Ifanbbudj bev Okfdic miti ©mutmungcu iiber bas folksFdjufojefett fiir fratit. 3m Stuftvage bež f. !. SanbežicJiidvatljež fiir Svetin ljerau§gege&en ooit 5>r. gfr. gkeitift f. f. i8e$trf§comntiffdt. — - Zbirka zakonov in ukazov o ljudskem šolstvu na Kranjskem. Izdal po naročilu c. kr. deželnega šolskega sveta za Kranjsko clr- iF'r- Heinz c. kr. okrajni komisar. Laibach 1895. Druck und Verlag von Ig’, v. Klemmayr & Fed. Bamberg. Worrvort. Die vorliegende Sammlung hat den Zweck, den Mitgliedern der Schulräthe, den administrativen Beamten, insoferne deren Amtsthätigkeit durch die Agenden der Schule in Anspruch genommen wird, und endlich den Lehrern an Volks- und Bürgerschulen ein Handbuch zu sein, nur eine gewünschte Gesetzesstelle oder eine im Verordnnngswege getroffene Bestimmung leicht und sicher zu finden. Durch den Gebrauch dieser Sammlung entfällt die zeitraubende Durchsicht der Reichs- und Landes¬ gesetze, dann des Verordnungsblattes für den Dienstbereich des Mini¬ steriums für Cultus und Unterricht und eventuell das Nachsuchen in den Normalienfammlungen. Das Buch besteht aus drei Theilen. Der erste Th eil um¬ fasst die auf das Volksschulwesen bezughabenden Reichsgesetze und Ministerialverordnungen, wobei in erster Linie jene Verordnungen des Ministeriums für Cultus und Unterricht Aufnahme fanden, welche mit Rücksicht auf die speciellen Verhältnisse Krams von besonderer Wichtigkeit erschienen. Der zweite Th eil enthält die einschlägigen Landesgesetze für Kram und der dritte Th eil die bezüglichen Verordnungen und Erlässe des Landesschulrathes für Kram. Einzelne Verordnungen und Erlässe, deren Aufnahme in die Sammlung sich erst nach beendetem Drucke der gedachten drei Theile als wünschenswert darstellte, sind in einem Nachtrage zusammengefasst. Um dem Nachschlagendcn bei möglichst geringer Mühe eine thunlichst vollständige Kenntnis der für den gegebenen Fall maßgebenden Bestimmungen zu vermitteln, ist die Anordnung getroffen, dass bei jenen Paragraphen, auf welche ein späteres Gesetz, eine Verordnung oder ein Erlass Bezug hat, unter den: Striche entweder die neue Be¬ stimmung selbst abgedruckt oder die Nummer derselbe» in der vor¬ liegenden Sammlung citiert ist. Aus diesem Grunde sind insbesondere einzelne Verordnungen und Erlässe, welche ihrer Natur nach erst im dritten Theile zu bringen gewesen wäre::, bereits im ersten oder zweiten Theile unterhalb des Striches abgedrnckt. Außerdem ist dem Handbuche ein chronologisches Register sämmtlicher in demselben enthaltenen Gesetze, Verordnungen, Erlässe und oberstgerichtlichen Entscheidungen sowie ein ausführliches alpha¬ betisches Sachregister angefügt. In jenen Gesetzen, in welchen einzelne Bestimmungen im Laufe der Jahre abgeändert oder durch neue Bestimmungen ersetzt wurden, ist an der Stelle des alten der neue Text unter Berufung auf das betreffende Gesetz, und zwar mit kleineren Lettern abgedruckt worden. Von jenen Verordnungen und Erlässen, welche nicht mehr im vollen Umfange gelten, ist bloß der giltige Theil derselben einbezogen. Die Redaction des slove nischen Textes des Buches wurde theils durch die Herren k. k. Regiernngssecretär Josef Rihar und k. k. Realschnlprofessor und Bezirksschnlinspector Franz Levee, theils durch den gegenwärtigen Director der k. k. Lehrer-Bildungsanstalt in Laibach, Franz Hubad, besorgt. An den bereits in slovenischer Sprache ausgegebenen Gesetzen und Verordnungen wurden behufs Auf¬ nahme derselben in die vorliegende Sammlung nur jene Abänderungen vorgenommen, welche mit Rücksicht auf die Entwicklung der flovenifchen Sprache und mit Rücksicht auf die Einheitlichkeit des Ausdruckes geboten erschienen. Jene Verordnungen und Erlässe, welche bisher nicht in slovenischer Sprache Vorlagen, wurden in diese Sprache übertragen. Die in dein Buche gebrauchten Abkürzungen sind die allgemein üblichen, die wichtigsten derselben sind unten besonders zusammengestellt. Bemerkt wird endlich, dass in ähnlicher Weise, wie dies in an¬ deren Kronländern der Fall ist, in Intervallen von mehreren Jahren zu diesem Buche Nachträge erscheinen werden, welche die inzwischen erschienenen neuen Gesetze, bezw. die neu ansgegebenen Verordnungen und Erlässe, bringen sollen. Abkürzungen. a. b. Gesetzbuch — allgemeines bürger¬ liches Gesetzbuch. Anm. — Anmerkung. betr. — betreffend. B. Sch. R. — Bezirksschulrath. d. S. — dieser Sammlung. E. — Erlass. Justizmin. — Justizministerium. Kdmchg. — Kundmachung. L. B. A. — Lehrer-Bildungsanstalt. L. G — Landesgesetz. L. G. Bl. — Laudesgesetzblatt. L. Sch. R. — Laudesschulrath. M. E. — Erlass des Ministers für Cultns und Unterricht. M. B. — Verordnung des Ministers für Cultus und Unterricht. M. V. Bl. — Verordnungsblatt des Ministers für Cultus und Unter¬ richt. Präs. — Präsidium. R. G. — Reichsgericht. R. G. Bl. — Reichsgesetzblatt. R. V. G. — Reichs-Volksschulgesetz. S. , s. — siehe. Sch. u. U. O. — Schul- und Unterrichts- orduuug. Brdg. — Verordnung. V. G. H. — Verwaltuugs - Gerichtshof. V. Sch. — Volksschulen. Bcrichtigmist. Auf Seite 460 soll es im Z 44, sud e), statt: «Die Reisekosten-Entschä¬ digungen und Taggelder für die Abgeordneten der Bezirksconferenzen» — richtig heißen: «Die Reisekosten-Entschädigungen und Taggelder für die Abgeordneten der Bezirksconferenzen zn den Landes-Lehrerconferenzen». VIII X XII XIV XVI XVIII Datum des Normale I^eto in clan G e g c >> st and I' v e d »i e t Seite Ltran 3. März 3. mareija 9. März 9. mareija 1b. März 15. mareija 19. März 19. mareija 28. Marz 28. mareija 30. März 30. mareija 29. April 29. -aprila 17. Mai 17. maja M. E., laut dessen die Ansprnchsschreiben um Arnien- bücher von den Bezirksschulräthcn unmittelbar an die Schulbücherverlagsdircction in Wien einzusenden sind LI. r., ravni!i ranmerab ueiteljstva M. E. betr. die Classification an Volks- und Bürger¬ schulen und die Versetzung der Schüler iu höhere Classen LI. r. o klasitikaeiji na ljudskib in meseanskil» solab in o prenmstitvi uesneev v visjs ranrede . . . . E. d. L. Sch. R. für Krain betr. die Herausgabe eiues Lehrganges für den Unterricht an den V. Sch. K. klon. 8. SV. na Kranjsko o podrobnem neuem navodilu na pouk v ljudskib solab Kdmchg. des Landesprüsideuten iu Krain betr. die Be¬ freiung der Volksschullchrer in Krain von den Grund- euilastungszuschlägeu zu der auf diese Bezüge ent¬ fallenden Einkommensteuer lianK-Iasilo denelne^a predsednika na Kranjsko o oprostitvi ljudskib ueiteljsv na Kranjskem od nemljisko-odvennib priklad k priliodarini, odpada- joei na te prejemke Reichsgesetz betr. eine Abänderung der Bestimmungen über die Reise- uud Zehrungskosteu der Mitglieder der Landes- und Bezirksschulräthe I trnavni nakan o prsmembi doloeil o troskib na pot in na brano udom deLelnili in okrajnilr solskib svetov M. E. betr. die Bctheiluug der Schüler au Volks- uud Bürgerschulen mit Jngendschriftcn LI. r., kako je deliti spise na mladino med »eenes na ljudskih in meseauskib šolal» M. E. betr. die anzustrcbcnde Stabilität in den Lehr¬ büchern für Volks- und Bürgerschulen LI. r., da je skrbeti, naj bodejo uöns knjiae na ljudske in msseanske sole stalne 160 161 328 329 16 17 1405 ^437 1471 1404 436 l470 594 595 330 331 332 333 228 229 XX XXII XX l v XXVI Datum des Normale I^eto in clan G egen ft and I' >' v l! m e 1 15. oktobra 19. November 19. novembra 12. December 12. äoesmbra 31. December 31. äscsmbrs 1887 19. Immer 19. sannvarsa 5. Februar 5. ksbruvarsa 28. Mai 28. masa 20. Juli 20. snlisa LI. r., da äoloöevanso rsäa 12 voronanka pri pre- 8kn8nsi 0 nein N8p08oblssno8ti irr prsämot kon- lbrsnoiso i^praZovaino Komi8iss. M. E. betr. die specielle Prüfung aus dem Orgelspiele bei den Prüfungscommissionen LI. r. 0 8pooisalni prssknDnsi 12 or^lsansa pri irprass- valni komisisi. M. E. betr. Taxen bei Lehrbefähigungsprüfungen in demselben Termine LI. r. 0 tak8ab pri prs8k»8nsab 0 nöni U8po8obls8no8ti v istsm rvkn E. d. L. Sch. R. für Krain betr. die Dauer der Schul¬ pflicht und des Besuches der Wiederholnngsschnle in Städten und Märkten mit drei- und mehrclassigen Schulen 11. clsL. s. 8v. 2a Kransgko, kako in 8pooisalniir preeknsnsalr. M. E. betr. die Ueberwachnng des Verhaltens der Schulkinder außerhalb der Schule, insbesondere auch bezüglich des Tabakrauchens Ll. r. 0 naclüvrovansi vsclsnsa eolekili otrok Lunas Sole, o8obito, Kar 88 lies kasensa 363 384 385 888 389 632 633 22 23 110 111 382 383 130 131 XXVIII XXX XXXII Nr. 1. Staatsgrundgeseh vom 21. December 1867, H. G. Hl. Ur. 142, über die liNgcmcineil Rechte der Staatsbürger sür die i»l Reichsrathc vertretenen Königreiche und Lander. Mit Zustimmung beider Häuser des Reichsrathes finde Ich das nachstehende Staatsgruudgesetz über die allgemeinen Rechte der Staats¬ bürger zu erlassen und anzuordnen wie folgt: Art. l7. Die Wissenschaft und ihre Lehre ist frei. Unterrichts- und Erziehungsanstalten zu gründen und an solchen Unterricht zu ertheileu, ist jeder Staatsbürger berechtigt, der seine Be¬ fähigung hiezu in gesetzlicher Weise nachgewiesen hat. Der häusliche Unterricht unterliegt keiner solchen Beschränkung. Für den Religionsunterricht in den Schulen ist von der betref¬ fenden Kirche oder Religionsgesellschaft Sorge zu tragen. Dem Staate steht rücksichtlich des gejammten Unterrichts- und Erziehungswesens das Recht der obersten Leitung und Aufsicht zu. Art. 18. Es steht jedermann frei, feinen Beruf zu wählen und sich für denselben auszubilden, wie und wo er will. Art. 19. Alle Volksstämme des Staates sind gleichberechtigt, und jeder Volksstamm hat ein unverletzliches Recht auf Wahrung und Pflege seiner Nationalität und Sprache. Die Gleichberechtigung aller landesüblichen Sprachen in Schule, Amt und öffentlichem Leben wird vom Staate anerkannt. In den Ländern, in welchen mehrere Volksstümme wohnen, sollen die öffentlichen Unterrichtsaustalten derart eingerichtet sein, dass ohne Anwendung eines Zwanges zur Erlernung einer zweiten Landessprache jeder dieser Volksstämmc die erforderlichen Mittel zur Ausbildung in seiner Sprache erhält. 4 I- Rcichsgesetze und Ministerin!-Verordnungen. 2. Nr. 2. Gesetz vom 25. Mai 1868, U- G- Dl. Ur. 48, wodurch grundsätzliche Bestimmungen über das Verhältnis der Schule zur Kirche erlassen werden.' Mit Zustimmung der beiden Häuser des Reichsrathes finde Ich folgendes Gesetz zn erlassen: 8 1. Die oberste Leitung und Aufsicht über das gesummte Unter¬ richts- und Erziehnngswescn steht dem Staate zu und wird durch die hiezu gesetzlich berusenen Organe ansgeübt. 8 2. Unbeschadet dieses Aufsichtsrechtes bleibt die Besorgung, Leitung und unmittelbare Beaufsichtigung des Religionsunterrichtes und der Religionsübungen für die verschiedenen Glaubensgenossen in den Volks- und Mittelschulen der betreffenden Kirche oder Religionsgesellschaft überlassen. Der Unterricht in den übrigen Lehrgegenständen in diesen Schulen ist unabhängig von dem Einflüsse jeder Kirche oder Religionsgesellschaft. Z 3. Die vom Staate, von einem Lande oder von Gemeinden ganz oder theilweise gegründeten oder erhaltenen Schulen und Erziehungs¬ anstalten sind allen Staatsbürgern ohne Unterschied des Glaubens¬ bekenntnisses zugänglich. 8 4. Es steht jeder Kirche oder Religionsgesellschaft frei, aus ihren Mitteln Schulen für den Unterricht der Jugend von bestimmten Glaubensbekenntnissen zu errichten und zu erhalten. Dieselben sind jedoch den Gesetzen für das Unterrichtswesen unter¬ worfen und können die Zuerkennung der Rechte einer öffentlichen Lehr¬ anstalt nur dann in Anspruch nehmen, wenn allen gesetzlichen Bedin¬ gungen für die Erwerbung dieser Rechte entsprochen wird. 8 5. Die Benützung von Schulen und Erziehungsanstalten für bestimmte Glaubensgenossen ist Mitgliedern einer anderen Religions¬ gesellschaft durch das Gesetz nicht untersagt? > S. die ausführenden Landesgesotze für Krain im II. Theilc d. S. (Nr. 51). ? Wenn eine für Angehörige einer bestimmten Rcligionsgenossenjchaft errichtete Schule von Kindern eines anderen Bekenntnisses benützt wird, so ist es Sache der Eltern oder ihrer Stellvertreter, diesen Kindern häuslichen Unterricht in der Religion ertheilen zu lassen, für welchen Unterricht ß 23 des R. V. G. und Art. 17, Absatz 3, des Gesetzes Aber die allgemeinen Rechte der Staatsbürger maßgebend sind. (M. E. vom 15. December 1869, Z. 10.590, M. V. Bl. 1869 Nr. 100.) 6 I. Reichsgesetze und Ministerin!-Verordnungen. 2. Z 6. Die Lehrämter an den im Z 3 bezeichneten Schulen und Erziehungsanstalten sind für alle Staatsbürger gleichmäßig zugänglich, welche ihre Befähigung hiezu in gesetzlicher Weise nachgewiesen haben. Als Religionslehrer dürfen nur diejenigen angestellt werden, welche die betreffende konfessionelle Oberbehörde als hiezu befähigt er¬ klärt hat. Bei anderen Schulen und Erziehungsanstalten G 4) ist diesfalls das Errichtungsstatut maßgebend. Die Wahl der Erzieher und Lehrer für den Privatunterricht ist durch keine Rücksicht auf das Religionsbekenntnis beschränkt. Z 7. Die Lehrbücher für den Gebrauch in den Volks- und Mittelschulen sowie in den Lehrer-Bildungsanstalten bedürfen nur der Genehmigung der durch dieses Gesetz zur Leitung und Beaufsichtigung des Unterrichtswesens berufenen OrganeU Religionslehrbücher können jedoch erst dann diese Genehmigung erhalten, wenn sie von der bezüglichen konfessionellen Oberbehörde für zulässig erklärt worden sind. Z 8. Das Einkommen der Normalfchulfonde, des Studienfondes und sonstiger Stiftungen für Unterrichtszwecke ist ohne Rücksicht auf das Glaubensbekenntnis zu verwenden, insoweit es nicht nachweisbar für gewisse Glaubensgenossen gewidmet ist. Z 9. Der Staat übt die oberste Leitung und Aufsicht über das gestimmte Unterrichts- und Erziehungswesen durch das Unterrichts¬ ministerium aus. Z 10. Zur Leitung und Aufsicht über das Erziehungsweseu, dann über die Volksschulen und Lehrer-Bildungsanstalten werden in jedem Königreiche und Lande n) ein Landesschülrath als oberste Landcsschulbehörde, b) ein Bezirksschulrath für jeden Schulbezirk, o) ein Ortsschulrath für jede Schulgemeinde bestellt. Die Eintheilung des Landes in Schulbezirke erfolgt durch die Landesgesetzgebung. 8 11. Der bisherige Wirkungskreis der geistlichen und weltlichen Schulbehörden, und zwar: n) der Landesstellc, der kirchlichen Oberbehörden und Schnlober- anfseher, l lieber die Zulässigkeit von Lehr- und Lesebüchern für Volksschulen j. Z 8 des R. V. G. sanrmt den Anmerkungen. 8 I- Reichsgesetze und Ministerial-Verordnungen. 2. k>) der politischen Bezirksbehörde und der Schuldistrictsausseher, v) der Ortsseelsorger und Ortsschulaufseher, hat, unbeschadet der Bestimmung des 8 2, an die im 8 10 bezeichneten Organe überzugehen. 8 12. In den Landesschulrath sind unter dem Vorsitze des Statthalters (Landeschefs) oder seines Stellvertreters Mitglieder der politischen Landesstelle, Abgeordnete des Landesausschusscs, Geistliche aus den im Lande bestehenden Confessionen und Fachmänner im Lehr¬ wesen zu berufen. Die Zusammensetzung der im 8 10, lit. b und o, bezeichneten Bezirks- und Ortsschulräthe wird durch die Landesgefetzgebung festgestellt? ß 13. Durch die Landesgesetzgebung sind die näheren Bestim¬ mungen iubetreff der Zusammensetzung und Einrichtung des Landes-, Bezirks- und Ortsschulrathes, daun die gegenseitige Abgrenzung des Wirkungskreises derselben, ferner die näheren Bestimmungen rücksichtlich des Uebcrganges des Wirkungskreises der bisherigen geistlichen und weltlichen Schulbehörden an den Landes-, Bezirks- und Ortsschulrath festzustellen. Ebenso ist durch das Landesgesetz zu bestimmen, ob und wieferne ausnahmsweise auch Abgeordnete von bedeutenden Gemeinden in den Landesschulrath einzutreten haben? 8 14. Die 88 1, 2, 3, 4, 5, 6, 8 und 9 treten mit dein Tage der Kundmachung dieses Gesetzes in Wirksamkeit, und werden alle mit diesen Paragraphen im Widerspruche stehenden, bisher gütigen Gesetze und Anordnungen außer Kraft gesetzt. Das mit Allerhöchster Entschließung vom 25. Juni 1867 genehmigte Regulativ, betreffend die Einsetzung eines Landesschulrathes für die Königreiche Galizien, Lodomericn und das Großherzogthum Krakau, bleibt unberührt. 8 15. Mein Minister für Cultus und Unterricht ist mit dem Vollzüge dieses Gesetzes beauftragt. i S. die bezüglichen Landesgesetze für Krain snd Nr. 51 d. S. 10 I. Rcichsgesetze und Ministerial-Verordnungen. 3. Nr. 3. Gesetz vvm 25. Mai 1868, U. G. Dl. Ur. 49, wodurch die intcrconfcssioncllen Bcrhälinissc der Stantsbnrger in den darin anüegcbcnc» Beziehungen geregelt werden. Mit Zustimmung der beiden Häuser des Reichsrathes finde Ich das nachfolgende Gesetz, wodurch die interconfessionellen Verhältnisse der Staatsbürger in den darin angegebenen Bestimmungen geregelt werden, zu erlassen. Art. 9. Angehörige einer Kirche oder Religionsgenossenschaft können zu Beiträgen an Geld und Naturalien oder zu Leisturigen an Arbeit für Cultus- und Wohlthätigkeitszwecke einer anderen nur dann verhalten werden, wenn ihnen die Pflichten des dinglichen Patronates obliegen, oder wenn die Verpflichtung zu solchen Leistungen auf privat¬ rechtlichen, durch Urkunden nachweisbaren Gründen beruht, oder Werin sie grundbücherlich sichergestellt ist. Kein Seelsorger kann von Angehörigen einer ihm fremden Con- fession Taxen, Stolgcbüren u. dergl. fordern, außer für auf deren Ver¬ langen wirklich verrichtete Functionen, und zwar nur nach dem gesetz¬ lichen Ausmaß. Art. 10. Die Bestimmungen des vorhergehenden Artikels 9 finden auch auf Beiträge und Leistungen für Unterrichtszwecke volle Anwendung, außer wenn die Angehörigen einer Kirche oder Religions¬ genossenschaft mit Angehörigen einer anderen vermöge der gesetzlichen Einschulung eine Schulgenleinde bilden, in welchem Falle die Ein¬ geschulten ohne Unterschied der Confession die zur Einrichtung und Erhaltung der gemeinschaftlichen Schule und zur Besoldung der au derselben angestellten Lehrer erforderlichen Kosten, jedoch niit Ausschluss der Kosten für den Religionsunterricht der einer andern Confession Angehörigen, zu tragen haben. Eine zwangsweise Einschulung in die Schule einer anderen Con¬ fession findet nicht statt. Art. 11. Alle in den Bestimmungen der vorstehenden Artikel 9 und 10 nicht begründeten Ansprüche der Geistlichen, Messner, Organisten und Schullehrer, dann der Cultus-, Unterrichts- und Wohl- thätigkeitsanstaltcn einer Kirche oder Religionsgcnossenschaft auf Beiträge und Leistungen von Seite der Angehörigen einer anderen sind als erloschen zu betrachten. 12 1. Reichsgesetzc und Ministerin! - Verordnungen. 3. 4. Art. 15. In Schulen, welche non Angehörigen verschiedener Kirchen oder Rcligionsgescllschnften besucht werden, soll, soweit cs nus¬ führbar ist, dein Unterrichte eine solche Eintheilung gegeben werden, bei welcher auch der Minderheit die Erfüllung ihrer religiösen Pflichten ermöglicht wird. Nr. 4. Gesetz vom 14. Mai 1869, K G. Dl. Ur. 62, (theilweise abgeandert > durch das Gesetz vom 2. Mai 1883, R. G. Bl. Nr. 53), durch welches die Gruudsnbc des Nnterrichtswesciis bezüglich der Volksschulen fcstgestellt werden iRcichsvolksschulgescio.? Mit Zustimmung beider Häuser des Reichsrathes fiude Ich fol¬ gendes Gesetz zu erlassen: Von den öffentlichen Volksschulen. I. Zweck und Kinrichtung der Schulen. 8 1. Die Volksschule hat zur Aufgabe, die Kinder sittlich-religiös zu erziehen, deren Geistesthätigkeit zu entwickeln, sie mit den zur weiteren Ausbildung für das Leben erforderlichen Kenntnissen und Fertigkeiten auszustatten und die Grundlage für Heranbildung tüchtiger Menschen und Mitglieder des Gemeinwesens zu schaffe». 8 2. Jede Volksschule, zu deren Gründung oder Erhaltung der Staat, das Land oder die Ortsgemeinde die Kosten ganz oder thcil- weise beiträgt, ist eine öffentli che Anstalt und als solche der Jugend ohne Unterschied des Glaubensbekenntnisses zugänglich)? Die in anderer Weise gegründeten und erhaltenen Volksschulen sind Privatanstalten. ' Die geänderten Paragraphc sind mit kleinereil Lettern gedruckt. Die zur Durchführung derselben getroffenen Anordnungen s. in der M. V. vom 8. Juni 1883, Z. 10.618 (Nr. 5 d. S.). - Die ausführcndeu Laudesgesctze für Kram s. iin II. Theile d. S. Z Durch eine freiwillige Subvention aus Commuualmitteln wird noch nicht der Charakter einer öffentlichen Schule begründet. (M. V. vom 18. November 1870, Z. 10.750, M. V. Bl. 1870 Nr. 157.) ' 14 I- Reichsgesetze und Ministeriell-Verordnungen. 4. 1. Allgemeine Volksschule. Z 3.' Die Lehrgegenstände der allgemeinen Volksschule sind: Religion; Lesen und Schreiben; Unterrichtssprache; Rechnen, in Verbindung mit der geometrischen Formenlehre; das für die Schüler Fasslichste und Wissenswerteste aus der Naturgeschichte, Naturlehre, Geographie und Geschichte mit besonderer Rücksichtnahme auf das Vaterland und dessen Verfassung; Zeichnen; Gesang; ferner: weibliche Handarbeiten für Mädchen; Turnen, für Knaben obligat, für Mädchen nicht obligat. Der Umfang, in welchem die Lehrgegenstände behandelt werden, richtet sich nach der Stufe, auf welcher jede Schirle mit Rücksicht auf die Anzahl der verfügbaren Lehrkräfte steht. Eben davon hängt auch die Ausdehnung des Unter¬ richtes auf andere, als die hier genannten Lehrgcgcnstünde, insbesondere in einer andern Landessprache (Z 6) ab. 8 4. Die Lehrpläne ^ür die Volksschulen sowie alles, was zur inneren Ordnung derselben gehört , stellt der-Minister für Cultus und Unterricht nach Einvernehmung oder auf Grund der Anträge der Landes¬ schulbehörden fest? ' Die Anordnungen zur Durchführung dieses Paragraphes s. in der M. V. vom 8. Juni 1883, Z. 10.618 (1) (Nr. 5 d. S.). - Wegen Förderung des Sprachunterrichtes s. M. E. vom 5. April 1878, Z. 5316 (Nr. 34 d. S.). Ucbcr den Gebrauch einer einheitlichen deutschen Orthographie in den Volks- und Bürgerschulen s. M. V. vom 2. August 1879, Z. 4779 (Nr. 40 d. S.). ° Die den: Unterrichtsminister nach tz 4 des R. V. G. zustehende Fest¬ stellung der Lehrpläne für die öffentlichen Volksschulen erfolgte zunächst in provisorischer Weise durch die M. V. vom 20. August 1870, Z. 7078 (M. B. Bl. 1870 Nr. 120) und vom 20. August 1870, Z. 7648 (Sch. u. U. O.; Nr. 12 d. S.). Mit der ersteren wurde ein vollständiger Lehrplan für dreiclassige Bürger¬ schulen, beziehungsweise für die obersten drei Classen der achtclasfigen Bürger- schnlen niit der gleichzeitigen Einladung an die Landesschulbehörden vorgezeichnet, den provisorischen Lehrplan einer Berathung zu unterziehen und wegen etwaiger Acnderungen zu berichten; mit der zweiten citierten M. B. aber wurden die wesentlichen Grundsätze der Lehrpläne für die verschiedenen Kategorien der allgemeinen Volksschulen veröffentlicht und die Landesschulbehörden aufgefordert (Z 63 Sch. u. U. O.), auf dieser Grundlage Normal-Lehrpläne ausznarbeiten und bekannt zu geben, mit deren Beobachtung die Bezirksschulbehördeu auf An¬ trag der Bczirks-Lehrerconfercnzen den Lehrplan für die ihnen unterstehenden Schulen festznstellen haben. Da auf Grund dieser Bestimmungen nur seitens einzelner Landesschul¬ behörden Normal-Lehrpläne für Volksschulen zur Ausgabe gelangten, und um 16 I. Reichsgesetzc und Ministerial-Verordnungen. 4. 8 5. Der Religionsunterricht wird durch die betreffenden Kirchen-- in diese Angelegenheit die möglichste Einheit zu bringen, wurden mit der M. V. vom 18. Mai 1874, Z. 6548 (M. B. Bl. 1874 Nr. 32) Lehrpläne für Bürger¬ schulen (mit Berücksichtigung der laudesschulbehördlichen Gutachten) und für die verschiedenen Kategorien der allgemeinen Volksschulen mit der Bestimmung ver¬ öffentlicht, dass die Lehrpläne für die Bürgerschulen au Stelle der mit der M. V. vom 20. August 1870, Z. 7078 (M. V. Bl. 1870 Nr. 120), eiugeführteu provisorischen Lehrpläne mit dem Beginne des Schuljahres 1874/75 definitiv in Anwendung kommen und dass die Lehrpläne für die Volksschulen der den Landesschulbehörden nach Z 63 Sch. u. U. O. obliegenden Herausgabe von Normal- Lehrplänen zur Grundlage und Richtschnur dienen. Auf Grund dieses M. E. wurden mit dem Erlasse des L. Sch. R. für Krain vom 19. December 1874, Z. 2764/L.Sch. R., Lehrpläne für die verschiedenen Kategorien von Volksschulen, und zwar für nngetheilte cinclassige Volksschulen, für getheilte cinclassige Volksschulen, dann für zwei-, drei-, vier-, fünf-, sechs- und siebcnclassige Volksschulen, ferner der Entwurf eines Lectionsplanes für getheilte und für nngetheilte cinclassige Volksschulen herausgegeben. Im Hinblicke auf die Bestimmungen der M. V. vom 8. Juni 1883, Z. 10.618 (I) (Nr. 5 d. S.) und mit Rücksicht auf die geänderten Verhältnisse sind diese Lehrpläne für Volksschulen einer Revision unterzogen worden, und erfolgte auf Grund der M. E. vom 10. November 1884, Z. 20.691, mit dem Erlasse des L. Sch. R. für Krain vom 25. September 1886, Z. 2439'L.Sch.R. ex 1884, die Genehmigung und mit dem Erl. desselben L. Sch. R. vom 18. September 1888, Z. 1836/L. Sch. R. (Nr. 80 d. S.) die Ausgabe der revidierten Lehrvläne für die verschiedenen Kategorien der Volksschulen, und zwar für nngetheilte einclassige Volksschulen, für getheilte einclassige Volksschulen, für ungetheilte zweiclassige Volksschulen, für getheilte zweiclassige Volksschulen, für dreiclassige Volksschulen mit ganztägigen: Unterrichte, für dreiclassige Volksschulen mit theils ganz-, theils halbtägigen: Unterrichte in der I. und II. Classe, für vierclassige Volks¬ schulen, an denen die zweite Landessprache obligat gelehrt wird, für vierclassige Volksschulen, an denen die zweite Landessprache nicht obligat gelehrt wird, für fünfclassige Volksschulen, an denen die zweite Landessprache als obligater Gegen¬ stand gelehrt wird, für fünfclassige Volksschulen, an denen die zweite Landessprache nicht obligat gelehrt wird, endlich für sechs-, sieben- und achtclassige Volksschulen, an denen die zweite Landessprache als obligater Gegenstand gelehrt wird. Diese Lehrpläne wurden in der vorliegenden Sammlung einerseits wegen des bedeutenden Umfanges derselben, anderseits aus dem Grunde nicht abgedrnckt, weil dieselben bei den Bezirksschulbehörden erliegen und seinerzeit schon den einzelnen Schulleitungen (in deutscher Ausgabe) zukamen, beziehungsweise in slovenischer Ausgabe noch zugehen werden. Mit E. d. L. Schi R. vom 19. Mürz 1879, Z. 119/L. Sch. R., wurde ein Lehrgang für den Unterricht an den Volksschulen veröffentlicht: derselbe wird im Sinne des von der krain. Landes-Lchrerconfcrcnz im Jahre 1891 gefassten Beschlusses mit Rücksicht auf die seitdem geänderten Verhältnisse einer Revision unterzogen werden und sodann eventuell in abgänderter Fassung zur Neuausgabe gelangen. 18 I. Reichsgesetze und Ministerial-Verordnungen. 4. behörden (Vorstände der israelitischen Cultusgemeinden) besorgt und zunächst von ihnen überwacht? Die dem Religionsunterrichte zuzuweisende Anzahl von Stunden bestimmt der Lehrplan. Die Vertheilung des Lehrstoffes auf die einzelnen Jahrescnrse wird von den Kirchenbehörden festgestellt. Die Religionslehrer, die Kirchenbehörden und Religionsgenossen¬ schaften haben den Schulgesetzen und den innerhalb derselben erlassenen Anordnringen der Schulbehörden nachzukommen. Die Verfügungen der Kirchenbehörden über den Religionsunterricht und die religiösen Uebungen sind den: Leiter der Schule (H 12) durch die Bezirk sschulaufsicht zu verkünden. Verfügungen, welche mit der allgemeinen SchüMdnung unvereinbar sind, wird die Verkündigung versagt. An jenen Orten, wo kein Geistlicher vorhanden ist, welcher den Religionsunterricht regelmäßig zu ertheilen vermag, kann der Lehrer mitLiffünu.rmng^er.Kirch.mbHöxde verhalten werden, bei diesem Unter¬ richte für die seiner Confession angehörigen Kinder in Gemäßheit der durch die Schulbehörden erlassenen Anordnungen mitzuwirken? Falls eine Kirche oder Religionsgesellschaft die Besorgung des Religionsunterrichtes unterlässt, hat die Landesschulbehörde nach Ein¬ vernehmung der Betheiligten die erforderliche Verfügung zu treffen. Wegen Feststellung des Lehrplanes für Bürgerschulen sieh ferner die At. V. vom 8. Juni 1883, Z. 10.618 (IV) (Nr. 5 d. S.). Ueber die Lehrpläne für das Zeichnen an den im Wirkungskreise der Landesbehörden stehenden Lehranstalten s. M. V. vom 9. August 1873, Z. 6708, und M. B. vom 6. Mai 1874, Z. 5815 (Nr. 25 und Nr. 26 d. S.). ' Als ausführende Anordnungen s. Ai. V. vom 15. December 1869, Z. 10.590 (bei Nr. 2 d. S. in Anm.) — M. V' vom 20. August 1870, Z. 7648 (Sch. n. U. O.), Abschnitt VIII. (Nr. 12. d. S.) — Reichsgesetz vom 20. Juni 1872, R. G. Bl. Nr. 86, mit den durch das Reichsgesetz vom 17. Juni 1888, R. G. Bl. Nr. 99, eingetretcnen Veränderungen (Nr. 18 d. S.) — M. E. vom 22. December 1876, Z. 11.355 (bei Nr. 12 d. S. in Anm. zu A 50) — M. E. vom 8. November 1880, Z. 15.905 (bei Nr. 12 d. S. in Anmerkung zu Z 50) — Landesgesetz vom S. December 1889, L. G. Bl. Nr. 22 (Sir. 59 d. S.). - Bezüglich der subsidiarischen Ertheilung des katholischen Religions¬ unterrichtes an den öffentlichen Volksschulen Krains durch weltliche Lehrkräfte s. Erl. d. L. Sch. R. für Krain vom 27. October 1887, Z. 1943/L. Sch. R. (Nr. 79 d. S.). 20 I. Reichsgesetze und Ministeriell-Verordnungen. 4. tz 6. Ueber dia .Unterricbtsspra che und über die Unterweisung in einer zweiten Landessprache entscheidet nach Anhörung derjenigen, welche die Schule erhalten, innerhalb der durch die Gesetze gezogenen Grenzen die Landesschnlbehördc. Z 7.' Der Lehrstoff der Volksschule ist auf die Jahre, während welcher jedes Kind die Schule zu besuchen hat, nach Möglichkeit so zu vertheilcn, dass jedem dieser Jahre eine Unterrichtsstufe entspreche. Die Gruppierung der Schuljugend in Abthcilungeu oder Classen ist durch die Anzahl der Schüler und der verfügbaren Lehrkräfte bedingt und kann nach Umstände», besonders ans dem Lande, nach den Grundsätzen des Halbtagsuntcr- richtes eingerichtet werden. H 8. Ueber die Zulässigkeit der Lehr- nnd Lesebücher entscheidet nach Anhörung der Landesschnlbehördc der Minister für Cnltus nnd Unterricht. Die. Wahl unter den für zulässig erklärten Lehr- nnd Lesebüchern trifft s nach Anhörung der Bczirks-Lehrcrconfereuz die Landesschulbehörde. Z 9. Die Anzahl der wöchentlichen Unterrichtsstunden in den verschiedenen Jahrcscnrsen der öffentlichen Volksschule bestimmt der Lehrplan. An den Fabriksschnlcn (Z 60) muss die Nntcrrichtsdauer minde¬ stens zwölf Stunden wöchentlich betragen, welche auf die einzelnen Tage der Woche möglichst gleichmäßig zu vertheilcn sind. Die Unterrichts¬ stunden sind nur zwischen sieben Uhr morgens und sechs Uhr abends, mit Ausnahme der Mittagsstunde, anznsetzcn. H 10. Mit besonderer Rücksicht auf die Bedürfnisse des Ortes können mit einzelnen Schulen Anstalten zur Pflege, zur Erziehung nnd zum Unterrichte i Die Anordnungen zur Durchführung dieses Paragraphes s. in der M. V. vom 8. Juni 1888, Z. 10.618 (II.) (Nr. 5 d. S.). - Die Anordnungen zur Durchführung dieses Paragraphes s. in der M. V. vom 8. Juni 1883, Z. 10.618 (III.) (Nr. 5 d. S.). Siehe ferner: M. V. vom 23. November 1869, Z. 3495 (Nr. 8 d. S.) — M. E. vom 7. October 1872, Z. 4967 (Nr. 21 d. S.) — M. E. vom 25. Marz 1873, Z. 1418 (N.22 d. S.) - M. V. vom 7. März 1874, Z. 2775 (bei Str. 22 d. S. in Anm.) — M. V. vom 15. Jänner 1876, Z. 18.752 (Nr. 31 d. S.) — M. E. vom 24. December 1876, Z. 20.424 (bei Nr. 22 d. S. in Anm.) — M. E. vom 22. Mai 1878, Z. 3477 (Nr. 35 d. S.), fammt Anmerkungen — M. E. vom 17. Mai 1879, Z. 7034 (bei Nr. 22 d. S. in Anm.) — M. B. vom 2. August 1879, Z. 4779 (Nr. 40 d. S.) — M. E. vom 12. Juni 1880, Z. 9075 (Str. 42 d. S.) — M. B. vom 3. Jänner 1883, Z. 13.456 (bei Nr. 16 d. S. in Anm.) — M. E. von, 6. August 1885, Z. 4796 (Nr. 46 d. S.) — M. E. vom 7. December 1885, Z. 19.173 (bei Nr. 22 d. S. in Anm.) — M. V. vom 17. April 1886, Z. 5131 (Nr. 47 d. S.) — M. E. vom 27. Mai 1886, Z. 24.106 (Nr. 48 d. S.) 22 l. Reichsgesetze und Ministerin!-Verordnungen. 4. noch nicht schulpflichtiger Kinder,' sowie specielle Lehrcnrse- fllr die der Schul- pflichtigkeit entwachsene Jugend verbunden werden (Z 59, Absatz 2). Für Mädchen, welche der Schulpflichtigkeit entwachsen sind, können auch Lehrcurse zum Zwecke allgemeiner Fortbildung errichtet werden (Z 59, Absatz 2). " Z 11. Die Zahl der Lehrkräfte an jeder Schule richtet sich nach der Schülerzahl. Erreicht die Schülerzahl bei ganztägigen! Unterrichte in drei aufeinander folgenden Jahren im DurchschnitteLO, so muss unbedingt für eine zweite Lehr¬ kraft, und steigt diese Zahl auf'lM/Jür eine dritte gesorgt und nach diesem Verhältnisse die Zahl der Lehrer noch weiter vermehrt werden. Bei halbtägigem Unterrichte sind auf eine Lehrkraft 100 Schüler zu rechnen. Bei der Bestimmung der Zahl der Lehrkräfte für jene allgemeinen Volks¬ schulen, welche für die Kinder der zwei letzten Jahresstufen eine von der Regel abweichende Einrichtung erhalten (Z 21, Absatz 4), sind diese Kinder nicht zu berücksichtigen. Einmal errichtete Lehrstellen dürfen nur mit Bewilligung der Landesschulbehörde beseitigt werden. Der Landesgesetzgebung bleibt es Vorbehalten, die Maximalanzahl der einem Lehrer zuzuweisenden Schüler herabzusetzen. § 12. Der verantwortliche Leiter der Volksschule ist der Lehrer, und wo mehrere Lehrkräfte bestellt sind, der hiezu bestimmte Oberlehrer. § 13. Schulen mit einer Lehrstelle sind mit einem Lehrer zu besetzen; sind zwei oder drei Lehrstellen vorhanden, so kann für einen Posten ein Uuterlehrer angestellt werden.:'^ Bestehen an einer Schule vier oder fünf Lehrstellen, so können zwei Unterlehrer verwendet werden. Bei einer größeren Anzahl von Lehrstellen kann ein Drittel der¬ selben mit Unterlehrern besetzt werden. §14. Die Bestimmungen der 3 bis 13 gelten auch für selbständige Mädchenschulen, für die Auswahl und Anordnung des Lehr¬ stoffes, die Anzahl der Lehrkräfte und die Anstellung von Lehrerinnen und Unterlehrerinnen an denselben. Sind an einer Mädchenschule mehrere Lehrkräfte bestellt, so führt die leitende Lehrerin den Titel «Oberlehrerin». i Die näheren Bestimmungen über Kindergärten nnd damit verwandte Anstalten s. M. E. und M. V. vvm 22. Juni 1872, Z. 4711 (Nr. 19 und Nr. 20d. S.). Bezüglich der Errichtung landwirtschaftlicher Fortbildungscurse in Krain s. Erl. d. L. Sch. R. für Krain Vvm 16. September 1876, Z. 940/L. Sch. R. (Nr. 67 d. S.). - S. M. V. vom 10. April 1885, Z. 1985 (Nr. 44 d. S.). Bei der Berechnung der Schülerzahl haben die Resultate vollendeter Schuljahre Berücksichtigung zu finden. (Erk. d. V. G. H. vom 19. Jänner 1887, Z. 215). 24 I. Reichsgesetze und Ministeriell-Verordnungen. 4. H 15. Die Lehrerinnen und Unterlehrerinncn der Mädchenschulen haben in der Regel auch den Unterricht in den weiblichen Handarbeiten zu ertheilen, wofür eine besondere Schulabtheilung einzurichtcn ist. Wo die Mädchenschule männlichen Lehrkräften übertragen ist, muss für den Unterricht in den weiblichen Handarbeiten eine besondere Lehrerin angestellt werden. Wo selbständige Mädchenschulen nicht bestehen, sind für die schulpflichtigen Mädchenschulen eigene Arbeitsschulen, abgesondert oder in Verbindung mit der Volksschule, zu errichten. 8 16. Ob in den unteren Nassen der Volksschule auch der Unterricht der Knaben weiblichen Lehrkräften anvcrtraut werden könne, bestimmt die LandesgesetzgebungU 2. Bürgerschule. H 17.- Die Bürgerschule hat eine über das Lehrziel der allgemeinen Volksschule hinausrcichende Bildung namentlich mit Rücksicht auf die Bedürfnisse der Gewerbetreibenden und der Landwirte zu gewähren. Dieselbe vermittelt auch die Vorbildung für Lehrer-Bildungsansialten und für jene Fachschulen, welche eine Mittelschulvorbildung nicht vorausfetzen. Die Lehrgegenstände der Bürgerschule sind: Religion; Unterrichtssprache in Verbindung mit Geschäftsaufsützeim Geographie und Geschichte mit besonderer Rücksicht auf das Vaterland und dessen Verfassung; Naturgeschichte; Naturlehre; Rechnen in Verbindung mit einfacher Buchführung; Geometrie und geometrisches Zeichnen; Freihandzeichnen; Schönschreiben; Gesang; ferner: weibliche Handarbeiten für Mädchen; Turnen, für Knaben obligat, für Mädchen nicht obligat. An den nichtdcntschen Bürgerschulen soll die Gelegenheit zur Erlernung der deutschen Sprache geboten werden. Mit Genehmigung der Landesschulbehördc kann an der Bürgerschule auch ein nicht obligatorischer Unterricht in anderen lebenden Sprachen, im Clavicr- und Violinspiel crtheilt werden. Z IB.? Die B üaerschnle besteht ans.._drci Clnssen, welche sich an den fünften Jahrescnrs der allgemeinen Volksschule anschlicßen. ' Bgl. hiezu Z 15 des Landesgesctzcs für Krain vom 29. April 1875, L. G. Bl. Nr. 21 (Nr. 52 d. S.), und Z 22, Al. 2, des Landesgesetzes für Krain vom 9. Mürz 1879, L. G. Bl. Nr. 13 (bei Nr. 55 d. S.). 2 Die Anordnungen zur Durchführung dieser zwei Paragraphc s. in M. B. vom 8. Juni 1883, Z. 10.618 (IV.) (Nr. 5 d. S.). 26 I. Reichsgesetze und Ministeriell »Verordnungen. 4. Denjenigen, welche die Schule erhalten, bleibt es überlassen, die Bürger¬ schule neit einer allgemeinen Volksschule unter einem gemeinsamen Leiter zu verbinden. In diesem Falle fuhrt sie den Namen «Allgemeine Volks- und Bürgerschule». Z 19. ' Die Bestimmungen der ZZ 4 bis 8, 10 bis 14 finden mit folgen¬ den Abweichungen anch auf die Bürgerschule Anwendung: 1. ) Bei Feststellung des Lehrplanes ist auf die speciellen Bedürfnisse des Schulortes und Bezirkes Rücksicht zu nehmen. 2. ) In der Bürgerschule muss durchgängig die Trennung der Geschlechter eintreten. 3. ) Die Lchrerconferenz erstattet die Vorschläge für die Wahl ans den für zulässig erklärten Lehr- und Lesebüchern an die Landesschulbchörde, auch kann dieselbe Anträge auf Einführung neuer Lehr- und Lesebücher stellen. 4. ) Der verantwortliche Leiter der Schule fuhrt den Titel -Direktor». 5. ) Die Zahl der Lehrkräfte beträgt mit Ausschluss des Dircctors und der Religionslehrer mindestens drei. II. Schulbesuch. Z 20. Die Eltern oder deren Stellvertreter dürfen ihre Kinder oder Pflegebefohlenen nicht ohne den Unterricht lassen, welcher für die öffentlichen Volksschulen vorgeschrieben ist. tz 21.^ Die Zchulpflicht .beginnt nut dem vollendeten sechsten und dauert bis zum vollendeten vierzehnten Lebensjahre. Der Austritt aus der Schule darf aber nur erfolgen, wenn die Schüler die für die Volksschule vorgeschriebenen nothwendigsten Kenntnisse, als: Religion, Lesen, Schreiben und Rechnen, besitzen. An den allgemeinen Volksschulen sind nach vollendetem sechsjährigen Schul¬ besuche den Kindern auf dem Lande und den Kindern der unbemittelten Volks- classen in Städten und Märkten über Ansuchen ihrer Eltern oder deren Stell¬ vertreter aus rücksichtswürdigen Gründen Erleichterungen in Bezug auf das Maß des regelninßigcn Schulbesuches zuzngestehen. Dieselben haben in der Ein¬ schränkung des Unterrichtes auf einen Thcil des Jahres oder auf halbtägigen Unterricht oder auf einzelne Wochentage zu bestehen. Diese Erleichterungen sind auch Kindern ganzer Schulgemeinden auf dem Lande zu gewähren, wenn die Vertretungen der jümmtlichen eingeschulten Ge¬ meinden auf Grund von Gemeinde-Ausschussbeschlüssen darum ansuchen. In diesem Falle kann der Lehrplan so eingerichtet werden, dass der abgekürzte Unter¬ richt den Kindern in besonderen, von den übrigen Schülern getrennten Ab- theilungen mindestens bis zur Vollendung des 14. Lebensjahres crtheilt werde. ' Die Anordnungen zur Durchführung dieses Paragraphes s. in M. V. vom 8. Juni 1883, Z. 10.618 (IV.) (Nr. 5 d. S.). S. den von: Besuche der öffentlichen Volksschule handelnden II. Abschnitt des Landesgesetzes für Kram vom 29. April 1873, L. G. Bl. Nr. 21 (Nr. 52 d. S.). Die Anordnungen zur Durchführung dieses Paragraphes s. M. B. vom 8. Juni 1883, Z. 10.618 (V.) (Nr. 5 d. S.). — S. zu diesem Paragraphe Z 75 R. B. G. 28 I. Reichsgesetze und Ministerial-Vcrordnungen. 4. In allen in den vvraiistehenden zwei Absätzen vorgesehenen Füllen ist der Unterricht in der Art zn erthcilen, dass die Schulpflichtigen mittelst desselben das allgemein Vvrgeschricbene Lehrziel erreichen können. Am Schlüsse des Schuljahres kann Schülern, welche das 14. Lebensjahr zwar noch nicht zuriickgclegt haben, dasselbe aber im nächsten halben Jahre voll¬ enden, und welche die Gegenstände der Volksschule vollständig innehabcn, ans erheblichen Gründen von der Bezirksschulaufsicht die Entlassung bewilligt werden. Z 22. Du^_Llitsuahtuo chutdet^-4tic_Lälle Por-liobersiodlung der Eltern ausgenomme n, nur beim Begi nne des Schuljahres-statt. Die . Bezirksschnlaus sicht und in dringenden Fällen die Ortsschul¬ aufsicht kauu ausuahmchoeisc die Aufnahme von Kindern währenddes TchuIMres gestatten. K 23. r Non der Verpflichtung, die öffentliche Schule zu besuchen, sind zeitweilig oder dauernd entbunden: Kinder, welche eine höhere Schule oder gewerbliche oder landwirtschaft¬ liche Schulen oder Fachcnrje besuchen, insofcrne diese nach ihrer Einrichtung geeignet erscheinen, den Bolksfchnlunterricht zn ersetzen; ferner Kinder, denen ein dem Unterrichtszwecke oder Schulbesuche hinderliches geistiges oder schweres körperliches Gebrechen" anhaftet; endlich solche, die zu Hause oder in einer Privatanstalt unterrichtet werden. Im letzteren Falle sind die Eltern oder deren Stellvertreter dafür ver¬ antwortlich, dass den Kindern mindestens der für die Volksschule vorgeschriebcnc Unterricht in genügender Weise zutheil werde. Waltet in dieser Beziehung ein Zweifel ob, so hat die Bezirksfchnlanfsicht die Verpflichtung, sich in angemessener Weife davon zu überzeugen, ob der Zweifel gegründet sei oder nicht. Den zu diesem Behnse augcordnetcn Maßregeln haben sich die Eltern oder deren Stellvertreter zu fügend 8 24. Lho-Eitern oder deren.Stellvertreter, sowie dic-JulMer von Fabriken und- tüewerken sind für den regelmäßigen Schulbesuch der schulpflichtigen Kinder verauttvortlich und können zur Erfüllung dieser Pflicht durch Zwangsmittel ungehalten werden. Das Nähere hierüber bestimmt die Laudesgesetzgebung> ' Die Anordnungen zur Durchführung dieses Paragraphes s. M. B. vom 8. Juni 1883, Z. 10.618 (VI.) (Nr. 5 d. S.). " Im allgemeinen haben auch die nicht vollsinnigcn Kinder an dem Bolks- schnlnntcrricht thcilznnehmen. S. M. E. vom 6. Juli 1881, Z. 6464 (Nr. 43 d. S.). " Mit M. E. vom 28. December 1880, Z. 19.864 (für Böhmen — M. V. Bl. 1881 Nr. 8) wurde ausgesprochen, -dass nach H 23 3t. V. G. Kinder, welche zn Hause oder in einer Privatanstalt unterrichtet werden, mindestens denjenigen Unterricht in genügender Weise erhalten müssen, der ihnen im Falle des Besuches der für sie nach den Einschnlungsnormcn bestehenden Pslichtschnlc zutheil würde». ' S. das Landesgesetz für Krain vom 29. April 1873, L. G. Bl. Nr. 21, II. Abschnitt (Nr. 52 d. S.). Siche ferner auch: Schul- und Unterrichtsordnung vom 20. August 1870, Z. 7648 (Nr. 12 d. S.) — M. E. vom 6. October 1871, Z. 11.054 (Nr. 15 d. S.) — M. E. vom 20. Mai 1874, Z. 830 (Nr. 28 d. S.) Vdg. d. L. Sch. R. für Krain vom 20. April 1875, Z. 88/L. Sch. R. (Nr. 66 d. S.). 30 I. Rcichsgesetze und Ministerin!-Verordnung«!. 4. § 25. Die Eltern und deren Stellvertreter sind verpflichtet, den Kindern die erforderlichen Schulbücher und anderen Lernmittel zu be¬ schaffen? III. Lehrerbildung und Wefäbigung zum Lehrcrrnte. 8 26. Die Heranbildung der nvthigcn Lehrkräfte erfolgt in nach dem Geschlechte der Zöglinge gesonderten Lehrer-Bildnngsanstalten. ° tz 27. Znr praktischen Ausbildung der Zöglinge besteht bei jeder Lehrcr-Bildnngsanstalt eine Volksschule als Uebungs»- und Mustcrschnle, bei Bildungsanstalten für Lehrerinnen auch ein Kindergarten. Den Lehrer - Bildungsanstalten wird auch zur Anleitung und Uebnng in den landwirtschaftlichen Arbeiten ein zweckmäßig gelegenes Stück Land in entsprechendem Umfange zugewicsen. 8 28. Hie-Dauer. des .Bildnngseurses, beträgt 4. Jahre. Z 29. In den Bilduugsanstalten für Lehrer wird gelehrt: Religion; Pädagogik mit praktischen Uebungcn; Unterrichtssprache; Geographie; Geschichte und vaterländische Verfassungslchrc; Mathematik und geometrisches Zeichnen; Naturgeschichte; Naturlehre; Laudwirtschaftslehre, mit besonderer Rücksicht auf die Bodenverhältnisse des Landes; Schönschreiben; Freihandzeichnen; Musik, mit besonderer Berücksichtigung der Kirchenmusik; Turnen. Außerdem sind die Zöglinge dort, wo sich dazu die Gelegenheit findet, mit der Methode des Unterrichtes für Taubstumme und Blinde, sowie mit der Organisation des Kindergartens und der Erziehungsanstalten für sittlich ver¬ wahrloste Kinder bekannt zu machen. Als nicht obligate Gegenstände können andere lebende Sprachen mit Genehmigung des Ministers für Cultus und Unterricht gelehrt werden. § 30. Die Lehrgegenstäude an Bildnngsanstalten für Lehrerinnen sind: Religion; Pädagogik mit praktischen Uebungen; > Vgl. diesbezüglich die W 42 nnd 43 des Landcsgesctzes für Kram vom 29. April 1873, L. G. Bl. Nr. 21 (Nr. 52 d. S.). 2 Die ausführeudeu Bestimmungen finden sich in der M. B. vom 31. Juli 1386, Z. 6031 (M. V. Bl. 1886, Nr. 50), womit das Organisations-Statut für L. B. A. in geänderter Fassung erlassen wurde. 32 I. Reichsgesetze und Ministerial-Verordnungen. 4. Unterrichtssprache; Geographie; Geschichte; Arithmetik nnd geometrische Formenlehre; Ztaturgeschichte; Ztatnrlehre ; Schönschreiben; Freihandzeichnen; Mnsik; loeibliche Handarbeiten; Turnen. Außerdem sind die Zöglinge dort, wo sich dazu Gelegenheit findet, mit der Organisation des Kindergartens bekannt zu machen. Als nicht obligate Gegenstände können andere lebende, namentlich fremde Sprachen mit Genehmigung des Ministers für Cnltus und Unterricht gelehrt werden. .Die Ausbildung von Arbeitslehrcrinnen erfolgt entweder an den Bildnngs- anstalten für Lehrerinnen oder in gesonderten Lehrcursen. §31. Dic Unterrichtssprache wird, soweit das Landesgesetz nicht etwas anderes bestimmt, auf Vorschlag der Landcsschulbehörde vom Unterrichtsminister festgesetzt. Wo es das Bedürfnis erheischt, soll den Zöglingen auch die Ge¬ legenheit zur Ausbildung in einer zweiten Landessprache geboten werden, damit sic die Befähigung erlangen, eventuell auch in dieser zu lehren. Z 32. Zur Aufnahme in den ersten Jahrgang wird nebst physischer Tüchtig¬ keit, sittlicher Unbescholtenheit und einer entsprechenden Vorbildung in der Ziegel das zurückgelcgte 15. Lebensjahr gefordert. Aus besonders rücksichtswürdigen Gründen kann der Minister eine Altersnachsicht von höchstens sechs Monaten bewilligen.' Der Nachweis der entsprechenden Vorbildung wird durch eine strenge Aufnahmsprüfung geliefert. Diese erstreckt sich im allgemeinen auf jene Lehrgegenstände, welche in der Bürgerschule obligat gelehrt werden. Bewerber mit musikalischer Vorbildung sind bei der Aufnahme vorzugsweise zu berücksichtigen. Die öffentlichen Lehrer-Bildnngsanstalten sind den mit diesen Nachweisen versehenen Aufnahmsbewcrbern ohne Unterschied des Glaubensbekenntnisses zu¬ gänglich. Z 33. Die Anzahl der Zöglinge darf in einem Jahrgange 40 nicht überschreiten. Z 34. Stach vollständiger Beendigung des Unterrichtscurses werden die Lehramtszöglinge einer., unter dem Vorsitze eines Abgeordneten der Landesschnlbehörde abzuhaltcnden strengen Prüfung aus sämmtlichen an der LeHrer-Bildungsanstalt gelehrten Gegenständen unterzogen und ' Durch Z 14 des Org.-Stat. vom 31. Juli 1886, Z. 6031 (M. V. Bl. 1886 Nr. r>0) wurden die Landesschulbehörden vom Ministerium ermächtigt, Altcrsnachsichten von höchstens sechs Monaten aus besonders rücksichtswürdigen Gründen selbst zu bewilligen. 34 I. Reichsgesetze und Ministcrial-Verordnungen. 4. erhalten, wenn sie den vorschriftsmäßigen Anforderungen entsprechen, em Z 35. Das Lehrpersonale der Lehrer-Bildungsanstalt besteht ans dem Director, welcher zugleich die Ucbungsschule leitet, aus zwei bis vier Hauptlehreru, den Religionslehrern und den erforderlichen Hilfs¬ lehrern, und wird vom Muister-für Cultus und Unterricht nach Ein¬ vernehmung der Landesschulbehörde ernannt. Die Lehrer der Uebungsschule sind verpflichtet, bei der Bildung der Lehramtszöglingc als Hilfslehrer mitzuwirken. Z 36. Die Rechtsverhältnisse des Lehrpersouciles werden durch besondere Vorschriften geregelt. Die Religionslehrer sind im Falle definitiver Anstellung bezüglich der Rechte und Pflichten den Hauptlehrern gleichzustellen. H 37. Der Unterricht in den Bildungsanstaltcn für Lehrer und Lehrerinnen ist ^Mwtgeltlich. Unbemittelte, geistig begabte Zöglinge können gegen Uebernahme der Verbindlichkeit, sich wenigstens sechs Jahre lang dem Lehramtc zu widmen, Stipendien erhalten? Z 38. Das Zeugnis der Reise M 34) befähigt zur provisorischen An¬ stellung als Uutelflehberhoder Lehrer. Zur definitiveir Anstellung älsUUiterlehrer ödet^Lehrer an allgemeinen Volksschulen ist ^^Llhrbesühiguugszeuguis für allgemeine Volksschulen erforderlich, welches nach einer mindestens ztvejjährigeu zufriedenstellenden Verwendung im praktischen Schuldienste an einer öffentlichen oder an einer mit dem Oeffentlichkeitsrechte versehenen Privat-Bolksschule durch die ^ehrbefühigungsprüfung erworben wird. Zur definitiven Anstellung als Unterlchrer oder Lehrer an Bürgerschulen ist das Lchrbefähigungszeuguis für Bürgerschulen erforderlich, welches nach einer mindestens .dxeMHUgen, pMmuMn befriedigenden Verwendung au Volksschulen oder an anderen Lehranstalten durch"Ablegnng einer besonderen Prüfung erworben wird. Im Lehramte erprobte technische Lehrer für die mit einzelnen Schulen verbundenen specielleu Lehreurse G 10) können vom Unterrichtsminister von dieser Prüfung dispensiert werden. Zur Vornahme der LehrhMlsigungsprüfungen werden besondere Commis¬ sionen vom Minister für Cultus und Unterricht eingesetzt, wobei als Grundsatz zu gelten hat, dass vorzugsweise Direktoren und Lehrer der Lehrer-Bildungsaustaltcn, Schuliuspectoren und tüchtige Bolksschullehrer Mitglieder der Commission sein sollen. Zum Behufs der Prüfung der Candidateu hinsichtlich ihrer Befähigung zum Religionsunterrichte sind Vertreter der Kirchen- und Religionsgenossenschaftcn zu berufen (Z 5, Absatz 6). ' Erfolgte durch die Gesetze vom 19. Mürz 1872, R. G. Bl. Nr. 29, und vom 15. April 1873, N. G. Bl Nr. 48. Näheres hierüber enthält das Organisations-Statut für Lehrer- und Lehrerinnen-Bilduugsanstaltcu vom 31. Juli 1886, Z. 6031, M. V. Bl. 1886 Nr. 50, Abschnitt II? Die ausführcnden Bestimmungen bezüglich der Lehrbefähigungsprüfungeu s. die Prüfungs-Borschrift von, 31. Juli 1886, Z. 6033 (Nr. 49 d. S ). I. Reichsgesetze und Ministerial-Verordnungen. 4. 36 8 39. Dic Wiederholung einer Prüfung ist in der Regel nur einm al zulässig. Eine Ausnahme kann auf Antrag der Prnfnngscommission der Minister für Cnltus und Unterricht gestatten. 8 40. Schnlamtscandidaten, welche nach Ablegung der Lehr- bcfähigungsprüfnng seit mehr als drei Jahren keinen Schuldienst an einer mit dem Oesfentlichkeitsrechte ausgestattcten Schule versehen haben, müssen sich vor ihrer definitiven Anstellung an einer öffentlichen Schule (8 2) einer abermaligen Prüfung unterziehend In besonders berücksichtigenswertcn Fällen kann der Minister für Cnltus und Unterricht Dispens gewähren. Z 41. Diejenigen, welche den Unterrichtscnrs an einer mit dem Oeffent- lichkeitsrechte versehenen Lehrer-Bildungsanstalt nicht dnrchgemacht haben, können sich, nachdem sie das neunzehnte Lebensjahr zurückgelegt haben, gegen Nachweis der übrigen gesetzlichen Erfordernisse 32, Absatz 1) durch Ablegung einer Prüfung an einer staatlichen Lehrer-Bildungsanstalt das Zeugnis der Reife erwerben (H 38, Absatz 1). Die Bedingungen, unter denen Candidnten, welche die Lehrbefähigung für Mittelschulen erworben haben, die Lehrbefähigung und Anstellungsfähigkeit für Volksschulen erlangen können, bestimmt der Minister für Cultus und Unterricht. - Die definitive Anstellung solcher Caudidaten kann jedoch nur nach einer mindestens einjährigen Verwendung im Volksschuldienste (Z 38, Absatz 2 und 3) erfolgen. § 42. Zum Zwecke einer weiteren Ausbildung für den Lchrerberuf, ins¬ besondere in Lehrgegenstäuden der Bürgerschule, sind besondere Lehrcurse zu errichten. Die näheren Bestimmnngen erlässt der Minister für Cultus und Unterricht. IV. Iiorttbitdurrg dev Lebver. 8 43. Die pädagogische und wissenschaftliche Fortbildung der Lehrer soll durch Schulzcitschriften, Lehrerbibliotheken/ periodische Con- ferenzeiw' und Fortbildungscursc ° gefördert werden. ' Auf Arbcitslchreriunen und Kindergärtnerinnen findet dieser Paragraph keine Anwendung (M. E. vom 8. April 1880, Z. 4210; M. B. Bl. 1880 Nr. 10s. '' Die bezüglichen Bestimmungen finden sich in der Prüfungs-Vorschrift vom 31. Juli 1886, Z. 6033, Art. IV (Nr. 49 d. S.s. " In Durchführung dieses Paragraphes wurde mit der M. B. vom 31. Juli 1886, Z. 6,132 (M. V. Bl. >886 Nr. öl), ein Statut für Bürgerschul- Lehrercurse erlassen. ' S. M. E. vom 1ö. December 1871, Z. 2802 (Nr. 16 d. S.s, sammt An¬ merkungen. S. Sch. n. II. O. vom 20. August 1870, VI, (Nr. 12 d. S.s, und M. V. vom 8. Mai 1872, Z. 3306 (Nr. 17 d. S.s. ° S. M. V. vom 6. April 1870, Z. 3169 (Nr. 10 d. S.s, sammt Anm. 38 I- Reichsgesetzc und SNinisterial-Verordnungen. 4. .) 8 44. In jedem Schulbezirke ist eine Lehrerbibliothek anzulcgen. Mit der Verwaltung der Lehrerbibliothek wird eine von der Bezirks-Lehrereonfcrcnz (8 45) gewählte Commission betrant. 8 45. In jedem Schulbezirke ist mindestens euuuLl-jährlich unter der Leitung des Vezirksschulinspectors eine Lchrercouserenz ubzuhalten. Aufgabe derselben ist die Berathung und Besprechung über Gegen¬ stände, welche das Schulwesen betreffen, insbesondere über die Lehr¬ fächer der Volksschule, über die Methoden des Unterrichtes, Lehrmittel, Einführung neuer Lehr- und Lesebücher, Schulzucht n. d. m. Sämmtliche Lehrer der öffentlichen Volksschulen und Lehrer- Bildnngsanstalten des Bezirkes sind verpflichtet, an der Bezirkseonfercnz theilzunchmen. Den Lehrern der Privataustältcn bleibt es frcigestellt, sich au dieser Confereuz zu betheiligen. Z 46. In jedem Laude finden nach je sechs Jahren Conferenzen von Abgeordneten der Bezirksconferenzcn unter dem Vorsitze eines Landesschulinspectors statt (Landescvnferenzen).' 8 47. Die Fortbildrmgscursc für Lehrer werden an den Lehrer- Bildungsanstalten , iil der Regel zur Zeit der Herbstferien, nbgehalten. Die Lehrer sind verpflichtet, einer Aufforderung von Seiten der Landesschulbehörde, sich an den Fortbildungscurscn zu betheiligeu, Folge zu leisten. V. WecHtsverHäbtniste der Lehrer. ß 48? Der Dienst an öffentlichen Schulen ist ein,,.öffentliches Amt und für alle Staatsbürger gleichmäßig zugänglich, welche ihreBefähigung hiezu in gesetzlicher Weise nachgewiesen haben. Als verantwortliche Schulleiter (Z 12: 8 14, Absatz 2; H 19, Punkt 4 und 5) können nur solche Lehrpersonen bestellt werden, welche auch die Befähigung zum -Bcligionsnnterrichte. (Z 38, Absatz 5) jenes Glaubensbekenntnisses Nachweisen, welchem die. MelwMst—Ler—Schüler der betreffenden Schule nach dem Durch¬ schnitte der vorausgegangenen fünf Schuljahre augehört. Bei der Ermittlung dieses Durchschnittes werden alle evangelischen Schüler als einer und derselben Confession angehörig betrachtet. Es ist Pflicht der Schulleitung, an der Ueber- wachung der Schuljugend bei den ordnungsmäßig festgesetzten religiösen Hebungen durch Lehrer des betreffenden Glaubensbekenntnisses sich zu betheiligeu. Vom Lehramte sind diejenigen ausgeschlossen, welche infolge einer straf¬ gerichtlichen Verurtheilung von. der Wählbarkeit in die Gemeindevertretung aus¬ geschlossen sind. — > Die Anordnungen zur Durchführung dieses Paragraphes s. M. V. vom 8. Juni 1883, Z. 10.618 (X.) (Nr. 5 d. S.). - S. ferner M. B. vom 8. Mai 1872, Z. 3306 (Str. 17 d. S.). - Die Anordnungen zur Durchführung dieses Paragraphes s. M. B. vom 8. Juni 1883, Z. 10.618 (XI.) (Nr. 5 d. S.). 40 I. Rcichsgesetze und Ministerial-Verordnungen. 4. Z 49. Die proviforWe oder.zeit>veil1ge..Besetziing erledigter Dienst¬ stellen an Volksschulen kommt der Bezirksschulaufsicht, bei Lehrer-Bildungs- anstalten und den damit in Verbiudnng stehenden Uebungsschulen der Landesschulbehördc zu.' 8 50. Die definitive..Anstellung der Directoren, Lehrer und llnter- lehrer an öffentlichen Volksschulen erfolgt unter Mitwirkung derjenigen, welche die Schule erhalten, von der LandeLschulbehorde.^ Diese Mitwirkung besteht entweder in der Ausübung des Vor¬ schlags- oder in der des Präscntations- (Erncnuungs--) Rechtes. Die näheren Bestimmungen hierüber, sowie über die Vorrückung aus einer niederen in eine höhere Gehaltsstufe sind durch die Landcs- gesetzgebung festzustellen? Dem Präsentierten, welcher den im 8 48 gestellten Anforderungen entspricht, kann die Anstellung nur dann verweigert werden, wenn dem¬ selben erhebliche sittliche Gebrechen oder Handlungen solcher Art zur Last fallen, dass wegen derselben die Entlassung eines schon augestellten Lehrers ausgesprochen werden könnte. Z 51. Das Maß der Lehrverpflichtung richtet sich nach dem Bedürfnisse der Schule. Eine Mehrleistung über 30 wöchentliche Unter¬ richtsstunden mnss.chesonders entlohnt werdend Z 52. Welche Nebenbeschäftigungen mit dem Lchramte unverein¬ bar seien, bestimmt die Landesgesetzgebung? i Da derselbe Grund, aus welchem — nach Artikel 3 des Staatsgrund¬ gesetzes über die allgemeinen Rechte der Staatsbürger und Z 48 des R. V. G. — die definitive Erlangung einer Lehrerstelle an das Requisit, der Merieichifchen Staatsbürgerschaft geknüpft ist, offenbar auch gegen eine aushilfsweise Verwendung ausländischer Individuen im Schuldienste spricht, finde ich anzuordnen, dass vom Beginne des nächsten Schuljahres 1877/78 ab auch eine aushilssweise Ver¬ wendung im Schu ldienste nur Inländern anvertraut werden kann. (M. E. vom 297Zstni 1877, Z. 422, C. U. M.; M. V. Bl. 187? Nr. l7)7 " Aus Anlass eines vorgekommenen Falles wurde mit M. E. vom 24. Mai 1885, Z. 5104 (Z. 1014/L. Sch. R.), ungeordnet, dass bei provisorischen sowie bei definitiven Besetzungen von Lehrstellen an Volksschulen vor Ausfertigung des bezüg¬ lichen Decretes, bezw. vor Erstattung des Besetzungsvorschlages, eine genaue Erhebung über das moralische Vorleben der betreffenden in Betracht gezogenen Candidaten (Candidatinnen) zn Pflegen ist, damit Bewerber, welche in dieser Hinsicht nicht makellos oder sogar irgendwie behördlich beanständet erscheinen, vom Lehrdicnstc unbedingt fern gehalten werden. Z S. die einschlägigen gesetzlichen Bestimmungen für Kram «ab Nr. 55 d. S. lieber das Maß dieser Rcmuneriernng in Kram s. Kdmchg. d. L. Sch. R. für Kram vom 29. April 1880, L. G. Bl. Nr. 5 (Sir. 74 d. S.). ° S. diesbezüglich die AZ 41 bis 43 des Landesgesetzes für Kram vom 29. April 1873, L. G. Bl. Nr. 22 (Nr. 55 d. S.). 42 I. Rcichsgesetze und Ministerin!-Verordnungen. 4. Z 53. Mit dein Lehrbcfähigungszcngnisse für nllgcmeine Volksschulen ver¬ sehene Lehrpersonen, deren Leistungen sich als ungenügend erweisen, tonnen von der Landesschulbehörde zur nochmaligen Ablegung der Lchrbcfähigungsprüfnng verhalten werden. Zeigt sich dabei wiederholt ein nngenügendcs Prüfungsergebnis, so zieht dies den Vertust des früher erworbenen LehrbcsähigungszeugnisscS nach sich, und es hängt von der Entscheidung der Landcsschulbchörde ab, ob eine weitere Verwendung in provisorischer Eigenschaft zu gestatten oder die Entfernung vom Lehrfache auszusprcchen fei. Z 54. Pflichtwidriges Verhalten des Lehrpersonales in der Schule und ein das Ansehen des Lehrstandes oder die Wirksamkeit als Erzieher und Lehrer schädigendes Verhalten desselben außerhalb der Schule zieht die Anwendung vvu_D.ifllpliua.rmitteln nach sich, welche ^unnbhüugig^von einer etwaigen stras¬ .rechtlichen Verfolgung eintrcten. .. . Das Nähere hierüber bestimmt die Landesgesetzgebung, wobei als Grnnd- . satz zu gelten hat, dass die Dienstesentlassnng und Entfernung vom Schulfache gegen Directoren, sowie gegen definitiv angcstellte Lehrer und Unterlchrer nur . auf Grund eines vvransgegangcnen ordnungsmäßigen Disciplinarverfahrens statt- findcn kann? 8 55. Die Regelung des gesetzlichen Diensteinkommens nnd der Art des Bezuges hat durch die Laudcsgcsetzgebung zu erfolgen,? wofür folgende Grundsätze gelten: 1.) Die Minimalbeziigc, unter welche keine Schulgemeinde herab¬ gehen darf, sollen so bemessen sein, dass Lehrer nnd Unterlehrer, frei Non hemmenden Nebengeschäftcn, ihre ganze Kraft dem Berufe widmen und erstere auch eine Familie den örtlichen Verhältnissen gemäß erhalten können. > S. den III. Abschnitt des Landesgesetzes für Kram vom 29. April 1873, L. G. Bl. Nr. 22 (Nr. 55 d. S.). Durch M. E. vom 17. October 1877, Z 16.443, wurden die Lcmdesschnl- bchörden darauf aufmerksam gemacht, dass in vielen Fällen die von denselben gefällten Disciplinarcrkenntnisso jener Form entbehren, welche der Natur dieser Erkenntnisse nnd den oft bedeutsamen Consequenzen zu entsprechen hat, welche mit diesen Erkenntnissen für den Vernrtheilten verbunden sind. Es tvird daher künftig in jedem Disciplinar-Erkenntnisse anzufnhren ein, welcher disciplinar- widrigcn Handlungen der betreffende Lehrer schuldig erkannt tvird, auf welchen Grundlagen, insbesondere auf welcher Beweisführung das Schnlderkcnntnis bericht nnd welche Motive für die Strafbemessung maßgebend sind. Diese Ausführungen dürfen umsoweniger unterlassen werden, als nur hiedurch der Vcrurtheilte die erforderlichen Anhaltspunkte für die allfällige Recnrsführnng und hicmit die volle Gelegenheit zu seiner Bertheidignng erhält. Mit M. E. vom 18. Juni 1891, Z. 12.897 (Z. 1224/L. Sch. R.), wurde angeordnet, dass den sich ergebenden Ministeriell Recnrscn des Lehrpcrsonales an den Volks- und Bürgerschulen gegen Disciplinar-Erkenntnisse der Landesschul¬ behörde eine Standestabclle nach einem vorgeschricbenen Formulare angeschlosscn werde. " S. die bezüglichen gesetzlichen Bestimmungen für Kram »ub Nr. 55 d. S. 44 I. Rcichsgesctzc und Ministerial- Verordnungen. 4. 2. ).Dic Lehrer Huben ihr Diensteinkomnicn unmittelbar vvn der Schulbehörde zu. erhalten und dürfen mit der Erhebung des Schnl- - gelbes nicht, betraut werden . 3. ) Ueber die rechtzeitig^ nnd befriedigende Verabfolgung der Lehrerbezügc wachen und cntfcheiden die Schulbehörden? 8 56. Sämmtlichc definitiv anaestelltc Lehrer und mit dem Lehr¬ befähigungszeugnisse versehene Untcrlehrer, sonne die Witwen nnd Waisen derselben sind vensionsbc rcchtiat und in dieser Beziehung im allgemeinen nach den für Staatsbeamte geltenden Normen zu behandeln, wobei auch jene Zeit anrechenbar ist, welche jemand nach zurückgelegter Lchrbefähi- aunasvrübwL-l in "prov isorischer Anstellung an einer öffentlichen Schule -ÄULlLaM-hal? § 57. Zur Deckung der Pensionsanslagen sind in den König¬ reichen und Ländern unter Mitwirkung der Lehrer, der Gemeinden nnd des Landes, sowie durch Zuweisung geeigneter Zuflüsse Deiisionsfonde zu errichten, deren Verwaltung der Landesschulbehörde zustcheu^oll? Gemeinden, welche für die Pensionierung der Lehrer in ent¬ sprechender Weise selbständig Sorge tragen, sind von der Verpflichtung, an dem gemeinschaftlichen Pensionsfondc theilznnehmcn, befreit. Die näheren Bestimmungen sind durch die Landesgcsetzgebuug festzustellen? 8 58. Die aus Staatsmitteln besoldeten Lehrer und deren An¬ gehörige erhalten ans denselben auch die entsprechenden Versorgungs- gebürcn. VI. Errichtung der Schuten. Z 5t). Die Verpflichtung zur Errichtung der Schulen regelt die Landcs- gejetzgebnng mit Festhaltung des Grundsatzes, dass eine Schule unter allen Um standen überall zu errichten sei, wo sich im Umkreise einer Stunde nnd nach einem fünfjährigen Durchschnitte mehr als 40 Kinder vorsindcn, welche eine über vier Kilometer entfernte Schule besuchen müssen. ' ' Streitigkeiten über die den Volksschulen und den Lehrern unter was immer für einem Titel zn leistenden Giebigkeiten sind nicht auf dem Rechts¬ wege, sondern vor den admi n istrativen B eh ö rd en (Schulbehörden) ans- zntragen (Erk. d. Reichsgerichtes vom 19. Jänner 1888, Z. 7). S. das Landesgcsctz für Kram vom 29. Npril 1873, L. G. Bl. Nr. 22, IV. Abschnitt (Nr. 55 d. S.). " S. die Vorschrift über die Verwaltung, Gebarung nnd Verrechnung des krainischen Volksschnllehrcr-Pcnsionsfondcs snd Nr. 64 d. S. ' S. das Landesgcsctz für Krain vom 29. April 1873, L. G. Bl. Nr. 2l (Nr. 52 d. S.). 46 I. Reichsgesetze und Ministerin!-Verordnungen. 4. Ebenso kommt es der Landesgesetzgebnng zu, inbetreff der Errichtung der für das Land nothwcndigen Schulen und Erziehungsanstalten für nicht vollsinnigc, ferner von solchen für sittlich verwahrloste Kinder, sowie der im 8 10 erwähnten Anstalten und Lehrcurse die geeigneten Anordnungen zu treffen? Z 60. Für Kinder, welche in Fabriken oder größeren Gewerbs- nnternchmnngen beschäftigt werden und dadurch an dem Unterrichte in der Gcmcindeschule theilzuuehmen verhindert sind, haben die Fabriks¬ inhaber nach den über die Einrichtung öffentlicher Schulen bestehenden Normen entweder allein oder in Verbindung mit anderen Fabrikshcrren selbständige Schulen zu errichten. Z 61. Wo und mit welchen Mitteln Bürgerschulen zu errichten seien, stellt die Landesgesetzgebung fest? VII. Aufwand des Wolksschulwefens und ZZestreitung desselben. K 62. Für die nothwendigen Volksschulen sorgt zunächst die QrtsgLt.nei.nde °° unter Anfrechthaltung zu Recht bestehender Verbindlichkeiten und Leistungen dritter Personen oder Corporationen. Jnwieferne die Bezirke daran theilnehmen, dann wie der Aufwand für die im H 10 und H 58, Absatz 2, erwähnten Anstalten und Curse zu bestreiten sei, bestimmt die Landesgcsetzgebung. Z 63. Jede Schule soll die erforderlichen, den Bedürfnissen des Unterrichtes und der Gesundheitspflege entsprechend eingerichteten Schnl- localitäten besitzen. » Ueber den Unterricht nnd die Erziehung blinder und taubstummer Kinder an den Volksschulen s. M. E. von: 6. Juli 1881, Z. 6464 (Nr. 43 d. S.). 2 S. die bezüglichen gesetzlichen Bestimmungen für Krain snd Nr. 52 d. S. b Die Frage, ob, falls eine Ortsgcmcinde in verschiedene Schulsprengel gehört, der in dem einzelnen Schulsprengel entfallende, zweifellos nur nach Ver¬ hältnis der Steucrschuldigkcit der dahin eingeschulten Gemeinde-Angehörigen fest- zustcllcndc Schulconcurreuzbeitrag auch nur von diese» eingeschulten Gemeinde- Angehörigen oder aber von der ganzen Ortsgcmcinde aufzubringen ist, hatte in einem concreten Falle der böhmische Landcsausschuss untcrm 8. Februar 1883 im ersteren Sinne entschieden. Diese Entscheidung wurde anlässlich einer gegen dieselbe eingebrachten Beschwerde vom k. k. Verwaltungsgerichtshofe mit Erkenntnis vom 26. September 1883, Z. 1654, nach H 7 des Gesetzes vom 22. October 1875, R. 6t. Bl. Nr. 36 ex 1876, als gesetzwidrig aufgehoben und in deUDegründung mit Hinweisung aus den Z 62 des R. V. G. vom 14. Mai 1869 ausgesprochen, dass dort, wo die Landesgesetze nicht ausdrücklich die Concurrenz für die öffent¬ lichen Volksschulen den Schulgemeinden, beziehungsweise Schulspreugcln, überwiesen haben, diese Concurrenz den_QartLgL.mei!ide.n obliegt. — S. die bezüglich der Bestreitung des Aufwandes für das Volksschnlwcscn geltenden gesetzlichen Bestim¬ mungen sür lürain »ub Nr. 52 d. S. — S. insbesondere auch die Anmerkung zu Art. I. 3 des Gesetzes vom 28. Dec. >884, L. G. Bl. 1885 Nr. 1 (bei Nr. 52 d. S.). 48 I. Rcichsgesctze und Ministerial- Verordnungen. 4. Die Herstellung, Erhaltung, Einrichtung, Miete und Beheizung der Schulloealitüten, sowie die Herstellung der Lehrerwohnungen regeln besondere Landesgesctze. Bei jeder Schule ist auch ein Turnplatz, in Landgemeinden nach Thunlichkeit ein Garten für den Lehrer und eine Anlage für land¬ wirtschaftliche Versuchszwecke 2 zu beschaffen. Die Beitragspflicht hiefür sowie für Lehrmittel und sonstige Unterrichtserfordernisse ist, soweit dasür nicht anderweitig gesorgt ist, durch die Landesgcsetzgelmng zu regeln. * tz 64.2 ^s bleibt der Landesgesetzgebung anheimgestellt, zur Deckung des Dotationsaufwandcs für die öffentlichen Volksschulen, soweit nicht einzelnen derselben besondere Zuflüsse gewidmet sind oder gewidmet werden, eigene Landes- oder Bczirksfonde zu bilden. Im Zusammenhänge damit wird sie auch über den Fortbestand der Schulgeldzahlnng und der Präsentations- (Erueunnngs-) Rechte zu entscheiden haben. H 65. Eltern, welche ihre Kinder entweder zu Hause oder in einer Privatanstalt unterrichten lassen, sind vom Schulgelde, nicht aber von den anderen gesetzlichen Schullasten befreit. Z 66. Soweit die Mittel der Ortsgemeindcn (beziehungsweise der Bezirke) für die Bedürfnisse des Volksschnlwesens nicht ansrcichen, hat dieselben das Land zu bestreiten. Die Normalschnlfond^ gehen in ihrem gegenwärtigen thatfächlichcu Bestände mit allen auf ihnen rücksichtlich der Verwendung für Schat¬ zwerte oder ans besonderen Privatrechtstitcln lastenden Verbindlichkeiten und mit der ausschließlichen Widmung für die Zwecke des öffentlichen Volksschnlwesens in die Verwaltung der betreffenden Länder in der Weise über, dass die Verwahrung und Verwaltung des Stammvermögcns dem Landesausschnsse, die Anweisung der Ausgaben ans Grund des vom Landtage sestgcstclltcn Präliminars der Landesschulbehörde znkommt. Zum Schnlfonde derjenigen Länder, welche bisher vom Staate einen Zuschuss erhielten, wird ein solcher auch ferner mit dem Durch- srhnittsbetrage jener Summe geleistet, welche iu den Jahren 186«!, 1867 und 1868 zum betreffenden Normalschnlfonde ans den allgemeinen Staatseinkünften beigetragen wurde. i S. das Laudesgesctz für Kram vom 2ü. April 1878, L. 6t. Bl. Nr. 21 (Nr. 52 d. S.). " Bezüglich der Nutznießung an den Schulgärten iu Kram s. Erl. d. L. Sch. R. für Kram vom 2!>. Jul,' 1887, Z. 1274/L. Sch. R. (Nr. 77 d. S.). S. die bezüglichen gesetzlichen Bestimmungen für Kram suv Nr. 52 d. S. 50 I. Reichsgesetze und Ministerin!-Verordnungen. 4. Bei der Berechnung dieses Betrages sind aber jene Summen vorweg abzuziehen, welche für Zwecke verwendet wurden, für die künftig unmittelbar aus Staatsmitteln vorzusorgen sein wird S. bezüglich der Lehrpläne die Anmerkung zu Z 4 des R. V. G. 64 I Reichsgesetze und Ministerin!-Verordnungen. 5. größere Berücksichtigung des Zeichnens oder einen erweiterten Unter¬ richt in der Chemie erfordern n. dergl., diesen Bedürfnissen im Lehr- plane zu entsprechen ist, während an anderen Orten, wo land¬ wirtschaftliche Erwerbszwcige überwiegen, diese Verhältnisse durch einen angemessenen, in dem Rahmen der Naturgeschichte nnd Natnrlehre cingeschlossenen Unterricht, der durch geeignete speciclle Lehrbehelfe (Schulgarten, Baumschule rc.) unterstützt wird, zu berück¬ sichtigen sind. f) Im Lehrplane ist auch die Zahl der wöchentlichen oder monat¬ lichen schriftlichen Haus- und Schularbeiten, welche auf die Sprachen nnd auf das Rechnen zu beschränke» sind, festzustcllcn. K) Die unter l dieser Verordnung getroffenen Bestimmungen: 5, 6 nnd 7 haben anch auf die Bürgerschule» Anwendung zu finden. Ii) Wenn die erforderlichen Lehrkräfte vorhanden sind, so kann an den Bürgerschulen für Knaben ein Unterricht zur Erzielung einer gewissen Handfertigkeit (Arbeitsschule) als unobligat ein¬ gerichtet werden? Der Lehrplan für jede einzelne Bürgerschule ist von der Landes- schnlbehörde unter Beifügung ihres Gutachtens dem Unterrichtsministerium zur Genehmigung Vvrzulcgen. Bis diese Genehmigung erfolgt, hat jede Bürgerschule den bisherigen Lehrplan cinzuhaltcu. 4. ) Bestehen in einem Schulbezirke mehrere Bürgerschulen, so ist alljährlich außer der durch die Bi. V. vom 8. Mai 1872, Z. 3306 ^NrNOt d. S7), geregelten Bezirksconfcrcuz eine besondere Versammlung der Lehrer der Bürgerschulen abznhalten, in welcher die speciclle» An¬ gelegenheiten dieser Lehranstalten zur Berathnng kommen. Für diese Bürgcrschullehrer-Confcrenzen haben die Bestimmungen der erwähnten Verordnung über die Bezirksconferenzen sinngemäße Anwendung zu finden. 5. ) Die Schulbehörden werden dahin Einfluss zu nehmen haben, dass dort, wo erfahrungsgemäß ein über das Lehrziel der fünf- bis sechsclassigen allgemeinen Volksschulen hinausreichendes Bedürfnis nach Volksschnlnntcrricht vorhanden ist, den bestehenden Gesetzen gemäß Bürger- schulen errichtet werden. Insoweit die Durchführung der voranstehcudcn Anordnungen die Mitwirkung der Landesvertretung oder auch eine Acnderung der Landcs- schulgesctze erheischt, haben die Lnndesschulbehörden nach den hiezu erforder- ' Betreffs des Haudfertigkeitsuntcrrichtes au Volksschulen s. M. E. vom 21. September 1886, Z 6810 (Nr. 50 d. S.). 66 I. Rcichsgesetze und Ministerin! - Verordnungen. 5. lichen Berathungen nnt den Landesausschüssen das Einvernehmen zu pflegen und nach Erfordernis die geeigneten Anträge an das Ministerium für Cültus und Unterricht zu stellen. V. (Zu Z 21 des Gesetzes.) Um einerseits die Erreichung des allgemein vorgeschriebenen Lehr¬ zieles zu sichern und andererseits die für die Betheiligten durch vermehrte Schülauslagen und durch Störung ihrer wirtschaftlichen Verhältnisse ein- tretcnde Belastung zu vermindern oder doch zeitweilig hintanzuhalten, sind inbetreff der Schulbesuchs-Erleichterungen folgende Bestim¬ mungen streng zu beachten: 1. ) Schulbesuchs-Erleichterungen können nur an allgemeinen Volksschulen Kinder erhalten, welche den Unterricht durch volle sechs Jahre genossen haben. 2. ) An einer und derselben Schule kann nur.^1^ bestimmte Art von Schulbesuchs-Erleichterungen gewährt werden. 3. ) Der Unterricht darfZveder im siebenten no ch im acht ewSchul- jahre gänzlich entfallen. ^4.) Der" Unterricht ist nur an Wochentagen zu crthcilen. 5. ) Kein Lehrer ist zu einer Leistung über 30 wöchentliche Unter¬ richtsstunden zu verhalten. 6. ) Wenn nur einzelnen Kindern oder wenn Kindern ganzer Schulgemeinden Schulbesuchs-Erleichterungen gewährt werden, die betref¬ fenden Kinder aber nicht in besonderen, von den übrigen Schülern getrennten Abthcilungen unterrichtet werden, so hat die Schulbesuchs-Erleichterung durchschnittlich während des Schuljahres nicht mehr als die Hülste der normalen Unterrichtszeit zu betragen. Weitergehcndc Schulbesuchs-Erleichterungen können nur ausnahms¬ weise einzelnen Kindern ans besonders rücksichtswürdigen Gründen zu¬ gestanden werden, wenn nach dem Maße der erworbenen Kenntnisse die Erreichung des allgemein vorgeschriebcncn Lehrzieles gesichert ist. Ohne andere mögliche Combinationcn auszuschließcn, ergeben sich demnach folgende Schulbesuchs-Erleichterungen: n.) Besuch der Schule während der Winter-Halbjahre; gänzliche Be¬ freiung während der Sommer-Halbjahre. d) Besuch der Schule an vier wöchentlichen Schultagen (ganztägig oder halbtägig, je nach der Einrichtung der Schule) durch drei 68 I. Reichsgesetze und Ministerin!-Verordnungen. 5. Winter-Halbjahre (über das 14. Lebensjahr hinaus, also auch auf der 9. Altersstufe nach Beginn der Schulpflichtigkeit); gänzliche Befreiung während der Sommer-Halbjahre. o) Besuch der Schule an drei Schultagen in jeder Woche (ganztägig oder halbtägig je nach der Einrichtung der Schule) während des ganzen 7. und 8. Schuljahres. ä) Besuch der Schule während des ganzen 7. und 8. Schuljahres halbtägig, wenn die übrigen Schüler ganztägigen Unterricht haben. o) Regelmäßiger Besuch während des ganzen 7. Schuljahres; wöchent lich dreistündiger Unterricht während des Winters im 8. Schul jahre (ohne Unterschied der Schülkategorie). 7. ) Wenn den Kindern ganzer Schulgemeinden Schulbesuchs- Erleichterungen gewährt werden, und wenn der Unterricht den betref¬ fenden Kindern in besonderen, von den übrigen Schülern getrennten Abteilungen ertheilt wird, so darf die Zahl der wöchentlichen Unterrichtsstunden (während der nach Punkt 6 normierten Zeit des Schulbesuches) nicht geringer als das Stundenausmaß sein, welches sich ergibt, wenn die Zahl der durch den Normallehrplan vorgeschriebenen wöchentlichen Unterrichtsstunden auf die in der betref¬ fenden Gruppe oder Elaste vertretenen Altersstufen gleichmäßig ver- theilt wird. In den Zeitabschnitten des Schuljahres, während welcher die Kinder der zwei obersten Altersstufen die Schule gar nicht besuchen, haben die übrigen Schüler den Unterricht in der Stundenzahl zu erhalten, welche durch die Normallehrpläne für alle acht Altersstufen vorgezeichnet ist (s. Anhang dieser Verordnung). 8. ) In Orten mit mehreren allgemeinen Volksschulen, wo nur einzelnen Kindern eine und dieselbe Art von Schulbesuchs-Erleichterungen gewährt wird (Punkt 6), können die betreffenden Kinder verschiedener Schulen an einer Schule zu gemeinschaftlichem Unterrichte vereinigt werden. 9. ) Um einzelnen Kindern Schulbesuchs-Erleichterungen zu erwirkeu, haben die Eltern oder deren Stellvertreter unter Angabe der rücksichtswürdigen Gründe beim Ortsschulrathe das Ansuchen zu stellen? ° Gesuchen einzelner Parteien um Schulbesuchs-Erleichterungen kommt nach dem Gesetze vom 9. Februar 1850 die Stempelfrcihcit nicht zu. Wenn übrigens ein bloß mündlich beim Ortsschulrathe vorgcbrachtes bezügliches An¬ suchen, ohne dais über dasselbe ein Protokoll ausgenommen wird, von dem¬ selben zur Kenntnis der vorgesetzten Schulbehörden gebracht wird, hat eine Stcmpclpflicht nicht einzutreten. 70 1 Reichsgesetze und Ministerial-Verordnungen. 5. Dieser berichtet darüber an den Bezirksschulrat!) und stellt gleichzeitig den Antrag über die Art der allfällig za gewährenden Schulbesuchs- Erleichterung. Der Bezirksschulrath entscheidet über das Ansuchen nnd bestimmt im Gewähruugsfalle die Art der Schulbesuchs-Erleichterung. 10. ) Um dcu Kinder» ganzer Schulgemeinden auf dem Lande Schulbesuchs-Erleichterungen zu verschaffen, haben die Vertretungen der sämmtlichcn ein geschult en Gemeinden unter Vorlage der Protokolle über die betreffenden Gemeindc-Ansschussbeschlüsse, welche auch die Art nnd das Maß der Schulbesuchs-Erleichterungen enthalten sollen, beim Bezirksschulrathe anzusuchcn. Dieser legt das Ansuchen mit seinen! Gutachten den: Landesschnlrathe zur Entscheidung vor. Stimmen die Gemeinde-Ausschnssbeschlüsse inbetreff der Schul- bcsuchs-Erleichtcrnng überein, so ist das Ansuchen zu gewähren, wofern dasselbe den oben festgestelltcn Bestimmungen (Punkt 1 bis inel. 7) nicht widerspricht. Ist eine Uebercinstimmnng der Gcmeindc-Ausschussbeschlüsse über die Art oder über das Maß der Schulbesuchs-Erleichterung nicht zu bewerkstelligen oder sind dieselben mit den erwähnten Bestimmungen nicht im Einklang, so bestimmt die Landcsschulbehvrde die Art und das Maß der Erleichterung. Suchen nicht sämmtliche eingeschulte Gemeinden, sondern nur eine oder mehrere derselben nm Schulbesuchs-Erleichterungen an, so ist hierüber sowie über Anstichen einzelner Eltern (Punkt 6 und 9) vom Bezirks¬ schulrathe zu entscheiden. 11. ) Erhalten die Kinder der zwei obersten Altersstufen einen abgekürzten Unterricht in einer besonderen, von den übrigen Schülern getrennten Abtheilung, so ist für diese Abtheilnng ein besonderer Lehrplan vom Bezirksschulrathe zu verfassen nnd der Landesschul- behvrde zur Genehmigung vorznlcgen. Hiebei ist insbesondere die zukünftige Lebensstellung der Kinder zu berücksichtigen. 12. ) Die Unterrichtszeit der besonderen Abtheilung (Punkt 7) für die den zwei letzten Jahrcsstufcn angchörende Schuljugend wird von dem Ortsschnlrathe bestimmt. 13. ) Ist die Einrichtung getroffen, dass die Kinder der zwei obersten Altersstufen den Unterricht in einer besonderen, von den übrigen Schülern getrennten Abtheilnng erhalten, so sind alle Kinder dieser Altersstufen zur Theilnahmc an diesem Unterrichte verpflichtet, nnd der Schulbesuch derselben ist mit aller Strenge zu überwachen. Einzelnen dieser Kinder kann auch überdies die Theilnahmc an dem für die sechste 72 I. Reichsgesetze und Ministerin!-Verordnungen. 5. Altersstufe bestimmten Unterrichte vom Ortsschulrathe nach Maßgabe der vorhandenen Schulräume ganz oder theilwcise bewilligt werden? VI. (Zn A 23 des Gesetzes.) Der Besuch von Fachschulen oder Fachcnrscn (Musikschulen, Sprachschulen, landwirtschaftliche oder gewerbliche Curse, Fachzcichen- > Mit M. E. vorn 23. Jänner 1884, Z. 663 (M. B Bl. 1884, Str. 5), wurde dem Landesschulrathe sirr Salzburg inbetreff Schulbesuchs-Erleichte¬ rungen für Kinder aus Landgemeinden, welche in Städten oder Märkten ein¬ geschult sind, Folgendes eröffnet: Da nach Z 21 des Gesetzes vom 2. Mai 1883, R. G. Bl. Nr. 53, in Städten nnd Märkten nicht allen Kindern der zwei obersten schulpflichtigen Altersstufen, sondern nur einzelnen Kindern, nnd zwar nur denen der unbemit¬ telten Bvlksclassen, aus rücksichtswürdigen Gründen Erleichterungen in Bezug auf das Maß des regelmäßigen Schulbesuches zuzngestcheu find, und da solche Erleichterungen für alle Kinder der betreffenden Altersstufen nur ganzen Schul¬ gemeinden auf dem Lande, und zwar unter bestimmten Bedingungen, zu gewähren sind, so können an Schulen in Städten und Märkten generelle, das heißt für alle Kinder der zwei obersten Altersstufen geltende Schulbesuchs-Erleichterungen nicht bewilligt werden. Inbetreff der Schulbesuchs-Erleichterungen an Schulen in Städten und Märkten find daher die Anordnungen des Art. V, Punkt 9 der hicramtlichcn Verordnung vom 8. Juni 1883, Z. 10.618, maßgebend. Bei Anwendung dieser Bestimmungen in Fällen, wenn Landgemeinden oder Theile derselben in Markt- oder Stadtschulen eingeschult sind, ist aber genau zu beachten, dass nach H 21, Absatz 3 des erwähnten Gesetzes Schulbesuchs- Erleichterungen den Kindern auf dem Lande zu gewähren sind und dass bei Entscheidungen iiber die bezüglichen Ansuchen im Sinne des Gesetzes die wirt¬ schaftlichen Verhältnisse in thnnlichst entgegenkommender Weise zu berücksichtigen find. Ferner bemerke ich, dass kein gesetzliches Hindernis cntgegensteht, sondern beachtenswerte ökonomische nnd pädagogisch-didaktische Gründe dafür sprechen, dass für solche Schulen die Bestimmungen inbetreff der Einrichtung einer besonderen Schnlerabthcilung für die Kinder, welchen Schulbesuchs-Erleichterungen gewährt sind (Art. V, Punkte 7, 8, 11, 12 und 13 der hieramtlichen Verordnung vom 8. Juni 1883, Z. 10.618), in Anwendung kommen. Mit M. E. vom 25. Juni 1884, Z. 11.529 (Steiermark), wurde aus¬ gesprochen: »Der auf Grund des Z 7 R. V. G. bewilligte Halbtagsnnterricht ist eine selbständige Schuleinrichtung nnd nicht zu verwechseln mit der in Art. V, Punkt 6, lit. ck der Durchführungs-Verordnung vom 8. Juni 1883, Z. 10.618, bezeich¬ neten Schnlbesuchs-Erleichtcrnngsart. Als solche kann der Halbtagsnnterricht nur da angesehen werden, wo, wie dies in der Verordnung ausdrücklich gesagt ist, die Schüler der übrigen Altersstufen ganztägig unterrichtet werden, keineswegs aber dort, wo der Halbtagsnnterricht für alle Altersstufen besteht, da ja sonst die beiden obersten Jahresstufen den übrigen gleichgestellt würden, von einer Erleichterung nach vollendetem sechsjährigen Schulbesuche somit nicht die Rede sein könnte.» 74 I. Reichsgcsetze und Ministerial- Verordnungen. 5. nnd Modellierschnlen n. dergl.) ist schulpflichtigen Kindern unter der Vor¬ aussetzung gestattet, dass sie hiedurch au dem regelmäßigen Besuche der Volksschule uicht gehindert werden. Sind gewerbliche oder landwirtschaftliche Schulen oder Fachcnrsc so eingerichtet, dass sie den Volksschulunterricht ersetzen, so sind die Kinder vom Besuche der Volksschule befreit. Hierüber haben, je nach der Einrichtung der betreffenden Schulen nnd Facheurse und mit strenger Beachtung des Grundsatzes, dass jedes schulpflichtige Kind die noth- wendigsten Kenntnisse, als: Religion, Lesen, Schreiben und Rechnen, erwerben muss, die Landesschulbehörden zu entscheiden. (Die in den Abschnitten VII, VIII nnd IX dieser M. V. zur Durchführung der Ztz 29, 30, 32, 38 und 41 des Gesetzes vom 2. Mai 1883, R. G. Bl. Nr. 53, getroffenen Bestimmungen sind infolge der Ministerial-Berordnungen vom 31. Juli 1886, Z. 6031, und Z. 6033 (M. B. Bl. 1886 Nr. 50 nnd Nr. 52), mit welchen das Organisations- Statut für die Lehrer- nnd Lchrcrinnen-Bildungsanstalten in geänderter Fassung nnd eine neue Vorschrift für die Lehrbesähigungsprüfungen der Volksschullehrer' erlassen wurden, außer Wirksamkeit getreten.) X. (Zu Z 46 des Gesetzes.) Die nächsten Landes-Lehrerconferenzen werden erst nach Ablauf von sechs Jahren seit der Abhaltung der letzten Landes-Lehrer¬ conferenzen stattzufinden haben. XI. (Zu Z 48 des Gesetzes.) Bei Bestellung der Schulleiter ist zu beachten: 1.) Vom Beginne der Wirksamkeit des Gesetzes vom 2. Mai 1883, R. G. Bl. Nr. 53, an, können nur Lehrpersonen als Schulleiter bestellt werden, welche auch die Befähigung zur Ertheilung des Religionsunter¬ richtes jenes Glaubensbekenntnisses nachweisen, welchem die Mehrzahl der Schüler der betreffenden Schule nach dem Durchschnitte der vorausgegan- gcnen fünf Schuljahre augchört. Jusolaugc an einzelnen Schulen dieser Durchschnitt wegen kürzeren Bestandes der Schule oder aus anderen Gründen nicht zu ermitteln ist, sind vorläufig die Ergebnisse der Schülcr- conscription hiebei als Grundlage zu nehmen. ' S. diese Vorschrift suv Nr. 49 d. S. 76. I. Reichsgesctze und Ministerin!-Verordnungen, 5. Der Nachweis der Befähigung zur Ertheilnng des Religions¬ unterrichtes wird durch das Lehrbefähignngszeugnis (8 38 des Gesetzes vom 2. Mai 1883, R. G. Bl. Nr. 53) erbracht, wobei vorausgesetzt wird, dass der Candidat für die Schulleiterstclle seit Erlangung der Lehrbefähigung seine Religion nicht geändert hat. Lehrpersonen, welche vor dem l. October 1872, dem Tage, an welchem die Prüfungsvorschrift vom 5. April 1872, R. G. Bl. Nr. 50, in Wirksamkeit getreten ist, die Lehrbefähigung erworben haben, sind auch zur Ertheilnng des Religionsunterrichtes unter der erwähnten Vor¬ aussetzung als befähigt erklärt anzuerkcnnen. Lehrpersonen, welche gemäß der Prüfungsvorschrist voni 5. April 1872 i die Lehrbefähigung erworben haben, sind zur Ertheilnng des Religionsunterrichtes unter der erwähnten Voraussetzung nur in dem Falle befähigt, wenn dies im Lehrbefähigungszcugnisse oder im Ergebnisse der abgelegten Ergänznngsprüfnng ausdrücklich ausgesprochen ist. 2. ) In jeder Concnrsausschreibnng zur Besetzung einer Schulleiter¬ stelle ist diese Stelle fortan nebst Angabe der Kategorie der Volksschule als solche ausdrüklich zu bezeichnen und nach Maßgabe des Glaubens¬ bekenntnisses der Mehrzahl der Schüler der betreffende Nachweis als Behels der Bewerbung zu fordern. Im übrigen ist bei Bestellung der Schulleiter nach den die Rechtsverhältnisse des Lehrstandes an den öffentlichen Volksschulen betref¬ fenden Normen wie bisher vorzugehen. 3. ) Die gegenwärtig angestellten Schulleiter verbleiben, auch wenn sie die oben erwähnte Befähigung nicht besitzen, in ihrem Amte und haben die bezügliche Befähigung nur im Falle der Bewerbung um an¬ dere Schulleiterstellen nachzuweisen. Die Landesschnlbehörden werden anfgefordert, den Vollzug dieser Anordnungen, insoweit diesebe mit Rücksicht auf § 75 des Gesetzes vom 2. Mai 1883, R. G. Bl. Nr. 53, in dem betreffenden Verwaltungs¬ gebiete zur Anwendung kommen, sogleich zu veranlassen. ' Gegenwärtig gilt die Prüfungsvorschrift vom 31. Juli 1886, Z. 6033, M. B. Bl. 1886 Nr 52 (Nr. 49 d. S.). 78 I. Reichsgesetzc und Miuisterial-Verordnungen. 5. Arrbcrng. (S. Abschnitt V, Punkt 7.) Nach den über die Arten nnd das Maß der Schulbesuchs- Erleichterungen iin V. Abschnitte dieser Verordnung enthaltenen Bestim¬ mungen können für den abgekürzten Unterricht in besonderen Schülcrabtheilungen folgende Einrichtungen getroffen werden: An »ngctheiltcn einclassigcn Volksschulen. (Mit ganztägigem Unterricht.) In dem Normal-Lchrplane sind 28 wöchentliche Unterrichtsstunden für 8 Altersstufen vorgeschrieben, daher entfallen auf jede Altersstufe durchschnittlich 3'/^ wöchentliche Lehrstunden. 80 I. Reichsgesetzc und Ministerial-Verordnungen. 5. An gcthciltcn cinclassigcn Polksschulcn. (Mit Halbtagsuntcrricht.) In dein Normal-Lehrplanc sind 17 wöchentliche Unterrichtsstunden für die 5 Altersstufen der Obcrgruppe vorgcschriebeu, daher entfallen ans jede Altersstufe durchschnittlich 3"z wöchentliche Lehrstnnden. ' Die Einrichtung Um das Lehrziel zu erreichen, ist für das ö. nnd 6. Schuljahr eine größere wöchentliche Stundenzahl, als durchschnittlich auf diese Schüler-Abthcilnng entfiele, bestimmt, und nm den Lehrer der 3. Classe nicht zu überbürden, haben die Lehrer der 1. nnd der 2. Classe Theile des abgekürzten Unterrichts in der obersten Abtheilnng zu übernehmen. 86 I. Reichsgesetze und Ministerin!-Verordnungen. 6. Nr. 6. M. G. vom 18. Mai 1869, Z. 140 Präs., W. M Hl. 1869 Ur. 44, betreffend die Instruction für die provisorischen Bezirksschulinspectoren. Im Nachhange zu meinem Erlasse, betreffend die Ernennung der provisorischen Bezirksschulinspectoren, lasse ich im Anschlüsse die von mir gleichlautend für die betheiligten Länder festgestellte provisorische Dienstesinstruction für die genannten Bezirksschulinspectoren folgen, wozu ich nachfolgende Bemerkungen füge: Da nach den besonderen Verhältnissen und speciellen Bedürfnissen des Landes allenfalls noch andere Weisungen als erforderlich oder wünschenswert sich darstellen dürften, so überlasse ich es Euer . . . bei Hinausgabe der Instruction innerhalb der Grundsätze derselben dasjenige im Detail noch vorzuzeichnen, was außerdem als erforderlich erkannt wird, und mir darüber gefälligst Anzeige zu erstatten? Ich glaube es nicht noch hervorheben zu müssen, wie wichtig es sei, dass sich die Wirksamkeit der neuen Bezirksschulinspectoren rasch entfalte, frisches Leben und reges Streben in den Volksschulen erzeuge und sich die öffentliche Anerkennung bald erringe. Deshalb bitte ich auch Eure . . . ., dieser Wirksamkeit der neuen Organe Ihre ganze Auf¬ merksamkeit zuznwenden und dieselbe mit allen zugebote stehenden Mitteln nachhaltig zu fördern. Instruction für die provisorischen Bezirksschulinspectoren. 8 1. Der Bezirksschulinspector hat sich eine genaue Kenntnis des Zustandes des Volksschulwesens in seinen: Amtsbezirke zu verschaffen, auf dessen Verbesserung und Förderung kräftigst einzuwirken und sich insbesondere die Theilnng überfüllter Schulclassen, die Erweiterung der bestehenden und die Errichtung neuer Volksschulen angelegen sein zu lassen. Er hat die öffentlichen und die Privatschulen so oft als möglich zu inspirieren nnd die vorschriftsmäßigen Schulvisitationen vorznnehmen. ' S. M. E. vom 5. Juni 1869, Z. 4811 (Nr. 7 d. S.). Die Grundzügc zur Instruction für die Bezirksschulinspectoren bezüglich der Kindergärten und verwandten Anstalten s. bei Nr. M d. S. ? In Krain wurden bezügliche weitere Anordnungen nicht getroffen. 88 I. Rcichsgcsetze und Ministerial -Verordnungen. 6. Auch ist der Jnspector verpflichtet, bezüglich der Schulen seines Bezirkes diejenigen Amtshandlungen zu Pflegen, zu denen er speciell von dem Vorstande der Bezirksschulbehörde oder der Landesschulbehörde be¬ auftragt wird. 8 2. Bei dem Besuche der Schulen hat der Juspeetor darauf zu sehen: n) in welchem Bruzustande sich das Schulhaus befindet, ob die Lage desselben gesund und nichts in der Nähe ist, was der Jugend irgend eine Gefahr bringen oder den Unterricht stören könnte; d) ob sich die Lehrzimmer und die Schuleinrichtnng in einem guten und zweckmäßigen Zustande befinden, ob für eine entsprechende Heizung und Lüftung der Schulzimmer gesorgt ist und ob die erforderliche Reinlichkeit und Ordnung waltet; o) ob die Schule einen Turnplatz besitzt, ob bei Landschulen ein Schulgarten zu einem den Bodcncnlturvcrhältnissen der Gegend entsprechenden landwirtschaftlichen Unterricht, insbesondere in der Obstbaum-, Seidenraupen-, Bienenzucht oder im Gemüsebau vor¬ handen ist und ob sich der Lehrer nnt einem solchen Unterrichte befasst; ä) ob sich die Schule im Besitze der erforderlichen Lehrmittel befindet und ob eine Lehrer- oder Schülerbibliothek vorhanden ist; s) ob die Gratisbücher für arme Schulkinder gehörig abgeliefert werden und^ob mit denselben sowie andern unentgeltlich bei¬ gestellten Lehrmitteln vorschriftsmäßig gebart wird; l) ob die jährliche SchulbesMeibung genau vorgenommen wird, ob alle schulpflichtigen Kinder die Schule regelmäßig besuchen oder wie sonst für ihren Unterricht vorgesehen ist, wie für den Unter¬ richt der etwa vorhandenen taubstummen und blinden Kinder gesorgt ist, ob nicht Kinder vor den: schulpflichtigen Alter oder außer der vorschriftsmäßigen Zeit in die Schule ausgenommen werden, ob der Lehrer den Schulbesuch in genauer Evidenz hält, ob er die im Schulbesuche Säumigen ermahnt und rechtzeitig anzeigt, und ob jene Schüler, welche die Schule durch eine län¬ gere Zeit vernachlässigt und sich nicht die nothwendigsten Kennt¬ nisse angeeignct haben, verhalten werden, dieselbe auch über das schulpflichtige Alter zu besuchen; Z) ob für Zwecke der Schule Fonde oder Stiftungen vorhanden sind, wer dieselben verwaltet und ob die Stiftungsverbindlichkeiten er¬ füllt werden; 90 I. Reichsgesetze und Ministerin!-Verordnungen. 6. ü) ob die Bezüge des Lehrpersonals rechtzeitig und anstandslos ab¬ geführt werdest, ob und welche Nebenbeschäftigungen die Lehrer betrsMn und ob diese auf die Erfüllung ihrer Berufspflichten keinefl nachtheiligen Einfluss üben; i) ob die vorgeschriebene Unterrichtszeit genau eingehalten wird und dem Bedürfnisse genügt, ob der Lehrer den Unterricht nach den: vorgeschriebenen Lehrplane ertheilt, ob er dabei nur von der competenten Schulbehörde als zulässig erklärte Bücher anwendet und zweckdienliche Unterrichtsmethoden gebraucht; U) ob der Lehrstuudenplan zweckentsprechend ist und eingehalten wird; I) ob in den einzelnen Lehrgegeuständen und durch den Gesammt- unterricht das vorgeschriebene Lehrziel erreicht wird; nch ob das Lehrpersonale bemüht ist, auf die Schuljugend einen er¬ ziehenden Einfluss zu üben und welche Mittel zur Erreichung dieses Zweckes augewendet werden; n) ob an Schulen mit mehreren Lehrern die monatlichen Confe- renzen vorschriftsmäßig abgehalten werden; o) ob die Ortsschulaufsicht ihre Pflichten gegen die Schule erfüllt; p) ob die Privat-Schul- und Erziehungsanstalten den Bedingungen, unter denen sie errichtet wurden, entsprechen und die Grenzen ihrer Berechtigung nicht überschreiten. Z 3. Da das Gedeihen der Schule vor allem von der Beschaffen¬ heit und dem harmonischen Zusammenwirken des Lehrpersonals abhängt, so hat der Jnspector auf die Geschicklichkeit, den Fleiß, das Verhalten und die Fortbildung des Lehrpersonals seines Bezirkes die volle Auf¬ merksamkeit zu richten. Ueber seine Wahrnehmungen in diesen Beziehungen bei der Jn- spection und Visitation der Schulen hat er genaue Aufzeichnungen zu führen. 8 4. Der Jnspector ist berechtigt und verpflichtet, in didaktisch¬ pädagogischen Gegenständen Winke und Rathschläge zu geben und den in dieser Beziehung wahrgenommeneu Ucbelstäudcn an Ort und Stelle durch mündliche Weisungen nbzuhelfen, wobei alles zu vermeiden ist, was das Ansehen der Lehrer zu schädigen geeignet wäre. Er hat bei jedem Besuche der Schule das Ergebnis seiner Wahr¬ nehmungen mit dem Lehrer, und wo deren mehrere angestellt sind, in einer mit denselben abzuhaltenden Confercuz eingehend zu besprechen, die Lehrer sowie die Ortsschulaufsicht über die etwaigen Wünsche nnd Beschwerden zu vernehmen und letztere womöglich auf gütlichem Wege zu beheben und zu erledigen. 92 I. Reichsgesetze und Ministerin!-Verordnungen. 6. 7. lieber Gegenstände, deren Erledigung nicht in seinem Wirkungs¬ kreise liegt, hat er an den Vorstand der Bezirksschulbehörde, nöthigen- falls unter Beilegung der darüber aufgenommenen Protokolle, mit Bei¬ fügung seiner Anträge zu berichten. In diesen Berichten ist auch allemal dasjenige hervorzuheben, was er an Ort und Stelle eingeleitet hat. 8 st.^^Ter, Bezirksschulinspector hat die Bezirks-Lehrerconferenzen einzubexufen-Und dieselben zu leiten. ß 6. Dem Bezirksschulinspector liegt ob, die vom Vorstande der Bezirksschnlbehörde oder der Landesschnlbehörde abverlangten Gutachten in didaktisch-pädagogischen Schnlangclegcnheitcn abzugeben und über Auf¬ trag des Vorstandes der Bezirksschnlbehörde die Erledigungsentwürfe zu den ihm zugewicsenen Geschäftsstückcn didaktisch-pädagogischer Natur abznsasseu. Nach dem Schlüsse des Schuljahres hat er den Jahresbericht über die sämmtlicheu ihm zugewiesenen Schulanstalten rn Mr vor¬ geschriebenen Weise zu erstatten. Anträge zu stellen, welche die Hebung und Förderung des Schul¬ wesens betreffen, ist er jederzeit berechtigt. Besondere Gestionsprotokolle hat der Bezirksschulinspector nicht zu führen. Nr. 7. M. E. vom 5. Juni 1869, Z. 4811 (M. A ßl. 1869 Ur. 53), betreffend die Ausübung der Aufsicht über Volksschulen, deren Directoren oder Lehrer zu provisorischen Inspektoren ernannt wurden. Volksschulen, deren Directoren oder Lehrer selbst zu provisorischen Jnspectoren des Bezirkes, in welchem diese Schulen liegen, ernannt wurden, sind als eximiert von dieser Jnspicierung anzusehen und der unmittelbaren Ueberwachung der Bezirksschulbehörde als solcher unter- zuorducn: auch hat der Landesschulinspector für Volksschulen diesen Schulen seine besondere Aufmerksamkeit zuzuwcnden. 94 l. Reichsgesetze und Ministerin!-Verordnungen. 8. Nr. 8. M. U. vom 23. Uovember 1869, Z. 3495 (K. G. Dl. 1869 Ur. 170, M. V. Dl. 1869 Ur. 95), betreffend die Zulassung von Lehr- und Lesebüchern für die Volksschulen.* Zur Ausführung des Z 8 und des Z 19 des R. V. G. finde ich den Vorgang bei der Zulassung von Lehr- und Lesebüchern für die Volksschulen in folgender Weise zu regeln: 1. ) Durch die Aufnahme eines Lehrtextes dieser Kategorie in einen der k. t. Schulbücherverläge erscheint derselbe auch als im Sinne der angeführten Gesetzesstellen zulässig erklärt. 2. ) Anträge auf Zulassung von anderen Lehrtexten sind an die Landesschulbehörde zu richten. Der Lehrtext, dessen Zulassung beantragt wird, muss den Lehr¬ stoff mindestens in der Ausdehnung eines Jahres behandeln; dem An¬ träge muss ein Exemplar des zuzulassenden Werkes und die Angabe des fixen Verkausspreises beigefügt sein. 3. ) Die Landesschulbehörde ist nicht verpflichtet, Gesuche um Zu¬ lassung von Lehrtexten in Verhandlung zu nehmen, wenn dieselben bloß von Privatpersonen eingebracht sind. 4. ) Die Landesschulbehörde lässt die von ihr in Verhandlung genommenen Lehrtexte von Fachmännern prüfen und legt deren Gut¬ achten, begleitet von ihren eigenen Anträgen, dem Ministerium für Cultus und Unterricht zur Entscheidung vor. 5. ) Die Zulassung des Lehrtextes wird im Verordnungsblatte für den Dienstbereich des Ministeriums für Cultus und Unterricht unter Angabe der Landesschulbehörde, deren Antrag oder Gutachten der Ent¬ scheidung zugrunde liegt, bekannt gemacht. Die anderen Landesschulbehörden können sodann die Einführung des Lehrtextes in den ihnen unterstehenden Schulen im eigenen Wirkungs¬ weise gestatten. Tragen sie dagegen Bedenken, einen: hierauf abzielenden Anträge Folge zu geben, so haben sie hierüber dem Minister für Cultus und Unterricht Bericht zu erstatten und dessen Entscheidung abzuwarten. 6. ) Handelt es sich nm Zulassung von Religionslehrbüchern in Volksschulen, so ist dem Z 7 des Gesetzes von: 25. Mai 1868, R. G. Bl. Nr. 48 (Nr. 2 d. S.), zu entsprechen. > Nachgefolgte Bestimmungen sind citiert bei Z 8 R. V. G. 96 I. Reichsgcsetze und Ministerin!-Verordnungen. 9. 10. Nr. 9. M. D. vom 16. December 1869, Z. 11.809 (M. D. Dl. 1870 Ur. 3). betreffend die Verleihung von Ehrentiteln an Lehrer der Volksschulen. Seine k. Illid k. apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Ent¬ schließung vom 11. December 1869 den Minister für Cultus und Unter¬ richt allergnädigst zu ermächtigen geruht, verdienten Volksschul-Nnter- lehrern den «Lehrertitel» und verdienten Oberlehrern mehrclassiger Volks¬ schulen den «Directortitel» als Ehrentitel unmittelbar zu verleihen. Indem ich dies zur Kenntnis der Schulbehörden und des Lehrpersonals bringe, süge ich bei, dass Anträge auf Verleihung solcher Titel in der¬ selben Weise wie Auszeichuuugsanträge anderer Art zu behandeln sein werden. * Nr. 10. M. D. vom 6. Llpril 1870, Z. 3169 (K. G. Dl. Ur. 50, M. D. Dl. 1870 Ur. 57), betreffend die Fortbildungskurse der Volksschullehrer. 2 Zur Durchführung des Z 47 des R. V. G. verordne ich wie folgt: Z 1. Die Fortbildungscursc werden alljährlich in den Ferien¬ monaten abgehalten. Die Dauer derselben beträgt 4 bis 8 Wochen. ' Anlässlich der sich in unverhältnismäßiger Zahl mehrenden Anträge auf Verleihung des Directortitels wird die Aufmerksamkeit der Landcsschul- behördcn auf den Umstand gelenkt, dass solche Verleihungen die Bedeutung öffent¬ licher Auszeichnungen haben und daher niemals auf eigenes Einschreiten der Lehrer in Verhandlung zu nehmen sind. Aber auch die aus der eigenen Initiative der Bezirksschulbehördeu hcrvorgegangcnen Anträge haben die Landesschulbehörden stets forgfältigst zu prüfen, hiebei nur auf ein länger fortgesetztes hervorragendes Wirken im Schulamte Rücksicht zu nehmen und die relative Würdigkeit im Hin¬ blick auf den ganzen Vvlksschul-Lehrstand des Landes nicht außeracht zu lassen. (M. E. voni 20. Jänner 1874, Z. 16.024, M. V. Bl. 1874 Nr. 6.) - Mit der nachgefolgten M. V. vom 6. October 1875, Z. 1066 (M. V. Bl. 1875 Nr. 46) wurde den Laudesschulbehördcn eröffnet: Uni einen nach Stoff und Methode besseren Unterricht im Zeichnen au den Volksschulen baldigst zu bewerkstelligen, fordere ich die k. k. Landesschul- 98 I. Reichsgesetze und Ministerin!-Verordnungen. 10. 8 2. Der Unterricht erstreckt sich auf alle jene Lehrgegenstände, welche an den Lehrer-Bildungsanstalten gelehrt werden; in den ersten Jahren sollen jedoch vornehmlich die realistischen Lehrfächer der Volks¬ schule berücksichtigt werden. Z 3. Die Bezirksschulinspectoren haben alljährlich am Schlüsse des ersten Semesters der Landesschulbehörde ein Verzeichnis jener Volks¬ schullehrer, deren Betheiligung an dem Fortbildungscurse wünschenswert ist, zu übergeben. tz 4. Die Landesschulbehörde bestimmt mit Rücksicht auf die für diesen Zweck im Budget präliminierte Summe die Anzahl der zur Theilnahme zu verpflichtenden Lehrer und bezeichnet zugleich jene Lehrer- Bildungsanstalten, an welchen in dem betreffenden Jahre die Fort¬ bildungscurse abgehalten werden sollen. Die Landesschulbehörde hat bei der Auswahl der ciuzuberufenden Lehrer darauf Rücksicht zu nehmen, dass thunlichst nur solche Lehrer gleichzeitig Unberufen werden, die in denselben Gegenständen Unterricht erhalten können. 8 5. Die Zahl der ciuzuberufenden Lehrer soll in der Regel für dieselbe Gruppe von Lehrgegenständen zwanzig nicht übersteigen. § 6. Unterrichtsstoff und die specielle Organisation der einzelnen Curse wird alljährlich nach eingehöltem Gutachten des Lehrkörpers der Lehrer-Bildungsanstalt von der Landesschulbehörde festgesetzt. behörden aus, bei Organisierung der Fortbildungscurse der Volksschullehrer (Ministerialverorduuug voui 6. April 1870) auch dem genannten Lehrgegenstande die sorgfältigste Beachtung zuzuwendcn. In diesen Cursen ist im allgemeinen ini Sinne des Lehrplanes für das Freihandzeichnen an den Lehrer-Bildungsanstalten, sowie nach der durch die Ministerialverordnnng vom 6. Mai 1874, Z. 5815, bekannt gemachten Instruction vorzugehen. Den Besuchern der Fortbildungscurse sind die Normallehrpläne und Instructionen für das Zeichnen, sowie die geometrische Formenlehre für Volks¬ schulen zu erläutern. Besonderes Gewicht ist auf das Zeichnen an der Schnl- tafel und auf Hebung im Diktieren einfacher Zeichnungen zu legen. Zu diesem Zwecke soll den Besuchern Gelegenheit geboten werden, unter Anleitung des Fachlehrers abwechselnd einen Theil der Elementar-Zeichenschule des Josef Gran dauer dnrchzuarbeiten. Wo der Raum es gestattet, haben die Besucher der Curse gleichzeitig auf mehreren Tafeln zu arbeiten. Der Fachlehrer hat Musterbeispiele von Diktaten einfacher Zeichnungen zu geben, nach welchen die Hörer ähnliche Hebungen mündlich anzustellen haben, und wenn die für den Gegenstand gebotene Zeit dieses nur in geringerem Maße gestattet, sind Diktate gegebener Zeichnungen schristlich als Hausaufgaben von den Cnrsbesuchern auszuarbeiten. 100 I. Reichsgesetze und Ministerin!-Verordnungen. 10. 11. Z 7. Die Lehrer, welche von der Landesschulbehörde zur Unter- richtsertheilung an dem Fortbildungscurse bestimmt werden, erhalten von der Landesschulbehörde aus den zu diesem Behufe zur Verfügung gestellten Mitteln eine Remuneration. Z 8. Jene Lehrer, welche zur Theilnahme an den Fortbildungs- cursen verpflichtet werden, erhalten nebst einer Vergütung für die Reise¬ kosten einen Pauschalbeitrag für Zehrkosten. 8 9. Außer den von der Landesschülbehörde zur Theilnahme Ver¬ pflichteten steht es jedem Lehrer frei, sich an den Fortbildungscursen als Zuhörer zu betheiligen, soweit dies ohne Beeinträchtigung des Fortbildungsunterrichtes für die zur Theilnahme daran Verpflichteten zulässig erscheint. Z 10. Am Schlüsse des Fortbildungscurses erhalten jene Theil- nehmer, welche sich regelmäßig an demselben betheiligt haben, hierüber eine Bestätigung. Z 11. Außer den in den Ferienmonaten abzuhaltenden Fort¬ bildungscursen kann die Landesschulbehörde insbesondere in den Städten, wo sich eine größere Anzahl von Lehrern vorfindet, während des Schul¬ jahres besondere Curse anordnen, an welchen sich jedoch bloß die Lehrer der Stadt, ohne ihrem eigentlichen Berufe entzogen zu werden, betheiligen können. Nr. 11. Hrdg. des k. lr. Handelsministeriums vom 1. August 1870, Z. 10.735, betreffend die Portofreiheit der Corresoondenzen der k. k. Vezirksschulinspectoren und der k. k. Prüfungscommissionen. Die amtlichen Korrespondenzen der k.k. Vezirksschulinspectoren und der k. k. Prüfung scom Mission en für allgemeine Volks- und Bürgerschulen haben die im Artikel II, Absatz 8, dann im Art. VII des Gesetzes vom 2. October 1865 normierte Portofreiheit zu genießen. Dieselben müssen aber auf der Adresse mit dem Namen und Charakter des Absenders, dann mit der im Artikel V des obigen Gesetzes vorgeschriebenen Bezeichnung versehen sein? ' Mit Verordnung des Handelsministeriums vom 24. April 1871, Z.6049, wurde bestimmt: «Die außerhalb des Amtsortes wohnhaften Mit¬ glieder des Bezirksschulrathes sind den im Art. II, Absatz 1 des Gesetzes 102 I. Reichsgesetze und Ministerin!-Verordnungen. 11. vom 2. October 1865 erwähnten exponierten Beamten gleich zu achten, daher deren Correspondenzen im Wechselverkehr mit dem Vorsitzenden des Bezirks- schulrathes im Sinne des berufenen Artikels, dann nach Art. VII des erwähnten Gesetzes portofrei zu behandeln sind. Nur müssen derlei Correspondenzen auf der Adresse mit dem Namen und amtlichen Charakter des Absenders und Empfängers, dann mit der Bezeichnung ,in Schulangelegenheiten' versehen sein.» Mit Erlass des Handelsministeriums vom 6. Juli 1872, Z. 13.547, wurde bestimmt: «Die Ortsschulrcithe, welche zur Aufsicht über die öffent¬ lichen Volksschulen berufen sind, haben die im Art. II, Abth. 8, und Art. VII des Gesetzes vom 2. October 1865 normierte Portofreiheit für ihre amtlichen Correspondenzen und Sendungen zu genießen. Derlei Correspondenzen und Sendungen müssen jedoch auf der Adresse mit dem Namen und öffentlichen Charakter des Absenders und Empfängers, dann mit der Bezeichnung ,in Schul¬ angelegenheiten' versehen sein.» Nach der Verordnung des Handelsministeriums vom 10. Juni 1873, Z. 33.932, kommt nicht nur den Correspondenzen der außerhalb des Amtsortes der Bezirksschulbehörde wohnhaften Mitglieder des Bezirksschulrathes, der Bezirks- schulinspectoren, dann der Prüfungskommissionen für Volks- und Bürgerschulen im Sinne des Art. II, Abth. 1 des Gesetzes vom 2. October 1865, sondern auch den Fahrpostsendnngen derselben nach Maßgabe der Art. VII und VIII des citierten Gesetzes die Portofreiheit zu. Derlei Correspondenzen und Sendungen müssen auf der Adresse mit dem Namen und amtlichen Charakter des Absenders und Empfängers, dann mit der Bezeichnung «in Schulangelegenheit» versehen sein. Zufolge M. E. vom 1. März 1876, Z. 2601 (M. V. Bl. 1876 Nr. 10), hat der Handelsminister unterm 16. Februar 1876, Z. 3638, mittelst des Post- Verordnungsblattes die Weisung gegeben, dass den amtlichen Correspondenzen der Schulleitungen (Direktionen) öffentlicher Volksschulen ini Verkehre mit den in Absatz 1 und 2 des Art. II des Gesetzes vom 2. October 1865 angeführten Behörden, Organen und Korporationen, sowie im gegenseitigen Verkehre die Portofreiheit im Sinne des Art. II, Absatz 8, dann VII des citierten Gesetzes zukommt. Derlei Correspondenzen müssen jedoch ans der Adresse mit der Titulatur der absendenden Amtsorgane und mit der Bezeichnung «in Unterrichtsangelegen¬ heiten» versehen sein. - Laut M. C. vom 25. Februar 1872, Z. 1927, kommt den Bezirks- Lehrerbibliotheken als solchen die gebürenfreie Benützung der Postanstalt nicht zu ; doch ist es zur Erzielung der Portofreiheit zulässig, dass die Bücher nicht von den Lehrerbibliotheken an die Lehrer, sondern von der Direktion (Leitung) der öffentlichen Schule am Standpunkte der Lehrerbibliothek an die Direktion (Leitung) der als öffentlich anerkannten Schule, welcher der Lehrer angehört, und umgekehrt versendet werden. — Diese Begünstigung kommt jedoch nur Sendungen von Druckschriften pädagogischen Inhaltes zu. Laut M. E. vom 10. December 1889, Z. 24.885, hat das Handelsmini¬ sterium den bei den Landesschulbehörden in Verwendung stehenden Landes- fchulinspectoren die Portofreiheit für ihre Correspondenzen und sonstigen Sendungen in dem den Staatsbehörden und Aemtern durch das Gesetz vom 2. Octo¬ ber 1865, R. G. Bl. Nr. 108, eingeräumten Umfange bewilligt. 104 I. Reichsgesetze und Ministerin!-Verordnungen, 12, Nr, 12. M. U. vom 20. August 1870, Z. 7648 G. G. Al. Ur. 105; M. A. Al. 1870 Ur. 119), womit eine Schul- und Uuterrichtsordnmig für dir ollgcmcinen Volksschulen erlasse» wird.» Auf Grund des 8 78 des R. V. G, und nach Einvernehmung der Landesschulbehörden finde ich die folgende Schul- uud Unterrichts¬ ordnung für die allgemeinen Volksschulen unter dem Vorbehalte weiterer ' In Durchführung der Sch, n. U, O, wurde mit dem Erlasse d, L, Sch, R, für Krain vom 8, October 1870, Z, 31ll/L,Sch,R,, Folgendes verordnet: 1, ) Von besonderer Wichtigkeit erscheint vor allein eine genaue Uebersicht der schulpflichtigen Kinder, Zu diesem Zwecke hat der Ortsschulrath im Laufe der Herbstferien eine Conscription aller im schulpflichtigen Alter stehenden Kinder des Schulsprengels ohne Unterschied des Alters, der Religion und Heimatberechtigung, und zwar nach den eingeschulten Ortschaften von Haus zu Haus vorzunehmen und diese in die Schulmatrik einzutragen. Hiebei ist in die Rubrik «An¬ merkung» zu setzen: a) Der Grund, ans welchem ein schulpflichtiges Kind vom Besuche der allgemeinen Volksschule befreit ist, als: Ist noch geistig oder körper¬ lich unreif, genießt Privatunterricht, befindet sich an einer höheren Schule re; b) der Eintritt eines Kindes in einen anderen Schulsprengel; o) der Abgang eines Kindes in einen anderen Schulbezirk oder das Absterben oder die Ent¬ lassung desselben aus der Schule; cl) die Zuständigkeitsgemeinde, wenn ein schul¬ pflichtiges Kind nicht in der Aufenthaltsgemcinde heimatbercchtigt ist. Aus dieser Schulmatrik hat der Ortsschnlrath unter Benützung des gleichen Formulares acht Tage vor Beginn des Schuljahres das Verzeichnis derjenigen Kinder, welche in jenem Schuljahre zum Besuche der bezüglichen Volksschule ver¬ pflichtet sind, dem Leiter der Schule zu übermitteln, 2, ) Die Namen sämmtlicher zum Besuche der Schule verpflichteten Kinder trägt der Lehrer nach dem Formulare 8 in den Katalog so ein, dass darin die Massen und Abtheilungen von unten nach oben, und zwar in jeder Abtheilnng zuerst die Knaben in alphabetischer Ordnung, dann ebenso die Mädchen angeführt erscheinen. Für jedes Schulkind werden darin vier Colonnen bestimmt, in welche die Urtheile über das sittliche Betragen, den Fortgang und Schulbesuch cin- zutragen sind, wie solche die viermal während des Schuljahres den Eltern oder ihren Stellvertretern mitzutheilenden Schulnachrichten zu enthalten haben, 3, ) Die Ucberwachung des Schulbesuches und die Hintanhaltung von Schul¬ versäumnissen muss einen Gegenstand besonderer Sorgfalt der Schulbehörden bilden. Der 8 6 ordnet an, dass der Lehrer die Schulversäumnisse Tag für Tag im Classcnbuche zu verzeichnen habe. Das Classenbuch ist nach dem Formulare 0 einzurichten, und sind darin die Schulkinder in der nämlichen Ordnung, wie im Kataloge anzuführen. 4, ) Den Ausweis der Schnlversäumnisse hat jeder Lehrer halbmonatlich nach dem Formulare O durch den Leiter der Schule dem Ortsschnlrathe zu über¬ mitteln, welcher nach Empfang desselben sofort die Ursachen der nicht entschul- 106 I. Reichsgesetze und Ministerin!-Verordnungen. 12. Anordnungen, welche die Erfahrung und der Fortschritt des Volksschul¬ wesens als erforderlich erweisen werden, sowie mit Rücksicht darauf, tagten Schulversäumnisse zu untersuchen und sodann gegen die säumigen Eltern oder deren Stellvertreter nach den gesetzlichen Normen amtzuhandeln hat. 5. ) In Ausführung des Z 9 findet der Landesschulrath als Ferialtage während des Schuljahres außer den Sonn- und gebotenen Feiertagen und den Donnerstagen festzusetzen: Zu Weihnachten vom 24. December bis einschließlich 1. Jänner; die zwei letzten Faschingstage; zu Ostern vom Mittwoch in der Charwoche bis einschließlich Dienstag nach Ostern; zu Pfingsten von Sonnabend vor bis einschließlich Dienstag nach dem Pfingstfeste; in den Landschulen an den großen Jahrmärkten. (In der Landeshauptstadt Laibach wurden mit dem Erlasse des L. Sch. R. für Kram vom 7. Februar 1892, Z. 15/L.Sch.R., an sämmtlichen öffentlichen Volksschulen statt der Faschingsserien die an den Mittelschulen üblichen Semestr als chlnssferi en eingeführt.) 6. ) Die Formularien zu den Entlassungs- und Abgangszeug¬ nissen (ZA 14 und 15), sowie zu dem Entlassungsbuche (ß 18) enthalten die Beilagen bl, 1? und K, die Formulare für Schulzeugnisse (Frequen¬ tationszeugnisse) und für Schul nachrichten (Z 66) die Beilagen II und 1. (Die obaugeführten Formularien wurden zufolge Erlasses d. L. Sch. R. für Krain vom 8. September 1893, Z. 2178/L. Sch. R., durch andere ersetzt. Mit diesem Erlasse wurden neue Formularien vorgeschrieben für: 1.) Schulmatrik, 2. ) Uebersichtstabelle, 3.) Katalog, 4.) Classenbuch, 5.) Classenbuch der Wieder¬ holungsschule, 6.) Wochenbuch, 7.) Schulnachricht, 8.) Schulversäumnisausweis, 9.)Entlassungszeugnis, 10.) Abgangszeugnis, 11.)Entlehnungsbuch: a) der Schüler-, d) der Lehrerbibliothek, 12.) Inventar, 13.) Gestionsprotokoll, 14.) Verzeichnis der Armenbücher, 15.) Verzeichnis der vertheilten Armenbücher, 16.) Bücher- Verzeichnis der Lehrerbibliothek, 17.) Bücher-Verzeichnis der Schülerbibliothek nnd 18.) Anleitung zur Führung der Schulchronik. Diese Formularien sind bei R. Miltitz in Laibach erschienen; in der vorliegenden Sammlung sind selbe nicht abgedruckt. — Das Entlassungsbuch wurde durch die M. V. vom 12. Februar 1884, Z. 23.122 fM. V. Bl. 1884 Nr. 4j, abgeschafft, und wird die Entlassung aus der Schule in der Schulmatrik und in dem Schulkataloge angemerkt.) 7. ) Bezüglich des Sprachunterrichtes wird im Hinblicke auf den Schluss¬ absatz zu Z 51 bemerkt, dass die Unterrichtssprache au der Volksschule, aus¬ genommen die Schulen im Gottscheerischen und in Weißenfels (die Bürgerschule in Gurkfeld und die städtischen deutschen Volksschulen in Laibach, weiters die Volksschulen in Gurkseld und Töplitz-Sagor und die vom k. k. Ackerbau-Ministerium erhaltene k. k. Werks¬ volksschule in Jdria, an welch letzteren drei Schulen die deutsche Sprache theilweise auch Unterrichtssprache ist) die slovenische Sprache ist. Soll in einer Schule neben dieser Sprache auch die deutsche als zweite Landessprache gelehrt werden, so ist als Grundsatz festzuhalten, dass der Unterricht in der letzteren erst dann zu beginnen hat, wenn die Schüler im Lesen und Schreiben der Muttersprache einen sicheren Grund gelegt haben. Das Lehrziel des deutschen Sprachunterrichtes ist ein verschiedenes, je nachdem es sich uni die Vorbereitung für die Mittelschulen oder für das prak¬ tische Bedürfnis handelt. Das erstere wird dadurch, dass die deutsche Sprache an vier- und mehrclassigen Volksschulen als obligater Gegen¬ stand gelehrt wird, das zweite aber dadurch erreicht, dass dieser Sprachunterricht 108 I. Reichsgesetze und Ministeriell-Verordnungen. 12. dass einzelne Landesgesetze bezüglich der Volksschulen noch nicht zustande gekommen sind, provisorisch zu erlassen. nach Maßgabe des sich knndgebenden Bedürfnisses und Wunsches der Schul¬ gemeinde als freier Gegenstand crtheilt wird. (Hinsichtlich des Unterrichtes in der deutschen Sprache an den slowenischen Volksschulen in und außerhalb Laibachs s. die unten abgedruckten Erlasse des L-Sch- R. für Krain.) "n^-Die im Z 63 berührten Normal-Lehrpläne werden nachträglich hinaus¬ gegeben werden. — S. diesfalls die Anmerkungen zu 8 4 R. V. G. Der L. Sch. R. für Kraiu hat mit dem Erlasse vom 21. Juni 1881, 'Z. 504/L.Sch. R., angeordnet, dass der Unterricht in der deutschen Sprache an allen hierländischen zwei- und dreiclassigen Volksschulen mit slovenischer Unterrichts- i spräche, sofer n die^ deutsche Sprache nicht schon infolge früherer Anordnungen ' einen obligaten, beziehungsweise uneoligmen Lehrgegcustand an denselben bildet, voiü^Begnin des Schuljahres 1881/82 an als unobligater Gegenstand ein¬ geführt werde. In Absicht auf eine entsprechende Durchführung dieser Anordnung wurden mit dem bezogenen Erlasse folgende Bestimmungen getroffen: Die deutsche Sprache ist an jeder der vorbezeichneten zwei- und drei- classigen Volksschulen als unobligatcr Lehrgegenstand cinzuführen, sobald sich für diesen. Unterricht minderns ss) Sclmle r melden und sind demselben ohne Verkürzung der für den Unterricht in den Mlgäten Lchrgegenständen der Volks¬ schule vorgeschriebenen wöchentlichen Stundenanzahl vier Lehrstunden in der Woche zuzuweisen. Bei einer größeren Anzahl der für diesen Unterricht sich meldenden Schüler können diese nach Maßgabe ihrer Vorkenntnisse in der deutschen Sprache in zwei Abtheilungen getheilt werden, in welchem Falle jeder Abtheilnng drei Stunden in der Woche zuzuweisen sind. Die Theilnng der Schüler in zwei Abtheilungen muss aber bei ungleichen Vorkenntnissen der Schüler in der deutschen Sprache vorgcnommen werden, sobald die Schülerzahl 20 erreicht. Erreicht die Schülerzahl 30, so sind drei Abtheilungen zu bilden, und sind jeder Abtheilnng zwei Stunden in der Woche zuzuweisen. Der Unterricht in der deutschen Sprache ist unter thnnlichster Beachtung der für die zweite Landessprache an zwei-, beziehungsweise dreiclassigen Volks¬ schulen vorgeschriebenen Lehrpläne von den Lehrern der betreffenden Schule zu ertheilen. Hiebei wird bemerkt, dass anlässlich der Verwendung von Lehrern für diesen Unterricht einer etwaigen Unbilligkeit gegenüber der Lehrverpflichtung der anderen Lehrer an derselben Schule durch geeignete Vorkehrungen zu begegnen sein wird. Auch haben die Bezirksschulinspectoren bei den Schulvisitationen ein besonderes Augenmerk dem Unterrichte in der deutschen Sprache zuzuwendcn und sich über die bei diesem Unterrichte gemachten Wahrnehmungen, insbesondere über den Erfolg derselben, auch in den zu erstattenden Jahresberichten in aus¬ führlicher Weise auszusprechen. Mit der Entscheidung des Verwaltungs-Gerichtshofes vom 27. Jänner 1892, Z. 323, wurde über einen Recurs des mährischen Landesausschusses ausgesprochen, 110 I. Reichsgesetze und Ministerial-Verordnungen. 12. Dieselbe hat mit dem Beginne des Schuljahres 1870/71 in Wirk¬ samkeit zu treten. dass die Remunerierung von Volksschul-Lehrkräften für Ertheilung des nicht obligaten Unterrichtes in der zweiten Landessprache ohne Rücksicht darauf, ob eine Mehrleistung über 30 wöchentliche Unterrichtsstunden (Z 51 R. V. G.) vorliegt oder nicht, zu erfolgen habe. In den Motiven der Ent¬ scheidung wird angeführt: Der Z 51 des R. V. G. bestimmt das Maß der Lehr¬ verpflichtung nur in quantitativer Beziehung. Auf welche Lehrgegenstände aber der so sestgestellte Umfang der Lehrverpflichtung sich bezieht, darüber gibt nicht der Z 51, sondern die gesetzliche Bestimmung über die Lehrbefähigung Aufschluss. Nach ZH 29 und 31 R. V. G. ist die Erlangung der Befähigung für andere Sprachen und auch für eine zweite Landessprache nicht obligatorisch, es bleibt vielmehr die Erlangung der Befähigung hiefnr dem Belieben des dieselbe anstrebenden Bewerbes überlassen. Eben darum kann die Lehrverpflichtung der einzelnen Lehrpersonen nicht auf Unterrichtsgegenstände bezogen werden, deren Kenntnis sich auzueignen dieselben gesetzlich nicht gehalten sind. Es steht daher die Bestimmung des Z 51 R. V. G. der Remunerierung eines Lehrers für die Ertheilung des Unterrichtes in einem nicht obligaten Gegenstände nicht nur nicht entgegen, es hätte vielmehr einer ausdrücklichen gesetzlichen Bestimmung bedurft, wenn die Lehrverpflichtung der ordentlichen Lehrer auch auf unobligate Gegen¬ stände ausgedehnt werden wollte. Mit dem Erlasse des L. Sch. R. für Kram vom 9. Juni 1883, Z. 447 1 L.Sch. R., beziehungsweise auch vom 14. April 1884, Z. 2630/L.Sch R., wurde verfugt, dass mit dem Unterrichte der deutschen Sprache als obligaten Lehrgegen- standes an den städtischen slovenischen Volksschulen in Laibach von der dritten El ässe an begonnen werde. Hinsichtlich der vier- und mehrclassigen Volksschulen mit slovenischer Unterrichtssprache außerhalb Laibachs, sowie derjenigen dreiclassigen Volks¬ schulen, an welchen der Unterricht in der deutschen Sprache obligat ertheilt wird (gegenwärtig ist dies der Fall an den Volksschulen in Assling, Sagor, Semitsch und Weixelbnrg und an den selbständigen Mädchenschulen in Rudolfswert und Stein), wurde mit dem Erlasse des L. Sch. R. für Kram vom 5. Februar ' 1887, Z. 656/L.Sch. R. sx >885 die Anordnung getroffen, dass die Ertheilung des Unterrichtes in der deutschen Sprache als obligatem Lehrgegenstande mit d e m d r itt e n S chul j a h r e zu beginnen und beim Unterrichte in der deutschen ! Sprache die deutsche Unterrichtssprache nach Maßgabe der Auffassung und des Fortschrittes der Schüler platzzugreisen habe. An den im Bezirke Gottschee befindlichen Volksschulen in Suchen, Unter- dentschan und Unterlag wird der Unterricht den deutschen und slovenischen Kindern in besonderen Abtheilungen unter Anwendung der deutschen, respective slovenischen Unterrichtssprache ertheilt. 112 I. Reichsgesetze und Ministerial-Verordnungen. 12. Schul- und Uttterrichtsordnung für die allgemeinen Volksschulen.* I. Worn Schulbesuche. ß 1. Die Orts schulbchörde (der Ortsschulrath) hat dem Leiter der Schule behufs Überwachung des regelmäßigen Schulbesuches acht Tage bor Beginn eines jeden Schuljahres ein Verzeichnis sämmtlicher schul¬ pflichtiger Kinder des Schulsprengels zu übermitteln. Die Landesschul¬ behörde (der Landesschulrath) erlässt besondere Vorschriften darüber, wie die schulpflichtigen Kinder zu verzeichnen (conscribieren) und in Ueber- sicht zu halten sind. Den Eltern oder ihren Stellvertretern liegt es ob, die schul¬ pflichtigen Kinder an einem der letzten drei Tage vor Beginn des Schuljahres in die Schule zu bringen und in die Liste der schulbesuchen¬ den Kinder (die Schulmatrik) eintragen zu lassen. Eltern oder deren Stellvertreter, welche dieser Pflicht nicht nachkommen, sind von dem Leiter ' Diese Sch. u. U. O. hat in ihren allgemeinen, für alle Kategorien von Volksschulen anwendbaren Bestimmungen und, insoweit nicht für Bürgerschulen besondere Anordnungen bestehen, auch auf die Bürgerschulen Anwendung zu finden. (M. E. vom 30. October 1879, Z. 15.493; Z. 2253/L. Sch. R.) Ueber das Verbot von Geldsammlungen unter den Schülern s. den M. E. vom 17. Juni 1873, Z. 7702 (Nr. 24 d. S.). Ueber die Pflege des Musikunterrichtes, insbesondere der Kirchen¬ musik durch die Volksschullehrer s. den M. E. vom 12. Mai 1877, Z. 16.885 (Nr. 32 d. S.). Ueber den Ha ndfertigkeits unterricht an Volksschulen s. M. E. vom 21. September 1886, Z. 6810 (Nr. 50 d. S.). Da die Ucberbürdung der Schulleiter und Lehrer mit Schreibgeschäften geeignet ist, dieselben in der ihnen zunächst obliegenden Erziehungs- und Lehr- thätigkeit zu beeinträchtigen, wurden mit M. V. vom 12. Februar 1884, Z. 23.122, (M. V. Bl. 1884 Nr. 4) die Schulbehörden aufgefordert, die bestehenden An¬ ordnungen iubetresf der Führung der Amtsschriften au den allgemeinen Volks¬ schulen und an den Bürgerschulen, sowie die bezüglichen Formularieu einer Revision zu unterziehen und hiebei, sowie fortan bei jeder Gelegenheit auf Beseitigung der unwesentlichen und Vereinfachung der unvermeidlichen Schrcib- geschäste bedacht zu sein. Zur Förderung dieses Zweckes wurden mit dieser Ver¬ ordnung einige Bestimmungen dieser Sch. u. 11. O. abgeändcrt. Diese Aenderungen s. bei den betreffenden Paragraphen in der Anmerkung. (Die bezüglichen neuen Formnlarien wurden für Kram mit dem Erl. d. L. Sch. N. für Krain vom 8. September 1893, Z. 2178/L. Sch. R., vorgeschriebeu.) 114 I. Reichsgesetze und Ministerial-Verordnungen. 12. der Schule der Ortsschulbehörde behufs der gesetzlichen Amtshandlung namhaft zu machen.'- ° 8 2. Die Schulpslichtigkeit beginnt mit dem vollendeten sechsten Lebensjahre. Kinder, welche bei Beginn des Schuljahres zwischen dem fünften und sechsten Lebensjahre stehen, können nur mit Bewilligung der Ortsschulbehörde ausgenommen werden. Diese Bewilligung ist nur für Kinder, welche Physisch und geistig reif sind, und nur insoweit zu er- theilen, als dadurch die gesetzliche Schüleranzahl nicht überschritten wird. 8 3. Kein Kind darf ohne statthafte Entschuldigungsgründe ein¬ zelne Stunden oder Tage der gesetzlichen Schulzeit versäumen. Versäumnisse, welche binnen acht Tagen nicht genügend entschuldigt werden, sind, wenn deren Grund nicht notorisch ist, als unentschuldigt anzusehen. 8 4. Als statthafte Entschuldigungsgründe sind insbesondere an¬ zusehen : u) Krankheit des Kindes; d) Krankheit der Eltern oder Angehörigen, wenn diese der Pflege des Kindes erwiesenermaßen nothwendig bedürfen; a) schlechte Witterung, wenn dadurch den Kindern Gefahr an der Gesundheit droht; ä) Ungangbarkeit der Wege. Z 5. Wenn bei nachgewiesener Armut der Mangel an Bekleidung den Grund der Schulversäumnisse bildet, so hat die Ortsschulbehörde dafür Sorge zu tragen, dass dem Bedürfnisse durch die gesetzlich dazu Verpflichteten sofort abgeholfen werde. 8 6. Jeder Lehrer ist verpflichtet, zur Nachweisung der Schul¬ versäumnisse mitzuwirken und sämmtlichc Schulversäumnisse, die ent¬ schuldigten und die nicht entschuldigten, Tag für Tag im Classenbuche ° r In die Schulmatrik sind nicht allein die schulbesuchenden, sondern sämmtliche im schulpflichtigen Alter stehenden Kinder, welche in der Schulgemeinde wohnen, einzntragcn. Die Schulmatrik ist nicht an den einzelnen Schulen, sondern vom Ortsschulrathe, überhaupt von denjenigen Organen zu führen, welchen die Evidenzhaltung der schulpflichtigen Kinder obliegt. (M. V. vom 12. Februar 1884, Z. 23.122, Punkt 1; M. V. Bl. 1884 Nr. 4.) S. den II. Abschnitt des Landesgesetzes für Kram vom 29. April 1873, L. G. Bl. Nr. 21 (Nr. 52 d. S.). Das Classenbuch und das Wochenbuch sind unter dem Namen Klassen¬ buch zu einer Amtsschrift zu vereinigen, und es sind darin insbesondere die Schulversäumnisse an jedem Schulhalbtage und der abgehandelte Lehrstoff wöchent¬ lich , sowie die Hausaufgaben zu verzeichnen. (M. V. vom 12. Februar 1884, Z. 23.122, Punkt 2; M. V. Bl. 1884 Nr. 4.) 116 I. Reichsgesetze und Ministerin!-Verordnungen. 12. genau zu verzeichnen. Das..^Verzeichnis dieser Schnlversäuninisse ist innerhalb der durch das Gesetz für die Revision vorgeschriebenen Frist durch den Leiter der Schule der Lnc-schnl.behSr.de vorzulegen. Die Art und Weise, wie diese Vorlage geschieht, wird durch die Landesschul-- behörde bestimmt? Z 7. Die Ortsschulbehörde hat unverzüglich die Ursachen der Schulversäumnisse, über deren Statthaftigkeit ein Zweifel obwaltet, zu untersuchen, und gegen die säumigen Eltern oder deren Stellvertreter nach den gesetzlichen Normen amtszuhandeln. II. Won der HlntevrricHtszeil. Z 8. Das Schuljahr dauert 4.6 Wochen. In der Regel beginnt dasselbe in der Zeit vom 1. September bis 1. November. Die Volksschulen in Orten, wo sich Mittelschulen befinden, haben den Unterricht gleichzeitig mit der für diese festgesetzten Unterrichtszeit zu beginnen? Für alle anderen Orte ist der Anfang und das Ende der Unter¬ richtszeit mit Rücksicht auf die örtlichen Verhältnisse und die Beschäf¬ tigungsart der Einwohner von der Bezirksschulbehörde (dem Bezirks- schulrathe) festzusetzen, der es aus denselben Gründen freisteht, die sechs¬ wöchentlichen Hauptferien innerhalb des Jahres zu vertheilen. Ausnahmen von den vorstehenden Bestimmungen über den Anfang des Schuljahres können von der Landesschulbehörde bewilligt werden. Z 9. Die Ferialtage während des Schuljahres werden durch die Landesschülbehörde festgesetzt. tz 10. An allen Tagen des Schuljahres, welche nicht als Ferial¬ tage bestimmt sind, ist Schule zu halten, und dürfen von der Orts- ' lieber den Vorgang bei Verhängung von Strafen wegen Nachlässigkeit im Schulbesuche s. M. E. vom 20. Mai 1874, Z. 830 (Nr. 27 d. S.). — S. ferner die Vrdg. des L. Sch. R. für Krain vom 20. April 1875, Z. 88/L. Sch. R. (Nr. 66 d. S.). In den Landeshauptstädten haben die allgemeinen Volksschulen und die Bürgerschulen das Schuljahr gleichzeitig mit den Mittelschulen zu beginnen und zu schließen, und die Landesschulbehörden sind ermächtigt, diese Anordnung auch auf einzelne andere Städte, wo Mittelschulen sich befinden und besondere locale oder sanitäre Gründe dafür sprechen, auszudchnen. In allen Städten, wo diese Verlängerung der Hauptferien an Volksschulen eintritt, ist aber die Zahl der Ferialtage während des Schuljahres (Z 6) in einem dieser Verlängerung entsprechenden Maße nach Thunlichkcit zu beschränken. (M. V. vom 1. Juni 1882, Z. 8267 ; M. V. Bl. 1882 Nr. 21.) 118 I, Reichsgesetze und Ministerin!-Verordnungen. 12. schulbehörde nur bei vorkommenden außerordentlichen Gelegenheiten höch¬ stens noch drei Ferialtage während eines Schuljahres gewährt werden. Z 11. An mehrclassigen Schulen hat in der Regel ein ganz¬ tägiger Unterricht stattzufinden, nur bei einclassigen Schulen darf im Falle des 8 4S dieser Schulordnung ein Halbtagsunterricht eingerichtet werden. Die Landesschulbehörde hat das Recht, ausnahmsweise auf be¬ gründete Anträge der Bezirksschulbehörden auch in anderen Fällen einen Halbtagsunterricht zu bewilligen? Z 12. Anfang und Dauer der täglichen Schulzeit sind nach Ver¬ schiedenheit und Erfordernis der Umstände auf frühere oder spätere Stunden mit Beachtung der vorgeschriebenen Stundenzahl von der Ortsschulbehörde fcstzusetzen? tz 13. Die Schulpflichtigkeit dauert bis zum vollendeten vier¬ zehnten Lebensjahre. Eine Verkürzung der vorgeschriebenen Schulzeit (durch Vermin¬ derung der wöchentlichen Lehrstundenzahl, durch Einschränkung des Unter¬ richtes auf das Winter-Halbjahr, durch Einführung von Abendschulen oder abwechselnden Werktagsschulen oder in einer anderen geeigneten Weise) ist zeitweilig nur für die den zwei letzten Jahresstufen angehö¬ rende Schuljugend auf dem Lande zulässig. Die nähere Bestimmung hierüber steht unter Berücksichtigung einschlägiger Wünsche und Anträge der Orts- und Bezirksschulbehörden der Landesschulbehörde zu? III. Won der? Kntkassung ans der ScHute. 8 14. Nach Vollendung der Schulpflichtigkeit erhalten Kinder, welche nach dem Urtheile des Leiters der Schule (an mehrclassigen Schulen nach dem Urtheile der Lehrerconferenz) die vorgeschriebenen nothwendigsten Kenntnisse (Z 21, nlinsu 2 des R. V. G.) erworben ' Die Aenderungen, welche bezüglich des Z 11 der Sch. u. U. O. ein¬ getreten sind, s. in den Aß 7 und 11 des derzeit geltenden R. B. G. und in der M. V. vom 8. Juni 1883, Z. 10.618, II (Nr. 4 und Nr. 5 d. S.). 2 S. d. Erl. d. L. Sch. R. für Kram vom 28. Mai 1892, Z. 808/L. Sch.R., betreffend den Beginn des Unterrichtes in den Wintermonaten sud Nr. 84 d. S. b Der zweite Absatz des Z13 der Sch. n. U. O. ist durch das geänderte R. V. G. außer Kraft gesetzt, und es gelten in Bezug auf Schulbesuchs-Erleichterungen in den zwei letzten Jahren der Schulpflicht an allgemeinen Volksschulen derzeit der H 21 des geänderten R. V. G. und die zur Durchführung desselben in der M. V. vom 8. Juni 1883, Z. 10.618, sub V getroffenen Bestimmungen (Nr. 4 u. 5 d. S.). 120 I. Reichsgesetze und Ministerin!-Verordnungen. 12. haben und aus der Schule zu entlassen sind, das Entlassungs zeugnis/ wofür keine wie immer Namen habende Gebür (Taxe) zu entrichten ist. Im Falle der Verweigerung dieses Zeugnisses sind Eltern oder deren Stellvertreter berechtigt, bei der Bezirksschulbehörde um die Abhaltung einer Prüfung anzusuchen. Das Entlassungszeugnis erhalten auch jene Kinder, denen nach H 21, nlinSU 32 des R. V. G. die Entlassung aus der Schule vor gänzlich vollendeter Schulpflichtigkeit von der Bezirksschulbehörde be¬ williget worden ist. Z 15. Kinder, welche das Entlassungszeugnis nicht erlangen, sind über das schulpflichtige Alter hinaus zum Schulbesuche verpflichtet. Kinder, deren geistiger oder körperlicher Zustand nach vollendeter Schulpflichtigkeit erwiesenermaßen die Erreichung des Zweckes der Volks¬ schule nicht mehr erwarten lässt, erhalten ein Abgangszeugnis, in welchem auf diesen Paragraphen der Sch. u. U. O. ausdrücklich hin¬ zuweisen ist. tz 16. Kinder, welche zu Hause oder in einer nicht mit dem Oeffentlichkeitsrechte ausgestatteten Privat-Lehranstalt Unterricht erhalten haben, sind verpflichtet, am Ende ihres schulpflichtigen Alters sich einer Prüfung an einer öffentlichen Schule zu unterziehen und sich hierüber bei der Bezirksschulbehörde jenes Schulsprengels, in welchem sie ver¬ zeichnet sind (Z 1), auszuweisen. Für die Prüfung ist eine Taxe von fünf Gulden österreichischer Währung zu erlegen, welche unter die Prüfenden und den Leiter der Schule zu gleichen Theilen vertheilt wird. Bei erwiesener Mittellosigkeit kann die der Schule zunächst vorgesetzte Schulbehörde von dieser Taxe ganz oder theilweise dispensieren. Z 17. Ausgenommen von der Verpflichtung zur Erwerbung eines Entlassnngszeugnisses sind Kinder, welche in dem bezeichneten Termine eine höhere Schule besuchen, ferner solche, denen ein geistiges oder schweres ' Nach dem Erl. des L. Sch. R. für Kram vom 11. November 1893, Z. 2959/L.Sch.R., sind die Entlassungszengnisse den Schülern an dcN allgemeinen Volksschulen nur einmal, und zwar erst dann auszustellen, wenn dieselben ihre ganze Schulpflicht im Sinne des Z 17 des Landesges. vom 29. April 1873, L. G. Bl. Nr. 21 (Nr. 52 d. S.), und des Z 4 des Landesges. vom 28. Februar 1874, L. G. Bl. Nr. 6 (Nr. 53 d. S.), erfüllt haben. 2 Alinea 6 des geänderten R. V. G. Gemäß der nachgefolgtcn M. V. vom 12. Februar 1884, Z. 23.122, Punkt 4 (M. V. Bl. 1884 Nr. 4), sind die Ergebnisse der mit den Privatschülern vorgenommenen Entlassnngsprüfungen im Kataloge der obersten Classe des betreffenden Jahres zu verzeichnen. 122 I Reichsgesetze und Ministerin!-Verordnungen. 12. körperliches Gebrechen anhaftet und die ans diesem Grunde auch von der Verpflichtung, die öffentliche Schule zu besuchen, zeitweilig oder dauernd durch das Gesetz entbunden sind.' Z 18. Das Entlassungszeugnis, in welchem bei öffentlichen Schülern die zuletzt besuchte Classe, Schülcrabtheilung oder Gruppe anzugcben ist, wird von dem Leiter der Schule ausgestellt und von allen Lehrern der Classe, beziehungs¬ weise Abtheilung oder Gruppe — einschließlich den betreffenden Religionslehrer — mitgefertigt. Die Entlassung aus der Schule ist in der Schulmatrik und im Schulkataloge anzumerken. Im Schulkataloge sind auch die in das Entlassungs¬ zeugnis aufgenommenen Schlussurtheile zu verzeichnen. (M. V. vom 22. Juni 1885, Z. 1857; M. V. Bl. 1885 Nr. 28.) §19. Die Entlassungszcugnisse für Kinder, welche eine öffentliche Volksschule besucht haben, müssen nebst dem vollständigen Nationale des Schülers enthalten: a.) die Dauer des Schulbesuches; st) das Urtheil über das sittliche Verhalten und den Fleiß des Ab¬ gehenden ; e) das Urtheil über die Leistungen in den einzelnen Lehrgegenständen; ä) die Erklärung, dass hiernach, da den Anforderungen des Gesetzes genügegeleistet worden ist, die Entlassung aus der Schulpflichtigkeit erfolgt sei. Bei den Zeugnissen der Privatschüler (§ 16) hat die Angabe der Daner des Schulbesuches und das all st erwähnte Urtheil zu entfallen. Z 20. Der Schulbesuch in den Katalogen, Schulnachrichten, Zeugnissen u. s. f. ist nicht mit Worten zu bezeichnen, sondern es ist nur die Anzahl der versäumten entschuldigten und nicht entschuldigten halben Schultage anzugeben. (M. V. vom 12. Februar 1884, Z. 23.122, Punkt 3; M. V. Bl. 1884 Nr. 4.) In den Amtsschriften an allgemeinen Volksschulen und an Bürgerschulen ist das sittliche Betragen der Schüler mit den Worten: «vollkommen entsprechend, entsprechend, minder entsprechend, nicht entsprechend»; der Fortgang derselben mit: «sehr gut, gut, genügend, kaum genügend, ungenügend»; und der Fleiß derselben mit: «ausdauernd, befriedigend, ungleichmäßig, gering» zu bezeichnen. In sämmtlichen Amtsschriften sind für die einzelnen Unterrichtsgegenstände selbstverständlich die im Gesetze vom 2. Mai 1883, R. G. Bl. Nr. 53, festgestellten Bezeichnungen in allen Fällen zu gebrauchen. (M. V. vom 22. November 1884, Z. 18.180; M. V. Bl. 1884 Nr. 38.)- ' Ueber die Aenderungen, welche bezüglich dieses Paragraphen der Sch. u. U. O. durch das derzeit geltende R. V. G. eingetrcten sind, s. Z 23, Absatz 2 desselben. - In Betreff der Ausstellung von Jahres- und Entlassungszeugnissen für Schüler an Bürgerschulen s. M. E. vom 2. April 1873, Z. 14.802 (Nr. 23 d. S.). In Betreff der Classification an Volks- und Bürgerschulen und der Ver¬ setzung der Schüler in höhere Classen s. M. E. vom 15. März 1879, Z. 1399 (Nr. 37 d. S.). 124 I. Reichsgcsetze und Ministerin!-Verordnungen. 12. IV. Won den ScHnLzucht. Z 21. Das Ziel aller Jugenderziehung ist ein offener, edler Charakter. Zur Anbahnung desselben hat der Lehrer auf ein wahrhaft sittliches Verhalten der Jugend, auf Pflicht- und Ehrgefühl, auf Gemein¬ sinn, Menschenfreundlichkeit und Vaterlandsliebe unausgesetzt hinzuwirken. Er ist berechtigt und verpflichtet, hiezu alle gesetzlich erlaubten und pädagogisch bewährten Mittel in Anwendung zu bringen. ß 22. Jeder Schüler ist insbesondere zur Reinlichkeit und Ordnung, zum pünktlichen Gehorsam und anständigen Betragen anznhalten. Die Reinlichkeit hat sich nicht bloß auf den Körper und die Klei¬ der, sondern auch auf die Lehr- und Lernmittel, die Schulgeräthe, die Schulzimmer und die übrigen Räume des Schulhauses zu erstrecken. Kinder, welche mit einem ekelhaften körperlichen Zustande behaftet sind oder durch ihre Anwesenheit in der Schule die Verbreitung einer ansteckenden Krankheit befürchten lassen, sind von der Schule ferne zu halten und erst nach Beseitigung dieses Hindernisses wieder zuznlassen.' 8 23. Die Schüler haben rechtzeitig in der Schule zu erscheinen und dürfen sich ohne Erlaubnis nicht aus dem Lehrzimmer entfernen. Nach den ersten zwei Stunden jedes halbtägigen Unterrichtes tritt eine Pause von 15 Minuten ein, während welcher, wo es die Ver¬ hältnisse gestatten, die Schüler mit Erlaubnis des Lehrers classen- oder abthcilungsweise das Schulzimmcr verlassen können. Körperbewegungen aus dem Bereiche des Zimmerturnens werden einen Ersatz bieten, wo oder wenn ein Verlassen des Schulzimmers nicht möglich ist. Für die Kinder der zwei untersten Altersstufen hat auch schon nach der ersten Unterrichtsstunde eine Pause von fünf Minuten einzutreten. Z 24. Erziehungsmittel sind mit besonderer Rücksicht auf die Eigcnthümlichkeiteu des Kindes anzuwcuden. In keinem Falle dürfen Strafen das sittliche Gefühl des Kindes oder dessen Gesundheit gefährden. Die körperliche Züchtigung ist unter allen Umständen von der Schule ausgeschlossen. Jur allgemeinen gelten als Disciplinarmittel das Lob, die Be¬ lohnung mit Ausschluss von Jahresprämien; 2 anderseits die Warnung, der Verweis, Stehen- oder Heraustretenlassen in oder außer der Bank- ' S. die Kundmachung d. L. Sch. R. für Krain vom 16. September 1885, Z. 1520 /L. Sch. R., betreffend die Hintanhaltung der Verbreitung ansteckender Krankheiten in den Schulen sup Nr. 75 d. S. - Bedingte Gestattung der Betheilung von Schülern mit geeigneten Büchern s. im M. E. vom 29. April 1879, Z. 6303 (Nr. 39 d. S.). 126 l. Reichsgesetze und Ministerial-Verordnungen. 12. reihe, Zurückbehalten in der Classe unter entsprechender Aufsicht (mit thunlicher Verständigung der Eltern), Vorladung des Kindes vor die Lehrerconferenz (an einclassigen Schulen vor den Vorsitzenden der Orts¬ schulbehörde), endlich zeitweilige Ausschließung. Die letztere kann nur ausnahmsweise in Fällen, wo das Ver¬ bleiben eines Kindes in der Schule die Sittlichkeit der Mitschüler dringend gefährdet, auf den Antrag des Leiters der Schule (an inehr- classigen Schulen auf den Antrag der Lehrerconferenz) von der Orts¬ schulbehörde verfügt werden. In Bezug auf die von der Schule ausgeschlossenen Kinder finden die Bestimmungen des 8 20 des R. V. G. Anwendung. Z 25. Der Lehrer soll das Verhalten der Kinder auch außer der Schule, soweit es von ihm beobachtet werden kann, berücksichtigen.' Eigenmächtiges Ausbleiben der Kinder aus der Schule ist sogleich den Eltern zur Abhilfe bekanntzugebeu. V. Mon den Pflichten der Lehrer. tz 26. Der Lehrer ist gebunden, das ihm übertragene wichtige Amt gewissenhaft zu versehen, alle durch die Gesetze und Verordnungen getroffenen Verfügungen und die Weisungen der vorgesetzten Behörden genau zu befolgen, ? sich jedes Missbrauches der Schule und seiner ' Ucber das Verbot der Verwendung schulpflichtiger Kinder zu öffentlichen Theatervorstellungen s. M. E. vom 27. April 1880, Z. 5698 (Nr. 41 d. S.). Mit M. E. vom 8. Februar 1877, Z. 550 (Z. 345/L. Sch. R.), wurde unter Hinweis darauf, dass viele Volksschullehrer mit den für ihre Berufsthätigkeit wichtigsten Vorschriften nicht in ausreichendem Maße vertraut sind, angeordnet, dass die Bezirksschulinspectoren im Sinne der M. V. vom 8. Mai 1872, M. B. Bl. 1872 Nr. 40 (Nr. 17 d. S.) bei jeder Bezirks-Lehrerconferenz und bei den aus Anlass der Jnspection der einzelnen Schulen abzuhaltenden Local-Conferenzen über die das Volksschulwescn betreffenden Anordnungen der Schulbehörden erläuternde Besprechungen abhalten. Ferner wurde augeordnet, dass bei den Reifeprüfungen an den Lehrer¬ und Lehrerinnen-Bildungsanstalten, sowie bei den Lehrbefähigungsprüfungen für Volks- und Bürgerschulen jedem Candidaten mindestens eine Frage ans der Volks- schulgesetzkunde gegeben werde. Mit dem M. E. vom 9. Juni 1891, Z. 9043 (Z. 1111/L.Sch. R.), wurde Folgendes angeordnet: Das k. k. Ministerium des Innern hat davon Kenntnis erhalten, dass seitens der Leiter der Volksschulen die Mitwirkung zur Coustatierung des Jmpf- znstaudes der in Volksschulen eintretenden Kinder durch Abforderung der Impf¬ scheine in wiederholten Fällen abgelchnt wurde. Da die Abforderung der Impf¬ scheine beim Eintritte der Kinder in die Volksschule als eine aus den noch in 128 I. Reichsgesetze und Ministerial - Verordnungen. 12. Stellung zu derselben zu politischen, nationalen oder konfessionellen Umtrieben zu enthalte» und auf fänuntliche seiner Obhut anvertrauten Kinder ein wachsames Auge zu haben? Kraft stehenden Bestimmungen des mit dem Hofkanzlei-Decrete vom 9. Juli 1836, Z. 13.192, erlassenen Imps-Normatives sich ergebende nothwendige Maßregel zur Verhütung des Blattcrnausbruches unter der Schuljugend zu betrachten ist, ersuche ich den Landesschulrath, die unterstehenden Schulorgane darauf aufmerksam zu machen, dass der Z 13 dieses Normatives es den Volksschullehrern ausdrücklich zur Pflicht macht, mitzuwirkcn, damit die Bevölkerung, beziehungsweise die Schul¬ jugend richtige Begriffe über die Kuhpocken-Jmpfung erlange und die Vortheile derselben kennen lerne und dass die Sicherung eines guten Jmpfzustaudes geradezu eine fundamentale Forderung der Schulgesundheitspflege ist. Insbesondere ersuche ich den Landesschulrath anzuordnen, dass bei Aufnahme der Schüler in die Volksschule auch die Vorlage des Jmpfzeugnisses gefordert und über alle, dieses Nachweises entbehrenden Schulkinder Verzeichnisse nach dem mitsolgeuden For¬ mulare (in dieser Sammlung nicht abgedruckt) zum Gebrauche der Sanitätsbehörden angelegt werden. Diese Verzeichnisse sind von den Schulleitern an den Bezirks¬ schulrath einzusenden und von demselben ohne weitere Einbegleitung der politi¬ schen Behörde I. Instanz in kürzester Zeit zu überreichen. Ferner ersuche ich den Landesschulrath, die Veranlassung zu treffen, dass die Bolksschullehrer gelegent¬ lich der Bezirkslehrer-Conferenzcu angewiesen werden, die von den Sanitüts- organen zur Durchführung der Impfung der Kinder ergriffenen Maßnahmen mit ihrem Einflüsse bereitwilligst zu unterstützen. > Mit M. E. vom 28. Juni 188S, Z. 707 (1110/L. Sch. R.), wurde Fol¬ gendes eröffnet: Bei den jüngsten Wahlen von Abgeordneten in den Reichsrath ist zutage gekommen, dass Lehrpersonen solcher Schulen, welche nicht bloß zu unterrichten, sondern auch zu erziehen haben, au dem Parteigetriebe in auffälliger Weise als Stimmenwerber oder als politische Vorkämpfer theilgenvmmen haben. Ich ver¬ mag ein solches Hervortreten aus einem Berufe, in welchem das Beispiel einen so mächtigen Einfluss auf die Jugend übt und die Theilnahme an einer Bewegung, durch welche die stille Thätigkeit der Schule nur gestört wird, keineswegs zu billigen. Denn der Anspruch der Schule darauf, dass ihr die Kinder aller Parteien und Stammesgenossen mit Beruhigung anvertraut werden, würde an Berechtigung verlieren, sobald diejenigen, zu bereu Aufgabe es gehört, das heranwachseudc Geschlecht durch Beschäftigung mit wissenschaftlichen Dingen zu unbefangener Denk- und Sinnesweise anzuleiten, sich selbst in eine parteimännische Thätigkeit entlassen und hiedurch Anlass geben, die eigene Unbefangenheit in Sachen der Partei- und Stammcsgenossenschaft in Zweifel zu ziehen. So sehr es mir auch fernliegt, irgend jemandem zuzumuthen, dass er sich in der Ausübung eines ihm als Staatsbürger zukommenden Rechtes eine Beschränkung seiner gesetzlichen Freiheit auferlcge, so darf ich doch erwarten, dass ein Lehrer der bezeichneten Kategorie in der Ausübung eines solchen Rechtes mit richtigem Takte alles vermeide, was sein Ansehen, die Anhänglichkeit und das Vertrauen auch nur eines Theilcs der ihm anvcrtranten Jugend zu gefährden und einen Widerstreit mit seinen hohen Pflichten herbcizuführen geeignet ist. Siehe auch Z ö4 des geänderten R. V. G. in Bezug auf das Verhalten der Lehrer außerhalb der Schule. 130 I. Reichsgesetze und Ministerial-Verordnungen. 12. An Schulen, wo mehrere Lehrer bestellt sind, sollen diese durch Eintracht und wechselseitige Achtung sich das öffentliche Vertrauen erwerben, um auf diese Weise zum Wohle und zur Förderung der Schule bei¬ zutragen. Dem Leiter der Schule haben die übrigen Lehrer in Amts¬ sachen pünktlich zu gehorchen. §27. Es ist dem Lehrer untersagt, den Schulkindern die Verrichtung von Geschäften aufzutragen, welche mit der Schulzucht unverträglich sind oder mit dem Unterrichtszwecke in keinem Zusammenhänge stehen. § 28. Sein Strafamt hat der Lehrer in stetem Bewusstsein seiner Pflicht und seiner sittlichen Verantwortlichkeit zu üben. Mit den Straf¬ mitteln soll er sparsam und haushälterisch verfahren. Z 29. Der Lehrer hat den im Interesse des Unterrichtes und der Erziehung nothwendigen Verkehr mit dem Elternhanse und das einträchtige Zusammenwirken mit demselben nach Kräften zu fördernd Insbesondere soll er sich bei wiederholten Gebotsübertretungen der Schüler in Verbindung nnt den Eltern oder deren Stellvertretern setzen, um über die weiter anzuwendenden Strafmittel Rücksprache zu nehmen. Der Lehrer hat darauf zu achten, dass die Schulräume und Schul- geräthschaften stets in reinlichem Zustande sich befinden; er hat ferner die Schullocalitäten auf eine ihrer Bestimmung zuwiderlaufende Weise weder selbst zu benützen, noch auch benützen zu lassen. Für muthwillige Beschädigungen haftet der Thäter. In allen Fällen, wo eine Verbesserung oder Vermehrung der Schulgeräthe sich als nothwendig herausstellt, hat sich der Leiter der Schule um Abhilfe an die Ortsschülbehörde und, falls die Abhilfe nicht erfolgt, an die Bezirksschulbehörde zu wenden. § 30. An einclassigen Schulen hat der Lehrer eine Viertelstunde vor Beginn des Unterrichtes im Lehrzimmer zu erscheinen, die für den Unterricht festgesetzten Stunden pünktlich zu beginnen und zu schließen. An mehrclassigen Schulen hat die Lehrerconferenz wegen Ueberwachung Mit M. E. vom 20. Juli 1887, Z. 14.654 (Z. 1565/L. Sch. R.), wurden die Landesschulbehörden beauftragt, an die unteren Organe der Schulaufsicht, sowie an die Lehrerschaft den ernsten Auftrag zu erlassen, das Verhalten der Schul¬ kinder außerhalb der Schule, insbesondere auch bezüglich des Tabakrauchens mit geschärfter Aufmerksamkeit zu überwachen. Den Bezirksschulinspectoren wurde zur Pflicht gemacht, gelegentlich der Schnlinspectionen auch hinsichtlich des Verhaltens der Schuljugend außerhalb der Schule Beobachtungen zu machen und bei Wahrnahme von Uebelständen wegen deren Abstellung auf die Ortsschulräthe und die Lehrerschaft einzuwirken. ' Die Lehrer haben auch die Lcctüre der Schulkinder zu überwachen. S. M. E. vom 28. November 1879, Z. 18.370 (bei Nr. 16 d. S. in Anm.). 132 I. Reichsgesetze und Ministerial-Verordnungen. 12. der Kinder vor Beginn des Unterrichtes durch die Lehrer die nöthige Vorkehrung zu treffen. Kein Lehrer darf den Unterricht ohne gesetzliche Berechtigung unterbrechen, aussetzen oder verkürzen, oder irgend welche Veränderungen in der Unterrichtszeit vornehmen. Im Falle eingetretenen Unwohlseins ist an einclassigen Schulen die Ortsschülbehörde, an mchrclassigen der Leiter der Schule rechtzeitig in Kenntnis zu setzen. Z 31. Urlaub bis zu drei Tagen darf an einclassigen Schulen die Ortsschulbehörde, an mehrclassigeu der Leiter der Schule ertheilen, wovon jedesmal der Bezirksschulbehörde die Anzeige zu erstatten ist. Ein längerer Urlaub kann nur von der Bezirksschulbehörde gewährt werden? Z 32. Will ein Lehrer seine Lehrstelle niederlegen, so hat er, den Fall seiner Versetzung in ein anderes Lehramt ausgenommen, sein Entlassungsgesuch wenigstens ein Vierteljahr vorher bei der Ortsschul¬ behörde einzubringen. Soll der Austritt eines Lehrers vor dem Schluffe des Schuljahres erfolgen, so ist hiezu die Bewilligung der Landesschulbehörde erforderlich. In keinem Falle darf der Lehrer seinen Schuldienst eher verlassen, als bis er von demselben ordnungsmäßig enthoben wurde? Z 33. An jeder Schule ist der Leiter derselben für die Instand¬ haltung der erforderlichen Amtsbücher und Amtsvorschriften verantwort¬ lich, nämlich: einer Schülchronik, der Schulmatrik/ der Classenbücher und Kataloge, des Wochenbuches über den vorgenommenen Lehrstoff, der Conferenzprotokolle, der Ausweise über die erhaltenen und verteilten Gratisbücher u. s. f. Auch hat er das Amtssiegel zu verwahren, lieber die vorhandenen Lehrmittel und Schulgeräthe führt er ein genaues Inventar. Den jährlichen Zuwachs macht er am Ende eines jeden Schuljahres ersichtlich und legt dieses Verzeichnis abschriftlich mit Bezeichnung der erforderlichen Anschaffungen der Ortsschulbehörde vor. ' Bezüglich der Ertheilung von Urlauben an Oberlehrer und Leiter ein¬ klassiger Volksschulen s. Erlass des L. Sch. R. für Krain vom 24. Mai 1889, Z. 809/L.Sch R. (Nr. 81 d. S.). " Wegen Enthebung von Lehrkräften bei Uebertritt in den Schuldienst eines anderen Kronlandes s. M. E. vom 10. August 1874, Z. 3014 (Nr. 28 d. S.). 3 S. bezüglich der Formularien für die Amtsschriften die Erl. d. L. Sch. R. für Krain vom 8. October 1870, Z. 316/L. Sch. R., und vom 8. September 1893, Z. 2178, L. Sch. R., oben am Anfänge der Sch. u. U. O. in Anm. ° Die bezüglich der Schnlmatrik, dann des Nassen- und Wochenbuches durch die M. V. vom 12. Februar 1884, Z. 23.122, getroffenen Aendcrungen s. bei Z 1 und Z 6 Sch. u. U. O. 134 I. Reichsgesetze und Ministerin!-Verordnungen. 12. Zum Schulinvmtar gehören auch das Schulgesetz und die bezüglich des Volksschulwesens erlassenen Verordnnng.it und Vorschriften. Alle Bücher und Schriften sind, nach Jahrgängen geordnet, im Schularchive aufzubewahren und bei eiutretendem Personenwechsel mittels eines Protokolles dem Amtsnachfolger zu übergeben. 8 34. Der Leiter der Schule hat die Aufsicht und Leitung der inneren Schulangelegenheiten. Insbesondere hat er die Pflicht, für das genaue Befolgen der Schulordnung Sorge zu tragen. Es liegt ihm ob, die Unterrichtsstunden seiner Mitlehrer und Mitlehrerinnen, soweit seine Zeit es erlaubt, zu besuchen und auf die Beseitigung etwaiger Unordnungen und Missbräuche hinzuarbeiten. Den darauf abzielenden Anordnungen des Leiters haben die Lehrer Folge zu leisten. Erachtet ein Lehrer eine derartige Anordnung als dem Gesetze oder der Schulordnung widerstreitend oder das Interesse der Schule gefährdend, so hat er das Recht und die Pflicht, die Anzeige an die Bezirksschulbehörde zu erstatten. 8 35. Bon außen kommende Beschwerden und Wünsche theilt der Leiter der Schule den betreffenden Lehrern mit. Im Falle die Angelegen¬ heit für die Schule nachtheilig werden könnte, hat er der Ortsschul¬ behörde die Anzeige zu machen. 