichen Benerflluersflmmlung Tagesordnung: 1. Bericht des Obmannes über das Vercinsjahr 1910. 2. Rechenschaftsbericht für das .Jahr 1910. 3. Bericht des RovisionsausschuBses. 4. Wahl von vier Ausschußmitgliedern. 5. Wahl des ReviBionsausschusses. 6. Antrag des Ausschusses: Statutenänderung. Besondere Anträge wollen bis 26. Mai d. J. beim VoreinBRUBBclniBBC angemeldet worden. Laibach, am 10. Mai 1911. (1908) 2-1 Der Ausschuß. Zur Kleiderkonservierung verwendet man überall don seit 10 Jahren bewährten wohlriechenden amerikanischen MottenfroBSor tMof», derselbe verhindert nicht allein den Zuzug von Motten, sondern tötet sie auch samt deren Brut mit vollster Garantie. «Mof» ist tausendmal stärker als Kampfer und Naphthalin und ist in Paketen ä K 1—, 2-20, 4 — vom Krsten amerikanischen Parfü-meriopalast «Oja* (Wien, 1., PeterBplatz 11) zu beziehen. PoBtvorsand täglich. (1783 a) Italienische Küche Šelenburgova ulioa 7, gegenüber der Hauptpost empfiehlt den J\ T. Gästen den neu angekommenen = echten Brioni Wein.^= Jeden Tag verschiedene Arten Fische. (1802) 6 Kochet BacKer Braref mit Kimerol] ^L6m\ fernsten Pflanden/eis I py au$ KoKoSIXVJSSClV^Ä . lVö:»; 4-1 Es gibt nichts Besseres zur sofortigen Herstellung einer hochfeinen Rindsuppe, als + iAGGI Rindsuppe-Würfel 5(1739) Heller. ^i^mm, MAGGU Rindsuppe - Würfel ffindsüpfe¦llffli flclschsuppe in fester Form _ IVWTC7 {jijgy und enthalten auch das ~" nötige Kochsalz und Gewürz. Nur echt mit dem Namen MAGGI und der Schutzmarke Kreuzstern. Die andauernd hohen Preise laRsen eB geboten erscheinen, das Fleisch nur auf die schmackhafteste uud bekömmlichste Art, d. h. gebraten auf den Tisch zu bringen. Die zu Kochzwecken erforderliche Kindsuppe läßt sich ja bo vorteilhaft und bequem auB Maggi's Kindsuppe-Würfelu ä 5 h bereiten. Diese Würfel sind natürliche Kindsuppe mit allen erforderlichen Zutaten und ergeben , nur durch Übergießen mit kochendem Wasser je '/« Liter fertige Suppe. Man achte auf den Namen «Maggi> und die Schutzmarke «KreuzBtern>. (1739 a) Bitte versuchen Sie «™ AMSTCRDAM w Er munder doch am besten! Garantie:100 jähriger Bestand. i----------.------------. •! Bester Erfrischnngstrnnk ; "^ f^Sk BeiDheit des Geschmackes, ei \E^k Perlende Kohlensäure, ./» {§3 leicht verdaulich, den r>} ['•* feP belebend. -J\ Niederlage bei den Herren Miohael Kastner Peters Laisnlk und A. Šarabon in Laibaoh. '(102H) & Semmering bei Wien Hotel Fanhans 300Ü Fuß ü. M„ 400 Zimmer, größter Komfort, 7 Villen mit» ________________Aucheu, Kuranstalt. (1786) 6- 2|| Bill j Pa^fipp M I Altbewahrt bei HUSTEN, HEISERKEIT, MAGENSAUR^B d wB.swtiaie. OeneraJ-Kepriuent.: Karl Sotisppar, Wian XVlll, Karl-Beck-OM*e«i ¦ (1150) Depot Laibach in bei: Miohael Kaitner. 20—20