Mhtil, Wihliii»», HUiii str Alt. Nr. I?E. Mittvvch I8EN. v»i Jahrgang Die „Marburger Zeitun^^" erscheint iedeu Sonntcig. Mtitwoch und Freitag. Preise — für Marburg: ganzjährig 6 fl.. hlilbjahrig g fl., vtetteliahrig I fl. 50 kr; für Sustellun« ins Hau» monatlich 10 kr. — mit Postversendung: sanzjälirig d fl.. halbjährig 4fl., vierteljähilg 2fl. Die rin Mal gespaltene Garmondzeile wird bei einmaliger Einschaltung _ >n»t 10, be» zweimaliger mit 15. bei dreima.iger m>» 20 tr. berechnet, wozu für jedesmalige Einschaltung »0 tr. Inseraten-Stempelgebühr kommen. Zi»' .'Zi'lillil-Iiti' ile.-; Au» Dalmatjen laufen Nachrichteil so spärlich ein, daß man nicht weiß, ob man dieses zum Borthetle der Verhältnisse der Ret^icrung deuten soU. Unterdeffen mögen folgende Nachrichten über die Mittel, lvelche die Regierung »ur Unterdrückung des AufstandeS verwendet. Platz finden : Bis jetzt befinven sich folgende Truppi'N in der Boeca: dt^s 27. Frldjägerbataillon. das 22. Jnsanteriermiment mit 3 Bataillon», das 44. mit 3 Bataillons, das 48. mit 3 Bataillons, das 52. Infanterieregiment mit 3 Bataillons und zwei GebirgSbatterien. — Da» 27. Feld-jagerbataillon und die beiden ersterwähnten Infanterieregimentes l«etien jchon nahezu ein Zahr in den Stationen Budua. Ragusa. C^'stelnuovo. kattaro und Perragno, während die Jnfmierjeregimeuter Rr. 48 und 52 seit dem Jahre 1866 blS zum Mai d. I. in Dolmatien gelej^en waren. Sie »vurden am !(). d. M. von Trieft nach Cattciro überschifft. Es befinden sich daher nur Truppen in der Bocca. welche mit den TerrainS und l)-n sonstigen Nrrhällnlssen Dnlmatiens vollkommen vertraut und zum Gebirgskriege vortrefflich herangebildet sind. — Im Lc^ufe dieser Woche werl>en ferner noch in dcr Bocca anlanj^en: Das 7. Infanterie« regiment Von Graz mit 3 Bataillonen, das 8. Iägcrbalaillon. das 9. Jk-gerbataillon und eine SanitätSkompagnie mit voller Feldausrüstung. Anfg'st'llt werden noch zwei Gi^b.lgs und eine Naketenbattnie. — Sämmt-liche Truppen werden in zwei starke Brigaden, n. z Gencralmajor Dormus und Oberst Jovanovie grtheilt. DaS Duell deS Fürsten Metternich macht in diploma-tischen Kreisen Viel von sich reden, obgleich nur galante Begebenheiten die Ursacht davon zu sein scheinen. Ein Wiener Blatt will erfahren haben, daß Fiirst Metternich lvegen der bekannten Dukllgeschichte von Paris ab» berufen werden soll. Für die französischen Salons lväre das jedenfalls ein größeres Unglück, als für die österr>.ichische Politik. Vermißt. Eyählnug ans dem dtutsch-amerikanischea Leben. Von Otto RuppittS. (12. Fortslpung.) „Erzählen Sie mir jept nochmals," suhr der Farmer fort, „was sich von Ihrer Ankunft in der Jndianerhüttc bis zum Berlaffcn der-selben zutrug, verschweigen Sie nichts, vergessen Sie. wcnn es nothwcn-dig sein sollte, daß ich ein Mann bin und halten Sie sich immer vor Auqen. daß der unbedeutendste Umstand oft von rnlschiedener Wichtij^keit ist!" Er hatte wie unb«wubt ihre Hand erf.ßt unp Margarclhe war bei dem angkschlagencn herzlichen Tcne. bei dem milden aus ihr ruhendem Blicke von einer Weichheit ülierkommen ivorden. daß sie die aussteigenden Thlänen zurück drängen mußte ; sie fühlte, daß itir ganze» Herz sie mit einem Vertrauen zu dem Manne vor ihr hinzog, wie sie es kaum noch zu Jemand gehegt, und sie begann von Neuem ihre Erzählung, gab sich treu mit Ihren damaligen Empsinduilgen. berichtete Williams Selbge-spräch an ihrem Lager, das den eigentlichen Anstoß zu ihrer Flucht gege-ben — nur des Kusses vermochte sie nicht zu erwähnen und berührte dann den wiederholten Ruf. den sie beim Betreten der Eisfläche aus der gerne vernommen. „Hier gibt eS also nur zweierlei Möglichkeiten." sagte der Farmer rasch aufsehend, als sie geendiat; „entweder ist er Ihnen gefolgt, aber durch irgend eine Unvorsichtigkeit mit dem Schlitten umgeschlagen und. vielleicht arg beschädij^t. von einem Borüberkommenden nach dem nächsten Obdach gebracht worden — llnd doch." septeer. wie in neu aussteigender Sorge hinzu, „gibt eS kein HauS viele Meilen am See hinauf, in wel chem nicht nachgeforscht worden wäre; und hätten wir aucb einS über-sehen, so lvürde unS William, wenn er lebte, jedenfalls Nachricht von seinem Verbleiben grsandt halien. — Oder —" fulir er nach kurzim Schweigen, die Brauen zusammenziehend fort, „dcr Ruf. den Sie geliört zu haben meinen, ist nur eine Täuschung Ilirer erregtet» Sinne geivesen. und William ist, da Sie einem Verbrechen nicht mehr im Wege standen. TteiermSrkifcher La»dtas Siebzehnte Sitzung am 16. Oktober Vorsitzender: Landeshauptmann Graf Gleispach. Am Regiernngs« tische: Statthalterrileiter Ritter von Neupauer. Dr. Plklog interp.'llirr die Regierung, ob selbe gewillt sei. bei der Südbichngesellschaft dahin zn wirken, daß in den auf slovenischem Gebiete g'legenen Eilenliahnstationen diejenigen Beamten und Diener, deren Dienstes-odlitgenheittn den Berkehr m t dem Publikum bedingen, der slovenischen Sprache, oder wenigstens eineS der slavischen Dialekte mächtig find, bezieh« ungsweise