8 36. Im Falle der Verhinderung eines Lehrers hat bei mehr- clafsigen Schulen der Leiter für die Fortführung des Unterrichtes zu sorgen, und bei einer voraussichtlich längeren Verhinderung die Anzeige an die Bezirksschulbehörde zu erstatten. An einclassigen Schulen ist von dem Vorsitzenden der Ortsschul¬ behörde sogleich die Anzeige an die Bezirksschulbehörde zu erstatten? VI. Won der Lehrerconferenz. Z 37. An Schulen mit mehreren Lehrkräften beruft der Leiter derselben regelmäßig jeden Monat zu einer außerhalb der Unterrichts¬ zeit festgesetzten Stunde die Lehrerconfcrenz. Eine außerordentliche Conferenz beruft er so oft, als er selbst dazu einen dringenden Anlass findet oder zwei Mitglieder des Lehrkörpers darauf antragen. Mitglieder der Conferenz sind die fämmtlichen Lehrer, Unter¬ lehrer und Nebenlehrer (Hilfslehrer). Letztere haben eine beschließende " S. d. Kundmachung d. L. Sch. R. für Krain vom 29. April 1880, Z. 737/L. Sch. R., betreffend die Snpplierung von Lehrstellen an öffentlichen Volks¬ schulen in Krain sub Nr. 74 d. S. 136 I. Reichsgesetze und Ministerin!-Verordnungen. 12. Stimme in den Fällen, wo es sich speciell um ihren Lehrgegenstand oder um ihre Schüler handelt; außerdem steht ihnen nur eine berathende Stimme zn. 8 38. Die Lehrerconferenzen haben im allgemeinen den Zweck, dass sich die Lehrer über die Grundsätze des Unterrichtes, der Zucht und der Schuleinrichtung, sowie über den Stand des Unterrichtes, das sittliche Verhalten und den Fortschritt der Kinder besprechen und jene Uebereinstimmuug und Gemeinsamkeit in ihrem Vorgehen erzielen, welche für eine jede Schule unentbehrlich sind. In der Lehrerconferenz sind auch die Classeuziele, welche mit Rücksicht auf die örtlichen Verhältnisse einer Abänderung bedürfen, die Ausführung des allgemeinen Lehrplanes, der für jeden Unterrichts¬ gegenstand dnrch alle Massen festzuhaltende Lehrgang, die disciplinarischen Grundsätze und die zu oerhängenden schwereren Strafen zu besprechen und festzusetzen. Ergeben sich Abweichungen von den allgemeinen, für Volksschulen überhaupt festgestelltcn Normen, so hat die Conferenz ihre Beschlüsse im Wege der Bezirksschnlbehörde der Landesschulbehörde zur Entscheidung vorzulegen. § 39. Den Vorsitz führt in der Conferenz der Leiter der Schule und in seiner Verhinderung der von ihm bestimmte Lehrer. Wurde keiner bestimmt, so ist der Dienstälteste Leiter der Conferenz. Alle Mitglieder des Lehrkörpers sind verpflichtet, den Sitzungen beizuwohnen; jede Verhinderung ist dem Vorsitzenden anzuzeigen. Ueber die Verhandlungen wird von den Mitgliedern der Lehrerconferenz ab¬ wechselnd ein die gestellten Anträge und gefassten Beschlüsse enthaltendes Protokoll geführt, dieses von allen Anwesenden gefertigt und im Archive aufbewahrt. Z 40. Die Beschlüsse werden nach einfacher Stimmenmehrheit gefasst, bei Stimmengleichheit entscheidet die Stimme des Vorsitzenden. Die einzelnen Mitglieder sind berechtigt, ihr Separatvotum ab- zugebcn und die etwaige Einsendung des Protokolles an die Bezirks¬ schulbehörde zu begehren. Dem Vorsitzenden steht es zu, die Ausführung eines gefassten Beschlusses zu sistieren, wenn derselbe nach seiner Ansicht dem Gesetze zuwiderläuft oder das Interesse der Schule gefährdet. Er ist aber in diesem Falle verpflichtet, nllsogleich die Entscheidung der Bezirksschnl¬ behörde einzuholen. Jedes Mitglied des Lehrkörpers ist zur genauen Befolgung der von der Lehrerconferenz in ihrem Wirkungskreise gefassten Beschlüsse verpflichtet. 1Z8 I. Reichsgesetze und Ministeriell-Verordnungen. 12. VII. Won der- Massenabtheicung. § 41. Die Bezeichnung der Volksschulen richtet sich nach der Anzahl der Nassen, welche mit Ausschluss bloßer Parallelen zu berechnen ist; einclassige Volksschule, zweiclassige u. s. w. tz 42. Sämmtliche Schüler werden nach der Anzahl der Lehr¬ kräfte entweder in eine Classe vereinigt oder in mehrere Nassen getheilt. Jede Classe, welche Kinder verschiedener Alters- oder Bildungs¬ stufen vereinigt, zerfällt in mehrere Abtheilungen. Z 43. Die Nassen in mehrclassigen Schulen werden von unten nach oben gezählt und mit erste, zweite, dritte Nasse u. s. w. bezeichnet. In ähnlicher Weise werden die verschiedenen Abtheilungen einer Classe benannt. Z 44. Die Vertheilung der Schulkinder auf die Nassen oder Abtheilungen findet nach den Kenntnissen statt, wobei auch auf das Alter angemessene Rücksicht zu nehmen ist? Vont vollendeten zwölften Lebensjahre an sind Knaben und Mädchen, wo es nur immer thunlich ist, getrennt zu unterrichten. Bei vier- und mehrclassigen Schulen ist diese Trennung unbedingt durchzuführen. Z 45. In einclassigen Schulen können sämmtliche Schüler, wenn deren Anzahl fünfzig übersteigt, in zwei Gruppen getheilt werden, deren jede zu verschiedenen Tageszeiten Unterricht erhält. Gemeinschaftlich mit der Gruppe der unteren Altersstufen sind auch die Mädchen der letzten zwei Altersstufen zu unterrichten. Z 46. An mehrclassigen Schulen hat der Lehrkörper (die Lehrer- conferenz) die Vertheilung der Kinder in die Nassen und Abtheilungen nach den obwaltenden Verhältnissen vorzunehmen und hierüber gleich nach Beginn des Schuljahres in: Wege der Ortsschulbehörde au die Bezirksschulbehörde zu berichten? Z 47. Die Zahl der wöchentlichen Unterrichtsstunden beträgt für die Kinder der vier ersten Schuljahre mindestens 18 und höchstens 24, für jene der vier folgenden Schuljahre in der Regel (Z 13) mindestens 24 und höchstens 28 Stunden. l Mit M.E. vom 15. Mai 1880, Z. 7766 (M. V. Bl. 1880 Nr. 15) wurde zur Sicherung einer gleichmäßigen Durchführung dieser Bestimmung angeordnet, dass bei der Vertheilung der Schulkinder in die einzelnen Classen oder Abtheilungen, sowie bei dem Uebcrtritte der Kinder in höhere Classen oder Abtheilungen auch die Kenntnisse aus der «Religionslehre» die gebürende volle Berücksichtigung zu finden haben. ? Bezüglich der Wiederholung einzelner Classen s. den M. E. vom 15. März 1879, Z. 1499 (Nr. 37 d. S.). 140 I- Reichsgesetze und Ministeriell-Verordnungen. 12. In einclassigen Schulen mit Halbtagsnnterricht hat die erste Gruppe 12, die zweite 18 wöchentliche Unterrichtsstunden? 8 48. Die Versetzung der Kinder aus einer Classe in die andere und innerhalb der Classen aus einer Abtheilung in die andere erfolgt in der Regel am Schlüsse des Schuljahres. Kinder, welche ausnahmsweise im Laufe des Schuljahres aus¬ genommen werden, sind auf Grund einer vorzunehmenden Prüfung von dem Leiter der Schule in diejenige Classe oder Abtheilung zu verweisen, welche den bereits erlangten Kenntnissen entspricht. Z 49. Wo eine Classe Schüler mehrerer Altersstufen vereinigt und daher eilte Gruppierung nach Abtheilungen stattfindet, hat der Lehrer für eine zweckentsprechende Beschäftigung der nicht unmittelbar voll ihm unterrichteten Abtheilungen Sorge zu tragen. Eine zweckmäßig eingerichtete Verwendung von Schülern zur Wiederholung und Einübung des vom Lehrer bereits durchgenommcnen Lehrstoffes ist nicht aus¬ geschlossen, wenn sie in Gegenwart und unter Beaufsichtigung des Lehrers derart geschieht, dass sie eben nur eine Hilfe bei dein mittelbaren Unter¬ richte ist. VIII. Won den LeHrzielen. 8 50. Die Feststellung der Lehranfgabe für den Religions¬ unterricht ist der Kirchenbehörde unter Festhaltung der darüber erlassenen gesetzlichen Bestimmungen (8 5 des R. V. G.) Vorbehalten; bis sie erfolgt ist, bleibt die bisherige Nebnng in Kraft. Die Verfügungen der Kirchenbehörde über die religiösen Hebungen hat die LeziMschitlbehörde dem Leiter der Schule durch_uü.e-Orts.schul- behtzrdc^zn verkünden. In Fällen, wo sich über das Maß dieser Uebungcn zwischen der Bezirksschulbchördc und der Kircheilbehörde Differenzen ergeben, hat darüber die Landesschulbehörde zu entscheiden. Es ist Pflicht der Schule, für die discipliuare Ueberwachnng der Schüler bei den im Sinne des 8 5 des R. V. G. eingeführten religiösen Uebungcn durch Lehrer des betreffenden Glaubensbekenntnisses zu sorgen? ° Wo ein abgekürzter Unterricht in besonderen Schulabtheilungen für die Kinder der zwei letzten Schuljahre eingeführt wird, hat die M. V. vom 8. Juni 1883, Z. 10.618, V (Nr. b d. S.) zur Anwendung zu kommen. Bezüglich dieser Bestimmung s. die Acnderung im Z 48, Absatz 2 des derzeit geltenden R. V. G. - - Für den Empfang der heil. Sacramcnte der Buße nnd des Altars seitens der katholischen Schüler ist entweder je ein voller Tag oder je ein Nachmittag sammt dem zunächst folgenden Vormittag vom Unterrichte freizugeben ; s. M. E. vom 8. November 1880, Z. 15.905 (M. V. Bl. 1880 Nr. 34). 142 I. Reichsgesetzc und Ministerial-Verordnungen. 12. (An Stelle der in den HZ 51 bis 60 dieser Schul- und Nnterrichtsordnung getroffenen Anordnungen über Ziel und Gang des Unterrichts in den übrigen Lehrgegeuständcn sind die in Gemäßheit des M. E. vom 18. Mai 1874, Z. 6549 fM. V. Bl. 1874 Nr. 32j, vorgezeichneten Lehrpläne für die verschiedenen Kategorien der allgemeinen Volksschulen getreten.)' Z 61. Ueber die Aufnahme anderer als der vorbezeichneten (d. i. der nun in den Lehrplänen vorgeschriebenen) Lehrgegenstände in den Unterrichtskrcis der Volksschule, wenn diese von der Ortsschulbehörde gewünscht wird, entscheidet die Landesschulbehörde. Ein bezüglicher Unter¬ richt kann nur in außerordentlichen Schulstunden stattfinden. 8 62. Die einzelnen Lehrgegenstände dürfen nicht ohne Beziehung zu einander auftreten, sondern alle sind als ein einheitlicher Bildungs¬ stoff zu betrachten und müssen daher auch in wechselseitiger Beziehung zu einander behandelt werden. Eine bestimmte Lehrmethode wird für keinen Lehrgegenstand der Volksschule vorgeschrieben. Die Bezirks- und Landesschulinspectorcn haben jedoch darüber zu wachen, dass jedes Experimentieren mit Methoden vermieden werde. Soweit die Vorbereitung der katholischen Jugend zum Empfange der heiligen Sacramente durch Unterricht in den Volksschulen zu vermitteln ist, wird dieselbe der Regel nach einen Bestandtheil des Religionsunterrichtes bilden müssen, welcher in den durch die Lehr- und Stundenpläne bestimmten Unterrichtsstunden zu ertheilen ist. Sollten jedoch an einzelnen Orten die Verhältnisse es erfordern, dass hiezu ein besonderer Vorbereitungsunterricht außer der regelmäßigen Unterrichts¬ zeit ertheilt werde, zu welchem die Schüler von Seite der Schule Verhalten werden sollen, so ist nach Z 5 des R. V. G. und nach H 50 der Sch. n. U. O. nothwendig, dass die betreffenden Kirchenbchörden ihre Verfügung dem Leiter der Schule durch die Bezirksschulbehörde verkünden. Der Gewährung diesbezüglicher begründeter Ansprüche stehen die Schul¬ gesetze nicht entgegen, nur ist aus pädagogisch-didaktischen Gründen daran sest- zuhaltcn, dass ein solcher außerordentlicher Religionsunterricht von dem ordent¬ lichen Religionslehrer der Schule ertheilt, auf eine wenige Wochen des Schul¬ jahres umfassende Dauer beschränkt werde und in den Schullocalitäten wie der ordentliche Religionsunterricht stattfindc. Ergeben sich zwischen der Kirchenbehörde und der Bezirksschulbehörde Differenzen, so haben die höheren Schulbehörde» iustanzmäßig zu entscheiden. (M. E. vom 22. December 1876, Z. 11.355; M. V. Bl. Nr. 2.) ' Diesbezüglich s. die Bestimmungen der M. V. vom 8. Juni 1883, Z. 10.618, I (Nr. 5 d. S.). 144 I. Reichsgesetze und Ministerin!-Verordnungen. 12. Die Lehrer haben sich die von Wissenschaft und Praxis anerkannten und von der Bezirks-Lehrerconferenz angenommenen Methoden anzneignen. 8 63. In jedem Bezirke hat die Bezirks-Lehrerconferenz von Zeit zu Zeit den Lehrplan * innerhalb der gesetzlichen Normen, nnd, sobald von der Landcsschnlbehörde Normalpläne bekannt gegeben sein werdens mit Beachtung derselben festznstcllen und den der Volksschule Angewiesenen Unterrichtsstoff auf die verschiedenen Classen und Abtheilungen zu Ver¬ theilen. Hierbei sind die verschiedenen Kategorien der Volksschulen an¬ gemessen zu berücksichtigen. Die Beschlüsse sind der Bezirksschulbehörde zur Genehmigung vorzulegen. Die Lehrpläne für die zu den Lehrer-Bildnngsanstaltcn gehörigen Uebungsschulen sind von den Lehrkörpern dieser Anstalten festzustellen und der Landesschulbehörde zur Genehmigung vorzulegen. Die auf diese Weise für jede Classe oder Abtheilnng festgestellten Anforderungen müssen von jedem Lehrer erfüllt werden, und dieser bleibt für die Einhaltung des Classen- oder Abtheilungszieles den Schul¬ aufsichtsbehörden verantwortlich. Sowohl die Lehrerconferenzen als die Schulbehörden haben sich gegenwärtig zu halten, dass die in den 88 51 bis 60 ausgestellten Lehrziele dermalen als die höchsten gelten, welche in der allgemeinen Volksschule anzustreben sind, dieselben daher im Sinne des 8 3 des R. V. G. namentlich in den zwei- und einclassigen Schulen nach Bedarf herabgesetzt werden können. 8 64. Die Stundenpläne werden bei einclassigen Schulen von dem Lehrer, bei mehrclassigen Schulen von der Lehrerconferenz entworfen nnd der Bezirksschulbehörde (bei Uebungsschulen der Lehrer-Bildungs¬ anstalten der Landesschulbehörde) zur Genehmigung vorgelegt. Die genehmigten Stundenpläne sollen in den betreffenden Schnl- zimmern ersichtlich sein. > Diesbezüglich s. die Bestimmungen der M. V. vom 8. Juni 1883, Z. 10.618, I (Nr. 5 d. S.). - S. die Anmerkungen zu Z 4 d. R. V. G. Zufolge der nachträglichen M. V. vom 18. Mai 1874, Z. 6549 (M. V. Bl. 1874 Nr. 32), sind diese Beschlüsse von der Bezirksschulbehörde der Landesschul¬ behörde zur Genehmigung vorzulegeu. 146 I. Reichsgesetze und Ministerin!-Verordnungen. 12. IX. Won den Prüfungen und Zeugnissen. Z 65. Am Schlüsse eines jeden Schuljahres können nach dem Ermessen der Ortsschulbehörde öffentliche Prüfungen abgehalten werden. Diese haben lediglich den Zweck, den Eltern Kenntnis von den Leistungen der Schule zu gewähren und in den weiteren Kreisen der Schulgemeinde eine rege Theilnahme für das Schulwesen zu kräftigen. Die Art und Weise, sowie die Zeit der Abhaltung der öffentlichen Prüfung hat die Ortsschulbehörde mit dem Leiter der Schule zu besprechen und hierüber an die Bezirksschulbehörde zu berichten, welche rechtzeitig den Tag und den Leiter der Prüfung bestimmt. An Stelle der Schlussprüfungen oder in Verbindung mit denselben können auch Schulfeierlichkeiten treten. H 66. Die Ertheilung von Zeugnissen in den allgemeinen Volks¬ schulen ist auf die im III. Abschnitte dieser Sch. u. U. O. erwähnten Entlassungs- und Abgangszeugnisse zu beschränken. Während der Dauer der Schulpflicht kann ein Schulzeugnis (Frequentationszeugnis) nur auf begründetes Ansuchen der Eltern oder ihrer Stellvertreter ausgefolgt werden; auf einem solchen Zeugnisse ist der Zweck desselben ausdrücklich zu bezeichnen. Die Eltern oder ihre Stellvertreter sind jedoch viermal während des Schuljahres von dem sittlichen Betragen und den Fortschritten der Kinder durch schriftliche Mittheilungen in Kenntnis zu setzen (Schulnachrichten). ' Laut Eröffnung des k. k. Finanzministeriums vom 21. Juli 1877, Z. 14.726, kommt den Entlassungs-, beziehungsweise Abgangszeugnissen, welche nach dem III. Abschnitte, und den Zeugnissen, welche nach dem IX. Abschnitte der Sch. u. U. O. vom 20. August 1870 ausgestellt werden, die Gebüren- sreiheit nach der Tarifpost 117, lit. s zu, und wurde die entsprechende Be¬ lehrung durch das Verordnungsblatt des k. k. Finanzministeriums verfügt. (M. E. vom 20. August 1877, Z. 12.363, für Oberöstcrreich: M. V. Bl. 1877 Nr. 23.) Die über Ansuchen der Parteien ausgestellten Dupli cate von Schnl- nachrichten, Jahres- und Entlassungszcugnisscn der allgemeinen Volks- und der Bürgerschulen unterliegen nach dem Schlagworte -Dnplicate» des Gebürentarifes zum Gesetze vom 9. Februar 1850 dem in der T. P. 7, lit. ll dieses Gesetzes fest¬ gesetzten Stempel von 1 fl. von jedem Bogen (M. E. vom 23. October 1885, Z. 18.439, M. V. Bl. 1885 Nr. 39.) In Betreff der Ausstellung von Jahres- und Entlassung szeug- niss en für Schüler an Bürgerschulen s. M. E. vom 2. April 1873, Z. 14.802 (Nr. 23 d. S.). ' Gemäß der nachgefolgten M. B. vom 12. Februar 1884, Z. 23.122, Punkt 5 (M. V. Bl. 1884 Nr. 4), sind als Schulzeugnisse (Frequentationszcugnisse) insbesondere beim Ucbertritt eines Kindes an eine andere Schule die «Schnl- nachrichten ansznfvlgen; der Zweck der Ansfolgung ist auf denselben und im Kataloge ersichtlich zu machen. 148 I- Reichsgesetze und Ministerial-Verordnungen. 12. tz 67. Diese Schulnachrichtcn sollen Urtheile über Schulbesuch, sittliches Betragen und Fortgang des Schülers enthalten, und gelten hiefür die im Z 20 vorgeschriebencn Bezeichnungen. Z 68. Die Eltern sind verpflichtet, die Mittheilung der Schnl- nachrichtcn durch den Lehrer mit ihrer Unterschrift zu bestätigen. Wird diese Bestätigung verweigert, so hat der Lehrer die Unterstützung der Ortsschulbehörde in Anspruch zu nehmen. Z 69. Mit Privatschülern dürfen während ihres schulpflichtigen Alters Prüfungen nur ausnahmsweise auf begründetes Ansuchen der Eltern oder ihrer Stellvertreter von jeder öffentlichen Volksschule vor¬ genommen werden; auf dem anszustellendcn Zeugnisse ist der Zweck desselben allemal ausdrücklich zu bezeichnen. Bezüglich der Prüfungstaxe gilt die im H 16 enthaltene Be¬ stimmung? X. Won den Lern- nnd Lehrmitteln. Z 70. Jede Schule soll mit den erforderlichen Lehr- und Lern¬ mitteln vollständig versehen sein. Wegen Bcischaffung derselben hat sich der Leiter der Schule an die durch das Gesetz berufene Behörde zu wenden. r Der Zulassung von Personen, welche dein schulpflichtigen Alter ent¬ wachsen sind, zur Ablegung einer Privatisten-Prüfnng über die Gegenstände der allgemeinen Volksschule oder einer Classe der Bürgerschule, sowie zur Ablegung einer Entlassungsprüfuug steht nichts entgegen. Bezüglich der Prüsungstaxe gelten die im Z 16 der Sch. u. U. O. enthaltenen Bestimmungen. (M. E. vom 9. De¬ cember 1890, Z. 22.735, für Böhmen.) 2 Mit M. E. vom 17. Mai 1888, Z. 2364 (Z. 1037/L. Sch. R.), wurde aus Anlass mehrfach vorgekommcuer Fälle, dass kulturhistorische, insbesondere prähistorische Funde den Lehrmittelsammlungen der Volksschulen dauernd einver¬ leibt wurden, bemerkt, dass die dauernde Einverleibung solcher Funde in diese Lehrmittelsammlungen nicht statthaft ist. Die Landesschulbehörden wurden viel¬ mehr altgewiesen, die Volksschullchrer und Ortsschnlräthe dahin zu belehren, dass solche archäologische Funde zwar provisorisch in der Lehrmittelsammlung auf¬ bewahrt werden können, dass hievon jedoch ehestens das zuständige Organ der k. k. Central-Commission (Konservator oder Korrespondent) in Kenntnis zu setzen und der Fund in angemessener Zeit an das nächstbetheiligte Museum, welches in der Regel jenes der Landeshauptstadt sei» wird, abzugebeu ist. Auch wurde eriuuert, dass iusbesoudere bei Ausgrabungen zu archäologischen Zwecken die gebärende Jngerenz des zuständigen Conservators, bezw. des Correspondenten der Central-Commission, gewahrt bleiben muss uud dass daher auch vou den Volksschullchrer», welche in dieser Richtung thätig sind, solche Forschungen nur nach vvrhergegangeuer Verständigung des genannten Organes der Central- Commission nnd nach dessen Weisungen vorgenommen werden dürfen. 150 I. Reichsgesetze und Ministerin!-Verordnungen. 12. tz 71? Für jede Schule sollen noch Bedarf mindestens folgende Lehrmittel angeschafft werden: a) Apparate für den ersten Leseunterricht; st) Beranschaulichnngsmittel für den ersten Rcchenunterricht; o) Bilder für den Anschauungsunterricht; ä) ein Globus; s) je eine Wandkarte von den Planiglobicn, von dem Heimatlande, von der österreichisch-ungarischen Monarchie, von Europa und von Palästina; k) Vorlegeblätter für den Unterricht im Zeichnen; A) eine kleine Sammlung von heimischen Naturkörpern und einfachen physikalischen Apparaten; st) eine Schulbibliothek. l In Durchführung dieses Paragraphen wurde vom L. Sch. R. für Krain unterm 19. December 1874, Z. 2764/L.Sch.R., angeordnet, dass an jeder Volks¬ schule in Krain nachstehende Lehrmittel vorhanden sein müssen: -r) für den Sprachunterricht: Eine Wandfibel, ein Setz- und Lesekasten und Bilder für den An¬ schauungsunterricht; d) für den Rechenunterricht: Eine russische Rechenmaschine, ein Apparat zur Veranschaulichung der Brüche, metrische Maße und Gewichte in natürlicher Größe, das neue öster¬ reichische metrische Maß und Gewicht von Matthey-Guenet; a) für den Unterricht in der Naturgeschichte: Bilder zur Naturgeschichte des Thier- und Pflanzenreiches, Wandtafeln zur Anatomie des Menschen, eine Sammlung heimischer Naturkörper; 0, Z. 1256/L.Sch.N. nnd vom 1. Mai 1892, Z. 519/L.Sch.R. (Nr. 82 und Nr. 83 d. S.). 160 I- Reichsgesetze und Ministerin!-Verordnungen. 14. öffentlichen Volksschulen der einzelnen Königreiche und Länder ans dein k. k. Schulbücherverlage angcsprochen werden können. Z 2. Dns Ministerium für Cultns und Unterricht gibt die auf dieser Grundlage festgestellte Armcubüchcrgebür sowohl der Wiener Schul- biicherverlagsdirection als den Laudesschnlbehörden bekannt. Z 3. Die Landcsschnlbehvrde wird diese Gcbür nach Verhältnis der schulpflichtigen Kinder auf die einzelnen Schulbezirke vertheilcu. Sollte ein anderer Maßstab der Vcrtheilung gewünscht werden, so hat die Landesschnlbehörde hierüber ihren Antrag an das Ministerium für Cultns und Unterricht zu erstatten. Z 4. Die für die einzelnen Schulbezirke berechneten Gebüren gibt die Landesschulbehörde den Bezirksschulräthen kund. Zugleich hat sic die Nepartition durch die Landeszeitung zu veröffentlichen und einen Ab¬ druck davon dem Minister sür Cultns nnd Unterricht einznscnden. Z 5. Den Bezirksschulräthen steht es zu, nach eigener Auswahl von jenen Verlagsartikeln des k. k. Wiener Schulbüchervcrlages Armcn- bücher^ anznsprechen, welche an den Volksschulen ihres Bezirkes that- sächlich gebraucht werden, doch darf der Gesammtwert dieser Armen¬ bücher, nach dem Preise eingebundener Exemplare berechnet, die für den Bezirk nach Z 4 festgesetzte Gebürsumme nicht übersteigen. Die bisherige Unterscheidung zwischen Armcnbüchern für die 1., 2. und 3. Volksschul- und den Gratisbüchern für die 4. Classe der bestandenen Hauptschulen hat hiebei außer Betracht zu kommen. Die Titel der geforderten Bücher müssen, nm Irrungen vor- zubcugen, genau in den betreffenden Sprachen geschrieben nnd ebenso der Preis der einzelnen Artikel beigefiigt sein. Z 6? Die Anspruchsschrciben (Formular I) sind von den Bezirks- schulräthcn au die Landesschnlbehörde zu senden. Diese wird dieselben in Bezug auf deren Uebereinstimmung mit der nach 8 4 festgesetzten ' Mit dem M. E. vom ö. Juli 1877, Z. 1393, wurde die Armenbücher- Abgabe auf sämmtliche Lehrbücher des Volksschulbücher-Verlages, soweit diese sür die allgemeinen Volks- nnd Bürgerschulen als Lehrtexte bestimmt sind, aus¬ gedehnt. ' Mit dem M. E. vom 3. Marz >879, Z. 3243 (Z. S26/L. Sch.R.), wurde ungeordnet, dass die Ausprnchsschreiben von den Bezirksschulräthen unmittelbar au die Schulbllchcrverlagsdirection in Wien einznscnden sind. Die Bczirksschulräthe haben in der Zuschrift auch den Zeitpunkt anzugeben, wann die Armenbücher in Empfang genommen werden wollen. 162 1. Reichsgesetze und Ministerin!-Verordnungen. 14. Gebür, sowie bezüglich der Eignung für den betreffenden Schulbezirk prüfen. Findet die Landesschulbehörde, dass die Gebür überschritten worden ist, so hat sie, ohne sich in eine Korrespondenz einzulassen, den Anspruch selbst auf das richtige Maß zurückzuführen. Desgleichen hat sie die Anstände, die sich etwa bezüglich der Auswahl der Bücher ergeben sollten, sofort zu beheben. Z 7? Die auf diese Weise richtiggestellten Anspruchsausweise wird die Landesschulbehörde gesammelt auf einmal der Wiener Schulbücher- verlagsdirectioi: zusenden. Z 8. Die Wiener Schulbücherverlagsdirection hat sich lediglich zu überzeugen, ob die Anspruchssumme des Landes niit der für dasselbe ausgewiesenen Armeubüchergebür (K 1) übereinstimme, und sohin ohne weitere Prüfung der Anspruchsschreiben der einzelnen Schulbezirke die verlangten Armenbücher unmittelbar an die betreffenden Bezirksschul- räthe kostenfrei abzusenden. Von der Sendung wird der Bezirksschulrath mittels eines eigenen Avisoschreibens in Kenntnis gesetzt (Formular II). Der Sendung selbst wird das Blankett des Empfangsscheines (Formular III) beigeschlossen werden. Der Bezirksschulrath hat den gehörig ausgefertigten Empfangs¬ schein au die Schulbücherverlagsdirection zurückzulciten. Anstände, die sich bei Uebernahme der Armenbüchersendung ergeben sollten, sind durch unmittelbare Correfpondenz mit der Schulbücherverlagsdirection zu be¬ heben. Eine als mangelhaft befundene Sendung darf ohne vorläufig eingeholte und erhaltene Zustimmung der Schulbücherverlagsdirection an diese letztere vom Bezirksschulrathe nicht spediert werden. Z 9.r Vis Ende August eines jeden Jahres sollen die Armen¬ bücher an sümmtliche Bezirksschulrathe abgeliefert werden. Um dies zu ermöglichen, müssen die Anspruchsschreiben von der Landesschülbehörde längstens im Monate Juni an die Schülbücherverlags- direction gelangen. Mit Ende October sollen sich sämmtliche Empfangsscheine im Besitze der Schulbücherverlagsdirection befinden. Z 10. Sollte die Landesschulbehörde eine über die Gebür gehende reichlichere Bethcilung einer oder mehrerer Schulen mit Armenbüchern als wünschenswert erachten, so ist diesfalls unter genauer Airgabe der ' S. Anm. zu Z 6. 164 I. Reichsgesetze und Ministerin!-Verordnungen. 14. Büchertexte an das Ministerium für Cultus und Unterricht zu berichten, welches die weitere Verfügung durch die Schülbücherverlagsdirection treffen wird. Der Wert solcher außerordentlicher Armenbüchersendungen wird von der Gebür für das nächstfolgende Jahr (Z 1) in Abschlag gebracht werden. Armenbücherfvrm. I zu § 6. Land Schulbezirk Z Anspruchsschrciben. Für den Schulbezirk werden ans Grund des mit dem Erlasse der k. k. Landesschulbehörde vom Z. für das Schuljahr ermittelten Betrages von fl kr. nachstehend benannte Armenbücher angesprochen: Zahl der Exemplare Benennung der Bücher Preis eines Exemplares in Einband Geldwert insgesammt fl. kr. ,n. K.) (Unterschrift.) 166 I. Reichsgesetze und Ministeriell-Verordnungen, tl. Armenbüchcrsorm. II zu Z 8, Z Avisoschreibcn. Der k, k, Bezirksschulrath in erhält über das irn Wege der k, k, Landesschulbehörde unter dem 18 Zahl anher gelangte Anspruchsschreiben durch Vermittlung nachstehende Nrmcnbücher für das Schuljahr 18 Zahl der Exemplare Benennung der Bücher Anmerku ng Von der l. k. Schnlbiicherverlagsdirection in Wien, am 18 N, N, Land Schulbezirk Armenbücherform. III zu 8 8. Empfangsschein. Der gefertigte k, k, Bezirksschulrath hat für das Schuljahr 18 die in dem Avisoschreiben vom 18 Z. bezeichneten Armenbücher von der k, k. Schulbücherverlagsdirection in Wien ini Werte von durch Vermittlung richtig erhalten. Vom k. k. Bezirksschulrath am 18 (i-, S.) (Uuterichrist.) 168 I. Reichsgesetze und Ministerial-Verordnungen. 15. 16. Nr. 1b. Erl. des k. lr. JuflUmiMers vom 6. Grtober 1871, Z. 11.054 ' (M. V- Dl. 1871 Ur. 60), an alle Oberlandesgerichts-Präsidenten, betreffend die Vollstreckung der von den Bezirksschulräthen verhängten Einschlicsrnngsstrafen. Im Einvernehmen mit dem Ministerium für Cultus nnd Unterricht und um vorgekommenen Zweifeln zu begegnen, wird dein k. k. Ober¬ landesgerichte zur eigenen Kenntnis und zur Verständigung der unter¬ stehenden Gerichte eröffnet, dass die von den Bezirksfchnlräthen auf Grund der Schulgesetze verhängten Einschließungsstrafen über Ersuchen der Bezirksschulräthe in den Arresten der Bezirksgerichte nach Maßgabe der für die den politischen Behörden angehörigen Häftlinge erlassenen Bestimmungen des Justizministerial-Erlasses vom 26. August 1868, Z. 10.267, zu vollstrecken sind? Nr. 16. M. E. vom 15. December 1871, Z. 2802 (M. U. Dl. 1872 Ur. 60; Z. 1784/D. Sch. U.), betreffend die Gründung von Bibliotheken für Schüler nnd Lehrer der Volksschulen. (Auszugsweise.) Mit diesem Erlasse wurde unter Hinweis auf den Wert, welcher dem Bestände guter Bibliotheken für Schüler und Lehrer der Volksschulen zukommt, angeordnet, dass gemäß Z 44 R. V. G. in jedem Schulbezirke eine Lehrerbibliothek und im Sinne des Z 71 Sch. u. U. O. (Nr. 12 d. S.) nach Bedarf für eine jede Volksschule eine Schulbibliothek errichtet werde. r Mit M. E. vom 2. September 1882, Z. 18.750 ex 1881 (Z. 1856 L. Sch. R.), wurde eröffnet, dass die wegen Vernachlässigung des Schulbesuches verhängten Arreststrafen auch in den Arrestlocalitäten der Gemeinden verbüßt werden können, insoserne solche hiezu für geeignet befunden werden und die betreffenden Gemeinden für den ordnungsmäßigen Vollzug dieser Strafen eine genügende Garantie bieten. ° Bezüglich des Vorganges bei der Auswahl der in die Schülerbibliotheken der Volks- nnd Bürgerschulen anfznnehmenden Bücher und die Aufsicht hierüber wurde mit M. V. vom 12. Juli 1875, Z. 315 (M. V. Bl. 1875 Nr. 28) Fol- 170 I- Reichsgesetze und Ministerial-Verordnungen. 16. Gleichzeitig wurden den Laudesschulbehörden Entwürfe zu Biblio- theksordnuugcn für beide Kategorien behufs Feststellung solcher Biblio- theksordnungeu für das Land mitgetheilt. gendes angevrdnet: Da die Gründung und Erweiterung der Schülerbibliotheken an Volks- und Bürgerschulen in erfreulicher Weise fortschreitct, diese Bücher- saunnlungen jedoch nur dann ihrem Zwecke entsprechen können, wenn bei der Wahl und den. Gebrauche der Bücher nach pädagogischen Grundsätzen vorgcgangen und die besonderen Verhältnisse der betreffenden Schule, sowie die Fassungskraft der Schüler, in deren Hände diese Bücher gelangen sollen, eingehend berücksichtigt werden, weshalb insbesondere alle Bücher ausgeschlossen bleiben müssen, welche die Anhänglichkeit an die Allerhöchste Dynastie, das patriotische Gefühl oder die Achtung vor den vaterländischen Einrichtungen zu verletzen geeignet sind : so finde ich unter Hinweisung ans den M. E. vom 15. December 1871, Z. 2802, betreffend die Gründung von Bibliotheken für Schüler und Lehrer der Volksschulen, folgende Weisungen zu erlassen: 1. ) Als verantwortlicher Leiter der Schülerbibliothek einer Volksschule ist der Leiter dieser Schule anzusehen. 2. ) In die Schülerbibliothek darf kein Buch, möge es als Geschenk oder durch Ankauf der Volksschule zukommen, ausgenommen werden, welches nicht vorerst von dem bei der Schule augestellten Lehrpersonale genau gelesen und nach den im Eingänge dieser Verordnung angegebenen Gesichtspunkten sorgfältig geprüft und als geeignet befunden wird. 8.) Bevor ein Buch in der Schülerbibliothek aufgestellt wird, hat das Lehrpersonale im Bibliothekskataloge ausdrücklich zu bestätigen, dass das Buch als geeignet befunden wurde, und der Lehrer, von welchem das Buch prüfend gelesen wurde, hat durch seine Namensfertigung an der betreffenden Stelle des Katalogs die Verantwortlichkeit hiefür zu bestätigen. 4. ) Die gegenwärtig bereits vorhandenen Bücher und Schülerbibliotheken sind in der angegebenen Weise durchzusehen und nach den vorstehenden An¬ ordnungen zn behandeln. Als unzulässig erkannte Bücher sind aus der Schüler¬ bibliothek sogleich zu entfernen. 5. ) Die Bezirksschnlinspectoren haben die Kataloge der Schülerbibliotheken ihres Jnspectionsbereiches erforderlichenfalls mit Zuziehung und Beihilfe bewährter Schulmänner zu revidieren, die als ungeeignet befundenen Bücher sofort auszuscheiden und die Anzeige hierüber beim Bezirksschulrathe zum Zwecke der weiteren Amtshandlung gegen die schuldtragenden Lehrpersonen zu erstatten. 6. ) Die aus den Schülerbibliothcken ausgeschiedenen Bücher sind durch den Bezirksschulrath an den Landesschulrath abznliefern, wo dieselben zu deponieren sind. Diese voranstehende M. V. wurde mit dem nachgefolgten M. E. vom 8. Jänner 1883, Z. 13.456 (M. B. Bl. 1883 Nr. 2), den Landesschulbehördcn behufs genauer Darnachachtung mit folgenden Weisungen in Erinnerung gebracht: Die Lehrer sind strenge zu verpflichten, alle Bücher von den Schüler¬ bibliotheken ferne zu halten, welche die Ehrfurcht vor der Religion, die Anhäng¬ lichkeit an die Allerhöchste Dynastie, das patriotische Gefühl oder die Achtung vor den vaterländischen Einrichtungen zu verletzen geeignet sind. Den Bezirksschnlinspectoren wird es obliegen, die genaue Beobachtung dieser Weisungen an jeder einzelnen Schule ihres Jnfpectionsbezirkes zu über- 172 I. Reichsgesetze und Miuisterial-Verordnungen. 16. Bezüglich der Geldmittel für die gedachten Bibliotheken wurde, und zwar hinsichtlich der Bezirks-Lehrerbibliotheken auf die diesbezüglichen besonderen Bestimmungen des Landes-Schulerrichtungsgesetzes verwiesen wachen, und die Landesschulinspectoren werden bei jeder Schulinspection durch Einblick in den Bibliothekskatalog mindestens davon sich zu überzeugen haben, dass die Namensfertigung des Lehrers, von welchen, das Buch vor der Aufnahme in die Schiilerbibliothek prüfend gelesen wurde, und der betreffs der Eignung des Buches zur Lectüre für Kinder zunächst verantwortlich ist, vorschriftsmäßig im Bibliothekskataloge ersichtlich gemacht ist. Bei der Hinausgabe der Bücher an die Schüler sind die Verhältnisse und Bedürfnisse jedes einzelnen Kindes eingehend zu würdigen, da eine nach Maß und Art sorgfältig gewählte Privatlectüre insbesondere aus die Charakterbildung von mächtigen, Einflüsse ist. Dem Lehrer obliegt es aber auch, die Schüler an¬ zuleiten, wie sie lesen sollen, und die Privatlectüre der Kinder gelegentlich beim Unterrichte, insbesondere bei den schriftlichen Arbeiten, zu verwerten, nm so durch eine zielbewusste Verwendung der Schülerbibliothek die Lösung der ihm gestellten erziehlichen Aufgabe zu fördern und die Lectüre guter Bücher zu einem selbst¬ ständigen Bildungsmittel für seine Schüler zu gestalten. Die Erörterung der Fragen: was und wie von den Kindern außer der Schule gelesen werden soll und wie die Schülerbibliotheken als Förderungsmittel des Schulzweckes zu benützen sind, wird einen oft wiederkehrenden Berathungs- gegenstand in den Bezirks-Lehrerconferenzen zu bilden haben. Mit M. E. vom 30. März 1885, Z. 126 (Z. S37/L. Sch. R.), wurden die Landesschulbehörden gelegentlich der angeordneten Entfernung eines ungeeigneten Buches aus den Schülerbibliotheken neuerlich angewiesen, die Lehrer an die genaue Befolgung der voranstehenden Anordnungen ernstlich zu erinnern und gegen jede diesbezügliche Pflichtversäumnis sofort mit unnachsichtlicher Strenge das Anrt zu handeln. Von einem Bezirksschulrathe wurde angeordnet, dass den schulpflichtigen Kindern von den an den Schulen des Bezirkes wirkenden Lehrpersonen (Ober¬ lehrer, Religionslehrer u. s. f.) nur solche Bücher zur Lectüre geboten werden, welche den Schulbibliotheken entnommen sind. Da diese Anordnung in ihrer Allgemeinheit geeignet ist, die berusssreudige Wirksamkeit der Lehrer für Förderung einer entsprechenden Privatlectüre der Schulkinder zu lähmen und da sie auch mit den hieramtlichen Erlässen vom 12. Juli 1875, Z. 315 (s. oben), und vom 29. April 1879, Z. 6303 (Nr. 39 d. S.), nicht im Einklänge steht, so finde ich dieselbe hiemit aufzuheben. Nach dem Sinne der erwähnten hieramtlichen Erlässe kann es nämlich den Lehrpersonen nicht verwehrt werden, ihren Schülern auch solche Bücher leihweise oder als Geschenke zur Lectüre zu bieten, die in den Schulbibliotheken nicht enthalten sind; nur ist die betreffende Lehrperson im Sinne der hieramtlichen Verordnung vom 12. Juli 1875, Z. 315, und nach Z 26 der Sch. u. U. O. vom 20. August 1870 (Nr. 12 d. S.) für eine entsprechende Wahl der Bücher strenge verantwortlich (M. E. vom 28. November 1879, Z. 18.570, für Niederösterreich). Mit dem M. E. vom 16. December 1885, Z. 23.324 (M. B. Bl. 1886 Nr. 4), wurde der Auftrag ertheilt, den Schulleitern und Directoren der Volks- 174 I. Reichsgesetze und Ministerin!-Verordnungen. 16. und betreffs der Schulbibliothekcu für die Jugend bemerkt, dass den¬ selben die Eigenschaft von Lehrmitteln zukomme, über deren Beschaffung theils das Schulerrichtuugsgesetz, theils jenes über die Schulaufsicht die erforderlichen Normen enthalten. Nebstbei wurde empfohlen, auch andere Mittel und Wege zu ihrer Gründung und Vermehrung ausfindig zu machen und namentlich die Wohlthätigkeit in entsprechender Weise heran- zuzichen. Ordnung r für Volksschnllnbttotlieken. 1. ) Die Volksschulbibliothek hat den Zweck, der Schuljugend die Mittel zu bieten, durch eine entsprechende Lectüre ihre intellectuellc und moralische Bildung zu fördern. 2. ) Der verantwortliche Leiter der Volksschulbibliothek ist der Leiter der Schule. Demselben steht zu: a) Die Wahl der anzuschaffenden Bücher im Einvernehmen mit dem Vorsitzenden der Ortsschulbehörde oder dem von diesem dazu be¬ stimmten Mitglieds der Ortsschulbehörde, bei mehrclassigen Schulen auch im Einvernehmen mit dem Lehrkörper; und Bürgerschulen den M. E. vom 3. Jänner 1883, Z. 13.456 ox 1882 (s. oben), in Erinnerung zu bringen und dieselben zu verpflichten, sämmtliche der Schüler¬ bibliothek einverleibten Bücher einer neuerlichen Revision zu unterziehen, sowie dafür zu sorgen, dass alle Bücher, welche ihrem Inhalte nach in patriotischer, religiöser oder sittlicher Richtung irgendwie Bedenken erregen sollten, sofort aus- geschieden werden. Jeder Lehrer hat hinsichtlich eines jeden von ihm geprüften Buches durch seine Namensunterschrift im Bibliothekskataloge unter Beisetzung des Datums der vollzogenen Prüfung dafür zu haften, dass der Inhalt des Buches gegen keinen der oben bezeichneten Punkte verstoße. Zur Vornahme dieser Revision wurde eine Frist bis 1. Mai 1886 ein¬ geräumt. ' Diese Bibliotheksorduungen wurden mit dem Erlasse des L. Sch. R. für Krain vom 18. Jänner 1872, Z. 1784/L. Sch. R., in unveränderter Fassung zur genauen Darnachachtung vorgeschrieben. — Mit dem Erlasse dieses L. Sch. R. vom 8. September 1833, Z. 2178/L. Sch. R., wurden folgende, an den Schüler-, bezw. an den Bezirks-Lchrerbiblivthcken zn verwendende Formularien neu vor- gcschrieben, und zwar für 1.) Entlehnungsbuch a) der Schüler-, b) der Lehrer¬ bibliothek: 2.) Verzeichnis der Armenbücher; 3.) Verzeichnis der vertheilten Armenbücher; 4.) Bücherverzeichnis der Lehrerbibliothek und 5.) Bücherverzeichnis der Schülerbibliothek. — Die bezüglichen Drucksorten sind bei R. Millitz in Laibach erschienen. 176 I. Reichsgesetzc und Ministerin!-Verordnungen. 16. b) die Besorgung des Ankaufes, der Aufbewahrung, Evideuzhaltung, Verleihung und Rücknahme der Bücher nach Maßgabe dieser Bibliotheksordnung; o) die Rechnungslegung über die für die Volksschulbibliothek in Em¬ pfang genommenen Geldbeträge. An mchrclassigen Schulen kann, wenn es der Umsang der Bibliothek erheischt, dem Bibliotheksleiter ein aus der Mitte des Lehrkörpers zu wählender Vibliotheksadjunct beigegeben werden, welcher zunächst die Aufstellung, Katalogisierung und Verrechnung der Bücher übernimmt und das Ausleihegeschäft besorgt. 3. ) Jedes der Volksschulbibliothek gehörige Buch ist auf eine möglichst sicherstellcnde Weise als Eigenthum der betreffenden Schule (mittelst Stampiglie oder mit geschriebenen Worten) zu bezeichnen, mit fortlaufenden Nummern zu versehen und in den Bibliothekskatalog unter Angabe des vollständigen Titels, des Verfassers, der Erwerbsart (bei den angetansten des Preises) einzutragen. 4. ) Alle Bücher sollen fest und dauerhaft gebunden sein. 5. ) Die Bücher sind in eigenen verschließbaren Kästen auf¬ zubewahren. 6. ) Die Gratisschnlbücher für arme Schulkinder,, welche der Schule aus dem k. k. Schulbücherverlage oder durch die Gemeindever¬ waltung zukommen, sind abgesondert zu verzeichnen und in einer eigenen Abtheilnng anfznbewahren. 7. ) Es gehört unter die Ausgaben des bei der Schule angestellten Lehrpersonals, sich mit dem Inhalte der in der Volksschulbibliothek vorhandenen Bücher bekannt zu machen, nm den einzelnen Schülern die Lcctüre solcher Bücher empfehlen zu können, welche für sie mit Rücksicht auf ihre Individualität von besonderem Nutzen wären. 8. ) In mehrclassigen Schulen dürfen die Bücher an die Schüler nur mit Zustimmung ihrer Classenlehrcr (Classenlehrerinnen) verabfolgt werden. 9. ) Die Bücher der Volksschulbibliothck können auch Mitglieder der Schulgemeinde, welche der Schule entwachsen sind, zum Lesen verabfolgt werden, insoweit dadurch die Ansprüche der Schuljugend nicht beeinträchtigt werden. 10. ) Der Leiter des Ausleihegeschäftes führt ein genaues Ver¬ zeichnis aller entlehnten Bücher in chronologischer Ordnung mit An¬ gabe des Titels und der Bibliotheksnummer des Buches, des Entlehners, des Tages der Entlehnung, der zur Rückstellung vorgezeichneten Zeit und der erfolgten seinerzeitigen Rückerstattung. 178 1. Reichsgesetze und Ministeriell-Verordnungen. 16. 11. ) Der Leiter des Ausleihegeschäftes hat darüber zu wachen, dass kein Buch verloren gehe, und dass die ausgeliehenen Bücher in der festgesetzten Frist zurückgestellt werden. Wenn sich ein Verlust oder eine Beschädigung ergeben sollte, so hat der Bibliotheksleiter den Entlehnen zum entsprechenden Ersätze zu verhalten oder die Anzeige an die Ortsschulbehvrde zu erstatten. 12. ) Die Ortsschulbehörde bestimmt, unter welchen Vorsichten die Hinausgabe der Bücher an erwachsene Mitglieder der Schulgemeinde erfolgen kann und ob von solchen für die Entlehnung der Bücher ein Entgelt und welches zu entrichten ist. Wird ein Entgelt festgesetzt, so ist in das unter 10 erwähnte Verzeichnis noch eine Rubrik für die Abstattung dieses Entgeltes auf¬ zunehmen, und es ist dann Aufgabe des Bibliotheksleiters, auch diese Geldbeträge, welche nur wieder für die Zwecke der Volksschulbibliothek zu verwenden sind, entsprechend zu verrechnen. 13. ) Kein Buch der Volksschülbibliothek darf ohne Genehmigung der Bezirksschulbehörde veräußert werden; die ertheilte Bewilligung ist auf jedem zur Veräußerung gelangenden Buche in amtlicher Weise ersichtlich zu machen. 14. ) Sollte die Schule, an welcher sich die Volksschulbibliothek befindet, aufgelassen werden, so sind die Bücher derselben jener Volks¬ schule zuzuwenden, welcher der Schulsprengel der aufgelösten Schule zugewiefen wird. 15. ) Ist mit einer Volksschülbibliothek eine Local-Lehrerbibliothek. vereinigt, so gelten bezüglich dieser die Bestimmungen der M 2, 3, 4, 5, 11 und 13 der gegenwärtigen Bibliotheksordnuug mit dem Beifügen, dass auch die Bücher derselben an Mitglieder der Schulgemeinde geliehen werden können, wenn dadurch die Interessen des Lehrkörpers nicht be¬ einträchtigt werden. 16. ) Die Bezirksschulinspectoren haben in ihren Berichten auf das Vorhandensein und die Benützung der Volksschulbibliotheken Rück¬ sicht zu nehmen. 8. Ordnung für KeMrs-Kehrerbibliotüeken. 1.) Die Bezirks-Lehrerbibliothek hat den Zweck, den Lehrern des Schulbezirkes wissenschaftliche Zeitschriften, Werke pädagogisch-didaktischen und fachwissenschaftlichen Inhaltes, sowie Lehrmittel, deren Anschaffung den Einzelnen nicht leicht möglich ist, zugänglich zu machen. Der 180 1. Reichsgesetze und Ministerin!-Verordnungen. 16. Sinn dort derselben wird von der Bezirksschulbehörde nach Anhörung der Bezirks-Lehrerconferenz bestimmt. 2. ) Die zur Verwaltung dieser Vezirksbibliothek gesetzlich berufene, von der Bezirks-Lehrerconferenz zu wählendeCom Mission hat nach Beschluss der Lehrerconferenz aus drei bis fünf Mitgliedern zu bestehen. Die Commission wählt aus ihrer Mitte einen Obmann und dessen Stellvertreter, welcher zugleich Rechnungsführer ist, und vertheilt die laufenden Geschäfte unter ihre Mitglieder selbst. Zur Giltigkeit eines Beschlusses der Commission ist die erfolgte Einladung sämmtlicher Mitglieder und die absolute Mehrheit der Ab¬ stimmenden erforderlich; bei Stimmengleichheit entscheidet die Stimme des Obmannes, welcher außer diesem Falle nicht mitstimmt. Ueber die Sitzungen der Bibliothekscommission werden kurz ge¬ fasste Protokolle geführt, welche am Sitze der Bezirksbibliothek zur Ein¬ sicht der Mitglieder der Lehrerconferenz und der Schulbehörden aufliegen. 3. ) Der Bibliothekscommission kommt zu: s.) die Stellung von Anträgen an die Bezirksschulbehörde betreffs des für die Bezirksbibliothek erforderlichen Geldaufwandes; st) die Stellung von Anträgen an die Lehrerconferenz bezüglich des Ankaufes von Büchern und Lehrmitteln innerhalb der vorhandenen Dotation; o) in dringenden Fällen der Ankauf von Büchern und Lehrmitteln gegen nachträgliche Genehmigung der Lehrerconferenz; ä) die Empfangnahme der etwa der Bezirksbibliothek zugewendeten Geschenke; s) die Rechnungslegung über die für die Zwecke der Bezirksbibliothek eiugegangenen Geldbeträge an die Bezirksschulbehörde und an die Lehrerconferenz; ck) die Besorgung des Ankaufes und Einbandes, der Katalogisierung und Evidenzhaltung der Bücher und Lehrmittel; Z) die leihweise Ausfolgung der Bücher und Lehrmittel an die Theil- nehmer der Bezirksbibliothek und die Fürsorge, dass diese Gegen¬ stände rechtzeitig zurückgestellt werden; st) die Bewirkung des entsprechenden Schadenersatzes für beschädigte oder nicht zurückgestellte Gegenstände oder die Erstattung der entsprechenden Anzeige an die Bezirksschulbehörde. 4. ) Die Mitglieder der Lehrerconferenz haben das Recht, Bücher oder Lehrmittel zur Anschaffung in Antrag zu bringen. 182 I. Reichsgesetze und Ministerial-Verordnungen. 16. Solche Anträge sind schriftlich, und zwar spätestens drei Tage vor Abhaltung der Lehrerconserenz, bei der Bibliothekscommission ein¬ zubringen. 5. ) Jeder öffentlichen Volksschule des Schulbezirkes ist eine Abschrift des Katalogs der in der Bezirksbibliothek befindlichen Bücher und Lehrmittel durch die Commission zu übergeben und in gleicher Weise am Schlüsse j e d e s S ch n l j a h r e s der im Laufe desselben erfolgte Zuwachs bekannt zu machen. 6. ) Die Bücher und Lehrmittel sind in einer möglichst sicher¬ stellenden Weise als Eigenthum der Bezirksbibliothek (mittelst Stampiglie oder mit geschriebenen Worten) zu bezeichnen, mit fortlaufenden Nummern zu versehen und in den Bibliothekskatalag unter Angabe des Tages der Uebernahme, des vollständigen Titels, des Verfassers und der Er¬ werbsart (bei angekauften des Preises) einzutragen. Durch die vorgedachte Numerierung soll die Anwendung einer zweiten Bezeichnung des Aufstellungsplatzes oder der Wissenschaftsgruppe für ein Buch nicht ausgeschlossen sein. 7. ) Die Bücher sollen fest und dauerhaft gebunden und die sonstigen Lehrmittel vor Beschädigung geschützt sein. Zur Aufbewahrung derselben sind verschließbare Kästen zu ver¬ wenden, welche in der Regel im Schulhause des Standortes der Bezirks¬ bibliothek oder, wenn dies nicht zulässig wäre, in einer andern Localität aufgestellt werden sollen, welche die Bezirksschulbehörde im Einvernehmen mit der Bibliothekscommission dazu bestimmt. 8. ) Die Bibliothekscommission führt ein genaues Verzeichnis der entlehnten Bücher und Lehrmittel in chronologischer Ordnung mit Angabe des Titels und der Bibliotheksnnmmer derselben, des Ent- lehners, des Tages der Entlehnung, der zur Rückstellung vorgezeichneten Zeit und der erfolgten seinerzeitigen Rückerstattung. 9. ) Zur Ausfolgung der Bücher und Lehrmittel aus der Bezirks¬ bibliothek ist in der Regel das persönliche Erscheinen des entlehnenden Lehrers erforderlich. Wählt derselbe hierzu eine Mittelsperson, so hat dieselbe ein schriftliches Ansuchen des betreffenden Lehrers, in welchem die Mittelsperson und das zu entlehnende Object genau bezeichnet sein muss, zu übergeben, und der entlehnende Lehrer haftet für die Ver¬ trauenswürdigkeit der in Anspruch genommenen Mittelsperson. Jede erfolgte Entlehnung ist durch den Empfangschein des Uebernehmers zu bestätigen. 10. ) Kein der Bezirksbibliothek einverleibtes Buch oder Lehr¬ mittel derselben darf ohne Zustimmung der Lehrerconferenz und der 184 I- Reichsgesetze und Ministerin! - Verordnungen. 16. 17. Bezirksschulbehörde verkauft werden; die erfolgte Bewilligung ist auf dem zur Veräußerung gelangenden Objecte in amtlicher Weise ersichtlich zu machen und der Erlös wieder für die Zwecke dieser Bibliothek zu verwenden. 11. ) Den Bezirksschulinspectoren und den Landesschulinspectoren sür Volksschulen liegt ob, den Bezirksbibliotheken eine besondere Auf¬ merksamkeit zuzuwenden, die Bibliothekscommissionen mit Rath und That zu unterstützen und darauf zu sehen, dass bei der Verwaltung dieser Bibliotheken Willfährigkeit und Unparteilichkeit beobachtet werde. 12. ) Im Jahresberichte der Landesschulbehörde ist stets auch auf den Zustand und die Benützung der Bezirksbibliotheken Rücksicht zu nehmen. Nr. 17. M. V. vom 8. Mai 1872? Z. 3306 G. G. Dl. Ur. 68; M. U. Dl. 1872 Ur. 40)? betreffend die Bezirks- und Landesconferenzeu der Bolksschullehrcr. > Zur Ausführung der 88 45 und 46 des R. V. G. verordne ich, wie folgt: I. Won den Wezirksconferenzen. 8 1. In jedem Schulbezirke findet regelmäßig einmal im Jahre eine Lehrerversammlung statt. Wenn der Schulbezirk unter mehrere Jnspectoren getheilt ist, werden für jeden Theil des Bezirkes besondere Conferenzen abgehalten. Wo wegen zu großer Ausdehnung, der Unwegsamkeit des Bezirkes oder aus andern Gründen eine gemeinschaftliche Conferenz nicht möglich ist, finden Versammlungen für die einzelnen Theilnehmer des Bezirkes statt. 8 2. Die Bezirks-Lehrerconferenzen haben im allgemeinen die Auf¬ gabe: die nöthige Uebereinstimmung der inneren Organisation des Schul¬ wesens im Bezirke anzustreben, über die Mittel zur Förderung des Volksschulwesens zu berathen, darauf bezügliche Anträge an die Bezirks- ' Bezüglich der Abhaltung von eigenen Bürgers chnl-Lehrercon- ferenzen s. Abschnitt IV, Punkt 4 der M. V. vom 8. Juni 1883, Z. 10.618 (Nr. ö d. S.). 186 I. Reichsgesetze und Ministerin!-Verordnungen. 17. schulbehörde zu stellen und iiber die ihnen von dieser in Schulangelegen¬ heiten vorgelegten Fragen Gutachen abzugeben. Insbesondere haben sie: 1. ) der ihnen durch die Schul- und Unterrichtsordnung (Nr. 12 d. S.) bezüglich der Lehrpläne, Classenziele u. s. f. zugewiesenen Auf¬ gabe zu entsprechen; 2. ) die Einrichtung der in Gebrauch stehenden Lehr- und Lesebücher sowie der sonstigen Lehrbehelfe und Förderungsmittel des Unterrichtes zu prüfen und Vorschläge zur Vervollkommnung derselben, beziehungsweise zur Einführung neuer Lern- und Lehrmittel zu erstatten; 3. ) die von der Theorie und Praxis als zweckmäßig anerkannten Lehrmethoden eingehend zu erörtern und über die Annahme derselben, sowie für die Grundsätze der Schulzucht sich auszusprechen; 4. ) den Kindergärten, weiblichen Arbeitsschulen, Schulbibliotheken, Schulgärten, landwirtschaftlichen Versuchsfeldern, Turnanstalten, sowie allen jenen Vorkehrungen, welche auf die Gesundheitspflege der Schul¬ jugend abzielen, besondere Aufmerksamkeit zuzuwenden; 5. ) die Hindernisse, welche der Entwicklung des öffentlichen Unter¬ richtes im Bezirke entgegenstehen, zu erwägen und Vorschläge zu deren Behebung zu erstatten; 6. ) die Mittel zu besprechen, welche anzuwenden sind, um die möglichste Uebereinstimmung zwischen der häuslichen und der Schuler- ziehnng zu erzielen; 7. ) über die Mittel zur Erweiterung der Schulen und des Schul¬ wesens im Bezirke, insbesondere zur Einführung von Fortbildungscursen und niederen Fachschulen mit Rücksicht auf die Bedürfnisse des Bezirkes zu berathen; 8. ) die Mittel zur Fortbildung der Lehrer in ihrem Berufe, namentlich die Einrichtung der Bezirks-Lehrerbibliothek zu erörtern. Zinn Zwecke der Fortbildung der Lehrer dienen in den Bezirks- eonferenzen ganz besonders Vorträge wissenschaftlichen oder pädagogischen Inhaltes, die Vorführung des praktischen Lehrverfahrens in bestimmten Nnterrichtsgegcnständen und Ausstellungen von Lehrmitteln. 8 3. Die regelmäßige Bezirksco.ufcren-z durch das Gesetz vom 17. Juni 1888, R. G. Bl. Nr. 99) betreffend die Besorgung des Religionsunterrichtes in den öffentlichen Volks- und Mittel¬ schulen, sowie in den Lehrer - BildutigSanstnltcn und den Kostenaufwand sür denselben. Mit Zustimmung beider Häuser des Reichsrathes finde Ich an¬ zuordnen, wie folgt: tz 1. Die den Kirchen- und Religionsgesellschaften gemäß Z 2 des Gesetzes vom 2b. Mai 1868, R. G. Bl. Nr. 48 (Nr. 2 d. S.), und 8 5 des R. B. G. obliegende Besorgung des Religionsunterrichtes in den öffentlichen Volksschulen schließt die Verpflichtung zur unentgeltlichen Ertheilung dieses Unterrichtes in sich. § 2. Den konfessionellen Oberbehörden wird gestattet, durch Zusammenziehung mehrerer Schülerabtheilungen für den Religions¬ unterricht oder auf sonstige die Schulordnung nicht störende Weije^nach eingeholter Genehmigung der Schulbehörden Einrichtungen zu treffen, durch welche die Erfüllung fiieser Verpflichtung erleichtert wird. Z 3. Für die Besorgung des Religionsunterrichtes an den höheren Massen einer mehr als dreiclassigen allgemeinen Volksschule oder an einer Bürgerschule ist entweder eine Remuneration zu ertheilen oder ein eigener Religionslehrer zu bestellen. Wenn der Religionsunterricht in Gemäßheit des Z 5 des R. V. G. durch einen weltlichen Lehrer ertheilt wird, ist demselben eine angemessene Remuneration zu bewilligen. Ist der Religionsunterricht außerhalb des Domicils des Religionslehrers zu ertheilen, so sind hiefür nach Erfordernis mit Rücksicht auf die Entfernung und sonstigen localen Verhältnisse angemessene Transportmittel bcizustellen oder billige Wegentschädigungen zu gewähren. ' Die Aenderungen sind mit kleineren Lettern gedruckt. 200 I. Reichsgesetze und Ministerin!-Verordnungen. 18. 8 4. Die regelmäßige Erthciluug des Religionsunterrichtes an Lehrer-Bildungsanstalten und Mittelschulen ist für jede Confession sicher¬ zustellen, welcher wenigstens.,20 Schüler in allen Nassen zusammen, an welchen die Religion als obligater Lehrgegenstand gelehrt wird, angehören. Z 5. Die für den Religionsunterricht nach den ZZ 3 und 4 erwachsenden Kosten gehören, wenn nicht eigene Fonds, Stiftungen oder Verpflichtungen einzelner Personen oder Corporationen bestehen, zum Aufwande der betreffenden Schulen. Die Regelung der den Religionslehrern an allgemeinen Volksschulen und an Bürgerschulen zukommenden festen Bezüge und Remunerationen, die nähere Feststellung der Bedingungen ihrer Gewährung, ferner die Normierung der Wegentschädigung bleibt, wie dies in Betreff des Diensteinkommens der übrigen Lehrer der Fall ist (AZ 55, 57 des R. V. G.), der Landesgesetzgebnng> Vorbehalten. Die für den Religionsunterricht im Sinne dieses Gesetzes zu gewährenden Bezüge (ZH 3 und 5) sind jenen Seelsorgegeistlichen, die nach dem Gesetze vom 19. April 1885 (R. G. Bl. Nr. 47) auf ein Minimaleinkommen (Congrua) An¬ spruch haben, in dasselbe nicht einzurechnen. (Art. II des Gesetzes vom 17. Juni 1888, R. G. Bl. Nr. 99.) 8 6. Rücksichtlich des Rechtes zur Besetzung der mit Gehalt oder Remuneration verbundenen Religions-Lehrerstellen und des hiebei cin- zuhaltenden Vorganges haben dieselben Vorschriften Geltung, welche für die weltlichen Dienststellen der betreffenden Schulen bestehen; es ist jedoch nur ein solcher Bewerber anzustellen, welchen die betreffende con- sessionelle Oberbehörde als zur Ertheilung des Religionsunterrichtes für befähigt erklärt hat (8 6 des Gesetzes vom 25. Mai 1868, R. G. Bl. Nr/48; Nr. 2 d. S.). 8 7. Wer. den Religionsunterricht an einer Schule ertheilt, unter¬ steht in der. Ausübung seiner Lehrthätigkeit den Diseiplinarvorschriften der Schulgesetze. 8 8. Gegenwärtiges Gesetz tritt mit deni Tage der Kundmachung in Wirksamkeit. Mit der Durchführung desselben ist der Minister für Cultus und Unterricht beauftragt. > Siehe das bezügliche Landesgesetz für Krain sub Nr. 59 d. S. 202 I. Reichsgesetze und Ministerin!-Verordnungen. 19. Nr. 19. M. E. vom 22. Juni 1872, Z. 4711 (M. U. Dl. 1872 Ur. 52), in Betreff der Kindergärten und damit verwandten Anstalten. (Auszugsweise.) Dos Reichsvolksschulgesetz enthält in den HZ 10, 27 und 30 grundsätzliche Bestimmungen, welche Anstalten zur Pflege, zur Erziehung und zum Unterrichte noch nicht schulpflichtiger Kinder, sowie die Heran¬ bildung derjenigen, welche in solchen Anstalten zu wirken berufen sein sollen, zum Gegenstände haben. Diese grundsätzlichen Bestimmungen bedürfen, obwohl eine gesetz¬ liche Pflicht zur Errichtung gedachter Anstalten nicht besteht, einer näheren Ausführung, welche eine Richtschnur geben soll einerseits all denjenigen, welche die Gründung solcher Anstalten zu fördern geneigt sind, andererseits den Schulbehörden, denen gesetzlich die Aufsicht über dieselben zusteht und dadurch die Pflicht obliegt, bezügliche Bestrebungen anzuregen und kräftigst zu unterstützen. Demzufolge habe ich mich bestimmt gefunden, die in Abschrift beiliegende Verordnung «über Kindergärten und verwandte Anstalten zu erlassen, deren Kundmachung durch das Reichsgesetz- und Verordnungs¬ blatt unter einem erfolgt. Indem ich den k. k. Landesschulrath ersuche, für die ausgebreitetste weitere Verlautbarung dieser Verordnung im Lande zu sorgen, füge ich Nachstehendes bei: Es liegt unzweifelhaft im Geiste des Reichsvolksschulgesetzes, dass eine gesunde, vernünftige Erziehung der Jugend im vorschulpflichtigen Alter einen wichtigen Theil der gesummten Bolkserziehung bildet, und durch sie eine gedeihliche Lösung der Aufgabe der Volksschule wesentlich bedingt ist. Als die diesem Zwecke entsprechendste Anstalt für Kinder im vorschnlpflichtigen Alter ist, übereinstimmend mit dem Urtheile der gewiegtesten ärztlichen und pädagogischen Schriftsteller, heutzutage in allen Cultnrstaaten «der Kindergarten» anerkannt. Während die Anfänge der Erziehung im zarten Kindesalter ihrem Wesen nach mit dem vor¬ wiegenden Charakter der Pflege der Familie oder der Bewahranstalt (theilweisc auch der Krippe) zufallen, übernimmt der Kindergarten seine r S. die unmittelbar nachfolgende M. V. vom 22. Juni 1872, Z. 4711 (Nr. 20 d. S.). 204 I. Neichsgesetze und Ministerin!-Verordnungen. 19. Zöglinge, um deren Leibes- und Geisteserziehuug derart gleichmäßig zn fördern, dass dieselben dereinst am Volksschulnnterrichte mit Erfolg theilnehmen können. Bewahranstalten und Krippen haben vorwiegend den Charakter von Pflege anstalten, während die Aufgabe des Kinder¬ gartens unter einein höhern Gesichtspunkte, dem der E r z i e h n n g, auf¬ zufassen ist. Die Kindergarten-Erziehung soll der Jugend heilsame Anregung und zweckmäßige Beschäftigung bieten neben der Uebung des Leibes, der Hände und Sinne, in rechter Würdigung der kindlichen Natur auf Belebung des Frohsinnes, auf echte Gemüths- und Willensbildung durch Zucht und Beispiel, und namentlich auf die Gewöhnung zu jenen gesel¬ ligen Tugenden hinwirken, welche ebensosehr eine Zierde der Jugend als die Grundlage gesunder Volksbildung ausmachen. Der Kindergarten bietet den Kindern alles, was die Erziehungswissenschaft als zulässig und nothwendig bezeichnet, und hält alles fern, was den Kindern nicht frommt. Aus diesen Gründen wurden in der Verordnung die Kinder¬ gärten ausführlich behandelt und verwandte Anstalten nur mit wenigen Bestimmungen am Schlüsse berücksichtigt. Die sorgfältige Erziehung, Ivie sie der Kindergarten vermittelt, soll künftig nicht bloß den Kindern vorschnlpflichtigen Alters in wohl¬ habenden Familien zutheil werden, sondern die thunlichste Verbreitung finden und dadurch bewirkt werden, dass auch die Familienerziehung im allgemeinen eingreifende Aenderungen zum Guten erfahre. Die Kinder¬ garten-Erziehung kann hinfort nicht ausschließlich der Thätigkeit wohl- thätiger Vereine überlassen bleiben, auch nicht mehr bloß eine Sache des Erwerbes bilden. Darum appelliert die Verordnung, ohne der bis¬ herigen Thätigkeit der Vereine und Privaten Schranken zu setzen, an die Einsicht und Opferwilligkeit der ganzen Bevölkerung, indem sie Länder, Schulbezirke und vorzugsweise die Ortsgemeinden ausruft, die Gründung öffentlicher Kindergärten in die Hand zu nehmen und auch in diesen Schöpfungen einen wesentlichen Theil der Verpflichtungen gegenüber ihren Angehörigen zu erblicken und zu erfüllen. Dieser Appell schließt zugleich die Aufforderung an alle zur Leitung des Volksschul¬ wesens berufenen Behörden und einzelnen Organe in sich, dieser wichtigen Angelegenheit ihre volle Aufmerksamkeit zuzuwenden, nach Zulass und Bedarf überall anregend und fördernd mitzuwirken. Eine solche Einfluss¬ nahme der Schulbehörden wird sich zunächst bezüglich der Städte, welche im allgemeinen ohnehin einer zeitgemäßen Kindererziehnng bereits das nöthige Verständnis entgegenbringen, dann bezüglich der Fabriks- und überhaupt jener Orte geltend zu machen haben, wo die Verhältnisse 206 I. Reichsgesetze und Ministerin!-Verordnungen. 19. eine naturgemäße Familienerziehung beeinträchtigen oder geradezu in Frage stellen. Mit gesondert bestehenden öffentlichen Mädchenschuleri wären überall sobald als möglich Kindergärten zu verbinden. Nicht minder liegt es vollkommen in der Tendenz der Verordnung, dass die schon bestehenden Kinderbewahranstalten, welche erfahrungsgemäß so häufig an Ueberfüllung, Mangel eines leitenden Princips und anderen Gebrechen leiden, mit Rücksicht auf die Forderungen der Pädagogik sobald als möglich in Kindergärten umgestältet werden, zumal dadurch der Zweck der Beivahranstalt als solcher in keiner Weise gefährdet zu werden braucht (Z 5). Schon durch diese Umwandlung der genannten Humanitäts- in eigentliche Erziehungsanstalten könnte unter materieller Mitwirkung der Länder, Bezirke und Gemeinden, welche insbesondere zur Beschaffung der in größeren Städten durch Einbeziehung eines Gartens kostspieligeren Localitäten für solche Anstalten anzurufen wäre, bei einem namhaften Theile der unteren Volksclassen der rechte Grund zur geistig-sittlichen Erziehung gelegt werden. Solange aber diese Umgestaltung nicht möglich wird, sind doch in die Bewahranstalten die Grnndzüge des Kinder¬ gartens thunlich einzuführen. Unzweifelhaft werden Vereine und Private, besonders dann, wenn eine materielle Unterstützung größerer Gemein¬ schaften hinzutritt, bereit sein, zur inneren Verbesserung der bestehenden Anstalten die Hand zu bieten und neue, zeitgemäß eingerichtete Anstalten ins Leben zu rufen. Zn letzterem Zwecke wäre auch die Bildung neuer wohlthätiger Frauenvereine, auf welchen: Wege bisher schon manches Anerkennungswerte erreicht wurde, in geeigneter Weise anzuregen. Wo öffentliche Kindergärten errichtet werden, ist thunlichst dahin zu wirken, dass den Familien die unentgeltliche Benützung derselben gewährt werde. Zur Einflussnahme auf die Entwicklung und Gestaltung des Kindergarten-Institutes in weiteren Kreisen erscheinen vorzugsweise die k. k. Bezirksschulinspectoren berufen. Die nähere Jnstruierung derselben in dieser Richtung und insbesondere bezüglich dessen, worauf sie bei dem Besuche der Kindergärten und Bewahranstalten zu sehen haben, über¬ lasse ich bis auf weiteres den Landesschulbehörden, indem ich Grund¬ züge für eine solche Instruction, worin zugleich die concreten Ziele der Kindergarten-Erziehung angegeben sind, abschriftlich zur Benützung bei¬ schließe. In: engen Zusammenhangs mit dem Streben der Unterrichts- Verwaltung nach Gründung und Vermehrung zweckmäßiger Erziehungs¬ anstalten für Kinder in: vorschulpflichtigen Alter steht die Sorge für die Heranbildung derjenigen, welche in diesen Anstalten wirken sollen, 208 I- Reichsgesetze und Ministerial-Verordnungen. 19. wovon der Abschnitt d der Verordnung handelt. Während zur Leitung eines Kindergartens, die anstandslos Männeri: anvertraut werden kann, einige Bekanntschaft nut der Organisation solcher Anstalten ausreicht, Ivofür bezüglich der Lehrer-Bildungsanstalten im Z 29 des Reichs-Volks- schulgesetzes vorgesehen ist, und welcher Forderung künftig jede mögliche Beachtung zuzuwenden ist, eignet sich zu der eigentlichen Kindergarten- Erziehung ausschließlich das weibliche Geschlecht. Wo daher staatliche Lehrerinnen-Bildungsanstalten schon bestehen oder neue errichtet werden, haben diese fortan auch die Heranbildung von Kindergärtnerinnen sich ernstlich angelegen sein zu lassen. Außerdem sollen zur Heranbildung von Kindergärtnerinnen an einzelnen von mir dazu zu bestimmenden Lehrerinnen-Bildungsanstalten noch besondere einjährige Curse nach Art jener für Lehrerinnen weib¬ licher Handarbeiten eingerichtet werden. Der Verordnungsabschnitt o zeigt, welch wichtige ergänzende Auf¬ gabe den: Kindergarten zukommt. Er soll gleichzeitig auch eine praktische Bildungsstätte für die erwachsene weibliche Jugend sein. In ihm wird die künftige Mutter für ihren Beruf, die künftige Erzieherin für eine liebevolle und verständige Behandlung des Kindes die beste theoretisch¬ praktische Schule finden. Er wird auch für angehende Kindermädchen eine Schule sein. In solcher Weise soll der Kindergarten allmählich auch Hilfskräfte für die Familienerziehung, die bisher nicht selten vom Aus¬ lande genommen werden, schaffen und begabten Mädchen Gelegenheit geben, einen ehrenhaften Erwerb zu finden. Dass Kinderbewahranstalten, von denen der Abschnitt L der Ver¬ ordnung handelt, nach wie vor bestehen und auch neu errichtet werden können, ergibt sich aus den bestehenden Schulgesetzen; es ist jedoch, wie schon oben näher ausgeführt wurde, Aufgabe der Schulaufsicht, auch in diese Anstalten regelnd einzugreifen. ' Au Stelle dieses Abschnittes sind die bezüglichen Bestimmungen des Org.-Stat. für Lehrer-Bildungsanstalten (insbesondere Abschnitt VIII) vom 91. Inti 1886, Z. 6031 (M. V. Bl. 1886 Nr. öO), getreten. 210 I. Reichsgesetze nnd Ministcrial-Verordnungen. 20. Nr. 20. M. V- vom 22. Juni 1872, Z. 4711 (K. G. Dl. Ur. 108 f M. D. Dl. 1872 Ur. 52), womit Bestimmungen über Kindergärten und damit verwandte Anstalten erlassen werden. H.. Kindergarten. n) Zweck und Einrichtung. Z 1. Der Kindergarten hat die Aufgabe, die häusliche Erziehung der Kinder im vorschulpflichtigen Alter zu unterstützen und zu ergänzen, somit die Kinder durch geregelte Uebung des Leibes und der Sinne, sowie durch naturgemäße Bildung des Geistes für den Volksschulunterricht vorzubereiten. Z 2. Die Mittel der Kindergarten-Erziehung sind: Beschäftigungen, welche den schaffenden und gestaltenden Thätigkeitstrieb bilden, Bewegungs¬ spiele mit und ohne Gesang, Anschauen und Besprechen von Gegenständen und Bildern, Erzählungen und Gedichtcheu, endlich leichte Gartenarbeiten. Aller Unterricht im Sinne der Schule ist streng ausgeschlossen. tz 3. Die Aufnahme in den Kindergarten darf nicht vor dem Antritt des vierten Lebensjahres und die Entlassung aus demselben muss im Sinne des R. V. G. GZ 21 und 23) mit der Vollendung des sechsten Lebensjahres der Zöglinge erfolgen. Aufnahme und Austritt der Kinder kann nach Wunsch der Eltern oder deren Stellvertreter jeder¬ zeit stattfinden. Kinder, welche mit Gebrechen behaftet sind, die eine Gefahr für die übrigen Zöglinge fürchten lassen, dürfen in den Kindergarten nicht ausgenommen werden. Z 4. Kindergärten können von Ländern, Schulbezirken, Orts¬ gemeinden, Vereinen, sowie von jeder unbescholtenen, selbständigen Privat¬ person unter den in den HZ 5 bis 16 dieser Verordnung enthaltenen Bedingungen gegründet werden. Zur Eröffnung solcher Anstalten wird die Genehmigung der Landes¬ schulbehörde erfordert. Die von Ländern, Schulbezirken und Ortsgemeinden errichteten Kindergärten werden öffentliche, die von Vereinen und Privatpersonen gegründeten und erhaltenen Priv at-Kindergärten genannt. 212 I. Reichsgesetze und Ministerial-Verordnungen. 20. Z 5. Der Kindergarten kann entweder selbständig oder in Ver¬ bindung mit einer Volksschule bestehen. Er beschäftigt die Kinder, mit Ausnahme der Sonn- und Festtage, täglich durch 2 bis 3 Vormittags¬ und 2 Nachmittagsstunden: er kann aber zugleich so eingerichtet werden, dass er Kinder auch für die übrige Zeit des Tages in Aufsicht und Beköstigung nimmt. Z 6. Die Anzahl der einer beaufsichtigenden Person zuzuweisenden Kinder darf höchstens 40 betragen. Z 7. Die für einen Kindergarten bestimmten Räumlichkeiten müssen bequeme, sichere Zugänge und eine vollkommen gesunde Lage haben, hell und für die ungehemmte Bewegung der Zöglinge ausreichend sein. Stiegen sind nach Möglichkeit zu vermeiden. Dem Kindergarten muss außer passenden Zimmern oder Sälen ein ausreichender, sreundlicher und geschützter Platz zu Spiel und Bewe¬ gung im Freien (d. i. ein Garten oder ein Hofraum mit Spielplätzen) zu Gebote stehen. Ausnahmen sind nur für größere Städte und nur bei Privat-Kindergärten zulässig. Z 8. Der Kindergarten muss die nöthigen Anschauungs- und Beschäftigungsmittel, die erforderlichen Bänke oder Sitze, mit Linien¬ netzen versehene Tische und angemessene Vorrichtungen für die leiblichen Bedürfnisse der Kinder besitzen. Z 9. Jeder Kindergarten ist nach einem, den localen Bedürfnissen entsprechenden Statute und Beschäftigungsplane zu führen. Z 10. Der Gründer ist für die äußere Einrichtung, der Leiter (Leiterin) für die pädagogische Führung des Kindergartens verantwortlich. Z 11. Die Leitung eines mit der Volksschule verbundenen Kindergartens steht dem Leiter dieser Volksschule zu. Die Leiter (Leiterinnen) selbständig bestehender Kindergärten müssen sittlich unbescholten sein, das 24. Lebensjahr zurückgelegt haben, minde¬ stens das Reifezeugnis für allgemeine Volksschulen besitzen und den Nachweis liefern, dass sie sich durch ein wenigstens dreimonatliches Hospitieren in einem gut eingerichteten Kindergarten mit dem Wesen der Kindergarten-Erziehung vertraut gemacht haben.' Eine Dispens von der Beibringung des Reifezeugnisses kann nur der Unterrichtsminister i Von dem Nachweise eines wenigstens dreimonatlichen Hospitierens in einem gut eingerichteten Kindergarten kann vom Unterrichtsminister dispensiert werden. 214 I. Reichsgesetze und Ministerin!-Verordnungen. 20. in Fällen ertheilen, wo die erforderliche pädagogische Befähigung in anderer Weise vollkommen nachgewiesen ist.^ tz 12. Die praktische Erziehung im Kindergarten und der eigent¬ liche Verkehr mit den Kindern kommt den Kindergärtnerinnen zu, welche die vorschriftsmäßige Befähigung für diesen Beruf G 20 bis 24) nachzuweisen haben. Die Lehrerin kann, falls sie diese Befähigung besitzt, auch das Amt einer Kindergärtnerin ausüben. Z 13. Wärterin im Kindergarten darf jede rüstige und geistig normal organisierte, moralisch unbeanständete Person sein. Z 14. Die Bestellung des Leiters (der Leiterin), der Kinder¬ gärtnerinnen und Wärterinnen steht unter Beobachtung der Uli bis 13 dem Gründer des Kindergartens gegen Anzeige an die Bezirksschülbehörde zu. Demselben ist auch die Bestimmung überlassen, ob und in welchem Ausmaße für die Benützung des Kindergartens ein Honorar zu ent¬ richten sei. §15. Jeder Wechsel in der Leitung oder Führung des Kinder¬ gartens, sowie jede Aenderung des Locales ist der Bezirksschulbehörde vor der Ausführung anzuzeigen. Z 16. Der Besuch des Kindergartens seitens des Publicums ist gegen Anmeldung jederzeit gestattet. §17. Die Kindergärten unterstehen der Aufsicht der Schulbehörden, die didaktisch-pädagogische Aufsicht liegt dem k. k. Bezirksschulinspector ob. Im übrigen sind die öffentlichen Kindergärten durch die Ortsschulbehörde, die Privat-Kindergärten durch die Bezirksschulbehörde zu überwachen. Der Ortsschulbehörde steht es frei, zur unmittelbaren Ueberwachung der öffentlichen Kindergärten ein Frauencomite aus den Angehörigen der Gemeindemitglieder beizuziehen. Dieses hat sodann die Aufgabe, die Anstalten von Zeit zu Zeit zu besuchen und die zur Förderung derselben dienlichen Anträge au die Ortsschulbehörde zu stellen. Z 18. Kindergärten, an welchen die in dieser Verordnung ent¬ haltenen Vorschriften nicht beachtet oder den Zweck gefährdende Gebrechen offenbar werden, sind von der Landesschulbehörde zu schließen. r Kindergärtnerinnen, welche eine mindestens zweijährige bewährte Praxis in einem Kindergarten nachweisen, kann von der Landesschulbehörde das Recht zur selbständigen Leitung eines Kindergartens zuerkannt werden (M. V. vom 3. Juni 1881, Z. 5901; M. V. Bl. Nr. 32). 216 I. Reichsgesetze und Ministerin!-Verordnungen. 20. I>) Heranbildung von Kindergärtnerinnen. (An Stelle der M 19 bis 24 sind die bezüglichen Bestimmungen des Org.-Stat. für Lehrer-Bildungsanstalten (insbesondere der Abschnitt VIII) vom 31. Juli 1886, Z. 6031, M. V. Bl. 1886 Nr. 50, getreten.) v) Vorbildung der weiblichen Jugend durch den Kindergarten für Erziehung und Kinderpflege. Z 25. Die Mädchen in den Oberclassen der Volks- und Bürger¬ schulen sind nach Thunlichkeit zur Theilnahme an den Spielen und Beschäftigungen des Kindergartens abtheilungsweise beizuziehen. Ueberdies ist jeder Leiter und jede Leiterin eines Kindergartens berechtigt, Mädchen, welche der Schulpflicht bereits genügt haben, eine Anleitung zur naturgemäßen Kinderpflege zu geben und ihnen über den dadurch erzielten Erfolg Zeugnisse auszustellen. L. Kinderbewahranstallen. Z 26. Die Kinderbewahranstalt hat die Aufgabe, Kinder der arbeitenden Classen zur Beaufsichtigung und zweckmäßigen Beschäftigung aufzunehmen, dieselben an Reinlichkeit, Ordnung und gute Sitte zu gewöhnen und ihnen Liebe zur Arbeit einzuflößen. Auch in diese Anstalten dürfen Kinder vor zurückgelegtem dritten Lebensjahre nicht ausgenommen werden. Zur Errichtung einer Kinderbewahranstalt ist die Bewilligung der Landesschulbehörde erforderlich, welcher es in jedem Falle zusteht, auch die Bedingungen dieser Bewilligung festzusetzen. Für die Beaufsichtigung der Kinderbewahranstalten gelten dieselben Bestimmungen wie für die Aufsicht der Kindergärten. Hierbei ist das Augenmerk hauptsächlich darauf zu richten, dass die Einrichtungen den pädagogischen und sanitären Anforderungen der Gegenwart entsprechen und dass jeder Schulunterricht von diesen Anstalten streng ausgeschlossen bleibe. Krippen. 8 27. Warte-Anstalten oder Krippen (Orsodss), welche aus Huma¬ nitären Rücksichten Kindern unter drei Jahren jene Pflege angedeihen lassen, die ihnen die Eltern nicht gewähren können, sind lediglich den sanitäts-Polizeilichen Normen unterworfen. 218 I. Reichsgesetze und Ministeriell-Verordnungen. 20. Krunözüge zur: Instruction sirr die Sefirksschnlinspertoren bezüglich der Kindergärten und ver¬ wandten Anstalten. 1. ) Der Bezirksschulinspector hat sich in seinem Amtsbezirke die Gründung von Kindergärten und die Umwandlung der etwa bestehenden Bewahranstalten in Kindergärten angelegen sein zu lassen. Er hat die öffentlichen und Privat-Kindergärten, beziehungsweise Kinderbewahr¬ anstalten, so oft als möglich zu inspicieren und ist berechtigt und ver¬ pflichtet, seine Rathschläge, wo es nothwendig ist, zu geben und etwa wahrgenommene Uebelstände sogleich durch mündliche Weisungen in geeigneter Weise abzustellen. 2. ) Bei dem Besuche der Kindergärten und Kinderbewahranstälten hat der Bezirksschulinspector vor allem aus die genaue Einhaltung der diese Anstalten regelnden M. V. zu achten. Insbesondere hat er darüber zu wachen, dass die dem Kindergarten zugrunde liegende Idee liebevoll aufgesasst und in Bezug auf Mittel und Methoden des Kindergartens maß- und taktvoll ausgeführt werde. Jede Einseitigkeit ist in der Weise fern zu halten, dass das Spiel nicht zur Spielerei, zum bloßen Zeit¬ vertreib herabsinke, noch ein bloßes Lernen stattfinde ohne begleitende Thätigkeit. Bezüglich der Beschäftigungen achte der Jnspector darauf, dass dieselben dem jedesmaligen Alter der Kinder angemessen gewählt, aber diesen niemals aufgenöthigt, und dass den Kindern wahrhaft bildende und nicht bloß mechanische Fertigkeiten beigebracht werden; dann dass für die richtige Abwechslung. in den Beschäftigungen gesorgt werde, dass die Thütigkeiten in: Zimmer, so oft es Jahreszeit und Witterung erlauben, mit jenen im Garten abwcchseln und die Kinder möglichst oft im Garten sich aufhalten. Der Jnspector gestatte nicht, dass Kindergarten und Bcwahranstalt direct auf die Schule vorzubereiten suchen; Lesen, Schreiben, Rechnen dürfen in den Kreis der Hebungen nicht einbezogen werden, auch darf eine solche Anstalt den Charakter der Lernschule durch Einführung einer strammen Disciplin nicht annehmeu. Bezüglich der Stunden, in welchen der Kindergarten geöffnet ist, sehe der Jnspector darauf, dass dieselben den localen Verhältnissen und den pädagogischen Grundsätzen entsprechen und dass die Kinder nicht zu einer allzulange», ununterbrochenen Anwesenheit im Kindergarten durch die Wahl dieser Stunden genöthigt werden. 220 I. Reichsgesetze und Ministerin!-Verordnungen. 20 2t. 3.) Die concreten Ziele der Kindergarten-Erziehung, welche nicht überschritten werden dürfen, sind: u) Die Kinder sollen sich willig und gern in den Kreis ihrer Genossen einordnen; b) sie sollen niit Aufmerksamkeit und Interesse den kindlichen Ge¬ sprächen, Unterhaltungen nnd Erzählungen der Kindergärtnerin folgen; a) sie sollen fähig werden, das Vorgesprochene schnell, laut und ziemlich richtig nachzusprechen; senkrechte, wagrechte und schiefe Striche leidlich zu zeichnen; Unterschiede zwischen verschiedenen Buchstabenformen leicht auf- znfinden; die hauptsächlichsten Richtungen, Bewegungen, Thätigkeiten und Gegenstände ihrer Umgebung richtig zu benennen und umgekehrt mit jeder dieser Beneunungen auch die richtige Anschauung zu verbinden; ä) ihr Taktgefühl soll zum Durchbruche kommen und geübt werden; s) sie sollen eins, zwei, drei genau von einander unterscheiden und zehn Dinge sicher abzählen können. Nr. 21. M. E. vom 7. Grtober 1872, Z. 4967 (M. H. Hl. 1872 Ur. 77), au den Landesschulrath für Niederösterrcich, betreffend die Uebcrwachung der Wahl der Lchrtcxte an Volks- nnd Bürgerschulen. Der k. k. Landesschülrath wird ersucht, den Bezirksschulinspectorcn zur besonderen Pflicht zu machen, die Wahl der an jeder Schule in Verwendung kommenden Lehrbücher strenge zu beaufsichtigen und bei jedem Buche den Nachweis der ministeriellen Zülässigkeitserklärung zu verlangen. Insbesondere haben die Bezirksschulinspectorcn ihr Augen¬ merk auf die Sprach- und Lesebücher zu richten. Die Jnspectoren haben sich ferner gegenwärtig zu halten, dass die Häufung von Special-Lehr- texten und Lehrmitteln so viel als möglich hintanzuhalten ist und dass Lehrtexte für einzelne Fächer, in welchen mit dem Lesebuchc das Aus¬ kommen gefunden werden kann, als entbehrlich nicht zu dulden sind. 222 I. Reichsgesetze und Ministerial-Verordnungen. 21. 22. Für die Zukunft muss strenge daran festgehalten werden, dass kein Lehr- oder Lesebuch vor der Zuläfsigkeitserklärung in Gebrauch genommen werden darf. Sollte es gegenwärtig vorkommen, dass einzelne der zur Ver¬ wendung gebrachten Lehrtexte zum Behufs der Zuläfsigkeitserklärung zwar der Behörde vorgelegt sind, die Zulässigkeitserklärung aber noch nicht ausgesprochen ist, so haben die Jnspectoren nach genauer Prüfung der Texte bei dem k. k. Landesschulrathe die Erklärung abzugeben, ob der einstweiligen ausnahmsweise!! Verwendung dieser Bücher ein Bedenken entgegeusteht oder nicht. In keiner Weise ist endlich zu dulden, dass Bücher unter dem Vorwande, dass sie neben den zum Gebrauche genehmigten Lehrtexten als Hilfsbücher dienen, ohne nachgewiesene Nothwendigkeit den Schülern aufgedrungen werden? Nr. 22. M. U. vom 25. Mär; 1873, Z. 1418 (M. M Hl. 1873 M. 53), betreffend den Gebrauch von Lehrtexten und Lehrmitteln in den Volks- und Bürgerschulen. Es ist eine durch die eigenen Wahrnehmungen des Ministeriums, sowie durch vielseitige Klagen bestätigte Thatsache, dass an den Volks¬ und Bürgerschulen die gesetzlichen Vorschriften, welche die Wahl der Lehrbücher und sonstigen Lehrmittel regeln, vielfach unbeachtet bleiben, dass Lehrmittel, welche die Zuläfsigkeitserklärung des Ministeriums nicht erlangt haben, im Gebrauche belassen, und dass nicht selten die Schüler sogar verhalten werden, außer den eingeführten Lehrtexten noch andere Bücher anzukaufen, die ihnen von den Lehrern unbefugter Weise als Hilfsbücher bezeichnet werden. Diesen Missbräuchen, welche die Autorität des Gesetzes wie das Schulinteresse in hohem Grade schädigen, den Bolksschulunterricht un- gebürlich vertheuern und in den Lehrern, welche ihren eigenen literari¬ schen Erzeugnissen unter unerlaubten Vorwänden einen Absatz zu sichern suchen, den ganzen Lehrstand entwürdigen, muss von den Schulbehörden auf das nachdrücklichste entgegengetreten werden. ' Siehe die nachgefolgten Verordnungen: M. E. vom 25. März 1873, Z. 1418 (Nr. 22 d. S ), sammt Anmerkungen — M. B. vom 15. Jänner 1876, Z. 18.752 (Nr. 31 d. S.) - M. E. vom 22. Mai 1878, Z. 3477 (Nr. 35 d. S.), sammt Anmerkungen — M. E vom 12. Juni 1880, Z. 9075 (Nr. 42 d. S.). 224 I. Reichsgesetze und Ministerial-Verordnungen. 22. Zu diesem Zwecke finde ich vor allem die nachfolgend aufgeführten, auf das Schulbücherwesen Bezug habenden Normen in Erinnerung zu bringen: a) Gesetz vom 25. Mai 1868, wodurch grundsätzliche Bestimmungen über das Verhältnis der Schule zur Kirche erlassen werden, R. G. Bl. Nr. 48 (Z 7). Siehe diese Gesetzesstelle oben Nr. 2 d. S. b) Reichs-Volksschulgesetz (ZH 8 und 19). Siehe diese Gesetzesstellen oben Nr. 4 d. S. a) M. V. vom 23. November 1869, Z. 3495, betreffend die Zulassung von Lehr- und Lesebüchern für die Volksschulen, R. G. Bl. Nr. 170. Siehe diese M. V. oben Nr. 8 d. S. ä) M. V. vonr 8. Mai 1872, Z. 3306, betreffend die Bezirks- und Laudes- conferenzen der Volksschullehrer, R. G. Bl. Nr. 68 (M 2 und 12). Siehe den Wortlaut dieser M. V. oben Nr. 17 d. S. «) Sch. u. U. O. für die allgemeinen Volksschulen voni 20. August 1870, R. G. Bl. Nr. 105 (X. Abschnitt). Siehe die Sch. u. U. O. oben Nr. 12 d. S. Diese Normen finde ich durch nachfolgende Anordnungen zu ergänzen: 8 1. Die M.V. vom 23. November 1869, Z. 3495 (Nr. 8 d. S.), betreffend die Zulassung von Lehr- und Lesebüchern für die Volksschulen (s. oben unter o) hat künftig auch auf alle sonstigen Lehrmittel (als: Schreibvorlagen l und Vorlegeblätter für den Zeichenunterricht, Bilder für den Anschauungsunterricht, geographische, historische und natur¬ geschichtliche Darstellungen u. dergl.) soweit Anwendung zu finden, als dieselben von der Schule in Gebrauch genommen oder von den Schülern angekauft werden sollen. tz 2. Die von dem Unterrichtsminister ausgesprochene Zulassung eines Lehrtextes oder Lehrmittels gilt nur für jene Auflage, welche der Verhandlung zugrunde gelegen hat und erstreckt sich auf neue Auflagen nur dann, wenn diese ein ganz unveränderter Wiederabdruck des ursprüng¬ lich zugelassenen Lehrtextes oder Lehrmittels sind und als solcher auf dem Titelblatte bezeichnet werden. 8 3. Den zur Beaufsichtigung der Volks- und Bürgerschulen berufenen Bezirks- und Landesschuliuspectoren wird unter ihrer persön¬ lichen Verantwortlichkeit zur strengsten Pflicht gemacht, sich in fort¬ währender Kenntnis der zum Lehrgebrauche zugelassenen Lehrtexte und Lehrmittel zu erhalten, ein Verzeichnis derselben bei der Schulinspection stets mitzuführen, bei dieser Inspektion den Gebrauch der Lehrtexte und Lehrmittel auf das genaueste zu überwachen und sich jedesmal die Ueber- i S. die nachgefolgte M. V. vom 27. Mai 1881, Z. 7973 (bei Nr. 35 d. S. in Anm.). 226 I. Reichsgesetze und Ministerial-Verordnungen. 22. zeugung zu verschaffen, dass in den Schulen keine anderen als die für zulässig erklärten Lehrtexte und Lehrmittel im Gebrauche sind. Nicht zugelassene Lehrtexte und Lehrmittel sind von denselben sofort außer Gebrauch zu fetzen. 8 4. Für die Beobachtung der auf den Gebrauch von Lehrbüchern und Lehrmitteln Bezug habenden Normen ist zunächst der Leiter der Schule, aber auch jeder einzelne Claffenlehrer verantwortlich. In jedem Falle der Außergebrauchsetzung eines nicht genehmigten Lehrbuches oder Lehrmittels haben der schuldtragende Leiter der Schule und der betreffende Lehrer oder die betreffenden Lehrer die Anschaffungskosten dieses Lehr¬ buches oder Lehrmittels zu ersetzen. 8 5. Für die Bekanntgebung der vom Ministerium als zulässig erklärten Lehrtexte und Lehrmittel, welche zunächst durch das «Ver¬ ordnungsblatt für den Dienstbereich des Ministeriums für Cultus und Unterricht» veranlasst wird, haben die Landesschulbehörden Sorge zu tragen. Z 6. Die für jedes Schuljahr in Gebrauch zu nehmenden Lehr¬ texte sind aus der Reihe der zugelassenen von den hiezu berufenen Organen (88 8 und 19 R. V. G.) jedesmal noch vor Schluss des vorausgehendenSchuljahres festzustellen und den Ortsschülräthen bekanntzugeben. Von den festgestellten Lehrtexten darf im Verlaufe des Schuljahres nicht mehr abgegangen werden. A 7. Da die Privat-Volks- und Bürgerschulen den allgemeinen Schulgesetzen unterworfen sind, haben die gegenwärtigen Anordnungen auch auf diese volle Anwendung zu finden. 8 8. Die Landesschulbehörden erhalten für ihren Amtsgebranch und zur Betheilung der Landes- und Bezirksschulinspectoren eine An¬ zahl Exemplare der gegenwärtigen Verordnung und ein Verzeichnis der seit Beginn der Wirksamkeit des R. V. G. bis Ende März 1873 allgemein zugelassenen Lehrbücher und Lehrmittel. Die Landesschulbehörden haben dafür zu sorgen, dass eine jede öffentliche und Privat-Volks- und Bürgerschule, sowie eine jede Lehrer¬ und Lehrerinnen-Bildungsanstalt mit einem Exemplare dieser Verordnung, die in den Schulacten aufzubewahren ist, versehen werde. Die dazu benöthigte Anzahl Exemplare ist beim Expedit des Ministeriums für Cultus und Unterricht anzusprechen? - Mit der folgenden M. V. vom 7. März 1874, Z. 2775 (M. V. Bl. 1874 Nr. 9), wurde den Landesschulbehörden eröffnet: In jüngster Zeit sind neuerdings Klagen laut geworden, dass durch Missstände bei Wahl und Einführung von Lehrtexten und Lehrmitteln in den öffentlichen Schulen die Kosten des Unterrichtes für den Schüler in unnöthiger und bedrückender Weise gesteigert werden. 228 I. Reichsgesetze und Ministerial-Verordnungen, 22, Insbesondere wird angegeben, dass häufig ohne Nothwendigkeit, ja manch¬ mal selbst wahrend des Schuljahres ein Wechsel in den Lehrbüchern eintritt, dass den Schülern der Gebrauch der älteren, von den neuesten im Inhalte kaum merklich unterschiedenen Auflagen nicht gestattet wird, und dass die Preise ein¬ zelner Lehrbücher und Lehrmittel übermäßig hoch gestellt sind. Diese Klagen veranlassen mich, die k, k, Landesschulbehörden bei Hin¬ weisung auf die M, V, vom 17, Juni 1873, Z, 10,523, betreffend den Vorgang bei Zulassung von Lehrbüchern und Lehrmitteln in den Mittelschulen, neuerlich aufzufordern, der Lehrbücherfrage bei allen ihnen unterstehenden öffentlichen und Privatschulen durch die Landesschulinspectoren volle Ansmerksamkeit zuzuwenden, jede Beschwerde, welche aus dem Publicum zu ihrer Kenntnis gelangt, genau zu untersuchen und jeden constatierten Missbrauch abzustellen oder zur Abhilfe anzuzeigen, Mit M, E, vom 24, December 1876, Z, 20,424 (M, V, Bl, 1877 Nr, 3), wurde den Landesschulbehörden bekanntgegeben: Ich habe angeordnet, dass die nothwendigsten, den Lehrplänen ent¬ sprechenden Lehrtexte von Commissionen oder von einzelnen bewährten Schul¬ männern verfasst werden. Diese Lehrtexte sollen in dem k, k, Schulbücherverlage erscheinen oder nach Umständen, worüber in jedem einzelnen Falle entschieden werden wird, Buch¬ händlern zur Herausgabe überlassen werden. Hiebei bemerke ich, dass durch diese Verfügung selbstverständlich die Privatconcurrenz bei Herstellung solcher Schulbücher nicht im geringsten beschränkt werde und dass insbesondere die über den Gebrauch voit Lehrtexten und Lehr¬ mitteln in den Volksschulen sowie in den Lehrer- und Lehrerinnen-Bildungs¬ anstalten bestehenden Vorschriften in voller Kraft bleiben. Die Bezirksschulbehörden und die Lehrkörper der Bürgerschulen und der Lehrer-Bildungsanstalten werden demnach auch in Zukunft die freie Wahl unter den für zulässig erklärten Lehr- und Lesebüchern ohne Rücksicht auf die Verfasser und Verleger zu treffen und ohne alle Nebenrücksicht darauf zu sehen haben, dass die Schüler gute und billige Bücher erhalten. Mit M, E, vom 17, Mai 1879, Z, 7034, wurde den Landesschulbehörden folgender Erlass mitgetheilt , welcher unterm 1, April 1879, Z, 4782, an die Verleger von Lehrbüchern für Volts- und Bürgerschulen erging: Soll nicht die Erfüllung der Schulpflicht mit unnöthigen und be¬ drückenden Kosten verbunden sein, so muss eine Stabilität der Lehrtexte, soweit diese mit deni Fortschritte im Schulwesen vereinbar ist, angestrebt werden. In Uebereinstimmung mit den von Landesvertretungen, Schulgemeinden und Lehrer- conferenzen ausgesprochenen diesbezüglichen Wünschen wird fortan an dem Grund¬ sätze festzuhalten sein, dass die zum Lehrgebrauche allgemein zugelassenen, in zweiter oder dritter Auflage erschienenen und somit wiederholt revidierten Lehr- und Lesebücher für die Volks- und Bürgerschulen durch einige Jahre in unveränderten Auflagen erscheinen. Jedenfalls werden neue Auslagen solcher Bücher, wenn dieselben willkürliche, durch den Lehrzweck nicht ausdrücklich empfohlene Aen- derungen des Textes enthalten, zum Lehrgebrauche nicht zugelassen werden. Laut M, E, vom 7, December 1885, Z, 19,173 (M, V, Bl, 1885 Nr, 46), wurde zur Kenntnis des Unterrichtsministeriums gebracht, dass neue, aber vcr- 230 I. Reichsgesetze und Ministerial-Verordnungen. 22. änderte Auflagen approbierter Lehrbücher für Volksschulen knapp vor Beginn des Schuljahres in Verschleiß gebracht worden sind, ohne dass die vorschrifts¬ mäßige besondere ministerielle Zulässigkeitserklärung solcher Neuauflagen aus¬ gesprochen war. Uni den hieraus entstehenden Uebelständen wirksam zu begegnen, wird eröffnet, dass fortan vom 15. Juni bis 1. November jedes Jahres überhaupt keine Zulässigkeitserklärung von Büchern zum Lehrgebrauche in Volksschulen ertheilt werden wird. Es dürfen demnach bei Beginn jedes Schuljahres nur solche Bücher, bezw. Auflagen derselben, in Gebrauch genommen werden, welche in dem im h. a. Verordnungsblatte am 1. oder 15. Juni des betreffenden Jahres kundgemachten Verzeichnisse der zum Lehrgebrauche in den allgemeinen Volksschulen und in den Bürgerschulen zugelassenen Lehrbücher genannt sind, und neue Auflagen nur in dem Falle, wenn die Texte unverändert sind und die Bücher als unveränderte Auflagen eines als zulässig erklärten Lehrbuches auf den Titelblättern mit Angabe des Datums und der Zahl des betreffenden M. E. bezeichnet sind. Wenn somit einerseits den Lehrerconferenzen und Schulbehörden zur Wahl der Lehrbücher eine feste Grundlage gegeben ist, so wird andererseits den Verlagshandlungen ausreichende Zeit geboten, um durch Neudruck bereits als zulässig erklärter Lehrbücher oder durch Veranstaltung neuer unveränderter Auf¬ lagen solcher Bücher für den Bedarf vor Beginn jedes Schuljahres rechtzeitig zu sorgen. Bei diesem Anlasse bemerke ich, dass Aenderungen in den Texten der als zulässig erklärten Volksschulbücher thunlichst hintanzuhalten sind und nur über h. a. Aufforderung oder aus gewichtigen sachlichen Gründen, welche bei Vor¬ lage der geänderten Auflage vom Verfasser und Verleger eingehend darzulegen sein werden, vorznnehmen sind. Auch wird es in: Hinblick auf H 8 des R. V. G. Aufgabe der Landesschulbehörde sein, jede fachlich nicht gerechtfertigte Ver¬ schiedenheit der Lehrbücher in den Schulen eines und desselben Schulbezirkes allmählich zu beseitigen. Mit M. E. vom 16. December 1885, Z. 23.323 (M. V. Bl. 1886 Nr. 3), wurden die Landes-Schulbehörden angewiesen, den Lehrkörpern der sämmtlichen Volks- und Mittelschulen die Weisungen der auf die Approbation und den Gebrauch von Lehrtexten Bezug nehmenden Erlässe und Verordnungen einzu- fchärfen und deren genaue Befolgung den betreffenden Schulleitern und Directoren unter ihrer persönlichen Verantwortung zur Pflicht zu machen. Weder einem Lehrer oder Director, noch dem ganzen Lehrkörper einer Volks- oder Mittelschule steht es zu, nebeu den zum Unterrichte unbedingt noth- wendigen approbierten Lehrtexten noch die Anschaffung anderer Bücher oder Lernbehclfe von den Schülern zu fordern. Ucberhaupt ist strenge darauf zu achten, dass den Schülern jede ungerechtfertigte Auslage für Lernbehelse erspart werde. S. ferner als gegenständliche Anordnungen M. E. vom 7. October 1872, Z. 4967 (Nr. 21 d. S.) - M. V. vom 1b. Jänner 1876, Z. 18.7S2 (Nr. 31 d. S.) - M. E. vom 22. Mai 1878, Z. 3477 (Nr. 35 d. S.), sammt Anmerkungen — M. E. vom 12. Juni 1880, Z. 9075 (Nr. 42 d. S.) — M. E. vom 6. August 1885, Z. 47S6 (Nr. 46 d. S.). 232 I. Reichsgesetze und Ministerin!-Verordnungen. 23. 24. Nr. 23. M. E. vom 2. April 1873, Z. 14.802 (M. A. Al-1873 Ar. 50), in Betreff der Ausstellung von Jahres- und Entlasiurrgszeugnissen für Schüler an Bürgerschulen. In Betreff der Ausstellung von Jahres- und Entlaffungszeugniffen für Schüler an Bürgerschulen finde ich Nachstehendes anzuordnen: u) An den Bürgerschulen sind mit Beibehaltung der im Laufe des Schuljahres auszugebenden Schuluachrichten an die Schüler auch Jahreszeugnisse nach den Formularien I und II zu erfolgen. 0) Denjenigen Knaben und Mädchen, welche die Bürgerschule nur infolge der erloschenen Schulpflichtigkeit verlassen, ehe sie die letzte Classe derselben mit Erfolg zurückgelegt haben, sind im Sinne des tz 14 der Sch. n. U. O. (Nr. 12 d. S.) Entlassungszeugnisse nach dem Formulare III auszustellen. Nr. 24. M. G. vom 17. Ium 1873, Z. 7702 (M. A Al. 1873 Ar. 75), betreffend Geldsammlungen in den öffentlichen und Pridat-Volks- und Mittelschulen. Schon mit dem M. E. vom 24. Jänner 1853, Z. 1220, wurden die Schulbehörden angewiesen, Geldsammlungen zu wohlthätigen oder gemeinnützigen Zwecken in den Volks- und Mittelschulen strengstens zu überwachen. Da neuerlich Missbräuche in Bezug auf Geldsammlungen zu meiner Kenntnis gekommen sind und bei der allseits angestrebten Er¬ mäßigung der Unterrichtskosten eine Belastung der Eltern der Schüler mit Beiträgen, welche mit dem Zwecke der Schule keinen oder nur einen sehr entfernten Zusammenhang haben, als unzulässig erkannt werden muss, finde ich sowohl für die öffentlichen als für die Privat-Volks- und Mittelschulen Folgendes anzuordnen: 1.) Geldsammlungen unter den Schülern und Schülerinnen zu dem Zwecke, um Schulvorstehern oder Lehrern aus irgend einen: Anlasse ein Geschenk unter welcher Form immer zu machen, sind durchaus un¬ zulässig. 234 I. Reichsgesetze und Ministerial-Verordnungen. 24. 25. 2. ) Geldsammlungen zu einem anderen Zwecke dürfen nicht ohne ausdrückliche Bewilligung der Landesschulbehörde veranstaltet werden. Im Bewilligungsfalle sind jene Rücksichten genau zu beobachten, welche in dem obigen M. E. näher bezeichnet wurden. 3. ) Übertretungen der vorstehenden Anordnungen durch Vorsteher und Lehrer öffentlicher Schulen sind im Disciplinarwege, bei Privat¬ schulen mit ernsten Verwarnungen, im Wiederholungsfälle aber bei jenen derselben, welche von Korporationen erhalten werden, mit der Entfernung der schuldtragenden Vorsteher und Lehrer, und bei jenen, welche von Einzelpersonen erhalten werden, mit Schließung ihrer Schulen zu ahnden. Nr. 25. M. D. vom 9. August 1873, Z. 6708 (M. A. Al. 1873 Ar. 86), womit die Lehrst l ä ne für das Zeichnen an den im Wirkungskreise der Landes- schulbchörden stehenden Lehranstalten eingesührt werden.» Kehrplan für das Zeichnen und die geometrische Formenlehre an Volksschulen. Unterrichtsziel. Befähigung des Schülers zu richtiger Auffassung geometrischer Formen, Uebung des Augenmaßes und des Darstellungsvermögens, an¬ gewandt auf einfache Gegenstände, wie sie das Leben bietet. Unterstufe. (I. und II. Classe.) Auf dieser Stufe bilden die dem Zeichnen und Schreiben gemein¬ samen Vorübungen zur Erreichung eines gewissen Grades von Hand¬ fertigkeit den Unterrichtsstoff. Diesen Uebungen folgen Nachbildungen leichter, dem Sachunterrichte entnommener Gegenstände. » Nachgefolgte vollständige Instructionen s. in der M. V. vom 6. Mai 1874, Z. 5815 (Nr. 26 d. S.). 236 I Reichsgesetze und Ministerin!-Verordnungen. 25. Mittelstufe. (III. und IV. Classe.) Uebungen im Zeichnen verschiedener Formen, denen die gerade Linie, der Winkel, das Dreieck und das Viereck zugrunde liegen. Anwendung dieser Formen auf Gebilde einfachster Art. Beginn des Dictatzeichnens. Oberstufe. (V. und VI. Classe.) Entwicklung der Begriffe Körper, Fläche, Linie, Punkt. Die Linie: Arten und Lage derselben, das Messen der Linien. Der Winkel: Auffassung der verschiedenen Winkel nach Entstehung und gegen¬ seitiger Beziehung. Das Theilen der Winkel, der Winkelmesser. Die ebene Figur: Zu den aus der Mittelstufe behandelten Flächengebilden treten hier verschiedene Arten der regelmäßigen Polygone. Zerlegung dieser Figuren im Dreiecke. Der Kreis, die Ellipse. Körper: Prisma, Pyramide, Cylinder, Kegel. Das in der Formenlehre Gebotene ist dem Freihandzeichnen zu¬ grunde zu legen. Dictat- und Gedächtniszeichnen. Zeichnen leichter Ornamente und Vorderansichten technischer Objecte nach dem Maßstabe. Auf der Oberstufe ist dem Bedürfnisse der Mädchenschulen mit Rücksicht auf die weiblichen Handarbeiten Rechnung zu tragen. 8. Kehrplan für das Freihandzeichnen an Bürgerschulen. Lehrziel. Fertigkeit im freien Auffassen und Darstellen ebener geometrischer Gebilde und Combinationen derselben, Darstellung räumlicher geometri¬ scher Gebilde nach perspektivischen Grundsätzen, Gewandtheit im Zeichnen nach ornamentalen Vorlegeblättern und Modellen. 238 I. Reichsgesetze und Ministerin!-Verordnungen. 25. 26. Erste Unterrichtsstufe. (VI. Classe 6 Stunden.) Zeichnen ebener geometrischer Gebilde aus freier Hand nach Vor¬ zeichnungen, die der Lehrer an der Tafel entwirft und mit kurzen, zum Verständnisse uöthigen Erklärungen begleitet, wobei, von Punkten aus¬ gehend, gerade und krumme Linien in mannigfaltigen Lagen und Be¬ ziehungen zu einander, ferner die verschiedenen Winkel, Dreiecke, Vielecke, der Kreis und die Ellipse Vorkommen. Combinationen der gerad- und krummlinigen Figuren. Darstellung räumlicher Gebilde nach Drahtmodellen. Zweite Unterrichtsstufe (VII. Classe 4 Stunden.) (VIII. Classe 4 Stunden.) Darstellung räumlicher Gebilde nach Holzmodellen als Fortsetzung des perspectivischen Zeichnens. Hebungen im Ornamentzeichnen zuerst nach Entwürfen des Lehrers an der Schultafel, sodann nach Vorlegeblättern und Modellen. Gedächtnis-Zeichnungsübungen, bei welchen aber vorher alle Größenverhältnisse der Zeichnung erörtert werden sollen. An Mädchen-Bürgerschulen ist im allgemeinen der eben bezeichnete Lehrgang einzuhalten; in der obersten Classe ist eine richtige Auswahl der zu zeichnenden Objecte mit/Rücksicht auf die weiblichen Arbeiten zu treffen. Nr. 26. M. U. vom 6. Mai 1874, Z. 5815 (M. A Dl. 1874 Ur. 25), betreffend die Instructionen zum Zeichenunterrichte an den Lehranstalten, auf welche sich der Wirkungskreis der k. k. Landesschulbehördcn erstreckt. Mit Beziehung auf die durch die Verordnung vom 9. August 1873, Z. 6708 (Nr. 25 d. S.), eiugeführten Lehrpläne für das Zeichnen werden in den folgenden Instructionen zu dem betreffenden Unterrichte die Grundsätze, nach welchen dieser zu ertheileu ist, des näheren bezeichnet. 240 I. Reichsgesetze und Ministerial-Verordnungen. 26. Instruction für den Unterricht im Freihand¬ zeichnen an Volksschulen. 1. ) Aller Zeichenunterricht an Volksschulen ist Massenunterricht, d. h. alle Schüler einer Classe sind gleichzeitig mit einer und derselben Aufgabe zu beschäftigen. 2. ) Die zu zeichnenden Formen müssen demnach vom Lehrer an¬ gesichts der Classe und unter entsprechenden Erläuterungen correct und möglichst groß an die Schultafel, und zwar derart gezeichnet werden, dass die Schüler bei ihren Arbeiten der des Lehrers zu folgen vermögen. 3. ) Der Unterrichtsgang muss ein mäßig fortschreitender sein, damit ein allmähliches Vorwärtsschreiten der Schüler ermöglicht werde. 4. ) Alles Zeichnen an den Volksschulen ist Freihandzeichnen und dieses schließt selbstverständlich den Gebrauch des Lineals, des Zirkels rc. aus? Ob sich der Lehrer auf der Unterstufe stigmographischer Tafeln oder Papierhefte bediene oder gleich die ersten Uebungen ohne diese beginne, ist Sache der freien Wahl. In jedem Falle soll aber bei Gebrauch stigmographischer Tafeln rc. die Entfernung der Stigmen untereinander mit zunehmender Handfertigkeit vergrößert und ein entsprechendes Ver¬ fahren eingeleitet werden, wodurch der Uebergang von dem gebundenen oder stigmographischen Zeichnen zum freien Zeichnen rechtzeitig angebahnt wird, z. B.: Sind die Schüler einer Classe so weit geübt, dass sie einfache geonietrische Figuren und Verbindungen derselben in ihre stigmographischen Hefte anstandslos nachzeichnen können, so ist dieser Uebergang zu bewerk¬ stelligen : n) indem der Lehrer nur einen Theil einer einfachen symmetrischen Figur an der Schultafel vorzeichnet und darnach die anderen Thcile von den Schülern ergänzen lässt; b) durch Vergrößern öder Verkleinern in einem bestimmten Ver¬ hältnisse, wobei der Lehrer die Größe der Zeichnung, in welcher dieselbe nach dem Vorbilde von den Schülern ausgeführt werden soll, genau angibt; a) durch das Nachbilden einer Vorzeichnung in einer andern gegebenen Richtung; ' Vergleiche damit Art. I, Punkt 4 M V. vom 8. Juni 1883, Z. 10.618; M. V. Bl. Nr. 17 (Nr. S d. S.). 242 I. Reichsgesetze und Ministerin!-Verordnungen. 26. ä) durch das Zeichnen einfacher Formen und Formverbindungen nach mündlichen Angaben; s) durch das Uebertragen einer freien Zeichnung in das stigmogra- phische Netz; k) durch das Copieren einer gebundenen Zeichnung mit selbständiger Angabe der Punkte und endlich A-) durch das gänzliche Verlassen des Netzes. Diese Uebungen sind unter allen Umständen auf der Mittelstufe zu beenden. Auf der folgenden Stufe des Zeichnens hat der Schüler nach Angabe rind Vorzeichnung des Lehrers den Raum für feine Zeichnung auf der Papierfläche zu bestimmen und nur jene Punkte und Hilfs¬ linien anzugeben, welche zur Bestimmung der Richtung, Größe, Form und der Verhältnisse des Ganzen, sowie der Theile des zu zeichnenden Gegenstandes nothwendig sind. Die zur Darstellung gebrachten Objecte sollen dem Anschauungs¬ kreise der Jugend entnommen und deren Auffassungskrast angemessen sein. Indem die Schüler in der in den Punkten a bis t' angeführten Weise dazu angeleitet werden, die aus der Beobachtung gewonnenen Vorstellungen durch Zeichnung wiederzugeben, wird bei denselben Auf¬ fassungskraft, Beobachtungsgabe und Gedächtnis geweckt und gefördert. 5. ) Gegen Ende der zweiten Hälfte der Mittelstufe kann das Dictatzeichnen durch sehr leichte Beispiele aus der Formenlehre vor¬ bereitet werden. Dies geschieht durch eine den Umständen entsprechend langsam gegebene mündliche Unterweisung, nach welcher die Schüler zu zeichnen haben. Ein Vorzeichnen von Seite des Lehrers ist hierbei aus¬ geschlossen. 6. ) Auf der Oberstufe tritt zum Dictatzeichnen noch das Zeichnen aus dem Gedächtnis, bei welchem folgender Vorgang beobachtet werden muss: Eine vom Lehrer an die Schultafel gezeichnete einfache Form wird in allen ihren Theilen gründlich besprochen, wobei die dialogische Lehrform jeder andern vorzuziehen und insbesondere das Charakteristische der Figur hervorzuheben ist; sodann wird die Zeichnung des Lehrers dem Anblicke des Schülers durch Bedecken rc. entzogen, und derselbe erhält nun die Aufgabe, die Figur aus dem Gedächtnis zu reproducieren. Es versteht sich von selbst, dass bei diesen Gedächtnis-Zeichen- Übungen in der Wahl der Vorlagen ein entsprechender Stufengang zu beobachten ist und dass nur solche Objecte zur Aufgabe gegeben werden sollen, deren Formen charakteristisch und nicht compliciert sind. 244 I. Reichsgesetze und Ministerin!-Verordnungen. 26. Die Darstellungen natürlicher Formen, als: Blumen, Landschaften, Thiere rc., sind durchaus zu vermeiden. Dictat- und Gedächtnis-Zeichenübuugen geben auch Mittel zur häuslichen Beschäftigung der Schüler an die Hand. 7. ) Der Lehrer corrigiere fo wenig als möglich selbst, sondern veranlasse die Schüler durch mündliche Bemerknngen zur Ausbesserung. Classencorrectur verdient den Vorzug vor Einzelcorrectur. Bei der Classencorrectur ist folgendes Verfahren zu beobachten: Wenn der Lehrer bei Durchsicht der fertigen Schülerarbeiten wahrgenommen hat, dass bei der Mehrzahl derselben der gleiche Fehler vorkommt, so wird das fehlerhaft gezeichnete Object mit Beibehaltung der Fehler von dem Lehrer an der Schultafel im großen gezeichnet, der Fehler und der Grund des Fehlers erklärt, auf die Aehnlichkeit mit anderen bekannten Gegenständen hingewiefen und hierauf die Correctur an der Tafelzeichnung vorgenommen. 8. ) Auf der Mittelstufe beginnt der Unterricht theilweise mit Benutzung vom Lehrer selbst entworfener Netze. Einfache geometrische Figuren bilden die Grundlage des freien Zeichnens. 9. ) Auf der Oberstufe ist das Copieren nach Tafelzeichnnngen fortznsetzen. Nachdem die Schüler auf der vorhergehenden Stufe eine hin¬ reichende Fertigkeit in der Auffassung und im Zeichnen geometrischer Formen erlangt haben und auch das geometrische Ornament nach Vor¬ zeichnung des Lehrers nachzubilden vermögen, wird mit dem Zeichnen stilisierter Blatt- und Blumenformen und einfacher Ornamente begonnen und bis zum Zeichnen zusammengesetzter Formen fortgeschritten. Auf dieser Stufe kann von der Bestimmung des Punktes l in einzelnen Fällen abgewichen und fähigeren Schülern hin und wieder die Benutzung von Vorlagen gestattet werden. Auch empfiehlt es sich, auf dieser Stufe gepresste Pflanzenblättcr (Weiden-, Klee-, Robinien-, Erdbeer-, Epheu-, Ahorn-, Eichenblatt rc.) von den Schülern copieren zu lassen. Für Knaben passt ferner das Zeichnen technischer Objecte (ein¬ fache Thürcn, Thore, Schränke, Oefen, Fenster, Monumente, Gitterwerke), wobei jedoch jede perspectivische Auffassung des Gegenstandes streng zu vermeiden und dieser deshalb stets nur in der Vorderansicht darzustellen ist. Hiebei ergibt sich die Gelegenheit, den Sinn der Schüler für Maß und Verhältnisse zu wecken, namentlich durch Uebertragung des Gegen¬ standes aus einem größeren in ein kleineres Verhältnis oder umgekehrt. 246 I. Reichsgesetze und Ministerin!-Verordnungen. 26 Das Zeichnen der Mädchen ist auf dieser Stufe mit besonderer Rücksichtnahme auf weibliche Handarbeiten zu Pflegen. Das einfache und das zusammengesetzte Flachornament, die linearen und die ebenen Zierformen (Rosetten, Sterufiguren, Ranken, Bänder, Mäander, Randverzierungen, Flächenverzierungen re.) bilden hier den Unterrichtsstoff. Getreue Nachbildungen natürlicher Pflanzen- und Thierformen, d. h. die meist zeitraubenden Darstellungen schattierter oder gemalter Blumen- uud Thierstücke, Landschaftsbilder re. sind bei dem Zeichen¬ unterrichte durchaus zu vermeiden. 10.) An zwei- und dreiclassigen Volksschulen soll wenigstens das für die Mittelstufe vorgeschriebene Ziel erreicht werden, und es sind auch die regelmäßigen Polygone und der Kreis im Zeichenunterrichte an diesen Schulen zu berücksichtigen. Materialien. Für die Vorzeichnungen des Lehrers ist eine Schultafel aus Holz, mit einem mattschwarzen Oelfarbenanstrich versehen, und geschlemmte weiße Kreide erforderlich. (Eine Leinwandtafel wäre zu diesem Zwecke weniger geeignet, weil die elastische Tafelfläche dem Drucke, der beim Zeichnen darauf aus¬ geübt wird, zu sehr nachgibt und deshalb weniger Sicherheit gewährt.) Auf der einen Seite der Tafel ist mit rother Oelfarbe das stigmo- graphisch-punktierte Netz anzubringen. (Zwischenraum der Stigmen -- 5 am.) Die andere Seite der Tafel ist schwarz zu belassen, ohne Angabe irgend welcher Hilfspunkte oder Linien. Es erscheint zweckmäßig, dass diese Schultafel in möglichst normaler Stellung gegen die Zeichnenden, somit senkrecht angebracht wird, damit die Schüler die an der Tafel vorgezeichneten Formen auch richtig sehen und nachbilden können. Es ist dies mittelst eines an der Wand befestigten Gestelles, das mit Schubleisten und einer einfachen Vorrichtung (Löcher und Holz¬ nägel) zum Höher- oder Niedrigerstellen der Tafel versehen ist, leicht zu bewerkstelligen. Als Zeichenmaterial für die Schüler empfehlen sich für die ersten Uebungen die bekannten Schiefer- oder elastischen Tafeln und Griffel, für die folgenden Uebungen stigmographisch punktierte Papierhefte, zuerst eng-, dann weitpunktiert und schließlich geheftete Zeichentheken oder sogenannte Blocks oder auch einzelne Blätter von reinein weißen Papier. 248 I. Reichsgesetze und Ministerin!-Verordnungen, 26, Zeichentheken, in denen die Vorzeichnnngcn beigedruckt erscheinen, sind bei dem Unterrichte nicht zu gebrauchen. Die Bleistifte für den Gebrauch der Schüler sollen weder zu weich, weil für den Anfänger eine reine Zeichnung damit schwer möglich, noch zu hart sein, weil in diesen: Falle eine freie und leichte Bewegung der Hand, welche für das freie Zeichnen nothwendig ist, nicht erreicht werden könnte. Es sind deshalb die Bleistifte von der Mittelforte zu empfehlen (z, B. Hardtmuth Nr, 1, in weißes Holz gefasst). Um das lästige und zeitraubende Bleistiftspitzen während des Unter¬ richtes zu vermeiden, ist zu wünschen, dass jeder Schüler wenigstens drei schon gespitzte Bleistifte zum Zeichnen in die Schule mitbringe. Die Anwendung von farbigen Stiften beini Zeichnen auf der Unter- und Mittelstufe ist zu vermeiden und nur auf der Oberstufe dein: Zeichnen passender Muster für Mädchen zu gestatten. Es ist selbstverständlich, dass der Lehrer die Schüler in: Gebrauche wie in der Handhabung der Materialien beim Zeichnen genau zu unter¬ weisen hat und dass eine Ordnung in den Zeichenrequisiten, eine Gleich¬ förmigkeit der Zeichentheken oder Blätter der Schiller in jeder Classe eingehalten werden muss. Das Schüllocal, in welchen: der Zeichenunterricht ertheilt wird, soll womöglich nur durch Fenster von einer, und zwar von der linken Seite der Zeichnenden hinreichendes Licht erhalten, dass die sitzenden Schüler ihre Arbeit bequem iibersehen können. Es ist strenge darauf zu achten, dass während des Zeichnens die Augen der Schüler ihren Zeichenflächen nicht zu nahe gebracht werden, weil dadurch die Sehkraft geschwächt und die Kurzsichtigkeit gefordert wird. 6. Instruction für den Unterricht im Freihand¬ zeichnen an Bürgerschulen. 1. ) Die Aufgabe des Zeichenunterrichtes ist: u) Bildung des Formensinnes; l>) Befähigung des Auges für das richtige Auffasfen der Formen; o) Fertigkeit der Hand im leichten und sicheren Darstellen des Gesehenen oder Vorgestellten. 2. ) Diese Ziele sollen auf jeder Stufe, bei jeder einzeluen Uebung im Auge behalten und ernstlich angestrebt werden. 250 I. Reichsgesetze und Münsterial-Verordnungen. 26. Dieselben können erreicht werden: Durch eine richtige Anleitung im Anscheinen, im Beobachten, im Vergleichen der gewählten Formen und im Ableiten richtiger Urtheile aus dem Beobachteten; durch Entwicklung der Fähigkeit, sich aus dem Beobachteten eine richtige Vorstellung zu bilden; durch Hebungen im Darstellen nach symmetrischen und harmo¬ nisch gegliederten Formen und durch Unterweisungen im Gebrauch wie in der zweckmäßigen Anwendung passender Darstellungsmittel und Dar¬ stellungsarten. Deswegen ist auch nothweudig, dass kein Schuler mit dem Zeichnen nach einem gegebenen Objecte eher beginne, als bis dasselbe vom Lehrer genau erläutert worden ist. 3. ) Der Zeichenunterricht muss auf der ersten Stufe Classen- unterricht sein, d. h. alle Schuler einer Classe müssen zu gleicher Zeit dasselbe zeichnen. Die zu zeichnenden Formen müssen demnach vom Lehrer angesichts der Classe und unter entsprechenden Erläuterungen correct und möglichst groß an die Schultafel, und zwar derart gezeichnet werden, dass die Schüler bei ihren Arbeiten der des Lehrers zu folgen vermögen. Die Erläuterungen sollen darin bestehen, das die besonderen Merk¬ male, die Eigenschaften und die Gestaltung des Objectes bestimmt dar¬ gelegt, ferner die Aehnlichkeit derselben mit bekannten Gegenständen, sowie seine Unterscheidung von ähnlichen Formen hervorgehoben werden. Bei zusammengesetzten Gebilden ist die Grundgestalt, das Schema (Stern-, Kreuz-, Herzform, Blattform re.) nachzuweisen, ihre Entstehung aus den elementaren Formen zu erklären, und sind die Hauptrichtungs¬ und Eiutheilungslinien anzugebcn. Zur richtigen Lösung der Aufgabe ist den Schülern für jede Zeichnung die Grüße, die Richtung, die Form und das Verhältnis der einzelnen Theile zum Ganzen des zu zeichnenden Gegenstandes genau zu bestimmen. 4. ) Zuweilen sind auf der zweiten Unterrichtsstufe auch Uebungen im Dictatzeichuen uud im Zeichnen aus dem Gedächtnisse in der Weise vorzunehmen, wie dies in den Punkten 5 und 6 der Jnstrnction für den Unterricht im Freihandzeichnen an Volksschulen dargestellt ist. 5. ) Die Corrccturen der fehlerhaften Schülerzeichnungen sind nie in den Arbeiten der Schüler vorzunehmen und vielmehr die Schüler selbst durch mündliche Bemerkungen zur Vornahme der Ausbesserung zu veranlassen. Classencorrectur verdient den Vorzug vor der Eiuzelcorrectur. 252 l. Reichsgesetzo und Ministerial-Verordnungeu. 26. Bemerkt der Lehrer bei der Durchsicht der einzelnen Zeichen- ausgabcn, dass die Mehrzahl der Schüler den gleichen Fehler gemacht hat, so dürfte es zweckmäßig sein, das fehlerhaft dargestellte Object neuerdings, n. zw. mit Beibehaltung des Fehlers, an die Schultafel zu zeichnen und unter eingehender Besprechung der Zeichnung die Correctur derselben twr den Augen der Schüler vorzunehmen. 6. ) Das Freihandzeichnen schließt selbstverständlich den Gebrauch des Lineals, Zirkels und der Reißfeder aus, und es hat somit das Zirkelzeichnen in der sechsten Classe zu entfallen. Die Ausbildung der manuellen Fertigkeit im Zeichnen soll mit der Entwicklung des Auffassungsvermögens der Schüler gleichzeitig vor¬ schreiten. Specielle und gesonderte Uebungen zu diesem einen Zwecke sind nicht vorzunehmen. Beim Copieren von Zeichenvorlagen sind die Schüler vor bloß mechanischem Nachbilden und vor Manier zu bewahren. 7. ) Der Anleitung zur Auffassung der ebenen und räumlichen Gebilde sollen Anschauungsbehelfe zur Seite stehen; z. B. eignet sich für die Erklärung über die Entstehung perspectivischer Bilder ein Glasfenster oder besser ein Modell mit durchsichtiger Bildfläche und markierten Sehstrahlen. Nach gegebenen Weisungen über Horizontalebene, Grundebene, Verticalebene, sowie über Augenpunkt, Distanzpunkt, Verschwindungs- punkt rc. werden die Grundsätze und Regeln der Perspective bezüglich der Horizontallinie, der Grundlinie, des Augenpunktes, der Distanz¬ punkte, der Accidentalpunkte rc. auf dem Wege der Anschauung erklärt. Bei den Erklärungen über die Entstehung perspecti¬ vischer Bilder, sowie über die Grundsätze und Regeln der Perspective sind folgende Objecte, nachdem sie an den Apparaten mit der Grundebene und durchsichtigen Bildebene (Glastafel), niit den markierten Sehstrahlen, der Horizontalen, der Vertikalen, dem Augen¬ punkt, der Standlinie und dem Standpunkt des Auges, der Entfernung rc. auch perspectivisch dargestellt und versinnlicht worden sind, zur An¬ schauung zu bringen: a) der Punkt; l>) die Systeme der parallelen Geraden in verschiedenen Lagen gegen die Bildebene, u. zw. die Horizontalen, welche: 1.) normal, 2.) pa¬ rallel, 3.) unter einem Winkel von 45 Graden, 4.) unter eineni andern größer» oder kleinern Winkel zur Bildebene gerichtet sind, die Senkrechten, 254 I. Reichsgesetze und Ministerial-Verordnungen. 26. die schiefen Geraden, welche entweder parallel zur Bildebene, oder vorwärts oder rückwärts gegen die Bildebene geneigt sind; o) das Quadrat; ä) der Kreis und s) der Würfel. Jedes dieser Objecte soll einzeln zur Anschauung gebracht werden. Hierauf wird mit dem Zeichnen nach Draht- und Holz- modellen in nachstehender Reihenfolge begonnen. Von Drahtmodellcn. Die gerade, mit Marken in gleicher Entfernung versehene Linie, der Winkel mit einem beweglichen Schenkel, das gleichseitige Dreieck, das Quadrat, ferner von regelmäßigen Polygonen: das Fünfeck, Sechseck, Achteck; endlich der Kreis. Von Holzmodellen. Der Würfel in verschiedenen Stellungen, das vierseitige Prisma, die Pyramide, der Cylinder, der Kegel, die Kugel. Das Wichtigste über Schattengebung ist bei dem Beginne des Zeichnens nach Körpermodellen vorzunehmen, und die verschiedenen Er¬ scheinungen an den Oberflächen der beleuchteten Körper find zu erklären, z. B. der Sclbstschatten, der Schlagschatten lKernschatten, Halbschatten), das directc und indirecte Licht, die Wirkung desselben nach dem Aus¬ falls- und Reflexionswinkel der Lichtstrahlen, das reflectierte Licht rc. Die gewonnenen Grundlehren aus der Perspective, sowie über Schattengebung sind beim Darstellen geeigneter einfacher technischer Objecte, z. B. Tisch, Kasten, Fenster, Thür, Balkenwürfel, Postament nut Gesims, Säulenfuß u. s. w. zu verwerten. An Müdchenbürgerschulen ist statt des Zeichnens nach technischen Objecten das Zeichnen nach dem Flachornamente mit Rücksicht auf weibliche Handarbeiten zu betreiben. Verbindungen geradliniger und krummliniger geometrischer Figuren, Verbindungen stylisierter Blatt- und Blnmenformen zu Sternfiguren, Rosetten, Ranken, Bändern, Randverzierungen und Flüchenverzierungen bilden den Unterrichtsstoff. Die nöthigcn Erklärungen über Anordnung, Gliederung, über- gesetzmäßige Zusammenstellung und Verbindung der einfachen Formen sind beim Zeichnen nach solchen zusammengesetzten Gebilden stets zu geben. 256 I. Reichsgesetze und Ministerial-Verordnungen. 26. Naturgetreue Nachbildungen, d. i. Zeichnungen von Blumen, Land¬ schaften, Thiereu re., sind bei den Zcicheuiibuugen weder au Knaben-, noch au Mädchenschulen zu verwenden. Materialien, Schullocalität. Zur Ausführung der Vorzeichnungen des Lehrers ist eine Schul¬ tafel, welche aus gut getrocknetem Holze augefertigt und mit einem mattschwarzeu Oelfarbenanstriche versehen ist, und geschlemmte weiße Kreide zu verwenden. Für Erklärungen über die Darstellungsart bei der Schatteugebung ist jedoch eine lichtfarbige Tafel und weiche Holzkohle (Reißkohle) zu gebrauchen. Eine sogenannte ölgruudierte aufgespannte Malerleinwand von hin¬ reichender Große und Stärke reicht für diesen Zweck vollkommen aus. Die Tafel, worauf der Lehrer vorzeichuct, soll von der normalen Stellung gegen die Zeichnenden so wenig als möglich abweichen, damit dieselben die auf der Tafel dargestellten Formen auch richtig sehen und nachbildcn können. Dies ist durch ein an der Wand des Zimmers senk¬ recht befestigtes Gestell mit Schubleisten, in welchem die Tafel aufgestellt wird, am einfachsten zu bewerkstelligen. Zum Anfstellen der Modelle sind zwei Stative und ein Postament oder ein kleiner Tisch, dessen Platte höher oder niedriger geschoben und gestellt werden kann, nothwendig. Beim Zeichnen nach Draht- und Holzmodellen wird eines derselben ausgestellt und allen Schülern der Classe zum Nachzeichnen gegeben. In dem Falle aber, als die Schüler in doppelten Reihen sitzen, ist vor jeder Reihe ein Modell (wenn thunlich dieselbe Form) anfzustellen. Beim Zeichnen nach den Modellen ist ferner die Vorsicht zu gebrauchen, dass die Entfernung der Zeichnenden von dem Modelle keine zu geringe und auch keine zu große sei, weil die Schüler sonst eine klare Anschauung der perspektivischen Erscheinungen nicht bekämen. Es sind deshalb bei diesem Unterrichte die vorderen Ivie die letzten Zeichen¬ tische nicht zu besetzen; auch empfiehlt es sich, dass die Schüler öfters die Plätze wechseln und hiedurch das Modell in verschiedenen Ansichten zu sehen bekommen. Als Zeichenmaterial sollen den Schülern in der Regel weißes, gut geleimtes Zeichenpapier, Bleistifte, Feder nnd Tusch, Pinsel und Farbe dienen. 258 I. Reichsgesetze und Ministerin!-Verordnungen. 26. Znm Zeichnen nach Modellen können auch graues Natnrpapier, weiße und schwarze Kreide verwendet werden. Die Zeichnungen der Schüler sind möglichst groß auszuführen, weil bei der Ausführung von großen Zeichnungen alle Formen klarer hervortreten und auch mehr Aufmerksamkeit und Genauigkeit erfordert wird, als bei kleinen Darstellungen. Jede Zeichnung der Schüler soll rein und correct mit Vermeidung aller zeitraubenden Darstellungsarten unter Leitung und Controls des Lehrers in der Schule angefertigt werden. Das Format und die Größe des Papiers sollen in jeder Classe möglichst gleich sein. Die fertigen Schülerarbeiten sind von dem Lehrer stets abzufordern und bis zum Schluffe des Schuljahres in geordneter Weise aufzubewahren. Das Schulzimmer, in welchem gezeichnet wird, soll geräumig sein und hinreichendes Licht nur von einer, und zwar von der linken Seite der Zeichnenden erhalten. In demselben sollen alle Lehrmittel und Requisiten, welche für den Unterricht nothwendig sind, aufbewahrt werden können. Die Zeichentische sollen zu den Stühlen oder Sitzbänken bezüglich ihrer Höhe in einem solchen Verhältnisse stehen, dass die Schüler, wenn sie aufrecht sitzen, beim Zeichnen ihre Arbeit ohne Anstrengung übersehen können. Die Oberflächen der Zeichentische sollen gegen die Schüler eine schräg abfallende Richtung haben. Die vielen Rücksichten, welche beim Zeichenunterricht zu beobachten sind, machen es sehr wünschenswert, dass ein eigener Zeicheusaal vor¬ handen sei, der mit Podium, kurzen Zeichentischen und Stühlen, mit Kasten zur Aufbewahrung der Lehrmittel rc. versehen ist und zu keinem andern Unterrichtszwecke verwendet wird. Ein solcher Zeichensaal muss vor allem gut beleuchtet sein, und sollen deshalb die Fenster weder so weit von einander abstehen, dass zu breite Pfeiler die Sitzplätze der Schüler dunkel machen, noch auch so tief gegen den Fußboden hinab- reichen, dass die Zeichnenden Licht von unten erhalten. 260 I. Reichsgesetze und Ministerin!-Verordnungen. 27. 28. Nr. 27. M. E. vom 20. Mai 1874, Z. 830 (M. D. Dl. 1874 Ur. 29), an den Landesschulrath für Kram, betreffend den Vorgang bei Verhängung von Strafen wegen Nachlässigkeit im Schulbesuche. Mit Rücksicht auf die Tendenz und auf den Wortlaut der im Z 30 des Landesgefetzes vom 29. April 1873 (Nr. 52 d. S.) und im Z 6 der Ministerial-Verordnung vom 5. März 1858 (R. G. Bl. Nr. 34) enthaltenen Bestimmungen erkläre ich mich mit der im Berichte vom 13. Jänner l. I., Z. 2238, ausgesprochenen Ansicht, dass die Verhängung der in den HZ 18, 22, 24, 26 und 29 des citierten Gesetzes erwähnten Strafen zur laufenden Geschäftsführung des Bezirksschnlrathes gehört und formt dem Vorsitzenden desselben zusteht, vollkommen einverstanden. Nr. 28. M. G. vom 10. August 1874, Z. 3014 (M. M Dl. 1874 Ar. 43), betreffend die Enthebung der Volksschullehrcr von ihrer Dienstleistung in Fälle» des Uebertrittcs in den Schuldienst eines andern Kronlandes. Wiederholt an mich gelangte Klagen über Störungen im Unter¬ richte an den Volksschulen, welche durch den häufigen Lehrerwechsel hervorgerufen werden, veranlassen mich, nach Einvernehmung der Landes¬ schulbehörden in Ergänzung des H 32 der Schul- und Unterrichts¬ ordnung vom 20. August 1870, Z. 7648 (Nr. 12 d. S.), zu bestimmen, dass die Enthebung der Lehrkräfte von ihrer Dienstleistung in Fällen des Uebertrittes in den Schuldienst eines andern Kronlandes nur zwei¬ mal im Jahre, und zwar mit Ende Februar und Ende August jedes Jahres, vorzunehmen ist. Die Ernennungsdecrete müssen jedoch mindestens acht Wochen vor dem Termine bei der Bezirksschulbehörde einlangen. 262 I. Reichsgesetze und Ministerin!-Verordnungen. 29. Nr. 29. M.G. vom 17. Oktober 1874, Z. 623 (M. AM. 1874 Ur. 52), betreffend die Verpflichtung jder Mitglieder der Landes- und Bezirksschnlbehörden znr Wahrung des Amtsgeheimnisses. Die wiederholt vorgekommene eigenmächtige Verlautbarung amt¬ licher Vorgänge innerhalb der Bezirks- und Landesschulbehörden bestimmt mich, die Landesschulräthe zu erinnern, dass dieselben, sowie die Bezirks¬ schulräte Geschäfte der Regierung besorgen und dass daher jedes Mit¬ glied der genannten Behörden ohne Unterschied, ob dasselbe ernannt oder in anderer Weise in den Schulrath berufen wurde, zur Wahrung des Amtsgeheimnisses verpflichtet ist. Diese Verpflichtung ist unzweifel¬ haft in den Bestimmungen der ZZ 1 nnd 10 des Gesetzes vom 25. Mai 1868, R. G. Bl. Nr. 48 (Nr. 2 d. S.), und in jenen der Schul¬ aufsichtsgesetze, * kraft deren die Landesschulräthe als Staatsbehörden ein¬ gesetzt sind, gegründet, und sie ergibt sich überdies aus der Natur der Sache, da die Wahrung des Amtsgeheimnisses die selbstverständliche Voraussetzung jener die öffentlichen und Privatinteressen berührenden Wirksamkeit bildet, welche den Landes- und Bezirksschulbehörden gesetzlich zugewiesen ist. Ferner finde ich anzuordnen, dass «die Pflicht jedes Mitgliedes eines Landesschulrathes zur Wahrung des Amtsgeheimnisses» auch in die Geschäftsordnung jedes Landesschulrathes, wo dies bisher nicht schon geschehen, ausdrücklich aufzunehmen ist. Zugleich fordere ich die k. k. Landesschulbehörde auf, im Sinne dieses Erlasses die Amtsverschwiegenheit auch den sämmtlichen Mit¬ gliedern der Bezirksschulräthe streng zur Pflicht zu machen. ' S. das Schulaufsichtsgesetz für Krain «ab Nr. 51 d. S. 264 I. Reichsgesetze und Ministerin!-Verordnungen. 30. Nr. 30. M. D. vom 19. Juli 1875, Z. 2868 (L. G. Dl. M- 22), mit welcher Bestimmungen über die Einrichtung der Schulhäuser der öffentliche» Volks- schulen und über die Gesundheitspflege in diesen Schulen s.ü r Krain erlassen werden. Nach Einvernehmung des k. k. Landesschulrathes für Krain finde ich in Durchführung des ß 13 des Landesgesetzes vom 29. April 1873, L. G. Bl. Nr. 21 (Nr. 52 d. S.), über die Einrichtung der Schulhäuser der öffentlichen Volksschulen und im Zusammenhänge damit über die Gesundheitspflege ' in diesen Schulen die nachfolgenden Bestimmungen zu erlassen: Allgemeine Erfordernisse des Schulhauses. Z 1. Das Schulhaus soll eine möglichst freie Lage, eine passende Umgebung, freundliche, wohl angelegte Zugänge, ein würdiges Aeußeres, ein zweckmäßig ausgestattetes Inneres, in allen Theilen Geräumigkeit und eine Fülle von Licht und Luft haben. Lage, Umgebung. 8 2. Das Schulhaus soll auf einem trockenen Platze und womöglich in der Mitte des Schulsprengels stehen. Bei der Auswahl der Bau¬ stelle ist die Nachbarschaft von Sümpfen und anderen stehenden Gewässern, von Kirchhöfen und Dungstätten, sowie die Nähe geräuschvoller Plätze und Straßen, dann lärmender, luftverderbender oder stauberregender Gewerbe, endlich jede Umgebung zu vermeiden, welche die Zwecke des Unterrichtes stören, die Gesundheit bedrohen oder sittliches Aergernis geben könnte. Der Platz muss hinreichende Größe für das Schulgebäude, den Turnplatz und in Landgemeinden überall, wo es die Verhältnisse möglich machen, für einen Schulgarten haben? i S. auch dm M. E. vom 26. November 1878, Z. 15.213, gegen das Ueber- handnehmen der Kurzsichtigkeit unter der Schuljugend sub Nr. 36 d. S. S. ferner die Kdmchg. des L. Sch. R. für Krain vom 16. September 1885, Z. 1520/L.Sch. R., betreffend die Hiutauhaltung ansteckender Krankheiten in den Schulen snb Nr. 75 d. S. - Bezüglich der Nutznießung an den Schulgärten s. Erl. d. L. Sch. R. für Krain vom 29. Juli 1887, Z. 1274/L.Sch.R., sub 'Nr. 77 d. S. 266 I. Reichsgesetze und Münsterial-Verordnungen. 30. Muss das Schulhaus iu der Nähe einer Straße gebaut werden, so ist der Turnplatz oder der Garten zwischen Straße und Schulhaus zu legen. In Absicht auf die Bestimmung des Bauplatzes soll nebst dem bautechuischen Befunde auch das Gutachten des Bezirksarztes in gesund¬ heitspolizeilicher Beziehung eingeholt werden; zu diesem Behufe ist auch dessen Jntervenieruug bei der bezüglichen Verhandlung dann zu ver¬ anlassen, wenn es sich um Schulbauten iu Orten handelt, wo derselbe seinen Amtssitz hat, sonst aber ist demselben das die Beschreibung des Bauplatzes und der Umgebung enthaltende Erhebungs- oder Verhandlungs- Protokoll behufs der obigen Begutachtung mitzutheilen. Bau im allgemeinen. Z 3. Die Bauart des Schulgebäudes muss eine solide sein. Unter den Schulzimmern ist ein Keller im Flächeuausmaße derselben anzulegen. Das ebenerdige Geschoss muss wenigstens 0'8 Meter über das Straßen¬ niveau erhöht werden. Schulzimmer, die unmittelbar ins Freie führen, sind unzulässig. Kein Schulzimmer darf mit einem Wohnraume in unmittelbarer Verbindung stehen. Für einen in Zuknnft möglichen Zubau zur Schule soll Bedacht genommen werden. Bei ebenerdigen Schulhäusern ist das Mauerwerk so stark zu machen, dass noch ein Stock aufgesetzt werden kann. Das Schulhaus darf nur solche Räume enthalten, welche zu Schul¬ zwecken oder zu Wohnungen der Lehrer oder Schuldiener verwendet werden. Soll dasselbe Gebäude auch noch zu anderen Zwecken, z. B. der Gemeindeverwaltung, benützt werden, so muss das eigentliche Schulhaus von dem andern Gebäudetheile vollständig abgesondert sein, so dass sie weder Eingänge noch Treppen gemein haben. 8 4. Die Hausthür und Hausflur sollen, sowie die Gänge und Treppen die hinreichende Breite haben, und zwar die Hauptgänge nicht unter 2 und die Treppen nicht unter 1'5 Meter. Sämmtliche Gänge sollen hell und nicht zugig sein, aber doch nach Bedarf jederzeit rasch gelüftet werden können. Die Treppen müssen aus Stein oder aus Ziegeln mit Holz¬ verkleidung hergestellt werden. Die Steigung soll 0'135 bis 0'150 Meter betragen, der zugehörige Auftritt 0'34 bis 0'31 Meter messen. 268 I. Reichsgesetze und Ministerin!-Verordnungen. 30. Die von einem Stockwerke zum andern führenden Treppen dürfen nicht in einem Laufe angelegt und nicht gewunden sein. Sie sind mit dazwischen liegenden Ruheplätzen zu versehen und womöglich in zwei oder drei Arme zu brechen. Wo die Treppe eine freie Seite hat, ist ein solides, hinreichend hohes und dichtes Geländer mit Handgriffen anzubringen und letzterer stets so zu gestalten, dass er von den Schülern nicht als Rutschbahn benützt werden kann. Für Scharreisen oder Strohmatten u. dergl. zur Reinigung der Fußbekleidung ist vor dem Eingänge des Schulhauses, am Fuße jeder inneren Treppe und vor jeder Schulzimmerthür zu sorgen. 8 5. Bei größeren Schulgebäuden sind zur Unterbringung der Lehrmittel, Sammlungen (Bibliothek, physikalisches Cabinet u. s. f.) die nöthigen Localitäten, sowie ein zum Aufenthalte für die Lehrer bestimmtes Zimmer und die Kanzlei für den Oberlehrer oder Director in dem erforderlichen Ausmaße zu beschaffen. Auch ist bei den Schulbauten im allgemeinen auf die Errichtung von Kindergärten thunlicher Bedacht zu nehmen. Schulzimmer- Herstellung. 8 6. Bei größeren Schulhäusern sind die Lehrzimmer für die jüngeren Kinder im Erdgeschosse, für die älteren in den Stockwerken herzustellen. Enthält dieselbe Schule gesonderte Knaben- nnd Mädchenclassen, so sind die Schulzimmer für beiderlei Geschlechter durch besondere Ein¬ gänge und Hausfluren voneinander zu trennen. 8 7. Die Anzahl der Lehrzimmer richtet sich nach der Zahl der für die Schule erforderlichen Lehrkräfte (8 11 R. V- G.). 8 8. Die Größe des Schulzimmers, welches, wenn möglich, mit der Fensterseite nach Südosten gerichtet fein soll, ist von der Anzahl der Schüler abhängig, welche jedoch gesetzlich die Zahl von 80 nicht über¬ schreiten darf. Für jeden Schüler ist ein Flächenraum von 0'6 Quadrat¬ meter erforderlich. Außerdem muss das Schulzimmer den genügenden Flächenraum für die Unterrichtserfordernisse, für den Ofen sammt Zu¬ gehör, sowie für die Gänge besitzen. Die Höhe der Schulzimmer muss mindestens 3'5 Meter, bei größeren Schulen (namentlich in Städten) 4 Meter betragen. Der Gesammtluftraum für einen Schüler wird auf 3'8, beziehungsweise 4'5 Cubikmeter bestimmt. Die Länge der Schul¬ zimmer soll, ausgenommen bei den Zeichensälen, nicht mehr als 12 Meter betragen. Die Zimmertiefe ist von der Fensterhöhe abhängig. Die Form 270 I. Reichsgesetze und Ministerin!-Verordnungen. 30. kleinerer Schulzimmer soll sich der quadratischen möglichst nähern, sonst aber bezüglich der Zimmertiefe zur Zimmerlänge im Verhältnisse Ivie 3 : 5 stehen. Der Fußboden muss eben und dicht sein. Fußböden aus hartem Holze sind den aus weichem Holze angefertigten llorzuziehen. Die aus weichem Holze hergestellten Fußböden sind von Zeit zu Zeit mit heißem Leinöl zu tränken. Z 9. Die Construction der Gebälke und die Ausfüllung zwischen denselben ist so zu wählen, dass das Durchdringen des Schalles von einem Stockwerke in das andere möglichst erschwert werde. Der Anstrich der Wände muss einfärbig, licht, und zwar entweder von blaugrauer oder grünlichgrauer giftfreier Farbe sein. Es ist zweck¬ mäßig, die Wände auf 1 bis 15 Meter Höhe vom Fußboden herauf mit Holzgetäfel (Iminln-is) zu verkleiden und diese mit lichtem Oelfarben- Anstrich zu versehen. Die Decke der Schulzimmer muss eben hergestellt werden, stuccatiert und von lichter Farbe fein. Die Eingangsthür soll 0'95 Meter in ihrer lichten Weite und mindestens 2 Meter in ihrer lichten Höhe haben, und ist am besten an der den Fenstern gegenüberliegenden Wand zwischen der vordersten Schulbankreihe und der Kathederwand anzubringen. Fenster und künstliche Beleuchtung. Z 10. Die Schulzimmer müssen ihr Licht durch Fenster, welche an einer der Langseiten angebracht sind, erhalten, und zwar so, dass es den Schülern von der linken Seite zugeht; an den übrigen drei Seiten sollen in der Regel keine Fenster angebracht werden, und wenn dennoch welche angebracht werden, müssen sie mit Fensterläden versehen werden. Die Gefammtfläche der lichten Fensteröffnungen eines Schulzimmers soll bei vollkommen freier Lage desselben mindestens g und, wenn die Helligkeit durch Nachbargcbände und dergleichen beschränkt ist, bis zu der Fußbodenfläche betragen. Die Brüstungshöhe der Fenster muss gleich sein mit der Höhe der Schulbänke. Die Fensterhöhe soll möglichst nahe an die Zimmerdecke reichen; auch sollen die Fenster weder gekuppelt noch abgerundet, sondern viereckig sein. Die Fensterpfeiler dürfen nicht breiter als 1'3 Meter sein. Bei bedeutender Mauerdicke ist die Leibung der Fensterpfeiler nach innen entsprechend einzuschrägen. 272 I. Reichsgesctze und Ministerin! - Verordnungen. 30. Die oberen Flügel von mindestens zwei Fenstern in jedem Schul¬ zimmer sollen, sofern sie nicht in einer anderen rationellen Weise zu Ventilationszwecken ausgenützt und eingerichtet werden, um horizontale — entgegengesetzte — Achsen drehbar und mit einer Vorrichtung ver¬ sehen sein, dass das beliebige Oeffnen und Schließen derselben von unten aus vorgenommen werden kann. Die Fenster müssen außerdem so con- struiert sein, dass sie jederzeit leicht und vollständig geöffnet und durch geeignete Feststellungsvorrichtungen offengehalten werden können. Das Durchsetzen durch die unterste Partie der Fenster ist dort, wo es erforderlich, in einer geeigneten Weise, z. B. durch Anstrich der Fenstertafeln mit Zinkweiß zu hindern. Zum Schutze gegen directes oder von gegenüberstehenden Gebäuden reflectiertes Licht sind in geeigneter Weise vertical bewegliche Vorhänge anzubringen. Die Vorhänge müssen das Fenster vollkommen decken und sind aus halbgebleichter Lciuwand herzustellen. Zur künstlichen Beleuchtung ist — wo es zu beschaffen ist — Leucht¬ gas zu verwenden, im Gegcnsalle Oel oder Petroleum in Hänge- oder Wandlampen, und zwar letzteres unter Beobachtung der nöthigen Vor¬ sichten. In beiden Fällen haben Glascylinder und geeignete, die oberen Theile des Zimmers nicht zu sehr verdunkelnde Schirme in Anwendung zu kommen, und ist für eine angemessene Anzahl und Vertheilung der Flammen Sorge zu tragen. Heizung. 8 11. Die Beheizung der Schulzimmcr ist — wo eine Central- Heizung nicht angelegt wird — durch zweckmäßige Mantelöfen oder durch analog wirkende Thonöfen zu bewirken. Die Oefen sind am besten an der der Hauptfensterwand gegen¬ überliegenden Wand anzubringen. Der Feuerraum eiserner Oefen muss mit Ziegeln ausgefüttert sein. Sollte der Mautel eines Biantelofens anstatt aus Mauerwerk oder gebranntem Thon aus Eisenblech hergestcllt werden, so muss er doppelte, wenigstens 3 Centimeter voneinander abstehende Wände erhalten. Die Heizvorrichtungen müssen hinreichend große, mit Rücksicht ans die Abkühlung des Raumes und die erforderliche Erwärmung der bei dem Luftwechsel einströmenden frischen Lust bemessene Heizflächen erhalten. Ofenrohrklappen oder Schornsteinsperrcn dürfen in keinem Falle an¬ gebracht werden. 274 I. Reichsgesetze und Ministerin! > Verordnungen. 30, Ventilation. 8 12. Außer der Lufterneuerung (Durchlüftung), welche mittelst Oeffnens der Thüren und Fenster nach dem Unterrichte zu bewerkstelligen ist, muss für einen beständigen Luftwechsel in jedem Schulzimmer ge¬ sorgt werden. Die diesen Luftwechsel vermittelnden Einrichtungen müssen so beschaffen sein, dass stetig frische, d, h, reine und im Winter angemessen erwärmte Luft in ausreichender Menge von außen in die Räume so eingeführt und die in denselben befindliche Luft so abgeführt werde, dass die Anwesenden von diesem Luftwechsel in keiner Weise unangenehm berührt oder gar gefährdet werden. Zur Herbeiführung des Luftwechsels während der Jahreszeit, in welcher nicht geheizt wird, dienen zunächst die Fenster und die Thüren, Da jedoch das Oeffnen beider innerhalb der Schulzeit nur mit wesent¬ lichen Einschränkungen zulässig ist, so sind den Fenstern gegenüber hin¬ reichende Gegenöffnungen unmittelbar über dem Fußboden und — wenn es mit Rücksicht auf die über die Einrichtung der oberen Fensterflügel im Z 10 enthaltenen Bestimmung nothwendig sein sollte — unter der Decke anzubringen. Zur Erzielung des Luftwechsels während der Heizperiode muss der Mantelraum des Mantelofens an seinem unteren Ende durch einen hinreichend großen Canal mit der Außenluft in Verbindung gebracht werden können, und muss ein verticaler, vom Fußboden bis über das Dach emporgeführter Canal (Dachcanal) von entsprechendem Querschnitt an geeigneter Stelle — am besten in der Nähe des Mantelofens — angebracht und mit einer entsprechend großen Oeffnung sowohl über dem Fußboden als unter der Decke versehen sein. Alle Ventilationsöffnungen müssen durch Schieber oder Klappen verschließbar, beziehungsweise regulierbar sein? Schulbänke. 8 13. Hinsichtlich der Schulbänke ist zu beachten: 1.) Dieselben müssen der Größe der Schüler entsprechend, und jede Schule muss mit Bänken von mindestens dreierlei Größen versehen sein. l M. d. E. d. L. Sch. R. für Kram vom 1b. Juni 1885, Z. 2167 ox 1884 wurden die Bezirksschulbehördeu auf das Rudolf Mau'sche Ventilations-System aufmerksam gemacht. Eine Beschreibung dieser Ventilation erliegt bei diesem Landesschulrathserlasse. 276 I. Reichsgesetze und Ministerin!-Verordnungen. 30. 2. ) Jede Bank muss so eingerichtet sein, dass bequemes Schreiben bei sanfter Biegung des Körpers nach vorne, sowie das Stehen in derselben möglich ist. Für jedes Kind soll eine zweckmäßige Rücklehne vorhanden sein. Die Tischfläche muss sich in der richtigen Sehweite vom Auge befinden. Zweisitzige Bänke sind mehrsitzigen vorzuziehen. 3. ) Das Sitzbrett ist nach vorne abzurunden und nach rückwärts leicht auszuschweifen. Dasselbe hat eine Breite von 23 bis 28 Centi¬ meter zu erhalten und ist in einer solchen Höhe anzubringen, dass, während die Fußsohle vollständig auf dem Fußboden aufsteht, Ober¬ schenkel und Unterschenkel des Kindes nahezu einen rechten Winkel bildet, was ungefähr einer Höhe von 31 bis 41 Centimeter entspricht. 4. ) Die Breite der Tischplatte muss 38 bis 45 Centimeter betragen und hat eine Neigung von 4 bis 5 Centimeter zu erhalten. An der höheren Kante ist dieselbe mit einer schmalen Vertiefung zum Hineinlegen der Griffel, Federn u. dergl. zu versehen. Das unter der Tischplatte anzubringende Bücherbrett darf nur so breit sein, dass es weder beim Niedersetzen, noch beim Sitzen mit den Knieen in Berührung kommt, weshalb es hinter den vorderen Rand der Tischplatte entsprechend zurücktreten muss. 5. ) Alle Kanten an jeder Schulbank sind abzurunden. 6. ) Die Tintengläser sind in die Bank einzulassen und mit einem Verschluss zu versehen. 7. ) Jedem Schüler sind von der Banklänge 50 bis 60 Centimeter zuzuweisen. 8. ) Die Schulbänke sind so aufzustellen, dass alle Schüler gut auf den Lehrer und die Tafel schauen können, der Lehrer aber die Disciplin gut erhalten und leicht zu den einzelnen Schülern gelangen kann. 9. ) Nach dieser Bestimmung sind auch schon vorhandene unzweck¬ mäßige Schulbänke abzuändern. Andere Einrichtungsstücke. 8 14. Jedes Schulzimmer ist mit einen: Kasten zur Aufbewahrung der Clasfen-Lehrmittel zu versehen. Die Lehrzimmer für weibliche Arbeiten sind, wo es die Verhältnisse gestatten, mit Pulten für jede einzelne Schülerin oder doch mit horizontalen Tischen und Einzelsitzen mit Rück¬ lehne einzurichten. Tische und Sitze müssen den Körpcrverhältnifsen der Schülerinnen genau angepasst sein. Auch sollen in jedem solchen Schul- 278 Reichsgesetze und Ministerial-Verordnungen. 30. zimmer Kästen zur Aufbewahrung der Vorlagen, des Materials und der jeweiligen Arbeiten vorhanden sein. Zeichensäle sind stets mit Einzelsitzen zu versehen. Aborte. Z 15. Die Aborte sind in der Regel entweder in einem Zubau welcher durch einen gedeckten Gang mit dem Schulhause in Verbindung steht, unterznbringen, oder doch aus dem Hause so fern zu rücken, dass sie sich in einem vollständigen Vorsprung befinden; bei der Wahl des Platzes ist auf die Richtung der herrschenden Winde Rücksicht zu nehmen. Wo die Aborte im Hause selbst angelegt werden müssen, sind doppelte, selbst zufallende Thüren und solche Vorrichtungen anzubringen, dass die Ausdünstungen sich so wenig als möglich in das Gebäude verbreiten können. Für die Lehrer sind besondere Aborte anzubringen. In Orten, wo keine Unrathscanäle bestehen, empfiehlt es sich, den Unrath in Passend eingerichteten Tonnen zu sammeln und täglich wegzuführen. Wenn eine Senkgrube angelegt wird, muss selbe so weit als möglich vom Schulhause mit hydraulischem Kalk und gutem Baumateriale gebaut und mit einem gut schließenden Deckel versehen werden, welcher mit einer Erdschichte von mindestens 0'3 Meter zu bedecken ist. Die Abtrittröhren sollen fluss- und frostfrei und so angelegt werden, dass die Wände des Hauses nicht infiltriert werden können. Röhren von Steingut, hartgebranntem, innen glasiertem Thonzeug oder von Gusseisen sind empfehlenswert; Schläuche aus Holz sind dagegen womöglich zu vermeiden, und wenn sie dennoch aus Ersparungsrück¬ sichten in Anwendung kommen sollten, von allen Seiten mit heißem Theer anzustreichen. Die Aborte sollen, wo nur immer thunlich, eine dauerhafte und gut functionierende Watercloset-Einrichtung erhalten. Die Abortsitze (Spiegel) sollen dem Alter der Schüler angemessene Oeffnungen erhalten und in einer entsprechenden Höhe von 0'30 bis 0'45 Meter angebracht werden. In jedem Sitzraume ist nur ein Spiegel anzubringen. Die Breite der einzelnen Sitzräume soll mindestens 0'8 Meter, ihre Länge 1'4 Meter betragen. Die Scheidewände zwischen den einzelnen Sitz¬ räumen sind bis zur Decke zu führen und in ihrem untern Theile aus Ziegeln herzustellen. Die Sitzräume sind von außen je mit verschiedenen I. Reichsgesetze und Ministerial-Verordnungen. 30. 280 Schlüsseln, von innen mit Haken oder leicht beweglichen Riegeln ver¬ schließbar zu machen. Für jede Schulclasse, in der sich Kinder einerlei Geschlechtes befinden, ist mindestens ein Sitzraum, für jede gemischte Schulclasse dagegen für jedes Geschlecht je ein Sitzraunr zu bauen. Die Sitzränme für Knaben und Mädchen in gemischten Schulen sind, wenn nicht räumlich getrennte Aborte angebracht werden können, so anzulegen, dass die Zu- und Eingänge zu diesen Hauptabtheilungen möglichst voneinander getrennt sind. Für die Knaben einer Schule ist — in jeder Etage — ein beson¬ derer Pissraum erforderlich. Die Wand, gegen welche gepisst wird, soll vollkommen glatt und bis auf 1'5 Meter über dem Boden aus einem wasserdichten Materiale hergestellt werden. Die Pissrinnen sind aus Metall oder hartem Stein herzustellen. Aborte und Pissräume müssen ventilierbar sein und von den Gängen durch einen entsprechenden, gut ventilierten Vorraum getrennt werden. Alle Abtrittsräume sollen sehr hell gemacht werden, hell getünchte, wenn möglich auf 2 Meter Höhe mit glasierten Thonkacheln oder der¬ gleichen verkleidete Wände erhalten. Die Thüren der Aborte sind mit einem bleifreien Anstriche zu versehen. Der Fußboden der Aborte, sowie deren Vorräume sollen aus einem harten, undurchsichtigen Material (Cement-Steinplatten u. dergl.) hergestellt werden. Wasserversorgung. tz 16. Jedes Schulhaus soll genügend mit gutem Trinkwasser versehen sein. Nach Möglichkeit ist gutes Quellenwasser mittelst einer Röhrenleitung dem Schulhause zuzuführen. In diesem Falle sind auch die Pissräume mit fließendem Wasser zu versehen. Ist keine Wasserleitung anzubringen, so ist ein gedeckter Brunnen so anzulegen, dass er nicht in der unmittelbaren Nähe der Senk- oder Düngergrube sich befinde und dass jede Schädigung des Brunnens durch Infiltration beseitigt werde. Bei jeder Oesfnung der Wasserleitung, sowie am Brunnen sollen Trinkgefäße vorhanden sein, für deren Reinhaltung zu sorgen ist. Die Lage des Brunnens ist allemal auf den Bauplänen anzugeben. Gegen Feuersgefahr ist dort, wo keine Wasserleitung vorhanden ist, für die Ausstellung gefüllter, mit Deckeln versehener Wasserkufen an passenden Orten zu sorgen. 282 I. Reichsgesetze und Ministerin!-Verordnungen. 30. Turnplatz. 8 17. Jedes Schulhaus soll womöglich einen heizbaren Turnraum von der erforderlichen Größe besitzen. Die Höhe des Turnlocales soll mindestens 4 Meter betragen. Der Fußboden desselben kann gegen den Fußboden der anderen Räume entsprechend tiefer gelegt werden. Der Turnsaal muss mit doppelten Brettern gedielt sein und ist mit den Turngeräthen zu versehen. Die Turnplätze im Freien sind so anzulegen, dass sie vom Schul¬ hause übersehen werden können, und sie sind, damit der Boden nach dem Regen rasch abtrocknen kann, mit Gefälle anzulegen und nach Bedürfnis mit Kies zu bedecken. Auch sind sie mit einer Hecke zu umgeben und an den Grenzen mit schattengebenden Bäumen zu bepflanzen. Den: Bezirksschulrathe kommt es zu, in besonders rücksichtswürdigen Fällen, insbesondere bei kleineren oder dürftigen Gemeinden von der Ver¬ pflichtung der Erbauung eines Turnlocales und eines geschlossenen Turn¬ platzes abzusehen. Ausschmückung der Schulräume. 8 18. Wo die Verhältnisse eine Ausschmückung der Schulräume gestatten, soll der Schmuck der Bestimmung einer Bildungsstätte der Jugend entsprechen. Eine passende Inschrift, sinnige Ornamente werden die Außenseite zieren. Zum Schmuck des Innern ist, abgesehen von eigentlichen Lehrmitteln, nur das zu wählen, was Kindern besonders interessant und verständlich ist, zugleich aber auch unterrichtenden und erziehenden Zwecken dienen kann. Dahin gehört alles, was die Kenntnis der Heimat zu vermitteln, die Liebe für Kaiser und Vaterland zu wecken und zu kräftigen, den geistigen Gesichtskreis zu erweitern, den Geschmack zu veredeln geeignet ist. Ein Bild des Kaisers soll in keinem Lehr¬ zimmer fehlen. Schulgarten. 8 19. Der Schulgarten in Landgemeinden ist so einzurichten, dass er hauptsächlich dem Zwecke landwirtschaftlicher Versuche und Arbeiten durch die Lehrer und Schuljugend diene. Ausführung der Schulbauten. 8 20. Ist der Neubau einer Volksschule als nothwendig erkannt, hat der Bezirksschulrath (8 23, Z. 3 des Schulaufsichtsgesetzes vom 25. Februar 1870, L. G. Bl. Nr. 11*) zunächst wegen Feststellung des > Gegenwärtig Z 17, P. 3 des Gesetzes vom 9. März 1879, L. G. Bl. Nr. 13 (Nr. 51 d. S.). 284 I. Reichsgesetze und Ministerial-Verordnungen. 30. Bauprogrammes und Bestimmung des Baugrundes eine..cpmmissionelle Verhandlung, welcher ein pädagogischer, ein technischer und thunlichst S 2) auch ein ärztlicher Fachmann beizuziehen ist, an Ort und Stelle anzuordnen und zu derselben den verstärkten Ortsschulrath 34 des Gesetzes vom 29. April 1873, L. G. Bl. Nr. 21; Nr. 52 d. S.), im Falle des Z 35 aber die Gemeindevertretung vorzuladen4 Der Verhandlung ist der Ausweis der eingeschulten Ortschaften, Ortsschaftstheile, Weiler re. und der daselbst befindlichen schulpflichtigen Kinder nach einem fünfjährigen Durchschnitte (Z 1 des Gesetzes vom 29. April 1873, L. G. Bl. Nr. 21; Nr. 52 d. S.), dann über die Jahresschuldigkeit des Schulsprengels an directen Steuern sammt dem Drittelzuschlage zugrunde zu legen, bei der Erörterung und Bcrathung über das Banprogramm die Anzahl der schulpflichtigen Kinder, die Bestim¬ mung des § 11 R. V. G., dann des 8 33 des Gesetzes vom 29. April 1873, L. G. Bl. Nr. 22,und die bezüglichen Anordnungen der gegen¬ wärtigen Vorschrift sich gegenwärtig zu halten, und ist sodann zur commissionellen Erhebung des vorher auszumittelnden Baugrundes zu schreiten, wobei nebst dem Vauprogramme die Lage, Beschaffenheit und das Flächenmaß, dann der fachmännische Befund über die Eignung des Baugrundes für den Schulbau im Commissionsprotokolle genau dar¬ zustellen ist, welchem zugleich ein Situationsplan beizuheften ist, worin auch die nächste Umgebung des Bauplatzes zum Ausdruck zu gelangen hat. Gehört der für geeignet befundene Baugrund nicht der Schul¬ gemeinde an, ist, wo thunlich, gleichzeitig auch dessen Besitzer über die Bedingungen der lastenfreien Abtretung des Baugrundes an die Schul¬ gemeinde einzuvernehmen, in welcher Beziehung der Tabularextract und der Catastralbesitzbogen über die abzutretende Parcelle, beziehungsweise der Realität, zu welcher dieselbe gehört, einzuholen. ' Dermalen ist in allen Fällen der Ortsschulrath vorzuladen, nachdem die Bestimmungen bezüglich des verstärkten Ortsschulrathes (W 34 und 35 des Gesetzes vom 29. April 1873, L. G. Bl. Nr. 2l) durch Z 43 des Gesetzes vom 9. März 1879, L. G. Bl. Nr. 13 (Nr. 52 d. S.), aufgehoben wurden. Außerdem wäre zu den fraglichen commissionellen Verhandlungen aber auch die Gemeinde¬ vertretung, bezw. die Gemeindevertretungen beizuziehen, da die Schulbaukosten von der Ortsgemeinde, bezw. falls mehrere Ortsgemeinden ganz oder theilweise zu einer Schule gehören, von der Gesammtheit der betreffenden Ortsgemeinden zu tragen sind; s. diesbezüglich die Anmerkung zu Art. I, Z 3 des Gesetzes vom 28. December 1884, L. G. Bl. 1885 Nr. 1 (bei Nr. 52 d. S.). - An Stelle des Z 33 des Gesetzes vom 29. April 1873, L. G. Bl. Nr. 22, gilt dermalen ß 5 des Gesetzes vom 29. November 1890, L. G. Bl. Nr. 23 (Nr. 61 d. S.). 286 I. Reichsgesetze und Ministerin!-Verordnungen. 30. Im Falle, dass der Besitzer in diese Abtretung nicht willigt oder Bedingungen stellt, welche nach dem Commissionsbefunde eine angemessene Schadloshaltung überschreiten, in welche daher die Schulgemeinde nicht eingehen zn können erklärt, ist die Erhebung wegen Erwerbung eines geeigneten Baugrundes in der Gegend, wo mit Rücksicht auf die Bestim¬ mung des Z 1 des Gesetzes vom 29. April 1873, L. G. Bl. Nr. 21 (Nr. 52 d. S.), und Z 2 der gegenwärtigen Vorschrift die Schule gebaut werden soll, auf die übrigen Liegenschaften dieser Gegend zu erstrecken und bei Eruierung anderweitiger geeigneter Baugründe mit den betref¬ fenden Besitzern wegen der Abtretung für die Schule das Einvernehmen zu Pflegen. Bei anstandslosem Befunde über Eignung und Erwerbung des Baugrundes veranlasst zugleich auf Grundlage des festgestellten Bau¬ programmes der Bezirksschulrath bezüglich der Schulbauten außer der Landeshauptstadt durch den betreffenden bautechnischen Beamten der k. k. Bezirkshauptmannschaft, bezüglich der Schulbauten in der Landeshaupt¬ stadt aber durch den Stadtmagistrat die Ausfertigung der Baupläne und Kostenübcrschläge. Im Falle, dass die Erwerbung eines geeigneten Baugrundes für den Schulbau nur im Wege der^Expropriation bewirkt werden kann, hat sich jedoch zuvor der k. k. BezirMchülräth im Hinblicke auf die Com- petenzbestimmungen der ZZ 54 und 56 der Staatsministerialverordnung vom 8. December 1860 (R. G. Bl. Nr. 268), an die betreffende k. k. Bezirkshauptmannschaft um die Einleitung des Expropriationsverfahrens zu verwenden und nach dem Resultate der Expropriationsverhandlung in Bezug auf Baugrund und die Ausfertigung des Bau- und Kosten- operates das Erforderliche zu veranlassen. Nach Feststellung des Bauprogrammes und Sicherstellung des Baugrundes und nach Entfertigung des Bau- und Kostenoperates ist vom Bezirksschulrathe die commissionelle Verhandlung in Absicht auf die > Mit d. E. d. L. Sch. R. für Kram vom 16. Jänner 1893, Z. 129/L. Sch.R., erhielten die Bezirksschulrathe die Weisung, bei vorkommenden Schulbauten vor Anfertigung der Detailprojecte stets im Sinne der Ministerialverordnung vom 19. Juli 1875, Z. 2868 (Nr. 30 d. S.), das Bauprogramm endgiltig festzustellen, auf Grund desselben dem technischen Sachverständigen in der Regel und ins¬ besondere bei Bauten, deren Inangriffnahme in weiter Ferne steht, vorläufig nur die Verfassung von Projectsskizzen im Maßstabe von 1 : 200 mit Angabe der approximativen Kosten des Baues aufzutragen und erst dann die Baupläne und die detaillierten Kostenvoranschläge zu verlangen, wenn gegen die Projects¬ skizzen und den approximativen Kostenvoranschlag keine Einwendungen erhoben werden und zum Baue, rejpective zur Vergebung des Banes geschritten werden soll. 288 I. Reichsgesetze und Ministerial-Verordnungen. 