VIERUNDZWANZIGSTER JAHRESBERICHT DES PETTAU VERÖFFENTLICHT AM SCHLÜSSE DES SCHULJAHRES 1892/93. INHALT: SCHULNACHHICHTEN VOM DlRECTOIl. 44 « y •* l» --------------- : * v. . ’• \ j > PETTAU 1893. IM SELBSTVERLÄGE. Schulnachrichten. I. Personalstand, Fächer- und Stundenverteilung. A. Lehrkörper. 1. Tschanet Hans, Director, Obmann des Unterstützungsvereines für arme Studierende, Stadtschulinspector, Mitglied der Bezirksvertretung und des Bezirksschulrathes in Pettau, lehrte Geographie und Geschichte in allen ('lassen, wöchentlich 14 Stunden; ausserdem Geographie und Geschichte der Steiermark, wöchentlich 1 Stunde. 2. Unterhuber Alois, Dr. phil., Professor, Gustos des physikalischen Cabinets, Ordinarius der IV. Classe, lehrte Mathematik in der II., III. und IV. Classe, Physik in der IV. Glasse, wöchentlich 12 Stunden. 3. Gaupmann Rudolf, Professor, Guslos der Zeichenlehrmiltelsammlung, Correspondent der k. k. Central-Commission für Erhaltung und Erforschung der histor. u. Kunst-Denkmale, Oassier des Unterstützungs-vereines für arme Studierende, lehrte Freihandzeichnen in allen Classen und Kalligraphie in der I. Classe, wöchentlich 17 Stunden. 4. Kunstek Lukas, Professor, Ordinarius der II. Classe, lehrte Latein und Deutsch in der II. Classe und Griechisch in der IV. Gl., wöchentlich 1(5 Stunden. 5. Cilenšek Martin, Professor, Gustos des naturhistorischen Cabinets, lehrte Naturgeschichte in der I., II., III. Classe (II. Sem.), Naturlehre in der III. CI. (I. Sem.) Slovenisch für Slovenen in der II., III. und IV. Classe, Mathematik in der I. Classe, wöchentlich 16 Stunden. 6. Pogatscher Josef, Professor, Ordinarius der III. Classe, Mitglied des Ausschusses der gewerblichen Fortbildungsschule, lehrte Latein u. Deutsch in der III. und Latein und Deutsch in der IV. CI., wöchentl. 18 Stunden. 7. Majcen Ferdinand, Religionslehrer und Exhortator, Schriftführer des Unterstützungsvereines für arme Studierende, lehrte Religion in allen Classen und Slovenisch in der I. CI., wöchentlich 11 Stunden; ausserdem Slovenisch in beiden deutsch-slovenischen Freicursen, wöch. 4 Stunden. 8. Sahla Wilhelm, Gymnasiallehrer, Bibliothekar, Ordinarius der I. Classe, lehrte Latein und Deutsch in der I. Classe, Griechisch in der III. CI. wöchentlich 17 Stunden. 9. Ferk Jakob, Volksschuldirector, lehrte Gesang in 2 Abtheilungen, wöch-4 Stunden. 10. Lackner Johann, definitiver Unterlehrer an der Volksschule, erlheilte den Turnunterricht in 3 Abtheilungen, wöchentlich 6 Stunden. II. Gyinnasialdiener: Sarnitz Franz. II. Lehrstoff und Lehrbücher im Schuljahre 1892/93. I. G ] a s s e. Religionslehre. Die Glaubenslehren der katholischen Kirche, Lehre von den Geboten und Gnadenmitteln. Fischers katholische Religionslehre. Wöch. 2 Stunden. Lateinische Sprache. Formenlehre der wichtigsten regelmässigen Flexionen, eingeübt in beiderseitigen Übersetzungen aus dem Übungsbuche. Allwöchentlich eine Composition von einer halben Stunde. Memorieren und später häusliches Aufschreiben von lateinischen Übersetzungen und kleine Hausaufgaben. (Grammatik von Goldbacher und Übungsbuch von Nahrhaft. Wöchentlich 8 Stunden. Deutsche Sprache. Formenlehre, der einfache Satz, Elemente des zusammengezogenen und zusammengesetzten Satzes. Orthographische Übungen. Lesen, Sprechen, Memorieren, Vorträgen. Aufsätze monatlich 4, abwechselnd Schul- und Hausaufgaben und Dictate'. Grammatik von Willomitzer, I. Lesebuch von Kummer und Stejskal. Wöchentlich 4 Stunden. Slovenische Sprache Regelmässige Formenlehre. Der einfache Satz. Lesen, Erklären, Nacherzählen, Vortragen memorierter Lesestücke. Monatlich vier schriftliche Arbeiten. Slovenska slovnica von Sket und Skets slovenska čitanka 1. Theil. Wöchentlich 3 Stunden. Geographie. Anschauliche Vermittlung der geographischen Grundvorstellungen. Die Tagesbahnen der Sonne inbezug auf das Schul- und Wohnhaus in verschiedenen Jahreszeiten; hienach Orientierung in der wirklichen Umgebung auf der Karte und am Globus. Beschreibung und Erklärung der Beleuchtungs-und Erwärmungsverhältnisse innerhalb der Heimat im Verlaufe eines Jahres, soweit sie unmittelbar von der Tageslänge und der Sonnenhöhe abhängen. Hauptformen des Festen und Flüssigen und ihrer Vertheilung auf der Erde, sowie die Lage der bedeutendsten Staaten und Städte bei sieter Übung und Ausbildung im Karlenlesen. Versuche im Zeichnen der einfachsten geographischen Objecte. Supans Geographie, Kozenns Atlas. Wöch. 3 Stunden. Mathematik. Arithmetik. Das dekadische Zahlensystem, Römische Zahlzeichen. Die vier Grundoperationen mit unbenannten und einfach benannten ganzen und Decimalzahlen. Das metrische Mass- und Gewichtssystem. Das Rechnen mit mehrfach benannten Zahlen. Theilbarkeit der Zahlen, Zerlegung in Primlactoren. Die einfachsten Vorübungen für das Rechnen mit gemeinen Brüchen einschliesslich des Aufsuchens des gemeinschaftlichen Masses und Vielfachen. Geometrische Anschauungslehre (2. Semester): Die Grund-gebilrte. Gerade, Kreis; Winkel und Paralellen. Die einfachen Eigenschaften des Dreieckes. Močniks Lehrbücher. Wöchentlich 8 Stunden. Monatlich eine Schularbeit. Naturgeschichte. Anschauungsunterricht. Die ersten sechs Monate des Schuljahres: Thierreich und zwar: Säugethiere und Insecten in