daß bei der Besetzung solcher Dienftesposten auf diesen Umstand Rücksicht genommen werden muß. Der Regierungskommissär verspricht, diese Interpellation in der nächsten Sitzung zu beantworten. Baron Buol reserirt über die Berathungen des Finan»« und Re« chenschaftkbe'ichtsauSfchusses in Betreff der landfchaftlichen Bader und der übrigen landschaftlichen Realitäten. Zuerst kommt Sauerbrunn zur Sprache. Der LandeSausschutz wirv beauftragt, einen zweckmüßigeien Modus in Assekuranz der G.bäude und des Inventars einzuführen. Der Boranschla^t für 1870 stellt sich so. daß das Gesammterfor' derniß sich auf 53.206. der Ertrag aus 112 000 beziffert. Bei Reuhaus ivird der höhere Ertrag der Villa Kottowitz zur Kenntniß genommen. Die Summe des Gefammlerfordernisses lvird bei Neuhaus mit 12.606 ß. eingestellt; die Bedeckung beziffert sich auf 20.000 fl. Bei Tobelbud stellt sich die Summe des Erfordernisses mit 1041 fl.. die Bedeckung mit 500 fl. heraus; hier ergibt sich also ein Abgang mit 541 fl. Der Abg. St»z referirt im Namen des Finanzausschusses über den Bericht des LandeSauSschusleS, einen Neubau in NeuhauS betreffend und stellt den Antrag: a. die landschaftlichen Bäder seien zu veräußern und es habe der Landesausschuß über allfällige KaufSanbote in der nächsten Session Bericht zu erstatten, t». ein N»ubau im Bade Reuhaus habe »u unterbleiben. Es seien viele Klagen laut geworden, denen nur mit viel von der Indianerin im Schlafe ermordet und bei Seite gebracht morde«. Es ist nur schlechtes Bettclvolk, was in dieser Nähe der Stadt sich aushält —" ..Nein. Mr. Schmidt, nein t" fuhr das Mädchen erregt auf. „ich lveiß. daß er lebt, wenn ich auch nicht sag.» köt nte. tvoher mir die Ge-wißheit wird -- aber er wird kommen, lvenn «rir es am Wenigsten ver-mulhen. Lassen Sie den Gedank.n an das Schlimmste und glauben Sie Mlr — es geht Niemand hier so spurlos verloren!" „Gott segne lt»r,n Glauben. Kind, erwiderte der Farmer, sich mit einem halven Seufzer langsam erhebend. „Ich lveiß jetzt, wohin fich «nsere nächsten Fo:schungen zu wend.n haben; der Mann, welcher Sie auf s inem Schlitten nach der Stadt gebracht, »v ll ziemlich genau den Punkl angeben, wo er sie aufgenommen -— und balo sollen Sie wieder von inir höreu!" Er pochte der Wärterin zu öffn-^n, und verabschiedete sich von dem Mädchen Mit eine»n lvarmen Händedrucke; M.>rgarethe ivar wieder allein, ader es war nicht mehr das trostlose Alleinsein ihreS Erivachens. Lange saß sie. den Kops in die Hand gestützt und dachte der eben gehabten Begegnung nach — Ahnungen einer glücklichen, roslgcn Zukunft begannen m ihr aliszusteigea. sie wubte ja. daß William lviederkehren mußte! Am Mittag meldete ihr die Schließerin, daß ihr Koffer angelangt sei ulid die Gefangene nickte ruhig — lag doch in der Sendung nur eine Bestätigung d.ssen. waS sie von ihren Verlvandten vorausgesehen, und eS berührte sie kaum besonders; ihr ganzes Sinnen und Denken war jetzt nur einem einzigen Punkt zugerichtet; der ersten Nachricht, welche sie ' von Williams Vater erhalten hatte. Aber der nächste Tag verging, ebenso auch der darauf folgende und l dann auch der vierte, ohne daß der Farmer wieder erschienen wäre, oder irgend ein Ereigniß die Eintönigkeit des Gesängniblebens unterbrochen lzätte. Margarethe hatte die Schließerin um Arbeit gebeten und war ' auch Von dieser reichlich mit Nälherei versehen worden; aber wie sich daS i Mädchen auch bestrebte, durch Beschäftigung die Zeit zu tödten und mit l Geduld der Rückkunft ihres neuen FreundeS zu lvarten. wie oft sie sich t auch eine Menge möglicher Giünde. die daS Eintreffen einer Nachricht . verzögern könnten, auf,ahlte. so konnte sie doch zuletzt einer immer häu« . figer aufsteigenden Sorge über ein Schiveigen, daS endlich ihre ganze Otld, das zu anderen Zwecken nothwcndig ist. ab.,«Holsen »Verden kann; es ist gewiß, dich die Bäder, wenn sie in Privathände kommen, besser administrirt werden; dcr i^^audesauschub sei nicht die geeignete Körperschaft zur Verwaltung der Bader. Dr. Joseph v. Kaiserfeld beantragt die Bert.^gung dieses GegeN' standeS. bis über Kreditoperationen Beschluß grsaßt sein wird. Der Abg. Scholz findet den Antrag des Finanzausschusses erklärlich, er habe sich im Sommer selbst von den Uebelständen in Sauerbrunn überzeugt. Sauerbrunn hat als Kurort eine Menge Gebrechen, sür deren Be-seitigung von Seite derjenigen, die darauf hätten bedacht sein sollen, nichts geschehen ist. Redner brspricht nun mit annerkennenswelthen Freimuth das Wasserverschleißgeschäst in Sauerbrunn und konstatirt. doß man bei Bc« setzung der Brunnenverwalterstelle nicht so zu Werk gegangen ist. lvie es da» Interesse des Landes erlieischt. Er lieantragt die EinseKuiig einer Enquete« Kommission, welche in der nächsten Session Bericht zu erstatten habe. Pros. PeterS plaidirt für den Antrag dcS Finanzauslchusses und hebt hervor, daß schon die schlagende Kritik seines Borredn.rs über Sauer brunn den Antrag auf Berkauf der Bäder motivlre. Baron Buol ist gegen den Verkauf, der