30. Ausführung des Bauoperates und der zu diesem Behufs festzustellendeu Maßnahmen mit dem verstärkten Ortsfchulrathe, beziehungsweise mit der Geineindevertretung fortzusetzen/ wobei der Bauplan und der Kosten¬ voranschlag mit dem Preisverzeichnisse, die Sicherstellung des Baufondes, die Art der Einzahlung oder Leistung, die Modalität der Bauausführung lob und inwieferne nämlich in eigener Regie oder im Wege einer Minuendo-Licitation), die Anordnungen über Bauaufsicht re. zu berathen und wenn möglich durch Einverständnis festzustellen sind. Die Erledigung der Verhandlung, sowie die Entscheidung über die vorgekommenen Ein¬ sprachen steht der Bezirksschulbehörde (ß 23 des Gesetzes vom 25. Februar 1870, L. G. Bl. Nr. 11 unter Freilassung des gesetzlichen Jnstanzen- zuges zu. Bei der Erledigung der Verhandlung ist sich gegenwärtig zu halten, dass durch die in gegenwärtiger Vorschrift enthaltenen rein bautechnischen Bestimmungen, namentlich betreffs der Heizung und der Ventilation, der stete Fortschritt in diesem Fache keineswegs gehindert werden soll, daher auch andere zweckmäßige Vorrichtungen nicht ausgeschlossen sind, nur müssen letztere in den Bauplänen ersichtlich gemacht werden. In Fällen, wo zu dem Baue eine Unterstützung aus Landes¬ oder Staatsmitteln angesprochcn wird, ist vor der weitern Erledigung die Verhandlung an den ^andesschulrath mit deni geeigneten Anträge zu leiten, welcher nach eingehöltem bautechnischen Gutachten des Bau¬ departements zunächst über die aus Landesmitteln zu bewilligende Aus¬ hilfe das Einvernehmen mit dem Landesausschusse Pflegt und nach dem diesfälligen Erfolge und mit Rücksicht auf den Grad der Dürftigkeit und Unterstützungswürdigkeit der Schulgemeinde einer- und die Größe der ungedeckten Baukosten andererseits nach Maßgabe der bezüglichen Bedeckung im Finanzgesetze innerhalb des im 8 40, lit. b, der mit Aller¬ höchster Entschließung vom 14. September 1852, eröffnet mit Ministerial- verordnung vom 19. Jänner 1853 (R. G. Bl. Nr. 10), genehmigten Competenzvorschrift normierten Ausmaßes über die Gewährung einer Unterstützung aus Staatsmitteln mit Hinblick ans den Z 36 des Schul¬ aufsichtsgesetzes vom 25. Februar 1870, L. G. Bl. Nr. 11 (Nr. 51 d. S.), selbst entscheidet, bei allfällig höherem und begründet anerkanntem An¬ sprüche aber den Act an den Minister für Cultus und Unterricht mit deni geeigneten Anträge zur höheren Entscheidung vorlegt, was auch > S. die Anmerkung ' auf Seite 284. Gegenwärtig H 17 des Gesetzes vom 9. März 1879, L. G. Bl. Nr. 13 (Nr. 51 d. S.). 290 I- Reichsgesetze und Ministerial-Verordnungen. 30. dann zu geschehen hat, wenn das Ministerium sich die Verfügung über hierauf bezügliche, im Finanzgesetze bewilligte Biittel vorbehielte. Für die Art und Weise der Bauführung, für die Bestreitung des Kostenaufwandes, für die Anforderung der Geldbeträge oder Natural¬ leistungen u. s. io. sind die Bestimmungen der rechtskräftig erledigten commissionelleu Verhandlung maßgebend. Kraft der dem Bezirksschul- rathe in Gemäßheit des Z 23 des citierten Schülaufsichtsgesetzes * zu- kommeuden Oberaufsicht über Schulbauten hat derselbe darauf zu halten, dass die Schulbauten nach dem genehmigten Bauplane solid und dauer¬ haft zur Ausführung gelangen, dass die vorgeschriebenen Einrichtungs¬ stücke in der voranschlagsmäßigen Qualität und Quantität zeitgerecht beigestellt werden, und die vorschriftsmäßige Collaudierung zu veranlassen. Derselbe Vorgang ist bei Um- und Erweiterungsbauten bestehender Schulhäuser zu beobachten. Zur bautechnischen Erhebung der Baugründe, zur Entfertigung der Situations- und Baupläne und Kostenüberschläge für Schulbauten und Schüleinrichtung außer dem Bereiche der Landeshauptstadt, zur etwa erforderlichen bautechnischen Ueberwachung des Schulbaues und Vor¬ nahme der Collandierungen sind die technischen Organe der politischen Behörden berufen. Für den Vorgang bei Erbauung von Bürgerschulen, worüber im Falle des Z 35 des Gesetzes vom 2d. April 1873, L. G. Bl. Nr. 21 (Nr. 52 d. S.), und Art. VII des Gesetzes vom 19. December 1874, L. G. Bl. Nr. 37 (bei Nr. 52 d. S.), mit der Gemeindevertretung/ in den übrigen Fällen aber im verstärkten Bezirksschulrathe (Z 23 des Schulaussichtsgesetzes * in Verbindung mit Z 33, Alinea 3, §34 des Gesetzes vom 29. April 1873, L. G. Bl. N. 21 sNr. 52 d. S.s, und Art. IX des Landesgesetzes vom 19. December 1874, L. G. Bl. Nr. 37 (bei Nr. 52 d. S.s), die Verhandlung einzüleiten und zu Pflegen ist, ist rücksichtlich der Erhebung und Auswahl des Baugrundes, der Ausfertigung des Bau- und Kostenoperates, Sicherstellung des Bauaufwandes, der Art der Bauführung, Banaufsicht und Collaudierung die oben rücksichtlich der Schulbauten gegebene Anleitung zur Richtschnur zu nehmen — bei Berathung des Bauprogrammes, welche den übrigen Amtshandlungen voranzugehen i Gegenwärtig H 17 des Gesetzes vom 9. Mürz 1879, L. G. Bl. Nr. 13 (Nr. 51 d. S.). - Nttmlich in jenen Füllen, wo der Schulbezirk aus einer einzigen Gemeinde besteht, also dermalen im Stadtschulbezirke Laibach. 292 I. Reichsgesctze und Ministerin!-Verordnungen. 30. hat, aber die Besuchsziffer der Schüler für die zu errichtende Bürger¬ schule mit Rücksicht auf die Auzahl der die Volksschule im Orte, wo die Bürgerschule zu bestehen haben wird, und in den zunächst umliegenden Ortschaften besuchenden Schüler, von wo aus die Bürgerschule besucht werden kann, dann mit Rücksicht aus die Schülerzahl der drei höheren Altersstufen von den übrigen Schulorten des Bezirkes, sowie urit Erwägung der landwirtschaftlichen, gewerblichen und sonstigen Verhältnisse der Bevölkerung nach einem Wahrscheinlichkcitsmaßstabe zu crmittclu und der Feststellung des Bauprogrammes zugrunde zu legend Alle Schulhäuser sind gegen Feuersgefahr zu assecuricrcn und, wo möglich, auch mit einem gut construierten Blitzableiter zu versehen. Die Genehmigung der Bauprojecte für die zu Lehrer-Bildungs¬ anstalten gehörigen Uebuugsschulen bleibt dein Ministerium für Cultus und Unterricht Vorbehalten. Temperatur der Schullocale. K 21. In jedem Schulzimmer ist ein Thermometer 1'2 bis 1'5 Meter über dem Boden aufzuhängen, und zwar an einer Stelle, deren Temperatur als die mittlere des Zimmers anzunehmcn ist. Die Temperatur soll während der ganzen Schulzeit der Regel nach 14 bis 15" U. nicht übersteigen. Bei einer Temperatur im Schulzimmer unter 13° R. muss ohne Rücksicht auf die Jahreszeit geheizt werden. Der Lehrer muss sofort für Abhilfe sorgen, wenn die Schüler über zu starke Hitze oder Külte sich beklagen. Die subjectiven Empfindungen des Lehrers dürfen niemals maßgebend für die Temperatur des Schül- zimmers sein. Lüften der Schullocalc 8 22. Auf den richtigen Gebrauch der Ventilationseinrichtungen (8 12) hat der Lehrer sein besonderes Augenmerk zu richten. Die Lüftung mittelst Oeffnens der Fenster und Thüren muss, und zwar auch im Winter, sowohl in den Zwischenpausen (§23 der Schul- uud Unterrichtsordnung), als auch nach dem Schlüsse der Schulstunden vorgenommen werden. > Vergleiche Art. IV. des M. E. vom 8. Juni 1883, Z. 10.816 (Nr. 5 d. S.). 294 I. Reichsgesetze und Ministerin!-Verordnungen. 30. Reinhaltung der Schullocnlc. tz 23. Schulzimmcr, Treppen und Gänge sollen in der Regel täglich von Schmutz und Staub sorgfältig gereinigt und während des Schuljahres wenigstens viermal, nach Bedürfnis und Ivo immer möglich auch öfter uud gründlich ausgewaschen werden. Durchgreifendere Reinigungen des ganzen Schulhauses, Anstreichen der Wände u. dergl. sind in den Hauptferien so zeitig vorzunehmen und so rasch zu fördern, dass alles vor dem Wiederbeginne des Unterrichts gehörig trocknen kann. Die Schulbänke sind einige Zeit nach dem Auskehren des Schul¬ zimmers abzuwischen, Wände, Oefen, Kästen, Tafeln abzustauben. Die Fenster sind stets rein zu erhalten. Mit Wasser angelanfene Fensterscheiben sind fleißig abzuwischen, ebenso die Gesimse beim Auf- thauen der gefrorenen Fensterscheiben. Nasse und schmutzige Kleidungsstücke, Regenschirme und dergleichen sollen, wo möglich, außerhalb des Schulzimmers abgelegt werden können. Dass die Schüler vor dem Eintritt ins Schulzimmer die Fu߬ bekleidung gehörig reinigen und an den Gebrauch der hiezu vorhandenen Einrichtung (Z 4) sich gewöhnen, hat der Lehrer sorgfältig zu überwachen. Ein Waschbecken nebst Handtuch zum Reinigen der Hände soll in keiner Schule fehlen. Auf die Reinhaltung der Aborte ist ganz besonders zu achten. Die Sitzbretter sollen täglich gereinigt, der Boden mindestens einmal in der Woche ausgewaschen werden. Die Aborte sind rechtzeitig zu leeren, regelmäßig zu lüften und zeitweilig zu desinficieren. Licht der Schullocale? Z 24. Nächst dem Gehirn bedarf das Auge des Kindes während des Unterrichtes der sorgfältigsten, schonendsten Berücksichtigung und ist daher von dem Lehrer alles zu beobachten, was zur Erreichung dieses Zweckes dienlich erscheint. Zum Schutze der Augen gegen blendendes Sonnenlicht hat der Lehrer die Fenstervorhänge (Z 10) stets in der geeigneten Weise zu handhaben und insbesondere dafür zu sorgen, dass das Einfallen des Lichtes von zwei entgegengesetzten Seiten des Schulzimmers vermieden ' S. den M. E. vom 26. November 1878, Z. 15.213, gegen das Ueber- handnehmen der Kurzsichtigkeit unter der Schuljugend »ab Nr. 36 d. S. 296 I. Reichsgesetze und Ministeriell-Verordnungen. 30 und das etwa von dorn eiufalleude Licht entweder ganz abgesperrt oder nach Bedürfnis gedämpft wird. Auch hat der Lehrer beini Unterricht die Aufstellung der Schül- und Wandtafeln, Wandkarten n. dergl. zwischen zwei hell erleuchteten Fenstern sorgfältig zu vermeiden. Bei Zwielicht darf kein Unterrichtsgegenstand, welcher die Angen anstrengt, vorgenommen werden. Die sogenannte Location der Schiller nach ihren Leistungen darf in den Volks- und Bürgerschulen nicht stattfinden. Kurzsichtigen Schülern ist stets ein geeigneter Platz anzuweisen. Beschaffenheit der Lehr- nnd Lernmittel. Z 25. Bezüglich der Wandtafeln zum Schreiben ist darauf zu achten, dass sie vollkommen eben, recht schwarz nnd, um das Auge zu schonen, von matter Farbe seien. Besteht die Tafel aus Holz, so muss dieses astlos, von gehöriger Härte und recht ausgetrocknet sein. Der Anstrich muss fleißig erneuert werden. Alles, was auf die Wandtafeln aufgetragen wird, soll sich für das Auge in der rechten Weise hervor¬ heben. Um die Wandtafeln rein zu erhalten, dürfen Schwamm und Wasserbecken in keiner Schule fehlen. Um sie in die richtige Stellung zum Auge des Schülers zu bringen, empfehlen sich freie Rahmenständer, welche der darin um eine Achse sich bewegenden Tafel jede beliebige Stellung zn geben gestatten. Besondere Vortheile bieten Wandtafeln, welche, in Rahmen und Nuten laufend, mittelst eines Gegengewichtes auf- und niedergezogen werden können. Neben den Wandtafeln sind die allgemeinen Anschauungsmittel (Modelle, bildliche und plastische Lehrmittel, Vorlagen für den ersten Sachunterricht, Lehrtafeln, Rechentabcllen, Noten- und Singtabellen, Schreib- und Zeichenvorlagen n. dergl.) sorgfältig zu beachten. Dieselben werden durchwegs ihrem unterrichtlichen Zwecke um so besser entsprechen nnd zugleich zur Schonung der Sehorgane um so eher dienen, in je größerem Maßstabe die darauf befindlichen Darstellungen ausgeführt sind, und je mehr die letzteren durch ein richtiges Verhältnis von Licht und Schatten, durch Anwendung kräftiger Farben und durch Maßhalten in Aufnahme von Gegenstände!: und Bezeichnungen die betreffenden Bilder klar, leicht, bestimmt und dadurch fassbar hcrvortreten lassen. Bei der Auswahl geographischer Wandkarten ist zu beachten, dass sie nicht durch Neberladung mit Detail in Namen und Zeichen nnd darin verschwommene Darstellung das Auge schädigen. Bei den Zeichenvorlagen 298 1. Reichsgesetze und Ministerial-Verordnungen. 30. ist auf eine kräftige Vorzeichnung in großem Maßstabe, namentlich auf eine scharfe Hervorhebung der charakteristischen Umrisse zu sehen. Bei den Anschauungsmitteln für den Elementarunterricht, die viel gleich¬ artiges darstellen, ist zu berücksichtigen, dass das Einzelne gegenüber dem anderen recht deutlich sich abhebe, dass das richtige Größenverhältnis der einzelnen Gegenstände untereinander cingehalten, und dass durch passende Verwendung verschiedener Farben, durch zweckmäßige Gruppierung und durch praktische Einrichtung der Versinnlichungsapparate die Auf¬ fassung durch das Auge erleichtert werde. Eiue um so größere Sorgfalt erheischen die Lehrmittel der Schüler. Bei den Schulbüchern ist mit aller Entschiedenheit zu halten auf sattes, nicht graues Papier, auf einen deutlichen, kräftigen, nicht blassen und nicht engen Druck, ferner auf desto größere Schriftformen, je jünger die Schüler sind. Bezüglich der Landkarten, Schulatlantcn und dergleichen gilt auch das bezüglich der Lehrmittel Gesagte. Der Gebrauch der Schreibtafeln (natürlicher oder künstlicher Schiefer¬ tafeln) ist aus das nothwendigste zu beschränken und thunlichst bald durch Anwendung des Schreibpapieres zu ersetzen. Das in der Schule zu verwendende Papier soll fest, satt, gut geleimt und sowohl für das Schreiben als für das Zeichnen von gehöriger Weiße sein. Schulzeit. 8 26. Eine Verlängerung des Vormittagsunterrichtes zugunsten des (ganz oder theilweise) freien Nachmittags darf unter keinem Umstande stattfinden. Hausaufgaben. Schüler sind mit Hausaufgaben nicht zu überhäufen. Ebenso ist es gegen die Gesundheitslehre, wenn die Schüler für die Ferienzeit so viele Arbeiten erhalten, dass der Zweck der Ferien völlig vereitelt wird. Bei Stellung der Hausaufgaben soll der Lehrer das Alter, die örtlichen und häuslichen Verhältnisse und die Jahreszeit angemessen berücksichtigen. Hausaufgaben zwischen der Vor- und Nachmittagsschule sind durchaus untersagt. Um sich versichert halten zu können, dass den Schülern die nöthige Zeit zur Erholung und zur Nachtruhe frei bleibt, sollen, wo mehrere Lehrer in einer Classe Unterricht ertheilen, sich die Lehrer in ihren Conferenzen über Zahl, Umfang und richtigen Wechsel der Hausaufgaben verständigen. 300 I. Reichsgesetze und Ministerin!-Verordnungen. 30. Stnndcnplänc. K 27. Bei der Aufstellung der Stundenpläne ß 27 der M. B. vom 12. Juli 1869, R. G. Bl. Nr. 130, womit Über¬ gangsbestimmungen znr Durchführung des Volksschnlgesetzes erlassen wurden, hat folgenden Wortlaut: Bei der Ausstellung des Stundenplanes für die allgemeine Volksschule sind folgende Gesichtspunkte festzuhalten: 1. ) Gegenstände, welche am meisten Sammlung oder eine größere geistige Anstrengung von den Schülern fordern, sind auf die Vormittagsstunden nnd in Halbtagsschnlcn auf die ersten Stunden anzusetzen. 2. ) Für Zeichnen, Schreiben und Singen sind in ungetheilten einclassigcn und in mehrclassigen Schulen die Nachmittagsstunden zu benützen. 3. ) Keinem Gegenstände soll in derselben Classe oder Abtheilnng mehr als eine Stunde fortlaufend gewidmet werden. 4. ) Der Stundenplan muss cs möglich machen, dass der Lehrer zur gleichen Zeit sämmtliche ihm zngewiesenen Schüler in einen, nnd demselben Gegenstände beschäftigen kann. 5. ) Der Stundenplan muss so übersichtlich als möglich sein. In der Aufeinanderfolge der verschiedenen Gegenstände muss möglichst Gleichmäßigkeit herrschen, damit Lehrer und Schüler sich leicht in die Tagesordnung finden. 302 I. Reichsgesetze und Ministerial-Verordmmgen. 30. Ueberdies ist Knaben und Mädchen das Tragen eines Ränzchens anzurathen, das Büchertragen unter dem linken Arme zu untersagen. Um die physische Entwicklung der Schüler zu befördern und eine gute körperliche Haltung derselben zu erzielen, empfehlen sich insbesondere dort, wo nicht bereits ein ordentlicher Turnunterricht stattfindet, in den Nnterrichtspausen gymnastische Hebungen und Spiele, ebenso an freien Nachmittagen Spaziergänge der Lehrer mit den Schülern. Bei den Uebnngen im Gesänge ist das Stimmorgan der Kinder vor zu früher oder zu großer Anstrengung, sowie vor allen verderblichen Einflüssen zu hüten und ist jeder krankhaften Disposition aufmerksam vorzubengen. Auch darf der Lehrer nie vergessen, dass die Pubertätsjahre, insbesondere bei den Mädchen, immer eine gewiße Schonung in Bezug auf vorwiegend geistige Thätigkeiten erheischen. In den Stunden für weibliche Handarbeiten, namentlich bei Nadelarbeiten, müssen wiederholte kurze Ruhepausen eintreten, worin die Kinder eine ihrer Arbeitsstellung entgegengesetzte Lage einnehmen und das Auge frei auf entferntere Gegenstände schweifen lassen. Reinlichkeit der Schulkinder. 8 29. Bezüglich der pflichtmäßigen Sorge des Lehrers für die Rein¬ lichkeit der Schüler wird auf den 8 22 der Sch. n. U. O. (Nr. 12 d. S.) gewiesen. Die Schüler sollen nie anders, als rein gewaschen an Händen und Gesicht und mit ordentlich gekämmten Haaren in der Schule erscheinen. Zu diesem Ende soll der Lehrer von Zeit zu Zeit vor Anfang der Schule die Kinder mustern und diejenigen, welche unsauber zur Schule kommen, entweder nach Hause schicken, um sich reinigen zu lassen, oder die Reinigung sofort außerhalb des Schulzimmers vornehmen lassen. Es darf nicht geduldet werden, dass Mädchen, deren Haare nicht in Ordnung sind, mit einer Haube oder sonstigen Kopfbedeckung diesen Mangel verhüllen. Natürliche Bedürfnisse der Schulkinder. 8 30. In der Regel soll den Schülern nicht versagt werden, während des Unterrichtes zur Befriedigung natürlicher Bedürfnisse ab¬ zutreten. Der Lehrer hat aber die Schüler mit Vorsicht daran zu gewöhnen, dass sie für diesen Zweck die Unterrichtspausen benützen. Es ist nicht zu dulden, dass die Schüler zu lange in den Aborten verweilen, auch sollen in der Regel nie mehrere Schüler zugleich während des Unterrichtes abtreten dürfen. Z04 I- Reichsgesetze und Ministerial-Verordnungen. 30. Schlnssbestimmungen. Z 31. Jedem Lehrer wird es zur strengsten Pflicht gemacht, mit den Grundsätzen der Gesundheitslehre sich bekannt zu machen und dieselben nicht nur in allen seinen Beziehungen zur Schuljugend in Anwendung zu bringen, sondern auch nach Thunlichkeit dahin zu wirken, dass ebenso die Hansdiätetik all dasjenige beachte, was zur richtigen physischen Er¬ ziehung der Kinder während der Schulzeit gehört. Der Lehrer hat die Aufgabe der Schule, nicht allein die geistigen, sondern auch die leiblichen Kräfte und Fähigkeiten jedes einzelnen Schülers einer möglichst allseitigen harmonischen Entwicklung zuzuführen und den alten Satz, dass nur in einem gesunden Körper eine gesunde Seele wohne, sich stets gegenwärtig zu halten. Er hat all demjenigen, was in dieser Beziehung auch die Sch. u. U. O. (Nr. 12 d. S.) vorschreibt, genau zu entsprechen. Die Orts-, Bezirks- und Landesschulbehörden haben die der gegen¬ wärtigen Verordnung entsprechende Einrichtung der Schulhäuser, sowie die Befolgung der bezüglich der Gesundheitspflege in den Schulen neben den Forderungen der Sch. u. U. O. (Nr. 12 d. S.) besonders beigefügten Normen genau zu überwachen, und wo sich Mängel und Gebrechen zeigen, solche sofort abzustellen oder nach Erfordernis die Anträge an die höhere Behörde zu stellen. In Betreff der Verpflichtung der Sanitätsorgane zur sanitären Ueberwachung der Schulen wird im allgemeinen auf das Gefetz vom 30. April 1870, R. G. Bl. Nr. 68, gewiesen. Außerdem ist bei jeder Bezirksschulbehörde eine besondere ständige Commission für die Schulgesundheitspflege zu bilden. In dieselbe ist der Bezirksarzt, in der Landeshauptstadt der Amtsarzt des Magistrates oder ein anderer ärztlicher Fachmann als ordentliches Mitglied zu berufen. Dieser hat in sanitären Gegenständen geeignete Rathschläge zu ertheilen, den in dieser Beziehung wahrgenommenen Uebelständen an Ort und Stelle Abhilfe zu schaffen, von Zeit zu Zeit bei Gelegenheit der sonstigen Berufs¬ oder Dicustgänge oder Dienstreisen Revisionen der der Bezirksschulbehörde untergeordneten Schulen vorzunehmen, hierüber an letztere zu berichten und die erforderlichen Anträge zu stellen. Die näheren Instructionen für die ärztlichen Schuliuspectionen sind von den Landesschülbehörden zu erlassen.' Für Aerzte, welche sich um die Schulgesundheitspflege besonders verdient machen, können neben entsprechender Anerkennung auch Remune¬ rationen aus Staatsmitteln beim Ministerium für Cultus und Unterricht in Antrag gebracht werden. ' S. die bezügliche, mit Kdmchg. des L. Sch. R. für Kram vom 24. August 1877, Z. 1150, L. G. Bl. Nr. 13, veröffentlichte Instruction snb Nr. 68 d. S. 306 l. Reichsgesetze und Ministerin!-Verordnungen. 31. Nr. 31. M. D. vom 13. Jänner 1876, Z. 18.752 (W. D. Dl. 1876 Ur. 5), betreffend die Lehrmittel für Naturgeschichte und Naturlehre an Bolks- und Bürgerschulen. Ich finde mich bestimmt, anzuordnen, dass naturhistorische Objecte und physikalisch-chemische Apparate zur Verwendung als Lehrmittel an Bolks- und Bürgerschulen einer allgemeinen Zulässigkeitserklärnng von Seite des Unterrichtsministeriums fortan nicht mehr bedürfen und sonach Z 1 der Ministerial-Verordnung vom 25. März 1873, Z. 1418 (Nr. 22 d. S.), auf diese Lehrmittel keine Anwendung zu finden hat. Da bei dem Unterrichte in der Naturgeschichte das locale Vor¬ kommen, sowie die speciellen Bedürfnisse der einzelnen Schulen vor allem zu berücksichtigen sind und an vielen Orten die Naturkörper der Heimat und ein entsprechend eingerichteter Schulgarten reiche Anschauungsmittel bieten können, so lässt sich eine allgemein giltige Norm über den Bedarf für die naturgefchichtliche Lehrmittelsammlung an Volks- und Bürger¬ schulen nicht feststellen, und es wird daher den Bezirks- rind Landes¬ schulbehörden obliegen, von Fall zu Fall hierüber zu entscheiden. Die Versuche beim Unterrichte in der Naturlehre sind an Volks¬ und Bürgerschulen nur niit den einfachsten Hilfsmitteln auszuführen, und sind die Schüler stets auf die wichtigsten physikalischen und chemischen Veränderungen des bürgerlichen Lebens, sowie auf die Erscheinungen in der Natur aufmerksam zu machen, so dass zu einem fruchtbaren Unterricht in der Naturlehre innerhalb des den Volks- und Bürger¬ schulen gesteckten Lehrzieles nur wenige Apparate erforderlich sind. Der Umfang des physikalisch-chemischen Lehrapparates wird nach der Schnl- kategorie verschieden sein, worüber in den einzelnen Fällen die Bezirks- nnd Landesschnlbehörden nach den Lehrplänen zu entscheiden haben werden. Für achtclassige allgemeine Volksschulen und für Bürgerschulen, deren Lehrpläne durch die Ministerial-Verordnung vom 18. Mai 1874, Z. 6549U fcstgestellt wurden, genügen folgende Apparate und Utensilien: I. Apparate: Krämerwage mit hydrostatischer Wagschale, mit hohlem Würfel und genau hineinpassendem Massivcylinder; Gramm- gewichtssatz; Thermometer (Reaumur und Celsius); Hebel mit Stativ: Rollen; Flaschenzug; Wcllrad; Winde; Pendel mit den Längen 1, 4, 9, 16 ' S. bezüglich der Lehrpläne die Anmerkung zn Z 4 des R. V. G. 308 I. Neichsgesetze und Ministeriell-Verordnungen. 31. 32. auf einem Stativ; communiciereude Röhren; Auftriebapparat; Haar¬ röhrchen; Aräometer für leichte und schwere Flüssigkeiten mit Glas- cylinder; Barometer; Heber; Modelle einer Säugpumpe, Druckpumpe, Feuerspritze, eines Hcrousbrunuens und einer hydraulischen Presse; Stimmgabel; Labialpfeife; Zuugeupfeife; Hufeisenmagnet; Magnetnadel; Compass; Glas- und Hartgummistange; Elektrisiermaschine; Leydner- flasche; Elektroskop; galvanische Elemente; galvanoplastischer Apparat; Modell eines Telegraphen; gekrümmte Spiegel; Sammellinse; Zerstreu¬ ungslinse; Glasprisma; Stereoskop mit einer Sammlung belehrender Bilder; Camera obscura; Modell eines Fernrohrs. II. Utensilien: Werkzeuge; Spirituslampe mit Dochthülse, Blcchcylinder und Davy'schem Drahtnetz; Dreifuß; Tischstativ; Reibschale; Abdampfschalc; Retortenhalter; Eprouvetten sammt Gestell; Spritzflasche; Kochkolben; Glasflaschen; Glastrichter; Glasröhren; Retorten; Vorlagen; Glascylinder; Woulff'sche Flasche; Rührstäbe; Kautschukschläuche. Diejenigen Apparate, welche durch Ankauf erworben werden, seien so einfach als möglich. Dadurch werden wichtige didaktische Vortheile mit dauerhafter Construction und billigen Preisen der Lehrmittel sich vereinigen lassen. Die Landesschulbehörden haben hiernach das Erforderliche zu ver¬ anlassen und die Bezirksschulräthe auf diese Verordnung besonders auf¬ merksam zu machen. Nr. 32. M. E. vom 12. Mai 1877, Z. 16.885, Z. 998/L. Sch. U-, betreffend die Pflege des Musikunterrichtes, insbesondere der Kirchenmusik. (Auszugsweise.) Nach vielseitiger Wahrnehmung befindet sich die Kirchenmusik, welche, sorgfältig gepflegt, sittigend und veredelnd auf zahlreiche Kreise der Bevölkerung wirkt, in einem beklagenswerten Verfalle. Die Ursache dieser Erscheinung wird häufig in der geänderten Einrichtung der Lehrer- Bildnngsanstalteu gesucht, und es wird nicht nur von kirchlicher Seite, sondern auch von bewährten Fachmännern und von der betheiligten Be¬ völkerung selbst unter Hinweis darauf, dass eine Abhilfe zunächst mir durch die Volksschullehrer zu bewirken sei, au das Ministerium für Cultus und Unterricht das Ausinnen gestellt, entsprechende Maßregeln in dieser Richtung zu treffen. Z10 I. Reichsgesetze und Ministerin!-Verordnungen. 32. Wenngleich die Sorge für eine gute Kirchenmusik in erster Linie den Kirchenbehörden obliegt, so berührt diese Angelegenheit doch unzweifel¬ haft auch das Ressort der Cultns- und Unterrichtsverwaltung, der nicht nur überhaupt die Pflege aller geistigen Interessen zukommt, sondern die hier noch mit Rücksicht auf die Bestimmung der Volksschule und die gesetzliche Zulässigkeit der Verbindung des kirchlichen Organisten- und Chordienstes mit dem Schuldienste eine spccielle Aufgabe zu erfüllen hat. Es ist zu diesem Zwecke besonders nothwendig, dass den Lehramts¬ zöglingen neben demjenigen, was sie in diesem Lehrgegenstandc für das nächste Bedürfnis ihres künftigen Berufes sich anzueignen haben, in schul¬ freien Stunden auch noch ein weiteres Maß musikalischer Bildung ver¬ mittelt werde, um sie zu befähigen, einerseits den Wünschen so vieler Landgemeinden bezüglich der Uebernahme der Kirchenmusik entsprechen, andererseits durch Pflege der Musik bildend und veredelnd in weiteren Kreisen wirken zu können. Ich muss die thunlichste Einwirkung der k. k. Landesschulbehörde darauf in Anspruch nehmen, dass nicht nur der Musikunterricht in den Lehrer- und Lehrerinnen-Bildnngsanstältcn mit dem erwünschten Erfolge ertheilt werde, sondern dass auch die schon im praktischen Schuldienste befindlichen Volksschullehrer, insbesondere jene an Landschulen, die Pflege einer guten Kirchenmusik sich ernstlich angelegen sein lassen. Ebenso muss ich, da hiebei ein wichtiges Interesse der Bevölkerung in Frage steht, es als eine fortdauernde Aufgabe der k. k. Landes- und insbesondere der k. k. Bezirksschülinspectoreu bezeichnen, dass sie bei den Schulinspectionen persönlich auf ernstliche Pflege der Kirchenmusik und des kirchlichen Chorgesauges hinwirken. Indem ich die k. k. Landesfchnlbehörde ersuche, im Sinne dieses Erlasses die weiteren geeigneten Verfügungen zu treffen, erkläre ich zugleich meine Bereitwilligkeit, Verdienste der Musiklehrer der Lehrer- Bildungsanstalten, sowie der i m p r a k ti s ch c n D i e n st e st e h e n d e n Volksschullehrcr auch in dieser der Bildung und Veredlung des Volkes dienenden Richtung jederzeit angemessen zu würdigen, und wolle die k. k. Landcsschulbchörde bei geeigneten Anlässen, insbesondere bei An¬ trägen auf Remunerationen und Auszeichnungen, hierauf Rücksicht nehmen.' ' Aus einem besonderen Anlasse wurde vom Ministerium ausgesprochen, dass bezügliche Remnnerierungsanträge nur bei Vorhandensein ganz besonderer Verdienste und niemals über Ansuchen der betreffenden Lehrer, sondern nur ans Grund der amtlichen Jnspcctionsberichtc zu stellen sind. Unterm 20. Februar 1890, Z. 3406 (466 'L. Sch. R.), hat das Ministerium die Bestimmungen des Erlasses vom 12. Mai 1877, Z. 16.885, in Erinnerung gebracht. 312 I. Reichsgesetze und Ministerial-Verordnungen. 33. Nr. 33. M. E. vom 12. December 1877, Z. 19.603, Z. 2469/L.Sch.R., betreffend die Eintragung der Schulgebäude und Schulgrundstücke in die neu anzulegenden oder zu ergänzenden Grundbücher. Bei wiederholten Anlässen ist zu meiner Kenntnis gelangt, dass bei Durchsührung der Gesetze über die Ncnanlegung oder Ergänzung der Grundbücher in den Fällen, wo es sich uni die grnndbücherliche Eintragung der Schulgebäude handelt, seitens der mit der Vertretung der Schule betrauten Organe nicht durchwegs ein gleichförmiger Vorgang beobachtet wird. Ich finde daher dem k. k. Landesschulrathe als Richtschnur für solche Fälle Folgendes zu bemerken: Es kann keinem Zweifel unterliegen, dass, wo nicht specielle Um¬ stände eine besondere Ausnahme begründen, die öffentliche Volksschule . selbst als ju ristisch e Perso n das R echtsmbiect, deL gcsammten,' zur Schule gewidmeten Vermögens, mithin auch der Schillgebäude und Schnlgruud- stücke bildet, und dass daher die Schule als, im Eigenthume und im Besitze dieser Schulgebäude und Schulgrundstücke befindlich anzusehen ist. Mit Rücksicht hierauf erscheinen die zur Vertretung der Interessen der Schule berufenen Organe in allen öorkommeuden Fällen berechtigt und verpflichtet, den Anspruch zu erheben, dass die Schule als Eigenthümer in das neu anzulegcnde oder zu ergänzende Grundbuch eingetragen wird. Nur wo derzeit zwar nicht die Schule selbst, aber doch «die Schul¬ gemeinde» oder «der Ortsschulfond» als Eigenthümer eingetragen erscheint, ist gegen eine solche, allerdings nicht ganz correcte Formel keine Ein¬ sprache zu erheben, da hiemit die bleibende Widmung für den Schul¬ zweck genügend bezeichnet und daher aus einer solchen Eintragung irgend¬ welcher Nachtheil für die Schule nicht zu besorgen ist. In diesem Sinne wolle der k. k. Landesschulrath die geeigneten Weisungen an die unterstehenden Bezirksschulräthc gelangen lassen und denselben hiebei zugleich bemerken, dass sie keineswegs abzuwarten haben, bis sic im amtlichen Wege zur Kenntnis einer solchen im Zuge befind¬ lichen Verhandlung gelangen, sondern dass sie von amtswegen kraft ihres Rechtes zur Aufsicht über die gcsammten Schnlangelcgenheiten ihres Bezirkes sich von den vorkommenden Eintragungen der Schul¬ gebäude und Schulgrundstücke die Ueberzeugnng zu verschaffen und dieselben in Evidenz zu halten haben, und dass sie ferner im Einvernehmen mit ZI 4 I. Neichsgesetze und Ministerial-Bcrorduungen. 33. 34. den Ortsschulrütheu, welchen die ausschließliche Jngerenz in dieser Sache keinesfalls überlassen werden darf, auf die Eintragung in dem oben bezeichneten Sinne hinzuwirken, und falls die Eintragung in einer anderen Weise bereits stattgefunden hat, gegebenen Falls innerhalb der gesetzlichen Frist den vorgeschriebenen Weg zu betreten haben, um die Rectificiernng der Eintragung zu bewirken. Sollten sich diesfalls Schwierigkeiten ergeben, so wird die Unter¬ stützung der Finanzprocuratur in Anspruch zu nehmen sein. 'Nr. 34. M. E. vom 5. April 1878, Z. 5316 (M. A. Sl. 1878 Ur. 11), betreffend die Förderung des Spruchnnterrichtes in den Bolks- und Bürgerschule».' Mehrseitig werden Klagen über geringe Erfolge des Volksschulunter¬ richtes laut, insbesondere wird Beschwerde geführt, dass die sogenannten Realien (Geographie, Geschichte, Naturgeschichte und Naturlehre) vorzeitig in den Kreis der Lehrgegenstände treten, wodurch die Erfolge in den für die Schüler der Volksschule nothwendigsten Unterrichtsgegenstündcn, insbesondere in der Unterrichtssprache, beeinträchtigt werden. Der in dieser Frage maßgebende Standpunkt ist in den Normal¬ lehrplänen für allgemeine Volks- und Bürgerschulen (M. V. vom 18. Mai 1874, Z. 6549)2 klar dargelegt. In diesen Lehrplänen ist an dem Grundsätze sestgehalteu, dass auf den unteren und mittleren Stufen des Volksschulunterrichtes unter sämmtlichen Lehrgegenständen der Unter¬ richtssprache die überwiegende Mehrzahl von Lehrstunden zuzuwenden ist und dass die Realien erst auf den oberen Uuterrichtsstufen zu einer eingehenderen Behandlung zu gelangen haben. In den wenigen Stunden, welche auf den mittleren Stufen des Bolksschulunterrichtes den Realien wöchentlich zu widmen sind, sollen nach den Normallehrplänen nur einzelne naturgeschichtliche Individuen auf Grundlage der Anschauung und mit Benützung des Lesebuches behandelt und aus der Naturlehre in gleicher Weise nur die einfachsten Kenntnisse vermittelt werden; auch ' Wegen des Gebrauches einer einheitlichen Orthographie in den deutschen Lehr- und Lehrbüchern für den Bvlksschulnnterricht s. M. V. vom 2. Angnst 1879, Z. 4779 (Nr. 40 d. S.). S. die Anmerkung zu Z 4 R. B. G. Zig I. Reichsgesetze und Ministerial- Verordnungen. 34. sollen Bilder aus der Geographie und Geschichte, insbesondere der Heimat und des Vaterlandes, dem Kinde vorgeführt werden. Durch einen so begrenzten, der Fassungskraft der Kinder angepassten realistischen Unter¬ richt werden nicht nur allgemein wichtige pädagogisch-didaktische Vortheile erreicht, insbesondere die erforderliche erfrischende Abwechslung in den Lehrgang gebracht, sondern wird auch dem Sprachunterrichte eine wesent¬ liche Unterstützung geboten werden können. Da die Landesschnlbehörden bei der Feststellung der Lehrpläne für die allgemeinen Volksschulen ihres Verwältungsgebietes an diesen Grundsätzen festgehalten haben, so kann die Ursache minder günstiger Unterrichtserfolge in den dermalen bestehenden Lehrplänen nicht gesucht werden, zumal dsese in den einzelnen Ländern erst seit kurzer Zeit in Wirksamkeit stehen. Ich finde demnach anlässlich der eingangs erwähnten Klagen hinsichtlich des Unterrichtes in der Unterrichtssprache, welchem in der Volksschule eine ganz besondere Pflege zugewendet werden muss, noch Folgendes anznordnen: 1. ) Für die mehrclassigen Schulen ist, wofern es noch nicht geschehen, ein genauer, den vorgeschriebenen Lehrplan aussührender Lehrgang nach Massen und Abtheilungen anfzustcllen und ist dieser nach den zu sammelnden Erfahrungen von Zeit zu Zeit einer sorgfältigen Revision und etwa erforderlichen Verbesserung zu unterziehen.' 2. ) Die für den Unterricht in der Unterrichtssprache lehrplanmäßig be¬ stimmten Lehrstunden sind ausschließlich diesem Lehr g e g cnstan d e zu widmen und weitgehende, vom Gegenstände ablenkende sachliche Erklärungen sorg¬ fältig zu vermeiden. 3. ) Wenn Lesestücke aus den Realien in den Sprachunterrichtsstunden behandelt werden sollen, so dürfen nur solche Lesestücke gewählt werden, deren Inhalt durch eine sachgemäße Behandlung in den für die Realien bestimmten Lehrstunden den Schülern schon erklärt worden ist. 4. ) Auf den mittleren Stufen des Volksschulunterrichtes, insbesondere in der 3., 4. und 5. Classe der höher organisierten Schulen, ist eine ganz besondere Pflege der Kenntnis der Formen und dem Verständnisse des Banes des entfachen Satzes der Unterrichtssprache zuzuwenden, indem ein besonderer angemessener Unterricht in der Grammatik als Mittel zur Förderung sprachlicher Bildung auch in der Volksschule nicht entbehrt werden kann, und Fertigkeit im Erkennen und Unterscheiden der Formen, sowie Einsicht in die Elemente des Satzbaues der Unterrichtssprache von jedem Schüler, der zum erfolgreichen Besuche einer Mittelschule geeignet sein soll, unbedingt gefordert werden muss, ein gegenseitiges ' Die Herausgabe eines Lehrganges für den Unterricht an den Volks¬ schulen erfolgte mit Erl. des L. Sch. R. für Kraiu vom 19. März 1879, Z. 119 L. Sch. R.; derselbe wird im Sinne des von der krain. Landes-Lehrcrconferenz im Jahre 1891 gefassten Beschlusses mit Rücksicht auf die seitdem geänderten Ver¬ hältnisse einer Revision unterzogen werden und sodann eventuell in abgcänderter Fassung zur Neuausgabe gelangen. 318 I. Reichsgesetze und Ministerial-Verordnungen. 34. 35. Jneinandergreifen der Unterrichtsanstalten verschiedener Kategorien aber die Grundbedingung eines gesunden Schulorganismus ist. 5.) Soll der Sprachunterricht in den Volksschulen entsprechende Erfolge erzielen, so erscheint es ferner als unerlässlich, demselben auch an den Lehrer¬ und Lehrerinnen-Bildungsanstalten innerhalb der durch das Org. St. gezogenen Grenzen die sorgsaniste Pflege zuznwenden. Zur Förderung dieses Lehrgegen¬ standes, sowie überhaupt der thunlichsten praktischen Ausbildung der Zöglinge in der Unterrichtsertheilung in denjenigen Lehrgegenständen, durch welche die für die Schüler der Volksschule nach H 21 des R. B. G. nothwendigsten Kennt¬ nisse vermittelt werden sollen, wolle die k. k. Landesschulbehörde nach Anhörung der Lehrkörper für jede einzelne Lehrer- und Lehrerinnen-Bildungsanstalt das Verhältnis der Zahl der praktischen Hebungen, welche in den einzelnen Unterrichts- gegenstünden alljährlich zu halten sind, bestimmen und dabei als Grundsatz sest- halten, dass die Zahl der Lehrversuche in der Unterrichtssprache und im Rechnen die Zahl der Lehrübungen in den Realien weitaus überrage. Ich ersuche die k k. Landesschulbehörde, demgemäß das Weitere zu verfügen, den Bezirks- und Landesschulinfpcctoren die sorgfältigste Durchführung und Ueber- wachung der voranstehendcn Anordnungen nachdrücklichst zu empfehlen und in den über das Volksschulwesen alljährlich zu erstattenden Berichten insbesondere auch den Stand des Sprachunterrichtes eingehend zu schildern. Nr. 35. M. E. vom 22. Mai 1878, Z. 3477 (M. M A. 1878 Ur. 16), betreffend die jährliche Veröffentlichung eines Verzeichnisses der zum Lehrgebrauche in Volks- und Bürgerschulen allgemein zngclassenen Lehrbücher und Lehrmittel. Mit diesem Erlasse wurde zur Sicherung genauer Befolgung der den Gebrauch der Lehrbücher betreffenden Vorschriften die Anordnung getroffen, dass alljährlich ein Verzeichnis der Lehrbücher und Lehrmittel, welche zum Lchrgebrauche in den Volks- und Bürgerschulen allgemein zugelassen sind, durch das Verordnungsblatt für den Dienstbereich des Ministeriums für Cultus und Unterricht veröffentlicht werde. Zugleich wurde bei der Verlautbarung des ersten Verzeichnisses für 1878 bemerkt, dass bisher allgemein zugelassene Lehrbücher, welche in dem Verzeichnisse nicht enthalten sind, vom nächsten Schuljahre 1878/79 an, tu den Schulen nur in dem Falle gebraucht werden dürfen, wenn sie bis dahin durch eine neuerliche Entscheidung zum Lehrgebrauche für zulässig erklärt werden? ' Mit M. E. vom 7. September 1878, Z. 13.204 (Z. 1832/L. Sch. R), wurden die Laudesschulbehördcn angewiesen, die Lehrer an Volks- und Bürger¬ schulen aufmerksam zu machen, dass Gratisbeigaben zu Lehr- und Lesebüchern nur in dem Falle gebraucht werden dürfen , wenn diese Beigaben vom Ministerium für zulässig erklärt worden sind. 320 I. Reichsgesetze und Ministerial-Verordnungen. 35. Mit M. V. von, 25. Mai 1879, Z. 4994 (M. V. Bl 1879 Nr. 37), wurde ein neues Verzeichnis der znni Lchrgebranche in den Volks- und Bürgerschulen allgemein zugelassencn Lehrbücher und Lehrmittel veröffentlicht und bei diesem Anlasse zugleich angeordnet: 1. ) Von jeder neuen unveränderten Anflage eines allgemein zugelas¬ sencn Lehrbuches oder Lehrmittels, welches nach A 2 der hieramtlichen Verordnung vom 25. März 1873, Z. 1418 (Nr. 22 d. S.), einer neuerlichen Zuläjsigkeits- erklärung nicht bedarf, ist sogleich ein Exemplar dem Unterrichtsministerium vom Verleger cinzusenden. 2. ) Wenn ein zum Lehrgebrauche zugelassenes Lehrbuch oder Lehrmittel vergriffen ist und nicht wieder aufgelegt wird, ist dem Unterrichtsministerium hievon Anzeige zu erstatten. 3. ) Nicht nur auf dem Umschlags-, sonderu auch auf dem inneren Titel¬ blatte jedes zum Lehrgebrauche zugclassenen Buches, beziehungsweise Lehrmittels, ist der Ladenpreis ersichtlich zu machen. 4. ) Schreibhefte, welche außer den, Titel und dem Lineamente keinen Text oder keine wie immer geartete Abbildung enthalten, können ohne besondere Zulässigkeitscrklärnug in den Schulen gebraucht werden. Beim Gebrauche sowohl dieser als auch derjenigen Schreibhefte, welche mit Rücksicht auf ihren Text oder die bildlichen Darstellungen zum Lehrgebrauche für zulässig erklärt sind, haben die Lehrer und die Schulaussichtsorgane insbesondere darauf zu achten, dass das Papier fest, satt, gut geleimt nud von gehöriger Weiße sei. (Z 25 des M. E. vom 19. Juli 1875, Z. 2868, L. G. Bl. Nr. 22; Nr. 30 d. S.) Mit M. V. vom 27. Mai 1881, Z. 7973 (M. B. Bl. 1881 Nr. 31), wurde ein neues Verzeichnis der zum Lehrgebrauche in den Volks- und Bürgerschulen allgemein zugelassenen Lehrbücher und Lehrmittel veröffentlicht und bei diesem Anlasse angeordnet: 1. ) Der Gebrauch von Schreibheften mit Abbildungen und Texten aus der Naturgeschichte, Geographie, Geschichte, überhaupt mit Darstellungen, welche mit dem Schreibunterrichte in keinem unmittelbaren Zusammenhänge sind, wird fortan in den Volks- und Bürgerschulen allgemein untersagt. Nur solche, schon gegenwärtig approbierte Hefte können noch innerhalb der zwei nächsten Jahre, d. i. bis zum Schluffe des Schuljahres 1882/83, gebraucht werden. 2. ) Hefte mit Borschriftzeilen, Regeln oder Abbildungen über Federhaltung, überhaupt mit Darstellungen, welche unmittelbar den Schrcibunterricht betreffen, sind vom Gebrauche nicht ausgeschlossen, bedürfen jedoch hiezu der Genehmigung der betreffenden Landesschulbehörde. 3. ) Schreibhefte, welche außer dem Titel und dem Lineamente keinen Text oder keine wie immer geartete Abbildungen enthalten, können ohne besondere Genehmigung in den Schulen verwendet werden. 4. ) Beini Gebrauche jeder Art von Schreibheften haben die Lehrer und die Schulaussichtsorgaue insbesondere darauf zu achten, dass das Papier fest, glatt, gut geleimt und von gehöriger Weiße fei (Z 25 des M. E. vom 19. Juli 1875, Z 2868, L. G. Bl. Nr. 22; Nr. 30 d. S.) und dass jede durch den Unterricht nicht streng gebotene Auslage hintaugehalten werde. Mit M. E. vom 27. Mai 1885, Z. 9448, wurde anlässlich der Veröffent¬ lichung eines neuen Verzeichnisses der zum Lehrgebrauche in den allgemeinen Volks¬ schulen und in den Bürgerschulen zugelassenen Lehrbücher und Lehrmittel bemerkt: 322 I. Reichsgesetze und Ministerial-Verordnungen. 35. Einige ältere Lehrbücher, welche nach den Berichten der Landesschul¬ behörden an keiner Volksschule im Gebrauche sind, wurden aus dem Verzeichnisse ausgeschieden. Neue Lehrbücher, sowie neue, im Texte unveränderte Auflagen einzelner Theile der bereits als zulässig erklärten Lehrbücher, welche nach dem M. E. vom 2b. Mai 1879, Z, 4994 (s. oben), einer neuerlichen Zulässigkeitserklärung nicht bedürfen, aber dem Unterrichtsministerium behufs Aufnahme in das Schulbücher¬ verzeichnis vorzulegen sind, werden fortan mit Titeln zu versehen sein, aus denen sich zweifellos ergibt, ob das Buch, beziehungsweise Theil, für allgemeine Volks¬ oder für Bürgerschulen bestimmt ist. Diese Bestimmung findet jedoch auf Religions¬ lehrbücher keine Anwendung. Buchstabentäfelchen, Setzkasten, Rechenmaschinen und Lehrmittel für weib¬ liche Handarbeiten bedürfen zu ihrer Verwendung in den Schulen keiner hier¬ amtlichen Zulässigkeitserklärung. Gemäß M. V. vom 23. Juli 1885, Z. 11.853, ist der Gebrauch von ge¬ gitterten (quadrierten) Rechentafeln, Schreibheften u. s. f. in den Mittelschulen und in allen im Gebiete der Volksschule gelegenen Lehranstalten verboten. Die Directoren und Schulleiter haben den Schülern zu Beginn des Schuljahres die bezüglichen Weisungen zu geben und die Befolgung derselben zu überwachen. Mit M. V. vom 19. December 1885, Z. 23.017 (M. V. Bl. 1886 Nr. 2), wurde auf Grund eines Gutachtens des k. k. obersten Sanitätsrathes der Gebrauch liniierter Schreibhefte und Schreibtafeln, welche mit schrägen Richtungslinien (Diagonallinien) versehen sind, in den Mittelschulen und in allen im Gebiete der Volksschule gelegenen Lehranstalten wegen der Bedenklichkeit solcher Schreib¬ materialien für das Sehvermögen vom Beginne des Schuljahres 1886/87 an verboten. „ Mit M. E. vom 29. Mai 1890, Z. 10.731 (M. V. Bl. 1890 Nr. 36), wurde ein neues Verzeichnis der für allgemeine Volksschulen, für Bürgerschulen, für mit Volksschulen verbundene specielle Lehrcurse und für Mädchen-Fort- bildungscurse als zulässig erklärten Lehrbücher und Lehrmittel veröffentlicht und Folgendes beigefügt: Aus Anlass eines vorgekommenen Falles werden die k. k. Landesschul¬ behörden beauftragt, eine besondere Vorschrift in Betreff des Vorganges, welcher bei Zuwendung von Armenbüchern an Volksschulen seitens des Privatschulbücher¬ verlages einzuhalten ist, zu erlassen, wobei als Grundsatz festzuhalten ist, dass die Schulleiter und Lehrer keinen diesbezüglichen Verkehr zu pflegen haben, sondern, dass die Zuwendung solcher Geschenke durch die Bezirks- oder Landes¬ schulbehörden zu bewerkstelligen ist. Siehe die bezüglichen Verordnungen des Laudesschulrathes für Krain vom 1. September 1890, Z. 1256 L.Sch.R., und v. 1. Mai 1892, Z. 519/L.Sch.R. sub Nr. 82, beziehungsweise Nr. 83 d. S. Mit dem M. E. vom 29. MaiH^. 11.854 (M. V. Bl. 1892 Nr. 24), wurde ein neues Verzeichnis der für allgemeine Volksschulen, für Bürger¬ schulen, für mit Volksschulen verbundene specielle Lehrcurse und für Mädchen- Fortbildungscurse als zulässig erklärten Lehrbücher und Lehrmittel veröffentlicht und beigefügt, dass Eingaben um Zulassung von landwirtschaftlichen Wandtafeln 324 I. Reichsgesetze und Ministerial-Verordnungen. 35. und anderen derartigen Lehrbehelfen für den landwirtschaftlichen Unterricht zum Lehrgebrauche an allgemeinen Volks- und Bürgerschulen fortan von den Landes¬ schulbehörden im eigenen Wirkungskreise zu erledigen sind. Nach dem M. E. vom 29. Mai 1891 (M. V. Bl. 1891 Nr. 20) sind auch Eingaben um Zulassung von geographischen Schilderungen einer Stadt oder eines Bezirkes, von Stadtplänen, sowie von Orts- und Bezirkskarten zum Lehrgebrauche in allgemeinen Volksschulen oder in Bürgerschulen von den Landesschulbehörden im eigenen Wirkungskreise zu erledigen. Mit dem M. E. vom 2l. März 1893, Z. 6028, wurde es unter Hinweis auf die gemachte Wahrnehmung, dass bei approbierten Lehr- nnd Lese¬ büchern, welche seit Jahren in Verwendung stehen, die letzten Ausgaben theils dem heutigen Standpunkte des Volksschulunterrichtes nicht mehr entsprechen, theils Druckfehler und sachliche Unrichtigkeiten enthalten, als Aufgabe der Schul¬ aufsichtsorgane bezeichnet, darüber zu wachen, dass die eingeführten Lehr- und Lesebücher in jeder Beziehung correct seien und sowohl den Bedürfnissen der Schule als auch dem gegenwärtigen Standpunkte der Methodik entsprechen. Diese Obsorge ist sowohl den Büchern, welche im k. k. Schulbücherverlage, als auch jenen, die in Privatverlägen erschienen sind, zuzuwenden; die Religions¬ bücher sind selbstverständlich in die zu revidierenden Lehrtexte nicht einzubeziehen. Ueber die von den Schulinspectoren in den an Volks- und Bürgerschulen in Verwendung stehenden Lehr- und Lesebüchern wahrgenommenen erheblichen Mängel haben die Landesschulbehörden am Schlüsse eines jeden Schuljahres zu berichten. Zuletzt wurde mit dem M. E. vom 13. Juni 1893, Z. 12.317 (M. B. Bl. 1893 Nr. 26) ein neues Verzeichnis der für allgemeine Volksschulen, für Bürger¬ schulen, für mit Volksschulen verbundene specielle Lehrcurse und für Mädchen- Fortbildungscurse als zulässig erklärten Lehrbücher und Lehrmittel veröffentlicht und dabei Folgendes angeordnet: 1. ) Es ist nicht gestattet, approbierte Auflagen als «unveränderte Aus¬ gaben» mit einer geänderten Jahreszahl herauszugeben; derartige Wieder¬ abdrücke sind als neue «unveränderte Auflagen« zu behandeln und zur Ein¬ tragung in das Lehrmittelverzeichnis dem Ministerium für Cultus und Unter¬ richt vorzulegen. Verschiedene Auflagen desselben Buches werden nicht gleichzeitig in Approbationsverhandlung genommen. 2. ) Bei Vorlage neuer, wenn auch unveränderter Auflagen ist jedesmal ein Exemplar der früheren Auflage beizuschließen. 3. ) Ans dem Titelblatte jedes in neuer Auflage approbierten Buches ist Datum und Zahl des Erlasses, mit welchem die Approbation ausgesprochen wurde, anzugeben. 4. ) Umfasst ein Buch mehr als vier Druckbogen, so werden nur steif ge¬ bundene Exemplare desselben zum Gebrauche zugelassen, und es ist auf dem Titel¬ blatte solcher Bücher demnach der Preis für ein steif gebundenes Exemplar anzugeben. Bei Büchern von geringerem Umfange muss der Preis auf dem Titel¬ blatte jedesfalls für ein geheftetes Exemplar und, wenn sie auch gebunden aus¬ gegeben werden, für ein geheftetes n n d ein gebundenes Exemplar angegeben werden. 5. ) Falls Auflagen, welche als unveränderte bezeichnet wurden, sich künftig dein: Gebrauche als veränderte Auflagen darstellen sollten, wird dem betref- 326 I. Reichsgesetze und Ministerin!-Verordnungen. 36. Nr. 36. M. E.vom 26. Uommber 1877, Z. 15.213 (Z. 2655/L. Sch. K.), an alle Landesschulbehörden, mit Ausnahme jener von Niederösterreich, betreffend Weisungen gegen das Ueberhandnehmcn der Kurzsichtigkeit unter der Schuljugend. Der k. k. Landesschulrath für Niederösterreich hat die ihm unter¬ stehenden Bezirksschulräthe, sowie die Directoren der Mittelschulen und verwandten Lehranstalten, dann der Special- und Fachschulen aufmerksam gemacht, dass es nach den in ärztlichen und Lehrerkreisen gemachten Erfahrungen geboten ist, der Schonung der Sehorgane der Schüler die sorgfältigste Beachtung zuzuwenden, insbesondere die Ueberhandnahme der Kurzsichtigkeit unter der Schuljugend thunlichst zu verhüten. Zugleich hat derselbe die Bezirksschulräthe angewiesen: a) dafür Sorge zu tragen, dass die Verordnungen über die Beschaffenheit der Schulgebäude und ihrer Theile sowie über die erforderlichen Schul¬ einrichtungen strenge gehandhabt werden: d) den Lehrern zur Pflicht zu machen, dass sie auf die entsprechende Körper¬ haltung der Schüler beim Schreiben und Zeichnen Rücksicht nehmen, die Schüler mit Hausaufgaben und namentlich mit solchen, welche die Augen anstrengen, nicht überbürden und der Aneignung einer kleinen Handschrift von Seiten der Schüler entgegenwirken. Bezüglich jener Schüler, bei welchen sich der Beginn der Kurzsichtigkeit äußert, haben die Lehrer mit den Angehörigen das Einvernehmen zu pflegen und die Inanspruchnahme eines sachkundigen Arztes zu empfehlen; o) sind in weiblichen Arbeitsschulen den Mädchen unter zehn Jahren Hand¬ arbeiten nicht zu gestatten, welche wegen ihrer Feinheit näher als 26 Centi¬ meter ans Auge gebracht werden müssen. Auch bei älteren Schulmädchen sind Arbeiten, welche die Augen anstrengen, auf das nothwendigste Maß zu beschränken, und es ist mit allem Nachdrucke dafür zu sorgen, dass die Lokalitäten der Arbeitsschulen hinlänglich licht und mit entsprechenden Arbeitstischen versehen sind; ck) ist bei den Anträgen auf Genehmigung der Schulbücher darauf zn sehen, dass der Druck möglichst groß und rein und das Papier weiß sei; s) ist dort, wo in den Schulen wenigstens zeitweise eine künstliche Beleuchtung nothwendig ist, für hinlängliches Licht Sorge zu tragen; senden Buche die Approbation entzogen und dasselbe sofort oder am Schluffe des Schuljahres außer Gebrauch gesetzt werden. Die jährlichen Verzeichnisse der Lehrbücher und Lehrmittel sind im M. V. Bl. abgedruckt und Separatabdrücke derselbeu sind aus dem k. k. Schul¬ bücherverlage zu beziehen. 328 I. Reichsgesetze und Ministerin!-Verordnungen. 36. 37. 1) haben die Schulaufsichtsorgane in Absicht aus die Wahrung der in Rede stehenden Interessen vorzüglich auch die Privat-Lehranstalten zu über¬ wachen, weil in diesen die Schullocalitäten und Schuleinrichtnngen nur zu häufig weit ungenügender sind als in den am schlechtesten bestellten öffentlichen Volksschulen. Ich bringe diese Anordnungen den k. k. Landesschnlräthen mit dem Zusatze zur Kenntnis, dass bei Aufstellung der Stundenpläne für jene Lehrgegenstände, welche eine stärkere und anhaltende Bethätigung der Augen behufs scharfen Nach¬ sehens erheischen, z. B. für die weiblichen Handarbeiten, Schreiben und Zeichnen, womöglich nur die hellsten Tageszeiten zu wählen sind und dass, wenn nur irgend thunlich, die Vornahme solcher Lehrgegenstände bei künstlicher Beleuchtung der Schulzimmer ganz zu unterlassen ist.' Da der Schul-Gesundheitspflege im Sinne der M. V. vom 9. Juni 1873, Z. 4846, stete Sorgfalt zuzuwenden ist, ersuche ich die k. k. Landesschulräthe, die Angelegenheit in eingehende Erwägung zu ziehen und allfällig durch ähnliche Weisungen auf die unterstehenden Schulbehörden und Schulaufsichtsorgane zu wirken. Nr. 37. M. E. vom 15. Mär; 1879, Z. 1399, an den Statthalter in Triest, betreffend die Classification an Bolls- und Bürgerschulen und die Versetzung der Schüler in höhere Massen. Laut dieses Erlasses wurde Vorschlägen, welche in den bezeichneten Beziehungen von mehreren Seiten gemacht wurden, nicht stattgegeben und Folgendes angeordnet: 1. ) An den Volks- und Bürgerschulen ist die vorgeschriebene Noten- Scala ausnahmslos zu gebrauchen. 2. ) Für die Wiederholung einer Classe der Volksschule sind specielle Normen nicht festzustellen, sondern es ist in jedem einzelnen Falle mit genauer Würdigung der individuellen Verhältnisse der Kinder nach ZZ 44 und 46 der Sch. u. U. O. (Nr. 12 d. S.) vorzugehen. Insbesondere wird bemerkt, dass hiebei auch auf die Kenntnisse der Kinder in der Religion volle Rücksicht zu nehmen ist. 3. ) Für die Bürgerschulen, welche in die Kategorie der Volks¬ schulen gehören, gelten die für die Volksschulen vorgeschriebenen Normen. ' S. auch den Erl. d. L. Sch. R. für Krain vom 28. Mai 1892, Z. 808 L.Sch.R. (Nr. 84 d. S.). 2 Ist der M. Erl., betreffend die Einrichtung der Schnlhäuser und der Gesundheitspflege in denselben; für Krain M. E. vom 19. Juli 187S, Z. 2868 (Nr. 30 d. S.). 330 I. Reichsgesetze und Ministeriell Verordnungen. 38. Nr. 38. Gesetz vom 30. Mär; 1879, K. G. Hl. M. 48 (M. D. Hl. 1879 Ur. 12), durch welches das Gesetz vom 1g. April 1872, R. GoBl. Nr. «z, betreffend die Vergütung der Reise- und Zehruugsauslagen der Mitglieder der Landes- und Bczirksschulräthe, abgeändert wird. Mit Zustimmung der beiden Häuser des Reichsrathes finde Ich anzuordnen wie folgt: Art. I. Das Gesetz vom 19. April 1872 (R. G. Bl. Nr. 63), betreffend die Vergütung der Reise- und Zehrungsauslagen der Mitglieder der Landes- und Bczirksschulräthe, hat in seiner gegenwärtigen Fassung außer Wirksamkeit zu treten und künftig zu lauten: 8 1. Die Mitglieder der Landes- und Bczirksschulräthe, deren Wohnsitz mehr als 8 Kilometer von dem Amtssitze des betreffenden Landes- oder Bezirksschulrates entfernt ist, erhalten aus Staatsmitteln die ihnen durch den Besuch der Sitzungen erwachsenden Reise- und Zehrungsauslagen. 8 2. Das Ausmaß dieser Vergütung bestimmt nach Einvernehmen der betreffenden Landesschulbehörde der Unterrichtsminister; es dürfen aber die Reisekosten den Betrag von 1 fl. Per 8 Kilometer und die Zehrungskosten den Betrag von 1 fl. 50 kr. für jeden halben Tag nicht übersteigen. 8 3. Auf die Zehrungs- und Reisekosten, welche den Bezirksschul- inspectoren und jenen Mitgliedern, die zu den verstärkten Bezirksschul¬ räten beizuziehen sind, durch den Besuch der Sitzungen erwachsen, hat dieses Gesetz keine Anwendung. Art. II. Dieses Gesetz tritt mit 1. April 1879 in Wirksamkeit. Art. III. Der Unterrichtsminister ist mit dem Vollzüge beauftragt. 332 I. Reichsgesetze und Ministerin!-Verordnungen. 39. Nr. 39. M. G. vom 29. April 1879, Z. 6303 (M. A Al. 1879 Ar. 27), betreffend die Bctheilung der Schüler an Volks- und Bürgerschulen mit Jugendschriften.r Wiederholt wurde beim Unterrichtsministerium die Frage angeregt, ob es nicht zweckmäßig sei, die Bertheilung von Jahresprämien an den Volksschulen wieder zu gestatten. Diese Frage wird bei der Revision der Sch. u. U. O. in Erwägung gezogen werden. Die derzeit geltenden diesbezüglichen Vorschriften (Z 24 der Sch. u. U. O. vom 20. August 1870, Z. 7648, Nr. 12. d. S.) schließen es jedoch nicht aus, dass fleißige und gesittete Schüler der allgemeinen Volks- und Bürgerschulen bei geeigneten Anlässen, insbesondere bei Ausfolgung der Entlassungs¬ zeugnisse, an patriotischen Festtagen oder bei anderen Schulfeierlichkeiten mit geeigneten Büchern beschenkt werden, wenn die dazu erforderlichen Mittel vorhanden sind. Wird eine solche Beschenkung auf möglichst viele Schüler ohne bestimmte Reihung ausgedehnt, so dass davon zunächst nur die nachlässigen und ungesitteten Schüler ausgeschlossen sind, so werden auch die Uebelstände und Pädagogischen Nachtheile nicht eintreten, welche für die Beseitigung der Jahresprämien maßgebend waren. Bei zweckentsprechender Auswahl der Bücher wird vielmehr hiedurch ein Mittel geboten sein, das patriotische Gefühl zu beleben, in weiteren Kreisen nützliche Kenntnisse zu verbreiten und die ästhetische und Ge- müthsbildung zu fördern. Bei der Auswahl der Bücher hat die hieramtliche Verordnung vom 12. Juli 1875, Z. 315 (bei Nr. 16 d. S. in Anm.), betreffend die Schülerbibliotheken, sinngemäße Anwendung zu finden. Ich ersuche den k. k. Landesschulrath, den Bezirksschulbehörden die dementsprechenden Weisungen behufs Verlautbarung an die einzelnen Ortsschulräthe und Schulleitungen zu geben. l In Betreff der Lectüre für Schulkinder s. d. M. E. vom 28. November 1879, Z. 18.570 (oben bei Nr. 16 d. S. in Anm). 334 I. Reichsgesetze und Ministerial-Verordnungen. 40. 41. Nr. 40. M. V- vom 2. August 1879, Z. 4779 (M. A. Hl. 1879 Ar. 45), betreffend den Gebrauch einer einheitlichen Orthographie in den dentschen Lehr- und Lese- Büchern für den Volksschulnnterricht. Es ist eine bedauerliche Thatsache, dass durch die verschiedene Orthographie, welche in den deutschen Lehr- und Lesebüchern der Volks¬ und Bürgerschulen in Anwendung ist, der elementare Sprachunterricht in empfindlicher Weise erschwert und hiedurch auch die wünschenswerte thunlichst gleichmäßige Vorbildung der Schüler für den Besuch der Mittelschulen beeinträchtigt wird. Zur Behebung dieses Uebelstandes finde ich mit Beziehung auf den hieramtlichen Erlass vom 5. April 1878, Z. 5316 (Nr. 34 d. S.), betreffend die Forderung des Sprachunterrichtes in den Volks- und Bügerfchulen, anzuordnen wie folgt: 1. ) In den deutschen Lehr- und Lesebüchern und Lehrmitteln, welche in den Volks- und Bürgerschulen, in den Lehrer- und Lehrerinnen- Bildungsanstalten, sowie in allen im Gebiete der Volksschule gelegenen Lehranstalten benützt werden sollen, ist die Schreibung zu gebrauchen, welche in der Schrift: «Regeln und Wörterverzeichnis für die deutsche Rechtschreibung. Wien. Im k. k. Schulbücher- Verlage 1879» dargelegt ist. 2. ) Diese Anordnung hat auch auf alle neuen Auflagen solcher bereits zulässig erklärten Schulbücher und Lehrmittel Anwendung zu finden, wenn auch der Inhalt derselben sonst ungeändert bleibt. Nr. 41. M. G. vom 27. April 1880, Z. 5698, an den Landesschulrath in Niederösterreich, betreffend die Bcrwcndung schulpflichtiger Kinder zu Kinder-Theatervorstellungen. Auf die gestellte Anfrage wird eröffnet, dass die M. V. vom 26. September 1856, Z. 14.051, durch welche die Verwendung schul¬ pflichtiger Kinder zu Schauvorstellungen, insoferne diese den Charakter der Oeffentlichkeit und eigentlicher Kinder-Schauvorstellungen an sich 336 I. Reichsgesetze und Ministerin!-Verordnungen. 41. 42. 43. tragen, verboten worden ist, noch gegenwärtig in Kraft besteht. Hiedurch ist jedoch nicht ausgeschlossen, dass einzelne schulpflichtige Kinder zu Theatervorstellungen wie bisher verwendet und dass in Instituten, über¬ haupt in Privatkreisen, theatralische Vorstellungen von schulpflichtigen Kindern aufgeführt werden. Nr. 42. M. G. vom 12. Juni 1880, Z. 9075 (Z. 1043/L.Sch.R-X über die Benützung anatomischer Wandtafeln in Volks- und Bürgerschulen. Ich ersuche die k. k. Landesschulbehörde, die Lehrer an den Volks¬ und Bürgerschulen durch die Bezirksschulinspectoren bei den Schul- inspectionen oder bei anderen sich darbietenden Gelegenheiten aufmerksam machen zu lassen, dass bei Benützung selbst der zum Lehrgebrauche zulässig erklärten anatomischen Wandtafeln die pädagogischen Rück¬ sichten, welche einerseits die Natur der dargestellten Gegenstände, anderer¬ seits das jugendliche Alter der Schüler und Schülerinnen erfordern, fest im Auge behalten werden. Insbesondere ist zu verbieten, dass solche Lehrmittel zur Aus¬ schmückung der Schulräumlichkeiten verwendet, überhaupt außer der betref¬ fenden Unterrichtszeit zur Besichtigung ausgestellt werden. Nr. 43. M. E. vom 6. Juli 1881, Z. 6464 HZ. 1237/L. Sch. U.), betreffend den Unterricht nnd die Erziehung blinder und taubstummer Kinder an den Volksschulen Da die Schulpflichtigkeit für alle Kinder gesetzlich bestimmten Alters ausnahmslos besteht und nach Z 23 des R. V. G. unter be¬ stimmten Voraussetzungen und hierangeknüpften Verpflichtungen nur in¬ dividuelle Befreiungen voni Besuche der öffentlichen Volksschule gestattet sind, so haben auch die nicht vollsinnigen Kinder in: allgemeinen an dem Volksschulunterrichtc theilzunehmen. 338 I. Neichsgesetze und Ministeriell-Verordnungen. 43. Berni Unterrichte und bei der Erziehung blinder oder taubstummer Kinder sind aber besondere Rücksichten zu beobachten und specielle Auf¬ gaben zu lösen, so dass für die allseitige Bildung solcher Kinder eigen¬ artige Anstalten eine unabweisbare Nothwcndigkeit sind. Die Zahl und die Ausdehnung der bestehenden Blinden- und Taubstnmmen-Erziehungs- institute ist aber erfahrungsgemäß für den Bedarf nicht ausreichend. Wenngleich daher die Vermehrung, Erweiterung und Vervoll¬ kommnung dieser Anstalten als unverrückbares Ziel angestrebt werden muss, so können wenigstens als Nothbehelf auch an den Volksschulen Einrichtungen getroffen werden, um alle» bildungsfähigen blinden und taubstummen Kindern den für sie geeigneten unentbehrlichsten Unterricht und die hiemit verbundene Erziehung zu vermitteln. Durch das Org-St. für Lehrer-Bildungsanstälten ist ungeordnet, dass die Zöglinge dieser Lehranstalten mit der Behandlung von taub¬ stummen und blinden Kindern bekannt gemacht werden, und durch hier¬ amtlichen Erlass vom 14. November 1875,Z. 17.238 lZ. 2349/L.Sch.R), wurden die Landesschnlbchörden aufgefordert, zur Durchführung dieses Grundsatzes die besonderen Anordnungen im eigenen Wirkungskreise zu treffen. * Hiedurch sind die Vorbedingungen geschaffen, um blinden und taubstummen Kindern auch an Volksschulen theils durch Theilnahme an dem Unterrichte der vollsinnigen Kinder, theils durch einen eigenartigen Unterricht in besonderen Lehrstunden wenigstens die elementarsten Kenntnisse und Fertigkeiten zu vermitteln, insbesondere aber ihre Erziehung zu fördern, nm sie zum Eintritte auch in eine höhere Classe der Blinden- nnd Tanbstnmmen-Erziehungsanstalten vorzubereiten, wodurch der nicht unwesentliche Vorthcil sich ergäbe, durch Abkürzung der Bildungsdauer für einzelne Zöglinge dieser Institute die Wohlthat derselben einer größeren Zahl von Kindern zuwenden zu können. Ich ersuche die k. k. Landesschulbehörden, dieser Angelegenheit die vollste Aufmerksamkeit zu widmen und mit specieller Berücksichtigung der Familienverhältnisse und der Bildnngsfähigkeit der einzelnen blinden oder taubstummen Kinder, sowie der Eignung der Lehrer an den betref¬ fenden Schulen die besonderen Einrichtungen zu treffen, nm der thunlichst größten Zahl dieser Kinder die Wohlthat des Unterrichtes zu vermitteln. Ich zweifle nicht, dass auch die Landesvertretnngen über Anregung von > Seitens des L. Sch. R. für Kram wurde im Jahre 1875 von einer bezüglichen Verfügung abgesehen, dagegen wnrde unterm 21. Jänner 1882, Z. 2379/L. Sch. R., die Errichtung eines eigenen Lehrcnrses für die Zöglinge des 4. Jahrganges der k. k. Lehrer-Bildnngsanstalt in Laibach behnfs Unterweisung in der Behandlung von taubstummen und blinden Kindern angeordnet. 340 I. Neichsgesetze und Ministerial-Verordnungen. 43. 44. Seite der k. k. Landcsschnlbchörden dieser Humanitären und auch volks¬ wirtschaftlich wichtigen Angelegenheit mit Hinblick auf daS R. V. G. die vollste Theilnahme und thatkräftigste Unterstützung zulvenden werden? Ich bin bereit, Lehrern, die zum Unterrichte blinder oder taub¬ stummer Kinder verwendet werden sollen, Unterstützungen zu dem Zwecke zu bewilligen, um durch Besuch eines Blinden-, respective Taubstummen- Jnstitutes mit den Bedürfnissen dieses speciellen Unterrichtes sich vertrant zu machen. Auch werde ich eine eifrige Bethätignng der Lehrer auf diesem Uuterrichtsgcbiete als besonders verdienstlich würdigen. Nr. 44. M. U. vom 10. April 1885, Z. 1985 (M. A. Al. l885 Ur. 15), in Betreff der Einrichtung der nach § 10 des Gesekes vom 2. Mai 1883, N. G. Bl. Nr. 53, mit Volksschulen verbundenen Lehrcurse. Nach Z 10 des Gesetzes vom 2. Mai 1883, R. G. Bl. Nr. 53, können mit einzelnen allgemeinen Volksschulen nnd mit Bürgerschulen Lehrcurse für die der Schnlpflichtigkeit entwachsene Jugend verbunden werden. Je nach ihrer Einrichtung haben diese Lehrcurse entweder den Zweck, die in der Volksschule gewonnenen Kenntnisse nnd Fertigkeiten zu festigen nnd mit besonderer Rücksicht auf die Bedürfnisse des Ortes fpecielle, für einen bestimmten Erwerb verwertbare Gegenstände in den Kreis des Unterrichtes einzubeziehen, oder sic haben die Aufgabe, den Mädchen eine höhere allgemeine Bildung zu vermitteln. Wird die eine Art dieser mit Volksschulen verbundenen Lehrcurse, die speciellen Lehrcurse, der männlichen und weiblichen Jugend Gelegenheit bieten, praktisch verwertbare Kenntnisse aus einzelnen Gegenständen in gewerb¬ licher oder landwirtschaftlicher Richtung sich eigen zu machen, so wird die andere Art dieser Lehrcurse, die Fortbildungscurse für Mädchen, dem Bedürfnisse gerecht werden, den Mädchen, für welche keine Mittelschulen bestehen, auf Grund eines guten Volksschnlnnterrichtes eine über die Lehrziele der Volksschule hinansrcichende allgemeine Bildung zugänglich zu machen. ' Im Jahre 1889 wurde im krainischen Landtage der Entwurf eines Gesetzes betreffend die Erziehungs- und llnterrichtsanstalten für taubstumme und blinde Kinder als Regierungsvorlage eingcbrachO derselbe getagte jedoch nicht (VII. Sitzung am 29. October 1889) zur Annahme. 342 I. Reichsgesetze und Müüsterial-Verordnnngen. 44. Die Einrichtung der einzelnen Lehrcurse wird nach der Zahl und Art der Lehrgcgcnstände, nach der Unterrichtsdaner, der Zahl der wöchent¬ lichen Lehrstunden, der Unterrichtszeit re. sich sehr mannigfaltig gestalten, und es wird dadurch den auch in der Landbevölkerung zahlreich laut gewordenen Wünschen nach einer Fortbildung über das schulpflichtige Älter hinaus je nach den Ortsbedürfnissen in vollem Maße entsprochen werden können. Die mit Volksschulen verbundenen Lehrcurse berühren in keiner Weise die zum Zwecke industriellen Unterrichtes getroffenen Einrichtungen, insbesondere nicht die für Lehrlinge und Gehilfen der Gewerbetreibenden bestimmten gewerblichen Fortbildungsschulen, und unterscheiden sich von den im Z 23 des eingangs erwähnten Gesetzes angegebenen Lehranstalten wesentlich schon dadurch, dass diese Schulen und Fachcurse je nach ihrer Organisation allfällig auch von Kindern im schulpflichtigen Alter besucht Werden können, während jene mit Volksschulen verbundenen speciellen Lehrcurse und Fortbildungscurse für Mädchen ausschließlich für die der Schnlpflichtigkeit entwachsene Jugend bestimmt sind. Um den zahlreichen schon bestehenden, insbesondere mit Privat- schnlen verbundenen Lchrcnrsen zum Zwecke allgemeiner Fortbildung für Mädchen die wünschenswerte Grundlage ihrer gedeihlichen Entwicklung zu sichern und um die Errichtung von mit Volksschulen verbundenen Lehrcursen, für deren Erhaltung die Mittel aufgebracht werden können, zu fördern, ordne ich bis zum Zustandekommen entsprechender gesetzlicher Bestimmungen (W 59 und 62 des Gesetzes vom 2. Mai 1883, R. G. Bl. Nr. 53)i Nachhange zu der hieramtlichen Verordnung vom 8. Juni 1883, Z. 10.618 (Nr. 5 d. S.), behufs Durchführung des 8 10 des Gesetzes vom 2. Mai 1883, R. G. Bl. Nr. 53 (Nr. 4 d. S.), Folgendes an: 1. ) Mit jeder allgemeinen Volksschule oder Bürgerschule können den Bedürfnissen des Ortes entsprechende «-speciclle Lehrcurse» oder «-Fortbildungscurse für Mädchen» verbunden werden. 2. ) In die speciellen Lehrcurse und in die Fortbildnngs- curse für Mädchen dürfen nur Zöglinge ausgenommen werden, welche ihrer Schnlpflichtigkeit völlig entsprochen haben. 3. ) Der Unterricht in den speciellen Lchrcnrsen darf in keinem Falle beiden Geschlechtern gemeinschaftlich crtheilt werden, sondern es können nur speciclle Lehrcurse für männliche Zöglinge und speciclle Lehrcurse für weibliche Zöglinge errichtet werden. " Für Krain wurde ein bezügliches Landesgesetz bisher nicht erlassen. 844 I. Reichsgesctze und Ministerin!-Verordnungen. 44. 4. ) Die mit Volksschulen verbundenen Lehrcurse unterstehen der snr Volksschulen eingesetzten Schulaufsicht; dem Leiter (der Leiterin) der Schule obliegt die unmittelbare Leitung des Lehrcurses; die Lehrer (Lehrerinnen) der Schule sind zur Mitwirkung bei Ertheilung des Unter¬ richtes im Lehrcurse zunächst berufen und in der Regel ist die Unter- richtsprache in den Lehrcursen dieselbe wie jene, welche für die betreffende Schule bestimmt ist. 5. ) Die Lehrer (Lehrerinnen), welche in Gegenständen Unterricht ertheilen, die auch an Volksschulen als obligat gelehrt werden, haben mindestens die für Volksschulen gesetzlich vorgeschriebene betreffende Lehr¬ befähigung nachzuweisen. Lehrer (Lehrerinnen), welche in Gegenständen unterrichten, die an Volksschulen als obligat nicht gelehrt werden, können nach einer minde¬ stens zweijährigen zufriedenstellenden provisorischen Dienstleistung im Lehramte von denn Nachweise einer formellen Lehrbefähigung vom Unter¬ richtsminister dispensiert werden. 6. ) Die Localitäten und Lehrmittel der betreffenden Volksschulen können beim Unterrichte in den Lehrcursen benützt werden. Im allgemeinen müssen die Einrichtungen derart sein, dass ans die Erhaltung und Pflege der Gesundheit der Zöglinge die möglichste Rücksicht genommen wird. 7. ) Es dürfen nur solche Lehrbücher und Lehrmittel gebraucht werden, die für irgend eine Kategorie von Lehranstalten oder speciell für diese Lehrcurse vom Unterrichtsminister als zulässig erklärt sind. 8. ) Die Landesschülbehörden werden bis auf weiteres ermächtigt, die Statute der speciellen Lehrcurse und der Fortbildungscnrse für Mädchen zu genehmigen, sowie diesbezügliche weitere Anordnungen zu treffen. Hiebei ist diese Verordnung genau zu beachten, und es haben die für Volksschulen bestehenden Vorschriften sinngemäße Anwendung zu finden. 346 I. Reichsgesetze und Ministeriell-Verordnungen. 4b. 46. Nr. 45. M. E. vom 17. Mai 1885, Z. 1353, für Niederösterreich, betreffend die Mitwirkung der Volksschulen in wcinbantreibendcn Gegenden zur Bekämpfung der Phylloxera. Es ist im wirtschaftlichen Interesse gelegen, dass in weinbau¬ treibenden Gegenden die Kinder schon in der Schule auf die verderblichen Wirkungen der Phylloxera aufmerksam gemacht und über die gegen dieselbe zu ergreifenden Maßregeln belehrt werden. Zn diesem Zwecke ist die Lehrerschaft an den Volksschulen weinbantreibender Bezirke an¬ zuweisen, über das Auftreten und Erkennen der Reblaus, über die iu der Verbreitung liegende große Gefahr und über die Mittel zur Be¬ kämpfung und Vertilgung derselben die Kinder höherer Altersstufen beim Schulunterrichte an geeigneter Stelle, und zwar alljährlich zu belehren. Die Lehrer sind darauf aufmerksam zu machen, dass das k. k. Ackerbau¬ ministerium in den letzten Jahren an alle Gemeinden, in denen Weinbau betrieben wird, eine gedruckte, mit Abbildungen versehene Belehrung Vertheilen ließ, in welche die einzelnen Lehrer Einsicht nehmen können, nm in der vorbezeichneten Richtung hievon Gebrauch zu machen. Nr. 46. M. E. vom 6. August 1885, Z. 4796 (M. A. Dl. 1885 Ur. 34.), betreffend das Verbot, den Schulbüchern Annoncen beizugeben. Die wenngleich nur vereinzelte Wahrnehmung, dass der Umschlag von Schulbüchern zur Ankündigung solcher literarischer Erzeugnisse be¬ nützt worden ist, welche sür die Jugend unbedingt unpassend sind, ver¬ anlasst mich, es als fortan unstatthaft zu bezeichnen, dass den für den Schulgebrauch bestimmten Büchern irgendwelche Annoncen - mit alleiniger Ausnahme der sonst üblichen Anzeige approbierter Schulbücher desselben Verlages — angcfügt werden. 348 l. Rcichsgesetzc und Ministerial-Vcrorduungen. 46. 47. 48. Bei Außerachtlassung dieses Verbotes wird entweder die Appro- bationsverhandlnng nicht cingeleitet oder die bereits ertheilte Appro¬ bation zurückgenommen? Ich fordere die k. k. Landesschulbehördcn ans, diesen Gegenstand im Auge zu behalten, deu Lehranstalten die entsprechende Weisung zu erthcileu und eine allfällige Nichtbeachtung des Verbotes sofort dem Ministerium für Cnltus und Unterricht auzuzeigcn. Nr 47. W. A. vom 17. April 1886, Z. 5131 (W. A. Al. 1886 Ar. 23), in Betreff der Titel der Lehr- und Lesebücher für Volksschulen. Aus Anlass gemachter Wahrnehmungen wird ungeordnet, dass Lehr- und Lesebücher für Volksschulen fortan nur unter der Bedingung die Zulässigkeitserklärung zum Lehrgcbrauche erlangen können, wenn bestimmte Personen als Verfasser oder Herausgeber aus dem Titclblatte namentlich genannt sind; dagegen sind Bücher, welche anonym erscheinen oder als von Vereinen verfasst oder herausgcgeben bezeichnet sind, fernerhin behufs Zulässigkcitscrklarung zum Lehrgebrauchc in Schulen nicht in Verhandlung zu nehmen.? Sir. 48. W. A. vom 27. Mai 1886, Z. 24.106 Gl. A. Al. 1886 Ar. 28), womit den Lehrern der allgemeinen Volks- und der Bügerschnlcn der Verschleiss von Schulbüchern untersagt wird. Ans Rücksicht für das Ansehen der Lehrerschaft, sowie zum Schutze der betreffenden Gewerbetreibenden wird den Lehrern der allgemeinen Volks- und der Bürgerschulen der Verschleiß von Schulbüchern unbedingt untersagt. ' lieber die Zulassung von Lehr- und Lesebüchern für die Volksschulen j. M. V. vom 23. November 1869, Z. 3495 (Nr. 8 d S.). lieber die Zulassung von Lehr- und Lesebüchern für die Volksschulen s. Z 8 des R. V. G. sammt Anmerkungen. 3i)U I. Reichsgesetze und Ministerial-Vervrdnnngen. 49. Nr. 49. M. V- vom 31. Juli 1886, Z. 6033 (M. A Dl. 1886 Ur. 52), womit eine neue Borschrift für dir Lchrbesölüguugsprüsuiigcn dcr Bolksschnllchrcr erlassen wird. Wirksam für die im Reichsrathe vertretenen Königreiche nnd Länder, mit Aus¬ nahme von Galizien. ' Art. I. 'Urüfungscornmissionen. 1. ) Zur Vornahme der Lehrbefähigungsprüfungen für allgemeine Volksschulen nnd für Bürgerschulen werden an allen Orten, wo staatliche Lehrer- oder Lehrerinnen-Vildungsanstaltcn sind, Prüfnngs- eommissionen eingesetzt. Die Directoren und deren Stellvertreter, sowie die übrigen Mit¬ glieder der <-Prüfnngscomm issionen für allgemeine Volks- nnd Bürgerschulen« werden über Vorschlag der Landesschulbehvrde ans, drei Jahre vom Unterrichtsministcr ernannt, wobei als Grundsatz zu gelten hat, dass vorzugsweise Directorcn nud Lehrer dcr Lehrer-Bildnngs- nnstalteu, Schulinspectoren und tüchtige Volksschullehrer berufen werden. Behtifs Vornahme der Vefähigungsprüsungen zur fubsidiarifchen Ertheilung des Religionsunterrichtes iverden von dcr betreffenden Kirche oder Religionsgescllschaft Commissäre und Examinatoren bestellt. Die Examinatoren haben Sitz und Stimme in der Prüfnngscommission nnd eine beschließende Stimme in den Fällen, welche allgemeine Prüfnngs- angelegenheiten oder ihren Gegenstand betreffen. 2. ) Der Unterrichtsminister bestimmt, für welche Unterrichtssprache (Unterrichtssprachen) die Lehrbefähigungsprüfnngen bei den einzelnen Prüfnngscommissionen abgelegt werden können. Bestehen an dem Standorte der Prüfungscommission mehrere Lehrer- odcr Lehrerinnen-Bildungsanstalten mit verschiedenen Unterrichtssprache», so werden an diesem Orte zwei besondere Commissionen für die betref¬ fenden Unterrichtssprachen eingesetzt. 3. ) Die Prüfungen finden zweimal im Jahre nnd zwar, wenn nicht vom Unterrichtsminister für einzelne Länder oder Orte andere Termine künftig bestimmt werden, in den Monaten Mai nnd November statt. Nachträglich auf Galizien mit einigen Modifikationen ausgedehnt. 352 I. Reichsgesetze und Ministerin!-Verordnungen. 49. Bei jeder Prüfungscommission werden Candidaten und Candi- datinnen geprüft. Die Prüfungen der Candidaten und der Candidatinncn werden in denselben Terminen, und insoweit nicht im Folgenden besondere Anordnungen gegeben sind, nach gleichen Vorschriften vorgenommcn. 4. ) Die Amtsschriften der Prüfungscommission sind bei der Direc- tion der betreffenden Lehrer- (Lehrerinnen-) Bildungsanstalt des Stand¬ ortes der Commission aufzubewahren. 5. ) Die Prüfnngscommissioncn unterstehen unmittelbar der betref¬ fenden Landesschutstehörde, welche daher auch über allfällige Differenzen, welche in den Conferenzen der Commissionen zutage treten, das Amt zu handeln hat. Die Entscheidung des Unterrichtsministers ist nur einzuholen, wenn die Anwendung der Prüfungsvorschrift auf einzelne Fälle zweifel¬ haft erscheint oder wenn es sich nm eine normative Auslegung dieser Vorschrift handelt. Art. II. LeHrbefcrHigungspvüfung für allgemeine WcllksscHnten. l.) Der Bewerber um Zulassung zur Prüfung hat ein von ihm selbst geschriebenes, an die Bezirksschulbehörde gerichtetes Gesuch bei seiner Schulleitung einznbringen. In dem Gesuche ist genau anzugeben, vor welcher Commission und für welche Unterrichtssprache (Unterrichts¬ sprachen) der Bewerber sich der Prüfung unterziehen will, und allfällig, ob er auch die Befähigung anstrcbt, eine andere Landessprache (Landes¬ sprachen) oder an allgemeinen Volksschulen mit nichtdeutfcher Unterrichts¬ sprache die deutsche Sprache als Unterrichtsgegenstand lehren zu können. Dem Gesuche sind beizuschließen: n) Eine kurze Darstellung der Lebensvcrhältnisse und des Bildungs¬ ganges ; ft) das an einer Lehrer- (Lehrerinnen-) Bildungsanstalt erworbene Reifezeugnis; o) der Nachweis über eine mindestens zweijährige (in Dalmatien dreijährige), nach bestandenerWrfeprüfMst^slriickgclegte Verwendung im praktischen Schuldienste an einer öffentlichen oder mit dem Oeffentlichkeitsrechte. vcrschenen Privatvolksschnle. Candidatinnen haben überdies den Nachweis (Reifezeugnis, Lehrbefähignngszeugnis als Arbcitslehrcrinnf zu liefern, dass sie 354 I. Reichsgesetze und Ministerin!-Verordnungen. 49. zur Anstellung als Lehrerin für weibliche Handarbeiten an all¬ gemeinen Volksschulen mit der betreffenden Unterrichtssprache (Unterrichtssprachen) befähigt erklärt sind. Prüsungscaudidatcn, welche an keiner Schule in Verwendung sind, haben das vorschriftsmäßig ausgefertigte Gesuch mit Beschluss ihrer Dienstzeugnisse unmittelbar bei der Bezirksschulbehvrde, in deren Bereich sie zuletzt in Verwendung gewesen sind, einzubringen. Solchen Gesuchen ist auch' ein von einem Amtsärzte ausgestelltes Zeugnis über physische Eignung des Bewerbers znm Lehrberufe, insbesondere darüber, dass der Candidat vollsinnig ist und kein auffallendes Gebrechen des Sprach¬ organes hat, anzuschließen. 2.) Wenn die vorgeschriebenen Zeugnisse und Nachweise beigebracht sind, entscheidet die.Bezirksschülbehörde nach Würdigung der Verwendung der Bittsteller im Schuldienste^ Lber die Zulassung derselben zur Prüfung und verständigt im Zulassungsfalle die betreffende Prüfungscommission mit Uebermittlung der Acten. Wird die Verwendung des Caudidaten im praktischen Schuldienste als nicht zufriedenstellend erkannt, so wird demselben das Gesuch mit Angabe der Gründe und mit dem Bemerken zurückgestellt, dass es ihn: freisteht, in einen: späteren Termine seine Bitte zu erneuern. Die Prüfungscommissionen haben die Acten zu revidieren, in Fällen, wenn nach ihrer Ansicht den vorgeschriebenen Bedingungen nicht entsprochen ist, den betreffenden Caudidaten zur Prüfung nicht zuzulassen und die Entscheidung der der Bezirksschulbehörde vorgesetzten Landes- fchulbehörde einzuholen. Candidaten, welche anIebungsschulen der Lehrer- oder Lehrerinnen- Bildungsanstalten in Verwendung stehen oder an diesen Schulen zuletzt verwendet worden sind, haben die vorschriftsmäßig belegten Gesuche um Zulassung zur Lehrbefähigungsprüfung durch die Direction an ihre vor¬ gesetzte tzandesschulbMrde. zu leiten, welche hierüber entscheidet. > Anlässlich einer Anfrage, ob Candidatinnen, falls sie ein Lehrbefähigungs¬ zeugnis als Arbeitslehrerin noch nicht besitzen, vor der Prüfungscommission gleichzeitig mit der Ablegung der Lehrbefähigungsprüfung auch der Prüfung als Arbeitslehreriu sich unterziehen können, wurde mit M. E. vom 5. November 1888, Z. 18.157, eröffnet, dass die Lehrbefähigung als Arbeitslehrerin in keinem Falle zugleich mit der Lehrbefähignngsprüfung für allgemeine Volksschnlcn, sondern nur nach den im Z 89 des Organisations-Satutes für Lehrer- und Lehrerinnen- Bildungsanstalten vom 31. Juli 1886, Z. 6031 (M. B. Bl. Nr. 50), enthaltenen Vorschriften erworben werden kann. 356 I. Reichsgesetze und Ministeriell-Verordnungen. 49. In keinem Falke sind die dienstlichen Aeußerungen über die Ver¬ wendung der Candidaten zurückzustcllen, sondern bei den Prnfungsacten aufzubewahrcn. 3. ) Die Lehrbefähignngsprüfung für allgemeine Volksschulen hat den Charakter einer ^xr^iktijchen Prüfung. Der Candidat hat den Nachweis zu liefern, dass er mit den Grundsätzen der Volksschulerziehung, insbesondere urit der Schuldisciplin und Schnlgesundheitspflege und mit methodischer Behandlung der einzelnen Lehrgegenstände der allgemeinen Volksschule vertrant ist, Erfahrung und llrtheilsfähigkeit in Fragen der Erziehung und des Bolksschuldienstes gewonnen hat und den Lehrstoff der allgemeinen Volksschule im großen und ganzen, ohne dass auf Einzelnes Wert gelegt wird, beherrscht, über¬ haupt, dass er zur selbständigen Erziehungsthätigkeit und Unterrichts- ertheilung an allgemeinen Volksschulen geeignet ist. Die Prüfung erstreckt sich auf Pädagogik, insbesondere auf Methodik der obligaten Lehrgegenstände der allgemeinen Volksschulen, auf den Lehrstoff dieser Schulen (mit Ausnahme der weiblichen Handarbeiten) und auf die Vorschriften für die Schulpraxis. Candidaten und Candidatinnen, welche während ihrer Verwendung im praktischen Schuldienste laut amtlicher Bestätigung keinen Unterricht im Gesang oder im Turnen ertheilt haben, sind nur auf ihr Ansuchen auch in diesen Gegenständen einer Prüfung zu unterziehen. 4. ) Die Prüfung gliedert sich in eine schriftliche, in eine pnündlichc und in eine Lehrprobe, die sämmMch in einem und demselben Prüfuugstermiue abznlegeu sind. Zur Vornahme der mündlichen Prüfung und der Lehrprobe kann der Director der Commission Sectionen bilden. Jede derselben besteht aus mindestens drei Mitgliedern der Prüfungseommission und hat die ihr durch das Los zugewiesenen Candidaten aus allen Gegenständen zu prüfen. Die Fragen, welche an die Candidaten gestellt werden, sind im Prüfungsprotokolle zu verzeichnen. 5. ) Die schriftliche Prüfung besteht: u) Aus der Verfassung eines Aufsatzes über ein Pädagogisches Thema in der Unterrichtssprache. Candidaten, welche für zwei oder mehrere Unterrichtssprache» die Lehrbefähigung in demselben Termine erlangen wollen, haben in jeder der betreffenden Sprachen einen besonderen Aufsatz zu verfassen. ll) Aus der Lösung von drei Aufgaben aus dem Rechnen in Ver¬ bindung mit der geometrischen Formenlehre. Zg8 I. Reichsgesctze und Ministerial-Ncrvrdnuiigon. 49. v) 2lus der Beantwortung von drei Fragen ans den Realien (Geo¬ graphie, Geschichte, Naturgeschichte, Naturlehre) zusammen. Die Sprache, in welcher die Candidaten, welche sür zwei oder mehrere Uuterrichtssprachen die Lehrbefähigung in demselben Termine erlangen wollen, die Aufgaben i>) zu losen und die einzelnen Fragen e) zu beantworten haben, wird von Fall zu Fall von dem Director der Prüfnngscommission bestimmt. Das Thema a) ist aus der Erziehuugs- und Unterrichtsthätigkeit an der allgemeinen Volksschule, die Aufgaben i>) und die Fragen «) sind innerhalb des Lehrstoffes der allgemeinen Volksschule von den betref¬ fenden Examinatoren niit Zustimmung des Dircctors der Prüfungs¬ commission zu wählen und dem Candidaten erst unmittelbar vor Beginn der betreffenden Arbeit bekannt zu geben. Für jede der drei schriftlichen Prüfungen u), st) und o) sind höchstens vier Stunden zu verwenden. Die Benützung von Hilfsmitteln ist bei keiner schriftlichen Prüfung gestattet. Sämmtliche schriftliche Prüfungen werden unter Aufsicht von Mit¬ gliedern der Prüfnngscommission vorgenommcn. 6. ) Die mündliche Prüfung wird öffentlich abgehalten und darf für eine Abtheilnng von Candidaten die Dauer von vier Stunden nicht überschreiten. Diese Prüfung erstreckt sich auf die specielle Methodik der obli¬ gaten Lehrgegenstände der allgemeinen Volksschule, wobei auch auf den Lehrstoff dieser Schulen, soweit dies der Prüfungszweck bedingt, eiu- zugehen ist, und auf die Vorschriften für die Schulpraxis. Die Prüfung ist zunächst auf Grundlage der für den Lehrgebranch an allgemeinen Volksschulen als zulässig erklärten Lese- und Lehrbücher sonne der Lehrmittel vorzunehmen. In Betreff der Anforderungen sind die Grenzen der Schulpraxis au dieser Schulkategorie einzuhalten: formale Forderung ist, dass der Caudidat sich in zusammenhängender Rede klar und bestimmt zu äußern vermag. Den Candidaten, welche für zwei oder mehrere Unterrichtssprachen die Lehrbefähigung in demselben Termine erlangen wollen, sind ans jedem Prüfnngsgcgenstande Fragen zur Beantwortung in jeder der be¬ treffenden Sprachen zu stellen. 7. ) Alle Candidaten haben über ihre Befähigung zur sub¬ sidiarischen Ertheilnng des Religionsunterrichtes ihrer Confcssion eine besondere mündliche Prüfung abznlegen. ZOO I- Neichsgesctze und Ministcrial-Verordnungen. 49. Diese Prüfung ist durch die von der betreffenden Kirche oder Religionsgesellschaft bestellten Examinatoren im Beisein des Directors der Prüfungscommission oder dessen Stellvertreters und der von der betreffenden Kirche oder Religionsgesellschaft abgeordnctcn Commiffäre vorzuuehmen. ^Die Beurtheilimg d^ Prüfungserfolges steht den betreffenden Examinatoren und Kommissaren zu. Der Director der Prüfungscom- mission hat auch der Religionslehre hinsichtlich der methodischen Be¬ handlung seine volle Aufmerksamkeit zuzuwenden und sein Urtheil hierüber den kirchlichen Vertretern mitzuthcilen. Auf die Zncrkenniuig der Lehrbefähigung in den übrigen Prüfnngs- gegenständen haben diese Examinatoren und Commiffäre keinen Einfluss zu nehmen. 8. ) Die Lehrprobe wird in einer allgemeinen Volksschule und vor denselben Prüfnngscommisfären, welche die mündliche Prüfung vor- genommen haben, gehalten. Der zu behandelnde Gegenstand wird dem Candidatcn einen Tag vorher von dem Director der Prüfungscommission nach Einvernehmung des Leiters der betreffenden Schule und der Prüfungscommissäre bekannt- gegeben. Den Commissären und Examinatoren behufs Vornahme der Be- fähignngsprüfungen zur snbsidiarifchen Ertheilung des Religionsunter¬ richtes ist es freigestcllt, besondere Lehrproben im Beisein des Directors der Prüfungscommission oder dessen Stellvertreters abzuhaltcn. 9. ) Candidatcn für allgemeine Volksschulen mit nichtdeutscher Unterrichtssprache, welche bei der Reifeprüfung aus der deutschen Sprache als obligatem Gegenstände geprüft worden sind, haben auch eine schrift¬ liche und mündliche Prüfung aus der deutschen Sprache abznlcgen. Sie haben hiebei unter Angabe der Werke den Nachweis zu liefern, dass sic seit Ablegung der Reifeprüfung einige deutsche Bücher zu ihrer Fort¬ bildung mit Erfolg benützt haben. 10. ) Die Candidatcn, welche bei der Lehrbefähigungsprüfung auch die Befähigung erlangen wollen, nebst der Unterrichtssprache eine zweite Landessprache (Landessprachen) oder an nichtdentschen allgemeinen Volksschulen die deutsche Sprache als Unterrichts gegen stand lehren zu können, haben ans jeder der betreffenden Sprachen eine schrift¬ liche und mündliche Prüfung abznlcgen. Die Aufgaben und die Dauer der schriftlichen Prüfung hat der Examinator mit Zustimmung des Directors festzustcllen. 362 I. Reichsgesetze und Ministerin!-Verordnungen, 40. Die Lehrbefähigung knnn nur ertheilt werden, wenn der Cnudidnt die betreffende Sprache mündlich und schriftlich richtig gebrauchen kann. Die Prüfungsergebniffe werden aber in das Zeugnis nur in dem Falle ausgenommen, wenn und insoweit sie günstig sind, 11,) Nach Beendigung der Prüfung ist in einem Protokolle das Ergebnis festzustellen, und zwar für die Lehrprobe und für jeden Prü- fnngsgegenstand insbesondere, Candidaten, welche während der Prüfung zurückgetreten sind, werden nicht in Betracht gezogen und erhalten nur über Ansuchen eine Bestätigung, dass sie von der Prüfung zurückgetreten sind. Die Leistungen sind mit den Noten: vorzüglich, lobenswert, be¬ friedigend, genügend, nicht genügend zu bezeichnen. Die Note für jedes einzelne Fach wird auf Vorschlag des be- treffe.wden_-Exammators Stimmenmehrheit bestimmt? Bei der Beurtheilnng der mündlichen Leistungen und der Lehrprobe haben nur jene Mitglieder mitzustimmcn, welche den Prüsungsact vollzogen haben. Bei der Beurtheilnng der schriftlichen Leistungen nnd bei Feststellung der Zeugnisnotcn haben alle Mitglieder der Commission, welche einzelne Fächer geprüft haben, abzustimmen. Bei Stimmengleichheit gilt die geringere Note, Die Lehrbefähigung der Candidatinnen aus den weiblichen Hand¬ arbeiten (Art, II, Punkt 1 und 3) ist mit Berufung auf das betreffende Zeugnis durch die Worte «lehrbefähigt für allgemeine Volksschulen» (allfällig auch: «und für Bürgerschulen») in der betreffenden Rubrik zu verzeichnen. In Fällen, wenn ans dem Gesäuge oder aus dem Turnen eine Prüfung nicht abgehalten wurde (Art, II, Punkt 3), ist die Thatsache «nicht geprüft» in der betreffenden Rubrik zu bemerken. Hat der Caudidat bei der Lehrprobe und in allen Fächern, ans welchen er geprüft worden ist, mindestens die Note «genügend» erhalten, so ist ihm die Lehrbefähigung für allgemeine Volksschulen znznerkennen, > Infolge gestellter Anfragen, ob diese Anordnung auch für die Fest¬ stellung der Note ans der Religionslchre Geltung habe, wurde mit M, E, vom l ö, Octobcr 1886, Z 20 483, unter Hinweis auf Art, I, Puukt 1, Absatz 3; Art, II, Punkt 7, Absatz 3; Art, III, Punkt 7, und auf Art, IV, Punkt 2 der Prüfnngsvorschrift erklärt, dass, sowie bisher auch fortan die Beurtheilnng des Erfolges der Prüfung über die Befähigung der Candidaten zur subsidiarischen Ertheilung des Religionsunterrichtes ausschließlich nur den von der betreffenden Kirche oder Religionsgenossenscbaft bestellten Examinatoren und abgeordneten Coimnissären zusteht nnd dass daher selbstverständlich die Bestimmung der Rcligionsnote kein Gegenstand der Conferenz der Prüfungskommission sein kann. 364 1. Reichsgesetzc und Ministerin!-Verordnungen. 49. Erhält der Candidat bei der Lehrprobe in der Unterrichtssprache nnd in der Mehrzahl der übrigen Fächer, ans denen er geprüft worden ist, die Note «vorzüglich» oder «lobenswert» nnd keine geringere Note als «befriedigend», so ist demselben die Lehrbefähigung «mit Auszeichnung» für allgemeine Volksschulen zuzuerkennen. 12. ) Das nach Beendigung der Prüfung anszufertigcnde Zeugnis hat zu enthalten: 1. ) Ein vollständiges Nationale des Geprüften mit Angabe seines Stndienganges und der Orte nnd der Dauer seiner Verwendung im Schuldienste. In Fällen, wenn ans den: Gesänge oder aus dem Turnen eine Prüfung nicht abgehalten worden ist, ist die Thatsache in dem Zeugnisse ausdrücklich zu bemerken. In den Zeugnissen der Candidatinnen ist die erworbene Lehr¬ befähigung für weibliche Handarbeiten mit Beratung auf das betreffende Zeugnis zu bemerken. 2. ) Das Gesammturtheil über die Zuerkennung oder Versagung der Lehrbefähigung, und zwar durch die Bezeichnungen «mit Aus¬ zeichnung befähigt», «befähigt», «nicht befähigt». 3. ) Bei Zuerkennung der Lehrbefähigung die Bestimmung, in welcher Unterrichtssprache (Unterrichtssprache!:) der Candidat zu lehren befähigt ist, und allfällig, ob der Candidat eine zweite Landes¬ sprache (Landessprachen) nnd bei nichtdentscher Unterrichtssprache die deutsche Sprache als Unterrichtsgegenstand zu lehren be¬ fähigt ist. Ain Schluffe des Zeugnisses wird ausgesprochen, ob und in welchem Grade der Candidat zur subsidiarischen Ertheilnng des Religions¬ unterrichtes befähigt oder ob er dazn nicht befähigt ist. Falls infolge des Genusses eines Stipendiums eine rcverSmäßigc Verpflichtung des Candidatcn zur Dienstleistung im Lehramte - mit oder ohne Beschränkung ans ein bestimmtes Kronland — zur Zeit der Erwerbung des Lehrbcfähigungszengnisses noch fortdauert, ist dies im Zeugnisse anhangsweise zu bemerken. Das Zeugnis ist von dem Direetor nnd einen: Mitglicde der Prüfnngscommission zu fertigen. 13. ) Bei einer Reprobation muss die Prüfung zur Erlangung der Lehrbefähigung vor derselben Prüfnngscommission, nnd zwar in ihren: ganzen Umfange einschließlich der Religionsprüfnng, wiederholt werden. 366 I. Reichsgejetze und Miuisterial-Verordnungen. 49. Die Wiederholung der Prüfung ist in der Regel nur einmal zu- läsfig, wo6ei der Vorgang betreffend die Zulassung zur Lehrbefähigungs- prüsung (Art. II, Punkt 1 und 2) einzuhalten ist. Eine öftere Wieder¬ holung kann nur über Antrag der Landesschulbehvrde nach Anhörung des Bezirksschulrathes und der Prüfungscommission der Minister für Cultus und Unterricht gestatten. Eine solche Bewilligung gilt nur für die Dauer eines Jahres. 14.) Nach Schluss jedes Prüfuugstermines hat die Prüfungs- commission ein Verzeichnis der reprobierten Candidaten nach folgendem Formulare anzüfertigen: Verzeichnis der bei der k. k. Prüfungscommission sür allgemeine Volks- und Bürgerschulen in im Termin 18 reprobierten Candidaten. Dieses Verzeichnis ist nach jeden: Prüfungstermine der Laudes- schnlbchörde vorznlcgen und oon dieser an jede andere Landesschulbehörde ohne besondere Zuschrift in so vielen Exemplaren zu versenden, als zur Vcrtheiluug an alle Prüfungscommissioneu und Bezirksschulbehördeu in dem betreffenden Amtsbereiche erforderlich sind. 368 I. Rcichsgesetzc und Ministcrial-Vcrordnnngcn. 49. Art. III. Lehrbefähigungsprüfung für Mürgerfcliuten. I.) Zeder Candidat, welcher die Lehrbefähigung für Bürgerschulen erwerben will, muss sich mindestens aus allen Gegenständen einer der nachstehenden drei Gruppen von Unterrichtsgegenständen der Prüfung unterziehen: n) Die sprachlich historische Fachgruppe: Unterrichtssprache (Unterrichtssprachen), Geographie und Geschichte. b) Die naturwissenschaftliche Fachgruppe: Naturgeschichte, Natur¬ lehre, dazu als Ergänzung: Mathematik oder geometrisches Zeichnen. o) Die mathematisch-technische Fachgruppe: Mathematik, Frei¬ handzeichnen und Schönschreiben, dazu als Ergänzung: Naturlehre oder geometrisches ZeichnenU Ueberdies ist Pädagogik Prüfungsgegenstand jeder Gruppe. Den Candidaten der zweiten und dritten Gruppe steht es frei, als Ergänzung statt der als Regel bezeichneten Fächer ein anderes Fach der dritten oder zweiten Gruppe zu wählen, sowie die Prüfung aus beiden Ergänzungsfächern, aber nur in einem und demselben Prüfungs¬ termine, abzulegen. Der Ergänzungsgegeustand wird in Betreff der Prüfungsanforderungeu den übrigen Gegenständen der gewählten Fach¬ gruppe gleichgehalten. Auch ist es den Candidaten jeder Fachgruppe gestattet, die Be¬ fähigung zu erwerben, Schönschreiben, eine zweite Landessprache (Landessprachen) oder bei nichtdeutscher Unterrichtssprache die deutsche Sprache als Unterrichtsgegenstand zu lehren. Aic-Lehrbcfähignng für Bürgerschulen kann nicht mit der Lehr¬ befähigung für allgemeine Volksschulen in einem und demselben Prüfungs- kcrmine erworben werden. Kandidaten, welche die Lehrbefähigung für eine Fachgruppe der Bürgerschulen erlangt haben, steht es frei, in einem folgenden Prüsungs- terminc auch die Lehrbefähigung aus einer andern Gruppe zu erwerben. l Bei der Lehrbefähigungsprüfung für Bürgerschulen ist die Combinanon der Prüfungsfächer: «Naturgeschichte, Naturlehre, dazu als Ergänzung: Schön¬ schreiben--, ohne einen weiteren Ergänzungsgcgenstand nicht zulässig. Im Art. III, Punkt I der Prüfungsvorschrift sind 8ub lit. e) die Gegen¬ stände: «Freihandzeichnen und Schönschreiben» als zu einem Prüfungssache untrennbar vereinigt in gleicher Weise aiifznfasscn, wie s»k Ut. n) «Geographie und Geschichte» (M. E. vom 6. October 1888, Z I7.69ö, für Böhmen). Z70 I- Reichsgesetze und Miinsterial-Bcrordnimgen. 49. 2. ) In dem Gesuche um Zulassung zur Prüfung für Bürgerschulen sind die Fachgruppe und die Unterrichtssprache (Unterrichtssprachen), für welche die Lehrbefähigung erworben werden will, sowie die betreffende Prüfnngscom Mission und allfällig, ob der Candidat auch die Befähigung erlangen will, das Schönschreiben oder eine zweite Landessprache (Landes¬ sprachen) oder an nichtdeutschen Bürgerschulen die deutsche Sprache als Untcrrichtsgegenstand lehren zu können, genau anzugcben. Bcizülegen sind: n) Eine kurze Darstellung der Lebensverhältnisse und des Bildungs¬ ganges, insbesondere mit Rücksicht aus die Vorbereitung zur Lehr- befähigungsprnfung für Bürgerschulen unter Angabe der benützten Werks. ft) Das-Lehrbefähigungszcugnis für allgemeine Volksschulen. o) Der Nachweis über eine mindestens dreijährige (in Dalmatien vierjährige) Verwendung an Volksschulen oder anderen Lehranstalten. Kandidatinnen haben überdies den Nachweis (Reifezeugnis, Lehrbefähignngszeugnis als Arbeitslehrerin an Bürgerschulen) zu liefern, dass sie zur Anstellung als Lehrerin für weibliche Hand¬ arbeiten an Bürgerschulen mit der betreffenden Unterrichtssprache (Unterrichtssprachen) befähigt erklärt sind. Im übrigen gelten die Bestimmungen des Art. II, Punkt 1 und 2, mit dem Bemerken, dass Kandidaten, welche zuletzt nicht an Volksschulen, sondern an anderen Lehranstalten in Verwendung gewesen sind, die Gesuche im Wege der Tirection der betreffenden Lehranstalt an die Landesschulbehörde zu richten haben, welche in solchen Fällen über die Zulassung zur Prüfung entscheidet, und dass in allen Fällen die Zu¬ lassung zur Prüfung überhaupt^nnr_keU einLr.w.oUlloMm.rew^fr.redI- geLdLll-Verwcnduug im praktischen Schuldienste gewährt werden darf. 3. ) Bei der Lehrbefühigungsprüfung für Bürgerschulen hat der Candidat den Nachweis zu liefern, dass er in den Gegenständen der von ihm gewählten Fachgruppe das der pädagogisch-didaktischen Aufgabe der Bürgerschule entsprechende Wissen und Können besitzt und in Fragen der Erziehung und des praktischen Volksschnlnntcrrichtes sicher zn nrtheilen fähig ist. Die Anforderungen, welche bei den Lehrbefähignngsprnsungcn für Bürgerschulen gestellt werden, sind: n) Pädagogik: Kenntnis der Erziehungs- und Untcrrichtslehre in ihrem Zusammenhangs mit der empirischen Psychologie und Logik. Uebersichtliche Bekanntschaft mit der Geschichte der Pädagogik, insbesondere der neueren Zeit, und durch eigene Lectüre gewonnene 372 I. Reichsgejetzc und Ministerial-Verordnungen. 49. Kenntnis einiger Hauptwerke der bedeutendsten Pädagogen aus der Zeit seit 1600. Eingehendere Kenntnis der historischen Entwicklung der österreichischen Volksschule und deren Aufgabe und Einrichtung in der Gegenwart. Vertrautheit mit der Schulpraxis, insbesondere mit der Schuldisciplin und Schulgesundheitspflege und mit der spe- ciellen Methodik der Gegenstände der gewühlten Fachgruppe. Kennt¬ nis empfehlenswerter Jugendschriften der betreffenden Gegenstände, b) Unterrichtssprache: Kenntnis der Grammatik der Schrift¬ sprache der Gegenwart und der gebräuchlichsten Formen und Arten der prosaischen und poetischen Darstellung. Uebersichtliche Bekannt¬ schaft mit der Literaturgeschichte und eingehendere Kenntnis einiger Hauptwerke der neueren Literatur durch eigene Lectiire. Fertigkeit in der Abfassung von Geschüftsaufsätzen. Gewandtheit im münd¬ lichen und schriftlichen Ausdrucke. e) Deutsche Sprache (an nichtdeutschen Bürgerschulen) und zweite Landessprache (bei anderer Unterrichtssprache) als Unter- richtsgegeustände: Kenntnis der Grammatik der Schriftsprache der Gegenwart und der gebräuchlichsten Formen und Arten der Prosaischen und poetischen Darstellung. Correctheit im mündlichen und schriftlichen Ausdrucke. ä) Geographie: Kenntnis der physikalischen und mathematischen Geographie. Eingehendere Kenntnis der politischen Geographie, insbesondere Europas und speciell Mitteleuropas. Uebersichtliche Kenntnis der Handelsgeographie. Gründliche Kenntnis der Geo¬ graphie der österreichisch-ungarischen Monarchie. Sicherheit in der vergleichenden Behandlung geographischen Stoffes. Geübtheit in kartographischen Darstellungen auf der Schultafel. s) Geschichte: Uebersichtliche Kenntnis der allgemeinen Geschichte mit besonderer Berücksichtigung der Culturverhältnisse. Kenntnis der Geschichte der österreichisch-ungarischen Monarchie. Uebersichtliche Kenntnis der Verfassung und der Staatseinrichtungen der öster¬ reichisch-ungarischen Monarchie. 1) Naturgeschichte: Uebersichtliche auf Anschauung und Uebnng im Bestimmen begründete Kenntnis der drei Naturreiche und Bekanntschaft mit den wichtigsten naturhistorischcn Systemen. Das Wichtigste über den Bau der Erdrinde. Kenntnis der praktischen Verwertung der Naturkörper in den Gewerben und in der Land¬ wirtschaft. Kenntnis des Menschen nach Bau, Thätigkeit der Organe und Pflege der Gesundheit sowie der ersten Hilfeleistung bei Körperverletzungen. 374 I- Reichsgesetze und Ministerin!-Verordnungen. 49. Z) Naturlehre: Auf Beobachtung und Experiment begründete Kenntnis der Naturkräfte und ihrer Gesetze. Gewandtheit im Er¬ klären der auffallendsten Naturerscheinungen und der wichtigsten Maschinen. Vertrautheit mit der Handhabung der gebräuchlichsten Apparate. Kenntnis der wichtigeren chemischen Grundstoffe, sowie ihrer Verbindungen und dereu Anwendung in den Gewerben und in der Landwirtschaft. b) Mathematik (Rechnen und Geometrie): Eingehende Kenntnis sämnitlicher arithmetischer Operationen und dereu Begründung, sowie der wichtigsten Lehrsätze der Algebra, soweit dieselbe znr Be¬ gründung der arithmetischen Operationen nothwendig ist. Gewandt¬ heit in den Rechnnngsfällcn des bürgerlichen Lebens. Kenntnis der einfachen Buchführung. Bekanntschaft mit den wichtigeren Lehr¬ sätzen der Planimetrie, Stereometrie und ebenen Trigonometrie mit besonderer Berücksichtigung ihrer praktischen Anwendung. Anmerkung. Bei den Prüfungen der Candidatinnen entfällt die Trigonometrie. i) Geoutetrisches Zeichnen: Gewandtheit in der Ausführung geometrischer Constructionen, dann im Zeichnen geometrischer Flach¬ ornamente und einfacher Situationspläne. Bekanntschaft mit den wichtigsten Grundsätzen der Projectionslehre und mit deren An¬ wendung auf Schattenlehre. Gewandtheit in der üblichen Dar¬ stellung einfacher Objecte des Ban- und Maschinenfaches. Anmerkung. Bei den Prüfungen der Candidatinnen entfallen das Situationszeichnen, die Projectionslehre und die Darstellung der Objecte des Bau- und Maschincnfaches. Kenntnis der Darstellungsweise geometri¬ scher Körper im Grund- und Aufriss und Gewandtheit im Zeichnen der praktisch wichtigeren Körpernetze sind zn fordern. k) Freihandzeichnen: Fertigkeit im Zeichnen geometrischer Formen und einfacher Flachornamente auf der Schnltafel aus freier Hand in großem Maßstabe. Fertigkeit im verständnisvollen Nachzeichnen ornamentaler und einfacher figuraler Motive nach Vorlegeblättern, Fertigkeit in der Ausführung von Flachornamcnten in Farbtönen. Kenntnis der wichtigsten Grundsätze der Farbenlehre. Geschicklich¬ keit im freien Nachzeichnen geometrischer Körper und einfacher plastischer Ornamente nach Modellen mit Bezeichnung der Selbst- und Schlagschatten und der Lichtstcllen. Bekanntschaft mit den Grnndzügen der Stillehre. Anmerkung. Bei den Prüfungen der Candidatinnen ist auch die Fertigkeit im Zeichnen einfacher Motive für weibliche Handarbeiten nach¬ zuweisen. Z76 I- Reichsgesetze und Ministerial-Berordmmgen. 49. I) Schönschreiben: Fertigkeit im Schönschreiben der an den Bürgerschulen der betreffenden Unterrichtssprache lehrplanmäßig eingeführten Schriftarten. 4. ) Die Bestimmungen des Art. II, Punkt 4, haben auch bei den Lehrbefähigungsprüfungen für Bürgerschulen mit der Abänderung An¬ wendung zu finden, dass die Sectionen aus mindestens fünf Mitgliedern der Prüfungscommission zu bestehen haben. 5. ) Die schriftliche Prüfung ist ans der Pädagogik und aus jedem der Gegenstände der gewählten Fachgruppe, allfällig auch aus Schön¬ schreiben, sowie aus der zweiten Landessprache und der deutschen Sprache, wenn diese Sprachen Unterrichtsgegenstände sind (Art. III, Punkt 1), abzulegen. Kandidaten, welche für zwei oder mehrere Unterrichtssprachen die Lehrbefähigung in demselben Termine erlangen wollen, haben in jeder der betreffenden Sprachen einen besonderen Aussatz über ein pädagogi¬ sches Thema zu verfassen. Die Sprache, welche solche Kandidaten bei den einzelnen übrigen schriftlichen Prüfungen zu gebrauchen haben, wird von Fall zu Fall von dem Director der Prüfnngscommission bestimmt. In dem Falle (Art. III, Punkt 1, Schlnssabsatz), wenn ein für eine Fachgruppe befähigter Kandidat die Lehrbefähigung für eine andere Fachgruppe erwerben will, entfällt die schriftliche Prüfung aus der Pädagogik. Ans allen übrigen Gegenständen der neugewählten Fachgruppe ist die Prüfung abzulegen, auch wenn der Kandidat aus einem Gegen¬ stände der neugewählten Fachgruppe die Lehrbefähigung besitzt. Für jede schriftliche Prüfung sind höchstens vier Stunden zu ver¬ tuenden. Für die Clausnrprüfung im Freihandzeichnen kann die Arbeits¬ zeit nach Ermessen des Prüfungscommissärs in: Einvernehmen mit dem Director erweitert werden. In Betreff der Wahl der Themen, Aufgaben und Fragen, wobei die Grenzen der im Art. III, Punkt 3, festgestellten Anforderungen genau zu beachteir sind, sowie in Betreff der Benützung von Hilfsmitteln (mit Ausnahme von Logarithmentafeln) und der Beaufsichtigung der Kandidaten sind die Bestimmungen des Art. II, Punkt 5, sinngemäß anznwenden. 6. ) Die mündliche Prüfung ist öffentlich und erstreckt sich aus Pädagogik und auf alle Gegenstände der gewählten Fachgruppe, all- fällig auch auf die zweite Landessprache und auf die deutsche Sprache (Art. III, Punkt I) mit Festhaltung der Grenzen der in: Art. III, Punkt 3, vorgezeichnetcn Anforderungen. Den Kandidaten, welche für zwei oder mehrere Unterrichtssprachen die Lehrbefähigung in demselben Termine erlangen wollen, sind aus 378 I' Reichsgesetze und Ministerin!-Verordnungen. 49. jedem Prüfungsgegenstande Fragen zur Beantwortung in jeder der betref¬ fenden Sprachen zu stellen. In deni Falle (Art. III, Punkt 1, Schlussabsatz), wenn ein für eine Fachgruppe befähigter Kandidat die Lehrbefähigung für eine andere Fachgruppe erwerben will, ist die Prüfung ans der Pädagogik aus die specielle Methodik der Gegenstände der neugewählten Fachgruppe zu beschränken. 7. ) ^ie für allgemeine Volksschulen erworbene Befähigung zur subsidiarischen Ertheilung des Religionsunterrichtes (Art. II, Punkt 7), schließt auch diese Befähigung für Bürgerschulen in sich. Kandidaten, welche diese Befähigung noch nicht erlangt haben, können dieselbe bei der Lehrbefähigungsprüfung für Bürgerschulen durch Ablegung der besonderen Religionsprüfung erwerben. Diese Bestimmungen gelten auch hinsichtlich der Lehrbefähigung für den Gesang und für das Turnen (Art. II, Punkt 3). 8. ) In Betreff der Abhaltung der Lehr probe sind die Bestim¬ mungen des Art. II, Punkt 8, sinngemäß anzuwcnden. 9. ) Bei Bcurtheilung der Leistungen, bei Ausfertigung der Zeug¬ nisse und in Betreff der Behandlung der von der Prüfung zurück- getretencn und der reprobierten Kandidaten sind im allgemeinen die Bestimmungen des Art. II. Punkt II, 12, 13 und 14, sinngemäß an- zuwendcn4 Im besonderen ist aber zu beachten: n) Die Lehrbefähigung für Bürgerschulen darf nicht zuerkannt werden, wenn der Kandidat bei der Lehrprobc eine geringere Note als «befriedigend» oder in mehr als einem Prnfnngsgegenstande nur die Note' «genügend - erhalten hat. Die Befähigung mit Aus¬ zeichnung ist nur in dem Falle zuzuerkcnnen, wenn der Kandidat bei der Lehrprobc und in der Mehrzahl der übrigen Prüfungs- gcgenstände die Note -vorzüglich- oder «lobenswert» und in keinem Gegenstände eine geringere Note als «befriedigend» er¬ halten hat. st) Die Ergebnisse einer allfälligen Prüfung aus der Religion, ans dem Turnen und Gesänge, sowie aus einer zweiten Landessprache und bei nichtdeutscher Unterrichtssprache aus der deutschen Sprache ' Mit dem Erl. vom 16. Octobcr 1893, Z. 15.392 (Z. 2765/L.Sch.R.), hat das k. k. Ministerium für Cültus und Unterricht ungeordnet, dass Candidateu, welche bei der Befahigungsprüfung für das Lehramt au Bürgerschulen «probiert wurden, eine neuerliche Prüfung stets vor derselben Prüfungskommission abzulegen haben, wenn sich die Prüfung auch nur bezüglich eines einzelnen Prüfnngs- gegeustandes als wiederholte Prüfung darstellt. 380 I. Reichsgesetze und Ministerial-Verordnuugen. 49. als Unterrichts gegenstand sind nur, wenn und insoweit dieselben günstig sind, in das Zeugnis anhangsweise und ohne Einflussnahme auf das Gesammtergebnis der Biirgerschul-Lehr¬ befähigungsprüfung aufzunehmen. o) Kandidaten, welche bei der Prüfung aus einer Fachgruppe reprobiert wurden, können sich bei einer abermaligen Prüfung statt dieser Fachgruppe eine andere Fachgruppe wählen oder innerhalb der erstgewählten Fachgruppe eine andere Combination der Prüfungs¬ gegenstände (Art. III, Punkt 1 b) und o) wählen. Art. IV. Krgänzungsprüfrrngen. t.) Candidatcn, welche ein ordnungsmäßig ausgefertigtes Lehr- bcfähignngszeugnis für Mittelschulen besitzen, können über ihr Ansuchen unter Vorlage einer kurzen Darstellung der Lebensverhältnisse, des Bildungs¬ ganges, des Mittelschnl-Lehrbcfähigungszeugnisses und eines Zeugnisses über ihre physische Eignung zum Lehrberufe (Art. II, Punkt 1), sowie eines Zeugnisses über sittliche Unbescholtenheit zur Lehrbefähigungsprüfnng für Bürgerschulen oder für allgemeine Volksschulen von der Landcsschul- behörde in den ordentlichen Prüfungsterminen zugelassen werden. Bei jeder dieser Prüfungei: haben die Candidaten sich bloß einer Ergänzungsprüfung aus der Pädagogik und ans jenen Lehrfächern zu unterziehen, aus welche» sie die Lehrbefähigung für Mittelschulen nicht nachweifen. In den Prüfungsprotokollen (Art. II, Punkt II und Art. III, Punkt 9) ist in Betreff jener Lehrgegenstände, aus welchen die Candi¬ daten die Lehrbefähigung für Mittelschulen besitzen, auf das Mittelschul- Lehrbefähignngszeugnis ohne Einsetzung bestimmter Noten zu verweisen, und bei der Beurtheilung, ob die Lehrbefähigung mit Auszeichnung znzuerkennen sei, ist der Inhalt des Btittelschnl-Lehrbefähigungszeugnisses in eingehende Erwägung zu ziehen. An: Schluffe des Lehrbefähigungszeugnisses für Bürgerschulen, beziehungsweise für allgemeine Volksschulen, ist ausdrücklich zu bemerken, dass der Candidat in: Volksschuldienste erst dann definitiv angestcllt werden kann, wenn er nach Erwerbung der Lehrbefähigung für Volks¬ schulen eine mindestens einjährige zufriedenstellende Verwendung an einer öffentlichen oder einer nut dem Oeffentlichkeitsrechte versehenen Privat- volksschnle nachweisen wird. Im übrigen gelten für solche Ergänznngsprüfnngen die in: Art. II und III gegebenen Vorschriften. 382 I. Rcichsgesetze und Miliisterial-Verordiillngen. 49. 2.) Kandidaten, welche ein Lehrbefähiguugszeugnis für allgemeine Volksschulen oder für Bürgerschulen besitzen, aber zur subsidiarischen Ertheilung des Religionsunterrichtes nicht befähigt sind, sowie solche Kandidaten, welche einer Lchrbesähigungsprüfuug ans dem Turnen oder ans dem Gesänge nicht unterzogen worden sind (Art. II, Punkt 3, Art. III, Punkt 7), und endlich solche Kandidaten, welche auch die Befähigung erwerben wollen, eine zweite Landessprache oder an nicht- dentschen Volksschulen die deutsche Sprache als Unterrichtsgegenstand zu lehren, können aus einem oder aus mehreren der genannten Untcr- richtsgegenstände Ergänznngsprüfnngen ablegen. Diese Ergänzungsprüfungen werden in den ordentlichen Prüfungs- tcrminen der Lehrbefähigungsprüfungen vorgenommen und können aus Religion, Gesang, Turnen und deutscher Sprache bei jeder Prüfnugs- commission, welche zur Vornahme der Prüfung in der Unterrichtssprache des Kandidaten berechtigt ist, aus der zweiten Landessprache jedoch nur bei einer solchen Prüfungscommission in einem der betreffenden Länder abgelegt werden. Die aus der Religion, aus dem Gesänge oder aus dem Turnen erworbene ergänzende Lehrbefähigung gilt für allgemeine Volksschulen und für Bürgerschuten (Art. III, Punkt 7). Die Befähigung, eine zweite Landessprache oder an nichtdentschen Volksschulen die deutsche Sprache als Unterrichtsgegenstand lehren zu können, kann von jedem für allgemeine Volksschulen oder für Bürgerschulen lehrbefähigten Kandidaten nach Maßgabe der verschiedenen Anforderungen (Art. II, Punkt lO, und Art. III, Punkt 3 o) entweder nur für allgemeine Volksschulen oder auch für Bürgerschulen erworben werden. Besondere Zeugnisse werden über diese Ergänznngsprüfnngen nicht ausgefolgt: das Prüsungsergebnis wird, wenn und insoweit dasselbe günstig ist, in dem bereits erworbenen Lehrbefühignngszcugnisse anhang- weise verzeichnet. * ' Bei Ergänznngsprüfnngen, welche im Sinne des Art. IV, Punkt 2, dann bei jpeciellen Prüfungen, welche im Sinne des Art. V, Punkt 1, vor¬ genommen werden, ist das Prüfungsergebnis, wenn nnd insoweit dasselbe günstig ist, indem bereits erworbenen Lehrbefähignngszeugnisse des betreffenden Kandidaten anhangsweise bloß mit Angabe des Gesammtnrtheiles »befähigt» zn verzeichnen. Specielle Noten (genügend, befriedigend n. s. f.) sind hiebei nicht ersichtlich zu machen. Wenn solche Ergänzung?- oder specielle Prüflingen für Bürgerschulen abgelegt werden, ist das Prüsungsergebnis nur dann als günstig anzuschen, falls sich dasselbe mindestens als «befriedigend - heransstellt. (M. E. vom 28. Mai 1887 für Böhmen.) 384 I- Reichsgesetze und Miuisterial-Vervrduuugen. 49. Tie Wiederholung dieser Ergänzungsprüfungen ist nicht beschränkt. Im übrigen gelten für diese Ergänzungsprüfungen die betreffenden Bestimmungen der Art. II und III. Avt. V. Apecielle Prüfungen. 1. ) Candidaten, welche ein Lehrbefähigungszeugnis für allgemeine Volksschulen oder für Bürgerschulen besitzen und die Lehrbefähigung für allgemeine Volksschulen, beziehungsweise für dieselbe Gruppe der Lehr- gegenständc in Bürgerschulen, jedoch mit einer zweiten Unterrichts¬ sprache erwerben wollen, können sich bei einer Commission, welche zur Abhaltung von Lehrbefähignngsprüfungen in der betreffenden Unterrichts¬ sprache eingesetzt ist (Art. I, Punkt 2), einer speciellen Prüfung unterziehen. Hiebei hat der Candidat durch einen Aufsatz über ein pädagogi¬ sches Thema und durch eine mündliche Prüfung nachzuweisen, dass er die zweite Unterrichtssprache sowohl im allgemeinen als auch in Bezug ans das bezügliche Lehrgebiet schriftlich und mündlich vollkommen beherrscht. Hinsichtlich der zu stellenden Anforderungen gelten die Bestimmungen der Art. II, Punkt 5 und 6, beziehungsweise Art. III, Punkt 5 und 6. In Betreff der Zeugnisse ist die Bestimmung Art. IV, Punkt 2, anzuwenden. 2. ) Candidaten, welche ein Lehrbefähigungszeugnis für allgemeine Volksschulen oder für Bürgerschulen besitzen, können sich behufs Erwerbung der Lehrbefähigung aus Landwirtschaft oder aus einem technischen Fache für die mit Volksschulen verbundenen speciellen Lehrcurse, ferner zum nicht obligaten Unterrichte im Clavier- oder Violinspiel an Bürgerschulen, endlich zum Unterrichte blinder, taubstummer, schwachsinniger oder verwahrloster Kinder speciellen Prüfungen ans einer oder aus mehreren dieser Disciplinen unterziehen. Auch können solche Candidaten eine specielle Prüfung aus dem Orgelspiele ablegen. Die betreffenden Gesuche sind im Dienstwege an die Landesschulbehörde zu leiten. > ß 10 des Reichs-Volksschulgesetzes und Ministerialverorduuug v. 10. April 1885, Z. 1985 (Nr. 44 d. S.). " Mit M. E. vom 19. November 1886, Z. 22.206 (für Böhmen), wurde ausgesprochen, «dass bei diesen Prüfungen nicht eine Art Befähigung etwa zur Ertheilung des Unterrichtes im Orgelspielc anszusprecheu ist, sondern dass der Erfolg der Prüfung aus dem Orgeljpiele lediglich in der bezüglichen Note, wie dies bei den Reifezeugnissen der Fall ist, zum Ausdrucke zu kommen hat und dass in das bezügliche Prüfnngszeugnis noch die Bemerkung aufzunehmen ist, dass die Prüsung im Sinne des Art. V, Punkt 2, der Prüfungsvorschrift abgelegt wurde-. 386 I. Reichsgesetze und Ministerial-Verordnungen. 49. Zur Vornahme dieser speciellen Prüfungen werden nach Bedarf nnd mit Rücksicht auf die örtlichen Verhältnisse einzelne Prüsungscommissiouen über Antrag der Laudesschulbehörde durch Fachmänner verstärkt. Jede solche Prüfung besteht aus einem theoretischen nnd praktischen Theile und hat darzuthun, dass dem Candidaten nach seinem Wissen und Können die angestrebte Befähigung zuerkanut werden kann. Neber diese speciellen Prüfungen, deren Wiederholung nicht be¬ schränkt ist, werden besondere Zeugnisse ausgestellt. Im übrigen sind bei diesen Prüfungen die in den Art. II und III enthaltenen bezüglichen Bestimmungen sinngemäß anzuwenden. 3. ) Lehrer (Lehrerinnen), welche in mit Volksschulen verbundenen speciellen Lehrcursen oder in Fortbildungscursen für Mädchen in Gegen¬ ständen unterrichten, die an Volksschulen als obligat nicht gelehrt werden, können nach einer mindestens zweijährigen zufriedenstellenden provisori¬ schen Dienstleistung an solchen Cursen von dem Nachweise der formellen Lehrbefähigung von: Unterrichtsminister befreit werden. 4. ) Für die Erwerbung der speciellen Lehrbefähigung zum Unter¬ richte in der französischen und englischen Sprache an allen Lehr¬ anstalten im Gebiete der Volksschule (Bürgerschulen, speciellen Lehrcursen, Fortbildungscursen, Sprachschulen nnd Lehrer-Bildungsanstalten) bleibt der Ministerial-Erlass vom I. Mai 1871, Z. 593, * mit den: Bemerken in Kraft, dass bei diesen Prüfungen der Candidat insbesondere nach¬ zuweisen hat, dass er die betreffende fremde Sprache mündlich und schriftlich richtig und geläufig gebrauchen kann nnd dass bei Zuerkennung der Lehrbefähigung, welche nur bei mindestens «befriedigenden» Noten in allen Prüfungsgegenständen ertheilt werden darf, keine Unterscheidung der einzelnen Schulkategorien gemacht werden darf und daher die Lehr¬ befähigung für alle diese Lehranstalten zu ertheilen oder zu ver¬ weigern ist. Art. VI. UrüfungstcrXen. 1.) Vor Beginn der Prüfung ist beim Director der Commission eine Taxe zu entrichten, welche in keinen: Falle zurückerstattet wird. Diese Taxe beträgt für die Lehrbefähiguugsprüfuug für allgemeine Volksschulen 10 fl., für die Bürgerschul-Lehrbefähigungsprüfung 12 fl. und für eine Ergänzungs- oder fpecielle Prüfung, dieselbe erstrecke sich l M. V. Bl. 1871 Nr. 27. 388 I. Reichsgesetze und Ministerin!-Verordnungen. 49. in einem und demselben Termine auf einen oder ans mehrere Gegen¬ stände, 6 fl. r 2.) Am Schlüsse jedes Prüfungstermines werden aus den Taxen sämmtliche Regieauslagen der Prüfungscommission (Kauzlei-Erfordernisse, Reisekosten der auswärtigen Mitglieder, Dienerschaft u. f. w.) bestritten, und der Restbetrag wird unter den Director und die übrigen Mitglieder der Prüfungscommission nach Maßgabe der Mühewaltung der einzelnen Mitglieder auf Grund eines Berichtes und Antrages des Directors don der Landesschulbehörde vcrtheilt. Hierbei sind die Examinatoren für den Religionsunterricht gleich den übrigen Mitgliedern der Com¬ mission zu berücksichtigen. Art. VII. Hlebergangsbestirnrnung. Bis aus weiteres können aus rücksichtswürdigen Gründen Personen, welche mit gutem Erfolge durch länger als drei Jahre an öffentlichen oder mit dem Oeffentlichkeitsrechte versehenen Privat-Volksschulen im Lehrdienste aushilfsweise in Verwendung sind, von der Beibringung des Reifezeugnisses behufs Zulassung zur Lehrbefähigungsprüfung für allgemeine Volksschulen (Art. II, Punkt l d) befreit werden. Die Bewilligung einer solchen Ausnahme, welche nur für ein Jahr zu gelten hat, ist dem Unterrichtsmiuister Vorbehalten. Bei den Prüfungen solcher Candidaten ist auf den Nachweis der Kenntnisse aus dem Lehrstoffe der allgemeinen Volksschule besondere Rücksicht zu nehmen (Art. II, Punkt 3). Anhang betreffend die Formulare für Amtsschriften. Bei Ausstellung von Zeugnissen ist das bei den k. k. Schnlbücher- verlägen in Wien und Prag vorräthige Zeugnispapier? zur Anwendung zu bringe», und alle Prüfuugscommissionen haben sich an die folgenden Formulare zu halten. > Mit M. E. vom 12. December 1886, Z. 23.933 (für Böhmen), wurde ausgesprochen, dass in dem Falle, als Candidaten sich in einem und demselben Termine sowohl Ergänzungs- als auch speciellen Prüfungen unterziehen, für jede der bezeichneten Arten von Prüfungen die betreffende Taxe zu entrichten ist. - Vgl. diesbezüglich den M. E. vom 3. Juni 1882, Z. 6867 (M. V. Bl. 1882 Nr. 24), betreffend die Verwendung eines gleichartigen Zeugnispapieres zum Drucke der Schulzeugnisformulare: Die Vorstände der öffentlichen Studien- und sonstigen Lehranstalten, sowie die Leiter der zur Ausstellung staatsgiltiger Zeugnisse berechtigten Privat- 3S0 I. Reichsgesetze und Ministerin!-Verordnungen. 49. Jedes Lehrbefähigungszeugnis ist auf einem ganzen Bogen aus¬ zustellen, dessen 3. Seite für die anhangsweise allfällig ausznfertigenden Zeugnisse (Art. III, Punkt 9 b), Art. IV, Punkt 2, Art. V, Punkt 1) zu verwenden ist. Die Prüfungsprotokolle sind so einznrichten, dass die einzelnen Zeugnisse als Abschriften derselben erscheinen. Lehranstalten werden aufgefordcrt, bei Ausstellung von Zeugnissen, welche im Lause der Studienzeit und bei Studienvollendnng an die Hörer und Schüler der Lehr¬ anstalt mit behördlicher Geltung ausgefertigt werden, das bei den beiden k. k. Schulbücherverlägen in Wien und Prag vorräthige Zeugnispapier zur An¬ wendung zu bringen. Das gleiche gilt auch von den k. k. Prüfungscommissionen. Dieses Zengnispapier ist dadurch charakterisiert, dass es im Unterdrück mit dem kaiserlichen Adler versehen erscheint. Der Lieferungspreis dieses Zeugnis- papieres ist bei einseitigen: Unterdrück mit 14 fl. per Nenries, mit 1 fl. 40 kr. per Hundert, mit 14 kr. per zehn Bogen und mit 2 kr. per Bogen, bei zweiseitigem Unterdrück aber mit 15 fl. per Neuries, mit 1 fl. 50 kr. per Hundert, mit 15 kr. per zehn Bogen nnd 2 kr. per Bogen festgestellt. Die Direktion des Wiener und die Verwaltung des Prager Schul¬ bücherverlages sind beauftragt, das Zeugnispapier nur an die bestellenden Vor¬ stände der Studien- und Lehranstalten (Rektorate, Direktionen, Prüfungs¬ kommissionen) abzuliefern; doch ist gestattet, dieses Papier auch an jene Staats¬ und Privat-Buchdruckereicn direkt abzugebcn, welche der genannten Direktion oder Verwaltung von den Vorständen als zum Drucke der Zeugnis-Formularien ermächtigt bezeichnet werden. Auch sind die beiden genannten Schulbücherverläge ermächtiget, für die Studien- nnd Lehranstalten, sowie für die Prüfungskommissionen auf Verlangen und über Bestellung der Vorstände den Druck der Zeugnis-Formularien ans Grund des vorgezeichneten Zeugnispapieres zu besorgen, in welchem Falle der Text der Formularien den Schulbücherverlägen behufs Drucklegung zu übergeben und der Lieferungspreis eigens zu vereinbaren ist. ' Betreffs der Ausfolgung von Duplikaten der Lehrbefähigungs¬ zeugnisse ist Folgendes zu beachten: 1. ) Zur Erlangung des Duplikates eines in Verlust gcrathenen Lehr- befähigungszeugniffes hat sich der Verlustträger mit einem schriftlichen Gesuche au die Landesschulbehörde zu wenden und darin die Ursache oder den amtlichen Zweck des gewünschten Duplikats zu begründen. 2. ) Für die von der Landesschulbehörde bewilligte Ausstellung eines Duplikates ist eine Taxe von vier Gulden zu entrichten, welche für die Erforder¬ nisse der Prüfungskommission zu verwenden ist. 3. ) Die Prüfungskommissionen haben in den periodischen Berichten über ihre Wirksamkeit auch die Zahl der ausgestellten Duplikate unter Beziehung auf die landesbehördliche Bewilligung uachzuweisen. 4. ) Bon der Uebung, über die Ausfertigung solcher Duplikate die anderen Prüfungskommissionen oder Landesschulbehörden in Kenntnis zu setzen, hat es abzukommen. (M. E. vom 26. Mai 1874, Z. 7114, M. V. Bl. 1874 Nr. 23.) 392 I. Reichsgesctze und Ministerial-Verordnungen. 49. Zcugnissormnlare. 1.) Für Lehrer allgemeiner Volksschulen. K. k. Priisimgscommission für allgemeine Volks- und Bürgerschulen in Z. Lehrbefähigungs-Zeugnis für allgemeine Volksschulen. Herr . . . geboren am 18 zu Confession, hat . sodann in den Jahren die k. k. Lehrcr-Bildungsanstalt (mit einem Stipendiumsgenusse von fl.) besucht und erhielt am 18 ein Zeugnis der Reife für Volksschulen mit Unterrichtssprache. Nachdem derselbe hierauf als provisorischer gedient hatte, unterzog er sich im Monate 18 vor der unterzeichneten Prüfungscommission der Lehrbefahigungsprüfung für allgemeine Volksschulen. Auf Grund der Prüfungsergebnisse wird Herr zum selbständigen Lehramte an allgemeinen Volksschulen mit Unterrichtssprache als 2 befähigt erklärt. ° Herr wird nach den Ergebnissen der vorgenommenen Prüfung auch befähigt erklärt, die Sprache ' In Fallen, wenn aus dem Gesänge oder aus dem Turnen eine Prüfung nicht abgehalten wurde (Art. II, Punkt 3), ist hier einzufügen: «wobei der Candidat aus dem nicht geprüft wurde». 2 Raum für die allfällige Bezeichnung (Art. II, Punkt II): «mit Aus¬ zeichnung-. Z Nur für Commissionen, bei welchen die Bestimmung des Art. II, Punkt 10, der Prüfungsvorschrist in Anwendung kommen kann. 394 I. Rcichsgesetzc und BUnisterial- Verordnungen. 49. als Unterrichtsgegcnstand an allgemeinen Volksschulen mit Unterrichtssprache zu lehren. Nach dem Ergebnisse der besonders vorgcnommenen Prüfung aus der Religionslehre wird der Kandidat zur subsidiarischen Ertheilnng des Religionsunterrichtes seiner Confession an Volksschulen als befähigt erklärt. Herr ist infolge des Genusses eines Stipendiums reversmäßig verpflichtet, noch Jahre im Lehramte an Volksschulen in zu dienen. . am 18 .. . K. k. Priismigscommissiou für allgemeine Volks- und Bürgerschulen. Director der Prüfungskommission. Commissionsmitglied. 2. ) Für Lehrerinnen allgemeiner Volksschulen. Für Lehrerinnen sind die Zeugnisse mit den sich von selbst ergebenden Aenderungcn dem Formulare 1 gleich zu halten. Vor dem Absätze: «Auf Grund der Prüfungsergebnisse re.» ist die aus deu weibliche» Handarbeiten bereits erworbene Lehrbefähigung durch die Worte: «Laut Zeugnisses ddto. ist die Caudidatin als Lehrerin für weibliche Handarbeiten an allgemeinen Volksschulen (allfällig auch: «und an Bürgerschulen») lehrbefähigt» zu verzeichnen. 3. ) Für Lehrer au Bürgerschulen. K. k. PrUfungsconimission für allgemeine Volks- uud Bürgerschulen in Z- Lchrbcfähigungs-Zcugnis für Bürgerschulen. Herr ... geboren zu . am 18 Consession 396 I Reichsgcsctze und Ministerial- Verordnungen. 49. hat sich im Monate 18 vor der unterzeichneten Prüfungscommissiou der Lehrbefähigungsprüfung für Bürgerschulen unter¬ zogen, und zwar aus Aus den der Anmeldung beigeschlossenen Belegen ergibt sich: a) Zurückgelegte Studien und abgelegte Prüfungen U) Ort und Dauer bereits geleisteter Schuldienste Auf Grund der Prüfungsergebnisse wird Herr zum selbständigen Lehramte au Bürgerschulen mit Unterrichtssprache für . (Nennung der Gegenstände) als befähigt erklärt. * Herr wird nach den Ergebnissen der vorgenommenen Prüfung auch befähigt erklärt, die Sprache als Unterrichtsgegenstand an Bürgerschulen mit Unterrichtssprache zu lehren. . am 18 . K. k. Priifungscommissioii siir allgemeine Volks- und Bürgerschulen. Director der Prüfungscommission. Commissionsmitglied. ° Nur für Commissionen, bei welchen die betreffende Bestimmung des Art. III, Punkt I, Absatz 7, in Anwendung kommen kann. Z98 I- Reichsgesetze und Ministerial-Verordnungen. 49. 4. ) Für Lehrerinnen an Bürgerschulen. Für Lehrerinnen sind die Zeugnisse mit den non selbst sich ergebenden Aenderungen dem Formulare 3 gleich zu halten. Vor dem Absätze: «Auf Grund der Prüfungsergebnisse rc.» ist die bereits aus den weiblichen Handarbeiten erworbene Lehrbefähigung durch die Worte: «Laut Zeugnisses ddto. ist die Candidatin als Lehrerin für weibliche Handarbeiten an Bürger¬ schulen lehrbefähigt» zu oerzeichnen. 5. ) Für reprobierte Candidaten. Die Formulare i, 2, 3 und 4 erhalten die Aufschrift: «Zeugnis» durch Streichung der übrigen Wörter nnd in dem Absätze: «Auf Grund der Prüfungsergebnisse rc.» wird vor «befähigt» das Wort «nicht» ein¬ gestellt. Der Absatz in Betreff der Religionsprüfung ist zu streichen. 6. ) Für Candidaten, welche die Lehrbefähigungs¬ prüfung wiederholten. Bei günstigem Prüfungserfolge sind die Formulare 1, 2, 3 und 4 ohne eine die Wiederholung der Prüfung betreffende Bemerkung zu verwenden. Bei ungünstigem Prüfungserfolge ist das Formulare 5 mit der Abänderung zu verwenden, dass der Absatz: «Auf Grund der Prüfungs¬ ergebnisse rc.» zu lauten hat: «Auf Grund der Ergebnisse der Wieder¬ holungsprüfung rc.» 7. ) Für Candidaten einer speciellen Prüfung. In den besonderen Zeugnissen über specielle Prüfungen (Art. V, Punkt 2) sind die Generalien, die zurückgelegten Studien und abgelegten Prüfungen, sowie die Orte und die Dauer bereits geleisteter Schuldienste nach den Formularen 3 und 4 mit der entsprechenden Aenderung des Zeugnistitels zu verzeichnen. Die Angabe der Prüfungsgegenstände und die Fassung der Befähigungsclausel sind nach Art und Zweck der Prüfung mit Genehmigung der Landesschulbehörde, welcher die Prüfungscommission untersteht, zu formulieren. 400 I. Reichsgesetze und Ministerial-Verordnungen. 50. Nr 50. M. G. vom 21. September 1886? Z. 6810 (M. H. HI. 1886 Ur. 58), betreffend den Handfertigkeitsnnterricht an Volksschulen. Wenngleich die Wertschätzung des Handfertigkeitsunterrichtes ins¬ besondere als Erziehungsmittel für Kiraben iin schulpflichtigen Alter in immer weitere Kreise dringt, so sind doch die Ansichten über die zweck¬ mäßige Einrichtung dieses Unterrichtes wesentlich verschieden und auch von örtlichen Verhältnissen abhängig. Ich halte es daher für die Sache nicht als förderlich, schon derzeit besondere bindende Vorschriften über die Einrichtung des Handfertigkeitsunterrichtes an Volksschulen zu erlassen. Bei dem gegenwärtigen Stande der Sache wird es den Schul¬ behörden und Schulaufsichtsorganen obliegen — bei voller Wahrung allgemein anerkannter hygienischer und pädagogisch-didaktischer Grundsätze — den Bestrebungen zur Einführung dieses Lehrgegenstandes lind der mannigfaltigen Entwicklung dieses Unterrichtszweiges ihre wohlwollende, fördersaine Unterstützung zuzuwcnden. Mit Hinweis auf den Schlusssatz des Z 3 des R. V. G. und auf Art. IV, Punkt 3, lit. 1», der hieramtlichen Verordnung vom 8. Juni 1883, Z. 10.618 (Nr. 5 d. S.), ermächtige ich den k. k. Landesschulrath, über Ansuchen um Einführung des Handfertigkeitsunterrichtes als nicht obligaten Lehrgegenstandes in den Volksschulen instanzmäßig zu entscheiden. Zur Gewährung solcher Ansuchen wird der Nachweis der Zustimmung der betreffenden Schulerhalter, sowie der Bedeckung der Kosten von Seite der Schulerhalter, von Vereinen oder Privatpersonen, sowie die Wahrung der oben angeführten Grundsätze erforderlich sein. Auch gegen die Errichtung von Handfertigkeitsschulen als Privat- Lehranstalten im Gebiete der Volksschulen obwaltet kein Anstand, doch wird in jedem einzelnen Falle die Genehmigung des k. k. Landesschul- rathes, wobei die Bestimmungen des R. V. G. über Privat-Lehranstalten sinngemäß anznwenden sind, einzuholen sein. Schulaufsicht. Nr. 51. Gesetz vom 23. Februar L. G. Zl. Ur. 11, wirksam Für das H erjagt hum Hrnin, betreffend die Schulaufsicht. (Theilweise abgeändert und ergänzt' durch das Gesetz Vvm 9. März 1879. L. G. Bl. Nr. 13.) Mit Zustimmung des Landtages Meines Herzogthumes Kram finde Ich auzuordnen wie folgt: I. Der HrtsfcHuLvcrtl). ß 1. Die aus Staats-, Landes- oder Gemeindemitteln ganz oder theilweise erhaltenen Volksschulen stehen unter der Aufsicht des Orts- schulrathes. i § 2. Der Orisschulrcitks besteht aus Vertretern der Kirche, Schule . und^Genteinde. Nebst diesen ist auch der Schulpairon ^ berechtigt, als MtMw in den Ortsschulrath einzutreten und an den Verhandlungen desselben persönlich oder durch einen Stellvertreter mit Stimmrecht theil- zunehmen. Z 3. Die Vertreter der Kirche im Ortsschulrathe sind die selbst¬ ständigen Seelsorger der der Schule zugewiesenen Jugend, und in Er¬ manglung derselben deren Stellvertreter. Wo sich zwei oder mehrere selbständ ige Seelsorger desselben Glaubensbekenntnisses befinden, bezeichnet die kirchliche Lberbehvrde den¬ jenigen, welcher als Mitglied in den OrtsschüMrFeinzüMen^hat. ' Die abgeänderten Paragraphen und die Ergänzungen sind mit kleineren Lettern gedruckt. - S. Z 33 des Gesetzes vom 29. April 1873, L. G. Bl. Nr. 21 (Nr. 52 d.S.). 406 II. Landesgesetze. L. Schulaufsicht. 51. Z 4. Der Vertreter der.Schule im Ortsschulrathe ist dere« Leiter (der Lehrer und wenn an derselben Schule mehrere Lehrer angestellt sind, der Director oder erste Lehrer.) Unterstehen dem Ortsschulrathe mehrere Schulen, so tritt der Leiter der unter diesen Schulen im Rang am höchsten stehenden, bei gleichem Range der Schulen der. dienstälteste Leiter dieser Schulen in den Orts¬ schulrath. Doch nehmen auch die Leiter der anderen Schulen an den ihre eigene ^'lnssalt treffenden Verhandlungen des Ortsschulrathes mit berathender Stimme theil. Die §8 5 und 6 find aufgehoben; an deren Stelle sind die Z8 I und 2 des Gesetzes vom 9. März 1879, L. G. Bl. Nr. 13, getreten: 8 1. Die Vertreter der Gemeinde im Ortsschulrathe werden von der Gemeindevertretung oder, wenn düMten Schule mehrere Ortsgemeindcn oder Untergemeinden derselben angehören, von einer Versammlung der betheiligten RMW-de^, r.ücksichtlich Untergemeindevertretnngcn.(ß 13 Gemeinde-Ordnung)' gelvMü"DLe Zahl dieser Vertreter beträgt mindestens drei, höchstenschünf und Wird vorn Bezirksschulrathe bestimmt. Die Wahl erfolgt durch absolute Stimmenmehrheit und gilt für die Dauer von sechs Jahren. Doch tritt nach drei Jahren die Hälfte und bei ungerader Zahl die größere Zahl der Mitglieder durch Losung aus. Die Wiederwahl ist zulässig. Außerdem wählt die Gemeindevertretung zwei Ersatzmänner. 8 2. Mühlbar sind alle jene, welche fähig sind, in die Gemeindevertretung einer in die Schulgemeinde eingeschulten Ortsgemeinde gewählt zu werden. Der Verlust dieser Wählbarkeit hat das Ausscheiden aus dem Ortsschulrathe zur Folge? Die Wahl in den Ortsschulrath kann nur derjenige ablchnen, welcher berechtigt wäre, die Wahl in die Gemeindevertretung abzulehnen," oder welcher die letzten sechs Jahre hindurch Mitglied des Ortsschulrathes war; ebenso kann i Landesgesetz vom 17. Februar 1866, L. G. Bl. Nr. 2. " Ueber das active und passive Wahlrecht bezüglich der Gemeindevertretung s. die ZZ 1 bis 11 der Gemeindewahlordnung für Krain vom 17. Februar 1866, L. G. Bl. Nr. 2. " Nach 8 20 der Gemeinde-Ordnung für Krain vom 17. Februar 1866, L. G. Bl. Nr. 2, ist jedes wählbare und ordnungsmäßig gewählte Gemeindemitglied verpflichtet, die Wahl zum Ausschuss- oder Ersatzmanns oder zum Mitglieds des Gemeindevorstandes anznnehmen. Das Recht, die Wahl abzulehnen, haben nur: 1. ) Geistliche und öffentliche Lehrer; 2. ) Hof-, Staats-, Landes- und öffentliche Fondsbeamte und Diener, welche in activer Dienstleistung stehen ; 3. ) Militärpersonen; 4. ) Personen, die über 60 Jahre alt sind: 5. ) diejenigen, welche eine Stelle im Gemeiudevorstande durch eine volle Wahlperiode bekleidet haben, für die nächste Wahlperiode; 408 II. Landesgesetze. L. Schulaufsicht. 51. nur dasjenige Mitglied des Ortsschulrathes die Wahl zmn Vorsitzenden ablehnen, welches die letzten sechs Jahre hindurch das Amt des Vorsitzenden versah. Die ungerechtfertigte Verweigerung des Eintrittes in den Ortsschulrath oder der An¬ nahme der Wahl zum Vorsitzenden wird vom Bezirksschulrathe mit einer Geld¬ buße von 5 bis 100 fl. bestraft. Die Geldbuße ist für Zwecke der Schule zu verwenden. ß 7. Orte, an welchen mehrere Schulen bestehen, können von der Gemeindevertretung mit Genehmigung des Bezirksschnlrathes in mehrere Schulkreise getheilt werden. In diesem Falle wird fiir jeden dieser Schul¬ kreise ein besonderer Ortsschulrath mit Beachtung der vorstehenden Be¬ stimmungen gebildet. ß 8 ist aufgehoben; an seine Stelle ist Z 4 des Gesetzes vom 9. März 1879, L. G. Bl. Nr. 13, getreten: H 4. Dem Ortsschulrathe kommt dieMertreturrg—de-r-Schulgemeinde in allen die Schule betreffenden Verwaltungs- und Rechtsangelegenheiten, insbesondere auch bei den Verhandlungen über die Errichtung und Erweiterung der Schulen und Herstellung der Schullocalitäten zu. Ihm obliegt es, die Befolgung der Schulgesetze und der Anordnungen der höheren Schulbehörden zu überwachen, sowie für die denselben entsprechende Einrichtung des Schulwesens zu sorgen. Insbesondere hat derselbe:' 1. ) den Localschulfond, sowie das etwa vorhandene Schulstiftungsvermögen, soweit darübex-sincht ändereBestimmungen stiftungsgemäß-getroffen snid^ziOver¬ walten ; 2 2. ) das Schulgebäude, die Schulgeräthe und die Schulgriinde zu beauf¬ sichtigen und ein Pare aller nöthigen Inventarje» zu führen (die Führung des zweiten Pares aller Jnventarien ist Pflicht des Schulleiters); 3. ) die Schulbücher und andere Unterstützungsmittel fiir arme Schulkinder zu besorgen, fiir die Anschaffung und Instandhaltung der Schulgeräthe, der vorgeschriebenen Lehrmittel und sonstiger Unterrichtserfordernisse Sorge zu tragen; 4. ) die jährlichen Lor snschl kgc für die sachlichen Schulerfordernisse zu verfassen, dieselben in äuxlo dem Bezirksschulrathe zur Prüfung und Genehmigung vorzulegen und dem letzteren über die empfangenen und verausgabten Gelder alljährlich Rechnung zu legen; 6. ) diejenigen, die an einem der Ausübung der Amtspflichten hinder¬ lichen Körpergebrechen oder einer anhaltenden, bedeutenden Störung ihrer Gesund¬ heit leiden: 7. ) Personen, welche vermöge ihrer ordentlichen Beschäftigung häufig und durch lange Zeit in jedem Jahre aus der Gemeinde abwesend sind; 8. ) diejenigen nach den ZZ 9 und 11 der Gemeinde-Wahlordnung wähl¬ baren Mitglieder, welche Kraft der in den U 17 und 18 ihnen eingeräumten Berechtigung ohne Wahl in den Ausschuss eingetreten sind. ' S. die vom L. Sch. R. für Kram herausgegebene Instruction in Betreff der Geschaftsbehandlung und Amtsführung der Ortsschulrathe snb Nr. 72 d. S. Bezüglich der Schullehrcrstiftungen s. auch Z 2 des Gesetzes vom 26sten October 1875, L. G. Bl. Nr. 27 (Seite 450 d. S.). 410 II. Landesgesetze. L. Schulaufsicht. 51. 5. ) die der Schule gehörigen Wertpapiere, Urkunden n. s. w. aufzubewahrcn; 6. ) die jährliche Schulbeschreibung rechtzeitig zu verfassen, den Schulbesuch thuulichst zu fördern und die Strafantrage gegen die Vernachlässigung desselben an den Bezirksschulrath zu stellen;' 7. ) die Unterrichtszeit mit Beachtung der vorgeschriebenen Stundenzahl zu bestimmen; 8. ) die Ertheilnng des vorgeschriebenen Unterrichtes zu überwachen; 9H den Lebenswandel des Lehrerpersonales, die Disciplin in der Schule, sowie das Betragen der Schuljugend außerhalb der Schule zu beaufsichtigen; 10. ) den Lehrern hinsichtlich ihrer Amtsführung die thunlichste Unter¬ stützung angcdeihen zu lassen; 11. ) Streitigkeiten der Lehrer unter sich und mit der Gemeinde oder mit einzelnen Gemeindemitgliedern (soweit sie aus den Schulverhiiltnissen erwachsen) nach Thunlichkeit auszngleichen; 12. ) Auskünfte und Gutachten an die Gemeindevertretung und die Vor¬ gesetzten Behörden zu erstatten, an welche der Ortsschulrath auch Anträge zu stellen jederzeit berechtiget ist. Z 9. Von der. Wirksamkeit des Ortsschulrathes sind die mit Lehrer- Bildungsanstalten in Verbindung stehenden Uebuugsschulen ausgenommen; mir wo sie ganz oder theilweisc auch aus Gemeiudemitteln erhalten werden, kommt in Bezug auf sic dem Ortsschulrathe die im H 8 unter 1 bis 7 (jetzt Z 4 des Gesetzes vom 9. März 1879, L. G. Bl. Nr. 13, unter 1 bis 5) bezeichnete Wirksamkeit zu. H 10. Die Mitglieder des Ortsschulrathes, dessen Constituierung sowohl der Gemeindevertretung als dem Bezirksschulrathe anzuzeigen ist, wählen ans ihrer Mitte mit absoluter Stimmenmehrheit einen Vorsitzenden und dessen Stellvertreter auf die Dauer von drei Jahren. Ist sowohl der Vorsitzende als auch dessen Stellvertreter verhindert, so führt das älteste unter den Mitgliedern des Ortsschulrathes den Vorsitz. Z 11. Der Ortsschulrath versammelt sich wenigstens einmal im Monate zu einer ordentlichen Sitzung. Der Vorsitzende kann aber jederzeit, und er mruss, w enn z we i M itglieder es verlangen, eine außerordentliche Versammlun g einberufen. H 12. Zur Beschlussfähigkeit des Ortsschulrathes wird die An¬ wesenheit wenigstens. dreier Mitglieder erfordert. Die Beschlüsse werden durch absolute^Stiuimenmchrheit gefasst. Bei.Stimmengleichheit entscheidet der Vorsitzende, welcher auch be¬ rechtigt ist, die Ausführung von Beschlüssen, welche nach seiner Ansicht dem Gesetze zuwiderlnnfen oder das Interesse der Schule gefährden, einznstellen und den Gegenstand an den Bezirksschulrath zur Entscheidung zu leiten. ' In Betreff des Vorganges gegen Schulversäumnisse an allgemeinen Volks¬ schulen s die Vrdg. d. L. Sch. R. für Kram vom 20. April 1875, Z 88 L.Sch.R. (Nr. 66 d. S.). 412 II. Landesgesetze. L. Schulaufsicht. 51. Beschiverden gegen Beschlüsse und Verfügungen des Ortsschulrathes gehen cm den Bezirksschülrath. Dieselben sind bei dem Ortsschulrathe einzübrin'gen und haben aufschiebende Wirkung, sofern dies binnen 14 Tagen nach Eröffnung der angefochtenen Entscheidung geschieht. Z 13. Kein Mitglied des Ortsschulrathes darf an der Berathung und Abstimmung von Angelegenheiten theilnehmen, welche seine Persön¬ lichen Interessen betreffen. Z 14. In Angelegenheiten, die so dringlich sind, dass weder die nächste ordentliche Sitzung abgewartet, noch eine außerordentliche ein¬ berufen werden kann, darf der Vorsitzende selbständig Verfügungen treffen, er muss jedoch ohne Verzug und spätestens in der nächsten Sitzung die Genehmigung des Ortsschulrathes einholen. tz 14 ist zwar nicht ausdrücklich aufgehoben, derselbe erscheint jedoch durch die Bestimmung des Z 7, alinsa 2, des Gesetzes voni 9. März 1879, L. G. Bl. Nr. 13 (s. unten Seite 414), ersetzt.) Z 15. (Nur Beaufsichtigung des, didaktisch-Pädstgogischen Zustgndes der Schule wird ein fachkundiges Mitglied des Ortsschulrathes Bezirksschulrathe als Ortsschnlinspector bestellt.) Ter Ortsschnlinspector hat sich mit dem Leiter der Schule in stetem Einvernehmen zu erhalten. Tritt hiebei eine Meinungsverschiedenheit hervor, so ist jeder Theil berechtigt, die Entscheidung des Bezirksschulrathes einzuholen. An jenen Schulen, wo sich mehrere Lehrer befinden, ist der Orts- schulinspector den Lehrerconferenzen beizuwohnen berechtigt. Die Schulen zu besuchen, um von den Zuständen derselben Kenntnis zu nehmen, sind auch die übrigen Mitglieder des Ortsschulrathes berechtigt. Die Befugnis, etwa nothwendige Anordnungen zu treffen, steht jedoch nicht einem einzelnen Mitglieds sondern bloß der gejammten Körper¬ schaft zu. An Stelle des ersten Absatzes dieses Paragraphen ist jetzt A 3 des Gesetzes vom 9. März 1879, L. G. Bl. Nr. 13, getreten: H 3. Zur Beaufsichtigung des didaktisch-pädagogischen Zustandes jeder Schule bestellt der Bezirksschulrath Lus. dW^_im°>den Orlrjchn.m:h wählbaren GMeindemitgliederu eiuen^Ortsschulirtspector, welcher kraft feiner'Ernennung äls.wrdentllchLs.-Mitglled in.deiuLMAschulrath..eintritt, wenn er nicht ohnedies ckMn Ortsschulrathe entnommen wurde. Der Ortsschnlinspector wird auf die Dauer von drei J ahren bestellt. Z 16. Die Mitglieder des Ortsschulrathes haben auf ein Entgelt für die Besorgung der Geschäfte keinen Anspruch. Für die damit ver¬ bundenen baren Auslagen wird ihnen der Ersatz aus Gemeindemitteln geleistet. 414 II. Landesgesetze. L. Schulaufsicht. 51. Diese gesetzlichen Bestimmungen wurden durch die ZH5 bis 13 des Gesetzes vom 9. März 187 9, L. G. Bl. Nr. 13, in folgender Weise ergänzt: Z 5. Der Ortsschulrath ist das. beschließende, der Vorsitzende desselben das ausführende Organ der Schulgemeinde. Z 6. Alle Angelegenheiten, bei denen es sich um die Vertretung der Schul¬ gemeinde, um die Verwaltung, Fructificierung und Verwendung der Gelder des Localschulfondes, um die Bewilligung von Auslagen, um die Erstattung von Anträgen und Gutachten, nm das Schulwesen betreffende Entscheidungen handelt, sind der Berathnng und Schlussfassung des Ortsschulrathes zu unterziehen. Z 7. Alle übrigen in den Wirkungskreis des Ortsschulrathes gehörigen Angelegenheiten werden vom -Vsisitzenden, beziehungsweise seinem Stellvertreter, .selbständig besorgt. Derselbe ist berechtiget, Auslagen für Schulerfordernisse, deren Bestreitung der Schulgemeinde nach dem Gesetze oder nach rechtskräftigen Ent¬ scheidungen der Schulbehörden unzweifelhaft obliegen, .bis. zum Betrage von AI.Gulden im eigenen Wirkungskreise zu bewilligen und ans dem Localschul- fonde gegen nachträgliche Mittheilung an den Ortsschulrath flüssig zu machen. In Angelegenheiten, die so dringlich sind, dass weder die nächste ordent¬ liche Sitzung abgewartet, noch eine außerordentliche einberufen werden kann, darf der Vorsitzende auch in den nach Z 6 collegial zu behandelnden Angelegen¬ heiten unter eigener Verantwortung und gegen sofortige Einholung der Genehmi¬ gung des Ortsschulrathes selbständige Verfügungen treffen. Z 8. Der Vorsitzende des Ortsschulrathes kann die im Z 7, nlinsa 1, dieses Gesetzes erwähnten Geschäfte seines selbständigen Wirkungskreises unter eigener Ver¬ antwortlichkeit von einzelnen Mitgliedern des Ortsschulrathes versehen lassen und ist befugt, zur Besorgung der laufenden Geschäftsführung die Organe der Gemeinde des Schulortes im Einvernehmen mit dem betreffenden Gemeindevorsteher zu benützen. Z 9. Der Ortsschulrath ist für seine Geschäftsführung und für die Er¬ füllung der ihm obliegenden Verpflichtungen den Schulbehörden verantwortlich. Die diesen gegen den Ortsschulrath zustehenden Disciplinarmittel sind: n) Verhängung von Ordnungsbußen bis zu 20. fl.; b) die Entsetzung des Vorsitzenden von seinem Amte; e) die Auflösung des Ortsschulrathes. Die Verhängung der Ordnungsbußen sowohl gegen den Vorsitzenden, als auch gegen jedes andere Mitglied des Ortsschulrathes steht dem MziMschulrathe, die Amtsentsetzung des Vorsitzenden und die Auflösung des Ortsschulrathes aber dem Ländesschulrathe über Antrag des Bezirkssch.ulrathes zu. Erscheint zu einer Sitzung die beschlussfähige Anzahl der Mitglieder nicht, so hat der Vorsitzende binnen 8 Tagen die Mitglieder abermals einzuberufen; der Vorsitzende hat gegen jedes bei dieser zweiten Sitzung nicht erschienene Mit¬ glied, dessen Ausbleiben vom OrtsschulxrthL-nicht für gerechtfertiget anerkannt wird, eine in den Ortsschulfond fließende Geldbuße bis-W-ILL-W, verMngen, Z 10. Der Vorsitzende eines Ortsschulrathes kann seines Amtes entsetzt und nach Umständen zugleich seines Mandates als gewähltes Mitglied seines Ortsschulrathes verlustig erklärt werden, wenn er die Führung seines Amtes vernachlässiget oder die Erfüllung oder die Ausführung einzelner Anordnungen der höheren Schulbehörde beharrlich unterlässt. Tritt der Fall der Amtsentsetzung des Vorsitzenden eines Ortsschulrathes ein, so ist unter Beachtung des Z 38, alinsa 3, des Gesetzes vom 25. Februar 1870, 416 II. Landcsgesetze. 4. Schulaufsicht. 51. L. G. Bl. Nr. 11, sofort die Wahl eines anderen Vorsitzenden vorzunehmen. Dem seines Amtes entsetzten Vorsitzenden steht es frei, aus dem Ortsschulrathe auszutreten. Wenn er von diesem Rechte Gebrauch macht, oder wenn er infolge der Entziehung seines Mandates aus dem Ortsschulrathe ausscheidet, so hat nach der Bestimmung des Bezirksschulrathes einer der beiden Ersatzmänner als Mit¬ glied in den Ortsschulrath einzutreten. Z 11. Die-Auflösung des Ortsschulrathes, welche den Verlust des Mandates für die gewählten Mitglieder desselben zur Folge hat, kann verfügt werden, wenn derselbe über wiederholte Aufforderung für Beschaffung der sachlichen Schul¬ erfordernisse und der vorgeschriebenen Lehrmittel rechtzeitig Sorge zn tragen unterlässt, wenn die gewählten Mitglieder überhaupt in einer die Schule schädi¬ genden Weise ihre Obliegenheiten vernachlässigen, endlich wenn sie durch ihre Beschlüsse ihre völlige Unfähigkeit zur Erfüllung ihrer Aufgabe an den Tag legen. Gleichzeitig mit der Auflösung eines Ortsschulrathes ist unter Beachtung des H 38, nlinsu 3, des Gesetzes vom 25. Februar 1870, L. G. Bl. Nr. II, die Neu¬ wahl der Vertreter der Gemeinde ini Ortsschulrathe anzuordneu. Wenn aber auch diese neugcwählteu Mitglieder sich in gleicher Weise unfähig zeigen und mit der neuerlichen Auflösung des Ortsschulrathes vorgegangen werden muss, so kann mit Zustimmung des Landesausschusses die Vornahme der Neuwahl für so lange sistiert werden, bis die Gewähr gegeben ist, dass durch eine solche ein die Interessen der Schule und eine ordnungsmäßige Geschäfts¬ führung sicherstellendes Resultat erzielt werden könne. Doch darf die Sistierung den Zeitpunkt der nächsten regelmäßigen Er¬ gänzungswahl des aufgelösten Ortsschulrathes in keinem Falle überdauern. Z 12. In jedem Falle der Auflösung eines Ortsschulrathes ist ohne Rück¬ sicht auf eine allenfalls anhängige Berufung für die betreffende Schulgemeinde eiwSchuladministmtU zu bestellen, dem bis zur erfolgten Neuwahl die Vertretung der Schulgemeinde obliegt. Der Schuladministrator tritt bezüglich der nach 8 7 zu behandelnden Angelegenheiten in die Rechte des Vorsitzenden des Ortsschulrathes. In Angelegenheiten, die nach Z 6 collegial behandelt werden sollen, sind die Vertreter der Kirche und Schule, sowie der Ortsschulinspector beizuziehen. Bei diesen Verhandlungen führt der Schuladministrator den Vorsitz. Derselbe wird vom Bezirksschulrathe ernannt und hat Anspruch auf den Ersatz der mit seiner Amtsführung verbundenen baren Auslagen aus den Mitteln der Schulgemeinde. Z 13. Die Art der Geschäftsbehaudlung und Amtsführung wird den Orts- schulräthen durch eine vom Landesschulrathe auf Grund dieses Gesetzes zu erlassende Instruction vorgezeichnet.' II. Dev WezirksstHutrcltH. 8 17. Die nächsthöhere Aufsicht über die Volksschulen wird von dem Bezirksschulrathe geführt. Z 18. Die Schulbezirke fallen dem Umfange nach mit den poli- ÄÄ5"--^Wrkm zusammen. ' S. die bezügliche vom L. Sch. R. für Kram herausgegebene Instruction sub Nr. 72 d. S. 418 II. Landesgesetze. L. Schulaufsicht. 51. Städte, welche ein^eigenes Gemeindestatut haben, bilden je einen brisvd.ermTVchulbezK) Z 19. Der Bezirksschulrath besteht in der Regel: s.) aus dem Vorsteher der politischen Bezirksbehörde als Vorsitzenden; b) aus je einem Geistlich en jener Glaubensgenossenschaften, deren Seelenzahl im Bezirke mehr als 2000 beträgt. Die Ernennung kommt dex Liöcesanbehörde, beziehungsweise dem Seniorate zu; o) aus zMtzi-Fachnlännern im Lehramte, welche von der Lehrerversamm- lung des Bezirkes gewählt werden; > ä) aus zwei, und lvo mehrere Bezirksvertretnngen sind, aus je einem von jeder Bezirksvertretuug und in Ermanglung einer solchen aus zwei vo m Lan desausschusse gewählten.Mitgliedern. Wählbar sind alle jene, welche fähig sind, in die Gemeindevertretung einer im Schulbezirke befindlichen Gemeinde gewählt zu werdend Der Ver¬ lust dieser Wählbarkeit hat das Ausscheiden aus dem Bezirksschul¬ rath zur Folge. (Der Stellvertreter des Bdrsitzenden wird vom Bezirksschulrath aus seiner Mitte mit LbfoWe.r Stimmenmehrheit gewählt.) An Stelle des letzten Absatzes dieses Paragraphen ist nunmehr A 14 des Gesetzes vom 9. März 1879, L. G. Bl. Nr) 13, getreten: Z 14. Als Stellvertreter des Vorsitzenden des Bezirksschulrathes hat der¬ jenige politische Beamte zu fungieren, welcher den Vorsteher der Politischen Bezirks¬ behörde sonst zu vertreten berufen ist. 8 2 0 ist aufgehoben; an seine Stelle ist Z 15 des Ge¬ setzes vom 9. März 1879, L. G. Bl. Nr. 13, getreten: 8 15. In Städten, welche ein eigenes Gemeindestatut besitzen, wird die Schulaufsicht von einem Stadtschulrathe geführt, welcher-Len-Wirkungskreis des L)tts-.. und Bezirksschulrathes in sich vereiniget ' lieber das active und passive Wahlrecht bezüglich der Gemeindevertretung s. die ZZ 1 bis 11 der Gemeiudewahlordnunq für Krain vom 17. Februar 1866, L. G. Bl. Nr. 2. * Vgl. hiezu die Kdmchg. des L. Sch. R. für Krain vom 5. Juni 1879, L. G. Bl. Nr. 16 : Nachdem die Constituierung des k. k. Stadtschulrathes für den Schulbezirk Stadt Laibach im Grunde des Z 15 des Gesetzes vom 9. März 1879, L. G. Bl. Nr. 13, am 4. Juni 1879 erfolgt ist, so ist von diesem Zeitpunkte an in Gemä߬ heit dieser gesetzlichen Bestimmung der Wirkungskreis des bisherigen Orts- und Bezirksschulrathes für die Stadt Laibach an den genannten k. k. Stadtschnlrath übergegangen. Dies wird hiemit zur allgemeinen Kenntnis gebracht. 420 II. Landesgesetze. L. Schulaussicht. 51. Für die Zusammensetzung des Stadtschulrathes gelten folgende Vorschriften: 10 Vorsitzender ist der Bürgermeister: dessen Stellvertreter im Stadt¬ magistrate substituiert ihn auch im Vorsitze des Stadtschulrathes 2. ) Jede Glaubensgenossenschaft, deren Seelenzahl mehr als 500 beträgt, ist im Stadtschulrathe durch einen Geistlichen zu vertreten. 3. ) Die Lehrcrversammlung des Stadtschulbezirkes wählt aus ihrer Mitte zwei Mitglieder iw den StadWülrath. 