entsprechender Auswahl. Die vier letzten Monate des Jahres: Pflanzenreich. Beobachtung und Beschreibung einer Anzahl von Samenpflanzen verschiedener Ordnungen nach ihren wichtigeren Merkmalen, vergleichende Betrachtung derselben behufs Auffassung ihrer Verwandschaft. Wöchentlich 2 Stunden nach Pokornys Naturgeschichte des Thier- und Pflanzenreiches. Freihandzeichnen. Anschauungslehre. Zeichnen ebener geometrischer (Jebilde und des geometrischen Ornamentes aus freier Hand unter besonderer Berücksichtigung des Zeichnens gebogener Linien. Grundbegriffe aus der Baumlehre und anschauliche Erklärung der elementaren Körperformen. Wöchentlich 4 Stunden. Kalligraphie. Current- Latein- und Bundschrift. Schreibvorlagen von Greiner. Wöchentlich 1 Stunde. II. G lasse. Religionslehre. Die Ceremonien und Gebräuche der katholischen Kirche. Fischers Liturgik. Wöchentlich 2 Stunden. Lateinische Sprache. Formenlehre der selteneren und unregelmässigen Flexionen, eingeübt wie in der 1. Glasse. Monatlich drei Compositionen von einer halben Stunde. Memorieren wie in der I. Glasse, später häusliches Präparieren. Alle Monate ein Pensum. Grammatik von Goldbacher und II. Übungsbuch von Nahrhaft. Wöchentlich 8 Stunden. Deutsche Sprache. Grammatik: Formenlehre, der zusammengesetzte und zusammengezogene Satz, praktische Übungen in der Interpunction. Orthographische Dic-tate. Lesen u. s. w. wie in der I. Classe. Aufsätze monatlich 3, abwechselnd Schul- und Hausaufgaben. Grammatik von Willomitzer, II. Lesebuch von Kummer und Stejskal. Wöchentlich 4 Stunden. Slovenische Sprache. Wiederholung und Ergänzung der Formenlehre. Der einfache und zusammengezogene Satz. Satzverbindung. Gebrauch der Casus mit und ohne Präposition. Interpunction. Monatlich drei Aufgaben. Slov. slovnica von Skef. Cvetnik, I. Theil, von Janežič. Für 1893/94*: Skets slovenska čitanka IT. Theil. Wöchentlich 3 Stunden. Geographie und Geschichte. a) Geographie: Wöchentlich 2 Stunden. Asien und Afrika nach Lage und Umriss, in oro-hydrographischer und topographischer Hinsicht unter Rücksichtnahme auf die klimatischen Zustände, soweit letztere aus den Stellungen der Sonnenbahn zu verschiedenen Horizonten erklärt werden können. Der Zusammenhang des Klimas mit der Vegetation, den Producten der Länder und der Beschäftigung der Völker, ist nur an einzelnen naheliegenden und ganz klaren Beispielen zu erläutern. Europa: Übersicht nach Umriss, Relief und (Jewässern. Die Länder Südeuropas und des britischen Inselreiches nach den bei Asien und Afrika angedeuteten Gesichtspunkten. Übungen im Entwerfen einfacher Kartenskizzen. Geschichte: Wöchentlich 2 Stunden. Alterthum. Ausführliche Darstellung der Sagen. Die wichtigeren Personen und Begebenheiten, hauptsächlich aus der Geschichte der Griechen und Römer. Supans Geographie, Kozenns Atlas, Geschichte des Alterthums nach Gindely. Mathematik. Arithmetik: Erweiterte Übungen über Mass und Vielfache. Zusammenhängende Darstellung und Durchübung der Bruchrechnung. Verwandlung von Decimalbrüchen in gemeine Brüche und umgekehrt. Die Hauptsätze über Verhältnisse und Proportionen. Die einfache Regeldetri mit Anwendung der Proportionen und der Schlussrechnung. Die Procent-und die einfache Zinsenrechnung. Geometrische Anschauungslehre: Strecken- und Winkel- symmetrale. Congruenz der Dreiecke nebst Anwendungen. Die wichtigsten Eigenschaften des Kreises, der Vierecke und Vielecke. Wöchentlich 3 Stunden. Lehrbücher von Močnik. Monatlich eine Schularbeit. Naturgeschichte. Im ersten Semester: Thierreich: Vögel, Reptilien, Amphibien, Fische. Im zweiten Semester: Pflanzenreich. Anschauungsunterricht. Naturgeschichte des Thierreiches und Botanik von Pokorny. Wöchentlich 2 Stunden. Freihandzeichnen. Perspectivisches Freihandzeichnen nach Draht- und Holzmodellen. Zeichnen einfacher Flachornamente iin Umrisse. Wöchentlich 4 Stunden. IH. G 1 a s s e. Religionslehre. (Jeschichte der göttlichen Offenbarung des alten Bundes nach Fischers Lehrbuche. Wöchentlich 2 Stunden. Lateinische Sprache. Grammatik (3 St.): Congruenz-und Casuslehre. Praepositionen. Wiederholung aus der Formenlehre. Lectüre (3 St.): Aus Cornelius Nepos: I. Mil-tiades, II. Themistocles, III. Aristides, Fausanias, Alcibiades, X. Epaminondas. Alle vierzehn Tage eine Gomposilion von einer ganzen Stunde, alle 3 Wochen ein Fensum. Memorabilia von Schmidt und Gehlen, Übungsbuch (III. Theil) von Nahrhaft. Grammatik von Goldbacher. Griechische Sprache. Regelmässige Formenlehre bis zu den Verbis auf /.a. Übersetzungen aus dem Lesebuche. Memorieren, Präparation. Vom 2. Theile des I. Semesters an alle 14 Tage eine schriftliche Arbeit, abwechselnd Compositionen und Pensa. Grammatik von Curtius, Elementarbuch von Schenk]. Wöch. 5 Stunden. Deutsche Sprache. (irammatik: Systematischer Unterricht in der Formen- und Casuslehre mit Rücksicht auf die Bedeutungslehre. Lectüre mit besonderer Beachtung der stilistischen SeiLe. Memorieren, Vortragen. Im Semester 4 Schul- und 4 Hausaufgaben (Aufsätze). Grammatik von Willomitzer, III. Lesebuch von Kummer und Stejskal. Wöchentlich 3 Stunden. Slovenische Sprache. Wiederholung, Worlbildungs-, Tempus- und Moduslehre, Lesen, Erklären, Memorieren ausgewählter Lesestücke. Im Semester 8 schriftliche