Borwnrf der schlechten Be« wirthschaftung sei unrichtig, man möge in NeuhauS einen Neubau auf-führen; ebenso sprechen sich Pairhubtr. Ober.anzmaier und Dr. Heschl aus. — Dr. Altmann wendet sich gegen Buol's Antrag in Bezug aus den Neubau in Neuhaus. Er liält nicht siir konstatirt. daß der Woh:.ungs. Mangel in Neuhaus derart gewesen sei. daß der projektirle Neub.»u noth« wendig wäre. Dieser Neubau ist im Gtgentheile keine zwingende Noth» wendigteit und seine Berzinsung tvärc eine sehr sehr fragliche. Schließlich spricht Redner dem Verkaufe der Bäder nachdriicklich das Wort. Dr. Prelog briNjU vor. daß auch er derartige Klagen über Saner« brunn gehört habe, wie solche vom Abg. Scholz angesührt worden find. Diese Wiithsichaft kann nicht länger fortdauert,. Für UebrrstiissigrS wirf» man in Sauerbrunn Geld hinaus, für das Nothw'ndige geschieljt wenig. Redner erzählt nun zur Erheiterung des Hanfes folgenden Boifall: Ein sloventscher Wirth wollte Anfangs August Saueibrnnnwassrr kaufen. Man sagte ihm, es sti keines da. Da gerieth er aus den Einf.»ll und gab vor. er brauche das Waffer sür den „Berfafsung^lag in CillL" und siehe da — er bekam j.tzt das Verlangte. Lohninger spricht gegen den Nenvau in Neuhaus, weil die finan» zielten Mittel fehlen. Der Antrag des Abg. Scholz auf Einsetzung einer Enquetekommis. sion kommt zuerst zur Abstimmung und wird angenommen. Hierauf kommt der Antrag deS Finanz..usschuffes. „die Bäder feien zu veräußern." zur Abstimmung, weil das HauS der Ansicht ist, daß dieser Antrag trotz der Annahme des Scholzschen Antrages zur Abstimmung kommen könne. Für die Verkäufltchkeit stimmten von den anwesenden 41 Abgeordneten '21 Abgeordnete: der Antrag wurde also mit der Majorität Einer Stimme angenommen. Dcr Antrag, der Neubau in Ncuh^uS habe zu unterbleiben, erhält gleichfalls die Majorität. Berichterstatter Syz beantragt bierauf im Namen des Finanzausschusses, den Vericht deS Landesausschusses über die Rudolfedahn, die LeobeN'Vordernberger Bahn und die Wien Innsbrncker Bahn zur Kennt« niß zu nehmen und den Lattdesausschuß zu beauftragen, bei der Sie-aierung dahin zu wirken, daß die definitive Buukonzestlon für die Linie Graz St. Gotthard ehestens ertheilt werde, und daß dic Konzessionäre ver- Phantasie zur Auffindung von Entschiildigungen erschöpfte, nicht mehr zurückweisen. Als am Morgen deS fünften Tages die Wärterin mit dem Frühstück der Gefangenen eintrat, meinte diefe bei dem ersten Blicke in daS Gesicht der Frau eine Aenderung in dessen Ausdruck wahrzunehmen, die sie auf irgend etwas Geschehenes, doch kaum Tröstliches, schließen ließ. Di» Eingetretene brauchte längere Zeit als gewöhnlich, um sich des Geschirres zu entledigen: endlich aber hob sie die Augen mit einem unfreundlichen Blicke und sagte: „Der alte Mr. Schmidt von Dodge Eaunty hatte bis jetzt die Verpflegung für Sie bezahlt ', das eingelegte Geld ist aber j tzt ausgezelzrt und ich glaube kaum, daß er noch einen Zent hergeben wird. Icl» möchte nun lvissen, ob Sie selbst Ihre Berköstigung bestreiten können, oder ob Sie in die gewöhnliche Verpflegung der Gefangenen ausgenommen iverden sollen." Mit dem geschärfte ii Blicke deS Unglücklichen hatte Margarethe schnell ihre Ll^ge erkaniit. Sie war um irgend eines Grundes willen, der wohl aus ihrem jetzigen Schicksal entsprang, von Dem verlassen, der sich zu ihrem Bundesgenossen gemacht, und auf ihre eigenen Hülfömittcl an-gciviefen; zugleich aber las sie auch in den Mienen dcr Frau, daß sie dieser gegenüber am wenigsten Hülflos eischeinen durfte, wenn sie nichl in völliger Unwissenlieit über daS. was in nächster Beziehung zu ihrer Lage stand, bleiben wollte. „Ich l)abe nicht gewußt. Ma'am. daß Mr. Schmidt etwaS in meinem Interesse bezahlt hat," sagte sie, „ich hätte wohl selbst auf einige Zeit für mich sorgen können, wie ich eS jetzt noch kann; und Sie. die immer so freundlich gegen mich gewesen sind, sollen meinethalber am wenigsten zu Schaden kommen. Sagen Sic mir nur. ob sich irgend etwas ereignet, das Mr. Schmidt unfreundlich gegen mich gestimmt hat und wir werden nnsere Angelegenheiten sogleich in Ordnnng bringen." „Unfreundlich gestimmt?" Entgegnete die Schließerin mit einem kurzen. unangenehmen Lache«, „ich sollte es wirklich denken! Mich gehl Ihre Sache nichis an, Sie sind noch in Untersuchung und duS Gerichi hat zu entscheiden- aber daß die Leute, die sich um Sie gekümmert, meinen, daß sie von Ihnen in den April geschickt worden seien, das weiß ich. Zwei Tage lang ist der Wald viele Meilen hinauf abgesucht ti?orden, halten werden, den Bau dieser Vahn ohne Verzug zu beginnen u»d zu Ende zu führen. Abg". Scholz stellt den' Antrag, eine Beschwerde wegen Höhe der Eisenbahntarife einzuleiten. Das HauS nimmt den Antrag des FinanzauSschufses und den Zu-satzantrag des Abg. Scholz an. Durch diesen Beschluß wird auch die einschlägige Petition der Grazer Handelskammer für erledigt erklärt. vermischte Nachrichten. (Nach neun Jahren!) Am 20. Oktober werden eS genau neun Jahre, schreibt