80. lahrgang Erscheint wöchentlich sechsmal (mit Ausnahme der Feiertage). Schriftleitung, Verwaltung und Buchdruckerei TeL 25-67, 25-68. 25-69, Maribor, Kopališka ul. 6. Nr. 156 Dienstag, den 18. lunl 194u Inseraten- und Abunnements-Annahme in der Verwaltung Bezugspreis: Abholen oder durch die Fost monatlich Din 23.—, bei Zustellung Din 24.—, tüi das Ausland monatlich Din 35.—. Einzelnummer Din 1.50 und Din 2.—. Manuskripte werden nicht retourniert Bei Anfragen Rückporto beilegen. Poštnina plačana v gotovini. Pf GIS Offl 1*50 Mlnibom foituim Neue Regierung in Frankreich Demission des Gesamtkabinetts Paul Ren and Cartoon pctain mit 6er Regierungsbildung betraut - SeneraWmus Weggand ist Diz-prSfibent des Min fterraies Wider,prechmde Me.Suigen über die Berufung Lavalö, Bonners und Flanoms 0 nclO n, 17. Juni. (Avala.) Reuter eldet: Wie der französische Rundfunk 1 teilt, hat Ministerpräsident Paul Reynaud dem Präsidenten der Republik sein Rücktrittsgesuch unterbreitet. Staats Präsident erteilte daraufhin dem Mar-hall Petain das Mandat zur Regierungsbildung. Marschall Petain hat den Antrag angenommen. Den Posten des ^^Präsidenten der Regierung wird Generalissimus W e y g a n d einnehmen. Die anderen Portefeuilles sind wie folgt ver-KriegsminLster Colson, Luftfahrtmi-ister Pigot, Marineminister Admiral Dar tu**’ Jnnenminister Marquet, Justizmini-^ Pierre Laval, Außenminister Baudoin, "anzminister Boutillier. London, 17. Juni. (Avala.) Reuter cnchtet: Der neue französische Außen-mister Baudoin war früher Mitglied des Sekretariats zahlreicher Finanzmini-r- Anläßlich der letzten Rekonstruk-i°n der französischen Regierung wurde er zum Unterstaatssekretär im Kabinett ' ■ ■ Marschall Petain des Ministerpräsidenten sowie zum Sekretär des Kriegskabinetts ernannt. Newyork, 17. Juni. (Avala.) Reu-t e r berichtet: Columbia Broadcasting Corporation berichtet aus Bordeaux: Der Liste des neuen französischen Kabinetts sind die Namen B o n n e t und F 1 a n d i n hinzuzufügen, da sich Laval und Marquet weigerten, in die neue Regierung des Marschalls Petain einzutreten. Bald darauf traf bei der genannten amerikanischen Radio-Gesellschaft die Nachricht ein, daß auch Bonnet und Flandin es abgelehnt hätten, in die neue französische, Regierung einzutreten. London, 17. Juni. Reuter berichtet: Nach einer Mitteilung des französischen Rundfunks diskutierte die französische Regierung über eine Botschaft des englischen Premierministers Churchill. Newyork, 17. Juni. (Avala.) Nach hier eingelangten Meldungen ist Generalissimus W e y g a n d im neuen Kabinett des Marschalls Petain als Vizepräsident gleichezitig auch zum Kriegsminister ernannt worden. London, 17. Juni (Aval.) Reuter: Der neue Innenminister Marquet war bisher Bürgermeister von Bordeaux. Im Kabinett Doumergue betreute er seinerzeit das Portefeuille des Arbeitsministers. London, 17. Juni. (Avala) Reuter berichtet: Nachdem er die Nachricht von der Demission des Kabinetts Reynaud mit geteilt und die Namen der Mitglieder des neuen Kabinetts Petain verlesen hatte, fügte der Sprecher des französischen Rundfunks die Bemerkung hinzu, es werde angenommen, daß Admiral A b r i a 1 in die neue Regierung eintreten werde. Vor seiner Demission empfing Ministerpräsident Reynaud den englischen Botschafter Sir Ronald Campbell und den englischen Verbindungsoffizier General S p e a r s. General Weygand wohn te der Vormitatgssitzung des Kabinetts bei. Nachmittags hatte Reynaud inoffizielle Besprechungen mit General Wey gand und Präsident Lebrun. Gowjelnifflfches Ultimatum an Estland und Lettland Estland und Lettland haben die Forderungen der Gowjetregierung angenommen / Gowjet-rußlanö entlendet Truppen zur Verstärkung der Garnisonen in den baltischen Staaten T a 11 i n n, 17. Juni. (Avala.) Reuter meldet: Die Sowjetregierung hat an E s t-and ein Ultimatum gerichtet. Die est-andische Regierung hat das Ultimatum angenommen. Lohdo.n 17. Juni. (Avala.) Die est-dndische Regierung hat ihr Rücktrittsgesuch unterbreitet. Der Präsident der Republik hat Maßnahmen zur Neubildung der Regierung ergriffen. Wie man erfährt, orderte Sowjetrußland in seiner Ultimativnote die Verstärkung der sowjetrussischen Garnisonen in Estland. Moskau, 17. Juni. (Avala.) Reuter berichtet: Amtlich wird mitgeteilt, die Sowjetregierung habe unbestreitbare Beweise dafür in die Hände bekommen, daß Lettland seine Verpflichtungen Sowjetruß land gegenüber nicht eingehalten und dar auf hingearbeitet habe, Estland und Finnland in ein Bündnis gegen die Sowjetunion zu bringen. Die Sowjetregierung sei der Ansicht, daß in derartiger Zustand eine Gefährdung des Friedens und der Sicherheit der Sowjetgrenzen darstel-le. Aus diesem Grunde — so heißt es zum Schlüsse — fordert Sowjetrußland die Verstärkung der russischen Garnisonen jn Lettland. Eine Note gleichen Inhaltes •st auch an die estländische Regierung er gangen. Moskau, 17. Juni. (Avala) Reuter meldet: Wie amtlich mitgeteilt wird, hat die Sowjetregierung außer der Verstärkung der russischen Garnisonen an Estland und Lettland auch die Forderung nach Bildung solcher Regierungen gerichtet, die imstande sein würden, die Bestim mungen des Nichtangriffspaktes zwischen Estland bzw. Lettland und Sowietrußland durchzuführen. Wie ferner mitgeteilt wird, haben Estland und Lettland die Ultimativforderungen der Regierung der Sowjetunion angenommen. Moskau, 17. Juni. (Avala) Reuter meldet: Nach Meldungen aus deutscher Quelle sind der litauische Staatspräsident Smetona und mehrere Minister des früheren Kabinetts nach Deutschland geflüchtet, wo sie interniert wurden. Kowno, 17. Juni. (Avala) Reuter meldet: In Litauen treffen neue Sowjet- truppen und Luftstreitkräfte ein. In den Verhandlungen um die Neubildung der litauischen Regierung sind gewisse Schwie rigkeiten eingetreten. Der stellvertretende Staatspräsident M e r k y s gab dem Volke die Versicherung, daß in den Innenfragen des Staates keine Veränderungen ent stehen würden. Die Ankunft sowjetrussischer Truppen sei wegen der Verteidigung Litauens notwendig gewesen. Deutsche Truppen haben die schweizerische Grenze erreicht Genf, 17. Juni. (Avala) Die Agenzia Stefani meldet: Die deutschen Truppen sind heute um 7 Uhr morgens vor Besan-con und Pont Arlicr an der schweizerischen Grenze angelangt. Bordeaux, 17. Juni. (Avala.) Reuter berichtet: Der Vertreter des französischen Kriegsministeriums erklärte gestern abends, daß die Gesamtlage sehr schwierig sei. Das deutsche Vordringen vo nEvreux gegen Chartres sei verlangsamt, weil der Feind nur einen kleinen Teil der Truppen verwendete, die mit der Besetzung von Paris betraut wurden. Grö ßere Anstrengungen machten die Deutschen in den Ebenen der Champagne und bei Chateau Thierry. Die Franzosen stoßen auf Schwierigeren, da sie zur Anwendung der Rückzugstaktik genötigt werden. Newyork, 17. Juni. (Avala.) Reuter berichtet: Der Vertreter der Columbia Broadcasting Corporation meldet nach Aussagen französischer Militärs, daß die Deutschen alle ihre Panzerdivisionen in großen Vormarschräumen gegen die Maginotlinie geworfen haben. Im Süden von Paris setzen die Franzosen ihren Rückzug fort. Washington, 17. Juni. (Avala.) Reuter meldet: Nach Meldungen aus Stockholm beabsichtig! die deutsche Regierung ihren Seestreitkräften den Auf trag zur Okkupation Islands zu erteilen. Irgendwo in Italien, 17. Juni. (Avala) Stefani meldet: Im Laufe des gestrigen Tages kam es dreimal zu Kämpfen zwischen italienischen und feindlichen Fluggeschwadern. Insgesamt wurden 44 feindliche Flugzeuge abgeschossen. Berlin, 17. Jun.. (Avala.) Das Deutsche Nachrichtenbüro berichtet: Die deut sehe Presse veröffentlicht den gestrigen Bericht des Oberkommandos der Wehr- macht -mit großen Schlagzeilen. Der »Völ kische Beobachter« schreibt, daß die Worte des Berichtes jeden Deutschen mit Stolz erfüllen müssen. Das Blatt verweist auf das rasche Vordringen der deutschen Armee und meint, daß die Kriegsgeschich te kaum ein Beispiel für ein derartiges erfolgreiches Vorgehen auf Grund früher vorbereiteter Pläne nachzuweisen habe. Das Blatt schließt mit den Worten: »Jet?! spielen sich für Europa entscheidende Ta ge ab.« Bordeaux, 17. Juni. (Avala) R e u-t e r meldet: Deutsche Flugzeuge bombardierten gestern eine südfranzösische Stadt, in der sich Ministerpräsident Reynaud aufhielt. Mehrere Zivilpersonen, darunter auch Begleiter des Ministerpräsidenten, wurden verletzt. Tokio, 17. Juni. (Avala) »Tokio Nit-sche Nitschi« stellt fest, daß die französischen und englischen Kolonien im West- und Südpazifik im Hinblick auf die furchtbaren Niederlagen der Alliierten in Europa ohne Kontrolle durch die Mutterländer seien. Diese Kolonien befänden sich jetzt in der gleichen Lage wie Hol-ländisch-Indien. Im Hinblick auf das immer verhängnisvoller werdende Schicksal scheinen sich England und die Vereinigten Staaten über eine gemeinsame Verteidigung der englischen u. französischen Kolonien im Südpazifik einschließlich Australien. Neukaledonien und Niederlän-disch-Indien geeinigt zu haben. Es scheinen auch Verhandlungen über eine provisorische gemeinsame Verwaltung von Französisch-Indochina durch England und Frankreich im Gange zu sein. Japan werde diesen Erscheinungen seine volle Aufmerksamkeit widmen. Schärfstens werde es einer gemeinsamen Verwaltung Fran-zösisch-Indochinas durch England und Amerika entgegentreten, und zwar zunächst auf diplomatischem Wege. Zürich, 17. Juni. Devisen : Beograd 10, Paris 9.32J4, London 16.45, Newyork 4.46, Mailand 2.25, Amsterdam 4.5, Berlirt 178)4. Stockholm 106.25, Oslo 400, Kopenhagen 90, Sofia 3, Budapest 79, Athen 3, Bukarest 2.25, Helsinki 8.50. Ruenoš Aires 98)4. Maginot-Linie nach dem Fall Verduns von den Franzosen aufgegeben Die Maginot-Linie im Saar-Abschnitt von den deutschen Truppen durchbrochen und der Rhein östlich von Kolmar überschritten Aus den gestrigen Kriegsberichten/ Berlin meldet: Andauernder Vormarsch der deutschen Truppen von der Kanalküste bis zur Schweizer Grenze, sranzösische Saar- und Nheinarmeen abgeschnitten / Der französische Bericht: An der ganzen Front gehen die Kämpfe mit unverminderter Heftigkeit weiter, deutscher Vorstoß in das Festungsdreieck