Arbeiten. Slov. slovnica von Sket und Cvetnik (II. Theil) von Janežič. Wöchentlich 2 Stunden. Geographie und Geschichte. Wöchentlich 3 Stunden, abwechselnd Geographie und Geschichte. a) Geographie: Die in der II. Classe nicht behandelten Länder Europas (mit Ausschluss der österreichisch-ungarischen Monarchie), Amerika und Australien, nach denselben Gesichtspunkten wie in der II. Classe, insbesondere auch rücksichtlich der Erklärung der klimatischen Zustände. Übungen im Entwerfen einfacher Kartenskizzen. b) Geschichte: Mittelalter. Die wichtigsten Personen und Begebenheiten mit besonderer Rücksicht, auf die Geschichte der österreichischungarischen Monarchie. Geographie von Supan, Atlas von Kozenn, Geschichte des Mittelalters von Gindely. Mathematik. Arithmetik: I)ie vier (irundoperationen mit ganzen und gebrochenen allgemeinen Zahlen. Quadrieren und Ausziehen der Quadratwurzel. Im Zusammenhange mit den geometrischen Rechnungen. Unvollständige Zahlen, abgekürztes Multiplicieren und Dividieren. Anwendung des letzteren beim Ausziehen der Quadratwurzel. Geometrische Anschauungslehre: Einfache Fälle der Vergleichung, Verwendung und Theilung der Figuren. Längen- und Flächenmessung. Pythagoreischer Lehrsatz auf’ Grund der einfachsten Beweise. Das Wichtigste über die Ähnlichkeit geometrischer Gebilde. Monatlich eine Schularbeit. Die Lehrbücher von Močnik. I. Semester: Physik. Vorbegriffe: Räumlichkeit und Undurchdringlichkeit der Körper, Charakteristik der 3 Aggregationszustände. Lothrechte, wagrechte Richtung; absolutes und specivisches Gewicht. Druck der Luft. Aus der Wärmelehre: Wärmeempfindungen. Wärmegrad und Wärmemenge. Veränderung des Volumens und des Aggregationszustandes; Wärmeverbrauch und Wärmeabgabe bei Änderung des Aggregatzustandes. Verbreitung der Wärme durch Leitung und Druck und durch Strahlung; von letzterer hur die einfachsten Erscheinungen. Quellen der Wärme. Aus der Chemie: Als Vorbereitung: Cohäsion, Adhäsion; Elasti-cität, Sprödigkeit, Zähigkeit; Mischung, Lösung; Kristallisation. Synthese, Analyse und Substitution. Nachweis der Gesetze der Erhaltung der Masse und der bestimmten Gewichts- und Raumverhältnisse an wenigen einfachen Versuchen. Grundstoffe; Molecül, Atom; Basen, Säuren, Salze. Die verbreitetsten Metalloide und einige ihrer Verbindungen. Verbrennung. Krist’s Anfangsgründe der Naturlehre. Wöchentlich 2 Stunden. II. Semester: Naturgeschichte. Mineralreich. Beobachtung und Beschreibung einer mässigen Anzahl von wichtigen und sehr verbreiteten Mineralarten ohne besondere Rücksicht auf Systematik. Gewöhnliche Gesteinsformen. Anschauungsunterricht. Wöchentlich 2 Stunden. Mineralreich nach Pokorny. Freihandzeichnen. Perspectivisches Freihandzeichnen nach Tlolzmodellen und Modellgruppen. Zeichnen und Malen von Flachornamenten der antik-classischen Kunstweise. Übungen im Gedächtnis-Zeichnen einfacher körperlicher und ornamentaler Formen. Wöchentlich 4 Stunden. IV. G 1 a s s e. Religionslehre. Geschichte der göttlichen Offenbarung des neuen Bundes nach Fischer. Wöchentlich 2 Stunden. Lateinische Sprache. Grammatik (3 St.): Wiederholung der Casuslehre. Lehre vom Gebrauch der Tempora und Modi nebst den Conjunctionen. Lectüre (3 St.): Caesars de b. G. comm. I, Bruchstücke aus dem IV., VI. u. VII. Im 2. Sem. Einführung in das rhythmische Lesen und die metrische Erklärung des daktylischen llexa- — 9‘ meters und des elegischen Distichons; in der 2. Hälfte des 2. Sem. wöch. 2 Stunden Ovid-Lectüre (Auswahl). Alle 14 Tage eine Composition, alle 3 Wochen ein Pensum. Grammatik von Goldbacher,' Übungsbuch von Nahrhaft, IV. Theil. Caesars de b. G. von E. Hoffmann, Sedlmayers Ovid. Griechische Sprache. Verba in /a. Das Wichtigste der anregelmässigen Flexionen. Hauptpunkte der Syntax. Übersetzungen aus dem Lesebuche. Memorieren, Prä- paration. Alle 14 Tage eine schriftliche Arbeit, abwechselnd Compositionen und Pensa. Grammatik von Curtius, Elementarbuch von Schenkt. Wöch. 4 Stunden. Deutsche Sprache. Systematischer Unterricht in der Syntax des zusammengesetzten Satzes, die Periode. Grundzüge der Metrik. Lectüre wie in der III. Classe. Memorieren, Vortragen. Aufsätze wie in der III. Classe. Grammatik von Willomitzer. IV. Lesebuch von Kummer und Stejskal. Wöchentlich 3 Stunden. Slovenische Sprache. Das Satzgefüge. Wiederholung der Syntax. Das Wichtigste aus der Poetik. Lectüre. Vorträgen memorierter Lesestücke. Im Semester 8 schrifl.l. Arbeiten. Slov. slovnica von Šuman und Cvetnik (2. Theil) von Janežič. Wöchentlich 2 Stunden. Für 1893/4 Sket. slovenska slovnica. Geographie mul Geschichte. a) Geographie: Wöchentlich 2 Stunden. Physische und politische Geographie der österreichisch- ungarischen Monarchie, mit Ausschluss des statistischen Theils als solchen, jedoch mit. eingehenderer Beachtung der Product,e der Länder, der Beschäftigung, des Verkehrslebens und der Culturverhältnisse der Völker. Übungen im Entwerfen einfacher Kartenskizzen. b) Geschichte: Wöchentlich 2 Stunden. Neuzeit. Die wichtigsten Personen und Begebenheiten; Geschichte der österreichisch- und ungarischen Monarchie bildet den Hauptinhalt des Unterrichtes. Gindelys Neuzeit. Ilannaks Vaterlandskunde. Kozenns Atlas. Mathematik. Arithmetik: Die Lehre von den Gleichungen