Mp., daß die Morgenröthe deS KonstitutionaliSmuS über Oesterreich leuchtete. Heute räth man zu VerfassungSrevisionen. zu neuen Ezperimenten. Es ist schwer, von dieser verwirrten Lage, von diesem Durckeinander von Stimmen, Forderungen und Wünschen, von diesem politischen Hexensabbath eine klare Darstellung zu gevea. Das Chaos kann man nicht malen, denn sobald man Alles deutlich erkennt, hört es auf ein löhaos zu sein. Ueberall gibt eS Parteien im Staate, bei uns ist für die Parteien der Staat gar nicht vorhanden. Oesterreich ist vertreten durch den Reichskanzler; er unterhandelt im Namen der Monarchie mit den beiderseitigen Ministerien. Graf Andraffy hat es tvenigstens dahin gebracht, einen ungarischen Staat zn schaffen. Bei uns aber kennen die Parteien keinen Staat, sie haben kein Gefühl für die Größe und Entwick ung desselben; die Deutschen sind indifferent und unpolitisch, die üb igen Nationalitäten finden ihr Glück im Deutschenhaffe. Darin gipfelt unfer politisches Leben. (E in e nene Kro ne.) Der „Figaro" schreibt: „Gesucht wird e^n Kön^ sür das neu elablirte Slavenreich in Untersteiermark und Krain. Derselbe erhält einen um 30^/^ erhöhten Lohn nebst Kost und Ouartier. muß aber gesund und kräftig, besonders aber der oberste Ausläufer seines Körpers vou mauereinrennerischer Solidität sein; er darf bei Leibe nicht deutsch, sondern nur ausschließlich slavisch verstehen und sprechen und t»on „Wissenschaften ohne Religion" gar keinen Begriff haben. Die Krone muß er sich jedoch selbst mitbringen, da auf dem slavischen Tische deS Herrn noch keine zum „Nehmen" da ist. Näheres bei Costa und Toman, Laibach." (Große Schaden durch Erdbeben.) In Peru (Südamerika) haben am 20.. 21. und 24. September Erdbeben stattgefunden, welche bisondetS in den Städten Jquique und Arila bedeutenden Schaden «»gerichtet haben; die letztere Stadt ist auch von den Einwohnern verla^n woroen. _ Mnrbnrger Berichte. Alarbnrg, 20. Oktober. (Gemeindeausschußsitzung.) Schluß. Bon Uuterstützungs-gefuchen werden fünfzehn bewilligt, drei abgewiesen. — Für die zu errichtende S. Klaffe der Mädchenhauptschule wird ein Supplent mit jährlich 400 fl. bewilligt; das G such des Lehrers Franz Krainz wird in geheimer Sitzung etledigt; daS Ansuchen deS Gymnasial Prof. Reichel um Ueberlassung eines alten Sadtbilt^es an den historlschen Berein und Pho-tographiren deS AngelobnnaSbildes »vird beivilligt. — DaS Gesuch, die Ltd«rergaffe pflastern zu lassn. wird auf Antrag der Sektion biS zur Le-aung der GaSröh en vertagt, gleichzeitig aber die dringend nothwendige Reinhaltung dieser Gaffe von Dünger- und Lohhaufeu verlangt u»d daS aber von Indianern, die dort wohnen sollen, ist nichts zu entdecken ge-lvesen. Ein alteS Blockhaus ist wohl aufgefunden worden, das mit Ihrer Angabe Aehnlichkeit haben konnte; aber eS ist so viel Schnee, durch das Kamin Hineingeweht, aufg.häuft gewesen, daß seit langer Zeit Niemand mehr darin gewohnt haben kann. Das ist es. was ich gehört; und wenn Sie noch auf Mr. Schmidt warten, so warten Sie vergeblich. Er ist schon vorgestern wieder in der Stadt gewesen und dann nach Haute geganM. um die Untersuchung abzuwarten." Margarethe sah der Erzählerin starr in daS Gesicht, sie begriff Alles — es waren fast drei Wochen her. als sie ihren damaligen Äeise-geführten verlaffen und die Indianer mochten kurz hierauf den temporären Wohnsitz verlassen haben; sie fühlte, als breche plötzlich ein Boden von trügerischer Sicherheit unter ihren Füßen und jeder Halt, «ach dem sie grufe. zerfließe in Dunst. „Wenn Sie bezahlen können, so thun sie es jetzt!" klang die Stimme der Frau durch die aus daS Mädchen einstürmenden Gedanken, und mechanisih griff Margarethe nach dem Port'monnaie, daS ihr unter dem Einflüsse einer srüher gegen sie ivaltenden Rücksicht gelaffen worden war. Es enthielt nur eine Füns-Dollars-Note und einige kleine Münzen; die erste reichte sie der Schli.ßerin, und als diese mit einem; „Es ist gut. soweit es reicht!" die Zelte verlassen, ließ sich das Mädchen, wie plötzlich aller Krast beraubt, auf dem Stuhle am Tische nieder, den Kopf in beide Hände fallen lassend. Und so saß sie noch, als eine Stunde später sich die Thür von Neuem öffnete, um einen magern ältlichen Mann mit scharf gefchnittenen Zügen und in zirmlich abgebrauchter schwarzer Kleidung einzulaffen. Die D.'sitzende merkte seinen Eintritt nicht eher, als bis er ihr mit den fleischlosen Fingern auf die Schultern klopfte und bei ihrem erschrockenen Äuff.'hren mit einem Verziehen der blutlosen Lippen, was jedenfalls ein Läch ln b deuten sollte, nach dem zweiten Stuhle griff. „Das Hiubrüten thnts nicht. Kind," sagte er. sich bedächtig nieder-l-issend und mit halb zugediückten Augen ihre Züge prüfend, als wolle er den Werth eines Gemäldes taxiren; „Sie haben bis jetzt Jlire Sache gut gemacht, aber nun. da Ihnen die Thatsachen aus den Leib rücken, müssen Sie doch einen Vertheidiger haben, der das Geschäft Keffer ver- Stadtamt diesbezüglich beausttagt. Daß Gesuch des