Frey tag, den 19. October 1627. Spanien. "achrichten aus Barcelona vom 22. September Melden: Folgendes sind die vier Bedingungen, welche dieNebeUen durch Vermitttwng des General Nomagosa verlange,,, der den Auftrag hat, wo möglich Die Inte» rcssen aller Partheyen zu versöhnen: 1) D-e Adlehung «Uer gegenwärtig Aügeftellten, die zu? Conslitlttions» Zeit gedient haben; 2) die Anstellung von lauter wahren Royallllen; I) die Wicdeieinfuhruiq der heiligen Inqui» sition ; 4) die gänzliche Abschaffung der Pulizey. (W. Z.) T»e Gazette meldet aus Valcelona vom 22. Sep« tember: ^Der General Monet wird am 25. d.. als dem Tage, biß zu welchem den Insurgenten, die sich unterworfen haben würden, Amnestie versprochen ist, stinr mllitailischen Operationen beginnen. — Die Jr.» sulgenten befestigen Manieza; auch haben sie sich einer lleinen sehr reichen Stadt. VManueva de Sitjes, be. mächtigt. wo die meisten Catalonier wohnen, die sich in Amerika bereichert haben. Die Gräuclscenen, die bey dcr Einnahme von Neus statt gefunden hatten, wur. den hier wiederholt." Pampe luna, 26. Sept. Der Vicekönig von Navarra ist diesen Morgen nach Sanguesa gereist, um ju sehen, welche Wirkung eine von dem Präsidenten der Insurrections' Junta von Vich an den Komman» danten der Miliz dleser Gegend erlassene Auffoiderung gemacht hat, mit seinem Bataillon sich den treuen Car« listen anzujchl,cßen, um die Negros zu vertilgen, dit G a 0 a ch 0 5 (Franzosen) zu vertreiben und die hell. Inquisition einzusetzen. Man hat nach Tudela, Tafalla, Logrono u. s. w. höhere Offiziere geschickt. d,e die Ve. fehle Sr. Maj. nach der Ankunft in Tarragona erwar. ten. und diesen gemäß handeln sollen. Iuanito treibt sich in den Klöstern umher und wlrbt für die Apoltoli. säen. Das Volk scheint aber nicht geneigt, seinen N«. den zu gehorchen, sondern will die wtitern Ereignisse abwarten. Die Insurgenten haben auf die Nachricht, daß T« neral Espanna gegen sie ausgeschickt sey, einen Preis von lo.uoo Piastern auf dessen Kopf gesetzt. Die Regie» rung hat hierauf dem General Befehl geschickt, in Va» Icncia zu bleiben, und dort neue Instruction«»! zu el« warten. — Der König hat am ersten Tag« zu Valde« moro, vier Stunden von Madrid, gefrühstückt, und dort einen Priester aus Catalonien mit Depeschen der Insurgenten empfangen, der dann eine Stunde lang mit Hrn. Calomarde verhandelte. — Der Seeminister hat den Seepräfecten von Cadiz und Carthagena b«» fohlen, die Kriegsschiffe jeder Größe, die fegelferlig wären, sogleich nach den Gewässern von Tarragona abzuschicken. (Allg. Z.) Portugal. Lissabon« 19. Sept. Der Generalconsul de< Königreichs beyder S'cilien hat hier bekannt gemacht» daß die .in Portugal befindlichen Unterthanen Sr. Maj. deren Verbannungsslrafzeit vetfiossen wäre, zur Nück» kehr in ihr Vaterland Pässe bey ihm erhalten könntln. Man hält dies« Bekanntmachung für den Vorbothen «iner vollständigen Amnestie. Der G lo b e and Tr a v eller bringt aus Liss«. b 0 n vom 22. September folgende ämtliche Mittheilung des M>n,sterium3 der auswärtigen Angelegenheiten: »E'ngetroffene Depeschen von dem portugiesischen Voth, schafter in England verkünden, daß Don Carlos Ma» thias Pereira mit Driefen des Königs an Be. k. H. den Infant«« Don Migucl, an Se. Maj. den Kaiser vor, Oesterreich und Se. br,ttische Majestät von Rio. Janeiro am 27. des vorigen Monathö zu London angekommen ist. und am 1. d. nach W'cn adrelsen sollte. In Folg« der von ihm überbrachten Urkunden und andern Nach. richten. denen man vertrauen kann, ist anerkannt, daß Se. Maj. für zweckmäßig erachtet haben, St. t. H. den Znfanten Don Miguel >m Nahmen des König« unsers Geb>ethers zur Regierung des Königreichs Pol< lugal ju belufen. W>« envarten jeden NugendltH un» 346 Mittelbare, ämtliche und umständlich« Mittheilung«" über diesen wichtigen Gegenstand.