ersten Grades mit einer und mehreren Unbekannten und von solchen reinen Gleichungen zweiten und dritten Grades, welche bei den geometrischen Rechnungen Vorkommen. Im Zusammenhange mit den letzteren: Cubieren und Ausziehen der Cubikwurzel. Die zusammengesetzte Regeldetri, die Theilregel, die Zinseszinsrechnung. Geometrische Anschauungslehre: Gegenseitige Lage von Geraden und Ebenen. Die körperliche Ecke. Ilauptarten der Körper. Einfachste Fälle der Oberflächen- und Rauminhaltsberechnung. Lehrbücher von Močnik. Wöchentlich 3 Stunden. Monatlich eine Schularbeit. — 1.0 — Physik. I. Semester. Aus der Lehre vom Magnetismus: Natürliche und künstliche Magnete. Magnetpole und ihre Wechselwirkung. Magnetisierung durch Ver-theilung. Erdmagnetismus. Aus der Elcktricitätslehre: Elektrischer Zustand, einfachste Elektroskope. Gute und schlechte Leiter, positiv und negativ elektrische Körper. Elektrisierung durch Vertheilung. Die gebräuchlichsten Apparate zur Erzeugung und Ansammlung der Elektricität. Gewitter, Blitzableiter. Voltasche Kette; von den constanten Ketten nur diejenigen, welche zu den Versuchen verwendet werden. Die Hauptwirkungen des galvanischen Stromes, (ialvanoskop, Elektro- und Magnetoinduction. Die einfachsten und bekanntesten elektrotechnischen Anwendungen (z. B. elektrisches Licht, Galvanoplastik, Morses Telegraph.) Aus der Mechanik: Beschreibung der Hauptformen von Bewegung, geradlinige, krummlinige, gleichförmige und gleichmässig beschleunigte Bewegung. Die beiden Wirkungsarten der mechanischen Kräfte: Beschleunigung und Druck (Zug); Messung der letzteren (statischen) Wirkung durch Gewichte. Äusserung des Beharrungsvermögens bei Änderung der Geschwindigkeit und der Richtung (Fliehkraft.) Schwerkraft, Stoss, Bewegungshindernisse. — Zusammensetzung und Zerlegung gleichartiger Bewegungen von ungleichartigen: Wurfbewegung. Zusammensetzung und Zerlegung von Kräften mit einem gemeinschaftlichen Angriffspunkte und von gleichstimmig parallelen Kräften. Schwerpunkt. Arien des Gleichgewichtes; Pendel, Einige Beispiele einfacher und zusammengesetzter Maschinen. II. Semester. Charakteristische Eigenschaften tropfbar flüssiger Körper. Niveau, hydrostatischer Druck. Gleichgewicht einer Flüssigkeit sowie zweier sich nicht mischender Flüssigkeiten in Gommunicationsgefässen. Archimedisches Gesetz; die einfachsten Methoden zur Bestimmung des speciftschen Gewichtes fester tropfbarer Körper. Capillarerscheinungen. — Charakteristische Eigenschaften gasförmiger Körper (Mariott.es Gesetz.) Torricellis Versuch, Barometer; einige weitere Anwendungen der Wirkungen des Luftdruckes; Luftpumpe, Luftballon. Princip der Dampfmaschinen. Aus der Lehre vorn Schalle: Schallempfindungen, Geräusch, Klang. Tonhöhe, Tonleiter: die einfachsten Schallerreger. Stimmorgan. Telephon. Fortpflanzung und Beflexion des Schalles; Mittönen. Gehörorgan. Aus der Lehre vom Lichte: Lichtempfindungen. Geradlinige Fortpflanzung des Lichtes, Schatten, Photometer. Reflexion und Brechung des Lichtes. Spiegel und Linsen (Dunkelkammer. Princip der Photographie.) Farbenzerstreuung, Regenbogen. Auge, Mikroskop; dioptrische Fernrohre in einfachster Form. Beschreibung der Erscheinungen am Fixsternhimmol. Phasen des Mondes; sein monatlicher Umlauf. Jährliche Bewegung der Sonne. Erklärung dieser Erscheinungen, so wie der Verschiedenheit der Tages- und Jahreszeiten an Orten verschiedener Breite und Länge, aus der Drehung der Erde um ihre Achse binnen einem Sterntage und aus dem jährlichen Umlaufeder Erde um die Sonne. Sonnen- und Mondesfinsternis. Krists Anfangsgründe der Naturlehre. Wöchentlich 3 Stunden. Freihandzeichnen. Perspectivisches Freihandzeichnen nach einfachen Gefäßformen und Haugliedern. Zeichnen und Malen von Flachornamenten der classischen und der übrigen bedeutenden Kunstweisen. Zeichnen nach ornamentalen Gyps-modellen. Gedächtnis-Zeichnen körperlicher und typischer ornamentaler Formen. Wöchentlich 4 Stunden. Freigegenstände. 1. Steiermärkische Geographie u. Geschichte. Wöchentlich I Stunde für Schüler der IV. Classe. Es betheiligten sich alle Schüler der Classe am Unterrichte. Siehe unter IX. Chronik. Heimatkunde von Hirsch. Skizzen von Steiermark. 2. Deutsch-slovenischer Freicurs in 2 Abtheilungen. Im I. Sem. zählte er 22 Schüler, im II. Sem. 18. Slovenisches Sprach- und Übungsbuch von Sket. Für jede Abtheilung wöchentlich 2 Stunden. 3. Turnen. Für jede Classe 2 Stunden wöchentlich. Die 3. und 4. Classe waren zu einer Abtheilung zusammengezogen. Im I. Sem. betheiligten sich 58, im II. Sem. 50 Schüler. 4. Gesang. Theoretischer und praktischer Unterricht in 2 Abthei-lungen, jede 2 Stunden wöchentlich. Liederbuch für österr. Gymnasien von Vogel und das Liederbuch von Nitsche. Im I. Semester betheiligten sich 53, im II. Sem. 43 Schüler. III. Vermehrung der Lehrmittel. A. Lehrerbibliothek. 1. /4/7 Zeitschriften wurden gehalten: a) Zeitschrift für die österreichischen Gymnasien und als Supplement dazu die Wiener Studien. b) Das Verordnungsblatt des k. k. Ministeriums für Cultus und Unterricht. c) Die deutsche Rundschau lür Geographie und Statistik, d) Die Stuttgarter Gewerbehalle, e) Illustrierte nützliche Blätter (für Naturwissenschaften.) 