Dijon* Belfort-Besancon / London: Keine Vanik oder Verzweiflung in Frankreich Berlin, 17. Juni. DNB berichtet: Das Oberkommando d^r deutschen Wehrmacht erließ gestern mittags folgenden Bericht: Auf der gesamten Front von d«r Kanalküste bis zur Schweizer Grenze ist die deutsche Wehrmacht im siegreichen Vormarsch ins Feindesland. In der Verfolgung der geschlagenen feindlichen Ar. meen in der Richtung auf die Loire wetteifern motorisierte und nichtmotorisierte Verbände in Gewaltmärschen, wobei der zurückflutende Feind vielfach überholt u. im Rückzuge abgeschnitten wird. Die Zahl der Gefangenen wächst ständig. Wel lenartige Angriffe der Luftwaffe wurden auf Bahnen, Straßen und Marschkolon, nen, die sich auf die Loire zu bewegen, mit starkem Erfolge durchgeführt. Südöstlich von Pars und an der oberen Mar. ne sind starke Panzerverbände und motorisierte Einheiten in breiter Front auf dem Vormarsch nach dem Süden begriffen. Das Hochplateau von Langres ist überschritten. Auf diese Weise ist der Rückzug den von der Saar, und der Rhein front zurückgehenden französischen Trup pen abgeschnitten worden. Die Festung V e rd un und alle ihre Forts sind erobert Auch starke Fortifikationen im Gebiet von Longuyon sind genommen. An der Saar-Front wurde die Maginot-Linie zwischen St. Avold und Saaralbern durchbro chen. Oestlich von Colmar wurde der Rhein in breiter Front überschritten. Gruppen von Luftstreitkräften und Flak artillerieabteilungen unterstützten erfolg, reich das Vorgehen der Wehrmacht. Kampf-, Jagd- und Sturzkampffluggeschwader bombardierten auch an der gesamten übrigen Front in großem Umfang die Verbindungen des Feindes mit seinem Etappenraum. An zahlreichen Stellen wurden Marschkolonnen zersprengt und Eisenbahnstrecken zerstört. Rund 30 Eisenbahnzüge, darunter mehrere Muni, tionszüge, wurden zerstört bzw. in die Luft gesprengt. Der Feind verlor gestern insgesamt 40 Flugzeuge. 12 hievon wurden in Luftkämp fen abgeschossen, 9 von Flakbatterien er ledig, der Rest am Boden zerstört. Sieben deutsche Flugzeuge sind nicht mehr zu. rückgekehrt. Deutsche U-Boote erzielten zwei neue Erfolge. Ein Tauchboot, das soeben in seinen Stützpunkt einlief, erstattete die Meldung, am 30. Mai einen voll mit Truppen besetzten 12.000-Ton. nen-Transporter torpediert zu haben. Ein zweites Tauchboot torpedierte einen 14.000-Tonnen-Hilfskreuzer der Briten. Bordeaux, 17. Juni. (Havas.) Das Oberkommando der französischen Armee erließ gestern folgenden Bericht: Im Laufe der letzten 24 Stunden wurden die Kämpfe auf der gesamten Frontlinie mit größter Heftigkeit fortgesetzt. Der Feind, der immer neue Reserven und ungeheure Kriegsmaterialien einsetzt, setzt die Angriffe auf dem Langres-Plateau fort. Feind liehen Spähpanzerabteilungen ist es gelungen, über Chaumont nach Cray vorzustoßen. Unsere Truppen kämpfen unab-läss’g mit unversiegbarer Tapferkeit und widersetzen sich entschlossen dem Feind ungeachtet seiner Uebermacht an Trup. pen und Material. Marseille# 17. Juni. Havas berichtet mit Datum vom 16. d. M.: Gestern abends wurde in militärischen unterrichteten Kreisen die Lage wie folgt dargelegt: Die deutschen Truppen sind in den letzten Tagen nicht weiter westlich von Paris vorgegangen und es ze;gte sich, daß f"c *>ren Druck bc? C1'~f—ko n-zentriert haben, wo der dcuiuvnen Armee; der Durchbruch durch die französische Frontlinie gelang. Die Deutschen gingen dort gestern und heute mit 130 Divisionen und schwersten Panzern vor. In diesem Gebiet drangen die Deutschen über Chaumont hinaus vor und erweiterten auch den Durchbruch östlich von Verdun. Die französischen Truppen kämpfen überall mit wilder Entschlossenheit und verteidigen ihren Boden mit größtem Heldentum. Marseille, 17. Juni. Havas meldet: Über die militärische Lage wurden gestern abends die nachstehenden Einzelheiten in unterrichteten Kreisen mitgeteilt: In der Normandie sind die Deutschen nicht gegen Westen und Süden vorgegangen. Die Lage südlich von Paris ist unverändert. Wohl aber gelang es deutschen Panzerabteilungen, in der Champagne durchzubrechen, wo sie Chateau Thierry d e n t f r ijti * Mf&HAtnmt. SAmmm oNmmcHBN ° ~ L*%sJLAAmikK£N UBACH. SAAHQEMÜNi HOßHBACH PJMAUNS # • xS O Tfc . peX&/LANDAU. Jy e 5 MANNHEIM mOBLBEkG ,-7v>5 SAA8A18EN °UROHSBMI BtTUfO fcmmm olWKY o. ivmuttiL SAARBüfKi ^7 sjmi tAwe, FR A N K R E I £ H imAL NS. — SlHLEnSTAVT\ PF0R2HEIM BADEN-BADEN keich S$xV"0 /X -/X KOLMAR. MVttlHAUSFN: o bel wer. KL BREISACH . s, °FRE!BUR6 " ' % ~ ■>NeUENBUR6 / htomcH BOOEN- SC L. XV\^ -to 2o 3o5 km Stellenweise mußten sie jedoch vor der feindlichen Übermacht weichen und nach den Anordnungen ihres Oberkommandos neue Stellungen »beziehen. New York, 17. Juni. (Columbia Broadcasting Corporation). Die französischen Truppen haben gestern um 5 Uhr morgens die Maginot-Linie von der Schweizer Grenze bis Longwy verlassen, um sich auf die Weygand-Linie zurückzuziehen, wo die Kämpfe fortgesetzt werden. WWWWW überschritten und über Chaumont bis Gray vorgedrungen sind. Ebenso erweiterten die deutschen Verbände ihren Druck östlich von Verdun. Die Deutschen haben in den letzten Tagen 150 Divisionen in den Kampf eingesetzt. Basel, 17. Juni. United Press berichtet: Die französische Armee verläßt alle Befestungen der Maginot-Linie in einer Länge von 200 Kilometer, um jetzt, wo die Deutschen die Maginot-Linie umfaßt haben, zur Unterstützung der Wey- gand-Linie herangezogen zu werden. D*e neue französische Verteidigungslinie ef‘ streckt sich vom Südende der Maginot-Linie bei Basel über die Waldhügelkette11 zum Langres-Plateau gegen Troyes ölS zur Loire und weiter in die Normandie-Die französischen Truppen haben all® Brücken gesprengt, die dem Feind die«611 könnten. Am Samstag überschritten die Deutschen mit 20 frischen Divisonen de6 Rhein. Die Pontonbrücken wurden unt# dem Schutz einer künstlichen Nebelwand und unter Mitwirkung zahlreicher Bomb^ geschwader errichtet. London, 17. Juni. Der britische Vertreter bei den verbündeten Armeen >» Frankreich gab am Samstag mittag übef die Lage der verbündeten Armeen 111 Frankreich folg. Bericht: »Frankreich is| schwer verwundet. Seine Wunde ist nicht von moralischer Natur. Das ist allen Fra11 zosen klar. Aber nicht nur allen Franzosen, sonder auch der gesamten übrige11 Welt, die die Franzosen achtet und liebt-Wenn wir vom Standpunkt des britischen Militärs die gegenwärtige Kriegslage betrachten, kann uns die Tatsache nicht entgehen, daß die militärische Lage südöstlich von Paris tragisch und niemals schlechter war. Was uns jedoch ermutig1 und neue Kraft zum Ausharren verleiht is| die Tatsache, daß auch nach dem Fall von Paris und nach allen unweigerliel* damit zusammenhängenden Folgen nirgends in ganz Frankreich irgendwelche Panik oder Verzweiflung zu beobachtet1 ist. Im Gegenteil fand gestern eine Sitzung des Obersten Kriegsrates der englisch-französischen bewaffneten Macht statt, in welcher die erforderliche Entscheidung über die zu unternehmende» Schritte erbracht wurde. Die Lage in de» Kampfzonen wird von maßgebendsten Kreisen so dargestellt, wie sie wirklich ist, daß heißt in ständiger Bewegung. Unter Berücksichtigung all dessen wurde» die notwendigen Schritte eingeleitet und strategische Entscheidungen getroffen. Es besteht kein Zweifel darüber, daß sich ifl den nächsten 24 Stunden erweisen wird, worin diese Entscheidung bestehe. In gewissen maßgebenden Kreisen glaubt man, daß das deutsche Oberkommando sich alle Mühe geben werde, ganz Nordfrankreich zu besetzen, um freien Ausgang zu»1 Atlantischen Ozean zu bekommen. Jedoch glaubt man nicht, daß Deutschland versuchen werde, zu gleicher Zeit gegen de» Atlantischen Ozean und gegen Südfrankreich vorzugehen. London: England setzt den Kampf tort England wird sich der französischen Flotte bedienen? / London dementiert Unstimmigkeiten zwischen Engtand und Frankreich London, 17. Juli. Reuter berichtet: Gestern wurde eine Erklärung der englischen Regierung verlautbart, in der festgestellt wird, daß in Augenblicken, wie man sie jetzt erlebe, selbstverständlich auch unbegründete Friedensanträge auftauchen. Man kann jedoch nicht genug klar und entschlossen feststellen, daß sich England entschlossen hat, bis zum Siege weiterzukämpfen. Obzwar der fran zösische Widerstand jetzt ins Wanken gebracht werden konnte, besitzt Frankreich neben Großbitannien doch die stärk ste Seeflotte, die auch weiterhin entscheidend an der Blockade mitwirken kann. Deutschland — so heißt es in der Reu ter-Auslassung weiter — hat in der jetzigen Offensive sein Material in großem Umfange vergeudet. Obzwar dieses Ma- terial noch nicht erschöpft sein dürfte, kann Deutschland seine Aktion keinesfalls noch einige Monate lang fortsetzen. Dem gegenüber werden die Kräfte der Alberten angesichts der ungeheuren Bedarfsquellen des britischen und des französischen Imperiums immer stärker. Mit jeder Woche kann Großbritannien neue Kräfte in den Kampf entsenden. In den letzten fünf Wochen wurden in England so viele Wehrpflichtige einberufen wie noch nie zuvor in der englischen Geschichte. In Kürze wird sich diese Zahl noch erhöhen. Die Produktion der Flugzeuge und der Munition ist außerordentlich angewachsen und wird mit der den Engländern eigenen Expeditivität an die Front gebracht werden. Wir sind bereit — so erklärt die englische Regierung durch die Reuter-Agen-i tur —, den Krieg so lange fortzusetzen, auch wenn er mehrere Jahre dauern sollte Die Regierung d. Imperiums bleibt bei die sem ihren Entschluß ungeachtet des Preises, der für den Sieg bezahlt werden muß Wir stützen uns hiebei auf de unerschütterliche Solidarität der Nationen des Empire. London, 17. Juni. Havas meldet: Das englische Außenministerium erließ ge stern ein Komuniquee, in welchem entschlossen die Nachricht dementiert wird, daß zwischen Frankreich und England Unstimmigkeiten entstanden seien. Alle diese Nachrichten seien ohne jegl. Grundlage. Zwischen Frankreich und England herrschen auch im jetzigen Augenblick vollständige Uebereinstimmung und gegenseitiges Vertrauen. lugoslawien bleibt auf jeden Fall neutral Eine (Srflärung des Außenministers Dr. (Stnear-Morfobic dem italienifchm Gesandten gegenüber Rom, 17. Juni. Die italienische Presse