4. ) Die Gemeindevertretung wählt aus ihrer Mitte oder aus den anderen zur Gemeindevertretung Wählbaren zwei Mitglieder in den Stadtschulrath. Der Verlust der Wählbarkeit in die Gemeindevertretung zieht den Austritt aus dem Stadtschulrathe nach sich. 5. ) Wird der Schulinspector des Stadtschulbezirkes nicht ohnehin dem Stadtschulrathe entnommen, tritt er kraft seiner Ernennung als ordentliches Mitglied in denselben ein. H 21. Zur Wahrnehmung der religiösen Interessen jener Bezirks¬ bewohner, deren Glaubensbekenntnisse keines der Mitglieder des Bezirks- schulrathes angehört, wählt der letztere je einen Beirath dieses Be- kenntnissesb Die ZZ 22 und 23 sind aufgehoben; an deren Stelle sind die ZZ 16 bis 19 des Gesetzes vom 9. März 1879, L. G. Bl. Nr. 13, getreten: Z 16. Alle nach den HZ 19 und 21 des Gesetzes vom 25. Februar 1870, L. G. Bl. Nr. 11, und nach Z 15 dieses Gesetzes * stattfindenden Ernennungen und Wahlen gelten ans sMs_,Jahre und sind dem L.andcsches anzuzeigen. Z 17. Den: Bezirksschulräte kommt in Bezug auf alle öffentlichen Volks¬ schulen und die in dieses Gebiet gehörigen Privatanstalten und Specialschulen, dann über die Kindcrbewahranstalten des Bezirkes jener Wirkungskreis zu, welcher nach den früheren Vorschriften den politischen Bezirksbehörden und den Schul- districtsaufsehern zustand. Insbesondere kommt demselben zu: 1 ) Die Vertretung der Interessen des Schulbezirkes nach außen, die genaue Evidenzhaltung des Standes des Schulwesens im Bezirke, die Sorge für die gesetzliche Ordnung im Schulwesen und die möglichste Verbesserung desselben überhaupt und in jeder Schule insbesondere; 2. ) die Sorge für die Verlautbarung der in Volksschulangelegenheiten erlassenen Gesetze und Anordnungen der höheren Schulbehörden, sowie fiir den Vollzug derselben; 3. ) die Anordnung und Leitung der Erhebungen und Verhandlungen über die Regulierung und Erweiterung der bestehenden, sowie über die Errichtung neuer Schulen und Wer die'Mrstellimg der Schullocalitäten; die Oberaufsicht über die Schulbauten;^ ' D. i. des Gesetzes vom 9. März 1879, L. G. Bl. Nr. 13. Bezüglich der Ausführung der Schulbauten s. Z 20 der M. V. vom 19. Juli 1875, L. G. Bl. Nr. 22 (Nr. 30 d. S.). a Bezüglich der Eintragung der Schulgebäude und Schulgrundstücke in die neu anzulegenden oder zu ergänzenden Grundbücher s. M. E. vom 12. December 1877, Z. 19.603 (Nr. 33 d. S ). 422 II. Landesgesetze. Schulaufsicht, öl. 4.) die Ueberwachung der Ortsschulräthe in Betreff der Beistellung der vorgeschriebenen Lehrmittel und sonstiger Unterrichtserfordernisse der Volksschulen, nötigenfalls die Anschaffung aus Koste» der Schulgemeinde: o ) .die.Mns.cheidrmg in erster Instanz nber.Hus- und Einschulungen; 6. ) die Ausübung des.Tutelrechtes des Maates über die Localschulfonde und Schnlstiftungen, insoferne dazu nicht besondere Organe bestimmt sind oder diese Wirksamkeit einer höheren Behörde Vorbehalten ist; 7. ) die Anwendung der Zwangs- und Disciplinarmittel in den gesetzlich bestimmten Fällen; -- 8. ) die Prüfung und Genehmigung der. jährlichen Präliminarien über die sachlichen Schulerfordernisse, sowie der jährlichen Rechnungen der Ortsschulräthe über die eingenommenen und verausgabten Gelder; 9. ) die jährliche Feststellung der Schulbezirkspräliminarien und die Prüfung der vom Vorsitzenden zu führenden Jahresrechnung über die Schulbezirksauslagen; 10. ) der Schutz der Schulen und der Lehrer in allen ökonomischen und polizeilichen Angelegenheiten; 11. ) die provisorische Besetzung der an den Schulen erledigten Dienststellen und die Mitwirkung M der definitiven Besetzung derselben, beziehungsweise bei der Vorrückung der Lehrer in höhere Gehalte; 12. ) die Beaufsichtigung des Lehrpersonales, die Untersuchung vorkom¬ mender Anzeigen und Beschwerden gegen dasselbe, sowie wahrgenommener Ge¬ brechen der Schulen, deren Behebung und Abstellung, insoweit die eigenen Befugnisse zureichen, die Einleitung und Führung der Disciplinaruntersnchungen gegen das Lehrpersonale und die Nntragstellung hierüber an den Landesschulrath; 13. ) die Beförderung der Fortbildung des Lehrpersonales/ Veranstaltung der Bezirkslehrerconferenzen" und Aufsicht über die Schul- und LehrerWliöthekcnJ 14. ) die Ausstellung der Verwendungszeugnisse an Lehrpersonen; 15. ) die Anordnungen zur Constituierung der Ortsschulräthe und die Förderung und Ueberwachung der Wirksamkeit derselben; 16. ) die Veranlassung der außerordentlichen Inspektionen der Schulen; 17. ) die nach Anhörung des Ortsschulrathes vorzunehmende Festsetzung des den Ortsverhältnissen angemessenen Zeitpunktes für die gesetzlichen Ferien bei den Volksschulen; 18. ) die Erstattung von Auskünften, Gutachten, Anträgen und periodischen Schulberichten an die höheren Schulbehörden. H 18. Auf Grund des erledigten Präliminares gibt der Bezirksschulrath die zur Bedeckung des Abganges erforderlichen Kostenbeträge den betreffenden Gemeinde¬ vorständen in den auf dieselben entfallenden Tangenten mit dem Auftrage be¬ kannt, für die rechtzeitige Bedeckung und Einbringung derselben Vorsorge zu treffen und dieselbe in vierteljährlichen Anticipatraten an den Ortsschulrath abzuführen. Z 19. Die in den M 17, ZZ. 8 und 9 und 18 dieses Gesetzes/ sowie die im Z 33, alinsa 3, des Gesetzes vom 29. April 1873, L. G. Bl. Nr. 21 (Nr. 52 i S. d. M. B. vom 6. April 1870, Z. 3169, betreffend die Fortbildungs¬ kurse der Volksschullehrer snb Nr. 10 d. S. S. d. M. V. vom 8. Mai 1872, Z. 3306, betreffend die Bezirks- und Landeskonferenzen der Volksschulehrer snb Nr. 17 d. S. S. d. M. V. voni 15. December 1871, Z. 2802, betreffend die Gründung von Bibliotheken für Schüler und Lehrer der Volksschulen snb Nr. 16 d. S. D. i. des Gesetzes vom 9. Mürz 1879, L. G. Bl. Nr. 13. 424 II. Landcsgesetze. ä. Schulaufsicht. 51. d. S.), bezeichneten Geschäfte bezüglich der öffentlichen Volksschulen in der Landes Hauptstadt Laibach gehören noch fortan in den Wirkungskreis der Gemeinde¬ vertretung dieser Landeshauptstadt und werden gleich anderen Gemeinde-Angelegen¬ heiten durch dieselbe und ihre Executivorgane besorgt. H 24. Der Bez irksschulrat versammelt sich wenigstens einmal im M onate zur ordentlichen Berathung. Der Vorsitzende kann nach Bedarf und muss auf Antrag zweier Mitglieder außerordentliche Ver¬ sammlungen einberufeu. Alle Angelegenheiten, rücksichtlich deren eine Entscheidung zu treffen, ein Gutachten oder ein Antrag zu erstatten ist, werden collcgialisch behandelt. Z 25. Zur Beschlussfähigkeit wird die Anwesenheit der Mehrzahl der Mitglieder erfordert. Die Beschlüsse werden durch absolute Stimmenmehrheit gefasst. Bei Stimmengleichheit entscheidet der Vorsitzende, welcher auch berechtigt ist, die Ausführung von Beschlüssen, die nach seiner Ansicht dem Gesetze zuwiderlaufen, eiuzustellen und darüber die Entscheidung des Landes- schulrathes einzuholen. An der Berathung und Abstimmung über An¬ gelegenheiten, welche das persönliche Interesse eines Mitgliedes betreffen, hat dasselbe nicht theilzuuehmen. Beschwerden gegen Entscheidungen des Bezirksschulrates gehen .an den Landesschulrath. Dieselben sind bei dem Bezirksschulrath cin- zubriugen und haben aufschiebende Wirkung, sofern dies binnen 14 Tagen nach Eröffnung der angefochtenen Entscheidung geschieht. 8 26. In dringlichen Fällen (Z 14) kann der Vorsitzende auch rücksichtlich derjenigen Angelegenheiten, welche collegialisch zu behandeln sind, unmittelbare Verfügungen treffen, er muss jedoch ohne Verzug und spätestens in der nächsten Sitzung die Genehmigung des Bezirksschul¬ rates einholen. 8 27. Der Minister für Cültus und Unterricht ernennt für jeden Bezirk eineil"'Schüliuspector und da, wo besondere Umstände es nöthig machen, auch mehrere Schulinspcctoren. Die Ernennung erfolgt ans Grundlage eines Ternavorschlages des Landcsschulrathes für die Dauer von sechs Jahren. Wird der Bczirksschnlinspector nicht ohnehin dem Bezirksschulräte entnommen, so tritt er kraft seiner Ernennung als ordentliches Mitglied in.denselben. f Di e Verhä ngung der Schulstrafen gehört zur laufenden Geschäftsführung des Bezirksschulrates üuL steht somit dem Vorsitzenden desselben zn (M. E. vom 20. Mai 1874, Z. 830 ;'Sir. 27 d. S.). 426 II. Landesgesetze. L. Schulaufsicht. 51. Die Beaufsichtigung des Religionsunterrichtes steht nicht dein Bczirksfchulinspcctor, sondern der kirchlichen Oberbehörde zu. st 8 28. Volksschuldirectoren und Lehrer, welche den Unterricht in einer Schulclassc zu ertheilen haben, können zu dem Amte eines Bezirks- schnlinspcctors nur mit Zustimmung derjenigen, welche die betreffende Schule dotieren, berufen werden. In diesem Falle wird ihnen nach Erfordernis auf die Dauer dieser Function zu der theilweise nothwendigen Aushilfe bei dem Unterrichte an der eigenen Schule ein Unterlehrer auf Kosten des Normalschulfondes beigegebeu. 8 29. Der Bezirksschulinspector ist zur periodischen Jnspcction und Visitation der Schulen berufen. Er ist berechtigt, in didaktisch¬ pädagogischen Gegenständen Rathschläge zu geben und den in dieser Beziehung wahrgenommenen Nebelständen an Ort und Stelle durch mündliche Weisungen abzuhelfen. Auch kommt ihm die Leitung der Vezirks-Lehrerconserenzen zu. ° Bei den: Besuche der ihm zugewiesenen öffentlichen Schulen hat der Bezirksschulinspector vorzugsweise seine Aufmerksamkeit darauf zu richten: 1. ) ob die Ortsschulinspectoren ihren Pflichten bezüglich der Be¬ aufsichtigung der Schule nachkommen; ferner 2. ) auf die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen bei Auf¬ nahme und Entlassung der Kinder; 3. ) auf die Tüchtigkeit, den Fleiß, überhaupt auf das gauze Verhalten der Lehrer und auf die in der Schule herrschende Disciplin, Ordnung und Reinlichkeit; 4. ) auf die Einhaltung des Lehrplanes, auf die Unterrichtsmethode und auf die Fortschritte der Kinder im allgemeinen und in den einzelnen Fächern insbesondere; 5. ) auf die eiugeführteu Lehrmittel und Lehrbehelfe und die innere Einrichtung der Schule; 6. ) auf die ökonomischen Verhältnisse der Schule, insbesondere auf die Besoldung der Lehrer; ob der Lehrer das ihm zugesicherte Einkommen Pünktlich erhalte, ob und welche Nebenbeschäftigungen er betreibe. - S. das Gesetz vom 25. Mai 1868, R. G. Bl. Nr. 48, wodurch grund¬ sätzliche Bestimmungen über das Verhältnis der Schule zur Kirche erlassen wurden, sub Nr. 2 d. S. - Gegenwärtig wäre ein Lehrer zu bestellen, da die Kategorie der Unterlehrer an den öffentlichen Volksschulen in Krain durch ZI des Gesetzes vom 29. November 1890, L. G. Bl. Nr. 23 (Nr. 61 d. S.), aufgehoben ist. S. die mit M. E. vom 18. Mai 1869, Z. 140 Ur., herausgegcbene In¬ struction für die provisorischen Bezirksschulinspectoreu sub Nr. 6 d. S. 428 II. Landesgesetze. L. Schulaufsicht. 51. Beim Besuch der Privatschul- und Erziehungsanstalten hat der Bezirksschulinspector darauf zu sehen, ob dieselben den Bedingungen, unter denen sie errichtet wurden, entsprechen und die Grenzen ihrer Berechtigung nicht überschreiten. Z 30. Die Bezirksschülinspectoren haben über ihre Wirksamkeit Berichte an den Bezirksschulrath unter Beifügung der erforderlichen Anträge und Anzeige der an Ort und Stelle ertheilten Weisungen zu erstatten. Diese Berichte sind sammt den darüber gefassten Beschlüssen deut Landesschulrathe oorzulegcn, welcher aus dieselben auch bei den an den Minister für Cültus und Unterricht zu erstattenden Schnlberichten die angemessene Rücksicht zu nehmen hat. Z 31. Die Beiräthe des Bezirksschulrathes (Z 21) sind berechtigt, die im Bezirke etwa vorhandenen Schulen ihrer Confession, um von deren Zuständen Kenntnis zu nehmen, zu besuchen, den periodischen Jnspectionen und Visitationen derselben durch den Bezirksschulinspector beizuwohnen, die gemachten Wahrnehmungen dem Bezirksschulrathe anzuzeigen und au denselben auch Anträge zur Verbesserung dieser Schulen zu stellen. Sie sind vom Bezirksschulrathe in allen einschlägigen Fragen eiuznvernchmen und können an den Verhandlungen über dieselben auch Persönlich urit entscheidender Stimme theilnehmeu. Z 32. .Dem Bezirksschulr a the und den Bezirksschülinspectoren kommt das Prädicat - kaiserlichMniglich^ zu. Der Vorsitzende verthcilt die cinlangenden -Geschäftsstücke behufs deren Bearbeitung an die Mitglieder und besorgt mit Benützung der Arbeitskräfte der k. k. Bezirksbehörde die laufende Geschäftsführung. Die Kanzlei-Erfordernisse besorgt die Bezirksbehörde. In Städten, welche ein eigenes Gemeindestatut haben, wird dem Bezirksschulrathe das erforderliche Hilfspersonale von der Gemeinde¬ vertretung beigegeben und der Aufwand für Kanzlei-Erfordernisse aus Gemeindemitteln bestritten. Die Bezirksschülinspectoren erhalten zur Vornahme der periodischen Schnlinspectionen und Visitationen einen Reisekosten- und Diäten- Pauschalbetrag aus Staatsmitteln. III. Der Lcrndesschutrcrtk. 8 33. Die oberste Schulaufsichtsbehörde ist der k. k. Landesschulratü. Demselben unterstehen: 1.) die dem Wirkungskreise der Bezirksschulrathe zugewicscnen Schul- und Erziehungsanstalten; 430 II. Landesgesetze. Schulaussicht. 51. 2. ) die-Bildungsanstalten für Lehrer und Lehrerinnen der Volks¬ schulen sammt den zu denselben gehörigen Uebungsschulen; 3. ) di e Mittelsch ulen (Gymnasien, Realgymnasien und Realschulen), sonne alle in das Gebiet derselben fallenden Privat- und Speciallehr¬ anstalten, sofern dieselben unter der obersten Leitung des Unterrichts¬ ministeriums stehen. Die ZZ 34 und 35 sind aufgehoben; an Stelle derselben sind die 8Z 20 und 21 des Gesetzes vom 9. März 1879, L. G. Bl. Nr. 13, getreten: Z 20. Der Landesschulrath besteht: 1. ) aus de m Landeschef o der dein von ihm bestimmten Stellvertreter als LmMenden; - 2. ) ans zwei Abgeordneten des Landesausschusses; - . aus einem Referenten für die administrativen und ökonomischen Schnlangelegenheiten; 4) aus den Landesschulinspectoren; '5.) aus zwei katholischen Geistlichen; ——.. aus zwei Mitgliedern des Lehrstandes; H-y— ' 7.) aus einem Abgeordneten der Gemeindevertretung von Laibach. Z 21. Die im Z 20 dieses Gesetzes unter Z. 3, 4, 5 und 6 erwähnten Mitglieder des Laudesschnlrathes werden vom Kaise r auf Antrag des Ministers tzU.Criltus und Unterricht ernannt; der Minisker^stir" Cultus und Unterricht hat vor Erstattung seines Antrages bezüglich der beiden katholischen Geistlichen das süMbischöfliche Ordinariat anzuhören und sich in Bezug auf die Ernennung des administrativen Referenten mit dem Minister des Innern ins Einvernehmen zu setzen. Di e, Functiosdauer der im Z 20 unter ZZ. 5, 6 und 7 erwähnten Mit¬ glieder des Landesschulrathes beträgt sechs.Jahre: die Functionsdauer der beiden Abgeordneten des Landesausschusses richtet sich nach der Dauer des Mandates des Landcsausschusses. Die MitgliedLr..-des Lehrstandes erhalten ..eine. Functionsgebür aus Staatsmitteln. 8 36. Der Landesschulrath hat in den Angelegenheiten der ihm unterstehenden Schulen den früheren Wirkungskreis der politischen Landes- stellc und unbeschadet der den kirchlichen Oberbehörden im Gesetze vom 25. Mai 1868, R. G. Bl. Nr. 48 (Nr. 2 d. S.), vorbehaltenen Rechte den der kirchlichen Oberbehörden und Schuloberaufseher. Außerdem kommt dem Laudesschulrathe zu: 1. ) die Ueberwachung der Bezirks- und Ortsschulräthe, die Auf¬ sicht und Leitung der Lehrer-Bildungsanstalten und der zu denselben gehörigem Uebungsschulen; 2. ) die Bestätigung der Directoren und Lehrer an aus Gemeinde-. Mitteln erhaltenen Mittelschulen unter Wahrung der den Gemeinden, Korporationen und Privatpersonen zustehenden speciellen Rechte; 432 II. Landesgesetze. Schulaufsicht. 51. 3. ) die Begutachtung von Lehrplänen, Lehrmitteln und Lehrbüchern für Mittelschulen und Fachschulen; 4. ) die Erstattung von Jahresberichten über den Zustand des gesammten Schulwesens im Lande an das Ministerium für Cultus und Unterricht. 8 37. Die Sitzungen des Landesschulrathes sind entweder ordent¬ liche oder außerordentliche. Eine außerordentliche Sitzung kann der Vor¬ sitzende jederzeit, und muss er, wenn zwei Mitglieder es verlangen, anordnen. Angelegenheiten, rücksichtlich deren eine Entscheidung zu treffeu oder ein Gutachten oder ein Antrag an das Ministerium für Cultus und Unterricht zu erstatten ist, werden collegialisch behandelt, alle andern unter der eigenen Verantwortung des Vorsitzenden erledigt, welcher in jeder Sitzung die in der Zwischenzeit getroffenen Verfügungen dem Landesfchnlrathe mitzutheilen hat. Der Landesschulrath kann sich für einzelne Angelegenheiten durch Fachmänner verstärken, welche der Sitzung mit bemühender Stimme beiwohnen. § 38. Zur Beschlussfähigkeit des Landesschulrathes wird die Anwesenheit der Mehrheit der Mitglieder erfordert. Die Beschlüsse werden durch Stimmenmehrheit gefasst. Von den Landesschulinspectoren haben stets nur zwei, und zwar diejenigen ent¬ scheidende Stimme, welche der Vorsitzende hiezu bestimmt. Bei^timmen- gleichheit entscheidet der Vorsitzende, welcher auch berechtigt ist, die Ausführung von Beschlüssen, die nach seiner Ansicht gegen die bestehenden Gesetze verstoßen würden, einzustellen und darüber die Entscheidung des Ministeriums für Cultus und Unterricht einzuholen. An der Berathung und Abstimmung über Angelegenheiten, welche das persönliche Interesse eines Mitgliedes betreffen, hat dasselbe nicht theilzuuehmen. Beschwerden gegen Entscheidungen des Landesschulrathes gehen an das Ministerium für Cultus und Unterricht. Sie sind beim Landesschulrathe einzubringen und haben aufschiebende Wirkung, sofern dies binnen 14 .Tagen nach Eröffnung der angefochtenen Entscheidung geschieht. 8 39. In dringlichen Fällen (8 14) kann der Vorsitzende auch rücksichtlich derjenigen Angelegenheiten, welche collegialisch zu behandeln sind (Z 37), unmittelbare Verfügungen treffen, er muss jedoch ohne Verzug und spätestens in der nächsten Sitzung die Genehmigung des Landesschulrathes einholen. 434 II. Landesgesetze. L. Schulaufsicht, öl. 8 40. Den unmittelbaren Einfluss auf die didaktisch-pädagogischen Angelegenheiten der Schulen durch periodische Juspectionen, Leitung der Prüfungen, Ueberwachung der Wirksamkeit der Schuldirectionen, sowie der Orts- und Bezirksschulräthe u. s. f. zu üben, find zunächst die Landesschulinspectoren berufen, denen der Minister für Cültus und Unter¬ richt die erforderlichen Dienstinstructionen ertheilt. Der Landeschef kann jedoch für eipzelne Fälle Functionen dieser Art auch anderen Mitgliedern des Landesschulrathes übertragen. Die Jnspectoren erstatten über diese ihre Wirksamkeit an den Landesschulrath Berichte, welche dieser unter Anzeige der darüber gefassten Beschlüsse und getroffenen Verfügungen dem Minister für Cültus und Unterricht vorzülegen hat. Die Landesschulinfpectoren sind verpflichtet, auf erhaltenen Auftrag auch direct an den Minister für Cultus und Unterricht zu berichten. 8 41. Der Vorsitzende des Landesschulrathes vertheilt die Geschäfte unter die einzelnen Mitglieder und führt die Beschlüsse aus. Die erforder¬ lichen Hilfsarbeiter und Kanzlei-Erfordernisse werden von der politischen Landesstelle beigegeben. Schlussüeftimmnng. 8 42. Sobald der Landesschulrath, die Bezirks- und Ortsschul- räthe constituiert sind, haben diese neuen Organe die ihnen durch dieses Gesetz zugewiesenen Geschäfte zu übernehmen. fNach ß 43 des Gesetzes vom 9. März 1879, L. G. Bl. Nr. 13, treten die auf die Schulaufsicht bezughabenden Paragraphen dieses Gesetzes mit dem Tage der Kundmachung desselben in Kraft, und wurden durch dieses Gesetz alle demselben widersprechenden Bestimmungen, insbesondere die Bestimmungen der 88 ö, 6, 8, 15, Punkt I; Z8 22, 23, 34 und 3ö des Gesetzes vom lö. Februar >870, L. G. Bl. Nr. II, außer Wirksamkeit gesetzt.'s fNach Z 44 des Gesetzes vom 9. März 1879, L. G. Bl. Nr. 13, ist mit der Durchführung dieses Gesetzes der Minister für Cultus und Unterricht be- auftragt.j > Z 20 des Gesetzes vom 15. Februar 1870, L. G. Bl. Nr. II, ist unter den aufgehobenen Paragraphen nicht ausdrücklich citiert; derselbe ist jedoch zweifellos durch Z 15 des Gesetzes vom 9. März 1879, L. G. Bl. Nr. 13, ersetzt worden. 8. Schulerrichtung. Nr. 52. Gesetz vvm 29. April 1873, D. G. Dl. Ur. 21, Mr Regelung der Errichtung , der Erhaltung und des Besuches der öffentliche» Volks- schulen im Herzogthumc Krain. (Theilweise abgeändert durch die nachgefolgten Gesetze voni 19. December 1874, L. G. Bl. Nr. 37, vom 26. October 1875, L. G. Bl. Nr. 27, vom 9. Mürz 1879, L. G. Bl. Nr. 13, und vom 28. December 1884, L. G. Bl. 1885 Nr. 1.) > Mit Zustimmung des Landtages Meines Herzogthumes Krain finde Ich anzuordnen, wie folgt: Krster Abschnitt. Von der Errichtung und Erhaltung öffentlicher Volksschulen. Z 1. Wine öffentliche Volksschule ist überall zu errichten, wo sich in einer Ortschaft oder in mehreren, im Umkreise einer Stunde gelegenen Ortschaften, Weilern oder Einschichtcn zusammen nach einem fünfjährigen Durchschnitte mindestens.40 schulpflichtige Kinder befinden, welche eine mehr als eine halbe Meile (nach Kundmachung der krain. Landesregierung vom 20. Juni 1890, Z. 7163, L. G. Bl. Nr. 14: mehr als vier Kilometer) entfernte Schule besuchen müssen. (§59 des R. V. G.) ' Z 2. Wo innerhalb dieser Entfernung die localen Verhältnisse periodisch wicderkehrend oder dauernd, den Zugang zu einer Schule er¬ heblich erschweren, ist ein Unterlehrer derselben an einer dazu passenden > Diese Gesetze sind an den betreffenden Stellen mit kleineren Lettern in den Text eingedruckt. - Gegenwärtig wäre ein Lehrer, eventuell ein Aushilfslehrer zu bestellen, da die Kategorie der Unterlehrer au den öffentlichen Volksschulen in Krain durch Z 1 des Gesetzes vom 29. November 1890, L, G. Bl. Nr. 23 (Nr. 61 d. S.) aufgehoben ist. 438 II- Landesgesetze, ö. Schulerrichtung. 52. Stativu wenigstens für die ungünstigere Jahreszeit zu exponieren, oder im äußersten Falle mindestens zweimal in der Woche zum Excurrendo- Unterrichte an eine solche Station zu entsenden. Die Expositur oder Excurrendo - Station bildet einen Theil jener Schule, an welcher der betreffende Unterlehrer angestellt ist. Z 3. Sobald es die Mittel desjenigen, welchem die Errichtung dieser Schule obliegt, irgend zulassen, ist die Expositur oder Excurrendo- Station durch eine selbständige Schule zu ersetzen. Z 4. Soweit die vorhandenen Mittel gestatten, ist auch besonders in den bevölkerten Orten die Kennung der bestehenden gemischten Schulen nach den Geschlechtern unsi^8ieU§rrichtung eigener Mädchen¬ schulen anzustrcben? .MMbe .muss , überall da erfolgen, wo die Anzahl der gesetzlich..Lrforderlichen Lehrkräfte G 11 des R. V. G.) sechs.übersteigt. Z 5. In jedem Schulbezirke ist mindestens eine Bürgerschule zu errichten. Z 6. Die Schulbehörden haben darüber zu wachen, dass die noth- wendigen Volksschulen S. den Abschnitt I d. Sch. II. u. O. (Nr. 12 d. S.) und die Vrdg. d. L. Sch. R- für Kram vom 20. April 1875, Z. 88/L.Sch. R., betreffend den Vorgang gegen Schulversäumnisse an allgemeinen Volksschulen (Nr. 66 d. S.). 44« II. Landesgesetze. 8. Schulerrichtung. 52. bezeichneten Strafen, welche in diesen Füllen nach Maßgabe der Umstünde auch auf das Dreifache erhöht werden können. 8 27. Die Löschung aus der Liste der schulpflichtigen Kinder erfolgt erst dann, wenn der Besitz der nothwendigsten Kenntnisse durch ein Zeugnis einer öffentlichen Volksschule nachgewiesen erscheint (8 21 des R. V. G. und Z 17 dieses Gesetzes). Z 28. Von der Beibringung des eben erwähnten Zeugnisses sind Kinder befreit, welche sich in dem bezeichneten Termine an einer höheren Schule befinden und solche, deren geistiger oder körperlicher Zustand erwiesenermaßen die Erreichung des Zieles der Volksschule nicht mehr erwarten lässt. § 29. Eltern oder deren Stellvertreter, welche außer diesen beiden Fällen (ß 28) Kinder vor Erlangung jenes Zeugnisses von der Schule ferne halten, unterliegen denselben Verwarnungen und Ahndungen, wie solche für Vernachlässigung des Schulbesuches angeordnet sind. Das Gleiche gilt bezüglich der Inhaber von Fabriken, Gewerben, Bergbauen, Torfstichen u. dergl., welche die bei ihnen beschäftigten Kinder vom Schulbesuche abhalten. A 30. Die Verhängung der in den 88 18, 22, 24, 26 und 29 erwähnten Strafen kommt in erster Instanz der Bezirksschulbehörde zu. Das Verfahren richtet sich nach jenen Vorschriften, welche die Untersuchung und Entscheidung über im allgemeinen Strafgesetze nicht vorgesehene Uebertretungen regeln. > Mit Rücksicht auf die Bestimmung des Z 30 obigen Gesetzes hat sich das Verfahren bei Verhängung von Strafen gegen Schnlversäumnisse bis zum Erscheinen eines Polizei-Strafgesetzes nach der kais. Vrdg. vom 20 April 1854, R. G. Bl. Nr. 96, und der Vrdg. d. Ministerien des Innern und der Justiz und der obersten Polizeibehörde vom 3. April 1855, R. G. Bl. Nr. 61, zu richten. Da die letzterwähnte Verordnung im Z 3, ulmsa 5, die Bestimmung enthält, dass ein Recurs gegen ein bezügliches Straferkenntnis binnen,A4^§tunden nach Verkündigung desselben angemeldet und binnen weiteren drei Tagen überreicht werden muss, hat diese kurze Recursfrist auch bei den'gegen Schulversäumnisse gefüllten Erkenntnissen in Anwendung zu kommen, und nicht die im Schul¬ aufsichtsgesetze (Z 25) vorgesehene Htägige Recursfrist (M. E. vom 16. November 1874, Z. 10.353, M. V. Bl. 1874 Nr. 57). " Bei den Straferkenntnissen wegen Schulvernachlässigung ist die Anwendung des mit der M. V. v. 5. März 1858, R. G. Bl. Nr. 34, vorgeschriebenen Strafregisters nicht geboten (M. E. vom 4. Februar 1879, Z. 972, für Krain, Z. 523/L. Sch. R.). Bezüglich der Vollstreckung der von den Bezirksschulrüthen verhängten Ein¬ schließungsstrafen s. E. des Justizmin. voin 6. Oct. 1871, Z. II 054 (Nr. 15 d. S.). Die Verhängung der Schulstrafen gehört zur laufenden Geschäftsführung des Bezirksschulrathes und steht somit dem Vorsitzenden desselben zu (M. E. vom 20. Äiai 18747Z. 630'; Nr. 27 d. S). 448 II. Landesgcsetze. 8. Schulerrichtung. 52. 8 31. .Recurse^ gegen Entscheidungen, wegen des nicht begonnenen, des vernachlässigten oder des vorzeitig abgebrochenen Schulbesuches haben, soweit sie nicht gegen Strafverfügungen gerichtet sind, keine aufschiebende Wirkung. H 32. Gegen Eltern, welche trotz wiederholter Bestrafungen beharrlich ihren Obliegenheiten in Betreff des Schulbesuches ihrer Kinder nicht nachkommen, ist das Verfahren nach den ZZ 176 und 177 des a. b. Gesetzbuches? zu veranlassen. Fabriksbesitzer u. dgl. können schon bei dein ersten Rückfalle des Rechtes, schulpflichtige Kinder in ihren Etablissements zu beschäftigen, . verlustig erklärt werden. Dritter? Abschnitt. Pom Aufwande für das Volksschulwcscn und von den Mitteln zu seiner Bestreitung. H 33. Das lediglich im GeseLe begründete Schul¬ patronat hat sammt allen damit verbundenen Rechten nnd Pflichten zu entfallen; nur Schulpatronate, welche auf andern Titeln beruhen, bleiben aufrecht. Die durch die Ministerial-Verordnung vom 15. De¬ cember 1 848, R. G. Nr. 28, aufrecht erhaltene Verpflichtung der ehemaligen Grundobrigkeiten als solcher zur Bei¬ stellung des Beheizungsholzes für die Volksschulen wird, soweit sie lediglich im Gesetze begründet war, gleichfalls als aufgehoben erklärt. (Die Errichtung und Erhaltung der Bürgerschulen sH 5s ist eine gemeinsame Angelegenheit eines jeden Schulbezirkes, die der übrigen nothwendigen Volksschulen sM 1 und 12s aber eine Angelegenheit der > S. die Anmerkung ' bei H 30 dieses Gesetzes. 2 Diese beiden Paragraphen des a. b. Gesetzbuches lauten: Z 176. Wenn ein Vater den Gebrauch der Vernunft verliert; wenn er als Verschwender erklärt oder wegen eines Verbrechens auf längere Zeit als ein Jahr zur Gefängnisstrafe verurtheilt wird; wenn er eigenmächtig auswandert; oder wenn er über ein Jahr abwesend ist, ohne von seinem Aufenthalte Nachricht zu geben — kommt die väterliche Gewalt außer Wirksamkeit und es wird ein Vormund bestellt; hören aber diese Hindernisse auf, so tritt der Vater wieder in seine Rechte ein. H 177. Väter, welche die Verpflegung und Erziehung ihrer Kinder gänzlich vernachlässigen, verlieren die väterliche Gewalt auf immer. 450 II. Landesgesetze. 8. Schulerrichtung. 52. Schulgemeinde sSchulsprengels Z 9), welche demnach sowohl alle sach¬ lichen Bedürfnisse derselben als auch die Bezüge des Lehrpersouales zu bestreiten haben.) Der letzte Absatz dieses Paragraphen erscheint durch spätere gesetzliche Anordnungen außer Kraft gesetzt; an dessen Stellen gelten gegenwärtig folgende Bestimmungen: Art. IX des Gesetzes vom 19. December 1874, L. G. Bl. Nr. 37: Jür chiL-Errichtung-nnd die Bedürfnisse der Bürgerschulen haben die Schulbezirke die nothwendige Vorsorge zu treffen, und sind dieselben berechtigt) zu diesem Zwecke eine.Bezirksschulumlage bis zur Höhe von .10 s/a der sämmtlichen directen Steuern ohne den außerordentlichen Zuschlag auszuschrsiben. Zn einer Umlage im höheren Procentsatze ist ein Landesgesetz erforderlich. Dann Gesetz vom 28. December ^1 884, L. G. Bl. 1885 Nr. 1: Z 2. Absatz I. Der.Normalschulfond übernimmt die Zahlung der Activitäts- bezüge..des. Lehrpersonales an sämmtlichen allgemeinen .öffentlichen Volksschulen ini Herzogthume Krain in ihrem vollen Umfange. Z 3. Die Erbauung,, innere Einrichtung und Erhaltung der Schulgebäude, überhaupt die rämnliche Uiiterbrüigung der Volksschulen, die Bestreitung der Kosten für die Beheizung,^Beleuchtung und Reinigung der Schullocalitäten, sowie jener für die sonstigen sachlichen Schulerfordernisse ist Pflicht der Schulgemeinde, in der Landeshauptstadt Laibach Pflicht der Stadtgemeinde Laibachs S. auch das bei Z 36 abgedruckte Gesetz vom 26. October 1875, L. G. Bl. Nr. 27. (Die ZZ 34 und 35 (enthaltend die Bestimmungen über den verstärkten Bezirks- und den verstärkten Ortsschulrath) wurden durch A 43 des Gesetzes vom 9. März 1 8 7 9, L. G. Bl. Nr. 1 3, aufgehoben.) H 36. So weit das. Gesetz oder ein Vertrag nebst der Schul¬ gemeinde noch andere Personen oder Corporationen zu Leistungen oder Beiträgen für die fachlichen Bedürfnisse oder für das Dienst-Einkommen des Lehrpersonals einer Volksschule verpflichtete, sind solche Verpflichtungen in vollem Umfange aufrecht zu erhalten. Das Gleiche gilt von Stiftungen und Fanden. Hiezu das Gesetz vom 26. October 1875, L. G. Bl. Nr. 27, womit theilweise die Laudesgesetze vom 29. April 1873, L. G. Bl. Nr. 21 und 22 (Nr. 52 und Nr. 55 d. S.), daun vom 19. December 1874, L. G. Bl. Nr. 37/ abgeändert werden: ' S. dieses Gesetz vollständig abgedruckt auf Seite 454 d. S. ° S. dieses Gesetz vollständig abgedruckt auf Seite 456 d. S. Bezüglich der Bestreitung der Kosten für Schullocalitäten und sachliche Schulerfordernisse s. Anmerkung aus Seite 456 d. S. S. dieses Gesetz abgedruckt auf Seite 454 d. S. 452 II. Landesgesetze. I!. Schulerrichtung. 52. Mit Zustimmung des Landtages Meines Herzogthums Krain verordne Ich wie folgt: (Die Bestimmung des Z l > wurde durch das Gesetz vam 28. December 1884, L. G. Bl. 1885 Nr. 1,- behoben ) H 2. Schullehrerstiftungen sind nach Maßgabe des Stiftbriefes zu Gunsten der damit betheilten Schulgemeinde zn verwenden. Letztere hat daher das Recht, den Stiftungsertrag zunächst zur Deckung ihrer Normalschulfonds-Landesumlage zu verwenden; eine diese Umlage über¬ steigende Activitätsgebiirenzahlung ist aus dem Stiftungserträgnisse an den Normal¬ schulfond zu ersetzen. Z 3. Es bleibt der übereinstimmenden Beschlussfassung der zum Schul¬ sprengel gehörigen Ortsgemeinden Vorbehalten, jene ini Z 36 des Landesgesetzes vom 29. April 1873, L. G. Bl. Nr. 21, bezogenen Leistungen und Beiträge, welche bei oder infolge der nach den vorbestandenen Gesetzen gepflogenen Concurrenz- verhandlungen festgestellt wurden, auf den Bedarf der sachlichen Erfordernisse der Schule zu reduciereu, oder gänzlich aufzulassen und den hiedurch entstehenden Ausfall im Wege der gewöhnlichen Gemeinde-Umlage einzubringen. Im Falle der vollen oder theilweisen Aufrechthaltung jener Giebigkeiteu sind dieselben durch die Gemeindevorstände einzuheben. Allfällige Ueberschüsse aus obigen aufrecht erhaltenen Giebigkeiteu sind zur Gründung von Localschulfonden zu verwenden. Z 4. Die auf dem Titel des Z 168 der vorbestaudenen politischen Schul- Verfassung beruhenden Verpflichtungen von Kirchen zu Geldbeiträgen für Lehrer¬ gehalte werden aufgehoben. Z 5. Die bisher einzelnen Schulgemeinden obliegenden Beiträge zu den Pensionen der Schullehrer oder deren Witwen haben auf den Lehrerpensivns- fond überzugehen. Z 6 Alle mit den vorstehenden Paragraphen im Widerspruche stehenden Bestimmungen der beiden Landesgesetze vom 29. April 1873, L. G. Bl. Nr. 21 und 22 (Nr. 52 und Nr. 55 d. S ), und vom 19. December 1874, L. G. Bl. Nr. 37/ treten außer Wirksamkeit. Z 7. Dieses Gesetz tritt mit I. Jänner 1876 in Wirksamkeit. 8 37. In die Cassa des Schulbezirkes, rücksichtlich der Schul¬ gemeinde, fließen die für die Schulzwecke gemachten Geschenke, Legate nnd stiftungsgemäße oder auf einem privatrechtlichen Titel beruhende Leistungen (mit möglichster Aufrechthaltung ihrer etwaigen speciellen Bestimmung), das Schulgeld nnd andere besondere Einnahmen für Schulzwecke. > Dieser Paragraph hatte folgenden Wortlaut: Der Normalschulfond übernimmt die Zahlung der Activitätsbezüge des Lehrerstandes an sämmtlichen allgemeinen Volksschulen, mit Ausnahme jener des Stadtbezirkes Laibach, in ihrem vollen Umfange. ° S. dieses Gesetz abgedruckt auf Seite 456 d. S. s S. dieses Gesetz abgedruckt auf Seite 454 d. S. 454 II. Landesgesetze, k. Schulerrichtung. 52. Zu Z 37 und den folgenden Paragraphen: L. Gesetz voni 19. DecemberLL.14, L. G. Bl. Nr. 37, betref¬ fend die Aufhebung des S.chulgeldes und die Aendernng der ZH 45 und 46 des Gesetzes vom 29. April 1873, L. G. Bl. Nr. 21. Wirksam für das Herzogthum Kram. Mit Zustimmung des Landtages Meines Herzogthums Krain finde Ich zu verordnen wie folgt: Art. I. Das Schulgeld an allen Volks- und Bürgerschulen des Herzog- thmns Krain, mit Ausnahme jener in der Landeshauptstadt Laibach, ist ans groben- Art. II. Dem Gemeinderathe der Landeshauptstadt Laibach ist das Recht cingeräumt, das Schulgeld in den im Art. I. bezeichneten Schulen der Landes¬ hauptstadt entweder in dem bisherigen oder einem geringeren Ausmaße bei¬ zubehalten oder dasselbe ausznhebcn.» Art. III. Alle mit den vorstehenden Artikeln im Widerspruche stehenden Bestimmungen des Landesgesetzes vom 29. April 1873, L. G. Bl. Nr. 21, treten außer Wirksamkeit. Art. IV. Die ZA 45 und 46 des Landesgesetzes vom 29. April 1873, L. G. Bl. Nr. 21, werden aufgehoben und haben an deren Stelle die nachstehenden Bestimmungen in Kraft zu treten. Art. V. Dix..Erbauung, Erhaltung und innere Einrichtung der Schul¬ gebäude., (die Bestreitung der Kosten für die Beheizung, Beleuchtung und Reini¬ gung der Schullocalitäten, sowie jene der Lehrmittel) ist..Pflicht.der Schulgemeinde G 33 des Landesgesetzes vom 29. April 1873, L. G. Bl. Nr. 21.)» Art. VI. Reichen die Schuleinkünste (M 36, 37 des L. G. vom 29. April 1873, L. G. Bl. Nr. 21) voraussichtlich nicht hin, nm die veranschlagten Ausgaben der Schulgemeinde (mit Ausnahme jener der Landeshauptstadt Laibach) zu be¬ streiten, so hat ausschließlich der im Art. V. aufgefllhrten Kosten die Deckung des Mehrbedarfes aus dem Normalschulfonde zu erfolgen. Jnsoferne die Erträgnisse des Normalschulfondes zur Deckung seiner Bedürfnisse nicht hinreichen, ist im Wege der Landesgesetzgebung eine besondere Normalschulfonds-Landesnmlage aufiUe" dem Zuschläge für den Landes- und Grundentlastungsfond unterliegenden directen Steuern (mit Ausnahme jener im Stadtbezirke Laibach) im erforderlichen Maße auszuschreiben. Die Voranschläge der Schulgemeinden sind zu diesem Ende rechtzeitig im Wege des Landesschnlrathes dem Landesausschusse vorzulegen. ' Art. VII. Für die Errichtung und die Bedürfnisse der Volksschulen in der Landeshauptstadt Laibach hat der Gemeinderath derselben die nothwendige Vorsorge zu treffen, welcher berechtiget ist, zu diesem Zwecke eine Schulumlage bis zur Höhe von 10°/ „ der sämmtlichen directen Steuern, ohne den außerordentlichen Zuschlag, auszuschreiben. Zn einer Schulumlage im höheren Procentsatze ist ein Landesgesetz erforderlich.» Art. VIII. Gemeinden, welche einen hinreichenden Localschulfond besitzen, nm daraus alle Bedürfnisse ihrer Volksschulen zu decken, sind berechtigt, die etwaigen Uebcrschüsse desselben zur Bezahlung der in der Gemeinde vorgeschriebenen Normalschulfonds-Landesumlagen zu verwenden. » Die Artikel II., V., VI. und VII. wurden durch das Gesetz vom 28. De¬ cember 1884, L. G. Bl. 1885 Nr. 1 (abgedruckt Seite 456 d. S.), aufgehoben. 456 II. Landesgesetze. II. Schulerrichtung. 52. Art. IX. Für die Errichtung und die Bedürfnisse der Bürgerschulen Huben die Schulbezirke die nothwendige Vorsorge zu treffen, und sind dieselben berechtigt, zn diesem Zwecke eine Bezirksschulumlage bis zur Höhe von der sünunt- lichen directen Steuern ohne den außerordentlichen Zuschlag auszujchreiben. Zu einer Umlage im höhern Procentsatze ist ein Landesgesetz erforderlich. Art. X. Dieses Gesetz tritt mit dem I. Jänner 1875 in Wirksamkeit. Art. XI. Mit der Durchführung dieses Gesetzes sind Meine Minister für Cultus und Unterricht und der Finanzen beauftragt. U. Gesetz vom 28. December H8 8 4, L. G. Bl. 1885 Nr. 1, mit welchem einige Bestimmungen der Landesgesetze vorn 19. December 1874, L. G. Bl. Nr. 87, und 26. October 1875, L. G. Bl. Nr. 27/ abgeändert werden. lieber Antrag des Landtages Meines Herzogthums Krain finde Ich an¬ zuordnen wie folgt: Art. I. Die Artikel II., V., VI., VII. des Gesetzes vom 19. December 1874, L. G. Bl. Nr. 37, und ß 1 des Gesetzes vom 26. October 1875, L. G. Bl. Nr. 27,' treten in ihrer gegenwärtigen Fassung außer Wirksamkeit und werden ersetzt durch folgende Bestimmungen. Z I. Der Stadtgemeinde Laibach wird das Recht eingeräumt, das Schul¬ geld iu_dem bisherigen Ausmaße an den öffentlichen städtischen Volks- und Bürger¬ schulen, und zwar zur Bestreitung der sachlichen Schulerfordernisse, einzuheben. Dem Gemeinderathe der Landeshauptstadt Laibach steht es zu, das Schulgeld an den obenbezeichneten Schulen zu ermäßigen und dasselbe ganz abzuschaffen. Z 2. Der Normalschulfond übernimmt die Zahlung der Activitätsbezüge desLehrperjonales an sämmtlichen allgemeinen öffentlichen Volksschulen im Herzog- thume Kram in ihrem vollen Umfange. Reichen die Erträgnisse des NoKnalschnlfondes zur Deckung dieser und seiner sonstigen Erfordernisse nicht hin, so ist im Wege der Landesgesetzgebung eine besondere Normalschulfonds-Laudesnmlage von ZE/» auf sämmtliche directe Steuern (Ordinarium sammt allen "StäätMschlägen) anszuschreiben. Der sich beim Normalfchulfonde noch weiterhin ergebende Abgang wird alls_deni-LL udesfon§e gedeckt. Z 3. "Die Erbauung, innere Einrichtung und Erhaltung der Schulgebäude, überhaupt lile räumliche" Ünterbringung der Volksschulen, die Bestreitung der Konen für die Beheizung, Beleuchtung und Reinigung der Schullocalitäten, sowie jener für die sonstigen sachlichen Schulerfordernisse ist Pflicht der Schulgemeinde/' in der Landeshauptstadt Laibach Mlicht der Stadtgemeinde Laibach. Artl 14. Dieses "Gesetz tritt mit 1. Jänner 1885 in Wirksamkeit. ' S. dieses Gesetz abgedruckt auf Seite 450 d. S. 2 Bezüglich der Bestreitung der Kosten für Herstellung der Schullocalitäten und für sachliche Schulerfordernisse überhaupt wurde mit M. E. vom 3. April 1892, Z. 26.569 ox 1891, unter Hinweis auf ß 62 R. V. G. ausgesprochen, dass, nachdem die Schulgemeinde als die eingeschulte Ortsgemeinde oder im Falle der Einschulung mehrerer Ortsgemeinden als die Gesammtheit der zu einer Schule ganz oder theilweise eingeschulten Ortsgemeinden aufzufassen und zu behandeln ist — bei Bestreitung des Schulaufwandes die unbedeckten Auslagen nicht auf die eingeschulten Insassen repartiert werden dürfen, sondern dass dieselben auf die eingeschnlten Ortsgemcinden nach Maßgabe ihrer ganzen oder partiellen Ein¬ schulung, d. i nach dem Verhältnisse der Steuerlcistung ihrer eingcschulten Theile, anfzutheilen sind, worauf es erst Sache einer jeden Ortsgemeinde ist, den auf die Ortsgemeinde repartierten Betrag aus den Einkünften derselben zn decken. 458 II. Landesgesetze. 8. Schulerrichtung. 52. Z 38? In Bezug cmf den Betrag des Schulgeldes werden die Schulen über Vorschlag der Bezirksschütbehörde durch die Landesschul¬ behörde nach den Verhältnissen der Gemeinden, in welchen sie sich be¬ finden, in vier Elasten getheilt, und das Schulgeld in denselben wird mit 30, 20, 15 und 10 Kreuzern monatlich für jedes schulbesuchende Kind festgesetzt. Z 39? Die Einhebung des Schulgeldes findet ohne Intervention der Lehrer monatweise durch die Gemeindevorstehung statt, welche die erhobenen Beträge am Ende eines jeden Monates an die Casse der Schulgemeinde, rücksichtlich des Schulbezirkes, abzüliefern und ordnungsmäßig zu verrechnen hat. Schulgeldrückstände sind nach den Vorschriften über Einhebung rückständiger Gemeinde-Umlagen zu behandeln. H 40? Der Schulbehörde steht es zu, die schulbesuchcnden Kinder unbemittelter Eltern, ohne Rücksicht ans ihren Fortgang, ganz oder theil- - weise von der Schulgeldentrichtung zu befreien und Eltern, welche gleich¬ zeitig für mehr als drei, die öffentlichen Schulen besuchende Kinder das Schulgeld zu bezahlen haben, eine Ermäßigung zuzugestehen. Der hiedurch veranlasste Ausfall ist aus den Ge¬ meindemitteln des Schulortes zu ersetzen, soweit nicht Stiftungen zur vollen oder theilweisen Bestreitung des Schulgeldes an der betreffenden Schule bestehen. Z 41? Die Gemeindevertretung des Schulortes kann die Schul¬ geldentrichtung für sämmtliche schulbesnchende Kinder in vollem oder in einem bestimmten Betrage auf die Gemeindecasse übernehmen. Ebenso ist es derselben gestattet, dass sie zwar die Einzelerhebung des Schulgeldes vornehmen lasse, an die Cassa des Schul¬ bezirkes, rücksichtlich der Schulgemeinde, aber einen nach dem Gesammtbetrage der letztverflossenen Jahre (ZZ 3 9, 40) ermittelten Pauschalbetrag abliefere, dessen Ziffer nach je drei Jahren neuerlich festzustellen ist. ' Nachdem durch Art. I. des Gesetzes vom 19. December 1874, L. G. Bl. Nr. 37 (abgedruckt Seite 454 d. S.), das Schulgeld au allen Volks- und Bürger¬ schulen Krams, mit Ausnahme jener der Landeshauptstadt Laibach, aufgehoben wurde, haben die M 38 bis 41, insoferne es sich um andere Volks- und Bürger¬ schulen als jene in Laibach handelt, die Wirksamkeit verloren. Rücksichtlich des Schulgeldes, zu deren Einhebung die Stadtgemeinde Laibach nach Z 1 des Gesetzes vom 28. December 1884, L. G. Bl. 1885 Nr. 1 (abgedruckt Seite 456 d. S.), auch dermalen noch berechtigt ist, müssen dieselben als noch zu Recht bestehend angesehen werden. 460 II. Landesgesetze. 8. Schulerrichtung. 52. 8 42. Neben dem Schulgelde darf -weder—eine -Aufnahmsgcbür noch eine besondere Zahlung für den Unterricht in irgend einem der obligaten Gegenstände für Benützung der znm Schülgebrauche bestimmten Einrichtungsstücke, Lehrmittel oder Unterrichtserfordernisse, für Beheizung, Beleuchtung oder Reinigung der Schullocalitäten u. dcrgl. abgefordert werden. Pie Schul bücher und andere Lehrmittel sind den Kindern durch die Eltern oder deren Stellvertreter, und, im Falle erwiesener Dürftigkeit derselben, durch die Gemeinde des>HchMrrtes beizuschafsen. § 43. Sind die schulbesucheuden Kinder, für welche die ganze oder theilweise Schülgeldbefrciung (8 40) bewilligt oder der Bedarf an Lehrmitteln und Unterrichtserfordernisfen (8 42) beigeschafft wurde, nicht im Schulorte heimatsberechtigt, so kann die Gemeinde des Schulortes den Ersatz jener Auslagen von der Gemeinde des Heimatsortes be¬ anspruchen. 8 44. Zu den nothwendigen Ausgaben des Schulbesuches ge¬ hören auch: u) Die Dotation der Bezirks-Lehrerbibliothek, für welche von den Lehrern ein Beitrag mit einem halben Procente des Jahres¬ gehaltes erhoben werden kann;* -u;- b) die Kosten der Abhaltung von Bezirks-Lehrerconferenzen, einschließlich der den Mitgliedern zu gewährenden Reisekosten-Entschädigungen;? o) die Reisekosten-Entschädigungen und Taggelder für die Abgeordneten der Bezirksconfercnzen.? (Die 88 45 und 46 wurden durch das Gesetz vom 19. De¬ cember 1874, L. G. Bl. Nr. 37, ausgehoben; s. die diesbezüglich gegenwärtig geltenden gesetzlichen Bestimmungen, abgedruckt bei 8 37 des Gesetzes vom 29. April 1873, L. G. Bl. Nr. 21 (Seite 454 d. S.).s > Für die Bezirks-Lehrerbibliothek werden Beiträge mit einem halben Procente von den Jahresgehalten des Lehrpersonales in allen Schulbezirken Krains eingehoben, mit Ausnahme der Schulbezirke Krainburg und Stein und des Stadt¬ schulbezirkes Laibach. ? Bezüglich der Abhaltung der Bezirks- und Landeswnfercnzeu der Volks- schnllchrer s. M. B. vom 8. Mai 1872, Z. 3306 (Nr. 17 d. S.). — Bezüglich der Abhaltung von Bürgerschul-Lehrerconferenzen s. Abschnitt IV, Punkt 4 d. M. V. vom 8. Mai 1883, Z. 10.618 (Nr. 5 d. S.). Diese Paragraphe hatten folgenden Wortlaut: Z 45. Reichen die Schuleiuküufte (H 36, 37) voraussichtlich nicht hin, um die veranschlagten Ausgaben der Schulgemeinde, rücksichtlich des Schulbezirkes, 462 II Laudesgesetze. k. Schulerrichtung. 52. Uebergangsbestimmungen. Z 47. Die bestehenden Nothschulen sind nach Thun- lichkeit gleich den anderen öffentlichen Volksschulen ein- z u richt en. Z 48. Die bestehende Eintheilung der Schulsprengel ist sofort nach Beginn der Wirksamkeit des gegenwärtigen Gesetzes einer Revision durch die Bezirksschulbehörde zu unterziehen. 8 49. Ein Jahr nach Beginn der Wirksamkeit des gegenwärtigen Gesetzes soll die Einschulung sämmtlicher Ortschaften, Ortschaftstheile, Weiler und Einschichteu des Landes durchgeführt sein. Schlussbestimmungen. ß 50. Das gegenwärtige Gesetz tritt mit Beginn des seiner Kundmachung nachfolgenden Schuljahres in Wirksamkeit. Z 51. Mit dem Beginne der Wirksamkeit des gegenwärtigen Gesetzes treten alle auf Gegenstände desselben sich beziehenden bis¬ herigen Gesetze und Verordnungen, insoweit solche den Bestimmungen des gegenwärtigen Gesetzes widersprechen oder durch dieselben ersetzt werden — außer Kraft. 8 52. Mit der Durchführung dieses Gesetzes und der Er¬ lassung der nöthigen Instruction ist der Minister für Cnltus und Unterricht beauftragt. für das nächste Jahr zu bestreiten, so ist zur Deckung des Restes derselben eine Umlage auszuschreiben, welche in den Städten mit eigenem Statut in gleicher Weise, wie die anderen Gemeinde-Umlagen, außerhalb jener Städte gleichzeitig mit dem Landeserfordernis-Zuschlage zu den directen Steuern erhoben wird. A 46. Müsste die Umlage für Volksschulzwecke (A 45) die Ziffer von 10 des Ordinariums der directen Steuern übersteigen, so hat die Deckung des Mehrbedarfes aus dem Normalschnlfonde und bei Unzulässigkeit seiner Er¬ trägnisse aus Landesmitteln zu erfolgen. Die Voranschläge der Schulgemeinden, rücksichtlich der Schulbezirke, sind rechtzeitig ini Wege des Landesschulrathes dem Landesausschusse vorzulegen. 464 II. Landesgesetze. II. Schulerrichtnng. 58. Nr. 53. Gesetz vom 28. Februar 1874, H. G. Hl. Ur. 6, betreffend die Einführung von Wiederholungs- (Fortbildungs--) Schulen in Krain. Mit Zustimmung des Landtages Meines Herzogthums Krain finde Ich anzuordnen wie folgt: Z 1. Ueberall, wo Volksschulen bestehen und die Schulpflicht bis zum vollendeten zwölften Lebensjahre dauert (8 17 des Landes¬ gesetzes vom 29. April 1873, L. G. Bl. Nr. 21; Nr. 52 d. S.), sind Wi.e.derholungsjchulen einzuführen, welche in der Regel vom Anfänge "des Schuljahres bis Ende März regelmäßig zu halten sind. § 2. Die Wiederholungsschule hat den Zweck, den in der Volks¬ schule genossenen Unterricht zu wiederholen, zu ergänzen und zu erweitern. Der Unterricht in derselben hat sich daher auf alle Gegenstände, den Religionsunterricht nicht ausgeschlossen, welche in der Volksschule gelehrt werden, zu erstreckenU 8 -3 Die Erthcilnng des Unterrichtes an den Wiedcrholungs- schulen liegt dem an der Volksschule angestellten Lehrer ob. Befinden sich an einer Volksschule mehrere Lehrer, so bestimmt die Bezirksschulbehörde über Anhören der Ortsschulbehörde jene, welche diese Aufgabe zu übernehmen haben. Wenn ein solcher Lehrer infolge der Verwendung an der Wieder¬ holungsschule mehr als 30 wöchentliche Unterrichtsstunden zu ertheilen hat, wird die Mehrleistung besonders vergütet. Z 4. Zum Besuche der Wiederholungsschule sind in der Regel alle Knaben und alle Mädchen nach Entlassung aus der Tagesschule (Volksschule) bis zum vollendeten 14. Lebensjahre verpflichtet.» > Bezüglich der Ertheilung des landwirtschaftlichen Unterrichtes an jenen Volksschulen, an welchen Wiederholungsunterricht besteht, s. E. d. L. Sch. R. für Krain vom 16. September 1876, Z. 940/L. Sch.R. (Nr. 67 d. S.). - Ucber das Maß der Vergütung s. A 5 der Kdmchg. d. L. Sch. R. für Krain vom 29. April 1880, Z. 737/L. Sch. R. (Nr. 74 d. S.). » Rücksichtlich der Dauer des Besuches der Wiedcrholungsschule s. auch E. d. L. Sch. R. für Krain vom 31. December 1886, Z. 2371L. Sch. R. (Nr. 76 d. S.). 466 II. Landesgesetze, v. Schulerrichtung. 53. 54. Hinsichtlich der Befreiung vom Wiederholungsunterrichte finden die für die Volksschulen (88 19, 20 des Landesgefetzes vom 29. April 1873, L. G. Bl. Nr. 21; Nr. 52 d. S.) geltenden Bestimmungen analoge Anwendung. 8 5. ^Mer.. die Aufnahme in die W.iederholungsschülen, die Ent¬ lassung ans denselben und die Disciplin gelten die für die öffentlichen Volksschulen vorgezeichneten Normen. Für den Besuch der Wiederholungsschulen wird kein Schulgeld entrichtet. 8 6. Der Wiederholungsunterricht „wird wöchentlich dreim al, und zwar zweimal für Knaben und einmal für Mädchen abgesondert, jedesmal durch wenigstens zwei Stunden, den Religionsunterricht nicht eingerechnet, abgehalten. Die Unterrichtstage und die Stundenzeit werden von der Bezirks- . schulbehö rde über Anhören der Ortsschnlbehörde bestimmt 8 7. Bezüglich der Claffenabtheilungen, der Lehrpläne und der Prüfungen haben die Bestimmungen der Schul- und Unterrichts-Ordnung (Nr. 12 d. S.) in Anwendung zu kommen. 8 8. Mit dem Vollzüge dieses Gesetzes wird Mein Minister für Cultus und Unterricht beauftragt. Nr. 54. Gesetz vom 17. Jänner 1882, L. G. Hl. Ur. 10, zur Regelung des Schulbesuches an der k. k. Wcrksschule in Jdria und an den mit dem Oeffentlichkeitsrechte versehenen Privatschuleu im Herzogthume Krain. Mit Zustimmung des Landtages Meines Herzogthums Krain finde Ich anzuordnen wie folgt: Z 1. Die die Sicherung eines regelmäßigen Schulbesuches be¬ zweckenden Bestimmungen des zweiten Abschnittes des Landesgesetzes vom 29. April 1873, L. G. Bl. Nr. 21 (Nr. 52 d.S.), «zur Regelung der Errichtung, der Erhaltung und des Besuches der öffentlichen Volks¬ schulen» werden hiemit auf die k. k. Werksschule in Jdria und alle in Krain bestehenden, mit dem Oeffentlichkeitsrechte versehenen Privatschulen, welche nach §72, aliusa 2, des Reichsvolksschulgesetzes eine öffentliche Volksschule ersetzen, ausgedehnt. 468 II. Landesgesetze. IZ. Schulerrichtung. 54. Z 2. Die nach den Bestimmungen des zweiten Abschnittes des erwähnten Landesgesetzes vom 29. April 1873, L. G. Bl. Nr. 21 (Nr. 52 d. S.), den Ortsschulbehörden obliegenden Amtshandlungen werden bezüglich der k. k. Werksschüle in Jdria durch das von der k. k. Bergdirection in Jdria im Einvernehmen mit dem betreffenden k. k. Bezirksschulrathe bestellte Organ, welchem der Titel «Ortsschul- inspector» zukommt, — bezüglich der übrigen im Z 1 gedachten Privat¬ schulen, und zwar in Laibach vom Stadtschulrathe in Laibach, an Orten, wo ein Ortsschulrath besteht, von dem Ortsschulinspector, an anderen Orten von hierzu von den betreffenden k. k. Bezirksschulräthen zu be¬ stellenden Functionären, welchen der Titel «Ortsschulinspector». gebürt, nach den diesfälligen gesetzlichen Vorschriften und Anordnungen versehen, wobei als Regel zu gelten hat, dass bezüglich der an einem Orte be¬ findlichen Schulen der erwähnten Art nur ein Functionär zu bestellen ist. tz 3. Der Ortsschulinspector ist befugt, zur Besorgung der bezüglichen Geschäfte die Organe der Gemeinde des Schulortes im Einvernehmen mit dem betreffenden Gemeindevorsteher zu vertuenden. Der Ortsschulinspector hat Anspruch auf den Ersatz der mit seiner Amtsführung verbundenen baren Auslagen aus den Mitteln der Schul¬ gemeinde. Z 4. Das gegenwärtige Gesetz tritt nach erfolgter Kundmachung in Wirksamkeit. Mit der Durchführung desselben ist Mein Minister für Cultus und Unterricht beauftragt. 6. Rechtsverhältnisse der Lehrer. Nr. 55. Gesetz vom 29. April 1873, L. G. Al. Ur. 22, zur Regelung der Rechtsverhältnisse des Lchrerstnndcs an den öffentlichen Volksschulen des Herzogthums Krain. (Theilweise abgeändert und ergänzt durch die Gesetze vom 26. October 1875, L. G. Bl. Nr. 27, vom 28. October 1875, L. G. Bl. Nr. 28, vom 18. Juni 1877, L. G. Bl. Nr. 6, vom 9. März 1879, L. G. Bl. Nr. 13, vom 30. April 1886, L. G. Bl. Nr. 11, und vom 29. November 1890, L. G. Bl. Nr. 23.)' Mit Zustimmung des Landtages Meines Herzogthums Krain finde Ich anzuordnen wie folgt: Grster Abschnitt. Von der Anstellung des Lehrpcrsonales. Die 8Z 1 bis 18 sind aufgehoben, an deren Stelle sind die 88 22 bis 36 des Gesetzes vom 9. März 187 9, L. G. Vl. Nr. 13, getreten: 8 22. Die Feststellung d er Zahl der Lehrstellen an jeder Schule, sowie die BMWLwlgens^sivelche LKseMilMit Unterlehrern besetzt werden können, steht dem ÄLubesschulrathe unter Beobachtung der Vorschrift der W 11 und 13 des R. V. G. zu. Mit Berücksichtigung der für die einzelnen Lehrstellen bestimmten Dienst¬ kategorien entscheidet der Landxsschulrath nach Einvernehmung des Bezirksschul- rathes Aber die Zulassung weiblicher LehrkräfteZn den unteren vier Jahresstufen der Knaben- oder gemischten Volksschulen.? sDiesör Paragraph ist, insoweit derselbe Unterlehrer (Unter¬ lehrerinnen) betrifft, durch 8 9 des Gesetzes vom 29. November 1890, L. G. Bl. Nr. 23 (Nr. 61 d. S.), aufgehoben.) ' Die das ursprüngliche Gesetz abändernden, beziehungsweise ergänzenden Gesetzesparagraphen sind an den betreffenden Stellen mit kleineren Lettern in den Text eingedruckt. " Vgl. hiezu Z 15 des Gesetzes vom 29. April 1873, L. G. Bl. Nr. 21 (Nr. 52 d. S.). 472 II. Landesgesetze. 0. Rechtsverhältnisse der Lehrer. 55. Concursweae. ' „ . . „ Zu diesem Ende hat der BcziMschulra th.für jede erledigte Lehrstelle unter Bezeichnung der für dieselbe bestlmmtenDrenstkategorie nnd mit Angabe der damit verbundenen Bezüge den Concurs im amtlicher: Landesblatte und in einen: oder mehreren anderen, nach dem Ermessen des Bezirksschulrathes zu bestim¬ menden, namentlich fachmännischen Organen der öffentlichen Presse auszuschreiben. In Betreff dieser Kategorien ist für die Concnrsausschreibung in der Regel die von: Landesschulrathe vorgenommene Feststellung (Z 22) maßgebend. Ausnahmen hievon werden Fall für Fall vom Landesschulrathe bewilliget.^ 8 25. In der Regel ist der Termin zur Einreichung der Gesuche auf einen Monat vom Tage der Kundmachung im amtlichen Landesblatte festzusetzen. In Dringlichkeitssällen kann derselbe jedoch auf 14 Tage verkürzt werden. 8 23. Jede Erledigung einer Lehrst elle an einer öffentlichen Volksschule zeigt an, welcher ohne Verzug für dereiuPrMMijche Besetzung Sorge zu tragen hat. "StMn zu diesem Behufe disponible Lehrkräfte nicht zur Verfügung, so soll die vacante Lehrstelle an einclassigen Schulen durch eine Lehrkraft einer mehrclassigcn Schule aushilfsweise versehen, an mehrclassigen Schulen aber durch das übrige Lehrpersonale derselben Schule besorgt werden.' Das Lehrpersonale hat sich jeder solchen Anordnung des Bezirksschulrathes zu fügen. 8 24. .Die definitive.Le!eüllNL..L«t.Mrkellen erfolgt .im öffeEM: ' Betreffs der Supplierung von Lehrstellen an öffentlichen Volksschulen in Krain s. die Kdmchg. d. L. Sch. R. für Kram vom 29. April 1880, Z. 737/L.Sch.R., Nr. 74 d. S. 2 Mit M. E. vom 28. März 1872, Z. 3015 (M. V. Bl. 1872 Nr. 22) wurde bezüglich des Vorganges bei Bestimmung der Oberlehrer an den Volksschulen ausgesprochen: Der Umstand, dass ein Lehrer bloß thatsächlich mit der Leitung einer mehrclassigen Volksschule schon betraut war, begründet für denselben keinen gesetzlichen Anspruch auf die Bestellung zum Oberlehrer und Leiter der Schule. Ebensowenig kann dagegen ein definitiv bestellter Oberlehrer dieser Stel¬ lung und der damit verbundenen Genüsse dadurch, dass eine solche Schule nach¬ träglich noch erweitert wird, verlustig werden, da die Entziehung der Function eines Directors oder Oberlehrers nur als Disciplinarstrase nach dem Gesetze zulässig ist. Was die Leiter einclassiger Schulen anbelangt, so liegt diesen die ver¬ antwortliche Schulleitung schon nach dem Gesetze ob, weshalb bei Erweiterungen solcher Schulen zu zwei- oder mehrclassigen Schulen allemal die Nothwendigkeit der schulbehördlichen Bestellung eines Oberlehrers eintritt. Bei der definitiven Bestimmung der Oberlehrer für mehrclassige Volks¬ schulen ist nach den für die Besetzung der Lehrerstellen geltenden Vorschriften, sonach mit Beachtung der bestehenden Vorschlags- nnd Präsentationsrcchte vor¬ zugehen; da jedoch der Oberlehrer ans den für die Schule gesetzlich bestellten Lehrern zu bestimmen ist, erscheint eine besondere Concnrsausschreibung für eine Oberlehrerstelle nur in Fällen zulässig, wo dieses Amt zugleich mit einer nothwendigen Lehrerstelle erledigt ist. 474 II. Landesgesetze. O. Rechtsverhältnisse der Lehrer. 55. Die Bewerbnngsgesuche sind beiden, betreffenden Bezirksschulrathe von noch nicht angestellten unmittelbar, "von'bereits, angestellten Lehrindividuen im Wege ihres vorgesetzten Bezirksschulrathes einzubringen, welcher sein Gutachten beizufügen hat. Z 26. Der Einfluss der Schulgemeinde auf die Besetzung der Lehrstellen wird durch den Ortsschulrsth, jener des Landes durch die Vertreter des Landes- ausschusses im Landesschulrathe ausgeübt. Z 27. Der Bezirksschulrath, welcher die Concursausschreibung vorgenommen hat, sammelt die einlangenden Bewerbungsgesuche und verfasst nach Ablauf der Concursfrist die Competententabelle, in welcher sämmtliche Bewerber aus¬ zuführen und nach ihrer Würdigkeit und Eignung für den zu besetzenden Posten zu reihen sind. Die Competententabelle hat folgende Rubriken zu enthalten: a) Name, Alter und Geburtsort des Bewerbers; b) Lehrbefähigung, Sprache und sonstige Kenntnisse desselben; o) dessen bisherige Dienstleistung; Die mit M. E. vom 9. Jänner 1871, Z. 11.446, vorgeschriebene Eides¬ formeln für die Diensteide des Leitungs- und Lehrpersonales an den öffentlichen Volksschulen s. sub Nr. 13 d. S. - Hinsichtlich der Adjustierung der diesbezüglich von den Lehrkräften gelegten Particularien s. E. d. L. Sch. R. für Kram vom 20. Februar 1880, Z. 136 L.Sch.R. (Nr. 73 d. S.). 478 II. Landesgesetze. 6. Rechtsverhältnisse der Lehrer. 55. 8 19. Soll nicht eine einfache Vorrückung nach dem Dienstrange, sondern eine Beförderung in eine höhere Gehaltsstufe stattfinden, so muss dasselbe Verfahren eingehalten werden, welches für die Besetzung einer erledigten Dienststelle vorgezeichnet ist. (M 1 bis 15.)^ 8 20. Die Anstellung von Lehrern fiir nicht obligate Lehrfächer, sowie jene der Lehrerinnen für weibliche Handarbeiten in den im 8 15, alinsa. 2 und 3, des R. V. G. bezeichneten Fällen ist in gleicher Weise, wie jene der anderen Mitglieder des Lehrstandes, jedoch ohne Concurs- ausschrcibung, von der betreffenden Schulbehörde vorzunehmen. Hiezu Z 37 des Gesetzes vom 9. März 1879, L. G. Bl. Nr. 13: Z 37. Die Anstellung der Lehrer für die nicht obligaten Lehrfächer, sowie der Lehrerinnen für weibliche Handarbeiten ist nur eine zeitliche und gewährt den Angestellten keinen Anspruch auf Versorgung oder Rnhegenüsse. Die Ernennung derselben erfolgt an den Volksschulen durch den Bezirksschulrath, an selbständigen und an den drei obersten Elasten der achtclassigen Bürgerschulen durch den Landesschulrath ohne Concursausschreibung. Die Systemisierung solcher Lehrposten steht über Antrag des Bezirksschul¬ rates, beziehungsweise der Gemeindevertretung der Landeshauptstadt Laibach, dem Landesschulrathe zu. Zweiter Abschnitt. Von dem Diensteinkommen des Lehrpersonals. 8 21. Das Jahresgehalt der Lehrindividuen wird über Vorschlag derjenigen, welche die Schule zu errichten und zu erhalten verpflichtet sind (88 33 bis 35 des Landesgesetzes «zur Regelung der Errichtung, der Erhaltung und Besuches der öffentlichen Volksschulen» vom 29. April 1873, L. G. Bl. Nr. 21; Nr. 52 d. S.),^ von der Landesschulbehörde festgesetzt. 8 2 2 i st a u s g e h o b e n; an dessen Stelle sind die 88 2 und 3 des Gesetzes vom 29. November 1890, L. G. Bl. Nr. 23,getreten: Z 2. Die Lehrstellen an allen öffentlichen allgemeinen Volksschulen werden in vier Gehaltsclassen eingetheilt, und zwar: in Lehrstellen I. Elaste mit 700 fl., » » II. » » 600 » » - III. > » 500 » und » - IV. » » 450 » Jahresgehalt. ' Jetzt W 22 bis 36 des Gesetzes vom d. März 1879, L. G. Bl. Nr. 13. " S. die bezüglich der Errichtung und Erhaltung der Schulen gegenwärtig geltenden Bestimmungen abgedruckt bei Z 33 des Gesetzes vom 29. April 1873, L. G. Bl. Nr. 21 (Seite 450 d. S.). 3 S. dieses Gesetz vollständig abgedruckt snb Nr. 61 d. S. 480 II. Laiidesgesetze. O. Rechtsverhältnisse der Lehrer. 55. Das Jahresgehalt provisorisch angestellter Lehrer (Lehrerinnen), welche an Lehrstellen jeder GehaltÄilafse"verwendet werden können, wird mitMO st. festgesetzt. K 3. Von der Gesanuntzahl der Lehrstellen des Landes entfallen auf die I. Classe fünf Procent, auf die II. Classe zehn Procent, auf die III. Classe fiinf- unddrcißig Procent; die übrigen fünfzig Procent sind Lehrstellen der IV. Classe. Unter Festhaltung dieser Bestimmungen hat die Landesschulbehörde die Classification der schon bestehenden, sowie der neu zu errichtenden Lehrstellen, d. i. die Bestimmung der Gehaltsclasse für jede einzelne Lehrstelle, im Ein¬ vernehmen mit dem Landesausschusse, u. zw. mit Rücksicht auf die Wichtigkeit der einzelnen Schulen, auf die Verantwortlichkeit des mit der Lehrstelle verbundenen Amtes und auf die Localverhältuisse des betreffenden Standortes vorzunehmen. Diese Classification ist von 10 zu 10 Jahren zu revidieren; doch sind deshalb mittlerweilige Berichtigungen aus wichtigen Gründen nicht ausgeschlossen. 8 2 3. Für Lehrstel le n a n Bü r g e r s ch u l e n ist der min¬ deste Betrag des festen Jahresgehaltes mit 600 fl. fest¬ zustellen. Hiezu A 40 des Gesetzes vom 9. März 1879, L. G. Bl. Nr. 13: 8 40. Für das Lehrpersonale der selbständigen und der obersten drei Massen der achtclassigen Bürgerschulen werden bei deren Errichtung die Gehalte von Fall zu Fall nach Einholung des Vorschlages des betreffenden Bezirksschulrathes, beziehungsweise der Gemeindevertretung der Landeshauptstadt Laibach, vom Landesschulrathe bestimmt. 8 24. Alle fixen Geldbezüge, welche dem Lehrer aus Verbindlich¬ keiten einzelner Personen, aus Stiftungen u. dergl. zusließen, werden (vorbehaltlich der Wahrung ihrer Bestimmung zu einem speciellen Zwecke) von der Gemeinde für Rechnung der Schule eingehoben und an das betreffende Steueramt abgeführt. Z 25. Die veränderlichen Geldgaben sind mit dem Durchschnitts- Erträgnisse der letztverflossenen drei Jahre sofort in einen fixen Bezug für Rechnung der Schule umzuwandeln; Collecturen bei den einzelnen Ortsinwohnern, Absammlungen von Neujahrsgeldern u. dergl. dürfen nicht mehr stattfinden. K 26. Solange die Naturalgiebigkeiten nicht abgelöst sind, werden sie nach dem Durchschnitte der Marktpreise aus den Jahren 1834 bis 1863 (nach Ausscheidung des Jahres mit den höchsten und jenes mit den niedrigsten Preisen) oder wo keine Marktpreise ermittelt werden können, nach einer Abschätzung durch Sachverständige (unter Berück¬ sichtigung der obigen Durchschnittszeit) in einen fixen Geldbezug für Rechnung der Schule verwandelt. Z 27. Die Nutzungen von Acker-, Garten- (Weingarten-), Gras¬ oder Waldland, dessen Besitz mit der Lehrstelle verbunden ist, werden so zu Geld veranschlagt, dass vom Catastral-Reinertrage jeder Parcelle die darauf haftenden Steuern sammt Zuschlägen abgezogen werden. 482 II. Landesgesetze. 6. Rechtsverhältnisse der Lehrer. 55. 8 28. Das nach der Veranschlagung dieser Nutzungen (§ 27) von dem mindesten Betrage des festen AahresHehalt.es . eines Lehrers noch Abgängige muss ihm von der SchRgemeitiöe, rücksichtlich von dein Schulbezirke, in barem Gelbe, und zwar mittelst des betreffenden Steueramtes, in monatlichen Anticipatraten bezahlt werden. Ist mit einer Lehrerstelle bereits gegenwärtig ein höheres Einkommen verbunden, so ist dasselbe ihrem jetzigen Inhaber ungeschmälert zu erhalten. Der Landesausschuss hat nöthigenfalls dafür zu sorgen, dass dem Steuer¬ amte die zur vorschussweisen Bestreitung dieser Ausgaben nöthige Dotation rechtzeitig verfügbar sei. Vgl. hiezu den jetzt geltenden Z 2 des Gesetzes vom 28. December 1884, L. G. Bl. 1885 Nr. 1:^ Z 2. Der Normalschulfond übernimmt die Zahlung der Activitätsbezüge des Lehrpersonales an sämmtlichen allgemeinen öffentlichen Volksschulen im Herzogthume Krain in ihrem vollen Umfange. Z 29. Die Einnahmen aus einer erlaubten Neben¬ beschäftigung, sowie der Mietwert der Dienstwohnung oder die in Ermanglung einer solchen anzusprechende Quartiergeld-Entschädigung, ferner Remunerationen, Aushilfen, Zulagen u. dergl. dürfen von dem festen Jahresgehalte nicht in Abzug gebracht werden. Z 3 0 ist aufgehoben; an dessen Stelle ist A 4 des Gesetzes vom 29. November 1890, L. G. Bl. Nr. 23,2 getreten. Z 4. Die definitiv anaestellte n Lehrer (Lehrerinnen) haben nach je fünf Jahren, welche sie in ununterbrochener und von gutem Erfolge begleitete Diefist- leipung an einer öffentlichen Volksschule zugebracht haben, bis zum vollendeten ITlJahre der Dienstzeit Anspruch auf Dienstalterszulagen, welche bei dem Lehr¬ personale der Bürgerschulen mit je zehn Procent des jeweiligen Jahresgehaltes, bei dem Lehrpersonale an den übrigen VyWschulen ohne Rücksicht auf den Jahres¬ gehalt mit je 40 fl. bemessen werden. Die Zählung des ersten Quinqnenniums beginnt, und zwar ohne Unter¬ schied, ob die Dienstzeit in Krain oder in einem anderen der im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder zurückgelegt wurde, mit dein Tage der ersten definitiven Mstellu ng; die Zählung jedes folgenden Quinquenniums richtet'sich nachUdem vorausgehenden. WeLMkentUMg der Dienstalterszulageu steht den Bczirksschulräthen, in dem Städtschulrathe "zu?" ' S. dieses Gesetz vollständig abgedruckt auf Seite 456 d. S. 2 S. dieses Gesetz vollstäudig abgedruckt sub Nr. 61 d. S. s Mit dem E. d. L. Sch. R. sür Krain vom 1. Oct. 1879, Z. I7ö8/L.Sch.R., wurden die Bczirksschulbehörden angewiesen, bei Berathungen über Gesuche um Dienstalterszulagen die vom Gesetze vorgeschriebenen Bedingungen stets einer genauen Prüfung und Würdigung zu unterziehen. Für die Erwägung, ob und 484 II. Landesgesetze. 0. Rechtsverhältnisse der Lehrer, öd. Z 31.' Den Schulgemeinden, rücksichtlich Schulbezirken, welche es vorziehen, den Lehrern statt der Dienstalterszulage das Vorrückungs¬ oder Beförderungsrecht in höhere Gehaltsstufen einzuränmen, ist dies unter der Voraussetzung gestattet, dass sie durch die Art der Verkeilung an die einzelnen Gehaltsstufen mindestens nach jedem Decennium bis zur Vollendung des 30. Jahres eine Steigerung des festen Jahres¬ gehaltes um 20 Procente seines mindesten Betrages (Z 22) sicherstellen. K 32 ist aufgehoben; an seine Stelle ist Z 41 des Gesetzes vom 9. März 1879, L. G. Bl. Nr. 13, getreten, welcher Paragraph wieder durch das G e s e tz vom 30. April 1 88 6, L. G. Bl. Nr. 11, nachstehend modificiert worden ist: Z 41. Dem Director einer Bürgerschule gebürt eine Functionszulage jähr¬ licher 200 fl., dem Leiter einer vier- und mehrclassigen öffentlichen Volksschule eine Functionszulage von 100 fl., dem Leiter einer dreiclassigen Volksschule eine Functionszulage von 75 fl., dem Leiter einer zweiclassigen Volksschule eine Functionszulage von 50 fl., dem Leiter einer einklassigen Volksschule eine Functionszulage von 30 fl. jährlich, welche in gleichen Raten mit dem festen Jahresgehalte behoben werden kann. Die KZ 33 und 34 sind aufgehoben; an Stelle derselben ist K 5 des Gesetzes vom 29. November 1890, L. G. Bl. Nr. 23," getreten: 8 5. Jeder Leiter (Leiterin) einer öffentlichen Volksschule hat den Anspruch auf eine mindestens aus^zwei Zimmern und den erforderlichen Nebenlocalitäten bestehende Wohnung, welche Ihm, wenn möglich, im Schulgebäude anzuweisen ist. Kann ihm eine solche nicht beigestellt werden, so gebürt ihn: ein Quartiergeld, welches bei Directoren der Bürgerschulen mit 20 Procent ihres jeweiligen Jahres¬ gehaltes, bei Leitern (Leiterinnen) der allgemeinen Volksschulen in Laibach mit 120 fl., außerhalb Laibachs mit 80 fl. bemessen wird. inwieferne der betreffende Lehrer mit entsprechendem Erfolge an der Volksschule wirkt, haben zunächst die Berichte der zur Inspektion und Visitation der Volks¬ schulen berufenen Bezirksschulinspectoren und die sonst vom Bezirksschulrats im Gegenstände gemachten Wahrnehmungen die geeignete Grundlage zu bilden. — Gleichzeitig wurde angeorduet, dass den Ansuchen um Flüssigmachung der zu- erkanuten Dieustalterszulagen für die aus dem Normalschulfonde dotierten Lehr¬ personen stets auch ein abschriftlicher Auszug aus dem betreffenden Berathungs- protokolle beizuschließen ist. ' Dieser Paragraph ist zwar nicht ausdrücklich, aber stillschweigend auf¬ gehoben, nachdem die Gehalte des Lehrpersonales an den öffentlichen Volks¬ schulen Krams nunmehr durch die Bestimmungen der W 2 und 3 des Gesetzes vom 29. November 1890, L. G. Bl. Nr. 23 (Nr. 61 d. S.), festgestellt sind und nachdem weiters die Festsetzung der Gehalte des Lehrpersonales an Bürger¬ schulen nach Z 40 des Gesetzes vom 9. März 1879, L. G. Bl. Rr. 13 (Seite 480 d. S.), durch den Landesschulrath erfolgt. " S. dieses Gesetz vollständig abgedrnckt snb Nr. 61 d. S. 486 II. Landesgesetze. O. Rechtsverhältnisse der Lehrer. 55. Das definitiv angestellte männliche Lehrpersonale an den öffentlichen Volksschulen in Laibach erhält ein Quartiergeld, welches sür Lehrer der Bürger¬ schulen mit lb Procent ihres jeweiligen Jahresgehaltes, für die Lehrer an den allgemeinen Volksschulen dagegen in der I. und II. Gehaltsclasse mit 100 sl., in der III. und IV. Gehaltsclasse mit 80 fl. festgesetzt wird Die übrigen Lehrer haben das Recht auf freie Wohnung oder auf ein Quartiergeld nur dann, wenn ihnen der Anspruch darauf schon vor der Wirk¬ samkeit dieses Gesetzes zustand. Die Quartiergelder für das Lehrpersonale an den öffentlichen allgemeinen Volksschulen in Laibach werden von dem Normalschulfonde, jene für das Lehr¬ personale außerhalb Laibachs von den bezüglichen Schulgemeinden bestritten. Für die Quartiergelder des Lehrpersonales an den öffentlichen Bürgerschulen haben die bezüglichen Schulbezirke aufznkommen. Z 35. Eine mit Grundstücken dotierte Lehrstelle (K 27) gibt auch An¬ spruch auf den Besitz und die Benützung der erforderlichen Wirtschaftsräume. fDie ZK 36, 37 und 38, welche von der Kategorie der Unterlehrer handelten, sind durch tz 9 des Gesetzes vom 29. No¬ vember 1890, L. G. Bl. Nr. 23,aufgehoben.) Der K 39, wornach die Bezüge des weiblichen Lehrpersonales nur mit 80 Procent jener Ziffern zu normieren waren, welche unter gleichen Verhältnissen auf Männer entfallen würden, ist aufgehoben durch das Gesetz vom 2 8. October 1 875, L. G. Bl. Nr. 2 8, das folgendermaßen lautet: lieber Antrag des Landtages Meines Herzogthums Krain finde Ich zu verordnen wie folgt: 8 1. Die Bezüge des weiblichen Lehrpersonales an öffentlichen Volks- und Bürgerschulen werden nach den für das männliche aufgestellten Grundsätzen geregelt und in derselben Höhe wie unter gleichen Verhältnissen für das männ¬ liche Lehrpersonal bemessen. Z 2. Dieses Gesetz tritt mit dem 1. Jänner 1876 in Wirksamkeit. Durch dasselbe ist der 8 39 des Gesetzes vom 29. April 1873, L. G. Bl. Nr. 22, außer Kraft gesetzt. 8 3. Mit der Durchführung dieses Gesetzes sind Meine Minister für Cultus und Unterricht und der Finanzen beauftragt. Z 40. Die Lehrer der nicht obligaten Unterrichtsfächer, sowie die Lehrerinnen der weiblichen Handarbeiten in den ini K 15, ulinsu 2 und 3 des R. B. G. bezeichneten Fällen erhalten eine fixe Remune ¬ rati on, welche von der Bezirk sschulbeh örde nach Maßgabe der wöchentlichen Unterrichtsstunden bestimmt wird. K 41. Alle an einer öffentlichen Volksschule provisorisch oder definitiv angestellten Lehrpersonen haben sich jeder Nebenbeschäftigung ' S. dieses Gesetz vollständig abgedruckt snb Nr. 61 d. S. 488 II. Landesgesetze. 6. Rechtsverhältnisse der Lehrer. 55. zu enthalten, welche dem Anstande und der äußeren Ehre ihres Standes widerstreitet oder ihre Zeit auf Kosten der genauen Erfüllung ihres Berufes in Anspruch nimmt oder die Voraussetzung einer Befangenheit in Ausübung des Lehramtes begründet? K 42. Der Schuldimst. wird vom Organisten-und Messuerdienste getrennt ; die betreffenden Bezüge sind auseinander zu setzen und ihren Bestimmungen zuzuführen. Jedes Mitglied des Lehrstandes hat sich von dem Zeitpunkte au, mit welchem die Regulierung seiner Bezüge nach den ZK 22 bis 32 des gegenwärtigen Gesetzes durchgeführt ist, der Bersehung des Messner- (Küster-) Dienstes zu enthalten. K 43. Die Bezirksschulbehörde hat bei Ueberschreitungen des in den ZK 41 und 42 ausgesprochenen Verbotes sofort strengstens amt¬ zuhandeln, bei Wahrnehmung von Verletzungen dieses Verbotes aber dem Betreffenden eine höchstens sechswöchentliche Frist zu setzen, binnen deren er entweder dem Schuldienste oder der Nebenbeschäftigung zu entsagen hat. Gegen diese Aufforderung steht der Reeurs an die Landesschül- behörde offen, welcher binnen acht Tagen zu ergreifen und mit aller Beschleunigung zu erledigen ist. Dritter Abschnitt. Bon der Disciplinarbehandlung und Entlassung des Lehrpersonales. K 44. Jedes pflichtwidrige Verhalten von definitiv oder pro¬ visorisch angestellten Lehrpersonen wird als Dienstesvergehen entweder von dem L eiter der Schule oder von der Bezirksschulbehörde mündlich oder schriftlich unter Hinweisung auf die gesetzlichen Folgen wiederholter Pflichtverletzung Lerügt _ nder durch d ie Lan.dcsschulbehörde mittelst einer Tisciplinarstrafe geahndet. K 45. Solche Disciplinarstrafen sind: u) der Verweis.; i>) die -Ent ziehun g, des Vorrück ungsrechtes oder des Anspruches auf die-Dienstalterszulage; o) die Versetzung an eine andere Le hrstelle. / ° S. die M. V. vom 27. Mai 1886, Z. 24 106, womit den Lehrern der Volks- und Bürgerschulen der Verschleiß von Schulbüchern untersagt wird, sub Nr. 48 d. S. ? S. Z 54 des R. V. G. sammt Anmerkungen. 490 II. Landesgesetze. 0. Rechtsverhältnisse der Lehrer. 55. § 46. Der Verweis wird stets schriftlich ertheilt und hat die Androhung strengerer Behandlung für den Fall wiederholter Pflicht¬ verletzung zu enthalten. Nach, dreijährigem tadellosen Benehmen des Betroffenen wird diese Strafe nicht weiter in Anrechnung gebracht. 8 47. Die Vorrückung in eine bestimmte höhere Gehaltsstufe lZ 31) oder die Bewilligung einer bestimmten Abstufung der Dienst¬ alterszulage (Z 30) kann auf ein oder mehrere Jahre aufgeschoben oder gänzlich abgesprochen werden. Z 48. Die strafweise Entziehung der Function eines Oberlehrers oder Directors und hiedurch erfolgende Zurückversetzung solcher Personen in die Kategorie der Lehrer kann mit oder ohne Aenderung des Dienst¬ ortes stattfinden. ß 49. Sowohl in diesem Falle als auch bei der strafweisen Versetzung an eine andere Lehrstelle desselben Bezirkes hat das Disci- Plinarerkenntnis zugleich den Rang zu bestimmen, mit welchem der Be¬ troffene in das Lehrpersouale seines Dienstortes künftighin eiuzureihen ist. K 50. Bevor gegen ein Mitglied des Lehrstandes eine Disciplinar- strafe verhängt wird, ist der Thatbestand actenmäßig sestzustellen und dem Beschuldigten zu seiner Rechtfertigung vorzuhalten. Wird die Rechtfertigung nur mündlich vorgebracht, so muss sie zu Protokoll genommen werden. Stellt sich die (mündliche oder schrift¬ liche) Rechtfertigung als genügend heraus, so ist dies dem Beschuldigten schriftlich bekanntzugebeu. 8 51. Die Laudesschulbehörde ist bei Verhängung der im K 45 bezeichneten Disciplinarstrafen an keine stufenweise Aufeinanderfolge der¬ selben gebunden. 8 52. Die Entlassung vom Schuldienste kann jedoch in der Regel ^rst dann verhängt werden, wenn ungeachtet des Vorausgehens mindestens einer Disciplinarbestrafuug neuerdings erhebliche Vernachlässigungen oder Verletzungen von Dienstpflichten stattfinden. Nur gegen denjenigen kann die Entlassung sofort Platzgreifen, welcher sich eines groben Missbrauches des Züchtigungsrechtes, einer gröblichen Verletzung Religion und Sitte schuldig gemacht hat. 8 53. Die Entlassung vom Schuldienste ist von der Landesschul¬ behörde ochneMfcipliriar-Erkenntnis anzuordueu, wenn eine strafgericht¬ liche Verurteilung erfolgte, welche die Ausschließung des Betroffenen 492 II Landesgesetze. 6. Rechtsverhältnisse der Lehrer, 55. von der Wählbarkeit in die Gemeindevertrctnng nach sich zieht. (Absch. III des Z 48 des R. V. G.) 8 54. Jede Entlassung vom Schuldienste ist dem Minister für Cultns und Unterricht anzuzeigen, welcher davon den Landesschulbehörden der übrigen iin Reichsrathe vertretenen Länder Mittheilung macht. § 55. Die KuLpension vom Amte und den damit verbundenen Bezügen nulss von der Bezirksschulbehörde für die Dauer der gericht¬ lichen oder disciplinaren Untersuchung verhängt werden, wenn das An¬ sehen des Lehrstandes die sofortige Entfernung des in Untersuchung Gezogenen vom Dienste für die Dauer der Untersuchung verlangt. Ein Recurs gegen die verfügte Suspension hat keine aufschiebende Wirkung. Z 56. Erscheint die Erhaltung des Suspendierten oder seiner Familie gefährdet, so hat die Bezirksschulbehörde gleichzeitig den Betrag der ihm zu verabreichenden Alimentation auszusprechen, welcher höchstens zwei Dritt- theileAes zur Zett der Suspension genossenen Jahresgehaltes betragen darf. Erfolgt späterhin eine Schuldloserklärung, so gebürt ihm der Ersatz des zeitweisen Verlustes am Diensteinkommen. ' Nach den W 2 und 11 der Gemeindewahlordnung für Krain vom 17. Februar 1866, L. G. Bl. Nr. 2, sind von der Wählbarkeit in die Gemeinde- Vertretung ausgeschlossen. 8 2. n) Personen, welche wegen eines Verbrechens schuldig erkannt; b) Personen, welche eines Verbrechens wegen in Untersuchung gezogen wurden, so lange diese dauert; e) Personen, welche der Uebertretung des Diebstahles, des Betruges, der Veruntreuung oder Theilnahme an einer dieser Uebertretungen schuldig erkannt worden sind, dann 8 11. a) Personen, welche eines ans Gewinnsucht oder gegen die öffentliche Sittlichkeit verübten Vergehens; b) einer aus Gewinnsucht begangenen oder einer in den §8 501, 504, 511, 512, 515 und 516 St. G. B. enthaltenen Uebertretung gegen die öffentliche Sittlichkeit schuldig erkannt worden sind; a) Personen, über deren Vermögen der Concnrs oder das Ausgleichsverfahren eröffnet wurde, so lauge die Crida- oder Ausgleichsverhandlung dauert, und nach deren Beendigung, wenn der Beschuldigte des im 8 486 St. G. B. bezeichneten Vergehens schuldig erklärt worden ist; b) Personen, welche wegen eines ans Gewinnsucht verübten Disciplinar- Vergehens ihres öffentlichen Amtes oder Dienstes entsetzt worden sind. Nach 8 6 des Reichsgesetzes vom 15. November 1867, R. G. Bl. Nr. 131, hat jcdochfvom Tage der Kundmachung dieses Gesetzes an der Verlust der Mit¬ gliedschaft bei Gemeindevertretungen oder anderen zur Besorgung öffentlicher Angelegenheiten berufenen Vertretungen nur mehr bei Verurtheilungen zur Strafe wegen eines Verbrechens oder wegen der Uebertretungen des Diebstahles, der Veruntreuung, der Theilnahme an denselben und des Betruges (W 460, 461, 463 und 464 St. G. B.) einzutreten. 494 14 Landesgesetze. 6. Rechtsverhältnisse der Lehrer. 55 Aiertev Abschnitt. Von der Versetzung des Lchrpersonales in den Ruhestand und der Versorgung seiner Hinterbliebenen. 8 57. Die Versetzung eines Mitgliedes des Lehrerstandes in den Ruhestand findet statt, wenn dasselbe uiLÄ tadellose r Dienstleistung wegen allzu vorgerückten Lebensalters, wegen schwerer körperlicher oder geistiger Gebrechen oder wegen anderer berücksichtigungswerter Verhältnisse zur Erfüllung der ihm obliegenden Pflichten untauglich erscheint. Sie kann entweder auf Ansuchen der betreffenden Person oder ohne ein solches Ansuchen, von Zlmtswegen verfügt werden. 8 58. Freiwillige Dienstentsagung oder eigenmächtige Dienstes- uerlassung berauben des Anspruches auf die Versetzung in den Ruhestand. Als freiwillige Dienstentsagung wird auch jede ohne Bewilligung der Bezirksschulbehörde ftattgefundcne Verehelichung einer Oberlehrerin oder Lehrerin, "figme die ohne Genehmigung der 'Bezirksschulbehörde (K 38) stattgefundene^Verheiratung eines'fitoch nicht.definitiv, angestellten Unterlehrers angesehen. jDieser Paragraph ist, insoweit sich derselbe auf Unterlehrer bezieht, durch Z 9 des Gesetzes vom 29. November 1890, L. G. Bl. Nr. 23 (Nr. 61 d. S), aufgehoben.) 8 59. Die Verlassung des Schuldienstes zufolge der freiwilligen Dienstentsagung oder der Versetzung in den Ruhestand kann ohne besondere Bewilligung der Landesschulbehörde nur mit dem Ende eines Schul¬ jahres erfolgen, zu welcher Zeit auch die Räumung der Dienstwohnung und die Uebcrgabe des mit der Lehrerstclle verbundenen Besitzes an Grundstücken stattzufinden hat, über deren Nutzungen nach 8 zu entscheiden ist? 8 60. Das Ausmaß des Ruhegenusses (der Abfertigung oder Pension) ist einerseits von dem Jahresgehalte, anderseits von der Dienst¬ zeit des in Ruhestand Versetzten abhängig? > Wegen Enthebung der Volksschullehrer von ihrer Dienstleistung in Fällen des Uebertrittes in den Schuldienst eines anderen Kronlandes s. M. E. vom 10. Angust 1874, Z. 3014 (Nr. 28 d. S.). " Betreffs der Pensionsbehaudlung von Volksschullehrern, welche auf Grund des M. E. vom 4. Jänner 1877, Z. 17.084, nachträglich definitiv erklärt worden sind, daun betreffs der Pensionsbehandlung jener aus der früheren Periode im Schuldienste wirkenden Hilfslehrer, denen die Begünstigung der nachträglichen Definitiverklärung nicht zustatten kommt, s. Kdmchg. b L. Sch. R. für Kraiu vom 26. December 1878, Z. 2525/L.Sch.R. (Nr. 69 d. S.). 496 II. Landesgesetze. 6. Rechtsverhältnisse der Lehrer. 55. 8 6l. Das anrechenbare Jahresgehalt ist dasjenige, welches un¬ mittelbar vor der Versetzung in den Ruhestand bezogen wurde. Jene Dienstalterszulagen, welche dem mindesten Jahresgehalte dort zuwachsen, wo kein Vorrücknngsrecht in höhere Gehaltsstufen besteht, sowie die Functionszulagen der Directoren und Ober¬ lehrer sind als Theile dieses Jahresgehaltes zu betrachtend § 62. Anrech enbar ist jede Dienstzeit, welche ein Mitglied des Lehrstandes bestandener. Lehrbefähigungstzrufung an einer öffent¬ lichen Schule zügebraHt' Hat ^"08 ' bes'"'R. V7'G^ Eine Unterbrechung hebt die Anrechnung der bereits vollstreckten Dienstzeit nicht auf, wenn sie erwiesenermaßen außer Schuld und Zuthun des betreffenden Lehr- iudividuums lag. ß 63. Denjenigen, die bei ihrer Versetzung in den Ruhestand eine anrechenbare Dienstzeit (62) von zehn Jahren noch nicht vollstreckt haben, gebürt nur eine Abfertigung, welche mit dem anderthalbjährigen Betrage des anrechenbaren Jahresgehaltes (K 61) zu bemessen ist. § 64. Diejenigen, welche vom Beginne des eilften bis zur Vollendung des fünfzehnten anrechenbaren Dienstjahres (Z 62) in den Ruhestand versetzt werden, erhalten ein Drittheil des anrechenbaren Jahresgehaltes als Pension? Mit dem vollendeten fünfzehnten Dienst¬ jahre erhalten sie den Anspruch auf drei Achttheile, mit jedem weiter zurückgelegten Quinquennium auf ein ferneres Achttheil, mit dem be- Mdeten vierzigsten Dieustjahre auf den ganzen Betrag des anrechenbaren Jahresgehaltes (Z 61) als Pension. tz 65. Die Versetzung in den Ruhestand ist entweder eine dauernde oder eine zeitMilige. In letzterem Falle hat der Betroffene nach Behebung des jene Versetzung begründenden Hindernisses seiner Thätigkeit sich nach der Weisung der Landesschulbehörde im Schuldienste wieder verwenden zu lassen oder auf seinen Ruhegenuss zu verzichten. Auch im ersteren Falle erlischt, der,Nuhegenuss, wenn der in dauernden Ruhestand Ver¬ setzte einen mit Gehalt dotierten Dienst übernimmt. 8 66. Die Witwen und Waisen der Mitglieder des Lehrstandes haben nur dann einen Versorgungsanspruch, wenn der verstorbene Gatte und Vater selbst zu einem Ruhegenusfe berechtiget gewesen wäre. ' Auch die Functionszulagen, welche die Leiter einclasjiger Volks¬ schulen beziehen, sind bei der Pcusionsbemessung anrechenbar. Wegen Flüssigmachung der Pensionen und Erziehungsbeiträge s. Z 6 der Kdmchg. d. L. Sch. R. für Kram vom 20. October 1874, Z. 2383/L. Sch. R. (Nr. 64 d. S.). 498 II. Landesgesetze. 0. Rechtsverhältnisse der Lehrer. 55. (867 ist aufgehoben durch 8 9 des Gesetzes vom 29. No¬ vember 1890, L. G. Bl. Nr. 23 (Nr. 61 d. S.).j 8 68. Die Witwe eines Mitgliedes des Lehrstandes, welches zur Zeit seines Todes noch nicht das zehnte anrechenbare Dicnstjahr (8 62) vollendet hatte, erhalt eine Abfertigung mit einem Viertthesle des letzten von dem Verstorbenen bezogenen anrechenbaren Jahresgehaltes (8 61). 8 69. Wenn der Verstorbene bereits das zehnte anrechenbare Dienstjahr (8 62) vollendet hatte, so gebürt der Witwe eine-Pension/ welche mit dem .Drittheile des letzten von dem Verstorbenen bezogenen anrechenbaren Jahresgehaltes (8 61) zu bemessen ist. ß 70. Wurde die Ehe mit dem verstorbenen Gatten erst während des Ruhestandes eingegangen oder die eheliche Gemeinschaft ohne Schuld des Gatten vor seinem Tode durch gerichtliche Scheidung aufgehoben, so hat die Witwe keinen Anspruch auf einen Ruhegenuss. Z 71. Im Falle einer Wiederverehelichung kann die Gattin sich für einen abermaligen Witwenstand die Pension Vorbehalten oder einen zweijährigen Betrag jener Pension als Abfertigung annehmen. 8 72. Für jedes Kind des Verstorbenen, welches eine pensions¬ berechtigte Witwe zu verpflegen hat, gebürt ihr ein Urziehungsbeitrag i und ist so zu beniesten, dass ihre Pension sammt allen Erziehungs¬ beiträgen nicht die Hälfte des vom verstorbenen Gatten und Vater zuletzt bezogenen anrechenbarem-Jahresgehaltes (8 61) überschreitet. 8 73. Der Erziehungsbeitrag eines jeden Kindes erlischt mit der Zurücklegung des 20. Lebensjahres oder mit dem Tage einer noch früher erlangten Versorgung. 8 74. Wenn nach einem verstorbenen Mitglieds des Lehrstandes keine Witwe vorhanden ist oder dieselbe keinen Anspruch auf einen Ruhegenuss hat (8 70), so gebürt allen unversorgten Kindern des Ver¬ storbenen, welche das 20. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, zusammen, im Falle des 8 68 dieselbe Abfertigung, welche der Witwe zugestanden wäre, im Falle des 8 69 aber eine Concxetal-Peusion/ welche mit dem -Archstheile-des letzten vom Verstorbenen bezogenen anrechenbaren Jahres¬ gehaltes zu bemessen ist. 8 75. Diese Concretalpension erlischt erst mit dem Tage, an welchem kein unversorgtes Kind des Verstorbenen nnter dem Alter von 20 Jahren vorhanden ist. > Wegen Flüssigmachung der Pensionen und Erziehungsbeiträge s. H 6 der Kdmchg. d. L. Sch. R. für Kram vom 20. October 1874, Z. 2383/L. Sch. R. (Nr. 64 d. S.). 500 II. Landesgesetze. 0. Rechtsverhältnisse der Lehrer. 55. Z 76. Wenn die Witwe eines Mitgliedes des Lehrstandes sich wieder verehelicht, so tritt an die Stelle der Erziehungsbeiträge 72) für die Kinder des Verstorbenen die Concretal-Pension (ß 74), behält sie sich für den Fall eines abermaligen Witwenstandes das Wieder¬ aufleben ihrer Pension vor, so bezieht sich dieser Vorbehalt auch auf die Erziehungsbeiträge, so dass bei dem Eintritte jenes Falles sofort die Concretal-Pension der Kinder erlischt. Z 77. Witwe und Kinder eines in activer Dienstleistung ver¬ storbenen Mitgliedes des Lehrstandes haben das Recht, die Natural¬ wohnung desselben noch ein Vierteljahr lang zu benützen oder den ihm zustehenden Quartiergeldbetrag für den nächst verfallenden Erhebungs¬ termin zu beziehen. K 78. Die Nutzungen eines zur Dotation der Schulstelle gehörigen Grundstückes (H 27) gehören den Erben eines in activer Dienstleistung verstorbenen Mitgliedes des Lehrstandes nur dann, wenn der Todesfall zwischen dem 1. Juni und 31. October erfolgte. Außer diesem Falle haben die Erben bloß Anspruch auf den Ersatz jener Auslagen, welche zur Gewinnung dieser Nutzungen gemacht wurden. Hiezu Z 2 des Gesetzes vom 18. Juni 1877, L. G. Bl. Nr. 6:> Z 2. Die Nutzungen eines zur Dotation der Schulstelle gehörige» Grund¬ stückes (Z 27 des Landesgesetzes vom 29. April 1873, L. G. Bl. Nr. 22) nach einem in activer Dienstleistung verstorbenen Mitglieds des Lehrstandes, soweit sie nicht dessen Erben gebüren (H 78), kommen der betreffenden Schulgemeinde zur Errichtung oder Vermehrung des Localschulfondes zu. §79. Wenn das letzte von einem in activer Dienstleistung ver¬ storbenen Mitgliede des Lehrstandes bezogene anrechenbare Jahresgehalt 600 fl. nicht überstieg und der Nachlass zugleich nicht hinreicht, die Krankheits- und Leichenkosteu zu bestreiten, gebürt den Erben des Ver¬ storbenen ein Viertel jenes Jahresgehaltes als Conduct-Quartal. Hiezu Z 3 des Gesetzes vom 18. Juni 1877, L. G. Bl. Nr. 6: > § 3. Das nach H 79 des Landesgesetzes vom 29. April 1873, L. G. Bl. Nr. 22 den Erben des Verstorbenen gebärende Conduct-Quartal wird aus den, Pensiousfonde bestritten. K 80. Zur Deckung der Ruhegenüsse für dienstuntauglich gewordene Mitglieder des Lehrstandes, sowie zur Befriedigung der Versorgungs¬ ansprüche ihrer Hinterbliebenen wird eine PensiKNZcajsa errichtet, welche die Landesschulbehörde verwaltet (A 57 des R. V. G.)? ° S. dieses Gesetz vollständig abgedruckt sud Nr. 57 d. S. ° S. die mit Kdmchg. d. L. Sch. R. für Krain vom 20. October 1874, Z. 2383/L.Sch.R., veröffentlichte Vorschrift über die Verwaltung, Gebarung und Verrechnung des krain. Schnllehrer-Pensionssondes sub Nr. 64 d. S. 502 II. Landesgesetze. O. Rechtsverhältnisse der Lehrer. 55. 8 81? Sämmtliche Mitglieder des Lehrpersonals, welche nach achgelLgter -LehrbLfähigllitgsprilfung eiiie Dienststelle erlangen, sind ver¬ pflichtet, In ihres ersten nach erfolgter Regulierung bezogenen, für den Ruhegenuss anrechenbaren Jahresgehaltes und ebensoviel von dem Betrage jeder ihnen später zntheil werdenden Gehaltsaufbesserung, Dienst¬ alterszulage oder Funetionszulage, überdies aber jährlich 2 Procente ihrer für den Rnhegenuss anrechenbaren Jahresbezüge an die Pensions- casse zu entrichten? Z 82? Als besondere Zuflüsse werden der Pensionscassa zngewiesen: 1. ) Die auf das Land entfallenden Gebarungs-Ueber- schüsse des Schulbücher-Verlages; 2. ) (die Jntercalarien für erledigte Lehrstellen, soweit sie nicht den Erben eines verstorbenen Directors, Oberlehrers oder Lehrers zufallen (K 78, 79) oder durch die Remuneration des Hilfslehrers in Anspruch genommen werden;) 3. ) die Strafgelder, welche infolge von Strafverfügungen der Schul¬ behörden eingehen? (Punkt 2 wurde durch Z 1 des Gesetzes vom 18. Juni 1877, L. G. Bl. Nr. 6/ aufgehoben.) K 83? Der zur Deckung der jährlichen Ausgaben der Pensionscassa noch weiters erforderliche Betrag wird aus Landesmitteln zugeschossen. § 84? Ueberschüsse, welche sich in dem "Jahreseinkommen der Pensionscassa (ZA 81 bis 83) ergeben, sind zu capitalisieren und nur die Zinsen derselben in die nächste Jahresrechnung einzubeziehen. > Zn den ZH 81 bis 84 vergl. Z 4 des Gesetzes vom 18. Juni 1877, L. G. Bl. Nr. 6 (vollständig abgedruckt snb Nr. 57 d. S.): H 4. Insoweit zur Deckung der jährlichen Ausgaben der Penstonscasse die in den ZZ 81, 82, Z. 1 und 3, und Z 84 des Landesgesetzes vom 29. April 1873, L. G. Bl. Nr. 22, erwähnten Zuflüsse und Interessen der Capitalsüberschüsse nicht hinreichen, wird der hiezu noch weiters erforderliche Betrag aus dem krainischen Landesfonde zugeschossen. ? Bezüglich der Beitragsleistung der aus einem anderen Lande über¬ tretenden Lehrer der öffentlichen Volksschulen zur Penstonscasse s. Gesetz vom 18. November 1880, L. G. Bl. Nr. 13 (Nr. 58 d. S.). S. ferner betreffs des 10°/,igen und 2°/„igen Abzuges von den Bezügen des Lehrpersonales den E. d. L. Sch. R. für Krain vom 8. April 1874, Z. 582 L. Sch. R. (Nr. 63 d. S.). - Mit dem E. d. L. Sch. R. für Krain vom 22. Feb. 1893, Z. 299/L. Sch. R., wurde ausgesprochen, dass die Abschreibung, Aufhebung und U m w a n d - lung von Schulversäumnis-Strafbeträgen, welche noch nicht dem k. k. Landes- schulrathe zur Borschreibung ausgewiesen wurden, im Wirkungskreise des k. k. Bezirksschulrathes liegt. S. dieses Gesetz vollständig abgedruckt sub Nr. 57 d. S. 504 II. Landesgesetze. 0. Rechtsverhältnisse der Lehrer. 55. Z 85. Pensionen, welche Mitgliedern des Lehrstandes oder Hinter¬ bliebenen derselben schon jetzt gebüren, müssen von den bisher zn ihrer Bestreitung Verpflichteten auch fernerhin bezahlt werden. Uebergangsbestimmungen. 8 86. Die Landesschulbehörde nimmt sofort bei Beginn der Wirksamkeit dieses Gesetzes die im Z 21 vorgesehene Fest¬ setzung der Lehrergehalte vor. K 87. Die erste im Z 30 bezeichnete Dienstalters- znlage gebürt den bereits angestellten Mitgliedern des Lehrstandes nur dann, wenn dieselben bereits fünfzehn Jahre lang an einer öffentlichen Volksschule eines der im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder un¬ unterbrochen und mit entsprechendem Erfolge gewirkt haben. Sonst treten die Lehrer erst mit Zurücklegung des fünfzehnten Dienstjahres in den Genuss der ersten Dienstalterszulage. H 88. Auf Grund dieser Festsetzung legt jede Bezirksschul¬ behörde einen Kataster sämmtlicher Lehrstellen des Bezirkes an. 8 89. Die auf den Cataster (K 88) gegründete Regulierung der Bezüge sämmtlicher Mitglieder des Lehrstandes muss spätestens ein Jahr nach Beginn der Wirksamkeit des gegenwärtigen Gesetzes voll¬ ständig durchgeführt sein. Z 90. Innerhalb desselben Zeitraumes hat auch die Thätigkeit der Pensionscassa zu beginnen. Bei der Regulierung der Bezüge jedes Mitgliedes des Lehrstandes ist der von ihm nach Z 84 zu entrichtende Beitrag bei der Cassa des Schulbezirkes in Vorschreibung zu bringen. Kchlussbeftimmungen. K 91. Das gegenwärtige Gesetz tritt mit Beginn des der Kund¬ machung nachfolgenden Schuljahres in Wirksamkeit. tz 92. Mit dem Beginne der Wirksamkeit des gegenwärtigen Gesetzes treten alle auf Gegenstände desselben sich beziehenden bisherigen Gesetze und Verordnungen außer Kraft. K 93. Mit der Durchführung dieses Gesetzes und der Er¬ lassung der nöthigen Instructionen ist der Minister für Cultus und Unterricht beauftragt. 506 II Landesgesetze. O. Rechtsverhältnisse der Lehrer. 56. Nr. 56. Gesetz vmn 18. December 1874, L. G. Dl. Ur. 1 sx 1875, wirksam für das Her^ogthum Krain, betreffend die Regelung der Normalschulfondsbeiträge von Verlassenschaften. (Theilweise abgeändert * durch das Gesetz vom 6. Juli 1889, L. G. Bl. Nr. 15.) Mit Zustimmung des Landtages Meines Herzogthums Krain finde Ich anzuordnen wie folgt: 8 1. Von jeder Verlassenschast, zu deren Abhandlung ein in Krain befindliches Gericht nach den allgemeinen Regeln über die Zuständigkeit berufen erscheint, ist, wenn der Tod des Erblassers, beziehungsweise die Todeserklärung, nach dem Beginne der Wirksamkeit dieses Gesetzes eingetreten ist, ein Beitrag an den krainischen Normalschulfond zur Verwendung für den Zweck des öffentlichen Volksschulwesens als ein gesetzliches Vermächtnis dann zu entrichten, wenn der reine Nachlass 300 st. übersteigt. tz 2 wurde in der ursprünglichen Fassung durch das Gesetz vom 6. Juli t889, L. G. Bl. Nr. 15, aufgehoben und durch die folgende Bestimmung ersetzt: Z 2. Dieser Schulbeitrag ist, wenn der reine Nachlass über 300 fl. bis einschließlich 500 st. beträgt, mit der fixen Gebür von einem Gulden zu entrichten. Üebersteigt jedoch der reine Nachlass 500 fl., so hat folgender Tarif Anwendung zu finden: Bei reinen Verlassenfchaften von Dieser Tarif hat jedoch nur für solche Erben, beziehungsweise Vermächtnis¬ nehmer (Legatare), zu gelten, für welche die Vermögensübertragungsgebür auf den Todesfall nach Tarifpost 106—0, lit. a, des kais. Patentes vom 9. Februar 1850, R. G. Bl. Nr. 50, mit 1 zu bemessen ist. > Die abgeänderten Paragraphen sind mit kleineren Lettern gedruckt. 508 II. Landesgesetze. 0. Rechtsverhältnisse der Lehrer. 56. In anderen Fällen ist der nach dem vorstehenden Tarife entfallende Schulbeitrag um 50 »/, zu erhöhen. Bruchtheile unter 100 fl. sind zwar bei der Bestimmung des zur Anwendung kommenden Tarifsatzes, nicht aber bei Be¬ rechnung der Gebür zu berücksichtigen. Die Zahlung des Schulbeitrages trifft den Erben und Vermächtnisnehmer, und zwar jeden hinsichtlich seines Antheiles; doch hastet der Erbe für den von einem Vermächtnisse bemessenen Beitrag zur ungetheilten Hand mit dem Ver¬ mächtnisnehmer, von welchem er die für das Vermächtnis entrichtete Gebür einzubringen berechtigt ist. 8 3. Der Wert des außerhalb Krains befindlichen unbeweglichen Vermögens, sowie die Schulden, welche auf einem solchen unbeweglichen Vermögen dergestalt ausschließlich haften, dass der übrige Nachlass hiefür nicht in Anspruch genommen werden kann, werden bei Berechnung des reinen Nachlasses nicht in Anschlag gebracht. Schulden, für welche die ganze Verlassenschaft haftet, mögen dieselben auf solchen Nachlassobjecten versichert fein oder nicht, sind dagegen bei dieser Berechnung in Abzug zu bringen. 8 4. Der Betrag von Legaten oder Erbtheilen zu Zwecken, für welche dieser Schulbeitrag zu verwenden ist (Z 1.), wird in den zu entrichtenden Schulbeitrag eingerechnet. Z 5. Der an den krainischen Normalschulfond zu entrichtende Beitrag ist von denjenigen Behörden zu bemessen und eiuzuheben, denen die Bemessung der Vermögens-Uebertragungs-Gebür zusteht. In den Fällen, in welchen die Berichtigung der Staatsgebür mittelst Stempelmarken erfolgt, haben die Parteien den vom Abhandlungs¬ richter beniessenen Beitrag zum Normalschulfonde beim Steueramte zu bezahlen und sich hierüber vor Einantwortung des Nachlasses aus¬ zuweisen. Die Gerichte haben halbjährige Verzeichnisse der im Laufe des Semesters eingeantworteten Verlassenschaften, bei denen die Berichtigung des Schulbeitrages ausgewiesen wurde, nach dem durch die Ministerial- Verordnung vom 28. November 1853 (R. G. Bl. Nr. 253) vorgeschrie¬ benen Formulare an die Laudesbuchhaltung einzusenden. Z 6. Wird der Schulbeitrag binnen 30 Tagen nach dem Tage der Zustellung des Zahlungsauftrages nicht entrichtet, so sind von dem¬ selben 5 Procent Verzugszinsen, und zwar von dem auf den letzten Tag des obigen Termines folgenden Tage an zu entrichten. Von Schul¬ beiträgen, die nicht über einen Gulden betragen, dann von Bruchtheilen eines Guldens bei größeren Vorschreibungen werden keine Verzugszinsen berechnet. 510 II. Landesgesetze. 0. Rechtsverhältnisse der Lehrer. 56. 57. Die Entscheidung darüber, ob für die Entrichtung des Schulbei¬ trages Zufristuugen oder Ratenzahlungen zu bewilligen sind, steht dem Landesausschusse zu, welcher diese Bewilligung nur in besonders rück- sichtswürdigen Fällen zu ertheileu hat. 8 7. Das Hofdecret vom 1. December 1788 (J. G. S. Nr. 926), betreffend die Einhebung von Beiträgen aus Verlassenschaften zu Gunsten des Normalschulfondes, sowie alle späteren, diesen Gegenstand betreffenden Verordnungen, kommen nur mehr in Ansehung derjenigen Verlassen¬ schaften in Anwendung, bei welchen der Erbanfall vor der Wirksamkeit dieses Gesetzes eingetreten ist. 8 8. Dieses Gesetz tritt mit dem Tage seiner Kundmachung in Wirksamkeit. 8 9. Die Minister des Unterrichtes, der Finanzen und Justiz sind mit der Ausführung dieses Gesetzes beauftragt. Nr. 57. Gesetz vom 18. Juni 1877, L. G. Hl. Ur. 6, wvrnit das Landcsgesel; vom 29. April 1873, L. G. Bl. Nr. 22 (Nr. 55 d. S ), zur Regelung der Rechtsverhältnisse des Lehrerstandes an den öffentlichen Volksschulen des Herzogthnms Krain theilweise abgcändert wird. Mit Zustimmung des Landtages Meines Herzogthnms Krain verordne Ich in theilweiser Abänderung des Landesgesetzes vom 29. April 1873, L. G. Bl. Nr. 22 (Nr. 55 d. S.), wie folgt: Z I. Die Bestimmung des 8 82, Z. 2, des Landesgesetzes vom 29. April 1873, L. G. Bl. Nr. 22 (Nr. 55 d. S.), womit die Jntercalarien für erledigte Lehrstellen der Pensionscasse zugewiesen sind, wird aufgehoben. 8 2. Die Nutzungen eines zur Dotation der Schulstelle gehörigen Grundstückes (ß 27 des Landesgesetzes vom 29. April 1873, L. G. Bl. Nr. 22; Nr. 55 d. S.), nach einem in activer Dienstleistung verstorbenen Mitglieds des Lehrstandes, soweit sie nicht dessen Erben gebüren (8 78), kommen der betreffenden Schulgemeinde zur Errichtung oder Vermehrung des Localschulsondes zu.'"' -" " 8 3. Das nach 8 79 des Landesgesetzes vom 29. April 1873, L. G. Bl. Nr. 22 (Nr. 55 d. S.), den Erben des Verstorbenen gebärende Conduct-Quartal wird ans dem Pensionsfonde, die Remunerationen für die Hilfslehrer werden (in-der-Smkck-Laibach aus deren-Gemeindemitteln, stmst-Lher) vom Normalschulfonde bestritten. 512 1l. Landesgesetze. 6. Rechtsverhältnisse der Lehrer. 57. 58. (Mit Rücksicht ans Z 2 des Gesetzes vom 28. December 1884, L. G. Bl. 1885 Nr. 1 (bei Nr. 52 d. S.), werden nunmehr auch die Remunerationen der Hilfslehrer an den Schulen in Laibach vom Normalschulsonde bestritten.) K 4. Insoweit zur Deckung der jährlichen Ausgaben der Pensions- casse die in den W 81, 82, Z. 1 und 3, und Z 84 des Landesgesetzes vom 29. April 1873, L. G. Bl. Nr. 22 (Nr. 55 d. S.), erwähnten Zu¬ flüsse und Interessen der Capitalsüberschüsse nicht hinreichen, wird der hierzu noch weiters erforderliche Betrag aus dem krainischen Landes- fonde zugeschossen. ß 5. Die seit 1. Jänner 1876 anerlaufenen Jntercalarien von erledigten Lehrstellen sind nicht mehr an die Pensionscasse abzuführen. Z 6. Mit der Durchführung dieses Gesetzes ist Mein Minister sür Cultus und Unterricht beauftragt. Nr. 58. Gesetz vom 18. November 1880, L. G. Hl. Ur. 13, betreffend die Beitragsleistung der aus einem anderen Lande übertretenden Lehrer der öffentlichen Volksschulen zur Pensionscasse. Ueber Antrag des Landtages Meines Herzogthums Kram finde Ich anzuordnen wie folgt: Z 1. Die Mitglieder des Lehrstandes, welche von einer öffent¬ lichen Volksschule eines der im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder an eine Volksschule des Herzogthums Kram übertreten, sind für jenen Theil ihrer Dienstbezüge, für welchen sie bereits in einem anderen Kronlande den gesetzlichen Beitrag zu einem Lehrerpensionsfonde geleistet haben, von einer neuerlichen Entrichtung dieses Beitrages unter der Bedingung befreit, dass in dem Lande, in welchem die frühere Zahlung erfolgte, eine gleiche Begünstigung für die von einer öffentlichen Volks¬ schule des Herzogthums Kram dahin übertretenden Mitglieder des Lehrer¬ standes in Geltung ist. ß 2. Dieses Gesetz tritt mit dem Tage der Kundmachung in Wirksamkeit, und wird mit der Durchführung desselben der Unterrichts¬ minister beauftragt. ' S. bezüglich der Verpflichtung des Lehrpersonales an den öffentlichen Volksschulen Krams zur Entrichtung eines Beitrages zum Lehrerpensionsfonde s 81 des Gesetzes vom 29. April 1873, L. G. Bl. Nr. 22 (Nr. 55 d. S.). 514 II. Landesgesetze. 6. Rechtsverhältnisse der Lehrer. 59. Nr. 59. Gesetz vom 5. December 1889, L. G. Hl. Ur. 22, wirksam für das Hersogthum Arain, mit welchem auf Grund des Gesetzes vom 17. Juni 1888. R. G. Bl. Nr. Sll . Bestimmungen über die Besorgung und Entlohnung des Religions-Unterrichtes an den öffentlichen Volksschulen getroffen werden. Mit Zustimmung des Landtages Meines Herzogthums Krain finde Ich anzuordnen wie folgt: ß 1. .^KgML Religionslehrer an den öffentlichen Volksschulen werden entweder mit, Remunerationen oder mit festen Bezügen angestellt. Mit festen Bezügen kann ein eigener Religionslehrer nur dann angestellt werden, wenn der von ihm zu ertheilende Religionsunterricht mindestens zwanzig wöchentliche Stunden in Anspruch nimmt. ß 2. Der mit festen Bezügen angestellte eigene Religionslehrer ist bis zu viernndzwanzig Unterrichtsstunden wöchentlich verpflichtet. Exhorten werden in diese, sowie in die im H I angeführte Stundenzahl mit je zwei Stunden angerechnet. Z 3. Der eigene Religionslehrer mit festen Bezügen wird an einer bestimmten Schule angestellt; derselbe kann jedoch verpflichtet werden, die Ertheilung des Religionsunterrichtes auch an anderen öffentlichen Volksschulen bis zu der im H 2 bezeichneten Zahl wöchentlicher Unter¬ richtsstunden unentgeltlich zu übernehmen. ß 4. Die Lehrverpflichtung und Dienststellung der mit Remu¬ nerationen angestellten eigenen Religionslehrer werden von Fall zu Fall durch das Bestellungsdecret bestimmt. Z 5. Ueber die Systemisierung der Stelle eines eigenen Religions¬ lehrers, sowie darüber, ob der eigene Religionslehrer mit einer Remu¬ neration oder mit festen Bezügen anzustellen ist, an welchen Schulen und mit welcher Zahl wöchentlicher Stunden an jeder der Schulen derselbe den Religionsunterricht zu ertheilen hat, entscheidet mit Fest¬ haltung der voranstehenden Bestimmungen die^Landes.schulbehörde nach Anhörung der Bezirksschulbehörde und Einvernehmung der betreffenden confessionellen Oberbehörde, sowie des Landesausschusses. Z 6. Die festen Bezüge der eigenen Religionslehrer werden durch die Vorschriften geregelt, welche für das Diensteinkommen der weltlichen 516 II. Landesgesetze. 6. Rechtsverhältnisse der Lehrer. 59. Lehrer * der betreffenden Schule und für die Versetzung dieser Lehrer in den Ruhestand, sowie die Versorgung ihrer Hinterbliebenen bestehen.- In Bezug auf die Pension wird den definitiv angestellten eigenen Religionslehrern auch die in provisorischer Anstellung zurückgelegte Dienstzeit angerechnet, wenn sie sich ohne Unterbrechung an die in definitiver Anstellung zugebrachte Dienstzeit anreiht. 8 7. Die Remunerationen für die eigenen Religionslehrer, dann für die Ertheilung des Religionsunterrichtes durch Seelsorger und durch die weltlichen Lehrer, sowie die anlässlich der Ertheilung des Religions¬ unterrichtes außerhalb des Wohnortes des Religionslehrers zu gewäh¬ renden Wegentschädigungen werden von der Laudesschulbehörde von Fall zu Fall nach Anhörung der Bezirksschulbehörde nach einem mit dem Landesausschusse vereinbarten Maßstabe bemessen. Wird eine Einigung zwischen der Landesschulbehörde und dem Landesausschusse nicht erzielt, bestimmt den Maßstab der Unterrichts- minister. Z 8. Die nach den obigen Bestimmungen gewährten Remune¬ rationen und Wegentschädigungen sind, wenn nicht eigene Fonde, Stif¬ tungen oder Verpflichtungen einzelner Personen oder Corporationen bestehen, aus denjenigen Mitteln zu bestreiten, auf welche die Dienst¬ bezüge des weltlichen Lehrpersonales gewiesen sind. K 9. Dieses Gesetz tritt mit Beginn des auf die Kundmachung nächstfolgenden Solarjahres in Wirksamkeit. Mit diesem Zeitpunkte treten zugleich die mit diesem Gesetze nicht im Einklänge stehenden Bestim¬ mungen der bisherigen einschlägigen Vorschriften außer Kraft. 8 10. Mein Minister für Cultus und Unterricht ist mit der Durchführung dieses Gesetzes beauftragt. > S. Gesetz vom 29. November 1890, L. G. Bl. Nr. 23 (Nr. 61 d. S.). - S. Gesetz vom 29. April 1873, L. G. Bl. Nr. 22, IV. Abschnitt (Nr. 55 d. S.). " Bezüglich der subsidiarischen Ertheilung des katholischen Religionsunter¬ richtes durch weltliche Lehrkräfte s. E. d. L. Sch. R. für Krain vom 27. October 1887, Z. 1943/L. Sch. R. sub Nr. 79 d. S. 5 18 II. Landesgesetze. 0. Rechtsverhältnisse der Lehrer. 60. Nr. 60. Gesetz rwm 5. Gctober 1890, K. G. Hl. Ur. 21, wirksam für das Her;ogthum Kram, betreffend die Regelung der Personal- und Dienstverhältnisse der der bewaffneten Macht angehörigen Lehrpersonen an einer öffentlichen Volksschule mit Bezug auf die Verpflichtung derselben zur activen Militär- oder Landsturm-Dienstleistung. Neber Antrag des Landtages Meines Herzogthums Krain finde Ich anzuordnen wie folgt: K 1. Dieses Gesetz betrifft Lehrpersonen, welche auf Grund eines Lehrbefähigungs- oder eines Reifezeugnisses hefinitiv oder provisorisch an einer öffentlichen Volksschule angestellt sind. Z 2. Die Stellungspflicht, ausgenommen den Fall der strafweisen Stellung außer der Altersklasse und Losreihe im Sinne des Wehrgesetzes vom I I. April 1889, R. G. Bl. Nr. 41, der freiwillige Eintritt als Officier in die uichtactive Landwehr, dann der Umstand, dass der ein¬ jährige Präsenzdienst bei der Landwehr oder von Seite eines Einjährig- Freiwilligen noch nicht angetreten worden ist, sowie auch die nach Zurück¬ legung des gesetzlichen Präsenzdienstes noch fortdauernde Wehrpflicht sind keine,_der, Aufnahme in das Lehramt an einer öffentlichen Volksschule entgegenstehende Hindernisse. ' Durch dieses Gesetz sind die Kdmchg. d. L. Sch. R. für Krain vom 13. Juli 1878, L. G. Bl. Nr. 9, betreffend die Behandlung der aus dem Normal- schulfonde dotierten, im Militärverbande stehenden Bolksschullehrer bei ihrer Einberufung im Falle einer Mobilisierung und die Kdmchg. d. L. Sch R. für Krain vom 26. December 1878, L. G. Bl. 1879 Nr. 5, betreffend die Nicht- unterbrechnng der zur Erlangung der Dienstalterszulagen erforderlichen Dienst¬ zeit für die aus dem Normalschulfonde dotierten Bolksschullehrer infolge Dienst¬ leistung im Heere in Mobilisierungsfällen, dann Wahrung des Gebüren- anspruches der Witwen und Waisen der während der militärischen Dienstleistung verstorbenen Bolksschullehrer — außer Wirksamkeit getreten. Von der erfolgten Sanktionierung dieses Gesetzes wurden die Bezirks- schulbehörden mit dem Erlasse d. L Sch. für Krain vom 28. December 1890, Z. 2318/L. Sch R., verständigt, und wurde hiebei Folgendes bemerkt: Da die Wahrnehmung gemacht wurde, dass die in der Ersatzreserve (ZZ 18 b und 32 des Gesetzes vom ll. April 1889, R. G. Bl Nr. 41, und Z 50 der Wehrvorschriften, I Theil) befindlichen, sowiesdie sonst zu Waffenübungen verpflichteten Lehrer bisher öfter während des Schuljahres und nicht während der Hauptferien zur militärischen Ausbildung, beziehungsweise zu den Waffenübungen beigezogen worden sind, so wird der Bezirksschulrath (Stadtschulrath) im Interesse der ungestörten Unterrichts- ertheilung beauftragt, dahin zu wirken, dass dies in Hinkunft vermieden werde. 520 II. Landesgesetze. O. Rechtsverhältnisse der Lehrer. 60. Z 3. Der zu einer mehr als einjährigen Präsenzdienstleistung ver¬ pflichtende Freiwillige Eintritt eines Volksschullchrers in den activcn Militärdienst hat den Austritt aus dem Schuldienste zur Folge. ß 4. Die der bewaffneten Macht angehörigen Lehrpersonen an einer öffentlichen Volksschule bedürfen im Falle ihrer Einberufung zur activen Militärdienstleistung (mit Inbegriff der activen Dienstleistung im Landstürme) keines, Urlaubes. Befindet sich der Einberufene auf einen: ihm bewilligten Urlaube, so tritt letzterer durch die Einberufung sogleich außer Kraft. tz 5. Während der activen Militärdienstleistung n) zum Zwecke der eigenen militärischen Ausbildung in der für die Rekrutenausbildung festgesetzten Zeitdauer, b) anlässlich der periodischen Waffenübungen, o) im Falle einer Mobilisierung, und 6) im Falle einer Einberufung des Landsturmes bleibt jedem Volksschullehrer sein Lehramtsposten und Dienstrang gewahrt. Durch eine derartige Militärdienstleistung wird die Beförderung im Lehramte nicht behindert und die in derselben zugebrachte Zeit wird in das zur Erlangung des Anspruches auf Dienstalterszulagen zurück¬ zulegende Quinquennium, sowie in die zur Pensionierung anrechenbare Zeit eingerechnet. tz 6. Für die zur activen Militärdienstleistung einberufenen Lehr¬ personen gelten die Gebürenvorschriften für das stehende Heer, die Kriegsmarine und die Landwehr, beziehungsweise jene für den Landsturm. Rücksichtlich der mit ihrer Bedienstung an einer öffentlichen Volks¬ schule verbundenen Bezüge haben nachstehende Bestimmungen zu gelten: l.i Für die Dauer der im Z 5 unter a) und b) erwähnten activen Militärdienstleistungen hat weder eine gänzliche noch eine theil- weise Einstellung der mit der Bedienstung an einer öffentlichen Volks¬ schule verbundenen Bezüge stattzufinden, insoferne solche nicht von der Erfüllung gewisser besonderer Verpflichtungen abhängig sind; hinsichtlich dieser letzteren Bezüge hat der für die Beurlaubungen der Volksschul¬ lehrer vorgeschriebene Vorgang zu gelten; 2. ) für die Zeit der Ableistung der gesetzlich ein Jahr oder- länger dauernden Militär-Präsenzdienstpflicht sind sämmtliche mit dem Volksschuldienste verbundenen Bezüge einzustellen; 3. ) im Falle einer Mobilisierung, sowie in dem einer Einbe¬ rufung des Landsturmes (tz 5, lit. a und ci) bleiben die zur activen Militär- oder Landsturm-Dienstleistung einberufeueu Lehrpersonen au 522 II. Landesgesetze. 0. Rechtsverhältnisse der Lehrer. 60. einer öffentlichen allgemeinen Volksschule oder an einer öffentlichen Bürgerschule, insolange sie dem Mannschaftsstande angehören, im Genüsse der Halste der mit dieser Bedieustung verbundenen, aus dem Normal- schulfonde, beziehungsweise aus den Bczirksschulfonden fließenden Bezüge; denjenigen Lehrpersonen, welche einen eigenen Hausstand mit Frau oder Kind haben, bleibt der Fortgcnuss der.ffämmtlichen Bezüge in gleicher Weise, wie dies oben in Absatz I verfügt ist, gewahrt; 4.) die zu den Militärgagisten gehörenden Volksschullehrer erhalten während ihrer activen Militärdienstleistung im Falle einer Mobilisierung, sowie in dein einer Einberufung des Landsturmes: a) unter allen Umständen ein Drittheil ihrer aus dem Normälschul- fonde, beziehungsweise aus den Bczirksschulfonden fließenden Bezüge; b) wenn die Militärgage (ohne Nebengebüren) ohne Hinzurechnung des unter a) erwähnten Lehrergebüren - Drittheiles den vollen Betrag dieser Lehrergebüren nicht erreicht, von letzteren die zur Begleichung der Differenz erforderliche Quote; ist die Militärgage gleich hoch oder höher als der Schuldienstbezug, so hat die Zahlung des letzteren, mit Ausnahme des freigelassenen Drittheiles, während der Dauer der ersteren aufzuhören; o) diejenigen Volksschullehrer, welche einen eigenen Hausstand mit Frau oder Kind haben, bleiben überdies im Fortgenusse eines eventuellen Naturalquartiers oder Quartiergeldes. 8 7. Bei der Berechnung des Lehrergebüren-Ausmaßes nach 8 6 hat die während der ununterbrochenen Dauer einer activen Militär¬ oder Landsturmdienstleistung im Gagistenstande erfolgte Erlangung höherer Militärgebüren außer Betracht zu bleiben. 8 8. Die den Volksschullehrern im Grunde ihrer militärischen Dienstleistung gebärenden Bersorgungsansprüche sind gleich jenen der Civilstaatsbediensteten durch das Gesetz vom 27. December 1875, R. G. Bl. Nr. 158, festgesetzt. Lehrpersonen, welche noch nicht volle 10 Dienstjahre zurückgclegt haben und während der activen Militär¬ oder Landsturmdienstleistuug infolge dieser Dienstleistung sowohl für Militärdienste, als für das Lehramt untauglich, beziehungsweise gleich¬ zeitig bürgerlich erwerbsunfähig geworden sind (ßß 6 und 82 des obigen Gesetzes), wird statt der Abfertigung (ß 68 des Landesgesetzes vom 29. April 1873, L. G. Bl. Nr. 22; Nr. 55. d. S.) ein Ruhegehalt in jener Höhe zuerkannt, wie er ihnen nach dem Gesetze nach vollendeter zehnjähriger Dienstzeit gebüren würde. 524 II Landesgesetze. 0. Rechtsverhältnisse der Lehrer. 60. 61. 8 9. Den Witwen und Waisen der während der Militär- oder Landsturmdienstleistung verstorbenen Lehrpersonen bleibt der durch die Gesammtdienstleistung des Verstorbenen begründete Gebürenanspruch gewahrt. Hätte der Verstorbene noch nicht volle zehn anrechenbare Dienstjahre, so haben in diesem Falle, unter der Voraussetzung, dass der Tod desselben infolge seiner Militär- oder Landsturmdienstleistung eingetreten ist, die Hinterbliebenen statt auf die Abfertigung nach den 88 68 und 74 des Landesgesetzes vom 29. April 1873, L. G. Bl. Nr. 22 (Nr. 5b d. S.), aus jene Gebüren Anspruch, zu welchen sie berechtigt wären, wenn der Verstorbene das zehnte Dienstjahr bereits zurückgelegt hätte. Im Falle einer Abweichung der die Gebürenansprüche der Witwen und Waisen betreffenden Militärvorschriften und der derlei Ansprüche normierenden Bestimmungen des Landesgesetzes vom 29. April 1873, L. G. Bl. Nr. 22 (Nr. 55 d. S.), hat unter allen Umständen die gün¬ stigere Behandlung einzutreten, und haben hiebei in jedem Falle die bloß nach der anrechnungsfähigen Militärdienstleistung normalmäßig ausfallenden Versorgungsgebüren den Militärpensionsätat, der unter Zugrundelegung der Gesammtdienstzeit nach obigem Landesgesetze etwa entfallende Mehrbetrag aber den Völksschnllehrer-Pensionsfond zu treffen. 8 10. Mit dem Vollzüge dieses Gesetzes wird Mein Minister für Cultus und Unterricht beauftragt. Nr. 61. Gesetz vom 29. Uovember 1890, K. G. Hl. Ur. 23, mit welchem einige Bestimmungen der Landesgesetze vom 29. April 1873, L. G. Bl. Nr. 22 abgeändert, beziehungsweise ergänzt werden. lieber Antrag des Landtages Meines Herzogthums Krain finde Ich in theilweiser Abänderung, beziehungsweise Ergänzung des Landes¬ gesetzes vom 29. April 1873, L. G. Bl. Nr. 22 (Nr. 55 d. S.), zur Regelung der Rechtsverhältnisse des Lehrerstandes an den öffentlichen Volksschulen des Herzogthums Krain, sowie des Landesgesetzes vom 9. März 1879, L. G. Bl. Nr. 13,* mit welchem einige Bestimmungen > Die einschlägigen Bestimmungen dieses Gesetzes sind abgedruckt beim Gesetze vom 29. April 1873, L. G. Bl. Nr. 22 (Nr. 55 d. S.). 526 II. Landesgesetze. 6. Rechtsverhältnisse der Lehrer. 61. des Landesgesetzes vom 25. Februar 1870, L. G. Bl. Nr. II (Nr. 51 d. S.), betreffend die Schulaufsicht, des Landesgetzes vom 29. April 1873, L. G. Bl. Nr. 21 (Nr. 52 d. S.), zur Regelung der Errichtung, der Erhaltung und des Besuches der öffentlichen Volksschulen im Herzogthume Krain und des Landesgesetzes vom 29. April 1873, L. G. Bl. Nr. 22 (Nr. 55 d. S.), zur Regelung der Rechtsverhältnisse des Lehrerstandes an den öffentlichen Volksschulen des Herzogthums Krain abgeändert und ergänzt wurden, zu verordnen wie folgt: 8 l- Die K a tego rie der Uutcrlehrer (Untcrlehrerinnen) „an den öffentlichen Volksschulen in Krain wird aufgehoben. 8 2. Die Lehrstellen an allen öffentlichen allgemeinen Volks¬ schulen werden in vier Gehaltsclassen eingetheilt, und zwar: in Lehrstellen I. Classe mit 700 fl., II. » » 600 » ' III. » » 500 » und IV. » » 450 » Jahresgehalt. Das Jahresgehalt provisorisch angestellter Lehrer (Lehrerinnen), welche an Lehrstellen jeder Gehaltsclasse verwendet werden können, wird mit 360 fl. festgesetzt. 8 3. Von der Gesammtzahl der Lehrstellen des Landes entfallen auf die I. Classe ^Mf. Procent, auf die II. Classe zehn ^procent, auf die III. Classe fimfunddreißig Procent; die übrigen „fünfzig Procent sind Lehrstellen der IV. Classe. Unter Festhaltung dieser Bestimmungen hat die^LLlldesschul- „behörde die Classification der schon bestehenden, sowie der neu zu er¬ richtenden Lehrstellen, d. i. die Bestimmung der Gehaltsclasse für jede einzelne Lehrstelle, Mi_Mnvernehmen mit dem Landesausschusse, u. zw. mit Rücksicht auf die Wichtigkeit der einzelnen Schulen, auf die Ver¬ antwortlichkeit des mit der Lehrstelle verbundenen Amtes und ans die Localverhältnisse des betreffenden Standortes vorzunehmen. Diese^Classification ist von 10,zu 10 Jahren zu revidieren; doch sind deshalb mittlerweilige Berichtigungen aus wichtigen Gründen nicht ausgeschlossen. 8 1. Die definit iv an aestellten Lehrer (Lehrerinnen) haben nach je fünf Jahren, welche sic in ununterbrochener und von gutem Erfolge begleiteter Dienstleistung an einer öffentlichen Volksschule zugebracht chaben, bis zum vollendeten 30. Jahre der Dienstzeit Anspruch auf Dienstalterszulagen, welche bei dem Lehrpersonale der Bürgerschulen mit 528 II. Landesgesetze. 0. Rechtsverhältnisse der Lehrer. 61. je zehn Procent des jeweiligen Jahresgehaltes, bei dem Lehrpersonale an den übrigen Volksschulen ohne Rücksicht auf das Jahresgehalt mit je 40 fl. bemessen werden. Die Zählung des ersten Quinquenniums beginnt, und zwar ohne Unterschied, ob die Dienstzeit in Kram oder in einem anderen der im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder zurückgelegt wurde, mit deni Tage der ersten definitiven Anstellung; die Zählung jedes folgenden Quinqnenniums richtet sich nach dem vorausgehenden. Die Zuerkennung der Dieustalterszulagen steht den Bezjrksschul- rätheu , in der Stadt Laibach dem Stadtschulrathe zu4 8 5. Jeder Leiter (Leiterin) einer öffentlichen Volksschule hat den Anspruch auf eine mindestens aus zwei Zimmern und den erforder¬ lichen Nebenlocalitäten bestehende Wohnung, welche ihm, wenn möglich, im Schulgebäude anzuweisen ist. Kann ihm eine solche nicht beigestellt werden, so gebürt ihm ein Quartiergeld, welches bei Directoren der Bürger¬ schulen mit 20 Procent ihres jeweiligen Jahresgehaltes, bei Leitern (Leiterinnen) der allgemeinen Volksschulen in Laibach mit 120 fl., außerhalb Laibachs mit _80 fl. bemessen wird. Das definitiv angestellte männliche Lehrpersonale an den öffent¬ lichen Volksschulen in Laibach erhält ein Quartiergeld, welches für Lehrer der Bürgerschulen mit 15 Procent ihres jeweiligen Jahres¬ gehaltes, für die Lehrer an den allgemeinen Volksschulen dagegen in der I. und II. Gehaltsclasse mit 100 fl., in der III. und IV. Gehalts- claffe mit 80 fl. festgesetzt wird. Die übrigen Lehrer haben das Recht aus freie Wohnung oder auf ein Quartiergeld nur daun, wenn ihnen der Anspruch darauf schon vor der Wirksamkeit dieses Gesetzes zustand. Die Quartiergelder für das Lehrpersonale an den öffentlichen allgemeinen Volksschulen in Laibach werden von dem Normalschulfonde, jene für das Lehrpersouale außerhalb Laibachs von den bezüglichen Sch ulgemeinden bestritten. Für die Quartiergelder des Lehrpersonales an den öffentlichen Bürgerschulen haben die bezüglichen Schulbezirke auf¬ zukommen. H 6. Sollte bei der Lehrstellenclassification infolge der Bestim¬ mungen dieses Gesetzes eine Lehrstelle in eine geringer dotierte Gehalts- S. den E. d. L.Sch.R. für Kram vom 1. October 1879, Z. I758/L. Sch.R., betreffend das Vorgehen bei der Zuerkennung der Dienstalterszulagen oben auf Seite 482 d. S. in der Anm. 5Z0 ll- Landesgesetze. O. Rechtsverhältnisse der Lehrer. 6l. classe eingereiht werden, so gebürt dein dermaligen Inhaber dieser Lehr¬ stelle das frühere höhere Gehalt, nnd erhält derselbe den Mehrbetrag als Gehaltsergänzungs-Zulage. 8 7. Jenen Lehrern (Lehrerinnen) an den öffentlichen allgemeinen Volksschulen in Laibach, welche vor der Wirksamkeit dieses Gesetzes Anspruch auf höhere als die in den obigen 88 4 nnd ö festgesetzten Dicnstalterszulagen und Quartiergeldcr hatten, bleibt dieser Anspruch gewahrt, nnd erhalten dieselben den Mehrbetrag als Ergänzungszulagc. 8 8. Die Bestimmungen des Gesetzes vom 30. April 1886, L. G. Bl. Nr. 11 (s. Seite 484 d. S.), über die Functionszulagen, welche bei Bemessung der Ruhegcnüsse in das Jahresgehalt cinrechenbar sind, werden durch das gegenwärtige Gesetz nicht berührt. 8 9. Dieses Gesetz tritt mit Beginn des auf die Kundmachung nächstfolgenden Solarjahres in Wirksamkeit. Durch dasselbe werden die 88 t8, 22, 30, 33, 34, 37, 38 nnd 67 des Gesetzes vom 29. April 1873, L. G. Bl. Nr. 22 (Nr. 55 d. S.), dann die 88 38 nnd 39 des Gesetzes von: 9. März 1879, L. G. Bl. Nr. 13, ihrem vollen Inhalte nach, ferner der 8 58 des ersteren, sowie die 88 22 nnd 33 des letzteren Gesetzes, insoweit dieselben Untcrlehrcr (Uutcrlehrerinuen) betreffen, außer Kraft gesetzt. 8 lO. Mein Minister für Cnltus und Unterricht ist mit der Durchführung dieses Gesetzes betraut. A n h n n g. Nr. 62. Gesetz vvm 17. Juni 1870, L. G. Hl. Ur. 20, giltig für das Henogthnm Hrain, betreffend den Schub der für die Bodcncnltnr nützlichen Bügel. Mit Zustimmung des Landtages Meines Herzogthums Kram finde Ich zu verordnen wie folgt: H 1 Das Ausnehmen oder Zerstören der Eier und Nester aller wild lebenden Vögel, mit Ausnahme der im Anhänge angeführten schädlichen Gattungen und Arten, ist verboten. 8 2. Das Fangen oder Tödten der im Anhänge benannten schädlichen Vögel ist zu jeder Zeit gestattet. Alle übrigen Vögel dürfen in der Zeit vom 1. Februar bis letzten August weder gefangen noch getödtet werden. K 3. Die im Anhänge i> angeführten Vogelarten dürfen in der Zeit vom I. September bis 31. Jänner unter schriftlich zu ertheilender und vom Gemeindevorsteher zu beglaubigender Zustimmung des Grund¬ besitzers ohne eine weitere Bewilligung gefangen oder getödtet werden. H 4. Ausnahmsweise dürfen auch die im Anhänge 6 angeführten Vogelarten vom 1. September bis 3!. Jänner unter der im K 3 erwähnten beglaubigten Zustimmung des Grundbesitzers gegen eine ans ein Jahr lautende Bewilligung der politischen Bezirksbehördc gefangen oder getödtet werden. Bei dieser Bewilligung ist genau zu erwägen, ob der Vogelsang mit Rücksicht auf die Verhältnisse der Bodencnltnr zulässig sei. Das Ansuchen ist im Wege der Gemeindevorstehung einznbringen, welche sich über die Zulässigkeit gutachtlich zu äußern hat. Von jeder Bewilligung ist die betreffende Gemeindevorstehung zu verständigem 8 5. Zum Erlegen von Vögeln mit Schießgewehren ist nebst der in den Fällen HK 3 und 4 vorgeschriebeneu Zustimmung des Grund¬ besitzers auch die Zustimmung des Jagdberechtigten erforderlich. 534 II. Landesgesetze. 62. K 6. Als verbotene Fangarten und Fangmittel werden erklärt: n) der Gebrauch geblendeter Lockvögel und k) das Fangen mittelst der Deck- und Stecknetze an niederen Hecken und Gebüschen, sowie mittelst der Dohnen. K 7. Die politische Bezirksbehörde ertheilt im Falle des K 4 über die erfolgte Bewilligung einen mit dem Amtssiegel versehenen Schein. Dieser hat den Namen, die Personsbeschreibung des Ermächtigten, den Bezirk und die Zeitdauer, für welche die Bewilligung ertheilt wurde, sowie die etwaigen Bedingungen, welche die Behörde von Fall zu Fall beizufügen für nöthig erachtet, zu enthalten. Der Vogelfänger hat sich bei Ausübung seiner Befugnis im Falle des H 3 mit der schriftlichen Zustimmung des Grundbesitzers und im Falle des K 4 mit der Bewilligung der politischen Bezirksbehörde auszuweisen. K 8. Der Handel mit den im Anhänge L und 0 bezeichneten tobten oder lebenden, während der nach 2 verbotenen Zeit gefangenen Vogel ist untersagt. Die im Anhänge 0 bezeichneten Vögel dürfen aber auch, abgesehen von der Zeit, in der sie gefangen wurden, im tobten Zustande nie ver¬ kauft werden. K 9. Uebertretungen der vorstehenden Anordnungen sind durch den Gem eindevorstand mit einer Geldstrafe von 1 bis 10 st. und im Wiederholungsfälle bis zu 20 fl. ö. W. oder im Falle der Zahlungs¬ unfähigkeit mit einer Arreststrafe von 12 Stunden bis 4 Tagen zu ahnden, Kinder aber nach den Schulvorschriften. Außerdem sind die Fangwerkzeugc und die gefangenen Thierc, wovon die lebenden sogleich frei zu lassen sind, zu confiscieren. Die Geldstrafen, sowie der Erlös der confiscierten Gegenstände haben in die Gemeindecassa einzufließen. K 10. Das Straferkenntnis ist der Partei entweder in schrift¬ licher Ausfertigung zuzustellcn oder aber derselben in Gegenwart zwei er Leugen. iwchLr. Gcmeiudekau.lle h mündlich knudznmachem In dieseuiFälle ist die geschehene Kundmachung und der Tag, an welchem dieselbe erfolgte, von den Zeugen auf dem Straferkenntnisse zu bestätigen. A 11. Berufungen gegen die Verweigerung der Bewilligung zum Vogelfänge oder gegen die mit der Bewilligung verknüpften Bedingungen k 0. — Anhang 6. «Ia8tred miäar .... I0"/»>gcn und 2"/,>non Abzug von dc» Bezügru dcsLehrpcrsonalcs zu Gunsten des Bolksschul-Lcyrerpenslonsfoudes. (An alle Bezirksfchulrüthe.) Nach Z 81 des Landesgesetzes vom 29. April 1873, L. G. Bl. Nr. 22 (Nr. 55 d. S.) erscheinen sämmtlichc Mitglieder des Lehrstandes, - welche nach abgelegter Lehrbefähigungsprüfnng eine Dienststelle erlangen, verpflichtet, 10 o/„ ihres ersten nach erfolgter Regulierung bezogenen für den Rnhegennss anrechenbaren Jahresgehaltes und ebensoviel von dem Betrage jeder ihnen später zntheil werdenden Gehaltsausbessernng, Dienst- alterszulagc oder Fnnctionszulage, überdies aber jährlich 2 Procente ihrer für den Rnhegennss anrechenbaren Jahresbezüge an die Pensions- casse zu entrichten. Es ist nun ein Fall vorgckommen, dass auch bei provisorisch angestellten Lehrern, welche die Lehrbefähignngsprüfnng abgelegt haben, diese Abzüge für die Pensionscassa ungeordnet worden sind, in einem anderen Falle wurde wieder die Abgabe für den Pensionsfond für das erste Jahr nur mit 10 °/g und für die Folge mit 2 der betreffenden Bezüge bezeichnet. Bei so verschiedenem Vorgänge fragt es sich, ob nur definitiv angestellte Lehrer oder aber auch provisorisch angestcllte Lehrer, welche die Lehrbcfähigungsprüfung abgelegt haben, zur Entrichtung der im A 81 des Landesgefetzcs vom 29. April 1873, L. G. Bl. Nr. 22 (Nr. 55 d.S.), vorgeschriebcnen Abgabe für die Pensionscassa verpflichtet sind, dann ob diese im ersten Jahre des betreffenden Gehaltsbezuges mit 10 oder mit 12°/y davon zu entrichten ist. Belangend die erstere Frage, so gibt der K 81 des citicrten Landesgcsctzes durch die nähere Bestimmung des abgabenpflichtigen Gehaltes (nämlich des für den Ruhegenuss anrechenbaren Jahresgchältcs) in Verbindung mit Z 56 R. B. G., wornach nur definitiv angestcllte 544 III. Verordnungen d. L. Sch. R. für Krain. 63. 64. Lehrer und mit dem Lehrbefähigungszeugnisse versehene Unterlehrer, sowie die Witwen und Waisen pensiousberechtiget und in dieser Beziehung im allgemeinen nach den für Staatsbeamte geltenden Normen zu be¬ handeln sind, sowie endlich die Analogie der Behandlung der Staats¬ beamten und des Staatslehrpersonals, wornach im Hinblick auf den K 176 des kais. Patentes vom 27. Jänner 1840 (Prov. G. S. puA. 339) nur bei stabilen Ernennungen das bezügliche Gehalt der Diensttaxe unterliegt, die Beantwortung dahin, dass nur die Bezüge definitiv angcstellter Lehrer und mit dem Lchrbefähiguugszcugnisse versehener Untcrlehrer der im K 81 des mehrcitiertcn Landesgesetzes vorgeschriebenen Abgabe unterliegen. Belangend die andere Frage, kann sich mit Rücksicht auf den bestimmten Wortlaut des K 81 des gedachten Landesgesetzes kein Zweifel ergeben, dass die erwähnten Mitglieder des Lehrpersonals auch im ersten Jahre der regulierten Bezüge nebst den 10 o/» ihrer ersten in den Rnhcgcnuss anrechenbaren Jahresbezüge noch 2 "/„ hievon zu ent¬ richten verpflichtet sind. Hievon wird der k. k. Bezirksschulrats! in Kenntnis gesetzt. Nr. 64. Kdmchg. d. D. Sch. U. für Krmn vom 20. Prtvbrr 1874, Z52383/L. Sch. K-, L- G. Dl- Ur. 31. Der Herr Minister für Cultns und Unterricht hat im Ein¬ vernehmen mit den Herren Ministern der Finanzen, des Innern und der Justiz mit dem hohen Erlasse vom 6. October d. I., Z. 13.388, nachstehende Vorschrift über die Verwaltung, Gebarung und Verrechnung des krainischen Schntlehrerpensionsfondes genehmiget. Vorschrift über die Verwaltung, Gebarung nnd Verrechnung des krainischen Schnllchrcrpcnsionsfondcs. K 1. Die Verwaltung des Schullehrerpcnsionsfondes in Krain ohlicgt dem.k. k. Landesschulrathe. Das Recht, Zahlungen ans dem Schullchrerpensionsfonde leisten zu lassen, steht ausschließlich dem Landesschulrathe zu. 546 III. Verordnungen d. L. Sch. R. für Kram. 64. Empfänge kann auch der k. k. Bezirksschulrath verfügen. (K 5.) Der k. k. Landesschulrath übt die Rechuuugseontrole und die summarische Rechuuugsablage über den Schullehrcrpensionsfond durch das Rechnungs- departcment der k. k. Landesregierung, welches ihm auch den administra¬ tiven Rechnungshilfsdienst leistet. Die Casjagebarung des Schullehrerpensionsfondes obliegt dem k. k. .Landeszahlamte und den k.^k. Steuerämtern als selbständigen Organen der anweisenden LandesschiilbeihorZe. K 2. Das k. k. Landeszahlamt hat nicht nur die im K 1 vor¬ geschriebene Function in Betreff des Stadtbezirkes Laibach zu besorgen, sondern wird auch als Centralcasse für den Schullehrerpensionsfond bestellt. An dasselbe sind demnach alle Wertpapiere, Gold und Silber, Barschaften, Pretiosen u. dergl. abzuführen. Die in Bankvaluta eingehenden Zuflüsse dieses Fondes sind nach Weisung des Finanzministcrial-Erlasses vom 7. Juni 1874, Z. 3881 (V. B. Nr. 20), zu behandeln. K 3. Die gesetzlichen Beiträge des Lehrpersonals (ZK 8i und->82 des Landcsgesetzes vom 29.April 1873, L. G. Bl. Nr 22; Nr. 55 d. S.) sind in der Regel in 12 gleichen Monatsraten cinzubringcn. In besonders rücksichtswürdigen Füllen kann der Landesschulrats) mehr als 12, jedoch nicht über 24 Ratenzahlungen zugcstehen. Z 4. Die Jntercalarien für erledigte Lehrstellen lZ 82, Z. 2, des Gesetzes vom 29. April 1873, L. GM. Nr. 22 ; Nr. 55 d. S.) hat das Rechnungsdcpartcment sogleich nach erfolgter Wiederbcsetzung einer Lehr¬ stelle dem k. k. Landesschulrathe nachznweisen, welcher deren Abfuhr an den Lchrcrpensionsfond veranlasst. Z Der k. k. BtzAirksschülrath hat von jeder verhängten, rechts¬ kräftig geworKiM Schulstrafe (K 82, Z. 3, des Gesetzes vom 29. April 1873, L. G. Bl. ^H«^22 ; Nr. 55 d. S.) an die zuständige Casse die Mittheilung zu machen und für die Einbringung und Abfuhr dieser Empfänge zu sorgen. ' Die Bestimmung des Z 82, Z. 2, des Landesgcsepcs vom 29. April 1873, L. G. Bl. Nr. 22, Nr. 55 d. S., womit die Jntercalarien für erledigte Lehrstellen der Pcnsionscassc zugewiescn sind, wurde durch Z I des Gesetzes vom 18. Juni 1877, L. G. Bl. Nr. 6 (Nr. 57 d. S.), aufgehoben. 546 III. Verordnungen d. L. Sch. R. für Kram. 64. Empfänge kann auch der k. k. Bezirksschulrath verfügen. (K 5.) Der k. k. Landcsschulrath übt die Rechuungscoutrole und die summarische Rechnungsablagc über den Schüllehrerpensionsfond durch das Rcchnnngs- departement der k. k. Landesregierung, welches ihm auch den administra¬ tiven Rechnnngshilfsdienst leistet. Die Casjagebarung des Schullchrerpensionsfondes obliegt dem k. k. Landeszahlmnte und den k.^k. Steucrämtern als selbständigen Organen der anweisenden LandesschiilbHorde. K 2. Das k. k. Landeszahlamt hat nicht nur die im K 1 vor- geschriebenc Function in Betreff des Stadtbezirkes Laibach zu besorgen, sondern wird auch als Centralcasse für den Schüllehrerpensionsfond bestellt. An dasselbe sind demnach alle Wertpapiere, Gold und Silber, Barschaften, Pretiosen u. dergl. abznführen. Die in Bankvaluta eingehenden Zuflüsse dieses Fondes sind nach Weisung des Finanzministerial-Erlasses vom 7. Juni 1874, Z. 3881 (V. B. Nr. 20), zu behandeln. K 3. Die gesetzlichen Beiträge des Lehrpersonals (ZK 81 und-HS des Landcsgesetzes vom 29. April 1873, L. G. Bl. Nr 22; Nr. 55 d. S.) sind in der Regel in t 2 gleichen Monatsraten einznbringen. In besonders rücksichtswürdigen Fällen kann der Landcsschulrath mehr als 12, jedoch nicht über 24 Ratenzahlungen zugcstehen.^ Z 4. Die Jntercalarien für erledigte Lehrstellen lZ 82, Z. 2, des Gesetzes vom 29. April 1873, L. GM. Nr. 22 ; Nr. 55 d. S.) hat das Rechunngsdepartcment sogleich nach erfolgter Wiederbesetzuug einer Lehr¬ stelle dem k. k. Landesschulrathe uachzuwcisen, welcher deren Abfuhr an den Lchrerpensionsfond veranlasst. .x / Z 5/ Der k. k. MZirksfchulrath hat von jeder verhängten, rechts¬ kräftig gewordkkw Schulstrafe (K 82, Z. 3, des Gesetzes vom 29. April 1873, L. G. Bl. ^r^,22; Nr. 55 d. S.) an die zuständige Casse die Mitthcilnng zu machen und für die Einbringung und Abfuhr dieser Empfänge zu sorgen. ' Die Bestimmung des Z 82, Z. 2, des Landesgesetzes vom 29. April l 873, L. G. Bl. Nr. 22, Nr. 55 d. S., womit die Jntercalarien für erledigte Lehrstellen der Pcnsionscasse zngewicsen sind, wurde durch Z 1 des Gesetzes vom 18. Juni 1877, L. G. Bl. Nr. 6 (Nr. 57 d. S.), aufgehoben. 548 Verordnungen d. L. Sch. R. für Kram. 64. Die Cassa hat die ihr bekannt gewordenen Strafbeträge in das nach Mnster 8 der Instruction II vom Jahre 1866 anzulcgende Liguidationsbnch vorzuschrcibcn, welches überhaupt für alle nicht stehenden Empfänge und Ausgaben zu benützen ist.' Der k. k. Bczirksschulrath hat am Schluffe jedes Monates über die in diesem Monate rechtskräftig gewordenen Schulstrasen und über- alle sonstigen von ihm verfügten Empfange I) einen Ausweis nach dem Anliegenden Formulare oder die Fehlanzeige an das Rechnnngs- departement einzusenden. Z 6. Die Pensionen und Erziehungsbeitrüge sind gleich jenen der l. f. Beamten, deren Witwen und Waisen am 2. jedes Monats für den laufenden Monat und unter den gleichen Vorsichten zahlbar. K 7. Der Stadtmagistrat in Laibach hat die Activitätsbezügc des gcsammten von ihm besoldeten Lehrpersonals, sowie jede Acndcrnng im Stande dieser Bezüge dem k. k. Landcsschulrathe nachznweisen, welchcr die Bemessung und Vorschreibnng der davon nach K 81 des Gesetzes vom 29. April 1873, L. G. Bl. Nr. 22 (Nr. 55 d. S.), für den Schnl- lehrerpcnsionsfond entfallenden 10 und 2 °/y bei dem k. k. Rechnnngs- departement verfügt. > Mit dem E. d. L. Sch. N. für Kram vom 22. Februar 1893, Z. 299, wurde ausgesprochen, dass die Abschreibung, Aufhebung uud Umwandlung von Schulverjäumnis-Strafbetragen, welche noch nicht dem k k. Landesschnlrathe zur Vorschreibnng ausgcwiesen wurden, im Wirkungskreise des k. k. Bezirksschul- rathes liegt. 550 III. Verordnungen d. L. Sch. R. für Krain. 64. 65. Der Stadtmagistrat hat die effectuiertcn Procentualabzüge, sowie auch eventuell (K 57 R. V. G.) die Jutercalarieu monatlich mittelst eines nominalen, oom Rechnungsdepartement vorher zu liquidierenden Ver¬ zeichnisses an das k. k. Landeszahlamt abznführenT Nr. 65. Kdmchq. d. L. Sch. K. für Kram vom 9. Jännrr 1875, Z. 3126/K.Sch.K., L. G.K.Ur. 7. In Vollziehung des Landesgesetzes vom 19. December 1874, L. G. Bl. Nr. 37 (Seite 454 d. S.), betreffend die Aufhebung des Schul¬ geldes und die Aenderung der KK 45 und 46 des Gesetzes vom 29. April 1873, L. G. Bl. Nr. 21 (Nr. 52 d. S.), und mit Rücksicht auf die betreffenden in Kraft stehenden Bestimmungen der Landesgesetze vom 29. April 1873, L. G. Bl. Nr. 21 und 22 (Nr. 52 und Nr. 55° d. S.), wird im Einvernehmen mit der k. k. Landesregierung, der k. k. Finanz- direction und dem krainischen Landesansschusfe über die Verwaltung und Gebarung der Schnlfonde in Krain, mit Ausnahme der Landeshauptstadt Laibach, nachstehende Vorschrift erlassen: Vorschrift 2 über die Verwaltung und Gebarung der Schnlfonde in Krain, mit Ausnahme der Landeshauptstadt Laibach. I. Gestion der GrtsscHnt'rcrtbe. A 1. Der...Ortsf.chulrath hat für jede von ihm verwaltete.Schute zu dem festgesetzten Termine das Präliminare über Erfordernis, und Bedeckung der Kosten feder Schule in der vorgezeichnctcn Form und genau im Sinne der ihm diesfalls erthciltcn speeicllen Weisungen dem Bezirksschulrathe vorzulegen. ° Nachdem gegenwärtig die Activitütsbezüge des Lehrpersonalcs an sämmtlichen allgemeinen öffentlichen Volksschulen in Krain vom Normal- schulfonde bestritten werden G 2 des Gesetzes vom 28. December 1884, L. G. Bl. 1885 Nr. 1: Seite 456 d. S.) ist obiger Paragraph nunmehr gegenstandslos. Diese Vorschrift hat mit Rücksicht auf die späteren gesetzlichen Bestim¬ mungen gegenwärtig nur theil weise mehr Bedeutung. 552 III. Verordnungen d. L. Sch. R. für Krain. 65. K 2. Auf Grund des vom .Landessckmlratbe iin Einvernehmen mit dem krainischen. Landesausschusse endgiltig genehmigten Prülimiuars Hut der Ortsschulrath: a) mit Ausnahme der Lehrerbczüge sämmtliche präliminierte Aus¬ lagen innerhalb der präliminierten Grenzen aus den Localschul- Einkünften zu bestreiten; l>) die präliminarmäßig zur Abfuhr au den Normalschulfond be¬ stimmten Ueberschüsse jedes Ortsfchulfoudes zu den ihm vor¬ gezeichneten Terminen an das zuständige k. k. Steueramt pünktlich abznführen und jedesmal gleichzeitig eine Abfuhrsanzeigc dem Bezirksschnlrathe zu übergeben; o) ani Jahresschlüsse die documenticrte Jahresrechnuug über jede ihm unterstehende Ortsschule unter Zulage des genehmigten Präliminars an den vorgesetzten Bezirksschulrath termingemäß ciuzusendcn. II. Gestion der WezirksscHuIrätbe. In Absicht auf die Volksschulen und Schulgemeinden. Z 3. Der Bezirksschulrath ist verpflichtet: u) den Ortsschulräthen die Termine zur Vorlage der Präliminarien vorzuschreiben und dieselben zur rechtzeitigen Vorlage der vor¬ schriftsmäßig nusgefertigten und belegten Präliminarien (8 anzuhalten; b) den Ortsschulräthen auf Grund der genehmigten Präliminarien die Termine der an das zuständige Steueramt zu leistenden Ab¬ fuhren vorzuzeichnen, den Stenerämtern diese Abfuhrstermine gleich¬ zeitig bekanntzugeben, die rechtzeitige und vollständige Leistung dieser Abfuhren (Z 2, b) auf Grund der von den zuständigen Stenerämtern quartaliter zu liefernden Rückstaudsausweise zu über¬ wachen und die von den Ortsschulräthen einlangcnden Abfuhrs- anzeigen (A 2, d), welche er im Falle ihres Ausbleibens beizu- schaffen hat, ungesäumt an die zuständige Rcchnungs-Coutrols- Behörde einzusendcn; e) jedem Ortsschulrathe den Termin zur Vorlage der Jahresrechnuug (K 2, o) vorzuzeichnen, die rechtzeitige Vorlage der Jahresrechnuug für jede Ortsschule zu erwirken, die Jahresrechnungen zu prüfen und dem Ortsschulrathe hierüber die Rcchnnugserledigung hinaus- zugebcn; 554 III. Verordnungen d. L. Sch. R. für Krain. 65. ä) die Recurse gegen von ihm verhängte Pönalien oder Ersatzauflagen mit den geeigneten Anträgen an den Landesschulrath zu leiten; a) die Rückstände an den präliminierten Abfuhren der Ortsschnlfonde und Schulgemeinden, an den rechtskräftig verhängten Pönalien und Ersätzen, sowie andere nicht aus privatrechtlichen Titeln fließende Activrückstände des Normalschulfondes der zuständigen k. k. Bezirkshanptmannschast zur Eintreibung im Wege der politi¬ schen Exemtion zu überweisen; к) am Schlüsse jedes Monates nach dem vorgeschriebenen Formulare das Verzeichnis über die von ihm bei den Steucrämtern verfügten Empfänge an die zuständige Rechnungs-Controls-Behörde ein¬ zusenden. K 4. Der k. k. Bczirksschülrath ist berechtigt, Empfänge zu Gunsten der Ortsschnlfonde mit der Bestimmung ihrer Abfuhren an den Normal¬ schulfond bei dem zuständigen Steueramte zu verfügen. L. In Absicht auf die Bürgerschulen nud den Schulbezirk. A 5. Unter Vorbehalt der in Absicht auf die Verwaltung der Bürgerschulen vom Landesschnlrathe zu gewärtigenden spcciellcn Weisungen hat der Bezirksschulrath: л) das Präliminare der Auslagen des Schulbezirkes und der Bürger¬ schulen rechtzeitig der Genehmigung des verstärkten Bezirks¬ schulrat hes^ zu unterziehen; ft) auf Grund dieses genehmigten Präliminars und unter Zulage einer Abschrift desselben den präliminierten Jahresaufwand der zuständigen Bezirkshauptmannschaft zum Zwecke der Einbeziehung in das Präliminare der Bezirkscasse und der Feststellung der Bezirksumlage rechtzeitig bckanntzngeben; a) eventuell Empfänge zu Gunsten des Schulbezirkes und der Bürger¬ schulen beim zuständigen Steueramte zu verfügen; ä) die Flüssigmachung der für den Schulbezirk und die Bürgerschulen präliminierten Quoten aus der Bezirkscasse bei der zuständigen Bezirkshauptmaunschaft anzusprechen; > Die Bestimmungen bezüglich des verstärkten Bezirksschulrathes (88 34 nnd 35 des Gesetzes vom 29. April 1873, L. G. Bl. Nr. 21; Nr. 52 d, S.) wurden durch 8 13 des Gesetzes vom 9. Mürz 1879, L. G. Bl. Nr. 13 (bei Nr. 52 d. S.), aufgehoben. 556 III. Verordnungen d. L. Sch. R. für Kram. 6b. o) die doeumentiertcn Jahresrechnungen des Schulbezirkes und der Bürgerschulen dem verstärkten Bczirksschnlrathe^ zur Prüfung und Erledigung rechtzeitig vorzulegcn. Z 6. Dem verstärkten Bezirksschulrathe liegt es ob, die Jahres¬ rechuungen des Schulbezirkes uud der Bürgerschulen zu prüfen uud definitiv zu erledigen. III. Kestiorr der Steuerürnter. K 7. Nebst der genauen Beobachtung der allgemeinen Instructionen und der spcciellen Weisungen der Finanz-Direction und vorbehaltlich des jeweiligen Standes der Finanz- und Cassavorschriftcn obliegt den Steuer- ämtcrn: u) die Führung der Liquidationsbücher nach Formular 6 und For¬ mular 8 der Instruction II für die Steuerämter, wobei für jede in ihreni Bereiche gelegene öffentliche Volks- und Bürgerschule ein eigener Conto im Buche Formular 8 zu eröffnen ist; b) die genaue Vollziehung der Weisungen des Landesschulrathes in Absicht auf die von den Ortsschulräthen und Schulgemeinden an das Stencramt zu Gunsten des Normalschulfondes zu leistenden Abfuhren; v) die qnartalige Nachweisung der an den Abfuhren der Ortsschul- räthe und Schulgemeinden (Z 2) aushaftendcn Rückstände an den Bezirksschulrath; ä) die Vorschreibung, Empfangstcllung uud Verrechnung, dann Evidenz¬ haltung und qnartalige Rückstandsnachweisung an den Bezirks¬ schulrath bezüglich der vom letzteren verfügten Empfänge und zwar, letztere abgesondert: 1. ) zu Gunsten der Ortsschulfonde, beziehungsweise des Normal- schulfoudes (K 4); 2. ) zu Gunsten des Schulbezirkes und der Bürgerschulen (A 5); s) die genaue Vollziehung der Anweisungsverordnnugeu des Landes- schulrathes auf Rechnung des Normalschul-, beziehungsweise des Landesfondes; I) die genaue Vollziehung der Anweisungsverordnungen der k. k. Bezirkshauptmaunschaften auf Rechnung des Schulbezirkes, jedoch nur nach Zulass der in der Bezirkscasse fac tisch vor¬ handenen Barschaft; ' S. Anmerkung ' auf Seite Sb4. S58 III. Verordnungen d. L. Sch. R. für Krain. 65. Z) die Erstattung der Anzeige an die Bezirkshauptmannschaft, wenn die in der Bezirkscasse vorhandene Barschaft zur Effectuierunq einer Anweisungsverordnung nicht zureicht. IV. Kestion den WezirksHattptnrannscHcrften. K 8. Die k. k. Bezirkshauptmannschaft ist verpflichtet, über An¬ suchen des zuständigen Bezirksschülrathes: a) alle Rückstands auf Grund der Schulgesetze bestehende Forderungen des Normalschulfondes an die Ortsschulfonde und Schulgemeinden für Rechnung der Bezirkscasse auf Grund der steuerümtlichen Rückstandsausweise mittelst der gesetzlichen politischen Execntion einzutreiben und der Verrechnung znzuführen. Hieher gehören insbesondere: 1. ) Rückstände an den Abfuhren der Ortsschulräthe (Z 2); 2. ) Rückstände an den vom Bezirksschulrathe verfügten Em¬ pfängen (Z 4 und 5); 3. ) rechtskräftige Ersätze aus Rechnungs-Erledigungen (Z 3); 4. ) rechtskräftig verhängte Pönalien; 5. ) andere zu Recht bestehende Guthabungen in Schulangelegen¬ heiten, insofern« solche nicht ihrer Natur nach im Rechts¬ wege einzubringen sind, in welchen Fällen die Verfügung des Landesschulrathes Vorbehalten bleibt; b) über Ersuchen des Bezirksschülrathes Zahlungsanweisungen auf die Bezirkscasse zu Gunsten des Schulbezirkes und der Bürger¬ schulen bis zur Erschöpfung der für den Schulbezirk Präliminierten Quote zu verfügen. Z 9. Die k. k. Bezirkshanptmannschaft ist berechtigt, erforderlichen Falles im Einvernehmen mit dem Bezirksschulrathe die bei den Steuer- ämtern ihres Amtsgebietes vorhandenen Geldmittel des Schulbezirkes und der Bürgerschulen bei einem oder dem andern der unterstehenden Steuerämter ganz oder theilweise zu concentrieren. In allen Anweisungsverordnungen bezüglich der Schulbezirke und Bürgerschulen muss die Bezirkshauptmannschaft das einschlägige Ansuchen oder die Zustimmung des Bezirksschülrathes jeweilig genau berufen. 560 III. Verordnungen d. L. Sch. R. für Kram. 66. Nr. 66. Mdg. d. L. Sch. R. für Krain vom 20. April 1875, Z.88 M Sch.M K- G- M. Ur. 12, betreffend den Vorgang gegen Schulversäumnisie an allgemeinen Volksschulen? Zur Erzielung ciucs regelmäßigen Besuches der Volksschulen und eines gleichmäßigen Vorganges gegen die verkommenden Schulabsenzcn findet der k. k. Landesschulrath krast § 6 der Sch. u. li. O. (Nr. 12 d. S.) Folgendes auzuordnen: Von de r LMlM g jeder allgemeinen Volksschule, ist binnen drei Tagen nach Ablauf eines jeden Halben Monats das Verzeichnis sämmtlicher Schillversänmnissc nach dem beiliegenden Muster in doppelter Aus¬ fertigung, eventuell die Fehlanzeige dem Ortsschulrathe zu übergeben. Letzterer hat hierüber sofort im Sinne des Z 24 in Verbindung mit § 22 des Landesgesetzes vom 29. April 1873, L. G. Bl. Nr. 21 (Nr. 52 d. S.), und des ß 7 der Sch. u. U. O. vom 20. August 1870 (Nr. 12 d. S.) die Ursache der nicht entschuldigten Schulversäumnisse zu untersuchen, im ersten nicht gehörig entschuldigten oder für unstatthaft befundenen Schnlverfäumnisfalle die Eltern oder deren Stellvertreter an ihre Pflicht zu erinnern, in weiteren derartigen Schnlvcrsäunmisfällen aber den StMantWg zu stellend und nach Einsetzung seines dies- ' S. die Anmerkungen zu Z 30 des Gesetzes vom 29. April 1873, L. G. Bl. Nr. 21 (Nr. 52 d. S.). - Das ursprünglich vorgeschriebeue Formular L wurde zufolge E. des L. Sch. R. für Krain vom 8. September 1893, Z. 2178/L. Sch.R. (Seite 106 d. S.), durch ein anderes ersetzt. Auf die diesbezügliche Anfrage eines k. k. Bezirksschulrathes wurde mit dem E. d. L. Sch. R. vom 5. Februar 1893, Z. 3120 sx 1892, verfügt, dass im Sinne der HZ 24 und 2b des Gesetzes vom 29. April 1873, L. G. Bl. Nr. 21, bei Strafanträgen in Schnlversüumnisfüllen nicht die Schulversänmnisse des Vorjahres oder früherer Jahre, sondern nur jene Versänmnissälle, die sich seit Beginn eines Schuljahres ereignet haben, in Rücksicht zu ziehen sind. Auf die Anfrage eines k. k. Bezirksschulrathes wurde mit dem E. des L. Sch. R. vom 1. Februar 1894, Z. 161, eröffnet, dass stets nur die Eltern oder deren Stellvertreter wegen nachlässigen Schulbesuches der Kinder angczeigt werden und dass daher selbstverständlich bei wiederholten derartigen Anzeigen, sei cs wegen des einen oder des anderen von mehreren im Schulbesuche im selben Schuljahre nachlässigen Kindern, wenn einmal eine Verwarnung frucht¬ los war, die Straf anträge zu stellen sind. 562 m. Verordnungen d. L. Sch. R. für Krain. 66. fälligen Beschlusses in die hiefür bestimmten Rubriken die zweifachen Verzeichnisse oder die Fehlanzeige von jedem Monate längstens bis 8. des nächstfolgenden Monates dem k. k. Bezirksschulrathe öorzulegen, welcher darüber das weitere Verfahren im Sinne, des § 30 des Landesgesetzes vom 29. April 1873, L. G. Bl. Nr. 21 (Nr. 52 d. S.), und des hohen Ministerialerlasses vom 20. Mai 1874, Z. 830 (Nr. 27 d. S.), mit möglichster Beschleunigung zu Pflegen, aus den diesfälligen Erkenntnissen die Strafbestimmung in die betreffende Rubrik einzusetzen, ein Pare des Verzeichnisses zurückzubehalten, das andere Pare aber bis 20. desselben Monates dem Ortsschulrathe zum Amtsgebrauche zuzustellen hat. Die Bezirksschulrüthe haben eine Uebersicht über die Zahl der wegen Schulversäumnisse angezeigten und bestraften Parteien nach dem beiliegenden Muster ö zu führen, mittelst welcher sie die pünktliche Vorlage der Schulversäumnisausweise seitens der Ortsschülräthe zu contrölieren haben. Nach Ablauf eines jeden Quartals ist ein Auszug aus dieser Uebersicht, welcher sämmtliche Posten und Rubriken für die betreffenden Monate enthält, binnen Monatsfrist dem k. k. Landesschnlrathe einzuscnden. Diese Vorschrift tritt mit Beginn des nächsten Schuljahres in Wirksamkeit, bis dahin bleiben die bisher bezüglich der Behandlung der Schulversänmnisse erlassenen Verordnungen aufrecht. l Nach dem mit E. d. L. Sch. R. für Kram vom 8. September 1893, Verzeichnis der Schulversäumnisse an der Volksschule in III. Verordnungen d. L. Sch. R. sur Kram. 66. 566 OpNLlcn. öolslco vodstvo izpolni rubriico do vstoto 14., krajni solslci svöt i?o odraMN, prodpisunom L r. dsL. s. sv. Ln Kranjsko L dno 8. sep- 568 m. Beiordnungen d. L. Sch. R. für Kram. 67. Nr. 67. E. d. L. Sch. K. für Kram vom 16. September 1876, Z. 940/ß. Sch. K., Lctreffcud die Förderung des landwirtschaftlichen Unterrichten an den Volksschule» nnd die Herausgabe eines Lehrplanes snr landwirtschastlichc Fortbildnngsschulcn. An alle Bezirksschulrüthe. Laut Note des kratnischen Landesausschusses vom 15. Mai 1876, Z. 2332, hat der krainische Landtag im Normalschulfonds-Präliminare für das Jahr 1877 einen Betrag von 1500 fl. unter der Ausgabs- rubrik «Remunerationen» für Ertheilung des landwirtschaftlichen Unter¬ richtes eingestellt. Demzufolge und in Hinblick auf die von den k. k. Bezirksschul- räthen über den Stand des landwirtschaftlichen Unterrichtes erstatteten Berichte, woraus sich eine höchst mangelhafte Vertretung dieses Unter¬ richtes an den hierländifchen Volksschulen ergibt, wird der k. k. Bezirks¬ schulrath neuerlich nnd dringend aufgefordert, der Pflege und Förderung des landwirtschaftlichen Unterrichtes die vollste Sorgfalt zuzuwenden und insbesondere im Einvernehmen mit den betreffenden Interessenten¬ kreisen aufs kräftigste dahin zu wirken, dass die Errichtung landwirt¬ schaftlicher Fortbildungsschulen, wo das Bedürfnis hiefür vorhanden ist, und zwar zunächst in Orten mit drei- und vierclassigen Volksschulen, an denen Wiederholnngsschulcn nicht bestehen, baldigst realisiert werde. Zu diesem Behufe wird dem k. k. Bezirksschulrathe der Entwurf eines Lehrplanes für landwirtschaftliche Fortbildungsschulen mit der Weisung zugestellt, die Mitglieder des k. k. Bezirksschulrathes, alle Volksschul- leitnngen und alle Ortsschülräthe mit je einem Exemplare zu betheilen. Bezüglich jener Volksschulen, wo ein Wiederholnngsunterricht besteht und an welchen Lehrer wirken, welche die zur Ertheilung des landwirt¬ schaftlichen Unterrichtes erforderlichen Kenntnisse besitzen, ist die Anordnung zu treffen, dass vom Beginne des Schuljahres 1876/77 an gedachter Unterricht im Anschlüsse und in Verbindung mit der Wiederholungs¬ schule, und zwar in außerordentlichen Lehrstunden ertheilt werde. Was die Unterrichtszeit an diesen Volksschulen betrifft, so wird es für den Anfang genügen, wenn in der nach dem Landesgesetze vom 28. Februar 1874 (Nr. 53 d. S.) für die Wiederholnngsschnlen vor- gcschriebencn Zeit, d. i. vom Anfänge des Schuljahres bis Ende März, 570 IN. Verordnungen d L. Sch R. für Kram. 67. die für Knaben vorgcschriebenen vier wöchentlichen Stunden uni Eine Lehrstunde, die ausschließlich für den landwirtschaftlichen Unterricht zu verwenden ist, vermehrt werden. Unter günstigen Umstünden kann dieser Unterricht auch über den Monat März hinaus ausgedehnt werden, besonders dort, wo der Lehrer in der Lage ist, den Unterricht mit praktischen Demonstrationen und Uebungen auf einem Versuchsfelde oder auch in einem gut angelegten Schulgarten zu verbinden. In den Lehrplan für diesen Unterricht sind aus dem für die Landwirtschaftslehre an landwirtschaftlichen Fortbildungs¬ schulen vorgezeichneten Lehrplan-Entwürfe jene Themen aufzunehmen, welche der Vorbildung der Wiederholungsschüler und dem örtlichen Bedürfnisse entsprechen. Der Lehrer hat den Lehrplan mit Beachtung der angedeutcten Gesichtspunkte zu entwerfen und dem k. k. Bezirksschnlrathe zur Genehmi¬ gung vorzulegen. Da aber eine zwangsweise Verpflichtung zum Besuche des land¬ wirtschaftlichen Unterrichtes gesetzlich nicht besteht, so wird es Ausgabe des Ortsschulrathes und des Lehrers sein, den Besuch dieses Unter¬ richtes, an dem sich übrigens auch die der Schule Entwachsenen bctheiligen können, den Wiederholungsschülern angelegentlichst anzuempfehlen nnd jede sich darbietende Gelegenheit zu ergreifen, den Sinn nnd das Inter¬ esse der Bevölkerung für diese wichtige Fortbildung zu wecken und zu fördern. Für die entsprechende nnd fleißige Ertheilnng des in Rede stehenden Unterrichtes sowohl, Ivie auch für die entsprechende und fleißige Ertheilnng des Unterrichtes an landwirtschaftlichen Fortbildungsschulen können den Lehrern Remunerationen in Aussicht gestellt werden, welche ihnen seiner¬ zeit nach Maßgabe der hiefür anfgewandten Zeit, der Anzahl der Schüler nnd der erzielten Unterrichtserfolge über Antrag des k. k. Bezirksschnl- rathes vom Landesschnlrathc bemessen nnd bewilliget werden. Da übrigens zur wirksamen und ersprießlichen Ertheilnng des landwirtschaftlichen Unterrichtes das Vorhandensein eines Schulgartens oder wenigstens eines Versuchsfeldes unbedingt nothwendig ist, so wird der k. k. Bezirksschulrat!) aufgefordert, bei Durchführung der obigen Weisungen mit aller Umsicht und Energie darauf einznwirken, dass in jedem Schulorte, wo noch kein Schulgarten besteht, ein entsprechendes Terrain für landwirtschaftliche Versuchszwecke beschafft werde. 