2. Fortsetzungen: Grimms deutsches Wörterbuch. Die österreichischungarische Monarchie in Wort und Bild. Meusels Lexicon Caesarianum. Balbis Erdbeschreibung. Rjcčnik hrvatskoga ili srpskoga jezika. 3. Neu angeschafft wurden: Napoleons 111. Geschichte des J. Caesar mit Atlas. Guhl und Koner: Das Leben der Griechen und Römer. Hehn: Unsere Culturpflanzen und Hausthiere. 4. Geschenke: Mittheilungen der kaiserlichen Akademie in Wien, von derselben. Mittheilungen des historischen Vereines für Steiermark (40. Heft), von demselben. Beiträge zur Kunde steiermärkischer Geschichtsquellen (24. Jahrg.) vom obigen. Stenographische Protokolle der steiermärkischen Langtagssitzung (III. Session der VII. Landtagsperiode), vom hohen steiermärkischen Landesausschusse. 207 Jahresberichte von verschiedenen österreichisch-ungarischen Lehranstalten für 1891/92. Mittheilungen des naturwissenschaftlichen Vereines für Steiermark (1891), vom löbl. Stadt-amte Pettau. 1000 Höhenangaben, vom Verfasser Dr. Heinrich Baumgartner. 6 Kataloge der internalionalen Musik- und Theaterausstellung in Wien 1892, vom hohen k. k. Ministerium für Cultus und Unterricht. Von Verlagshandlungen : Wallentins Grundzüge der Naturlehre, Machs Grundriss der Naturlehre, Hoöevars Geometrie, Kummers deutsche Grammatik, Supans Lehrbuch der Geographie. Zahns Ortsnamenbuch der Steiermark im Mittel-alter, vom hohen steiermärkischen Landesausschusse. Gemeinden- und Ortschaftenverzeichnis des Herzoglhums Steiermarks, vom hohen steiermärkischen Landesausschusse. II. Band des neuen illustrierten vaterländischen Ehrenbuches, vom hohen k. k. Minister für Cultus und Unterricht. B. Scliülerbibliothek. Kauf: Pfeil: Deutsche Sagen. Tümler: Thierleben. Bechst.ein: Neues deutsches Märchenbuch. Proschko: Jugendheimat. Maspero: Ägypten und Assyrien. Herchenbach : Aus dem Wunderlande Mexico. Aus der Mansarde. Miralda. Glückswechsel. Am Meeresstrande. König Amalrich von Jerusalem. Soldatenleben. Ein verlorenes Leben. Die Goldgräber. Aus dem Lande der Kabylen. Ein Weisser unter den Wilden Africas. Aus Onkel Nabors 'ragebuch. Czar Ivan der Schreckliche. Die Falschmünzer. Engelbert der Heilige. C. Geographie und Geschichte. Kauf: Lehmanns zwölf culturgeschichtliche Wandbilder. Graecia (Wandkarte). Hartlebens Universalatlas. I). Naturgeschichte. Kauf: Zippel und Bollmann: Ausländische Gulturpflanzen (vierund-dreissig Wandtafeln.) Zippel: Ausländische Handels- und Nährpflanzen (57 Wandtafeln.) Eine Sammlung von Samen, Geschenk des Herrn Professor Koprivnik in Marburg. E. Physik. Kauf: Berzeliuslampe. Vorrichtung zur Stickst offerzeugung. Liegende Dampfmaschine. Eprouvetten. Verificierte Normalstimmgabel. 0 F. Geometrie. Kauf: Zirkel, Transporteur aus Stahl, Lineal mit Handhabe, zusammenlegbarer Meterstab. G. Turnen. Kauf: Fünfunddreissig eiserne Turnstäbe. Sechs Turnerhanteln. Ein grösser Schleuderball mit Lederhülle und Handhabe. Kleiner Lederball. Schlagholz. H. Gesang. Verilicierte Normalstimmgabel. Die Direction entrichtet hiemit für alle der Anstalt gemachten Geschenke den verbindlichsten Dank. IV. Lehrplan des Untergymnasiums nach clor wöchentlichen Stundenzahl der Ljohrgegenstfinde. ! 1 Classe des Untergymnasiums Religionslehre 1 -g co =3 03 CD Latein Griechisch Slovenisch Geogr. u. Gesch. 1 Mathematik | Naturgesch. i Physik, Chemie 1 Zeichnen | Kalligraphie Summe I. Glasse 2 4 8 _ 3 8 3 2 4. t 30 H. Glasse ..... 2 4 8 — 3 4 3 2 4 — 30 III. Glasse 2 3 6 5 2 3 3 2 [2| 4 — 30 IV. Classe 2 3 6 4 2 4 3 — 3 4 — 31 V. Behördliche Verordnungen. 1. und 2. Minislerialverordnung vom 24. Mai 1892 Z. 11872 und Erlaß des Ministers für Cultus und Unterricht, vom 24. Mai 1892 Z. 11873, mit denen der Lehrplan und die Instruction für den Unterricht in Geographie und (Jeschichte, in Mathematik, in Physik und in Naturgeschichte am Untergymnasium abgeändert wurde. 3. Erlaß d. h. steir. Landesausschusses vom 28. December 1892 Z. 28797, demzufolge vom Schuljahre 1893/94 an der Unterricht in den Freigegenständen ((Jesang, Turnen, Steirische Geographie und Geschichte, Slovenisch für Nichtslovenen) nicht mehr blos durch neun, sondern durch alle zehn Monale des Schuljahres zu ertheilen ist. 4. Erlass des hohen steirischen Landesausschusses vom 29. Jänner 1893 Z. 2041, durch welchen dem Professor Dr. Alois Unterhuber vom 1. December 1893 an die fünfte Quinquennalzulage zuerkannt wurde. 5. Erlaß des h. steierm. Landesausschusses vom 23. März 1893 Z. 24156, betreffend Fahrpreisermässigungen für Landesbeamte auf den Linien: Cilli-Wöllan, Graz-Kötlach, Preding-Wieselsdorf-Stainz, Pöltschach-Gonobitz. 6. Erlass des h. steierm. Landesausschusses vom 12. Juni 1.893 Z. 12311, durch welchen Herr Professor Rudolf Gaupmann auf sein eigenes Ansuchen vom I. August 1893 an in den Ruhestand versetzt wurde. 7. Erlaß des h. k. k. Landesscluilrathes vom 22. Juni 1893 Z. 4027, durch den der Schüler der I. Glasse, Martin Pinteriö, wegen grober Beleidigung zweier Mitglieder des Lehrkörpers durch einen Brief von der hiesigen Anstalt ausgeschlossen wurde. VI. Unterstützungsverein für arme Studierende. Der Verein zählte am Schlüsse dieses Schuljahres 75 Mitglieder. 