vermerkt es an sichtlichen Stellen, daß *kr jugoslawische Außenminister Dr. Cincar-Markovič dem italienischen Gesandten in Beograd die Erklärung abgegeben hat, daß Jugoslawien auf jeden Fall neutral bleiben werde. Die Blätter Erklären hiezu, daß diese Erklärung eine logische Folge der freundschaftlichen Beziehungen zwischen Jugoslawien und Ita- lien darstelle. Rom, 17. Juni. »II Po pol o di Roma« bringt einen Aufsatz, in dem es heißt, daß Jugoslawien auch dann neutral bleiben werde, wenn selbst die Türkei in den Krieg eintreten würde. Die Erklärung des jugoslawischen Außenministers sei von allen verantwortlichen Kreisen und Chefs der großen politischen Parteien gebilligt worden. Die Neutralität Jugosla- wiens sei ein Beweis der definitiven Entfernung Jugoslawiens aus dem allen in Genf inspirierten Kollektivsystem, mit dem die diplomatische Geschichte bereits abgerechnet habe. Jugoslawien werde nach dem Kriege im Mittelmeer freie Handelsverbindungen mit Italien, Deutschland Sowjetrußland und den Balkanstaaten unterhalten können. Roofeveits Antwort an Reynauö Novsefeelis Feststellungen, „die keine Verpflichtungen militärischen Charakters nach sich ziehen' Noosefeeits Berufung auf den Kongreß Washington, 17. Juni. Reuter berichtet: Präsident Roosevelt richtete an den französischen Ministerpräsidenten R e y n a u d folgendes Kablo- gramm: »Ich richte an Sie diese Antwort auf Ihren gestrigen Appell, der — ich bin sicher, daß sie dies einsehen — von unserer Seite in sorgfältigster und freundschaftlichster Weise geprüft wurde.« Nachdem Roosevelt seine Bewunderung für die Tapferkeit der französischen Ar-mee zum Ausdruck gebracht hatte, fährt er fort: »Ich wünsche es zu betonnen, daß die Regierung der Vereinigten Staa- ten jede mögliche Anstrengung unter den gegenwärtigen Umständen machen wird, damit die alliierten Heere im Laufe der nächsten Wochen Flugzeuge, Geschützmaterial und Munition aller Art erhalten, insolange die alliierten Regierungen den Widerstand fortsetzen. Ich glaube, sagen zu können, daß den Alliierten jede Woche neues Material zugehen wird. Im Einklang mit meiner Politik, keine Territorialerweiterungen durch Gewaltanwendung anzuerkennen, wird die Regierung der USA keinen Versuch anerkennen, die Unabhängigkeit und Territorialintegrität Frankreichs zu verletzen. In diesen für das französische Volk so schrecklichen Tagen entbiete ich Ihnen den Ausdruck tiefer Sympathien. Ich kann Sie versichern, daß das französische Volk von unserer Seite die Hilfe in Form von immer größeren Materialsendungen aller Art erwarten darf, insolange es seine Freiheit verteidigt, die das Fundament nationaler Einrichtungen in der weiten Welt bildet. Man muß jedoch verstehen, daß diese Feststellungen keine Verpflichtungen militärischen Charakters nach sich ziehen. Nur der Kongreß könnte solche Verpflich tungen auf sich nehmen.« Frankreichs Regierung vor der Entscheidung Stoch einer New Borker Meldung geht es darum, den Krieg sortzusetzen oder zu beendigen Beschlüsse von schickahafter Bedeutung London, 17. Juni. Die Agence flavas erließ gestern spätnachmittags folgende amtliche Mitteilung: Der franzö sische Ministerrat ist gestern um 11.15 Uhr unter dem Vorsitz des Staatspräsidenten Lebrun zu einer Sitzung zusam-^cngetreten, an der auch Marschall P e-fain, Admiral Darlan und General V u i 11 e m i n teilgenommen haben. Der Ministerrat befaßte sich mit der Antwort des Präsidenten Roosevelt auf den Appell des Ministerpräsidenten Reynaud. Gm ly Uhr wurde die Sitzung fortgesetzt. Die Diskussion bezog sich in erster Linie auf den Einfluß, den die Antwort Roose-velts auf die weiteren Entscheidungen der französischen Regierung haben könnte. Die Sitzung dauerte um 22 Uhr noch an. Da in der ersten Sitzung kein Beschluß gefaßt werden konnte, sind Beschlüsse von der dritten Sitzung zu erwarten, die um 22 Uhr nach Beendigung der zweiten Sitzung ihren Anfang genommen hatte. Beschlüsse dieser Sitzung werden von schicksalhafter Bedeutung für Frankreich sein. Newyork, 17. Juni. (Columbia Broadcasting Corporation). Aus London traf gestern um 20 Uhr die Nachricht ein, daß der ganztägigen Sitzung der franzö-sichen Regierung größte Bedeutung beizumessen sei. Die Kabinettssitzung befaß te sich mit der militärischen und diplomatischen Lage Frankreichs. Es sind Beschlüsse darüber zu erwarten, ob der Krieg fortgesetzt oder beendigt werden soll. Die Agenden des Präsidenten übernahm der bisherige Ministerpräsident Mer. k y s, da R a s t i k i s für die Kabinettsbildung nicht in Frage kam. Merkys hielt eine Rundfunkrede, in der er erklärte, er Litauen von sowjetrussischen Truppen besetzt STAATSPRÄSIDENT SMETONA GEFLÜCHTET — MINISTERPRÄSIDENT MER. NYS LEITET DIE PRÄSIDENTSCHAFTSAGENDEN ffowno, 17. Juni. Die Spannung, die ^wischen Litauen und Sowjetrußland geherrscht hat, erreichte am vorigen Sams-3g mit dem Einmarsch sowjetrussischer rruppen in Kowno und den größten Städten des Landes ihren Kulminationspunkt. Zu dieser Spannung kam es, wie bereits berichtet, dadurch, daß die Sowjetregierung über das Verschwinden sowjetrussischer Offiziere und Soldaten auf itauischem Gebiet ernste Klage erhob. Moskau stellte sich, nachdem die litauische Regierung Merkys eine Untersuchung einzuleiten versprochen hatte, auf den Standpunkt, daß die litauischen amt-•chen Mitteilungen keine Genugtuung gebracht hatten. Die Sowjetregierung entschloß sich daher, zur Sicherung ihrer uteressen in Litauen das Land zu besetzen und gewissermaßen unter den Schutz er Roten Armee zu nehmen. Der Einmarsch der russischen Truppen wurde durch Molotow dem litauischen Außenminister Urbsys mit einer Sondernote mit geteilt. I< o w no, 17. Juni. Wie die Litauische elegraphenagentur berichtet, hat Staats Präsident Smetona das Land verlassen und sich nach Deutschland begeben. aer sei überzeugt, daß der Einmarsch Sowjettruppen nur deshalb erfolgt sei, um die Sicherheit Litauens und Sowjetrußlands zu vergrößern. Die russische Armee müsse deshalb als Freund und Verbündeter betrachtet werden. Rom, 17. Juni. Die Nachricht, daß Sowjetrußland Litauen besetzt hat, löste in Rom große Aufmerksamkeit aus. In Regierungskreisen wurde den ausländischen Journalisten jedoch gleich erklärt, daß Italien im Baltikum keine unmittelbaren Interessen besitze und sich infolgedessen wegen der Veränderung der Lage in Li- Was Gowjetrußland von den Weftmächten fordert INTERESSANTE SCHWEIZERISCHE INFORMATIONEN AUS MOSKAU — DIE SOWJETS FORDERN DIE ANERKENNUNG DER CURZON-LINIE SOWIE FREIE HÄNDE IN BESSARABIEN UND IN DER FRAGE DER DARDANELLEN Basel, 17. Juni. Die »National Zeitung« berichtet aus Moskau: Die russische Diplomatie beharrt in ihren Verhandlungen mit den Vertretern der Westmächte darauf, daß England und Frankreich weitgehenden Konzessionen zu gunsten Sowjetrußlands zustimmen. Vor allem fordert Sowjetrußland die definitive Anerkennung der nach der letzten Teilung Polens zwischen Deutschland und Sowjetrußland festgelegten russi- schen Westgrenze. Großbritannien und Frankreich haben ferner ihr Desinteressement an Bessarabien zu erklären, welche Frage Sowjetrußland im Sinne seiner bekannten und nie erloschenen Aspirationen regeln werde. Sowjetrußland fordert schließlich ein Arrangement, auf Grund dessen es in die Lage versetzt wird, die Dardanellen nach freiem Ermessen zu benützen. tauen nicht tangiert fühle. Da General R a s t i k i s den Sowjets nicht genehm ist, erwartet man, daß Justizminister F i 11 i n g e r die litauische Regierung bilden wird. In Litauen herrscht Ruhe und' Ordnung. Deutsches Realgymnasium in Nofei Brbas Beograd, 17. Juni. Unterrichtsminister Maksimovič hat die Eröffnung eines privaten deutschen Realgymnasiums mit Öffentlichkeitsrecht in Novi Vr-bas genehmigt. Zum Direktor der neuen Lehranstalt wurde Prof. Dr. Michael Lindenschmidt ernannt. Wie sieht eine deutsche Vanzer-difeisivn aus? Zürich, 17. Juni. Die Vertreter, der schweizerischen Presse an der Westfront beschreiben nunmehr das Aussehen und die Zusammenstellung einer deutschen Panzerdivision. Eine deutsche Panzerdivision zählt zwei Panzerregimenter, von denen jedes mit 250 Panzerwagen ausgerüstet ist. 50 Panzer hievon wiegen 30 bis 40 Tonnen, 40 weitere Panzer je 15 Tonnen, 100 je 8 Tonnen und 50 je 6 Tonnen. Die kleinen Panzer werden besonders zu Spähzwecken verwendet. Diese 500 Panzer einer Division werden von 24 10-Zentimeter-Geschützen auf motorisierten Raupenschleppern begleitet. Jede Panzerdivision zählt ferner 36 Panzerabwehrgeschütze. Begleitet ist die Panzerdivision von einem starken Infanterieregiment auf Kraftwagen und Motorrädern. Eine solche Division bewegt sich zu Lande etwa so schnell wie die Zerstörer zur See. Aus diesem Grunde haben die deutschen Panzerdivisionen im modernen Kriege die große Ueberraschung abgege ben. Italienischer Kriegsbericht Rom, 17. Juni. (Avala). Stefani berichtet: Der italienische Wehrmachtsbericht vom Sonntag hat folgenden Wortlaut: »An der Alpengrenze entwickeln sich unsere Aufklärungsaktionen überall jenseits der Grenze. Der Feind, der sich ihnen vergeblich widersetzt, hat Gefangene und automatische Waffen in unseren Händen gelassen. Im Mittel meer führten Flotte und Luftwaffe ihre Tätigkeit mit immer wirksameren und versprechenderen Ergebnissen fort. Während der englische Rundfunk offiziell den Verlust des englischen Kreuzers »C a 1 i p s o«, der bereits im Heeresbericht Nr. 2 gemeldet wurde, bestätigt, haben unsere Torpedoboote in einer weiteren siegreichen Aktion gegen feindliche U-Boote eines davon versenkt. Gleichzeitig hat unsere Luftwaffe ihren Angriffsgeist bestätigt und überall die Angriffe zurüokgewiesen. Mit sicherem Erfolg sind zahlreiche Bombardierungen gegen französische Flugzeugstütz-punlkte und gegen die Hafenanlagen von Korsika, gegen das Arsenal von Burmala (Malta) sowie eine große Anzahl offensiver Aktionen unter Teilnahme von 7 Schlachtflugzeugen gegen die Flughäfen von Sännet de Maires, Cuert-Pierrefeu in Südfrankreich durchgeführt worden. 