Simon Hul'a um Entschädigung für ein Grundstück zur Kaiserstraße wird der Rechtsscktion überwiesen. ^ gerner wird mm Frohmjchek Kaff^ehause 1 Lampe bc-willigt, wen« die Bahn die Rampe nicht belcuchtet; für die Mühlgaffe Z Lampen bewilligt ; die Allerheiligengafle soll durch Aufführen von Schot-ter regulirt werden. - Die PrämiensStze der „Providentia" für die Ber-ficheruug der städtischen Gebäude werden bekannt gegebrn , Geh^ltsvor« schüffe werden nachträglich bewilligt. — Die Gesuche des Joseph Krot-maier und Maria Peset um Oaschausbeivilligungen. so wie der Joseph«, Dobai um Aufstellung eines Ständchens und Elise Gruber um Trödlerei« touzeffion werden abgewiesen. G. A. Mohor wünscht den Bertrag wegen Ueberloffung der Gründe und Wafferleitung an daS Kadetteninstitut zur Berathung weqen Rückvergütung -, wird an die 1. Sektion geivicsen. — Da der Stadtgrabentanal billiger zu steh n stetommen, als der lleberschlag ausweift, so wird dem Kotzbcck der Betrag von 243 fl. abg.schritben. — G. A. Kremer interpellitt. ob wegen des Baues des Schulhauses nicht bald ein Beschluß gefaßt werde; die Sektionrn sind mit den Borarbeiten nicht ftrtig. ^Politisches Leben.) Die Boltsversammluiw wclche am Sonntag Rachmittag hier stattgefunden, hat nachstehende Eitlürung abgegeben : „Das allgemeine Stimmrecht ist das höchste politische Recht und kann im Berfaffuugsstaate. welcher d»e aUgcm ine Wehrpftjcht — die höchste politische Pflicht — eing, führt, nicht mebr versagt werden. Da nun aber die allgemeine Wehrpflicht bereits mit dem 20. Altersjahre beginnt, so muß dem entsprechend auch das allgemeine Stimmrecht schon mit dem 20. Alterejahre ausgeübt werden können. Das R^cht, in alle Vertretungen zu wählen und gewählt zu werde,», gebührt somit j'dem unbescholtenen, mindestens 20 Jahre alten StaatSgenotten. DaS allge-meine Wahlrecht soll unmittelbar und durch Abgabe von Stimmzettcln ausgeübt werden. Die Wahl nach Gruppen widerspricht dem allgemeinen und gleichberechtijsten Staatsbürgertllum. — Dem Wesen des RechtS-staates entspricht das Vereins- und Versammlungsrecht nur dann, wenn dieses, von der Berfaffung stewährleistct. durch kein besonderes GcieK beschränkt ist. Gegen de« Mißbrauch schützt das Strafges.tz. — Mit vollkommener Freiheit der Presse ist ein besonderes PreßgeseP unverträglich. Auf die Bildung' der Geschwotnenliste soll die, Regierung auch mittelbar keinen Einfluß üben, (g 9. Absatz l. 2. 3 des GlseKeS über die Bildung der Geschwornenliste). Die wirthschaftliche Freih'it der Preffe verlangt: Aushebung der Kautionen. deS geitungSstempels, der Anzei^esteuer. der Pflichtexemplare — verlangt unbeschränktes VerkaufSrecht. (Weinv erkehr.) Bei der ersten Gesellichaft. die nach E^^ypten zur Eröffnung deS Suezkanals reist, hat der stcirische Wein solche Aner-kennunq gefunden, daß der Unternehmer W. Rau Herrn Schraml. welcher diese Reift mitmacht, den Auftrag ertheilt hat, hundert Flaschen Kerschbacher und dreihundert Flaschen Binarier nach Konstantinopel zu senden, wo die Geftllschast am 16. Oktober eingetroffen. Dieser Wrin ist für die Landreift durch Palästina und Egypten bestimmt. Die Geftllschast verläßt am 21. d. M. Konstantinopel; dieselbe besteht aus sünsunddreißig Mitgliedern, meist Ungarn; doch sind auch Lemberg. Wien. Hamburg uud Amerika vertreten. (Weinlese.) Wer so glücklich tvar, vor dem Witterungswechsel dieWeinleft Anbeginnen, hat in der Regel, wie wir hören, elncn süjftren. aber nicht so geistigen Wein zu erwarten, wie im Borjahre, die Quan-tität ist an manchen Orten größer, an anderep geringer als im verflos-se-en Jahre. Wie es weiterhin sein wird, hangt davon ab, ob starke Nachtfröste eintreten oder nicht. steht Lasten Sie nur jej^t die Angst, mit einem Gesicht, wie das Ihre, schlagen wir jede Jury breit, sobald Sie mir nur genau folgen, und »vir Beide »vollen dann schon mit einander fertig wer!)en. Die Hauptsache aber, wenn Sie den Kopf aus der Schlinge ziehen wollen, ist. daß Sie von jetzt an gegen mich, der ich fttt heute Jlir bestellter Advokat bin — Henry Button. Sachwalter für das niedere und höhere Gericht, Miß — ohne allen Hinterhalt sprechen; «vir müffen sür jeden Zwischenfall, der noch ans Licht kommen sollte, vorbereitet sein. Sie haben Glück. M«ß. das Gericht tritt schon übermorgen zusammen, wir haben nur wenig Fülle vorliegen und Ihre Untersuchungshaft ist kurz genug gegen Andere; und jetzt erzählen Sie mir einmal klar und bündig, wie Sie zu der lhat gekommen stnd — ich kann mir schon denken, wozu ein junges Mädchen getrieben »Verden kann, daS stch einem jungen Menschen von vielleicht lockeren Grundsätzen anvertraut, wir haben schon mehr als einen derartigen Fall gehabt — und dann will ich Ihnen sagen, was zu thun ist! Der Fall interessirt mich, es läßt stch ein Stücken Ehre dubei ge-»Vinnen — aber, wie gesagt, nur glatt und ohne Riickhalt die Thalsachen angegeben." Margarethe schien in ihrer anfänglichen Ueberraschung kaum zu begreifen, was der Mann von ihr verlange; im weiteren Verfolg der Rede aber dämmerte ein Berständniß in ihrem Gesichte auf. wäljrend die bleichen Bangen sich zu röthen begannen. „Ich weiß nicht, von welcher That Sie sprechen, Sir." sagte sie mi angehaltenem Athem, die Augen groß in ftin Gesicht gerichtet, „ich habe nichts zu sagen, als was ich schon gesagt —" „Gut. gut l" unterbrach er sie. tvie in leichter Ungeduld. „Sie fürchten eine Falle und ich werde mich gegen Sie legitimire» — ich nebe Ihnen aber mein Ehrenwort, daß Sie unS nur damit nutzlos aufh.