58 Mitglieder haben Geldbeiträge, 10 Mitglieder haben Mittagskost, 7 Mitglieder haben Geldbeiträge und Mittagskost gespendet. Beide Herren Apotheker, Herr Behrbalk und Herr Molitor, verabfolgten eine bedeutende Zahl von Medicamenten unentgeltlich den armen Studierenden. An 93 Schüler wurden vom Vereine 1.130 Lehrbücher zur Benützung vertheilt. 86 Schüler bekamen die Requisiten für den Zeichenunterricht. 19 Schüler genossen Freitische. Rechnungsausweis über das XXIIi. Vereinsjahr. E i n n a h m e n: Jahresbeiträge der Mitglieder.....................................11. 111.— Von der Sparcasse zu Pett.au pro 1892 . . . ...............,, 50.— Von der Bezirksvertretung Petl.au pro 1893 ..................... 100.— Eingelöste Coupons................................................,, 8.40 Interessen des Vermächtnisses des Herrn Ernst und der Frau Theresia Fürst...............v....................., „ 25.50 Vom Landtage für Steiermark pro 1893 .............................„ 100.— Interessen des Kapitals in der Sparcasse bis Ende Juni 1893 ,, 52.24 Summe . . fl. 447.1.4 Cassarest vom Vorjahre 1299.07 fl. 1746.21 Ausgaben: Für Zeichenrequisiten 89.86 Dem Vereinsdiener 10,— Summe fl. 444.01 Demnach verbleibt im Vereine fl. 1302.20. Das Vermögen des Vereines besteht: In 2 Stück Obligationen ä 100 11 fl. 200;— Einlage in der Sparcasse zu Pettau .... 1100.10 1 Coupon 2.10 Summe II. 1302.20 Dir. Hans Tschanet Vereins ob mann, ' I Prof. Rudolf Gaupraann Cassior. Verzeichnis (1er Mitglieder des Studenteiiuiiterstiitzungsvereines in l’ettau im Schuljahre 1892/93. 1 M 1 fl. ' S Frau Beer A., Hausbesitzerin / 1 Herr Bergbaus C., Fleischhauer — 2 „ Blanke W.. Buchhändler „ v. Bouvard Franz, k. k. 1 — Commissär ..... j 1 — „ Bratuža Alois, Beneficiat 1 — „ Brenčič Andreas, Gastwirt — 2 „ Cilenšek Mart., Professor 1 — „ Capek A., k. k. Commissär 1 — „ Cell Franz, Gastwirt . . — 1 „ Črnko M., Stadtpfarrvicar 2 — „ Dolmscheg Peter, Wirt . — 1 „ Eckl Ernst, Bürgermeister 2 — „ Ferk Jakob, Scliuldirector 1 — Frln. Ferner, Private .... 1 — Herr Fersch Josef, Kaufmann „ Dr. R. v. Fichtenau Sixtus, 1 — Advocat 2 — „ Filaferro.Carl, k. k. Notar „ Dr. Fraidl Ad., k. k. Ge- 1 — richtsadjunkt .... 1 — „ Fürst K., Weingrosshändl. B’rau Aloisia Gregorič, Advo- 1 — catenswitwe — Herr Gaupmann R., Professor 1 — Frau Marie Hauswirth. Gastw. Herr Held Ignaz, Expeditor der Südbahn „ llovšek R.. k. k. Steuer- — 1 1 — amtspraktikant .... 1 — „ Jurza And., Kaufmann . 1 — „ Kasimir Josef, Kaufmann 1 1 „ Kitak, Eierhändler . . . — 1 „ Kollenz Josef, Kaufmann 1 — „ v.Kottowitz F., Kaufmann 1 — „ Krainz L., k. k. Controllor 1 • — „ Kunstek Lukas, Professor „ Langerholz Johann, k. k. 1 — Gerichtsadjunkt . . . „ Leber And., k. k. Finanz- 1 1 wachleiter 2 — „ März, Gastwirt .... — 1 Frau Mahacz F., Productenh. 1 — Herr Maister J., Hafnermeister „ Maicen Ferd., Gymnas.- 1 — Religionslehrer .... „ Martinek Josef, k. k. 1 Hauptsteuereinnehmer 1 — „ Matzun F., Hausbesitzer 1 ‘2 „ Mayer Simon, Hutmacher 1 — „ Dr. Michelitsch II., Advocat 1 8 — Der liochw. Minoritenconvent Herr Modrinjak Mathias, inful. Probst etc............... „ Molilor Hans, Apotheker „ MursclietzG.. Steinmetzm. „ Neid J., Exped. d. Südbahn „ Ornig J., Bäckermeister „ Fr. Osterberger. Hotelier „ Petter Paul, Gutsverwalt. „ Pevez Ignaz, k. k. Bezirksrichter ................... „ Dr. Ploj Jakob, Advocat „ Pogatscher J., Professor „ Poskoschill G., Kaufmann „ Dr. Hak Anton, Arzt . „ Reicher Franz, Gastwirt Frau Remitz, Hausbesitzerin . Herr Ružička Ad., Kaufmann „ Sadnik Raim., Kaufmann ,, Sadnik R., k. k. Bezirksarzt . . ...................... ,, Sahla W., Gymnasiallehr. „ Ritter v. Scherer Alfons, k. k. Bezirkshauptmann „ Sellinschegg A., Kaufm. „ Dr. Schiffrer Joh., k. u. k. Regimentsarzt .... Baron Schmigotz, k. k. St.-Conc.- Praktikant............... Herr Sonnenschein, Viktualienhändler ........................ „ Schwab Willi., Kaufmann „ Heinr. Stainko, Kaufmann „ August Stanitz, Gastwirt „ Stary Ileinr.. Bäckermeist. „ Steudte J., Bindermeister Frau Straschill, Wirtin . . . Herr Struckl Ed., k. k, Post- v Verwalter............... „ Šalamon Franz* Stadt- r pfarrcaplan............. „ Šulinc, k. k. Steueramts- praktikant............... „ Tranconi J., Zuckerbäcker „ Tschanet llans, Gymna- sialdirector............. „ Dr. linterhuber A., Prof. „ Visconti Guido, k. k. Gerichtsadjunkt .... Frau Weiss Walburga, Wirtin Herr Wibmer Rud., Lebzelter fl. 2 1 L 1 1 1 20 1 1 1 Die Schülerküche (dijaška kuhinja), für arme und begabte Studierende der Anstalt, gegründet im Jahre L886, bestand auch in diesem Schuljahre und spendete in der Woche 90 Miltagmahle. Für all<‘ der studierenden Jugend erwiesenen Wohlthaten wird im Namen derselben von Seite der Direction der herzlichste Dank entrichtet. VII. Statistik der Schüler im Schuljahre 1802/05. — Die kleine Zahl rechts oben bezieht sich von 2 an auf die Privatisten. G 1 a s a e 0? ■ ■ I. Zahl. I. II. III. IV. 0 cn ■ Zu Ende 1891/92 39 25 20 19 103 Zu Anfang 1892/93 32 27 17 111 Während des Schuljahres eingetretep .... — — 1 — 1 im ganzen also aufgenommen 35 32 28 17 112 Darunter: Neu aufgenommen und zwar: aufgestiegen 2 2 1 37 Repetenten — 1 — 2 3 Wieder aufgenommen und zwar: aufgestiegen — 26 22 14. 62 Repetenten 3 3 4 — JO i Während des Schuljahres ausgetreten .... 9 6 4 2 21 Schülerzahl zu Ende 1892/93 . 