« (AUg. Z ) Großbritannien und Irland. Man hatte am i. October zu London Briefe und Zietungen aus Indien erhalten, denen zu Folge, zwi> fchen den Trappendes Rajah^Runiit'S>nh und einem Heere der Afghanen, da» man auf io»,ooc, Mann, mit Einschluß eines Corps von ia,oc>c> Mann Neitercy, schätzt, eine große Schlacht vorfiel. D>« Armee des Runjit Sinh betrug nicht über 20,000 Mann, und wur» de von Budh » Sml) und den französischen Offizieren Allard und Ventura befehligt. Die Afghanen wurden vollständig geschlagen und zerstreut. (W. Z.) Der Kourier gibt folgenden Auszug eines Schr«i. bensdesHrn. LuriottiS, ehemaligen grttchischen Dtputir. ten Hieselbst, aus Livorno vom ic,. September dalirt: ,Ich hade soeben einen Vrief ans dem Peloponnes» vom i3. August gesehen. Nach Inhalt desselben war der Tractat zwischen England, Frankreich und Rußland kaum bekannt geworden, als auch alle Pariheyungen und Zwistigkeiten aufhörten und sämmtliche Palicarig s!ch unter ihre Kapitäns zu stellen «iltcn, um gegen den Ze'nd zu ziehen. Binnen wenigen Tagen waren zwey Korpö gebildet, deren eines in der Richtung von Vostiza, das andere aber gegen PatraZ vorrücken sollte. General Church lag mit Zoao Mann hey Corinth. z.Den Unruhen in Napoli war die größte Harmonie in allen Theilen Griechenlands gefolgt. Der größte Enthusiasmus herrscht allenthalben. Man bedauert den Verlust Karaiskaki's, mehr aber noch den der Akropolis. Hatte sich diese wichtige F«stung nur noch etliche Tage gehalten, so wäre alles gut gewesen. Ein großes Geheim« „>ß umhüllt ihren Fall, nur die Zeit kann es enthüllen." (Prag. Z.) Nach einem königlichen Rathsbefehl« aus Windsor vom 16. Julius, ist den hannoverischen Schiffen di« Freyheit zu Theil geworden , Landes ^Product« nach allen britischen Colonien zu verfüyren, und von dense!» ben deren Product« zurückzunehmen und nach allen Landn,«! ohne Ausnahme zu führen. Osmannisches Reich. Trie st, Z. Ocl. Nachrichten aus Corfu vom 25. V«vt. aus griechischen Quellen enthalten Folgen-»«»: ,Di« vereinigt«»» englischen und französischen Ge- schwader liegen vor Navarin und lassen nichts heraus oder hinein. Eine tunesische Fregatte wollte von Nava« rin au5laufen, allein als ihr nach .vorhergegangener Warnung von einer englischen Fregatte eine volle La» dung zukam, kehrt« sie Zurück, — Cochran c seht mäh» rcnd dem se,nc Qptralioncn fon, uüi) hat Arn'tnlike' und V^ssll^^i ^'eg^cnommen. Am 18. Sext. craf daS russlsche Geschwader i» Napoli di Romania ein, und wurde von den Griechen nut unbeschreiblichem EiNhü» siasnni» begrüßt." Der Constitution«! enthält folgendes Schreiben von Zante vom 10. September: „Die Nachricht von der wiedrrhohlten Vertreibung der Türken aus dem Kloster Tabiach, w!ld durch neuere Dricsc bestätigt. Ach« met Pascha mußte dem Angaffe der Griechen weichen, und verlor aUe scilie Lebcnüm'ttel und se,n Gepäck. Aus beyden Saiten ist dcr Vcrlust an Menschen bedeutend. Dst mit ven Numcliotcn der Nesatzung aus Nauplia gezogen, und ivill stct) >n die Provinz Si» cyon begeben, um