^lten." „Ich verlange keine Legitimation, Sir", erwitzerte daS Mädchen, jetzt völlig gefaßt; „ich hnbe nichts zu vertheidit^n. denn ich habe nichts verbrochen; und muß ich Vor die Jury treten, so lvird mir Gott schon eingeben. waS ich zu sagen habe. Da Ihnen die einfachen Thatsachen. wie ich sie vor dem Richter angegeben, nicht genu,; scheinen, so muß ich mich eben auf mich allein verlassen — im Uebrigen aber danke ich Ihnen für die Nachricht, daß meine jeßige Lage bald ein Ende nehmen wird." (Schluß folgt.) (Abnormes Wetter.) Für Weingartbesitzer und überhaupt die Bewohner Marburgs konnte nichts auffallender sein, als der am Sonntag RachtS ersolgte Witterungsumschlag; auf warmen Südwind folgte am Montag Morge»» Schnee, während eS in der Nacht stark gedonnert; nach sieben Uhr während deS stärksten Schneefalles erfolgte der letzte Blitz und Donner, welcher in die Pl »tane deS Burghofes einschlua und den stattlichen Baum, der übrigens rund umher von Gebäuden uno selbst dem mit einem Blitzableiter veifthenen Thurme überragt wird, von oben bis unten in drei Theile spaltete. Es ist hier schon seit Menschengedenken kein so zeitlicher Schneefall vorgekommen; im Jahre ISb8 fiel er erst am 26 Oktober. (Wüthender Hund.) Montag Mittags wurde in der Windlsch-gasft ein scheinbar waffkrschcuer Hund erschlagen; er kam vom Lei-terSberge und hatte, so viel sich bisher eruiren ließ, ueuu Personen an-gesallen »lnd theils ivirklich veiletzr. theils diellleider zerriffen? ein Knecht ivar ihm schon von der Grattivorstadt gefolgt ul»d schlug ihn endlich nieder. Durch ftlidtämtlichen Bescheid wird unS aber zngemittelt: Zur Beruhigung der B völkerung möge es jedoch dienen, daß bei der vorge-nomenkn thierärztlichen Untersuchung dieses Hundes weder Erscheinungen einer Wuthkranktjeit. noch ein Wuthverdacht sich herausgestellt haben. (Theater.) Samstag: „Knopflochschmerzen" von Eirich. eine Burleske. die manche gelungene Szene enthält, deren ganzes Gelingen aber fast nur auf der Da'^st llung de» Baron Trotth im beruht, dcr so gerne einen Orden hätte; Direktor v. Radlcr spielte den ehrgeizigen Gecken recht gelungen. ..Wem gehört die Frau?" Posse von Flamm, ein Stück, welches durch Maske und Spiel der Komiker gehalten wcrden mutz; die Herren Zöllner und Rotter jun. errangen Beifall. Die „Zaubergeige" habe» wir ivohl oft schon viel besser gehört als diesmal; nur Frl. von Bult-owsjky war am Pl.,tze. Frl. Berger hatte, wie wir hören, die Rolle erst fast im letztem Augenblicke übernommen, sie konnte daher auch keine Sicherh it haben und schlvantte in Spiel und Gesang; Herr Schäffer (Ma-thi' u) paßt wohl zu kcin.m Operett» nsänger. er tonnte nichr einmal dos schöne Lied bei der zerbrochenen Geige zur Geltung bringen. eS fehlt ihm der nöth'ge Stimmumiang und die Routine. — Sonntag: „Da» eche Kind". Posse von L.lN,^er; wie wir hören fand dieselbe vor dem vollen Hause viel Beifall und g fiel besonders Herr Rotter ju->; auch Herr Mohr sang ein hübsches L«ed. — Montag: „Die Stiefmutter" von Benedix; die Trägerin der Titelrolle Frau Trcumann sowie Herr Kri drich (Oswald) fanden viel verdienten Bei^.ll. besonders die Szene deS Wiedersehens im 2. Akte wurde so naturgetreu und warm gespielt. d.»ß allgemeiner Beifall die beiden Darsteller belohnte. Die übrigen Darsteller trugen jum Gelingen des Ganzen bei; das Ensemble w.,r fthr gut. ..Er ist unstchtbar", Burleske von Stix; der Spaß fand Beifall, doch F>l. Rh infelden ist noch nicht über die ersten Elemente hinaus, sie muß noch fthr viel lernen, vor allem ihre Rolle, sonst stört sie das ganze Gelingen; auch das monotone Sprelhen muh sie sich abgewöhnen. (Aus dem Drauthale.) Wir nehmen „Pettau" bei unftren geehrten Leftrn (vor Allem bei Lands!euten) für bekannt an; wer dieft älteste Stadt nicht persönlich kennt, dürfte sie doch auS Raisp's treff-icher Monographie kennen und nehmen Akt von der Eröffnung des )tealgymnasiumS. dem wir herzlich Gedeihen uud eine Zukunft, würdig der «ladt! wünschen. Wenn man aber auS der Vergangenheit und Gegentvart für die Zukunft lernen soll, so erlaube ich mir eben betreff dieser neuen Lehranstalt einen Rückblick auf unftre vormärilichen derartigen Institute — rrinnere ich mich doch auch jener ..Siefelhosen-Zeit". wo man die Errichtung einer solchen Lehranstalt und gar auf Berau-ltiffung einer Gemeinde oder über Vorschlag eineS Einzelnen!! für einen ebea so tollen Einfall gehalten hätte. alS von Pettau über Pragerhof in 4 Stunden nach Graz zu fahren. Rur nach einer langwierigen