26 26 24 15 91 Darunter: Öffentliche Schüler .... 26 26 23 15 90 Privatisten — — 1 — 1 2. Geburtsort (Vaterland.) 1 Steiermark 24 25 23* 14 86' (Pettau) (2) (7) (10) (1) (20) Kärnten 1 1 — 2 Krain — — — 1 1 Ungarn 1 — — — 1 Summe . 26 26 23' 15 90 < 3. Muttersprache. Deutscli 8 13 14 3 38 Slovenisch 18 13 9' 12 521 Summe . 26 26 23' 15 90' 4. Religionsbekenntnis. Katholisch 26 26 231 \ 15 90' 5. Lebensalter am Ende des II. Semesters. 10 Jahre [11 2 — — — 2 12 „ 7 5 1 — 13 1» „ 7 8 7 — 22 1! 6 3 5 3 17 15 „ 4 4 2« 1 11* 16 „ — 6 3 2 11 17 „ . . — — 2 6 8 18 — — 3 2 5 19 „ — — — 1 1 Summe . 26 26 23i 15 90' 6. Nach dem Wohnorte der Eltern. Ortsangehörige 6 9 13 3 31 Auswärtige | 20 17 10> 12 59' Summe . 26 26 23' 15 90' C 1 a s s e 5 7. Classification, a) Zu Ende des Schuljahres 1892/93. I. II. III. IV. 9 a rx 1. Fortgangsclasse mit Vorzug . 1 1 2 1 5 1. „ 17 22 19 14 72 Zu einer Wiederholungsprüfung zugelassen — 1 1 — 2 11. Fortgangsclasse 5 2 1» — 8» UI. „ 3 ■— — — 3 Ausserordentliche. Schüler — — — — — Summe . 26 26 23» 15 90» b) Nachtrag zum Schuljahre 1891/92. 6 Wiederholungsprüfungen waren bewilligt . . . — 4 — 2 Entsprochen haben ., — 3 — 1 4 Nicht entsprochen haben (oder nicht er- schienen sind) — 1 — 1 2 Darnach ist das Endergebnis für 1891/92 1. Fortgangsclasse mit Vorzug 3 3 2 3 11 1. „ 25 18 14 13 70 11. „ 8 4 2 3 17 m. „ 3 — 2 5 Ungeprüft blieben — — — — — Summe . 39 25 20 19 103 8. Geldleistungen der Schüler. Das Schulgeld zahlten im 1. Semester 20 12» 16» 6» 548 !) )) 11 6 10» 3 30» Ganz befreit waren im 1. Semester 12 17 10 10 49 »> 2. j, 15 20 12 12 59 Das Schulgeld betrug im Ganzen brutto . . . im 1. Semester 855 fl. »2- „ 466 „ Zusammen 1320 fl. Die Aufnahmstaxen betrugen .... 86 fl. Die Taxen für die Zeugnisduplicate betrugen 2 fl. 9. Besuch in den relat.-obligaten und nicht obligaten Gegenständen. Slovenisch für Slovenen . 18 13 9» 12 52» „ „ Nichtslovenen — , 10 5 3 18 Turnen 16 17 13 4 50 Gesang 14 14 9 6 43 Steirische Geographie und Geschichte: Dem Unterrichte wohnten bei .... 15 15 Der Prüfung unterzogen’ sich ..... — — — 5 5 10. Stipendien. Zahl der Stipendien — 1 1 — 2 Anzahl der Stipendisten — 1 1 — 2 Gesammtbetrag der Stipendien .... 200 fl. 11. Beiträge der Schüler zur SchülerhiMiothek 33 fl. 30 kr. 12. Lehrmitteldotation 500 fl. * 1 VIII. Verzeichnis der bis zum Schlüsse des Schuljahres an der Anstalt verbliebenen Schüler. Mit * sind die Vorzugsschüler bezeichnet. Wo das Geburtsland nicht beigefügt ist, hat als solches Steiermark zu gelten. I. Classe. Antolič Franz aus Koračite, liardorfer Arthur aus Gross-Körös. Borko Franz aus Kleindorf. Dolinšek Johann aus Grajena. Friedauer Josef aus Pobresch. Gašparič Alois aus Grajena. Horvat Josef aus Löschnitz. Horvat Leopold aus St. Margarethen. Kollaritsch Johann aus Villach. Koser Franz aus St. Lorenzen. (VV. B.) Kralj Ludwig aus I’aulofzen. Langerholz Guido aus Gilli. ♦Leben Alois aus l’odgorzen. Mlakar Alois aus Leskowetz. Nigl Franz aus Botkofzen. Pečovnik Rudolf aus Götsch. Pifko Ludwig aus Neudorf. Pihler Franz aus Ternowetzdorf. Samuda Alois aus St. Margarethen. Schaffer Edward aus Varea. Schaffer Eimil aus Varea. Schaffer Julius aus Varea. Schmidt Karl aus Trifail. Steudte Johann aus Pettau. Toplak Josef aus Arnfels. Unar Adolf aus Pettau. II. Classe. Bežan Josef aus Mauthdorf. Damše Vincenz aus Stattenberg. Ferk Otto aus Pettau. Freund Alois aus Sauritsch. Fürthner Franz aus Mureck. Gala Franz aus Woretzen. Hasenbühel Leopold aus Leibnitz. Kaučič Franz aus St. Veit. Knorek Karl aus Wisell. Korošec Karl aus Armsdorf. Kuharič Lorenz aus Lešnie. Laurenčič Johann aus Pettau. Leber Ludwig aus Marburg. Majerič Jakob aus Podwinzen. Maschel Max aus Pettau. Mraz Karl aus Polstrau. Oschgan Benno aus St. Paul in Kärnten. Pesek Anton aus Drasendorf. Petek Simon aus Samuschen. Sadnik Raimund aus Pettau. Schwab Egon aus Pettau. Sima Rudolf aus Rann bei Pettau. ♦Skrbinšek Josef aus Sela. Šegula Konrad aus Pettau. Unar Alois aus Pettau. Visenjak Franz aus Slomdorf. III. Classe. Ferk Friedrich aus Pettau. Sixtus, Ritter von Fichtenau, aus Pettau. Golob Josef aus Picheldorf. Held Ludwig aus Pettau. Horvat Anton aus Pettau. Hrastnik Karl aus Windisch-Feistritz. Janžekovič Franz aus Gabernik (Privatist.) .Irgolič Franz aus Zwetkofzen. Koser Vladimir aus Marburg. Kotzmuth Friedrich aus Pettau. ♦Mohorko Johann aus Stacheldorf. Ožvatič Franz aus Smolinzen. Pavlinič August aus Puschendorf. Pihler Josef aus Lotschitschdorf. Pischinger Ferdinand aus Friedau. Putrich Anton aus Pettau. Ribič Franz aus Rann bei Pettau. Schmölzer Gottfried aus Waitschach bei Pettau. ♦Schwab Wilhelm aus Pettau. Struckl Richard aus Marburg. Travniček Milan aus Pettau. Unar Emil aus Pettau. Vidovič Franz aus Sobetinzen. Weißenhof Anton aus Marburg. IV. Classe. Arnuš Johann aus Dornau. Baumann Martin aus St. l-orcnzcn (Drauf.) Čirič Anton aus III. Dreifaltigkeit. (W. I!.) Gala Ludwig aus Hl. Kreuz bei Luttenberg. ♦Kociper Johann aus Steinluger. Koser Bogumil aus Marburg. Murko Josef aus Tschernembl in Krain. Papst Franz aus Hwaletinzen Polanec Vincenz aus Tristeidorf. Poskoschill Alfons aus Pettau. Presinger Franz aus Franz. Skuhala Ferdinand aus Bodislafzcn. Slanet Georg aus Grajena. Streminger