572 III. Verordnungen d. L Sch. R. für Krain. 67. Entwurf eines Kehrplanes für landwirtschaftliche Fortbildungsschulen. Weginn, Dauer und Mnterrichtszeit des IortbiLdungsunterrichtes. Der landwirtschaftliche Unterricht wird durch zwei Curse, je durch 5 Monate und wöchentlich durch 2 Stunden, ertheilt; Beginn und Schluss des Curses, dann Bestimmung der Unterrichtszeit richten sich nach den örtlichen Verhältnissen und werden über Antrag des Lchr- personals Non der Bezirksschulbchörde bestimmt. 8. Mnterrrchtsgegenstände. a) Landwirtschaftslehre mit dem naturwissenschaftlichen Unterrichte; d) Rechnen und Geometrie; o) Aufsätze; ä) Gesetzcskunde. O. Stundenausrnaß für jeden Lehrgegenstaud. Jeder Cursus umfasst 80 Unterrichtsstunden, von denen je 50 Stunden dem Unterrichte sut> a, »15 » » » » e und ä gewidmet werden. Der Stundenplan wird für einen Monat entworfen. v. Lehrstoff. Landwirtschaftslchrc. I. Cnrs. I.) Bcstandtheile der atmosphärischen Lust (Sauerstoff, Stickstoff, Kohlensäure, Ammoniak nnd Wasscrdunst) und des Wassers; Wärme und deren Wirkungen; Thermometer, atmosphärische Niederschläge; Entstehung von Thau und Reif, Nebel, Wolken, Regen, Schnee nnd Hagel; Luft¬ druck, Barometer; Umstände, von denen das Klima einer Gegend haupt¬ sächlich abhängig ist; das Licht und seine Einwirkung ans das Pflanz¬ liche Leben, die atmosphärische Elcktrieität und deren Einfluss ans die Vegetation. 574 III. Verordnungen d. L. Sch. R. für Krain. 67. 2. ) Der Boden: n) Felsarten, aus denen sich der Boden bildet: Quarz-Sandstein, Feldspat, Glimmer, Granit, Gneis, Chlorit, Talk und Thon¬ schiefer, Kalkstein; st) Bodenarten: Thon-, Kalk-, Sand- und Humusboden; o.) noch sonst im Boden vorkommende Stoffe: Eisen, Mangan, Kali, Natron, Kalk, Kohlensäure, Schwefel-, Salpeter-, Phosphor- und Kieselsäure, Ammoniak und die durch Verbindung entstandenen Salze; ä) Entstehung der Ackererde durch Verwitterung der Felsarten und Verwesung organischer Stoffe. 3. ) Wovon die Ertragsfähigkeit des Bodens abhängig ist: Bündig¬ keit, Lage, Mächtigkeit und Beschaffenheit der Ackerkrume und des Unter¬ grundes re. 4. ) Die Bodenverbesferung (Bewässerung und Entwässerung), ge¬ deckte Wassergräben, Drainage. b.) Die Bodenbearbeitung (pflügen, spaten, eggen und walzen) und die hiezu nöthigen Ackergeräthe. 6. ) Die Düngemittel: u) Stalldünger, st) Hilfsdungmittel (Gips, Kalk, Knochenmehl, Asche, Compost), Errichtung der Dungstätte und der Jauchgrube, Behandlung des Stallmistes und der Jauche, sowie deren Verwendung; Unterbringung der Dungmittel in den Boden. 7. ) Vorbereitung des Bodens zur Aufnahme des Samens; Eigen¬ schaften eines guten Samens; das Säen mit der Hand und mit der Maschine. 8. ) Aeußerer und innerer Bau der Pflanzen; Zweck und Ver¬ richtungen der Organe der Pflanzen. 9. ) Grundstoffe der Pflanzen: Sauerstoff, Stickstoff, Wasserstoff, Kohlenstoff, Schwefel, Phosphor, Chlor, Kalium, Natrium, Calcium, Magnesium, Silicium. 10. ) Die stickstoffhaltigen und stickstofflosen Pflanzeustoffe: u) Stickstoffhältige: Pflanzeneiweiß, Kleber, Käsestoff; st) stickstofflose: Faserstoff, Stärkemehl, Zucker, Gummi, fette Oele und Pflanzensäuren. 11. ) Fortpflanzung und Vermehrung der Culturpflanzen durch Samen, Knollen, Zwiebeln, Stecklinge rc. 12. ) Entwicklungsperioden der Pflanzen: Keimung, Wachsthum, Befruchtung und Samenbildung. 13. ) Cultur der Cerealien: Roggen, Weizen, Gerste, Hafer, Hirse und Biais. 576 III. Verordnungen d. L. Sch R. für Krain. 67. 14. ) Cultur der Hülsenfrüchte: Erbsen, Linsen, Bohnen und Fisolen; Cultur des Buchweizens. 15. ) Cultur der wichtigsten nach Verschiedenheit der Gegend ge¬ bauten Jndustrialpflanzen: u) Faserpflanzen, b) Oelpflanzen; das Wich¬ tigste über die technische Verwendung dieser Pflanzen. 16. ) Cultur der Hackfrüchte (Rübe und Kartoffeln). 17. ) Pflege der Wiesen und Cultur der Futterkräuter, besonders der Kleearten. 18. ) Krankheiten und Feinde der landwirtschaftlichen Pflanzen, Vorbeugungs- und Schutzmittel gegen dieselben. 19. ) Die Ernte; Vorbereitungen zu derselben; die Ernte-Arbeiten und Erntegeräthschaften; der Drusch, dann Reinigung und Aufbewahrung der Körnerfrüchte. 20. ) Erschöpfung des Bodens durch die Anbaupflanzcn; Frucht¬ folge und Fruchtwechsel; allgemeine Erfahrungssätze, die bei der Frucht¬ folge zu beachten sind, und Beispiele von verschiedener Fruchtfolge. II. Curs. 1. Obstbau. Beschaffenheit und Zubereitung des Bodens fiir eine Obstbanm- schnle; das Säen der Samenkerne in die Saatschule uud Erziehung der Wildlinge zu Unterlagen; das Versetzen der Wildlinge in die Edelschule; das Veredeln (Propfen, Ocnlieren und Copulieren); Erziehung von Zwergbäumeu und Hochstämmen; Anpflanzung der Obstbäume an ihren bleibenden Standort und weitere Behandlung derselben; Wahl der an- zubanenden Obstsorten; Ernte, Aufbewahrung und Verwendung des Obstes. 2. Weinbau. Lage, Beschaffenheit und Zubereitung des Bodens fiir einen Wein¬ garten ; Anlage eines Weingartens; — die wichtigsten Rebensorten des Landes; Vermehrung der Rebe und Pflege derselben während des Jahres; Ernte, Mostbereitung, Gährung; Aufbewahrung des Weines; Krankheiten der Rebe; Reblaus; Verbesserung des Weines. 3. Forstwirtschaft. Wert und Bedeutung der Wälder im Haushalte der Natur; — Naturgeschichtliches unserer wichtigsten Waldbüume; Verwertung des Holzes, der Rinde u. s. w. derselben; Anlage von Saatkämpcn (Saat- 578 III. Verordnungen d. L. Sch. R. für Kram. 67. schulen) und Pflanzkämpen (Pflanzschulen); rationelles Abstocken des Waldes; — forstwirtschaftlich-schädliche Jnsecten; Bekämpfung derselben; Borkenkäfer. 4. Gemüsebau und Küchen gewüchse. Zubereitung des Bodens, Anbau des Samens; Anlage eines Warmbeetes; Uebersetzen der Gemüfepflänzlinge und deren weitere Be¬ handlung; Aufeinanderfolge des Gemüses auf einem und demselben Beete; Aufbewahrung des Gemüses über Winter. idIL. Welches Gemüse vorzugsweise zu cultivieren wäre, muss wohl den örtlichen Verhältnissen überlassen bleiben; doch wird der Anbau von Spinat, Salat, Kohl, Kohlrabi, der Speiserübe, des Rettigs, der Gurken, dann der Küchcngewächse: Selerie, Petersilie, Schnittlauch, Knoblauch und Zwiebel überall mit Erfolg betrieben werden können. 5. Pferdezucht. Einiges über die Natur und das Alter der Pferde; Aufzucht der Fohlen; Ernährung und Pflege der erwachsenen Pferde; Brauchbarkeit der Pferde, welche zur Arbeit verwendet werden; Einrichtung der Pferde¬ stallungen; die wichtigsten Pferdekrankheiten; Ursachen, Verhütung und Behandlung derselben. 6. Rindviehzucht. Naturbeschaffenheit des Rindes; die einheimischen Rassen und deren Veredlung durch Kreuzung mit andern Rassen; Auswahl und Erkennnngsmcrkmale der Zugthiere mit Rücksicht auf die Milchergiebigkeit, Mastfähigkcit und Zugkraft; Kennzeichen des Alters des Rindes; Auf¬ zucht; Beschaffenheit des Futters für die verschiedenen Zwecke der Zucht; Stallfütterung und Wcidegaug; Futterbcdarf für die Sommer- und Wintcrfütterung; Milchwirtschaft, Butter- und Käscbcrcitung; Einrichtung der Stallungen; die Krankheiten des Rindes, deren Ursachen, Verhütung und Behandlung; Rinderpest. 7. Schafzucht. Natur des Schafes; Aufzucht; Ernährung und Pflege der Schafe; Nutzung im allgemeinen; Verwertung der Milch; Wolluutzung (Schur, Wäsche); Stallungen; Krankheiten des Schafes, deren Urfachen und Ver¬ hütung; Drehkrankheit. 8. Ziegenzucht. Natur der Ziege, Aufzucht, Ernährung, Pflege und Benützung. 580 III. Verordnungen d. L. Sch. R. für Kram. 67. 9. Schweinezucht. Die besten Schweinerassen; Aufzucht der Ferkel; die geeigneten Futtermittel; Pflege der Schweine und deren Mast; zweckmäßige Stal¬ lungen; Krankheiten des Schweines (Finne, Bandwurm, Trichine). 10. Geflügelzucht. Aufzucht und Verwertung der Hühner, Gänse und Enten. 11. Bienenzucht. Arten der Bienen in einem Stocke, deren Zweck und Verrichtungen; Einrichtung der Bienenstöcke und deren zweckmäßige Aufstellung; das Schwärmen der Bienen (Natur- und Kunstschwärme); das Zeideln; Scheiden des Honigs vom Wachse und die weitere Verwendung und Ausnützung der Bienenproductc; das Ueberwintern und Füttern der Bienen; Feinde und Krankheiten der Bienen und Schutz vor denselben. 12. Seidenraupenzucht. Aussaat des Maulbeersamens und Aufzucht von Maulbeerbäumen und Sträuchern; Beschaffung der Seidenraupeneier und deren Ausbrütung; Beschaffenheit und Temperatur des Zuchtlocales; Behandlung der Raupen und Beschaffenheit des Futters in den verschiedenen Altersperioden; das Einspinnen der Raupen und Behandlung der Cocons behufs Samen¬ gewinnung und Abhaspelung; das Tvdten der Puppen; Verwertung und Absatz der Cocons; Aufbewahrung der Chrains über Winter; Krankheiten der Seidenraupen und deren Ursache. 13. Betriebslehre. Erhebung und Beurtheilung der Bewirtschaftnngsverhältnisse; über Culturumwandlungcn; Erhaltung und Erhöhung der Fruchtbarkeit und der Productionskraft des Bodens; Bestimmung des Dungmittelbedarfes; Wahl und Bestimmung der anzubauenden Pflanzen; Verhältnis der Viehzucht zum Ackerbau; landwirtschaftliches Inventarnim; die Rechnung und Calcülation des Landwirtes; die wichtigsten Lehren ans der Volks¬ wirtschaft über Arbeit, Sparsamkeit, Consumtion und das Capital; Nutzen der landwirtschaftlichen Industrie. Rechnen und Geometrie, l. Curs Mit Zugrundelegung der Decimal- und gemeinen Brüche Rcchnungs- aufgaben ans dem Gebiete der Haushaltung und Landwirtschaft mit besonderer Berücksichtigung der neuen Maße und Gewichte; Verhältnisse 582 m. Verordnungen d. L. Sch. R. für Kram. 67. und Proportionen und Umwandlung derselben auf die einfache Regel- dctrie; Procentrcchuung; Aufnahme von kleinen Liegenschaften mittels Stab und Kette und Berechnung des Flächeninhaltes geradliniger Figuren und des Kreises. H. Curs. Jnteressenrechnnng; einiges aus der Wechselkunde, wie: Begriff und Bestandtheile des Wechsels, eigene und fremde Wechsel; Acceptation, Giro, Protest und Regress; Berechnung des Wechsels; Berechnung des cubischen Inhaltes jener Körper, welche in der Landwirtschaft am meisten Anwendung finden (Prisma, Chlinder, Kegel). Aufsätze, l. Curs. Die am häufigsten im bürgerlichen Leben vorkommcndcn Geschäfts¬ aufsätze: Contis, Empfangscheine, Quittungen, Zeugnisse und Schuld¬ scheine, mit steter Berücksichtigung der Bedürfnisse des Laudmannes. II. Curs. Briefe, Eingaben an Gemeindevorstände und landesfürstliche Be¬ hörden. Gcsetzesknnde. I. Curs. Kenntnis der Staatsgrundgesetze und der kraiuischen Gemeinde¬ ordnung. II. Curs. Die auf die Landwirtschaft sich beziehenden Gesetze, als: Bogel- schutzgesetz vom 17. Juni 1870 (L. G. Bl. Nr. 20); Gesetz vom 17. Juni 1870, betreffend den Schutz der Bodencültur gegen Verheerung durch Raupen, Maikäfer und andere schädliche Jnsecten (L. G. Bl. Nr. 21); Forstschutzgesetz vom 3. December 1852 (L. G. Vl. Nr. 250); Gesetz vom 20. December 1874 über die Schonzeit des Wildes (L. G. Bl. Nr. 6 ox 1875). Lehrmittel. 1.) Mineraliensammlung, enthaltend Fclsarten, aus denen der Boden entstanden, und die gewöhnlichsten einfachen Mineralien, dann alle im Lehrstoffe vorkommenden Salze und Säuren, endlich Proben der verschiedenen Bodenarten. 5,84 III. Verordnungen d. L. Sch. R. snr Krain. 67. 2. ) Herbarium der landwirtschaftlichen Pflanzen und Unkräuter. 3. ) Eine Collection von Sämereien. 4. ) Jnsectensammlung (hauptsächlich die der Pflanzenwelt schäd¬ lichen und nützlichen Jnsecten). 5. ) Landwirtschaftliche Tafeln. 6. ) Einen kleinen chemikalischen Apparat sammt Zugehör zu Experimenten, ebenso einige physikalische Instrumente. 7. ) Modelle guter Ackergeräthe oder doch wenigstens Abbildungen solcher in größerem Maßstabe. 8. ) Natnrgeschichtlichc Abbildungen der für die Landwirtschaft nützlichen und schädlichen Thiere. 9. ) Apistische Tafeln. 10. ) Die zur Veredlung der Bäume nvthigen Instrumente (Messer, Sägen rc.). 11. ) Modell eines Bienenstockes. 12. ) Ein gut angelegter Schulgarten, beziehungsweise ein kleines Ucbungsfeld und die nothwcndigen Gartcngcräthe. 13. ) Kette und Stab rc. zur Aufnahme von Liegenschaften. WibLiotHek.i 1. ) Schödler, «Bnch der Natur». 2. ) H. Stephens (Hanne), Katechismus des Ackerbaues. 3. ) D. W. Hamm, Katechismus der Ackerbauchemie. 4. ) G. Kirsten, » 5. ) C. Müller, 6. ) D. Herrmann, » 7. ) Cotta, -> 8. ) Sontag, » 9. ) Gretschl, » 10. ) Leonhard, » 11. ) » » 12. ) Schober, -> 13. ) Kleine, die Bienenzucht. - Bienenzucht. » landwirtschaftliche Botanik. » Feldmesskunst. » Geologie. des Flachsbaues. der Meteorologie. » Mineralogie. - Physik. » Volkswirtschaft. 14.) Dr. Ed. Lukas, Obstcültur. 1b.) Habcrlaudt, Zucht der Seidenraupe. 16.) Enzinger, der rechnende Landwirt. ' Das nachfolgende Verzeichnis muss dermalen als veraltet bezeichnet werden. 586 III. Verordnungen d. L. Sch R. für Kram. 67. 68. 17. ) Weidenhammcr, Bodenkunde. 18. ) Feuser, Lehrbuch der Landwirtschaft. 19. ) Wolf, Düngerlehre. 20. ) Nördlinger, die wichtigsten kleinen Feinde der Landwirtschaft. 21. ) Dr. Kodym, landwirtschaftliches Lesebuch für die Schule. 22. ) Hoffmann, landwirtschaftliches Lesebuch. Anmerkung. Nr. 68. Vorstehender Entwurf hat bei Abfassung von Lehrplänen für landwirtschaftliche Fortbildungsschulen in Kram zur Grundlage und Richtschnur zu dienen. Der Lehrplan einer solchen Schule wird vom betreffenden Lehr- pcrsonale vor Beginn des Schuljahres entworfen und im Wege der Schulleitung der Vezirksschnlbehörde zur Genehmigung vorgelegt. Bei Auswahl der Themen ist die Vorbildung der Teilnehmer und das örtliche Bedürfnis der Schulgemeinde maßgebend. Jene landwirtschaftlichen Zweige, welche wegen klimatischer oder anderer Verhältnisse an einzelnen Schulen keine Pflegt finden können, sind in den bezüglichen Lehrplänen wegzulasscu. Kdmchq. d. K. Sch. N. für Kram vom 24. Augick 1877, Z. U50/^Sch.K.. L.G.A Ur. '< betreffend die Instruction für die ständigen Commissionen für die Gesundheitspflege in den Volks- und Bürgerschulen und für die ärztlichen Schulinspectionen. Auf Grund des Z 31 der Verordnung des Herrn Ministers für Cnltus und Unterricht vom 19. Juli 1875, L. G. Bl. Nr. 22 (Nr. 30 d. S.), und der sonstigen einschlägigen gesetzlichen Vorschriften hat der k. k. Landesschulrath die nachstehende Instruction für die ständigen Com¬ missionen für die Gesundheitspflege in den Volks- und Bürgerschulen und für die ärztlichen Schulinspectionen beschlossen, welche mit dem Beifügen veröffentlicht wird, dass dieselbe sofort in Wirksamkeit zu treten hat. 588 III. Beiordnungen d. L. Sch. R. sur Krain. 68. Instruction für die ständigen Commissionen für die Gesundheitspflege in den Volks- und Bürgerschulen und für die ärztlichen Schulinspcctioncn. 8 1 - Bei jeher Bezirksschulbehörde besteht eine besondere stündige Commission für die Schul-Gesundheitspflege, welche die sümmtlichen im Bezirke befindlichen öffentlichen und Privat-, Völks- und Bürgerschulen in sanitärer Beziehung zu überwachen hat. Z 2 Diese Commission ist aus drei.Mitgliedern zusammengesetzt, nämlich: u) aus dem Mzirksarzte der betreffenden k. k. Bezirkshauptmannschaft, in der Landeshauptstadt Laibach aus dem graduierten Stadtarztc; d) aus dem k. h. Bezirksschulinspeetor des Schulbezirkes; o) aus einen: von der Bezirksschulbchörde zu wählenden, am Sitze der Bezirksschulbchörde wohnhaften Mitgliedc. Der Vorsitzende dieser Commission wird aus den bezeichneten Mit¬ gliedern durch diese selbst und, falls bei der Wahl eine absolute Stimmen¬ mehrheit nicht erzielt wird, von dem Vorsitzenden des Bezirksschulrathes gewählt. 8 3. Der Vorsitzende der Commission beruft die Mitglieder nach Maßgabe des Bedürfnisses, mindestens aber in jedem Quartale einmal zusammen. Auch ist er ans Begehren der beiden anderen Mitglieder verpflichtet, eine Sitzung anznordnen. 8 4. Die Commission ist berechtiget, jede öffentliche und Privat-, Volks- und Bürgerschule zu was immer für einer Zeit innerhalb oder außerhalb der Unterrichtsstunden zu besuchen und ärztlich zu inspirieren, namentlich hiebei die betreffenden Beobachtungen hinsichtlich der Tempe¬ ratur der Schullocalitüten, der Lüftung, der Neinhaltung und der zur Zeit herrschenden Epidemien nvthigen Desinfectioncn der Aborte, der Schonung für das Auge der Schüler, der körperlichen Haltung derselben, insbesondere mit Rücksicht auf die Beschaffenheit der Schulbänke, an- zustcllen. Vorgefundenen Uebelstünden ist, wo möglich auf kurzem Wege, im Einvernehmen mit der Schulleitung und ohne dieselbe vor den Schülern zu compromitticren, an Ort und Stelle Abhilfe zu verschaffen, in allen Fällen jedoch hierüber an den Bezirksschulrath zu berichten. tz 5. Dem ärztlichen Fachmanne steht es auch zu, Einsicht in die Abscnzlisten der Schulen zu nehmen und den Ursachen auffallend häufigen Ausbleibens einer größeren Anzahl Kinder in sanitärer Hinsicht 590 III. Verordnungen d. L. Sch. R. für Krain. 68. nachzuforjcheu. Auch hat er dem Lehrpersonale bei sanitären Zweifeln über die Eignung eines Schülers zur Fortsetzung des Schulbesuches die gewünschte Aufklärung zu ertheilen. 8 6. lieber die Zulässigkeit des Bezuges ueuerbautcr oder in größerem Maßstabe renovierter Schullocalitäten hat die Commission über Aufforderung ihr Gutachten an die Bezirksschulbehörde zu erstatten, gleichwie deren Auftrage zur sanitären Jnspection bestimmter Schulen durch das ärztliche Mitglied zu entsprechen. Diese Jnspection, sowie die Revision sämmtlicher, der Bezirksschul¬ behörde unterstehenden Schulen hat das ärztliche Mitglied bei Gelegen¬ heit der sonstigen Berufs- oder Dienstgänge oder Dienstreisen vorzuuehmen, hiebei zu erheben, ob und inwieferne bei den betreffenden Schulen die bezüglich der Schulgesundheitspflege in der Ministerial-Verordnnng vom 19. Juli 1875, L. G. Bl. Nr. 22 (Nr. 30 d. S.), überhaupt und in den 88 21 bis 30 derselben fpeciell enthaltenen Anordnungen befolgt werden und über die Ergebnisse an die Bezirksschulbehörde, in dringenden Fällen unmittelbar, sonst aber im Wege der Commission, welche ihr Gutachten beizufügen hat, mit den bezüglichen Anträgen zu berichten. Es ist in hohem Grade wünschenswert, dass diese Schulrevision mindestens innerhalb des Zeitraumes von drei Jahren durchgeführt werde. 8 7. Zur Verhütung der Weiterverbreitung ansteckender Krank¬ heiten * ist Kindern mit zweifelhaften Krankheitserscheinungen oder aus Familien, wo solche Krankheiten herrschen, von der Schulleitung der Besuch der Schule zeitweilig zu verbieten und erst nach Anfhören dieser Hindernisse wieder zu gestatten. Bei größerer Ausbreitung und ent¬ schiedener Bösartigkeit einer epidemischen Krankheit kann ausnahmsweise anch die zeitweilige Schließung einer Schule nothwendig werden. Diesfällige Wahrnehmungen sind von der Commission, in drin¬ genden Fällen aber vom betreffenden Bezirks- oder Stadtarzte unmittelbar mit dem geeigneten Anträge der Bezirksschulbehörde zur Kenntnis zu bringen, sowie wegen Wiedereröffnung der Schule dahin der Antrag zu erstatten. ' S. die Kundmachung d. L. Sch. R. für Krain vom 16. September 1885, Z. I520/L. Sch. R., betreffend die Hintauhaltung der Verbreitung ansteckender Krankheiten in den Schulen sub Nr. 75 d. S. — S. ferner die Kundmachung der Landesregierung für Krain vom 17. Jänner 1894, Z. 991, betreffend die Ver¬ pflichtung zur Erstattung der Anzeige über das Auftreten ansteckender Krank¬ heiten sub Nr. 85 d. S. 592 III. Verordnungen d. L. Sch. R. für Krain. 69. Nr. 69. Kdmchg. d. K. Sch. K. für Krain vorn 26. December 1878, Z. 2525/K.Sch.R., L. G- A 1879 Kr. 6, betreffend die PcnffonSbcliandlung von VolkSschullcbrcrn, welche auf Grund des Erlasses des k. k. Unterrichts-Ministeriums vom I. Jänner 1877, Z. 17.084, > nachträglich definitiv erklärt worden sind, dann die PcnsionsbebauSlung jener aus der frühere» Periode im Schuldienste wirkende» Hilfslehrer, denen die Begünstigung der nachträglichen Definitiv- Erklärung nicht zustatten kommt. Der krainische Landtag hat in seiner diesjährigen IX. Sitzung betreffend die Pensionsbehandlung von Volksschullehrern, welche auf Grund des Erlasses des k. k. Unterrichts-Ministeriums vom 4. Jänner 1877, Z. 17.084, nachträglich definitiv erklärt worden sind, dann die Pensionsbehandlung jener aus der früheren Periode im Schuldienste wirkenden Hilfslehrer, denen die Begünstigung der nachträglichen Definitiv- Erklärung nicht zustatten kommt, folgende Beschlüsse gefasst: «Der Landesausschuss werde ermächtiget, bei Behandlung jener Lehrer, welche der Begünstigung des Erlasses des k. k. Unterrichts- Ministeriums vom 4. Jänner 1877, Z. 17.084, bezüglich ihrer Definitiv- Erklärung theilhaftig geworden sind, in Fällen der Pensionierung oder der Bestimmung der Versorgungsgenüsse für deren Angehörige, im Ein¬ verständnisse mit dem k. k. Landesschulrathe in der Weise vorzugehen, dass die anrechenbare Dienstzeit vom Zeitpunkte der abgelegten Unter¬ lehrersprüfung zu laufen und der Bemessung der Abfertigungen, der Lehrer- und Witwenpensionen, der Erziehungsbeiträge ein Activitäts- Jahresbezng von 350 st. bis 400 st. als Grundlage zu dienen hat, hingegen von den Beueficien der ZH 71 und 79 des Volksschülgesetzes vom 29. April 1873, L. G. Bl. Nr. 22 (Nr. 55 d. S.), Umgang zu nehmen ist. ' Mit diesem M. E. wurde bestimmt: Mit Rücksicht auf die Uebergangsverhältnisse und auf den betreffenden Beschluss des krainischeu Landtages vom 8. April 1876 finde ich ausnahmsweise zu gestatten, dass diejenigen Lehrpersonen, welche derzeit bereits 15 Jahre in zufriedenstellender Weise au Volksschulen dienen, auch ohne Lehrbefähigungs¬ prüfung definitiv als Lehrer angestellt werden können, wenn dieselben mindestens nach den vorbestandenen Bestimmungen das Gehilfen- oder Unterlehrerzeugnis erworben haben und wenn in jedem einzelnen Falle fämmtliche an der Präsentation (Ernennung) betheiligten Organe und der Landesschulrath, sowie die Vertreter der zum Gehalte und zur seinerzeitigen Pensionierung der betref¬ fenden Lehrpersonen beitragspflichtigen Fonde hiezu ihre Zustimmung ertheilen 594 Hl. Verordnungen d. L. Sch. R. sur Kram. 70. 7l. Eine cmnloge Behandlung hat auch bezüglich der ans der früheren Periode im Schuldienste wirkenden Hilfslehrer, denen die Begünstigung der nachträglichen Definitiv-Erklärung nicht zustatten kam, Platzzu¬ greifen, niit dem Unterschiede, dass für das Ausmaß der gnadenweisen Behandlung ein Activitätsbezug von 200 fl. bis 300 fl. anzurechnen ist.» Dies wird zufolge Mittheilnng des krainischen Landesansschusses vom 16. November 1878, Z. 7091, zur öffentlichen Kenntnis gebracht. Nr. 70. Kdmchg. des k. k. LandespriWrnten in Kram vom 31. Immer 1879, Z. 236/?r., L. G. DI. Ur. 7, betreffend die Befreiung der Bezüge der Volksschullehrcr in Krain von den Landeszuschlägcn zu der auf diese Bezüge entfallenden Einkommensteuer. Mit Allerhöchster Entschließung vom 7. Jänner 1879 geruhten Seine k. u. k. Apostolische Majestät dem Beschlüsse des krainischen Land¬ tages, betreffend die Befreiung der Bezüge der Volksschullehrcr in Krain von den Landeszuschlägen zu der auf diese Bezüge entfallenden Ein¬ kommensteuer, die Allergnädigstc Genehmigung zu ertheilen. Dieser Allerhöchst sanetionierte Landtagsbeschluss wird hiemit zur öffentlichen Kenntnis gebracht. Nr. 71. Kdmchg. des lr. Ir. Landespräsidenten in Krain vom 28. Mär; 1879, Z. 637/?r., K. G. DI. Kr. 12, betreffend die Befreiung der Bezüge der Volksschullehrcr in Krain von den Grundent- lastungsfvndszuschlägcn zu der auf diese Bezüge entfallenden Einkommensteuer Mit Allerhöchster Entschließung vom 20. März 1879 geruhten Seine k. u. k. Apostolische Majestät dem Beschlüsse des Landtages, be¬ treffend die Befreiung der Bezüge der Volksschullehrer in Krain von den Grnndentlastungsfondszuschlägcn zu der auf diese Bezüge entfallenden Einkommensteuer, die Allergnädigste Genehmigung zu ertheilen. Dieser Allerhöchst genehmigte Landtagsbeschluss wird hiemit zur öffentlichen Kenntnis gebracht. 596 III Verordnungen d. L. Sch. R. für Krain. 72. Nr. 72. E. d. L. Sch. K. für Krain nom 12. Grtober 187!)^ ' Z. 1 19/L. Sch. K.^ mit welchem eine Instruction in Betreff der Geschäftsbehnndlung nud Amtsfül-rung der Ortsschnlräthe erlassen wird. An alle Bezirksjchulräthe. Der k. k. Landesschulrath hat in Gcniäßheit des 8 l 3 des Gesetzes vom 9. März 1879, L. G. Bl. Nr. 13 (bei Nr. 51 d. S.), in Betreff der Geschüftsbehandlnng und Amtsführung der Ortsschnlräthc die mitfolgendc Instruction erlassen. Hievon sind die Ortsschnlräthc mit je zwei Exemplaren zur Darnach¬ achtung, die Volksschülleitungen aber mit je einem Exemplare sofort zu betheilen. Der Rest dient dem k. k. Bezirksschulrathe zum Amtsgebranche. Instruction in Betreff der Gcschäftsbchandlung und Amtsführung der Ortsschnlräthc. Wirkungskreis des Grlsschnlirntkes inr nllgerneinen. 8 1. Der Aufsicht des Ortsschnlrathes unterstehen die aus Staats-, Landes- und Gcmeindemitteln ganz oder theilweise erhaltenen Volks¬ schulen, mit Ausnahme der mit Lehrer-Bildnngsanstalten in Verbindung stehenden Uebungoschnlen, wenn sie nicht ganz oder theilweise auch ans Gemeindemitteln erhalten werden. (88 1 und 9 des Gesetzes vom Lösten Februar 1870, L. G. Bl. Nr. 11; Nr. 51 d. S.) 8 2. (Wörtlich gleichlautend mit 8 4 des Gesekes vom 9. März 1879, L. G. Bl. Nr. 13 (bei Nr. 51 d. S.) j Wirkungskreis des Grissehutrutkes iin besonderen. 8 3. 1.) Hinsichtlich des Schulgebäudes und der Schnl- gründe: Zu den wichtigsten Verwaltnngsangelegenheiten des Ortsschnlrathes gehört die Sorge dafür, dass die Schulgebäude und die Schnlgründe ans Namen der betreffenden Volksschule grundbncherlich eingetragen 598 III. Verordnungen d. L. Sch R. snr Kram. 72. werdens in dem Falle aber, wo die Schule in einem nicht ihr gehörigen Gebäude untergebracht ist, dass diese Unterbringung oder Widmung ur¬ kundlich und grundbüchcrlich sichergestellt werde. In dieser Hinsicht, sowie in den Fällen, wo es sich nm die Geltendmachung oder Vcrthcidigung von Privatrcchten für die Schule oder den Localschulfond handelt, wie bei Eigenthums- oder Besitzstreitig¬ keiten, Einbringung von Privatforderungen re., kommt dem Ortsschnlrathe die Rechtsvertrctuug und Rechtsberathung der k. k. Fiuanz-Procuratur in Laibach nach Maßgabe des hohen Finanz-^Ninsterial-Erlasses vom 26. Februar 1872, Z. 4963, zu. lieber den Besitz- und Grnndbuchsstand des Schulgebäudes und der der Schule gehörigen Grundstücke ist der Cataster nach dem Formulare anzulegen und zu führen, worin die einschlägigen wesentlichen Daten ersichtlich zu machen sind. Sofern die grundbüchcrliche Eintragung der bezüglichen Gebäude oder Gründe auf Namen der Schule, beziehungsweise die grundbüchcrliche Sicherstellung der Unterbringung der Schule, noch nicht erfolgt ist, sind in der Anmerkungscolonne die Vorkehrungen und Schritte, welche hiezu unternommen wurden und das seinerzeitige Ergebnis derselben ersichtlich zu machen. Z 4. 2.) Hinsichtlich des Localschulfondes: Um den Localschnlfond, sowie das etwa vorhandene Schnlstiftungs- vermögcn entsprechend zu verwalten, ist vor allem nebst der gehörigen und sicheren Aufbewahrung der bezüglichen Urkunden und Wertpapiere die Ermittlung und Jncvidenzstellung des gesammten Vermögens, welches dazu gehört, und die Evidcnzhaltung desselben, dann des Zuwachses oder Abfalles erforderlich, zu welchem Ende das Lnventar nach dem Formulare L zu verfassen und zu führen ist. Es ist Sorge zu tragen, dass größere für die Zwecke der Schule oder des Localschulfondes eingehende Zuflüsse, wie Vermächtnisse nnd Geschenke, soweit sie in barem Gelde bestehen nnd nicht für die currenten Schulcrfordernisse oder spcciell bestimmte, sofort zu realisierende Schul- zweckc zu verwenden sind, sowie die am Schlüsse des Jahres sich ergebenden Uebcrschüsse, dann eingezahlte Capitalien ohne Aufschub durch Ankauf österreichischer Staats- oder ihnen gesetzlich gleichgestellten öffent- ° S. bezüglich der Eintragung der Schulgebäude und Schulgrundstnckc in die ncn anzulegendcn oder zn ergänzenden Grundbücher d M. E. vom > 2. De¬ cember 1877, Z. 19.603 (Nr. 33 d. S.). 600 lil. Verordnungen d. L. Sch. R. für Krain. 72. lichen Schuldverschreibungen oder durch Darleihen an Privatpersonen gegen gesetzmäßige Sicherheit auf unbewegliche Güter fruchtbringend angelegt werden. 8 5. Bezüglich der Staats- und der übrigen öffentlichen Schuld¬ verschreibungen ist stets die Umschreibung oder Vinculierung derselben auf Namen des betreffenden Localschulfondes oder der betreffenden Stiftung zu veranlassen. Bevor eiu Capital bei Privaten aus unbewegliche Güter angelegt wird, muss die gesetzmäßige Sicherheit vorschriftsmäßig nachgewiesen sein. Die Sicherheit ist aber nur dann gesetzmäßig, wenn durch die Sicherstellung mit Einrechnung der etwa vorhandenen Lasten ein Haus nicht über die Hälfte, ein Landgut oder Grundstück aber nicht über zwei Drittheile seines wahren Wertes beschwert wird. (8 230 allg. b. G. B.) Daher auch die Zuzählung des Capitals erst bei erfolgter gesetzmäßiger Sicherstellung desselben, der hievon entfallenden Zinsen und eventuellen Einbringuugskostcn gegen Bestätigung zu erfolgen hat. In der Schuldverschreibung muss stets bedungen werden, dass dem Gläubiger frcistehe, wenn die Zinsen, oder im Falle festgesetzter Fristenzahlnngcn des Capitals, eine einzelne Rate nicht längstens binnen sechs Wochen nach der Verfallszeit berichtiget werden sollten, das ganze Capital sammt den schuldigen Zinsen sogleich zurückznfordern. Forderungen dritter Personen dürfen daher nicht eingelöst werden, wenn nicht diese Erklärung schon in dem Schuldscheine enthalten ist oder in einer nach¬ träglichen Urkunde von dem Schuldner abgegeben wird. Das zur Hypothek angebotene Haus muss bei einer öffentlich genehmigten Feuerversicherungsanstalt gegen Brandschaden versichert sein, und der Schuldner sich verpflichten, in der Folge, bei sonstiger Fällig¬ keit des Capitals, für die ununterbrochene Fortdauer dieser Versicherung zu sorgen. § 6. 3.) Hinsichtlich der Lehrmittel, Schulgesetze, Schul- geräthe re.: Ueber die Lehrmittel, Schulgesetze und die bezüglich des Volks¬ schulwesens erlassenen Verordnungen und Vorschriften, und über die Schulgeräthe hat der Ortsschulrath gleichwie der Schulleiter ein genaues Inventar zu führen, worin der jährliche Zuwachs oder Abfall ersichtlich zu machen ist. Das Formulare hiefür ist in der Beilage O* enthalten. > Das ursprünglich vorgeschriebene Formulare 0 wurde zufolge E. des L. Sch. R. für Krain vom 8. September 1893, Z. 2178/L. Sch. R. (Seite 106 d. S.) durch ein anderes ersetzt. 602 III. Verordnungen d. L. Sch. R. für Krain. 72. Dieses Inventar bietet dein Ortsschulrathe die Grundlage zur Erwägung der für das nächste Jahr anznschaffenden Erfordernisse, worüber die Schulleitung die Anträge zu erstatten hat. Für die jährlichen Voranschläge über die sachlichen Schülerfordernisse wird das Formulare Beilage I) und für die zu legenden Jahres- rcchnnngen das Formulare Beilage L zur Benützung empfohlen, ivobei bemerkt wird, dass der Vorlage des Voranschlages für das kommende Jahr und der Rechnung für das abgclanfene Jahr an den k. k. Bezirks¬ schulrat!) stets ein Pare der Jnventarien nach Beilage 6 und 0 an¬ zuschließen ist. In Betreff der Vornahme der jährlichen Schulbeschreibuug ent¬ halten die §8 17, 18, 19 und 20 des Gesetzes vom 29. April 1873, L. G. Bl. Nr. 21, Nr. 52 d. S. (rücksichtlich der Wiederholungsschüler die ZZ 4 und 5 des Gesetzes vom 28. Februar 1874, L. G. Bl. Nr. 6, Nr. 53 d. S.), uud Punkt 1 und 2 der Verordnung des k. k. Landes- schulrathes vom 8. October 1870, Z. 316, Seite 104 d. S., bezüglich des Vorganges über die Behandlung der Schulversäumnisse die Ver¬ ordnung des k. k. Landesschulrathes vom 20. April 1875, L. G. Bl. Nr. 12, Nr. 66 d. S., die uöthige Anweisung. KescHüftsfüHrrrng des GrtsschuLvathes. (Die 88 8, 0 nnd 10 der Instruction sind mit den 88 5, 6, 7 und 8 des Gesetzes vom 9. März 1879, L. G. Bl. Nr. 13 (bei Nr. 51 d. S.) wörtlich glcichlautend.j 8 II. Die cinlangenden Geschäftsstücke sind in der Regel nach der Reihenfolge ihres Einlangens zn erledigen, beziehungsweise zur nächsten Sitzung vorzubcrciten. 8 12. ^Wörtlich gleichlautend mit § 11 des Gesetzes vom 25. Fe¬ bruar 1870, L. G. Bl. Nr. 11 (Nr. 51 d. S.).j 8 13. Luc Beschlussfähigkeit des Ortsschnlrathes wird die An¬ wesenheit wenigstens dreier Mitglieder erfordert. (8 12 des Gesetzes vom 25. Februar 1870, L. G. Bl. Nr. 11; Nr. 51 d. S.) 8 14. Die Darstellung des vorzutragenden Gegenstandes kann mündlich oder schriftlich geschehen. 8 15. Jedem Mitgliede des Ortsschnlrathes steht das Recht zn, die Einsicht der ans einen Gegenstand Bezug nehmenden Actenstücke zu verlangen. 604 III. Verordnungen d. L. Sch. R. für Kram. 72. Die Reihenfolge, in welcher die Geschästsstücke znm Vortrage gelangen, bestimmt der Vorsitzende. 8 16. Nach jedem Vortrage beginnt die mündliche Erörterung des Gegenstandes durch jene Mitglieder und in jener Reihenfolge, welche und in welcher sie das Wort verlangen. Dem Vortragenden bleibt das Schlusswort Vorbehalten. 8 17. Nach dem Schlüsse der Erörterung erfolgt die Abstimmung. Dieselbe geschieht über die Frage des Vorsitzenden. Z 18. Die Beschlüsse werden durch absolute Stimmenmehrheit gefasst. Bei Stimmengleichheit entscheidet der Vorsitzende. (Z 12 des Gesetzes vom 25. Februar 1870, L. G. Bl. Nr. II; Nr. 51 d. S.) 8 19. An der Berathnng und Abstimmung über Angelegenheiten, welche das Persönliche Interesse eines Mitgliedes betreffen, darf dasselbe nicht theilnehmcn. (K 13 des Gesetzes vom 25. Februar 1870, L. G. Bl. Nr. I lsi Nr. 51 d. S.) 8 20. Der Vorsitzende ist berechtiget, die Ausführung von Be¬ schlüssen, welche nach seiner Ansicht dein Gesetze znwidcrlanfen oder das Interesse der Schule gefährden, cinznstellen und den Gegenstand an den Bezirksschulrat!) zur Entscheidung zu leiten, (8 12 des Gesetzes vom 25. Februar 1870, L. G. Bl. Nr. 11; Nr. 51 d. S.) K 21. Jedem Mitglicde des Ortsschülrathes steht das Recht zu, in Angelegenheiten des dem Ortsschnlrathc zustchenden Wirkungskreises selbständige Anträge zu stellen. Diese Anträge sind der geschüftsordnungs- mäßigcn Erledigung znznführen. Sihungspvotokoll', Hehchäftspr7otc>kiolli nnd Wegistrcltnr. 8 22. lieber jede Sitzung ist ein Protokoll zu führen. In das Sitznngsprotokoll sind die Namen der Anwesenden, die allfällig ab¬ weichenden Meinungen und die gefassten Beschlüsse anszunehmen. Auf Verlangen des betreffenden Votanten ist auch dessen Sonder- Votum mit den Gründen im Protokolle anszunehmen. 8 23. Es steht jedem Mitglied«! frei, seine in der Sitzung ab¬ gegebene abweichende Meinung nachträglich zu motivieren, was jedoch noch in der Sitzung mündlich angemeldct werden muss. Z 24. Jedem Mitglicde steht das Recht zu, in das Sitzungs- Protokoll Einsicht zu nehmen. 606 III. Verordnungen d. L. Sch. N. für Krain. 72. Z 25. Das Sitzungsprotokoll wird von einem Mitgliede des Orts- fchulrathes geführt. Dasselbe wird von den anwesenden Mitgliedern des Ortsschnlrathes entweder am Schlüsse der Sitzung oder bei Gelegenheit der nächsten Sitzung unterfertigt. Der Protokollführer bezeichnet auch an den bezüglichen Acten den Erfolg der Abstimmung. K 26. Den Berichten an den Bezirksschulrath über Gegenstände, welche der Beschlussfassung des Ortsschnlrathes unterzogen werden, ist der betreffende Auszug des Sitzungsprotokolls abschriftlich anzuschließen, es wäre denn, dass der Beschluss einhellig gefasst wurde, in welchem Falle es genügt, dass dies im Berichte ausgedrückt werde. Z 27. Die Expedition und die übrigen Manipulationszweige besorgt der Vorsitzende. 8 28. Bei jedem Ortsschulrathe ist ein Geschäftsprotokoll zu führen, in welches jedes Geschäftsstück nach der Reihenfolge seines Ein¬ langens einzutragen ist. An jedem Geschäftsstücke ist der Tag, an dem es eingelangt ist, und die Zahl, unter welcher cs im Geschäftsprotokolle eingetragen wird, ersichtlich zu machen. Das Geschäftsprotokoll hat zu enthalten: eine Rubrik für die fortlaufende Geschäftszahl, eine Rubrik für das Datum des Einlangens, eine für das Datum und die Zahl des eingelangten Geschäftsstückes, eine weitere Rubrik für die Bezeichnung des Gegenstandes, endlich je eine Rubrik für das Datum der Erledigung, für den kurzen Inhalt derselben und für das Datum der Expedition. 8 29. Nach erfolgter Expedition sind die erledigten Geschäftsstücke, nach Nummern und Jahrgängen geordnet, aufzubewahren. Formular > Kataster der Schule in 608 lll Verordnungen d. L. Sch. R. für Krain 72. 610 III. Verordnungen d. L. Sch. R. für Kram. 72. Formular ». Inventar über das Stammvermögen Detail Eigene Realitäten, und zwar: 1. das Haus Nr. ... in der Ortschaft 2. Garten .... Flächeninhalt . . Catast.-Gemeinde . . Parc.-Nr. 3. Acker » .. » .. » 4. Wiesen .... » . . -> . . -> 5. Waldantheile . » . . » . . » 6. Hutweidcn . . » . . » . . » Stiftungs-Realitäten, nnd zwar: 1. das Haus Nr. ... in der Ortschaft 2. Garten .... Flächeninhalt . . Catast.-Gemeinde . . Parc.-Nr. . . 3. Acker - . . » . . » 4. Wiesen .... » ö. Waldantheile . » . . - . . » 6. Hutweiden . . » . . » . . » , . Eigene Capitalicn, nnd zwar: 1. 5»/„ Papierrente Nr ckckt» pr. 2. Silberrente Nr. » » 3. Goldrente Nr - » 4. Andere öffentliche Wertpapiere ö. Privatschuldverschreibungen: Name und Wohnort des Schuldners . . Dalum des Schuldscheines . . . und Datum der Jntabulation . . . Stiftungs-Cap Italien, und zwar: 1. 5°/, Papierrente Nr ckäto pr. 2. 5«/„ Silberrente Nr. » » 3. Goldrente Nr » » 4. Andere öffentliche Wertpapiere ö. Privatschnldverschrcibungen: Name und Wohnort des Schuldners. . Datum des Schuldscheines . . . und Datum der Jntabulation . . . Zusammen . . Ortsschulrath in am 18 Zaporedna Številka 612 NI. clsL. s. 8V. M Kr!M^8>i0. 72. OI>r!>iii'<^ L. I »militi o slavni imovini k O (I I' O I) II 6 8 t V a I L Kastna nepremienina, in sieer 1. bisa st v (na) 2. vrt ploskovna mera . . katastr. obeina . . pare. st. 3. n^ive » . . » . . » 4. travniki .... » . . » . . » 5. Aorrdni deli . . » . . » . . » 6. pašniki . . . . » . . » . . » Ustanovna nepremienina, in sieer: 1. kisa st v (na) 2. vrt ploskovna mera . . katastr. obeina . . pare. st. 3. n^ive » . . » . . » 4 travniki .... » . . » . . » 5. tz-orrclni deli . . » . . » . . » 6. pašniki .... » . . » . » Kastne tzlavniee, in sieer: 1- 5o/o papirna renta st dne 2 2. 50/0 srebrna renta st » » 3. rdata renta st » 4. Kru^i javni denarni papirji 5. privatna dolina pisma: ime in stanovisee dolžnikovo Kraj, dan, messe in leto dolLne^a pisma . . . kraj, dan, messe in leto vkn^'ixbe Ustanovne »lavniee, in sieer: 1. 5o/o papirna renta st dne 2 2. 50/0 srebrna renta st » » 3. Llata renta st » » 4. Kru§i Mvni denarni papirji 5. Krivatna dolLna pisma: ime in stanovisee dolžnikovo Kraj, dan, mesee in leto dolLne^a pisma . . . kraH, dan, messe in leto vknMbe Vseo-a vkup . . . Krajni solski svet v (na) dne 18 <>I4 III. Beiordnungen d. L. Sch. R. für Kram. 72. Inventar der classigen Bolks schule in Formular . Voranschlag über das Erfordernis und die Bedeckung der classigen Volksschule in für das Jahr 18 618 III. Ilichi deL. s. sv. M lirnr^slro. 72. tllil^nee /). I'lOIKIIII o jioti'vlii in poplriöiln ra^rsclns I^uclslre 8ols v (na) 18 leta. 620 III. Verordnungen d. L. Sch. R. für Krain. 72. Formular il. Rechnung über die sachlichen Erfordernisse der classigcn Bolksschule 622 III. Verordnungen d. L. Sch. R. für Krain. 73. Nr 78. G. d. L. Sch. K. für Krain vom 20. Februar 1880, Z. W/ASch.K., betreffend die von Lehrpersonen anlässlich von Uebersicdlungen gelegten Reiscparticnlarien. An alle Bezirksschulrathe. Der k. k. Landesschulrath findet auf Grund gemachter Wahr¬ nehmungen, dass von Lehrindivtdiuen, welche aus Dienstesrücksichten versetzt wurden und welchen nach Z 35 des Gesetzes vom 9. März 1879, L. G. Bl. Nr. 13 (Seite 476 d. S.), der Ersatz der nachgewiesenen baren Reise- und Uebersiedlungsauslagen ans dem Normalschnlfonde gebürt, mitunter überspannte Anforderungen gestellt, Anschaffungen neuer Einrichtungsstücke ausgerechnet und Möbelentschädigungen beansprucht werden, für deren Vergütung im erwähnten Landesgesetze keine dirccte Bestimmung enthalten ist, — hiemit anzuordnen, dass der k. k. Bezirks¬ schulrath von nun an die genaueste Adjustierung vorkommender Reise- partienlarien anlässlich der ohne Verschulden und ohne Ansuchen ver¬ fügten Versetzung oder einer aushilfsweisen Verwendung von Lehrern (Lehrerinnen) vorzunchmen, sich hiebei die Bestimmungen des K 35 des Gesetzes vom 9. März 1879, L. G. Bl. Nr. 13 (Seite 476 d. S.), strenge vor Angen zu halten und ungcbürliche, nicht documentierte und ins¬ besondere die Möbelentschädigungen betreffende Aufrechnungen, nöthigen- falls ans Grund vorausgegangener Erhebungen, eventuell nach Ein¬ vernehmung der Parteien ansznscheiden habe. Nach erfolgter Adjustierung sind die betreffenden doenmcnticrten Reiserechnnngen oder Particularien sodann von Fall zu Fall mit den Anträgen über die Ersatzleistung anher vorzulcgcn. 624 UI. Verordnungen d. L. Sch. R. für Krain. 74. Nr. 74. Ldincha. d. L. Sch. K. für Kruin vom 29. April 1880, Z. 737/L.Sch.A., L.G.Hl.Ar.5, betreffend die Snpplicrung von Lehrstellen an öffentlichen Volksschulen in Krain. Im Einvernehmen mit dem krainischen Landesausschussc und der Gemeindevertretung der Landeshauptstadt Laibach, sonne mit der durch den Erlass vom 17. April 1880, Z. 3515, erfolgten Genehmigung des hohen k. k. Ministeriums für Cultns und Unterricht werden nachstehende Bestimmungen für Suppliernngen von Lehrstellen an öffentlichen Volks¬ schulen in Krain und über die Entlohnung für Suppliernngen und Mehrleistungen an öffentlichen Volksschulen erlassen: 8 1. Bei Erledigung einer Lehrstelle an einer öffentlichen Volks¬ schule hat der k. k_ Lezirkssch ulrath (k. k. Stadtschülrath) für deren PMU sorische^Befetzung, im Falle aber, als aus einem anderen Grunde eine Lehrstelle, und zwar an einer einclassigen öffentlichen Volksschule, durch länger als eine Woche uud an einer mehrclassigen durch länger als vier Wochen voraussichtlich nicht versehen werden kann, für die Bestellung eines Supplenten ohne Verzug Sorge zu tragen. Z 2. Stehen zu diesem Behufe disponible Lehrkräfte nicht zur Verfügung, so soll die betreffende Lehrstelle an einelassigen Schulen durch eine geeignete Lehrkraft einer möglichst nahegelegenen mehrelassigen Schule aushilfsweise versehen, an mehrclassigen Schulen aber durch das übrige Lehrpersonale derselben Schule besorgt werden, in welch letzteren: Falle eine Bereinigung von zwei Elasten in eine, die Verlegung der Unter¬ richtszeit für die fupplierte Lehrstelle auf spätere Stunden, beziehungs¬ weise die Vermehrung der Unterrichtsstunden überhaupt, nach Maßgabe obwaltender Nothwendigkcit aber die Einführung des Halbtagsunterrichtes in Anwendung treten kann. Z 3. Einer zur Versehung der Lehrstelle an einer einelassigen Volksschule von einer mehrclassigen Volksschule bestellten Lehrkraft wird nebst dein Ersätze der nachgcwieseuen baren Reise- und Uebersiedlungs- auslagen während der snppletorischen Verwendung an der einclassigen Volksschule eine monatliche Zulage (Remuneration) von 15 bis 20 fl. ertheilt. Z 4. Außer dem im § 3 bezeichneten Falle wird einen: Supplenten pro ruta tomporis seiner Verwendung eine Jahresrcmnneration, und zwar für die Supplierung einer Lehrstelle, für welche der Gehalt höher 626 III. Verordnungen d. L. Sch. R. für Krain. 74. als mit 450 fl. shstemisiert ist, mit 60 °/g, für die Supplicrung einer Lehrstelle mit dem Gehalte non 450 fl. mit 65 "/„ und für die Sup- plieruug einer Lehrstelle mit geringer systemisiertem Gehalte mit 70 °/g des diesfälligen systemisierten Gehaltes ertheilt. In dem Falle aber, dass bei Abgang anderer verfügbarer Lehr¬ kräfte ein quiescierter oder pensionierter Volksschüllehrer zur Snpplierung einer Lehrstelle in Anspruch genommen wird, erhält derselbe für die Dauer der Snpplierung eine monatliche Remuneration von 15 bis 20 fl. Z 5. Lehrpersonen erhalten für Supplieruugeu, wie überhaupt für Mehrleistungen an jenen Volksschulen, an denen sie bedienstet sind, nur insoweit eine Entlohnung, als hiebei das Maß ihrer Lehrverpflichtung (§51 R. V. G.) mit Genehmigung der Bezirksschulbehörde überschritten wird. Einer solchen Lehrkraft wird eine Remuneration für die erste wöchentliche Unterrichtsstunde, welche das Maß der Lehrverpflichtung übersteigt, mit 20 fl., für jede weitere mit 10 fl. jährlich pro rutu tsmporis der Dauer der Mehrleistung ertheilt. K 6. Die in den vorstehenden Bestimmungen normierten Reife- und Uebersiedlungsentschädigungen,2 Zulagen und Remunerationen werden aus jenem Fonde bestritten, welchem die Bezahlung der Activitätsbezüge des Lehrpersonals der betreffenden Volksschule obliegt. Die Entscheidung hierüber und über das Maß der in den Ztz 3 und 4 bestimmten Beträge steht dem k. k. Laudesschulrathe, in Betreff der Volksschulen der Landes¬ hauptstadt Laibach aber dem k. k. Stadtschülrathe Laibach zu. H 7. Auf Religionslehrer haben diese Bestimmungen keine An¬ wendung. Z 8. Diese Bestimmungen gelten überhaupt nur so lange, als nicht durch ein Landesgesetz anderweitige Bestimmungen getroffen werden. > Dermalen beträgt der mindeste, mit einer Lehrstelle verbundene Jahres¬ gehalt 450 sl. (H 2 des Gesetzes vom 29. November 1890, L. G. Bl. Nr. 23; Nr. 61 d. S.) " Bezüglich der Adjustierung der anlässlich von Uebersiedlnngcn seitens der Lehrpersonen gelegten Reiseparticularien s E. d. L. Sch. R. für Krain vom 20. Februar 1880, Z. 136/L.Sch.R. (Nr. 73 d. S.). ' Da gegenwärtig gemäß Z 2 des Gesetzes vom 28. December 1884, L. G. Bl. 1885 Nr. 1 (Seite 456 d. S.) auch die Activitätsbezüge des Lehr¬ personales an den öffentlichen Schulen des Stadtschulbezirkes Laibach ans dem Normalfchnlfonde bestritten werden, kommt auch die Entscheidung über die Zu¬ wendung von Zulagen, Remunerationen ec. im Sinne der obigen Bestimmungen an die an den Volksschulen Laibachs angestellten Lehrkräfte dem k. k. Landes- schulrathe zu 628 IN. Verordnungen d. L. Sch. R. für Kram. 75. Nr. 75. Kdmchg. d. L. Sch. K. für Krain vom 16. September 1885, Z. 1520/L.Sch.K., L. G.M.Ur. 14, betreffend die Hintanhaltung der Verbreitung ansteckender Krankheiten in den Schulen.' Auf Grund der von: hohen k. k. Ministerium für Cultus und Unterricht im Einvernehmen mit dem hohen k. k. Ministerium des Innern mit Erlass vom 20. November 1884, Z. 17.748, ertheilten Genehmi¬ gung wird nachstehende Verordnung zur Hintanhaltung der Verbreitung ansteckender Krankheiten in den Schulen hiemit erlassen: 1. ) Der Leiter einer Schule ist verpflichtet, den Gesundheits¬ zustand der Schuljugend an der seiner Leitung anvertranten Schule mit größter Sorgfalt zu überwachen. 2. ) Jeder Schüler, welcher an einer ansteckenden Krankheit (Krätze, ansteckende Augenentzündung, Blattern, Scharlach, Masern, Keuchhusten, Diphtheritis) leidet, ist vom Schulbesuche insolange fern zu halten, bis durch ein ärztliches Zeugnis nachgewiesen wird, dass der Wiederbesuch der Schule für andere Schüler keinen Nachtheil bringt. 3. ) Ebenso dürfen in demselben Hauswesen, d. i. Familie, Wohnung, lebende Lehrpersonen, wie auch Schüler, welche mit einer an Blattern oder Scharlach, Diphtheritis und Typhus erkrankten Person gemein¬ schaftlich wohnen oder sonst in einer die Fortpflanzung des Contagiums ermöglichenden Berührung stehen oder in der letzten Zeit gestanden sind, die Schule insolange nicht betreten, bis von ärztlicher Seite das Nicht¬ vorhandensein einer Ansteckungsgefahr für die Schuljugend bestätigt wird. 4. ) Dem Leiter der Volksschule liegt es ob, jede zu seiner Kenntnis gelangende Erkrankung eines Schülers oder einer Schülerin an einer der nä 2 bezeichneten Krankheiten sofort dem Ortsschulrathe anzuzeigen, dessen Aufgabe es ist, ohne Aufschub die entsprechenden Maßregeln zu treffen und hierüber unverweilt an die Bezirksschulbehvrde zur eventuellen weiteren Veranlassung zu berichten. Beim Vorkommen einer solchen 1 S. auch die M. V. vom 19. Juli 1875, Z. 2868, womit Bestimmungen über die Einrichtung der Schulhäuser der öffentlichen Volksschulen und über die Gesundheitspflege in diesen Schulen für Krain erlassen wurden, sud Nr. 30 d. S. — S. ferner die Kdmchg. d. Landesreg. für Krain vom 17. Jauner 1894, Z. 991, betreffend die Verpflichtung zur Erstattung der Anzeige über das Auf¬ treten ansteckender Krankheiten, snd Nr. 85 d. S. 630 lil. Verordnungen d. L. Sch. R. für Krain. 75. Krankheit an einem Schüler oder einer Schülerin einer Bürgerschule hat die Direction derselben hievon der Bezirksschulbehörde sofort die Anzeige zu erstatten. Die Leiter der Mittelschulen und der Bildungsanstalten für Lehrer und Lehrerinnen haben jeden derartigen Krankheitsfall eines Schülers oder Zöglings, und zwar in Laibach dem Stadtmagistrate, an anderen Orten aber dem Gemeindevorstande und zugleich der Bezirkshauptmann¬ schaft zur weiteren entsprechenden Verfügung bekanntzugeben. 5. ) Sollten nach ärztlichem Ausspruche Erkrankungen contagiöser Natur unter der Schuljugend eines Ortes in bedenklicher Weise sich mehren oder epidemisch werden, so kann im Einvernehmen mit der competenten Sanitätsbehörde bei Volks- und Bürgerschulen von der Bezirksschulbehörde, bei den anderen der unmittelbaren Aufsicht des Landesschulrathes unterstehenden Lehranstalten von der Direction derselben mit Zustimmung des Landesschulrathes die Schließung einzelner Classen oder der ganzen Schule verfügt werden. 6. ) Der Leiter einer Schule ist ferner verpflichtet, sein Augenmerk darauf zu richten, ob nicht unter den Bewohnern des Schulhauses selbst Fälle ansteckender Krankheiten obbezeichneter Art Vorkommen. Insbeson¬ dere sind im Schnlhanse wohnende Bedienstete der Schule strenge zu verhalten, jeden bei ihren Hausgenossen vorkommenden Fall einer der¬ artigen Erkrankung sofort dem Schulleiter anzuzeigen. In jedem dieser Fälle hat derselbe im Einvernehmen mit dem hiezu competenten öffent¬ lichen Sanitätsorgaue schleunigst das Nöthige zu verfügen, damit der betreffende Kranke aus den: Hause entfernt und der Weiterverbreitung der ansteckenden Krankheit unter der Schuljugend möglichst Einhalt gethan werde. Falls die Entfernung des betreffenden Kranken aus den: Schulhause nach dem Ausspruche des Arztes unzulässig ist und die Isolierung der Schulbesucher von den: Krankheitsherde auch auf eine audere Art nicht durchgeführt werden kann, hat die Schließung der Schule unter gleichzeitiger Berichterstattung an die Bczirksschulbehörde, beziehungsweise an den Landesschulrat!), behufs nachträglicher Geneh¬ migung sogleich zu erfolgen. Die Schule ist vor ihrer Wiedereröffnung nach der Verordnung des k. k. Landesprüsidenten in Krain vom 24. August 1885, Nr. 7926, L. G. Bl. Nr. 11Z ordentlich zu desinficieren. " Mit Kdmchg. d. L. Sch. R. für Krain vom 15 April 1888, Z. 2720 L. Sch. R., L G. Bl. Nr. 10, wurde zufolge Erlasses des Herrn Ministers für Cultus und Unterricht vom 15. December 1887, Z. 17.580, verordnet, dass statt 632 III. Verordnungen d. L. Sch. R für Krain. 75. 76. Dir Desinfectionsmittel sind so zu verwahren, dass eine Ver¬ wechslung oder ein Missbrauch derselben nicht stattfinden kann und sie für Kinder nicht zugänglich sind. 7. ) Den Schülern ist das Betreten solcher Wohnungen, in welchen contagiöse Krankheiten herrschen, sowie jener Locale, in welchen an der¬ artigen Krankheiten Verstorbene aufgebart liegen, strengstens zn verbieten. 8. ) Die corporative Betheilignng der Schuljugend an Leichen¬ begängnissen der an einer contagiösen Krankheit Verstorbenen ist nicht zu gestatten. 9. ) Die Absätze 2, 3, 7 und 8 dieser Verordnung sind jährlich beim Beginn des Schuljahres und beim Auftreten einer epidemischen Krankheit in allen Schulclassen zu publicieren. 10. ) Vorliegende Verordnung findet auch auf Kleinkinder-Bcwahr- anstalten und Kindergärten Anwendung. 11. ) Neben dieser Verordnung bleiben die Bestimmungen für die ständigen Commissionen für die Gesundheitspflege in den Volks- und Bürgerschulen und für die ärztlichen Schulinspectionen vom 24. August 1877, L. G. Bl. Nr. 13 (Nr. 68 d. S.), in Kraft. Nr. 76. E. d. ß. Sch. K. für Krain vom 31. December 1886, Z. 2371/K. Sch. R-> betreffend die Dauer der Schulpflicht und des Besuches der Wieder Halima-schule in Städten und Märkten mit drei- und mchrclassigcn Schulen. An alle Bezirksschulrüthe. Anlässlich einer gestellten Anfrage, ob unter «Städte und Märkte» im K 17 des Landcsgesetzes vom 29. April 1873, L. G. Bl. Nr. 21 (Nr. 52 d. S.), nur die Städte und Märkte oder der ganze Schul¬ sprengel zu verstehen sei, und wie sich hienach die Dauer der Schulpflicht gestaltet, wird dem k. k. Bezirksschulrathe bedeutet, dass der Z 17 des der im Punkte 6, alinsa 2, obiger Verordnung bezogenen Desinfectionsvorschrift vom 24. August 1885, Z. 7926, L. G. Bl. Nr. 11, die auf Grund des Erlasses des h. k. k. Ministeriums des Innern vom 16. August 1887, Z. 20.662 sx 1886, von der k. k. Landesregierung für Krain mit der Kdmchg vom 31. August 1887, Z. 8729, im Landesgesetzblatte Jahrgang 1888 Nr. 6 (Nr. 78 d. S) verlautbarte Anleitung zum Desinfectionsverfahren bei ansteckenden Krankheiten zu gelten hat. 634 III. Verordnungen d. L. Sch. R. für Krain 76. 77. Landesgesetzes vom 29. April 1873, L. G. Bl. Nr. 2l (Nr. 52 d. S.), ausdrücklich und bestimmt die Orte bezeichnet, in welchen die Schul¬ pflicht bis zum vollendeten ^^Lebensjahre dauert, nämlich Städte^und MärÜ^ in deiiLn,4ich^d.rei.- und mehrclassige Schulen befinden, und dass im Hinblicke ans den übrigen Inhalt dieses Paragraphen in Verbindung mit den W 1 und 4 des Landesgesetzes vom 28. Februar 1874, L. G. Bl. Nr. 6 (Nr. 53 d. S.), jeder Zweifel darüber ausgeschlossen ist, dass für alle anderen Orte die Pflicht zum Besuche der Alltagsschulen bis zum vollendeten 12. Lebensjahre und zum Besuche der Wiederholungsschulc bis zum vollendeten 14. Lebensjahre zu dauern hat. Selbstverständlich aber kann den schulpflichtigen Kindern jener Orte, welche zu Schulgemeinden von Städten und Märkten mit drei- oder mehrclassigen Schulen gehören, über Wunsch der Eltern oder deren Stellvertreter nach zurückgelegtcm 12. Lebensjahre nicht verwehrt werden, die Alltagsschule noch weiter bis zum vollendeten 14. Lebensjahre zu besuchen, wodurch der Besuch der Wicderholnngsschnle für solche Kinder entfällt. Nr. 77. E. d. L. Sch. K. für Hrain vom 29. Juli 1887, Z. 1274/L. Sch. R-, betreffend die Nnbnieftnng an den Schulgärten. Der landwirtschaftliche Wanderlehrer hat in seinem Jahresberichte über den Stand der Schulgärten zu Ende März d. I. die Zweckmäßig¬ keit einer Regelung des Rechtsverhältnisses über die Nutznießung derselben anlässlich der diesfalls' vorgckommenen Zweifel betont. In dieser Beziehung wird bemerkt, dass nach tz 2 der in Aus¬ führung des tz 13 des Landesgesetzes vom 29. April 1873, L. G. Bl. Nr. 21 (Nr. 52 d. S.), erlassenen Ministerial-Verordnung vom 19. Juli 1875, Z. 2868, L. G. Bl. Nr. 22 (Nr. 30 d. S.), in Landgemeinden überall, wo es die Verhältnisse möglich machen, ein Schulgarten bestehen soll, dass sonach der Schulgarten einen Bestandtheil der Schule selbst bildet und dass, nachdem mit Rücksicht ans die Bestimmung des H 3 des Gesetzes vom 28. December 1884, L. G. Bl. Nr. 1 ex 1885 (Seite 456 d. S.), für sämmtlichc sachlichen Schnlerfordernisse, daher auch für jene des Schulgartens, die Schulgemeinde aufzukommen hat, auch 636 III. Verordnungen d. L. Sch. R. siir 51miu. 77. 78. nur dem Ortsschulrathe als Vertreter der Schulgemeinde über die Nutz¬ nießung des von der Schulgemeinde errichteten oder erhaltenen Schul¬ gartens die Verfügung zusteht. Hievon wird der k. k. Bezirksschulrath mit Beziehung auf den Erlass vom 3. Mai 1886, Z. 17/ zur entsprechenden Amtshandlung in Kenntnis gesetzt. Da sich die seit einigen Jahren übliche jährliche Berichterstattung über die Schulgärten von Seite der Schulleitungen an die Bezirksschnl- räthe als eine zweckmäßige Einrichtung in Bezug auf die ordentliche Pflege und Instandhaltung derselben erwiesen hat, so ist diese Uebung auch weiterhin aufrechtznerhalten. Nr. 78. Kdmchg. der k. lr. Landesregierung für Kram vom 3s. August 1887, Z. 8729, L. G. Dl. Ur. 6, womit eine Anleitung znrn DesinfectionSvcrfaheen bei ansteckenden Krankheiten ver¬ lautbart wird. 2 Auf Grund des Erlasses des hohen k. k. Ministeriums des Innern vom 16. August 1887, Z. 20.662 sx 1886, wird hiemit eine nach den Anträgen des obersten Sauitütsrathes ausgearbeitete Anleitung zum Desiufectionsverfahren bei ansteckenden Krankheiten verlautbart: I. KinLeiienbe Wernerkurrgen I. Zur wirksamen Verhinderung der Weiterverbreitung ansteckender Krankheiten ist nebst der gleichzeitigen Sorge für die Beschaffung reiner Luft, reinen Wassers, reinen Bodens und der peinlichsten Reinhaltung der Krankenstube, des Kraukeu und seiner Umgebung die umsichtigste Anwendung von Mitteln geboten, durch welche die Ansteckungsstoffe, die vom kranken Körper ausgehcn und, auf gesunde Menschen über¬ tragen, in denselben die gleiche Krankheit erzeugen, zerstört oder bis ' Mit diesem Erlasse wurde die Herstellung der noch abgehenden Schul¬ gärten ungeordnet. ? S. die Kdmchg. d. L. Sch. R. für Krain vom 16. September 1885, Z. 1520/L. Sch. R., betreffend die Hintanhaltung der Verbreitung ansteckender Krankheiten in den Schulen, sut> Nr. 75 d. S. 638 141. Verordnungen d. L. Sch. R. für Krain. 78. zur Unschädlichkeit verändert und, wo dies nicht angeht, wenigstens zeitweise unwirksam gemacht werden, bis sie an Orte gelangen, wo sie nicht weiter schaden können. Wesen der Jnfectionsstoffc. 2. Durch die Forschungen der neuesten Zeit sind die meisten der bisher näher bekannten Anstecknngsstoffe als pflanzliche, den Spaltpilzen angehörcnde Organismen nachgewiesen worden. Ob sogenannte ungeformte Fermente auch als Anstecknngsstoffe wirken, kann zur Zeit noch nicht als feststehend angesehen werden; immerhin darf aber auch auf Grund der Wahrnehmungen angenommen werden, dass die Mittel, durch welche die pflanzlichen Jnfcctionsstoffe vernichtet oder unwirksam gemacht werden, auch ausreichen, den ungeformtcn Fernrenten ihre Ansteckungsfühigkeit zu benehmen. Infektionsträger. 3. Die in den menschlichen Organismus gelangten und daselbst während des Verlaufes der Krankheit sich vermehrenden Jnfectiousstoffe (Coccen, Bakterien, Bacillen) verlassen mit den verschiedenen Absonderungs- flüssigkeitcn und Auswurfstoffen den Körper. Je nach den Organen, in welchen sie sich angesiedelt haben, werden sie bald in den Darm- entlcernngen (bei Cholera, Thphns, Ruhr), bald in den Secreten der Drusen und Schleimhäute (bei Diphtheritis, contagiöser Augenentzündnug, Puerperalfieber, Keuchhusten, Tuberkulose rc.), bald in dem Inhalte von Hauteruptionen und an Epidermisschuppen (Pocken, Masern, Scharlach, bei letzterem auch im Urine), in den Wund- und Geschwürflächen (bei Rothlauf, Milzbrand, Rotz) angetroffen. Verhalten der Jnfectionsstoffc. 4. Die an die Außenwelt gelangten Jnfectiousstoffe haften an dem Kranken und an allen Gegenständen, mit welchen er oder dessen Auswurfsstoffe in Berührung gekommen sind. Die Jnfectionspilze erhalten sich unter günstigen äußeren Umständen längere Zeit am Leben und behalten ihre Fähigkeit, sich zu entwickeln und zu vermehren. Letzteres gilt besonders für jene Spaltpilze, welche schon innerhalb des menschlichen Körpers, was wohl selten der Fall ist, oder nach ihren: Austritt ans demselben Dauerformen, sogenannte Sporen entwickeln, welche eine größere Widerstandsfähigkeit gegen äußere Einflüsse besitzen als die Lebensformen (Bakterien, Bacillen rc.), ans denen sie hervor¬ gegangen sind, und welche sich ans ihnen abermals entwickeln. 640 III. Verordnungen d. L. Sch R. für Krain. 78. Es wird daher die Unschädlichmachung, beziehungsweise Vernichtung der Jnfeetionsstoffe (Desinfection) so früh als immer möglich einzuleiten sein, um die Abtödtung der weniger widerstandsfähigen vegetativen Formen der Spaltpilze zu bewirken, bevor sich bei längerem Verzüge unter günstigen Verhältnissen Dauerformen — Sporen — gebildet haben, welche nicht nur ein länger anhaltendes und eingreifenderes Desinfections- verfahren zu ihrer Vernichtung erfordern, sondern auch, sobald ihre Träger cingetrocknet sind, als Staub mit der Luft verweht und fo der Einwirkung der Desinfectiousmittel schwer zugänglich gemacht werden. Infektionskrankheiten. 5. Die Krankheiten, gegen deren Verschleppung eine Desinfection zur Durchführung zu kommen hat, sind nachstehende: 1. ) Asiatische Cholera, 2. ) Pocken (Blattern), 3. ) Diphtheritis, 4. ) Fleck- und Rückfalltyphns, ü.) Darmtyphns, 6. ) epidemische Ruhr, 7. ) Scharlach, 8. ) Masern und Rötheln, 9. ) Rothlauf und accidentclle Wnndkraukheiten, 10. ) Milzbrand und Rotzkrankheit, 11. ) Wochenbettkrankheiten, 12. ) contagivse Angenentzündung, 13. ) Lungenschwindsucht und Stick- (Keuch-) Husten. Vcrfahrnngswcisc. 6. Die Desinfektionsmittel und das damit zu beobachtende Ver¬ fahren haben sich weniger nach der Art der ansteckenden Krankheit, als nach dem zu desinfieierenden Objecte zu richten. Es bleibt daher für dieselben Objecte bei den verschiedenen Infektionskrankheiten das gleiche. Dagegen wird der Umfang des Desinfectionsverfahrens und die Ausdehnung auf die verschiedenen Objecte, über welche sich dasselbe zu erstrecken hat, in jedem gegebenen Falle sowohl nach der Art der Krankheit wie auch nach den äußeren Umständen und Lebensverhältnisscn des 642 III. Verordnungen d. L. Sch. R. für Kram. 78. Erkrankten zu bemessen und daher von der Sanitätsbehörde, beziehungs¬ weise vom Amtsärzte, der die nöthigen Informationen vom behandelnden Arzte einzuholen hat, fallweise zu bestimmen sein. Im allgemeinen ist bei den unter 1 bis 7 angeführten Krankheiten die Desinfeetion im größeren Umfange und bei den sub I bis 4 an¬ geführten auch nachhaltiger durchzuführen, während bei den übrigen Krankheiten ein weniger ausgedehntes und nur auf die von dem Kranken unmittelbar benützten Gegenstände beschränktes Desinfectionsverfahren besonders in den Fällen als ausreichend erachtet werden darf, wenn nur ein Jnfectionskranker in dem zu desinficirenden Raume sich befindet und für die schleunige Entfernung und Unschädlichmachung aller An¬ steckungsstoffe, für ausgiebige und häufige Erneuerung der Luft des Krankenzimmers und dessen Reinhaltung gesorgt wurde. Der eingreifendsten Desinfeetion sind die Absondcrnngsflüssigkeiten und Auswnrfsstoffe des Kranken, welche als die Träger der Jnfections- stoffe bekannt sind, zu unterziehen. II. DesinfectionsrnitteL. 7. Als Desinfectionsmittel sind in Anwendung zu bringen: a) Das Verbrennen. Dasselbe darf nur bei wertlosen Gegen¬ ständen, Verbandstoffen und Aufwischfetzen, die mit dem Auswurfe, Stnhlentlecrnngen oder Erbrochenem stark verunreinigt sind, des¬ gleichen bei dem Kehricht, Bettstroh oder, im Falle die Partei hiezu die Einwilligung gibt, bei besonders besudelte» aber noch wertbaren Objecten angeordnet werden. U) Der strömende überhitzte Wasscrdampf in den hiezu eingerichteten Desinfeetionsapparaten und Desinsectionsanstalten. Da der strömende Wasserdampf eines der wirksamsten und ein bei sehr vielen Objecten, welche am häufigsten die Uebertragung und Verschleppung von Anstecknngsstoffen vermitteln, wie Kleider, Wäsche, Betten, wollene und wattierte Decken, Matrazen, selbst Papier und Bücher, ohne Schädigung des Materials anwendbares Desinfectionsmittel ist, so wird dahin zu wirken sein, dass in jeder größeren Stadt, aber auch in Krankenanstalten, Straf- und Arbeitshäusern u. dcrgl., solche nach Verhältnis des Bedarfes ein¬ gerichtete stationäre Desinsectionsanstalten errichtet werden. Zur gemeinsamen Benützung für kleinere Gemeinden würde sich die Beistellnng transportabler Apparate empfehlen. 644 III. Verordnungen d. L. Sch. R. für Kram. 78. Jnsolange derartige Apparate nicht zur Verfügung stehen, sind zur Noth jene Einrichtungen zu treffen, welche in der mit dem Ministerialerlasse vom 5. August 1886, Z. 14.067, hinaus- gegebcnen Cholera-Instruction, III. Desinfectionsvorschriften, an¬ gegeben wurden. Demnach ist als Nothbehelf ein geschlossener Behälter zu ver¬ wenden, in welchen die Objecte eingehängt oder auf einer Gitter- untcrlage aufgestellt werden. Der untere Boden ist mit einem Rohre zu versehen, iu welches der Dampf aus einem Dampfkessel eingeleitct wird. Der obere Theil des Behälters ist mit einem dicht schließenden Deckel zu versehen, der ein Dampfausströmungs¬ rohr enthält, welches jedoch nicht weiter sein darf, als jenes, durch das der Dampf einströmt. Die Zeitdauer, während welcher die Gegenstände der Wirkung des strömenden Dampfes ausznsetzcn sind, hängt von der leichteren oder schwereren Durchdringbarkeit der Objecte ab. Kleider müssen mindestens eine Stunde, dichtere Gegenstände, Polster, Matrazen mindestens zwei bis drei Stunden der Einwirkung des Dampfes ausgesetzt bleiben. Die dem Dampfkasten entnommenen Objecte sind hierauf der Lüftung auszusetzen und nach dem Trocknen ausznfolgen. Wo ein Dampfkessel nicht zur Verfügung steht, kann ein größerer Waschkessel oder eine Destillicrblase nach Abnahme des Helmes verwendet merden, über welchen ein Holzfass, das dicht an den Kessel anschließt, als Desinfectionsranm gestellt wird; der untere Fassboden ist durch einen Gittcrboden ersetzt. In den oberen Boden ist ein größeres Bohrloch zum Ausströmen des Dampfes angebracht, in welches ein Thermometer eingehängt werden kann, nm sich durch die Temperatur des entweichenden Dampfes, die bei 100 Grad Celsius liegen niuss, zu versichern, dass die Ansteckungsstoffc wirklich vernichtet werden. Ausdrücklich sei bemerkt, dass Pelzwcrk, Leder, geleimte Objecte die Behandlung mit strömendem Wasscrdampfe ohne Schädigung nicht vertragen. Die Anwendung heißer, trockener Luft (trockene Hitze) gibt keine genügende Gewähr für den Erfolg der Des- infection und schädigt insbesondere die aus thierischcn Stoffen erzeugten Gegenstände. u) Fünfproccntige C a r b o l s ü nrel ö s u n g, hergcstellt ans einem Theile krystallisicrter oder zerflossener, jedoch noch Cnrbol- sänrekrystalle enthaltender Carbolsänre durch sorgfältiges Umrührcn mit 18 Theilen warmen Wassers. 646 III. Verordnungen d. L. Sch. R. für Kram. 78. Diese Carbolsüurclösung findet wegen ihrer entwickelungs- hemmendcn und die vollständige Abtödtung der pflanzlichen Jn- fectionsstoffe herbeiführenden Wirkungen die vielseitigste Anwendung. Sie eignet sich zur Desinfection aller waschbaren Gegenstände, der Ledcrsachen, Holzgeräthe, aller vom Kranken kommenden Aus¬ wurfstoffe, der Closets u. s. w. Sie kann auch zur Erzeugung von Carbolnebel (Carbolsprah) in Krankenzimmern verwendet werden, zu welchem Zwecke man sich eines größeren Zerstänbungsapparates bedient. Die Carbolsäure ist giftig, im concentrierten Zustande ätzend, erfordert daher eine umsichtige Behandlung. Die im Handel vorkommende flüssige braungefärbte rohe Carbol¬ säure besitzt wegen ihres sehr wechselnden, meist geringen Gehaltes an reiner Carbolsäure einen fraglichen desinfectorischen Wert. Ihre Anwendung ist nur zur Bespulung der Anstandsortc, Reti- raden u. dergl. zulässig. ä) Sublimatlösung (Aetzsublimat, Quecksilberchlorid). Dieselbe wird durch Auflösen von einem Gramm Quecksilberchlorid in einem Liter destillierten Wassers bereitet. Quell- oder Brunnen¬ wasser eignet sich deshalb nicht zur Auflösung, weil es bei einem nur etwas erheblicheren Gehalte an kohlensaurem Kalke eine theil- weise oder vollständige Zersetzung des Quecksilberchlorids veranlasst und damit die desinfectorische Wirkung abschwächt. Der allgemeineren Verwendung des Sublimates steht ungeachtet der sehr energischen Wirkung dieses Mittels ans Bacterienculturen, Coccen und Sporen der Umstand entgegen, dass dasselbe durch sehr viele mineralische und organische Verbindungen zersetzt und dadurch unwirksam ge¬ macht wird, dass aber auch die aus dem Sublimate erzeugten Umsetzungsproducte ans den menschlichen Organismus gesundheits¬ schädlich wirken, weshalb die mit Sublimat desinficierten Gegen¬ stände nur dann eine weitere unbedenkliche Verwendung finden dürfen, wenn dieselben nach der Behandlung mit der Sublimat¬ lösung so nachdrücklich gereinigt werden, dass dabei die an ihnen haftenden Quecksilber-Verbindungen vollständig entfernt werden. Dieser Forderung lässt sich in vielen Fällen nicht genügen, so z. B. wird es geradezu unmöglich, aus Fußböden und porösen Wänden, die mit Sublimatlösnng desinficiert wurden, hinterher die Quecksilberverbindnngen vollständig zu entfernen und kann in solchen Fällen zu nachherigen Mercnrialerkranknngen Anlass ge¬ geben werden. 648 III. Verordnungen d. L. Sch. R. für Krain. 78. Aus diesen Gründen ist von der Anwendung des Sublimates als Desinfectionsmittel in allen Fällen abzusehen und an dessen Stelle Carbolsänre zu benützen, in welchen nicht die volle Gewähr vorhanden ist, dass die Manipulation mit diesem so heftigen Gifte unter Beobachtung aller Vorsicht von sachverständigen Personen vorgcnommen wird. Deshalb darf dessen Anwendung nur über besondere ärztliche Anordnung und unter persönlicher Leitung des Arztes erfolgen. s) Neben den vorstehenden, durch Experiment und Erfahrung als wirksam erprobten allgemeiner verwendbaren Desinfectionsmitteln sind noch zu erwähnen die sogenannten Räucherungen mittels Chlor, Bromdampf, schwefliger Säure rc., welche in früherer Zeit, solange die Natur der Jnfectionsstoffe nicht genauer erkannt und das Verhalten derselben zu den genannten Agentien nicht experimentell erforscht war, als sehr energische Desinsectionsmittel gerühmt wurden. Man hatte sich begnügt, den zu dcsinficierenden Raum und die zu desinficierenden Gegenstände der Einwirkung der vorgenannten Gase auszusetzen, ohne näher zu untersuchen, ob denn auch die quantitativen Verhältnisse und die Vorbedingungen, unter welchen dieselben die vernichtende Wirkung auf Jnfections¬ stoffe ausüben, erfüllt sind oder erfüllt werden können. Erst die in letzterer Zeit angestellten Versuche haben hierüber Aufschluss gegeben. Denselben zufolge sind Chlor und Brom aller¬ dings imstande, infolge ihrer energischen Wirkung auf organische Substanzen bei Gegenwart von Feuchtigkeit auch zerstörende Wir¬ kungen auf Jnfectionsstoffe zu üben, wenn sie in genügender Concentration zur Anwendung kommen. Zur Desinfection von Zimmerräumen und den in denselben befindlichen Gegenständen müsste der Lust mindestens I Völum- procent Chlor- oder Bromdampf beigemeugt sein, um die in derselben vorhandenen Ansteckungsstoffe in verlässlicher Weise zu zerstören. Demnach würde ein mittelgroßes Zimmer von etwa 100 Cubikmeter Luftraum ein Kubikmeter Chlorgas zur Des¬ infection erfordern. Um dieses Quantum Chlor zu entwickeln, wären 15 IcA- 20procentigcn Bleikalkes und 36 gewöhnlicher Salzsäure erforderlich. Abgesehen von der Schädigung, welche die der längeren Einwirkung des Chlors ausgesetzten Gegenstände erfahren, lassen sich solche Quantitäten der zur Chlorentwicktung erforderlichen Materialien ohne besondere Vorrichtungen und ohne 650 III. Verordnungen d. L. Sch. R. für Krain. 78. Sachkenntnis nicht bewältigen. Bei Verwendung kleinerer Mengen wird wohl die Zimmerluft den Chlorgeruch annehmen, derselbe bietet aber keine Gewähr für die stattgefundene desinfectorische Wirkung. Der Chlorkalk (Bleichkalk) im gepulverten Zustande oder in wässeriger Lösung wirkt im Contacte mit Jnfectionsstoffen allerdings auf letztere zerstörend, seiner allgemeinen Anwendung steht jedoch der Umstand hindernd entgegen, dass er in concentrierter Lösung, in der allein er verlässlich wirksam ist, die meisten der Desinfection bedürftigen Gegenstände schädiget, überdies selbst einer Zersetzung unterliegt und daher unwirksam wird. Für Brom gelten analoge Verhältnisse. Die schweflige Säure ist nach den neuesten experimentalen Untersuchungen als ein wenig und unsicher wirkendes Desinfections- mittel zu bezeichnen. Aus den vorstehend dargelegten Gründen ist daher von der Anwendung des Chlor, Brom und der schwefligen Säure in der Regel Umgang zu nehmen und kann nach denselben nur dann gegriffen werden, wenn die Durchführung der verlässlicheren Des- infectionsarten auf nicht behebbare Schwierigkeiten stößt. k) Verdünnte Lösungen der Netz- und kohlensauren Alkalien und insbesondere der Schmierseife (Kaliseife) im Verhältnisse von 1:1000 heben das Wachsthum von Sporen auf und besitzen demnach gleichfalls desinfectorische Wirkungen. Gegen deren An¬ wendung zu Desinfectionszwecken ist umsoweniger etwas einzu¬ wenden, weil sie zugleich als Reinigungsmittel vielfach geeignet sind und daher auch in dieser Richtung volle Beachtung verdienen. gh Netz kalk in gepulvertem Zustande, aber auch als Kalkmilch und allerdings schwächer als Kalkwasser, wirkt nach angestellten Ver¬ suchen mit Typhus- und Cholerabacillen und mit künstlich nach¬ gebildeten Choleradejectionen im Laufe weniger Stunden vernichtend auf Typhus- und Cholerakeime, und dürfte dessen Anwendung zu Desinfectionszwecken besonders in den Fällen in Betracht zu ziehen fein, in welchen vermöge der erschwerten Verkehrs- und Localverhältnisse die rasche Herbeischaffung und Verwendung der eingangs angeführten wirksamen Desinfectionsmittel auf Schwierig¬ keiten stößt. 652 III. Verordnungen d. L. Sch. R. für Kram. 78. III. Ausführung der: Aesinfection. Objcctc dcr Desinfektion. 8. Die Desinfektion ist sofort einzuleiten, wenn das Vorhanden¬ sein einer der vorbezeichneten Infektionskrankheiten zweifellos sichergestellt ist, und ist bis nach Ablauf der Krankheit fortzusetzen. Derselben sind die Personen und Gegenstände zu unterziehen, welche mit dem Kranken in Berührung gekommen und infolge dessen mit den Infektionsträgern, Auswurfstoffen rc. besudelt wurden oder verunreinigt sein könnten. Isolierung des Kranken. 9. Zur Vereinfachung des Desinfectionsverfahrens ist vor allem der Erkrankte in entsprechender Weise zu isolieren und ans dessen Um¬ gebung alles fern zn halten, was nicht zu dessen Pflege bcnöthigt wird. Insbesondere sind aus dem Krankenzimmer alle entbehrlichen Ein¬ richtungsstücke und Gegenstände, welche die Durchführung der Desinfektion erschweren oder umständlich machen, zn entfernen. Dies ist besonders für Krankenzimmer zu beobachten, in welchen an Cholera, Pocken, Fleck¬ oder Rückfalltyphus, Diphtheritis, Scharlach oder Ruhr erkrankte Personen untergebracht sind. Es ist unstatthaft, Möbel oder Gebrauchsgegenstände während der Krankheitsdauer aus dem Krankenraume zu schaffen; ergäbe sich hiezu eine dringende Veranlassung, so sind dieselben zuvor nach den gegebenen Vorschriften zu desinficieren. Desinfektion: n) der Kleider, Leib- und Bettwäsche. 10. Die vom Kranken unmittelbar vor der Erkrankung getragenen Kleider, benützten Wäfchstücke und Geräthe dürfen von anderen Personen nicht in Gebrauch genommen, sondern müssen vorerst der Desinfektion unterzogen werden. Die zuletzt getragenen waschbaren Kleidungsstücke, benützte Leib- und Bettwäsche, sowie die während dcr Erkrankungsdaner in Abgang kommenden Wäschestücke und Bettüberzüge sind bei den an Cholera, Pocken, Diphtheritis, Fleck- oder Rückfalltyphns, Ruhr, Milzbrand oder Rotz Erkrankten in einen mit fünfprocentiger Carbolsäurelösnng beschickten, im Krankenranmc bereitstehenden Behälter zu legen, in diesem ans dem Zimmer zu schaffen und nach mindestens zwölfstündigcr Einwirkung, wobei darauf zu achten ist, dass die sämmtlichen Wäschestücke von der Carbollösung durchtränkt bleiben, zur weiteren Reinigung zn übergeben. 654 III. Verordnungen d. L. Sch. R. für Krain. 78. Die nicht waschbaren Kleidungsstücke und sonstigen vom Kranken benützten Effecten, welche diese Behandlung nicht vertragen, sind mittelst Wasserdampf (Punkt 7 d) zu desiuficieren. Bei den übrigen im Punkte 5 angeführten Krankheiten ist es zulässig, die Leibeskleiduug, Leib- und Bettwäsche des Erkrankten in Kaliseifeulvsung eiuzuwcicheu, ehestens auszukochen und sodann auf gewöhnliche Art auszuwaschen. b) Gcbrauchsgegcnständc. Die während der Erkrankuugszeit zum Abwischen der Zimmer¬ einrichtung re. benützten Tücher sind je nach der Art der Krankheit ent¬ weder gleichfalls mit Carbollösuug oder niit Seifenlösung zu behandeln. Der Kehricht der Krankenstube, sowie die zum Aufwischen von Aus¬ wurfsstoffen verwendeten Lappen und beschmutzten Verbandstücke, wenn sie keinen Wert haben, sind zu verbrennen, desgleichen benütztes Bettstroh. o) Instrumente. Alle gebrauchten Instrumente und Utensilien sind, soweit es an¬ gängig ist, worüber der Arzt entscheidet, in Carbollösung zu legen und sodann zu reinigen. ck) Dcjcctc. Je nach der Art der Krankheit ist noch auf die Ausscheidung der Erkrankten besonders Bedacht zu nehmen. Bei Cholera ist das Erbrochene, der Stuhlgang und der Urin, bei allen Arten der thphösen Erkrankungen und bei der epidemischen Ruhr sind die Stuhlgänge, bei Scharlach, Diphtheritis, eventuell bei Rotz, der Auswurf, der Nasenschleim und der Urin in Gefäßen, welche zu einem Viertel mit Carbollösuug gefüllt sind, aufzufangen und sodann in den Abort zu schütten. Die entleerten Gefäße sind nach erfolgter Reinigung wieder für den weiteren Gebrauch mit Carbolsäurelösung zu begießen. a) Aborte. Die Kranken der vorbedachten Art sollen Aborte nicht benützen. Ist dies vor Feststellung der Krankheit oder auch nach derselben geschehen, so muss dem Gebrauche durch Gesunde eine stärkere Bespulung des Sitz¬ brettes und des Abtrittstrichters mit fünsproceutiger Carbolsäurelvsuug und die Abreibung des Sitzes mit in Carbolsäurelösung getränkten Lappen vornusgeheu. 656 III. Verordnungen d. L. Sch. R. für Krain. 78. Besondere Vorsichten je nach den Krankhcitsformcn. 11. Bei Pocken, Scharlach, Masern und Nötheln sind als Jnsectionsträger die Hautabgänge besonders zu beachten. Bei Milz¬ brand und bei den accid enteilen Wundkrankheiten beanspruchen die Verbandstoffe und in Anwendung gebrachte Instrumente, bei der c o n t a giö s e n A n g e n e n tzü n d n n g die Hand- und Taschentücher, die mit der Absonderung der Augen besudelt sein können, die Verbandstücke, die zum Abspülen der Augenlider benützten Schwämme und die Wasch¬ becken besondere Aufmerksamkeit. Beim Keuchhusten und bei der Lungenschwindsucht sind die Gegenstände, die mit dem Auswurfe aus den Respirationsorganeu beschmutzt werden oder in welchen derselbe aufgefangen wird, einer Desinfection mit Carbolsäurelösung nach Bedarf zu unterziehen. In Betreff der Wochenbettkrankheiten ist auf die genaue Beobachtung der in der Verordnung vom 4. Juni 1881, R. G. Bl. Nr. 54, enthaltenen Weisungen zu dringen. In Betreff der Cholera bleiben auch die in der Cholera- instructiou vom 5. August 1886, Z. 14.067, enthaltenen Desinfections- vorschriften aufrecht. Desinfection: n) des Genesenen. 12. Nach Ablauf der Krankheit müssen genesene Kranke, bevor sic. wieder mit Gesunden verkehren, sich in einem Seifcnbade, und falls der beschränkten Verhältnisse halber ein solches nicht verfügbar ist, durch Abwaschen des ganzen Körpers mit warmer Seifenlösung sorgfältig reinigen, darauf reine Wäsche und in der Krankheit nicht benützte oder desinficierte Kleider anlegen. Die Bade- und Waschwässer sind in den Abort zu gießen, die Wasch- und Badebehülter mit Carbolsäurelösung ausznwaschen; mit letzterer ist der Abortschlauch nachzuspülen. 1b) der Leichen. Die Leichen der an Cholera, Pocken, Diphtherie, Fleck- oder Rück¬ falltyphus, Ruhr, Milzbrand, Rotz Verstorbenen sind sofort nach Fest¬ stellung des Todes ungewaschen und, in mit fünfprocentiger Carbolsäure¬ lösung durchtränkte Tücher gehüllt, cinzusargen und thunlichst bald aus der Wohnung zu schaffen. Auf die ehethunlichste Entfernung der an anderen ansteckenden Krankheiten Verstorbenen ans dem Sterbehause ist hinzuwirken. Masern- 658 III. Verordnungen d. L. Sch. R. für Krain. 78. Scharlach-, Abdominaltyphus-Leichen sind, in mit Kaliseifen- oder Chlor- kalklösung durchtränkte Leichentücher eingehüllt, zu versargen. Eine Schau¬ stellung solcher Leichen ist überhaupt zu verbieten. Die zur Aufbahrung derselben benützten Geräthe und Paramente sind in gleicher Weise wie die im Krankenzimmer befindlichen Einrichtungsstücke der Desinfection zu unterziehen. v) der Effecten. Die im Verlauf der Krankheit verwendeten Betten, Matratzen, Kissen, Decken, Teppiche sind, wie die nicht waschbaren Bekleidungsstoffe, bei Cholera, Pocken, Diphtherie, Fleck- und Rückfalltyphus, Ruhr, Milz¬ brand, Rotz der Desinfection mit strömendem Wasserdampfe zwei bis drei Stunden lang (Punkt 7 lit. b) zu unterziehen. Bei den anderen Jnfectionskrankheiten kann an Stelle des strö¬ menden Wasserdampfes die Desinfection in trockener Hitze zugelassen werden. Zur Uebertragung der genannten Gegenstände in die Desinfections- anstalt sind trag- und sperrbare, mit dichtem Deckelverschlusse versehene Kisten am besten geeignet; in deren Ermanglung müssen die der Des¬ infection unterliegenden Gegenstände in mit sünfprocentiger Carbolsäure¬ lösung durchtränkte Tücher eingebunden zur Desinfection übergeben werden. Die Kisten und sonstigen hiebei verwendeten Transportmittel sind sofort nach ihrer Entleerung mit sünfprocentiger Carbolsäurelösung und hinterher mit Wasser zu reinigen. Desinfection des Krankenzimmers. 13. Nach Ablauf der Erkrankung ist die Desinfection auf das Krankenzimmer und dessen Einrichtung auszudehnen. War letzteres mit an Cholera, Pocken, Diphtheritis, Fleck- oder Rückfalltyphus, Scharlach erkrankten Personen belegt, so hat sich die Desinfection auf sämmtliche im Krankenzimmer vorhandene Einrichtungs¬ stücke zu erstrecken, wenngleich der Kranke mit denselben nicht in directe Berührung gekommen war. Bei den anderen im Punkt 5 angeführten Krankheiten kann unter Würdigung aller Verhältnisse die Desinfection auf jene Objecte beschränkt werden, welche mit dem Kranken und dessen Ausscheidungen in directer Berührung standen. Dccoricrungsstückc. In den Fällen, in welchen eine eingreifendere Desinfection geboten scheint, sind die waschbaren Decoriernngsstücke, Fenstervorhünge, Gardinen u. dergl. in Carbolsäurelösung oder in Kaliseifenlösnng einzuweichen und 660 III. Verordnungen d. L. Sch. R. für Krain. 78. hierauf in kochendes Wasser zu übertragen und der weiteren Reinigung zu unterziehen. Die nicht waschbaren, aber die Behandlung mit heißem Wasserdampfe vertragenden Gegenstände sind diesem auszusetzen. (Vgl. Punkt 7, lit. k.) Möbel. Mit Leder, Wachstuch u. dergl. überzogene Einrichtungsstücke, Ruhe¬ betten, Schlafsessel re., welche die Behandlung im strömenden Wasser¬ dampf nicht gestatten, sind mittels in Carbolsäurelösung eingetauchter Lappen oder Schwämme abzureiben und hierauf mit in Wasser genetzten, endlich mit trockenen Tüchern abzuwischen. Mit Sammt, Seide oder anderen wertvollen Ueberzügen versehene Möbel, sowie andere Einrichtungsstücke, welche das Scheuern mit Carbol- sänrelösnng oder mit Seifcnlösung nicht vertragen, sind, wenn zulässig, in einem abgeschlossenen Raume der Einwirkung von Carbolspray aus¬ zusetzen, jedenfalls mit trockenen Wollappcn abzuwischen und hierauf an einem vom Verkehre abgeschlossenen luftigen Orte — Schupfen, Boden¬ raum - — einer mehrtägigen Lüftung zu unterziehen. Gewöhnliche Einrichtungsstücke, Holz- und Metallgeräthe, Geschirre sind nut Carbolsäurelösung oder mit Seifenlösung zu behandeln. Thürcn, Fenster, Fußböden re. Nach Räumung des Krankenzimmers sind die Thüren, Fenster, Holzverkleidungen, Fußböden re. mit Carbolsäurelösung, die in vorhandene Risse und Fugen eingelassen wird, zu scheuern und dann mit Wasser, dem nach Bedarf Lauge beigemischt werden kann, gründlich zu reinigen. Mit Auswurfstoffen besudelte Wandflächen sind nach dem Durchfeuchten mit Carbolsäurelösung in entsprechender Ausdehnung abzukratzen. Das Abgekratzte ist ins Feuer zu werfen. Die zum Abwischen und Scheuern benützten Lappen und Schwämme sind zu verbrennen. Wo immer thunlich sind die Decken und Wände des Kranken¬ zimmers mit Kalk zu tünchen. Das in allen seinen Theilen desinficierte Krankenzimmer ist einer- längeren Lüftung, die auf mehrere Tage anszndehncn ist, wenn während des Krankhcitsverlanfes bedenklichere Umstände eingetretcn sind, ansznsetzen. 662 III. Verordnungen d. L. Sch. R. für Krain. 78. Lerhaltungsrcgcln für das Wartepersonalc. 14. Das Wartepersonale hat sich während des Dienstes im Krankenzimmer und die bei den Desinfectionsarbeiten beschäftigten Personen haben sich während dieser Thätigkeit des Essens, Trinkens, Rauchens zu enthalten. Ueberhaupt dürfen nur für den jeweiligen Bedarf des Kranken bestimmte Speisen und Getränke ins Krankenzimmer gebracht, Nahrungs¬ mittel und Getränke daselbst nicht vorräthig gehalten werden. Die bei der Krankenpflege und mit der Desinfection beschäftigten Personen sollen sich während ihrer Verwendung eines besonderen Anzuges oder mindestens eines anschließenden Ueberkleides bedienen, das sie beim Verlassen des Krankenzimmers und nach Beendigung ihrer Arbeit ab¬ zulegen haben. Ueberdies müssen sie sich die Hände mit verdünnter (zweiprocentiger) Carbolsäurelösung, ferner das Gesicht, den Kopf und die Barthaare sorgfältig mit Seifenwasser reinigen. Die Krankenwärter sind auch zu verhalten, ihre Hände mit Carbol¬ säurelösung und Seife jedesmal zu waschen, wenn sie bei der Pflege des Kranken beschmutzt wurden. Krankentransport. 15. Zum Transporte von Jnfectionskranken ist die Benützung öffentlicher Fuhrwerke unstatthaft. Zu diesem Zwecke müssen besondere Krankentransportwagen oder Tragbahren verfügbar gehalten werden. Dieselben sind derart herzustellen, dass ihre Reinigung und Des¬ infection ohne Umständlichkeit leicht und gründlich bewirkt werden kann. Jnfectcn als Jnfectionsträgcr. 16. Einen besonders beachtenswerten Factor für die Verschleppung der Jnfectionskrankheiten bilden die Jnfecten, insbesondere die Fliegen. Dieselben sind vom Kranken und dem Krankenraume thunlichst abzuhalten, und ist deren Vertilgung anzustreben. Das Verweilen von Hausthieren im Krankenzimmer ist nicht zu dulden. Die vorstehenden Weisungen sind nicht in der Voraussetzung ge¬ geben, dass dieselben allerorts unter allen Umständen und Verhältnissen unabänderlich ausführbar wären. Sie sind zu befolgen in allen Fällen, wo die Vorbedingungen ihrer Durchführbarkeit vorhanden sind; wo 664 III. Verordnungen d. L. Sch R. für Kram. 78. 79. dagegen diese infolge der socialen und Hygienen Nothlage der Betroffenen fehlen, haben sie als Fingerzeig zn dienen, welche Punkte eine erfolg¬ reiche Prophylaxe treffen muss, und ist es die Pflicht der Epidemie-Aerzte, mit aller Umsicht all das im Sinne der gegebenen Weisungen anznordueu, was nach den obwaltenden Verhältnissen geboten und durchführbar erscheint, wobei sie mit Berufung auf die Bestimmungen des Gesetzes vom 30. April 1870, R. G. Bl. Nr. 68, Z 4, lit. a, die Mitwirkung der betreffenden Gemeinden in Anspruch zu nehmen haben. Ergeben sich Erkrankungen in Schulen, Herbergen, Asylen, Deten- tions- und Strafanstalten, bei welchen nach den vorstehenden Weisungen eine Desinfection erforderlich ist, so sind im Sinne derselben unter Würdigung der Verhältnisse des Falles die entsprechenden Anordnungen zu treffen, wobei vor allem ans die ausgiebigste Lüftung und gründ¬ lichste Reinigung der Localität, in welcher der Kranke verweilt hat, zu dringen ist. Eine besondere Aufmerksamkeit ist auch dem Gesundheits¬ zustände der mit dem Jnfectionskranken in Verkehr gekommenen Genossen zu widmen. Nr. 79. E. d. L. Sch. N. für Kram vom 27. Grtober 1887, Z. 1943/K. Sch. R-, bctrcsscud die subsidiarische Erthciluna des katholischen RelinivuSuntcrrichteS au de» öffent- lichcn Volksschulen durch weltliche Lehrkräfte. An alle Bezirksschulräthe. Anlässlich eines vorgekommenen Falles, in welchem seitens eines Bezirksschulrathcs ein Lehrer und Schulleiter ohne Zustimmung der Kirchcn- behörde mit der subsidiarischen Erthcilung des katholischen Religions¬ unterrichtes betraut worden ist, findet sich der k. k. Landesschulrath be¬ stimmt, dem k. k. Bezirksschulräthe die Bestimmungen bezüglich des in ähnlichen Fällen zu beobachtenden Vorganges in Erinnerung zu bringen. Da nach Z 5, alinsa 1, des Reichs-Volksschulgcsetzes der Religions¬ unterricht durch die betreffenden Kirchenbehörden zu besorgen ist, ist in allen Fällen, in denen, wie bei Ncnerrichtungen von Volksschulen, Ab¬ leben des Seelsorgers die Nothwcndigkeit für die Ertheilnng dieses Unter¬ richtes Vorsorge zn treffen eintritt, sich an das betreffende Decanatsamt mit dem Ersuchen zu wenden, wegen ordnungsmäßiger Ertheilnng des Religionsunterrichtes das Erforderliche zu verfügen. 606 III. Verordnungen d. L. Sch. R. für Kram. 79. 80. Sollte sich hiebei die Ertheilung des Religionsunterrichtes durch Geistliche aus irgend einem Grunde als nicht möglich Herausstellen, so ist die kirchliche Behörde unter Namhaftmachung einer weltlichen Lehr¬ kraft, welche die Befähigung zur subsidiarischen Ertheilung des katholi¬ schen Religionsunterrichtes nachweist, im Sinne des Z 5, ulinea 6, des Reichs-Volksschnlgesetzes um die Zustimmung anzugehen, dass bis auf weiteres diese weltliche Lehrkraft mit der subsidiarischen Ertheilung des katholischen Religionsunterrichtes an der betreffenden Schule betraut werde. Was endlich die Bewilligung von Remunerationen für jene welt¬ lichen Lehrkräfte, die den katholischen Religionsunterricht aushilfsweise ertheileu, anbclaugt, so sind in jedem einzelnen Falle unter Vorlage des bezüglichen Actes unter Angabe der an der betreffenden Volksschule auf den Religionsunterricht entfallenden wöchentlichen Unterrichtsstunden und der Zeit, von welcher an und bis zu welcher der weltliche Lehrer diesen Unterricht besorgte, die geeigneten Anträge anher zu stellen. * Nr. 80. E. d. L. Sch. R. für Kram vom 18. September 1888, Z. 1836/L. Sch. K., betreffend die Herausgabe der neuen Lehrpläne für die verschiedenen Kategorien der allgemeine» Volksschulen. An alle Bezirksschnlräthe. In der zur Durchführung des Gesetzes vom 2. Mai 1883, R. G. Bl. Nr. 53 (Nr. 4 d. S.'), durch welches einige Aenderungen des R. V. G. vom 14. Mai 1869 herbeigeführt wurden, erlassenen Ministerial-Verordnnug vom 8. Juni 1883, Z. 10.618 iNr. 5 d. S.), wurde eine Revision der bishin giltigcn Lehrpläne für die verschiedenen Kategorien der allgemeinen Volksschulen ungeordnet. Demgemäß wurden die bisherigen ans Grund der mit dem Ministerial-Erlasse vom 18. Mai 1874, Z. 6549, veröffentlichten Normal-Lehrpläne zusammcngestellten und mit h. ä. Verordnung vom 19. December 1874, Z. 2764/L.Sch.R., vom 1. Februar 1875 au iu > Bezüglich der Remunerierung der mit der subsidiarischen Ertheilung des katholischen Religionsunterrichtes betrauten weltlichen Lehrkräfte s. 8 7 des Gesetzes vom 5. December 1889, L G. Bl Nr. 22, Nr. 59 d. S. 668 IN. Verordnungen d. L. Sch. R. für Krain. 80. Wirksamkeit getretenen Lehrpläne kür die (8) verschiedenen Kategorien der hierländischen allgemeinen Volksschulen, wozu als Ergänzung der mit h. ä. Erlasse vom 19. März 1879, Z. 119/L. Sch. R., veröffentlichte «Lehrgang für den Unterricht an den Volksschulen in Krain - getreten ist, einer Revision unterzogen und die neuen Lehrpläne nach ihrer Genehmi¬ gung durch die Verordnung des k. k. Landesschulrathes für Krain vom 25. September 1886, Z. 2439/L.Sch.R. ox 1884, für 13 Kategorien von Volksschulen zunächst in deutscher Sprache in Druck gelegt. Diese Kategorien beziehen sich auf (l.uud 2.) ungetheilte und getheilte einclassige Volksschulen, (3. und 4.) ungetheilte und getheilte zweiclassige Volksschulen, (5. und 6.) dreiclassige V. Sch. mit ganz- und halbtägigem Unterrichte, (7. und 8.) vierclassige V. Sch. mit obligatem und nicht obligatem Unter¬ richte in der zweiten Landessprache, (9.und 1<>.) fünfclassigc Volksschulen mit derselben Einrichtung wie die vierclassigcn, (11., 12., 13.) sechs-, sieben- und achtclassige Volksschulen mit obligatem Unterrichte in der deutschen Sprache. Hievon erhält der k. k. Bezirksschulrath . . . Exemplare zur Ver- theiluug an die betreffenden Schulleitungen und Ortsschulräthe mit dem Beifügen, dass diese Lehrpläne mit Beginn des Schuljahres 1888/89 in Wirksamkeit zu treten haben, der «Lehrgang» vom 19. März 1879, Z. 119/L. Sch. R., betreffend die Behandlung des Unterrichtes, aber sinn¬ gemäß in weiterer Verwendung verbleibt. Behufs Sicherung der Durchführung des in der obcitierten Ministerial-Verordnnng vom 8. Juni 1883, Z. 10.618, Art. I, Punkt 3 (Nr. 5 d. S.), ausgesprochenen Grundsatzes, dass bei der Auswahl des Lehrstoffes aus den Realien auf allen Unterrichtsstnfen zunächst das gewöhnliche Maß der Fassungskraft und der normalen Lebensverhältnisse der Schüler sorgfältig zu berücksichtigen sind, wurde mit dem Miuisterial- Erlasse vom 10. November 1884 aä Z. 20.691 im Sinne des 63 der Sch. u. U. O. vom 20. August 1870, Z. 7648 (Nr. 12 d. S.), und der Ministerial-Verordnnng vom 18. Mai 1874, Z. 6549, Punkt 2, angeordnet, dass mit Rücksicht auf die revidierten Lehrpläne die Bezirks- schulinspcctorcn mit tüchtigen und erfahrenen Volksschnlleitern über die Auswahl und Verthcilung des Lehrstoffes aus den Realien auf die einzelnen Classen und Abthcilungcn der verschiedenen Kategorien der all¬ gemeinen Volksschulen des Schulbezirkes besondere Confereuzen zu halten haben. Die Ergebnisse dieser Vorberathuugcn haben einen Gegenstand 670 III. Verordnungen d. L. Sch. R. für Kram. 80. eingehender Verhandlung in der Bezirks-Lehrerconfereuz zu bilden, und die betreffenden Anträge sind von der Bezirksschulbehörde unter Beifügung ihres Gutachtens der Laudesschulbehörde zur Genehmigung vorzulegen. Die einzelnen naturgeschichtlichen Objecte, die Instrumente und Naturerscheinungen, der geographische Lehrstoff und die einzelnen ab¬ geschlossenen Geschichtsbilder, welche in den verschiedenen Clasfen und Abtheilungen Gegenstand des Unterrichtes sein sollen, sind mit sorgfältiger Berücksichtigung der Aufgabe der allgemeinen Volksschulen, der Stufen, auf welchen die Schulen mit Rücksicht auf die Zahl ihrer Clasfen und der Gruppierung der Schiller stehen, auf das gewöhnliche Maß der Fassungskraft der Schüler und auf die normalen Lebeusverhältuisse des Schulbezirkes zu wählen. — (In der Wahl der naturgeschichtlichen Objecte wird es Hierlands in den einzelnen Schulbezirken nur bezüglich der Cultnrpslanzen und Mineralien einige Unterschiede geben.) Wenn auch die sichere Bürgschaft des günstigen Erfolges hierin jederzeit der Einsicht und dem Takte der Lehrer selbst Vorbehalten bleiben wird, so ist doch schon bei dieser Auswahl das für jede Schule geltende Grundprincip der Erziehungslehre festzuhalten, dass es die Aufgabe des Unterrichtes ist, alle geistigen Fähigkeiten der Kinder anzuregen und die lebensfreudige Entwicklung des Gemüthes zu fördern, aber auch eben deshalb in den realistischen, insbesondere geschichtlichen Gegenständen auf das sorgfältigste alles zu vermeiden, was, wenngleich wissenschaftlich feststehend und wertvoll für Forschung und Lehre, doch in der Volks¬ schule nur geeignet ist, die kindlichen Begriffe zu verwirren und die Grundlagen der in der Schule heranzubildendeu religiösen Ueberzeugung oder ihrer Anhänglichkeit und Liebe zum gemeinsamen Baterlande unsicher und schwankend werden zu lassen. Hiebei ist insbesondere zu berücksichtigen, dass zur Aneignung des Lehrstoffes aus den Realien der häusliche Fleiß der Kinder nicht in Anspruch genommen werden darf, sondern dass durch häufige Wiederholungen im Laufe des Schuljahres, und zwar auch des in den vorhergehenden Schuljahren abgehandelten Lehrstoffes, ein, wenn¬ gleich nicht umfangreiches, aber sicheres, im praktischen Leben verwert¬ bares Wissen durch den Schulunterricht gewonnen werden muss. Die für die einzelnen Schulbezirke zu treffenden Durchführungs¬ bestimmungen werden eine Ergänzung der Lehrpläne zu bilden haben, zu deren genauer Einhaltung jeder Lehrer verpflichtet ist. Den Bezirks-Lehrerconferenzen und den Schulaufsichtsorganen steht es jederzeit frei, nach Maßgabe der gewonnenen Erfahrungen Abänderungs¬ anträge, betreffend die Lehrpläne und die erwähnten Durchführungs¬ bestimmungen, an die vorgesetzte Landesschulbehörde zu richten. 672 III. Verordnungen d. L. Sch R. für Kram. 80. Zn dcn Lehrplänen wird im allgemeinen noch Folgendes bemerkt: 1. ) Die Lehrpläne setzen für jede Kategorie der Volksschulen das fesi, was als das höchste n o r m a le Maß von der betreffenden Schule gefordert und erreicht werden kann, ohne dass ein vollkommenes Ent¬ sprechen gefordert werden könnte, da die Erreichung des lehrplanmäßig vorgestcckten Zieles von dem Schülermateriale, der Zahl der Schüler nnd der Regelmäßigkeit des Schulbesuches abhängig ist und durch die Individualität des Lehrers wesentlich beeinflusst wird. 2. ) Als die wichtigsten Gegenstände sind nächst der Religionslehre das Lesen, Schreiben (Unterrichtssprache) und das Rechnen anzusehen; daher ist die Einhaltung des Lehrplanes in diesen Gegenständen unbedingt anzustreben. — Bezüglich der Unterrichtssprache unterscheiden sich die revidierten Lehrpläne von den bisherigen insofern wesentlich, als der bisher nur nebenbei erwähnte Anschauungsunterricht in den ersten zwei Schuljahren besonders hervortritt. Beim Anschauungsunterrichte soll sich nämlich der Gesichtskreis des Kindes erweitern, der Umfang seines Wort- und Begriffschatzes vergrößern und dasselbe an eine lautreine und deutliche Aussprache gewöhnt werden. Es soll dieser Unterricht auch auf den realistischen vorbereiten. Die Anforderungen ini Lesen, in der Sprachlehre und im Auf¬ sätze erscheinen in den Lehrplänen überall gesondert, damit der Lehrer stets wisse, was zu erreichen er in jedem Jahre und in jeder Classe anstrebcn soll. Aus der Sprachlehre könnten dieselben vielleicht als zu hoch erscheinen, namentlich an den ein-, zwei- nnd dreiclassigen Volks¬ schulen; aber man kann sich auch an solchen nicht mit dem einfachen Satze begnügen. Der Umfang, in welchem derselbe Lehrstoff an den verschiedenen Kategorien der allgemeinen Volksschulen behandelt werden kann, wird vielfach von den Verhältnissen abhängig erscheinen. 3. ) Der Unterricht an den Volksschulen soll sich möglichst in eonccntrischen Kreisen bewegen; daher z. B. beim naturgeschichtlichen und geographischen Unterrichte in den ersten Schuljahren die Anforderung gestellt wird, dass derselbe in dem übrigen Unterrichte vorbereitet werde. 4. ) Der geographische Unterricht soll nach dem Grundsätze ertheilt werden, dass der Schüler vom Bekannten zum Unbekannten schreite. Erst wenn er seinen Hcimatsort genau kennt und sich in demselben zn orientieren gelernt hat; wenn er kennen gelernt hat, wie derselbe graphisch ans der Tafel dargestellt werden kann, wird er imstande sein, seine geographischen Kenntnisse mit Erfolg zu erweitern nnd sich auf der Landkarte zu orientieren. Und da das Heimatland und die Kenntnis desselben für den Schüler das meiste Interesse hat nnd von wesentlicher 674 III. Verordnungen d. L. Sch. R. für Kram. 80. 81. praktischer Bedeutung ist, so wurden auch die Anforderungen in diesem Punkte am genauesten specificiert. 5. ) Das Turnen hat au ein- und zweiclassigen Volksschulen geringere Bedeutung und könnte sich auf Frei- und Ordnungsübungen und Turnspiele beschränken. 6. ) Für drei- und mehrclassige Volksschulen, au welchen obligater Unterricht in der zweiten Landessprache (also an slovenischen in der deutschen) ertheilt wird, wurde der Grundsatz angenommen, dass dieser Unterricht erst vom dritten Schuljahre an, rcfp. an vier- und mehrelassigen Schulen von der dritten Classe an ertheilt werde. An drciclassigen Schulen, an welchen in der ersten und zweiten Classe der Halbtagsunterricht eingeführt ist, wurde bei der geringen Aussicht des Erfolges von dem obligaten deutschen Sprachunterrichte abgesehen. Der Unterricht in der zweiten Landessprache soll jedoch ein möglichst praktischer sein. Der Schüler soll sich einen thunlichst großen Wort- und Phrasenvorrath erwerben, um sich in derselben nach Bedarf verständigen zu können. Die grammatische Schulung findet schon in der Muttersprache statt, daher ist nur das Nothwendigste ans der Theorie zu behandeln, dagegen sind fleißig Sprech- und Memoricrübnngen vor¬ zunehmen. Indem der k. k. Bezirksschulrath hievon zur Wissenschaft und weiteren Veranlassung in Kenntnis gesetzt wird, wird derselbe anfgefordert, davon auch dem k. k. Bezirksschulinspcctor, beziehungsweise den Schul¬ leitungen des Bezirkes, die erforderliche Mittheilung zu machen. Nr. 81. E. d. Sch. R. für Kram vom 24. Wni 1889, ^8W/K.Sch.R., betreffend die Ertheilung von Urlauben an Oberlehrer und Leiter mchrclassiger Volksschulen. An alle Bezirksschulräthe in Kram und an den Stadtschulrath in Laibach Aus Anlass vorgekommcner Fälle, dass sich Oberlehrer als Leiter einer mehrelassigen Volksschule mit Beziehung auf § 31 der Sch. n. U. O. vom 20. August 1870, Z. 7648 (Nr. 12 d. S.), selbst einen Urlaub ertheiltcn und diese Beurlaubung dem k. k. Bczirksschulrathe lediglich nur zur Anzeige brachten, wird dem k. k. Bczirksschulrathe (Stadtschnlrathe) 076 III. Verordnungen d. L. Sch. R. für Krain. 81. 82. zur Verständigung der betreffenden Schulleitungen im Wege der Orts- schnlräthe zur Darnachnchtung eröffnet, dass im Sinne des obeitierten 8 31 zur Ertheilung eines Urlaubes bis zu drei Tagen der unmittel¬ bare Vorgesetzte berufen erscheint, somit rücksichtlich der Oberlehrer als Schulleiter nur die Ortsschnlbehörde (der Stadtschulrath) als zur Er¬ theilung eines solchen Urlaubes berechtiget anzuschen ist. Nr. 82. G. d. L. Sch. K. für Krain vam 1. September 1890, Z. 1256/L. Sch. K., betreffend den Bezug von Armenbüchern aus dem Verlage von F. Tempsky in Prag.» An alle Bezirksschulräthe in Krain und an den Stadtschulrath in Laibach. Auf Grund der mit dem Ministerial-Erlasse vom 15. Mai l. I., Z. 6103, gerichtet an den k. k. Landesschulrat!) für Böhmen, genehmigten Einrichtung, betreffend die Vertheilnng der Armenbücher für Volksschulen aus dem Verlage der Buchhandlung F. Tempsky in Prag, wird behufs der staatlichen Controls dem k. k. Bezirksschulräthe (Stadtschulrathe) zur Darnachachtnng und entsprechender weiteren Veranlassung Nachstehendes eröffnet: Die Verlagshandlung F. Tempsky gewährt, wie bisher, für arme Schüler jener Volksschulen, an welchen Schulbücher ihres Verlages im Gebrauche stehen, Freiexemplare (im Ausmaße von 10 °/y der zum Ver¬ kaufe gelangten Bücher). Behufs Ermittelung der Zahl der zu liefernden Freiexemplare wird jedem znm Verkauf gelangenden Schulbuche ein Coupon beigeheftet, worauf dessen Bestimmung genau bezeichnet ist. Die Leitungen jener Schulen, an welchen Schulbücher Tcmpsky- schen Verlags bcini Unterrichte verwendet werden, sind fortan verhalten, die Coupons der von den Schülern der betreffenden Schule gekauften Exemplare zu sammeln, dieselben bis gegen das Ende des Solarjahres aufznbewahren und in der zweiten Hälfte des Monates December mittelst Berichtes unter Angabe der Zahl der gesammelten Scheine an den vor¬ gesetzten Bezirksschulrat!) (Stadtschulrath) einzusenden. ' S. auch Nr. 83 d. S. 678 III. Verordnungen d. L. Sch. R. sur Krain. 82. 83. Von diesem sind sodann alle übermittelten Scheine der Schul¬ leitungen Ende Jänner eines jeden Jahres an die Berlagshandlung F. Tempsky in Prag zn senden, welche die ans die Zahl der Coupons im Ausmaße von 10 "/§ entsallenden Freiexemplare der betreffenden Schulbücher portofrei an die k. k. Bczirksschulbehvrde abliefern wird. Die Verthcilung dieser Freiexemplare obliegt der Bezirksschulbehörde, wobei aber nicht einfach die Zahl der abgclicfertcn Scheine, sondern die relativ größere oder kleinere Zahl armer Schulkinder zu berücksichtigen ist. Die Gebarung mit diesen Armenbüchern an den einzelnen Schulen ist entsprechend zu überwachen. Jährlich gegen Ende März ist über die Zahl der im abgelaufencn Jahre von den Schulleitungen des Bezirkes cingescndeten Coupons, sowie der von der Berlagshandlung Tempsky abgelieferten Freiexemplare und über die Art der verfügten Verwendung derselben ein summarischer Bericht anher zu erstatten. Nr. 83. E. d. L. Sch. K. für Krain vom 1. Mai 1892, Z. 519/ß Sch. K., bltrcffcnd den Bezug von Armenbüchcrn ous dem Verlage von Ig. v. Mcinmagr L Fed. Bamberg in Laibach. An alle Bezirksschulräthe in Krain und an den Stadtschulrath in Laibach. Im Nachhange zum hierortigen Erlasse vom 1. September 1890, Z. 1256/L. Sch. R. (Nr. 82 d. S.), wird dem k. k. Bezirksschulräthe (Stadtschnlrathe) hiemit eröffnet, dass vom Schuljahre 1892/93 au auch die von der Verlagsbuchhandlung Jg. v. Kleinmayr L Fed. Bamberg in Laibach gewährten Freiexemplare der in diesem Verlage erscheinenden Schulbücher in gleicher Weise abgegeben werden, wie dies bei der Buch¬ handlung Tempsky in Prag schon gegenwärtig der Fall ist. Es werden demnach die Leitungen jener Schulen, an welchen Schulbücher des Verlags Jg. v. Kleinmayr & Fed. Bamberg in Laibach verwendet werden, hiemit verhalten, die Coupons der von den Schülern der betreffenden Schule gekauften Exemplare in gleicher Weise zu sammeln, dieselben bis gegen Ende des Solarjahres aufzubewahren und in der zweiten Hälfte des Decembers mittelst Berichtes, unter Angabe der Zahl der gesammelten Scheine, an den vorgesetzten Bezirksschulrat!) (Stadt¬ schulrath) einzusendeu. 680 III. Verordnungen d. L. Sch. R. für Krain. 83. 84. Von diesem sind sodnim alle übermittelten Scheine der Schul¬ leitungen Ende Jänner eines jeden Jahres an die Verlagsbuchhandlung Jg. v. Kleinmahr & Fed. Bamberg in Laibach zu senden, welche die auf die Zahl der Coupons Procentmäßig entfallenden Freiexemplare der betreffenden k. k. Bezirksschulbehörde abliefern wird. Die Vertheilung dieser Freiexemplare obliegt in gleicher Weise der Bezirksschulbchörde, welche nicht einfach die Zahl der abgelieferteu Scheine, sondern die relativ größere oder kleinere Zahl armer Schul¬ kinder berücksichtigen wird. Die Gebarung mit diesen Armenbüchern an den einzelnen Schulen ist entsprechend zu überwachen. Jährlich gegen Ende März ist über die Zahl der im abgelanfenen Jahre von den Schulleitungen des Bezirkes eingesendeten Coupons, sowie der von den beiden Verlagshandlungen abgelieferteu Freiexemplare und über die Art der Verwendung derselben ein summarischer Bericht anher zu erstatten. Schließlich wird in Erinnerung gebracht, dass der unmittel¬ bare Verkehr der Schulleitungen mit der Buchhandlung bezüglich der Freiexemplare unstatthaft und durch den hohen Ministerial-Erlass vom 29. Mai 1890, Z. 10.731 (M. V. Bl. Nr. 36; bei Nr. 35 d. S.) aus¬ drücklich verboten ist. Nr. 84. E. d. L. Sch. K. für Krain vom 28. Mai 1892, Z 808/K. Sch.M. betreffend den Beginn des Unterrichtes an den allgemeinen Volksschulen in den Winter- rnonatcn und den Unterricht in den weiblichen Handarbeiten. An alle Bczirksschnlräthe in Krain nnd an den Stadtschulrat!) in Laibach. In der Sitzung des Landessauitätsrathes vom 15. Februar l I. wurde unter Zustimmung der Mitglieder des genannten Fachrathes her- vorgehobeu, dass die Mädchen au den untersten Classen der Volksschule mit Handarbeit überbürdet sind, was auf das Sehvermögen derselben sehr nachtheilig ciuwirke.^ ' S. den M. E. vom 26. November 1878, Z. 15.213, betreffend Weisungen gegen das Ueberhandnehmcn der Kurzsichtigkeit unter der Schuljugend, sub Nr. 36 d. S. 682 III. Verordnungen d. L. Sch. R. für Kraiu. 84. 85. In derselben Sitzung wurde auch der Antrag gestellt und ein¬ stimmig angenommen, dahin zn wirken, dass künftighin in der Winters¬ zeit der Schulunterricht in den untersten Massen der Volksschulen anstatt um 8 Uhr erst um 9 Uhr beginne, da das zu frühe Wecken der Kinder aus dem Schlafe, die oft mangelnde Zeit zum Frühstücken, die herrschende Dunkelheit in den Schulen, endlich die in der Regel größere Kälte in den ersten Morgenstunden sowohl auf die körperliche Entwicklung der Kinder als auch bei der in den Morgenstunden noch herrschenden Dämmerung auf deren Augen einen schädlichen Einfluss haben. Infolge Note der k. k. Landesregierung vom 16. April l. I., Z. 4685, wird der k. k. Bezirksschulrat!) (Stadtschulrath) darauf zur entsprechenden Veranlassung mit dem Beifügen aufmerksam gemacht, dass der Unterricht in den weiblichen Handarbeiten nach den bestehenden Lehrplänen von der untersten Masse der Volksschule (erstes Schuljahr) ohnehin ausgeschlossen ist? Nr. 85. Kdmchg. der lr. lr. Landesregierung für Kram vom 17. Jänner 1894, Z. 991, ctrcffcnd die Verpflichtung zur Erstattung der Anzeige über das Auftreten ansteckender Krankheiten. Der Weitervcrbreitnng ansteckender Krankheiten kann nur dann mit Erfolg entgcgengetreten werden, wenn die zur Handhabung der Sanitätspolizei berufenen Behörden und Organe von dem Auftreten solcher Krankheiten rechtzeitig Kenntnis erlangen, weil es nur dann möglich ist, derartige Krankheiten im Keime zu unterdrücken und eine Verschleppung derselben zu verhüten. Um die in verschiedenen Erlässen der Landesregierung und der Politischen Behörden erster Instanz bereits zum Ausdrucke gebrachte Verpflichtung zur Anzeige über das Auftreten solcher Krankheiten ein¬ heitlich zn regeln, wird verordnet, wie folgt: ' Mit dem E. d. L. Sch. R. für Kram vom 15. September 1892, Z. 2010 L.Sch.R., wurde die in dem Normallehrplane für fünfclafsige Volksschulen in der ersten Classe für die weiblichen Handarbeiten angesetzte eine wöchentliche Unter¬ richtsstunde gestrichen. 684 III. Verordnungen d. L. Sch. R. für Kram. 85. Benennung der Krankheiten, deren Auftreten zur Anzeige verpflichtet. Z I. Als Krankheiten, welche vermöge der Ansteckungsgefahr die Anzeigepflicht begründen, sind folgende zu betrachte»: 1. ) Cholera. 2. ) Ruhr. 3. ) Unterleibstyphus. 4. ) Flecktyphus. b.) Genickstarre (insninAÜtis osrspnospinulis). 6. ) Blattern. 7. ) Scharlach. 8. ) Masern. 9. ) Rötheln. 10. ) Epidemischer Frieselausschlag (Lliliuriu). 11. ) Diphtheritis. 12. ) Häutige Bräune. 13. ) Keuchhusten. 14. ) Contagiöse sog. ägyptische Augenentzündung (UraoironU. 15. ) Die durch Uebertragung von Thieren auf Menschen entstandenen Krankheiten, als Wuth, Rotz und Milzbrand. Inhalt der Anzeige und an wen dieselbe zu erstatten ist. Z 2. Jeder Fall einer Erkrankung an einer der im Z 1 benannten Krankheiten ist ungesäumt dem Gemeindevorsteher jener Gemeinde, in deren Gebiete der Erkrankuugsfall sich ergeben hat, mündlich oder schriftlich unter Bezeichnung des Hauses, in welchem sich der Kranke befindet, und unter Angabe des Namens und Alters des Erkrankten zur Kenntnis zu bringen. In der Landeshauptstadt Laibach ist diese Anzeige an den Stadt¬ magistrat zu erstatten. 686 III. Verordnungen d. L. Sch R für Krain. 8ö. Personen, welche zur Anzeige verpflichtet sind. Z 3. I.) Die im Z 2 erwähnte Anzeige obliegt in erster Linie: a) dem Familien-Oberhaupte hinsichtlich aller zu seiner Familie ge¬ hörigen Personen; ist dem Dienstgeber oder dessen Stellvertreter (Verwalter, Maier, Wirtschafter u. s. w.) hinsichtlich aller seiner Dienstboten; (st jedem Wohnungsinhaber hinsichtlich aller Wohnungsgenossen und insbesondere hinsichtlich der Aftcrparteien und sog. Bettgeher; ä) in Gast- und Einkehrhäusern dem Concessionsinhaber, beziehungs¬ weise seinem behördlich genehmigten Pächter oder Stellvertreter. 2.) Außerdem sind zur Erstattung der Anzeige nachbezeichuete Personen verpflichtet, wenn sie in Ausübung ihres Berufes von einem der im Z I bezeichneten Krankheitsfälle Kenntnis erlangen und dieser Fall von den in erster Linie zur Anzeige verpflichteten Personen ver¬ heimlicht oder ans Nachlässigkeit oder Unkenntnis nicht zur Anzeige gebracht wurde: u) die Aerzte, Wundärzte, Hebammen und Todtenbeschauer; ist die Ortsseelsorger; V Mi ■ .,. •• :r sej v : : V, 7 ; <; .;c;,'Mi?; ■ e®-* lafet :Ač/'v^ v V .y‘V. . i ' .'J? - Vi ., w ' . v\ . . v ;0 AA- : ; ‘ ; . •■ •V., , „ •- ‘ ’ . **?* ‘ : : 4 ‘s ? - :- ? • ‘jW‘ ::.p. . A ■ ■ ■ 7 ^ ^ 1 . , >.:■ ■ •■•.->;v,isf;. ■•'i?-■■ . . f , /A - - ' ' ^ .. % ' ' . : ' ;;. - v a&KsSS? .- .-■ .-vXX ' i F~' a 'A > ; '?; - ' . ■ ' ■ ' . ■’’ ■ V. ... ', 1 ‘\ */. ^ r''“Vv'-' • * .?■ * ■■■•■• -:. -.:v- r-..^ ••-■ K -v' ^ ; v v m JSi8s3 > Š.V-. 7r7.', : 7'r S® ' v- - ---A; ^ • r ■-■■•v'... 1 •• -•. 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Kdor rabi to zbirko, prihrani si mučno iskanje po državnih in deželnih zakonih, po ukaznem listu ministerstva za bogočastje in nauk in prilično tudi po zbirkah normalij. Knjiga obsega tri dele. Prvi del obsega državne zakone in ministerske ukaze o ljudskem šolstvu. V prvi vrsti so spre¬ jeti v ta del oni ukazi ministerstva za bogočastje in nauk, kateri so z ozirom na posebne razmere kranjske posebne važ¬ nosti. Drugi del obsega dotične deželne zakone za vojvodino Kranjsko, tretji del pa dotične ukaze in razpise deželnega šolskega sveta za Kranjsko. Posamezni ukazi in razpisi, o katerih se je pokazalo še le po končanem natisu imenovanih treh delov, da bi bilo vredno jih sprejeti v zbirko, so zbrani v dostavku. Da se prihrani iščočim, kolikor je mogoče, truda in se jim poda kolikor je moč popolno znanje merodajnih določil o dotičnem slučaji, je natisneno pri onih paragrafih, na katere se nanaša poznejši zakon, ukaz ali razpis, novo določilo pod črto ali je pa navedeno njegovo število v tej zbirki. Zato so na¬ tisnem posamezni ukazi in razpisi, katere bi bilo natisniti po njihovem obsegu še le v tretjem delu, že v prvem ali drugem delu pod črto. Vrhu tega j e dodano zbirki k r o n o 1 o g i č n o kazalo vseh vanjo sprejetih zakonov, ukazov, razpisov in razsodeb najvišjega sodišča ter abecedno kazalo. V onih zakonih, v katerih so se premenila v teku let posamezna določila ali so se nadomestila z novimi določili, je natisneno z manjšimi črkami na mestu starega besedila novo besedilo in je naveden dotični zakon. Od onih ukazov in raz¬ pisov, ki ne veljajo več v polnem obsegu, je natisnen samo še veljavni del. Slovenski del knjige so uredili deloma gospodje c. kr. vladni tajnik Josip Rihar in c. kr. profesor više realke in okrajni šolski nadzornik France Levec, deloma pa sedanji ravnatelj c. kr. moškega učiteljišča v Ljubljani, France Hubad. Besedilo zakonov in razpisov, že razglašenih v slo¬ venskem jeziku, se je spremenilo pri sprejetju v to zbirko le toliko, kolikor je bilo treba z ozirom na razvoj slovenskega jezika in z ozirom na jednotnost izraza. Ukazi in razpisi, kateri še niso bili razglašeni v slovenskem jeziku, so se poslovenili. Kratice v tej knjigi so obče rabljene; najbolj važne so navedene nižje. Kakor je navada po drugih kronovinah, bodo prišli v presledku več let dostavki k tej knjigi na svetlo. Ti bodo obsegali med tem razglašene nove zakone ali na novo izdane ukaze in razpise. Kratice c. kr. = cesarski kraljevi. cm = centimeter, čl. = člen. dež. š. sv. = deželni šolski svet. dež. zak. = deželni zakonik, drž. š. z. = državni šolski zakon, drž. zak. = državni zakonik, gld. ali gold. = goldinar, gl. = glej. i. t. d. = in tako dalje, h = vinar. K = krona. km = kilometer. kr. = krajcar. lit. = litera (= črka). m — meter. m 2 = štirjaški meter, m. r. = ministerski razpis, m. u. = ministerski ukaz. m. u. 1. = ministerski ukazni list. n. pr. = na primer. obč. drž. zak. = občni državni zakon, odst. = odstavek, r. = razpis, razgl. = razglasilo. Š. in u. r. = šolski in učni red. št. = število, u. = ukaz. § = paragraf. §§ = paragrafi. □ meter = štirjaški meter. (£fjrMt0loQtjd)c3 9annmdicn4)ieipfter. Kronologično kazalo propisov. IX XI XIII XV XVII XIX XXI XXIII XXV XXVII XXIX XXXI Št. 1. Državn,i osnovni zakon z dne 21. decembra 1867. leta, drž. zak. št. 142, o občnih pravicah državljanov za kraljevine in dežele, zastopane v državnem zboru. Vzvidelo se Mi je s privolitvijo obeli zbornic državnega zbora izdati nastopni državni osnovni zakon o občnih pravicah državljanov ter zaukazati tako: Člen 17. Znanstvo je svobodno in svoboden je znanstva pouk. Pravico, napravljati učilišča in vzgajališča ter učiti v njih, ima vsak državljan, kateri je dokazal na zakonit način svojo sposobnost za to. Domači pouk ni podvržen taki omejitvi. Za verski pouk v šolah je skrbeti dotični cerkvi ali verski družbi. Država ima glede na vse šolstvo pravico najvišje voditve in najvišjega nadzora. Člen 18. Vsakemu je na voljo, izvoliti si svoj poklic ter izobraziti se zanj, kakor in kjer hoče. Člen 19. Vsa narodna plemena v državi so jednako- pravna, in vsako pleme ima nepovredno pravico, svojo narod¬ nost in svoj jezik čuvati in gojiti. Jednakopravnost vseh deželskih jezikov v šoli, v uradu in javnem življenji se priznava od strani države. V deželah, v katerih stanuje več narodnih plemen, naj bodo javna učilišča napravljena tako, da se vsakemu teh plemen dad6 potrebni pomočki za izomiko v svojem jeziku, a da ne bode nikomur sile naučiti se katerega drugega deželnega jezika. l* 1. Državni zakoni in ministerski ukazi. 2. 5 Št. 2. Zakon z dne 25. maja 1868. leta, drž. zak. št. 48, s katerim se izdajajo načelne določbe o razmerji med šolo in cerkvijo. 1 Vzvidelo se Mi je, s privolitvijo obeli zbornic državnega zbora izdati nastopni zakon: § 1. Najvišja voditev in najvišji nadzor glede vsega šolstva in odgojstva gre državi ter se izvršuje po organih, zakonito za to postavljenih. § 2. Brez kvare za to nadzorno pravico je prepuščeno dotični cerkvi ali verski družbi, da verski pouk in pa bogo¬ služje za različne vernike v ljudskih in srednjih šolah oskrbuje, vodi in neposrednje nadzira. Učitev ostalili učnih predmetov v teh šolah je nezavisna od vpliva katere si bodi cerkve ali verske družbo. § 3. Šole in vzgajališča, ki jih država, katera dežela ali katera občina po vsem ali po nekem delu napravlja ali vzdržuje, pristopne so vsem državljanom brez razločka, so li te ali one vere. § 4. Vsaki cerkvi ali verski družbi je na voljo, ob svojih sredstvih napravljati in vzdrževati šole za mladino katere do¬ ločene vere. Tiste so pa podvržene zakonom za šolstvo ter morejo samo tedaj zahtevati, da bi se jim pripoznale pravice javnega učilišča, če se je zadovolilo vsem zakonitim pogojem, pod ka¬ terimi se pridobivajo te pravice. § 5. Poraba šol in vzgajališč za določne vernike ni drugo¬ vercem po zakonu prepovedana. 2 1 Gl. izvršilne deželne zakone za Kranjsko v II. delu te zbirke (št. 51). 2 Kadar hodijo v šolo, ki je ustanovljena za vernike določnega ver¬ skega društva, otroci druge vere, tedaj je stvar roditeljev ali njih namestnikov, da dado te otroke doma poučevati v veronauku; za ta pouk je merodajen § 23. drž. š. z. in člen 17., odstavek 3. zakona o občnih pravicah državljanov (m. r. z dne 15. decembra 1869. leta, št. 10.590, m. u. 1. z leta 1869 št. 100). I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 2. 7 § 6. Učiteljske službe v šolah in vzgajališčih, omenjenih v § 3., so jednako dosežne vsem državljanom, kateri so na za¬ konit način za to dokazali svojo sposobnost. Za učitelje verstva se smejo v službo postavljati samo tisti, o katerih je dotična verska (konfesionalna) višja oblast izrekla, da so za tako službo. Pri drugih šolah in vzgajališčih (§ 4.) razločuje na to stran ustanovno pismo (ustanovni statut). Volitev odgojevalcev in učiteljev za privatni pouk ni omejena z nikakim ozirom na vero. § 7. Šolske knjige za porabo v ljudskih in srednjih šolah, kakor tudi v učiteljiščih potrebujejo samo odobrenja tistih or¬ ganov, ki so po tem zakonu postavljeni, da šolstvo vodijo in nadzirajo. 1 Knjige za verski pouk pa smejo to odobrenje še le dobiti, če je dotično versko višje oblastvo izreklo, da se dopuščajo. § 8. Dohodki zalogov za normalne šole, učnega zaloga (Studienfond) in drugih ustanov za učno namene naj se rabijo ne glede na vero, v kolikor so ne da izkazati, da so namenjeni za določne vernike. § 9. Država izvršuje najvišje vodstvo in nadziranje vsega šolstva in odgojstva po ministru za bogočastje in nauk. § 10. Da bodo odgojstvo, potem ljudske šole in učiteljišča vodili in nadzirali, postavijo sc v vsaki kraljevini in deželi: a) deželni šolski svet kakor najvišje deželno šolsko oblastvo, b) okrajni šolski svet za vsak šolski okraj, c) krajni šolski svet za vsako šolsko občino. Dežela se razdeli na šolske okraje po deželnem zakono- davstvu. § 11. Dozdanje področje duhovskih in svetnih šolskih oblastev, namreč: a) deželno gosposke, cerkvenih višjih oblastev in višjih šol¬ skih nadzornikov, 1 O dopustnosti učnih knjig in beril za ljudske šole gl. § 8. drž. š. z. z opomnjami. I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 2. 9 b) politične okrajne gosposke in okrajnih šolskih nadzornikov, c) dušnih pastirjev in šolskih nadzornikov, naj v posamnih krajih preide na organe v § 10. omenjene, ne krateč tega, kar določuje § 2. § 12. V deželni šolski svet je treba pod predsedstvom cesarskega namestnika (deželnega predsednika) ali pa njegovega namestnika poklicati udov politične deželne gosposke, poslancev deželnega! odbora, duhovnikov tistih ver, katere bivajo v dotični deželi, in pa zvedoncev v učiteljstvu. Kako bodo sestavljeni v § 10. pod b in c omenjeni okrajni in krajni šolski sveti, to se ustanovi po deželnem zakono- davstvu. 1 § 13. Po deželnem zakonodavstvu naj se ustanove na¬ tančnejša določila zastran tega, kako bodo sestavljeni in urejeni deželni, okrajni in krajni šolski sveti, naj se ustanovi, kako jim bode področje vzajemno omejeno in dalje naj se določi na¬ drobneje, kako preidejo opravila dozdanjih duhovskih in svetnih šolskih oblastev na deželni, okrajni in krajni šolski svet. Isto tako bode deželni zakon določil, ali in na koliko imajo v deželni šolski svet izjemno stopiti tudi poslanci ime¬ nitnih občin. 1 § 14. Paragrafi 1., 2., 3., 4., 5., 6., 8. in 9. stopijo v veljavnost ta dan, katerega se razglasi le-ta zakon, ter se pre¬ klicujejo vsi doslej veljavni zakoni in vsi ukazi, kar se jih ne strinja s temi paragrafi. Pravilnik, odobren z Najvišjim odločilom z dne 25. junija 1867. leta zastran deželnega šolskega sveta, postavljenega za kraljestvi Galicijo in' Vladimirijo in veliko vojvodino Krakovsko, ostaja nespremenjen. § 15. Mojemu ministru za bogočastje in nauk je naročeno, izvršiti ta zakon. 1 Gl. dotične šolske zakone za Kranjsko pod št. 51 te zbirke. I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 3. 11 Št. 3. Zakon z dne 25. maja 1868. leta, drž. zak. št. 49, s katerim se urejajo medverske razmere državljanov glede razmer, povedanih v njem. Vzvidelo se Mi je, s privolitvijo obeh zbornic državnega zbora izdati nastopni zakon, s katerim se urejajo medverske razmere državljanov glede razmer, povedanih v njem. G len 9. Verniki katere koli si bodi vere ali versko družbe se smejo samo takrat primorati, da bi za bogočastne in dobrodelne namene katere druge vere kaj v denarjih plačali, v blagu dali ali pa delali, kadar imajo oni dolžnosti stvarnega patronata, ali kadar je dolžnost zastran takih dajatev in del oprta na zasebnopravne, z listinami dokazane razloge, ali pa po zemljiški knjigi zatrjena. Noben dušni pastir ne more od drugovercev zahtevati taks, štole ali kaj takega, razven če je po njih prošnji res ž njimi imel kako opravilo in to samo po zakoniti izmeri. Člen 10. Določila prejšnjega člena 9. veljajo popolnoma tudi glede prineskov in del za učne namene, razven če bi verniki kake cerkve ali verske družbe z verniki katere druge po zakonitem všolanji bili skup jedna šolska občina, ker v tem slučaji nosijo všolanci brez ozira na dotično vero troske, po¬ trebne za uravnavo in vzdrževanje skupne šolo, in za plačo na isti nameščenih učiteljev, izvzemši vcnder troške za verski pouk drugovercev. Posililo všolanje v šolo druge vere ni dopuščeno. Člen 11. Vse v določilili predstoječih členov 9. in 10. no utemeljene zahteve duhovnikov, cerkovnikov, organistov in učiteljev, potem bogočastnih, učnih in dobrodelnih zavodov kake cerkve ali verske družbe do doneskov in dajatev od strani drugovercev so prestale. I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 4. 15 1. Občna ljudska šola. § 3. 1 Učni predmeti občne ljudske šole so: verouk; branje in pisanje; učni jezik; 2 računstvo v zvezi z geometrijskim oblikoslovjem; učencem najdoumnejše in najimenitnejše stvari, katere jim je treba vedeti iz prirodopisa, pri rodoslovja, zemljepisa in zgodovine s posebnim ozirom na domovino in nje ustavo; risanje; petje; dalje: ženska ročna dela za deklice^ telovadba, za dečke obvezna, za deklice neobvezna. Kakor ima katera šola več ali menj učiteljev, tako se tudi učni pred¬ meti uče z večjo ali manjšo razsežnostjo. Od tega je tudi zavisno, naj se li pouk razširi še na katere druge tukaj ne naštete učne predmete, -posebno v katerem drugem deželnem jeziku (§ 6.). § 4. Učne črteže za ljudske šole, kakor tudi vse, kar se tiče njih notranjega reda, ustanavlja, zaslišavši poprej de¬ želska šolska oblastva, ali pa na podstavi njih nasvetov, minister za bogočastje in nauk. 3 1 Ukaze v izvršitev tega paragrafa gl. v m. u. z dne 8. junija 1883. leta, št. 10.618 (I) (št. 5 te zbirke). 2 Glede pospeševanja jezikovnega pouka gl. m. u. z dne 5. aprila 1878. leta, št. 5316 (št. 34 te zbirke). O rabi jednotnega nemškega pravopisa v ljudskih in meščanskih šolah gl. m. u. z dne 2. avgusta 1879. leta, št. 4779 (št. 40 te zbirke). 3 Učni črteži za ljudske šole, katere določa po § 4. drž. š. z. naučni minister, so se ustanovili najpoprej začasno po m. u. z dne 20. avgusta 1870. leta, št. 7078 (m. u. 1. z leta 1870 št. 120) in z dne 20. avgusta 1870, št. 7648 (š. i. u. r.; št. 12 te zbirke). S prvim ukazom seje predpisal popolen učni črtež za trirazredne meščanske šole, oziroma za najvišje tri razrede osem- razrednih meščanskih šol. Zajedno so se deželna šolska oblastva povabila, posvetovati se o tem začasnem učnem črteži in poročati, če ga je treba more¬ biti tu ali tam izpremeniti. — Z drugim ukazom so se objavila bistvena načela učnih črtežev za različne vrste občnih ljudskih šol, in so dobila deželna šolska oblastva poziv (§ 63. š. i. u. r.), naj sestavijo na tej podstavi normalne učne črteže ter jih prijavijo okrajnim šolskim oblastvom, katera naj potem na predlog okrajnih učiteljskih konferencij ustanove učni črtež za podrejene šole. Ker so pa na podstavi teh določil le pojedini deželni šolski sveti izdali normalne učne črteže za ljudske šole, objavilo je naučno ministerstvo, da bi I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 4. 17 § 5. Za verski pouk skrbe in ga v prvi vrsti nadzirajo pripomoglo stvari do možne jedinosti, z m. u. z dne 18. maja 1874. leta, št. 6549 (m. u. 1, z leta 1874, št. 32), učne črteže za meščanske šole (oziraje se na mnenje deželnih šolskih svetov) in za različne vrste občnih ljudskih šol ter je določilo, naj se učni črteži za meščanske šole prično namesto z m. u. z dne 20. avgusta 1870. leta, št. 7078 (m. u. 1. z leta 1870 št. 120), uvedenih začasnih učnih črtežev s pričetkom šolskega leta 1874/75 stalno uporabljati; učni črteži za ljudske šole naj so pa le podstava in nekako pravilo za normalne učne črteže, katere je deželnim šolskim svetom po § 63. š. i. u. r. izdati. Na podlagi tega m. u. so se z razpisom dež. š. sv. za Kranjsko z dne 19. decembra 1874. leta, št. 2764/dež. š. sv., izdali učni črteži za različne vrste ljudskih šol, in sicer za nerazdeljene jednorazredne ljudske šole, za razdeljene jednorazredne ljudske šole, potem za dvo-, tri-, štiri-, pet-, šest- in sedemraz- redne ljudske šole, naposled načrt učnega postopka za razdeljene in nerazdeljene jednorazredne ljudske šole. Z ozirom na določila m. u. z dne 8. junija 1883. leta, št. 10.618, čl. I (št. 5 te zbirke), in radi izpremenjenih razmer so se ti učni črteži za ljudske šole pregledali, na kar so se na podstavi m. r. z dne 10. novembra 1884, št. 20.691, z razpisom dež. š. sv. za Kranjsko z dne 25. septembra 1886. leta, št. 2439/dež. š. sv. z leta 1884., potrdili in z razpisom taistega dež. š. sv. z dne 18. septembra 1888. leta, št. 1836/dež. š. sv. (št. 80 te zbirke), izdali pregledani učni črteži za različne vrste ljudskih šol, in sicer za nerazdeljene jednoraz¬ redne ljudske šole, za razdeljene jednorazredne ljudske šole, za nerazdeljene dvorazredne ljudske šole, za razdeljene dvorazredne ljudske šole, za tri- razredne ljudske šole z celodnevnim poukom, za trirazredne ljudske šole z deloma celo- in deloma poldnevnim poukom v I. in II. razredu, za štiri- razredne ljudske šole, v katerih se drugi deželni jezik obligatno poučuje, za štirirazredne ljudske šole, v katerih se drugi deželni jezik neobligatno poučuje, za petrazredne ljudske šole, v katerih se drugi deželni jezik obligatno poučuje, za petrazredne ljudske šole, v katerih se drugi deželni jezik neobligatno po¬ učuje, končno za šest-, sedem- in osemrazredne ljudske šole, v katerih se drugi deželni jezik obligatno poučuje. Ti učni črteži se niso ponatisnili v tej zbirki, z jedne strani ne zaradi precejšne obširnosti, z druge strani pa zavoljo tega ne, ker leže taisti pri okrajnih šolskih svetih; tudi so došli ti črteži svoječasno šolskim vodstvom (v nemški izdavi), a v slovenski izdavi se jim še dopošljejo. Z razpisom dež. š. sv. za Kranjsko z dne 19. marcija 1879. leta, št. 119/dež. š.'sv., se je objavilo podrobno učno navodilo za ljudske šole, katero se pa v zmislu dotičnega sklepa deželne učiteljske konferencije z leta 1891 z ozirom na to, da so se razmere od tedaj izpremenile, še pregleda in even- tuvalno v izpremenjeni obliki iznova izda. I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 4. 19 d etična cerkvena oblastva (starejšinstva izraelskih bogočastnih občin). 1 Po koliko ur je poučevati v verouku, to določuje učni črtež. Kako se ta uk razdeli na posamezne letne tečaje, to dolo¬ čujejo cerkvena oblastva. Verski učitelji, cerkvena oblastva in verske družbe morajo izpolnjevati šolske zakone in tiste ukaze, ki jih po teli zakonih izdajejo šolska oblastva. Odredbe cerkvenih oblastev o verouku in o bogoslužnih vajah je šolskemu voditelju (§ 12.) oznanjati po okrajnem šol¬ skem nadzorstvu. Takim ukazom, ki se ne ujemajo z občnim šolskim redom, odreka se oznanitev. V takih krajih, kjer ni duhovna, kateri bi redoma mogel učiti otroke v verouku, sme se s privolitvijo cerkvenega oblastva naložiti učitelju, da on otroke, kateri so ž njim iste vere, po¬ učuje v tem, držeč se ukazov, izdanih po šolskih oblastvih. 2 Ako katera cerkev ali verska družba neče poskrbeti za poučevanje v verouku, mora deželno šolsko oblastvo, zaslišavši dotičnike, odrediti, kar je potreba. Zaradi ustanovitve učnega črteža za meščanske šole gl. nadalje m. u. z dne 8. junija 1883. leta, št. 10.618, čl. IV. (št. 5 te zbirke). Glede učnih črtežev za risanje na učiliščih, spadajočih v področje deželnih šolskih oblastev, gl. m. u. z dne 9. avgusta 1873. leta, št. 6708, in m. u. z dne 6. maja 1874. leta, št. 5815 (št. 25 in 26 te zbirke). 1 V izvršitev tega določila so izšli m. u. z dne 15. decembra 1869. leta, št. 10.590 (pri št. 2 te zbirke) — m. u. z dne 20. avgusta 1870. leta, št. 7648 (š. i. u. r.\ čl. VIII (št. 12 te zbirke) — državni zakon z dne 20. junija 1872. leta, drž. zak. št. 86, s spremembami, ki so nastopile po državnem zakonu z dne 17. junija 1888. leta, drž. zak. št. 99 (št. 18 te zbirke) — m. r. z dne 22. de¬ cembra 1876. leta, št,. 11.355 (pri št. 12 te zbirke v opomnji k § 50.) — m. r. z dne 8. novembra 1880. leta, št. 15.905 (pri št. 12 te zbirke v opomnji k § 50.) — deželni zakon z dne 5. decembra 1889. leta, dež. zak. št. 22 (št, 59 te zbirke). 2 Glede pomožnega poučevanja v katoliškem verouku na javnih ljudskih šolali na Kranjskem po svetnih učiteljih gl. r. dež. š. sv. za Kranjsko z dne 27. oktobra 1887. leta, št. 1943/dež. š. sv. (št. 79 te zbirke). 2 * I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 4. 21 § 6. O učnem jeziku in o poučevanji v drugem deželnem jeziku razsodi, zaslišavši tiste, kateri šolo vzdržujejo, deželno šolsko oblastvo, držeč se pri tem mej, ustanovljenih v zakonih. § 7. 1 Učno tvarino ljudske šole je na tista leta, v katerih mora vsak otrok hoditi v šolo, kolikor je mogoče, razdeliti tako, da pride na vsako od teh let po jedna učna stopnja. Porazdelitev šolske mladine na oddelke ali razrede, je zavisna od števila učencev in učiteljev dotične šole ter se sme po okolnostih, posebno na kmetih, uravnati po načelih poldnevnega poučevanja. § 8. 2 Katere učne knjige in berila se smejo rabiti, to določi minister za bogočastje in nauk, potem ko je bil zaslišal deželno šolsko oblastvo. Izmed dopuščenih knjig in beril izbere deželno šolsko oblastvo, za¬ slišavši poprej okrajno učiteljsko konferencijo, tiste, katere naj se rabijo. § 9. Učni črtež določuje, po koliko ur je v različnih letnih tečajih javne ljudske šole na teden poučevati. V fabriških šolah (§ 60.) se mora najmanj po dvanajst ur na teden poučevati, ter se imajo te ure, kolikor je mogoče, jednakomerno razdeliti na posamezne dneve v tednu. Učne ure se smejo odločiti samo med sedmo uro zjutraj in šesto uro zvečer, vender ne opoldne. § 10. S posebnim ozirom na potrebe katerega kraja se smejo 'združiti s posameznimi šolami tudi naprave ali zavodi za negovanje, odgojo in po- 1 Ukaze v izvršitev tega paragrafa gl. v m. u. z dne 8. junija 1883. leta, št. 10.618, čl. II. (št. 5 te zbirke). 2 Ukaze v izvršitev tega paragrafa gl. v m. u. z dne 8. junija 1883. leta, št. 10.618, čl. III. (št. 5 te zbirke). Gl. nadalje: m. u. z dne 23. novembra 1869. leta, št. 3495 (št. 8 te zbirke) — m. r. z dne 7. oktobra 1872. leta, št. 4967 (št. 21 te zbirke) — m. r. z dne 25. marcija 1873. leta, št. 1418 (št. 22 te zbirke) — m. u. z dne 7. marcija 1874. leta, št. 2775 (pri št. 22 te zbirke v opomnji) — m. u. z dne 15. januvarja 1876. leta, št. 18.752 (št. 31 te zbirke) — m. r. z dne 24. de¬ cembra 1876. leta, št 20.424 (pri št. 22 te zbirke v opomnji) — m. r. z dne 22. maja 1878. leta, št. 3477 (št. 35 te zbirke) z opomnjami — m. r. z dne 17. maja 1879. leta, št. 7034 (pri št. 22 te zbirke v opomnji) — m. u. z dne 2. avgusta 1879. leta, št. 4779 (št. 40 te zbirke) — m. r. z dne 12. junija 1880. leta, št. 9075 (št. 42 te zbirke) — m. u. z dne 3. januvarja 1883. leta, št. 13.456 (pri št. 16 te zbirke v opomnji) — m. r. z dne 6. avgusta 1885. leta, št. 4796 (št. 46 te zbirke) — m. r. z dne 7. decembra 1885. leta, št. 19.173 (pri št. 22 te zbirke v opomnji) — m. u. z dne 17. aprila 1886. leta, št. 5131 (št. 47 te zbirke) — m. r. z dne 27. maja 1886. leta, št. 24.106 (št. 48 te zbirke). I. Državni zakoni in rainisterski ukazi. 4. 23 učevanje otrok, kateri še niso dolžni v šolo hoditi, 1 kakor tudi posebni tečaji, 2 namenjeni nadaljni splošni izomiki mladine, odrasle šolski dolžnosti (§ 59., odstavek 2.). Tudi za deklice, ki so uže odrasle šolski dolžnosti, smejo se ustanoviti učni tečaji v nadaljno izobraževanje (§ 59., odstavek 2.). 3 § 11. Število učiteljev v vsaki šoli se ravna po številu učencev. Kadar število učencev pri celodnevnem poučevanji v treh zaporednih letih znaša po 80 učencev, poskrbeti je brezpogojno š*e za drugega učitelja, in tako tudi za tretjega, če to število naraste na 160, ter je treba po tem razmerji še dalje pomnoževati število učiteljev. 4 Pri 'poldnevnem poučevanji je računiti po 100 učencev na jednega učitelja. Določujoč število učiteljev tistim občnim ljudskim šolam, katere se za otroke poslednjih dveh letnih stopinj uredijo drugače nego veli pravilo (§ 21., odstavek 4.), se ni ozirati na te otroke. Učna mesta, jedenkrat ustanovljena, smejo se samo z dovoljenjem deželnega šolskega oblastva odpraviti. Deželnemu zakonodavstvu je pridržano, znižati maksimalno število učencev, katere je odkazati jednemu učitelju. § 12. Odgovorni voditelj ljudske šole je učitelj, in kjer je več učiteljev, za to določeni nadučitelj. § 13. Solarn z j ednini učnim mestom je postaviti uči¬ telja; če ima šola dve ali tri učna mesta, sme se za j e dno mesto postaviti podučitelj. Kadar ima katera šola štiri ali pet učnih mest, smeta se postaviti dva podučitelja. Kjer je še več učnih mest, sme se tretjina njih podeliti podučiteljem. § 14. Določila §§ 3. do 13. veljajo tudi za samostojne dekliške šole glede izbora in uredbe učne tvarine, števila učnih močij in postavljanja učiteljic in podučiteljic. Kadar je na kateri dekliški šoli več učiteljic, tedaj ima učiteljica, ki vodi šolo, naslov «nadučiteljica». 1 Natančnejša določila o otroških vrtili in sorodnih napravah gl. v m. r. in m. u. z dne 22. junija 1872. leta, št. 4711 (št. 19 in 20 te zbirke). 2 Glede ustanovitve kmetijskih nadaljevalnih šol na Kranjskem gl. r. dež. š. sv. za Kranjsko z dne 16. septembra 1876. leta, št. 940/dež. š. sv. (št. 67 te zbirke). 3 Gl. m. u. z dne 10. aprila 1885. leta, št. 1985 (št. 44 te zbirke). 4 Pri štetvi učencev se je ozirati na posledek končanih šolskih let (razsodba upravnega sodišča z dne 19. januvarja 1887. leta, št. 215.). I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 4. 25 § 15. Učiteljice in podučiteljice v dekliških šolah morajo praviloma poučevati deklice tudi v ženskih ročnih delih, za kar je napraviti poseben šolski oddelek. Kjer je dekliška šola izročena moškim učiteljem, mora se za poučevanje v ženskih ročnih delih namestiti posebna učiteljica. Kjer ni samostalnih dekliških šol, tam je za dekleta, ki so obvezane v šolo hoditi, napraviti posebne delovne šole, ki so same zase ali pa združene z ljudsko šolo. § ,16. Ali se v nižjih razredih ljudske šole sme tudi po¬ učevanje dečkov izročiti učiteljicam, to določuje deželno zakono- davstvo. 1 2. Meščanska šola. § 17. 2 Meščanski šoli je namen dajati učni smoter občne ljudske šole presezajočo izomiko zlasti z ozirom na potrebe obrtnikov in kmetovalcev. Ista posreduje .tudi izomiko, pripravljajočo na učiteljišča in na take strokovne šole, za katere ni treba poprejšnjega izobraževanja na kaki srednji šoli. Učni predmeti meščanske šole so: verouk; učni jezik v zvezi z naukom o opravilnih spisih; zemljepis in zgodovina s posebnim ozirom na domovino in nje ustavo; prirodopis; prirodoslovje; računjanje v zvezi z jednovitim knjigovodstvom; geometrija in geometrijsko risanje; prostoročno risanje; lepopisje ; petje; dalje: ženska ročna dela za deklice; telovadba, za dečke obvezna, za deklice neobvezna. V nenemških meščanskih šolah je dati tudi priliko, da se otroci nauče nemškega jezika. Ce deželno šolsko oblastvo pritrdi, sme se v meščanski šoli dajati tudi neobvezni pouk v katerem drugem živem jeziku, v igranji na klavir in na gosli. § 18. 2 Meščanska šola šteje tri razrede, kateri se stikajo s petim letnim tečajem občne ljudske šole. 1 Primerjaj § 15. deželnega zakona za Kranjsko z dne 29. aprila 1873. leta, dež. zak. št. 21 (št. 52 te zbirke), in § 22., alin.2., deželnega zakona za Kranjsko z dne 9. marcija 1879. leta, št. 13 (pri št. 55 te zbirke). 2 Ukaze v izvršitev teh dveh paragrafov gl. v m. u. z dne 8. junija 1883. leta, št. 10.618, čl. IV (št. 5 te zbirke). L Državni zakoni in ministerski ukazi. 4. 27 Tistim, kateri vzdržujejo šolo, prepušča se, da smejo meščansko šolo združiti s katero občno ljudsko šolo pod jednim vkupnim voditeljem. V tem slučaji se imenuje «Občna ljudska in meščanska šola». § 19. 1 Določila §§ 4. do 8., 10. do 14. veljajo tudi za meščanske šole, vender z nastopnimi razločki: 1. ) Kadar se ustanavlja učni črtež, ozirati se je na posebne potrebe šolskega kraja in okraja. 2. ) V meščanski šoli se morajo vseskozi moški otroci odločiti od ženskih. 3. ) Učiteljska konferencija predlaga deželnemu šolskemu oblastvu, katere izmčd odobrenih učnih knjig in beril naj bi se izbrale; tudi mu sme nasvetovati, da se uvedo kake nove učne knjige in berila. 4. ) Odgovorni voditelj meščanske šole ima naslov «ravnatelj«. 5. ) Razven ravnatelja in veroučitelja šteje meščanska šola najmanj še tri učitelje. II. Dolžnost, v šolo hoditi . 2 § 20. Roditelji ali njih namestniki ne smejo svojih ali svoji skrbi izročenih otrok puščati brez pouka, kateri je za¬ povedan za občne ljudske šole. § 21. 3 Dolžnost, hoditi v šolo, začenja se za otroka, kadar izpolni šesto, in traja, dokler ne izpolni štirinajstega leta svojega življenja. Iz šole izstopiti pa sme učenec samo takrat, kadar zna najpotrebnejše, kar je zapovedano za ljudsko šolo, namreč: verouk, brati, pisati in računiti. Na občnih ljudskih šolah je po izpolnjenem šestletnem šolskem obisko¬ vanji na kmetih in otrokom neimovitih ljudij po mestih in trgih, če njih roditelji ali roditeljev namestniki za to prosijo, iz ozira vrednih razlogov do¬ puščati olajšave glede na mero, koliko jim je pravilno hoditi v šolo. Te olajšave obstoje v tem, da se poučevanje skrči na neki del leta ali na pol dne ali na posamične dneve v tednu. Te olajšave je dovoljevati tudi otrokom celih šolskih občin na kmetih, kadar zastopi vseh všolanih občin vsled sklepa občinskih odborov za to poprosijo. V tem slučaji se sme učni črtež urediti tako, da se okrajšani pouk otrokom v posebnih oddelkih, ki so ločeni od drugih otrok, daje najmanj do izpolnjenega štirinajstega leta njih dobe. 1 Ukaze v izvršitev tega paragrafa gl. v m. u. z dne 8. junija 1883. leta, št. 10.618, čl IV (št. 5 te zbirke). 2 Gl. II. oddelek deželnega zakona za Kranjsko z dne 29. aprila 1873 leta, dež. zak. št. 21 (št. 52 te zbirke), o obiskovanji javnih ljudskih šol. 3 Ukaze v izvršitev tega paragrafa gl. v m. u. z dne 8. junija 1883. leta, št. 10.618, čl. V (št. 5 te zbirke). Gl. k temu paragrafu § 75. drž. š. zak. I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 4. 29 V vseh slučajih, vzetih v zgornjih dveh odstavkih v misli, treba je šoloobvezne otroke učiti tako, da jim je moči s tem poukom sploh zapovedani učni smoter doseči. Na konci šolskega leta sme okrajno šolsko nadzorstvo takim učencem, kateri sicer še niso prestopili štirinajstega leta, pa ga prestopijo v prvem prihodnjem polletji, in kateri so se popolnoma naučili predmetov ljudske šole, iz tehtovitih razlogov dovoliti, da se odpuste iz šole. § 22. V šolo se sprejemljejo otroci samo v začetku šol¬ skega leta, toda izvzeti so taki primerljaji, kadar se roditelji preselijo 1 drugam. Okrajno šolsko nadzorstvo in v silnih slučajih tudi krajno šolsko nadzorstvo sme izjemno dopustiti, da se kateri otrok tudi med šolskim letom v šolo sprejme. § 23. 1 Dolžnosti, hoditi v javno šolo, odvezani so časno ali za vselej: Otroci, kateri hodijo v kako višjo šolo, ali v obrtne ali poljedelske šole ali strokovne tečaje, ako le-ti po svoji uredbi morejo ljudskošolski pouk nadomeščati; potem otroci, katerim kaka duševna ali težka telesna napaka 2 brani učiti se ali v šolo hoditi; naposled taki otroci, katere poučujejo doma ali v kakem zasebnem zavodu. V tem poslednjem slučaji so odgovorni roditelji ali njih namestniki za to, da se bodo otroci zadostno poučevali vsaj v vsem tem, kar je zapo¬ vedano za ljudsko šolo. Ako je kaka dvojba na to stran, ima okrajno šolsko nadzorstvo dolž¬ nost, po primernem načinu prepričati se o tem, je li dvojba utrjena ali ni. V ta namen izdanim odredbam so se roditelji ali njih namestniki dolžni udati. 3 4 § 24. Roditelji ali njih namestniki, kakor tudi lastniki fabrik in obrtov so odgovorni za to, da otroci, kateri so dolžni hoditi v šolo, redoma vanjo hodijo, ter se smejo tudi s posilnimi sredstvi primorati, da zadovoljujejo svoje dolžnosti. Nadrobneje določbe o tem ustanavlja deželno zakonodavstvo . 1 1 Ukaze v izvršitev tega paragrafa gl. v m. u. z dne 8. junija 1883. leta, št. 10.618, čl. VI (št. 5 te zbirke). 2 V obče se je tudi nepolnočutnim otrokom udeleževati ljudsko-šolskega pouka. Gl. m. r. z dne 6. julija 1881. leta, št. 6464 (št. 43 te zbirke). 3 Z m. r. z dne 28. decembra 1880. leta, št. 19.864 (za Češko — m.u.l. zleta 1881., št. 8), se je določilo, «da se morajo po § 23. drž. š. z. oni otroci, ki se doma ali v kakem zasebnem zavodu poučujejo, vsaj v toliki meri na zadosten način poučevati, kakor bi se to zgodilo, če bi hodili v ono šolo, v katero po šolskih zakonih spadajo«. 4 Gl. deželni zakon za Kranjsko z dne 29. aprila 1873. leta, dež. zak. št. 21, II. oddelek (št. 52 te zbirke). Gl. nadalje tudi: 8. i. u. r. z dne 20. avgusta 1870. leta, št. 7648 (št. 12 te zbirke) — m. r. z dne 6. oktobra 1871. leta, št. 11.054 (št. 15 te zbirke) — m. r. z dne 20. maja 1874. leta, št. 830 (št. 28 te zbirke) — u. dež. š. sv. za Kranjsko z dne 20. aprila 1875. leta, št. 88/dež. š. sv. (št. 66 te zbirke). I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 4. 31 § 25. Roditelji in njih namestniki so dolžni, preskrbovati otrokom potrebne šolske knjige in druga samoučila. 1 III. Učiteljsko izobraževanje in usposobljenost za učiteljstvo. § 26. Potrebni učitelji in potrebne učiteljice se izučujejo v učiteljiščih, razločenih po spolu. 2 § 27. Da se gojenci lahko praktično omikajo, obstoji pri vsakem učiteljišči po jedna ljudska šola kakor vadnica in vzor¬ nica in pri ženskih učiteljiščih tudi otroški vrt. Za poučevanje in za vajo v kmetijskih delih se vsakemu učiteljišču odkaže tudi kos zemlje na pripravnem mestu in v primerni velikosti. § 28. Izobraževalni tečaj traja štiri leta. § 29. Na moških učiteljiščih se uči: verouk; odgojstvo (pedagogika) s praktičnimi vajami; učni jezik; zemljepis; zgodovina in nauk o ustavi domovine; matematika in geometrijsko risanje; prirodopis; prirodoslovje; nauk o kmetovanji s posebnim ozirom na talne razmere v domači deželi; lepopisje; risanje s prosto roko; muzika s posebnim ozirom na cerkveno muziko; telovadba. Razven tega je treba ondi, kjer je prilika za to, gojence seznaniti z metodo, kako se poučujejo gluhonemi in slepi,' kakor tudi z uredbo otroških vrtov in odgojilnic za nravno zanemarjene otroke. Z odobrenjem ministra za bogočastje in nauk se smejo kot neobvezni predmeti učiti drugi živi jeziki. § 30. Učni predmeti na ženskih učiteljiščih so: verouk; odgojstvo (pedagogika) s praktičnimi vajami; 1 Gl. v tej zadevi §§ 42. in 43. deželnega zakona za Kranjsko z dne 29. aprila 1873. leta, št. 21 (št. 52 te zbirke). 2 Izvršitvena določila se nahajajo v m. u. z dne 31. julija 1886. leta, št. 6031 (m. u. 1. z leta 1886, št. 50), s katerim se je izdal organizacijski statut za učiteljišča v izpremenjeni obliki. I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 4. 33 učni jezik; zemljepis; zgodovina; aritmetika in geometrijsko oblikoslovje; prirodopis; prirodoslovje; lepopisje; prostoročno risanje; muzika; ženska ročna dela; teloVadba. Dazven tega je ondi, kjer je prilika za to, gojenke seznaniti z uredbo otroškega vrta. Z odobrenjem ministra za bogočastje in nauk se smejo kot neobvezni predmeti učiti drugi živi, posebno tuji jeziki. Učiteljice ženskih ročnih del se izobražujejo ali na ženskih učiteljiščih ali pa v posebnih učnih tečajih. § 31. Učni jezik, v kolikor deželni zakon ne določuje kaj drugega, ustanavlja po nasvetu deželnega šolskega oblastva naučni minister. Kjer se kaže potreba, naj se gojencem da tudi prilika, da se izobrazijo v katerem drugem deželnem jeziku, da do¬ sežejo usposobljenost, eventualno poučevati tudi v tem jeziku. § 32. Za vzprejem v prvi letni tečaj se zahteva poleg tega, da je dotičnik zdravega, trdnega telesa, da je v oziru na blagonravje brez madeža in da je že temu primerno izobražen, praviloma izpolnjeno 15. leto njegove dobe. Iz posebnega ozira vrednih razlogov sme minister komu šest mesecev največ od te dobe izpregledati. 1 Da ima gojenec res primerno predomiko, mora dokazati pri ostri pre- skušnji pred vzprejetjem. Ta preskušnja obseza sploh tiste učne predmete, kateri se obligatno uče v meščanski šoli. Na take prositelje, ki so že v muziki izobraženi, treba se je pri vzprejemanji posebno ozirati. Javna učiteljišča so odprta brez razločka vere vsem prositeljem, kateri imajo takšne izkaze. § 33. V nobenem letnem tečaji ne sme biti nad 40 go¬ jencev. § 34. Dovršivši popolnoma učni tečaj se gojenci učiteljstva podvržejo iz vseh predmetov, kateri so se učili na učiteljišči, preskušnji 2 )0C 1 predsedstvom odposlanca deželnega šolskega 1 Po § 14. organizacijskega statuta z dne 31. julija 1886. leta, št. 6031 (m. u. 1. z leta 1886 št. 50), so so deželna šolska oblastva od ministerstva pooblastila, da smejo onim, ki še niso izpolnili 15. leta svoje dobe, iz posebnega ozira vrednih razlogov izpregledati največ šest mesecev. 3 I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 4. 35 oblastva, in, če zadostijo predpisanim zahtevam, dobe spriče¬ valo zrelosti. § 35. Učiteljsko osobje na učiteljišči obstoji iz ravnatelja, ki vodi ob jednem vadnico, iz dveh do štirih glavnih učiteljev, iz učiteljev verouka in iz potrebnih pomožnih učiteljev. To osobje imenuje minister za bogočastje in nauk, za- slišavši poprej deželno šolsko oblastvo. Vadnični učitelji so dolžni, pri omikovanji gojencev za učiteljstvo kakor pomočniki sodelovati. § 36. Pravna razmerja učiteljskega osobja se uravnavajo s posebnimi predpisi. 1 Učitelje za verouk, ako se stalno namestijo, je — kar se tiče pravic in dolžnosti — glavnim učiteljem jednake postaviti. § 37. Pouk na učiteljiščih je brezplačen. Nepremožni, duševno nadarjeni gojenci lahko dobe štipen¬ dije, ako se zavežejo, da bodo najmanj šest let učitelje vali. 2 § 38. Kdor ima spričevalo zrelosti (§ 34), sposoben je biti začasno nameščen za podučitelja ali učitelja. Da se kdo stalno namesti kot podučitelj ali učitelj na občni ljudski šoli, potrebno mu je spričevalo učne usposobljenosti za občne ljudske šole, katero zadobi s preskušnjo o učni usposobljenosti po najmanj dveletni za¬ dovoljivi uporabi v praktični šolski službi na javni ali taki zasebni ljudski šoli, katera ima pravico javnosti. Da se kdo stalno namesti kot podučitelj ali učitelj na meščanski šoli, potrebuje spričevalo o učni usposobljenosti za meščanske šole, katero zadobi s posebno preskušnjo po najmanj triletni popolnoma zadovoljivi uporabi na kaki ljudski šoli ali na katerem drugem učilišči. V učiteljstvu izkušene tehnične učitelje za posebne učne tečaje, ki so združeni s posamičnimi šolami (§ 10), sme naučni minister od te preskušnje odvezati. Za preskušnje o učni usposobljenosti 3 postavlja minister za bogočastje in nauk posebne komisije, pri čemer velja načelo, naj bodo udje take komisije posebno ravnatelji in učitelji učiteljišč, šolski nadzorniki in dobri ljudsko- šolski učitelji. V preskuševanje kandidatov glede njihove sposobnosti, poučevati otroke v verouku, treba je pozivati zastopnike cerkvenih in verskih družeb (§ 5, odstavek 6.). 1 To se je zgodilo po zakonih z dne 19. marcija 1872. leta, drž. zak. št. 29, in z dne 15. aprila 1873. leta, drž. zak. št. 48. 2 Natančnejše o teui je v organ. stat. za moška in ženska učiteljišča z dne 31. julija 1886. leta, št. 6031; m. u. 1. z leta 1886 št. 50, odstavek IV. 3 Izvršitvena določila glede preskušenj o učiteljski usposobljenosti gl. preskušenjski predpis z dne 31. julija 1886. leta, št. 6033 (št. 49 te zbirke). 3 * I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 4. 