k. k. Verhandlung ivüre vielleicht ein derartiges k. k. Gymnasium und zivar nach k. k. Zuschnitte möglich geiveftn — weiß ich doch aus Erfahrung, was es Mühe kostete, in Radkersburg eine 3. Klasse zuwege zu bringen, trotz ein fthr einsichtsvoller Kreiskommiffär die Verhandlung darüber führte, und weiß ich auS leidiger Ersat»rung. wie man meine Privatstunden doltselbst. ivo Mich meme ämlliche Bestimmung freilich zu geistloftr Arbeit verurtheilte — doch dabei lichtiähigtn Jungens daS Nöthigste aus den Naturwissenschaflen, auS der G.ogr.'phle und Gtschichte erzahlte — mit scheelen Augen b.trachtete — ja lache»lich machte, weil da» „Dings da" nicht n^'ch k. k. Zuschnitte, d. h. unlformirter Form ivar! Jeder Freund von Bildung uno Aufklärung lieft heute mit Seelen Vergnügen die Eröffnungsfeierlichkeiten dilftr und jener Lehranst. lt — sie intereffiren den l»)ahica Me»»schenfreund doch sicher mehr, als was ER gesagt hat oder ob SIE mit dem italienischen oder chinesischen Ges^mdten in Venedig spazieren ging -- sog.ir auch, ob die a»men Spanier schon einen König gesunden? — u. dgl. m. „Fortschritt" ist das LosungSivort der Zeit und jeder „Stillstand" im wiffenschastlichen Strelien ist laut der Zoha-neums-Siistungs Urkunde (eigenes Eonzept deS unvergeßlichen MaeenS der Steiermark) nur Rückschritt, deßwegen begrüßen wir. ob landschaftlich oder k. k., jede solche Stiftung und jede solche Eröffnung freudig und hoffen daraus Gedeihen für „Land und Leute." I. Geschäftsberichte. Marburg. IS. Oetober. Mochenmarttsbericht.) Weizen fl. 4.Sb, Korn fl. 3.—. Gerste fl.0.—. Hafer fi 1.90. kutaruK fl.3.05. Heiden fl. 2.90. Hirsibrein fl. 4.20. Hirse st. 0.—, Bohnen fl. 0.—. Erdäpfel N.0.S0 pr-Me^en. Rindfleisches, katbfteisch 2K. Schwenifleisch luiig Zö kr. pr. Pf. Hotz, hart SV" fl. 1V Sl). 18" fl. K.60. weich 30" fl. y.—^ fl. 4 40 pr. Klafter. Holztohteu hart fl. 0.80. weich fl. 0.b0 pr. Messen Heu fl. 1.40, Stroh, Lager, fl. 1.20. Streu- fl. 0.S0 pr. Lentner. Pet ta u. IS. Ort. (Wo chenmartttber icht.) Weizen fl. 4.1 S. Skorn fl. 2.30, Gerste fi. 8.—. Hafer fi. 1.60. Kuktirup fi. ^.80. Heiden fl. 2.L0, Erdäpfel fl. 0.80 pr. Metzen, Hirstbrein 13 tr. pr. Maß. Rindfleisch ohne Zuwage 2L, Kalbfleisch 26. Schweinfleisch jung 26 tr. pr. Pf. H^lz 3ö" t)art fl. 10.b0. detto weich fi. 7.S0 pr.Klafter. Holzkohlen l,art fl. 0.50. detto weich fi. 0.40 pr. Netzen. Heu fl. 1.10 Etroh Lager, fl. 1.—, Streu- fi. 0.70 pr. Centner. !«r. 445». Kundmachung. (S77 SS ist zwar schon mehrmal da» Verbot betreff des schnellen Kahren» über die hiesige Draubriicke in Erinnerung geliracht worden, da aber diese» verbot noch immer und ost mllthwilligerweise außer Acht gelassen wird, so findet da» Stadtamt über Er-suchen der liiesigen k. k. BezirkSli.ulptmanltschast in Vertretung des k. k. Straßen- nnd Diejenigen, »vclche sich in Hintuust beigehen lassen stillten, diese» tviederholte Verbot zu iidertreten, werden nach dem hieuvegeu bestellenden Vesej»? strengstens bestraft werden. ' Etadtamt Marburg am l'^. Oktober 1869. De? Burgermeister-Stellvertreter: Stampfl. (601 Eill außcrgewöhulilher Verkauf von (656 ................................ t^'cincvlvlUtt't, üiridcrkofttn, Ciichltumre, Zopptn Zr Mäotll »"Vm Äm"ftr"den'Bch-nd'»« ^ . .. ^ ^ iDr.niliittcke schädlichen Schnellsnl)reu ans derselben endlich Einl)alt zu thun. e» fiir findet kurze '^elt ,n dem Lokale .verrengnsse Vcr. II.« statt. nSthig, vnÄ Trab-, Galop- und Cnrriere-Fabren über die tiiestqe und werden sämmtliche Waaren tief unter dem Draubriicke neuerlich zu uutersaqen sowoM ev xros als en öetaU ausverkauft. ^ ?reis-l1oura»t. MM'L eineuwaar e.'HW l Siück W Ellen Halbleinen . von st. 5 aujlvärts. I Stück 30 Ellcn llims .... von fl. 7 „ l Stück 38 Ellen Let>crlcjnen . von fl. 11 „ 1 '^türk 50 Ellen Holländer . . . von fl. 18 „ Vu Dutz. Leincntüchel W kr. 1 Elle AUS» eine j^rohe Auöivahl. besonders für Dumen. selir billig. Tischzeuge und Servietten. Z i ^ ^ I 8 o eine immense Auslvcüil zn 10. 12. 14. 18 kr. bis zur feinsten Sorte. Tnchstoffe, olS: Rock' und Hosenstoffe, Pelze, Doubl, Velour staunend tzilliq. Joppen und Mäntel zu tillen Preisen, großer Vorrath. Regenmäntel (lvasserdicht). Mehrere IVSV Ellen Leinwände in Resten "WU zu ü, K, 8 und 10 Ellen werden staunend tiillij; verkauft. Briefliche Aufträge werden gegen Eassa vd. r Nachnalime besl' Ns tNisgeführt. M^Wir machen aitf diesen «nlßcr.^elvölinlichcn Verkauf ein ?. I. geehrtes Publikum besonders aufmerksam nud filgen noch bei. daß sür jede bei uns gekaufte Waure garantirt wird. vi« U >VÄiUPn!l«ll«. Selineiilei' t veUellieim. Lerkaufölvkalc eiiizij^ »nd allein nur NiUlwasvIiwo» - Moäsrlae« »«,»»Ii jj Ml««n ml liliii» »M«, kür Xtrutvv, Xrsiu uuä 8toiormark bei Miv«Ian« in UK»rdiiiK, Ilsrrsvxftsss 112, I. Ltoolc. 