dort dem Anzüge der Türken zuvor» zukommen. Der alte Colocotroni ist mit 3ooc> Morcoten von dem Verge von Calavrita vor Pntras erschienen. Die Griechen haben im Golf von Korinth ein mit Le» bensmitteln beladenes türkischetz Schiff genommen; die Ladung desselben würd« den in der Gegend von Misso» lunghi stehenden Palikaren angebothen. Der größte Theil der Numeüotcn steht auf der Seite der Thermo« pylen, dem Hliuptpuncte Griechenlands. Die Generale Nicetaü und G. Colococroni. welche die sogenannten Engpässe von Dervenakia besetzt hielten, haben im Verein mit den in der Stadt Calamata befindlichen M>nnotten, »2oo Araber überfallen, die Mund? und ttricgsvorrathe für d>e Besatzung von Tripoliza beglei. tcten, und ftch nach Zerstreuung der Araber aller dieser Vorrathe bemächtigt." ^ ..!: . Zante, 26. Sept. Die ganze türkische und agyp' tische Flotte liegt jetzt im Golf von Nava rin, und nuri» von den Engländern aufs Strengste bewacht. Man versichtlt sogar, eine türkische Korvette, die, ohn« auf die Vlokade zu achten, den Golf habe verlasse,, wollen, sey mit starker Beschädigung an Masten und Tackelweit genöthigt worden, zurück zu kehren. Isavarln ist also wahrscheinlich der Ort, wy sich die große Frag« cnt» 3^7 scheiden, und wober man entweder einen Frieden, oder Vielmehr nach tückischer Sitte einen Wasslnstillslünd, oder'eine unerhörte Niederlage d«r ganzen türkischen Seemacht daliren wird! Ein Drittes gibt es kaum; wan müßte den die Ohre der eisten Nationen von Eu' ropa m Zweifel stelln. (Allg. Z.) " Griechenland. „Corfu den 29. Sept. ,827.« »Das Gerückt, welchcb hier aUgcme,n verbreitet N'ar. daß Lord Cochrane Va ßiladi und An at 0. lico genommen hade, hat sich nicht bestätiget. — Aus Prevesa erfahren wir. daß Mulei Bei, wcichcr iuKarvaßara Kriegs» und Mund ^ Vorrathe cne Festung besorgte. Verstärkung cm^r^. pen und «chleunige Adsendungder für selbe bestimmten Lebensmtttel begehrte. Bald hierauf erhielt Mulei Bei ein Schreiben des Commandanten von Ana to. I'co. mit der Meldung, die griechischen, bey M ess0-longhi angekommenen Schiffe seien bereits auf die Zahl von sechzehn angewachsen, und hätten mehrere bewaffnete Schaluppen in den dortigen Lagunen aufge. lielll. wodurch die Verbindung dieser Stadt mit Ana. tol'co und VaßH ad i unterbrochen sey. Der Commands vonAnat 01i c.o verlangte gleichfalls. chm auf daä Schleunigste Su.curs an Truppen und Ledtnsmtt-te!n zu senden. Dc>ü E.ntfeffen jener griechischen Fahr. leuge in den Gewässern von M e sso lo n g h « hatte zu dem Gerüchte Anlaß gegeben, daß slch Lord Cochrane der Positionen von Vaßiladi und A n a t 0 l ic 0, den Vormauern jener Festung, bemeistert habe." «Corfu den 4. Oct. 1L27.« »So eben erfahren wir aus Zante, daß die grie« chischt Escadre, bey der sich die von Lord Cochrane befehligte Fregatte Hellas, und das Dampfschiff K a l-teria befunden hatten, nach «inem kurzen Aufenthalt« vor Messolonghi. die dortigen Gewässer verlassen habt. Das Dampfschiff karteria. mit fünf andern Fahrzeugen, nähmlich drey Briggs (worunter di« von nntm Neffe« des Lord Pistole, dle er von der Wand nahm, um sie zu putzen, unversehens losging, und ihm beyde Kugtln durch den Unttlleih jagte. Fr habe zwar am 349 Abend noch gelebt, allein die Aerzte hätten ihn bereits aufgegeben. (M. V.) Brasilien. Ein Schreiben des zu Buenos . Au res befindli. chen Agenten des Londonet süd° und noldamerlkanischen Kaffebhauses. vom 23. July, enthält,über