40 feindliche Flugzeuge sind teils in heftigen Luftkämpfen, teils am Boden ver nichtet worden. Ein großes Munitionslager wurde in die Luft gesprengt und zahlreiche Brände wurden hervorgerufen. Die feindliche Abwehr war bemerkenswert; fünf unserer Flugzeuge sind nicht zu ihren Stützpunkten zurückgekehrt. In Nordafrika sind heftige Aktionen gegen von zahlreichen Panzern unterstützte englische Streitkräfte im Gange, die einen Angriff in Richtung Sidi-Azeis versucht hatten. In Ostafrika haben Einheiten unserer Luftwaffe die Luftflotten-stützpunikte von Berberammo und Man-d'era bombardiert, über Massaua wurden zwei englische Flugzeuge bei einem Einflugversuch abgeschossen. In der Nacht zum 15. hat der Feind die üblichen Einflüge über das italienische Gebiet ausgeführt, über Genua sind einige Bomben abgeworfen worden, die wenig Schaden an richteten, aber denen einige Zivilpersonen zum Opfer gefallet! waren. Vier feindliche Flugzeuge sind von die Flakartillerie Genua abgeschossen "ordcn.« Die Heerführer Italiens Mit dem Eintritt Italiens in den Krieg jctzte ein erhöhtes Interesse der Weltöffentlichkeit für Italien ein. Die Presse aller Welt widmet den Vorgängen in Italien die größte Aufmerksamkeit. So bringt der »Pester Loy d« (Budapest) aus der Feder von Zsolt Aradi einen aufschlußreichen Artikel über die obersten militärischen Führer Italiens, das im Bedarfsfälle mehr als acht Millionen Mann mobilisieren könne. Im nachstehenden die Porträts der vier obersten Heerführer Italiens. Umberto von Savoyen Seine königliche Hoheit Umberto von Savoyen, Fürst von Piemont, wurde am 15. September 1904 auf dem königlichen Schloß von Racconigi ge-ooren. Von früher Kindheit an war seine Erziehung dem Admiral Bonaldi anvertraut. Wie alle italienischen Gymnasiasten, besuchte er acht Jahre das Gymnasium und erlangte nach einem strengen Examen eine ausgezeichnete Matura. Nachher hörte er juristische und politische Universitätsvorlesungen. Gemäß den Traditione des Hauses Savoyen übte sich der Kronprinz mit Eifer in allen militärischen und sportlichen Tugenden. Eine Reihe von Reisen im Ausland lehrten ihn aus eigener Anschauung die Realität der Welt. Bereits im Weltkrieg hatte der junge Prinz Gelegenheit, Kämpfe und Schlachten zu beobachten. Die eigentliche militärische Ausbildung des Kronprin , en begann im Jahre 1918 bei seinem Eintritt in die Militärschule von Rom. Er durchlief alle Klassen gemäß den Vorrech en der königlichen Prinzen, die in alle Einzelheiten der Kriegsausbildung dort eingeweiht werden. Mit 17 Jahren läßt er sich in Tripolis während seiner ersten großen Fahrt als Freiwilliger ins Heer einreihen. Später besucht er die Offiziers schule der Infanterie in Modena, und wird ins 1. Regiment der »Gronatieri di Sar. degna« eingereiht, wo er wie jeder andere Aspirant seine Kompanie anführt. Mit einfacher Selbstverständlichkeit geht er mit den Leuten um, und als er 1922 Korporal wird, nimmt er einen Festwein, der hm von seinen Kollegen in Milchtassen gereicht wird, an, und später als Unteroffizier besucht er öfter den Erholungssaal seiner Kameraden. Nach seiner Ernennung zum Leutnant im Jahre 1922 wird er 1923 zum 2. Gra-natieri-Regiment versetzt, wo Umberto von Savoyen ein Leben wie alle Subalternen führt, sich mit seinen Leuten beschäftigt, die Rapports ausarbeitet, Maschinen gewehre auseinandernimmt, um sie der Granatieri zu erklären und in der Einsam keit der römischen Campagna nur der Ausübung seiner Pflicht lebt. Im Sommer 1924 unternimmt er dann eine Seereise nach Südamerika. Im Jahre 1925 bestand Prinz Umberto das Schlußexamen der Akademie und kam zum 91. Infanterieregiment nach Turin als aktiver Leutnant. Im gleichen Jahr wurde er zum Senator ernannt. Vom Leut nant zum Hauptmann und Bataillonskommandanten blieb sein Wahlspruch: »Ausserhalb des Dienstes Prinz, aber während des Dienstes in erster Linie und ausschließlich Soldat«. Im Jahre 1929 übernahm er das Kommando des 92. Infanterieregiments. Das Leben mit dem Regiment wurde immer intensiver und nahm ihn Tag und Nacht in Anspruch, und oft schlief er im Zelte und anläßlich von Manövern löste er mit seiner Truppe die schwierigsten Aufgaben, wie die Ersteigung des 3600 m hohen Rocciameone und anderer Alpengipfel. Sogar am Vorabend seiner Hochzei mit der jungen Prinzessin von Belgien bereitet er sein Regiment zu der großen Parade am anderen Tage vor. Während einer Begegnung der italienischen und der belgischen Königsfamilie im Jahre 1917 lernte er die junge Prinzessin Maria Jose, die Tochter des Königs Albert, kennen, die in Florenz zum erstenmal Italien lieben lernt. Heute ist der Prinz von Piemont Vater von drei blühenden Kindern, der Prinzessin Maria Pia, Maribor. Montag, öen 17. Juni Tagung der Bäckermeister EINMÜTIGE FORDERUNG NACH ERHALTUNG DER BISHERIGEN STANDESORGANISATION Zahlreich besucht, fand gestern in Maribor eine öffentliche Versammlung der Bäckermeister aus dem nördlichen Teile des Draubanates statt. Die Tagung klang in der Forderung aus, daß die fest fundierte und organisatorisch auf hoher Stufe stehende Innung der Bäckermeister in ihrer bisherigen Form erhalten bleiben möge. Kammerrat Jakob Zadravec, Ehrenmitglied der Innung, gab ein getreues Bild der unhaltbaren Verhältnisse, die gegenwärtig in der Gewerbesektion der Handelskammer vorherrschen. Redner setzte sich energisch für die Annulierung der seiner Zeit erfolgten Auflösung der Gewerbeinnungen ein und' forderte die völlige Reorganisation des Gewerbes auf Grund der Bedürfnisse des Gewerbewesens. Allgemein fiel auch die Kritik des Vorsitzende Jakob Koren auf, die er an dem • Verhalten des Kammerrates 80je hinsichtlich der seitens des Gewerbeausschusses der Handelskammer unternommenen Maßnahmen übte. Über Veranlassung der Bäckermeister vo nPtuj wurde beschlossen, an die maßgebenden Stellen mit der Forderung heranzutreten, den Wir kungsbereich der Mariborer Bädkerin-nung auf das gesamte Gebiet Nordsloweniens zu erweitern. Dieser Beschluß wurde allseits mit großer Begeisterung aufgenommen. Mit 1. Juli werden die Bäckermeister eine allgemeine Erhöhung der Löhne der Gehilfenschaft um 5% vornehmen. Unter den auswärtigen Gästen befand sich auch der Generalsekretär des Verbandes der Zagreber Gewerbetreibenden Milan Bašič, der an der Versammlungsteilnehmer einige Worte richtete. Blitz steckt Glockenturm in Brand SCHWERES GEWITTER ÜBER MARIBOR — GLOCKENTURM IN RAZVANJE IN FLAMMEN In den heutigen frühen Morgenstunden entlud sich über der Draustadt und ihrer näheren Umgebung ein schweres Gewitter von derartiger Heftigkeit, wie man es in diesem Jahre noch nicht erlebt hat. Zahlreicch Blitze erhellten drohend den nächtlichen Himmel und waren von einem unheimlichen Donnerrollen begleitet. Aus der Heftigkeit der Donnerschläge konnte man schließen, daß der Blitz mehrmals eingeschlagen hatte. Einige Minuten nach 5 Uhr morgens schlug der Blitz, wie jetzt bekannt ist, in den Glockenturm der Kirche in Razvanje ein und zerstörte das Dach vollkommen. Das Gebälk fing Feuer, dem die sofort herbeigeeilte Feuer wehr zunächst machtlos gegenüberstand. Der obere Teil des Turmes stürzte ein, wobei auch eine Glocke mitgerissen wurde. Das Feuer konnte auch in den Vor- mittagsstunden noch nicht bewältigt wer den, so daß auch die beiden restlichen Glocken der Vernichtung anheimfielen. Das von einem woleknbruchartigen Regen begleitete Unwetter dauerte volle zwei Stunden an. Die meteorologische Station in Tezno gibt die Regengüsse mit 33 Millimeter an. Durch das heutige Unwetter wurde auch an den Telephon- und Telegraphen leitungen großer Schaden angerichtet, da durch die Blitzschläge zahlreiche Sicherungsanlagen zerstört wurden. Heute vormittags hatten mehr als hundert Fernsprechabonnenten keinen Anschluß. Auch in der näheren und weiteren Umgebung hat das Unwetter große Störungen im Te lephon- und Telegraphenverkehr verursacht. Gchiußprobuktion der französischen Kinderkurse Samstag Nachmittag fand im Saale der »Vesna« eine intime Feier statt. Der Cercle francais beschloß seine von den Damen d ’ A r c o und Vrečko geleiteten Kinderkurse mit einer Produktion der Schüler, die nicht nur eine große Sprachgewandtheit aufwiesen, sondern in den Reigenauftritten und Schauspielszenen auch von der Schaffensfreude der Jugend zeugten. Die ganze Veranstaltung, der die Eltern der Auftretenden und einige Freunde des Cercle francais beiwohnten, war von einer intimen Innigkeit, wie sie nur bei hingebungsvoll vorbereiteten Kinderauftritten möglich ist. Im ersten Teil des Programms, der vom Anfängerkurs bestritten wurde, gefiel besonders gut der erste Reigen und der Auftritt »Ameise und Grille«. Der zweite Tet war mit dem Märchenschauspiel »Dornröschen« ausgefüllt. Auch hier fanden einige Reigenauftritte (bes. die Mäuschen) warme Aufnahme. Der anwesende ff»n' zösische Konsularagent Herr Dr. R a p o-t e c richtete in seinem wie im Namen des französischen Konsuls in Ljubljana an die Leitung des Klubs einige warme Worte des Dankes und der Anerkennung für dje geleistete Arbeit. Die Kinder-Ferialaktion der „Jadranska straža" Der Kreisausschuß der »Jadranska štra ža« schickt jedes Jahr einige unbemittelte Kinder unserer Grenzschulen kostenlos in seine Jugendherberge in Bakar. Heuer wurden 14 Schüler, die sich beim Verkauf des Bildes unseres Königs und des höchstens Protektors der Jadranska straža S. K. H. Peter II. besonders verdient gemacht haben, ausgelost. Das Resultat der Auslosung lautet wie folgt: Bürgerschule in Ptuj 1521, Bürgerschule in Mežica 1313, die Volksschulen in Pobrežj-9289, Sv. Stefan 7143, Rečica ob Savinji 6735, Rogatec 229, Sv. Miklavž na Drav. polju 9239, Sv. Marjeta niže Ptuja 9799, Moščanci 3595, Devica Marija v Brezju 8993, Črešnjevec 9859, šalovci 1962, Go-tovlje 5775 und Maribor (III. Knaben-volksschule) 9947. Die Schulen werden ersucht, die nötigen Angaben über die ausgelostcn Schüler, die als Gäste nach Bakar kommen, unverzüglich dem Kreisausschuß zu melden. Anfangs Juli fährt die1 erste Gruppe ans Meer und es werden schon heute Anmeldungen für einen 14-tägigen bzw'-dreiwöchentlichen Aufenthalt der Knaben oder Mädchen entgegengenommen. Auch erwachsene -Mitglieder der Jadranska straža können ihren Urlaub gegen mäßige Entschädigung im Heime der Jadranska straža verleben. Nähere Auskünfte sind im Vereinsbüro, Aleksandrova c. 3, erhältlich. m. Der heißeste