5 .lalire (^aravtie. Ilnterrielit Arati8. ete. 2um OrjKm».1-?roi8e ^^Äkma^okinkn kiir kleiveren IIau8bväal'5, 30 il. Gii» Gewvlb; eine .Wvhnung mit 3 Zimmern. Küche. Keller. Boden. Waschküche zu vermietlien: Herrengass.' Nr. 112. lov Metzen schöne Erdäpfel sind im Ganzen oder partienweise zu verkaufen in der Magdalena-Bor. stadt Nr. 98. (628 Herrengaffe ZRS, Vafv PichS. Z. l4^64. (660 Eine verrechnende Kellnerin, welche kauiionsfähil, und der dciilschen und slovenischen Sprache michtia isl, ivird grsucht. Rähms im G.'sthciuse „N-u-Amerika" bei Joses Poscharnig. ^KKS Die öffentliche sreimilli^^e Versteigerung der zum Nachlasse deS Herrn Anton Wutt gehiirigeu. in der bendgasse zn Marbnrg liegenden beiden Häuser sammt dazu gehörigem B'Nlplatze nnd Gemeindegrundantlieile wird am 27. Hktoiier I8KS Vormittag« ll» Uhr im Hause Nr. in der Lendgasse zn Murbnrg stattfinden. Bei dieser Feillnetung wird da» ehemilS Ticheligische FlriichbankliauS C. Nr. 224 nä Magistrat Uarburg sannnt Gemelndegrluidantlieil um üOYO fl. ölt. W. und dann da» ehemals Löschnig'sche Haus sammt einem Banplai^e uud (Semeindcgrundantheile ebenfalls um 5.0V0 fl. ausgerufen und nur über den Schiil^werth verkauft werden. Diese lieideii Häuser sind siir jedet^ l^eschäst t^iiiislig gelegen. Ebenerdig wird in dem einen Hause ein Kaslli.inogewerbe und in dem anderen Hause die Fleischerei betrieben. Extrakte. SchähungSprolvko'l uud LizitaliouSbediugniigeu können tieinl Herrn LizitationSkommissär Notar ?r. Mullv und licim Herrn Advokaten Dr. Lorber eingt' sehen werden, welche auch iilier diesfällige mnndliche oder briefliche Anfragen AiiSkünfte ertheileu. K. k. Bezirksgericht Marburg am IS. Oktober 1869. _ Ich erlaube mir dem verehrten ?. ?. Pnblikum crgebenst anzu zeigen, daß ich das Hätel ..Erzherzog Johann" init I.^Oktobei- l. I. übernommen und in der Art restaurirk habe, daß ich den Anforderungen der ?. ?. Gäste in jeder Hinsicht zu entsprechen im Stande sein lverde. Ich werde es mir zur angenehmen Pflicht machen, stets für gut. und echte Getränke, gischluackvolle Speisen und protnpte Bedienung Sorg, zu tragen, um so die Ännst und Zufriedenheit meiner Gäste zu erwerbe« Reininghanser Märzenbier, echt steierische Natur-, In- und Ausländer Weine. Diner? ltud Sollperö werden in und außer dem Hans, auf das billigste und vrotnptefte servirt. Mittags: Speisen ^ In. eurte solvie Abonnements. Anch erlaube ich mir aufmerksam zu machen, dc^^ß läglich Gabelfrühstücke zn haben sind. Hochachtungsvoll empfehle ich mich dem verehrten ?. I'. Pnblikuw und bitte ttNl zal,lreichet'. Zuspruch. Anton k0NSl!kvl', 650) Köteliei'. I.iihKk«»!' I'e'i'tLMvi' (654 Hemi!' II. Itiiiilieiiltli'iilei'. ItWei>>lUlie» un<> »«dl U»«» 7.111' ^ViikertigunAs z;»t unä Ililli!;, cmiivlilt l5in Lehrjnuge (682 für eine Schneiderei, vom Lande oder von der Stadt, lvird aufgenommen. Jener mnß lvenigstens i:^ Jahre alt sein. Näheres im Comptoir d. B. Verliallf oder Vtrplichtllllg. Die sogenannte Josef Wretzl'sche Realität zu Ober-Pobcrsch ist sogleich ans freier Hand zu verkaufen oder zu verpachten. (665 Ein jiMliohes lilid rin ebenerdiges Halls IN der Nähe der Siidbahn-Werkstätten sind aus sreier Hand zu vellaufen. Näheres bum Eigenthinncr in Rolhivein Haus Nl'. 101 u. 102. (657 Anton Hohl, Hanptplatz, (5ck der Donigaffe, krÄe« !>Ii>iiiierIiI«!i«Ier!>I»KAiii i« ülzrluisx renomirteste Firma fiir etnpfiel)lt seine Waare ;nr Herbst- und Winter-Saison zu den aller-billigften Preisen und wird selbes durch Thatsachen beweisen. (Vöii „vsst. lirssIikM" iv UiM. Die Asksrtjxtv Direktion brivxt kivrmit zur ötksntliodvn l(sQutnis8, äa88 Herr Varl AaUvr äis Vertrstuux tur Mrburz; s/v. unä IImxedullA mit 1. 6. N. /uriielcAeleAt liat unä äiv3e1de uuo äem Herrn (681 .1'. Z7» in Marburg a. K. iibortraßsön vmräv. vi« Virvlition ilo8 „0«t. Weinpressen (674 bester Konstruktion und sel>r stark qebant, mit rundem zer-lcj^baren Preßkorl), welche sich durch Rainnersparniß, leichten Transport niid einsache Bedienung vortheilhast auszeichnen »nd ans niehrereil Zlnsstellungen präniiirt lvnrden, sind zum Preise von 180 fl. pr. Stück vorräti>ig in der Eisengießerei mid Maschinenfabrik des E. I. Bergmann in Graz. >i«?) Borauzeige. Gefertigter beehrt sich, einem verehrlichen Publikum die ergebene Att^ zeige zu machen, daß derselbe mit dem I. November d. I. hier ein photograpdischeS ?ltclier in der Schillerftraße (Ludwigs-Höhe) eröffttet. ^langjährige Praxis in diesem Knnstzweige, wie im Besitze der neue-lten nno besten Maschinen, wird die eben so elegante wie geschmackvolle Linrichtung dazu beitragen, die vollkommenste Ülnsstattung der Bilder zn rmöglicben. (§S bittet deSbalb Unterzeichneter heute schon ein verehrlicheS zjublikum unt gütiges Vertrauen und Wohlwollen, dessen Rechtfertigung seine erste Sorge sein wird. Hochachtungsvoll Iloliirlvli Photograph in Marbnrg. Or. ?utti8<)ri'8 >aö bewährteste Heilmittel gegen Gicht und Rl)eumatiSmus aller Art. als: li^esichtö-, Brust-, HalS- und Zahnschmerzen. Kopf». Hand« und Kniegicht, Gl'tderreißen, jtiicken- und Letidenweh u. s. w. Ju Paketen zu 7l) kr. und halben zu 40 kr. bei Ioh. Merio in Marbnrg. (061 SleranNvortliche öiedaktion, li^^ruck und Acrlag von Eduard Ianschitz in Marburg. 2. Is. 8t. a.