die Verwer., fung des Tractats mit Brasilien folgende Bemerkungen: «Man hatte selbst, wenn die brasilianische Fal), ne auf den WäUcn von Vu e n o S « A y r e s wehte, dieser Nepudl,k keine härteren Bedingungen vorschreiben können. Unser Gesandter allhier, Lord Ponsonbn, und der Generalkonsul Hr. Parish, haben Garcia und den von ihm mit der brasiliünischen Regierung ab« geschlossenen Traclat eifrigst vertheidigt; sie stehen da« her nicht gut angeschoben, und, ich sage es mit Ve. dauern , die öffentliche Meinung ist hier gegen die Agen» ten Sr. Maj. vey dieserNepudlik, nicht günsl'g gesiimmt, und zwar nicht sowohl wegen des Tractates selbst, als vielmehr wegen einer Version, die sie davon gegeben haben, die unrichtig war, und wodurch mehrere Eng» länder compromittirt worden sind. G a r ci a hat eine Vtütheidigungsschrift bekannt gemacht, worin er ein> räumt, daß er feine Instruction«« verleht habe, sich aber mit der Noth, worin sich die N^pubM befindet, ihren gelingen Hülssquellen u. dgl. m. entschuldigt." (Ost. B.) Verschiedenes. In der Ausstellung ün Louvre sieht man unter An> derm auch das Modell einer kürzlich zu Iarnac über die Charente erbauten Eifendrahtbrücke / welche 7a Meter lang, 71^2 Meter breit, und eben so elegant als sicher gebaut ist. Die Verwaltung des Straßen, und Brückenbaues hatte, um deren Haltbarkeit zu er« proben, sehr strenge Versuch« angeordnet. Es wur, den demnach Gewichte, im Gesammtbetrag von iao,ooa Kilogrammen, auf die Brücke gelegt, und 24 Stnn, den daselbst gelassen, oh»e daß die g-ringste Beschädigung sichtbar wurde, oder auch nur ein einziger Draht abbrach. Von 5 Uhr Morgens bis zum spälen Abend standen auch 100a bis 1200 Personen auf der Brücke. ^Mieser Sieg der Kunst wurde in Iarnac am 2. Sep« tember mit eüiem großen Fest gefeyert. Die Brücke verdankt man dem Baumeister, Hrn. Puenot, ,m> ihr Erfolg ist um so erfreulicher, als ähnliche Versuche ail verschiedenen Orten früher mißlungen waren. Fremde n-Anzetge. Angekommen den i?>. October 1827, Herr Anton Czeike, Handelsmann, von Trieft ' nach Gcätz. — Herr Cibmi, k. k. Notar, von Wien nach Triest. — Herr I^mes Negensdocf, H^lüdlungs? reisender, von Wien nach Triest Den 14. Herr Augu^ Koch, königlich bayrische« Brigade - Actuar, von Triest nach Salzburg. «» Here Honorat della Salla, Handelsmann , von Fiulue nach Wien< Eoucü vom i5. October 1L27. Miltelpr^s. VtHatsfckuldvelschreibunqen zu 5v. H. (in CM.) 91 Z)4 Verloste Qbl.,gation.,Hofkam' ^) . 5 g mer.ovl.ssation.d.g.vangs'V'^ .^5K ß, , Dalledensin5Nain u.Aera-^"'^"'f->^ "^ ," rial.Qdl'g.t. der Stande v.)^,,/H^ ^^'" Darl. mit Verlos. v.J. 1821 für iao fl. (in CM-) i»?5l8 W!en.Stadc-B''!ico>Qdl. zu H ^2 ». H. (>n EM.) ^3 5^9 Ovli^atio« oer lNl^em. und Ungar. Hofkammer ^ 21^2 0. H.sinCM.) ^5 3)9 detto vetto zu 2 v-H.(in CM-) 265sio (Htarial) (Domest.) Obligationen de« Standes (C,M.) (E.M,) v. Österreich uncer und ^u2 v H.^ ^- 3i 1/2 ob der suns, vouä^I)?) zu 2 l/2 v.H.l 45 »j6 — men, Madren. Achle» zu2»/av.H.> — — sien, Steyerm^rf.^ärn'. ^2 v H-l — —- ten, Armn und G?N °,u » 2/4vH. ^ — — Bank Actien »''-Stücl laNi izz in Conv. Münze. Wasserftand des 3aibaä) - Flusses am Pegel dei gemauerten Kanalbrücke bey Sperrung der Wehr: Den 16. Oct.: 2Tchuh,gZoll. laIinien, ober d e 7 S ch l e u ß e n b e t tu n g. Theater: Samstag : Das Schmückt ä st chen. Sonntag! Die Räuber auf dcmkulMtrAtlge. R«l>act«Ul: Fr. Xao. Htin l ich. E