Tag. Gestern wurde der bisher heißeste Tag des Jahres vermerkt. Im Schatten stieg das Quecksilber bis auf 27,6 Grad1. Heute morgens betrug die Temperatur 14.5 und um 9 Uhr 18 Grad. Die Luftfeuchtigkeit machte 79% aus und das Barometer zeigte 735.5 mm-Der Wind wehte aus dem Westen. m. Glückliche Tombolagewinner. Die gestern im Volksgarten vom Sokolvere'm veranstaltete Großtombola wies einen Re kordbesuch auf. Die erste Prämie im Betrag von 12.000 Dinar gewann der Besitzerssohn Leopold Krevh. Die zweite Prämie im Betrag von 5000 Dinar fiel an den Eisenbahner Philipp Pečjak und die dritte des Prinzen Viktor Emanuel und der einige Monate alten Prinzessin Maria Gabriele. In seiner militärischen Laufbahn rückte er weiter vom Brigadegeneral zum Divisionsgeneral und Armeekommandanten, bis er im Jahre 1938 zum Inspekteur der gesamten Infanterie ernannt wurde. Heute ist er General einer Armee. Marschall Pietro Badoglio Marschall Badoglio ist eine der größten militärischen Führergestalten unserer Zeit. Marschall Italiens, Marquis von Sa-botino, Senator des Königreiches, Ritter des Hl. Annuntiata-Ordens, eh. Vizekönig von Abessinien Pietro Badoglio, Fürst von Addis Abeba, stammt aus dem Piemont, wo er 1871 als Sohn einfacher kleiner Grundbesitzer in Grazza-no Monferato geboren wurde. Als Schü-le der Militärakademie von Turin und Unterleutnant der Artillerie, ging er mit 18 Jahren nach den schmerzlichen Tagen von Adua nach Abessinien; er lernte dort j die bitteren Verhältnisse nach dem demü ! tigenden Frieden mit dem damaligen Ne- gus kennen und sammelte die kostbarsten Erfahrungen für sein späteres ^ Leben und für die Rolle, die ihm das Schicksal zu-gedacht hatte. Als er im Jahre 1898 nach Italien zurückkehrte, besuchte er die Vorlesungen der Kriegsschule und wurde während des Feldzuges in Libyen 1912 Verbindungsoffizier des Stabes des ersten Armeekorps in Tripolis. Hier lenkte er durch seine sicheren technischen Kenntnisse und seine schnelle Auffassung die Aufmerksamkeit seiner Vorgesetzten auf sich. Als der Oberstkommandierende des Armeekorps erkrankt, übernimmt Badoglio den Befehl und führt die Ausbildung und Vorbereitung der Truppe auf einen so hohen Stand, wie dies vor und nach der glorreichen Aktion von Zanzur sichtbar wird, was für ihn selber die erste Beförderung bedeutet, der noch sechs weitere folgen werden. Bei Ausbruch des Weltkrieges ist Badoglio seit kurzem Oberstleutnant. Auch jetzt zeichnet er sich wieder aufs höchste bei den Kämpfen um Görz aus, und mit seinem Genie erringt er für sein Vaterland die Besetzung des Görzer Brücken- kopfes, der über ein Jahr lang den blutigen Angriffen standgehalten hatte. Während der Vorbereitungen zur zehnten Ison zoschlacht ist Badoglio Generalstabschef des Görzer Armeekorps. Da der oberste Posten unbesetzt ist, übernimmt er das Komando, und trotzdem er erst Generalmajor ist, löst er doch die schwierigsten Aufgaben mit gröjter Sicherheit, und es gelingt seinem Genie, die Truppen zu den erstaunlichsten Leistungen zu bringen. Als die zweite italienische Armee im Oktober 1917 ihre Stellungen aufgeben mußte, zögert General Badoglio nicht, auch die Verantwortung für zwei andere Armeekorps zu übernehmen und bleibt in eigener Person auf den exponiertesten Stellen, um die Besetzung und den Wiederstand des Brückenkopfes von San Daniele zu überwachen und so die Rettung des größten Teiles der Truppen bei Ragogna—Pinzano zu ermöglichen. Während des letzen Kriegsjahres steht er im Generalstab Seite an Seite mit den Höchstkommandierenden General Diaz. (Fortsetzung folgt.) im Betrage von 3000 Dinar an die Private Berta Božiček. Außerdem gab es noch eine ganze Reihe von weiteren Tom bolapreisen und sonstigen Gewinsten. ch. Der Geschichstforsch^rverein in Maribor hielt gestern in der Bastei der Borg eine außerordentliche Vollversammlung ab, in der über Aufforderung der Banatsverwaltung eine Aenderung der Vereinssatzungen vorgenommen wurde. In erster Linie bezieht sich diese Abänderung auf den Passus, daß das Vermögen des Vereines im Falle seiner Auflösung auf den Jugoslawischen Geschichtsforscherverein übergeht. m. Beim Femsterln überfalten. In Sv. Ana (Slov. gor.) wurde der 25jährige Be sitzerssohn Janez Markuš beim Fen-sterln von mehreren Burschen überfallen und auf die gröblichste Weise mißhandelt. Markuš wurde heute mit schwerer Verletzungen ins Krankenhaus nach Maribor überführt. m. Motorradunfall auf der Bachemstraße. Auf der Bachernstraße kam gestern der 35jährige Tischler Josef Bo ruše k aus Maribor zum Sturz und trug hie bei gefährliche Verletzungen am Kopfe davon. Man schaffte ihn ins Mariborer Krankenhaus. m. Ins Logar-Tal führt der »Putnik«-Autocar am 29. und 30. d. Fahrpreis des zweitägigen Ausfluges 150 Dinar. m. Alle P. T. Inserenten werden höflichst aufmerksam gemacht, daß große und kleine Anzeigen für die Sonntagnummer aus technischen Rücksichten stets bis Freitag abends in der Verwaltung des Blattes, Kopališka ulica 6, abgegeben werden mögen. Samstag vormittags können Anzeigenaufträge nur in dringend sten Fällen berücksichtigt werden. — Die Verwaltung der »Mariborer Zeitung«. Aus p. Personalveränderung im Magistratsdienste. Der Diplomjurist Max Rubin wurde zum Verwaltungsbeamten ernannt Ferner wurden im Magistratsdienste ernannt der Steuerbeamte Alois Kostanjevec zum Konzeptbeamten, Mirko V o-d a zum Marktaufseher und Franz Z e-1 e n k o zum Sicherheitswachmann. p. Unfälle. Der bei den Regulierungsarbeiten an der Drau beschäftigte 55jübrige Josef Vidovič aus Juršinci fiel von einem Wagen und brach sich den rechten Arm. — In Sv. Lovrenc stürzte der 13jährige Besitzerssohn Franz Bru-m e n beim Pflügen derart unglücklich, daß er einen Bruch des rechten Unterschenkels erlitt. — Beide wurden ins Krankenhaus überführt. P- Sportliches. Im gestrigen Fußballmatch siegte die Mannschaft des SK. Sla vlja aus Maribor über den SK. Drava mit 4:0. P- Den Apothekennachtdienst versieht bis einschließlich Freitag, den 21. d. die Folgenschwerer Verkehrsunfall ZUSAMMENSTOß ZWISCHEN AUTO UND MOTORRAD AUF DER PASSSTRASSE VON PEČICA Auf der bekannt schmalen und wegen seiner scharfen Kurven von allen Kraftfahrern gefürchteten Straße über den Pe-cica-Paß, der die Verbindung zwischen Maribor und Rogaška Slatina darstellt, ereignete sich gestern abends ein folgenschwerer Zusammenstoß zwischen einem Mariborer Kraftwagen und einem Motorradfahrer. Über das Unglück erhielten wir folgende Mitteilung: Gegen 20 Uhr abends kehrte der Chauffeur Martin J a-godič aus Kost ri vnica mit seinem Motorrad, auf dessen Soziussitz sich sein Bruder Alois befand, aus Poljčane kommend heim. Im Augenblick, als Jagodič die letzte obere Kurve des Peeiea-Paßes erreichte, kam ihm der Mariborer Mechaniker Rupert Draksler mit seinem Auto entgegen. Infolge der Unübersehbar-keit der Straße war der Zusammenprall unausbleiblich. Alois Jagodič wurde vom Soziussitz gegen die Windschutzscheibe des Kraftwagens geschleudert und blieb mit schweren Kopfverletzungen bewußtlos liegen, während sein Bruder mit leichteren Verletzungen davonkam. Beiden leistete der Arzt Dr. Hronovsky aus Poljčane die erste Hilfe und veranlagte ihre sofortige Überführung ins Krankenhaus nach Maibor. ■DroeneaeneDeaaaec»aK3KM!3e □ □ ■□■□■□HO»raraöBCMCMOBOBO«rai Apotheke »Zum goldenen Hirschen« '(Mr. Ph. Leo Behrbalk). Aus Cetk c. Trauung. In der hiesigen Josefikirche fand die Trauung des Herrn Ludwig Golob, Sohnes des Tischlermeisters Golob in Gaberje bei Celje, mit Fräulein Stefanie Pfeifer statt. c. Bestattung. In Celje wurde der Winzer Michael Mlinarič der Erde übergeben. Mlinarič, der ein Alter von 79 Jahren erreichte, war Winzer im Weingarten des Herrn Daniel Rakusch auf dem Nikolaiberge. ' c. 50. Geburtstag. Heute, (Montag), begeht ein in Velenje und im ganzen Schalltale geschätzter Mann seinen 50. Geburtstag: Rechnungsrat des Kohlen- bergwerke Velenje Tone Kurnik. Der Jubilar führt ein glückliches Familienleben. Wir gratulieren! c. Schneidertagung. Heute, (Montag), vormittag um 10 Uhr begann in Celje eine Tagung aller Schneider-Innungen Sloweniens, bei der über die Lohnbewegung der Schneidergehilfen und über eine einheitliche Regelung der Löhne, die für sämtliche Schneider-Inunngen Sloweniens bindend sein soll, gesprochen wird. c. Kino Metropol. Heute, Montag, zum letztenmal das Filmdrama »Ich warte auf dich« mit Jean Pierre Aumont und Corin-ne Luchaire. Ein junger Mann schwankt zwischen seiner Soldatenpflicht und M Liebe zu einem Mädchen. Bombenüberfälle aus der Luft gestalten den Film zeitgemäß. im Die P. T. Abonnenten der »Mariborer Zeitung« werden ersucht, bei der Entrichtung des Monatsabonnement von der Austrägerin eine Zahlungsbescheinigung anzufordern. Die Verwaltung der »Mariborer Zeitung«. DieZWiener nördlich von Nizza in Savoyen eingedrungen EINE SENSATIONELLE MELDUNG DER UNITED PRESS. — DAS TREFFEN DES TORPEDOBOOTES »CALATAFINI« MIT EINER NEUNFACHEN ÜBERMACHT. London, 17. Juni. United Press berichtet: In London werden kategorisch alle Grüchte über eine bevorstehende Kapitulation Frankreichs dementiert. Es wird ferner hervorgehoben, daß England für den'Fall, daß Frankreich verloren sein sollte, den Kampf selbst fortsetzen werde. Von französischer Seite wird neuerdings erklärt, daß Frankreich den Kampf bis zum Ende fortsetzen werde. Die Fran zosen befinden sich jedoch nach dem Verlust ihrer besten Häfen und so riesiger Materialmengen in einer geradezu verzweifelten Lage. Die Lage ist umso schwieriger, als es starken italienischen Streitkräften gelang, über die Alpen nörd 'ich von Nizza in Savoyen einzudringen. Die italienischen Streitkräfte werden von Panzerdivisionen eines besonderen Tank-Typs geführt, wie man ihn bislang noch nicht kennt. Diese Tanks sind für besonders große Steigungen gebaut und haben sich außerordentlich bewährt. Rom, 17. Juni. In Genua ist das Torpedoboot »C a 1 a t a f i n i«, das in der Vorwoche gegenüber der neunfachen Ue-bermacht eines französischen Kreuzer- u. Zerstörergeschwaders einen Zerstörer versenkte, einen zweiten beschädigte und und die feindliche Flotte unter Mitwirkung der Küstenbatterien zur Flucht nötigte, feierlich empfangen worden. Der Kommandant