37 § 39. Ponoviti preskušnjo dopuščeno je praviloma samo jedenkrat. Izjemo od tega pravila, sme po nasvetu preskuševalne komisije dovoliti minister za bogočastje in nauk. § 40. Kandidatje učiteljstva, kateri po prebiti preskušnji o učni usposobljenosti čez tri leta niso opravljali šolske službe na kakšni s pravico javnosti oskrbeni šoli, morajo se vnovič podvreči preskušnji, prcdno zadobe stalno službo na javni šoli (§ 2.)P ' V posebnega ozira vrednih slučajih sme minister za bogo¬ častje in nauk dodeliti oprostilo od te preskušnjo. § 41. Taki, kateri niso na kakem učiteljišči, imajočem pravico jav¬ nosti, dovršili učnega tečaja, smejo, kadar so izpolnili devetnajsto leto svoje dobe, zadobiti spričevalo zrelosti (§ 38, odstavek 1.), če — izkazavši ostale zakonite potrebnosti (§ 32, odstavek 1.) — prebijejo preskušnjo na kakšnem državnem učiteljišči. Minister za bogočastje in nauk določa pogoje , pod katerimi je moči kandidatom — imajočim učno usposobljenost za srednje šole — dobiti učno usposobljenost in namestnost (usposobljenost namestitve v službo) za ljudske šole. 1 2 Ali za trdno se taki kandidatje smejo v službo namestiti samo potem, ko so najmanj jedno leto prebili v ljudsko-šolski službi (§ 38, odstavek 2. in 3.). § 42. Da se kandidatje na dalje izobrazijo za učiteljstvo, posebno v učnih predmetih meščanske šole, treba je ustanoviti posebne učne tečaje. Natančnejša določila izdaje minister za bogočastje in nauk. 3 IV. Nadaljno izobraževanje učiteljev. § 43. Nadaljno izobraževanje učiteljev v pedagogičnem in znanstvenem oziru je pospeševati s šolskimi časopisi, učitelj¬ skimi knjižnicami, 4 perijodičnimi konferencijami 5 6 in z nadalje¬ valnimi učnimi tečaji. 15 1 Za učiteljice ženskih ročnih del in otroške vrtnarice ta paragraf ne velja (m. r. z dne 8. aprila 1880. leta, št. 4210; m. u. 1. z leta 1880 št. 10). 2 Dotična določila se nahajajo v preskušanjskem predpisu z dne 31. julija 1886. leta, št. 6033, čl. IV. (št. 49 te zbirke). 3 V izvršitev tega paragrafa se je z m. u. z dne 31. julija 1886. leta, št. 6032 (m. u. 1. z leta 1886 št. 51), izdal statut za učne tečaje na meščan¬ skih šolah. 1 Gl. m. r. z dne 15. decembra 1871. leta, št. 2802 (št. 16 te zbirke), z opomnjami. 5 Gl. š. i. u. r. z dne 20. avgusta 1870. leta, čl. VI. (št. 12 te zbirke), in m. u. z dne 8. maja 1872. leta, št. 3306 (št. 17 te zbirke). 6 Gl. m. u. z dne 6. aprila 1870. leta, št. 3169 (št. 10 te zbirke), z opomnj. I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 4. 39 § 44. V vsakem šolskem okraji je napraviti učiteljsko knjižnico. Upravljanje te knjižnice se izroči komisiji, katero izbere okrajna učiteljska konferencija (§ 45.). § 45. V vsakem šolskem okraji mora biti vsaj jedenkrat na leto učiteljska konferencija pod vodstvom okrajnega šolskega nadzornika. Naloga konferencije je, da se zbrani učitelji posvetujejo in pogovarjajo o rečeh, ki se tičejo šolstva, zlasti o učnih predmetih ljudske šole, o metodah poučevanja, o učilih, o vpe¬ ljavi novih učnih knjig in beril, o šolski disciplini i. t. d. Vsi učitelji javnih ljudskih šol in učiteljišč v dotičnem okraji so dolžni, udeležiti se okrajne konferencije. Učiteljem zasebnih zavodov je prosto, udeležiti se konferencije ali ne udeležiti se. § 46. V vsaki deželi so vsakih šest let konferencije poslancev okrajnih konferencij pod predsedstvom deželnega šolskega nadzornika (deželne kon¬ ferencije). 1 § 47. Nadaljevalni učni tečaji za učitelje so na učiteljiščih praviloma o jesenskih počitnicah. Učitelji so dolžni , udeležiti se teh nadaljevalnih tečajev, kadar jim deželno šolsko oblastvo tako ukaže. V. Pravna razmerja učiteljev. § 48. 2 Služba v javnih šolah je javen urad in zadobiti jo more jednako- merno vsak državljan, kateri je svojo usposobljenost za to zakonito izkazal. Kot odgovorni šolski voditelji (§ 12.; §14., odstavek 2.; § 19., točka 4. in 5.) se smejo postaviti samo taki učitelji, kateri izkažejo tudi, da so sposobni učiti verouk (§ 38., odstavek 5.) onega veroizpovedanja, kateremu pri¬ pada večina učencev dotične šole po poprečnem številu, kakor je bilo v po¬ prejšnjih petih letih. Pri ovedovanji tega poprečnega števila se šteje,^ da vsi evangeljski učenci pripadajo jednemu in istemu veroizpovedanju. Šolskega voditeljstva dolžnost je, nadziranja šolske mladine pri redno postavljenih bogoslužnih vajah udeleževati se po učiteljih dotičnega veroizpovedanja. Od učiteljstva so izključeni taki, kateri vsled kazensko-sodne obsodbe ne morejo biti izvoljeni v občinski zastop. 1 Ukaze v izvršitev tega paragrafa gl. v m. u. z dne 8. junija 1883. leta, št. 10.618, čl. X. (št. 5 te zbirke). Gl. nadalje m. u. z dne 8. maja 1872. leta, št. 3306 (št. 17 te zbirke). 2 Ukaze v izvršitev tega paragrafa gl. v m. u. z dne 8. junija 1883. leta, št. 10.618, čl. XI. (št. 5 te zbirke). I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 4. 41 § 49. Provizorično ali začasno sme izpraznjena službena mesta v ljudskih šolah podeljevati okrajno šolsko nadzorstvo, na učiteljiščih in na vadnicah, združenih ž njimi, pa deželno šolsko oblastvo. 1 § 50. Stalno postavlja v službo ravnatelje, učitelje in podučitelje na javnih ljudskih šolah deželno šolsko oblastvo s sodelovanjem tistih, kateri vzdržujejo šolo. 2 3 To sodelovanje obstoji v tem, da dotičniki izvršujejo bodisi pravico predlaganja ali pa pravico prezentacije (imenovanja). Natančnejša določila o tem, kakor tudi o pomikanji z nižje na višjo plačo, ustanavlja deželno zakonodavstvo. 8 Predloženemu, kateri je zadovoljil zahtevam v § 48. po¬ vedanim, more se namenjeno mu mesto samo takrat ukratiti, kadar se mu v greh štejejo znatne nravne napake ali taka dejanja, zavoljo katerih bi se smel odstaviti tudi že stalno po¬ stavljen učitelj. § 51. Izmera učne zaveznosti se ravna po potrebi dotične šole. Kadar učitelj poučuje nad 30 učnih ur na teden, mora se mu ta trud posebej plačati. 4 * § 52. Katera postranska opravila se ne smejo opravljati z učiteljstvom vred, to določuje deželno zakonodavstvo. 6 * 1 Iver je ist razlog, zaradi katerega je po členu 3. državnega osnov¬ nega zakona o občnih pravicah državljanov in po § 48. drž. š. zak. stalno nameščenje učiteljev zavisno od tega, da je dotičnik avstrijski državljan, očitno tudi zoper to, da se inozemci pomožno uporabljajo v šolski službi, zaukazujem s tem, da je od začetka prihodnjega šolskega leta 1877/78 za¬ čenši tudi pomožno službovanje v šoli izročati samo toženi cem (m. r. z dne 29. junija 1877. leta, št. 422; m. u. 1. z leta 1877, št. 17). 2 Povodom nekega slučaja se je z m. r. z dne 24. maja 1885. leta, št. 5104 (št. 1014/dež. š. sv.), zaukazalo, naj se pri vsakem učiteljskem imeno¬ vanji, bodisi isto stalno ali začasno, predno se izgotovi dotični dekret, oziroma stavi nasvet zaradi nameščenja, nadrobno poizveduje, kakšno je bilo poprejšnje življenje kandidata (kandidatinje), na katerega se jemlje poseben ozir, da se prosilci, kateri v tej zadevi niso brezmadežni ali kateri so bili celo kaznovani, brezpogojno od šolske službe odvrnejo. 3 Gl. dotična zakonita določila za Kranjsko pod št. 55 te zbirke. 1 O izmeri nagrad na Kranjskem gl. razglasilo dež. š. sv. za Kranjsko z dne 29. aprila 1880. leta, dež. zak. št. 5 (št. 74 te zbirke). •’ Gl. o tej zadevi §§ 41. do 43. deželnega zakona za Kranjsko z dne 29. aprila 1873. leta, dež. zak. št. 22 (št. 55 te zbirke). I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 4. 43 § 53. Kadar se pri učiteljski osebi, ki ima spričevalo učne usposobljenosti za občne ljudske šole, najde, da njene storitve niso zadostne, sme deželno šolsko oblastvo primorati jo, da se še jedenkrat podvrže preskušnji o učni usposobljenosti. Kadar se posledek te preskušnje zopet pokaže nezadosten, izgubi dotičnik vsled tega prej zadobljeno spričevalo učne usposobljenosti, ter je zavisno od razsodbe deželnega šolskega oblastva, je li dovoliti mu, da začasno nadalje služi, ali pa izreči, da bodi odstranjen od učiteljstva. § 54. Kadar se učitelj v šoli nosi zoper svojo dolžnost, ali kadar se zunaj šole vede tako, da to krati ugled učiteljskega stanu ali izdatnost delo¬ vanja njegovega kot odgojitelja in učitelja, uporabiti je disciplinarna sredstva, brez razločka, nastopi morebiti tudi kazensko-sodno preganjanje. Natančnejše o tem določuje deželno zakonodavstvo, pri čemer naj velja to načelo, da se ravnatelji in tako tudi stalno nameščeni učitelji in podučitelji smejo iz službe odpustiti in od učiteljstva odpraviti samo na podstavi poprej izvršenega pravorednega disciplinarnega postopanja. 1 2 § 55. Kakšne imajo učitelji zakonite dohodke in kako jih dobivajo, to uredi deželno zakonodavstvo, 3 zastran česar veljajo nastopna načela: 1.) Najmanjše prejemke, izpod katerih ne sine nobena šolska občina iti na nižje, je odmeriti tako, da učitelji in pod¬ učitelji niso primorani truditi se s postranskimi opravili, ampak da lehko vso svojo moč na svoj poklic obračajo, in da je učiteljem še tudi mogoče, svojo rodovino živiti primerno okol- nostim dotičnega kraja. 1 Gl. III. oddelek deželnega zakona za Kranjsko z dne 29. aprila 1873. leta, dež. zak. št. 22 (št. 55 te zbirke). Po m. r. z dne 17. oktobra 1877. leta, št. 16.443, so se deželni šolski sveti opozorili na to, da v mnogih slučajih njih disciplinarne razsodbe nimajo iste oblike, katere bi morale taiste imeti z ozirom na njih bistvo in čestokrat pomenljive nasledke, ki jih imajo te razsodbe, za obsojence. Radi tega je v bodoče v vsaki disciplinarni razsodbi navesti, katerih nedisciplinarnih dejanj se je dotični učitelj storil krivega, na katere podstave in osobito na katere dokaze se naslanja izrek o krivdi in kateri nagibi so bili merodajni za izmero kazni. To se sme tem manj prezreti, ker dobi obsojenec le na ta način po¬ trebne podatke za pritožbo, če namerava isto podati, in s tem popolno prilož¬ nost, zagovarjati se. Z m. r. z dne 18. junija 1891. leta, št. 12.897 (št. 1224/dež. š. sv.), se je zaukazalo, da je pritožbam učiteljskega osobja na ljudskih in meščanskih šolah do ministerstva zoper disciplinarne razsodbe deželnih šolskih oblastev priložiti stanovsko tabelo (po predpisanem obrazcu). 2 Gl. dotična zakonita določila za Kranjsko pod št. 55 te zbirke. I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 4. 45 2. ) Učitelji naj dobivajo svoj službeni dohodek neposrednje od šolskega oblastva ter se jim ne sme izročati, da bi pobirali ukovino. 3. ) Da se učiteljem za časa in do dobrega daje, kar jim gre, za to skrbe in o tem določujejo šolska oblastva. 1 § 66. Vsi stalno nameščeni učitelji in podučitelji, ki imajo spričevalo učne usposobljenosti, kakor tudi njih vdove in sirote imajo . pravico do pokojnine ter je v tem oziru ž njimi sploh ravnati po tistih pravilih, katera veljajo za državne uradnike, pri čemer je treba šteti tudi tist čas, katerega je kdo, dovrši vši preskušnjo o učni usposobljenosti, na javni šoli začasno po¬ stavljen prebil. 2 § 57. Na založbo pokojnin imajo se v kraljevinah in deželah s pripomočjo učiteljev, občin in dežele, kakor tudi z odkazom primernih dohodkov napraviti penzijski zakladi, s katerimi gospodari deželno šolsko oblastvo. Take občine, katere po primernem načinu same skrbe za pokojnine svojih učiteljev, odvezane so dolžnosti, plačevati kaj v skupni penzijski zaklad. Natančnejša določila ustanavlja deželno zakonodavstvo. 3 4 § 58. Učitelji, kateri se plačujejo iz državne blagajnice, kakor tudi njih žene in otroci, dobivajo iz nje tudi primerno preskrbnino. VI. Ustanavljanje šol. § 59. Dolžnost, napravljati šole, uravnava deželno zakonodavstvo, držeč se tega načela, da je vsekakor treba ustanoviti šolo povsod, kjer jedno uro na okoli po petletnem poprečnem številu biva več nego štiridesetero otrok, ki morajo čez štiri kilometre daleč hoditi v kako šolo. 1 1 Prepirov o davščinah, katere je dajati šolam in učiteljem iz katerega koli naslova, ni razsojati rednim sodiščem, temveč upravnim (šolskim) o bi as tv o m (razsodba državnega sodišča z dne 19. januvarja 1888. leta, št. 7). 2 Gl. deželni zakon za Kranjsko z dne 29. aprila 1873. leta, dež. zak. št. 22, IV. oddelek (št. 55 te zbirke). :! Gl. predpis o oskrbovanji, gospodarjenji in zaračunjavanji s kranjskim pokojninskim zakladom za ljudske učitelje pod št. 84 te zbirke. 4 Gl. deželni zakon za Kranjsko z dne 29. aprila 1873. leta, dež. zak. št. 21 (št. 52 te zbirke). I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 4. 47 Takisto pristaje tudi deželnemu zakonodavstvu, izdati primerna ukazila glede ustanovitve za deželo potrebnih šol in odgojilnic nepolnočutnim otrokom, dalje nravno zanemarjenim otrokom, kakor tudi glede zavodov in učnih te¬ čajev, ki jih omenja § 10. 1 § 60. Za otroke, ki delajo v fabrikali ali v večjih obrtnih zavodili ter za to ne morejo hoditi v občinsko šolo, morajo labriški imetniki po pravilih, ki obstojč zastran ustanavljanja javnih šol, ustanoviti samostojne šole, bodisi vsak zase ali pa v društvu z drugimi fabriškimi gospodarji. §61. Kje in s katerimi sredstvi je ustanavljati meščanske šole, to določuje deželno zakonodavstvo. 2 VII. Trosek za ljudsko šolstvo in kako se zalaga. § 62. Za potrebne ljudske šole skrbi v prvi vrsti županija dotičnega kraja ali selišča, 3 pri čemer se v moči vzdržujejo pravno obstoječe dolžnosti in dajatve ali oprave tretjih oseb ali korporacij. Koliko se tega udeležujejo okraji, dalje kako se plačuje trosek za zavode in tečaje, omenjene v §§ 10. in 59., odstavek 2., to določa deželno zakonodavstvo. § 63. Vsaka šola mora imeti potrebne šolske prostore, tako narejene, kakor zahteva pouk in ozir na zdravje. 1 Zaradi pouka in vzgoje slepih in gluhonemih otrok v ljudskih šolah gl. m. r. z dne 6. julija 1881. leta, št. 6464 (št. 43 te zbirke). 2 Gl. dotična zakonita določila za Kranjsko pod št. 52 te zbirke. 3 Kadar spada županija v različne šolske okoliše, se vpraša, je-li plačevati prispevek za šolske potrebščine, kateri odpade na vsak šolski okoliš in se nedvombeno določi po razmeri davčne dolžnosti všolanih občanov, le tem občanom ali vsi županiji. To vprašanje je rešil češki deželni odbor z razsodbo z dne 8. februvarja 1883. leta v prvem zmislu. Vsled podane mu pritožbe je pa c. kr. upravno sodišče z razsodbo z dne 26. septembra 1883. leta, št. 1654, omenjeni odlok češkega deželnega odbora po § 7. zakona z dne 22. oktobra 1875. leta, drž. zak. št. 36 z leta 1876, kot nezakonit uničilo, poudarjajoč v razlogih, da morajo z ozirom na § 62. drž. š. zak. z dne 14. maja 1869. leta, županije povsod ondot prispevati za javne ljudske šole, kjer to prispevanje ni po deželnih zakonih izrecno odkazano šolskim občinam, oziroma šolskim okolišem. — Gl. zakonita določila za Kranjsko o plačevanji troškov za ljudsko šolstvo pod št. 52 te zbirke. — Gl. osobito tudi opomnjo k čl. I. § 3. za¬ kona z dne 28. decembra 1884. leta, dež. zak. št. 1 z leta 1885 (pri št. 52 te zbirke). I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 4. 49 Posebni deželni zakoni določujejo vse, kar se tiče zidanja, vzdrževanja, poliišnc oprave, najma in segrevanja šolskih pro¬ storov ali sob, kakor tudi naprave stanovanj za učitelje. 1 Pri vsaki šoli je treba tudi napraviti telovadnico, v kmečkih občinah, če je mogoče, vrt za učitelja in zemljišče za kmetijske poskušnje. 2 Koliko je kdo dolžan plačevati za to, kakor tudi za učila in za druge potrebščine pri poučevanji, kjer ni za to že drugače poskrbeno, določi deželno zakonodavstvo. 1 § 64. 3 Prepušča se deželnemu zakonodavstvu, da ustanovi nalašč deželske ali okrajne zaklade, s katerimi se zaklada trosek za javne ljudske šole, v kolikor posamezne od njih nimajo ali ne dobe posebnih dohodkov. V zvezi s tem ima deželno zakonodavstvo razsoditi tudi o tem, je li še dalje plačevati ukovino in če še v moči ostanejo pravice prezentacije (imenovanja). § 66. Roditelji, kateri svoje otroke dajo ali doma ali v zasebnem zavodu poučevati, prosti so ukovine, niso pa prosti drugih zakonitih dolžnosti ali bremen za šolo. § 66. V kolikor sredstva posamnili županij (oziroma okra¬ jev) ne zadostujejo za potrebščine ljudskega šolstva, zaklada jih dežela. Normalno-šolski zakladi, kakor zdaj v resnici obstoje, z vsemi dolžnostmi, katere na njih leže glede njih obračanja za šolske namene ali iz posebnih zasebno-pravnih naslovov, in z izključnim namenom za javno ljudsko šolstvo, prehajajo v upravo dotičnih dežel tako, da bo deželni odbor hranil in upravljal glavinsko premoženje, deželno šolsko oblastvo pa na¬ kazovalo troške ali izdatke, držeč se proračuna, katerega usta¬ novi deželni zbor. K šolskemu zakladu tistih dežel, katere so do zdaj do¬ bivale pomoč ali doplačo od države, dajala se bo taka tudi v prihodnje po srednjem znesku tistih doplačil, katera je dotični zaklad normalnih šol v letih 1866, 1867 in 1868 iz občnih državnih dohodkov prejel. 1 Gl. deželni zakon za Kranjsko z dne 29. aprila 1873. leta, dež. zak. št. 21 (št. 52 te zbirke). 2 Glede uživanja šolskih vrtov na Kranjskem gl. r. dež. š. sv. za Kranjsko z dne 29. julija 1887. leta, št. 1274/dež. š. sv. (št. 77 te zbirke). 3 Gl. dotična zakonita določila za Kranjsko pod št. 52 te zbirke. I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 4. 51 Pri računu te pripomoči se morajo pa najprej odbiti tisti zneski, ki so se rabili za take namene, za katere bo v prihodnje državna blagajnica neposrednje skrbeti dolžna (§§ 58. in 67.). § 67. Založne potrebščine za učiteljišča in za vadnice, združene ž njimi, potem za štipendije, omenjene v § 37., kakor tudi za višje učiteljske tečaje, zaukazane v § 42., plačujejo se iz državnih dohodkov. Kjer vadnica zadostuje ob jednem nalogi potrebne ob¬ činske 'šole, daje država k založnemu trošku zanjo prineske, ki se ustanove v vsakem slučaji s posebnim dogovorom, toda nasproti se vlada tudi primerno itdeležuje podelitve učiteljskih služeb. Troški za nadaljevalne tečaje (§ 47.) se zakladajo iz državnih dohodkov. B. O zasebnih zavodih. § 68. Ustanavljati zasebna moška in ženska učiteljišča je dopuščeno pod sledečimi pogoji: 1. ) Statut in učni črtež, kakor tudi vsako predrugačbo v njih je treba, da odobri minister za bogočastje in nauk. 2. ) Kakor ravnatelji in učitelji (učiteljice) smejo služiti samo takšne osebe, katere so dokazale, da so popolnoma zmožne, izobraževati gojence učiteljstva. Zahteva se za to najmanj izkaz spričevala učne usposobljenosti za meščanske šole in triletne dejanske službe v šoli. Izjeme od tega pravila sme minister za bogočastje in nauk dovoljevati v slučajih, kadar je kako drugače popolnoma dokazano, da je kdo dovolj pripraven za učitelja. Pod istimi pogoji je dopuščeno ustanavljati učiteljska se¬ menišča, v katerih gojenci učiteljstva poleg pouka dobivajo še tudi stan in hrano. § 69. Zasebna učiteljišča in semenišča smejo zadobiti od ministra za bogočastje in nauk pravico za izdajanje državno- veljavnih spričeval (pravico javnosti) pod tem daljšim pogojem, da učni črtež ni bistveno različen od črteža, ki je uveden na državnih učiteljiščih, da sc pri imenovanji ravnatelja in učiteljev izprosi potrdba deželnega šolskega oblastva in da se končna preskušnja izvrši pod vodstvom njenega poslanca, katerega privolitev je potrebna, da se komu sme izdati spričevalo zrelosti. 4 * I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 4. 53 § 70. Ustanavljati zasebna učilišča, v katera se sprejemajo otroci, dolžni v šolo hoditi, potem zavode, v katerih takšni otroci dobivajo tudi stan in hrano (vzgajališča), je dopuščeno pod sledečimi pogoji: 1. ) Načelniki in učitelji morajo izkazati tako učiteljsko usposobljenost, kakoršna se zahteva od učiteljev javnih šol jednake vrste. Izjeme od tega pravila sme minister za bogo¬ častje in nauk dovoljevati v slučajih, kadar je potrebna učna usposobljenost kako drugače popolnoma dokazana. 2. ) Nravno vedenje predstojnikov in učiteljev mora biti brez madeža. 3. ) Učni črtež mora zadoščati vsaj temu, kar se zahteva od javne šole. 4. ) Uredba šole mora biti takšna, da se ni bati za zdravje otrok. 5. ) Vsaka premena v učiteljskem osobji, vsaka prenaredba v učnem črteži in vsaka predrugačba glede šolskih prostorov se mora, predno se izvrši, naznaniti šolskim oblastvom. Taki zavodi se ne smejo odpreti brez privolitve dežel¬ nega šolskega oblastva; privolitev pa se ne more odreči, kadar so izpolnjeni pogoji, pod 1. do 4. našteti. 1 § 71. Zasebni zavodi so pod državnim nadzorom. Njih načelniki so za njih pravilno stanje odgovorni oblastvom. § 72. Zasebni zavodi smejo od ministra za bogočastje in nauk dobiti pravico, izdajati državno-veljavna spričevala, ako imajo tako uredbo in tak učni smoter, kakor javna šola, katero hočejo nadomestiti. Kadar tako učilišče zadostuje potrebi zastran šol v občini, sme se ta odvezati od dolžnosti, ustanoviti novo šolo. Takim zasebnim učiliščem se vzame pravica javnosti, kadar ne bi več zadostila temu, kar se zahteva od ljudske šole. § 73. Zasebna učilišča, v katerih se ne izpolnjujejo za¬ koni ali v katerih se prikažejo nravne napake, mora deželno šolsko oblastvo zapreti. 1 Glede ustanovitve nadaljevalnih tečajev za deklice gl. m. u. z dne 10. aprila 1885. leta, št. 1985 (št. 44 te zbirke). I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 4. 55 Končna določila. § 74. Določila o pristojnosti, obsežena v pričujočem za¬ konu, veljajo samo tam, kjer ista že niso ustanovljena z deželnim zakonodavstvom. Ona se tudi ne dotikajo pravilnika z najvišjim odlokom z dne 25. junija 1867. leta odobrenega, s katerim se je ustanovil deželni šolski svet za kraljevine Galicijo in Vladi- mirijo in veliko vojvodino Krakovsko. § 75. Z ozirom na posebne razmere kraljevin Dalmacije, Galicije in Vladimirije z veliko vojvodino Krakovsko, vojvodin Kranjske in Bukovinske, mejne grofovine Isterske in poknežene grofije Goriške in Gradiščanske pri- država se ondotnim deželnim zakonodavstvom, dopustiti kak odstop od načel, postavljenih v § 21., odstavku 1., 3., 4., 5. in 6., v § 22., odstavku 2., v § 28. in v § 38. in v kraljevini Galiciji in Vladimiriji z veliko vojvodino Krakovsko tudi od načel, ki so ustanovljena v §§ 17., 18. in 19. Določila § 48., odstavka 2., ne veljajo v kraljevinah Dalmaciji, Galiciji in Vladimiriji z veliko vojvodino Krakovsko vred. § 76. Ta zakon pride v moč, v kolikor je za njega iz¬ vršitev treba novih deželnih zakonov, ob jednem s temi, v vseh svojih drugih določilih pa z začetkom prvega šolskega leta po razglasitvi. § 77. Z začetkom moči pričujočega zakona izgube svojo veljavnost v dotični deželi vsi dozdanji zakoni in vsi ukazi, ki se tičejo predmetov tega zakona, v kolikor so navskriž z določili pričujočega zakona ali v kolikor jih nadomestujejo le-ta določila. § 78. Ministru za bogočastje in nauk je naročeno izvršiti ta zakon in izdati potrebne navode, kakor tudi potrebna pre¬ hodna določila. (S čl. II. zakona z dne 2. maja 1883. leta je dobil minister za bogo¬ častje in nauk nalog, izvršiti ta zakon in izdati prehodna določila.) I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 5. 57 Št. 5. M. u. z dne 8. junija 1883. leta, št. 10.618 (m. n. 1. št. 17), o izvršitvi zakona z dne 2. maja 1883. leta. drž. zak. št. 53 (št. 4 te zbirke). Pridržujoč si še potrebna nadaljna določila ukazujem s tem v izvršitev zakona z dne 2. maja 1883. leta, drž. zak. št. 53 (št. 4 te zbirke), tako: I. (K § 3. zakona.) Učne črteže za različne vrste občnih ljudskih šol morajo deželna šolska oblastva, ravnaje se natanko po načelih, določenih v ministerskem ukazu z dne 18. maja 1874. leta, št. 6549 (m. u. 1. z leta 1874 št. 32), pi’egledati, pri čemer se je zlasti ozirati na nastopno: 1 1. ) V prvih treh šolskih letih je obračati posebno pažnjo na vaje v govorjenji, branji in pravopisji, kakor tudi na ustno računjanje. 2. ) Za pouk v geometrijskem oblikoslovji ni določiti po¬ sebnih učnih ur; z geometrijskimi črtami, površinami in telesi je temveč seznaniti učence srednjih učnih stopenj pri pouku v risanji; merjenje in preračunjevanje površin in teles je pa na najvišjih učnih stopnjah učiti v zvezi z računjanjem. 3. ) Pri izbiranji učne tvarine iz realij se je na vseh učnih stopnjah pred vsem skrbno ozirati na navadno doumnost in normalne životne razmere učencev. 4. ) V šolah, kjer zahteva to posebna potreba osobito z ozirom na pridobitne razmere prebivalstva, se sme poleg risanja s prosto roko v učni črtež vzprejeti tudi risanje s šestilom. 5. ) Pri pouku v petji je poleg patrijotičnik in narodnih pesni gojiti tudi cerkveno petje. 1 Gl. zastran sestave učnih črtežev opomnjo pri § 4. drž. š. z. I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 5. 59 6. ) Deklice se poučujejo v telovadbi tedaj, kadar jih roditelji o pričetku šolskega leta za to zglase. Ta pouk oskr¬ bujejo, če je le mogoče, povsod, osobito pa v višjili razredih, učiteljice. 7. ) Pri razdelitvi učne tvarine vseli učnili predmetov na posamezne oddelke, skupine ali razrede jo gledati zlasti na to, da vsi normalno razviti učenci dosežejo učni smoter in da se usposobijo, prestopiti na višjo učno stopnjo. II. (K § 7. zakona.) Šolskim oblastvom je jemati v poštev izpremembo ob- stoječih šolskih uredeb, v kolikor se te tičejo poldnevnega ali celodnevnega pouka, samo tedaj, kadar podajo zastopi všolanih občin ali krajni šolski svčti dobro utemeljene prošnje. Pri razsojevanji o takih prošnjah je obstoječe šolske uredbe v deželi in okraji, učne potrebe, razsežnost, talne in občilne razmere v šolskem okoliši in gospodarske razmere prebivalstva temeljito uvažati. Na podstavi teh uvaževanj sme deželno šolsko oblastvo, zaslišavši poprej krajne in okrajne šolske svete, zlasti v slučajih, ko bi se morali sicer vsled večjega števila učencev šolski pro¬ stori z velikimi žrtvami davkoplačevalcev razširiti ali pomnožiti, na jednorazrednih šolah in tudi v spodnjih razredih večraz- rednih šol na deželi, dovoliti poldnevni pouk za določen rok ali pa kot trajno uredbo. III. (K § 8. zakona.) Pri izbiranji učnih knjig in beril, katero je od- kazano deželnim šolskim oblastvom, naj gledajo ista na to in naj ukrenejo potrebne odredbe, da se poslej zabrani vsaka neupravičena menjava in vsaka neprimerna različnost knjig v istovrstnih šolah posameznih šolskih okrajev. I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 5. 61 IV. (K §§ 17., 18. in 19. zakona.) Glede uredbe meščanskih šol se ukazuje: 1. ) Iz vsake obstoječe osemrazredne meščanske šole je napraviti v začetku šolskega leta 1883./84. dve samo¬ stojni šoli: občno ljudsko šolo in trirazredno meščansko šolo. V zadnjo šolo bode všolanim dečkom in deklicam hoditi kakor do sedaj. Ob tej priliki se sme odločena javna ljudska šola preuravnati, oziroma po potrebi skrčiti na toliko razredov, kolikor jih je po številu učencev treba. Tiste, kateri vzdržujejo šolo, je zaslišati, ostaneta li občna ljudska šola in meščanska šola kot občna ljudska in me¬ ščanska šola pod skupnim vodstvom ravnatelja meščanske šole ali naj se za občno ljudsko šolo namesti nadučitelj. Skujmo vodstvo obeh šol se jiriporoča samo tam, kjer sta glede jiro- storov obe šoli združeni. V večjih krajih, kjer je več šol, se priporoča, občne ljudske šole od meščanskih šol tudi glede jirostorov odločiti. 2. ) V prvi razred meščanske šole se vsprejemajo otroci, ld dokažejo z dotičnimi šolskimi naznanili ali spričevali, da so s zadostnim usjiehom obiskavali peti letnik kake občne ljudske šole, nadalje otroci, kateri so vsaj 10. leto svoje dobe dovršili in dokažejo dovoljno izobraženost pri vzprejemni pre- skušnji. Za vsprejem v višje razrede je treba primerne starosti in dokaza po spričevalih kake meščanske šole ali po vzprejemni preskušnji, da ima dotičnik dovoljno predomiko. 3. ) Učni črtež je urediti tako, da reši meščanska šola po- jiolnoma nalogo, jiostavljeno ljudski šoli in da zajedno jiosreduje izobraženost, potrebno za obiskovanje učiteljišč in onih stro¬ kovnih šol, za katere je treba priprave v meščanski šoli, kakor tudi za navadno praktično življenje z ozirom na posebne po¬ trebe šolskega kraja in okraja. Za vsako meščansko šolo se sestavi poseben učni črtež, in ni nikakega zadržka zoper to, da bi se v krajih, kjer je več meščanskih šol, pri sestavi učnih črtežev za pojedine šole ne oziralo na razne razmere teh krajev. I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 5. 63 Okrajna šolska oblastva skličejo v posvetovanje o učnem črteži za vsako pojedino meščansko šolo posebne konferencije. K tem konferencijam, katere vodi okrajni šolski nadzornik, je povabiti poleg učiteljskega zbora meščanske šole tudi ravnatelje v okraji se nahajajočih učilišč, za katera naj meščanske šole pripravljajo, potem zastopnike obrtnih in kme¬ tijskih interesov šolskega kraja in okraja. V krajih, kjer je več meščanskih šol, naj se posvetujejo v ta namen, zaslišavši poprej učiteljski zbor, ravnatelji meščan¬ skih šol, dotičnih strokovnih šol in učiteljišč ter zastopniki obrtnih krogov. Podstava tem posvetovanjem naj bodo z mini- sterskim ukazom z dne 18. maja 1874. leta, št. 6549 (m. u. 1. z leta 1874 št. 32), predpisani učni črteži 1 za samostojne tri- razredne, oziroma za 6., 7. in 8. razred osemrazrednih meščan¬ skih šol, in se je pri tem ozirati na nastopne stvari: a) Na različne potrebe meščanskih šol za dečke in deklice se je ozirati kakor doslej. b) Koncentrične metode glede razdelitve učne tvarine onih predmetov, kateri se v več razredih poučujejo, se je držati kakor doslej. c) Največje število tedenskih učnih ur v vsakem razredu je določeno na trideset. d) Ona določila omenjenega normalnega učnega črteža, ki se tičejo jjredmetov, nezavisnih od posebnih potreb učnega kraja in okraja, namreč verouka, učnega jezika, zemlje- pisja, zgodovine, petja in telovadbe, je, kolikor možno, pridržati s to izpremembo, da se število za verouk od¬ ločenih učnih ur vsak teden poviša na dve uri in da se pouk v petji razširi tudi na petje večglasnih pesni. e) Število učnih ur in učna tvarina v ostalih predmetih, namreč v prirodopisu, prirodoslovji, računjanji, geometriji in geometrijskem risanji, v prostoročnem risanji, lepopisji in ženskih ročnih delih za deklice bode zavisna od po¬ sebnih praktičnih potreb, tako da je n. pr. v krajih in 1 Gl. g-lede učnih ertežev opomnjo k § 4. drž. š. z. I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 5. 65 okrajih, kjer posebne obrtne okolnosti zahtevajo temeljitej¬ šega pouka v risanji ali razsežnejšega pouka v kemiji i. t. d., tem potrebam ustrezati v učnem črteži, v tem, ko se je na drugih krajih, kjer prevladuje poljedelstvo, ozirati na te razmere s primernim poukom v okviru prirodopisa in prirodoslovja, podprtim s prikladnimi učili (šolskimi vrti, drevesnicami i. t. d.). f) V šolskem črteži je tudi določiti število tedenskih in mesečnih pismenih domačih in šolskih nalog, ki naj se omeje na jezike in računjanje. g) V členu I. tega ukaza navedena določila: 5, 6 in 7 ve¬ ljajo tudi za meščanske šole. h) Ce so na razpolaganje potrebne učiteljske moči za to, sme se na meščanskih šolah za dečke uvesti pouk v dosego kakšne ročnosti (delarna) kot neobligaten učni predmet. 1 Učni črtež za vsako pojedino meščansko šolo mora deželno šolsko oblastvo predložiti učnemu ministerstvu v po¬ trditev in pri tem izreči svoje mnenje. Dokler ni te potrditve, ravnati se je vsaki meščanski šoli po dosedanjem učnem črteži. 4. ) Oe je v šolskem okraji več meščanskih šol, morajo imeti učitelji meščanskih šol vsako leto poleg okrajne kon- ferencije, ukazane v ministerskem ukazu z dne 8. maja 1872. leta, št. 3306 (št. 17 te zbirke), posebno zborovanje, pri katerem naj se posvetujejo o posebnih stvareh teh učilišč. Na te kon¬ ferenci] e učiteljev meščanskih šol je zmiselno upo¬ rabljati določila omenjenega ukaza o okrajnih konferencijah. 5. ) Šolska oblastva naj vplivajo na to, da se ondot, kjer je po izkušnji treba ljudskošolskega pouka, presezajočega učni smoter petrazrednih ali šestrazrednih občnih ljudskih šol, po obstoječih zakonih ustanove meščanske šole. V kolikor je pri izvršitvi predstoječega ukaza treba so¬ delovanja deželnih zastopov ali tudi izprememb deželnih zakonov, 1 Glede pouka v ročnih delih na ljudskih šolah gl. m. r. z dne 21. sep¬ tembru 1886. leta, št. 6810 (št. 50 te zbirke). I. Državni zakoni in rninisterski ukazi. 5. 67 morajo se deželna šolska oblastva po posvetovanji, potrebnem v ta namen, dogovoriti z deželnimi odbori in po potrebi mini- sterstvu za bogočastje in nauk staviti primerne nasvete. V. (K § 21. zakona.) Da se z jedne strani splošno predpisani učni smoter za¬ nesljivo doseže in z druge strani zmanjša udeležencem breme, katero jim nalagajo večji šolski troški in motenje njih gospo¬ darskih razmer, je pr i olajšavah glede šolskega obisko¬ vanja strogo gledati na nastopna določila: 1. ) Olajšave glede šolskega obiskovanja morejo dobiti samo na javnih ljudskih šolah otroci, ki so se poučevali celih šest let. 2. ) Na jedni in isti šoli se. sme dovoliti samo jed n a določna vrsta olajšav glede šolskega obiskovanja. 3. ) Pouk ne sme niti v sedmem niti v osmem šolskem letu popolnoma nehati. 4. ) Poučuje naj se samo ob delavnikih. 5. ) Noben učitelj se ne sme siliti, da bi poučeval več nego po 30 ur na teden. 6. ) Kadar se samo posameznim otrokom ali kadar se otrokom celili šolskih občin dovolijo olajšave pri šolskem obisko¬ vanji, in se dotični otroci ne poučujejo v posebnih oddelkih, ločenih od drugih otrok, tedaj ne sme olajšava poprek med šolskim letom znašati več nego polovico normalnega učnega časa. Dalje sezajoče olajšave se smejo samo izjemno dovoljevati pojedinim otrokom iz posebnega ozira vrednih razlogov, če je glede na to, kar so se taisti uže naučili, za gotovo misliti, da dosežejo občno predpisani učni smoter. Ne da bi se druge mogoče sestave izključile, možne so tedaj nastopne olajšave pri šolskem obiskovanji: a) Obiskovanje šole med zimskim polletjem; popolno opro- ščenje med poletnim polletjem. b) Obiskovanje šole štiri šolske dneve na teden (celodnevno ali poldnevno, kakor je šola urejena) skozi tri zimska I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 5. 69 polletja (po 14. letu dobe, tedaj tudi na 9. starostni stopnji po pričetku šolske dolžnosti); popolno oproščenje med po¬ letnimi polletji. c) Obiskovanje šole tri šolske dneve na teden (celodnevno ali poldnevno, kakor je šola urejena) med celim 7. in 8. šolskim letom. d) Obiskovanje šole med celim 7. in 8. šolskim letom pol¬ dnevno, če imajo drugi učenci celodnevni pouk. e) Redno obiskovanje med celim 7. šolskim letom; triurni pouk na teden po zimi v 8. šolskem letu (brez razločka šolske vrste). 7. ) Če se otrokom celih šolskih občin dovolijo olajšave pri šolskem obiskovanji in se doti čili otroci poučujejo v posebnih oddelkih, ki so ločeni od drugih otrok, ne sme biti število tedenskih učnih ur (med časom šolskega obiskovanja, določenem po točki 6.) manjše, nego je ono šte¬ vilo ur, katero se dobi, če se število po normalnem učnem črteži predpisanih tedenskih učnih ur jednakomerno razdeli na starostne stopnje, ki so zastopane v dotični skupini ali dotičncm razredu. V onih dobah šolskega leta, med katerimi otroci najvišjih dveh starostnih stopenj prav nič ne obiskujejo šole, poučujejo naj se drugi otroci toliko ur, kolikor jih je po normalnem učnem črteži za osem starostnih stopenj predpisanih (gl. do¬ datek k temu ukazu). 8. ) Ce je v kakem kraji več občnih ljudskih šol, kjer se le pojedinim otrokom daje jedna in ista vrsta olajšav gledč šolskega obiskovanja (točka 6.), smejo se dotični otroci raz¬ ličnih šol na j e d n i šoli skupno poučevati. 9. ) Da dobe pojedini otroci olajšave pri šolskem obisko¬ vanji, morajo roditelji ali njih namestniki pri krajnem šolskem svetu za to prositi in ozira vredne vzroke navesti. 1 Ta poroči 1 Prošnje posameznih strank za olajšave pri šolskem obiskovanji po zakonu z dne 9. februvarja 1850. leta niso proste kolka. Če se je samo ustno pri krajnem šolskem svetu podana dotična prošnja, ne da bi se o tem sestavil zapisnik, naznanila predstojnemu šolskemu svetu, ni treba kolka. I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 5. 71 o prošnji okrajnemu šolskemu svetu ter stavi zajedno nasvet, kaka vrsta olajšav naj bi se morebiti podelila. Okrajni šolski svet presodi prošnjo in določi, če jo usliši, vrsto olajšav. 10. ) Da se pripomore otrokom celili šolskih občin na deželi do olajšav pri šolskem obiskovanji, morajo zastopi vseh v šolan ih občin pri okrajnem šolskem svetu poprositi zanje, predloživši zapisnike o dotičnih sejah občinskih odborov, kateri naj obsezajo tudi vrsto in mero olajšav. Okrajni šolski svet predloži prošnjo s svojim mnenjem deželnemu šolskemu svetu v razsodbo. Kadar se strinjajo sklepi občinskih odborov glede olajšav, je prošnjo uslišati, če ista ni v protislovji s poprejšnjimi določili (točka 1. do vštete 7.). Kadar se skladnost med sklepi občinskih odborov glede vrste ali mere olajšav ne more doseči, ali kadar isti z omenje¬ nimi določili niso v soglasji, določi deželno šolsko oblastvo vrsto in mero olajšav. Kadar ne prosijo vse všolane občine, temveč samo jedna ali več izmed njih za olajšave, razsodi o takih prošnjah ravno tako, kakor o prošnjah posameznih roditeljev (točka 6. in 9.), okrajni šolski svet. 11. ) Kadar se otrokom najvišjih dveh starostnih stopenj daje okrajšani pouk v posebnih oddelkih, ki so ločeni od drugih otrok, mora okrajni šolski svet za ta oddelek sestaviti poseben učni črtež in ga deželnemu šolskemu oblastvu predložiti v potrditev. Pri tem se je zlasti ozirati na bodoči poklic do¬ tičnih otrbk. 12. ) Učni čas posebnega oddelka (točka 7.) za ono šolsko mladino, ki pripada zadnjim dvem starostnim stopnjam, določuje krajni šolski svet. 13. ) Ce je urejeno, da se otroci najvišjih dveh starostnih stopenj poučujejo v posebnem, od drugih otrok ločenem oddelku, so vsi otroci teh starostnih stopenj dolžni, udeleževati se tega pouka in je njih šolsko obiskovanje strogo nadzorovati. Po- jedinim izmed teh otrok sme krajni šolski svet tudi vrhu tega dovoliti, da se popolnoma ali deloma udeležujejo pouka, do- I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 5. 73 ločenega za šesto starostno stopnjo ; v kolikor to dopuščajo šolski prostori . 1 VI. (K § 23. zakona.) Obiskovanje strokovnih šol ali strokovnih tečajev (glasbenih in jezikovnih šol, kmetijskih in obrtnih tečajev, šol 1 Z ministerskim razpisom z dne 23. jauuvarja 1884. leta, št. 663 (m. u. 1. z leta 1884, št. 5), se je deželnemu šolskemu svetu za Solnograško o olajšavah pri šolskem obiskovanji za one otroke iz kmečkih občin, ki so všolani v mestih in trgih, nastopno prijavilo: Ker po § 21. zakona z dne 2. maja 1883. leta, drž. zak. št. 53, v mestih in trgih ni vsem otrokom naj višjih dveh šoloobveznih starostnih stopenj, temveč samo pojedinim otrokom, in sicer onim nepremožnih stanov iz ozira vrednih razlogov olajšave glede na mero rednega šolskega obiskovanja dovoljevati in ker so take olajšave za vse otroke dotičnih starostnih stopenj samo celim šol¬ skim občinam na deželi, in sicer pod določnimi pogoji podeljevati, zatorej se ne smejo na šolali v mestih in trgih dovoljevati splošne, to je za vse otroke naj višjih dveh starostnih stopenj veljavne olajšave. O olajšavah na šolah v mestih in trgih so tedaj določila člena V., točke 9. tuuradnega ukaza z dne 8. junija 1883.- leta, št. 10.618, merodajna. Če se ta določila uporabljajo v slučajih, da so kmečke občine cele ali deloma všolane v trške ali mestne šole, je pa natanko paziti na to, da je po § 21., odstavek 3. omenjenega zakona, olajšave podeljevati otrokom na deželi in da se je pri presoji dotičnih prošenj v zmislu zakona ozirati na gospodarske razmere ter jim kar največ ustrezati. Nadalje omenjam, da ni nikakega zakonitega zadržka, temveč da ozira vredni gospodarski in pedagogično- didaktični razlogi govore za to, da se za take šole uporabljajo določila o ustanovitvi posebnih šolskih oddelkov za otroke, katerim so se olajšave pri šolskem pouku podelile. (Čl. V., točke 7., 8., 11., 12. in 13. tuuradnega ukaza z dne 8. junija 1883. leta, št. 10.618.) Z m. r. z dne 25. junija 1884. leta, št. 11.529 (za Štirsko), se je določilo: Na podstavi § 7. drž. š. z. dovoljeni poldnevni pouk je samostojna šolska uredba in se ne sme zameniti z olajšavo, označeno v čl. V., točka 6., črka d izvršilnega ukaza z dne 8. junija 1883. leta, št. 10.618. Za tako olajšavo se more smatrati poldnevni pouk le tedaj, kadar se, kakor je v ukazu izrecno omenjeno, otroci drugih starostnih stopenj celodnevno poučujejo, nikakor pa ne tam, kjer obstoji poldnevni pouk za vse starostne stopnje, ker bi bile sicer obe najvišji stopnji v jedni vrsti z drugimi stopnjami in bi se tedaj o kaki olajšavi po dokončanem šestletnem šolskem obiskovanji ne moglo govoriti. I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 5. 75 za strokovno risanje in modeliranje i. t. d.) je šoloobveznim otro¬ kom dovoljeno tedaj, kadar jih to ne ovira pri rednem obisko¬ vanji ljudske šole. Kadar so obrtne ali kmetijske šole ali strokovni tečaji urejeni tako, da nadomestujejo ljudskošolski pouk, so otroci oproščeni obiskovanja ljudske šole. O tem razsojajo deželna šolska oblastva, oziraje se na uredbo dotičnih šol in tečajev in ravnaje se strogo po načelu, da so mora vsak šoloobvezni otrok najpotrebnejših stvarij naučiti, namreč: verouka, branja, pisanja in računjanja. (V členih VIL, VIII. in IX. tega m. u. o izvršitvi §§ 29., 30., 32., 38. in 41. zakona z dne 2. maja 1883. leta, drž. zak. št. 53., nahajajoča se določila so izgubila veljavnost vsled mini- sterskih ukazov z dne 31. julija 1886. leta, št. 6031 in 6033 (m. u. 1. z leta 1886 št. 50 in 52), s katerima se je izdal organizacijski statut za moška in ženska učiteljišča v izpre- menjeni obliki in nov predpis za preskušnje o učni usposob¬ ljenosti ljudskih učiteljev.) 1 X. (K § 46. zakona.) Prihodnje deželne u č i t e 1 j s k e k o n f e r e n c i j e se bodo vršile še le po preteku šestih let, odkar so bile zadnje kon- ferencije. XI. (K § 48. zakona.) Pri nameščanji šolskih voditeljev je paziti na nastopne stvari: 1.) Ko stopi zakon z dne 2. maja 1883. leta, drž. zak. št. 53, v veljavnost, smejo se samo taki učitelji nameščati za šolske voditelje, kateri tudi dokažejo, da so sposobni učiti vero¬ uk onega veroizpovedanja, kateremu pripada večina učencev dotične šole po povprečnem številu zadnjih petih let. Dokler se na posameznih šolali to povprečno število radi tega, ker šola še tako dolgo ne obstoji, ali iz drugih razlogov ne more po¬ izvedeti, vzeti je začasno posledek popisovanja učencev pri tem za podstavo. Gl. ta predpis pod št. 49 te zbirke. I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 5. 77 Usposobljenost za pouk v verouku se dokaže po spričevalu učne usposobljenosti (§ 38. zakona z dne 2. maja 1883. leta, drž. zak. 53), če ni kandidat za voditeljsko mesto, odkar je zadobil učno usposobljenost, izpremenil svoje vere. Učiteljem, kateri so pred 1. oktobrom 1872. leta, tedaj pred onim dnevom, ko je stopil predpis o preskušnji z dne 5. aprila 1872. leta, drž. zak. št. 50, v veljavnost, zadobili učno usposobljenost, priznati je tudi z omenjenim pridržkom, da so sposobni poučevati verouk. • Učitelji, kateri so po predpisu o preskušnji z dne 5. aprila 1872. leta 1 zadobili učno usposobljenost, smejo poučevati verouk z omenjenim pridržkom samo v tem slučaji, če je to v spriče¬ valu učne usposobljenosti ali v posledlm dopolnilne preskušnje izrecno povedano. 2. ) Kadar se odslej kako voditeljsko mesto v nameščenje razpiše, je v razpisu razven vrste dotične šole to mesto kot takšno označiti; poleg tega je zahtevati, da se v prošnji dokaže usposobljenost, poučevati verouk z ozirom na veroizpovedanje večine učencev. V ostalem je pri nameščanji šolskih voditeljev, kakor do sedaj, postopati po določilih o pravnih razmerah učiteljskega osobja na javnih ljudskih šolah. 3. ) Sedaj nameščeni šolski voditelji ostanejo, če tudi nimajo gori omenjene usposobljenosti, v službi in morajo to usposob¬ ljenost samo tedaj dokazati, če prosijo za druga voditeljska mesta. Deželna šolska oblastva se pozivajo, da takoj provzročijo izvršitev teh ukazov, v kolikor se bodo taisti z ozirom na §75. zakona z dne 2. maja 1883. leta, drž. zak. št. 53, upo¬ rabljali v ondotnem upx - avnem okrožji. 1 Sedaj je v veljavi preskušenjski predpis z dne 31. julija 1886. leta, št. 6033, m. u. 1. z leta 1886 št. 52 (št. 49 te zbirke). I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 5. 79 Dodatek. (Gl. člen V., točko 7.) Po določilih o vrstah in o meri olajšav pri šolskem obisko¬ vanji, navedenih v V. členu tega ukaza, more se skrajšan pouk v posebnih šolskih oddelkih nastopno urediti: Na nerazdeljenih jednorazrednih ljudskih šolah. (S celodnevnim poukom.) V normalnem učnem črteži je predpisanih 28 tedenskih učnih ur za 8 starostnih stopenj, radi tega pridejo na vsako starostno stopnjo povprek S 1 /^ učne ure na teden. I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 5. 81 Na razdeljenih jednorazrednih ljudskih šolah. (S poldnevnim poukom.) V normalnem učnem črteži je predpisanih 17 tedenskih učnih ur za 5 starostnih stopenj višje skupine, radi tega pride na vsako starostno stopnjo povprek 3 2 / 6 učnih ur na teden. 1 Uredba d odpade, ker imajo vsi učenci poldnevni pouk. 6 I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 5. 83 Na dvorazrednih ljudskih šolah. (S celodnevnim poukom.) V normalnem učnem črteži je predpisanih 28 tedenskih učnih ur za 5 starostnih stopenj za drugi razred, zaradi tega pride na vsako starostno stopnjo povprek 5 3 / 5 učnih ur na teden. 1 Da se doseže učni smoter, je določenih za 4., 5. in 6. šolsko leto več učnih ur na teden, nego jih pride povprek na ta šolski oddelek, in da se učitelj 2. razreda ne preobloži, mora učitelj 1. razreda, kateremu je po učnem črteži poučevati samo po 21 ur na teden, prevzeti del skrajšanega pouka v naj višjem oddelku. 6 * I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 5. 85 Na trirazrednih ljudskih šolah. (S celodnevnim poukom.) V učnem črteži je predpisanih 28 tedenskih učnih ur za 4 starostne stopnje 3. razreda, radi tega odpade na vsako starostno stopnjo povprek 7 učnih ur na teden. 1 Da se doseže učni smoter, je določenih za 5. in 6. šolsko leto več učnih ur na teden, nego jih pride povprek na ta šolski oddelek, in da se učitelj 3. razreda ne preobloži, morata učitelja 1. in 2. razreda prevzeti del skrajšanega pouka v najvišjem oddelku. I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 6. 87 Št. 6. M. r. z dne 18. maja 1869. leta, št. 140/pr. (m. u. 1. z leta 1869 št. 44), z navodilom za začasne okrajne šolske nadzornike. 1 V dodatku k mojemu razpisu o imenovanji začasnih šol¬ skih nadzornikov pošiljam v prilogi začasno službeno navodilo za taiste. Glede tega navodila, koje sem jednakoglasno določil za udeležene dežele, omenjam nastopno: Ker bo zaradi posebnih razmer in posebnih potrebščin ondotne kronovine morebiti treba ali vsaj želeti še drugih ukazov, prepuščam Vašemu . . . ., da pri izdavi tega navodila na pod¬ stavi njegovih načel na drobno določite še to, kar se Vam bo vrhu tega zdelo potrebno, o čemer mi blagovolite poročati. 2 Mislim, da mi ni treba še poudarjati, kako važno je, da se delavnost okrajnih šolskih nadzornikov hitro razvije, da ta delavnost novo življenje in živahno prizadevanje v ljudski šoli obrodi in si javno priznanje kmalu pribori. Zaradi tega prosim tudi Vaše . . . ., da obračate na to delavnost novih organov vso svojo pozornost in da pospešujete isto neprestano z vsemi pripomočki, ki so Vam na razpolaganje. Navodilo začasnim okrajnim šolskim nadzornikom. § 1. Okrajni šolski nadzornik se mora o stanji ljudskega šolstva v svojem uradnem okraji natanko prepričati, na iz¬ boljšanje in pospešitev šolstva z vso močjo delovati in osobito skrbeti za to, da se prenapolnjeni razredi razdele, obstoječe šole razširijo in nove ljudske šole ustanovč. Nadalje mora javne in zasebne ljudske šole kar najpogosteje nadzorovati in v zmislu dotičnih predpisov šole obiskavati. 1 Gl. m. r. z dne 5. junija 1869. leta, št. 4811 (št. 7 te zbirke). Načela navodilu za okrajne šolske nadzornike glede otroških vrtov in sorodnih naprav gl. pri št. 20 te zbirke. 2 Na Kranjskem se v stvari ni ničesar več ukrenilo. I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 6. 89 Tudi je nadzornik dolžan, glede šol v svojem okraji ona uradna opravila opravljati, katera mu predstojnik okrajnega ali deželnega šolskega oblastva posebej naloži. § 2. Pri obiskovanji šol mora gledati nadzornik na to: a) v kakšnem stavbnem stanji je šolsko poslopje, če je njega leža zdrava in če ni ničesar v njega bližini, kar bi moglo mladež spravljati v kako nevarnost ali motiti pouk 5 b) če so učne sobe in šolska oprava v dobrem in prikladnem stanji, če je za primerno kurjavo in zračenje šolskih sob skrbeno in če ondi potrebna snažnost in red gospodujeta; c) če ima šola prostor za telovadbo, če je pri šolali na deželi šolski vrt za kmetijski pouk, primeren razmeram dotičnega kraja glede obdelovanja zemlje, osobito v sadjarstvu, svi- larstvu, čebeloreji in v zelenjarstvu in če se učitelj s takim poukom peča; d) če ima šola potrebna učila in če se pri nji nahaja knjiž¬ nica za učitelje in učence; e) če se podarjene knjige za uboge učence primerno od¬ dajajo in če se ž njimi, kakor tudi z drugimi brezplačno danimi učili ravna po predpisih; f) če se vsakoletni šolski popis natanko vrši, če vsi šolo¬ obvezni otroci redno hodijo v šolo ali kako je sicer za njih pouk skrbeno; kako se gluhonemi in slejii otroci, če je kaj takih, poučujejo; če se otroci, dokler še niso šoloob¬ vezni, in razven predpisanega časa v šolo ne vzprejemajo; če ima učitelj šolsko obiskovanje v natančnem razpregledu; če one, ki so nemarni v šolskem obiskovanji, opominja in pravočasno naznanja in če se oni učenci, ki so šolo delj časa zanemarjali in si najpotrebnejših znanosti niso prisvojili, silijo tudi potem, ko niso več šoloobvezni, hoditi v šolo; g) če je za šolske namene kaj zakladov ali ustanov, kdo iste upravlja in če se ustanovne obveznosti izpolnjujejo; I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 6. 91 h) če se plače učiteljskega osobja pravočasno in brez za¬ držka izplačujejo, če imajo učitelji postranska opravila in katera in če taista na izpolnovanje njih stanovskih dolžnosti ne vplivajo neugodno; i) če se ves predpisani učni čas uporablja in če ta čas po¬ trebam zadostuje, če učitelj po predpisanem učnem črteži poučuje, če se pri tem od pristojnega šolskega oblastva dopuščenih knjig poslužuje in namenu primerne učne metode uporablja; k) če je urnik prikladen in če se po istem postopa; l) če se v posameznih predmetih in po skupnem pouku predpisani učni smoter doseza; m) če se učiteljsko osobje trudi, na šolsko mladino vzgojilno vplivati in kateri pripomočki se v dosego tega smotra uporabljajo; n) če so na šolah, kjer je več učiteljev, vsak mesec redno predpisane konferencije; o) če krajno šolsko nadzorstvo svoje dolžnosti do šole iz¬ polnjuje; p) če zasebne šole in vzgojišča pogojem, ki so bili merodajni pri njih ustanovitvi, ustrezajo in če ne presezajo mej svojih pravic. § 3. Ker je napredek šole pred vsem od kakovosti in harmoničnega sodelovanja učnega osobja zavisen, je nazorniku na spretnost, pridnost, vedenje in nadaljno izobraževanje učnega osobja svojega okraja vso pozornost obračati. Opazke pri nadzorovanji in obiskovanji šol v teh stvareh je nadzorniku natanko zapisovati. § 4. Nadzornik je upravičen in dolžan, v didaktično- pedagogičnih predmetih migljaje in svete dajati in napake, katere opazi v tem oziru, takoj na lici mesta po ustnih ukazilih odpravljati, a se vsega izogibati, kar bi moglo škodovati ugledu učiteljev. On se mora pri vsakem posetu šole o posledku opazovanj z učiteljem, in kjer je istih več, s taistimi v posebni konferenciji temeljito pogovoriti, učitelje ter krajni šolski svet o tem za¬ slišati , če imajo morebiti kake želje ali pritožbe, in zadnje, če je možno, izlepa odpraviti in jih na ta način rešiti. I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 6. 7. 93 O stvareh, katerih rešitev ne spada v njegovo področje, mu je predstojniku okrajnega šolskega sveta, če je treba, s pri¬ loženimi o tem spisanimi zapisniki, poročati in svoje nasvete staviti. V teh poročilih je tudi vselej isto navesti, kar je takoj na lici mesta ukrenil. § 5. Okrajni šolski nadzornik sklicava okrajne učiteljske konferencije in jih vodi. ’ § 6. Dolžnost okrajnega šolskega nadzornika je, da mora izrekati od predstojnika okrajnega ali deželnega šolskega ob- lastva zahtevana mnenja v didaktično -pedagogičnih šolskih stvareh in na poziv predstojnika okrajnega šolskega oblastva napravljati osnove za rešitev odkazanih mu uradnih spisov didaktično-pedagogične vsebine. Koncem šolskega leta mu je sestaviti letno poročilo na predpisani način o vseh odkazanih mu učiliščih. Nasvete staviti, kateri se tičejo povzdige in pospeška šolstva, jevsekdar opravičen. Posebnih opravilnih zapisnikov okrajnemu šolskemu nad¬ zorniku ni pisati. Št. 7. M. r. z dne 5. junija 1869. leta, št. 4811 (m. n. 1. z leta 1869 št. 53), kako je nadzorovati one ljudske šole. katerih ravnatelji ali učitelji so bili imenovani začasnimi nadzorniki. Ljudske šole, katerih ravnatelji ali učitelji so bili sami imenovani začasnimi nadzorniki za okraj, v katerem so te šole, so izvzete od tega nadzorovanja in so podrejene okrajnemu šolskemu oblastvu, ki jih kot tako neposredno nadzoruje; tudi je deželnemu šolskemu nadzorniku za ljudske šole posebno pažnjo obračati na take šole. I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 8. 95 Št. 8. M. u. z dne 23. novembra 1869. leta, št. 3495 (drž. zak. št. 170 z leta 1869, m. u. 1. št. 95), o dopuščanji učnih knjig in beril za ljudske šole. 1 Da se izvršita § 8. in § 19. drž. š. z., spoznal sem za dobro, dati nastopna ukazila o tem, kako je ravnati glede do¬ puščanja učnih knjig in beril za ljudske šole: 1. ) Kadar se učni tekst te vrste vzprejme v katero c. k. zalogo šolskih knjig, izrečeno je s tem tudi, da je dopuščen v zmislu omenjenih zakonskih določil. 2. ) Predlogi o tem, da se kakšen drug učni tekst dopusti, je podajati deželnemu šolskemu oblastvu. Učni tekst, ki se predlaga, naj bi se dopustil, mora biti takega obsežka, da obdeluje predmet vsaj za jedno leto; tudi se mora predlogu pridejati jeden izvod dotične knjige, in pa stano¬ vitna cena, po kateri se prodaja. 3. ) Deželno šolsko oblastvo nima dolžnosti, vzprejemati prošenj za dopuščenje učnih tekstov v presojo, če izhajajo isti samo od zasebnikov. 4. ) V presojo vzprejeti učni tekst da deželno šolsko oblastvo po zvedencih presoditi ter predloži njih mnenje s svojimi nasveti vred ministerstvu za bogočastje in nauk, katero potem izreče o njem razsodbo. 5. ) Da je učni tekst dopuščen, naznanja se v ukaznem listu za službeno področje ministerstva za bogočastje in nauk ter se omeni tudi deželna šolska gosposka, na katere predlog ali mnenje se določilo opira. Druga deželna šolska oblastva potem smejo dovoliti, da se tisti učni tekst uvede v njim podložne šole. Ce kdo predlaga, da bi se to zgodilo, pa ima deželno šolsko oblastvo zoper to kakšen pomislek, naj poroči ministru za bogočastje in nauk in naj počaka, da on razsodi. 6. ) Ce pa gre za to, je li kako učno knjigo za verouk dopustiti, ravnati je po tem, kar veleva § 7. zakona z dne 25. maja 1868. leta, drž. zak. št. 48 (št. 2 te zbirke). Poznejša določila so navedena pri § 8. drž. š. z. I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 9. 10. 97 Št. 9. M. u. z dne 16. decembra, 1869. leta, št. 11.809 (m. u. 1. z leta 1870 št. 3), o podeljevanji častnih naslovov učiteljem ljudskih šol. Njegovo c. in kr. apostolsko Veličanstvo je z najvišjim odlpčilom z dne 11. decembra 1869. leta ministra za bogočastje in nauk najmilostiveje pooblastiti blagoizvolilo, da sme zasluž¬ nim podučiteljem ljudskih šol naslov «učitelja» in zaslužnim nadučiteljem večrazrednih ljudskih šol naslov «ravnatelja* kot častni naslov neposredno podeljevati. To se daje šolskim oblast- vom in učiteljskemu osobju na znanje z dodatkom, da je z nasveti, ki merijo na podelitev takih naslovov, ravnati isto tako, kakor z drugimi odlikovalnimi nasveti. 1 Št. 10. M. n. z dne 6. aprila 1870. leta, št. 3169 (drž. zak. št. 50, m. u. 1. z leta 1870 št. 57), o nadaljevalnih učnih tečajih za ljudskošolske učitelje. 2 V izvršitev § 47. drž. š. z. ukazujem tak6: § 1. Nadaljevalni učni tečaji so vsako leto med glavnimi počitnicami. Taisti trajajo po 4 do 8 tednov. 1 Ker se nasveti glede podelitve 2 *avnateljskega naslova neprimerno množe, se deželna šolska oblastva opozarjajo na to, da imajo take podelitve značaj javnih odlikovanj in da tedaj dotičnih nasvetov nikdar ni staviti na lastno prošnjo učiteljev. Pa tudi nasvete, ki so izšli iz lastnega nagiba okrajnih šolskih oblastev, morajo deželna šolska oblastva vselej skrbno pre¬ udariti in pri tem gledati le na to, če dotičnik uže delj časa odlično deluje v šolski službi; tudi se pri tem njega relativna vrednost z ozirom na ves ljudskoučiteljski stan v deželi ne sme prezirati (m. r. z dne 20. januvarja 1874. leta, št. 16.024, m. u. 1. z leta 1874 št. 6). 2 Z nastopnim m. u. z dne 6. oktobra 1875. leta, št. 1066 (m. u. 1. z leta 1875 št. 46) se je prijavilo deželnim šolskim oblastvom : Da se po tvarini in metodi boljši pouk v risanji na ljudskih šolah kar najhitreje doseže, pozivam c. kr. deželna šolska oblastva, da se pri uredbi 7 I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 10. 99 § 2. Pouk se razteza na vse one predmete, kateri se po¬ učujejo na učiteljiščih; v prvih letih pa naj se gleda posebno na realistične predmete ljudske šole. § 3. Okrajni šolski nadzorniki naj vsako leto koncem prvega polletja izroče deželnemu šolskemu oblastvu imenik tistih ljudskošolskih učiteljev, glede katerih je želeti, da bi se udeležili nadaljevalnega učnega tečaja. § 4. Deželno šolsko oblastvo določi z ozirom na znesek, ki je postavljen v proračunu v ta namen, število učiteljev, ka¬ terim se je tečaja udeležiti, in določi ob jednem ona učiteljišča, na katerih naj bodo tisto leto nadaljevalni učni tečaji. Izbiraje učitelje, katere je poklicati, naj deželno šolsko oblastvo gleda na to, da se, kolikor je le možno, pokličejo za- jedno samo taki učitelji, ki se lahko poučujejo v istih pred¬ metih. § 5. Za jedno in isto skupino učnih predmetov naj se pra¬ viloma ne sklicuje čez dvajset učiteljev. § 6. Deželno šolsko oblastvo določi vsako leto, zaslišavši poprej učiteljski zbor na učiteljišči, kaj se ima učiti in kako naj bodo posamezni tečaji posebej uravnani. nadaljevalnih učnih tečajev za ljudskošolske učitelje (m. u. z dne 6. aprila 1870. leta) tudi na imenovani predmet kar najskrbneje ozirajo. V teh tečajih je postopati v obče v zmislu učnega črteža za prostoročno risanje na učiteljiščih ter po navodilu, objavljenem z ministerskim ukazom z dne 6. maja 1874. leta, št. 5815. Obiskovalcem nadaljevalnih učnih tečajev je raz¬ lagati normalne učne črteže in navodila za risanje, kakor tudi geometrijsko oblikoslovje za ljudske šole. Za posebno važno je smatrati risanje na šolski deski in vajo v narekovanji priprostih riseb. V ta namen naj se daje obiskovalcem prilika, da po navodilu strokovnega učitelja predelajo menjaje se jeden del učne knjige Jožefa Grandauerja za početno risanje. Kjer to dopušča prostor, risati je obiskovalcem tečajev zajedno na več deskah. Strokovnemu učitelju je navajati vzorne vzglede, kako je narekovati priproste risbe; po teh vzgledih naj se vežbajo poslušalci v jednakem nareko¬ vanji, in če za ta predmet odločeni čas to le nezadostno dopušča, izdelavajo naj obiskovalci dotičnega tečaja diktate danih riseb pismeno kot domačo nalogo. I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 10. 11. 101 § 7. Učitelji, katere deželno šolsko oblastvo odbere, da v takem tečaji daj6 pouk, dobe od deželnega šolskega oblastva nagrado iz sredstev, dovoljenili v ta namen. § 8. Tisti učitelji, katerim se ukaže, da se morajo udele¬ žiti nadaljevalnih učnih tečajev, dobe povračilo potnih troškov in povprečno vsoto za drug potrošek. § 9. Razven tistih, ki so od deželnega šolskega oblastva določeni za te tečaje, se jih sme udeležiti kot poslušalec vsak učitelj, v kolikor je to mogoče, ne da bi se kratil pouk onim, ki se ga morajo udeležiti. § 10. Ko je tečaj dokončan, dobe tisti, ki so se ga redno udeleževali, potrjenje o tem. § 11. Razven nadaljevalnih učnih tečajev, ki so med glavnimi počitnicami, sme deželno šolsko oblastvo, zlasti v mestih, kjer je več učiteljev, med šolskim letom napraviti po¬ sebne tečaje, katerih se pa smejo udeležiti samo mestni učitelji, ne da bi se s tem odtegnili svojemu pravemu poklicu. Št. 11. Ukaz c. kr. ministerstva za trgovino z dne 1. av¬ gusta 1870. leta. št. 10.735, da so uradna pisma c. kr. okrajnih šolskih nadzornikov in c. kr. izpraševalnili komisij poštnine prosta. Uradna pisma c. kr. okrajnih šolskih nadzornikov in c. kr. izpraševalnih komisij za občne ljudske in me¬ ščanske šole so prosta poštnine po čl. II., odst. 8., potem po čl. VII. zakona z dne 2. oktobra 1865. leta. Ista pa morajo imeti na adresi ime in značaj pošiljalca, potem v čl. V. tega zakona predpisano oznamenilo. 1 1 Z ukazom z dne 24. aprila 1871. leta, št. 6049, je ministerstvo za trgovino določilo: «Oni udje okrajnega šolskega sveta, ki stanujejo zunaj uradnega kraja, so jednovrstni z izpostavljenimi uradniki, omenjenimi I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 11. 103 v čl. II., odst. 1. zakona z dne 2. oktobra 1865. leta; zaradi tega so njih uradna pisma v občevanji s predsednikom okrajnega šolskega sveta v zmislu navedenega člena, potem po čl. VII. omenjenega zakona prosta poštnine. Pač pa morajo taka pisma imeti na adresi ime in uradni značaj pošiljalca in prejemnika, potem oznamenilo ,v šolskih stvareh*». Z razpisom ministra za trgovino z dne 6. julija 1872. leta, št. 13.547, se je določilo: «Krajni šolski sveti, katerim je nadzorovati javne ljudske šole, uživajo v čl. II., odst. 8., in v čl. VII. zakona z dne 2. oktobra 1865. leta določeno prostost od poštnine za uradna pisma in pošiljatve. Takšna pisma in takšne pošiljatve morajo pa imeti na adresi ime in uradni značaj pošiljalca in prejemnika, potem oznamenilo ,v šolskih stvareh**. Po ukazu ministra za trgovino z dne 10. junija 1873. leta, št. 33.932, so prosta poštnine ne samb uradna pisma zunaj uradnega kraja stanujočih udov okrajnega šolskega sveta, okrajnih šolskih nadzornikov, potem izpraše- valnih komisij v zmislu čl. II., odst. 1. zakona z dne 2. oktobra 1865. leta, temveč tudi pošiljatve po vožni pošti v zmislu čl. VII. in VIII. na¬ vedenega zakona. Takšna pisma in takšne pošiljatve morajo imeti na adresi ime in uradni značaj pošiljalca in prejemnika, potem oznamenilo «v šolskih stvareh ». _ Glasom m. r. z dne 1. marcija 1876. leta, št. 2601 (m. u. 1. z leta 1876 št. 10) je minister za trgovino z ukazom z dne 16. februvarja 1876. leta, št. 3638, po poštnem ukaznem listu zaukazal, da so uradna pisma šolskih vodstev (ravnateljstev) javnih ljudskih šol v občevanji z oblastvi, organi in korporacijami, navedenimi v čl. II., odst. 1. in 2. zakona z dne 2. oktobra 1865. leta, potem v medsebojnem občevanji prosta poštnine v zmislu čl. II., odst. 8., potem čl. VII. navedenega zakona. Takšna pisma morajo imeti pa na adresi razven naslova pošiljajočih uradnih organov oznamenilo «v poučnih stvareh». Glasom m. r. z dne 25. februvarja 1872. leta, št. 1927, nimajo okrajne učiteljske knjižnice pravice do prostosti od poštnine; pač pa je do¬ puščeno, da se ta prostost vender-le doseže,, ako se knjige ne pošiljajo od okrajne učiteljske knjižnice na učitelje, temveč od ravnateljstva (vodstva) javne šole s stališča učiteljske knjižnice na ravnateljstvo (vodstvo) one za javno priznane šole, na kateri učitelj deluje, in obratno. — To prednost imajo pa samo pošiljatve tiskovin pedagogične vsebine. Glasom m. r. z dne 10. decembra 1889. leta, št. 24.885, je ministerstvo za trgovino dovolilo prostost od poštnine deželnim šolskim nadzornikom, službujočim pri deželnih šolskih oblastvih, za njih uradna pisma in druge pošiljatve v oni meri, kakor jo imajo državna oblastva in državni uradi po zakonu z dne 2. oktobra 1865. leta, drž. zak. št. 108. I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 12. 105 Št. 12. M. u. z dne 20. avgusta 1870. leta, št. 7648 (drž. zak. št. 105; m. n. 1. z leta 1870 št. 119), s katerim se občnim ljudskim šolani izdaje šolski in učni red. 1 ' Na podstavi § 78. drž. š. z. in po dogovora z deželnimi šol¬ skimi oblastvi zdi se mi potrebno, da začasno razpišem nastopni 1 V izvršitev š. i. u. r. se je z r. dež. š. sv. za Kranjsko z dne 8. oktobra 1870. leta, št. 316/dež. š. sv., določilo nastopno: 1. ) Posebne važnosti je pred vsem natančen pregled šoloobveznih otrok. V ta namen mora okrajni šolski svčt med jesenskimi počitnicami vse otroke, kateri so v šoloobvezni dobi, brez razločka starosti, vere in domovinske pra¬ vice v šolski občini, gredoč od kraja do kraja in od hiše do hiše, natanko popisati in v šolsko matico vpisati. Pri tem je v razpredel «Opomnja» zapisati: a) vzrok, zakaj je kak . šoloobvezen otrok oproščen od obiskovanja občne ljudske šole, n. pr.: ni še duševno ali telesno zrel, se poučuje doma, je na kaki višji šoli i. t. d.; b) prestop otroka v kak drug šolski okoliš; c) odhod otroka v drug šolski okraj, ali da je taisti umrl ali se iz šole iz¬ pustil; d) občino, kamor je šoloobvezni otrok pristojen, če nima taisti domo¬ vinske pravice v oni občini, kjer prebiva. Iz te šolske matice mora krajni šolski svet, uporabljajoč jednak obrazec, osem dni, predno se prične šola, poslati šolskemu voditelju zapisnik onih otrok, katerim je v taistem letu hoditi v dotično šolo. 2. ) Imena vseh otrok, ki so dolžni, hoditi v šolo, vpiše potem učitelj po obrazcu B v katalog tako, da so v njem vpisani razredi in razdelki od spodaj na zgoraj, in sicer v vsakem razdelku najpoprej dečki v alfabetičnem redu, potem ravno tako deklice. Za vsakega šolskega otroka so v katalogu določeni štirje razpredelki, v katere je vpisavati sodbo o vedenji, učnem na¬ predku in šolskem obiskovanji, kakor morajo taisto obsezati šolska naznanila, ki se med šolskim letom pošljejo štirikrat roditeljem ali njih namestnikom. 3. ) Nadzirati šolsko obiskovanje in odpravljati šolske zamude bodi po¬ sebna skrb šolskim oblastvom. § 6. določuje, naj učitelj šolske zamude vsak dan posebej zaznamenuje v razrednici. Razrednico je uravnati po obrazcu C, in je navesti v taisti šolske otroke v istem redu, kakor v katalogu. 4. ) Izkaz šolskih zamud mora vsak učitelj vsakega pol meseca po obrazcu D pdtem šolskega vodstva predložiti krajnemu šolskemu svetu, kale- I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 12. 107 šolski in učni red občnim ljudskim šolam, pridržujoč si pri¬ hodnje uredbe, katere se bodo po izkušnji in napredku ljudskega rega stvar je potem, takoj pozvedeti vzroke neopravičenih šolskih zamud ter zoper zamudne roditelje ali njih namestnike postopati po zakonitih določilih. 5. ) V izvršitev § 9. določuje deželni šolski svet, naj med šolskim letom, izvzemši nedelje in zapovedane šolske praznike ter četrtke, ne bo pouka: o Božiči od 24. decembra do vštetega 1. januvarja; zadnja dva dneva predpustom; o Velikinoči od srede v velikem tednu do vštetega torka po Veliki noči, o Binkoštih od sobote do vštetega torka po Binkoštih; na šolah na deželi ob velikih sejmih. (V deželnem stolnem mestu Ljubljanskem so se glasom r. dež. š. sv. za Kranjsko z dne 7. februvarja 1892. leta, št. 15/dež. š. sv., namesto predpustnih počitnic uvedle semestralne počitnice, kakor so na srednjih šolah ob konci prvega semestra navadne.) 6. ) Obrazce za izpustna in odhodna spričevala (izpustnice in odhodnice, §§ 14. in 15.) in za izpustno knjigo (§ 18.) obsezajo priloge E , F in G , obrazec za šolska spričevala (spričevala o šolskem obisko¬ vanji) in za šolska naznanila (§ 66.) prilogi H in /. (Gori navedeni obrazci so se vsled r. dež. š. sv. za Kranjsko z dne 8. sep¬ tembra 1893. leta, št. 2178/dež. š. sv., nadomestili z drugimi. S tem razpisom so se uvedli novi obrazci za nastopne uradne spise: 1.) šolska matica; 2.) skupni pregled; 3.) katalog; 4.) razrednica; 5.) razrednica ponavljavne ljudske šole; 6.) tednik; 7.) šolsko naznanilo; 8.) zaznamek šolskih zamud; 9.) izpustnica; 10.) odhodnica; 11.) izposojilna knjiga: a) šolarske, ^/učiteljske knjižnice; 12.) inventar; 13.) opravilni zapisnik; 14.) spisek ubožnih knjig; 15.) spisek izposojenih ubožnih knjig; 16.) imenik knjig učiteljske knjižnice; 17.) imenik šolarske knjižnice in 18.) navodilo, kako je spisovati šolsko kroniko. Ti obrazci so izšli pri R Miliču v Ljubljani; v ti zbirki se taisti niso natisnili. — Izpustna knjiga se je po m. u. z dne 12. februvarja 1884. leta, št. 23.122 [m. u. 1. z leta 1884, št. 4] odpravila in je izpust iz šole zaznamenovati samo v šolski matici in v šolskem katalogu.) 7. ) Glede jezikovnega pouka se z ozirom na končni odstavek pri § 51. omenja, da je učni jezik na ljudskih šolah slovenski, izvzemši šole na Kočevskem in v Fužinah (meščansko šolo v Krškem in mestni nemški ljudski šoli v Ljubljani, na¬ dalje ljudski šoli v Krškem in v Toplicah pri Zagorji ter od c kr. ministerstva za polje¬ delstvo vzdržavano c. kr. rudarsko ljudsko šolo v Idriji; na zadnjih treh šolah je nemški jezik deloma tudi učni jezik). Kadar je na kaki šoli poleg slovenskega jezika po¬ učevati tudi nemški kot drugi deželni jezik, tedaj je vzeti za načelo, da se sme pričeti s poukom v zadnjem jeziku še le tedaj, ko so učenci v branji in pisanji v materinem jeziku dovolj trdni. Učni smoter nemškega jezikovnega pouka je različen po tem, če bodi taisti priprava za srednje šole ali če se ustrezaj ž njim praktični potrebi. Prvi namen se doseže s tem, da se nemški jezik na štirirazrednicah in več- razrednicah poučuje kot obligatni predmet, drugi pa na ta način, I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 12. 109 šolstva zdele potrebne, ter ozirajoč se tudi na to, da posamezni deželni zakoni o ljudskih šolah niso še dodelani. da je ta jezikovni pouk prost predmet ondot, kjer je potreba zato ali kjer ga želi šolska občina. (Glede pouka v nemščini na slovenskih ljudskih šolah v Ljubljani in zunaj Ljubljane gl. spodaj natisnjene razpise dež. š. sv. za Kranjsko.) 8.) V § 63. omenjeni normalni učni črteži se bodo pozneje izdali. — Gl. v'tej stvari opomnje k § 4. drž. š. z. Dež. š. sv. za Kranjsko je z r. z dne 21. junija 1881. leta, št. 504/dež.š. sv., ukazal, da je začenši s šolskim letom 1881/82 pouk v nemškem jeziku kot neobligatni predmet uvesti v vse tudeželne dvorazredne in trirazredne ljudske šole s slovenskim učnim jezikom, v kolikor se nemški jezik na taistih ne poučuje uže obligatno, oziroma neobligatno vsled poprejšnjih ukazov. Zaradi primerne izvršitve tega ukaza se je z navedenim razpisom na¬ stopno določilo: Nemški jezik je uvesti na vsaki poprej označeni dvorazredni ali tri- razredni ljudski šoli kot neobligatni predmet, če se za ta pouk zglasi najmenj 10 učencev, in je taistemu odkazati po štiri učne ure na teden, ne da bi se radi tega skrčilo število tedenskih ur, odločenih za pouk v obligatnih pred¬ metih ljudske šole. Kadar je število učencev, ki se zglase za ta pouk večje, tedaj se smejo taisti z ozirom na njih znanje v nemščini razdeliti v dva oddelka; v tem slu¬ čaji je odkazati vsakemu oddelku po tri ure na teden. Če učenci nimajo jednakega znanja v nemščini, se morajo taisti razde¬ liti v dva oddelka vselej tedaj, kadar doseže število učencev 20. Kadar do¬ seže število učencev 30, se morajo napraviti trije oddelki in je odkazati vsakemu oddelku po dve uri na teden. Poučuje naj se v nemščini kolikor je le mogoče po učnih črtežih, predpisanih za drugi deželni jezik na dvorazrednicah, oziroma trirazrednicah, in sicer od učiteljev dotične šole. Omenja se pri tem, da je tedaj, ko bi imeli učitelji radi tega pouče¬ vanja v primeri z drugimi učitelji preveč učnega posla, to krivičnost odpra¬ viti na primeren način. Tudi naj okrajni šolski nadzorniki pri šolskih obiskih osobito pazijo na pouk v nemščini in naj povedo obširno v letnih poročilih svoje mnenje o tem, kar so pri tem pouku zapazili, zlasti pa o učnem uspehu. Upravno sodišče je razsodilo z razsodbo z dne 27. januvarja 1892. leta, št. 323, na priziv moravskega deželnega odbora, da se mora učiteljsko I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 12. 111 Ta ukaz dobodi' veljavo ob začetku šolskega leta 1870 / 71 . osobje na ljudskih šolah plačati za pouk v drugem deželnem jeziku, če je taisti neobvezen, ne glede na to, če poučuje dotičen učitelj nad 30 učnih ur na teden (§ 51. drž. š. z.) ali ne. V razlogih te razsodbe se navaja nastopno: § 51. drž. š. z. določa izmero učne zaveznosti le v kvanti¬ tativnem oziru. Na katere učne predmete se pa tako določena izmera učne zaveznosti nanaša, tega ne pojasnuje § 51., temveč zakonito določilo o učni usposobljenosti. Po §§ 29. in 31. drž. š. z. ni nikdo dolžan, pridobiti učno usposobljenost za druge jezike, tedaj tudi ne za drugi deželni jezik, temveč prepuščeno je vsakemu posamezniku, če hoče pridobiti to usposobljenost ali ne. In ravno zaradi tega se učna zaveznost posameznih učiteljev ne sme raz¬ tezati na učne predmete, glede katerih ni zakonito predpisano, da bi jih morali znati. Določilo § 51. drž. š. z. tedaj nikakor ni zoper to, da se plača učitelj za poučevanje v kakšnem neobveznem predmetu, marveč trebalo bi izrecnega zakonitega določila, če bi se hotelo učno zaveznost rednih učiteljev raztegniti tudi na neobvezne predmete. _ Z r. dež. š. sv. za Kranjsko z dne 9. junija 1883. leta, št. 447/dež. š. sv.^ oziroma tudi z dne 14. aprila 1884. leta, št. 2630/dež. š. sv., se je določilo, da se začenjaj poučevati v nemškem jeziku kot obligatnem učnem predmetu n a mestnih slovenskih ljudskih šolah v Ljubljani v tretjem razredu. __ Glede štirirazrednih in večrazrednih ljudskih šol s slovenskim učnim jezikom zunaj Ljubljane, nadalje glede onih trirazrednic, na kojih se nemški jezik obligatno poučuje (tedaj sedaj na ljudskih šolah na Jesenicah, v Zagorji, Semiči in Višnji Gori ter na samostojnih dekliških šolah v Ru¬ dolfovem in Kamniku), se je z r. dež. š. sv. za Kranjsko z dne 5. februvarja 1887. leta, št. 656/dež. š. sv. iz leta 1885, ukazalo, da se začenjaj s poukom v nemškem jeziku kot obligatnem učnem predmetu s tretjim šolskim letom in da se pri tem pouku uporabljaj nemščina kot učni jezik, kadar jo pri¬ čenjajo umevati učenci, z ozirom na njih napredek v tem jeziku. Na ljudskih šolah v Dragi, Nemški Loki in Spodnjem Logu v ko¬ čevskem okraji se poučujejo nemški in slovenski otroci v posebnih oddelkih z nemškim, oziroma slovenskim učnim jezikom. I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 12. 113 Šolski in učni red občnim ljudskim šolam . 1 I. O hoji v šolo. § 1. Krajno šolsko oblastvo (krajni šolski svet) naj šol¬ skemu voditelju, da bode mogel paziti na redno bojo v šolo, osen) dni pred začetkom vsakega šolskega leta izroči zapisek vseh otrok, katerim je v tistem kraji dolžnost, da hodijo v šolo. Deželno šolsko oblastvo (deželni šolski svet) razglasi posebne ukaze, kako je otroke, katerim je dolžnost v šolo hoditi, treba vpisati ter na razvidu imeti. Roditelji ali njih namestniki so dolžni take otroke, ki jim je dolžnost hoditi v šolo, jednega izmed zadnjih treh dni pred začetkom šolskega leta pripeljati v šolo, da se vpišejo v za¬ pisnik (šolsko matico) šolskih otrok. Roditelje ali njih namest¬ nike, kateri bi tej dolžnosti bili nepokorni, naj voditelj šole 1 Ta š. i. u. r. je glede splošnih, za vse vrste ljudskih šol porabnih določil uporabljati tudi na meščanske šole, v kolikor ne obstoje za te šole posebni ukazi (m. r. z dne 30. oktobra 1879. leta, št. 15.493; št. 2253/dež. š. sv.). O prepovedi denarnih skladov med učenci gl. m. r. z dne 17. junija 1873. leta, št. 7702 (št. 24 te zbirke). O tem, kako je gojiti pouk v glasbi, osobito v cerkveni glasbi po ljudskošolskih učiteljih, gl. m. r. z dne 12. maja 1877. leta, št. 16.885 (št. 32 te zbirke). _ O pouku v rokotvornih delih na ljudskih šolah gl. m. r. z dne 21. septembra 1886. leta, št. 6810 (št. 50 te zbirke). Če so šolski voditelji in učitelji preobloženi s pisarijami, more to ško¬ dovati odgojnemu in učnemu delovanju, za katero jim je v prvi vrsti skrbeti. Radi tega so se šolska oblastva z m. u. z dne 12. februvarja 1884. leta, št. 23.122 (m. u. 1. z leta 1884, št. 4) pozvala, obstoječe ukaze glede uradnih spisov na občnih ljudskih šolah, kakor tudi dotične obrazce pregledati in pri tej, kakor odslej pri vsaki priliki gledati na to, da se nebistvene pisarije od¬ pravijo, neizogibne pa narede priprostejše. V ta namen so se s tem ukazom nekatera določila š. i. u. r. izpremenila. Te premembe gl. pri dotičnih para¬ grafih v opomnji. (Dotični novi obrazci za Kranjsko so se predpisali z r. dež. š sv. za Kranjsko z dne 8. septembra 1893. leta, št. 2178/dež. š sv.) I. Državni zakoni in rainisterski ukazi. 12. 115 naznani krajnemu šolskemu oblastvu, da pridejo v zakonito uradno razpravo. 1 2 § 2. Dolžnost v šolo hoditi se začenja z dopolnjenim šestim letom starosti. Otroci, kateri so ob začetku šolskega leta med petim in šestim letom starosti, smejo se sprejeti samo tedaj, kadar dovoli krajno šolsko oblastvo. To dovolitev je dati samo takim otrokom, kateri so zreli po duši in po telesi, ter gledati je tudi na to, da se s tem ne nabere več otrok, nego zakdn določuje. § 3. Brez veljavnih opravičnih izgovorov ne sme noben otrok zamujati posameznih ur ali dni ob zakonitem šolskem času. Zamude, katere se v osmih dneh do dobrega ne opravi¬ čijo, naj veljajo za neopravičene, ako ni sploh znano, zakaj so se zgodile. § 4. Za veljavne opravične izgovore velja posebno to: a) če otrok zboli; b) če zbole otrokovi roditelji ali svojci, ako je dokazano, da ga potrebujejo v postrežbo; c) slabo vreme, ako bi otroci v njem utegnili zboleti; d) tako slabe poti, da se po njih ne more hoditi. § 5. Ako je uboštvo dokazano in otroci iz šole ostajajo zato, ker nimajo oblačila, naj krajno šolsko oblastvo skrbi, da to potrebščino pripravijo tisti, katere veže zakon. § 6. Vsakega učitelja dolžnost je pomagati, da se morejo šolske zamude dokazati, in torej naj vse zamude, opravičene ter neopravičene, dan na dan natanko zapisuje v razrednico. 3 1 V šolsko matico ni vpisovati samo šoloobiskujoče, temveč vse otroke, ki so v šoloobvezni dobi in stanujejo v šolski občini. Šolsko matico ni vo¬ diti na posameznih šolah, temveč od krajnega šolskega sveta, sploh od tistih organov, kateri morajo skrbeti za razpregled šoloobveznih otrok (m. u. z dne 12. februvarja 1884. leta, št. 23.122, točka 1.; m. u. 1. z leta 1884 št 4). 2 Gl. II. oddelek deželnega zakona za Kranjsko z dne 29. aprila 1873. leta, dež. zak. št. 21 (št. 52 te zbirke). 3 Razrednico in tednik je združiti v j eden uradni spis, imenovan raz¬ rednico, in je v taistega vpisavat.i osobito šolske zamude vsak šolski poldan in učno tvarino, ki se je razpravljala vsak teden, kakor tudi domače naloge. (M. u. z dne 12. febr. 1884. leta, št. 23.122, točka 2.; m u. 1. z leta 1884 št. 4.) I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 12. 117 Zapisek teli šolskih zamud naj šolski voditelj pred krajno šolsko oblastvo položi v tisti dobi, katero za pregled ukazuje zakon. Kako se to polaga, določuje deželno šolsko oblastvo. 1 § 7. Krajno šolsko oblastvo naj šolskih zamud vzroke, kateri bi se utegnili zdeti neveljavni, mahoma preišče, ter jiroti mudnim roditeljem ali njih namestnikom začne postopati po zakonitih ukazilili. II. O učnem času. § 8. Šolsko leto traje 46 tednov. Po navadi se šolsko leto začenja med 1. dnevom septembra in med 1. dnevom no¬ vembra meseca. Ljudske šole po takih krajih, koder so tudi srednje šole, naj pouk prično tedaj, kadar je začetek pouka zapovedan srednjim šolam. 2 Vsem drugim krajem naj začetek in konec pouka postavi okrajno šolsko oblastvo (okrajni šolski svet), katero naj gleda na to, kakšen je kraj ter kakšno delo imajo prebivalci, in katero iz istih vzrokov tudi sme, ako hoče, navadnih šest tednov velikih počitnic razdeliti mod leto. Izjeme od teh določil o začetku šolskega leta sme dovoliti deželno šolsko oblastvo. § 9. Dneve, ob katerih so med letom počitnice, določi deželno šolsko oblastvo. § 10. Vsak dan šolskega leta, kateri ni odločen počit¬ nicam, naj bode šola; krajno šolsko oblastvo sme samo ob 1 O tem, kako je postopati pri prisojanji kazni zaradi nemarnega šol¬ skega obiskovanja, gl. m. r. z dne 20. maja 1874. leta, št. 880 (št. 27 te zbirke). Gl. nadalje u. dež. š. sv. za Kranjsko z dne 20. aprila 1875. leta, št. 88/dež. š. sv. (št. 66 te zbirke). 2 V deželnih glavnih mestih morajo pričeti in končati občne ljudske in meščanske šole šolsko leto tedaj, kadar srednje šole, in deželna šolska oblastva so pooblaščena, da smejo taisto ukreniti tudi glede posameznih drugih mest, kjer so srednje šole in posebni krajni in zdravstveni razlogi to zahtevajo. V vseh mestih, kjer se na ta način podaljšajo glavne počitnice na ljudskih šolah, je pa število prostih dni med šolskim letom (§ 9.), če je le možno, skrčiti v temu podaljšanju primerni meri. (M. u. z dne 1. junija 1882. leta, št. 8267; m. u. 1. z leta 1882 št. 21.) I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 12. 119 posebnih izrednih prilikah dovoliti še po vrhu največ tri proste dni med šolskim letom. § 11. V večrazrednih šolah naj bode celodneven pouk; poldneven pouk se sme napraviti samo po tistih šolah, katere imajo po jeden razred, če je stvar taka, kakor govori § 45. tega šolskega reda. Deželno šolsko oblastvo ima pravico, da po opravičenih nasvetih okrajnih šolskih oblastev izjemoma tudi sicer dovoli poldneven pouk. 1 § 12. Krajno šolsko oblastvo naj začetek in konec vsak¬ danjega šolskega pouka po različnosti in potrebi, kakoršne so namreč razmere, postavi na zgodnejše ali poznejše ure, odločivši toliko ur, kolikor je zapovedanih. 2 § 13. Dolžnost v šolo hoditi traje do izpolnjenega štiri¬ najstega leta starosti. Zapovedano šolsko dobo okrajšati (s pomanjšilom učnih ur v tednu, z omejilom nauka samo v zimsko polletje, z na¬ pravo večerne ali premenjevalne delovniške šole ali po kakšnem drugem pripravnem poti), to je sam6 po kmetih časno dovoljeno tisti mladini, katera je prišla že v zadnji dve leti pouka. Na¬ tančnejše o tem določa deželno šolsko oblastvo, poslušaje pri¬ merne želje ter nasvete krajnega in okrajnega šolskega oblastva. 3 III. O izpustu iz šole. § 14. Ko mine doba, v kateri je bilo v šolo hoditi, tisti otroci, ki imajo po sodbi šolskega voditelja (v takih šolah, koder je po več razredov, po sodbi učiteljskega zbora) najpotrebnejše zapovedane znanosti (§ 21., 2. odst. drž. š. z.) in katere je od- 1 Premembe glede § 11. š. i. u. r. gl. v §§ 7. in 11. sedaj veljavnega drž. š. z. in v m. u. z dne 8. junija 1883. leta, št. 10.618, čl. II. (št. 4 in 5 te zbirke). 2 Gl. r. dež. š. sv. za Kranjsko z dne 28. maja 1892. leta, št. 808 dež. š. sv., o začetku pouka v zimskih mesecih pod št. 84 te zbirke. 3 Drugi odstavek § 13. š. i. u. r. se je razveljavil po izpremenjenem državnem šolskem zakonu in veljajo sedaj glede olajšav pri šolskem obisko¬ vanji v dveh zadnjih letih šolskega obiskovanja na občnih ljudskih šolah § 21. izpremenjenega drž. š. z. in določila, izdana v izvršitev tega zakona v m. u. z dne 8. junija 1883. leta, št. 10.618, čl. V. (št. 4 in 5 te zbirke). I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 12. 121 pustiti iz šole, dobe odpustno spričevalo (izpustnico), 1 za kar se ne odšteva nobena kakorkoli imenovana taksa. Kadar bi se to spričevalo ne hotelo dati, imajo roditelji ali njih na¬ mestniki pravico, od okrajnega šolskega oblastva prositi, naj se napravi preskušnja. Izpustnico dobe tudi tisti otroci, katerim po § 21., odst. 3. 2 drž. š. z. okrajno šolsko oblastvo dovoli, da se izpuste iz šole, predno jim popolnem mine dolžnost, v šolo hoditi. § 15. Otroke, kateri ne dobe izpustnice, veže dolžnost v šolo hoditi čez navadno šolsko dobo. Otroci, kateri so na duši ali na telesi taki, da po dovršeni šolski dobi dokazno več ni upati, da bi mogli ustreči namenu ljudske šole, dobe odhodno spričevalo (odhodnico), v katerem se je izrekoma sklicevati na ta paragraf šolskega in učnega reda. § 16. Otroci, kateri so se učili doma ali v kateri taki zasebni šoli, ki nima pravice javnosti, naj se na konci šolske starosti udade preskušnji 3 na kaki javni šoli ter se o tem iz¬ kažejo okrajnemu šolskemu oblastvu tistega okoliša, v katerem so vpisani. (§ 1.) Za preskušnjo je vložiti pet goldinarjev avstrijske veljave takse, katera se v jednaki meri razdeli med preskuševalce in med šolskega voditelja. Ako je uboštvo dokazano, sme tisto šolsko oblastvo, katero prvo čuje nad to šolo, oprostiti ali vse ali nekoliko te takse. § 17. Od dolžnosti, dobiti si izpustnico, izvzeti so otroci, kateri v zaznamenovani dobi hodijo, v višjo šolo, in tisti, kateri imajo kako dušno ali teško telesno bolezen, zaradi katere jih 1 Po r. dež. š. sv. za Kranjsko z dne 11. nov. 1893. 1., št. 2959/dež. š. sv., je izdati učencem na občnih ljudskih šolah izpustnice le jedenkrat, in sicer še le tedaj, kadar so taisti zadostili v s i šolski dolžnosti v zmislu § 17. deželnega zakona z dno 29. aprila 1873. leta, dež. zak. št. 21 (št. 52 te zbirke), in § 4. deželnega zakona z dne 28. februvarja 1874- leta, dež. zak. št. 6 (št. 53 te zbirke). 2 Alinea 6. izpremenjenega drž. š. z. 3 Po poznejšem m. u. z dne 12. februvarja 1884. leta, št. 23.122, točka 4. (m. u. 1. z leta 1884 št. 4), je posledke izpustnih preskušenj z za¬ sebnimi učenci zapisati v katalog najvišjega razreda dotičnega leta. I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 12. 123 zakon na manj ali več časa odvezuje, da jim ni treba hoditi v javno šolo. 1 § 18. Izpustnico, v kateri je pri javnih učencih navesti razred, oddelek ali skupino, kojo je dotičnik nazadnje obiskaval, izda šolski voditelj in jo pod¬ pišejo tudi vsi učitelji razreda, oziroma oddelka ali skupine, vštevno dotičnega veroučitelja. Izpust iz šole je zaznamenovati v šolski matici in šolskem katalogu. V šolski katalog je zapisati tudi končno sodbo, katera se je vzprejela v izpustnico. (M. u. z dne 22. junija 1885. leta, št. 1857; m. u. 1. z leta 1885 1 št. 28.) § 19. Izpustnice tistih otrok, kateri so hodili v kako javno ljudsko šolo, morajo poleg polne rodovniee obsezati tudi to: a) koliko časa je otrok hodil v šolo; b) sodba o njegovem nravnem vedenji in o pridnosti; c) sodba, koliko se je naučil posameznih učnih predmetov; d) izrek, da je iz šole bil izpuščen potem, ko se je bilo ustreglo vsemu, kar ukazuje zakon. V spričevalih zasebnih učencev (§ 16.) naj odpade: koliko časa je hodil v šolo in ad b omenjena sodba. § 20. V katalogih, šolskih naznanilih, spričevalih i. t. d. šolskega obiska ni zaznamenovati z besedami, temveč navesti je samo število zamu¬ jenih opravičenih in neopravičenih polovic šolskih dni (m. u. z dne 12. febru- varja 1884. leta, št. 23.122, točka 3.; m. u. 1. z leta 1884 št. 4). V uradnih spisih na občnih ljudskih in meščanskih šolah je zazname¬ novati nravnost učencev z besedami: «popolnoma primerna, primerna, manj primerna, neprimerna* ; napredek taistih s «prav dober, dober, zadosten, komaj zadosten, nezadosten*; in pridnost taistih z «vstrajna, dovoljna, nestanovitna in premala*. V vseh uradnih spisih je za pojedine učne predmete samoumno upo¬ rabljati v vseh slučajih določila, ustanovljena v zakonu z dne 2. maja 1883. leta, drž. zak. št. 53 (m. u. z dne 22. novembra 1884. leta, št. 18.180; m. u. 1. z leta 1884 št. 38). 2 1 O tem, kako se je ta paragraf š. i. u. r. po sedaj veljavnem drž. š. z. izpremenil, gl. § 23., odstavek 2. tega zakona. 2 Zastran izdajanja letnih spričeval in izpustnic za učence na meščanskih šolah gl. m. r. z dne 2. aprila 1873. leta, št. 14.802 (št. 23 te zbirke). Zastran klasifikacije na ljudskih in meščanskih šolah in zastran pre¬ mestitve učencev v višje razrede gl. m. r. z dne 15. marcija 1879. leta, št. 1399 (št. 37 te zbirke). I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 12. 125 IV. O šolskem ustrahovanji. § 21. Namen vsemu odgojevanju mladine je odkrit, blag značaj. Da se mu pot pripravi, naj pri mladini učitelj nepre¬ stano pazi na pravo nravno vedenje, na čut dolžnosti ter časti in poštenja, na skrb za občno korist, na ljudoljubje in ljubezen k domovini. Pravica in dolžnost mu je, v to namero porabiti vse 'zakonito dovoljene in v odgojevanji potrjene pripomočke. § 22. Vsakega učenca je navajati posebno k snažnosti in redu, k natančni pokornosti in dostojnemu vedenju. Snažno naj ne bode samo telo in oblačilo, nego tudi učila in samoučila, šolsko orodje, šolska soba in vsi šolski prostori. Otrokom z gnusno telesno boleznijo ali takim, pri katerih se je bati, da ne bi druzih okužili, naj se ne da v šoli biti, dokler tega zadržka ne odpravijo. 1 § 23. Učenci naj prihajajo ob pravem času v šolo, in brez dovolitve ne smejo iti nikamor iz učne sobe. Po prvih dveh urah vsakega poldnevnega pouka nastopi 15 minut počitka, med katerim učenci, koder jim ne branijo razmere, smejo na učiteljevo dovolitev iz šolske sobe iti razre¬ doma ali oddelkoma. To nadomestuje tudi gibanje udov, ka- koršno je pri telovadbi v sobi, kjer ali kadar se ne more iti iz sobe. Otrokom obeh najnižjih vrst starosti naj se pet minut po¬ čitka daje tudi že po prvi učni uri. § 24. Pri odgojnih pripomočkih se je posebno ozirati na otrokove lastnosti. Nikakor ne smejo kazni biti nevarne otroč¬ jemu nravnemu čutu niti zdravju. Telesno pokorilo v šoli nikjer in nikdar ni dopuščeno. Za ustrahovalne pripomočke sploh velja: hvala, nagrada razven letnih premij, 2 z druge strani: svarilo, karanje, stanje med klopmi ali zunaj klopi, podržek v šoli s primernim nad- 1 Gl razglasilo dež. š. sv. za Kranjsko z dne 16. septembra 1885. leta, št. 1520/dež. š. sv., kako je ubraniti, da se ne razširjajo nalezljive bolezni po šolali, pod št. 75 te zbirke. 2 Pogojno dovoljenje v to, da se obdarujejo učenci s prikladnimi knji¬ gami, gl. v m. r. z dne 29. aprila 1879. leta, št. 6303 (št. 39 te zbirke.) X. Državni zakoni in ministerski ukazi. 12. 127 zorom (o čemer je povedati roditeljem, ako se more), poziv pred učiteljski zbor (v šolah, katere imajo samo po jeden razred, pred predsednika krajnega šolskega oblastva), naposled začasna izključitev iz šole. Izključitev sme samo v izjemnih slučajih, kadar bi bilo zelo nevarno druzih učencev nravnosti, če otrok ostane v šoli, ukreniti krajno šolsko oblastvo po nasvetu šolskega voditelja (v šolah, katere imajo po več razredov, po nasvetu učiteljskega zbora). Kar se tiče otrok, izključenih iz šole, veljajo določila § 20. državnega zakona o ljudskih šolah. § 25. Učitelj naj kolikor more tudi pazi, kako se otroci ved6 zunaj šole. 1 Ce otroci samovoljno ostajajo iz šole, naj se precej na¬ znani roditeljem, da to odpravijo. V. O dolžnostih učiteljev. § 26. Učitelj je dolžan svoj važni posel vestno opravljati, vse odredbe, kar jih zapovedujejo zakoni in ukazi, ter vsa povelja nad njim stoječih oblastev natanko izpolnjevati, 2 a šole 1 O prepovedi, rabiti šoloobvezne otroke za glediške predstave, gl. m. r. z dne 27. aprila 1880. leta, št. 5698 (št. 41 te zbirke). 2 Glasom m. r. z dne 8. februvarja 1877. leta, št. 550 (št. 345/dež. š.sv.) se je z ozirom na to, da so mnogim ljudskošolskim učiteljem za njih poklic najvažnejši predpisi premalo znani, ukazalo, da je okrajnim šolskim nadzor¬ nikom v zmislu m. u. z dne 8. maja 1872. leta, m. u. 1. z leta 1872 št. 40 (št. 17 te zbirke), pri vsaki okrajni učiteljski konferenciji in pri krajnih kon- ferencijah o nadzorovanji posameznih šol pojasnovati ukaze šolskih oblastev o šolstvu. Nadalje se je ukazalo, da je pri zrelostnih preskušnjah na moških in ženskih učiteljiščih, kakor tudi pri preskušnjah o učni usposobljenosti za ljudske in meščanske šole vsakemu kandidatu staviti vsaj jedno vprašanje iz zakonov o ljudskem šolstvu. Z m. r. z dne 9. junija 1891. leta, št. 9043 (št. 1111/dež. š. sv.), se je ukazalo nastopno: C. kr. ministerstvo notranjih reči je izvedelo, da so voditelji ljudskih šol uže opetovano odklonili svoje sodelovanje pri tem, da bi se določilo, so se li otrokom, ki vstopijo v šolo, uže stavile koze ali ne, ne hoteč za¬ htevati od taistih dotična spričevala. Ker je uže v določilih še sedaj veljavnega ukaza o cepitvi koz, izdanega z dekretom dvorne pisarne z dne 9. julija I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 4. 129 in svoje službe nikakor ne sme napak rabiti v politično, na¬ rodno ali versko vplčtanje , 1 ter z bistrim očesom mu je paziti na vse njegovi skrbi izročene otroke . 2 1836. leta, št. 13.192, ukazano, da se morajo pri vstopu otrok v ljudsko šolo zahtevati spričevala o stavljenih kozah, in ker je to smatrati za neobhodno potrebno, da ne nastanejo med šolsko mladino koze, prosim deželni šolski svet, da opozori podrejene šolske organe na to, da § 13. omenjenega ukaza ljudskošolskim učiteljem izrecno nalaga dolžnost, sodelovati, da dobi prebi¬ valstvo, oziroma šolska mladež prave pojme o cepitvi koz in da spozna korist taiste, kakor tudi, da negovanje zdravja v šolah brezpogojno zahteva, da se dobro stanje glede cepitve koz zagotovi. Zlasti prosim deželni šolski svet, naj ukaže, da se pri vsprejemu učencev v ljudsko šolo zahteva tudi spričevalo o stavljenih kozah in da se za rabo zdravstvenih oblastev sestavi imenik onih otrok, ki nimajo tega spričevala, in sicer po priloženem (v ti zbirki ne na¬ tisnjenem) obrazcu. Te imenike morajo šolska voditeljstva predložiti okrajnemu šolskemu svetu, kateri jih kar najhitreje brez vsakega dopisa pošlje politič¬ nemu oblastvu prve stopnje. Nadalje prosim deželni šolski svet, naj po¬ trebno ukrene, da se ljudskošolskim učiteljem o priliki okrajnih učiteljskih konferencij naroči, kar najradovoljneje podpirati s svojim vplivom odredbe zdravstvenih organov glede cepitve koz. 1 Z m. r. z dne 28. junija 1885. leta, št. 707 (št. 1110/dež. š. sv.), se je nastopno prijavilo: Pri zadnjih volitvah poslancev za državni zbor se je pokazalo, da so se udeleževali učitelji na takih šolah, kojih naloga ni samo poučevati, temveč tudi vzgajati, strankarskega početja na očiten način, kot nabiralci glasov ali kot politični predboritelji. Takega počenjanja, ki z učiteljskim poklicem, v katerem vzgled na mladino tako silno vpliva, ni v nikaki zvezi, kakor tudi udeležbe pri stvareh, po katerih se tiho delovanje šole le moti, nikakor ne morem odobravati. Kajti o pravici šole do tega, da se ji otroci vseh strank in narodnosti mirno izročajo, bi ne bilo govora več, kakor hitro bi se taisti, kojih naloga je, narastaj s poučevanjem v vednostih navajati do nepristran¬ skega mišljenja in čutenja, pričeli pečati s strankarstvom in bi s tem dali povod, da bi se dvomilo o njih nepristranosti v strankarskih in narodnostnih stvareh. Dasiravno nimam nikakor namena, zahtevati od koga, naj pri izvrše¬ vanji svojih državljanskih pravic svojo zakonito prostost omejeva, smem vendar pričakovati, da se učitelj navedene vrste pri izvrševanji takih pravic s pravim taktom vsega ogiblje, kar bi moglo njegovemu ugledu, udanosti in zaupanju tudi le jednega dela izročene mu mladine biti v škodo in kar bi ga moglo privesti v nasprotje z imenitnimi stanovskimi dolžnostmi. 2 Gl. tudi § 54. izpremenjenega drž. š. z. glede vedenja učiteljev zunaj šole. 9 I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 12. 131 Koder imajo Sole po več učiteljev, naj bodo složni in spo¬ štujejo naj se med seboj, da si pridobe javno zaupanje ter tako pospešujejo svoje šole napredek in korist. V uradnih stvareh naj ostali učitelji bodo tanko pokorni šolskemu voditelju. § 27. Učitelju je prepovedano, učencem nakladati opravila in dela, katera se ne ujemajo s šolskim ustrahovanjem ali se nikakor ne strinjajo z učnimi nameni. ■ § 28. Kadar učitelj kaznuje, vedno si naj bode v svesti svoje dolžnosti in nravne odgovornosti. Kaznuje naj rajši po redkem in manj. § 29. Učitelj naj bode, uku in odgojevanju na potrebo in korist, kolikor more, v dogovoru z roditelji, s katerimi naj se složno trudi. 1 Posebno kadar kak učenec po večkrat prestopi zapovedi, naj se z roditelji ali njih namestniki pomeni, kako bi ga bilo dalje kaznovati. Učitelju je paziti, da so šolski prostori in šolsko orodje vedno snažni; a šolskih prostorov niti sam ne sme rabiti niti jih drugim dajati v rabo za kako stvar, katera bi se z namenom teh prostorov ne ujemala. Vsak je sam odgovoren za vse, kar poredno pokvari. Kadar je šolsko orodje treba popraviti ali pomnožiti, naj šolski voditelj pomoči prosi od krajnega šol¬ skega oblastva, in če je tukaj ne dobi, od okrajnega šolskega oblastva. § 30. V takih šolah, koder je samo po jeden razred, pridi učitelj četrt ure, predno se pouk začne, v učno sobo ter točno o pravem času začenjaj in končavaj zapovedane učne ure. V takih šolah, koder je po več razredov, ukreni učiteljski Z m. r. z dne 20. julija 1887. leta, št. 14.654 (št. 1565/dež. š. sv.), seje deželnim šolskim oblastvom ukazalo, da podrejenim organom šolskega nad¬ zorstva, kakor tudi učiteljstvu strogo naroče, naj vedenje šolskih otrok zunaj šole, osobito kar se tiče kajenja, z veliko pozornostjo nadzorujejo. Okrajnim šolskim nadzornikom se je naročilo, naj o priliki šolskega nadzorovanja tudi vedenje šolske mladeži opazujejo in če pri tem opazijo kake nepriličnosti, naj vplivajo na krajne šolske svete in učiteljstvo v ta namen, da se taiste odpravijo. 1 Učiteljem je nadzorovati tudi berilo šolskih otrok. Gl. m. r. z dne 28. novembra 1879. leta, št. 18.370 (pri št. 16 te zbirke v opomnji) 9 * I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 12. 133 zbor, kako je učiteljem na učenee paziti pred začetkom pouka. Noben učitelj ne sme brez zakonite opravičbe pouka prekiniti, odložiti ali okrajšati, niti učnega časa kako drugače prenarediti. Kadar kakšen učitelj zboli, naj se to o pravem času oznani krajnemu šolskemu oblastvu, če je samb jeden razred v šoli, a če jih je več, šolskemu voditelju. § 31. Do tri dni dopusta sme po jednorazrednih šolah dajati krajno šolsko oblastvo, po večrazrednih pa šolski voditelj, kar je vendar treba vselej oznaniti krajnemu šolskemu oblastvu. Daljše dopuste daje samb okrajno šolsko oblastvo. 1 § 32. Kadar učitelj hoče stopiti iz službe, naj odpustno prošnjo, razven če je prestavljen na kako drugo šolo, najmenj četrt leta poprej podh okrajnemu šolskemu oblastvu. Ako bi učitelj hotel iz službe stopiti pred koncem šolskega lota, treba da mu to dovoli deželno šolsko oblastvo. Nikakor ne sme učitelj iti iz službe, dokler ni iz nje redno puščen. 2 3 § 33. Vsake šole voditelj je odgovoren, da so ugotovljene potrebne uradne knjige in uradni spisi, 8 namreč: šolska kronika, šolska matica, 4 * razrednice in imeniki, tednik 4 o tem, kar seje učilo, zapisniki o učiteljskih zborih, izkazi o zastonj prejetih in razdarovanih knjigah i. t. d. Tudi mu je hraniti uradni pečat. On ima natančen popis prejetih učil in šolskega orodja. Vsako¬ letne prirastke vselej konci leta postavi na razvidnost, in to zaznamenilo v prepisu poda krajnemu šolskemu oblastvu, do- stavljaje, česa bi še bilo treba. 1 O podelitvi dopustov nadučiteljem in voditeljem jednorazrednih ljud¬ skih šol gl. razpis dež. š. sv. za Kranjsko z dne 24 maja 1889 leta, št. 809 dež. š. sv. (št. 81 te zbirke). 2 O odpustu učiteljev, če prestopijo v šolsko službo kake druge krono- vino, gl. m. r. z dne 10. avgusta 1874. leta, št. 3014 (št. 28 te zbirke). 3 Gl. glede obrazcev uradnim spisom razpisa dež. š. sv. za Kranjsko z dne 8. oktobra 1870 leta, št 316/dež. š. sv., in z dne 8. septembra 1893. leta, št. 2178/dež š.sv., zgoraj v pričetku š. i. u. r. v opomnji. 4 Premembe glede šolske matice, potem razrednice in tednika vsled m. u. z dne 12. februvarja 1884. leta, št. 23.122, gl. pri § 1. in 6. š. i. u. r. I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 12. 135 V šolski popis naj se zaznamenujejo tudi šolski zakon ter uredbe in ukazi glede ljudskih šol. Vse knjige in pisma je po letnikih razvrščene hraniti v šolskem arhivu in, če kdo stopi iz službe, izročiti jih nasled¬ niku z zapisnikom. § 34. Šolski voditelj ima nadzor in voditeljstvo notranjih šolskih stvari. Posebno mu je skrbeti, da se šolski red natanko izpolnjuje. Dolžnost mu je, kolikor ne brani čas, hoditi poslušat v učne ure svojih součiteljev in součiteljic, ter odpravljati vsak nered in vse napake, če so. Voditeljevim, na to stvar namerjenim odredbam naj bodo učitelji pokorni. Ce se kakemu učitelju zdi, da se katera teh odredeh zadeva ob zakon ali šolski red, ali da je nevarna šolski koristi, pravica in dolžnost mu je, okraj¬ nemu šolskemu oblastvu to oznaniti. § 35. Od drugod dobljene tožbe in želje šolski voditelj pove dotičnim učiteljem. Ako bi stvar utegnila biti šoli na kvaro, naj jo ovadi krajnemu šolskemu oblastvu. § 36. Ako bi kateri učitelj bil kako oviran, naj v šolah, koder je po več razredov, skrbi voditelj, da pouk ne zastane in ako se vidi že poprej, da bi ta ovira utegnila dalje časa trajati, naj oznani to okrajnemu šolskemu oblastvu. V šolah, koder je samo po jeden razred, naj predsednik krajnega šolskega oblastva precej nastopivšo oviro oznani okraj¬ nemu šolskemu oblastvu. 1 VI. O učiteljskem zboru. § 37. Po šolali, koder je po več učiteljev, njih voditelj praviloma vsak mesec po jedenkrat skliče vse na učiteljski zbor ob takih urah, kadar ni pouka. Izreden zbor skliče, kolikokrat se njemu samemu zdi silno potrebno, ali če ga nasvetujeta dva izmed učiteljstva. Udje učiteljskega zbora so vsi učitelji, potem podučitelji in pomožni učitelji. Pomožni učitelji samo tedaj morejo sklepno 1 Gl. razglasilo dež. š. sv. za Kranjsko z dne 29. aprila 1880. leta, št. 737/dež.š.sv., o nadomestovanji učiteljskih služeb na javnih ljudskih šolah na Kranjskem, pod št. 74 te zbirke. I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 12. 137 glasovati, kadar je govor baš o njih predmetih ali učencih; sicer imajo samo posvetovalen glas. § 38. Učiteljskim zborom je v obče ta namera, da se učitelji razgovarjajo o načelih pouka, o odgoji in šolski uredbi, — o tem, kak uspeh ima pouk; kako se nravno ved6 in v znanostih napredujejo otroci, ter da se s takimi zbori dospeje tista vkupnost v delu, katere ne sme pogrešati nobena šola. ' V učiteljskih zborih je tudi na razgovor vzeti in ustano¬ viti posameznih razredov smotre, katere je zaradi krajnih raz¬ mer treba morebiti kako premeniti, potem izvršitev splošnega učnega črteža, dalje, kako je vsak posamezen 2 >redmet učiti po vseh razredih, ter tudi ustrahovalna načela in težke kazni. Ako se pokaže, da bi kje bilo odstopiti od občnih, ljudskim šolam sploh postavljenih pravil, naj svoje sklepe zbor po okraj¬ nem šolskem oblastvu položi pred deželno šolsko oblastvo na razsodbo. § 39. Predsednik zboru je šolski voditelj in kadar je on zadržan, tist učitelj, katerega on za to določi. Ako nikdo ni določen, vodi zbor tist učitelj, kateri naj dalje časa služi. Vsakemu izmed učiteljstva je dolžnost, udeležiti se zbora; vsako zapreko je oznaniti predsedniku. Vsi učitelji se zapore¬ doma vrste v sestavljanji zapisnika o razpravah, v katerega se zapišejo nasveti in sklepi, in ga podpišejo vsi zborujoči; nato se shrani v arhivu. § 40. Sklepa se z večino glasov; kadar je na obeh straneh jednako glasov, odloči predsednikov glas. Vsak izmed učiteljstva ima pravico dati svoj posebni glas in če se mu treba zdi, zahtevati, naj se zapisnik pošlje okraj¬ nemu šolskemu oblastvu. Predsedniku je pravica, izvršitev vsakega sklepa ustaviti, ako misli, da se zadeva ob zakon ali da je šolski koristi ne¬ varen. A takrat je vselej dolžan precej zahtevati, naj to stvar razsodi okrajno šolsko oblastvo. Vsakemu izmed učiteljstva je dolžnost, natanko izpolnje¬ vati sklepe, katere učiteljska konferencija ukrene v svojem področji. I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 12. 139 VII. O razdelitvi v razrede. § 41. Ljudske šole se imenujejo po tem, po kolikor imajo razredov, kateri se štejejo brez vzporednih razredov : jednoraz- redna ljudska šola, dvorazredna i. t. d. § 42. Vsi učenci se po številu učiteljev ali združijo samo v jeden razred ali razdele v več razredov. 'Vsak razred, v katerem so otroci razne starosti in zna¬ nosti, razpada v več oddelkov. § 43. Na šolah, koder je po več razredov, štejejo se raz¬ redi od zdolaj gori: prvi, drugi, tretji razred i. t. d. Jednako se imenujejo tudi razni oddelki razreda. § 44. Učence je v razrede ali v oddelke razdeliti po znanostih, a tudi na starost se je primerno ozirati . 1 2 Od izpolnjenega dvanajstega leta starosti je dečke in de¬ kleta vsake posebej razločene učiti, ako se koiikaj more. Po štirirazrednih in večrazrednih šolah je ta ločitev vselej in povsod ukazana. § 45. Po jednorazrednih šolah se smejo vsi učenci, ako jih je nad petdeset, razdeliti v dve skupini, a vsaka se uči ob svojem posebnem času dneva. V družbi z dečki spodnjih stopenj starosti je učiti tudi dekleta obeh zadnjih stopenj starosti. § 46. Po večrazrednih šolah naj učiteljstvo (učiteljski zbor) otroke razdeli v razrede in oddelke tako, kakor velevajo razmere, o čemer naj precej ob začetku šolskega leta po krajnem šolskem oblastvu poroči okrajnemu šolskemu oblastvu. 3 § 47. Otroci prvih štirih šolskih let naj se uče najmenj po 18 in največ po 24 ur na teden, a otroci naslednjih šolskih let praviloma (§ 13.) najmenj po 24 in največ po 28 ur. 1 Z m. r. z dne 15. maja 1880. leta, št. 7766 (m. u. 1. z leta 1880 št. 15), se je, da se zagotovi jednakomerna izvršitev tega določila, ukazalo, naj se pri razdelitvi šolskih otrok v posamezne razrede ali oddelke, kakor tudi pri prestopu otrok v višje razrede ali oddelke ozira tudi na znanje vero¬ uka, kakor je treba. 2 O ponavljanji posameznih razredov gl. m. r. z dne 15. marcija 1879. leta, št. 1499 (št. 37 te zbirke). I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 12. 141 Po jednorazrednih šolah s poldnevnim poukom ima prva skupina po 12, druga po 18 ur pouka na teden. 1 § 48. Otroci se iz razreda v razred in po razredih iz oddelka v oddelek predevajo praviloma konci šolskega leta. Otroke, kateri se izjemoma sprejmo med šolskim letom, naj šolski voditelj po njih preskušnji dene v tist razred ali od¬ delek, kateri je njih dozdanjim vednostim primeren. § 49. Kjer so v jednem razredu učenci razne starosti in jih je zategadelj v oddelke razdeliti, naj učitelj skrbi, da imajo primerna opravila tudi tisti oddelki, katerih takrat ne uči on. Dovoljeno je tudi stvar tako urediti, da se učenci ponavljaje vadijo v tem, kar jim je učitelj že razložil, ako se to pod učiteljevimi očmi takisto godi, da je baš na podporo posred- njemu pouku. VIII. O učnih smotrih. § 50. Ustanovilo v verouku se prepušča cerkvenemu oblastvu, katero naj se trdno drži o tem razglašenih zakonitih določil (§ 5. drž. š. z.); dokler tega ustanovila še ni, stvar ostane, kakor je bila do zdaj. Odredbe cerkvenega oblastva o bogoslužji naj okrajno šolsko oblastvo po krajnemu šolskemu oblastvu oznani šolskemu voditelju. Ako bi se okrajno šolsko oblastvo razprlo s cer¬ kvenim oblastvom zaradi tega, koliko naj bode bogoslužja, tedaj razsodi o tem deželno šolsko oblastvo. Šoli je dolžnost, po učiteljih dotične vere skrbeti, da se na učence disciplinarno pazi pri bogoslužnostih, uvedenih v zmislu § 5. drž. š. z. 2 1 Kjer je uveden skrajšani pouk v posebnih šolskih oddelkih za otroke zadnjih dveh šolskih let, je m. u. z dne 8. junija 1883. leta, št. 10.618, čl. V. (št. 5 te zbirke) uporabljati. 2 Zastran tega določila gl. premembo v § 48., odstavek 2. sedaj ve¬ ljavnega drž. š. z. - Za spoved in sv. obhajilo je dati katoliškim učencem prosto ali ves dan ali jeden popoldan z naslednjim dopoldnevom; gl. m. r. z dne 8. no¬ vembra 1880. leta, št. 15.905 (m. u. 1. z leta 1880 št. 34). I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 12. 143 (Na mesto ukazov, nahajajočih se v §§ 51. do 60. š. i. u. r. o smotru pouka v drugih predmetih in kako je pri tem pouku postopati, so stopili po m. r. z dne 18. maja 1874. leta, št. 6549 [m. u. 1. z leta 1874 št. 32] predpisani učni črteži za različne vrste občnih ljudskih šol.) 1 § 61. Deželno šolsko oblastvo razsodi, ali se v okrožje ljudske šole privzemi, če jih krajno šolsko oblastvo želi, tudi še drugi učni predmetje razven prej imenovanih (t. j. razven predmetov, navedenih v dotičnih učnih črtežih). Taki predmetje bi se'smeli učiti samo v izrednih šolskih urah. 1 § 62. Posameznih predmetov ni učiti brez vzajemne zveze med seboj, nego vsi naj bodo kakor skupno izobraževalo; torej jih je tudi tako razlagati, da se opirajo drug na druzega. Stanovita učna metoda se ne ukazuje nobenemu predmetu ljudske šole. Okrajnim in deželnim šolskim nadzornikom je paziti, da se učitelji ogibljejo poskušanja s premembami raznih metod. V kolikor naj pripravlja pouk v ljudskih šolah katoliško mladino na prejem svetih zakramentov, bo morala biti ta priprava v obče del verskega pouka v učnih urah, kakor jih določujejo učni črteži in urniki temu pouku. Če pa na posameznih krajih razmere zahtevajo, da se v ta namen učenci še posebej pripravljajo razven rednega učnega časa, in bi morala k temu pouku šola siliti učence, je po § 5. drž. š. z. in po § 50. š. i. u. r. treba, da dotična cerkvena oblastva svojo odredbo po okrajnem šolskem oblastvu naznanijo šolskemu voditelju. Zoper take zahteve, če so utemeljene, niso šolski zakoni; pač pa je iz pedagogično-didaktičnih razlogov gledati na to, da tak izreden verski pouk poučuje redni veroučitelj na dotični šoli, da se ta pouk le na malo tednov med šolskim letom omeji in da se v istih prostorih poučuje, kakor redni verski pouk. Kadar nastanejo med cerkvenim in okrajnim šolskim oblastvom na¬ sprotja, je višjim šolskim oblastvom redno razsojati (m. r. z dne 22. decembra 1876. leta, št. 11.355; m. u. 1. št. 2). 1 O tem gl. določila m. u. z dne 8. junija 1883. leta, št. 10.618, čl. 1. (št. 5 te zbirke). I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 12. 145 Privaditi se je metode, katero je potrdila vednost in dejanska izkušnja ter odobrila okrajna učiteljska konferencija. § 63. V vsakem okraji naj okrajna učiteljska konferencija od časa do časa učni črtež 1 ustanovi v mejah zakonitih vodil in z ozirom na normalne črteže deželnega šolskega oblastva, kadar jih bode razglasilo, 2 3 * * ter naj po razredih in oddelkih razdeli učno gradivo, odmenjeno ljudski šoli. Pri tem poslu je primerno gledati na razne vrste ljudskih šol. Sklepe je pred okrajno šolsko oblastvo 8 predložiti v odobrenje. Učne črteže vadnicam, spadajočim k učiteljiščem, naj učiteljstvo teh učilišč ustanovi ter položi deželnemu šolskemu oblastvu v odobrenje. Vsakemu učitelju je izpolnjevati, kar se tukaj zahteva od vsakega posameznega razreda in oddelka in učitelj je šolskim nadzornim oblastvom odgovoren, da se razredi in oddelki vodijo po učnem smotru. Učiteljskim zborom in tudi šolskim oblastvom bodi pred očmi, da ti učni smotri, kateri so postavljeni v §§ 51. do 60. veljajo zdaj za najvišje, o kakoršnih se je po občnih ljudskih šolah vspenjati, in da se torej smejo v zmislu § 3. drž. š. z. po potrebi znižati, posebno v dvorazednih in jednorazrednih šolah. § 64. Urnike na jednorazrednicah sestavi učitelj, a na večrazrednicah učiteljski zbor in jih predloži okrajnemu šol¬ skemu oblastvu, v vadnicah učitelj deželnemu šolskemu oblastvu v odobrenje. Potrjeni urniki pa morajo biti v vsaki šolski sobi razvidni. 1 V tej zadevi gl. določila m. u. z dne 8. junija 1883, št. 10.618, čl. I. (št. 5 te zbirke). 2 Gl. opomnjo k § 4. drž. š. z. 3 Vsled poznejšega m. u. z dne 18. maja 1874. leta, št. 6549 (m. u. 1. z leta 1874 št. 32), mora take sklepe okrajno šolsko oblastvo predložiti dežel¬ nemu šolskemu oblastvu v odobrenje. 10 I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 12. 147 IX. O preskušnjah in spričevalih. 1 2 § 65. Konci vsakega Šolskega leta smejo po sprevidnosti krajnega šolskega oblastva biti preskušnje, katere imajo samo ta namen, da roditelji zvedo, koliko so se otroci naučili, ter da se na širje po šolski občini vzbuja veselje šolskega nauka. Krajno šolsko oblastvo naj se pogovori s šolskim voditeljem, kako in kdaj bodo javne preskušnje, in o tem poroči okrajnemu šolsk;emu oblastvu, katero preskušnji o pravem času določi dan in voditelja. Na mestu šolskih preskušenj ali ž njimi v zvezi se smejo napraviti tudi šolske svečanosti. § 66. Na občnih ljudskih šolah se dajo samo izpustna in odhodna spričevala (izpustnice in odhodnice), o katerih je govorjenje v III. oddelku tega šolskega in učnega reda. Dokler je otrokom še dolžnost hoditi v šolo, sme se šolsko spričevalo o obiskovanji šole 3 roditeljem ali njih namestnikom dati samo na opravičeno zahtevanje; v takem spričevalu je izrekoma po¬ vedati, zakaj se je dalo. Vender je roditeljem ali njih namestnikom po štirikrat med vsakim šolskim letom pismeno poročiti, kako se njih otroci nravno vedo in uče (šolsko naznanilo). 1 Po naznanilu c. kr. finančnega ministerstva z dne 21. julija 1877. leta, št. 14.726, so izpustna, oziroma odhodna spričevala (izpustnice in odhodnice), ki se po III. oddelku, in spričevala, ki se po IX. oddelku š. i. u. r. z dne 20. avgusta 1870. leta izdajajo, prosta pristojbin po tarifni št. 117, lit. e, in se je primerno poučilo razglasilo po ukaznem listu c. kr. finančnega mini¬ sterstva (m. r. z dne 20. avgusta 1877. leta, št. 12.363, za Gorenjo Avstrijo; m. u. 1. z leta 1877 št. 23). _ _ Za duplikate šolskih naznanil, letnih in izpustnih spričeval občnih ljudskih in meščanskih šol, ki se izdajajo na prošnjo strank, treba, kakor za druge duplikate, po pristojbinskem tarifu k zakonu z dne 9. februvarja 1850. leta v tarifni številki 7, lit. h tega zakona določenega koleka 1 gold. za vsako polo (m. u. z dne 23. oktobra 1885. leta, št. 18.439; m. u. 1. z leta 1885 št. 39). 2 O izdajanji letnih in izpustnih spričeval za učence na meščanskih šolali gl. m. r. z dne 2. aprila 1873. leta, št. 14.802 (št. 23 te zbirke). 3 Po poznejšem m. u. z dne 12. februvarja 1884. leta, št. 23.122, točka 5. (m. u. 1. z leta 1884 št. 4), je dati kot «šolska naznanila* šolska spričevala (spričevala o obiskovanji šole) osobito tedaj, kadar prestopi otrok na kako drugo šolo; zakaj so se taista izdala, označiti je na njih in v katalogu. 10 * I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 12. 149 § 67. V tako šolsko naznanilo naj se zapiše sodba, kako učenec hodi v šolo, kako se nravno vede ter kako napreduje, in sicer z besedami, postavljenimi v § 20. § 68. Roditeljem je dolžnost s podpisom potrditi, da so od učitelja prejeli šolsko naznanilo. Kadar bi odrekli to po¬ trdilo, tedaj naj učitelj podpore poprosi krajno šolsko oblastvo. § 69. Zasebne učence, dokler so v taki starosti, da jim je hoditi v šolo, sme vsaka javna ljudska šola izpraševati, a to samo izjemoma ter na opravičeno zahtevanje njih roditeljev ali roditeljskih namestnikov; na spričevalo je njegov namen vselej izrekoma zapisati. O izpraševalni taksi velja, kar je v § 16. določeno. 1 X. O učilih in samoučilih . 2 § 70. Vsaki šoli je imeti vsa potrebna učila in samoučila. Da se pripravijo, naj se šolski voditelj zglasi tistemu oblastvu, katero je po zakonu v to odločeno. 1 Zoper to, da se pripuste osebe, ki niso več v šoloobvezni dobi, k preskušnji zasebnih učencev iz predmetov občne ljudske šole ali kakega raz¬ reda meščanske šole, kakor tudi k izpustni preskušnji, ni nikakega zadržka. Glede izpraševalne takse veljajo določila v § 16. š. i. u. r. (m. r. z dne 9. de¬ cembra 1890. leta, št. 22.735, za češko). 2 Z. m. r. z dne 17. maja 1888. leta, št. 2364 (št. 1037/dež. š. sv.), seje o priliki večkratnih slučajev, da so se kulturno-historične, osobito predzgo¬ dovinske najdbe uvrstile v zbirko učil, opazilo, da se tako ne sme ravnati. Deželnim šolskim oblastvom se je temveč naročilo, da ljudskošolske učitelje in krajne šolske svete v tem zmislu pouče, da se smejo sicer starinoslovske najdbe začasno shranjevati pri zbirki učil, da je pa to, kakor hitro je možno, naznaniti pristojnemu organu c. kr. osrednje komisije (konservatorju ali do¬ pisovalcu) in da je najdbo v primernem času oddati istemu muzeju, ki se v prvi vrsti zanima za njo, navadno tedaj deželnemu muzeju. Tudi se je opom¬ nilo, da je pri izkopavanjih v starinoslovske namene pristojnemu konserva¬ torju, oziroma dopisniku osrednje komisije varovati dolžno ingerencijo in da tedaj tudi ljudskošolski učitelji, ki se pečajo s to stvarjo, smejo vršiti taka raziskavanja še le potem, ko se je imenovani organ osrednje komisije obvestil o tem in le po njegovih navodilih. I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 12. 151 § 71. 1 Vsaki šoli naj se po potrebi dade vsaj ta učila: a) priprava k prvemu pouku v čitanji; b) ponazorovalni pripomočki k prvemu računskemu pouku; c) podobe za nazorni pouk; d) globus; e) stenski zemljevidi planiglobov, domače dežele, avstrijsko- ogerske države, Evrope in Palestine; f) predložni listi za pouk v risanji ; g) mala zbirka domačih prirodnih teles ter najpriprostejšega prirodoslovskega orodja; h) šolska knjižnica. 4 V izvršitev tega paragrafa je dež. š. sv. za Kranjsko z ukazom z dne 19. decembra 1874. leta, št. 2764/dež. š.sv., določil, da morajo biti v vsaki ljudski šoli nastopna učila: a) za jezikovni pouk: Stenski abecednik, predalnik raznih črk za zlaganje zlogov in besed in podobe za nazorni pouk; b) za pouk v računstvu: Ruski računski stroj, priprava za ponazorovanje drobcev ali ulomkov, metrične mere in uteži v prirodni velikosti, nove avstrijske metrične mere in uteži od Matthey-Gueneta; c) za pouk v prirodopisu: Podobe iz živalstva in rastlinstva, stenske podobe za anatomijo člo¬ veškega telesa, zbirka domačih prirodnin; d) za pouk v prirodoslovji: Termometer (toplomer), barometer (tlakomer), magnet, kompas, smolnata in steklena paličica, sesalni in tlačilni smrk; e) za pouk v zemljepisu: Globus, ki ima najmenj 22 cm v premeru, stenski zemljevid planiglobov, dalje stenski zemljevidi kranjske dežele, avstrijsko-ogerske države, Evrope in Palestine; fj za pouk v risanji in geometričnem obliko v ji: Kocka, obla (krogla), stožec, cilinder, tristranična piramida, šeststranična prizma in predloge za risanje. Vrhu tega je želeti, da bi imela šola še nastopna učila: Meterski kvadrat, električni kolovrat, telurij, stenske table za pouk v prirodoslovji in v petji. I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 12. 153 § 72. Vsak učenec imej v rokah vsa samo uči la, kolikor jih vsakemu razredu ali oddelku posebej odloči okrajna uči¬ teljska konferencija. Razven potrebnih šolskih knjig imej po učiteljevi zapo¬ vedi vsak otrok svojo pisno deščico ter na poznejših stopnjah pouka tudi potrebne pisne in risalne zvezke. Šolske knjige in druga samoučila so otrokom dolžni ku¬ piti i;oditelji ali njih namestniki, in če je uboštvo dokazano, tisti, katere sili zakon. XI. O šolah za ženska ročna dela in gospodinjstvo . 1 § 73. K potrebnim dekliškim učnim predmetom v občnih ljudskih šolah spadajo tudi ženska ročna dela in gospodinjstvo. V ta namen je okrajnim šolskim oblastvom po nasvetu krajnih šolskih oblastev ali po dogovoru ž njimi osnovati posebne delovne šole v zvezi z ljudskimi ali razločene od njih. Na samostojnih dekliških šolah bodi delovna šola vselej v posebnem šolskem oddelku. Učiti je razven učnega časa, ljudskim šolam v § 47. odločenega, vsaj po šest mesecev šolskega leta. § 74. Število učnih ur na teden ustanovi okrajno šolsko oblastvo. § 75. Nobena učiteljica ne sme zajedno učiti nad 40 deklet. Ce jih je več, naj bodo vsporedni oddelki. § 76. Okrajno šolsko oblastvo ukrene, v katerem polletji ljudske šole naj se pouk prične. § 77. Krajno šolsko oblastvo sme, če zahtevajo roditelji ali njih na¬ mestniki, delovne šole oprostiti samo take deklice, o katerih se je po njihovih razmerah nadejati, da si potrebni pouk drugače pridobodo. § 78. V šoli za ročna dela naj se uči: plesti in vesti, v razni porabi tega dela; šivati, posebno belo tkanino; krpati nogavice in tudi vsakovrstno tkanino; zaznamenjavati perilo; prikrojevati vsako stvar, katera se uči v šoli delati. 1 Pri uporabljanji tega oddelka je paziti na to, da po § 3. izpremenje- nega drž. š. z. poseben pouk v gospodinjstvu odpade. I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 12. 155 Posebno se je ozirati na tisto, kar je v gospodinjstvu najpotrebneje ; umetna dela smejo samo potlej na vrsto priti, kadar so dekleta že dovolj iz¬ učena navadnih ženskih del. Željam roditeljev zaradi dela je samo toliko ustrezati, kolikor se ne zadevajo ob red in šolsko pravilo. § 79. Gospodinjstvo naj obseza: a J pouk, iz česa, kakova, kako narejena in po čem je tvarina, katera je v delu; b) pouk o najvažnejših redilnih stvareh, o njih kupovanji in rabi; ■c) pouk o raznih vrstah in mnogolični rabi ročnih del; d) pouk o tistem orodji in pripravah, ki so gospodinjstvu potrebne; e j pouk o človeškem prebivališči in strežbi bolnikom. Snov umnega gospodinjstva naj se razdeli po gornjih stopnjah pouka. § 80. K pouku potrebno orodje in tvarino je dekletom s seboj prinesti. Ako je ne prineso, naj krajno šolsko oblastvo prime roditelje ali njih namest¬ nike, da pripravijo, česar se pogreša. Ako roditelji ali njih namestniki tega ne store, naj krajno šolsko oblastvo preskrbi ob njihovih troskih. Ubožnim deklicam potrebščino pripravijo tisti, katere veže zakon. § 81. Krajnemu šolskemu oblastvu je na izvoljo dano, da nadzor ženske delovne šole izroči ženskemu odboru domačih občanek. Temu odboru je potem nalog, da časi pride v šolo pogledat in da krajnemu šolskemu oblastvu podaje nasvete, kateri bi šoli utegnili biti na korist. § 82. Kar se tiče hoje v delovno šolo, odpusta iz nje, šolskega ustraho¬ vanja, dolžnosti učiteljic, preskušenj in spričeval, sploh veljajo določila o ljudskih šolah. Kjer je delovna šola združena z ljudsko, naj se udeleži tudi šolske preskušnje ali svečanosti in o tej priliki naj ženska ročna dela pokaže vsakemu na ogled. Tudi spričevala takih delovnih šol naj se združijo s spri¬ čevali ljudske šole. Končno določilo. § 83. Obrazce k raznim uradnim spisom (matrikam ali maticam, razrednicam, katalogom, spričevalom, šolskim nazna¬ nilom i. t. d.) šolam izdaje deželno šolsko oblastvo, katero dajo tudi temu potrebna napotila. 1 1 Gl. v izvršitev š. i. u. r. izdan razglas dež. š. sv. za Kranjsko z dne 8. oktobra 1870. leta, št. 316/dež. š. sv. (zgoraj v pričetku š. i. u. r. v opomnji). I. Državni zakoni in ministerski ukazi. IH. 157 Št. 13. M. r. z dne 9. januvarja 1871. leta, št. 11.446 (m. u. 1. z leta 1871 št. 5), s katerim se predpisujejo besede prisege za vodstveno in učiteljsko osobje na c. kr. učiteljiščih in na javnih ljudskih šolah. 'Za službene prisege vodstvenega in učiteljskega osobja na c. kr. učiteljiščih in na javnih ljudskih šolah predpisujem nastopno prisežno obliko, katero je v prihodnje rabiti, in po¬ zivam c. kr. deželna šolska oblastva, da po tem na podstavi do- tičnih zakonov potrebno ukrenejo. Za službeno prisego, kojo je priseči na ustanovljena plačana mesta nameščenim verskim učiteljem jednako pravim učiteljem, v kojih vrsto oni spadajo, je rabiti obliko, predpisano za «razrednike*. Besede prisege za vodstveno in učiteljsko osobje na c. kr. učiteljiščih in na javnih me¬ ščanskih in občnih ljudskih šolah. (Za vse) Ker Ste bili nameščeni za., boste prisegli na Boga vsemogočnega in na Svojo čast in vernost obljubili, da boste Njegovemu Veličanstvu presvetlemu knezu in gospodu Francu Jožefu Prvemu, po Božji milosti cesarju Avstrijskemu i. t. d., in dedičem, nasledujočim iz Njegovega rodu in Njegove krvi, zvesti in pokorni, da boste državne osnovne zakone ne- prelomno izpolnovali, da se boste po zakonih in ukazih Vam predstojnih oblastev natanko ravnali, Svoje stanovske dolžnosti po Svoji najboljši vednosti in vesti izpolnovali in se vsake kakoršne koli zlorabe Svoje službe ogibali. Prisegli boste (za ravnatelje in nadučitelje) da boste učiteljem in učencem v vsem dajali dober vzgled, da boste učitelje Svojemu vodstvu izročenega zavoda primerno nad¬ zirali in se proti njim spoštljivo in dobrohotno vedli, da boste od njih izpolnovanje stanovskih dolžnosti zahtevah in jih v iz- polnovanji teli dolžnosti ljubeznivo podpirali ter jih napeljevali k skupnemu delovanju, namenu primernemu, da boste povsod I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 13. 14. 159 pravo blaginjo zavoda in samo to imeli pred očmi, da boste med mladino ne samo razširjali vedo, kojo ima učiti zavod, (za voditelje jednorazrednih ljudskih šol) da boste povsod pravo blaginjo Svojemu vodstvu izročene šole in samo to imeli pred očmi, da boste šolski mladini v vsem dajali dober vzgled, da boste med njo ne samo razširjali vedo, kojo je Vam učiti, (za glavne učitelje, razrednike in podučitelje) da se boste proti voditelju zavoda, na kojem je Vam delovati, vedli spoštljivo in pokorno, da se boste neprestano potezali za složno skupno delovanje med Svojimi stanovskimi tovariši, da boste Svojim učencem v vsem dajali dober vzgled, da boste med njimi ne samo razširjali vedo, kojo je Vam učiti, (za vse) temveč tudi z vsemi Svojimi močmi vzbujali in širili čut za bogaboječnost, nravstvenost in zakoniti red, da boste uspehe učencev presojali vestno, strogo in nepristransko in da se ne boste dali odvrniti od Svojih dolžnosti po nikakoršnih ozirih. Naposled boste obljubili, da niste sedaj v nobenem ino- stranskem, s političnimi namerami se pečajočem društvu in da tudi v prihodnje nobenemu takemu društvu ne pristopite. Kar se mi je ravno sedaj prebralo in kar sem dobro in razločno razumel, to sem dolžan in hočem verno izpolnovati. Tako mi pomoči Božje! Št. 14. M. r. z dne 4. marnja 1871. leta, št. 13.656 (m. n. 1. z leta 1871 št. 20), kako se dobivajo knjige za uboge učence na ljudskih šolali. 1 § 1. C. kr. ravnateljstvo zaloge šolskih knjig izračuni vsako leto po tem, kolikor se je v prejšnjem letu šolskih knjig poprodalo, tiste denarne zneske, za katere bode v prihodnjem 1 Glede dobivanja ubožnih knjig iz zasebnih zalog gl. r. dež. š. sv. za Kranjsko z dne 1. septembra 1890. leta, št. 1256/dež. š. sv., in z dne 1. maja 1892. leta, št. 519/dež. š. sv. (št. 82 in 83 te zbirke). I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 14. 161 letu moči knjig za ubožne učence javnih ljudskih šol po po¬ sameznih kraljestvih in deželah zahtevati iz c. kr. zaloge šolskih knjig. § 2. Ministerstvo za bogočastje in nauk naznani na tej podstavi določeni znesek za ubožne knjige dunajskemu ravna¬ teljstvu zaloge šolskih knjig in deželnim šolskim oblastvom. § 3. Deželno šolsko oblastvo porazdeli po razmerji otrdk, kateri so dolžni v šolo hoditi, ta znesek na posamezne šolske okraje. Kadar bi katero deželno šolsko oblastvo želelo drugo merilo razdelitve, tedaj naj poda svoj dotični nasvet ministerstvu za bogočastje in nauk. § 4. Zneske, izračunjene za posamezne šolske okraje, naznani deželno šolsko oblastvo okrajnim šolskim svetom. Za- jedno naj razglasi to razdelitev po deželnem časniku ter naj pošlje odtisek dotičnega priobčila ministerstvu za bogočastje in nauk. § 5. Okrajni šolski svčti smejo izmed tistih šolskih knjig c. kr. dunajske zaloge, 1 2 ki se po ljudskih šolah njihovega okraja zares rabijo, zahtevati, katere hočejo, samo da skupna vred¬ nost teh knjig, izračunjena po ceni vezanih iztiskov, ne pre¬ seže po § 4. za rečeni okraj postavljenega zneska. Na dozdanji razloček med knjigami za ubožne učence 1., 2. in 3. razreda ljudske šole in med ubožnimi knjigami za 4. razred nekdanjih glavnih šol se pri tem ni ozirati. Naslove zahtevanih šolskih knjig je treba, da ne bode nikake pomote, natanko v dotičnih jezikih spisati in tako tudi njih ceno posebej pristaviti. § 6. 3 Okrajni šolski sveti pošljejo zahtevna pisma (obrazec I.) deželnemu šolskemu oblastvu. To oblastvo jih presodi na to 1 Z m. r. z dne 5. julija 1877. leta, št. 1393, se je oddajanje ubožnih knjig raztegnilo na vse učne knjige dunajske zaloge, v kolikor so taiste do¬ ločene za učne tekste na splošnih ljudskih in meščanskih šolah. 2 Z m. r. z dne 3. marcija 1879. leta, št. 3243 (št. 526/dež. š. sv.), seje ukazalo, da je okrajnim šolskim svetom poslati zahtevna pisma neposrednje ravnateljstvu zaloge šolskih knjig na Dunaji. V dotičnem dopisu je povedati tudi čas, kedaj se žele prejeti ubožne knjige. u I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 14. 163 stran, če se ujemajo z zneskom po § 4. določenim in če so zahtevane knjige tudi primerne dotičnemu okraju. Najde li deželno šolsko oblastvo, da je znesek prekoračen, naj brez do¬ pisovanja zniža zahtevek, kakor bode prav. Takisto naj takoj odstrani tudi samo kake zadržke pri izboru zahtevanih knjig. § 7. 1 Tako popravljene zahtevne izkaze pošlje deželno šolsko oblastvo vse skupaj na jedenkrat dunajskemu ravnatelj¬ stvu zaloge šolskih knjig. § 8. Dunajsko ravnateljstvo zaloge šolskih knjig naj se samo prepriča, se li znesek za vso deželo zahtevanih knjig ujema z zneskom, kateri je zanjo izkazan (§ 1), ter pošlje zahtevane ubožne knjige dotičnim okrajnim šolskim svetom naravnost in brez troska, ne pregledujoč dalje zahtevnih pisem posameznih šolskih okrajev. Da so se knjige poslale, to se poroči okrajnemu šolskemu svčtu s posebnim naznanilnim pismom (obrazec II.). Poslanim knjigam se pridene golica prejemnega lista (obrazec III.). Okrajni šolski svet naj primerno izdelani prejemni list vrne ravnateljstvu zaloge šolskih knjig. Ovire, ki bi se pri prejetji ubožnih knjig morebiti primerile, naj se poravnajo po nepo- srednjem dopisovanji z ravnateljstvom zaloge šolskih knjig. Kadar bi katera taka pošiljatev bila v čem pomanjkljiva, ne sme je okrajni šolski svet ravnateljstvu zaloge šolskih knjig vrniti, predno se to rečenemu ravnateljstvu ni poročilo in ono v to ni dovolilo. § 9. 1 Do konca avgusta vsakega leta naj bodo ubožne knjige na vse okrajne šolske svete razposlane. Da bode to mogoče, morajo zahtevna pisma od deželnega, šolskega oblastva zadnji čas meseca junija priti v roke ravna¬ teljstvu zaloge šolskih knjig. Konec meseca oktobra naj ima ravnateljstvo zaloge šolskih knjig vse prejemne liste v rokah. § 10. Kadar bi deželno šolsko oblastvo menilo, da bi jedni šoli ali več šolam bilo podeliti ubožnih knjig v obilnejšem številu čez določeni znesek, naj o tem poroči ministerstvu za 1 Gl. opomnjo pri § 6. 11 * I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 14. 165 bogočastje in nauk z natančnim oznamenilom dotičnih knjig in ono odredi po ravnateljstvu zaloge šolskih knjig, česar bode dalje treba. Vrednost takih izredno poslanih knjig se odšteje od zneska za prihodnje leto (§ 1.). Dežela. Šolski okraj Obrazec I k § 6. Št. Zahtevno pismo. Za šolski okraj . se zahtevajo na podstavi zneska od . gold. . kr. določenega z razpisom c. kr. deželnega šolskega oblastva . z dne . št. za šolsko leto niže imenovane šolske ubožne knjige: dne 18 (Uradni pečat.) (Podpis.) I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 14. 167 Št. Obrazec II k § 8. Naznanilno pismo. C. kr. okrajni šolski svet v . prejme vsled zahtevnega pisma c. kr. deželnega šolskega oblastva z dne 18. leta, št. sem poslanega po nastopne ubožne knjige za šolsko leto 18 C. kr. ravnateljstvo zaloge šolskih knjig na Dunaji, dne . 18. leta. I. I. Obrazec III k § 8. Dežela. Šolski okraj . Prejemni list. Podpisani c. kr. okrajni šolski svet je za šolsko leto 18 od c. kr. ravnateljstva zaloge šolskih knjig po. resnično prejel v n,azil,-milnem listu z dne . 18 leta, št. . naštete ubožne knjige. C. kr. okrajni šolski svet dne . 18 (Uradni pečat.) (Podpis.) I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 15. 16. 169 Št. 15. Razpis c. kr. pravosodnega ministra z dne 6. oktobra 1871. leta, št. 11.054 (m. n. 1. z leta 1871 št. 60), na vse predsednike deželnih nadsodišč, kako je izvrševati od okrajnih šolskih svetov prisojene zaporne kazni. Da se prepreči vsaka dvojba, javlja se dogovorno z mi- nisterstvom za bogočastje in pouk deželnemu nadsodišču v svojo vednost in zaradi obvestitve podredjenih sodnih oblastev, da je od okrajnih šolskih svetov na podstavi šolskih zakonov prisojene zaporne kazni na prošnjo okrajnih šolskih svetov iz¬ vrševati v zaporih okrajnih sodišč po določilih razpisa pravo¬ sodnega ministerstva z dne 26. avgusta 1868. leta, št. 10.267, izdanega za zapornike političnih oblastev. 1 Št. 16. M. r. z dne 15. decembra 1871. leta, št. 2802 (m. u. 1. z leta 1872 št. 60; št. 1784/dež. š. sv.), o ustanovitvi knjižnic za učence in učitelje ljudskih šol. 2 (V posnetku.) S tem razpisom seje radi velike vrednosti dobrih knjižnic za učence in učitelje ljudskih šol ukazalo, da je po § 44. drž. š. z. v vsakem šolskem okraji ustanoviti učiteljsko knjižnico in v zmislu § 71. š. i. u. r. (št. 12 te zbirke), če je potreba, za vsako ljudsko šolo šolsko knjižnico. 1 Glasom ministerskega razpisa z dne 2. septembra 1882. leta, št. 18.750 z leta 1881 (št. 1856/dež. š. sv.) se je prijavilo, da se zaradi nemarnega šol¬ skega obiskovanja prisojene zaporne kazni smejo prebiti tudi v občinskih za¬ porih, če so taisti primerni za to in če je zanesljivo pričakovati, da dotične občine kazni redno izvrše. 2 O tem, kako je postopati pri izboru knjig, ki naj bi se vzprejele v knjižnice za učence na ljudskih in meščanskih šolah, in kako je to nadzo¬ rovati, se je zaukazalo z ministerskim ukazom z dne 12. julija 1875. leta, I. Državni zakoni in minisetrski ukazi. 16. 171 Zajedno sta se prijavila deželnim šolskim oblastvom načrta knjižničnih poslovnih redov za obe vrsti knjižnic v ta namen, da se sestavita po teh načrtih knjižnična poslovna reda za deželo. št. 315 (m. u. 1. z leta 1875 št. 28) nastopno: Knjižnice za učence na ljudskih in meščanskih šolah se kaj veselo ustanavljajo in razširjajo. Ker pa take knjižnice samo tedaj ustrezajo svojemu namenu, če se pri izboru in rabi knjig postopa po pedagogičnih načelih in če se skrbno ozira na posebne razmere dotične šole, kakor tudi na doumnost učencev, katerim so te knjige namenjene, morajo, ostati osobito vse knjige izključene, katere žalijo udanost do Naj višje vladarske rodovine, patrijotični čut ali spoštovanje pred domovinskimi ured¬ bami. V ta namen ukazujem z ozirom na m. r. z dne 15. decembra 1871. leta, št. 2802, o ustanovitvi knjižnic za učence in učitelje na ljudskih šolah, tako: 1. ) Odgovorni voditelj knjižnice za učence ljudske šole je voditelj te šole. 2. ) V knjižnico za učence se ne sme vzprejeti nobena knjiga, naj se je taista šoli podarila ali za njo vkupila, dokler je ni učiteljsko osobje, name¬ ščeno na šoli, prečitalo, po načelih, navedenih v začetku tega ukaza, presodilo in za primerno spoznalo. 3. ) Predno se knjiga uvrsti v knjižnici za učence, mora učiteljsko osobje v knjižničnem katalogu izrecno potrditi, da je knjigo spoznalo za primerno, in učitelj, ki je knjigo prečital in presodil, mora s svojim podpisom na dotičnem mestu v katalogu potrditi, da je odgovoren za to. 4. ) Sedanje knjige in knjižnice je na omenjeni način pregledati in je ž njimi ravnati po predstoječih ukazih. Knjige, ki so se spoznale za nepri¬ merne, je takoj iz knjižnice odstraniti. 5. ) Okrajni šolski nadzorniki naj kataloge knjižnic za učence v nad¬ zorovalnem okoliši, pridruživši si, če treba, izkušene šolnike in ž njih pripo- močjo, pregledajo, neprimerne knjige takoj izločijo in to okrajnemu šolskemu svetu naznanijo, da ta uradno postopa proti učiteljem, ki so tega krivi. 6. ) Iz knjižnic izločene knjige je po okrajnem šolskem svetu oddati deželnemu šolskemu svetu, kjer se taiste shranijo. Na predstoječi m. u. so se opomnila deželna šolska oblastva z nastop¬ nim m. r. z dne 3. januvarja 1883. leta, št. 13.456 (m. u. 1. z leta 1883 št. 2) v ta namen, naj se taista natanko ravnajo po njem: Učiteljem je stroga dolžnost, da ne vzprejemajo knjig v knjižnico za učence, katere bi mogle žaliti spoštovanje pred vero, udanost do Najvišje vladarske rodovine, patrijotični čut in spoštovanje pred domovinskimi uredbami. Okrajnim šolskim nadzornikom je naloženo, paziti na to, da se bodo ti ukazi na vsaki posamezni šoli v njih nadzorovalnem okoliši natanko izpolno- I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 16. 173 Kar se tiče denarnih sredstev za te knjižnice, se je glede okrajnih učiteljskih knjižnic pokazalo na dotična posebna do¬ ločila deželnih zakonov o ustanovitvi šol, glede šolskih knjižnic vali, in deželni šolski nadzorniki se bodo morali pri vsakem ogledu šole s tem, da pregledajo knjižnični katalog, vsaj o tem prepričati, da je učitelj, ki je knjigo prečital in presodil, predno se je taista vzprejela v knjižnico, in ki je glede primernosti dotične knjige za otroke najprej odgovoren, v knjižničnem katalogu podpisan, kakor je to zaukazano. Kadar se knjige učencem posojajo, se je treba na razmere in potrebe vsakega posameznega otroka skrbno ozirati, ker je domače berilo, po meri in vrsti dobro izbrano, osobito za razvijanje značaja velikega pomena. Dolžnost učiteljeva je pa tudi, navajati učence, kako naj čitajo, ter uporabljati domače berilo otrok prilično pri pouku, osobito pri pismenih nalogah, da tako s pre¬ račun] eno uporabo šolarske knjižnice rešitev stavljene mu odgojne naloge pospešuje in v berilu dobrih knjig svojim učencem samostojno sredstvo v iz¬ obrazbo podaja. O vprašanji, kaj in kako naj otroci zunaj šole čitajo in kako naj se šolarske knjižnice v pospešilo učnih namenov uporabljajo, bode se okrajnim učiteljskim konferencijam pogostoma posvetovati. Z m. r. z dne 30. marcija 1885. leta, št. 126 (št. 537/dež.š.sv.), se je deželnim šolskim oblastvom ob priliki, ko se je zaukazalo odstraniti neko ne¬ primerno knjigo iz šolarske knjižnice, iznova naročilo, naj učitelje na natančno izpolnovanje predstoječih ukazov resno opomnijo in zoper vsako tako zanemar¬ jenje dolžnosti takoj z neprizanesljivo strogostjo postopajo. Od nekega okrajnega šolskega sveta se je ukazalo, da smejo učitelji (nadučitelji, veroučitelji i. t. d.), delujoči na šolah v okraji, šoloobveznim otrokom dajati le take knjige, da jih bero, ki so, se vzele iz šolskih knjižnic. Ker je ta ukaz v svoji splošnosti tak, da utegne veselo delovanje učiteljev v pospe¬ ševanje primernega domačega berila šolskih otrok opovirati, in ker taisti tudi s tuuradnima razpisoma z dne 12. julija 1875. leta, št. 315 (gl. zgoraj), in z dne 29. aprila 1879. leta, št. 6303 (št. 39 te zbirke) ni v soglasji, zato ga s tem razveljavljam. V zmislu omenjenih tuuradnih razpisov se namreč učiteljem ne more braniti, da bi ne smeli svojim učencem tudi takih knjig razposojati ali darovati, ki se v šolskih knjižnicah ne nahajajo; pač pa so dotični učitelji v zmislu tuuradnega ukaza z dne 12. julija 1875. leta, št. 315, in po § 26. šol¬ skega in učnega reda z dne 20. avgusta 1870. leta (št. 12 te zbirke) za pri¬ meren izbor dotičnih knjig strogo odgovorni (m. r. z dne 28. novembra 1879. leta, št. 18.570, za Nižje Avstrijsko). Z m. r. z dne 16. decembra 1885. leta, št. 23.324 (m. u. 1. z leta 1886 št. 4, je dobil deželni šolski svet ukaz, šolske voditelje in ravnatelje ljudskih I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 16. 175 za mladino pa na to, da imajo taiste svojstvo učil, o katerih se nahajajo potrebna določila deloma v zakonu o ustanovitvi šol, deloma v onem o šolskem nadzorstvu. Poleg tega se je priporočilo, naj se poiščejo še druga sredstva in pota za njih ustanovitev in pomnožitev in naj se osobito šolski dobrotniki prosijo na primeren način pripomoči v ta namen. A. Knjižnični red 1 ljudskošolskim knjižnicam. 1. ) Ljudskošolska knjižnica ima namen, podajati šolski mladini sredstva, da s primernim berilom pospešuje svojo du¬ ševno in nravstveno omiko. 2. ) Odgovorni voditelj ljudskošolske knjižnice je šolski voditelj. Taisti a) izbira, dogovorno s predsednikom krajnega šolskega oblastva ali z onim udom krajnega šolskega sveta, kateri je do¬ ločen od predsednika v to, na večrazrednili šolah tudi dogovorno z učiteljskim osobjem one knjige, katere je nakupiti; in meščanskih šol na m. r. z dne 3. januvarja 1883. leta, št. 13.456 iz leta 1882 (gl. zgoraj), opozoriti in jim naročiti, da vse v šolarskih knjižnicah na¬ hajajoče se knjige iznova pregledajo in za to skrbe, da se vse knjige, zoper katere je radi njih vsebine v patrijotičnem, verskem ali nravstvenem oziru kak pomislek, takoj izločijo. Kakor hitro je učitelj pregledal knjigo ter zapisal dan, kdaj se je to zgodilo, v knjižnični katalog ter pridejal temu svoje ime, je odgovoren za to, da vsebina knjige ni v nasprotji s poprej navedenimi načeli. Za pregled knjig se je določil rok do 1. maja 1886. leta. 1 Nastopna knjižnična reda sta se z r. dež. š. sv. za Kranjsko z dne 18. januvarja 1872. leta, št. 1784/dež. š. sv., v neizpremenjeni obliki predpisala v natanko izpolnovanje. — Z razpisom tega dež. š. sv. z dne 8. septembra 1893. leta, št. 2178/dež. š. sv., so se nastopni obrazci iznova predpisali ljudsko¬ šoiskim, oziroma okrajnim učiteljskim knjižnicam, in sicer: 1.) izposojilna knjiga a) šolske, bj učiteljske knjižnice; 2.) spisek ubožnih knjig; 3.) spisek izposojenih ubožnih knjig; 4.) imenik knjig učiteljske knjižnice in 5.) imenik knjig šolarske knjižnice. — Dotične tiskovine so izšle pri 11. Miliču v Ljubljani. I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 16. 177 b) oskrbuje nakup, shranitev, razpregled, razposojevanje in vrnitev knjig po določilih tega knjižničnega reda; c) polaga račun o zneskih, katere je prejel za ljudskošolsko knjižnico. Na večrazrednih šolah se sme, če zahteva to obseg knjiž¬ nice, prideliti knjižničnemu voditelju izmed učiteljskega osobja knjižnični pristav, kateri pred vsem knjige v red deva, jih v katalog zapisuje in zaračunjava, potem pa tudi izposoja knjige. 3. ) Vsako knjigo, ki spada v ljudskošolsko knjižnico, je na kolikor možno gotov način (s štampiljo ali pisanimi besedami) označiti za svojino dotične šole; potem jo je z zaporednimi številkami prevideti in v knjižnični katalog vpisati, pri čemer je navesti pojiolen naslov in pisatelja knjige in kako se je taista dobila. Če se je knjiga vkupila, zapisati je tudi nje ceno. 4. ) Vse knjige morajo biti trdno in trpežno vezane. 5. ) Knjige je hraniti v posebnih zaldepnih predalnikih. 6. ) Brezplačne šolske knjige za ubožne učence, katere dobi šola od c. kr. zaloge šolskih knjig ali od občinske uprave, je posebno zaznamnjati in v posebnem oddelku hraniti. 7. ) Učiteljsko osobje, ki je nameščeno na šoli, ima tudi nalogo, seznaniti se z vsebino v ljudskošolski knjižnici nahaja¬ jočih se knjig, da more posameznim učencem priporočati berilo takih knjig, katere bi bile zanje z ozirom na njih osebnost posebno koristne. 8. ) Na večrazrednih šolah se smejo dajati knjige učencem samo s privolitvijo njih razrednikov (razrednic). 9. ) Knjige, ki so v ljudskošolski knjižnici, se smejo iz¬ posojati tudi takim občanom šolske občine, kateri so že odrastli šoli, da jih čitajo, v kolikor se more to zgoditi brez oškodovanja šolske mladine. 10. ) Knjižnični voditelj spisuje natančen zaznamek vseh razposojenih knjig; v tem zaznamku zapisuje v krono- logičnem redu vse razposojene knjige na ta način, da zazna- menuje naslov in knjižnično številko knjige, ime izposojevalca, dan, kdaj se je knjiga izposodila in kdaj jo je vrniti in kdaj se je dejansko vrnila. 12 I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 16. 179 11. ) Knjižničnemu voditelju je gledati na to, da se nobena knjiga ne izgubi in da se izposojene knjige v določenem času zopet vrnejo. Ce se pokaže, da se je kaka knjiga izgubila ali poško¬ dovala, zahtevati je knjižničnemu voditelju primerno povračilo od onega, ki si je knjigo izposodil, ali pa mu je prijaviti to krajnemu šolskemu oblastvu. 12. ) Krajno šolsko oblastvo določi, kedaj in pod katerimi pogoji se smejo izposojati knjige tudi odrastlim občanom šolske občine in če je od taistih zahtevati kako plačilo za izposojene knjige in v katerem znesku. Kadar se določi tako plačilo, narediti je v zaznamku, omenjenem v točki 10., poseben razpredel za vplačevanje do- tičnih zneskov, in ima potem knjižnični voditelj nalogo, da te zneske, ki se smejo porabljati le za ljudskošolsko knjižnico, primerno zaračunjava. 13. ) Nobena knjiga v ljudskošolski knjižnici se ne sme prodati brez privolitve okrajnega šolskega oblastva, in tako privolitev je vpisati na knjigo, ki se bo prodala, na uraden način. 14. ) Če bi se šola, kjer je ljudskošolska knjižnica, opu¬ stila, nakloniti je knjige oni ljudski šoli, kateri se odkaže šolski okoliš opuščene šole. 15. ) Če je spojena z ljudskošolsko knjižnico krajna knjižnica za učitelje, veljajo za taisto določila §§ 2., 3., 4., 5., 11. in 13. tega knjižničnega reda z dostavkom, da se smejo knjige iz take knjižnice posojati tudi občanom šolske občine, če radi tega koristi učiteljskega osobja ne trpe kake škode. 16. ) Okrajnim šolskim nadzornikom se je v njih poročilih ozirati na to, če so ljudskošolske knjižnice pri posameznih šolah in koliko se taiste uporabljajo. B. Knjižnični red okrajnim učiteljskim knjižnicam. 1.) Okrajne učiteljske knjižnice imajo namen, učiteljem šolskega okraja pristopne storiti znanstvene časnike, spise pe- dagogično-didaktične in znanstvene vsebine, kakor tudi učila, katerih bi si posameznik ne mogel lahko omisliti. K j e bodi 12 * I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 16. 181 postavljena ta knjižnica, to določi okrajno šolsko oblastvo, zaslišavši poprej okrajno učiteljsko konferencijo. 2. ) Komisija, kateri je po zakonu okrajno knjižnico upravljati in kojo voli okrajna učiteljska konferencija, ob¬ stoji po sklepu te konferencije iz treh do petih udov. Komisija voli iz svoje srede načelnika in njegovega na¬ mestnika, ki je zajedno računar in porazdeljeva tekoča opravila med komisijske ude same. Da je kak sklep komisije veljaven, treba rednega po¬ vabila vseh udov in nadpolovične večine vseh glasov; kadar se glasovi jednako porazdele, odloči glas načelnikov, ki sicer ne glasuje. O sejah knjižnične komisije se sestavljajo kratki zapisniki, kateri so ondot, kjer je okrajna knjižnica, razpoloženi, da jih morejo pregledati udje učiteljske konferencije in šolska oblastva. 3. ) Knjižnični komisiji pristaje: a) staviti nasvete na okrajno šolsko oblastvo glede denarnih sredstev, ki so potrebna za okrajno knjižnico; b) staviti nasvete na učiteljsko konferencijo glede nakupa knjig in učil v mejah dovoljene dotacije; c) kupovati v nujnih slučajih knjige in učila s pogojem, da učiteljska konferencija to dodatno odobri; d) prejemati darila, naklonjena okrajni knjižnici; e) polagati račun o denarnih zneskih, došlih za knjižnične namene, okrajnemu šolskemu oblastvu in učiteljski kon¬ ferenci] i ; f) skrbeti za to, da se knjige in učila nakupijo in zvežejo, zapišejo in imajo v razpregledu; g) izposojati knjige in učila sodeležnikom okrajne knjižnice in skrbeti za pravočasno vrnitev teh stvari; h) zahtevati primerno povračilo za poškodovane ali ne vrnjene stvari ali pa prijaviti to okrajnemu šolskemu oblastvu. 4. ) Udje učiteljske konferencije imajo pravico, nasveto¬ vati knjige in učila v ta namen, da se nakupijo. I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 16. 183 Take nasvete je pismeno, in sicer najkasneje tri dni pired učiteljsko konferencijo podati knjižnični komisiji. 5. ) Vsaki javni ljudski šoli v šolskem okraji mora dati komisija prepis kataloga vseh knjig in učil, ki se nahajajo v okrajni knjižnici, in isto tako mora taista na¬ znaniti koncem vsakega šolskega leta prirastek med šol¬ skim letom. 6. ) Knjige in učila je na kolikor možno gotov način (s štampiljo ali pisanimi besedami) označiti za svojino okrajne knjižnice ter jDrevideti je z zaporednimi številkami. Nadalje je taiste vpisati v knjižnični katalog, pri čemer je navesti dan, kdaj se je knjiga (učilo) prejela, potem popolni naslov knjige (učila) in ime pisateljevo in kako se je knjiga (učilo) dobila. Ce se je knjiga (učilo) vkupila, zapisati je tudi nje ceno. S tem, da se knjige (učila) zaznamenujejo s številkami, ni nikakor izključeno, da bi se prostori, kjer so knjige uvrščene, ali oddelki za posamezne vede ne smeli še drugače zazna- menovati. 7. ) Knjige morajo biti trdno in trpežno vezane in varovati jih je kakor druga učila poškodbe. Hraniti je taiste v zaklepnih predalnikih, kateri naj se v obče postavijo v šolskem poslopji ondot, kjer ima okrajna knjižnica svoj sedež; če bi se to ne dovolilo, pa v kakem drugem prostoru, kojega okrajno šolsko oblastvo dogovorno s knjižnično komisijo določi v to. 8. ) Knjižnična komisija spisuje natančen zaznamek vseh razposojenih knjig in učil; taista zapisuje v tem zaznamku razposojene knjige na ta način, da zaznamenuje naslov in knjižnično številko knjige, ime izposojevalca, dan, kdaj se je knjiga posodila in kdaj jo je vrniti in kdaj se je dejansko vrnila. 9. ) Da se posodijo knjige in učila iz okrajne knjižnice, treba v obče, da pride dotičnik osobno po. nje. Kadar jih želi kdo dobiti po posredniku, prinesti je temu pismeno prošnjo do- tičnega učitelja, v kateri mora biti osoba posrednikova in knjiga (učilo), ki se želi, natanko označena. Tudi je dotičnik porok za zanesljivost poslanega posrednika. Vselej, kadar se je kaka knjiga posodila, potrditi je to s prejemnico prejemnikovo. 10. ) Nobena knjiga in nobeno učilo v okrajni knjižnici se ne sme prodati brez privolitve učiteljske konferencije in I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 16. 17. 185 okrajnega šolskega oblastva; tako privolitev je vpisati na knjigo (učilo), ki se misli prodati, na uraden način in se mora skupilo porabiti zopet za knjižnične namene. 11. ) Okrajni in deželni šolski nadzorniki za ljudske šole so dolžni, obračati svojo pozornost posebno na okrajne knjižnice, podpirati knjižnične komisije z besedo in dejanjem in gledati na to, da so taisti, ki knjižnice upravljajo, pri tem postrežni in nepristranski. 12. ) Deželnemu šolskemu oblastvu se je v letnem poro¬ čilu vedno ozirati tudi na to, v kakem stanu so okrajne knjiž¬ nice in koliko se taiste rabijo. Št. 17. M. u. z dne 8. maja 1872. leta, št. 3306 (drž. zak. št. 68; m. n. 1. z leta 1872 št. 40), o okrajnih in deželnih konferencijali ljudskih učiteljev. 1 V izvršitev §§ 45. in 46. drž. š. z. ukazujem tako: I. O okrajnih konferencijah. § 1. V vsakem šolskem okraji je praviloma po jedenkrat v letu učiteljska konferencija. Kadar je šolski okraj razdeljen med več nadzornikov, tedaj se vrše za vsak del okraja posebne konferencije. Kadar je kraj preobširen ali kadar ima preslabe poti ali kadar je kakšen drug zadržek, da se skupna konferencija ne more vršiti, tedaj se vrše zbori za posamezne deležnike tistega okraja. § 2. Okrajnim učiteljskim konferencijam je sploh nalog: prizadevati si do potrebne skladnosti v notranji uredbi šolstva po okraji, posvetovati se o jmipomočkih v pospeh ljudskega šolstva, semkaj mereče nasvete podajati okrajnemu šolskemu 1 Glede posebnih konferenci j za učitelje na meščanskih šolah gl. oddelek IV., točko 4. m. u. z dne 8. junija 1883. leta, št. 10.618 (št. 5 te zbirke). I. Državni zakoni in ministerski ukazi 17. 187 oblastvu in izrekati mnenja o vprašanjih, katera mu to oblastvo predloži o šolskih stvareh. Posebno treba: 1. ) Da ustrezajo nalogu, katerega jim šolski in učni red (št. 12 te zbirke) odkazuje o učnih črtežih, posameznim raz¬ redom določenih smotrih i. t. d.; 2. ) da presojajo uredbo rabljenih knjig in beril ter tudi drugih učnih pomagal in pospeševal poučevanja in nasvetujejo, kako naj se jim da večja dovršenost, oziroma, da se uvedo nova samoučila in učila; 3. ) da metode, katere je za primerne potrdila praktika in teorija, v živo pretresajo ter da svojo misel izrekajo o njih vzprejetji in tudi o načelih šolskega ustrahovanja; 4. ) da posebno pazijo na otročje vrtce, na delovne šole za ženska ročna dela, na šolske knjižnice, na šolske vrte, na njive za poskušnje v poljedelstvu, na telovadnice ter na vse tiste naprave, katerim je namera, šolski mladini gojiti zdravje; 5. ) da pretehtujejo zapreke, zavirajoče razvoj javnega pouka v tistem okraji, ter da podajejo nasvete, kako bi jih bilo odpraviti; 6. ) da se razgovarjajo o pripomočkih, kateri bi v sklad¬ nost spravili, kar se največ more, domačo odgojo s šolskim odgojevanjem; 7. ) da se posvetujejo o pripomočkih, s katerimi bi se raz¬ širile šole in šolstvo po tistem okraji, posebno s katerimi bi se uvedli tečaji v nadaljno izobraževanje in uvedle nižje strokovne šole z ozirom na potrebe tistega okraja; 8. ) da pretresavajo pripomočke za nadaljno omiko uči¬ teljev v njih znanji, zlasti uredbo okrajnih šolskih knjižnic. Nameri učiteljskega nadaljnega izobraževanja ustrezajo v okrajnih konferencijali še posebno predavanja znanstvene ali pedagogične vsebine, razkazavanje praktičnega učenja v do¬ ločnih učnih stvareh in razstave učil. § 3. Eedno okrajno konferencijo (§ 1) sklice okrajno šolsko oblastvo, katero zborovanju določi kraj, čas in dobo, doklej naj traje. Zborovanje ne sme biti čez tri dni. Okrajno šolsko oblastvo je upravičeno, ako je potreba pripoznana, ukazovati tudi izredne konferenci j e; a vendar I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 17. 