Vincenz aus St. Urban. Wratscbko Ewald aus St. Leonhard bei Tüffer. IX. Chronik. Das Schuljahr wurde am 16. September begonnen. Die Anstalt zählte beim Beginne des Schuljahres 111, am Ende 91 Schüler. Zur Aufnahme in die 1. Classe meldeten sich an beiden Terminen, abgesehen von den Repetenten, 32 Schüler, wovon 2 als unreif zurückgewiesen wurden, während einer, obwohl aufgenommen, nicht wieder erschien. Die Aufnahme in die übrigen Classen, sowie die Wiederholungsprüfungen waren am 17. September. Am 18. September fand nach dem ErölTnungs-gottesdiensle die Verlesung und Erklärung der Disciplinarvorschriften der Anstalt, die Mittheilung des Stundenplanes und die Vertheilung der Bücher seitens des Unterstützungsvereines statt und nachmittags wurde die Eröff-nungsconferenz abgehalten. Am 19. September begann der regelmässige Unterricht. Am Namensfeste Ihrer Majestäten des Kaisers und der Kaiserin wohnten Lehrkörper und Schüler dem feierlichen Hochamte bei. Die religiösen Übungen bestanden in 3-maliger Beichte und Gommu-nion, ferner in sonn- und feiertäglichem Gottesdienste. An Sonntagen wurde auch eine Exhorte abgehalten. Das 1. Semester wurde am 11. Februar geschlossen, das 2. Semester am 15. Februar eröffnet. Her Gesundheitszustand beim Lehrkörper war kein günstiger. Professor Lukas Kunstek erkrankte gleich im Anfänge der grossen Ferien an Gelenksrheumatismus und sah sich genötigt, beim Beginne des Schuljahres um einen zweimonatlichen Urlaub einzukommen. Da es trotz aller Bemühungen nicht möglich war, auf 2 Monate oder auch auf ein Semester einen Supplenten zu bekommen, so mussten seine Lehrfächer vertheilt werden. Religionslehrer Majcen übernahm die 8 Stunden Latein in der II. Classe, Professor Dr. Unterhuber die 4 Stunden Deutsch in der 2. Classe und Gymnasiallehrer Sahla die 4 Stunden Griechisch in der 4. Classe und um den Religionslehrer Majcen etwas zu entlasten, besorgte Professor Cilenšek während der zwei Monate Slovenisch in der 1. Classe. Am 21. November nahm Professor Kunstek seine Lehramtsthätigkeit wieder auf. Auch Professor Gaupmann war 17 Tage unpässlich. Bei den Schülern war der Gesundheitszustand im Ganzen befriedigend, nur einer derselben, Ferdinand Pischinger von der III. Classe, musste infolge ärztlicher Anordnung vom 7. Juni an dem Unterrichte ferne bleiben. Conferenzen wurden im Laufe des Schuljahres einundzwanzig abgehalten. Am 12., 13. und 14. April inspirierte Herr Landesschulinspector Dr. Johann Zindler die Anstalt, am 13. April der Fachinspector fürs Zeichnen, Professor Hermann Lukas, den Zeichenunterricht, und am 14. April betheiligte sich an der Inspicierung auch Herr Dr. Moriz Ritter von Schreiner, Mitglied des Landesausschusses und Unterrichtsreferent in demselben. Die behördlich concessionierte Musikschule wurde von (> Gymnasialen besucht. Von der Verpflichtung, das Griechische zu erlernen, waren im Sinne des § 19, Absatz 2, des Organisationsentwurfes von der III. Classe 9, von der IV. Classe I Schüler befreit. Dieser Absatz lautet: Nur solche Schüler des Untergymnasiums, welche nicht in das Obergymnasium übertreten, können für die 3. und 4. Classe des Untergymnasiums auf besonderes Ansuchen, über welches die Lehrerversammlung mit Bücksicht auf die Disciplin der Schule sich auszusprechen hat, durch den Landesschulrat!» vom Erlernen des Griechischen enthoben werden. Am Ende des vorigen Schuljahres schenkten dem Studentenunter- stützungsvereinc die Schüler Bader Abdon 4, Sadnik Raimund 2, Schwab Egon 1, Šegula Conrad 2 Bücher. Die Versetzungsprüfungen waren vom 1. bis 8. Juli, am 12. Juli wurde die Schlussconferenz abgehalten und am 1.5. Juli das Schuljahr mit dem Dankamte und der Zeugnisveriheiluug geschlossen. Die Prüfung aus steirischer Geographie und Geschichte, der der k. k. Bezirkshauptmann, Herr Dr. Alfons Ritter von Scherer, vom Lehrkörper Herr Professor Dr. Unterhuber und der Volksschuldirector Herr Jakob Ferk beiwohnten, wühle am 28. Juni von 2 bis 4 Uhr abgehalten. Den Unterricht hatten alle 15 Quartaner besucht, der Prüfung unterzogen sich fünf. Den ersten Preis, die silberne Medaille, errang Allons Poskoschi 11; den zweiten Preis, auch die silberne Medaille, erwarb Ewald Wratschko; den dritten Preis bekam Johann Kociper, nämlich vom Herrn Bürgermeister Ernst Eckl gespendete 10 Silberkronen. Josef Murko und Georg Stan et erhielten Bücher, die vom Director, der diesen (Jegenstand lehrt, gespendet wurden. Am 4. Juli fand die statutenmässige Generalversammlung des Studenten-unterstützungsvereines statt, in welcher der Bechenschaftsbericht über das Schuljahr 1892/93 erstattet und genehmigt wurde. Dem in Ruhestand tretenden Cassier Professor Rudolf Gaupmann wurde der schönste Dank für seine seit dem Bestehen des Vereines entfaltete Thätigkeit als Cassier, als Vertheiler und Einsammler der Bücher des Vereines und der Zeichenrequisiten erstattet. Im Vereinsauschusse sind pro 1893/94: Director Hans Tschanet als Obmann und Cassier, Religionslehrer Ferdinand Majcen als Schriftführer, Bürgermeister Ernst Eckl als Obmann-Stellvertreter und die Herren Apotheker Ignaz Behrbalk, Buchhändler Wilhelm Blanke und der k. k. Notar Carl Filaferro als Ausschüsse. Die Direction entrichtet im Namen der Schüler