des siegreichen Torpedobootes wurde durch Rangerhöhung ausgezeichnet. houm aaEs. . v."':: -mm Steine Winke für die Einmachzett Auch in diesem Jahre werden die mei sten Hausfrauen bemüht sein, soweit es möglich ist einen eigenen Vorrat an Saft, Marmelade, Kompott und Gemüse zu schaffen. Das Marmeladekochen m-uß mit besonderer Sorgfalt geschehen, weil gerade hierzu der meiste Zucker gebraucht wird. Besonders wohlschmeckend sind Drei- und Vierfruchtmarmeladen, wie z. B. ein Gemisch, möglichst zu gleichen Teilen, von Erdbeeren, Johannisbeeren, Himbeeren und Stachelbeeren oder eine Mischung von Pflaumen, Birnen und Äpfeln. Zur Marmeladenbereitung lassen sich alle 'die Früchte noch gut verarbeiten, die zu Kompott nicht mehr frisch genug und nicht mehr vollsaftig genug sind. Zu beachten ist, daß Süßstoff niemals beim Eindicken von Marmelade als Ersatz von Zucker dienen kann, da ihm jede Gelierfähigkeit fehlt. Die Stadthausfrau, die die Früchte teuer kaufen muß, wird die Herstellung von Marmelade unter Zusatz von Geliermitteln wie Opekta oder Ogem-it das Gegebene sein, weil man durch den hierbei fehlenden langwierigen Einkochprozeß genausoviel Marmelade erhält wie man Früchte und Zucker verwendet hat. Ein zweiter Weg ist das Sterilisieren roh gepreßten Fruchtmarkes mit wenig oder garkeinem Zuckerzusatz oder unter Beigabe von etwas Süßstoff, um das Fruchtaroma besser zu erhalten, wodurch das Nachsüssen mit Zucker bei späterer Verwendung mengenmäßig verringert werden kann. Die dritte Art ist das Sterilisieren des in der Hälfte der sonst üblichen Zeit dampfentsafteten, leicht gesüßten Fruchtmarkes. Bei großem Obstanfall, wie es in eigenen größeren Gärten der Fall ist, und bei reichlich vorhandenen Einkochgläsern oder goldlaökierten (vemierten) Blechdosen kann das Einfüllen des kochend heißen Fruchtmarkes in Gläser oder Dosen o h n e nachfolgendes Sterilisieren geschehen, wobei Gläser und Dosen sofort wie üblich verschlossen werden. Hierzu ist zu bemerken, daß das Fruchtmark bei späterer Verwendung jeweils noch mit Zucker oder mit Möhren und geringeren Mengen an Zucker eingedickt werden muß. Schließlich kann man das vorbereitete Obst um ein Drittel seiner Masse ein-dioken bei darauffolgender Zugabe von 3Vi kg Zudker auf 5 kg eingekochtes Fruchtmark. Die fertige Marmelade wird in die mit Sodawasser gereinigten und mit heißem Wasser nachgespülten Steinkrüge oder sonstigen Gefässe gefüllt. Erkaltet bindet man diese mit Pergament oder Cellophan zu. Nach Möglichkeit sollen hierbei keine Steintöpfe verwendet werden, in denen für gewöhnlich ausgelassene Fette aufbewahrt werden. Dagegen sind Töpfe, in denen Eier eingelegt wurden, unbedenklich. Der weiße Garantol-rand läßt sich leicht mit etwas Salzsäure, die selbstverständlich gut wieder herausgespült werden muß, entfernen. Wird Fruchtmark kochend heiß eingefüllt, so müssen alle Gläser, Dosen, Gummiringe und Deckel sowie Schöpfkelle und Einfülltrichter bis zum Gebrauch in heis-sem Wasser liegen. Nach dem Einfüllen der ikochend heißen Fruchtmasse sofort. Burg-Tonkino. Der große Warner-Bross-Film »Die Engel mit dem grausamen Antlitz«, ein tiefschürfendes Lebensdrama, das sich mit den tiefsten sozialen Problemen beschäftigt. Der Film wurde von der Weltpresse als die beste Schöpfung der Filmindustrie bezeichnet. — Als nächstes Programm kommt der ausgezeichnete Lustspietschlager »Kitty und die Weltkonferenz« mit Paul Hörbiger, Fritz Odemar und Hannelore Schvoth. — In Vorbereitung »Die kleine Liebe des Großfürsten mit Jenny Jugo und Gustav Fröhlich. Esplanade - Tonkino. Der große Sen-sations- und Abenteuerfilm »Der Hund von Baskerville«, der spannendste und interessanteste Sherlock Holmes-Roman, den Millionen Menschen gelesen haben. Ein Film voll geheimnisvoller Geschehnisse und Mystik, ein Film für alt und jung. Es folgt die größte Sensation der Saison, die glänzende Liebeskomödie »Ninotschka«, mit der göttlichen Greta Garbo. Der einzige Film der unübertroffenen Künstlerin in den letzten Jahren. Union - Tonkino. Bis einschließlich Montag »Der Verräter der Prärie«, ein Wild-West-Film ersten Ranges. Höchste Aufregung, halsbrecherische Reiterstücke, die wunderbarste Wild-West-Landschaft, temperamentvolle spanische Gesänge und Tänze, die unbezähmbare Sehnsucht nach Freiheit und Recht halten den Zuschauer im Atem. In der Hauptrolle der berühmteste Cowboydarsteller George O’Brien. — In Vorbereitung der wunderbare Farbenfilm »Mikado«. ApotHekennachtdien i Bis zum 21. Juni versehen die Sv. Areh Apotheke (Mr. Ph. Vidmar) am Glavni trg 20, Tel. 20-05, und die St. Magdale-nen-Apotheke (Mr. Ph. Savost) am Kralja Petra trg 3, Tel. 22-70, den Nachtdienst. M großzügiges, in den äußeren Mitteln sparsames, aber von geistiger Intensität geladenes Musikertum beweist. Matačič . gehört zu den universellen Musikerbegäbun-gen, die heute im Südosten Europas tätig sind. In Wien als Sängerknabe erzogen, verdankt er Bruckner seine entscheidenden künstlerischen Erlebnisse. Seine Orchester lieder nach Rilkes »Stundenbuch« offenbaren eine schöpferische Phantasie vön glühendem Farbensinn und überzeugendem polyphonen Denken. Auch der ^weite Beograder Opernabend bringt unter seiner Stabführung mächtige Eindrücke-Giordanos »Andre Chenier«, von Zdenka Z i k o v ä , dem Bariton C v e j i č und dem Tenor Džordževič hinreißend gesungen, zeigt die dramatischen Fähigkeiten Matačičs und die ausgezeichnete Form des Beograder Orchesters. Die Bühne ist technisch nicht sehr modern; man behilft sich geschickt und erfreut sich eines begeisfe-rungsfähigen Publikums.. Nur flüchtig war der Blick, der mir die Partitur der » K o s t a na « gestattet wurde, einer bedeutenden serbischen Opek, deren Premiere bevorstand. Ihr Komponist, Petar K o n j o v i č , ist als Rektor der Be-ogradska Musicka Škota eine der führenden Persönlichkeiten im Beograder Kunstleben. Mit der »Koštana« dringt er, textlich wie musikalisch, tief in Mythos und Folklore seiner Heimat ein. Das Werk, meisterhaft in der Faktur, aber rhythmisch für unsere nordeuropäischen Begriffe unsagbar schwer, hat die Qualitäten, auch auf deutschen Bühnen Erfolg zu finden. Zum Kreise der Musikakademie gehört auch der bedeutende Komponist Miloje Milo j e v i č ; in Opposition zu den Akademikern hingegen steht eine Anzahl der interessantesten Begabungen in der . serbischen Avantgarde. Josip Stolz er-Sla venski 1896 in Čakovec geboren, in Budapest, Prag und Paris geschult, ist der radikalste. Geist von ihnen. Seine Werke sind bei Schott ln Mainz gedruckt und in Deutschland viel gespielt worden. Er sucht den Geist der jugoslawischen Volksmusik in moderne kunstformen zu fassen und wagt sich dabei bis in die Labyrinthe der 53tönigen Oktave, bis ins Farbenneuland der elektrischen Instrumente. Ein interessanter Mann, der ähnlich abseitig6 Wege liebt, ist Belizar G o d j e v a c ; ehe mals Mitarbeiter Djaghilews und des russischen Balletts, eine Zeitlang .in. Berlin ansässig, arbeitet er an neuen Theorien, an Erfindungen rationalisierter Musikinstrumente und an Kompositionen, die man nur auf diesen Instrumenten spielen kann. Juraj Arbatsky ist der dritte in dieser Reihe von Experimentatoren, die es unternommen haben, den Geist der Balkanmusik mit den Mitteln einer höchst modernen Satztechnik zu bannen. Er hat in Leipzig bei Hermann Grabner studiert, und Ist» wie alle diese jugoslawischen Musiker, aufs verblüffendste über das deutsche Mn sikleben unterrichtet. Auch der musikalische Leiter des Radio Beograd, Bukdragovič, überrascht mich durch eine beneidenswerte Kenntnis der europäischen Musiklage. Er führt, selbst ein Komponist von Ansehen, mit dem Radioorchester allwöchentlich moder ne Werke auf und hat auch den größten Teil der wichtigeren neuen deutschen Mu-’sik gespielt. Bei ihm lernte ich auch VoisL Vučkovič kennen, einen der begabtesten Komponisten der jungen Beograder Generation. Die Summe von Geist, Bildung und Kön nen, die diese Dirigenten, Sänger und Kom ponisten verkörpern, zeigt, daß Jugoslawien auf dem Wege ist, ein autonomes Musikleben zu entwickeln. Die tiefe Verbundenheit aller Künstler mit der Tonspra che ihres Volkes sichert ihnen und ihrer Kunst für die Zukunft eine Unabhängigkeit, die sie sich Schritt für Schrift erobern. Verordnung über die Kontrolle der Warenvorräte VIERZEHN ARTIKEL UNTERLIEGEN DER ANMELDEPFLICHT. —a. v.-, Skod Mm Smtiw t w I I I -----. — —r— „Maribor" und ^AelezniLar im Finale NEUER ERFOLG DER MARIBORER FUSSBALLER — »ŽELEZNIČAR« FERTIGT DEN SK. KRANJ MIT 4:1 AB — »MARI BOR« HÄLT DEN ATTACKEN DES SK. ČAKOVEC MIT 2:2 STAND Maribors Fußballer haben gestern wie. derum ungeschlagen zwei wichtige Kämp fe der Fußballmeisterschaft bestanden. In Maribor schlug der SK. železničar im Rückspiel den SK. Kranj aus Kranj mit 4:1 (3:1) und in Čakovec sicherte sich der ISSK. Maribor ein 2:2 (0:2)-Remis. Beide Mariborer Mannschaf ten ziehen nun in das Finale der slowenischen Fußballmeisterschaft ein, die sich nun zu einer völligen Angelegenheit des lokalen Fußballsports gestaltet. Die Situation in dieser Finalkonkurrenz der Fußballmeisterschaft von Slowenien 1939-40 hat nun folgendes Aussehen: Mars ) Čakovec Čakovec \ 4:2, 5:2 Olymp j Maribor Maribor s 3K), 3:1 Amateur j Kranj Kranj j 2:2, 4:0' železničar 1 Železničar Bratstvo s 6:1, 0:3 ' Maribor 4:2, 2:2 železničar 3:2, 4:1 Ueb'er den Ausgang des Treffens »Ž e-lezn i ča r«—»K r an j« hegte man keine Zweifel, da die Eisenbahner bereits im ersten Match die bessere Leistung geboten hatten, 'trotzdem kam es zeitweise zu brenzlichen Situationen, doch schien die Angelegenheit für die heimsche Elf nie bedrohlich, die allerdings nur in der ersten Spielhälfte die in sie gesetzten Erwartungen erfüllte. In dieser Halbzeit War auch die Initiative völlig an der Seite der »Železničar«-Mannschaft, die durch Ronjak, štandekar und Turk geich mit drei Treffern die Führung an sich riß und sich darüber hinaus noch den Luxus leistete, gleich — drei Elfmeterstöße zu ver geben. Die Gäste, die erst nach der Pause völlig aus sich herausgingen, stellten zwar noch zu Beginn den Kampf auf 1:1 ein, doch hatten sie eigentlich erst nach dem Seitenwechsel mehr mitzureden. Zahl reiche