189 mora to oblastvo ondot, koder se konferencijam troški ne za¬ lagajo iz šolske okrajne blagajnice, poprej v to izprositi pri¬ volitve od deželnega šolskega oblastva. § 4. Udje okrajne konferencije ter dolžni k nji priti so vsi ravnatelji, nadučitelji, učitelji, posvetne učiteljice, podučitelji in podučiteljice javnih ljudskih in meščanskih šol, ki imajo spričevalo učne usposobljenosti, stalno nameščeni verski učitelji, takih šol, potem ravnatelji, glavni učitelji, vadniški uči¬ telji na c. kr. moških in ženskih učiteljiščih tistega okraja. Vsi ti imajo v stvareh, odkazanih konferenciji, odloče- valen glas ter tudi pravico, voliti in izvoljeni biti. 1 Dolžnost je priti h konferenciji podučiteljem in poduči- teljicam, imajočim spričevalo zrelosti; a njih glas je samo po¬ svetovalen. Ne stalno nameščenim verskim učiteljem, pomožnim in postranskim učiteljem ter učiteljicam javnih ljudskih šol in učiteljišč, učiteljicam delovnih šol, tudi učiteljem in učiteljicam v zasebnih (privatnih) ljudskih šolah je dano na izvoljo, kon¬ ferencije se udeleževati s posvetovalnim glasom. Vsi udje okrajnega šolskega oblastva so upravičeni, v konferenciji navzočevati pri razpravah. Predsednik sme v konferencijo tudi povabiti veščake s posvetovalnim glasom. § 5. Predsednik in voditelj okrajne konferencije je do- tični okrajni šolski nadzornik. Ta si za vsako konferencijo do¬ loči namestnika. Konferencija izmed svojih udov izvoli dva zapisnikarja za leto dnij. 1 Z r. dež. š. sv. za Kranjsko z dne 12. junija 1893. leta, št. 1192/dež. š. sv., se je prijavilo ravnateljstvu c. kr. moškega in ženskega učiteljišča v Ljubljani, da je odgovor na vprašanje, katere okrajne učiteljske konferencije se je udeležiti učiteljskemu osobju tudeželnega moškega in ženskega učiteljišča in obeh vadnic, odvisen od jezikovne uredbe dotične šole v zmislu m. r. z dne 25. julija 1891. leta, št. 1153, s katerim sta se namestila za mestni šolski okraj ljubljanski dva okrajna šolska nadzornika, jeden za nemške, drugi za slovenske in utrakvistične ljudske šole. Ni pa nikake zapreke, da se učiteljsko osobje udeleži tudi druge okrajne učiteljske konferencije v okraji s posveto¬ valnim glasom. I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 17. 191 Ta dva smeta biti vnovič izvoljena. Izvoljenima je dolžnost, volitev vzprejeti, če nista že lani opravljala tega častnega posla. § 6. Dnevni red vsake konferencije se njenim udom oznani vsaj štiri tedne pred shodom. Konferenciji je pravica skleniti, naj se dnevni red razdaljša. § 7. Da se prihodnjemu zborovanju pripravijo določne stvari, katere pridejo v njem na razpravljanje, izvoli skupščina stalen 'odbor izmed svojih udov. Predseduje mu okrajni šolski nadzornik. Vrhu tega je moči izvoliti posebne odbore za to, da je o posameznih stvareh že poprej posvetovanje ali da se te stvari izvrše. § 8. Okrajna konferencija voli po veljavnih pravilih iz¬ med svojih udov zastopnike učiteljskega stanu v okrajnem šolskem oblastvu, dalje komisijo, kateri je izročeno upravljanje okrajne učiteljske knjižnice in, poslance v deželno konferencijo. § 8. O vsaki seji je spisati zapisnik, ki obseza obrav¬ navane predmete razprave, nasvete in sklepe. Ta zapisnik je s predsednikovim poročilom poslati okrajnemu šolskemu oblastvu, katero ga deželnemu šolskemu oblastvu odpravi z naznanilom o odredbah, v tem storjenih, in morebiti s kakimi svojimi nasveti. V letnih šolskih poročilih deželnih šolskih oblastev treba vselej tudi natanko opisati delovanje okrajnih učiteljskih kon- ferencij. § 10. Opravilni red, katerega se je držati pri okrajnih učiteljskih konferencijah, ustanavlja deželno šolsko oblastvo. 1 1 Z r. dež. š. sv. za Kranjsko z dne 23. junija 1872. leta, št. 888/dež. š. sv., se je določil okrajnim učiteljskim konferenc ijam nastopni opra¬ vilni red: Predsednik otvarja, vodi in sklepa obravnave. On potrjeva navzočnost udov, dolžnih priti k konferenciji, in določuje vrsto predmetov, katere je obravnavati. Najpoprej pridejo na vrsto poročilo okrajnega šolskega nadzornika o tem, kar je zapazil pri nadzorovanih šolah, ter mnenja, katera je zahtevalo okrajno šolsko oblastvo; sklepa se obravnava s predavanji in učnimi poskusi, katerim se pridružijo razprave o dotičnih predmetih. Predsednik daje besedo po isti vrsti, po kateri se udje zanjo oglase, on sme vselej sam povzeti besedo, on zabranjuje vsako oddaljevanje od pred¬ meta s klicem «k stvarinerednosti in motež pa kaznuje s klicem «k redu». On daje na glasovanje predloge, potrjuje večino glasov in nadzoruje zakonito vršite v obravnav. Noben ud o isti stvari ne sme govoriti več nego trikrat. Predsednik sme vsakemu govorniku vzeti besedo, kadar se isti navzlic dvakratnemu I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 17. 193 II. O deželni konferenciji. § 11. V vsaki deželi je redno vsakih šest let (radi pre- menjenega drž. š. z.) učiteljska deželna konferencija. Deželno šolsko oblastvo je upravičeno, ako je potreba ali koristnost pripoznana, odrediti, naj se skupščina vrši v dveh zborih, katera sta vsak posebej. § 12. Deželni konferenciji je nalog, mnenja izrekati o vprašanjih, katera ji podaje deželno šolsko oblastvo, posvetovati se o jmpomočkih v pospeh ljudskega šolstva, tudi o stvareh, katere se tičejo pravic, dolžnosti in razmer učiteljstva; dalje je upravičena, tudi podajati samostalne nasvete. Kar se tiče pripomočkov v pospeh šolstva, ima deželna konferencija za vso deželo tako področje, kakoršno imajo o tem okrajne konferencije za svoje posamezne okraje. Z vsako deželno konferencijo je združiti, ako se da, raz¬ stavo učil. § 13. Deželno konferencijo skliče deželno šolsko ob¬ lastvo. Vrši se med jesenskimi počitnicami, praviloma na sedeži deželnega šolskega oblastva, ter ne sme trajati nad pet dnij. Deželni šolski svet je upravičen, tudi izredne konferencije sklicevati. opominu oddali od predmeta ali kadar isti kakega uda osobno žali. Skupščina nima pravice, dati besedo tistemu, kateremu jo je vzel predsednik. Nasvete, kateri se stavijo med razgovorom, mora podpirati vsaj četrtina vseh navzočnih, da smejo priti v obravnavanje. Samostojne nasvete, ki niso v nobeni zvezi z dnevnim redom, podati je pismeno, in isti pridejo še le po izvršenem dnevnem redu v razpravo. Glasuje se navadno tako, da se vzdigne roka, in samo v posebnih slučajih se glasuje po imenih. Voli se samo z glasovnicami. Pri sklepih in pri vseh volitvah odločuje nadpolovična večina glasov. Kadar se pri volitvah ne doseže nadpolovična večina, tedaj se napravi ožja volitev. V zapisniku je vpisati ne zadostno opravičene odsotnosti. Isti se mora takoj od konferencije poveriti ter od predsednika in jednega zapisnikarja podpisati. Glede onih predmetov, kojih vzprejem v dnevni red prihodnje okrajne konferencije kak ud želi, je staviti predloge koncem konferencije ali pa jih je poslati pozneje, vendar pa še pravočasno, stalnemu odboru. Ta mora od svoje strani pravočasno predložiti okrajnemu šolskemu oblastvu one predloge za prihodnji dnevni red, kateri se mu zde potrebni. 13 I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 17. 195 § 14. Ude deželne konferencije volijo okrajne konferen- cije. Po koliko udov je v posameznih šolskih okrajih voliti, določi deželno šolsko oblastvo z ozirom na to, kak obsežaj imajo okraji in po koliko je v njih učiteljev; a nobenega okraja ne smejo nad trije udje zastopati. Volitev velja za tri leta. Vsak sme biti vnovič izvoljen. Dolžnost je izvoljenemu, volitev vzprejeti in iti k konferenciji. .Okrajnim šolskim nadzornikom dotične dežele je kot takim svobodno, deželnih konferencij se udeleževati, sedež in glas imajoč. Isto velja o ravnateljih učiteljišč in meščanskih šol, ako jih niso izvolile okrajne konferencije. Udje deželnega odbora in deželnega šolskega oblastva so častni gostje deželne konferencije. Predsednik sme v konferencijo tudi povabiti veščake s posvetovalnim glasom. § 15. Deželne konferencije so praviloma javne. Samo iz posebnih vzrokov se sme javnost izločiti ali omejiti. § 16. Predsednik in voditelj deželne konferencije je de¬ želni šolski nadzornik ljudskih šol in ondot, koder je po več deželnih šolskih nadzornikov za ljudske šole, tist, katerega v to odloči deželno šolsko oblastvo. Predsednik si za vsako kon¬ ferencijo določi namestnika. Konferencija izmed svojih udov izvoli dva zapisnikarja za (radi premenjenega drž. š. z.) šest let. Ta dva smeta biti vnovič izvoljena. Dolžnost je izvoljenima, vo¬ litev vzprejeti, če nista v pretekli dobi že opravljala te častne službe. § 17. Dnevni red vsakega zbora se oznani vsaj tri me¬ sece pred shodom. Konferenciji je pravica skleniti, da se dnevni red razdaljša. § 18. Zaradi poročevanja o raznih stvareh iz vrste raz¬ govorov se sme skupščina razdeliti na odseke. § 19. Deželna konferencija izmed svojih udov izvoli od¬ bor, kateremu je v predposvetovanje odkazati vse stvari, kar naj jih pride na razpravo. Deželni šolski nadzornik je pred¬ sednik tega odbora. Odbor sestavi tudi opravilni red deželni 13 * I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 17. 197 konferenciji. Praviloma ne sme na razpravo priti nobena stvar, ako ni o nji poprej odbor izrekel svojega mnenja. Samo tedaj, kadar deželna konferencija z večino dveh tretjin sklene, da je stvar nujna, sme o nji takoj biti razpravljanje. § 20. O vsakem zboru je spisati zapisnik, v katerem naj bodo predmetje razprave, nasveti in sklepi. Ta zapisnik je s predsednikovim poročilom poslati deželnemu šolskemu oblastvu, katero, naj ga k naučnemu ministru odpravi z naznanilom o odredbah, v tem storjenih, in morebiti s kakimi svojimi nasveti. Končna določila. § 21. Izmero odškodnine za potne troške, ozii-oma dnine tistim učiteljem, katere veže dolžnost, udeleževati se okrajnih in deželnih konferencij, ter ne prebivajo tam, kjer se vrši konferencija, določa deželno šolsko oblastvo, zaslišavši poprej okrajna šolska oblastva. 1 1 Primerjaj o tem tudi § 44. deželnega zakona za Kranjsko z dne 29. aprila 1873. leta, dež. zak. št. 21 (št. 52 te zbirke). Glede izmere odškodnine za potne troške, oziroma dnine za taiste uči¬ telje, katere veže dolžnost, udeleževati se okrajnih in deželnih konferencij, se je določilo z r. dež. š. sv. za Kranjsko z dne 12. decembra 1874. leta, št. 2967 dež. š. sv., da je vzeti pri izmeri odškodnine za potne troške ondot, kjer ni mogoča vožnja po železnici, za merilo znesek j e dne g a goldinarja za vsako miljo (= 7'6 km) poti tja in nazaj. Kadar je pa mogoče t voziti se ves čas ali vsaj nekaj časa po železnici, tedaj je povrniti poleg v tistem kraji navadne voznine za vožnjo do kolodvora in od kolodvora nazaj, eventuvalno poleg miljarine za oni kos poti, kjer se dotičnik ni vozil po železnici, tudi troške za vožnjo po železnici, in sicer voznino drugega razreda. Vendar ne sme skupni znesek, ki pride na dotičnika, presezati zneska jed n ega goldinarja za vsako miljo. Dnina, do katere imajo pravico z ozirom na § 44. deželnega zakona za Kranjsko z dne 29. aprila 1873. leta, dež. zak. št. 21 (št. 52 te zbirke), samo poslanci okrajnih konferencij v deželno konferencijo, določa se na t r i goldinarje. Odškodnino za potne troške smejo zahtevati taisti udje okrajnih uči¬ teljskih konferencij, potem taisti poslanci v deželne konferencije, isto tako dnino taisti poslanci okrajnih konferencij v deželne konferencije, katerih bi¬ vališče je oddaljeno več nego pol milje od kraja, kjer je konferencija. I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 17. 18. 199 § 22. Ta ukaz naj po tistih kraljevinah in deželah, koder so že z deželnimi zakoni spravljeni v red troski za učiteljske skupščine, takdj dohode moč, a po ostalih deželah še le mahoma tedaj, ko bodo ti troski res zagotovljeni. Št. 18. Zakon z dne 20. junija 1872. leta (drž. zak. št. 86; m. u. 1. z leta 1872 št. 45), (deloma prenarejen 1 po zakonu z dne 17. junija 1888. leta, drž. zak. št. 99) o opravljanji verskega pouka po javnih ljudskih in srednjih šolah in na uči¬ teljiščih ter o troskih tega pouka. S pritrditvijo obeh zbornic državnega zbora ukazujem tako: § 1. Cerkvenim in verskim družbam po § 2. zakona z dne 25. maja 1868. leta, drž. zak. št. 48 (št. 2 te zbirke), in po § 5. drž. š. z. v obveznost naloženo opravljanje verskega pouka po javnih ljudskih šolah ima v sebi tudi obveznost, ta pouk brez plače opravljati. § 2. Verskim (konfesionalnim) višjim oblastvom se do¬ voljuje, da učence iz več razdelkov združijo v verski pouk ali da tudi, poprej izprosivši si pritrditve šolskih oblastev, kako drugače, a vendar tako, da s tem ne motijo šolskega redu, ukrenejo odredbe, s katerimi se polajša izpolnjevanje k ob¬ veznosti. § 3. Za delitev verouka na višjih razredih občne ljudske šole, imajoče po več nego tri razrede, ali na kaki meščanski šoli naj se ali daje nagrada ali pa postavi poseben veroučitelj. Kjer neduhoven učitelj po § 5. drž. š. z. poučuje v verouku, dovoliti mu je primerno nagrado. Kadar je veroučitelju treba deliti verouk zunaj kraja, kjer stanuje, dati mu je v to po potrebi z ozirom na daljavo in druge krajne razmere pri¬ merna vozila ali pa mu dovoliti zmerno odškodnino za pot. 1 Premembe so tiskane z manjšimi črkami. I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 18. 201 § 4. Redno poučevanje v verouku na učiteljiščih in v sred¬ njih šolah je treba zagotoviti vsaki veri (konfesiji), ki ima vsaj 20 učencev po vseh razredih vkupaj, v katerih je verski pouk obvezni pouk. § 5. Troski, kar se jih nateče za verouk po §§ 3. in 4., kjer ni po¬ sebnih zakladov, ustanov ali zaveznosti posamnih osob ali združeb, spadajo k potrošku dotičnih šol. Uredba stalnih prejemkov in nagrad, pripadajočih veroučiteljem na občnih ljudskih šolah in na meščanskih šolah, natančnejša določba pogojev, pod katerimi jih je komu dovoliti, dalje ustanovitev odškodbe za pot je pri¬ držana, kakor je to tudi s službenim dohodkom ostalih učiteljev (§§ 55., 57. drž. š. z.) deželnemu zakonodavstvu. 1 Prejemkov, ki jih je v zmislu tega zakona dovoljevati za verouk (§§ 3. in 5.) onim duhovnikom dušnega pastirstva, ki imajo pravico na neki naj- manji dohodek (kongruvo) po zakonu z dne 19. aprila 1885. leta (drž. zak. št. 47), ni vraeunjavati vanj. (Člen II. zakona z dne 17. junija 1888. leta, drž. zak. št. 99). § 6. Glede pravice, nameščati veroučitelje na takšna mesta, katera so združena s plačo ali z nagrado, in glede po¬ stopanja pri tem, veljajo isti predpisi, kateri imajo moč o po¬ svetnih službenih mestih dotičnili šol, a namestiti je samo takega prosilca, katerega je dotično versko nadoblastvo izreklo za sposobnega za poučevanje v verouku (§ 6. zakona z dne 25. maja 1868. leta, drž. zak. št. 48; št. 2 te zbirke). § 7. Kdor na kaki šoli poučuje verouk, ta je v izvrše¬ vanji svoje učiteljske delavnosti pod disciplinarnimi predpisi šolskih zakonov. § 8. Ta zakon stopi v veljavnost z dnevom, ko se razglasi. Ministru za bogočastje in nauk je naročeno, izvršiti ta zakon. 1 Gl. dotični deželni zakon za Kranjsko pod št. 59 te zbirke. I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 19. 203 Št. 19. M. r. z dne 22. junija 1872. leta, št. 4711 (m. u. 1. z leta 1872 št. 52), o otroških vrtili in tem sorodnih zavodih. (V posnetku.) Državni šolski zakon obseza v §§ 10., 27. in 30. načelna določila o napravah za vzrejo, za odgojo in za pouk otrok, ki še niso dolžni, hoditi v šolo, kakor tudi o izobraževanji onih, ki naj bodo poklicani, delovati v takih napravah. Ta načelna določila potrebujejo, dasiravno ni zakonite dolžnosti, ustanavljati take naprave, natančnejše izvršitve, katera bodi vodilo z jedne strani vsem onim, kateri nameravajo po¬ speševati ustanovitev takih naprav, z druge strani šolskim oblastvom, katerim je taiste po zakonu nadzirati in ki imajo radi tega dolžnost, vzbujati in kar najkrepkeje podpirati do- tične napore. Vsled tega sem se odločil, izdati v prepisu priloženi ukaz «o otroških vrtcih in sorodnih zavodih*, 1 kateri se zajedno po državnem zakoniku in ukaznem listu razglaša. Proseč deželni šolski svet, naj skrbi za to, da se bode ta ukaz kolikor le možno v deželi razglasil, pristavljam nastopno: Nedvojbeno je v duhu državnega šolskega zakona, da je zdrava, pametna odgoja mladine, dokler še ne hodi taista v šolo, važen del vse ljudske odgoje in da je od nje bistveno zavisna ugodna rešitev naloge, kojo ima ljudska šola. Temu namenu najpriležnejša naprava za otroke, ki še niso v šoloobvezni sta¬ rosti, je po soglasnem mnenji najizkušenejših zdravniških in pedagogičnih pisateljev dandanes v vseh kulturnih državah pri¬ znano «šolski vrtec*. Medtem ko spadajo pričetki odgoje v nežni otročji dobi, ki imajo po svojem bistvu značaj vzreje, v rod¬ bino ali v otroško oskrbovališče (deloma tudi v strežne zavode), vzprejema otroški vrtec svoje gojence, da njih telesno in duševno 1 Gl. neposredno sledeči m. u. z dne 22. junija 1872. leta, št. 4711 (št. 20 te zbirke). I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 19. 205 odgojo tako jednakomerno pospešuje, da se bodo taisti mogli pozneje ljudskošolskega pouka uspešno udeleževati. Otroško oskrbovališče in strežni zavodi imajo pretežno značaj vzrej e- valnih naprav, medtem ko je naloga otroških vrtcev večja, ker je že odgojevalna. Odgoja v otroškem vrtci podajaj mladini koristno vzpod- bujo in primerno opravilo, ter poleg vaje života, rok in Čutov z ozirom na otročjo nrav deluj na to, da se nje veselost oživi, nje mišljenje in volja po pokorščini in dobrem vzgledu v pravem zmislu izobrazi in da se taista osobito onih družbenih kreposti privadi, katere so ravno tako kras mladini kakor podstava zdravi ljudski omiki. Otroški vrtec podaja otrokom vse, kar je po od- gojni vednosti dopustno in potrebno, in odvrača od njih vse, kar jim ni v korist. Iz tega razloga se v ukazu o otroških vrtcih obširno govori, na sorodne naprave pa le z malo opom- njami na konci ozira. Skrbna odgoja, kakor jo otroški vrtec posreduje, bodi odslej ne samo delež še ne šoloobveznih otrok iz premožnih rodovin, temveč taista, kolikor mogoče, razširjaj in na ta način dosezaj, da se tudi domača odgoja v obče izboljša po temeljitih pre- membah. Odgojo v otroških vrtcih ni odslej več prepuščati jedino le delavnosti dobrodelnih društev; tudi ne more biti ta več samo stvar, s katero se služi kruh. Radi tega se obrača ukaz, ne da bi dosedanjo delavnost društev in zasebnikov omejeval, na razsodnost in požrtvovalnost vsega prebivalstva, poživljajoč dežele, šolske okraje in osobito županije, da pričnd ustanavljati javne šolske vrtce in da vidijo ter izpolnjevajo v teh napravah bistven del dolžnosti, koje imajo do svojcev. Ta poziv poziva zajedno vsa oblastva in posamezne organe, katerim je voditi ljudsko šolstvo, da obračajo na to važno stvar vso svojo po¬ zornost in da sodelujejo povsod, v kolikor je to mogoče in piotrebno, vzpodbudno in pospešljivo. Tako postopati bo šolskim oblastvom pred vsem v mestih, kjer v obče že tako času pri- merno otroško odgojo dobro umevajo, potem v tovarniških in splošno v onih krajih, kjer so razmere take, da je dobra domača odgoja težka ali celo nemogoča. S samostojnimi javnimi šolami za deklice naj bi se povsod, kjer je to možno, združili otroški I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 19. 207 vrtci. Prav tako je smoter ukazu ta, da se uže obstoječa otroška oskrbovališča, katera so po izkušnji tako pogostoma prenapol¬ njena in ki tudi sicer nimajo prave podstavne misli, pač pa dovolj nedostatkov z ozirom na pedagogične zahteve, kar naj¬ hitreje izpremene v otroške vrtce, osobito v ker se s tem namenu oskrbovališč nikakor ne škoduje (§ 5.). Že s to premeno ozna¬ čenih človekoljubnih naprav v prave odgojilne naprave bi bilo mogoče položiti z gmotno pripomočjo dežel, okrajev in županij, katere bi bilo treba osobito za to, da se priskrbe v večjih mestih zaradi vrta nekoliko dražji prostori za take naprave, pri znatnem delu nižjih ljudskih slojev pravi temelj za duševno in nrav¬ stveno odgojo. Dokler pa ta premena ne bo mogoča, je vendar po možnosti vpeljavati v oskrbovališča glavne poteze otroškega vrtca. Nedvojbeno bodo društva in zasebniki pripravljeni, po¬ sebno tedaj, kadar jim bodo dajala večja občestva gmotno pod¬ poro, skrbeti za to, da se uredba obstoječih zavodov izboljša, kakor tudi ustanavljati nove, času primerno urejene zavode. V ta namen bi bilo tudi delovati na primeren način na usta¬ novitev novih dobrodelnih ženskih društev, po kateri poti se je doslej uže marsikaj pohvalnega doseglo. Kjer se ustanavljajo javni otroški vrtci, je skrbeti za to, da se dovoli rodbinam, da jih smejo brezplačno uporabljati. Vplivati na razvoj in uredbo otroških vrtcev vširjih krogih je pred vsem stvar c. kr. okrajnih šolskih nadzornikov. Na¬ tančnejša določila za taiste v tem oziru in osobito glede tega, na kar jim je pri posetu šolskih vrtov in oskrbovališč gledati, prepuščam, dokler se kaj drugega ne ukrene, deželnim šolskim oblastvom. Glavna vodila za tako napotilo, v katerem so na¬ vedeni zajedno tudi konkretni smotri odgoje v otroških vrtcih, so za uporabo priložena. V tesni zvezi s prizadevo učne uprave, da bi se ustanovile in piomnožile namenu primerne odgojilne naprave za otroke, ki še niso v šoloobvezni dobi, je skrb za izobraževanje onih, ki naj bodo poklicani, delovati v teh napravah, o čemer govori I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 19. 209 odstavek b 1 ukaza. Medtem ko zadostuje za vodstvo otroškega vrtca, katero se sme brez pomiselka izročiti moškim osobam, nekoliko znanja o organizaciji teh naprav, in za to skrbi glede učiteljišč § 29. drž. š. z., na kar se je odslej kolikor je možno ozirati, ima sposobnost za pravo odgojo v otroških vrtcih jedino le ženski spol. Kjer tedaj državna ženska učiteljišča že obstojč ali kjer se ta še ustanove, bodo morala taista odslej resno delovati tudi na izobraževanje otroških vrtnaric. Poleg tega je v ta namen na nekaterih učiteljiščih, koja bom jaz določil, ustanoviti še posebne jednoletne tečaje, podobne onim za učiteljice ženskih ročnih del. Oddelek c ukaza kaže, kako važno dopolnilno nalogo ima otroški vrtec. Taisti bodi zajedno tudi praktično izobraže- vališče za odrastlo žensko mladino. V njem najde bodoča mati za svoj poklic, bodoča gojiteljica za ljubeznivo in pametno ravnanje z otroci najboljšo teoretično-praktično šolo. Isto tako bo taisti tudi šola za bodoče pestunje. Na ta način naj otroški vrtec sčasoma preskrbi tudi pomožno osobje za domačo odgojo, katera se je morala doslej ne redko dobivati iz inozemstva, in naj nadarjenim deklicam daje priliko, na pošten način služiti si kruh. Da smejo ostati otroška oskrbovališča, o katerih je govor v oddelku B ukaza, odslej kakor poprej in da se smejo tudi nova ustanavljati, sledi iz obstoječih šolskih zakonov; vendar je, kakor se je že poprej omenilo, naloga šolskega nadzorstva, urejati tudi take zavode. 1 Na mesto tega odstavka so stopila dotična določila org. statuta za učiteljišča (osobito VIII. oddelek) z dne 31. julija 1886. leta, št. 6031 (m. u. 1. z leta 1886 št. 50). 14 I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 20. 211 Št. 20. M. u. z dne 22. junija 1872. leta, št. 4711 (drž. zak. št. 108; m. n. 1. z leta 1872 št. 52), s katerim se izdajejo določila o otroških vrtcih in njim podobnih zavodih. A. Otroški vrtci. a) Namera in uredba. § 1. Otroškemu vrtcu je naloga, podpirati in dopolnjevati otrokom domače odgojevanje pred ono dobo, ko so dolžni ho¬ diti v šolo, torej k šolskemu pouku otroke pripravljati z redno vadbo telesa in čutov ter z duševnim, nravi primernim izobra¬ ževanjem. § 2. Pripomočki odgojevanju v otroških vrtcih so: bavila, katera izobražujejo stvareči in upodabljajoči nagon delavnosti, kretalne igre s petjem in brez petja, ogledovanje stvari in podob ter razgovori o njih, povesti in pesence, napdsled lehka vrtna dela. Strogo izključen je ves nauk po zmislu šole. § 3. V tak vrtec se otrok ne sme sprejeti, predno stopi v četrto leto starosti, a izpustiti se mora iz njega po zmislu drž. š. z. (§§ 21. in 23.), kadar odgojevanec izpolni šesto leto starosti. Vzprejemani biti in izstopati smejo otroci vselej, kadar žele roditelji ali njih namestniki. Otrok, kateri imajo take hibe, da bi se bilo opasnosti bati ostalim odgojevancem, ni vzprejemati v otroške vrtce. § 4. Otroške vrtce smejo dežele, šolski okraji, županije, društva in tudi vsak samostojni zasebni človek neoporečenega imena ustanavljati, izpolnjujoč pogoje, kateri so navedeni v §§ 5. do 16. tega ukaza. Da taki zavodi prično svoje delo, treba je, da to poprej odobri deželno šolsko oblastvo. Otroški vrtci, katere napravijo dežele, šolski okraji in žu¬ panije, imenujejo se javni, a tisti, ki jih ustanove in zalagajo društva in zasebni ljudje, imenujejo se zasebni otroški vrtci. 1. Državni zakoni in ministerski ukazi. 20. 213 § 5. Otroški vrtec more biti ali sam zase ali združen z ljudsko šolo. Razven nedelj in praznikov daje otrokom opra¬ vilo vsak dan po dve do tri ure dopoldne in po dve uri po¬ poldne; a sme se zajedno urediti tako, da ima tudi v ostalem času dneva otroke pod nadzorom ter da jim daje hrano. § 6. Otrok se jednemu človeku v nadzor sme odkazati največ 40. § 7. Prostori, odmenjeni otroškemu vrtcu, treba, da imajo prilične in brezopasne dohode in popolnoma zdravo ležo, ter da so svetli in dovolj veliki neopoviranemu kretanju odgojevancev. Stopnic se je ogibati, kolikor se je moči. Otroškemu vrtcu naj bode razven pripravnih sob ali dvoran v rabo odprt dovolj velik, prijazen in zaklonjen prostor v igranje in kretanje pod milim nebom (rekše vrt ali dvorišče z igrališči). Izjeme so dovoljene samo v večjih mestih in v zasebnih otroških vrtcih. § 8. Otroški vrtec imej potrebne pripomočke za nazorni nauk in bavilo, potrebne klopi ali sedeže, mize s črtami, ki druga drugo mreži podobno križajo, ter primerne naprave otroškim telesnim potrebam. § 9. Vsak otroški vrtec je treba držati po takem ustavu (statutu) in bavilnem črteži, kakoršen ustreza krajnim potrebam. § 10. Ustanovnik je odgovoren za vnanjo uredbo, a voditelj (voditeljica) za pedagogično vodbo otroškega vrtca. § 11. Vodstvo otroškega vrtca, združenega z ljudsko šolo, pristaje voditelju te šole. Voditelji (voditeljice) samostojnih otroških vrtcev treba da so, kar se tiče nravnosti, neoporečenega imena, da so iz¬ polnili 24. leto dobe, ter da imajo konci spričevalo zrelosti za občne ljudske šole in da izkažejo, da so se z bistvom otroškega odgojevanja seznanili, ko so vsaj tri mesece hospitirali v dobro osnovanem otroškem vrtci. 1 Od pridobitve zrelostnega spričevala 1 Dokaz, da je kdo vsaj tri mesece hospitiral v dobro osnovanem otroškem vrtci, sme spregledati učni minister. I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 20. 215 sme samo učni minister oprostiti tedaj, kadar se je potrebna pedagogična usposobljenost drugače do dobrega dokazala. * 1 § 12. Praktično odgojevanje v otroškem vrtci in pravo občevanj e z otroci pristaj e otroškim vrtnaricam, katere izkažejo, da so v to opravilo po predpisu usposobljene (§§ 20. do 24.). Voditeljica sme, ako ima v to usposobljenost, tudi službo otroške vrtnarice opravljati. § 13. Za strežnico v otroškem vrtci sme biti vsaka krepka, duševno pravilno ustvarjena ženska brez grajanja, kar se tiče nravnosti. § 14. Ustanovniku otroškega vrtca, držečemu se §§ 11. do 13., pristaje, postavljati voditelja (voditeljico), otroške vrtnarice in strežnice, kar je treba, da vselej naznani okrajnemu šolskemu oblastvu. Ustanovniku se tudi prepušča določati, ali je in koliko je nagrade plačevati od uporabe otroških vrtcev. § 15. Vsako izpremembo v vodstvu otroškega vrtca in vsako izpremembo njegovega prostora je pred izvršitvijo na¬ znaniti okrajnemu šolskemu oblastvu. § 16. Občinstvo sme vselej hoditi v otroške vrtce, samo zglasila je poprej treba. § 17. Otroški vrtci so pod nadzorom šolskih oblastev. Di- daktično-pedagogični nadzor pristaje c. kr. okrajnemu šolskemu nadzorniku. A sicer naj nad javnimi otroškimi vrtci čuje krajno šolsko oblastvo, a nad zasebnimi okrajno šolsko oblastvo. Krajnemu šolskemu oblastvu je na izvolji, da v nepo¬ sredno čuvanje nad javnimi otroškimi vrtci privzema ženski odbor izmej občanek. Temu je potem nalog, da zdaj ter zdaj hodi v te zavode pogledavat, in da krajnemu šolskemu oblastvu podaje nasvete, kakoršni bi jih utegnili pospeševati. § 18. Otroške vrtce, kateri se ne bi držali predpisov tega ukaza, ali na katerih bi se očitno pokazale hibe, kakoršne so nameri opasne, naj deželno šolsko oblastvo zapre. 1 Otroškim vrtnaricam, katere morejo dokazati vsaj dvoletno zadovoljivo prakso v kakem otroškem vrtci, sme deželno šolsko oblastvo pripoznati pravico, samostojno voditi otroški vrtec (m. n. z dne 3. junija 1881. leta, št. 5901; m. u. 1. št. 32). I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 20. 217 b) Izobraževanje otroških vrtnaric. (Na mesto §§ 19. do 24. so stopila dotična določila org. statuta za uči¬ teljišča (osobito VIII. oddelek) z dne 31. julija 1886. leta, št. 6031, m. u. 1. z leta 1886 št. 50.) c) Prvo izobraževanje mladega ženstva z otroškim vrtcem, odgojevati otroke in streči jim. § 25. Dekleta iz zgornjih razredov ljudskih in meščanskih šol treba, kolikor je moči, razdelkoma privzemati, da se ude¬ ležujejo iger in bavil v otroškem vrtci. Vrhu tega ima vsak voditelj in vsaka voditeljica otroškega vrtca pravico, deklice, katere so šolo že dovršile, poučevati, kako se nravi jirimerno skrbi za otroke, ter dajati jim spriče¬ vala o uspehu tega nauka. B. Otroška oskrbovališča. § 26. Otroško oskrbovališče ima nalogo, v nadzor in v primerno bavilo prevzemati otroke delavnih ljudi, vaditi jih snage, redu in spodobnega vedenja ter vcepljati jim ljubezen do dela. Tudi v te zavode se ne smejo vzprejemati otroci, predno izpolnijo tretje leto. V napravo otroškega oskrbovališča je treba, da privoli deželno šolsko oblastvo, kateremu vselej pristaje, tudi pogoje ustanavljati tej privolitvi. O nadzoru nad otroškimi oskrbovališči veljajo ista dolo¬ čila, katera o nadzoru nad otroškimi vrtci. V tem je treba po¬ sebno paziti, da take naprave ustrezajo zdanjim pedagogičnim in zdravstvenim zahtevam, ter da se iz teh zavodov strogo izloči vsako šolsko poučevanje. C. Strežni zavodi. § 27. Strežni zavodi ali jaselce (creches), ki iz ljudomilih vzrokov otroke izpod treh let jemljo v tako skrb in strežbo, kakoršne pri svojih roditeljih ne morejo imeti, naj bodo jedino pod zdravstveno-policijskimi pravili. I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 20. 219 Glavna vodila za poučilo okrajnim šolskim nadzornikom glede otroških vrtcev in sorodnih zavodov. 1. ) Okrajni šolski nadzornik se prizadevaj v svojem uradnem okraji ustanavljati otroške vrtce in spreminjati more¬ biti obstoječa oskrbovališča v otroške vrtce. Nadalje javne in zasebne otroške vrtce kar najčeščeje nadzoruj ter imej pravico in dolžnost, svetovati, kjer je treba, in morebiti opažene hibe takoj po ustnih ukazilih na primeren način odpravljati. 2. ) Pri obiskovanji otroških vrtcev in otroških oskrbo- vališč je gledati okrajnemu šolskemu nadzorniku pred vsem na to, da se natanko izpolnjuje ministerski ukaz, ki uravnava te zavode. Posebno mu je paziti, da se ideja, na katero se na¬ slanjajo otroški vrtci, ljubeznivo umeva in glede pripomočkov in metod otroškega vrtca zmerno in premišljeno izvaja. Vsako jednostranost je na ta način odstranjevati, da igra ne postane igrača in sama zabava in da se ne poučeva samo, ne da bi se zajedno tudi ne delalo. Glede bavil je nadzorniku gledati na to, da se taista volijo primerno vsakokratni starosti dotičnih otrok, da se pa tem nikdar ne vrivajo, in da se otroci navadijo istinito obra¬ zi ln ih, a ne samo mehaničnih ročnosti, potem da se skrbi za pravo menjavo bavil, da se bavila v sobi, kadar dopuščata to letni čas in vreme, menjavajo z opravili na vrtu in da so otroci kar najčeščeje na vrtu. Nadzornik ne dopuščaj, da bi otroški vrtec in otroško oskrbovališče naravnost na šolo pripravljala; branje, pisanje, računjanje se v krog dotičnih vaj ne smejo prevzeti, tudi si ne sme tak zavod prisvojiti značaja šole za učenje s tem, da uvede strogo disciplino. Glede ur, katere je otroški vrtec odprt, glej nadzornik na to, da taiste ugajajo krajnim razmeram in pedagogičnim na¬ čelom in da se ure ne izbirajo tako, da bi bili otroci prisiljeni, predolgo neprenehoma biti v otroškem vrtci. I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 20. 21. 221 3.) Konkretni smotri odgoje v otroškem vrtci, kateri se ne smejo prekoračiti, so ti: a) Otroci naj se drage volje in radi uvrščevajo v krog svojih družnikov; b) udeležujejo naj se pazno in z zanimanjem otročjih pogo¬ vorov, razveseljevanj in pripovedek otroške vrtnarice; c) usposobijo naj se, hitro, glasno in dokaj pravilno ponav¬ ljati to, kar se jim je povedalo; navpične, vodoravne in poševne črte za silo znosno risati; različne oblike črk lahko razločevati; najglavnejše meri, gibanja, tvornosti in predmete v svojem obližji prav imenovati in nasprotno z vsakim teh imen združevati tudi pravi nazor; d) njih čut za takt naj se vzbudi in vadi; e) usposobijo naj se, jeden, dva, tri natanko drug od dru¬ gega razločevati in do deset stvari točno naštevati. Št. 21. M. r. z dne 7. oktobra 1872. leta. št. 4967 (m. n. 1. z leta 1872 št. 77), na deželni šolski svet za Nižje Avstrijsko, kako je nadzirati izbor učilih tekstov na ljudskih in meščanskih šolah. C. kr. deželni šolski svet se prosi, naj okrajnim šolskim nadzornikom naroči, da imajo dolžnost, izbor učnih tekstov, ki se rabijo na šolah, strogo nadzirati ter pri vsaki knjigi zahte¬ vati dokaza, da je dopuščena od ministerstva. Posebno jim je paziti na slovnice in berila. Nadalje morajo imeti nadzorniki pred očmi, da je kopičenje specijalnih učnih tekstov in učil, kolikor je mogoče, zabranjevati in da učnih tekstov za posa¬ mezne učne predmete, za katere berilo zadostuje, ni pripuščati, ker niso potrebni. I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 21 . 22 . 223 Odslej je gledati strogo na to, da se nobena slovnica in nobeno berilo ne bo rabilo, dokler se dotična učna knjiga ni za dopustno proglasila. Ce se morebiti v sedanjem času pripeti, da so se posa¬ mezni učni teksti sicer oblastvu zaradi dopustitve predložili, da se pa isti še niso potrdili, treba, da se nadzorniki po natanč¬ nem pregledu tekstov pri c. kr. deželnem šolskem svetu izjavijo, če imajo zoper začasno izjemno rabo teh knjig kak pomislek ali ne. Napdsled na noben način ni pripustiti, da bi se knjige z izgovorom, da služijo poleg učnih tekstov, odobrenih za rabo, kot pomožne knjige, brez dokazane potrebe učencem vrivale. 1 Št. 22. M. u. z dne 25. marcija 1873. leta, št. 1418 (m. u. 1. z leta 1873 št, 53), o rabi učnih tekstov in učil na ljudskih in meščanskih šolah. Ministerstvo je samo že večkrat opazilo in mnogo- stranske tožbe so to potrdile, da se na ljudskih in meščanskih šolah čestokrat ne ravna po zakonitih določilih, ki urejajo izbor učnih knjig in drugih učil, da se učila, ki se od ministerstva niso potrdila, v porabi puščajo in da se ne malokrat učenci celo silijo, poleg uvedenih učnih tekstov kupovati tudi še druge knjige, katere so se jim od učiteljev neopravičeno označile za pomožne knjige. Ker te zlorabe veljavi zakona in šolskim interesom zelo škodujejo, šolski pouk neprimerno podražujejo in v učiteljih, ki skušajo svoje slovstvene izdelke z nedopuščenimi pretvezami spraviti v promet, ves učiteljski stan ponižujejo, treba, da se jim šolska oblastva kar najodločneje upro. 1 Gl. nastopne ukaze: m. r. z dne 25. marcija 1873. leta, št. 1418 (št. 22 te zbirke) z opomnjami — m. u. z dne 15. januvarja 1876. leta, št. 18.752 (št. 31 te zbirke) — m. r. z dne 22. maja 1878. leta, št. 3477 (št. 35 te zbirke), z opomnjami — m. r. z dne 12. junija 1880. leta, št. 9075 (št. 42 te zbirke). I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 22. 225 V ta namen opozarjam pred vsem na nastopna določila o šolskih knjigah: a) Na zakon z dne 25. maja 1868. leta, s katerim se izdajejo načelna določila o razmerji med šolo in cerkvijo, drž. zak. št. 48 (§ 7). Glej to zakonito določilo zgoraj pod št. 2 te zbirke. b) Na državni šolski zakon (§§ 8. in 19.). Gl. ta zakonita določila pod št. 4 te zbirke. c) Na m. u. z dne 23. novembra 1869. leta, št. 3495, o dopuščevanji učnih knjig in beril za ljudske šole, drž. zak. št. 170. Gl. ta m. u. pod št. 8 te zbirke. d) Na m. u. z dne 8. maja 1872. leta, št. 3306, o okrajnih in deželnih konferencijah ljudskih učiteljev, drž. zak. št. 68 (§§ 2. in 12.). Gl. besede tega m. u. pod št. 17 te zbirke. ej Na š. i. u. r. za občne ljudske šole z dne 20. avgusta 1870. leta, drž. zak. št. 105 (X. razdelek). Gl. š. i. u. r. pod št. 12 te zbirke. Ta določila dopolnjujem z nastopnimi ukazi: § 1. M. u. z dne 23. novembra 1869. leta, št. 3495 (št. 8 te zbirke), o dopuščevanji učnih knjig in beril za ljudske šole (gl. zgoraj pod c), je odslej uporabljati tudi na vsa druga učila (kakor na pisalne predloge 1 in predloge za pouk v pisanji, na podobe za nazorni pouk, na zemljepisne, zgodovinske in pri- rodopisne podobe i. t. d.), v kolikor naj se taista rabijo v šolah ali kupavajo od učencev. § 2. Ce se je dopustil kak učni tekst ali kako učilo od naučnega ministra, velja to le za oni natisek, glede katerega se je obravnavalo, za pozneje natiske pa le tedaj, kadar so taisti popolnoma neizpremenjen odtisek prvotno dopuščenega učnega teksta ali učila in kadar je to na naslovnem listu po¬ vedano. § 3. Okrajnim in deželnim šolskim nadzornikom, katerim je ljudske in meščanske šole nadzorovati, je pod osobno od¬ govornostjo strogo naročeno, naj vedno znajo, kateri učni teksti in katera učila so za učno porabo dopuščena; nadalje morajo imeti pri šolskem nadzorovanji vedno zapisnik taistih pri sebi, kakor jim je tudi pri nadzorovanji na rabo učnih tekstov in učil kar najpazljiveje gledati in se jim je pri vsaki priliki pre- 1 Gl. poznejši m. u. z dne 27. maja 1881. leta, št. 7973 (pri št. 35 te zbirke v opomnji). 15 I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 22. 227 pričati, da se v šolah ne uporabljajo drugi učni teksti in druga učila, kakor dopuščena. Nedopuščene učne tekste in nedopuščena učila jim je takoj odstraniti. § 4. Da se določila o rabi učnih knjig in učil izpolnju¬ jejo, za to je odgovoren v prvi vrsti šolski voditelj, potem pa tudi vsak pojedini razrednik. V vsakem slučaji, kadar se je kakšen nedopuščen tekst ali kakšno nedopuščeno učilo odstra¬ nilo, mora krivi šolski voditelj in dotični učitelj ali dotični učitelji kupnino te učne knjige ali tega učila povrniti. § 5. Deželnim šolskim oblastvom je skrbeti za to, da se od ministerstva dopuščeni učni teksti in dopuščena učila, na¬ znanjena najprej «po ukaznem listu za službeno področje mi¬ nisterstva za bogočastje in nauku, razglase. § 6. Učne tekste za vsako šolsko leto morajo organi, postavljeni v to (§§ 8. in 19. drž. š. z.), izmed dopuščenih tekstov vselej še pred koncem poprejšnega šolskega leta določiti in krajnim šolskim svčtom naznaniti. Določenih učnih tekstov med šolskim letom ni več preminjati. § 7. Ker veljajo za zasebne ljudske in meščanske šole občni šolski zakoni, je te ukaze tudi na nje uporabljati. § 8. Deželna šolska oblastva dobe za svojo uradno upo¬ rabo in za deželne in okrajne šolske nadzornike več iztiskov tega ukaza in popis učnih knjig in učil, dopuščenih od onega časa, ko je stopil drž. š. z. v veljavo, do konca marcija 1873. leta. Deželnim šolskim oblastvom je skrbeti za td, da si oskrbi vsaka javna in zasebna ljudska in meščanska šola, kakor tudi vsako moško in žensko učiteljišče po jeden izvod tega ukaza, kojega je pri šolskih spisih hraniti. Potrebno število iztiskov je zahtevati od odpravništva ministerstva za bogočastje in nauk. 1 1 Z nastopnim m. u. z dne 7. marcija 1874. leta, št. 2775 (m. u. 1. z leta 1874 št. 9), se je deželnim šolskim oblastvom prijavilo: V zadnjem času so se že zopet cule pritožbe, da se po nepriličnostih pri izbiranji in uvajanji učnih tekstov in učil v javnih šolah troški pouka za učence na nepotreben in obteževalen način vikšajo. 15 * I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 22. 229 Osobito se toži, da se čestokrat brez potrebe, da, časih celo med šolskim letom učne knjige menjavajo, da se učencem raba starejših natiskov, ki se po vsebini od najnovejših komaj znatno razločujejo, ne dopušča in da so cene posameznih učnih knjig in učil neizmerno visoke. Te tožbe mi dajo povod, da c. kr. deželna šolska oblastva, kažoč na m. u. z dne 17. junija 1873. leta, št. 10.523, o postopanji pri dopuščevanji učnih knjig in učil v srednjih šolah, iznova pozivam, naj na vprašanje glede učnih knjig pri vseh podrejenih javnih in zasebnih ljudskih šolah po deželnih šolskih nadzornikih vso svojo pozornost obračajo, naj vsako pritožbo, ki jim pride od občinstva, natanko preiščejo in vsako dokazano zlorabo odstranijo ali pa na¬ znanijo, da se odstrani._ Z m. r. z dne 24. decembra 1876. leta, št. 20.424 (m. u. 1. z leta 1877, št. 3), se je deželnim šolskim oblastvom nastopno naznanilo: Zaukazal sem, da se najpotrebnejši, učnim črtežem ustrezajoči učni teksti sestavijo od komisij ali od posameznih preskušenih šolnikov. Ti učni teksti izidejo v c. kr. zalogi učnih knjig ali pa se prepuste, kakor naneso razmere in to se določi v vsakem posebnem slučaji, knjigo- tržcem, da jih izdado. Pri tem pa omenjam, da se po tej odredbi samoumno zasebna konku- rencija pri izdavanji knjig nikakor ne omejeva in da osobito predpisi, ki se tičejo rabe učnih tekstov in učil na ljudskih šolah ter na moških in ženskih učiteljiščih, ostanejo v polni veljavnosti. Okrajnim šolskim oblastvom in učiteljskemu osobju na meščanskih šolah in učiteljiščih bo tedaj tudi odslej med dopuščenimi učnimi knjigami in berili brez ozira na pisatelja in izdajatelja prosto izbirati in brez vseh po¬ stranskih ozirov gledati samo na to, da dobe učenci dobre in cenene knjige. Z m. r. z dne 17. maja 1879. leta, št. 7034, se je deželnim šolskim oblastvom prijavil nastopni razpis, ki se je izdal dne 1. aprila 1879. leta pod št. 4782 na izdajatelje učnih knjig za ljudske in meščanske šole: Da izpolnjevanje šolske dolžnosti ni združeno z nepotrebnimi in ob- teževalnimi troški, se mora delati na to, da postanejo učni teksti stalni, v kolikor se to strinja z napredkom v šolstvu. V soglasji z željami, katere so izrekla deželna zastopstva, šolske občine in učiteljske konferencije, se bo odslej ravnati po načelu, da izhajajo učne knjige in berila, ki so za šolsko učno rabo splošno dopuščena, v 2. ali 3. natisku izdana in tedaj opetovano pre¬ gledana, skozi nekoliko let v nepremenjenih natiskih. Vsekako se novi na¬ tiski takih knjig, če imajo taisti poljubne in take premembe v tekstu, kojih učni smoter izrecno ne zahteva, ne bodo dopustili za učno rabo. Glasom m. r. z dne 7. decembra 1885. leta, št. 19.173 fm. u. 1. z leta 1885 št. 46), se je naučnemu ministerstvu naznanilo, da so se novi, toda I. Državni zakoni in minisetrski ukazi. 22. 231 izpremenjeni natiski potrjenih knjig malo pred začetkom šolskega leta pri¬ čeli prodajati, ne da bi se taki novi natiski poprej v zmislu predpisov od ministerstva posebej potrdili. Da se odstranijo neprilike, ki nastanejo iz tega, naznanja se, da se poslej od 15. junija do 1. novembra vsakega leta sploh knjige ne bodo raz- glaševale dopuščenimi za učno porabo v ljudskih šolah. Pričetkom šolskega leta se smejo tedaj samo take knjige, oziroma njih natiski, vzeti v porabo, kateri so bili naznanjeni v zapisku za učno porabo na občnih ljudskih in meščanskih šolah dopuščenih knjig, razglašenim dne 1. ali 15. junija dotičnega leta v tuuradnem ukaznem listu, in novi natiski samo v tem slučaji, če so teksti neizpremenjeni in če so knjige kot neizpremenj eni natiski že dopuščene učne knjige na naslovnem listu s tem označene, da so ondot natisnjeni dan in leto ter število dotičnega ministerskega razpisa. Na ta način dobe z jedne strani učiteljske konferencije in šolska oblastva trdno podstavo za izbiranje učnih knjig, z druge strani pa založne knjigarne dovolj časa, da s tem, da dado že potrjene učne knjige iznova natisniti ali da prirede nove nepremenjene izdaje takih knjig, preskrbe pred začetkom šolskega leta pravočasno knjig v toliki množini, kolikor jih po¬ trebujejo. Pri tej priliki mi je še opomniti, da se je izprememb v tekstih že dopuščenih knjig za ljudske šole, kolikor je le mogoče, izogibati in da je tekste izpreminjati samo vsled tuuradnega ukaza ali pa iz važnih stvarnih razlogov, koje je pisatelju ali založniku tedaj, ko izpremenjen natisek predloži, natanko pojasniti. Tudi bo imelo deželno šolsko oblastvo z ozirom na § 8. drž. š. z. nalogo, vsako stvarno ne opravičeno razliko v učnih knjigah na šolah jednega in istega šolskega okraja počasi odstraniti. Z m. r. z dne 16. decembra 1885. leta, št. 23.323 (m. u. 1. z leta 1886 št. 3), se je deželnim šolskim oblastvom naročilo, naj učiteljskemu osobju na vseh ljudskih in srednjih šolah razpise in ukaze zaradi potrjenja in rabe učnih tekstov iznova zabičijo in dotičnim šolskim voditeljem in ravnateljem strogo naroče, da se pod svojo odgovornostjo natanko ravnajo po teh razpisih in ukazih. Niti učitelj ali voditelj, niti celo učiteljsko osobje kake ljudske ali srednje šole nima pravice zahtevati, da bi si učenci poleg brezpogojno po¬ trebnih potrjenih učnih tekstov omislili še druge knjige ali učila. Sploh je gledati strogo na to, da se prihrani učencem vsak neopravičen izdatek za učila. Gl. nadalje še nastopne ukaze, ki se tičejo tega predmeta: M. r. z dne 7. oktobra 1872. leta, št. 4967 (št. 21 te zbirke) — m u. z dne 15. januvarja 1876. leta, št. 18.752 (št. 31 te zbirke) — m. r. z dne 22. maja 1878. leta, št. 3477 (št. 35 te zbirke), z opomnjami — m. r. z dne 12. junija 1880. leta, št. 9075 (št. 42 te zbirke) — m. r. z dne 6. avgusta 1885. leta, št. 4796 (št. 46 te zbirke). I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 23. 24. 233 Št. 23. M. r. z dne 2. aprila 1873. leta, št. 14.802 (m. u. 1. z leta 1873 št. 50), o izdajanji letnih spričeval in izpnstnic za učence meščanskih šol. Grledč izdajanja letnih spričeval in izpustnic za učence na meščanskih šolah ukazujem nastopno: a) Na meščanskih šolah je razven šolskih naznanil, koja je tudi v prihodnje izdajati med šolskim letom, učencem dati tudi letna spričevala po obrazcih I in II. b) Oni dečki in one deklice, kateri zapuste meščansko šolo, predno so zadnji razred uspešno izvršili, le zaradi tega, ker so zadostili šolski dolžnosti, dobe v zmislu § 14 š. i. u. r. (št. 12 te zbirke) izpustnice po obrazci III. Št. 24. M. r. z dne 17. junija 1873. leta, št. 7702 (m. u. 1. z leta 1873 št. 75), o nabiranji denarjev v javnih in zasebnih ljudskih in srednjih šolah. Ze z ministerskim razpisom z dne 24. januvarja 1853. leta, št. 1220, se je šolskim oblastvom naročilo, daje nabiranje denarjev za dobrodejne in občekoristne namene v ljudskih in srednjih šolah strogo nadzirati. Ker sem iznova zvedel o zlorabah pri takih novčnih skladih in ker se mora sedaj, ko se vse poteza za znižanje učnih troškov, vsaka obremenitev roditeljev po doneskih, ki niso z namenom šole v nobeni ali pa samo v jako daljni zvezi, šteti za nedovoljeno, zaukazujem i za javne i za zasebne ljudske in srednje šole takb: 1.) Novčni skladi med učenci in učenkami v ta namen, da bi se dalo šolskim predstojnikom' in učiteljem ob kakšni priliki darilo v katerikoli si bodi obliki, so docela nedopustni. I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 24. 25. 235 2. ) Novčni skladi v kak drug namen se brez izrecne dovolitve deželnega šolskega oblastva ne smejo prirejati. Ce se tako nabiranje dovoli, ozirati se je natanko na to, kar seje v prej omenjenem ministerskem razpisu natančneje označilo. 3. ) Prestopki teh ukazov po predstojnikih in učiteljih javnih šol se bodo kaznovali disciplinarnim potem, pri zasebnih šolah z resnimi svarili; če bi se pa to ponavljalo pri onih šolah, koje vzdržujejo korporacije, z odstranitvijo krivih predstojnikov in učiteljev, in pri onih, koje vzdržujejo posamezniki, z za¬ prtjem njih šol. Št. 25. M. u. z dne 9. avgusta 1873. leta, št. 6708 (m. u. 1. z leta 1873 št. 86), s katerim se uvajajo učni črteži za risanje na učnih zavodih, stoječih v področji deželnih šolskih oblastev. 1 A. Učni črtež za risanje in geometrično obliko¬ slovje na ljudskih šolah. Učni smoter. Učenca je usposobiti za pravo razumevanje geometričnih oblik, vaditi ga v meri po očeh in v zmožnoti upodabljanja, uporabljaje pri tem priproste predmete, kakor jih podaje živ¬ ljenje. Nižja stopnja. (I. in II. razred.) Na tej stopnji so učna tvarina risanju in pisanju skupne vaje, da se ž njimi doseže neka gotova ročna spretnost. Za temi vajami pride na vrsto upodabljenje lahkih, po realnem pouku posnetih predmetov. 1 Pozneje izdana navodila gl. v m. u. z dne 6. maja 1874. leta, št. 5815 (št. 26 te zbirke). I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 25. 237 Srednja stopnja. (III. in IV. razred.) Vaje v risanji raznih oblik, katerim služijo v podstavo prema črta, kot, trikotnik in četverokotnik. Uporaba teh oblik na podobe najpriprostejšega načina. Začetek risanja po diktatu. Višja stopnja. (V. in VI. razred.) Razviti je pojme telo, ploskev, črta, točka. Črta: Nje vrste in nje leža, merjenje črt. Kot: Razumevanje različnih kotov po njih nastanku in med¬ sebojnem razmerji. Deljenje kotov, kotomer. Ravni lik: K ploskovnim tvorom, obravnanim na srednji stopnji, pridružijo se tukaj razne vrste pravilnih mnogokotnikov. Raztvarjanje teh likov v trikotniku. Krog, pa k rog (elipsa). Telesa: prizma, piramida, v a 1 j (cilinder), stožec. Tvarino, obdelano v oblikoslovji, vzeti je za podstavo prostoročnemu risanju. Risanje po diktatu in po spominu. Risanje lahkih ornamentov in pročelj tehniških pred¬ metov po merilu. Na višji stopnji je jemati v poštev potrebe dekliških šol z ozirom na ženska ročna dela. B. Učni črtež za prostoročno risanje na meščanskih šolah. Učni smoter. Spretnost v prostem razumevanji in risanji ravnih geo¬ metričnih tvorov in njih sestav, upodabljanje prostornih geo¬ metričnih tvorov po perspektivnih načelih, spretnost v risanji po ornamentalnih predlogah in modčlih. I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 25. 26. 239 Prva učna s t o p n j a. (VI. razred po 6 ur.) Risanje ravnih geometričnih tvorov iz proste roke po risbah, katere učitelj pred učenci riše na desko ter risanje spremlja s kratkimi, za razumevanje potrebnimi razlagami, pri čemer se, od točke izhajajoč, rišejo preme in krive črte v raznovrstnih ležah in medsebojnih razmerah, dalje razni koti, trikotniki, četverokotniki, krog in pakrog. Sestave premočrtnih in krivočrtnih likov. Risanje prostornih tvorov po žičnih modelih. Druga učna stopnja. (VII. razred po 4 ure.) (VIII. razred po 4 ure.) Risanje prostornih tvorov po lesenih modelih kot nadalje¬ vanje perspektivnega risanja. Vaje v ornamentalnem risanji najprej po učiteljevih osnut¬ kih na šolski deski, potem po predlogah in modelih. Vaje v risanji po spominu, pri katerih je pa poprej raz¬ ložiti vse veličinske razmere dotične risbe. Na dekliških meščanskih šolah se je v obče ravnati po ravno tem učnem postopku; v najvišjem razredu je za risanje pravilno izbrati predmete z ozirom na ženska ročna dela. Št. 26 . M. u. z dne 6. maja 1874. leta, št. 5815 (m. u. 1. z leta 1874 št. 25), o navodilih za pouk v risanji po učnih zavodih, na katere se razteza področje c. kr. deželnih šolskih oblastev. Z ozirom na učne črteže za risanje, uvedene glasom ukaza z dne 9. avgusta 1873, št. 6708 (št. 25 te zbirke), se v nastopnih navodilih k dotičnemu pouku natačneje določujejo načela, po katerih je^poučevati risanje. I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 26. 241 A. Navodilo za pouk v prostoročnem risanji na ljudskih šolah. 1. ) Ves risalni pouk na ljudskih šolah je skupni razredni pouk, to je: vsi učenci jednega razreda se morajo istočasno baviti z jedno ter isto nalogo. 2. ) Vse oblike, katere se rišejo, mora zatorej učitelj pred razredom in opremljene s primernimi razlagami pravilno in, kolikor je moči, v velikem merilu naprej risati na šolsko desko in to tak6, da morejo učenci risati za njim. 3. ) Učni postopek bodi zmerno napredujoč, daje možno učencem polagoma napredovati. 4. ) Vse risanje na ljudskih šolah je prostoročno risanje in to samoumevno izključuje uporabo ravnila, šestila i. t. d. 1 Učitelju je dano na prosto voljo, na sjiodnji stopnji po¬ služevati se stigmografičnih tablic ali popirnatih zvezkov, ali pa takoj prve vaje pričeti brez teh. Na vsak način se mora pa pri uporabi stigmografičnih tablic i. t. d. medsebojna razdalja posameznih stigem z rastočo ročno spretnostjo povečati ter pri tem uporabljati primeren postopek, da se s tem pravočasno pot krči prehodu od vezanega ali stigmografičnega risanja do prosto¬ ročnega risanja, n. pr.: Kadar so učenci kakšnega razreda toliko izurjeni, da morejo priproste geometrične like in njih zveze v svoje stigmo- grafične zvezke risati brez zadržka, tedaj se ta prehod napravi s tem: a ) da učitelj samo jeden del priprostega simetričnega lika nariše na šolsko desko, potem pa učencem ukaže, da ostale dele sami popolnijo; b) da učitelj lik v določenem razmerji poveča ali zmanjša ter pri tem določno pove velikost dotične risbe, v kateri naj jo učenci narišejo po danem vzgledu; c) da učenci narišejo na desko narisano risbo v drugi po¬ vedani meri; 1 Primerjaj s tem člen I točko 4. m. n. z dne 8. junija 1883, št. 10.618; m. u. 1. št. 17 (št. 5 te zbirke). 16 I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 26. 243 d) da učenci narišejo priproste oblike in zveze dotičnih oblik po ustni napčvcdi; e) da učenci prosto risbo prerišejo v stigmografično mrežo; f) da učenci vezano risbo prerišejo s samostalno napovedjo posameznih toček in napdsled g) da učenci docela opuste mrežo. Te vaje je na vsak način dovršiti na srednji stopnji. Na nasledni stopnji mora učenec po napovedi in po predrisanji svojega učitelja prostor za svojo risbo na popirnati ploskvi določiti ter samo dne točke in pomožne črte zazname- novati, ki so potrebne za določitev meri, velikosti, oblike in razmer vsega risanega predmeta in njegovih delov. Risani objekti morajo biti primerni nazornemu okrožju šolske mladine in nje doumljivosti. S tem, da se učenci tako, kakor je povedano v točkah a do f, navajajo risati iz opazovanja posnete predstave, vzbuja in pospešuje se njih doumljivost, opazovalna zmožnost in njih spomin. 5. ) Proti koncu druge polovice srednje stopnje se morejo učenci s prav lahkimi vzgledi iz oblikoslovja pripravljati na risanje po diktatu. To se zgodi po okolnostim primernem ter po¬ časi podanem ustnem pouku, po katerem morajo učenci risati. Pri tem je izključeno, da bi učitelj kaj naprej risal. 6. ) Na zgornji stopnji se risanju po diktatu pridruži še risanje po spominu, pri čemer je postopati tak6: Učitelj nariše na šolsko desko priprosto obliko ter jo v vseh nje delih temeljito razloži, pri čemer je dijalogičnemu učnemu načinu dati prednost pred vsakim drugim ter zlasti poudariti značajne strani dotičnega lika; potem učitelj risbo zakrije i. t. d., da je. učenci ne vidijo, in isti dobijo nalogo, naj lik iz spomina narišejo. Ume se samo od sebe, da je pri vajah v risanji po spo¬ minu, izbiraje dotične predloge, paziti na primerno stopnjevanje in da je dajati za naloge samo takšne objekte, katerih oblike so značajne in ne zapletene. I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 26. 245 Risanju prirodnih oblik, kakor cvetic, pokrajin, živali i.t.d., se je popolnoma ogibati. Vaje v risanji po diktatu in po spominu dajo tudi tvarino za domače opravilo dotičnih učencev. 7. ) Učitelj kar najmanj popravljaj sam, ampak navijaj učenca z ustnimi opazkami, da popravlja napake. Razredna poprava zasluži prednost pred posamezno po¬ pravo. Pri razredni popravi je postopati tako: Kadar je učitelj, pregleduje risalne izdelke učencev, opazil, da se pri večini izmed njih ponavlja ista napaka, tedaj nariši učitelj napčno narisani objekt, pridržavši dotično napako, v velikem merilu na šolsko desko, nato razloži napako in razlog napake, pokaži na sličnost z drugimi znanimi predmeti ter potem popravi na deski narisano risbo. 8. ) Na srednji stopnji se začne pouk deloma z uporabo mrež, katere osnuje učitelj sam. Priprosti geometrični liki so podstava prostega risanja. 9. ) Na višji stopnji je nadaljevati prerisovanje po risbah na deski. Potem, ko so si bili učenci na poprejšnji stopnji pridobili zadostno spretnost v razumevanji in v risanji geometričnih oblik in so zmožni tudi geometrične ornamente risati po predrisanji svojega učitelja, prične se z risanjem stiliziranih listovnih in cvetličnih oblik in priprostih ornamentov ter nadaljuje do ri¬ sanja zloženih oblik. Na tej stopnji se sme od določila točke 1. v posameznih slučajih odjenjati ter časih zmožnejšim učencem pripustiti, da rišejo po predlogah. Tudi se priporoča na tej stopnji, da učitelj ukaže učencem prerisavati prešane rastlinske liste (vrbove, deteljeve, akacijeve, jagodove, bršljanove, javorjeve, hrastove liste i. t. d.) Dečkom je primerno risati tehnične objekte (priproste duri, vrata, predalnike, peči, okna, spomenike, omrežja), pri čemer se je pa vsakemu perspektivnemu razumevanju dotičnega predmeta strogo ogibati; zategadelj je pri vsakem predmetu narisati samo pročelje. Pri tem se daje prilika, učencem vzbu¬ jati čut za mero in razmerja zlasti s tem, da se predmet iz večjega razmerja preriše v manjše razmerje in naopako. I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 26. 247 Risanje v dekliških šolah je na tej stopnji gojiti s po¬ sebnim ozirom na ženska ročna dela. Priprosti in zloženi ploskovni ornament, linearne in ravne olepševalne oblike (rozete, zvezdni liki, ovijače, trakovi, meander, robovni ukrasi, ploskovni ukrasi i. t. d.) so tukaj učna tvarina. Natančnih posnetkov prirodnih rastlinskih in živalskih oblik, t. j. največ zamudnega risanja osenčenih ali slikanih cvetic in živali, pokrajin i. t. d., se je pri risalnem pouku docela ogibati. 10.) Na dvorazrednih in trirazrednih ljudskih šolah je doseči najmenj smoter, ki je predpisan za srednjo stopnjo, in ozirati se je pri risalnem pouku v teh šolah tudi na pravilne mnogokotnike in na krog. Risalne potrebščine. Za predrisanje učiteljevo je treba lesene šolske deske, pobarvane z zamolklo-črno oljnato barvo, in izplaknjene bele krede. (Platnena tabla bi bila v ta namen menj primerna, ker se prožna ploskev platnene table pritisku, s katerim se pri risanji nanjo pritiska, preveč udaja in je zatorej menj zanesljiva.) Na jedni strani deske je napraviti z rudečo oljnato barvo stigmografično-pikčasto mrežo. (Razdalja posameznih stigem = = 5 cm.) Druga stran ostane črna, brez kakeršnih koli si bodi po¬ možnih toček ali črt. Primerno je, da je ta deska v kar najnormalnejši leži postavljena proti rišočim učencem, tedaj navpično, da morejo učenci na deski predrisane oblike tudi pravilno videti ter jih prerisovati. To se lehko doseže s stojalom, na steno pritrjenim, ki ima vtore in priprosto pripravo (luknje in lesene cveke), da se deska lahko porniče gori in doli. Kot risalne potrebščine učencem se priporočajo za prve vaje znane skriljne ali prožne tablice in pisalca, za nasledne vaje stigmografično-pikčasti popirnati zvezki, najprej z ozko, potem s širjo razdaljo in naposled sešite risanke ali tako zvani popirnati skladi ali pa tudi posamezni listi od čistega belega popirja. I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 26. 249 Risank, v katerih so tiskane predrisbe, ni rabiti. Svinčniki, s katerimi rišejo učenci, naj ne bodo niti pre¬ mehki, ker s takšnimi začetnik težko čisto riše, niti pretrdi, ker bi se v tem slučaji ne moglo doseči prosto in lahko gibanje roke, katero je za prosto risanje potrebno. Zatorej je priporočati svinčnike srednje vrste (n. pr. Hardtmuthove št. 1 v belem lesu). Da se prepreči nadležno in zamudno urezavanje svinč¬ nikov, je želeti, da prinese vsak učenec s seboj najmenj po tri že urezane svinčnike k risanju v šolo. Pri risanji na nižji in srednji stopnji ni uporabljati bar¬ vanih svinčnikov, dopuščati jih je samo na višji stopnji deklicam pri risanji primernih vzorcev. Ume se samo od sebe, da mora učitelj učence natanko poučiti, kako je uporabljati in v roke jemati risalne potrebščine in da mora v vsakem razredu biti red v risalnih pripravah, jednakomernost v risankah ali risalnih listih dotičnih učencev. Šolska soba, v kateri se poučuje risanje, dobivaj, kjer je moči, zadostno svetlobo samo skozi okna od jedne in to od leve strani rišočih učencev tako, da morejo učenci sede svoje delo zložno pregledovati. Strogo je paziti na to, da učenci med risanjem risalnih ploskev ne gledajo preblizu, ker se s tem slabi oko in po¬ spešuje kratkovidnost. B. Navodilo za pouk v prostoročnem risanji na meščanskih šolah. 1. ) Naloga risalnega pouka je: a) Izobrazba oblikovnega čuta; b) usposobljenost, očesa za pravilno razumevanje oblik; c) ročna spretnost v lahkem in gotovem risanji tega, kar učenec vidi ali si predstavlja. 2. ) Na te smotre je na vsaki stopnji, pri vsaki posamezni vaji obračati pažnjo ter resno skušati, da se dosežejo. I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 26. 251 Ti smotri pa se morejo doseči s tem : Da se učenec pravilno navaja zaznavati, opazovati, pri¬ merjati izbrane oblike in izvajati pravilne sode iz tega, kar je opazoval; da se učencu razvija zmožnost, iz opazovanega narediti si pravilno predstavo; da se učenec vadi v risanji po simetričnih in harmonično razčlenjenih oblikah in da se poučuje, kako je primerno upo¬ rabljati prikladna risalna sredstva in prikladne risalne načine. Zategadelj je tudi potrebno, da noben učenec ne začne risati po danem objektu, predno ga učitelj ni natanko razložil. 3. ) Risalni pouk mora biti na prvi stopnji razredni pouk, to je: vsi učenci jednega razreda morajo ob istem času risati isto nalogo. Oblike, katere se rišejo, mora zatorej učitelj pred raz¬ redom in opremljene s primerno razlago pravilno in, kolikor je moči, v velikem merilu naprej risati na šolsko desko in to tako, da morejo učenci risati za njim. Razlaga obstaje v tem, da učitelj določno razloži posebne znake, svojstva in obliko dotičnega objekta ter dalje poudari njega sličnost z znanimi predmeti, kakor tudi njega razliko od sličnih oblik. Pri zloženih tvorih je dokazati osnovno obliko dotičnega vzorca (zvezdnato, križasto, srčasto, listovno obliko i.t. d.), raz¬ ložiti nje postanek iz osnovnih oblik ter navesti črte glavne meri in razdelitve. Da učenci pravilno izdelajo nalogo, zato je za vsako risbo natanko določiti velikost, mer, obliko, razmerje posameznih delov k celoti tistega predmeta, katerega je risati. 4. ) Časih je na drugi učni stopnji učence vaditi tudi v risanji po diktatu in v risanji po spominu tako, kakor je bilo to povedano pod točko 5. in 6. navodila za pouk v prostoročnem risanji na ljudskih šolah. 5. ) Napačnih riseb učencem nikoli ni popravljati v iz¬ delkih dotičnih učencev, ampak ustno je opozoriti nanje učence, da narejene napake sami popravijo. Razredna poprava ima prednost pred posamezno popravo. I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 26. 253 Zapazi li učitelj, pregleduje posamezne risalne naloge, da je večina učencev naredila isto napako, tedaj je najprimer¬ neje, da učitelj napačno narisani objekt iznova, in to pridržavši napako, nariše na desko, potem risbo korenito razloži ter nje napako popravi tako, da to vidijo vsi učenci. 6. ) Prostoročno risanje samoumevno izključuje uporabo ravnila, šestila in risalnega peresa, zatorej odpade tudi risanje s šestilom v šestem razredu. Izobraževanje ročne spretnosti v risanji istočasno najireduj z razvojem doumljivosti učencev. Posebnih in ločenih vaj v jedini ta namen pa ni izvrševati. Pri prerisovanji risalnih predlog je učence obvarovati pred samo mehaničnim posnemanjem in pred izumetičnostjo ali maniro. 7. ) Kadar učitelj navaja učence razumevati ravne in pro¬ storne tvore, mora imeti na razpolaganje nazorna pomagala, n. pr. za razlago o postanku perspektivnih slik je primerno stekleno okno ali bolje model s prozornim podobiščem in z zaznamenovanimi vidnimi trakovi. Po danih napotilih o vodoravni ravnini, osnovni ravnini, navpični ravnini, kakor tudi o očišči, o distančni točki, o be- žišči se razlože s pomočjo nazornega pouka osnovni nauki in pravila perspektive glede vodoravne črte, osnovne črte, očišča, distančne točke, akcidentalne točke i. t. d. Razlagaj e postanek perspektivnih podob, kakor tudi osnovne nauke in pravila perspektive je po¬ nazoriti spodaj naštete objekte, kateri se pa morajo poprej na aparatih z osnovno ravnino in s prozornim podobiščem (stekleno deščico) z zaznamenovanimi vidnimi trakovi, z vodoravno črto, z navpično črto, z očiščeni, z osnovno črto iz z očesnim sta¬ liščem, z razdaljo i. t. d. tudi perspektivno narisati in nazorne storiti. Ti objekti so: a) Točka; bj sistemi vzporednih premih črt v različnih ležali proti podobišču, in sicer vodoravne črte, katere so 1.) nor¬ malno, 2.) vzporedno, 3.) pod kotom 45 stopinj, 4.) pod drugačnim večjim ali manjšim kotom, namerjene proti podobišču, navpične črte, I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 26. 255 poševne preme črte, katere so ali vzporedno k podobišču ali naprej ali nazaj naklonjene proti podobišču; c J kvadrat; d) krog in e) kocka. Vsakega teh objektov je posebej ponazoriti. Nato se začne risanje po žičnih in lesenih modelih v nastopnem redu. Žični modeli. Prema, z znamkami vjednaki razdalji zaznamenovana črta, kot s pregibnim krakom, jednakostranični trikotnik, kvadrat, dalje izmed pravilnih mnogokotnikov: peterokotnik, šestero- kotnik, osmerokotnik; napdsled krog. Leseni modeli. Kocka v različnih ležali, četverostranična prizma, piramida, valj, stožec, krogla. Najvažnejše nauke o osenjevanji je razložiti ob početku risanja po telesnih modelih in raztolmačiti različne pojave na površinah razsvetljenih teles, n. pr. nasebno senco, odsebno senco (polno senco, sosenčico), direktno in indirektno svetlobo, nje vplivanje na upadni in na odbojni kot svetlobnih trakov, od¬ bito svetlobo i. t. d. Naučene osnovne nauke iz perspektive kakor tudi o ose¬ njevanji je porabiti pri risanji primernih priprostih tehniških objektov, n. pr. miz, predalnikov, oken, vrat, brunovih kocek, stojal s simsom, podsteberij i. t. d. Na dekliških meščanskih šolah je namesto risanja po teh¬ niških objektih gojiti risanje po ploskovnem ornamentu s po¬ sebnim ozirom na ženska ročna dela. Zveze premočrtnih in krivočrtnih geometričnih likov, zveze stiliziranih listnatih in cvetličnatih oblik v zvezdnate like, rozete, ovijače, trakove, robovne ukrase, ploskovne ukrase so učna tvarina. Vedno je dajati pri risanji potrebna pojasnila o uredbi, o razvrstitvi, o pravilni sestavi in zvezi priprostih oblik po takšnih zloženih tvorih. I, Državni zakoni in ministerski ukazi, 26. 257 Posnetkov po prirodi, t. j. cvetic, pokrajin, živali i. t. d., pri risalnih vajah niti na deških, niti na dekliških šolah ni risati. Risalne potrebščine. Šolska soba. Za predrisavanje učiteljevo je treba iz dobro suhega lesa narejene šolske deske, pobarvane z zamolklo-črno oljnato barvo, in izplaknjene bele krede. Za razlaganje o risalnem načinu pri osenjevanji je pa uporabljati svetlobarvano desko in mehko leseno oglje (risalno oglje). Takozvano z oljem podmazano napeto slikarsko platno zadostne velikosti in trdosti v ta namen popolnoma zadostuje. Deska, na kateri učitelj naprej riše, mora biti od normalne leže proti rišočim učencem, kolikor je moči, malo uklonjena, da morejo taisti na deski narisane oblike tudi prav videti ter jih prerisavati. To se najlože doseže s stojalom, na steno šolske sobe navpično pritrjenim, ki ima vtore, da se deska premiče gori in doli. Za modele se potrebuje dvoje stojal in podstavek ali pa mala miza, katere ploskev se lahko vzviša ali poniža. Pri risanji po žičnih in lesenih modelih se jeden izmed njih razpostavi ter, učencem ukaže, da ga riše ves razred. Kadar pa učenci sede v dveh vrstah, tedaj je vsaki vrsti dati za risanje po jeden model (ak.o je možno iste oblike). Pri risanji po modelih je upotrebljevati tudi to opreznost, da rišoči učenci niso preoddaljeni od modela in tudi ne pre¬ blizu njega, ker bi učenci drugače ne dobili jasnega nazora perspektivnih pojavov. Zategadelj učencev ni posajati niti v prve niti v zadnje klopi; tudi se priporoča, da učenci svoje prostore večkrat menjajo ter si tak<5 model od različnih strani ogledajo. Kot risalnih potrebščin naj se učenci poslužujejo praviloma belega, dobro limanega risalnega popirja, svinčnikov, peres, tuša, čopičev in barv. I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 26. 259 Za risanje po modelih se sme uporabljati tudi siv prirodni popir, bela in črna kreda. Risbe je učencem izvrševati, kar je moči, v velikem merilu, ker se pri velikih risbah razločneje pokažejo vse oblike in je treba tudi več paznosti in natančnosti, nego pri malih risbah. Vsako risbo izdelaj učenec čisto in pravilno, ogibaje se vseh zamudnih risalnih načinov, pod vodstvom in prigledom svojega učitelja v šoli. Format in velikost risalnega popirja bodita v vsakem razredu, kar je moči, jednaka. Dodelane risbe mora učitelj učencem vselej odvzeti ter jih do konca šolskega leta lepo urejene shraniti. Šolska soba, v kateri se riše, bodi prostorna in dosti raz¬ svetljena ter dobivaj svojo svetlobo samo od jedne in to od leve strani rišočih učencev. V tej sobi naj bodo shranjena vsa učila in vse potrebščine, ki se potrebujejo pri pouku. Risalne mize morajo s stoli ali sedeži biti gledč svoje visokosti v takšnem razmerji, da morejo učenci, ako sede po konci, pri risanji svoje delo brez težave pregledati. Vrhovne ploskve risalnih miz morajo biti proti učencem poševno nagnjene. Zaradi mnogovrstnih ozirov, na katere je paziti pri risalnem pouku, je želeti, da ima šola svojo risarno, opravljeno s podijem, s kratkimi risalnimi mizami in stoli in s predalnikom, da se v njem hranijo učila. Te risarne ni uporabljati za noben drug učni namen. Takšna risama mora biti pred vsem dobro raz¬ svetljena in zatorej ne smejo biti okna toliko vsaksebi, da bi preširoki stebri učencem jemali svetlobo, a tudi ne tako nizko pri tleh, da bi rišoči učenci dobivali svetlobo od spodaj. 17 * I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 27. 28. 261 Št. 27. M. r. z dne 20. maja 1874. leta, št. 830 (m. u. 1. z leta 1874 št. 29), deželnemu šolskemu svetu za Kranjsko, kako je postopati, kadar se prisojajo kazni zaradi zanikrnega šolskega obiskovanja. Z ozirom na namčro in besede določil, nahajajočih se v § 30. deželnega zakona z dne 29. aprila 1873. leta (št. 52 te zbirke) in v § 6. m. u. z dne 5. marcija 1858. leta (drž. zak. št. 34), se zlagam z mnenjem v ondotnem poročilu z dne 13. januvarja t. L, št. 2238, da spada priznavanje v §§ 18., 22., 24., 26. in 29. navedenega zakona omenjenih kazni k tekočemu poslovanju okrajnega šolskega sveta in da radi tega pripada taisto njega predsedniku. St. 28. M. r. z dne 10. avgusta 1874. leta, št. 3014 (m. n. 1. z leta 1874 št. 43), o tem, kdaj je odpuščati učitelje iz službe, če prestopijo v šolsko slnžbo kake druge kronovine. Večkratne pritožbe, ki so mi došle radi motenja v pouku na ljudskih šolah vsled pogostnega menjavanja učiteljev, dajo mi povod, da, zaslišavši deželna šolska oblastva, v dopolnitev § 32. š. i. u. r. z dne 20. avgusta 1870. leta, št. 7648 (št. 12 te zbirke), zaukazujem, da je odslej učitelje, ki prestopijo v uči¬ teljsko službo kake druge kronovine, le dvakrat na leto, in sicer koncem februvarja in koncem avgusta vsakega leta od¬ puščati iz službe. Imenovalni dekreti morajo pa doiti vsaj osem tednov pred rokom okrajnemu šolskemu oblastvu. I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 29. 263 Št. 29. M, r. z dne 17. oktobra 1874. leta, št. 623 (m. u. 1. z leta 1874 št. 52), o dolžnosti članov deželnih in okrajnih šolskih oblastev, varovati uradno tajnost. Ker se je opetovano zgodilo, da so se uradni dogodki v okrajnih in deželnih šolskih svetih svojevoljno objavili, opo¬ zarjam deželne šolske svete na to, da oni, kakor tudi okrajni šolski sveti oskrbujejo vladna opravila in da je tedaj vsak ud teh oblastev brez razločka, če je bil dotičnik imenovan ali na drug način pozvan v šolski svet, dolžan, varovati uradno tajnost. Ta dolžnost je nedvomno utemeljena v §§ 1. in 10. zakona z dne 25. maja 1868. leta, drž. zak. št. 48 (št. 2 te zbirke), in v določilih šolskih nadzornih zakonov, 1 po katerih so se deželni šolski sveti osnovali kot državna oblastva; ta dolžnost izvira vrhu tega iz stvari same, ker je varovanje uradne tajnosti samoumevni pogoj za ono javnih in zasebnih koristi se tikajoče delovanje, katero je deželnim in okrajnim šolskim oblastvom po zakonih odkazano. Nadalje ukazujem, da je določilo «o dolžnosti članov deželnih šolskih svetov, varovati uradno tajnost* ondot, kjer se to še ni zgodilo, izrecno sprejeti v poslovni red vsakega deželnega šolskega svčta. Naposled pozivam c. kr. deželna šolska oblastva, da v zmislu tega razpisa uradno zamolčljivost tudi vsem udom okraj¬ nih šolskih svetov kot njih dolžnost strogo naročč. 1 Gl. šolski nadzorni zakon za Kranjsko pod št. 51 te zbirke. I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 30. 265 Št. 30. M. u. z dne 19. julija 1875. leta, št. 2868 (dež. zak. št. 22), s katerim se določuje, kako je opravljati šolska poslopja na javnih ljudskih šolali na Kranj ske m in kako je skrbeti za zdravje po teh šolah. Po zaslišanji c. kr. deželnega šolskega sveta za Kranjsko ukazujem v izvršitev § 13. deželnega zakona z dne 29. aprila 1873, dež. zak. št. 21 (št. 52 te zbirke), o opravi šolskih po¬ slopij na javnih ljudskih šolah in s tem v zvezi o skrbi za zdravje 1 po teh šolah tako: Splošne potrebe šolskega poslopja. § 1. Sola bodi kolikor mogoče na prostem, nje okolica bodi primerna in prijazna, vhod dobro uravnan, na vnanje lice bodi dostojna, znotraj namenu primerno opravljena, povsod prostorna in imej obilo svetlobe in zraka. Lega, okolica. § 2. Sola bodi na suhem kraji in kolikor mogoče v sredi šolskega okoliša. Ko se voli prostor za zidanje šole, je treba gledati na to, da šola ni poleg močvirja in poleg drugih stoječih voda, da ni zraven pokopališč in gnojišč, da ni blizu hrupnih prostorov in cesta in blizu šumotnih obrtnij, ki zrak kužijo ali prah narejajo, končno se je ogibati vsake okolice, ki bi kalila namen pri poučevanji, ki bi bila zdravju nevarna ali nravno pohujšljiva. Kraj mora biti dovolj prostoren za šolo, telovadišče in v selskih občinah povsod, kjer okoliščine dopuščajo, za šolski vrt. 2 1 Gl. tudi m. r. z dne 26. novembra 1878. leta, št. 15.213, zoper raz- širjanje kratkovidnosti med šolsko mladino pod št. 36 te zbirke. Gl. nadalje razglasilo dež. š. sv. za Kranjsko z dne 16. septembra 1885. leta, št. 1520/dež. š. sv., kako je ubraniti, da se ne razširjajo nalezljive bolezni po šolah, pod št. 75 te zbirke. 2 Glede uživanja šolskih vrtov gl. r. dež. š. sv. za Kranjsko z dne 29. julija 1887. leta, št. 1274/dež. š. sv., pod št. 77 te zbirke. I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 30. 267 Kadar se mora šola postaviti ob cesti, tedaj mora telo¬ vadišče ali vrt biti med cesto in šolo. Kadar se določuje prostor za stavbo, se mora poleg tega, da se začuje mnenje stavbne tehnike, tudi zaslišati nasvet okrajnega zdravnika iz ozira na zdravstveno varstvo; zategadelj se mora zdravnik udeleževati dotičnili obravnav takrat, kadar se šole zidajo na takem kraji, kjer je njegov uradni sedež; sicer je pa njemu poslati obravnavni zapisnik, obsezajoč popis stavbnega prostora in okolišča, da on odda svoje mnenje. Stavba sploh. § 3. Zidano mora biti šolsko poslopje trdno. Pod šolskimi sobami je napraviti klet v istem ploskovnem obsegu. Pritlično stanišče mora biti nad cesto vzvišeno najmanj 0'8 metra. Šolske izbe, ki bi imele izhod naravnost na prosto, niso dopuščene. Nobena šolska soba ne sme biti s stanovališčem v ne- posrednji dotiki. Ozirati se je tudi na to, ne bode li treba pozneje šoli kaj prizidati. Pri pritličnih šolah se mora zidovje postaviti toliko trdno, da je mogoče nanj postaviti še jedno nadstropje. Sola mora imeti samo take prostore., ki se porabijo za šolske namene ali za stanovanje učiteljem ali šolskim slugam. Kadar bi se imelo šolsko poslopje porabiti tudi za druge na¬ mene, n. pr. za sx'enjsko gospodarstvo, tedaj je pravo šolo ločiti od drugega poslopja popolnoma, tako da nimata niti skupnih vhodov niti skupnih stopnic. § 4. Hišna vrata in veža, ravno tako tudi hodniki in stopnice morajo biti dosti široke in sicer glavni vhodi ne manj kakor 2 metra in stopnice ne manj kakor 1-5 metrov. Vsi hodniki morajo biti svetli a brez prepiha, vendar tako, da se morejo, ako je potreba, hitro prezračiti. Stopnice morajo biti kamnene ali iz opeke, ki je z lesom prevlečena. Strme naj bodo 0'135 do 0'150 metrov; nastop naj meri po 0'34 do 0-31 metrov. I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 30. 269 Stopnice, ki drže iz jednega nadstropja v drugo nadstropje, ne smejo biti v jednem tečaji in ne zavite. Vmes naj imajo počivališča, in naj se lomijo na dva ali tri komolce. Kjer imajo stopnice prosto stran, naj se napravi trden, dosti visok in gost držaj z ročaji, in vsikdar se mora držaj tako napraviti, da se otroci ne morejo po njem dričati. Skrbeti je, da so železne strgulje ali slamnate pletenice za osnaževanje obutala položene pred vhodom v šolo, pred vsakimi notranjimi stopnicami in pred vsakimi šolskimi vratini. § 5. Pri večjih šolskih poslopjih je skrbeti, da se pridobe dosti veliki prostori, kamor se shranjujejo učni pripomočki, zbirke (knjižnica, fizikalični kabinet i. t. n.); ravno tako gre skrbeti v potrebni izmeri za sobo, kamor se shajajo učitelji, in za nadučiteljevo ali ravnateljevo pisarno. Tudi je pri šolskih poslopjih sploh, ako je le mogoče, gledati na to, da se napravijo otročji vrtci. Naprava šolskih soh. § 6. Pri večjih šolah naj bodo učilnice za mlajše otroke pri tleh, za starejše po nadstropjih. Kadar ima ista šola ločene razrede za dečke in deklice, tedaj je ločiti šolske sobe za oboj spol tako, da imajo posebne vhode in veže. § 7. Šolskih sob bodi toliko, kolikor je učiteljev pri šoli (§11 drž. š. z.). § 8. Velikost šolske sobe, ki imej, ako le mogoče, okna obrnjena na jugo-vzhod, naj se ravna po številu učencev, a zako¬ nito učencev ne sme biti nad 80. Vsakemu učencu je potreben prostor 0 - 6 kvadratnih metrov. Razven tega mora imeti šolska izba potreben prostor za učne potrebe, za peč in kar zraven spada, za prohode ob klopeh. Šolske sobe morajo biti visoke najmanj po 3 • 5 metrov, pri večjih šolah (posebno v mestih) po 4 metre. Ves zrakovni prostor je določen za vsakega učenca na 3'8, oziroma 4-5 kubičnih metrov. Šolske sobe naj ne bodo, izvzemši dvorane za risanje, daljše od 12 metrov. Globokost v sobi se ravna po visokosti pri oknih. Podoba manjših šolskih I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 30. 271 sob naj se približuje kolikor mogoče kvadratu, sicer pa bodi šolska soba glede svoje globokosti k dolgosti v razmerji kakor 3:5. Tla v šolski sobi naj bodo ravna in gosta; tla iz trdega lesa imajo prednost pred onimi iz mehkega lesa. Tla iz meh¬ kega lesa naj se časih napoje z vrelim lanenim oljem. § 9. Naredi naj se tako tramovje in naj se tako med sabo zgosti, da se, kolikor je moči, odvrača prehajanje zvoka iz nadstropja v nadstropje. Stene naj se pobarvajo jednolično, svetlo, in barva bodi modrosiva ali zelenkasto-siva brez strupa. Namenu primerno je, da se stene do 1 — T5 metra od tal z deskami obijejo in s svetlo oljnato barvo namažejo. Strop v šolski sobi bodi ravan, obit in ometan in svetlo pobarvan. Vhodna vrata naj bodo v svetlobi 0'9o metrov široka in najmanj 2 metra v svetlobi visoka; najboljši prostor za nje je v steni, ki je nasproti oknom med sprednjo vrsto klopi in med steno, kjer je kateder. Okna in umetna razsvetljava. § 10. Šolske sobe naj dobivajo svetlobo skozi okna, na¬ pravljena na jedni strani podolžne stene, in sicer tako, da učencem svetloba prihaja od leve strani; na ostalih treh stenah naj praviloma ne bo oken, ako se pa vendar morajo napraviti, naj imajo veternice. Vsa ploskev za svetlobno odprtino pri oknih v šolski sobi naj bode, kadar so šolska poslopja popolnoma na prostem, najmanj 1 / 0 talne ploskve, ako pa svetlobo kratijo sosedna po¬ slopja i. dr. t. stv., naj bode 1 / i talne ploskve. Doprsni zid pri oknih naj bo tako visok, kakor klopi. Okna naj segajo, kolikor je moči, blizu do sobnega stropa, okna tudi ne smejo biti zvezana (po dvoje skupaj), niti zaokro¬ žena, ampak morajo biti štiriogelna. Stebri pri oknih ne smejo biti širji, kakor 1'3 metra. Kadar je zid znatno debel, naj se notranji zid ob stebrih med okni primerno poševno naredi. I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 30. 273 Zgornje oknice vsaj pri dveh oknih v vsaki šolski sobi je zaradi prezračevanja, ako se sicer na drugačen primeren način ne uravnajo in ne porabijo za prezračevanje, napraviti tak6, da se premikajo okoli vodoravne nasprotne osi, in da se od spodaj poljubno zapirajo in odpirajo. Okna morajo biti vrh tega tako napravljena, da se vsak čas lahko in do dobrega odpro in tako zatrdijo, da odprta ostanejo. Da se pri najnižjih oknih vidi skozi, naj se to, kjer je potreba, zabrani, n. pr. s tem, da se šipe prevlečejo z cinkovo belino. Da se soba zavaruje pred svetlobo, katera pada ali na¬ ravnost ali katera odseva od nasproti stoječih poslopij, naj se primerno napravijo zagrinjala pred okni, ki se navpično pre¬ mikajo. Zagrinjala morajo okno popolnoma zakriti ter biti napravljena iz platna napol ubeljenega. Za umetno razsvetljavo naj se rabi plin, kjer se more dobiti, drugače pa olje ali petrolej v obešenih ali na steno pritrjenih lampah, in sicer poslednje z ozirom na potrebno previdnost. V obeh slučajih je rabiti steklene cilindre in pri¬ pravne senčnike, ki pa zgornji del sobe ne smejo preveč za¬ temniti, in skrbeti je, da je dosti luči in da je prav razdeljena. Kurjava. § 11. Šolske sobe je kuriti, kjer ni osrednje kurjave, s pripravnimi pečmi, ki imajo plašče, ali pa z ilovnatimi pečmi, ki tem jednako grejejo. Najboljši prostor za peči je pri steni, ki je glavni steni z okni nasproti. V železnih pečeh se mora prostor za kurjavo obložiti z opeko. Kadar bi se plašč pri pečeh namesto iz zida ali žganega ila napravil iz železne pločevine, tedaj mora imeti dvojno steno, najmanj 3 centimetre vsaksebi stoječo. Naprave za kurjavo morajo glede na razhlajenje prostora in potrebno razgretev mrzlega zraka, ki prihaja pri prezrako- vanji, biti dosti prostorne. Zaklopnic pri pečnih ceveh ali za- tvornic pri dimnikih ne sme biti nikjer. 18 I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 30. 275 Prezrakovanje. § 12. Razven tega, da se zrak obnovi (s prevetrovanjem), kar se zgodi, ako se okna in duri po šoli odpro, mora se tudi skrbeti, da se zrak neprestano izpreminja. Napz - ave, ki to posredujejo, morajo biti tako uravnane, da se neprenehoma dovaja v zadostni množini od zunaj v pro¬ store prost, t. j. čist in pozimi primerno segret zrak in odvaja v sobi nahajajoči se zrak, a to preminjevanje zraka ne sme biti navzočnim nikakor neugodno ali celo opasno. Da se zrak izprimenja ob takem času, ko se ne kuri, za to so okna in duri. Ker se pa med šolo smejo odpirati okna in duri zajedno le z bistvenimi omejitvami, torej naj se na¬ plavijo oknom nasproti zadosti velike odprtine ali neposrednje nad tlami in, ako je to potrebno z ozirom na določila, obsežena v § 10. zastran naprave vrhnih oknic tudi pod stropom. Da se zrak izpreminja ob času, ko se kuri, mora prostor med plaščem in med pečjo spodaj v dotiko priti z vnanjim zrakom po zadosti velikem kanalu, ter se mora napraviti na¬ vpičen od tal nad streho segajoč (strešni kanal) kanal v pri¬ mernem premeru na prikladnem kraji, — najbolje blizu peči s plaščem — in njegova odprtina mora biti dovolj velika ob tleh in tudi pod stropom. Vse prezrakovalne odprtine morajo biti tako narejene, da se dajo zaklepati z zapornicami ali zaklopnicami — oziroma, da se dajo urejevati. 1 Šolske klopi. § 13. Zastran šolskih klopi je paziti na to: 1.) Klopi naj bodo primerne velikosti učencev, in vsaka šola imej klopi najmanj troje velikosti. 1 Z r. dež. š. sv. za Kranjsko z dne 15. junija 1885. leta, št. 2167 iz leta 1884, so se opozorila okrajna šolska oblastva na Rudolf Mau-ov pre- zrakovalni sistem. Popis dotične naprave je priložen temu razpisu. 18 * I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 30. 277 2. ) Vsaka klop bodi uravnana tak6, da se v nji lahko piše, ko se telo nekoliko naprej pripogne, in da je v nji tudi lahko stati. Za vsakega otroka mora biti primerno naslonilo za hrbet. Mizna ploskev mora biti primerno daleč od oči. Klopi, ki imajo dva sedeža, so boljše, mimo onih z več sedeži. 3. ) Sedalo mora biti na spredaj zakroženo in na zadaj lahko izokroženo. Široko bodi 23 do 28 centimetrov in tako visoko, da med tem, ko je podplat popolnoma na tleh, zgornje in spodnje stegno pri otroku nareja nekako pravi kot, kar se ujema s približnjo visokostjo od 31 do 41 centimetrov. 4. ) Mizna ploskev mora biti široka 38 do 45 centimetrov in nagnjena 4 do 5 centimetrov. Na višjem robu imej plitvo globino, da se notri devajo pisalca, peresa i. dr. t. stv. Deska za knjige, ki se napravi pod mizno ploskvijo, sme biti le toliko široka, da se pri sedanji in pri sedenji ne dotika kolen, zato bodi od sprednjega roba mizne ploskve primerno nazaj potisnjena. 5. ) Vse robove pri vsaki šolski klopi je zaokrožiti. 6. ) Steklene tintnike je v klop vdelati in jim zakrivalo dati. 7. ) Vsakemu učencu pripada od klopne dolžine po 50 do 60 centimetrov. 8. ) Šolske klopi naj se tako postavijo, da morejo vsi učenci dobro gledati na učitelja in na tablo, učitelj pa da more dobro red vzdrževati in lahko priti do vsakega posamez¬ nega učenca. 9. ) Po teh določilih je prenarediti tudi že sedanje, a ne¬ primerne klopi. Druga oprava. § 14. Vsaka šolska soba imej predalnik, kjer se hranijo učni pomočki za razred. Po učnih sobah za ženska rokotvorna dela imej, kjer okolnosti to dopuščajo, vsaka posamezna učenka svoj podstavek ali vsaj vodoravne mize in posamezne sedeže z naslonilom za hrbet. Mize in sedeži naj bodo velikosti učenk I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 30. 279 natančno prikladni. Vsaka taka šolska soba imej predalnike, kjer se hranijo predloge, tvarina in dela, kolikor jih je ta čas. Po dvoranah za risanje naj bodo vsikdar posamezni sedeži. Stranišča. § 15. Stranišča je navadno napravljati v prizidji, ki je po pokritem hodniku zvezano s šolo, ali jih vsaj toliko pomakniti od šolske hiše, da so popolnoma v predzidji. Kadar se voli prostor zanje, naj se jemlje ozir na vetrove, ki navadno vlečejo. Kjer se morajo stranišča napraviti v šolski hiši, naj se napravijo dvojne duri in naj se tako uravnajo, da se izhlapo- vanje kar najmenj po hiši razširja. Za učitelje je napraviti posebna stranišča. Tam, kjer ni odvodov za nesnago, se priporoča, nesnago zbirati v sode, ki so pripravno nastavljeni in se vsak dan odpeljavajo. Kadar se napravi gnojna jama, naj se zida, kolikor mo¬ goče, daleč od hiše s hidravličnim apnom iz dobre zidarske tvarine, naj se pokrije s pokrovom, ki jo tesno zapira, in naj se s prstjo zagrne vsaj 0'3 metra na debelo. Cevi pri straniščih morajo biti take, da ne propuščajo vode in da ne zamrzujejo; vložiti jih je tako, da ne premikajo sten šolskega poslopja. Priporočajo se cevi iz kamenine, trdo žgane od znotraj pološčene ilovice ali iz vlitega železa; žlebov iz lesa se je ogibati, kolikor je le moči; ako se vendar iz varčnosti uporabljajo, naj se od vseh strani namažejo z vročim smolnjakom. Stranišča naj imajo, kjerkoli to gre, trpežno in prav nare¬ jeno napravo, da jih izplakuje voda. Sedeži na straniščih (zrcala) naj imajo odprtine po starosti otrok, in naj se napravijo v primerni visočini od 0'30 do 0‘45 metrov. V vsakem za- sednem prostoru naj se napravi le jedno zrcalo. Široki naj bodo posamezni prostori najmanj 0'8 metra, dolgi pa 1‘4 metra. Vmesne stene med posameznimi sedeži naj segajo do stropa in od spodaj naj bodo iz opeke. Prostori za sedeže naj se I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 30. 281 zapirajo z raznimi ključi, od znotraj pa z lahko gibčnim kavelj- nom ali zapahom. Za vsak šolski razred, kjer so otroci jednega spola, je napraviti najmanj po jeden zasedni prostor, za vsak mešani razred pa za vsak spol po jeden. Zasedni prostori za dečke in deklice po namešanih šolah naj se, ako se ne morejo na¬ praviti stranišča tudi po prostoru ločena, tako postavijo, da so prihodi in odhodi do glavnih oddelkov, kolikor se da, drug od drugega ločeni. Za dečke bodi v vsakem nadstropji poseben prostor za male potrebe. Stena, proti kateri se ščije, bodi popolnoma gladka in narejena iz tvarine, ki drži vodo, in l - 5 metra visoko od tal. Cevi za scanje naj se narejajo iz kovine ali iz trdega kamna. Stranišča in scanišča morajo biti prezračilna in od hod¬ nikov ločena s predprostorom, ki se daje dobro prezrakovati. Vsi prostori po straniščih naj bodo svetli, na svetlo pobeljeni, ako mogoče, naj imajo po 2 metra visoke stene, ki so pre¬ oblečene s pološčenimi ilovnatimi ploščami ali s tvarino tem jednako. Duri pri straniščih naj bodo belo pobarvane z mažo, ki nima svinca v sebi. Tla pri straniščih, pa tudi predprostori, naj bodo iz trde, neprezorne snovi (iz cementovik plošč i. dr. t. stv.). Preskrbovanje z vodo. § 16. Vsaka šola bodi zadosti preskrbena s pitno vodo. Kjer je mogoče, naj se dobra studenčnica po cevih v šolo na¬ pelje. V tem slučaji naj se tudi v scanišča napelje tekoča voda. Kjer se ne d& voda napeljati, narediti je pokrit vodnjak tako, da ni naravnost pri gnojni jami in da se vodnjak ne izpridi s tem, da bi gnojnica vanj prekapala. Pri vodovodnih pipah, pa tudi pri vodnjakih naj bodo posode za piti, a skrbeti gre za to, da so posode snažne. Kraj, kamor ima priti vodnjak, je vselej na stavbnih črtežih zabeležiti. Zoper ogenj naj bodo tam, kjer ni voda napeljana, po¬ stavljene napolnjene in pokrite kadi na primernem kraji. I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 30. 283 Telovadni prostor. § 17. Vsaka šola imej telovadni prostor primerne velikosti, ki se da kuriti. Telovadnica bodi visoka vsaj 4 metre. Tla se smejo v primeri s tlami v drugih prostorih primerno globokejša narediti. Telovadnica bodi po tl6h pokrita z dvojnimi deskami in imej telovadno orodje. Telovadne prostore na prostem je napraviti tako, da se morejo iz šole pregledati; tla naj bodo nagnjena, da se po dežji hitro osuše in po potrebi naj se s peskom posujejo. Okoli njih naj se napravi živ plot in nasadč drevesa, ki dajejo senco. V posebnega ozira vrednih slučajih, zlasti kjer so občine majhne in ubožne, sm6 okrajni šolski svet odjenjati od zidanja telovadnice in zaprtega telovadnega prostora. Olepšanje šolskih prostorov. § 18. Kjer okoliščine dopuščajo, da se šolski prostori olep¬ šajo, naj kaže tudi olepšava namen, ki ga ima izobraževalnica za mladino. Primeren napis, umne ozaljšave bodo lepšale vnajnost. Za ozaljšavo notranjega prostora je izvoliti, ne gledč na prave učne pripomočke, samo to, kar otroke zanima, kar razumevajo, in kar jih zajedno tudi poučuje in odgaja. Tu sem spada vse, kar pomore spoznavati domovino, kar vzbuja in utrjuje ljubezen do cesarja in države, kar razširja duševni krog, kar blaži okus. Brez cesarjeve podobe ne sme biti nobena učna soba. Šolski vrt. § 19. Šolski vrt naj se po selskib občinah uravna tako, da poglavitno služi učiteljem in učencem za poljedelske po- skušnje in dela. Kako je izvrševati zidanje šolskih poslopij' V § 20. Kadar se je spoznala potreba nove šole, mora okrajni šolski svet (§ 23., št. 3 zakona o šolskem nadzorstvu z dne 25. februvarja 1870. leta, dež. zak. št. II 1 ), na lici mesta sklicati 1 Sedaj § 17., točka 3. zakona z dne 9. marcija 1879. leta, dež. zak. št. 13 (št. 61 te zbirke). I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 30. 285 komisijo v obravnavo, da se napravi stavbni črtež in določi prostor. K tej komisiji je privzeti pedagogiškega in tehniškega strokovnjaka in kolikor je moči (§ 2.) tudi zdravniškega stro¬ kovnjaka, ter povabiti pomnoženi krajni šolski svet (§ 34. za¬ kona z dne 29. aprila 1873. leta, dež. zak. št. 21; št. 52 te zbirke), v slučaji § 35. pa občinski zastop. 1 Podlaga tej obravnavi bodi izkaz všolanih vasi, njihovih delov, posameznih hiš i. t. d. in otrok, ki so tam po petletnem poprečnem računu za šolo godni (§ 1. zakona z dne 29. aprila 1873, dež. zak. št. 21; št. 52 te zbirke), potem zaznamek di¬ rektnih davkov s tretjinsko priklado, katere plačuje na leto šolski okoliš; ko komisija preudarja in se posvetuje o stavbnem črteži, imej pred očmi število šoloobveznih otrok, potem določila §11. drž. š. z., zatem pa § 33. zakona z dne 29. aprila 1873, dež. zak. št. 22, 2 in dotična ukazila pričujočega ukaza, potem preglej stavbni prostor, za katerega je že poprej pozvedeti, in v komisijskem zapisniku razloži razven stavbnega črteža tudi natanko lego, kakovost in mero, potem pa mnenje strokov¬ njakov, je li namreč stavbni prostor primeren za šolsko zidanje; temu se pripne tudi obris o legi, na katerem naj se izrazi tudi bližnja okolica stavbnega prostora. Kadar stavbni prostor, ki je bil za sposobnega spoznan, ni lastnina šolske občine, treba je, kolikor moči, da se zasliši ob jednem tudi posestnik o pogojih, po katerih hoče šolski občini odstopiti ne obremenjeni stavbni prostor; zato je pa treba skrbeti, da se dobi zemljiško-knjižni izpisek in katastralna pola o parceli, ki se ima odstopiti, oziroma o zemljišči, h kateremu spada. 1 Sedaj je v vseh slučajih povabiti krajni šolski svet, ker so se do¬ ločila glede pomnoženega krajnega šolskega sveta (§§ 34. in 35. zakona z dne 29. aprila 1873. leta, dež. zak. št. 21) razveljavila po § 43. zakona z dne 9. marcija 1879. leta, dež. zak. št. 13 (št. 52 te zbirke). — Razven tega naj se povabi k dotičnim komisijskim obravnavam tudi občinski zastop, oziroma občinski zastopi, ker zadenejo troški šolske zgradbe županijo, oziroma če spada več županij v celem obsegu ali deloma k dotični šoli, skupino dotičnih županij 5 gl. v tej zadevi op o m njo k členu I., § 3. zakona z dne 28. de¬ cembra 1884. leta, dež. zak. z leta 1885 št. 1 (pri št. 52 te zbirke). 2 Namesto § 33. zakona z dne 29. aprila 1873. leta, dež. zak. št. 22, velja sedaj § 5. zakona z dne 29. novembra 1890. leta, št. 23 (št. 61 te zbirke). I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 30. 287 Kadar posestnik stavbnega prostora noče odstopiti ali če stavi pogoje, kateri po previdnosti komisije presegajo primerno odškodovanje, in katerih zatorej šolska občina ne more sprejeti, tedaj je gledati, da se pridobi v tistem kraji drug pripraven prostor za stavbo na takem mestu, kjer se ima z ozirom na določila § 1. zakona z dne 29. aprila 1873. leta, dež. zak. št. 21 (št. 52 te zbirke), in § 2. pričujočega ukaza šola postaviti, in ko se najde prikladen stavbni prostor, pogoditi se je s posest¬ niki, da odstopijo za šolo stavbno zemljišče. Spoznavši prikladnost stavbnega prostora in pridobivši ta prostor, provzroči okrajni šolski svet na podlagi določenega stavbnega programa glede šolskih stavb zunaj deželnega glav¬ nega mesta, da dotični stavbno-tehnični uradnik c. kr. okrajnega glavarstva, glede šolskih stavb v deželnem glavnem mestu pa da mestni magistrat izdela stavbne črteže in proračuni stavbne troske. 1 Kadar pa ni mogoče pripravnega prostora za šolsko zi¬ danje dobiti drugače, kakor da se posilno odkupi (razlasti), naj se poprej c. kr. okrajni šolski svet z ozirom na določila o pristojnosti §§ 54. in 56. državnega ministerskega ukaza z dne 8. decembra 1860 (drž. zak. št. 268) obrne na dotično c. kr. okrajno glavarstvo, da prične postopek za razlastitev, in naj po posledku razlastitvne obravnave odredi, kar je potrebno zastran stavbnega prostora in izvršetka stavbnega in troškov- nega operata. Ko se določi stavbni program in zagotovi stavbni prostor in ko se izdela stavbni in troškovni operat, naj okrajni šolski svčt po komisijonalni obravnavi nadaljuje, da se izvrši stavbni 1 Z r. dež. š. sv. za Kranjsko z dne 16. januvarja 1893, št. 129/dež. š. sv., se je naročilo okrajnim šolskim svetom, da je pri šolskih zgradbah, predno se izdelajo natančni načrti, vselej določiti stavbni črtež v zmislu ministerskega ukaza z dne 19. julija 1875. leta, št. 2868 (št. 30 te zbirke). Na podstavi tega črteža je potem tehniškemu strokovnjaku praviloma in zlasti tedaj, ko pričetka dotične zgradbe ni tako hitro pričakovati, izdelati samo načrtne škice v merilu 1 : 200 in aproksimativni proračun troškov. Stavbne načrte in na¬ tančne troškovne proračune je zahtevati še le tedaj, če se zoper načrtne škice in aproksimativni proračun troškov ni podal nikak ugovor, in če je že pričeti s stavbo, oziroma če je oddati delo potem dražbe. I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 30. 289 operat in se določijo v ta namen potrebne odredbe s pomnoženim krajnim šolskim svetom, oziroma z občinskim zastopom. 1 Tukaj se je posvetovati o stavbnem crteži in o troškovnem proračunu s cenikom vred, posvetovati se je dalje, kako se zagotovi stavbni zaklad, kako se bo uplačevalo ali delo opravljalo, in kako zidanje izvršilo (se bode li zidalo v svoji režiji ali pa delo oddalo na manjševalni dražbi), kako se bo pri zidanji nadzoro¬ valo i. t. d.; in če je le mogoče, naj se vse to določi po dogovoru. Okrajno šolsko oblastvo (§ 23. zakona z dne 25. februvarja 1870. leta, dež. zak. št. II 2 ) obravnavo razreši in o vloženih ugovorih razsodi, odp>rto pustivši piri tem piritožbo do višjega oblastva. Ko se reši obravnava, je treba imeti pred očmi, da stavbno- tehnična določila, ki so v pričujočem ukazu, vzlasti, kar se tiče kurjave in prezrakovanja, nikakor ne smejo zadrževati stal¬ nega napredka v tej stroki, torej se tudi ne izključujejo druge namenu ugodne naprave, vendar se morajo v stavbnih črtežih poočititi. Kadar se za zidanje prosi podpore iz deželnega ali držav¬ nega denarja, treba je, predno se obravnava razreši, da se ista pošlje s primernim nasvetom deželnemu šolskemu svetu; potem deželni šolski svet povpraša stavbni oddelek za mnenje o stavbno- tehničnem oziru ter se dogovori najprej z deželnim odborom o podpori iz deželnih novcev; z ozirom na dotični uspeh in glede na ubožnost šolske občine in njeno vrednost, da se pod¬ pira, glede na velikost nepokritih stavbnih troškov, na drugi strani pa z ozirom na dotično pokritje v finančnem zakonu sam deželni šolski svet oziraje se pri tem na pristojnost, odo¬ breno v § 40., lit. b, Najvišjega odločila z dne 14. septembra 1852. leta, razglašenega z ministerskim ukazom z dne 19.janu- varja 1853. leta (drž. zak. št. 10), razsodi o tem, koliko podpore se da iz državnega premoženja glede na § 36. zakona o dežel¬ nem šolskem nadzorstvu z dne 25. februvarja 1870. leta, dež. zak. št. 11 (št. 51 te zbirke). Kadar se pa več zahteva in je tako zahtevanje opravičeno, tedaj pošlje vsa pisma ministerstvu za bogočastje in nauk s primernim nasvetom v višjo razsodbo, 1 Gl. opomnjo 1 na strani 285. 2 Sedaj § 17. zakona z dne 9. marcija 1879. leta, dež. zak. št. 13 (št. 51 te zbirke). 19 I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 30. 291 kar se ima tudi zgoditi takrat, kadar si ministerstvo pridrži, da hoče samo razpolagati z denarji, ki so za to v finančnem zakonu privoljeni. Kako je stavbo izvršiti, kako plačati troske, kako izterjati denar ali dajanje v blagu i. t. d., za to so merodajna določila komisijske obravnave, ki je zadobila zakonito moč. Vsled naj¬ višjega nadzorstva, ki pristaje okrajnemu šolskemu svetu vsled § 23. imenovanega šolskega nadzornega zakona 1 pri šolskih stavbah, je njemu gledati na to, da se šolske stavbe izvrše po odobrenem stavbnem črteži dobro in trpežno, da je predpisana oprava taka in tolika, kakor je v proračunu predpisana, in da se to preskrbi o pravem časit, in da se končno po predpisu odobri. Ravno tako je treba ravnati, kadar se šola prezida ali razširi. Zunaj deželnega stolnega mesta so poklicani tehnični organi političnih oblastev za to, kar se tiče stavbne tehnike, da pozvedujejo za stavbne prostore, da izdelujejo obrise o legi kraja in načrte za stavbe, da narejajo troškovne proračune za šolska zidanja in šolsko opravo, da nadzorujejo, ako je treba, šolsko zidanje v stavbno-tehničnem oziru in da končno izdelovanje odobrč. Kadar se zidajo meščanske šole, teko obravnave z občin¬ skim zastopom, 2 ako nastopi § 35. zakona z dne 29. aprila 1873. leta, dež. zak. št. 21 (št. 52 te zbirke), in člen VII. zakona z dne 19. decembra 1874. leta, dež. zak. št. 37 (pri št. 52 te zbirke), sicer pa s pomnoženim okrajnim šolskim svetom (§ 23. zakona v šolskem nadzorstvu 1 v zvezi s § 33., alinea 3., § 34. zakona z dne 29. aprila 1873. leta, dež. zak. št. 21 [št. 52 te zbirke], in člen IX. zakona z dne 19. decembra 1874. leta, dež. zak. št. 37 [pri št. 52 te zbirke]); kar se pa tiče prostora, ki se ima izvoliti, in stavbnega črteža, ki se ima izdelati, potem troškov, ki se imajo zagotoviti, kako se ima stavba izpeljati, nadzorovati in končno odobriti, o tem veljajo pravila, ki so zgoraj dana zastran izvrševanja šolskih stavb. Kadar pa se 1 Sedaj § 17. zakona z dne 9. marcija 1879. leta, dež. zak. št. 13 (št, 51 te zbirke). 2 Namreč v onih slučajih, kjer obstoji šolski okraj le iz jeclne občine, tedaj sedaj v mestnem šolskem okraji Ljubljanskem. 19 * I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 30. 293 je posvetovati o stavbnem programu, kajti to se mora zgoditi prej, predno se drugo začne uradno obravnavati, treba je po verjetnosti pozvedeti in v podlago jiostaviti pri določevanji stavbnega programa število otrok za novo meščansko šolo, ozi¬ raje se na to, koliko otrok kodi sedaj v ljudsko šolo v tem kraji, kjer ima biti meščanska šola, in v bližnjih krajih, od koder bodo otroci lahko hodili v meščansko šolo, potlej oziraje se na število učencev treli višjih starostnih stopenj iz drugih šolskih krajev v tem kraji; isto tako je tudi poljedelske, obrtne in druge razmere med prebivalstvom po verjetnosti pozvedeti. 1 Vse šole je zavarovati zoper ogenj in, ako mogoče, pre¬ skrbeti jih tudi z dobro napravljenim strelovodom. Odobrenje stavbnih osnutkov za učiteljišča in ž njimi združene vadnice si pridržuje ministerstvo za bogočastje in nauk. Toplina v šoli. § 21. V vsaki šolski sobi je obesiti termometer 1' 2 do l - 5 metra visoko nad tlami, in sicer na takem kraji v sobi, kjer je njena srednja toplina. Toplina med poukom ne sme biti višja od 14 do 15° R. Kadar je toplina nižja od 13 stopenj, mora se zakuriti brez ozira na letni čas. Učitelj mora takoj skrbeti za to, da se pomaga, ako se učenci pritožijo, da je prehud mraz ali prehuda vročina. Za toplino v šolski sobi ne smejo biti nikdar merodavni subjek¬ tivni občutki dotičnega učitelja. Prezrakovanje šolskih sob. § 22. Učitelj mora posebno gledati na to, da se priprave za prezrakovanje prav rabijo (§ 12.). Okna in vrata je iz tega namena, in sicer tudi pozimi, med odmorom (§ 23. š. i. u. r.) in tudi po pouku odpirati. 1 Primerjaj s tem člen IV. m. r. z dne 8. junija 1883. leta, št. 10.816 (št. 5 te zbirke). I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 30. 295 Snaženje šolskih prostorov. § 23. Šolske sobe, stopnice in hodnike je navadno vsak dan skrbno osnažiti od nesnage in prahu ter jih vsako leto najmanj štirikrat, ako je potreba in mogoče, tudi večkrat dobro pomiti. V glavnih počitnicah je pa vso šolsko hišo izdatneje osna¬ žiti, stene pobeliti i. t. d., in to delo je izvršiti tako začasa in tako pospešiti, da je že vse suho, predno se nauk začne. Nekoliko časa potlej, ko seje šola pometla, je šolske klopi obrisati in po oknih, peči, predalnikih, tablah prah pobrisati. Okna naj bodo zmiraj snažna. Kadar so šipe na oknih rosne, naj se obrišejo; istotako tudi poličice pri oknih, kadar se zmrzle šipe na oknih otajajo. Mokra in umazana oblačila, dežnike i. dr. je odlagati, ako je mogoče, zunaj šolske sobe. Da učenci obutev, predno v šolo stopijo, dovolj osnažijo in da se navadijo na rabo , tega, kar se je v ta namen pri¬ pravilo, nad tem mora učenik skrbno čuvati. (§ 4.) Nikjer ne sme biti šole brez umivalnice in brez brisače za roke. Prav posebno je na to paziti, da so stranišča snažna. Sedalne deske se morajo osnažiti vsak dan, tla najmanj jeden- krat na teden pomiti. Stranišča naj se o pravem času izpraznijo, redno prezrakujejo in časih razkužijo. Svetloba v šoli . 1 § 24. Poleg možganov potrebuje oko učenčevo, da se med naukom kar najskrbneje varuje, učitelju je tedaj paziti na vse, kar je primerno v dosego tega namena. Da se oči varujejo bleščeče solnčne svetlobe, učitelj prav uporabljaj zagrinjala pri oknu (§ 10.) in posebno skrbi za to, da svetloba ne pada od dveh nasprotnih strani v šolsko sobo, 1 Gl. m. r. z dne 26. novembra 1878. leta, št. 15.213, zoper razširjanje kratkovidnosti med šolsko mladino pod št. 36 te zbirke. X. Državni zakoni in ministerski ukazi. 30. 297 in da se svetloba, ki pada od spredaj, ali popolnoma odvrne ali po potrebi oslabi. Tudi med naukom se je učitelju kar najskrbneje ogibati, da se ne obešajo šolske in stenske table, zemljevidi i. dr. t. stv. med dva jako razsvetljena okna. Ob mraku ni učiti nobene stvari, ki oči natezuje. Posajati otroke po njih napredku ni dovoljeno po ljudskih in meščanskih šolah. Kratkovidnim otrokom je vselej odkazati primeren prostor. Kakšna morajo biti učila in samoučila? § 25. Glede stenskih pisalnih tabel je treba gledati na to, da so popolnoma ravne, dobro črne in medle barve, da se varuje oko. Ako so lesene, naj se v to jemlje primerno trd les, brez grč in dobro posušen. Večkrat se morajo na novo pre¬ barvati. Vse, kar se na stenske table piše ali riše, bodi očesu vidno in razločno. Da se stenske table snažijo, ne sme biti nobene šole brez gobe in sklede za umivanje. Da table pridejo v pravi primeri do učenčevega očesa, priporočajo se prosta stojala, ki omogočijo, da se tabla, ki se v njih okoli osi suče, obrne, kamor hočemo. Posebno primerne so stenske table, ki se premikajo v okviru in v dragi in se s pomočjo protitežja lahko gor in dol pomikajo. Razven stenskih tabel gre posebno gledati na splošne pripomočke pri nadzornem nauku (modele, podobe in plastične učne pripomočke, predloge za prvi realni pouk, učne table, računske table, table za note in petje, predloge za pisanje in risanje i. t. d.). Ti bodo toliko bolj ugajali poučevalnemu na¬ menu in toliko lože bode varovati oči, v kolikor večjem merilu so narejene podobe, ki se na njih nahajajo, in kolikor bolje je pri teh razdeljeno pravo razmerje med svetlobo in senco, čim živeje so barvane in čim pravilnejše je merilo pri predmetih in oznamenilih, da dotične podobe jasno, določno, lahko umevno in tedaj toliko živeje stopajo pred oči. Kadar se izbirajo zemljevidi, je gledati na to, da niso preobloženi preveč s predrobnimi in posameznimi imeni in znamenji in da z zalitim I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 80. 299 opisovanjem ne kvarijo oči. Pri risalnih predlogah je gledati na to, da se debelo in veliko naprej riše, vzlasti naj se odlikujejo karakteristični obrisi. Pri nazornih učilih za začetno poučevanje, ki veliko jednoterega izražajo, je gledati na to, da se posamezne stvari od drugih razločno odlikujejo, da se vzdrži pravilno velikostno razmerje posameznih predmetov med sabo, da se raz¬ lične barve primerno rabijo, da se stvar, ki se ima poočititi, primerno sestavi in praktično uredi, da jo more oko pregledati. Tolikanj bolj pa je skrbeti za samoučila učencem. Pri šolskih knjigah gre določno gledati na to, da je popil* dovolj močen, a ne siv, da je tisek razločen, močen, ne pre- bled in ne pretesen, potem da so črke tem večje, čim mlajši so učenci. Za zemljevide, šolske atlante i. t. d. velja isto, kar je bilo rečeno zastran učnih pripomočkov. Pisalne tablice (naravne ali umetne skriljne ploščic^) jo rabiti le za najpotrebnejše stvari, in kolikor mogoče, se mora kmalu namesto njih rabiti pisalni popir. Popir, ki gaje rabiti v šoli, mora biti dovolj trden, močen, dobro liman in dosti bel, da se more nanj ali pisati ali risati. Šolski čas. § 26. Dopoldne dalje časa poučevati, da bi bilo popoldne (popolnoma ali deloma) prosto, to se ne sme zgoditi nikakor. Domače naloge. Učencev ni preobkladati z domačimi nalogami. Tudi se greši zoper zdravstveno pravilo, ako učenci za počitnice dobi¬ vajo toliko nalog, da je namen počitnic popolnoma uničen. Kadar se dajejo naloge za dom, naj učitelj gleda na starost, na krajne in domače razmere in na letni čas. Naloge med dopoldansko in popoldansko šolo so prepovedane. Da se učitelji prepričajo, imajo li učenci potreben čas za počitek in spanje prost, naj se učitelji tam, kjer jih več poučuje v jednem razredu, pri svojih konfereneijah med sabo porazumejo o številu, obsegu in o primerni izpremembi do¬ mačih nalog. I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 30. 301 Urniki. § 27. Kadar se imajo določiti urniki (§ 64. š. i. u. r.; št. 12 te zbirke), se je ravnati po točkah, ki so v § 27. m. u. z dne 12. julija 1869. L, drž. zak. št. 130, 1 določene. Poučevanje naj uro za uro manj zahteva od miselnosti učencev. Misel¬ nostim vaje naj se vrste z mehaničnimi opravili. Telesno držanje in razvijanje otrok. § 28. Hodijo in stoje naj učenci ravno in pokončno, ob¬ našanje se zahteva tako, da se odvrača vsaka mlahavost. Pri ustnem poučevanji, kjer učenci samo poslušajo ali govore, ne da bi se posluževali kakega učnega pripomočka ali samoučila, naj otroci ravno sede, tako da se hrbet drži na¬ vpično in je samo v križu upognjen. Kadar je mogoče, naj se sedenje po klopeh ali stanje zunaj šolskih klopij primerno med seboj vrsti. Nikakor ni trpeti, da hi učenci roke pod klopjo skrivali, ali jih v žepih imeli, isto tako ni dovoljevati, da bi noge ne¬ spodobno postavljali. Da se učenci hode v šolo ali iz šole jireveč ne obtežujejo s knjigami, sešitki in drugimi šolskimi potrebščinami, gledati je na to, da prinašajo vselej samo najpotrebnejše stvari. 1 § 27. m. u. z dno 12. julija 1869. leta, drž. zak. št. 130, s kojim so se izdala prehodna določila v izvršitev ljudskošolskega zakona, se glasi tako: Pri sestavi urnika za občne ljudske šole se je ravnati po nastopnili načelih: 1. ) Predmete, ki zlasti zahtevajo od učencev zbranih misli ali večjega duševnega napora, je nastaviti na dopoldanske ure in pri poldnevnih šolali na prve ure. 2. ) Za risanje, pisanje in petje je na nerazdeljenih jednorazrednih in na večrazrednih šolah uporabljati popoldanske ure. 3. ) Nobenemu predmetu se ne sme v istem razredu ali oddelku od- kazati zaporedoma več nego jedna ura. 4. ) Urnik mora omogočiti, da more učitelj ob istem času vse mu od- kazane učence v jednem in istem predmetu poučevati. 5. ) Urnik bodi pregleden, kolikor le mogoče. V razvrstitvi predmetov mora biti kar največ jednakomernosti, da se učitelji in učenci lahko privadijo na dnevni red. I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 30. 303 Sicer je svetovati dečkom in deklicam, naj nosijo krnil' s seboj; knjige nositi pod levo ramo je prepovedati. Da se pospešuje fizično razvijanje pri učencili in da se otroci privadijo, telo pokonci nositi, jiriporočajo se tam, kjer ni rednega poučevanja v telovadbi, v poučnih odmorih gim¬ nastične vaje in igre, ravno tako se priporoča, naj se ob prostih popoldnevih učitelj sprehaja z učenci. Pri pevskih vajah je gledati na to, da otroci svojega organa za petje prezgodaj ali preveč ne napenjajo in odvračati je vse, kar bi mu utegnilo škodovati ali bolezen nakopati. Tudi ne sme učitelj nikdar pozabiti, da ne gre učencev, vzlasti deklet, v letih, ko doraščajo, preveč obkladati z delom, pri katerem je treba posebno miselnost napenjati, marveč se tukaj priporoča nekako varovanje. Ob urah za ženska rokotvorna dela, vzlasti, kadar se šiva, naj se večkrat na kratko počiva, otroci naj život na drugo stran obrnejo, ko poprej, ko so šivali, in naj na oddaljene reči prosto gleda,jo. Snažnost pri šolskih otrocih. § 29. Zastran snažnosti pri otrocih, za katero mora učitelj skrbeti, zavrača se na § 22. š. i. u. r. (št. 12 te zbirke). Otroci naj ne pridejo nikdar v šolo drugače, kakor da imajo obraz in roke umite, lase počesane. Iz tega namena naj učitelj od časa do časa pred začetkom šole otroke pregleda in tiste, ki so prišli umazani v šolo, domov pošlje, da se umijejo, ali naj skrbi, da se takoj zunaj šolske sobe umijejo. Ne sme se pripuščati, da bi dekleta, ki imajo razmršene lase, te zakrivale s čepico ali z drugačnim pokrivalom. Naturne potrebe pri šolskih otrocih. § 30. Praviloma se ne sme odrekati učencem, da bi med naukom ne hodili na potrebo. Učitelj naj pa otroke previdno na to navadi, da to odpravijo takrat med učnim odmorom. Ne sme se pripuščati, da bi se otroci predolgo mudili na straniščih, tudi naj redno ne hodi po več otrok med naukom najedenkrat iz šole. I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 30. 305 Končna določila. § 31. Vsakemu učitelju se strogo ukazuje, seznaniti se s pravili zdravjeslovja in ta pravila porabljati v vseh svojih raz¬ merah s šolsko mladino; učitelj mora pa tudi, kar je moči, pri¬ zadevati si, da tudi domača skrb za zdravje na vse to pazi, kar spada k fizični odgoji otrok med šolskim časom. Učitelju je naloga, da, kar je moči, harmonično razvija ne samo duševne, temveč tudi telesne moči in zmožnosti vsakega posameznega učenca; pred očmi naj mu bode vedno stari izrek, da v zdravem telesu prebiva zdrava duša. Naj si prizadeva, da vsemu temu zadosti, kar predpisuje zaradi tega š. i. u. r. (št. 12 te zbirke). Krajna, okrajna in deželna šolska oblastva naj čujejo nad tem, da bodo šole napravljene tako, kakor veleva pričujoči ukaz, da se bode izpolnjevalo, kar o skrbi za zdravje zahteva š. i. u. r. (št. 12 te zbirke), posebno pa, kar se zahteva v pri¬ čujočih pravilih, in kjer se prikaže kaj pomankljivega ali na¬ pačnega, naj se odpravi, in naj se po potrebi nasveti stavijo do višjega oblastva. Kar se pa tiče dolžnosti zdravstvenih organov zastran zdravstvenega nadzorstva po šolah, se sploh zavrača na zakon z dne 30. aprila 1870. leta, drž. zak. št. 68. Vrhu tega je napraviti pri vsakem okrajnem šolskem oblastvu posebno stalno komisijo za šolsko zdravstvo. V to naj se pokliče okrajni zdravnik, v glavnem deželnem mestu pa uradni zdravnik pri magistratu ali kak drug zdravnik strokov¬ njak kot redni ud. Ta naj daje o. zdravstvu primerne svete, neprilike, ki jih je opazil, pa na lici mesta odpravlja; ko v službi ali po svojem poklicu potuje, naj pregleduje šole, podložne okrajnemu šolskemu oblastvu, ter mu o svojih opazkah poroča in nasvete stavi. Natančnejše poučilo zdravniškim šolskim nad¬ zorstvom bode razposlalo deželno šolsko oblastvo. 1 Zdravnikom, ki si pridobe posebne zasluge za zdravstvo po šolali, sme se izreči priznanje in vrhu tega se smejo tudi nasvetovati zanje nagrade iz državnih novcev pri ministerstvu za bogočastje in nauk. 1 61. dotično navodilo, razglašeno z razglasilom dež. š. sv. za Kranjsko z dne 24. avgusta 1877. leta, št. 1150, dež. zak. št. 13, pod št. 68 te zbirke. 20 I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 31. 307 Št. 31. M. u. z dne 15. januvarja 1876. leta, št. 18.752 (m. u. 1. z leta 1876 št. 5), o učilih za prirodopis in prirodoslovje v ljudskih in meščanskih šolah. Ukazujem s tem, da odslej prirodopisni predmetje in fizikalično-kemični pripomočki kot učila na ljudskih in meščan¬ skih šolah ne potrebujejo več potrditve od strani naučnega ministerstva in da torej § 1. ministerskega ukaza z dne 2o.mar- cija 1873. leta, št. 1418 (št. 22 te zbirke), ne velja več za ta učila. Ker se je pri pouku v prirodopisu na to, kar se v do- tičnem kraji nahaja, in na posebne potrebščine posameznih šol pred vsem ozirati in ker na mnogih krajih domača prirodna telesa in primerno urejeni šolski vrt morejo podajati bogata nazorna sredstva, zatorej se splošno veljavno pravilo, kaj je za zbirko prirodopisnih učil na ljudskih in meščanskih šolah po¬ treba, ne da določiti in bo tedaj dolžnost okrajnih in deželnih šolskih oblastev, da v vsakem slučaji o tem razsodijo. Poskusi pri prirodoslovnem pouku na ljudskih in meščan¬ skih šolah naj se le z naj pri prostej Šimi pripomočki izvršujejo, in je učence vedno na najimenitnejše fizikalične in kemične izpremembe v navadnem življenji, kakor tudi na prikazni v prirodi opozarjati, tako da treba za plodovit pouk v prirodo- slovji, v kolikor se je ljudskim in meščanskim šolam baviti ž njim, le malo pripomočkov. Število pripomočkov za fizikalično- kemični pouk je, kakor je dotična šola, različno, in bodo o tem razsojevali v posameznih slučajih okrajna in deželna šolska oblastva po učnih načrtih. Za osemrazredne občne ljudske šole in za meščanske šole, kojih učni črteži so se določili po m. u. z dne 18. maja 1874. leta, št. 6549, 1 zadostujejo nastopni apa¬ rati in nastopne potrebščine: I. Aparati: Trgovska tehtnica s hidrostatično skledico, z otlo kocko in natančno nji prikladnim masivnim valjem; gramove uteži; toplomer (Reaumurjev in Celsijev); vzvod s stojalom; škripci; Arhimedov koloturnik; kolo na vreteni; 1 Gl. glede učnih črtežev opomnjo k § 4. drž. š. z. 20 * I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 31. 32. 309 vrtel; nihalo z dolžinami 1, 4, 9, 16 na stojalu; občujoče po¬ sode ; aparat za vzgon; lasaste cevi; zrakomer za lahke in težke tekočine s steklenim valjem; tlakomer; natega; modeli sesalke, tlačilnega smrka, gasilne brizgalnice, heronove buče in hidrav¬ ličnega tiskala; glasbene vilice; ustnična piščal; jezična piščal; podkovast magnet; igla magnetica; kompas; steklena palica; gumasta palica; električni kolovrat; Leydenska steklenica; elektroskop; galvanični člen; galvanoplastični aparat; model telegrafa; vdrto zrcalo; zbiralna leča, razmetna leča; steklena prizma; stereoskop z zbirko poučnih podob; camera obscura; model daljnogleda. II. Potrebščine: Orodje; spiritna lampa z ovitim stenjem; pločevinast valj in Davijeva žična mreža; trinožna kozica; mizno stojalo; čašica za trenje; izparilnica; retortno držalo; epruvete s podstavkom; brizgalna steklenica; kuhalni bet; stekle¬ nice ; stekleni lijaki; steklene cevi; retorte; predloge; stekleni valji; Woulfova steklenica; palice za mešanje; kavčukove cevi. Aparati, kateri se morajo kupiti, naj bodo kar najpri- prostejši. Tako se bodo dale važne didaktične koristi združiti s trpežno sestavo in nizkimi cenami dotičnih učil. Deželnim šolskim oblastvom je tedaj odrediti, kar je treba, ter okrajne šolske svete posebej opozoriti na ta ukaz. Št. 32. M. r. z dne 12. maja 1877. leta, št. 16.885, št. 998/dež. š. sv., o gojitvi pouka v glasbi, osobito v cerkveni glasbi. (V posnetku.) Kakor se je mnogostransko opazilo, na obžalovanja vreden način propada cerkvena glasba, katera, skrbno gojena, nrav¬ stveno in oblaževalno vpliva na mnogobrojne kroge prebivalstva. Vzrok tej prikazni se išče čestokrat v izpremenjeni uredbi učiteljišč, in ministerstvo za bogočastje in nauk se ni samo od cerkvene strani, temveč tudi od izkušenih strokovnjakov ter od prebivalstva samega z ozirom na to, da morejo temu od- pomoči pred vsem samo ljudskošolski učitelji, zaprosilo, naj ukrene o tej stvari, kar je potrebno. I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 32. 311 Dasiravno je v prvi vrsti stvar cerkvenih oblastev, skrbeti za dobro cerkveno glasbo, spada ta stvar vendar nedvojbeno tudi v področje bogočastne uprave, ki nima samo splošno gojiti vseh duševnih interesov, temveč tukaj izvrševati še posebno nalogo z ozirom na namen ljudske šole in na to, da je po zakonu dopuščeno, združiti cerkveno službo organista in pevca s šolsko službo. Zaradi tega je posebno potrebno, da si prisvoje učiteljski gojenci poleg tega, kar se jim je v tem učnem predmetu na¬ učiti, za prvo potrebo v svojem bodočem poklici, v prostih urah tudi še večjo mero glasbene izobraženosti, da se usposobijo, ustrezati željam premnogih kmečkih občin glede prevzetja cerkvene glasbe, z druge strani pa po gojitvi glasbe delovati izobraževalno in oblaževalno v širjih krogih. Prisiljen sem, prositi c. kr. deželno šolsko oblastvo, naj, kolikor je možno, deluje na to, da se ne samo na učiteljiščih v glasbi s zaželjenim uspehom poučuje, temveč da se tudi ljudski učitelji, ki so že v praktični šolski službi, posebno oni na kmečkih šolah, resno prizadevajo za dobro cerkveno glasbo. Istotako moram, ker gre pri tem za važno korist pre¬ bivalstva, označiti za neprenehljivo nalogo c. kr. deželnih in osobito c. kr. okrajnih šolskih nadzornikov, da pri šolskih po- setih in tudi sicer v svojem občevanji z ljudskošolskimi učitelji osebno vplivajo na to, da ti cerkveno glasbo in cerkveno petje resno goje. Proseč c. kr. deželno šolsko oblastvo, da v zmislu tega ukaza ukrene to, kar je nadalje potrebno, izjavljam zajedno, da sem pripravljen, vsak čas primerno ozirati se na zasluge glasbenih učiteljev na učiteljiščih, kakor tudi v praktični službi stoječih ljudskošolskih učiteljev, katere so si taisti pridobili z negovanjem v omiko in oblaževanje ljudstva važne cerkvene glasbe; zatorej naj c. kr. deželno šolsko oblastvo o prikladnih prilikah, osobito pri nasvetih glede nagrad in od¬ likovanj, gleda na to . 1 1 Ob posebnem povodu se je ministerstvo izjavilo, da je nasvete, naj se dovolijo nagrade, staviti samo pri posebnih zaslugah in nikdar na prošnjo dotičnih učiteljev, temveč samo na podstavi uradnih nadzorstvenih poročil. Z ukazom z dne 20. februvarja 1890. leta, št. 3106 (466/dež. š. sv.), je ministerstvo iznova opozorilo na določila razpisa z dne 12. maja 1877. leta, št. 16 885. I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 33. 313 Št. 33. M. r. z dne 12. decembra 1877. leta, št. 19.603, št, 2469/dež. š. sv., o zemljeknjižnem vpisanji šolskih poslopij pri izvršitvi zakonov o napravi ali dopolnitvi zemljiških knjig. V opetovanih slučajih se mi je naznanilo, da se pri iz¬ vršitvi zakonov o napravi ali dopolnitvi zemljiških knjig tedaj, kadar gre za zemljeknjižno vpisanje šolskih poslopij, od onih organov, katerim je zastopati šolo, ne postopa jednakomerno. Radi tega naznanjam c. kr. deželnemu šolskemu svetu nastopno navodilo: Ni dvojiti o tem, da je v vseh slučajih, kjer ne delajo specijalne razmere posebne izjeme, javna ljudska šola sama kot juristična oseba pravni subjekt vsega šoli odmenjenega premo¬ ženja, tedaj tudi šolskih poslopij in šolskega zemljišča, in da je torej smatrati, da je šola v lasti in posesti teh šolskih poslopij in šolskih zemljišč. Z ozirom na to so organi, katerih naloga je, zastopati koristi šole, v vseh slučajih upravičeni in dolžni, zahtevati, da se vpiše šola kot lastnik v zemljiško knjigo, katero je na novo napraviti ali dopolniti. Le ondot, kjer sedaj ni šola sama, pač pa «šolska občina* ali «krajni šolski zaklad* vpisan za lastnika, takemu ne po¬ polnemu pravilnemu vpisu ni ugovarjati, ker je s tem stalna odmemba za šolski namen zadostno označena in se tedaj ni bati, da bi mogla iz takega vpisa nastati za šolo kakšna škoda. V tem zmislu daj deželni šolski svet podrejenim okrajnim šolskim svetom prikladne ukaze ter jih zajedno opozori na to, da jim nikakor ni čakati, da bi uradnim potem poizvedeli o kaki takšni, že vršeči se obravnavi, temveč da se jim je uradno vsled svoje pravice, nadzorovati vse šolske stvari svojega šol¬ skega okraja, uverjati o zemljeknjižnem vpisanji šolskih poslopij in šolskih zemljišč in jih imeti v razpregledu ter da jim je I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 33. 34. 315 nadalje v sporazumljenji s krajnimi šolskimi sveti, kojim v tej stvari nikakor ni prepuščati izključne ingerencije, delovati na vpisanje v omenjenem zmislu. Ce se je pa taisto že na drug način izvršilo, nastopiti jim je v takem slučaji v zakonitem roku predpisani pot, da dosežejo popravo vpisa. Kadar bi zastran tega nastale kake težkoče, prositi jim bode za podporo finančne prokurature. Št. 34. M. r. z dne 5. aprila 1878. leta, št. 5316 (m. u. 1. z leta 1878 št. 11), o pospeševanji jezikovnega pouka na ljudskih in meščanskih šolah. 1 Od več strani se čujejo tožbe zaradi majhnega uspeha ljudskošolskega pouka; osobito se toži, da stopajo takozvane realije (zemljepis, zgodovina, prirodopis in prirodoslovje) prerano v krog učnih predmetov, po čemer se oškodujejo uspehi v učnih predmetih, najpotrebnejših učencem ljudskih šol, osobito v učnem jeziku. Stališče, katero je za to vprašanje merodajno, je razloženo v normalnih učnih črtežih za občne ljudske in meščanske šolo (m. u. z dne 18. maja 1874. leta, št. 6549). 2 V teh učnih črtežih je izraženo načelo, da je na nižjih in srednjih stopnjah ljudsko¬ šolskega pouka naklanjati veliko večino učnih ur med vsemi predmeti učnemu jeziku in da je v realijah še le na višjih učnih stopnjah natančneje poučevati. V malo urah, ki so na srednjih stojmjah ljudskošolskega pouka odmenjene na teden realijam, je po normalnih učnih črtežih samo pojedine prirodo- pisne objekte na nazorni podstavi in s pomočjo berila obrav¬ navati in iz prirodoslovja na ist način samo najpriprostejše 1 Zaradi rabe jednotnega pravopisa v nemških slovnicah in berilih za ljudskošolski pouk gl. m. u. z dne 2 . avgusta 1879. leta, št. 4779 (št. 40 te zbirke). 2 Gl. opomnjo k § 4. drž. š. z. I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 34. 317 vednosti posredovati; tudi je kazati otrokom slike iz zemljepisa in zgodovine, osobito domovja in domovine. Po tako omejenem, doumljivosti otrok prikladnem realističnem pouku se ne dose¬ žejo samo v obče važne pedagogično-didaktične koristi, kajti prinese se s tem v poučevanje osobito potrebna krepilna me¬ njava, temveč podpira se tudi bistveno jezikovni pouk. Ker se je deželnim šolskim oblastvom pri ustanavljanji učnih črtežev za občne ljudske šole v svojem upravnem ozemlji ravnati po teh načelih, se vzrok manj ugodnim učnim uspehom ne more iskati v sedaj obstoječih učnih črtežih, osobito ker so taisti v posameznih deželah še le malo časa v veljavnosti. Radi tega ukazujem povodom pritožeb, v začetku ome¬ njenih, glede pouka v učnem jeziku, katerega je na ljudski šoli posebno skrbno gojiti, tak6: 1. ) Za večrazredne šole je, v kolikor se to še ni zgodilo, sestaviti na¬ tančen, predpisani učni črtež izvrševalen učni postopek ali podrobni učni črtež za razrede in oddelke; ta podrobni učni črtež je na podlagi nabranih izkušenj tu pa tam skrbno pregledati in, kadar je treba, popraviti . 1 2. ) Učne ure, koje so po učnem črteži namenjene jezikovnemu pouku, je porabljati j edino le za ta učni predmet in se je obširnih, od pred¬ meta odvračajočih stvarnih razlag skrbno ogibati. 3. ) Kadar je borilne sestavke iz realij obravnavati pri jezikovnem pouku, smejo se izbrati samo taka berila, kojih vsebina se je učencem že razložila pri pouku v realijam namenjenih učnih urah. 4. ) Na srednjih stopnjah ljudskošolskega pouka, osobito v 3., 4. in 5tem razredu više osnovanih šol, je posebno gledati na to, da se seznanijo učenci z oblikami in da razumejo, kako je narejen prost stavek v učnem jeziku, ker se poseben primeren pouk v slovnici kot sredstvo za pospeševanje jezikovne izobrazbe tudi v ljudski šoli ne more pogrešati in ker se mora spretnost v spoznavanji in razločevanji oblik ter početno znanje stavkove sestave v učnem jeziku brezpogojno zahtevati od vsakega učenca, kateri hoče biti sposoben za 1 Podrobni učni črtež za pouk na ljudskih šolah se je izdal z raz¬ pisom dež. š. sv. za Kranjsko z dne 19. marcija 1879. leta, št. 119/dež. š. sv. 5 taisti se v zmislu sklepov kranjske deželne šolske konferencije iz leta 1891 z ozirom na to, da so se od tedaj razmere izpremenile, pregleda in potem even- tuvalno v izpremenjeni obliki zopet izda. I. Državni zakoni in ministerski ukazi. .34. 35. 319 uspešno obiskovanje kake srednje šole in je taka uredba različnih učilišč, da se taista medsebojno dopolnjujejo, temeljni pogoj zdravemu šolskemu organizmu. 5.) Da doseže jezikovni pouk v ljudski šoli primerne uspehe, je na¬ dalje neobhodno potrebno, da se taist tudi na učiteljiščih v mejah, stavljenih mu po org. št. kar narskrbneje goji. V pospeševanje tega učnega predmeta in da se gojenci v poučevanji onih učnih predmetov, po katerih naj se posreduje ono, kar morajo učenci ljudskih šol po določilu § 21. drž. š. z. znati, ko¬ likor možno praktično izvežbajo, naj določi c. kr. deželno šolsko oblastvo, za- slišavši učiteljsko osobje, za vsako moško in žensko učiteljišče posebej, v kakem razmerji bodi vsakoletno število praktičnih vaj v posameznih učnih predmetih, in se je pri tem ravnati po načelu, da mora število učnih poskusov v učnem jeziku in v računstvu število učnih vaj v realijah mnogo presezati. Na podstavi tega ukaza naj c. kr. deželno šolsko oblastvo nadalje ukrene, kar je treba, okrajnim in deželnim šolskim nadzornikom najskrbnejšo izvršitev in nadzorovanje teh določil posebno priporoči in v vsakoletnih poročilih o ljudskem šolstvu zlasti o tem natanko poroča, kakšno je stanje jezikovnega pouka. Št. 35. M. r. z dne 22. maja 1878. leta, št. 3477 (m. u. 1. z leta 1878, št. 16), o vsakoletnem objavljanji imenika učnih knjig in učil, dopuščenih za učno rabo na ljudskih in meščanskih šolah. S tem razpisom se je v ta namen, da se zagotovi natanko izpolnjevanje predpisov, zadevajočih rabo učnih knjig, zaukazalo, naj se vsako leto po ukaznem listu za službeno področje mi- nisterstva za bogočastje in nauk objavi imenik učnih knjig in učil, za učno rabo na ljudskih in meščanskih šolah občno do¬ puščenih. Zajedno seje pri objavi prvega imenika za 1878. leto opomnilo, da se sinejo doslej občno dopuščene učne knjige, katere niso v tem imeniku, od prihodnjega šolskega leta 1878/79 dalje v šolah rabiti samo tedaj, če se bodo do tedaj za učno rabo iznova spoznale za dopustne. 1 1 Z m. r. z dne 7. septembra 1878 leta, št. 18.204 (št. 1832/dež. š. sv.), se jo deželnim šolskim oblastvom zaukazalo, naj opozore učitelje na ljudskih in meščanskih šolah na to, da se smejo brezplačni pridatki k učnim knjigam in berilom rabiti samo tedaj, če so se ti pridatki od ministerstva spoznali dopustnimi. I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 35. 321 Z m. u. z dne 25. maja 1879. leta, št. 4994 (m. u. 1. z leta 1879, št. 37), se je objavil nov imenik učnih knjig- in učil, potrjenih za učno rabo v ljudskih in meščanskih šolah, in se je pri tem povodu zajedno ukazalo: 1. ) Od vsakega novega neizpremenjenega natiska občno dopuščene učne knjige in učila, za katerega po § 2. tuuradnega ukaza z dne 25. marcija 1873. leta, št. 1418 (št. 22 te zbirke), novega dopuščenja ni treba, je založniku takoj j eden izvod predložiti naučnemu ministerstvu. 2. ) Če je za učno rabo dopuščena učna knjiga ali učilo pošlo in se ne natisne več, je to naučnemu ministerstvu naznaniti.. 3. ) Ne samo na zavitku, tomveč tudi na notranjem naslovnem listu vsake za učno rabo dopuščene knjige, oziroma učila, je zaznamenovati ceno. 4. ) Pisanke, ki razven naslova in črt nimajo nikakega berila in ni- kakoršne podobe, se smejo brez posebnega dopuščenja rabiti v šolah. Pri rabi teh, kakor tudi onih pisank, katere so se z ozirom na njih berilo ali podobe potrdile za šolsko rabo, je učiteljem in šolskim nadzornim organom osobito gledati na to, da je popir trden, gladek, dobro sklejen in zadostno bel (§ 25. m. r. z dne 19. julija 1875. leta, št. 2868, dež. zak. št. 22; št. 30 te zbirke). Z m u. z dne 27. maja 1881. leta, št. 7973 (m. u. 1. z leta 1881, št. 31), se je objavil nov imenik učnih knjig in učil, potrjenih za učno rabo v ljudskih in meščanskih šolah, in se je pri tem povodu ukazalo: 1. ) Rabiti pisanke s podobami in berilom iz prirodopisa, zemljepisa, zgodovine, splošno s takimi opisi ali narisi, ki niso s poukom v pisanji v nikaki neposredni zvezi, je odslej v ljudskih in meščanskih šolah v obče pre¬ povedano. Samo take pisanke, ki so sedaj potrjene, se smejo še prihodnji dve leti, to je do konca šolskega leta 1882/83 rabiti. 2. ) Pisanke s predpisnimi vrstami, s pravili ali podobami o tem, kako je držati pero, splošno s takimi opisi ali narisi, ki zadevajo neposredno pouk v pisanji, niso izločene od rabe v šolah, potrebujejo pa v to potrdila dotič- nega šolskega oblastva. 3. ) Pisanke, ki razven naslova in črt nimajo nikakega berila in ni- kakoršnih podob, se smejo brez posebnega dopuščenja rabiti v šolah. 4. ) Pri rabi vsakovrstnih pisank je učiteljem in šolskim nadzornim organom gledati na to, da je popir trden, gladek, dobro sklejen in zadostno bel (§ 25. m. r. z dne 19. julija 1875. leta, št. 2868, dež. zak. št. 22; št. 30 te zbirke), in da se je vsakega izdatka izogibati, ki radi pouka ni neobhodno potreben. Z m. r. z dne 27. maja 1885. leta, št. 9448, se je pri objavljenji novega imenika učnih knjig in učil, potrjenih za učno rabo v občnih ljudskih in meščanskih šolah, nastopno omenilo: 21 I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 35. 323 Nekatere starejše učne knjige, katere se po poročilih deželnih šolskih oblastev na nobeni ljudski šoli ne rabijo več, so se iz imenika izločile. Novim učnim knjigam, kakor tudi novim, v berilu neizpremenjenim natiskom posameznih delov že potrjenih učnih knjig, za katere po m. r. z dne 25. maja 1879. leta, št. 4994 (gl. zgoraj), ni treba novega dopuščenja, ki se pa morajo naučnemu ministerstvu zaradi objavljenja v imeniku šolskih knjig predložiti, je dati take naslove, da se iz njih nedvojbeno razvidi, če je knjiga, oziroma nje del, namenjena za občne ljudske ali za meščanske šole. To do¬ ločilo pa ne velja za verske poučne knjige. Tablice s črkami, učila za zlaganje črk, računski stroji in učila ženskim ročnim delom za svojo porabo v šolah ne potrebujejo tuuradnega dopuščenja. Vsled m. u. z dne 23. julija 1885. leta, št. 11.853, je prepovedano, rabiti omrežene (kvadrirane) računske tablice, pisanke i. t. d. v srednjih in v vseh onih šolah, ki spadajo v področje ljudskih šol. Ravnateljem in šolskim vodi¬ teljem je dati začetkom šolskega leta dotične ukaze in nadzorovati, da se taisti izpolnijo. Z m. u. z dne 19. decembra 1885. leta, št. 23.017 (m. u. 1. z leta 1886 št. 2), se je na podstavi mnenja c. kr. najvišjega zdravstvenega sveta prepove¬ dalo, rabiti od začetka šolskega leta 1886/87. dalje črtane pisanke in tablice s poševnimi namernicami (diagonalnimi črtami) v srednjih in vseh onih šolah, ki spadajo v področje ljudskih šol, zaradi tega, ker so take pisalne potreb¬ ščine nevarne očesu. Z m. r. z dne 29. maja 1890. leta, št. 10.731 (m. u. 1. z leta 1890 št. 36), se je objavil nov imenik učnih knjig in učil, potrjenih za občne ljudske in meščanske šole, kakor tudi za posebne učne tečaje, združene z ljudskimi šo¬ lami, in za dekliške nadaljevalne tečaje in se je pri tem nastopno pristavilo: Povodom nekega slučaja se c. kr. deželnim šolskim oblastvom naroča, naj izdajo poseben predpis o tem, kako je postopati tedaj, če naklonijo zasebne zaloge šolskih knjig ubožne knjige ljudskim šolam. Pri tem veljaj načelo, da ne smejo občevati šolski voditelji in učitelji s temi zalogami in da je nakla- njati taka darila po okrajnih ali deželnih šolskih oblastvih. Gl. dotične ukaze c. kr. deželnega šolskega sveta za Kranjsko z dne 1. septembra 1890. leta, št. 1256/dež. š. sv. in z dne 1. maja 1892. leta, št. 519/dež. š. sv. pod št. 82, oziroma št. 83 te zbirke. Z m. r. z dne 29. maja 1892. leta, št. 11.854 (m. u. 1. z leta 1892 št. 24), se je objavil nov imenik učnih knjig in učil, potrjenih za občne ljudske in meščanske šole, kakor tudi za posebne učne tečaje, združene z ljudskimi šolami in za dekliške nadaljevalne tečaje, in se je pri tem opom¬ nilo, da je vloge zaradi dopuščenja kmetijskih stenskih tabel in drugih takili 21 * I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 35. 325 učnih pripomočkov za pouk v kmetijstvu zaradi tega, da se smejo rabiti na občnih ljudskih in meščanskih šolah, odslej reševati deželnim šolskim oblastvom v svojem področji. Po m. r. z dne 29. maja 1891. leta (m. u. 1. z leta 1891 št. 20) naj deželna šolska oblastva tudi vloge zaradi dopuščenja zemljepisnih opisov mest ali okrajev, mestnih načrtov ter krajnih in okrajnih zemljevidov za učno rabo na občnih ljudskih ali meščanskih šolah rešujejo v svojem področji. Ker se je opazilo, da odobrene učne knjige in berila, ki se že več let uporabljajo, v svojih zadnjih izdavali deloma ne ustrezajo današnjemu stališču ljudskošolskega pouka, deloma pa obsezajo tiskovne in stvarne napake, se je z m. u. z dne 21. marcija 1893. 1., št. 6028, kot naloga šolskonadzornih organov zaznamenovalo, paziti na to, da so uvedene učne knjige in berila pravilne in da ustrezajo ravno tako šolskim potrebam, kakor sedanjemu stališču metodike. To pažnjo je obračati ravno tako na knjige, ki so izšle v c. kr. šolsko- knjižni zalogi, kakor na one, ki so izšle v zasebnih zalogah; veroučnih knjig pa samoumevno pri pregledovanji učnih tekstov ni jemati v poštev. O izdatnih napakah, katere opazijo šolski nadzorniki pri učnih knjigah in berilih, uvedenih na ljudskih in meščanskih šolah, morajo deželna šolska oblastva ob konci vsakega šolskega leta poročati. Nazadnje se je z m. r. z dne 13. junija 1893. leta, št. 12.317 (m. u. 1. z leta 1893 št. 26), razglasil nov imenik za občne ljudske šole, za meščanske šole, za specijalne z ljudskimi šolami združene učne tečaje in za dekliške nadaljevalne tečaje dopuščenih učnih knjig in učil, ter se je ob tej priliki nastopno ukazalo: 1. ) Ni dopuščeno, izdajati odobrene natiske kot «neizpremenjene iz- dave» z izpremenjeno letnico; s takšnimi ponatiski je ravnati kakor z novimi «neizpremenjenimi natiski* ter jih je predložiti ministerstvu za bogočastje in nauk, da se vpišejo v imenik ljudskošolskih učil. Različni natiski iste knjige se ne vzemd istočasno v aprobacijsko obravnavanje. 2. ) Kadar se predloži nov, če tudi neizpremenjen natisek, pridejati mu je vselej po j eden izvod prejšnjega natiska. 3. ) Na naslovnem listu vsake v novem natisku izdane odobrene knjige je natisniti datum in število razpisa, s katerim se je izrekla aprobacija. 4. ) Obseza li knjiga več nego štiri tiskovne pole, tedaj se dopuščajo v porabo samo trdo vezani izvodi, in na naslovnem listu takšnih knjig je tedaj natisniti ceno za trdo vezan izvod. Pri knjigah manjšega obsega se mora na naslovnem listu vselej po¬ vedati cena za sešit izvod, in če se te knjige izdajejo tudi vezane, za sešit in za vezani izvod. 5. ) Kadar bi se natiski, ki so zaznamenovani kot neizpremenjeni, pri uporabi v prihodnje pokazali kot izpremenjeni natiski, tedaj se dotični knjigi I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 36. 327 Št. 36. M. r. z dne 26. novembra 1878. leta, št. 15.213 (št. 2655/dež. š. sv.), na vsa deželna šolska oblastva, izvzemši ono za Nižje Avstrijsko, s katerim se ukazuje, kako je ravnati, da se kratkovidnost med šolsko mladino ne razširi. C. kr. deželni šolski svet za Nižje Avstrijsko je podrejene mu okrajne šolske svete, kakor tudi ravnatelje srednjih in strokovnih šol opozoril, da je po izkušnjah, ki so se naredile v zdravniških in učiteljskih krogih, potrebno, kar najskrbneje obračati pozornost na to, kako naj se varuje oči učencev, da se na ta način zabrani razširjanje kratkovidnosti med šolsko mladino. Zajedno je isti okrajnim šolskim svčtom ukazal: a J Naj skrbe za to, da se bodo ukazi, kakšna naj bodo šolska poslopja in njih posamezni deli in kakšna bodi šolska oprava, strogo izvrševali; bj naj učiteljem naroče, da se bodo na primemo držanje učencev pri pisanji in risanji ozirali, da učencev z domačimi nalogami in osobito s takimi, ki so utrudljive za oči, ne bodo preobkladali in da bodo delovali na to, da se učenci ne bodo privadili majhne pisave. Glede onih učencev, pri katerih se kaže začetek kratkovidnosti, morajo se učitelji z njih svojci dogovoriti in jim nasvetovati zdravniško-strokovno pomoč; cj da v ženskih delarnah še ne desetletnim deklicam takih ročnih del ni dovoljevati, katera se morajo radi njih tankosti prinesti bližje nego 26 centimetrov pred oči. Tudi pri starejših deklicah je za oči utrud¬ ljiva dela na najpotrebnejše stvari omejiti ter z vso določnostjo delovati na to, da so prostori v delarnah dovolj svetli in predeli preskrbljeni s pripravnimi delavnimi mizami; d) da je pri nasvetih zaradi odobrenja šolskih knjig gledati na to, da je tisek, kolikor možno, velik in čist ter da je popir bel; e) da je v šolah, kjer je vsaj tu pa tam treba umetne razsvetljave, skrbet* za zadostno luč; odvzame aprobacija in ista se takoj ali pa ob konci šolskega leta dene iz uporabe. _ Vsakoletni imeniki učnih knjig in učil so natisnjeni v m. u. 1. in se morejo posebni odtiski taistih dobiti pri c. kr. zalogi šolskih knjig. I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 36. 37. 329 f) da je šolskim nadzornikom v varovanje označenih interesov nadzorovati posebno tudi zasebna učilišča, ker v istih šolski prostori in šolska oprava le prepogosto še veliko manj zadostujejo, nego v najslabeje urejenih javnih ljudskih šolah. Te ukaze javljam deželnim šolskim svetom z dostavkom, da je pri sestavi učnih črtežev za one učne predmete, ki zahtevajo napornejšega in neprestanega delovanja oči radi ostrejega opazovanja, tako n. pr. za ženska ročna dela, za pisanje in risanje, izbrati po možnosti najsvetlejši dnevni čas in da takih predmetov, če je to le možno, v umetno razsvetljenih učnih sobah sploh ni učiti. 1 Ker je na šolsko zdravstvo v zmislu ministerskega ukaza z dne 9. junija 1873. leta, št. 4846, 2 obračati vedno skrb, prosim c. kr. deželni šolski svet, naj to stvar natanko preudari in eventuvalno po sličnih ukazih na podrejena šolska oblastva in šolske nadzornike vpliva. Št. 37. M. r. z dne 15. marcija 1879. leta, št. 1399, na cesarskega namestnika v Trstu, o klasifikaciji na ljudskih in meščanskih šolah in o premestitvi učencev v višje razrede. Grlasom tega razpisa se nasveti, ki so doSli v navedenih ozirih od več strani, niso vsprejeli, in seje nastopno zaukazalo: 1. ) Na ljudskih in meščanskih šolah je predpisano lestvico redov rabiti brez izjeme. 2. ) Glledč ponavljanja razredov na ljudski šoli ni usta¬ navljati posebnih določil, temveč v vsakem pojedinem slučaji je postopati po §§ 44. in 46. š. i. u. r. (št. 12 te zbirke), pri čemer je natanko uvažati individuvalne razmere dotičnih otrok. Osobito se omenja, da je pri tem na znanje otrok v verouku posebno gledati. 3. ) Za meščansko šole, ki spadajo v vrsto ljudskih šol, veljajo določila, predpisana za ljudske šole. 1 Gl. tudi r. dež. š. sv. za Kranjsko z dne 28. maja 1892. leta, št. 808 dež. š. sv. (št. 84 te zbirke). 2 Ta m. r. se tiče oprave šolskih poslopij in negovanja zdravja v istih; za Kranjsko m. r. z dne 19. julija 1875. leta, št. 2868 (št. 30 te zbirke). I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 38. 331 Št. 38. Zakon z dne 30. marcija 1879. leta, drž. zak. št. 48 (m. n. 1. z leta 1879 št. 12), s katerim se preminja zakon z ozori učitelje na ljudskih in meščanskih šolah po okrajnih šolskih nadzor¬ nikih pri nadzorovanji šol ali pri drugih prilikah na to, da je celo tedaj, ko se rabijo za učne potrebe dopuščene anato- mične stenske table, pred vsem imeti pred očmi pedagogične ozire, katere zahteva z jedne strani kakovost upodobljenih predmetov, z druge strani pa mladostna doba učencev in učenk. Posebno je prepovedati, da se ne smejo porabljati taka učila za olepšavo šolskih sob in da se ista sploh tedaj, ko ni dotičnega pouka, ne smejo razpostavljati na ogled. St. 43. M. r. z dne 6. julija 1881. leta, št. 6464 (št. 1237/dež. š. sv.), o pouku in odgoji slepili in gluhonemih otrok na ljudskih šolah. Ker so vsi otroci v zakonito določeni starosti dolžni, ho¬ diti v šolo, in ker so po § 23 drž. š. z. dovoljena samo posa¬ mezna oproščenja od obiskovanja javnih ljudskih šol pod do¬ ločenimi pogoji in z dolžnostmi, ki so spojene z oproščenjem, se je tudi nepolnočutnim otrokom v obče udeleževati ljudsko- šolskega pouka. I. Državni zakoni in ministergki ukazi. 43. 339 Pri pouku in odgoji slepili in gluhonemih otrok pa je gledati na posebne ozire in rešiti specijalne naloge; radi tega so za vsestransko izobrazbo takih otrok zavodi posebne vrste neobhodno potrebni. Število in obseg obstoječih odgojilnih za¬ vodov za slepe in gluhoneme pa, kakor kaže izkušnja, ne za¬ dostuje potrebi. Dasiravno se mora tedaj smatrati za nepremenljiv smoter, da se ti zavodi pomnože, razširijo in popolnijo in je treba, da se skuša ta smoter doseči, morajo se vendar tudi ljudske šole za silo tako urediti, da posredujejo vsem slepim in gluhonemim otrokom, ki so sposobni za izobrazbo, njim primerni neutrp- nejši pouk in s tem spojeno odgojo. Osnovni statut za učiteljišča ukazuje, da je gojence teh učilišč seznaniti z načinom, kako je ravnati z gluhonemimi in slepimi otroki, in s tuuradnim ukazom z dne 14. novembra 1875. leta, št. 17.238 (št. 2349/dež. š. sv.), so se deželna šolska oblastva pozvala, da v izvršitev tega načela izdajo v svojem področji posebna določila. 1 Pogoji so tedaj dani, da si morejo tudi slepi in gluhonemi otroci pridobiti začetnih vednosti in ročnosti deloma s tem, da se udeležujejo pouka polnočutnih otrok, deloma pri pouku posebne vrste v posebnih učnih urah in da se osobito more pospeševati njih odgoja. Na ta način jih bode mogoče pripravljati za vstop v višje razrede odgojilnih zavodov za slepe in gluhoneme, kar bi imelo važno in koristno posledico, da bi se mogla s tem, da se okrajša izobraževalna doba za pojedine gojence teh zavodov, nakloniti njih korist večjemu številu otrok. C. kr. deželna šolska oblastva prosim, naj obračajo na to stvar vso pozornost in da, oziraje sc posebno na rodbinske razmere in izobraznost posameznih slepih in gluhonemih otrok ter na sposobnost učiteljev, dotične šole tako urede, da bo imelo kar največ otrok korist od pouka. Ne dvojim, da bodo tudi deželna zastopstva, vzpodbujena po c. kr. deželnih šolskih 1 Deželni šolski svet za Kranjsko ni leta 1875 v tej stvari ničesar ukrenil, pač se je pa odredila z ukazom z dne 21. januvarja 1882. leta, št. 2379/dež. š. sv., ustanovitev posebnega učnega tečaja za gojence 4. letnika c. kr. učiteljišča v Ljubljani zaradi pouka, kako je ravnati z gluhonemimi in slepimi otroki. I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 43. 44. 341 oblastvih, to človekoljubno in s stališča narodnega gospodarstva tudi važno stvar z ozirom na drž. š. z. najtopleje in najkrepkeje podpirala. 1 Pripravljen sem, učiteljem, ki bi poučevali stepe in gluho¬ neme otroke, dovoljevati podpore v ta namen, da obiščejo kak zavod za stepe, oziroma gluhoneme otroke in se seznanijo s potrebami posebnega pouka. Tudi bom marljivo delovanje učiteljev na tem učnem polji smatral za posebno zaslužno. Št. 44. M. u. z dne 10. aprila 1885. leta, št. 1985 (m. u. 1. z leta 1885 št. 15), o uredbi učnih tečajev, združenih z ljudskimi šolami po § 10. zakona z dne 2. maja 1883. leta, drž. zak. št. 53. Po § 10. zakona z dne 2. maja 1883. teta, drž. zak. št. 53, se smejo s posameznimi občnimi ljudskimi in meščan¬ skimi šolami združiti učni tečaji za mladež, ki je odrasla šolski dolžnosti. Kakor je njih uredba, imajo ti učni tečaji ali namen, v ljudski šoli pridobljene znanosti in spretnosti utrjevati in s posebnim ozirom na krajne potrebe poučevati v specijalnih, za gotov posel koristnih predmetih, ali imajo pa nalogo, dekli¬ cam posredovati višjo občno omiko. Dočim bo jedna vrsta teh z ljudskimi šolami spojenih učnih tečajev, specijalni učni tečaji, dajala moški in ženski mladeži priliko, prisvojiti si praktično koristne vednosti iz posameznik predmetov v obrtnem ali kmetijskem oziru, ustrezala bo druga vrsta teh učnih tečajev, nadaljevalni učni tečaji za deklice, potrebi, da se omogoči deklicam, za katere ni srednjih šol, prisvojiti si na podstavi dobrega ljudskošolskega pouka občno omiko, preseza- jočo učni smoter ljudske šole. 1 Leta 1889 se je predložil kranjskemu deželnemu zboru načrt zakona o odgojilnih in učnih zavodih za gluhoneme in slepe otroke kot vladna pred¬ loga, a se ni vzprejel (VII. seja dne 29. oktobra 1889. leta). I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 44. 343 Uredba posameznih učnih tečajev bo glede števila in vrste učnih predmetov, glede učne dobe, števila učnih ur na teden, učnega časa i. t. d. zelo mnogovrstna, in bo mogoče na ta način ustrezati v polni meri željam, ki se čujejo pogosto tudi od kmečkega prebivalstva zaradi nadaljevalnega pouka po šolo¬ obvezni dobi, z ozirom na krajne razmere. Z ljudskimi šolami združeni učni tečaji se ne dotikajo nikakor uredeb za obrtni pouk, osobito ne obrtnih nadaljevalnih šol za učence in pomočnike obrtnikov, in se razločujejo od učilišč, navedenih v § 23. v začetku omenjenega zakona, bi¬ stveno v tem, da smejo v te šole in učne tečaje, kakor je njih organizacija, slučajno hoditi tudi otroci v šoloobvezni dobi, med tem ko so z ljudskimi šolami združeni specijalni učni tečaji in nadaljevalni učni tečaji za deklice določeni jedino le za mladež, ki je šolski dolžnosti odrastla. Da se mnogobrojnim že obstoječim, osobito s zasebnimi šolami združenim učnim tečajem, namenjenim za nadaljno iz¬ obraževanje deklic, zagotovi zaželjena podstava uspešnega raz¬ voja in da se pospeši ustanovitev z ljudskimi šolami združenih učnih tečajev, katere bi bilo mogoče vzdržavati, ukazujem za tist čas, dokler se ne izdajo dotična zakonita določila (§§ 59. in 62. zakona z dne 2. maja 1883. leta, drž. zak. št. 53), 1 v do¬ datku k tuuradnemu ukazu z dne 8. junija 1883. leta, št. 10.618 (št. 5 te zbirke), v izvršitev § 10. zakona z dne 2. maja 1883.1., drž. zak. št. 53 (št. 4 te zbirke), tako: 1. ) Z vsako občno ljudsko ali meščansko šolo se sme združiti krajnim potrebam ustrezajoč «specijalni učni tečaj* ali »nadaljevalni učni tečaj za deklice*. 2. ) V specijalne učne tečaje in v nadaljevalne učne tečaje za deklice se smejo vzprejemati samo gojenke, ki so popolnoma zadostile šolski dolžnosti. 3. ) V specijalnih učnih tečajih se oba spola nikakor ne smeta skupno poučevati, temveč ustanavljati se smejo samo specijalni učni tečaji za gojence moškega in spe¬ cijalni učni tečaji za gojenke ženskega spola. 1 Za Kranjsko se takšen deželni zakon doslej še ni izdal. I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 44. 345 4. ) Z ljudskimi Šolami združeni učni tečaji spadajo pod šolsko nadzorstvo, ki je postavljeno za ljudske šole; voditelju (voditeljici) šole pripada neposredno vodstvo učnega tečaja; učitelji (učiteljice) so zlasti poklicani, sodelovati pri poučevanji v učnem tečaji; in v obče je učni jezik v učnih tečajih ist in vsak, ki je za dotično šolo določen. 5. ) Učitelji (učiteljice), kateri v predmetih poučujejo, ki se tudi na ljudskih šolah obvezno uče, morajo dokazati vsaj učno usposobljenost, ki je za ljudske šole zakonito predpisana. Učiteljem (učiteljicam), kateri poučujejo v predmetih, ki se v ljudskih šolah ne uče obvezno, se sme po vsaj dveletnem zadovoljivem začasnem službovanji v šoli dokaz formalne učne usposobljenosti od naučnega ministra izpregledati. 6. ) Prostori in učila dotičnih ljudskih šol se smejo pri pouku v učnih tečajih uporabljati. V obče morajo biti uredbe take, da se kolikor le možno ozira na to, da se gojencem zdravje ohrani in neguje. 7. ) Rabiti se smejo samo take učne knjige in učila, ki so se za kako vrsto učilišč ali specijalno za te učne tečaje od naučnega ministra potrdile. 8. ) Deželna šolska oblastva se, dokler se kaj drugega ne ukrene, pooblaščajo, statute specijalnih učnih tečajev in nadaljevalnih učnih tečajev za deklice potrjevati in v tem oziru izdati nadaljne odredbe. Pri tem se je natanko ravnati po tem ukazu, in je za ljudske šole obstoječe predpise zmiselno uporabljati. I. Državni zakoni in niinisterski ukazi. 45. 46. 347 Št. 45. M. r. z dne 17. maja 1885. leta, št. 1353, za Nižje Avstrijsko, o sodelovanji ljudskih šol v vinogradnik krajih pri obrambi zoper trtno uš. Koristno je z gospodarstvenega stališča, da se v vino- gradnih krajih otroci že v šoli opozorijo na pogubne nasledke trtne uši in se pouče o sredstvih zoper njo. V ta namen naj se učiteljstvu na ljudskih šolah v vinogradnih okrajih ukaže, da pouči otroke višjih starostnih stopenj pri šolskem pouku na primernem mestu, in sicer vsako leto o tem, kako trtna uš nastopa in se spoznava, kolika je nevarnost, če se taista začne razširjati, in s katerimi sredstvi jo taisto zatirati in uničevati. Učitelje je o230zoriti na to, da seje po ukazu c. kr. ministerstva za poljedelstvo v zadnjih letih razdelila med občine, v katerih se pečajo z vinogradstvom, tiskano poučilo s podobami, katero smejo posamezni učitelji pregledati, da se v navedenem oziru pouče. Št. 46. M. r. z dne 6. avgusta 1885. leta št. 4796 (m. n. 1. z leta 1885 št. 34), s katerim se prepoveduje, pridevati šolskim knjigam oznanila. Ker se je, dasiravno le posamič, opazilo, da se zavitek šolskih knjig uporablja za oglase takib književnih izdelkov, ki so za mladež brezpogojno neprimerni, daje mi to povod, da označim za nedopustno, pridevati odslej knjigam, določenim za šolsko rabo, kake oglase, izvzemši jedino le sicer navadne oglase potrjenih šolskih knjig, ki so izšle v isti zalogi. I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 46. 47. 48, 349 Kadar bi se ta prepoved ne jemala v poštev, tedaj se obravnava zaradi dopuščenja dotične knjige ne prične ali se po že izrečeno dopuščenje prekliče . 