Offensivmanöver brachten auch für sie noch einige Chancen, als aber dann Ronjak das Resultat auf 4:1 stellte, war ihr Schicksal restlos besiegelt. Mit Schiedsrichter Nemec waren beide Par teien zufrieden. Vor eine weit schwierigere und auch verantwortungsvollere Aufgabe war der ISSK Maribor gestellt, der auf dem heißen čakovecer Boden den Revanchekampf gegen den SK. Čakovec aufnehmen mußte, den er am vorigep Sonntag nach einem aufregenden Match mit 4:2 niedergerungen hatte. Der SK. Čakovec ließ auch diesmal nichts unversucht, um den Vorsprung seines Gegners aufzuholen was ihm auch zunächst zu gelingen schien. Mit zwei Treffern holten die Heimischen den Vorsprung des ISKK Maribor auf und zogen mit 2:0 führend in die zweite Spielhälfte des ereignisvollen Kampfes ein. Aber jetzt erst kehrten die Gäste aus Maribor alle ihre Vorzüge hervor und in einer ganzen Serie von energischen Attacken gelang es den Weiß-schwarzen mit zwei Treffern (von O g r i z e k und Welle) die Partie wiederum auf 2:2 gleichzuziehen und damit mit dem Gesamtresultat von 6:4 sich den Weg in das Finale zu ebnen. Der Erfolg des ISSK Maribor hat in der lokalen Sportöffentlichkeit den nachhaltigsten Widerhall gefunden. Schiedsrichter Veble war auch diesmal seiner schwierigen Aufgabe vollkommen gewachsen. PP 10 10 10 10 10 10 2 2 3 5 6 9 25:11 25:5 16:16 19:19 11:28 12:32 16 15 14 8 5 2 Die wichtigste Entscheidung der gestrigen Runde fiel in Beograd, wo gleich zwei Spiele vor sich gingen. Zunächst rangen der B SK den Zagreber HAŠK mit 4:0 (2:0) nieder und bestätigte seine gegenwärtige große Form ganz eindeutig. Den ersten Treffer erzielte B o ž o v i č aus einem Freistoß, worauf noch Valja-revic einschoß. Nach Seitenwechsel waren G1 i š o v i č und abermals Valja- revjč erfolgreich. Im folgenden Match führte »G r a d-j a n s k i« mit einem knappen aber verdienten 2:1 (2:0)-Sieg über die »Jugoslavija« die letzte Entscheidung her- Gradjanski"—Jugoslawiens neuer Fußballmeister DIE LETZTE RUNDE DER FINALKÄMPFE: BSK—HAŠK 4:0, »GRADJANSKI«— »JUGOSLAVIJA« 2:1 UND »SLAVIJA«—»HAJDUK« 2:1 Die jugoslawische Fußballmeisterschaft 1939/40 ist gestern zur Entscheidung gebracht worden. Als Sieger und neuer Mei-ster von Jugoslawien ging der Zagreber »G r a d j a n s k i« hervor, der 16 von den 20 erreichbaren Punkten an sich brachte. An zweiter Stelle landete nach einigen unglücklichen Gefechten zu Beginn der - inalkämpfe der vorjährige Staatsmeister B S K und an dritter die Sarajevoer »S 1 a v * i a«, die heuer die größten Überraschungen der ganzen Konkurrenz brachst In ziemlichem Abstand folgen dann die übrigen Titelanwärter. Der Endstand der Finalkämpfe lautet nun: I- Gradjanski 2. BSK 3. Slavija 4- Jugoslavija 5- Hajduk 6. HAŠK bei. Die Zagreber begannen mit Hochdruck und bereits in der 23. Minute brach te Wölfl die Führung an seine Mannschaft. Eine Minute später erhöhte Lešnik den Vorsprung der Zagreber auf 2:0, womit eigentlich die große Schlacht bereits entschieden war. Bald nach der Pause exekutierte »Jugoslavija einen Elfmeter, den Urch zwar abwehrte, doch lenkte Aca Petrovič im Nachschuß d. Ball dennoch ins Netz. Die Beograder lanski« vor, sich völlig in die Defensive zurückzuziehen. Der Erfolg blieb auch nicht aus, denn trotz aller Anstrengungen der Gegner blieb das Resultat bis zum Spielende unverändert. Im dritten Spiel, das in Sarajevo vor sich ging, rang die dortige »Slavija« den Spliter »Hajduk« mit 2:1 (0:0) nieder. Die Dalmatiner mußten mit einigen Reserven antre-ten und konnten dem Angriffsspiel der Heimischen nicht immer standhalten. Fußball in Celje Der SK. Hermes behielt gestern in einem Freundschaftsmatcb gegen den SK. Celje nur knapp mit 4:3 die Oberhand. Die Jugendmannschaf t der »Mladika« aus Ljubljana besiegte die Jugend der »Jugo- slavija« in Celje mit 4:1. 4:1 schloß auch gingen nach diesem Erfolg zu vehemen-1 der Kampf zwischen der »Jugoslavija« ten Angriffen über, doch zog es »Grad-1 und einer Juniorenauswahl von Ljubljana. Tenniöjiinger stellen sich tm EINZELTURNIER DES ISSK. MARIBOR UM DEN ŠEPEC-PREIS Auf den Tennisplätzen des ISSK. Maribor herrschte gestern wiederum großer Betrieb. Diesmal ging als zweites Pro pagandaturnier eine Einzelkonkurrenz vor sich, für die der Präses des Slowenischen Tennisverbandes und Pionier unseres Tennissports Radovan šepec meh rere schöne Preise ausgesetzt hatte. Das Nennungsergebnis von 16 Titelanwärtern zeigte neuerdings, daß die Zahl der Turnierspiele im steten Steigen begriffen ist. Konnte sich in den Doppelspielen die »alte« Garde noch einigermaßen behaupten, so hatte sich in den gestrigen Einzelspie cn die Jugend ein klares Ueberg; wicht gesichert. Als Sieger ging der noch vielvetsprechende Mario Kobi hervor, der gestern in recht imponierender Weise seine erste Tennistrophäe erringen konnte Schon im Semifinalematch gegen den fa- vorisierten Jagodič, den er mit 5:7, 6:2, 6:1 niederrang, stellte sich Kobi als energischer Gegner vor. Im iFnale feierte er dann über Dernovšek mit 6:4, 6:0 einen glatten Sieg, nachdem er zuvor auch noch Babič mit 6:2, 6:0 auf dter Strecke gelassen hatte. Dernovšek, der zweite Finalgegner, hatte gegen B e r g a n t einen schweren Kampf zu bestehen, dem er zwar mit 10:8, 6:2 den Garaus machte, doch hiebei völlig außer Schlag kam. Gegen den sich kräftig zur Wehr setzenden Pavlin siegte Dernov šek mit 6:4, 0:6, 6:4, hatte aber dann gegen Kobi nicht mehr viel zuzustecken. Jedenfalls brachte auch dieses Turnier eine Reihe von spannenden Kämpfen, die gewiß das Niveau unseres Tennissports fördernd beeinflussen werden. Bemrennen der Radfahrer MEISTERSCHAFT DES MARIBORER RADFAHR - UNTERVERBANDES DER BACHERNSTRASSE. AUF Auf der neuen Bachernstraße und zwar am 6 Kilometer langen Abschnitt der Zufahrtsstrasse zur »Mariborska koča« brachte gestern der Mariborer Radfahr-Unterverband seine diesjährige Bergmeisterschaft zur Entscheidung. Das Rennen wurde in zwei Klassen ausgetragen, und zwar für Junioren und Senioren. In beiden Konkurrenzen nahm das Rennen einen aufregenden Verlauf und brachte einige große Ueberraschungen. Als Sieger in der Seniorenklasse stellte sich Karl Sodec vor, während in der Juniorenklasse Oskar Rosmann den Sieg an sich brachte. Die Siege rl i ste lautet: Senioren: 1. Karl Sodec (Marathon) 22.42, 2. Stefan Rosmann (Edelweiß) 24.38, 3. Ivan Sojč (Marathon) 25.54, 4. Kurt Schiander (Edelweiß) 30.03, 5. Ivan Stingl (Marathon) 30.35. Junioren: 1. Oskar Ro-smann (Edelweiß) 23.05 2. Anton Grmek (Železničar) 24.58, 3. Albin Horvat (Marathon) 25.27, Qualisikationskämpse der Leichtathleten ZORKO HOLT SICH DREI UND OROSZY EINEN SIEG IN LJUBLJANA ER MARIBORER DREISPRUNGREKORD NEU- In Ljubljana fand gestern ein leichtathletisches Meeting statt, in dessen Rahmen die Qualifikationskämpfe für die Aufstellung der jugoslawischen Auswahl für den Länderkampf gegen Ungarn ausgetragen wurden. Die Kämpfe leitete ein neuer Mariborer Rekord im Dreisprung ein, in dem sich Zorko (železničar) mit 13.01 Meter vorstellte. Zorko siegte auch im Hoch sprung mit 170 sowie im Weitsprung mit 651 Zentimeter. Im Stabhochsprung riß Oroszy (Rapid) mit 321 Zentimeter den Sieg an sich. Von den übrigen Mariborer Teilnehmern placierten sich noch Lužnik (Marathon) im Weitsprung mit 716 cm und im Speerwerfen mit 45 Meter an zweiter Stelle, Stranic (žel.) im Weitsprung mit 605 cm an dritter sowie Mu r au s (žel.) im Lauf über 800 Meter in 2:04.9 an vierter Stelle. In den übrigen Disziplinen siegten: Diskus Kajfež (Primorje) mit 38.05, 100 Meter Račič (Ilirija) in 11.4, 1500 Meter Košir (Prim.) in 4:17.2, 10.000 Meter Kvas (Bratstvo) in 34:50, 400 Meter Gabršek (Pr.) in 52.8, 200 Meter Pleteršek (Celje) in 24.3, 5000 Meter Kien (Pr.5 in 16:41.6, Speer Dolinar (Planina) mit 44.42 und 800 Meter Goršek (Celje) in 2:01.6. 4. August Amon (Edelweiß) 27.15, 5. Anton Svenšek (Marathon) 32.53. An der Spitze der Rennleitung stand der Obmann des Unterverbandes Hiebs, während die technische Leitung des Rennens in den bewährten Händen des technischen Referenten Sapec lag. In der Rennleitung wirkten ferner Hausmaninger , Jenko, Kebrič, Lešnik und Matela erfolg reich mit. Tischtcnnistumier In Celje In Celje fand gestern ein Dreikampf im Tischtennis statt, in dem der SK. Celje den Sieg davontrug. An zweiter Stelle lan dete der SK. Mladika und an dritter der SK. Korotan, beide aus Ljubljana. Der SK. Celje siegte gegen »Mladika« mit 6:3 und gegen »Korotan« mit 7:2. Der beste Spieler des Turniers war Karl Vreč i č aus Celje, der u. a. auch den bekannten Krečič aus Ljubljana glattweg nieder rang. Das Land unter dem Meeresspiegel So unbedeutend die Niederlande mit ihrer Oberfläche von etwa 41.000 Quadratkilometern auf der Landkarte erschei nen mögen, so wichtig sind sie im Gesamtrahmen der europäischen Verkehrs-, Handels- und Wirtschaftspolitik. Holland besitzt das Mündungsgebiet des Rheins, der Maas und der Schelde und beherrscht damit die wichtigsten Binnenschiffahrtswege von Mittel- und Westeuropa. Aus diesem Besitz und aus der verkehrsgeo-, graphischen Gunst der Verhältnisse hat sich das Land zur Weltbedeutung entwickelt. Man denke nur daran, daß Holland in Niederländisch-Indien eine Kolonie besitzt, die den Umfang des Mutterlandes um das fünfzigfache übertrifft. Aus den Erträgnissen der Schiffahrt, aus den Produkten der überseeischen Kolonien und aus einer intensiven Nutzung des eigenen europäischen Grundgebietes hat sich der holländische sprichwörtliche Reichtum im Laufe der Jahrhunderte ergeben. Große Teile Hollands liegen tief unter dem Meeresspiegel. Seit dem Mittelalter währt der Kampf mit dem Meer, das weite Strecken des Landes überflutet hatte. Schritt für Schritt wurde in müheseliger Arbeit Meter um Meter fruchtbaren Tieflandes erobert. Die geschichtlich denkwür dige Tat der Trockenlegung der Zuider-See im Mai 1932 liegt in der Linie dieser GRAPHISCHE KUNSTANSTALT Die Pflegestätte von hochwertigen Drucksachen) Wirkungsvolle Prospekte, Plakate. Illustrierte Kataloge, Tagblätter und Zeitschriften, Luxusdrucke In Buch-, Stein- und Offset-druck,Tlef-u. Gummidruck, Pirofanla - Abziehreklame. MARIBOR, KOPALIŠKA ULICA 6 Fernruf; 25-67, 25-68, 25-69. Kulturarbeit. Heute ist das Land gegen den Einbruch der Wassermassen geschützt; Kanäle durchziehen sumpfige Strecken und entwässern sie; Kanäle ziehen sich kreuz und quer durch das holländische Gebiet und vermitteln den Verkehr; Kanäle sind im inländischen Wirtschaftsleben eine Kraftquelle für Staat u. Volk geworden. Die Küste der Niederlande ist infolge einer fortdauernden Senkung stark zerschnitten. Große Meeresbuchten, der Dollart, die südholländischseeländischen Mündungstrichter der gros sen Flüsse greifen tief in das Land ein. Das ganze holländische Flußsystem ist vollständig eingedeicht und zum Teil kanalisiert. Die meisten Flußläufe sind gegen die See durch Schleußen abgeschlossen, sodaß man in Holland von offenen und geschlossenen Flüssen spricht. Geber all da, wo diese Abschließung der Flüsse aus schiffahrtstechnischen Gründen nicht erfolgt, dringt die Flut weit in die offenen Flußbetten ein, die infolgedessen die Auf- und Abbewegung der Gezeitenströme lebhaft mitmachen. Die Bevölkerung Hollands, die sich im Lauf einer jahrhundertelangen Entwicklung zu einer geschlossenen Nation zusammengefunden hat, setzt sich nach Sprache und Abstammung hauptsächlich aus den germanischen Stämmen der Friesen, Franken und Sachsen zusammen. Ein Viertel der etwa 9 Millionen Einwohner wohnt in den vier größten Städten des Landes: Amsterdam, Rotterdam, Den Haag Und Utrecht. Die durchschnittliche Dichte von 240 Menschen pro Quadratkilometer wird in Europa nur von Belgien und einzelnen gesonderten Industriegebie ten übertroffen. Durch seine Lage im Deltagebiet sind die Niederländer von alters-her auf Schiffahrt, Fischerei und Seeverkehr eingestellt gewesen. Daneben aber ist der Landbau von besonderer wirtschaftlicher Bedeutung. Von den insgesamt 200.000 selbständigen Landwirtschaften ist fast die Hälfte auf eine Fläche angewiesen, die unter 5 Hektar liegt. Der holländische Boden ist aber so frucht bar, daß er überdurchschnittliche Ernte hervorbringt. Bedeutend und weltbekannt ist der Anbau von Frühgemüse in den Ge Fernruf; 25-67 25-68 25-69 nur bei der M ARIBOR/KA tl/KARNA Maritem, §§®&aSlška utica 6 Vorhangstoffe stets das Neueste bringt Textilana BiideleUt Maribor, Gosposka ul. 14 if tu vetkoufeu Auto Eifel (Ford) Limousin^ mit Dopnel-Reserve. 16.0W km gefahren, wird billig verkauft- Näheres Gutsverwaltung Langental, P. Pesnica. 4840-4 Offene MU* Erstklassige Damenfriseurin gesucht Bezahlung 1000 Din monatlich. Angebote zu richten an Josef Herbst. Herren-u. Damenfriseur, Kočevje 87- bieten von Delft, der Gurken- und Tomatenbau im Rheingebiet, die Samenzucht von Bodegraven, die Obstkulturen in Limburg und die Blumenzucht in Harlem, Hillegom und vielen anderen Orten. Neben dem reinen Landbau spielt die land wirtschaftliche Veredelungsarbeit eine große Rolle, so zum Beispiel die Käseherstellung in Edam und Hoorn. Die Industrie ist nach Lage der Sache, schwach entwickelt. Sie beschränkt sich auf den Schiffbau in den Hafenstädten u. auf den Abbau kleinerer Steinkohlenmengen in der Provinz Limburg. Neben de Einfuhr von Steinkohlen, Erzen, Mais, Weizen und Kakaobohnen und der weiteren Verfrachtung dieser Güter beteiligt sich Holland selbständig nur mit Landesprodukten, Gemüse, Butter und Käse an der Ausfuhr. Der Verkehr im Innern des Landes ist nicht allein auf die Wasserstraßen angewiesen. Die Zunahme des Kraftwagenverkehrs hat zur Anlegung eines einheitlichen Straßennetzes geführt. Die Gesamtlänge der Eisenbahnverbindungen beläuft sich auf etwa 4000 Kilometer Schienenstrang. Sie führen in ihren Hauptstrecken nach Amsterdam und Rotterdam und stellen den Anschluß an den Seeverkehr her, der fast vollständig in diesen beiden großen Häfen zusammengezogen ist. Erst in großem Abstand folgen die Umschlagsziffem der Häfen Vlaar dingen, Dordrecht, Vlissingen und Harlingen. Die Handelsflotte der Holländer beläuft sich auf etwa 1500 Schiffe mit Uber 3 Millionen Bruttoregistertonen. Das bedeutet, daß Holland die achte Stelle un ter den seefahrenden Nationen der Welt einnimmt. Die Stimme des Blutes Vornan Von Marie Schmidtsberg 6 Urheber-Rechtsschutz: Drei Quellen-Verlag, Königsbrtick (Bez. Dresden). »Ach wo, noch lange nicht. Nur ein bißchen frische Luft schöpfen. Ich gehe gleich wieder hinein.« »So — ich meine bloß, sonst wollte ich dich wohl nach Hause bringen. Allein kannst du doch nicht gut gehen mitten in der Nacht.« »Danke, du brauchst dich wirklich nicht bemühen. Und ich glaube, du hast auch andere Verpflichtungen, was?« lach te Lena leise. Sie tat als ob sie wieder zurück ginge und wählte nun einen kleinen Umweg. Hier kannte sie ja jeden Fußbreit Boden. Sie wählte nicht den gewöhnlichen Weg zum Eickhofe, sondern einen einsamen Feldweg. Dort, wo er sich gabelte und der eine Weg zu ihrem elterlichen Hause abzweigte, wollte Schwiethardt sie ja erwarten. Ob er schon lange dort war? Man hatte sie zuletzt ja immer wieder aufgehalten. Der Oktoberwind strich frisch und kühl über die Felder. Sie beachtete es nicht und zog nur unwillkürlich das leichte Jäckchen fester um sich. Sie fror auch nicht. Ihr Herz, dieses törichte, zwischen Bangigkeit und seliger Erwartung schwan kende Herz trieb das Blut in raschen, heis sen Schlägen durch den Körper. Nun waren es nur noch wenige Schritte bis zur verabredeten Stelle. Und da fühlte Lena sich auch schon umschlungen und in den Schatten der Büsche am Wegrande gezogen. Ein Mund brannte auf dem ihren. »Lena! Du!« Dann war es lange still. Nur ein Vogel zirpte verschlafen im Gebüsch, und der Mond zog am herbstlich-klaren Nachthimmel seine Bahn, still lächelnd Uber das alte, ewig neue Schauspiel, das sich ihm bot. Lena fand sich zuerst aus ihrer Versunkenheit in die Wirklichkeit zurück. Erschrocken richtete sie sich aus Schwiet-hartds Armen auf. »Wie spät mag es sein, Schwiethardt? Wir müssen nach Hause.« »Ja, das müssen wir wohl bald.« Er zog sie erneut innig an sich: »Aber erst muß ich dir noch etwas sagen, du liebes Mädchen: Ich möchte an Fritz Kremers Stelle sein. Ich möchte auch heiraten — dich, Lena!« »Mich? Ach Schwiethardt —« stammelte das Mädchen. »Ja, dich, Lena! Oder möchtest du mich nicht haben?« Sie schmiegte sich fest in seine Arme. »Ja, Schwiethardt. Aber — du bist ein Bauernsohn, und ich « »Was tut das, wenn man sich lieb hat?« »Deine Eltern werden es nicht zugeben. Sie haben gewiß andere Pläne mit dir.« »Ich heirate keine andere. Ich will nur dich. Vielleicht wird der Vater erst Schwierigkeiten machen, aber wenn er sieht, daß wir nicht voneinander lassen, dann muß er doch nachgeben.« Lena sah vertrauend zu ihm auf. Sie war ja nur zu gern bereit, seinen Worten zu glauben. Dennoch war eine leise Bangigkeit in ihr. Der Liedervers von vorhin klang ihr noch in den Ohren: Geh’ zu den Reichen, heirat’ deinesgleichen ... »Schwiethardt,« sagte sie zögernd, »ich möchte viel lieber, daß du kein Bauernsohn wärest.« »Aber warum denn nicht, Liebste? Möchtest du nicht unseren schönen Hof haben?« »Die Hauptsache bist du mir, Schwiethardt, weil ich dich liebhabe. Es wäre alles viel leichter, wenn du keinen Hof hättest.« »Du siehst das viel schlimmer an, als es in Wirklichkeit ist. Du bist doch ein so liebes, tüchtiges Mädel; was könnte man schon ernsthaft gegen dich einzuwenden haben? Sie haben dich ja alle gern. Aber warum wollen wir uns schon jetzt mit solchen Gedanken das Herz schwermachen? Wollen wir nicht glücklich sein in dem Bewußtsein, daß wir uns liebhaben und niemals voreinander lassen?« Lenas Zweifel gingen unter in einem langen Kuß. »Du hast recht,« sagte sie. »Wir sind jung und können warten. Ich möchte dich nur bitten, laß uns recht vorsichtig sein, damit vorläufig niemand etwas von unserer Liebe erfährt. So wie du es mir ja auf den Zettel geschrieben hattest: Dann fang’ es heimlich an ...« »Ja, das wollen wir. Und ist das nicht wunderbar, wenn wir beide ganz allein von unserer Liebe wissen?« Lena nickte. »Ja, das wird eine selige Zeit werden, und wir wollen sie genießen, Schwiethardt, weil sie später nie mehr wiederkommt. Wenn es erst zwischen den Leuten ist, daß wir Uns liebhaben — ach, dann gibt es so viel Gerede und Aufsehen. Und Kämpfe gibt es dann und Widerwärtigkeiten — nein, wir wollen jetzt noch nicht daran denken. Wir wollen nur glücklich sein!« Und sie dachten in der nächsten Stunde auch wirklich nicht mehr daran. Sie tändelten und kosten und waren nichts als zwei selige Liebesleute. So schleuderten sie langsam dem Eickhofe zu und erschrocken nicht wenig, als Treff ihnen mit freudigem Gebell entgegensprang. Man hatte ihn draußen frei umherlaufen lassen, weil das Haus ja längere Zeit unbewacht war. »Pscht, Treff! Ruhig!« rief Lena leise und erschrocken und klopfte beruhigend sein zottiges Fell, worauf sein Bellen sofort in einem zufriedenen Winseln erstarb. »Ob die anderen schon zu Hause sind? Wie spät haben wir es denn schon?« frag te das Mädchen. »Es geht auf 2 Uhr.« Trotzdem mochten sie sich noch nicht trennen. Sie setzten sich auf eine Bank, die versteckt unter den Eichen stand, und der Hund streckte sich zu ihren Füßen aus. »Wann werden wir uns wiedertreffen?« fragte Schwiethardt. »Wir treffen uns ja alle Tage,« neckte Lena. »Ich meine natürlich allein, so wie jetzt Mit einem kurzen, heimlichen Händedruck kann ich mich jetzt nicht mehr begnügen, ich muß dich zuweilen eine Stunde ganz für mich haben.« »Wollen wir das nicht dem Zufall über lassen? Gelegenheit zu einer kurzen Verständigung wird sich ja immer finden.« Der Hund zu ihren Füßen regte sich. Er stellte sich auf die Vorderfüße und hob witternd den Kopf. Die Liebenden wurden aufmerksam und lauschten nun auch. Da hörten sie in der Ferne Lachen und Singen, das näherzukommen schien. »Das sind die anderen,« flüsterte Lena. »Ich muß rasch ins Haus, denn ich möchte nicht von ihnen gesehen werden. Oder willst du zuerst hineingehen, Schwiet hardt?« »Nein, nein, geh' du nur. Mich wird schon niemand hören.« Noch ein langer, inniger Kuß, dann eilte Lena auf die Tür zu. Aber — o weh, der Schlüssel lag nicht an der verabredeten Stelle. (Fortsetzung folgt.) tr,-,, ,-fr-r Hfi-im^rrphfr und den Druck Chefredakteur und für die Bedaklien verant^rtli^: UDO ^SPER.^—„Marihoreka^tiskarna1' In M.-