1 Pozivam c. kr. deželno šolsko oblastvo, naj stvari ne izgubi izpred oči, učnim zavodom potrebno ukaže in prestopke te prepovedi takoj ministerstvu za bogočastje in nauk prijavi. Št. 47. M. u. z dne 17. aprila 1886. leta, št. 5181 (m. u. 1. z leta 1886 št. 23), zastran naslovov učnih knjig in beril za ljudske šole. Povodom nekaterih slučajev se ukazuje, da se učne knjige in berila za ljudske šole odslej le tedaj za učno rabo potrdijo, kadar so določne osebe kot pisatelji ali založniki na naslovnem listu imenoma imenovane; nasprotno se glede knjig, ki izidejo brezimno ali pri katerih je označeno, da so jih spisala ali iz¬ dala društva, obravnava zastran dopuščenja za učno rabo v šolah ne bo pričela . 2 Št. 48. M. u. z dne 27. maja 1886. leta, št. 24.106 (m. u. 1. leta 1886 št. 28), s katerim se učiteljem na občnih ljudskih in meščanskih šolali prepoveduje, prodajati šolske knjige. Zaradi ugleda učiteljstva in v korist dotičnih obrtnikov se učiteljem na občnih ljudskih in meščanskih šolah brezpogojno prepoveduje, prodajati učne knjige. 1 Zastran dopuščenja učnih knjig in beril za ljudske šole gl. m. u. z dne 23. novembra 1869. leta, št. 3495 (št. 8 te zbirke). 2 Zastran dopuščenja učnih knjig in beril za ljudske šole gl. § 8 drž. š. z. z opomnjami. I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 49. 351 Št. 49. M. u. z dne 31. julija 1886. leta, št. 6033 (m. u. 1. leta 1886 št. 52), s katerim se izdaje predpis o preskus n j ali učne usposobljenosti za občne ljudske in meščanske šole. Veljaven za kraljevine in dežele, zastopane v državnem zboru, izvzemši Galicijo. 1 Člen I. Izpraševalna komisija. 1. ) V izvrševanji usposobljenostnih preskušenj za občne ljudske šole in za meščanske šole so na vseh krajih, kjer so moška in ženska učiteljišča, postavljene izpraševalne komisije. Ravnatelje in njih namestnike kakor tudi druge ude cizpraševalnih komisij za občne ljudske in me¬ ščanske šole» imenuje po nasvetu deželnih šolskih oblastev na tri leta naučni minister, pri čemer velja načelo, da je v te komisije pozvati posebno ravnatelje in voditelje učiteljišč, šolske nadzornike in vrle ljudske učitelje. V izvrševanje usposobljenostnih preskušenj za pomožno poučevanje veronauka postavi komisarje in izpraševalce dotična cerkev ali verska družba. Izpraševalci imajo sedež in glas v izpraševalni komisiji in sklepalen glas v slučajih, kateri se ti¬ čejo občnih stvari preskušnje ali njih predmeta. 2. ) Naučni minister določi, za kateri učni jezik (za katere učne jezike) se smejo delati usposobljenostne preskušnje pri posameznih izpraševalnih komisijah. Kadar je na sedeži izpraševalne komisije več moških ali ženskih učiteljišč z različnimi učnimi jeziki, tedaj se postavita na tem kraji dve posebni komisiji za dotične učne jezike. 3. ) Preskušnje se vršč dvakrat na leto in to, ako naučni minister za posamezne dežele in kraje v prihodnje ne določi drugih rokov, meseca maja in novembra. 1 Pozneje se je ta predpis z nekaterimi izpremembami raztegnil tudi na Galicijo. 1. Državni zakoni in ministerski ukazi. 49. 353 Pri vsaki izpraševalni komisiji se izprašujejo kandidatje in kandidatinje v istih rokih, in v kolikor v nastopnem niso dana druga ukazila, po ravno istih predpisih. 4. ) Uradne spise izpraševalne komisije je hraniti pri ravnateljstvu dotičnega moškega (ženskega) učiteljišča, kjer ima komisija svoj sedež. 5. ) Izpraševalne komisije spadajo neposredno pod dotično deželno šolsko oblastvo, katero mora zatorej tudi uradoma raz¬ sojati o različnih mnenjih, ki bi se utegnila pokazati v kon- ferencijah izpraševalnih komisij. Razsodbo naučnega ministerstva je izprositi samo tedaj, kadar se dvoji o uporabi preskušenjskega predpisa na posa¬ mezne slučaje ali kadar se gre za normativno razlaganje tega predpisa. Člen II. Preskušnja učne usposobljenosti za občne ljudske šole. 1.) Kandidat, ki prosi, da bi bil pripuščen k preskušnji, mora od svoje roke pisano, na okrajno šolsko oblastvo napoteno prošnjo vložiti pri svojem šolskem vodstvu. V prošnji je na¬ tanko povedati, pred katero komisijo in za katere učne jezike hoče prosilec preskušnjo prebiti, in kadar bi bilo treba, če si želi pridobiti tudi usposobljenost, da bi smel drug deželni jezik (druge deželne jezike) ali na občnih ljudskih šolah z nenemškim učnim jezikom nemški jezik kot učni predmet učiti. Prošnji je pridejati: a) Kratek opis svojega življenja in izobraževanja; b) zrelostno spričevalo, pridobljeno na moškem (ženskem) učiteljišči; c) dokaz o najmenj dveletni (v Dalmaciji triletni), po na¬ rejeni zrelostni preskušnji prebiti uporabi v praktični šolski službi na javni ali s pravico javnosti prevideni za¬ sebni ljudski šoli. Kandidatinjam je vrhu tega dokazati (z zrelostnim spri¬ čevalom, s spričevalom učne uposobljenosti za ženska ročna I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 49. 355 dela), da so usposobljene, nameščene biti kot učiteljice ženskih ročnih del na občnih ljudskih šolah z dotičnim učnim jezikom (z dotičnimi učnimi jeziki). 1 Kandidatje, kateri ne služijo na nobeni šoli, morajo po predpisih narejeno prošnjo s pridejanimi službenimi spričevali vložiti neposredno pri okrajnem šolskem oblastvu, v čigar pod¬ ročji so nazadnje službovali. Takšnim prošnjam je pridejati tudi od uradnega zdravnika izdano spričevalo o tem, da je prosilec fizično sposoben za učni poklic, in zlasti o tem, da je kandidat polnočuten in da nima nobene očitne napake v go¬ vorilih. 2.) Kadar so predpisana spričevala in predpisani dokazi podani, tedaj razsodi okrajno šolsko oblastvo, ocenivši uporabo prosilcev v šolski službi, jih je li pripustiti k preskušnji ali ne, ter obvesti, kadar so k preskušnji pripuščeni, izpraševalno komisijo s tem, da ji izroči uradne spise. Kadar se spozna, da uporaba kandidatova v praktični šolski službi ni zadovoljiva, tedaj se mu vrne prošnja s povedanimi razlogi in z opazko, da mu je dano na prosto voljo, svojo prošnjo v poznejšem roku ponoviti. Izpraševalne komisije morajo uradne spise pregledati, kadar po njih mnenji predpisanim pogojem ni ustreženo, do- tičnih kandidatov ni k preskušnji pripustiti in je izprositi raz¬ sodbe deželnega šolskega oblastva, pod katero spada dotično okrajno šolsko oblastvo Kandidatje, kateri služijo na vadnicah moških in ženskih učiteljišč, ali so nazadnje službovali na takšnih šolah, morajo po predpisih narejene prošnje za pripust k preskušnji učne usposobljenosti po ravnateljstvu napotiti na predstojno deželno šolsko oblastvo, katero o njih jurošnjak razsodi. 1 Na vprašanje, smejo li kandidatinje, kadar še nimajo spričevala učne usposobljenosti za ženska ročna dela, pred izpraševalno komisijo istočasno s preskušnjo učne usposobljenosti delati tudi preskušnjo za ženska ročna dela, se je z m. r. z dne 5. novembra 1888. leta, št. 18.157, prijavilo, da se učna usposobljenost za ženska ročna dela nikdar ne more pridobiti istočasno s pre¬ skušnjo učne usposobljenosti za občne ljudske šole, ampak samo po predpisih, obseženih v § 89. osnovnega statuta za moška in ženska učiteljišča z dne 31. julija 1886., št. 6031 (m. u. 1. št. 50). 1. Državni zakoni in ministerski ukazi. 4 ( J. 357 V nobenem slučaji ni službenih mnenj o uporabi kandi¬ datov vrniti, ampak shraniti jih je pri preskušenjskih uradnih spisih. 3. ) Učna usposobljenost za občne ljudske šole ima značaj praktične preskušnje. Kandidat mora dokazati, da pozna načela ljudskošolske vzgoje, zlasti šolsko disciplino in gojitev šolskega zdravstva in metodično obravnavanje posameznih učnih predmetov na občni ljudski šoli, da si je pridobil izkušnjo in razsodnost v vpra¬ šanjih vzgoje in ljudskošolske službe, da ima v obče v svoji oblasti učno tvarino občne ljudske šole, ne da bi se jemale v poštev posameznosti, sploh da je zmožen za samostojno vzgoje- vanje in poučevanje na občnih ljudskih šolah. Preskušnja se razteza na pedagogiko, zlasti na metodiko obveznih učnih predmetov občnih ljudskih šol, na učno tvarino teh šol (izvzemši ženska ročna dela) in na predpise za šolsko prakso. Kandidate in kandidatinje, kateri ob svoji uporabi v praktični šolski službi glasom uradnega potrdila niso poučevali v petji in v telovadbi, je samo na njih prošnjo izprašati tudi iz teh dveh predmetov. 4. ) Preskušnja se deli v pismeno in v ustno pre- skušnjo in v učni poskus, katere vse je prebiti ob istem preskušenjskem roku. Za izvršitev ustne preskušnje in učnega poskusa sme ravnatelj sestaviti odseke. Vsak teh odsekov obstoji najmenj iz treh udov izpraševalne komisije, katerim je iz vseh pred¬ metov izprašati po žrebu njim odkazane kandidate. Vprašanja, katera se dajo kandidatom, je zapisavati v preskušenjski zapisnik. 5. ) Pri pismeni preskušnji mora kandidat: a) Spisati sestavek o pedagogičnem predmetu v učnem jeziku. Kandidatje, ki hočejo v istem roku pridobiti učno uspo¬ sobljenost za dva ali za več učnih jezikov, morajo v vsakem dotičnih jezikov spisati poseben sestavek. b) Rešiti tri naloge iz računstva v zvezi z geometričnim oblikoslovjem. I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 49. 359 c) Odgovoriti na tri vprašanja skupno iz realij (iz zemlje¬ pisa, zgodovine, prirodopisa, prirodoslovja). Jezik, v katerem morajo kandidatje, ki hočejo v istem roku pridobiti učno uposobljenost v dveh ali v več učnih jezikih, rešiti naloge b) in odgovoriti na posamezna vprašanja c) določi za vsak slučaj posebej ravnatelj izpraševalne komisije. Predmet a) izbero iz odgojevanja in poučevanja na občni ljudski šoli, naloge b) in vprašanja c) pa iz učne tvarine na občnih ljudskih šolali dotični izpraševalci s pritrditvijo ravna¬ telja izpraševalne komisije; kandidatom jih je dati na znanje neposredno, predno začno delati dotično nalogo. Za vsako izmed treh pismenih preskušenj a), b) in c) je uporabiti največ po štiri ure. Pri nobeni pismeni preskušnji ni dopuščeno uporabljati pomagala. Vse pismene preskušnje se gode pod nadzorovanjem udov izpraševalne komisije. 6. ) Ustna preskušnja je javna ter zajeden oddelek kan¬ didatov ne sme trajati nad štiri ure. Ta preskušnja se razteza na podrobno metodiko obveznih učnih predmetov občne ljudske šole, pri čemer je poseči tudi v učno tvarino teh šol, v kolikor to zahteva namen preskušnje, in na predpise o šolski praksi. Izpraševati je najprej na podstavi beril učnih knjig in učil, dopuščenih za učno rabo na občnih ljudskih šolah. Glede zahtev se je držati meja šolske prakse na tej šolski kategoriji; formalno je zahtevati, da se zna kandidat v skladnem govoru jasno in določno izražati. Kandidatom, kateri hočejo ob istem roku dobiti učno usposobljenost iz dveh ali iz več učnih jezikov, je iz vsakega preskušenjskega predmeta dati vprašanja, da nanje odgovore v vsakem dotičnih jezikov. 7. ) Vsi kandidatje morajo posebno ustno preskušnjo pre¬ biti o svoji usposobljenosti za pomožno poučevanje v er on a uka svoje vere. I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 49. 361 To preskušnjo izvrše od dotične cerkve ali verske družbe imenovani izpraševalci v navzočnosti ravnatelja izpraševalne komisije ali njegovega namestnika in v navzočnosti od dotične cerkve ali verske družbe odposlanih komisarjev. Presojevanje preskušenjskega uspeha pristaje dotičnim izpraševalcem in komisarjem. Ravnatelj izpraševalne komisije mora pa tudi na veronauk glede metodičnega obravnavanja obračati vso svojo pažnjo ter svojo sodbo o tem razodeti cer¬ kvenim zastopnikom. Na priznanje učne usposobljenosti v ostalih preskušenjskih predmetih tem izpraševalcem in komisarjem ni vplivati. 8. ) Učni poskus imajo kandidatje v kakšni občni ljudski šoli in pred tistimi izpraševalnimi komisarji, ki so iz¬ praševali pri ustni preskušnji. Predmet, katerega je kandidatu obravnavati, da istemu jeden dan poprej na znanje ravnatelj izpraševalne komisije v sporazumljenji z voditeljem dotične šole in z izpraševalnimi komisarji. Komisarjem in izpraševalcem za usposobljenostne pre- skušnje v pomožno poučevanje veronauka je dano na prosto voljo, napravljati posebne učne poskuse v navzočnosti ravna¬ telja izpraševalne komisije ali njegovega namestnika. 9. ) Kandidatje za občne ljudske šole z nenemškim učnim jezikom, kateri so bili pri zrelostni preskušnji izprašani iz nemščine kot obveznega predmeta, morajo prebiti tudi iz nem¬ ščine pismeno in ustno preskušnjo. Pri tej morajo, naštevši dotične spise, dokazati, da so po prebiti zrelostni preskušnji s pridom brali nekaj nemških knjig v svoje nadaljno izobraževanje. 10. ) Kandidatje, kateri hočejo pri preskušnji učne uspo¬ sobljenosti pridobiti tudi usposobljenost, da bi smeli poleg učnega jezika poučevati drugi deželni jezik (druge deželne jezike) ali na nemških občnih ljudskih šolah nemški jezik kot učni predmet, morajo iz vsakega dotičnih jezikov prebiti pismeno in ustno preskušnjo. Naloge in trajanje pismene preskušnje določi izpraševalec s pritrditvijo ravnateljevo. I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 49. 363 Učna usposobljenost se sme priznati samo tedaj, kadar zna kandidat dotični jezik ustno in pismeno pravilno uporabljati. Posledki preskušnje se pa v spričevalo zapišejo samo tedaj, kadar in v kolikor so ugodni. 11.) Po končani preskušnjije v zapisniku določiti posledek in to za učni poskus in za vsak predmet dotične preskušnje posebej. Kandidatje, kateri so med preskušnjo odstopili, se ne jemljd v poštev in prejmo samo na svojo prošnjo potrdilo, da so odstopili od preskušnje. Znanje, katero je kandidat pokazal pri preskušnji, je zaznamenovati z redi: odlično, hvale vredno, dobro, zadostno, nezadostno. Red za vsak posamezni predmet se določi na predlog dotičnega izpraševalca z večino glasov. 1 Pri presojevanji ustnih odgovorov in učnega poskusa glasujejo samo tisti udje, ki so izvršili akt preskušnje. Pri presojevanji pismenih izdelkov in pri določevanji spričevalovih redov glasujejo vsi udje komisije, ki so izpraševali posamezne predmete. Kadar je jednoliko glasov, obvelja slabejši red. Učno usposobljenost kandidatinj iz ženskih ročnih del (člen II., točka 1. in 3.) je, sklicuje se na dotično spričevalo, zaznamenovati v dotični rubriki z besedami »usposobljena za občne ljudske šole* (kadar nanese potreba, tudi: »in za me¬ ščanske šole»). Kadar kandidat iz petja ali iz telovadbe ni delal preskušnje (člen II., točka 3.), je činjenico »ne izprašan* pripomniti v do¬ tični rubriki. Kadar je kandidat pri učnem poskusu in v vseh pred¬ metih, iz katerih je bil vprašan, prejel najmenj red »zadostno*, tedaj mu je priznati učno usposobljenost za občne ljudske šole. 1 Na vprašanje, če to določilo velja tudi pri določevanji reda iz vero- nauka, se je z m. r. z dne 15. oktobra 1886. 1., št. 20.483, kazaje na člen I., točko 1, odstavek 3; člen II., točko 7, odstavek 3; člen III, točka 7, in na člen IV., točka 2, preskušenjskega predpisa izreklo, da pristaje kakor doslej tudi poslej izključno samo od dotične cerkve ali verske družbe postavljenim izpraševalcem in komisarjem presojati uspeh preskušnje o usposobljenosti kan¬ didatov za pomožno poučevanje veronauka in da zatorej samoumno določevanje reda iz veronauka ne more biti predmet konferencije izpraševalne komisije. I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 49. 365 Kadar kandidat pri učnem poskusu v učnem jeziku in v večini ostalih predmetov, iz katerih je bil vprašan, prejme red «odlično» ali »hvale vredno», tedaj mu je priznati učno usposobljenost «z odliko» za občne ljudske šole. 12. ) Spričevalo, ki se izda po končani preskušnji, mora obsezati: 1. ) Natančni rodopis izprašanega kandidata z obrazložbo nje¬ govega učnega tečaja in kje in koliko časa je bil v upo¬ rabi v šolski službi. Kadar kandidat iz petja ali iz telovadbe pri preskušnji ni bil izprašan, tedaj je to v spričevalu izrecno pripomniti. V spričevalih kandidatinj je pripomniti pridobljeno učno usposobljenost za ženska ročna dela, sklicuje se pri tem na dotično spričevalo. 2. ) Skupna sodba o priznanji ali odrečenji učne usposobljenosti in to z oznamenili «z odliko usposobljen*, «usposobljen*, «ni usposobljen*. 3. ) Pri priznanji učne usposobljenosti določilo, v katerem učnem jeziku (v katerih učnih jezicih) je kandidat uspo¬ sobljen poučevati, in kadar nanese potreba, je li kandidat usposobljen poučevati drugi deželni jezik (druge deželne jezike) in pri nenemškem učnem jeziku nemški jezik kot učni predmet. Na konci spričevala se pove, če in v kateri stopnji je kandidat usposobljen za pomožno poučevanje verouka ali če za to ni usposobljen. Kadar je kandidat vsled tega, ker je užival kakšno usta¬ novo, po reverzu zavezan službovati kot učitelj — z omejitvijo na določeno kronovino ali brez nje — in ta zaveznost ob pri¬ dobitvi usposobljenostnega spričevala še dalje traje, tedaj je to v spričevalu pripomniti s posebnim dodatkom. Spričevalo podpiše ravnatelj in jeden ud izpraševalne komisije. 13. ) Pri reprobaciji se mora preskušnja v dosego učne usposobljenosti ponoviti pred isto izpraševalno komisijo in to v vsem svojem obsegu, vštevno preskušnjo iz verouka. I. Državni zakoni in ininisterski ukazi. 49. 367 Preskušnjo ponavljati je praviloma samo jedenkrat do¬ puščeno, pri čemer je postopati tako, kakor pri pripustitvi k preskušnji učne usposobljenosti (člen II., točka 1. in 2.). Več¬ kratno ponovitev sme po nasvetu deželnega šolskega oblastva, zaslišavši poprej okrajni šolski svet in izpraševalno komisijo, dovoliti samo minister za bogočastje in nauk. Takšna dovolitev velja samo za dobo j e d n e g a leta. 14.) Po končanji vsakega preskušenjskega roku mora izpraševalna komisija spisati imenik reprobiranili kandidatov po nastopnem formularji: Imenik pri c. kr. izpraševalni komisiji za občne ljudske in meščanske šole v . v . roku 18.reprobiranih kandidatov. Ta imenik je po vsakem preskušenjskem roku predložiti deželnemu šolskemu oblastvu in to ga pošlje vsem drugim de¬ želnim šolskim oblastvom brez posebnega dopisa v toliko odtiskih, kolikor jih je treba, da se razdele vsem izpraševalnirn komisijam in okrajnim šolskim oblastvom v dotičnem uradnem ozemlji. I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 49. 369 Člen III. Učna usposobljenost za meščanske šole. 1.) Vsak kandidat, ki si koče pridobiti učno usposobljenost za meščanske šole, mora se podvreči preskušnji najmenj iz vseh predmetov nastopnih treh skupin učnih predmetov: a) Jezikovno-zgodovinska strokovna skupina: Učni jezik (učni jeziki), zemljepis in zgodovina. b) Prirodoznanska strokovna skupina: Prirodopis, pri- rodoslovje, k tema kot dopolnilo: Matematika ali geome¬ trično risanje. c) Matematično-teknična strokovna skupina: Matema¬ tika, prostoročno risanje in lepopisje, k tem kot dopolnilo: Prirodoslovje ali geometrično risanje. 1 Vrhu tega je pedagogika preskušenjski predmet vsake skupine. Kandidatom druge in tretje skupine je dano na prosto voljo, kot dopolnilo predmetov, ki so praviloma združeni v jedno skupino, izbrati si predmet tretje ali druge skupine, kakor tudi narediti preskušnjo iz obeh dopolnilnih predmetov, toda samo v jednem ter istem preskušenjskem roku. Iz dopol¬ nilnega predmeta se pri preskušnji zahteva isto znanje, kakor iz ostalih predmetov izbrane strokovne skupine. Kandidatom vsake strokovne skupine je tudi dopuščeno, pridobiti si usposobljenost, da smejo učiti lejropisje, drugi deželnijezik (druge deželne jezike) ali pri nenemškem učnem jeziku nemški jezik kot učni predmet. Učna usposobljenost za meščanske šole se ne more pridobiti z učno usposobljenostjo za ljudske šole ob jednem ter istem roku. Kandidatom, ki so si pridobili učno usposobljenost za meščanske šole iz jedne strokovne skupine, dano je na prosto voljo, v jednem naslednjih preskušenjskih rokov pridobiti, si tudi učno usposobljenost iz kakšne druge skupine. 1 Pri preskušnji učne usposobljenosti ni dopuščena združba preskušenjskih predmetov: Prirodopis, prirodoslovje, k tema kot dopolnilo: lepopisje brez drugega dopolnitvenega predmeta. V členu III., točka 1 preskušenjskega predpisa sta pod lit. c) predmeta : « Prostoročno risanje in lepopisje» v jedno preskušenjsko stroko ravnotako nerazdelno združena, kakor pod lit. a) ^zemljepis in zgodovina.». (M. r. z dne 6. oktobra 1888. leta, št. 17.695 za Češko). I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 49. 371 2. ) V prošnji, s katero prosi kandidat, da bi bil pri- puščen k preskušnji za meščanske šole, je natanko navesti strokovno skupino in učni jezik (učne jezike), za katere hoče kandidat pridobiti učno usposobljenost, kakor tudi dotično iz- praševalno komisijo in, kadar bi bilo treba, tudi to, če hoče kandidat pridobiti tudi usposobljenost, da bi smel učiti lepopisje ali drug deželni jezik (druge deželne jezike) ali na nenemšltih me¬ ščanskih šolah nemški jezik kot učni juedmet. Prošnji je pridejati: a) Kratek opis svojega življenja in izobraževanja; zlasti je povedati, kako se je kandidat pripravljal na preskušnjo učne usposobljenosti za meščanske šole, ter navesti v ta namen porabljene knjige; b) spričevalo učne usposobljenosti za ljudske šole; c) dokaz o najmenj triletni (v Dalmaciji štiriletni) uporabi na ljudskih šolah ali v drugih učnih zavodih. Kandidatinjam je vrhu tega dokazati (z zrelostnim spri¬ čevalom, s spričevalom učne usposobljenosti za ženska ročna dela na meščanskih šolah), da so usposobljene, nameščene biti kot učiteljice ženskih ročnih del na meščanskih šolah z dotič- nim učnim jezikom (z dotičnimi učnimi jeziki). V ostalem veljajo določila člena II., točka 1. in 2., s to opazko, da morajo kandidatje, kateri nazadnje niso služili na ljudskih šolah, ampak na drugih učnih zavodih, svoje prošnje potem ravnateljstva dotičnega učnega zavoda napotiti na deželno šolsko oblastvo, katero v takšnih slučajih razsodi, je li kandi¬ data pripustiti k preskušnji ali ne, in da se kandidat sme k preskušnji pripustiti samo ob popolnoma zadovoljivi uporabnosti v praktični šolski službi. 3. ) Pri preskušnji učne usposobljenosti za meščanske šole mora kandidat dokazati, da ima v predmetih od njega izbrane strokovne skupine pedagogično-didaktični nalogi meščanske šole primerno znanje in da je zmožen bistro soditi v vprašanjih vzgoje in ljudsko-šolskega poučevanja. Pri preskušnjah učne usposobljenosti za meščanske šole se od kandidata zahteva: a) Pedagogika: Znanje vzgojeslovja in ukoslovja v njiju zvezi z empiričnim dušeslovjem in z logiko. Pregledno znanje o zgodovini pedagogike zlasti novejšega časa in s svojim branjem piridobljeno znanje o nekaterih glavnih I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 49. 373 delih najimenitnejših pedagogov iz dobe od leta 1600 . Natančnejše znanje o zgodovinskem razvoji avstrijske ljudske šole in o nje nalogi in osnovi v sedanjem času. Izvedenost v šolski praksi, zlasti v šolski disciplini, v gojitvi šolskega zdravstva in v specijalni metodiki pred¬ metov izbrane strokovne skupine. Znanje o priporočila vrednih spisih iz dotičnih predmetov, primernih šolski mladini. b) Učni jezik: Znanje o slovnici književnega jezika seda¬ njega časa in najnavadnejših oblik in vrst prozaičnega in pesniškega opisovanja. Pregledno znanje o književni zgodovini in natančnejše znanje o nekaterih glavnih delili novejše književnosti na podstavi svojega branja. Spretnost v spisovanji opravilnih spisov. Izurjenost v ustnem in pismenem izraževanji. c) N e m š k i j e z i k (na nenemških meščanskih šolah) in drugi deželni jezik (pri drugačnem učnem jeziku) kot učna predmeta: Znanje o slovnici književnega jezika seda¬ njega časa in najnavadnejših oblik in vrst prozaičnega in pesniškega opisovanja. Pravilnost v ustnem in pismenem izraževanji. d) Zemljepis: Znanje o prirodoznanskem in matematičnem zemljepisu. Natančnejše znanje o političnem zemljepisu zlasti Evrope in posebno Srednje Evrope. Pregledno znanje trgovinskega zemljepisa. Korenito znanje o zemljepisu avstrijsko-ogrske države. Izvedenost v primerjajočem obravnavanji zemljepisne tvarine. Izurjenost v kartogra- tičnem risanji na šolski deski. e) Zgodovina: Pregledno znanje o občni zgodovini s po¬ sebnim ozirom na kulturne razmere. Znanje o zgodovini avstrijsko-ogrske države. Pregledno znanje o ustavi in o državnih napravah avstrijsko-ogrske države. f) Prirodopis: Pregledno na nazorovanje in vajo v določe¬ vanji osnovano znanje o treh prirodstvih in znanje o naj¬ važnejših prirodopisnih sistemih. Najvažnejše stvari o sestavi zemeljske skorje. Znanje o praktični uporabi pri- rodnin v obrtih in v kmetijstvu. Znanje o človeku po njegovem ustroji, po delovanji njegovih organov in po gojitvi njegovega zdravja, kakor tudi znanje o prvi po¬ moči ob telesnih poškodbah. I. Državni zakoni in ininisterski ukazi. 49. 375 g) Prirodoslovne: Na opazovanje in poskuse osnovano znanje o prirodnih silah in o njih zakonih. Spretnost v razlaganji najočitnejših prirodnih prikazni in najvažnejših strojev. Izurjenost v uporabljanji najnavadnejših aparatov. Znanje o važnejših kemičnih prvinah, kakor tudi o njih zvezah in njih uporabi v obrtih in v kmetijstvu. k) Matematika (računstvo in geometrija): Natančno znanje vseh aritmetičnih operacij in njih utemeljevanje, kakor tudi najvažnejših teoremov algebre, v kolikor so isti potrebni za utemeljevanje aritmetičnih operacij. Spretnost v ra¬ čunskih stvareh meščanskega življenja. Znanje priprostega knjigovodstva. Znanje o važnejših teoremih planimetrije, stereometrije in ravne trigonometrije s posebnim ozirom na njih praktično uporabo. Opazka. Pri preskušnjah kandidatinj odpade trigonometrija. i) Geometrično risanje: Izurjenost v risanji geometričnih konstrukcij, potem v risanji ploskovnih ornamentov in priprostih situvacijskih črtežev. Znanje o najvažnejših načelih vzmetnega nauka in njegove uporabe na nauk o osenjevanji. Izurjenost v navadnem risanji priprostih objektov iz stavbarstva in strojeslovja. Opazka. Pri preskušnjah kandidatinj odpade situvacijsko risanje, vzmetni nauk in risanje objektov iz stavbarstva in strojeslovja. Za¬ htevati pa je, da znajo kandidatinje risati geometrična telesa na osnovni ploskvi in na navpični ploskvi in da so izurjene v risanji najvažnejših telesnih mrež. k) Prostoročno risanje: Spretnost v risanj i geometričnih oblik in priprostih ploskovnih ornamentov na šolski deski v velikem merilu. Spretnost v razumnem risanji orna¬ mentalnih in priprostih figuralnih motivov po predlogah, spretnost v risanji ploskovnih ornamentov v barvnih tonih. Znanje najvažnejših načel nauka o barvah. Spretnost v prostem risanji geometričnih teles in priprostih plastičnih ornamentov po modelih z zaznamenovanjem nasebne sence, odsebne sence in svetlih mest. Znanje osnovnih naukov o zlogoslovji. Opazka. Pri preskušnjah kandidatinj je dokazati tudi spretnost v risanji priprostih motivov za ženska ročna dela. I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 49. 377 l) Lepopisje: Spretnost v lepopisji na meščanskih šolali dotičnega učnega jezika na podstavi učnega črteža uve¬ denih pisav. 4. ) Določila člena II., točka 4, je tudi pri preskušnjah učne usposobljenosti za meščanske šole uporabljati s to pre- membo, da morajo odseki biti sestavljeni iz najmenj petih udov izpraševalne komisije. 5. ) Pismeno poskušnjo je narediti iz pedagogike in iz vsakega predmeta izbrane strokovne skupine, kadar bi bilo treba, tudi iz lepopisja, iz drugega deželnega jezika in iz nem¬ škega, ako so ti jeziki učni predmetje (člen III., točka 1). Kandidatje, kateri hočejo v dveh ali več učnih jezikih pridobiti učno usposobljenost ob istem roku, morajo spisati v vsakem dotičnih jezikov posebno razpravo o pedagogičnem predmetu. Jezik, katerega se je posluževati takšnim kandidatom pri posameznih ostalih pismenih preskušnjah, določi za vsak slučaj posebej ravnatelj izpraševalne komisije. Kadar hoče za jedno strokovno skupino usposobljen kandidat (člen III., točka 1, končni odstavek) pridobiti učno usposobljenost za kakšno drugo strokovno skupino, odpade pismena preskušnja iz pedagogike. Iz vseh drugih predmetov novoizbrane skupine mora kandidat narediti preskušnjo, tudi če ima iz jednega predmeta novoizbrane strokovne skupine že učno usposobljenost. Za vsako pismeno preskušnjo je uporabiti največ štiri ure. Za zaporno preskušnjo iz prostoročnega risanja se sme čas za izvršitev izdelka po preudarku izpraševalnega komisarja dogo¬ vorno z ravnateljem raztegniti. Glede izbora snovi, nalog in vprašanj, pri čemer se je natanko držati meja v členu III., točka 3, določenih zahtev, kakor tudi glede rabe pomagal (razven logaritmovnika) in glede nadzora kandidatov je določila člena II., točka 5, zmiselno uporabljati. 6. ) Ustna preskušnja je javna ter se razteza na pe¬ dagogiko in na vse predmete izbrane strokovne skupine, kadar bi bilo treba, tudi na drugi deželni jezik in na nemški jezik (člen lil., točka 1), držaje se pri tem meja v členu III., točka 3, določenih zahtev. Kandidatom, kateri hočejo doseči učno usposobljenost za dva ali za več učnih jezikov ob istem roku, dati je iz vsakega I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 49. 379 preskušenjskega predmeta vprašanja, da odgovore nanje v vsakem dotičnih jezikov. Kadar hoče iz jedne strokovne skupine usposobljen kan¬ didat (člen III., točka 1, končni odstavek) doseči učno uspo¬ sobljenost za kakšno drugo strokovno skupino, tedaj je pre- skušnjo iz pedagogike omejiti na specijalno metodiko predmetov novoizbrane strokovne skupine. 7. ) Za občne ljudske šole pridobljena usposobljenost v pomožno poučevanje verouka (člen II., točka 7) obseza v sebi tudi usposobljenost za meščanske šole. Kandi- datje, kateri si te usposobljenosti še niso pridobili, morejo si isto pridobiti pri preskušnji učne usposobljenosti za meščanske šole s tem, da prebijejo posebno preskušnjo iz verouka. Ta določila veljajo tudi glede učne usposobljenosti za petje in telovadbo (člen II., točka 3). 8. ) Glede izvršitve učnega p>oskusa je določila člena II., točka 8, zmiselno uporabljati. 9. ) Kako je presojati znanje, ki ga je kandidat pri pre¬ skušnji pokazal, kako izdajati spričevala in kako ravnati s kandidati, ki so od preskušnje odstopili ali ki so bili repro- birani, o tem je v obče zmiselno uporabljati določila člena II., točka 11, 12, 13 in 14. 1 Posebno pa je paziti na to: a) Učna usposobljenost za meščanske šole se ne sme pri¬ znati, kadar je kandidat pri učnem poskusu dobil slabejši red nego «dobro* ali v več nego v jednem preskušenj- skem predmetu samo red »zadostno*. Usposobljenost z odliko je priznati samo tedaj, kadar je kandidat pri učnem poskusu in v večini ostalih preskušenjskih pred¬ metov dobil red «odlično» ali «hvale vredno*, a v no¬ benem predmetu ni prejel slabejšega reda nego «dobro*. b) Posledek morebitne preskušnje iz verouka, iz telovadbe in petja, kakor tudi iz drugega deželnega jezika in pri nenemškem jeziku iz nemščine kot učnega predmeta je 1 Z r. z dne 16. oktobra 1893. leta, št. 15.392,(št. 2765/dež. š. sv.), je c. kr. ministerstvo za bogočastje in nauk določilo, da morajo kandidatje, kateri so bili pri preskušnji učne usposobljenosti za meščanske šole reprobirani, pre¬ skušnjo ponavljati vedno le pred taisto izpraševalno komisijo, če je tudi ta preskušnja le glede samo jednega predmeta ponavljena preskušnja. 1. Državni zakoni in ministerski ukazi. 49. 381 vzprejeti kot dodatek v spričevalo samo tedaj, kadar in v kolikor so isti ugodni, a na skupni posledek preskušnje o učni usposobljenosti za meščanske šole nimajo vpliva. c) Kandidatje, kateri so bili pri preskušnji iz jedne stro¬ kovne skupine reprobirani, smejo si pri opetovani pre¬ skušnji namesto te strokovne skupine izbrati kakšno drugo strokovno skupino ali si v poprej izbrani strokovni sku¬ pini izbrati drugo kombinacijo preskušenj skih predmetov (člen III., točka 1 b) in c). Člen IV. Dopolnitvene preskušnje. 1.) Kandidatje, ki imajo praviloma izdano spričevalo učne usposobljenosti za srednje šole, smč deželno šolsko oblastvo v rednih preskušenj skih rokih pripustiti k preskušnji učne uspo¬ sobljenosti za meščanske šole ali za občne ljudske šole. V ta namen morajo predložiti kratek opis svojega življenja, izobra¬ ževanja, spričevalo učne usposobljenosti za srednje šole, spri¬ čevalo o fizični sposobnosti za učiteljevanje (člen II., točka 1), kakor tudi spričevalo, da so nravno neoporočenega imena. Pri vsaki teh preskušenj se je kandidatom podvreči samo dopolnitveni preskušnji iz pedagogike in iz tistih učnih predmetov, iz katerih ne dokažejo učne usposobljenosti za srednje šole. V zapisnikih o preskušnji (člen II., točka 11, in člen III., točka 9) se je glede onih učnih predmetov, iz katerih imajo kandidatje učno usposobljenost za srednje šole, sklicevati na spričevalo učne usposobljenosti za srednje šole, ne da bi se vpisali določni redi, in kadar je presojati, je li učno uspo¬ sobljenost priznati z odliko, tedaj je natanko u vaze vati vsebino spričeval učne usposobljenosti za srednje šole. Na konci spričevala učne usposobljenosti za meščanske šole, oziroma za občne ljudske šole, je izrekoma pripomniti, da sme biti kandidat v Ij udskošolski službi stalno nameščen šele tedaj, kadar, pridobivši spričevalo učne usposobljenosti za ljudske šole, dokaže, da je najmenj jedno leto zadovoljivo služboval na javni ali s pravico javnosti prevideni zasebni ljudski šoli. V ostalem veljajo za takšne dopolnitvene preskušnje v členu II. in III. dani predpisi. T. Državni zakoni in ministerski ukazi. 49. 383 2.) Kandidatje, kateri imajo spričevalo učne usposoblje¬ nosti za občne ljudske Sole ali za meščanske šole, pa niso usposobljeni za pomožno poučevanje verouka, kakor tudi takšni kandidatje, kateri niso bili podvrženi preskušnji učne uspo¬ sobljenosti iz telovadbe ali iz petja (člen II., točka 3, člen III., točka 7), in naposled takšni kandidatje, kateri hočejo pridobiti usposobljenost, da bi smeli poučevati drugi deželni jezik ali na nenemških ljudskih šolah nemški jezik kot učni predmet, smejo iz jednega ali iz več omenjenih učnih predmetov prebiti dopolnitvene preskušnje. Te dopolnitvene preskušnje se vrše v rednih rokih za preskušnje učne usposobljenosti in se smejo iz verouka, petja, telovadbe in iz nemškega jezika prebiti pred vsako izpraše- valno komisijo, katera je upravičena, izpraševati v učnem jeziku dotičnega kandidata, iz drugega deželnega jezika pa samo pri takšni izpraševalni komisiji v jedni dotičnih dežel. Iz verouka, iz petja ali iz telovadbe pridobljena dopolnitvena učna usposobljenost velja za občne ljudske šole in meščanske šole (člen III., točka 7). Usposobljenost za poučevanje drugega deželnega jezika ali na nenemških ljudskih šolah za poučevanje nemškega jezika kot učnega predmeta sme vsak za občne ljudske šole ali za meščanske šole usposobljeni kandidat po razmerji dotičnih zahtev (člen II., točka 10, in člen III., točka 3, c) pridobiti ali samo za občne ljudske šole ali pa tudi za me¬ ščanske šole. Posebna spričevala o teh dopolnitvenih preskušnjah se ne izdajajo; posledek dotične preskušnje, kadar in v kolikor je ist ugoden, se zapiše kot dodatek v že pridobljeno spričevalo učne usposobljenosti. 1 1 Pri dopolnitvenih preskušnjah, katere se izvrše v zmislu čl. IV., točka 2, potem pri specijalnih preskušnjah, katere se izvrše v zmislu člena V., točka 1, je preskušenjski posledek, kadar in v kolikor je ist ugoden, v že pridobljenem spričevalu učne usposobljenosti dotičnega kandidata zapisati kot dodatek samo s tem, da se pove skupna razsodba « usposobljen*. Podrobnih redov (zadostno, dobro i. t. d.) pri tem ni poočitovati. Kadar se takšne dopolnitvene ali specijalne preskušnje delajo za meščanske šole, tedaj je posledek dotične preskušnje samo tedaj poštevati za ugoden, kadar se ist pokaže najmanj kot «dober». (M. r. z dne 28. maja 1887. leta za Češko.) I Državni zakoni in ministerski ukazi. 49. 385 Ponovitev teh dopolnitvenih preskušenj ni omejena. V ostalem veljajo za te dopolnitvene preskušnje dotična določila člena II. in III. Člen V. Specijalne preskušnje. 1. ) Kandidatje, kateri imajo spričevalo nčne usposoblje¬ nosti za občne ljudske šole ali za meščanske šole, pa si hočejo pridobiti učno usposobljenost za občne ljudske šole, oziroma za isto skupino učnih predmetov na meščanskih šolah, toda z drugim učnim jezikom, smejo se podvreči specijalni pre¬ skušnji pred komisijo, ki je postavljena izvrševati preskušnjo učne usposobljenosti v dotičnem učnem jeziku (člen I., točka 2). Pri tej je kandidatu z razpravo o pedagogičnem predmetu in z ustno preskušnjo dokazati, da ima drugi učni jezik, tako v obče, kakor tudi z ozirom na dotično učno tvarino pismeno in ustno popolnoma v svoji oblasti. Glede zahtev, katere je staviti, pri specijalni preskušnji veljajo določila čl. II., točka 5 in 6, oziroma čl. III., točka 5 in 6. Glede spričeval je uporabljati določilo člena IV., točka 2. 2. ) Kandidatje, kateri imajo spričevalo učne usposoblje¬ nosti za občne ljudske šole ali za meščanske šole, smejo se, da pridobe učno usposobljenost iz kmetijstva ali iz kakšne tehniške stroke za specijalne učne tečaje, združene z ljud¬ skimi šolami, 1 dalje za neobligatno poučevanje v klavirji ali na gosi ih v meščanskih šolah, naposled za poučevanje slepih, gluhonemih, slaboumnih ali z a n e m a r j e n i h otrok podvreči specijalnim preskušnjam iz jednega ali iz več teh naukov. Tudi smejo takšni kandidatje prebiti specijalno preskušnjo iz orgij anj a. 2 Dotične prošnje je službenim potem napotiti na deželno šolsko oblastvo. 1 .§ 10. državnega ljudsko-šolskega zakona in ministerski ukaz z dne 10. aprila 1885. leta, št. 1985 (št. 44 te zbirke). 2 Z m. r. z dne 19. novembra 1886. leta, št. 22.206 (za Češko), se je izreklo, «da s temi preskušnjami ni izreči usposobljenosti morebiti za pouče¬ vanje v orgljanji, ampak da je posledek dotične preskušnje iz orgljanja iz¬ raziti samo z dotičnim redom, kakor se to stori v zrelostnem spričevalu in da je v spričevalo o dotični preskušnji zapisati pripomnjo, da je kandidat preskušnjo prebil v zmislu člena V., točka 2, preskušenjskega predpisa. I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 49. 387 Za izvršitev teh specijalnili preskušenj se posamezne iz- praševalne komisije, kadar potreba to nanese in to zahtevajo krajne razmere, po nasvetu deželnega šolskega oblastva pomnože s strokovnjaki. Vsaka takšna preskušnja obstoji iz teoretičnega in iz praktičnega dela ter mora dokazati, da se kandidatu po njego¬ vem znanji sme priznati usposobljenost, za katero se poganja. O teh specijalnih preskušnjah, katerih ponovitev ni ome¬ njena, izdajajo se posebna spričevala. V ostalem je pri teh preskušnjah dotična določila, obse¬ žena v členu II. in III., zmiselno uporabljati. 3. ) Učitelje (učiteljice), kateri v specijalnih učnih tečajih, združenih z ljudskimi šolami, ali v dekliških nadaljevalnih tečajih uče predmete, ki se na ljudskih šolah ne uče obvezno, sme naučno ministerstvo po najmenj dveletnem zadovoljivem začasnem službovanji v takšnih tečajih oprostiti od dokaza formalne učne usposobljenosti. 4. ) Za pridobitev specijalne učne usposobljenosti v po¬ učevanje francoskega in angleškega jezika na vseh učnih zavodih v področji ljudske šole (na meščanskih šolah, v speci¬ jalnih tečajih, nadaljevalnih tečajih, jezikovnih šolah, učiteljiščih) ostaja v veljavnosti ministerski razpis z dne 1. maja 1871. leta, št. 593, 1 z opazko, da mora pri teh preskušnjah kandidat po¬ sebno dokazati, da zna dotični tuji jezik ustno in pismeno pravilno in gladko uporabljati in da se pri priznanji učne usposobljenosti, katera se sme izreči samo ob najmenj «dobrem* redu v vseh predmetih dotične preskušnje, ne smč delati raz¬ loček posameznih šolskih kategorij in da je zatorej učno uspo¬ sobljenost za vse te učne zavode izreči ali odreči. Člen VI. Takse za preskušnjo. 1.) Pred začetkom preskušnje je pri ravnatelji izpraše- valne komisije plačati takso, katera se v nobenem slučaji ne povrne. Ta taksa znaša za preskušnjo učne usposobljenosti na občnih ljubskih šolah 10 gid., za preskušnjo učne usposoblje¬ nosti na meščanskih šolah 12 gld., za dopolnitveno ali specijalno ' M. u. 1. 1871. leta št. 27. 25 * I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 49. 389 preskušnjo brez ozira na to, če se ista razteza v jednem ter istem roku na jeden ali na več predmetov, pa 6 gld. 1 2.) Po vsakem dovršenem preskušenjskem roku se iz taks poplačajo vsi upravni troški izpraševalne komisije (pisarniške potrebščine, popotni troški vnanjih udov, služabniki i. t. d.), prebitek pa na podstavi ravnateljskega poročila in nasveta raz¬ deli deželno šolsko oblastvo med ravnatelja in med ostale ude izpraševalne komisije po razmerji dela in truda, ki so ga imeli posamezni udje. Pri tem je izpraševalce za verouk vpoštevati tako, kakor ostale ude izpraševalne komisije. Člen VIL Prehodna določila. Dokler se kaj druzega ne ukrene, smejo iz ozira vrednih razlogov osebe, katere so z dobrim uspehom več nego tri leta služile za pomožne učitelje ali učiteljice na javnih ali s pravico javnosti previdenih zasebnih ljudskih šolah, biti pripuščene k preskušnji učne usposobljenosti za občne ljudske šole (člen II., točka 1 b ), ne da bi jim bilo treba v ta namen pred¬ ložiti zrelostno spričevalo. Dovoliti takšno izjemo, katera velja samo za jed no leto, je pridržano naučnemu ministru. Pri pre- skušnjah takšnih kandidatov se je posebno ozirati na to, da dokažejo, da iim ie znana učna tvarina občne ljudske šole (čl. II., točka 3). Dodatek o formularjih za uradne spise. Pri izdajanji spričeval se je posluževati spričevalnega popirja, ki se dobiva pri c. kr. zalogah šolskih knjig na Dunaji in v Pragi, 2 in vse izpraševalne komisije morajo uporabljati nastopne formularje. 1 Z m. r. z dne 12. decembra 1886. leta, št. 23.933 (za češko), se je izreklo, da je tedaj, kadar se kandidatje v jednem ter istem roku podvržejo dopolnitvenim in specijalnim preskušnjam, za vsako preskušnjo omenjenih vrst plačati dotično takso. 2 Prim. o tem m. r. z dne 3. junija 1882. leta, št. 6867 (m. u. 1. z leta 1882 št. 24), o uporabi istovrstnega spričevalnega popirja v natiskovanje for¬ mularjev za šolska spričevala : Predstojniki javnih učnih zavodov in drugačnih učilišč, kakor tudi voditelji zasebnih učnih zavodov, upravičenih izdajati državno-veljavna spriče- I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 49. 391 Vsako spričevalo učne usposobljenosti je izdati na celi poli, katere 3. stran je uporabiti za spričevala, ki se morebiti izdado kot dodatek (člen III., točka 9 b), člen IV., točka 2, člen V., točka lj. * 1 2 3 4 Zapisnike o preskušnji je napraviti tako, da so posamezna spričevala njih prepisi. vala se pozivajo, pri izdajanji spričeval, ki se v teku naučne dobe ali ob do¬ vršenih naukih z oblastveno veljavo izročajo slušateljem in učencem, poslu¬ ževati se spričevalnega popirja, ki se dobiva pri obeh c. kr. zalogah šolskih knjig na Dunaji in v Pragi. Isto velja tudi o c. kr. izpraševalnih komisijah. Ta spričevalni popir je označen s tem, da ima vtisnjenega cesarskega orla. Dobavna cena tega spričevalnega popirja je, če je cesarski orel vtisnjen samo na jedni strani, 14 gld. za vsako rizmo, 1 gld. 40 kr. za sto, 14 kr. za deset pol in 2 kr. za vsako polo;'če je pa cesarski orel vtisnjen na obeh straneh, tedaj znaša dobavna cena 15 gld. za vsako rizmo, 1 gld. 50 kr. za sto, 15 kr. za deset pol, in 2 kr. za vsako polo. Ravnateljstvu dunaj ske in oskrbništvu praške šolsko-knjižne zaloge je naročeno, spričevalni popir oddajati samo predstojnikom učnih zavodov in učilišč (rektoratom, ravnateljstvom, izpraševalnim komisijam), ki ga pri njima naročajo; vendar je dopuščeno, ta popir pošiljati tudi naravnost onim državnim in zasebnim tiskarnam, katere omenjenemu ravnateljstvu in oskrbništvu na¬ znanijo predstojniki, da so pooblaščene tiskati spričevalne formularje. Tudi sta obe omenjeni šolsko-knjižni zalogi pooblaščeni, za učne zavode in učilišča, kakor tudi za izpraševalne komisije po zahtevi in naročilu pred¬ stojnikov tiskati spričevalne formularje na podstavi predpisanega spričevalnega popirja; v tem slučaji je tekst formularjev izročiti v natisek šolsko-knjižnima zalogama in se ž njima posebej dogovoriti 0 dobavni ceni. 1 O izdajanji duplikatov spričeval o učni usposobljenosti je paziti na nastopne stvari: 1. ) Kdor je izgubil spričevalo učne usposobljenosti in želi dobiti njegov duplikat, mora se obrniti na deželno šolsko oblastvo s pisano prošnjo, v kateri je utemeljiti vzrok in uradni namen zahtevanega duplikata. 2. ) Za izdanje duplikata, dovoljeno od deželnega šolskega oblastva, je plačati takso 4 gld., katere je porabiti za potrebščine izpraševalne komisije. 3. ) Izpraševalne komisije morajo v perijodičnih poročilih o svojem delo¬ vanji dokazati tudi število izdanih duplikatov z ozirom na deželno-oblastveno dovoljenje. 4. ) Navado, po kateri so se o izdanji takšnih duplikatov obveščale druge izpraševalne komisije ali deželna šolska oblastva, je opustiti (m. r. z dne 26. maja 1874. leta, št. 7114, m. u. 1. z leta 1874 št. 23). I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 49. 393 Spričevalu! formular. 1.) Za učitelje občnih ljudskih šol. C. kr. izpraševalna komisija za oljčne ljudske in meščanske šole v . Št. 18 Spričevalo učne usposobljenosti za občne ljudske šole. G-ospod . porojen dne . 18. v (na). vere, je hodil potem v letih .v c. kr. učiteljišče . (užil je ustanove. gold.) ter prejel dne . 18. spričevalo zrelosti .za ljudske šole z . učnim jezikom. Nato je služil za začasnega učitelja . ter se meseca . 18 pred podpisano izpraševalno komisijo podvrgel preskušnji učne usposobljenosti za občne ljudske šole. 1 Na podstavi posledkov dotične preskušnje se izreka, da je gospod ..... 2 3 usposobljen za samostojno učiteljsko službo na občnih ljudskih šolah z .učnim jezikom. s Izreka se, da je gospod . po posledkih izvršene preskušnje tudi usposobljen, poučevati 1 Kadar kandidat iz petja ali iz telovadbe ni bil vprašan (člen II., točka 3.), tedaj je tukaj pristaviti: s tem, da se prečrtajo ostale besede in v odstavku: «Na podstavi po¬ sledkov dotične preskušnje» i. t. d. se izbriše besedica «je» in pred besedo «usposobljen» se vstavi beseda «ni». Odstavek o preskušnji iz verouka je prečrtati. 6. ) Za kandidate, ki ponavljajo preskušnjo učne usposobljenosti. Kadar je posledek preskušnje ugoden, tedaj je uporabljati formularje 1, 2, 3 in 4 brez opazke, da je kandidat preskušnjo ponavljal. Kadar je posledek preskušnje neugoden, tedaj je upo¬ rabljati formular 5 s to premembo, da se mora odstavek: «Na podstavi posledkov dotične preskušnje i. t. d.» glasiti: «Na podstavi posledkov dotične ponavljalne preskušnje i. t. d.» 7. ) Za kandidate specijalne preskušnje. V posebnih spričevalih o specijalnih preskušnjah (člen V., točka 2) je rodopisne podatke, dovršene nauke in prebite pre¬ skušnje kakor tudi kraj in dobo dotedanjega šolskega službo¬ vanja vpisati po formularjih 3 in 4 s primerno premembo spričevalovega naslova. Preskušenjske predmete in usposob¬ ljenostim klavzulo pa je izraziti po načinu in namenu dotične preskušnje z odobrenjem deželnega šolskega oblastva, pod ka¬ tero spada izpraševalna komisija. I. Državni zakoni in ministerski ukazi. 50. 401 Št. 50. M. r. dne 21. septembra 1886. leta, št. 6810 (m. u. 1. z leta 1886 št. 58), o pouku v ročnih delih na ljndskih šolah. Dasiravno se čisla pouk v ročnik delih osobito kot od- gojilno sredstvo za dečke v šoloobvezni dobi v vedno širjih krogih, so vendar-le mnenja, kako naj bi se ta pouk najpri¬ merneje uredil, bistveno različna in tudi od krajnih razmer zavisna. Po mojem mnenji bi tedaj stvari ne pospeševalo, če bi se že sedaj izdali posebni določni predpisi o tem, kako je urediti pouk v ročnih delih na ljudskih šolah. Kakor je stvar sedaj, imajo šolska oblastva in šolski nadzorovalni organi nalogo, držeč se natanko v obče priznanih zdravstvenih in pedagogično-didaktičnih načel, napor istih, ki žele uvesti ta učni predmet, in mnogovrstni razvoj tega pred¬ meta dobrohotno pospeševati in podpirati. Oziraje se na končni stavek § 3. drž. š. z. in na člen IV., točka 3, lit. h, tuuradnega ukaza z dne 8. junija 1883. leta, št. 10.618 (št. 5 te zbirke), pooblaščam c. kr. deželni šolski svet, naj razsoja po vrsti sodnih stopinj o prošnjah, da se uvede pouk v ročnih delih kot neobligatni predmet na ljudskih šolah. Da se taki prošnji ustreže, je treba dokaza, da so vzdrževalci dotične šole privolili v to, da je pokritje troškov od strani šolskih vzdrževalcev, društev ali zasebnikov zagotovljeno in da se na gori navedena načela jemlje ozir. Tudi ni nikakega zadržka zoper to, če se šole za ročna dela ustanavljajo kot zasebna učilišča v področji ljudskih šol; vendar bo treba v vsakem pojedinem slučaji pritrditve c. kr. deželnega šolskega sveta, ki pri tem zmiselno uporabljaj dolo¬ čila drž. š. z. o zasebnih učiliščih. -«■ 26 II. gantiesrjefei^e giltig fiir bas čjerjogtfjum £rain. II. del. Deželni zakoni veljavni za vojvodino Kranjsko. 26 * A. Šolsko nadzorstvo. Št. 51. Zakon z dne 25. februvarja 1870. leta, dež. zak. št. 11, veljaven za vojvodino Kranjsko, o šolskem nadzorstvu. (Deloma izpremenjen in dopolnjen 1 po zakonu z dne 9. marcija 1879. leta. dež. zak. št. 13.) S privolitvijo deželnega zbora Svoje vojvodine Kranjske ukazujem kakor sledi: I. Krajni šolski svet. § 1. Ljudske šole, popolnoma ali deloma vzdržane po državnih, deželnih ali občinskih pomočkih, stoje pod nadzorom krajnega šolskega sveta. § 2. Krajni šolski svet obstoji iz zastopnikov cerkve, šole in občine. Zraven teh ima tudi šolski patron 2 pravico, stopiti kot ud v krajni šolski svet in se udeležiti obravnav istega osebno ali po namestniku s pravico glasovanja. § 3. Zastopniki cerkve v krajnem šolskem svetu so samostojni dušni pastirji mladine, katera šolo obiskuje, in če bi teh ne bilo, njih namestniki. Kjer sta dva ali več samostojnih dušnih pastiijev ravno istega verozakona, imenuje cerkveno višje oblastvo tistega, ki ima kot ud v krajni šolski svet stopiti. 1 Izpremenjeni paragrafi in dopolnitve so natisnjeni z majhnimi črkami. 2 Gl. § 33. zakona z dne 29. aprila 1873. leta, dež. zak. št. 21 (št. 52 te zbirke). II. Deželni zakoni. A. Šolsko nadzorstvo. 51. 407 § 4. Zastopnik šole v krajnem šolskem svetu je nje vo¬ ditelj (učitelj, in če je na isti šoli več učiteljev postavljenih, ravnatelj ali prvi učitelj). Ako je krajnemu šolskemu svčtu podvrženih več šol, stopi v krajni šolski svet voditelj tiste šole, katera ima med temi šolami prvo vrsto, če bi pa šole bile enake vrste, v službi naj¬ starejši voditelj teh šol. Vendar se udeležujejo obravnav kraj¬ nega šolskega sveta s posvetovalnim glasom tudi voditelji drugih šol, če te obravnave zadevajo njih učilnice. §§ 5. in 6. sta razveljavljena; na njih mesto sta stopila §§ 1. in 2. zakona z dne 9. m are ij a 18 7 9. leta, dež. zak. št. 13 : § 1. Zastopniki občine v krajnem šolskem svetu se izvolijo od občin¬ skega zastopa, ali, če bi bilo isti šoli pridruženih več županij ali podobčin, od skupščine dotičnih občinskih, oziroma podobčinskih zastopov (§ 13. občin¬ skega zakona * 1 ). Število teh zastopnikov znaša najmanj tri, največ pet, ter se določuje od okrajnega šolskega sveta. Volitev se izvrši po nadpolovični večini glasov in velja za šest let. Vendar jih odstopi po preteku treh let polovica, in če je število liho (neravno), večje število udov po žrebu. Dopuščeno je, jih zopet voliti. Vrhu tega izvoli občinski zastop dva namestnika. § 2. Voliti se more vsak, kdor je sposoben, izvoljen biti v občinski zastop občine, ki je podvržena isti šolski občini. Kdor izgubi pravico, izvoljen biti v občini, mora izstopiti iz krajnega šolskega sveta. 2 Volitev v krajni šolski svet sme odkloniti samo tisti, ki bi imel pra¬ vico, odkloniti 3 4 5 volitev v občinski zastop, ali kateri je bil poslednjih šest let ud krajnega šolskega sveta; ravno tako more volitev za predsednika odkloniti 1 Deželni zakon z dne 17. februvarija 1866. leta, dež. zak. št. 2. 2 O aktivni in pasivni volilni pravici glede občinskega zastopstva gl. §§ 1. do 11. občinskega volilnega reda za Kranjsko z dne 17. februvarija 1866. leta, dež. zak. št. 2. 3 Po § 20. občinskega reda za Kranjsko z dne 17. februvarija 1866. leta, dež. zak. št. 2, je vsak občan, ki sme izvoljen biti in ki je bil redoma izvoljen, dolžan, sprejeti volitev za odbornika ali namestnika ali za uda občinskega predstojništva. Pravico, odkloniti volitev, imajo samo: 1. ) duhovniki in javni učitelji; 2. ) dvorni, državni, deželni in javnih zakladov uradniki ter služabniki, dokler so v aktivni službi; 3. ) vojaške osebe; 4. ) tisti, ki imajo že nad 60 let; 5. ) tisti, ki so bili v občinskem predstojništvu vso volilno dobo, za prihodnjo volilno dobo; II. Deželni zakoni. A. Šolsko nadzorstvo. 51. 409 le oni ud krajnega šolskega sveta, ki je poslednjih šest let oskrboval urad predsednika. Neopravičena odpoved, stopiti v krajni šolski svet ali sprejeti volitev za predsednika, se kaznuje od okrajnega šolskega sveta z globo od 5 do 100 gld. Ta globa se ima rabiti za šolske namene. § 7. Kraji, kjer obstoji več šol, se smejo razdeliti z dovolitvijo okrajnega šolskega sveta v več šolskih okolišev. V tem slučaji se postavi za vsak tak šolski okoliš poseben krajni šolski svet, ravnaje se po določbah spredaj stoječih. § 8. j e razveljavljen; na njegovo mesto je stopil § 4. zakona z dne 9. marcija 1879. leta, dež. zak. št. 13: § 4. Krajnega šolskega sveta dolžnost je, zastopati šolsko občino v vseh šolo zadevajočih oskrbovalnih in pravnih stvareh, zlasti pa pri obrav¬ navah o napravljanji in razširjanji šol in zidanji šolskih prostorov. Dolžan je skrbeti, da se izpolnjujejo šolski zakoni in ukazi višjih šolskih oblastev, in da se šolstvo primerno uredi po teh zakonih in zaukazih. Posebno ima: * 1 1. ) oskrbovati krajni šolski zaklad, kakor tudi morebitno šolsko usta¬ novno premoženje, ako ne obstoje glede tega druga določila po ustanovi; 2 2. ) skrb imeti za šolsko poslopje, šolsko zemljišče in šolsko orodje in narediti jeden istopis (pare) vsega potrebnega inventara (drugi istopis vsega inventara ima voditi šolski voditelj); 3. ) oskrbovati šolske knjige in druge pripomočke za uboge učence in skrb imeti, da se pripravi in v dobrem stanji vzdrži šolsko orodje, predpisani učni pripomočki (učila) in druge učne potrebščine; 4. ) narejati letne proračune za stvarne šolske potrebščine, potem jih predložiti v dvojnem spisu (in duplo) okrajnemu šolškemu svetu v pregled in v potrjenje; temu mora tudi oddati vsako leto račun zastran prejetega in iz¬ danega denarja; 6. ) tisti, ki imajo take telesne hibe, katere ovirajo izvrševanje uradnih dolžnosti, ali ki so trajno zelo bolni; 7. ) tisti, ki so vsled svojega rednega posla velikokrat in dolgo v vsakem letu odsotni iz občine; 8. ) tisti občani, ki smejo po §§ 9. in 11. občinskega volilnega reda izvoljeni biti, če so na podstavi v §§ 17. in 18. dane jim pravice brez volitve vstopili v odbor. 1 Gl. navodilo, kako naj opravljajo krajni šolski sveti svoja uradna opravila, izdano od dež. š. sv. za Kranjsko, pod št. 72 te zbirke. 2 Glede ustanov za učitelje gl. tudi § 2. zakona z dne 26. oktobra 1875. leta, dež. zak. št. 27 (na strani 451 te zbirke). II. Deželni zakoni. A. Šolsko nadzorstvo. 51. 411 5. ) hraniti, kar ima šola vrednostnih papirjev, listin i. t. d.; 6. ) narejati o pravem času letni šolski popis, pospeševati, kar je mogoče, obiskovanje šol in staviti do okrajnega šolskega sveta nasvete zastran kazni zoper zanemarjanje obiskovanja šol; 1 7) določevati čas učenja, držeč se zaukazanega števila ur; 8. ) čuvati nad zaukazanim poučevanjem; 9. ) gledati na življenje učiteljev, na disciplino v šolah, kakor tudi na obnašanje učencev zunaj šole; 10. ) podpirati, kar je mogoče, učitelje v njih uradnem delovanji; 11. ) poravnavati, kar se da, prepire učiteljev med seboj, z občino ali s posameznimi občinskimi udi (kolikor ti prepiri izvirajo iz šolskih zadev); 12. ) dajati pojasnila in presoje občinskim zastopom in predstojnim oblastvom; krajni šolski svet ima tudi pravico, na iste vsakokrat staviti predloge. § 9. Delovanje šolskega krajnega sveta pa ne obseza vadnic, združenih z učiteljišči; samo tam, kjer se vzdržujejo popolnoma ali deloma z občinskimi pomočki, spadajo iste pod krajnega šolskega sveta delovanje, zaznamenovano v § 8. od 1 do 7 (sedaj § 4. zakona z dne 9. marcija 1879. leta, dež. zak. št. 13 pod 1 do 5). § 10. Udje krajnega šolskega sveta, katerega ustanovitev se mora naznaniti občinskemu zastopu in okrajnemu šolskemu svetu, izvolijo izmed sebe z nadpolovično večino glasov pred¬ sednika in njegovega namestnika na tri leta. Ako je zadržan predsednik kakor tudi njegov namestnik, tedaj opravlja predsedstvo najstarejši med udi krajnega šol¬ skega sveta. § 11. Krajni šolski svet se snide vsaj jedenkrat v meseci k redni seji; predsednik pa sme vsakokrat izredno skupščino sklicati, in tudi mora to storiti, če to zahtevata dva uda. § 12. Da je krajni šolski svet zmožen sklepati, morajo najmanj trije udje pričujoči biti. Sklepi se narejajo po nad- polovični večini glasov. Pri jednakem številu glasov odločuje predsednik; on ima tudi pravico, izvršitev sklepov, kateri so po njegovem mnenji zoper zakon ali šoli na škodo, ustavljati in to reč napotiti do okrajnega šolskega sveta v razsodbo. 1 Glede postopanja proti šolskim zamudam na občnih ljudskih šolah gl. u. dež. š. sv. za Kranjsko z dne 20. aprila 1875. leta, št. 88/dež. š. sv. (št. 66 te zbirke). IX. Deželni zakoni. A. Šolsko nadzorstvo. 51. 413 Pritožbe zoper sklepe in odredbe krajnega šolskega sveta gredi na okrajni šolski svet. Iste se morajo izročiti krajnemu šolskemu svetu in imajo odložno moč, če so se izročile v štiri¬ najstih dneh po razodetju spodbitega sklepa. § 13. Noben ud krajnega šolskega sveta se ne sme ude¬ ležiti posvetovanja in glasovanja o takih rečeh, katere zadevajo njegovo osebno korist. § 14. V zadevah, katere so tako nujne, da se ne more čakati do najbližnje redne seje in ne sklicati izredna seja, sme predsednik samostojno ukreniti odredbe, pa mora vendar brez zamude in najdalje v najbližji seji dobiti si privolitev krajnega šolskega sveta. [§ 14. se do sedaj sicer še ni izrecno razveljavil, a vendar nadomestil po §7., alinea 2, zakona z dne 9. tnareija 1879. leta, dež. zak. št. 13 — gl. stran. 415.] § 15. (Za nadzor o didaktično-pedagogičnih zadevah v šoli se postavi od okrajnega šolskega sveta jeden ud zvedenec krajnega šolskega sveta kot krajni šolski nadzornik.) Krajni šolski nadzornik mora vedno biti v domembi z voditeljem šole. Ako nastopi med njima katera različnost v mnenji, ima vsak izmed nju pravico, si dobiti razsodbe okrajnega šol¬ skega sveta. Na tistih šolah, kjer je več učiteljev, ima krajni šolski nadzornik pravico, pričujoč biti pri učiteljskem posvetovanji (konferenciji). Tudi drugi udje krajnega šolskega sveta imajo pravico, v šole priti, da se prepričajo, v katerem stanji da so šole. Na- rejati uredbe, katere bi utegnile potrebne biti, pa nima pravice jeden posamen ud, ampak samo vesoljna skupščina. Na mesto prvega odstavka tega paragrafa je stopil § 3. zakona z dne 9. marcija 1879. leta, dež. zak. št. 13: § 3. Za nadzorovanje didaktično-pedagogičnega stanja vsake šole postavi okrajni šolski svet iz občinskih udov, ki se smejo voliti v krajni šolski svet, krajnega šolskega nadzornika, ki vstopi vsled imenovanja kot pravi ud v krajni šolski svet, ako že tako ni bil vzet iz krajnega šolskega sveta. Krajni šolski nadzornik se voli za tri leta. § 16. Udje krajnega šolskega svčta nimajo terjati nobenega plačila za oskrbovanje opravil. Stroški v gotovem denarji, ka¬ tere so imeli pri tem opravilu, se jim povrnejo iz občinskih pomočkov. II. Deželni zakoni. A. Šolsko nadzorstvo. 51. 415 Ta zakonita določila so se dopolnila po §§ 5. do 13. za¬ kona z dne 9. marcija 1 87 9. leta, dež. zak. št. 13, na nastopni način: § 5. Krajni šolski svet ima v šolski občini sklepati, njegov predsednik pa sklepe izvrševati. § 6. V vseh rečeh, ki se tičejo zastopa šolske občine, kako se denar krajnega šolskega zaklada (fonda) oskrbuje, obrestinosno nalaga in obrača, ki zadevajo dovoljenje stroškov, nasvete in presoje, šolstvo zadevajoče sklepe — o vseh teh rečeh se mora posvetovati in jih skleniti krajni šolski svet. § 7. Vse druge v področje krajnega šolskega sveta spadajoče zadeve oskrbuje predsednik sam, oziroma njegov namestnik. On ima pravico, sam od sebe dovoliti in plačati iz krajnega šolskega zaklada stroške do zneska od 50 gld. za šolske potrebščine, katere mora brez dvoma plačati šolska občina po zakonu ali pravnoveljavnih določilih; vendar pa mora pozneje to poročiti krajnemu šolskemu svetu. V nujnih primerljejih, ko se ne more niti prihodnje redne seje počakati, niti izredna sklicati, sme predsednik tudi v zadevah, ki se imajo po § 6. zborno obravnavati, sam določiti; s tem prevzame lastno odgovornost in mora precej iskati dovoljenja pri krajnem šolskem svetu. § 8. Predsednik krajnega šolskega sveta more opravila svojega samo¬ stojnega področja, ki so v § 7, alinea 1, tega zakona omenjena, pod svojo odgovornostjo v preskrbovanje prepustiti posameznim udom krajnega šolskega sveta in ima pravico, za oskrbovanje tekočega službovanja porabiti občinske osebe šolskega kraja, dogovorivši se z dotičnim občinskim predstojnikom. § 9. Krajni šolski svet je za svoje službovanje in izpolnovanje njemu pripadajočih dolžnosti odgovoren šolskim oblastvom. Šolska oblastva smejo zoper krajni šolski svet rabiti sledeča disciplinarna sredstva: a J napoved rednih glob do 20 gld.; b) odstavljenje predsednika iz njegove službe; cJ razpuščenje krajnega šolskega sveta. Redne globe predsedniku kakor tudi vsakemu drugemu udu krajnega šolskega sveta napovedati ima pravico okrajni šolski svet, predsednika iz njegove službe odstaviti in krajni šolski svet razpustiti pa deželni šolski svet po nasvetu okrajnega šolskega sveta. Kadar k seji ne pride dovolj udov, da bi bila sklepčna, mora predsednik v 8 dneh drugo sejo sklicati; predsednik mora vsakega uda, katerega ni bilo k drugi seji in čegar odsotnost krajni šolski svet ne spozna za opravičeno, kaznovati z globo do 10 gld., katera gre v krajni šolski zaklad. § 10. Predsednik krajnega šolskega sveta se more odstaviti iz službe in po okoliščinah izgubi ob jednem svoj mandat kot voljeni ud svojega kraj¬ nega šolskega sveta, ako zanemarja svojo službo, ali če nikakor ne izpolni ali ne izvrši posameznih ukazov višjih šolskih oblastev. Ako se predsednik krajnega šolskega sveta odstavi iz službe, mora se glede na § 88, alinea 3, postave od 25. februvarija 1870. leta, dež. zak. II. Deželni zakoni. A. Šolsko nadzorstvo. 51. 417 št. 11, precej voliti drug' predsednik. Iz službe odstavljenemu predsedniku je na prosto voljo dano, izstopiti iz krajnega šolskega sveta. Ce se te pravice posluži ali ako vsled tega, ker se mu je mandat odvzel, izstopi iz krajnega šolskega sveta, ima po določitvi okrajnega šolskega sveta jeden izmed obeh namestnikov kot ud vstopiti v krajni šolski svet. § 11. Razpust krajnega šolskega sveta, vsled katerega izgube voljeni udje svoj mandat, se sme določiti, ako po večkratnem opominjevanji ne skrbi o pravem času za pripravo stvarnih šolskih potrebščin in predpisanih učnih pripomočkov (učil), ako voljeni udje sploh šoli na škodo zanemarjajo svoje dolžnosti, naposled kadar s svojimi sklepi pokažejo popolno nezmožnost za izpolnovanje svoje naloge. Ob jednem se ima pri razpustu krajnega šol¬ skega sveta glede na § 38, alinea 3 zakona od 25. februvarija 1870. leta, dež. zak. št. 11, odrediti nova volitev občinskih zastopnikov v krajnem šol¬ skem svetu. Ako se pa tudi ti novoizvoljeni udje pokažejo istotako nezmožne in se mora krajni šolski svet zopet razpustiti, more se z dovoljenjem deželnega odbora nova volitev za toliko časa ustaviti, da je zagotovljeno, da se po volitvi more doseči šolske koristi in redno opravilstvo obetajoč posledek. Vendar se pa nova volitev ne sme nikakor odlašati čez dobo prihodnje redne dopolnilne volitve razpuščenega krajnega šolskega sveta. § 12. Vselej, kadar se razpusti krajni šolski svet, se mora, ne oziraje se na to, da bi se utegnil sklicevati, za dotično šolsko občino postaviti šolski oskrbnik (administrator), ki ima do nove volitve zastopati šolsko občino. Šolski oskrbnik dobi glede stvari, ki se imajo obravnavati po § 7., pravice predsednika krajnega šolskega sveta. V stvareh, ki se imajo po § 6. zborno obravnavati, se morajo pozvati cerkveni in šolski zastopniki, kakor tudi krajni šolski nadzornik. Pri teh obravnavah je šolski oskrbnik predsednik. Imenuje ga okrajni šolski svet, in on ima pravico, iz premoženja šolske občine terjati troške, katere je imel v gotovini pri svojem službovanji. § 13. Način opravljanja in oskrbovanja službe se krajnim šolskim svetom naznani po navodilu, katerega napravi deželni šolski svet na podlogi tega zakona. 1 II. Okrajni šolski svet. § 17. Koj po tem višji nadzor nad ljudskimi šolami ima okrajni šolski svet. § 18 . Šolski okraji spadajo skupaj s politiškimi okraji, kar zadeva njih okoliše. 1 Gl. dotično od dež. š. sv. za Kranjsko izdano navodilo pod št. 72 te zbirke. 27 II. Deželni zakoni. A. Šolsko nadzorstvo. 51. 419 Mesta, katera imajo poseben občinski zakon (statut), so svoj posebni šolski okraj. § 19. Okrajni šolski svet obstoji praviloma: a) iz predstojnika politiškega okrajnega oblastva kot pred¬ sednika ; b) iz jednega duhovnika za vsako tistih verozakonskih družeb, katerih dušno število znaša v okraji čez 2000. Izvolitev gre škofijskemu oblastvu, oziroma senijoratu; c) iz dveh zveden cev v učiteljstvu, katera se izvolita od okrajne učiteljske skupščine; d) iz dveh udov, izvoljenih od okrajnega zastopa; če bi bilo več okrajnih zastopov, voli vsak jednega, kjer pa okrajnih zastopov ni, iz dveh od deželnega odbora izvoljenih udov. Voliti se smejo vsi tisti, ki smejo izvoljeni biti v občinski zastop katere v šolskem okraji ležeče občine. 1 Kdor iz¬ gubi pravico, izvoljen biti v občinski zastop, mora stopiti iz okrajnega šolskega sveta. (Namestnik predsednika se izvoli od okrajnega šolskega sveta iz njegove srede po nadpolovični večini glasov.) Na mesto zadnjega odstavka tega paragrafa je stopil § 14. zakona z dne 9. marcija 1879. leta, dež. zak. št. 13: § 14. Predsednika okrajnega šolskega sveta nadomestuje isti politični uradnik, kateri je sploh poklican, predstojnika političnega okrajnega urada nadomestovati. § 2 0. je razveljavljen; na njegovo mesto je stopil §15. zakona z dne 9. marcija 18 79. leta, dež. zak. št. 13: § 15. V mestih, katera imajo svoj posebni občinski statut, nadzoruje šolo mestni šolski svet, 2 ki strinja v sebi področje krajnega in okrajnega šolskega sveta. 1 O aktivni in pasivni volilni pravici glede občinskega zastopa gl. § 1 do 11 občinskega volilnega reda za Kranjsko z dne 17. februvarja 1866. leta, dež. zak. št. 2. 2 Primerjaj s tem razglasilo dež. š. sv. za Kranjsko z dne 5. junija 1879. leta, dež. zak. št. 16 : Ker se je c. kr. mestni šolski svet za mestni okraj ljubljanski usta¬ novil dne 4. junija 1879. leta na podstavi § 15. zakona z dne 9. marcija 1879. leta, dež. zak. št. 13, je prešlo od tega časa v zmislu tega zakonitega določila področje dosedanjega krajnega in okrajnega šolskega sveta za ljub¬ ljansko mesto na imenovani c. kr. mestni šolski svet. To se objavlja na občno znanje. 27 * II. Deželni zakoni. A. Šolsko nadzorstvo. 51. 421 Za sestavo mestnega šolskega sveta veljajo nasledna pravila: 1. ) Predsednik je župan; njegov namestnik v mestnem magistratu njega nadomestuje tudi v predsedništvu mestnega šolskega sveta. 2. ) Vsaka verozakonska družba, katere dušno število šteje čez 500 duš, se ima zastopati v mestnem šolskem svetu po jednem duhovniku. 3. ) Učiteljska skupščina mestnega šolskega okraja voli iz svoje srede dva uda v mestni šolski svet. 4. ) Občinski zastop voli iz svoje srede ali izmed drugih, ki se smejo voliti v občinski zastop, dva uda v mestni šolski svet. Kdor izgubi pravico, izvoljen biti v občinski zastop, mora izstopiti iz mestnega šolskega sveta. 5. ) Ako se šolski nadzornik mestnega šolskega okraja že tako ne vzame iz mestnega šolskega sveta, tedaj vstopi on vsled svojega imenovanja kot pravi ud v mestni šolski svet. § 21. Da se ne prezrejo verske zadeve okrajnih pre¬ bivalcev tistih verozakonov, katerih ni nobeden ud okrajnega šolskega sveta, izvoli ta jednega prisvetnika za vsak verozakon. §§ 2 2. in 2 3. sta razveljavljena; na njiju mesto sta stopila §§ 16. do 19. zakona z dne 9. marcija 187 9. leta, dež. zak. št. 13: § 16. Vsako imenovanje in vse volitve, storjene po § 19. in 21. zakona od 25. februvarija 1870. leta, dež. zak. št. 11, in po § 15. tega zakona 1 veljajo za šest let in se morajo naznaniti deželnemu načelniku. § 17. Okrajni šolski svet ima zastran vseh javnih ljudskih šol in v ta obsežek spadajočih privatnih zavodov in posebnih šol, potem zastran otroških zavetišč vsega okraja isto področje, katero so imela po poprejšnjih zakonih politična okrajna oblastva in šolski okrajni nadzorniki. Posebno ima dolžnost: 1. ) Zastopati koristi šolskega okraja na zunaj, natanko v razpregledu imeti stan šolstva v okraji, skrbeti sa zakoniti red v šolstvu, in, kar je mo¬ goče, isto izboljševati sploh in v vsaki šoli posebej; 2. ) skrb imeti, da se razglašajo zakoni in ukazi, dani o šolskih zadevah od višjih šolskih oblastev, kakor tudi, da se izpolnujejo; 3. ) ukazovati in voditi preiskave in obravnave zastran uravnave in razširjanja obstoječih šol in naprave novih šol in zastran zidanja šolskih pro¬ storov, 2 in nadzorovati šolske stavbe ; 3 1 Namreč zakona z dne 9. marcija 1879. leta, dež. zak. št. 13. 2 Glede šolskih gradeb gl. § 20. m. u. z dne 19. julija 1875. leta, dež. zak. št. 22 (št. 30 te zbirke). 8 Glede vpisa šolskih poslopij in šolskih zemljišč v novo napravljene ali dopolnjene zemljiške knjige gl. m. r. z dne 12. decembra 1877. leta, št. 19.603 (št. 33 te zbirke). II. Deželni zakoni. A. Šolsko nadzorstvo. 51. 423 4. ) čuvati nad krajnimi šolskimi sveti, da preskrbe predpisane učne pripomočke (učila) in druge učne potrebščine za ljudske šole, da, ako bi bilo treba, to napravijo na stroške šolske občine; 5. ) razsoj e vati na prvi stopnji zastran šolskega izstopa in vstopa; 6. ) opravljati tutorsko pravico države zastran krajnih šolskih zakladov, če niso zato posebni organi odločeni, ali če ni to delovanje pridržano višjemu oblastvu; 7. ) rabiti posilna in disciplinarna sredstva v slučajih, po zakonu odločenih; 8. ) pregledati in potrditi letne proračune zastran stvarnih šolskih po¬ trebščin, kakor tudi letne račune krajnih šolskih svetov o prejetem in izdanem denarji; 9. ) vsako leto izgotoviti proračune šolskega okraja in pregledati od predsednika napravljeni letni račun o stroških šolskega okraja; 10. ) varovati šole in učitelje v vseh gospodarstvenih in policijskih zadevah; 11. ) začasno postavljati učitelje v šolah, kjer je služba izpraznjena in pomagati pri stalnem postavljanji učiteljev, oziroma pri premikanji v višje plače; 12. ) nadzorovati učitelje, preiskovati nahajajoča se naznanila in pri¬ tožbe zoper učitelje, kakor tudi šolske napake, če se zapazijo, jih odstraniti in odpraviti, kolikor je v njegovi oblasti, pričeti in voditi disciplinarne pre¬ iskave zoper učitelje in zastran teh nasvete stavljati deželnemu šolskemu svetu; 13. ) pospeševati daljno omiko učiteljev, 1 napravljati okrajne učiteljske skupščine (konferencije) 2 in čuvati nad šolskimi in učiteljskimi knjižnicami; 3 14. ) dajati učiteljem spričevala zastran njih prizadevnosti; 15. ) naravnati, da se ustanovijo krajni šolski sveti, njih poslovanje pospeševati in nad njim čuvati; 16. ) napravljati izredna šolska nadzorovanja; 17. ) po zaslišanji krajnega šolskega sveta postavljati pri ljudskih šolah krajnim razmeram primeren čas za zakonite počitnice v ljudskih šolah; 18. ) dajati naznanila, mnenja, nasvete in občasna (perijodična) poro¬ čila višjim šolskim oblastvom. § 18. Na podlagi rešenega proračuna naznani okrajni šolski svet za dopolnitev pomanjkanja potrebne stroške dotičnim občinskim predstojnikom (županom), kolikor jih njim pripada, in zaukaže, da jih o pravem času pri¬ nesejo in poravnajo in jih v četrtletnih obrokih naprej plačajo krajnemu šolskemu svetu. § 19. V §§ 117., št. 8 in 9 in 18. tega zakona, 4 kakor tudi v § 33., alinea 3, zakona z dne 29. aprila 1873. leta, dež. zak. št. 21 (št. 52 te zbirke), 1 Gl. m. u. z dne 6. aprila 1870. leta, št. 3169, o učnih nadaljevalnih tečajih za ljudskošolske učitelje pod št. 10 te zbirke. 2 Gl. m. u. z dne 8. maja 1872. leta, št. 3306, o okrajnih in deželnih konferencijah ljudskošolskih učiteljev pod št. 17 te zbirke. 3 Gl. m. u. z dne 15. decembra 1871. leta, št. 2802, o ustanovitvi knjižnic za učence in učitelje ljudskih šol pod št. 16 te zbirke. 1 Namreč zakona z dne 9. marcija 1879. leta, dež. zak. št. 13. II. Deželni zakoni. A. Šolsko nadzorstvo. 51. 425 zaznamenovana opravila, zadevajoča ljudske šole v glavnem mestu ljubljanskem, tudi na dalje ostanejo v področji občinskega zastopa tega glavnega mesta in se opravljajo kakor druge občinske zadeve po taistem in po mestnih izvrše- valnih organih. § 24. Okrajni šolski svet se shaja najmanj po jedenkrat v meseci k rednemu posvetovanju. Predsednik pa sme po potrebi, in tudi mora po nasvetu dveh udov sklicati izredne skupščine. Vse zadeve, zarad katerih se mora narediti kakšna raz¬ sodba, podati katero mnenje ali kateri nasvet, obravnavajo se zborno. 1 § 25. Za veljavno sklepovanje mora biti pričujoča večina udov. Sklepa se po nadpolovični večini glasov. Ce je število glasov jednako, razsodi predsednik, ta ima tudi pravico ustaviti izvršitev sklepov, ki so po njegovem mnenji zoper zakon, in si dobiti zastran tega razsodbo deželnega šolskega sveta. Posvetovanja in glasovanja o rečeh, katere zadevajo osebno korist katerega uda, se ta ne sme udeležiti. Pritožbe zoper razsodbe okrajnega šolskega sveta gredo na deželni šolski svet. Te se morajo izročiti okrajnemu šolskemu svetu in imajo odložno moč, če so se izročile v štirinajstih dneh po razodetji spodbite razsodbe. § 26. V nujnih slučajih (§ 14.) sme predsednik tudi zastran tistih zadev, katere se imajo zborno obravnavati, neposredne naravnave narejati, pa si mora brez zamude in najdalje v naj- bližnji seji dobiti privolitev okrajnega šolskega sveta. § 27. Minister za bogočastje, in nauk imenuje za vsak okraj jednega šolskega nadzornika in tam, kjer bi posebne okolščine to zahtevale, tudi več šolskih nadzornikov. Imeno¬ vanje se zgodi na podstavi nasveta trojnih oseb, ki ga naredi deželni šolski svet, imenuje se na šest let. Ako se okrajni šolski nadzornik ne vzame že tako iz okrajnega šolskega sveta, stopi on v istega kot reden ud vsled svojega imenovanja. 1 Odmerjati šolske kazni, spada v tekoče poslovanje okrajnega šolskega sveta in pristaje tedaj njega predsedniku (m. r. z dne 20. maja 1874. leta, št. 830; št. 27 te zbirke). II. Deželni zakoni. A. Šolsko nadzorstvo. 51. 427 Nadzor nad učenjem veroznanstva ne spada pod okraj¬ nega šolskega nadzornika, ampak pod višjo cerkveno gosposko. 1 § 28. Ravnatelji ljudskih šol in učitelji, kateri v kakem šolskem razredu učijo, se smejo k službi okrajnega šolskega nadzornika poklicati samo s privolitvijo tistih, kateri dotično šolo zalagajo. V tem slučaji se jim pridruži po potrebi za čas tega opravila v deloma potrebno pripomoč pri učenji na lastni šoli podučitelj 2 na troške normalnošolskega zaklada. § 29. Okrajni šolski nadzornik ima dolžnost, šole občasno obiskovati in ogledovati. On ima pravico, v didaktično-peda- gogičnih stvareh nasvetovati, in v tem oziru opažene napake odvrniti na samem mestu z ustnim naročilom. On tudi vodi okrajne učiteljske skupščine (konferencije). 3 Pri obiskovanji javnih šol njemu odkazanih ima okrajni šolski nadzornik posebno paziti: 1. ) ali so krajni šolski nadzorniki izpolnili svoje dolžnosti zastran nadzora šol; dalje 2. ) na to, da se izpolnujejo zakohita določila pri vstopu in odpustu otrok; 3. ) na spretnost, marljivost in sploh na vesoljno obnašanje učiteljev in na disciplino, red in snažnost v šoli; 4. ) na to, da se izpolnuje učni črtež, na način učenja, na napredke otrok sploh in v posameznih predmetih posebej; 5. ) na uvedene učne pomočke in učne poslužke in na notranjo uredbo šole; 6. ) na gospodarske zadeve šol, posebno na plačilo učiteljev; — ali učitelj dobi natančno njemu zagotovljene dohodke, ali se peča s stranskim zaslužkom in s katerim. 1 Gl. zakon z dne 25. maja 1868. leta, drž. zak. št 48, s katerim so se izdala načelna določila o razmerji šole do cerkve, pod št. 2 te zbirke. 2 Sedaj bi bilo namestiti učitelja, ker se je vrsta podučitelj ev na javnih ljudskih šolah na Kranjskem odpravila po § 1. zakona z dne 29. novembra 1890. leta, dež. zak. št. 23 (št. 61 te zbirke). 3 Gl. z m. r. z dne 18. maja 1869. leta, št. 140/pr., izdano navodilo za začasne okrajne šolske nadzornike pod št. 6 te zbirke. II. Deželni zakoni. A. Šolsko nadzorstvo. 51. 429 Pri obiskovanji privatnih šol in odgojevališč mora okrajni šolski nadzornik gledati na to, ali se izpolnujejo v njih pogoji, pod katerimi so bila ustanovljene in če ne prestopajo mej svoje pravice. § 30. Okrajni šolski nadzorniki imajo dajati o svojem poslovanji okrajnemu šolskemu svetu poročila, katerim imajo pridejati potrebne nasvete in naznanila zastran ukazov, katera so na mestu dali. Ta poročila se morajo predlagati s sklepi, zarad tega narejenimi, vred, deželnemu šolskemu svetu, ta mora tudi na nje primeren ozir imeti pri šolskih poročilih, katera daje ministerstvu za bogočastje in nauk. § 31. Prisvetniki okrajnega šolskega sveta (§ 21.) imajo pravico, šole svojega verozakona, če bi katere v okraji bile, obiskovati, da zvedd, v katerem stanji so, se udeležiti se ob¬ časnih ogledov in preiskav istih po okrajnem šolskem nadzor¬ niku, svoje opazbe naznaniti okrajnemu šolskemu svetu in tudi njemu nasvete staviti zastran izboljšanja teh šol. Oni se morajo zaslišati od okrajnega šolskega sveta v vseh dotičnih zadevah in se morejo tudi osebno udeležiti ob¬ ravnav o teh zadevah z odločilnim glasom. § 32. Okrajnemu šolskemu svetu in okrajnemu šolskemu nadzorniku gre častni naslov «cesarski kraljevi«. Predsednik razdeli došle opravilne spise, da sc izdelujejo, med ude in oskrbuje s porabo delavnih moči c. kr. okrajnega oblastva tekoča opravila. Pisarniške potrebščine oskrbuje okrajno oblastvo. V mestih, katera imajo svoj občinski statut, se daje po¬ trebno pomočno osebstvo od občinskega zastopa, in troški za pisarniške potrebščine se plačujejo iz občinskih pomočkov. Okrajni šolski nadzorniki dobivajo, da opravijo šolske oglede in preiskave, splošni znesek za potne troske in dnine iz državnih pomočkov. III. Deželni šolski svet. § 33. Najvišje šolsko oblastvo v deželi je c. kr. deželni šolski svet. Pod njim stoje: 1.) Sole in vzgojevališča, izročene področju okrajnih šolskih svetov; II. Deželni zakoni. A. Šolsko nadzorstvo. 51. 431 2. ) učiteljišča za učitelje in učiteljice ljudskih šol z vad¬ nicami, pod iste spadajočimi vred; 3. ) srednje šole (gimnazije, realne gimnazije, realke), kakor tudi vse v obseg istih spadajoče privatne in posebne učilnice, v kolikor te stoje pod najvišjim vodstvom ministerstva za bogo¬ častje in nauk. §§ 34. in 35. sta razveljavljena; na njiju mesto sta stopila §§ 20. in 21. zakona z dne 9. marcija 1 879. leta, dež. zak. št. 13: § 20. Deželni šolski svet obstoji: 1. ) iz deželnega načelnika, ali namestnika, od njega imenovanega, kot predsednika ; 2. ) iz dveh poslancev deželnega odbora; 3. ) iz jednega poročevalca za upravne in gospodarstvene šolske zadeve; 4. ) iz deželnih šolskih nadzornikov; 5. ) iz dveh katoliških duhovnikov; 6. ) iz dveh udov učiteljskega stanu; 7. ) iz enega poslanca občinskega zastopa ljubljanskega. § 21. Imenujejo se v § 20. tega zakona pod št. 3, 4, 5 in 6 omenjeni udje deželnega šolskega sveta od cesarja po nasvetu ministra za bogočastje in nauk, kateri se ima pred nasvetom glede obeh katoliških duhovnikov obrniti do knezo-škofijstva in zastran imenovanja upravnega poročevalca dogovoriti se z ministrom notranjih stvarij. Opravilna doba v § 20 pod št. 5, 6 in 7 omenjenih udov deželnega šolskega sveta traje šest let; opravilna doba obeh poslancev deželnega odbora se ravna po času mandata deželnega odbora. Udje učiteljskega stanu dobivajo opravilno pristojbino iz državnih novcev. § 36. Deželni šolski svet ima v zadevah njemu podstojnih šol poprejšnje področje politiškega deželnega oblastva in tudi cerkvenih višjih oblastev in šolskih višjih oglednikov, nekrateč cerkvenim višjim oblastvom po zakonu od 25. maja 1868. leta, drž. zak. št. 48 (št. 2 te zbirke) pridržane pravice. Vrh tega ima dolžnost: 1. ) nadgledovati nad okrajnimi in krajnimi šolskimi sveti, na skrbi imeti in voditi učiteljišča in k njim spadajoče vadnice; 2. ) potrjevati ravnatelje in učitelje na srednjih šolah, vzdržanih po občinskih pomočkih, varujoč posebne pravice, katere gredd občinam, družbam in privatnim osebam ; II. Deželni zakoni. A. Šolsko nadzorstvo. 51. 433 3. ) izreči svoje mnenje o učnih črtežih, učnih pomočkih in učnih knjigah za srednje in strokovne šole; 4. ) dajati letna poročila o stanji vsega šolstva v deželi na ministerstvo za bogočastje in nauk. § 37. Seje deželnega šolskega sveta so ali redne ali iz¬ redne. Izredno sejo sme predsednik napraviti vsak čas in on mora to storiti, če dva uda to terjata. Zadeve, zastran katerih se mora storiti katera razsodba ali izročiti ministerstvu za bogočastje in nauk katero mnenje ali kak nasvet, se obravnavajo zborno, vse druge zadeve se pa rešijo pod osebnim odgovorom predsednika, kateri mora v vsaki seji naznaniti deželnemu šolskemu svetu naravnave, narejene v medčasjem. Deželni šolski svet se more za posamne stvari pomnožiti po zvedeneih, ki so pri sejah pričujoči s posvetovalnim glasom. § 38. Da je deželni šolski svet sklepčen, treba je priču- jočnosti večine udov. Sklepa se po večini glasov. Izmed deželnih šolskih nad¬ zornikov imata vselej samo dva, in sicer tista dva odločevalen glas, katera za to izvoli predsednik. Ako so glasovi jednaki, razsodi predsednik, ta ima tudi pravico, ustavljati izvršitev sklepov, kateri bi bili po njegovem mnenji zoper zakon, in zastran tega se obrniti za razsodbo do ministerstva za bogo¬ častje in nauk. Posvetovanja in glasovanja o stvareh, katere se tičejo osebne koristi katerega uda, se ta ne sme udeležiti. Pritožbe zoper razsodbe deželnega šolskega sveta gredo na ministerstvo za bogočastje in nauk. Vlagati se morajo pri deželnem šolskem svetu in imajo odložno moč, če se to zgodi v 14 dnevih po razodetji izpodbite razsodbe. § 39. V nujnih slučajih (§ 14.) utegne predsednik v takih stvareh, katere se imajo zborno obravnavati (§ 37.) narediti neposrednje odredbe, toda mora brez zamude in najpozneje v najbližnji seji si dobiti privolitev deželnega šolskega sveta. 28 II. Deželni zakoni. A. Šolsko nadzorstvo. 51. 435 § 40. Deželnih šolskih nadzornikov posebni poklic je, imeti naravni vpliv na didaktično-pedagogične zadeve šol po občasnih ogledih, voditi preskušnje, čuvati nad poslovanjem šolskih ravnateljev, kakor tudi krajnih in okrajnih šolskih svetov i. t. d.; njim da minister za bogočastje in nauk potrebno službeno poučilo. Deželni načelnik pa sme za posamne slučaje izročiti opra¬ vila te vrste tudi drugim udom deželnega šolskega svčta. Nadzorniki dajejo zastran tega svojega poslovanja poročila deželnemu šolskemu svetu, ta ima ta poročila z naznanilom zastran storjenih sklepov in narejenih naravnav predlagati mini- sterstvu za bogočastje in nauk. Deželni šolski nadzorniki imajo dolžnost, če jim je uka¬ zano, tudi naravnost poročati ministru za bogočastje in nauk. § 41. Predsednik deželnega šolskega sveta razdeli opravila med posamezne ude in izvrši sklepe. Potrebni pomagači in pisarniške potrebščine se dajejo od političnega deželnega oblastva. Končne določbe. § 42. Precej po ustanovitvi deželnega šolskega sveta, okrajnega šolskega svčta in krajnega šolskega sveta imajo ti novi organi prevzeti opravila, njim po tem zakonu izročena. [Po § 43. zakona z dne 9. marcija 1879. leta, dež. zak. št. 13, so sto¬ pili na šolsko nadzorstvo nanašajoči se paragrafi tega zakona z dnevom raz- glašenja tega zakona v veljavnost in so se po taistim razveljavila vsa določila, ki so s tem v protislovji, osobito določila v §§ 5., 6., 8., 15, točka 1.; §§ 22., 23., 34. in 35. zakona z dne 15. februvarija 1870. leta, dež. zak. št. 11.] 1 [S § 44. zakona z dne 9. marcija 1879. leta, dež. zak. št. 13, je naro¬ čeno ministru za bogočastje in nauk izvršiti ta zakon.] 1 § 20. zakona z dne 15. februvarija 1870. leta, dež. zak. št. 11, ni izrecno naveden med razveljavljenimi paragrafi; taisti se je pa brezdvojbeno nadomestil po § 15. zakona z dne 9. marcija 1879. leta, dež. zak. št. 13. 28 * B. Ustanavljanje šol. Št. 52. Zakon z dne 29. aprila 1873. leta, dež. zak. št. 21, o uredbi ustanavljanja, vzdržavanja in obiskovanja javnih ljudskih šol v voj¬ vodini Kranjski. (Deloma izpremenjen po poznejšem zakonu z dne 19. decembra 1874. leta, dež. zak. št. 37, z zakonom z dne 26. oktobra 1875. leta, dež. zak. št. 27, z zakonom z dne 9. marcija 1879. leta, dež. zak. št. 13, in z zakonom z dne 28. decembra 1884. leta, dež. zak. št. 1 iz leta 1885.) 1 S pritrjenjem deželnega zbora Svoje vojvodine Kranjske ukazujem tako: I. Oddelek. Kako se napravljajo in vzdržujejo javne ljudske šole. § 1. Javna ljudska šola se mora povsod napraviti tam, kjer biva v vasi ali v več vaseh, selih ali posameznih hišah jedno uro na okoli po petletnem poprečnem računu več ko 40tero otrok, ki morajo Čez pol milje (po razglasila kranjske deželne vlade z dne 20. junija 1890. leta, št. 7163, dež. zak. št. 14: čez štiri kilometre) daleč hoditi v šolo (§ 59. drž. š. zak.). § 2. Ako so v tej daljavi krajne razmere take, da ob¬ časno ali stanovitno prihod do šole močno opovirajo ali obte- ž ujej o, naj se izpostavi podučitelj 2 tiste šole vsaj ob neugod- 1 Ti zakoni so natisneni na dotičnih mestih z manjšimi črkami v besedilu. 2 Zdaj bi bilo namestiti učitelja, eventualno pomožnega učitelja, ker se je vrsta podučitelj e v na javnih ljudskih šolah na Kranjskem odpravila po § 1. zakona z dne 29. novembra 1890. leta, dež. zak. št. 23 (št. 61 te zbirke). II. Deželni zakoni. B. Ustanavljanje šol. 52. 439 nejšem letnem času na primerno postajo, ali v najskrajnejšem slučaji naj kodi vsak teden dvakrat tja poučevat. Ta eks¬ pozitura ali izpostavljena štacija je obstojni del tiste šole, kjer je dotični podučitelj umeščen. § 3. Kakor hitro pa tisti, kateri napravi in vzdržuje tako šolo, zmore to napravo, naj se napravi namesto te ekspo¬ ziture ali izpostavljene šole samostojna šola. § 4. Kolikor je mogoče, je treba tudi na to gledati, da se v ljudnatih krajih namešane šole po spolu ločijo in se na¬ pravijo posebne dekliške šole. 1 To se pa mora narediti povsod tam, kjer je več kakor šest učiteljev zakonito (§11- drž. š. z.) treba umestiti. § 5. V vsakem šolskem okraji je napraviti najmanj jedno meščansko šolo. § 6. Šolske oblasti naj čuvajo nad tem, da se napravijo potrebne ljudske šole brez nepotrebnega odloga (§§ 1., 5., 12.) tam, kjer jih še ni, vendar z ozirom na zmožnost tistih, ki za šole skladajo, in da se utrdijo vsi pogoji njih trdnega in uspeš¬ nega obstanka. § 7. Vse okoliščine, ki so merodajne za napravo in uredbo šol, naj določi komisija s privzetjem vseh udeležencev, in ako je treba, tudi s posebnim ogledom; komisijski protokol je podlaga daljnih razsodeb. § 8. Nikdar se ne sme privoliti, da bi se ljudske šole množile na škodo namenu ugodne uredbe in uspešnega nadalje¬ vanja potrebnih šol. (§§ 1., 5., 12.) § 9. Vsaka javna šola ima svoj šolski okoliš, h kateremu spadajo všolane vasi, deli od vasi ali hiše. Za meje šolskih okolišev se jemljo občinski, oziroma podobcinski okraji, ako ne kaže, šolskega obiskovanja zlajšati s tem, da se všolajo posa¬ mezni občinski deli v šoio sosedne občine. § 10. Všolanje ima ta namen, da se vsi otroci, ki sta¬ nujejo v šolskem okoliši in so obvezni, v šolo hoditi, morejo v šolo vzprejeti in se poučevanja pravilno udeleževati. 1 Primerjaj s tem § 44. š. i. u. r. (št. 12 te zbirke). II. Deželni zakoni. B. Ustanavljanje šol. 52. 441 § 11. Otroci, ki stanujejo zunaj šolskega okoliša, se le v šolo jemljo, ako zavoljo tega šola ni prenapolnjena. Ravno to velja za tiste otroke, ki še niso izpolnili šestega leta, ka¬ terim pa je vendar krajno šolsko oblastvo dovolilo, da smejo v šolo hoditi. § 12. Solo, katera je bila že pet let prisiljena, večje število svojih letnih stopinj ali razredov ločiti v vzporedne raz¬ rede, je po preteku tega časa ločiti takoj v dve šoli. § 13. Določbe o kakovosti šolskih poslopij in njenih delov, kakor tudi o potrebni šolski opravi ustanavlja minister za bogočastje in nauk dogovorno z deželnim šolskim oblastvom z ukazom. Istotako se uravnava način, kako naj tehnični organi po- litiških uradov ali deželnega zastopa sodelujejo, kadar odobru- jejo in izpeljujejo stavbne črteže, kadar oskrbujejo šolsko opravo, kadar nadzorujejo, so li poslopja in njih oprava v takem stanji, da ustrezajo namenu. 1 § 14. Krajno šolsko oblastvo in — oziroma na meščanske šole — okrajno šolsko oblastvo določuje, koliko se sme potro¬ siti za kurjavo, svečavo in snaženje šolskih sob, ter za vsako šolo po prostoru, kubičnem obsegu in legi ustanovi najmanjši znesek tako, da se manj ne sme potrositi. § 15. Za poučevanje dečkov, bodisi da so v posebnih razredih ali združeni z dekleti, smejo se ženske jemati le za prva štiri leta. 2 § 16. Obstoječa javna šola se sme z dovoljenjem dežel¬ nega šolskega oblastva le takrat odpraviti, kadar ne spada med potrebne šole. (§§ 1., 5., 12.) 1 Gl. m. u. z dne 19. julija 1875. leta, št. 2868, s kojim so se izdala za Kranjsko določila o opravi šolskih poslopij javnih ljudskih šol in o nego¬ vanji zdravja na teh šolah, pod št. 30 te zbirke. 2 Primerjaj s tem § 22., alin 2., zakona z dne 9. marcija 1879. leta, dež. zak. št. 13 (pri št. 55 te zbirke). II. Deželni zakoni. B. Ustanavljanje šol. 52. 443 II. oddelek. Kako se obiskujejo javne ljudske šole. § 17. Dolžnost, v šolo hoditi (šolska dolžnost) se začenja z izpolnjenim 6. letom in traja pravi¬ loma do izpolnjenega 12., v mestih in trgih s triraz- rednimi ali večraz redni mi šolami pa do izpolnje¬ nega 14. leta. Z ozirom na posebne krajne razmere ali na podnebje sme tudi okrajno šolsko oblastvo izjemno dovoliti, da se začne šolska dolžnost šele z izpolnjenim 7. ali 8. letom. Istotako sme okrajno šolsko oblastvo dovoliti, da se tudi v mestih in trgih odpuste otroci iz šole, ki so izpolnili 12. leto, in so se šolskih predmetov po¬ polnoma naučili. 1 § 18. Neposredno pred začetkom šolskega leta naj krajno šolsko oblastvo popiše vse otroke šolskega okoliša, ki so dolžni v šolo hoditi, brez razločka verske spoznave in domovinske pravice. 2 Kdor otroka zapisovanju prikrije ali zastran njega kaj neresničnega povč, se kaznuje z 1 do 20 gld., ali če ne more plačati, z zaporom od jednega do štirih dni. § 19. Otroci, kateri zav.olj duševne ali telesne bolehnosti ne morejo v javno ljudsko šolo hoditi, in se poučujejo doma ali v zasebnih zavodih, ali so že na kakšni višji šoli, naj se zapišejo v poseben zapisnik, kateri se nemudoma predloži okrajnemu šolskemu oblastvu. § 20. Ravno to velja o otrocih, kateri delajo po fabrikah, pri obrtnijstvu, po rudnikih, pri rezanji šote i. t. d. in se pouču¬ jejo v kaki fabriški šoli. § 21. Okrajno šolsko oblastvo ima pravico, o takih okolščinah, katere otroke, omenjene v §§ 19. in 20. oproste obiskovanja javne ljudske šole, terjati daljnih izkazov. 1 Primerjaj s tem §§ 21. in 75. drž. š. z. — Glede razlage besedi v § 17. «v mestih in trgih s trirazrednimi in večrazrednimi šolami* in o tem, kako dolgo radi tega traja šolska obveznost in obisk ponavljavne šole gl. r. dež. š. sv. za Kranjsko z dne 31. decembra 1886. leta, št. 2371/dež.š.sv. pod št. 76 te zbirke. 2 Zastran popisa šoloobveznih otrok gl. r. dež. š. sv. za Kranjsko z dne 8. oktobra 1870. leta, št. 316/dež. š. sv., točka 1—4 (pri št. 12 ie zbirke), potem I. oddelek š. i. u. r. (št. 12 te zbirke). II. Deželni zakoni. B. Ustanavljanje šol. 52. 445 § 22. Ako niso. otroci, zastran katerih vzroka za oj3ro- ščenje ni (§§ 19. in 20.), v prvih osmih dneh šolskega leta v javno šolo sprejeti, naj krajno šolsko oblastvo starše ali njih namestnike opomni na njihove dolžnosti. Ako ne pošljejo potem v treh dneh otroka v javno ljudsko šolo, zapadejo kazni od 1 do 5 gld., ako pa ne morejo p’ačati, naj se to spremeni v zapor največ do 24 ur. 1 k § 23 Ako krajno šolsko oblastvo zve, da se je otrok, ki je dolžan v šolo hoditi, med šolskim letom preselil iz domačega v drug šolski okoliš, naj to naznani dotičnemu krajnemu šol¬ skemu oblastvu. Ako pa zve, da se je tak otrok preselil iz drugega v domač šolski okoliš, naj ga potem zapiše v zapisnik med šolske otroke in naj se ravna po §§ 19. in 21. pričujo¬ čega zakona. § 24. Krajno šolsko oblastvo. pregleda vsakega pol me¬ seca zapisnik zamud, ki ga predloži šolsko vodstvo, in ravna po okoliščinah zoper starše ali njih namestnike. Ravna se pa tukaj ravno tako, kakor pri otroku, ki je dolžan v šolo hoditi, ter ni zakonito oproščen, pa se je bilo vendar čisto za¬ mudilo, takega otroka poslati v javno ljudsko šolo (§ 22.). Šolske zamude, ki niso dovolj opravičene, so jednake tem, ki niso nikakor pripuščene. 1 § 25. Kazen se nalaga do 10 gld. ali do dveh dni za¬ pora, ako so starši to storili iz dobičkarije. Ravno tako se kazen povikša, ako starši in njih namestniki ponavljaje iz kaznive zanikernosti otrdk ne pošiljajo v šolo (§§ 22., 24.). V takem slučaji more se kazen nalagati do 20 gld. ali do štirih dni za¬ pora. Ako taki starši dobivajo podporo iz ubožne blagajnice ali iz kakega drugega dobrodelnega zavoda, sme se provzročiti, da jim to podporo dotično oblastvo za nekaj časa ali deloma odtegne. § 26. Lastniki fabrik, obrtnij, rudnikov, šotorezov itd., kateri ne priganjajo otrdk pri njih delajočih k rednemu šol¬ skemu obiskovanju, pridejo v kazen, napovedano v §§ 22., 1 Gl. I. oddelek š. i. u. r. (št. 12 te zbirke) in u. dež. šol. sv. za Kranjsko z dne 20. aprila 1875. leta, št. 88/dež. š. sv., o postopanji zoper šolske zamude na občnih ljudskih šolah (št. 66 te zbirke). II. Deželni zakoni. B. Ustanavljanje šol. 52. 447 24. in 25., po okoliščinah se v teh slučajih tudi kazen tri¬ krat povikša. § 27. Otroci, ki so dolžni v šolo hoditi, se zbrišejo šele takrat iz zapisnika šoloobveznih otrok, kadar s spričevalom javne ljudske šole dokažejo (§ 21. drž. š. z. in § 17. tega zakona), da so si pridobili najpotrebnejših vednosti. § 28. Prinašati omenjenega spričevala ni treba otrokom, kateri so v tem času na kakšni višji šoli in kateri so po duhu in telesi zanesljivo taki, da ne morejo doseči namena ljudske šole. § 29. Starši ali njih namestniki, kateri razven teh dveh slučajev (§ 28.) otroke iz šole jemljejo, predno dobe ono spri¬ čevalo, zapadejo ravno takim svarilom in kaznim, kakor so napovedane za zanikerno šolsko obiskovanje. Ravno tisto velja lastnikom fabrik, obrtnij, rudnikov in šotorezov i. dr., kateri odvračujejo pri njih delajoče otroke od obiskovanja šol. § 30. Kazni, omenjene v §§ 18., 22., 24., 26. in 29., nalaga v prvi stopnji okrajno šolsko oblastvo. Ravna se pri tem po pravilih, katera uravnavajo preiskavo in razsodbo o prestopkih, za katere se v splošnem kazenskem zakoniku ni skrbelo. 1 « 2 1 Z ozirom na določila § 30. zgornjega zakona je pri odmerjanji do- tičnih kazni zaradi šolskih zamud, dokler se ne izda policijski kazenski zakon, postopati po cesarskem ukazu z dne 20. aprila 1854. leta, drž. zak. št. 96, in po ukazu ministerstev za notranje stvari in pravosodja in najvišjega policij¬ skega oblastva z dne 3. aprila 1855. leta, drž. zak. št. 61. Ker nazadnje omenjeni ukaz v § 3., odstavek 5, določuje, da mora biti pritožba zoper do- tično kazensko razsodbo v 24. urah po nje razglašenji prijavljena in v na- daljnih treh dneh izročena, zato je ta kratki prizivni rok uporabljati tudi pri razsodbah, izrečenih zoper šolske zamude, n i pa uporabljati v šolskem nadzornem zakonu (§ 25.) navedenega 14dnevnega prizivnega roku. (M. r. z dne 16. novembra 1874. leta, št. 10.353, m. u. 1. z leta 1874 št. 57). 2 Pri kazenskih razsodbah zoper šolske zamude ni zapovedano upo¬ rabljati z m. u. z dne 5. marcija 1858. leta, drž. zak. št. 34, predpisani kazenski register. (M. r. z dne 4. febr. 1879. leta, št. 972, za Kranjsko, št. 523/dež. š. sv.). Glede izvrševanja od okrajnih šolskih svetov prisojenih zapornih kazni gl. r. pravosodnega ministerstva z dne 6. oktobra 1871. leta, št. 11.054 (št. 15 te zbirke.) Šolske kazni prisojati spada k tekočim opravilom okrajnega šolskega sveta in pristaje tedaj njegovemu predsedniku (m. r. z dne 20. maja 1874. leta, št. 830; št. 27 te zbirke). II. Deželni zakoni. B. Ustanavljanje šol. 52. 449 § 31. Pritožbe 1 zoper razsodbe o tej reči, da namreč otroci niso začeli v šolo hoditi, ali da so jo slabo obiskovali, ali da so pred časom izostali, nimajo odloživne moči, ako ne merijo zoper kazenske sklepe. § 32. Zoper starše, ki so bili že večkrat kaznovani, pa vendar trdovratno ne izpolnujejo svojih dolžnosti, kar se tiče šolskega obiskovanja njih otrok, provzročiti ie postopanje po §§ 176. in 177. obč. drž. zak. 2 Lastnikom fabrik i. dr. se sme, ko prvikrat ponove pre¬ stopek, odreči pravica, da za šolo ugodne otroke jemljejo v svoje naprave. III. oddelek. O stroških za ljudske šole in o sredstvih za njih plačevanje. § 33. Šolski patronat, kateri je samov zakonu utr j en, odpade z vsemi pravicami in dolžnostmi, ki so ž njim združene, samo tisti šolski patronati, ki se opirajo na druga imena, ostanejo v veljavi. Dolžnost, katero so imele poprejšnje gruntne gosposke kot take po ministerskem ukazu od 15. decembra 1848. leta, drž. zak. št. 28, da so morale preskrbovati drva za k urj a v o na 1 j u d s k i h š o 1 a h, se tudi izreka za odpravljeno, kolikor je bila ta dolžnost samo v zakonu utrjena. (Meščanske šole naplavljati in vzdrževati [§ 5.] je skupna dolžnost vsacega šolskega okraja; napravljati in vzdrževati druge potrebne ljudske šole [§§ 1. in 12.] pa dolžnost šolske 1 Gl. opomnjo 1 pri § 30. tega zakona. 2 Ta dva paragrafa obč. drž. zak. se glasita: § 176. če oče ob um pride; če je izrečen za zapravljivca ali zavoljo kakega hudodelstva v kazen ječe na več časa, kakor na jedno leto obsojen; če se samolastno na tuje izseli; ali če je čez jedno leto odsoten in svojega bivališča vedeti ne da, pride očetovska oblast ob moč in postavi se varuh; ako pa ti zadržki nehajo, stopi oče zopet v svoje pravice. § 177. Očetje, ki preživljevanje in izrejo svojih otrok popolnoma za¬ nemarijo, izgubivajo očetovsko oblast za vselej. 29 II. Deželni zakoni. B. Ustanavljanje sol. 52. 451 občine [šolskega okoliša § 9.], ki mora tedaj skrbeti za vse stvarne potrebe in za učiteljske plače.) Zadnji odstavek # tega paragrafa je po poznejših zakonitih določilih razveljavljen; mesto njega veljajo sedaj nastopna določila: čl. IX. zakona z dne 19. decembra 1874. leta, dež. zak. št. 37 : 1 Za ustanovitev in stroške meščanskih šol naj potrebno skrb imajo šolski okraji, kateri so upravičeni, v to namero na vse neposrednje davke brez izrednega priklada razpisati do po 10 gld. okrajnega šolskega zaklada od vsakih 100 gld. rednega davka. Za višje odstotke tega naklada je treba deželnega zakona. Potem zakon z dne 28. decembra 1884. leta, dež. zak. št. 1 iz leta 1885: 2 § 2. I. odstavek. Normalni šolski zaklad prevzame izplačevanje aktivi- tetnih prejemkov učiteljskega osobja na vseh občnih javnih ljudskih šolah voj¬ vodine kranjske v njih polnem obsegu. § 3. Šolska poslopja zidati, dajati jim notranjo opravo ter jih vzdrže¬ vati, v obče ljudske šole nastanjevati, plačevati stroške za kurjavo, razsvetljavo in snaženje šolskih prostorov in skrbeti za vse druge stvarne šolske potrebščine, dolžnost je šolske občine, v glavnem mestu ljubljanskem pa dolžnost mestne občine ljubljanske. 3 Gl. tudi pri § 36. natisnen zakon z dne 26. oktobra 1875. leta, dež. zak. št. 27. [§§ 3 4. in 3 5. (o določilih glede pomnoženega okrajnega in pomnoženega krajnega šolskega sveta) sta se razveljavila po § 4 3. zakona z dne 9. marcija 187 9. leta, dež. zak. št. 1 3 .] § 36. V kolikor zakon ali pogodba raz ven šolske občine tudi druge osebe ali druge skupščine zavezuje, da plačujejo ali pripomagajo za stvarne potrebe ali za učiteljsko plačo na kaki ljudski šoli, naj tudi zanaprej vse ostane, kakor je bilo. Ravno to velja od ustanov in zakladov. S tem je v zvezi zakon z dne 2 6. oktobra 187 5. leta, dež. zak. št. 2 7, s katerim so se deloma izpremenili deželni zakoni z dne 29. aprila 1873. leta, dež. zak. št. 21 in 22 (št. 52 in 55 te zbirke) ter z dne 19. decembra 1874. leta, dež. zak. št. 37: 4 1 Gl. ta zakon ves natisnen na strani 455 te zbirke. 2 Gl. ta zakon ves natisnen na strani 457 te zbirke. 3 Glede plačevanja troškov za šolske prostore in stvarne šolske po¬ trebščine gl. opomnjo 2 na strani 457 te zbirke. 4 Gl. ta zakon natisnen na strani 455 te zbirke. 29 ! II. Deželni zakoni. B. Ustanavljanje šol. 52. 453 S privolitvijo deželnega zbora Svoje vojvodine Kranjske ukazujem tako: (Določilo § l. 1 seje razveljavilo po zakonu z dne 28. decembra 1884. l. ; dež. zak. št. 1 2 iz leta 1885.) § 2. Učiteljske ustanovnine naj se po določbi ustanovinskega pisma rabijo v korist taiste občine, kateri so odmenjene. Zatorej je ta občina upravičena, dohodek te ustanovnine najprvo po¬ rabiti tako, da ž njim plača svoj deželni naklad za normalno-šolski zaklad; kolikor bi aktivitetnih plač bilo potem še nad ta naklad, to naj se normalno- šolskemu zakladu povrne iz ustanovninskega dohodka. § 3. Prihranja se soglasnemu sklepu županij, katere spadajo pod šolski okoliš, da tista po § 36. deželnega zakona od 29. aprila 1873. leta v dež. zak. št. 21. dobivana plačila in prinose, kar jih je bilo določenih pri tistih skladnih razpravah ali vsled tistih skladnih razprav, katere so se razpravljale po po¬ prejšnjih zakonih, znižajo doli do samih šolskih stvarnih potreb, ali da jih čisto odpravijo, in da nedostatek, kolikor ga bode zaradi tega, nadomestijo s pomočjo navadnih občinskih naklado v. V slučaji, ako bi se one davščine s celoma ali deloma pridržale, je županstvom dolžnost, da jih pobirajo. Ako bi utegnilo biti kaj prebitka od gornjih, tudi zanaprej ostalih davščin, naj se porabi v osnovo krajnih šolskih zakladov. § 4. Na § 168. poprejšnje politične šolske ustave oprte dolžnosti na¬ ložene cerkvam, dajati denarne prinose za učiteljske plače, se zdaj odpravijo. § 5. Prineski za pokojnine učiteljev ali njihovih vdov, katere so mo¬ rale doslej nekatere občine plačevati, preidejo na učiteljski penzijski zaklad. § 6. Vsa določila obeh deželnih zakonov z dne 29. aprila 1873. leta, v dež. zak. št. 21 in 22 (št. 52 in 55 te zbirke), ter z dne 19. decembra 1874. leta v dež. zak. št. 37, 3 kar jih je v protislovji s temi paragrafi, izgubč moč. § 7. Ta zakon dobode moč 1. januvarja 1876. leta. § 37. V blagajnico šolskega okraja, oziroma šolske občine, se stekajo vsakoršna darila in volila za šolske namene, in da¬ jatve, katere se opirajo na katero ustanovo ali na katero pri vatno-pravno ime (tako, da se, kolikor je mogoče, varuje morebitni posebni namen), potem ukovina in drugi posebni prihodki za šolske namene. 1 Ta paragraf je imel nastopno besedilo: Normalno-šolski zaklad pre¬ vzame izplačevanje aktivitetnih prejemkov učiteljskega osobja na vseh občnih javnih šolah v polnem obsegu, izvzemši one v mestnem okraju lju¬ bljanskem. 2 Gl. ta zakon natisnen na strani 457 te zbirke. 3 Gl. ta zakon natisnen na strani 455 te zbirke. II. Deželni zakoni. B. Ustanavljanje šol. 52. 455 K § 37. in nastopnim paragrafom: A. Zakon z dne 19. decembra 1874. leta, dež. zak. št. 37, o odpravi uk o v in e ter o prenaredbi .§§ 45. in 46. zakona od 29. aprila 1873. leta, dež. zak. št. 21. Veljaven za vojvodino Kranjsko. S privolitvijo deželnega zbora Svoje vojvodine Kranjske ukazujem tako: I. člen. Ukovina je odpravljena po vseh ljudskih in meščanskih učil¬ nicah Kranjske vojvodine, samo na ljubljanskih učilnicah te vrste ne. II. člen. Občinskemu svetovalstvu deželnega glavnega mesta ljubljan¬ skega se daje pravica, da po ljubljanskih učilnicah, zaznamenovanili v I. členu, ukovino še dalje obdrži, in to ali kolikoršna je bila do zdaj, ali manjšo ali da jo vso odpravi. 1 III. člen. Moč izgubivajo vsa določila deželnega zakona z dne 29. aprila 1873. leta, dež. zak. št. 21, kar jih je z gornjima členoma v protislovji. IV. člen. §§ 45. in 46. deželnega zakona z dne 29. aprila 1873. leta, dež. zak. št. 21, sta ovržena, ter namesto njiju naj moč dobodo naslednja določila. V. člen. Učilniška poslopja zidati, vzdrževati ter dajati jim notranjo opravo (pokrivati stroške za kurjavo, svečavo in snaženje prostorov, kakor tudi za učna sredstva) je dolžnost šolske občine (§ 33. deželnega zakona z dne 29. aprila 1873. leta, dež. zak. št. 21). 1 VI. člen. Ako se uže poprej vidi, da šolskih prihodkov (§§ 36. in 37. deželnega zakona z dne 29. aprila 1873. leta, dež. zak. št. 21) ne bode dovolj, da bi se prihodnje leto mogli ž njimi poplačati umerjeni stroški šolske občine (razven šolske občine dež. glavnega mesta ljubljanskega), naj se doplača razven stroškov v V. členu navedenih iz normalno-šolskega zaklada, kolikor je presežka. Če prihodkov normalno-šolskega zaklada ni dovolj, da bi zalegli za njegove potrebe, naj se po deželnem zakonodavstvu razpiše po teh potrebah umerjen poseben naklad za normalno-šolski zaklad na vse neposrednje pri- kladom za deželni in zemijo-odvezni zalog podvržene davke (razven tistih v ljubljanskem mestnem okraji). Preudarjeni troški šolskih občin naj se v to namero o pravem času po deželnem šolskem svetu polože pred deželni odbor. 1 VII. člen. Za ustanovitev in razhodke ljudskih šol v deželnem glavnem mestu ljubljanskem naj potrebno skrb ima njegovo občinsko svetovalstvo, katero je upravičeno, v to namero na vse neposrednje davke brez izrednega priklada razpisati do po 10 gld. šolskega naklada od vsakih 100 gld. rednega davka. Za višje odstotke šolskega naklada je treba deželnega zakona. 1 VIII. člen. Občine, v katerih je domačega šolskega zaklada zadosti, da z njim zalagajo vse potrebe svojih ljudskih šol, imajo pravico, s prebitki, če jih je morebiti od tega zaklada kaj, plačevati deželne naklade normalno- šolskega zaklada v občini predpisane. 1 II., V., VI. in VII. člen se je razveljavil po zakonu z dne 28. de¬ cembra 1884. leta, dež. zak. št. 1 z leta 1885 (natisnen na strani 457 te zbirke). II. Deželni zakoni. - B. Ustanavljanje šol. 52. 457 IX. člen. Za ustanovitev in stroške meščanskih šol naj potrebno skrb imajo šolski okraji, kateri so opravičeni, v to namero na vse neposrednje davke brez izrednega priklada razpisati do po 10 gld. okrajnega šolskega naklada od vsakih 100 gld. rednega davka. Za višje odstotke tega naklada je treba deželnega zakona. X. člen. Ta zakon stopi v moč 1. januvarja 1875. leta. XI. člen. Mojima ministroma za bogočastje in nauk ter za financije naročam, ta zakon izvršiti. B. Zakon z dne 28. decembra 1884. leta, dež. za k. št. 1 iz leta 1885, s katerim se prenarejajo nekatera določila deželnih zakonov z dne 19. decembra 1874. leta, dež. zak. št. 37, in 26. oktobra 1875. leta, dež. zak. št. 27. 1 Po nasvetu deželnega zbora Svoje vojvodine Kranjske ukazujem tako: I člen. Členi II., V., VI., VII. zakona z dne 19. decembra 1874. leta, dež. zak. št. 37, in § 1. zakona z dne 26. oktobra 1875. leta, dež. zak. št. 27, 1 se razveljavljajo v svoji sedanji besedi in na njih mesto stopajo sledeča določila. § 1. Mestni občini ljubljanski se daje pravica, pobirati v sedanji meri ukovino na javnih mestnih ljudskih in meščanskih šolah, in sicer v ta namen, da se bodo z njo pokrivale stvarne šolske potrebščine. Občinskemu odboru glavnega mesta ljubljanskega pristaje, ukovino na omenjenih šolah znižati ali popolnoma odpraviti. § 2. Normalno-šolski zaklad prevzame izplačevanje aktivitetnih pre¬ jemkov učiteljskega osobja na vseh občnih javnih ljudskih šolah vojvodine Kranjske v njih polnem obsegu. Ako dohodki normalno-šolskega zaklada ne bi zadoščali v pokritje teh in drugih njegovih potrebščin, razpisati je po deželnem zakonodavstvu za normalno-šolski zaklad posebno desetodstotno deželno priklado na vse direktne davke (na ordinarij z vsemi državnimi prikladami). Nedostatek, kateri se potem še pokaže pri normalno-šolskem zakladu, pokrije se iz deželnega zaklada. § 3. Šolska poslopja zidati, dajati jim notranjo opravo ter jih vzdrževati, v obče ljudske šole nastanjevati, plačevati stroške za kurjavo, razsvetljavo in snaženje šolskih prostorov in skrbeti za vse druge stvarne šolske potrebščine, je šolske občine dolžnost, 2 v glavnem mestu ljubljanskem pa dolžnost mestne občine ljubljanske. II. člen. Ta zakon stopi v veljavo s 1. januvarjem 1885. leta. 1 Gl. ta zakon natisnen na strani 451 te zbirke. 2 Glede plačevanja troškov za zgradbo šolskih prostorov in za šolske potrebščine sploh seje z m. r. z dne 3. aprila 1892. leta, št. 26.569 iz leta 1891, z ozirom na § 62. drž. š. z. izreklo nastopno: Ker je smatrati za šolsko občino všolano županijo ali tedaj, če je všolanih več županij, skupino vseh županij, ki so v celem obsegu ali deloma všolane v dotično šolo, se pri plačevanju šolskih troškov nepokriti izdatki ne smejo porazdeliti na všolane Stanovnike. Ti izdatki se morajo temveč porazdeliti na všolane županije na podstavi tega, če so te županije v vsem obsegu ali le deloma v dotično šolo všolane, to je po razmeri davka všolanih delov. Še le potem je županiji plačati na njo po¬ razdeljeno svoto iz lastnih dohodkov. II. Deželni zakoni. B. Ustanavljanje šol. 52. 459 § 38. 1 Z ozirom na to, koliko se ima šolskega denarja plačevati, razdeli deželno šolsko oblastvo po nasvetu okrajnega šolskega oblastva šole po občinah, v katerih so, v štiri razrede, in šolski denar se potem na 30, 20, 15 in 10 kr. na mesec postavi za vsakega šolo obiskajočega otroka. § 39. 1 Občinsko predstojništvo vsak mesec pobera šolski denar brez učiteljevega udeleževanja; to odda denar konec vsacega meseca blagajnici šolskega okraja, oziroma šolske občine, ter ga redoma zaračunava. Dolg na šolskim denarji se izterjuje tako, kakor je pred¬ pisano za poberanje zaostalih občinskih nakladov. § 40. 1 Šolsko oblastvo sme šolo obiskajoče otroke revnih staršev ne glede na njih napredovanje ali od vse ali od nekaj šolskega denarja oprostiti, in staršem, ki ob jednem več kakor za tri otroke, ki v javno šolo hodijo, šolski denar plačujejo, kaj prijenjati. Odpadek, ki nastane iz tega, naj se nadomesti iz občinskih pomočkov šolskega kraja, če ni na dotični šoli ustanov, iz katerih se šolnina plačuje popolnoma ali deloma. § 41. 1 Občinski zastop šolskega kraja lahko prevzame za vse šolo obiskajoče otroke ali ves šolski denar ali neki njegov znesek na občinsko blagajnico. Isto tako mu je do¬ voljeno, da šolski denar (ukovino) da posamezno poberati, da pa v denarnico šolskega okraja, ozi¬ roma šolske občine, plačuje poprečni znesek, ka¬ teri se najde po vesoljnem znesku preteklih treh let (§§ 39., 40.); številka tega poprečnega zneska se mora vsaka tri leta vnovič ustanoviti. 1 Ker se je po I. členu zakona z dne 19. decembra 1874. leta, dež. zak. št. 37 (ta zakon je natisnen na strani 455 te zbirke), odpravila ukovina na vseh ljudskih in meščanskih šolah kranjskih, izvzemši one v glavnem mestu Ljubljana, so izgubili §§ 38. do 41. svojo veljavnost, v kolikor zadevajo taisti druge ljudske in meščanske šole, kakor one v Ljubljani. Glede ukovine, katero sme mestna občina ljubljanska po § 1. zakona z dne 28. decembra 1884. leta, dež. zak. št. 1 iz leta 1885 (natisnen na strani 457 te zbirke), še sedaj pobirati, se morajo navedeni paragrafi smatrati še za veljavne. II. Deželni zakoni. B. Ustanavljanje šol. 52. 461 § 42. Razven šolskega denarja se ne sme pobirati ne vzprejemščina, niti ne kako drugo plačevanje za poučevanje v zapovedanih naukih, za porabo šoli odmenjene oprave, učnih pripomočkov ali poučevalnih potrebščin, za kurjavo, svečavo ali snaženje šolskih prostorov i. dr. Šolske knjige in druge učne pripomočke naj pa otrokom kupujejo starši ali njihovi namestniki, in, ako je revščina očitna, pa občina šolskega kraja. § 43. Ako šolski otroci, ki so bili ali popolnoma ali le nekoliko šolnine oproščeni (§ 40.), ali pa katerim se je kupilo potrebnih učnih pripomočkov ali učnih potrebščin (§ 42.), nimajo v šolskem kraji domovinske pravice, sme občina šolskega kraja terjati, da ji te troške povrne občina domovinskega kraja. § 44. Med potrebne izdatke šolskega okraja šteje se tudi: a) Zaloga za okrajno učiteljsko knjižnico, za katero se sme tudi od učiteljev po pol odstotka od letne plače pobirati: 1 b) troški za okrajne učiteljske shode, obsegajoči tudi odškod¬ nine udom za potovanje; 2 c) odškodnine za potovanje in dnevščine poslancem okrajnih shodov v deželne shode. 2 [§§ 45. in 46. 3 sta se po zakonu z dne 19. decembra 1874. leta, dež. zak. št. 37, razveljavila; gl. v tej zadevi sedaj veljavna zakonita določila, katera so natisnena pri § 37. zakona z dne 29. aprila 1873. leta, dež. zak. št. 21 (stran 455 te zbirke).] 1 Za okrajne učiteljske knjižnice se pobirajo prispevki v znesku pol odstotka od letnih plač učiteljskega osobja v vseli šolskih okrajih na Kranjskem, izvzemši šolska okraja Kranj in Kamnik ter mestni šolski okraj Ljubljana. 2 Glede okrajnih in deželnih konferencij ljudsko-šolskih učiteljev gl. m. u. z dne 8. maja 1872. leta, št. 3306 (št. 17 te zbirke). — Glede konferencij učiteljev na meščanskih šolah gl. IV. odstavek, točka 4 m. u. z dne 8. maja 1883. leta, št. 10.618 (št. 5 te zbirke). 3 Ta dva paragrafa sta imela nastopno besedilo: § 45. Ako se naprej vidi, da šolski prihodki (§§ 36., 37.) ne zadostujejo, da bi se mogli z njimi preudarjeni troški šolskega kraja ali šolske občine II. Deželni zakoni. B Ustanavljanje šol. 52. 4 63 Prehodne določbe. § 47. Šole za silo, ki so, naj se, brž ko je mo¬ goče, vredijo kakor druge javne ljudske šole. § 48. Kakor hitro ta zakon stopi v veljavnost, naj pre¬ gledajo okrajna šolska oblastva dosihdobno razdelitev šolskih okolišev. § 49. Jedno leto po tem, ko dobi ta zakon veljavo, naj bodo všolane vse vasi, vaški deli, posamezne hiše in naselitve. Končne določbe. § 50. Pričujoči zakon stopi v veljavnost tisto šolsko leto, ki pride po tem, ko je bil razglašen. § 51. Kadar ta zakon stopi v veljavnost, pridejo ob veljavo vsi dosedanji zakoni in ukazi, kolikor so v nasprotji s pričujočim zakonom ali pa po njem nadomeščeni. § 52. Ministerstvu za bogočastje in nauk je naročeno, ta zakon izvršiti in izdati potrebno navodilo. izplačati, naj se za toliko, kolikor primanjkuje, naklad razpiše, kateri se v mestih s svojim občinskim štatutom ravno tako kakor drugi občinski nakladi, zunaj takih mest pa ob jednem s priklado za deželne potrebe pri neposrednjih davkih pobira. § 46. Ako bi nakladi za namene ljudskih šol (§ 45.) morali toliki biti, da bi presegali 10 procentov od rednega zneska naravnih davkov, naj se to, kar se več potrebuje, založi iz normalnega šolskega zaklada, in ako bi njegovi prihodki ne zadostovali, iz deželnih pomočkov. Proračuni šolskih občin, oziroma šolskih okrajev, naj se v pravem času predlagajo deželnemu odboru po deželnem šolskem svčtu. II. Deželni zakoni. B. Ustanavljanje šol. 53. 465 Št. 53. Zakon z dne 28. febrnvarija 1874. leta, dež. zak. št. 6, o napravi ponavljavnili (nadaljevalnih) šol na Kranjskem. S pritrjenjem deželnega zbora Svoje vojvodine Kranjske ukazujem takd: § 1. Povsod, kjer so ljudske šole in kjer dolžnost v šole hoditi traje do izpolnjenega 12. leta starosti (§ 17. deželnega zakona z dne 29. aprila 1873. leta, dež. zak. št. 21; št. 52 te zbirke), napravijo naj se ponavljavne šole, v katerih se ima praviloma od začetka šolskega leta do konca meseca marcija redno pouk daj ati. § 2. Ponavljavna šola ima namen, da ponavlja, dopolnjuje in razširja nauk, ki ga je učenec dobil v ljudski šoli. Poučuje se tedaj v tej šoli v vseh naukih, ki se učč v ljudski šoli, tudi v krščanskem nauku. 1 § 3. V ponavljavnih šolah mora poučevati učitelj, ki je na ljudski šoli v službi. Ako je pri kaki ljudski šoli več učiteljev, takrat okrajno šolsko oblastvo po zaslišanji krajnega šolskega svčta določi, kdo naj prevzame to nalogo. Ako mora učitelj vsled pouka na ponavljavni šoli več kakor 30 ur v tednu poučevati, tedaj se mu posebej plača, kar ima več opraviti. 2 § 4. V ponavljavno šolo morajo po navadno hoditi vsi dečki in vse deklice, ki so izpuščeni iz vsakdanje (ljudske) šole, do izpolnjenega 14. leta svoje starosti. 3 1 Glede poučevanja v kmetijstvu na onih šolah, na katerih je ponav¬ ljavni pouk, gl. r. dež. š. sv. za Kranjsko z dne 16. septembra 1876. leta, št. 940/dež. š. sv. (št. 67 te zbirke). 2 O izmeri nagrad gl. § 5. razglasila dež. š. sv. za Kranjsko z dne 29. aprila 1880. leta, št. 737/dež. š. sv. (št. 74 te zbirke). 3 Glede tega, kako dolgo traja obisk ponavljavne šole, gl. tudi razgl. dež. š. sv. za Kranjsko z dne 31. decembra 1886. leta, št. 2371/dež. š. sv. (št. 76 le zbirke). 30 II. Deželni zakoni. B. Ustanavljanje šol. 53. 54. 467 Glede oproščenja pouka v ponavljavni šoli veljajo dotična za ljudske šole dana določila (§§ 19. in 20. dež. zak. z dne 29. aprila 1873. leta, dež. zak. št. 21; št. 52 te zbirke). § 5. O vzprejemu v ponavljavne šole, o izpustu iz teh šol in o strahovanji so veljavna dotična za javne ljudske šole dana pravila. Za nauk v ponavljavnih šolah se šolnina ne plačuje. § 6. Ponavljavni pouk se daje trikrat v tednu, vselej najmanj po dve uri, in sicer dvakrat za dečke in jedenkrat pa za deklice posebej ; krščanski nauk se v te ure ne všteva. Učne dneve in ure določa okrajno šolsko oblastvo po zaslišanji krajnega šolskega sveta. § 7. O razdelitvi v razrede, o učnih načrtih in o pre- skušniah imajo veljavnost določila šolskega in učnega reda (št. 12 te zbirke). § 8. Svojemu ministru za bogočastje in nauk ukazujem, ta zakon izvršiti. Št. 54. Zakon z dne 17. januvarija 1882. leta, dež. zak. št. 10, s katerim se uravnava šolsko obiskovanje na c. kr. rudniški šoli v Idriji in na pravico javnosti imajočih zasebnih (privatnih) šolah v vojvodini Kranjski. S privolitvijo deželnega zbora Svoje vojvodine Kranjske ukazujem tako: § 1. Poroštvo rednega šolskega obiskovanja nameravajoča določila drugega oddelka deželnemu zakonu z dne 29. aprila 1873. leta, dež. zak. št. 21 (št. 52 te zbirke), «v uravnavo sno¬ vanja, vzdrževanja in obiskovanja javnih ljudskih šol» raztezajo se s tem na c. kr. rudniško šolo v Idriji in na vse po Kranj¬ skem obstoječe, pravico javnosti imajoče zasebne šole, katere po odstavku drugem § 72. državnega ljudsko-šolskega zakona nadomestujejo kakšno javno ljudsko šolo. 30 * II. Deželni zakoni. B. Ustanavljanje šol. 54. 469 § 2. Uradna opravila, katera je po določilih drugega oddelka omenjenega deželnega zakona z dne 29. aprila 1873. L, dež. zak. št. 21 (št. 52 te zbirke), opravljati krajnim šolskim oblastvom, opravlja po dotičnik zakonitih predpisih in odredbah pri c. kr. rudniški šoli v Idriji od c. kr. rudniškega vodstva dogovorno z dotičnim c. kr. okrajnim šolskim svetom imenovani upravnik, kateremu gre naslov «kraj nega šolskega nadzornika», a pri ostalih v § 1. omenjenih zasebnih šolah, in sicer: v Ljub¬ ljani mestni šolski svet ljubljanski; p° krajih, kjer se nahaja krajni šolski svet, krajni šolski nadzornik, po drugih krajih za to od dotičnih c. kr. šolskih svetov imenovani upravniki, ka¬ terim se spodobi naslov « krajnega šolskega nadzornika», a pri tem ima veljati pravilo, da je šolam omenjene vrste, ki se nahajajo v jednem kraji, imenovati samo jednega upravnika. § 3. Krajni šolski nadzornik ima oblast v oskrbovanje dotičnih opravil dogovorno z dotičnim županom rabiti občinske organe šolskega kraja. Krajni šolski nadzornik ima pravico zahtevati, da se mu gotovi potroški, ki so združeni z njegovim uradovanjem, po^ vrnejo iz novcev šolske občine. § 4. Pričujoči zakon stopi v veljavnost takoj po njega razglasitvi. Mojemu ministru za bogočastje in nauk je naročena tega zakona izvršitev. C. Pravne razmere učiteljev. št. 55. Zakon z dne 29. aprila 1873. leta, dež. zak. št. 22, o uravnavi pravnih razmer učiteljev na javnih ljudskih šolah vojvodine Kranjske. (Ta zakon se je deloma izpremenil in dopolnil po zakonih z dne 26. oktobra 1875. leta, dež. zak. št. 27, z dne 28. oktobra 1875. leta, dež. zak. št. 28, z dne 18. junija 1877. leta, dež. zak. št. 6, z dne 9. marcija 1879. leta, dež. zak. št. 13, z dne 30. aprila 1886. leta, dež. zak. št. 11, in z dne 29. novembra 1890. leta, dež. zak. št. 23.) 1 S privolitvijo deželnega zbora Svoje vojvodine Kranjske ukazujem tak6: I. oddelek. O postavljanji učiteljev. §§ 1. do 18. so razveljavljeni; na njih mesto so stopili §§ 22. do 36. zakona z dne 9. marcija 18 7 9. leta, dež. zak. št. 13: § 22. Postaviti število učiteljskih služeb na vsaki šoli, kakor tudi do¬ ločiti, na katerih izmed njih se imajo nastaviti podučitelji, ima pravico deželni šolski svet, oziraje se na predpis §§ 11. in 13. drž. š. z. Z ozirom na službene vrste, določene za posamezne učiteljske službe, določuje deželni šolski svet, dogovorivši se z okrajnim šolskim svetom, zastran uporabljanja ženskih učiteljskih moči v štirih nižjih razredih deških ali mešanih ljudskih šol. 2 [Ta paragraf je, v kolikor zadeva podučitelje (podučiteljice), po § 9. zakona z dne 29. novembra 1890. leta, dež. zak. št. 23 (št. 61 te zbirke), razvelj avlj en.] 1 Prvotni zakon izpreminjajoči, oziroma dopolnjujoči paragrafi zakonov so natisneni na dotičnih mestih z manjšimi črkami v besedilu. 2 Prim. s tem § 15. zakona z dne 29. aprila 1873. leta, dež. zak. št. 21 (št. 52 te zbirke). II. Deželni zakoni. C. Pravne razmere učiteljev. 55. 473 § 23. Vsako izpraznjeno službo na javni ljudski šoli naznani krajni šolski svet precej okrajnemu šolskemu svetu, kateri ima precej skrbeti za začasno (provizorično) oskrbovanje. Ako v ta namen niso pripravljene učiteljske moči na ponudbo, mora prazno učiteljsko službo na jednorazrednih šolah pomožno oskrbovati kaka učiteljska moč večrazredne šole, na večrazrednih šolah pa jo morajo oskrbovati drugi učitelji taiste šole. 1 Učitelji morajo pokorni biti vsakemu takemu ukazu okrajnega šol¬ skega sveta. § 24. Stalno se učiteljske službe podelijo po javnem konkurzu. V ta namen mora okrajni šolski svet vsako izpraznjeno učiteljsko službo razpisati v uradnem deželnem listu in v jednem ali več drugih, zlasti stro¬ kovnih javnih listih, kakor okrajno šolsko oblastvo po svojem previdenji to določi, in zraven naznaniti za to službo določeno službeno vrsto in povedati njeno letno plačo. Zastran teh vrst je za razpis konkurza praviloma merodavna določba, narejena od deželnega šolskega sveta (§ 22 ). Izjeme dovoli za vsak primerljaj posebej deželni šolski svet. 2 § 25. Čas za vložbo prošenj je praviloma določiti na jeden mesec, računši od dneva, ko se je naznanilo razglasilo v uradnem deželnem listu. V nujnih slučajih se vendar ta čas sme prikrajšati na 14 dni. 1 Glede nadomestovanja učiteljskih mest na javnih ljudskih šolah na Kranjskem gl. razglasilo dež. š. sv. za Kranjsko z dne 29. aprila 1880. leta, št. 737/dež. š. sv.; št. 74 te zbirke. 2 Po m. r. z dne 28. marcija 1872. leta, št. 3015 (m. u. 1. 1872 št. 22), se je odredilo glede postopanja pri imenovanji nadučiteljev na ljudskih šolah: Okoliščina, da je bilo poverjeno kakemu učitelju že vodstvo večraz¬ redne ljudske šole samo dejanski, za njega še ne utemeljuje zakonite pravice, da bi ga imenovali nadučitelja in vodjo šole. Ravno tako pa tudi stalno nameščen nadučitelj ne more zgubiti tega mesta in s tem mestom združenih užitkov radi tega, ker se razširi kasneje taka šola, kajti ravnatelju ali nadučitelju se sme odtegniti to opravilo le kot strahovalna kazen. Kar se pa tiče vodij jednorazrednih šol, jim je odgovorno vodstvo šole že zakonita dolžnost, zato je treba, da določi pri razširjenju takih šol v dvo- ali večrazredne šole vselej šolsko oblastvo tudi nadučitelja. Pri stalnem nameščanji nadučiteljev za večrazredne ljudske šole je postopati po propisih veljavnih za nameščanje učiteljskih mest, torej uvaževaje veljavne pravice do predlaganja in prezentacije. Ker je pa določevati nad¬ učitelja izmed učiteljev za šolo zakonito nameščenih, razpisavati je natečaj (konkurz) za mesto nadučitelja posebej le tedaj, če je izprazneno tako mesto ob jednem s potrebnim učiteljskim mestom. II. Deželni zakoni. C. Pravne razmere učiteljev. 55. 475 Prošnje se izroče dotičnemu okrajnemu šolskemu svetu, in sicer jih izroče tisti učitelji, ki še niso v službi, neposredno, tisti pa, ki so že v službi, po predstavljenem okrajnem šolskem svetu, kateri mora dostaviti svoje mnenje. § 26. Šolska občina vpliva na podelitev učiteljskih služeb po krajnem šolskem svetu, dežela pa po zastopnikih deželnega odbora v deželnem šolskem svetu. § 27. Okrajni šolski svet, ki je službo razpisal, nabira dohajajoče prošnje in spiše, kadar je potekel konkurzni čas, zapisnik (tabelo) prosilcev, v katerega se imajo vpisati vsi prosilci in uvrstiti po njih vrednosti in spo¬ sobnosti za službo, ki se ima podeliti. Zapisnik prosilcev mora obsezati naslednje predelke (rubrike): a J Prosilčevo ime, starost in njegov rojstni kraj; bj učno usposobljenost, jezike in druge vednosti; c) njegovo dosedanje službovanje; d) mnenje predstojnega okrajnega šolskega sveta. To mnenje ima obsezati prosilčeve zmožnosti, njegovo uporabnost in vedenje v službi in zunaj službe. § 28. Zapisnik (tabelo) prosilcev ima okrajni šolski svet naznaniti krajnemu šolskemu svetu dotične šole s tem pozivom, da naj on nasvet stavlja o podelitvi službe; ta nasvet mora, ako je zadosti prosilcev, obsezati najmanj tri prosilce, in naj dalje morebitne ugovore zoper nastavljanje ostalih prosilcev v 8. dneh na znanje da. Po preteku tega obroka mora okrajni šolski svet predložiti deželnemu šolskemu svetu zapisnik prosilcev z vsemi prošnjami in njih prilogami vred ter mora izreči svoje mnenje o ugovorih krajnega šolskega sveta. § 29. Učitelje imenuje deželni šolski svet, ki pri tem ni vezan ne na vrsto, v katerej so prosilci zapisani v zapisniku (tabeli), ne na nasvet krajnega šolskega sveta, ne na njegove ugovore proti posameznim prosilcem. Vzroki, zakaj se je prezrl nasvet ali ugovori, imajo se naznaniti krajnemu šolskemu svetu. § 30. Pri imenovanji učiteljev na patronatnih šolah ima patron pravico, učitelja imenovati, deželni šolski svet pa ga potrditi. V ta namen izroči okrajni šolski svet zapisnik prosilcev z vsemi proš¬ njami in prilogami in z ugovori krajnega šolskega sveta, če jih je kaj, patronu, ki ima prosilca, ki se njemu najsposobniši zdi, izbrati in ga, priloživši vsa pisma (akte), v 14. dneh imenovati deželnemu šolskemu svetu, če ne, izgubi v dotičnem slučaji svoje pravo imenovanja učitelja. Deželni šolski svet more le iz vzrokov, ki so navedeni v § 50, alinea 4, drž. š. z., prezreti imenovanje in v tem slučaji sam imenuje učitelja, če tudi ni v tej zadevi nič zaslišal patrona. § 31. Imenovani učitelj začne uživati službeno plačo s prvim dnevom tistega meseca, ki sledi nastopu njemu podeljene službe. II. Deželni zakoni C. Pravne razmere učiteljev. 55. 477 Predno se imenovani učitelj vpelje v šolsko službo, kar mora storiti prvomestnik krajnega šolskega sveta, ima pred okrajnim šolskim svetom od¬ ložiti predpisano prisego za službo. 1 Ako je bil imenovani že v službi, mora na novo priseči le tedaj, če je dosegel novo službeno vrsto (kategorijo). § 32. Ako se za učiteljsko službo ne oglasi nobeden prosilec ali če za-njo nobenega prosilca ne izpoznajo za sposobnega, zaukaže deželni šolski svet okrajnemu šolskemu svetu, da začasno (provizorično) podeli dotično uči¬ teljsko službo. § 33. Če je stalno (definitivno) imenovan nadučitelj (nadučiteljica), učitelj (učiteljica) ali podučitelj (podučiteljica), ki ima spričevalo učne uspo¬ sobljenosti, ima pravico do plače, ki je odločena za učiteljsko zlužbo, kakor tudi do doklad od službenih let, potem do zakonitih pokojninskih in oskrbo¬ val skih užitkov. Stalno (definitivno) postavljene učitelje more prestavljati deželni šolski svet na kako drugo šolo le vsled njih lastne želje, iz važnega službenega ob¬ zira ali vsled disciplinarne razsodbe. Iz službenega obzira se učitelj ne sme prestaviti v učiteljsko službo z manjšo letno plačo. [Ta paragraf je, v kolikor zadeva podučitelje (podučitelj i ce), po § 9. zakona z dne 29. novembra 1890. leta, dež. zak. št. 23 (št. 61 te zbirke), razveljavljen.] § 34. Vsled lastne želje se učitelj prestavi, če ali po redu za drugo službo prosi ali če menja za službo. Službo zamenjati dovoli po zaslišanji dotičnih krajnih in okrajnih šolskih svetov deželni šolski svet. § 35. Kedarkoli se učitelj (učiteljica) prestavi, če ni nič zakrivil in tudi ne prosil, kakor tudi vselej, če se rabi za pomoč, ima učitelj (učiteljica) pravico, da se odškoduje za dokazane gotove stroške, katere je imel pri svojem potovanji in preseljevanji, iz normalnega šolskega zaklada (fonda). 2 § 36. Predstoječa določila veljajo tudi za imenovanje učiteljev na samostojnih in za zgornje tri razrede, na osemrazrednih meščanskih šolah. Vendar se zapisnik (tabela) prosilcev ne sporoča krajnemu šolskemu svetu, ter ta tudi nima sodelovati. Pri razpisu službe se ima naznaniti plača zadnjega lastnika učiteljske službe, kakor tudi omeniti mogoče pomikanje, ter za ta slučaj pripadajoča plača. Ako je bil imenovanec že poprej v službi na kaki meščanski šoli v deželi, začne uživati svojo novo plačo s prvim dnevom tistega meseca, ki pride za njegovim imenovanjem, drugače pa s prvim dnevom tistega meseca, ki pride za njegovim službenim nastopom. Zravenski dohodki, ki so v zvezi s službenim značajem ravnatelja, temu pripadajo vselej od prvega dneva onega meseca, ki pride po službenem nastopu. Imenovanca vpelje v njegovo službo okrajni šolski svet ali pa po nje¬ govi uredbi ravnatelj. 1 Z m. r. z dne 9. januvarija 1871. leta, št. 11.446, predpisane vzorce za službeno prisego vodstvenega in učiteljskega osobja na javnih ljudskih šolah gl. pod št. 13 te zbirke. 2 Zastran adjustiranja dotičnih računov učiteljev gl. r. dež. š. sv. za Kranjsko z dne 20. februvarija 1880. leta, št. 136/dež. š. sv. (št. 73 te zbirke). IX. Deželni zakoni. C. Pravne razmere učiteljev. 55. 479 § 19. Ako se pomikanje ne godi samo po službeni vrsti, temveč tako, da se stopi na stopnjo z višjo plačo, mora se ravnati tako, kakor pri postavljanji izpraznjenega službenega mesta (§ 1. do 15.). 1 § 20. Imenovanje učiteljev za nezapovedane učne pred¬ mete kakor tudi imenovanje učiteljic za ženska ročna dela v primerljajih, zaznamenovanih v § 15., al. 2 in 3 drž. š. z., naj dotične šolske oblasti upravljajo ravno tako, kakor imenovanja drugih učiteljev, vendar brez razpisa službe. V zvezi s tem paragrafom je § 3 7. zakona z dne 9. mar c ij a 18 7 9. leta, dež. zak. št. 13: § 37. Imenovanje učiteljev za nezapovedane (proste) učne predmete, kakor tudi imenovanje učiteljic za ženska ročna dela je le začasno in ne daje imenovancem nobene pravice do preskrbljenja in pokojnine. Imenuje jih na ljudskih šolah okrajni šolski svet, na samostojnih in v zgornjih treh razredih osemrazrednih meščanskih šol deželni šolski svet brez razpisa službe. Pravice ustanavljati (zistemizovati) take učiteljske službe ima po nasvetu okrajnega šolskega sveta, oziroma občinskega zastopa glavnega mesta ljubljan¬ skega, deželni šolski svet. II. oddelek. O službenih dohodkih učiteljskega osobja. § 21. Letno plačo učiteljev določuje po predlogu tistih, kateri imajo dolžnost, šolo napravljati in vzdrževati (§§ 33. do 35. deželnega zakona «o uredbi za napravljanje, vzdržavanje in obiskovanje javnih ljudskih šoL z dne 29. aprila 1873. leta, dež. zak. št. 21; št. 52 te zbirke) 1 2 3 deželno šolsko oblastvo. § 2 2. je razveljavljen; na njega mesto sta stopila §§ 2. in 3. zakona z dne 29. novembra 1890. leta, dež. zak. št. 23 : s § 2. Učiteljske službe na vseh javnih občnih ljudskih šolah so raz¬ deljene v štiri plačilne vrste, in to: v učiteljske službe I. vrste s 700 gld., » » » II. » » 600 » » » » III. » » 500 » in » » » IV. » » 450 »■ letne plače. 1 Sedaj §§ 22. do 36. zakona z dne 9. marcija 1879. leta, dež. zak. št. 13. 2 Gl. sedaj veljavna določila o ustanavljanji in vzdržavanji šol, natis- nena pri § 33. zakona z dne 29. aprila 1873. leta, dež. zak. št. 21 (stran 451 te zbirke). 3 Gl. ta zakon popolnoma natisnjen pod št. 61 te zbirke. II. Deželni zakoni. C. Pravne razmere učiteljev. 55. 481 Letna plača začasno nameščenih učiteljev (učiteljic), kateri (katere) se smejo uporabljati v učiteljskih službah vsake plačilne vrste, določena je s 360 gld. § 3. Od skupnega števila učiteljskih služeb dežele Kranjske jih pride na I. vrsto pet odstotkov, na II. vrsto deset odstotkov, na III. vrsto petintri¬ deset odstotkov; ostalih petdeset odstotkov je učiteljskih služeb IV. vrste. Držeč se teh določil izvrši deželno šolsko oblastvo razvrstitev že ob¬ stoječih učiteljskih služeb, kakor tudi tistih, ki se ustanove na novo, to je določitev plačilne vrste za vsako posebej, v sporazumu z deželnim odborom, in to z ozirom na važnost posameznih šol, na odgovornost z učiteljskim mestom združene službe in na krajne razmere dotičnega stajališča. To razvrstitev je vsakih 10 let pregledati; vendar zategadelj med tem časom popravki iz važnih vzrokov niso izključeni. §23. Za učiteljske službe na meščanskih šolali naj se določi najmanjši znesek stanovitne letne plače 600 goldinarjev. V zvezi s tem paragrafom je § 40. zakona z dne 9. marcija 187 9. leta, dež. zak. št. 13: § 40. Za učitelje samostojnih in zgornjih treh razredov osemrazrednih meščanskih šol določi pri njih ustanovitvi deželni šolski svet plače za vsak primerljaj posebej, potem ko je dobil nasvet dotičnega okrajnega šolskega sveta, oziroma nasvet občinskega zastopa deželnega glavnega mesta Ljubljane. § 24. Vse stalne denarne prejemke, katere ima učitelj po zavezi posameznih oseb, iz zavodov i. dr., pobira (s pri¬ držkom, da se varuje njih namen za kako posebno reč), občina na račun šole, ter jih dotični davkariji odrajtuje. § 26. Premenljivi denarni doneski naj se po srednjem znesku zadnjih treh let nemudoma premene v stalni prejemek na račun šole; bira pri posameznih prebivalcih in pobiranje denarja za novo leto ni več dopuščeno. § 26. Dokler bira pridelkov ni odškodovana, naj se ona po srednji tržni ceni od let 1834 do 1863 (izločivši leto z naj¬ višjo in z najnižjo ceno), ali kjer se tržna cena ne more do¬ ločiti, po cenitvi izvedencev (z ozirom na zgoraj imenovano srednjo ceno) v stalni denarni znesek na račun šole premeni. § 27. Užitki od njiv, vrtov (vinogradov), travnikov in gozdov, ki so pri učiteljevi službi, se v denarjih štejejo tako, da se od katastralnega čistega zneska vsake parcele odštejejo dotični davki in jiriklade. 31 II Deželni zakoni. C. Pravne razmere učiteljev. 55. 483 § 28. Kar po odštetvi teh užitkov (§ 27.) do stanovitne učiteljeve letne plače še manjka, mora mu v gotovem denarji, in sicer v mesečnih obrokih naprej plačevati občina, oziroma šolski okraj, skozi dotično davkarijo. Ako ima sedanji čas kaka učiteljska služba večje dohodke, naj se sedanjemu uživalcu nekračene puste. Deželni odbor mora, ako bo treba, za to po¬ skrbeti, da se e. kr. davkarijam zaloga, katera za te naprejšnje izplačila potrebujejo, o pravem času pripravi. Prim. s tem sedaj veljaven § 2. zakona z dne 28. decembra 1884. leta, dež. zak. št. 1 iz leta 1885: 1 § 2. Normalno-šolski zaklad prevzame izplačevanje aktivitetnih prejemkov učiteljskega osobja na vseli občnih javnih ljudskih šolah vojvodine Kranjske v njihovem polnem obsegu. § 29. To, kar si učitelj pridobi po dovoljenem stranskem opravku, kakor tudi vrednost najemščine od službenega stanovanja, ali stanovnina, ki mu namesti tega gre, potem nagrade, pomoči, doklade i. dr., ne smejo odštevati se od stanovitne letne plače. § 3 0. j e razveljavljen; na njega mesto je stopil § 4. zakona z dne 29. novembra 1890. leta, dež. zak. št. 23: 2 * * * * * § 4. Stalno nameščeni učitelji (stalno nameščene učiteljice) imajo po preteku vsakih petih let, katera so prebili v nepretrganem in z dobrim uspehom združenem službovanji na kakšni javni ljudski šoli, do izpolnjenega 30. služ¬ benega leta pravico do službeno-starostnih doklad, katere znašajo pri učiteljskem osobji meščanskih šol po deset odstotkov tistočasne letne plače, pri učiteljskem osobji na ostalih ljudskih šolah pa brez ozira na letno plačo po 40 gld. Šteti se začne prvo petletje, in sicer brez razločka, če je službeni čas prebit na Kranjskem, ali v kakšni drugi v državnem zboru zastopanih kraljevin in dežel, z dnevom prve stalne namestitve; štetev vsakega sledečega petletja se ravna po naprejšnjem. Prisojati službeno-starostne doklade pristaje okrajnim šolskim oblastvom, v mestu Ljubljani mestnemu šolskemu svetu. 8 1 Gl. ta zakon popolnoma natisnen na str. 457 te zbirke. 2 Gl. ta zakon popolnoma natisnen pod št. 61 te zbirke. 8 Z r. dež. š. sv. za Kranjsko z dne 1. okt. 1879. leta, št. 1758/dež. š. sv., naročilo se je okrajnim šolskim oblastvom, naj prevdarijo in uvažujejo pri po¬ svetovanji o prošnjah za službene doklade zakonito propisane pogoje vedno prav natanko. Za razsojevanje, ali in koliko deluje dotični učitelj s primernim 31 * II. Deželni zakoni. C Pravne razmere učiteljev. 55. 485 § 31. * 1 Šolskim občinam, oziroma šolskim okrajem, kateri učiteljem namesto službene letne doklade raji dajo pravico, da se naprej pomikajo ali povišajo na veče plače, je to dovoljeno pod tem pogojem, da se plača po teh višjih stopnjah tako raz¬ deli, da se učitelju vsakih deset let do spolnjenega 30. leta zagotovi povišanje stanovitne letne plače za 20 procentov od najmanjšega zneska (§ 22.). § 3 2. je razveljavljen; na njega mesto je stopil § 41. zakona z dne 9. marcija 1879. leta, dež. zak. št. 13, kateri para¬ graf seje pa zopet po zakonu z dne 30. aprila 1886. leta, dež. zak. št. 11, spremenil tako: § 41. Ravnatelju meščanske šole gre opravilna doklada 200 gld., vo¬ ditelju štiri- in večrazredne javne ljudske šole opravilna doklada 100 gld , voditelju trirazredne ljudske šole opravilna doklada 75 gld., voditelju dvo- razredne ljudske šole opravilna doklada 50 gld., voditelju jednorazredne ljudske šole opravilna doklada 30 gld. na leto, katera se more prejemati v jednakih obrokih s stalno letno plačo. §§ 3 3. in 3 4. sta razveljavljena; na njih mesto je stopil § 5. zakona z dne 29. novembra 1890. leta, dež. zak. š.t. 23: 2 § 5. Vsak voditelj (vsaka voditeljica) javne ljudske šole ima pravico do najmanj iz dveh sob in iz potrebnih stranskih prostorov obstoječega stano¬ vanja, katero je, ako možno, odkazati v šolskem poslopji. Kadar se mu takšno stanovanje ne more dati, gre mu stanarina, katero je pri ravnateljih meščanskih šol odmeriti z 20 odstotki njih tistočasne letne plače, pri voditeljih (voditeljicah) občnih ljudskih šol pa v Ljubljani s 120 gld., zunaj Ljubljane z 80 gld. uspehom na ljudski šoli, dajejo v prvi vrsti dobro podlago poročila okrajnih šolskih nadzornikov, katerim je poverjeno nadzorovanje in pregled ljudskih šol, in druge opazke okrajnega šolskega sveta o stvari. — Ob jednem se je naročilo, naj se priloži prošnjam za izplačilo priznanih službenih doklad za učiteljske osobe, plačane iz normalnošolskega zaklada, vselej tudi izpis iz dotičnega za¬ pisnika o posvetovanju v prepisu. 1 Ta paragraf se sicer ni izrecno, pač pa tihoma razveljavil, ker so se plače učiteljskega osobja na javnih ljudskih šolah kranjskih usta¬ novile z določili §§ 2. in 3. zakona z dne 29. novembra 1890. leta, dež. zak. št. 23 (št. 61 te zbirke), in ker se plače učiteljskega osobja na meščanskih šolah po § 40. zakona z dne 9. marcija 1879. leta, dež. zak. št. 13 (str. 481 te zbirke) določujejo od deželnega šolskega sveta. 2 Gl. ta zakon popolnoma natisnen pod št. 61 te zbirke. II. Deželni zakoni. C. Pravne razmere učiteljev. 55. 487 Stalno nameščeno moško učiteljsko osobje na javnih ljudskih šolah v Ljubljani dobiva stanarino, katera je določena za učitelje meščanskih šol s 15 odstotki njih tistočasne letne plače, za učitelje občnih ljudskih šol pa v I. in v II. plačilni vrsti s 100 gld., v III. in IV. plačilni vrsti z 80 gld. Ostali učitelji imajo pravico do prostega stanovanja ali do stanarine samo tedaj, kadar so imeli pravico do tega že pred veljavnostjo tega zakona. Stanarine za učiteljsko osobje na javnih občnih ljudskih šolah v Ljubljani plačuje normalno - šolski zaklad, za šolsko osobje zunaj Ljubljane pa jih pla¬ čujejo dotične šolske občine. Za stanarine učiteljskega osobja na javnih me¬ ščanskih šolah morajo skrbeti dotični šolski okraji. § 35. Učiteljska služba z zemljiščem (§ 27) ima tudi pra¬ vico, da se ji dajo potrebni gospodarski prostori in njihova raba. [§§ 3 6., 37. in 38., ki so zadevali vrsto podučit elj e v, so se po § 9. zakona z dne 29. novembra 1890. leta, dež. zak. št. 23, 1 razveljavili.] § 3 9., po katerem je bilo plačo ženskega učiteljskega osobja določati samo z 80 odstotki one plače, katera bi pod jednakimi razmerami odpadla na moško učiteljsko osobje, se je razveljavil po zakonu z dne 2 8. oktobra 187 5. leta, dež. zak. št. 28, ki se glasi tako: Na predlog deželnega zbora Svoje vojvodine Kranjske ukazujem tako: § 1. Plače ženskega učilnega osobja na javnih ljudskih in meščanskih šolah se uredijo po načelih, ki so postavljena za moško osobje in se razmerijo v isti višini, kakor v enacih odnošajih za moško učilno osobje. § 2. Ta zakon stopa s 1. januvarjem 1876 v veljavo. Ž njim se § 39. zakona od 29. aprila 1873, dež. zak. št. 22., razveljavi. § 3. Izvršitev tega zakona je naložena Mojima ministroma za bogo¬ častje in nauk ter za finance. § 40. Učitelji nezapovedanih učnih predmetov, kakor tudi učiteljice za ženska ročna dela v vseh v § 15., alinea 2 in 3 drž. š. z. zaznamenovanih slučajih dobe stanovitne nagrade, ka¬ tere po meri učnih ur na teden določuje okrajno šolsko oblastvo. § 41. Vse na kaki javni ljudski šoli začasno ali za trdno postavljene učeče osobe naj se vzdržujejo vsakoršnih postranskih 1 Gl. ta zakon popolnoma natisnen pod št. 61 te zbirke. II. Deželni zakoni. C. Pravne razmere učiteljev. 55. 489 opravil, katera so spodobnosti in vnanji časti njihovega stanu nasproti, ali katera bi jemala čas za natančno izpolnovanje njihovega poklica, ali pri katerih bi se lahko mislila kaka pri¬ stranost pri izpolnovanji učiteljske službe. 1 § 42. Učiteljska služba se od organi sto vske in mežnarske ločuje; dotični prihodki naj se razločijo in vsak svojemu namenu izroče. Noben ud učiteljskega stanu ne sme od časa, ko bodo po §§ 22. do 32. pričujočega zakona njegovi prejemki uravnani, cerkvenikove službe opravljati. § 43. Okrajno šolsko oblastvo mora na prestopke pre¬ povedi v § 41. in 42. izrečene ostro čuvati, in ako zapazi pre¬ stopke te prepovedi, naj dotičnemu d& največ šest tednov odloga, v katerem času se mora ali šolski službi ali pa postranskemu opravilu odpovedati. Zoper ta opomin se more pritožiti deželnemu šolskemu oblastvu, katera pritožba se mora v osmih dneh podati in na- gloma rešiti. III. oddelek. 0 strahovanji in odstavljanji učiteljskega osobja. § 44. Vsako dolžnostim nasprotno obnašanje za trdno ali začasno postavljenih učečih osob kot pregrešek graja ali šolski voditelj ali šolsko oblastvo ustno ali pismeno opominjaje na za¬ konite nasledke, ako bi se zoper dolžnosti še pregreševalo, ali pa to tudi deželno šolsko oblastvo pokori s strahovalno kaznijo. 2 § 45. Take strahovalne kazni so: a) posvarilo; b) vzetje pravice do višje stopnje ali do doklade za službena leta; c) prestava iz jedne v drugo učiteljsko službo. 1 Gl. m. u. z dne 27. maja 1886. leta, št. 24.106, s katerim se je učiteljem na ljudskih in meščanskih šolah prepovedalo, prodajati šolske knjige, pod št. 4Š te zbirke. 2 Gl. § 54. drž. š. z. z opomnjaini. II. Deželni zakoni. C. Pravne razmere učiteljev. 55. 491 § 46. Posvarilo se vselej daje pismeno in mora se ž njim zažugati, da se bode ostrejše ravnalo, ako bi se zopet delalo zoper dolžnosti. Po triletnem negrajanem obnašanji dotičnega se ta kazen več ne šteje. § 47. Pomaknjenje na kako določeno višjo stopinjo plače (§ 31.) ali dovoljenje kake določene doklade po službenih letih (§ 30.) more se za jedno leto ali več odložiti ali popolnoma odreči. § 48. Ako se kdo kaznuje s tem, da se mu odvzame opravilo nadučiteljevo ali ravnateljevo in ako se zraven tega taka osoba nazaj postavi v vrsto učiteljev, se to lahko zgodi z izpremembo ali brez premembe službenega kraja. § 49. V tem slučaji kakor tudi v kaznovalni prestavi na kako drugo učiteljsko službo jednega in istega okraja mora strahovalna razsodba določiti vrsto, v katero dosihmal stopi do- tični med učečo osobje svojega službenega kraja. § 50. Predno se kakemu udu učiteljskega stanu prisodi kaka strahovalna kazen, mora se djanje pismeno ustanoviti in obdolženemu naznaniti, da se opraviči. Ako se obdolženi ustno opraviči, mora se to v zapisnik zapisati. Ce (ustno ali pismeno) opravičenje zadostuje, naj se to obdolženemu pismeno naznani. § 51. Deželno šolsko oblastvo pri prisojevanji v § 45. za- znamenovanih strahovalnih kazni ni vezano, da bi jih moralo vrstiti po stopnjah, § 52. Odstaviti se sme učitelj navadno le takrat, ako je vnovič svoje službene dolžnosti v važnih rečeh zanemaril ali , dasiravno mu je že bila jedenkrat strahovalna kazen naložena. Precej odstaviti se sme le tisti, kateri je pravico kaznovati v zlo rabil ali kdor se je hudo pregrešil zoper vero in nravnost. § 53. Službe odstavi učitelja deželno šolsko oblastvo brez strahovalne razsodbe takrat, kadar nastopi kazenska obsodba, II. Deželni zakoni. C. Pravne razmere učiteljev. 55. 493 po kateri zadevni izgubi volitveno pravico za občinski zastop (odd. III., § 48 drž. š. z.). 1 § 54. Kadar je učitelj odstavljen, naznani se to ministru za bogočastje in nauk, kateri to pove deželnim šoskim oblastvom druzih dežel, zastopanih v državnem zboru. § 55. Okrajno šolsko oblastvo odstavi učitelja službe in mu tudi ustavi z službo sklenene jndhodke začasno, ko traja sodniška ali strahovalna preiskava, ako tirja dostojnost učitelj¬ skega stanu, da se preiskovanec za čas preiskovanja nemudoma službe odstavi. Pritožba zoper začasno odstavljenje nima odloživne moči. § 56. Ako bi pa začasno odstavljeni ali njegova družina pomanjkanje trpela, izreka pa okrajno šolsko oblastvo, koliko se mu more živežnine dati. Največ, kar se more odstavljenemu učitelju dati, sta dve tretjini letne plače v tem času, ko je bil začasno odstavljen. Ako je pozneje za nedolžnega spoznan, se mu povrne, kar je v tem času na plači premalo dobil. 1 Po §§ 2. in 11. občinskega volilnega reda za Kranjsko z dne 17. febru- varja 1866. leta, dež. zak. št. 2, so izključeni, da ne morejo biti izvoljeni v občinski zastop: § 2. aj osobe, ki so bile kakega zločina krive spoznane; b) osobe, ki so prišle zaradi kakega zločina v preiskavo, dokler ta traje; c) osobe, ki so bile krive spoznane prestopka tatvine, prevare, izneverjenja ali soudeležbe na jednem teh jn-estopkov, potem § 11. a) osobe, ki so bile kakega iz dobičkoželjnosti ali zoper javno nrav¬ nost storjenega zločina; bj kakega iz dobičkoželjnosti storjenega ali v §§ 501., 504., 511., 512., 515. in 516. kaz zak. obseženega prestopka zoper javno nravnost krive spoznane; c) osobe, o katerih imetji je bil konkurz ali poravnavni postopek razglašen, dokler traje obravnava o konkurzu ali poravnavi, in po nje izvršetku, če je bil obdolženec v § 486. kaz. zak. zaznamenovanega pregreška za krivega spoznan; dj osobe, katere so bile zaradi kakega iz dobičkoželjnosti storjenega di¬ sciplinarnega prestopka od svojega javnega urada ali od svoje službe odstavljene. Po § 6. državnega zakona z dne 15. novembra 1867. leta, drž. zak. št. 131, pa od dneva razglasitve tega zakona izguba soudstva pri občinskih zastopih ali pri drugih za oskrbovanje javnih stvari postavljenih zastopih nastopi samo tedaj, kadar je bil dotičnik obsojen v kazen zaradi zločina ali zaradi prestopkov tatvine, izneverjenja, soudeležbe teh dveh prestopkov in prevare (§§ 460., 461., 463. in 464. kaz. zak.). II. Deželni zakoni. C. Pravne razmere učiteljev. 55. 495 IV. oddelek. Kako se učitelji v pokoj devljejo in njih zapuščeni preskrblj ujejo. § 57. V pokoj se postavi učitelj takrat, kadar se je po zvestem izpolnjovanju svoje službe v letih postaral ali kadar zavoljo težkih telesnih in dušnih slabosti ali zavoljo druzih ozira vrednih razmer svoje službe ne more dalje opravljati. To se izreče, ako učitelj sam prosi ali kadar se to brez njegove prošnje uradno ukrene. § 58. Kdor se pa prostovoljno službi odpove ali samo- oblastno službo popusti, zgubi pravico postavljen biti v pokoj. Za tako prostovoljno odpoved se jemlje tudi, ako se nadučiteljica ali učiteljica omoži brez dovolitve okrajnega šolskega oblastva; ravno tako, ako se oženi učitelj, ki ni za trdno postavljen, brez privoljenja okrajne šolske oblasti (§ 38.). [Ta paragraf je, v kolikor zadeva podučitelje, po § 9. zakona z dne 29. novembra 1890. leta, dež. zak. št. 23 (št. 61 te zbirke) razveljavljen.] § 59. Kadar se učitelj prostovoljno odpoveduje službi ali kadar se stavlja v pokoj, ne sme vender brez posebnega pri¬ voljenja deželnega šolskega oblastva pred koncem šolskega leta iz službe stopiti, takrat mora pa tudi izprazniti stanovanje in od¬ stopiti zemljišča, sklenena s službo; užitek od njih se prera¬ čuni po § 78. 1 § 60. Koliko dobiva učitelj pokojnine (odpravnine ali pen- zijc), ravna se po letni plači kakor tudi po službenih letih v pokoj postavljenega. 2 1 Zastran odpusta onih učiteljev, ki prestopijo v šolsko službo kake druge kronovine gl. m. r. z dne 10. avgusta 1874. leta, št. 3014 (št. 28 te zbirke). 2 Kako je odmerjati pokojnino onim učiteljem, kateri so se na pod¬ stavi m. r. z dne 4. januvarja 1877. leta, št. 17.084, dodatno proglasili stalnimi, nadalje taistim, ki so od poprejšnjih časov sem delovali v šolski službi kot pomožni učitelji, ki pa nimajo pravice do tega, da se jim stalnost dodatno pripozna, gl. razglasilo dež. š. sv. za Kranjsko z dne 26. decembra 1878. leta, št. 2525/dež. š. sv. (št. 69 te zbirke). II. Deželni zakoni. C. Pravne razmere učiteljev. 55. 497 § 61. Letna plača, katera se tu šteje, je tista, katero uživa učitelj tisti čas, ko se devlje v pokoj. Doklade za službena leta, katera doraščajo pri najmanjši letni plači tam, kjer ni pomikanja po stopnjah na višjo letno plačo, kakor tudi opravilne doklade ravnateljev in nadučiteljev, naj se imajo za dele te letne plače. 1 § 62. Šteje se tisti službeni čas, katerega je kdo, opra- vivši preskušnje o učni usposobljenosti, služil na kaki javni šoli (§ 56. drž. š. z.). Tudi pretrgana leta se službenim letom pri¬ števajo, ako se izkaže, da učitelj ni bil kriv pretrganja. § 63. Kdor ta čas, ko se devlje v pokoj, nima deset števnih let (§62.), ta se odpravi s tem, da se mu izplača poldrugo- letni znesek njegove števne (§ 61.) letne plače. § 64. Tisti, ki se devljejo od začetka enajstega do pet¬ najstega števnega leta (§ 62.) v pokoj, dobč tretjino števne letne plače kot penzijo. 2 Z izpolnjenim petnajstim službenim letom dobivajo pravico do treh osmin, in ko zopet izpolnijo pet let, dobe daljno osmino, in ko spolnijo štirideseto leto, dobč vso letno plačo od števnih let za penzijo (§ 61.). § 65. V pokoj se devljejo ali stanovitno ali začasno. V po¬ slednjem primerljaji mora dotični, ko mine vzrok, zarad kate¬ rega je bil postavljen v pokoj, zopet po ukazu deželnega šolskega oblastva delovati pri šolstvu ali pa se odpovedati pokojnine. Tudi v prvem primerljaju jenja pokojnina, ako v stanoviti pokoj dejani prevzame kako s stalno plačo ustanovljeno službo. § 66. Vdove in sirote učiteljev imajo pravico do preskrb- nine le takrat, če je umrli mož ali oče sam imel pravico do pokojnine. 1 Tudi odpravilne doklade, katere imajo voditelji jednoraz- rednih šol, se vštevajo pri odmeri pokojnine. 2 O tem, kako se pokojnine in odgojnine nakazujejo v izplačilo, gl. § 6 razglasila dež. š. sv. za Kranjsko z dne 20. oktobra 1874. leta, št. 2383/dež. š. sv. (št. 64 te zbirke). 32 II. Deželni zakoni. C. Pravne razmere učiteljev. 55. 499 [§ 67. je razveljavljen po § 9. zakona z dne 29. no¬ vembra 1890, dež. zak. št. 23 (št. 61 te zbirke).] § 68. Učiteljeva vdova, katere umrli mož ni še spolnil desetega števnega leta (§ 62.), odpravi se s četrtino letne plače, katero je rajnki dobival po števnih letih (§ 61.). § 69. Če je umrli mož spolnil že deseto leto (§ 62.), dobi vdova penzijo, 1 katera se odmeri s tretjino zadnje števne letne plače, katero je rajnki dobival (§ 61.). § 70. Ce je bil zakon z umrlim možem sklenen že v po¬ koju, ali če je bila zakonska združba brez moževe krivde pred njegovo smrtjo sodnijsko ločena, vdova nima pravice do po¬ kojnine. § 71. Ako se vdova zopet omoži, more si penzijo pri¬ hraniti za mogoči vdovski stan ali dveletni znesek tiste pen- zije vzeti za odpravilo. § 72. Za vsakega otroka umrlega moža, katerega ima preskrbovati vdova, ki dobiva pokojnino, ji gre tudi donesek za odgojo, 1 in ta se ji tako odmeri, da vsa njena penzija z vsemi doneski za odgojo vred ne presega polovice tega, kar je umrli soprog ali oče poslednjič dobival števne letnine (§ 61.). § 73. Donesek za vsakega otroka neha, ko izpolni 20to leto ali z dnevom, katerega je bil že poprej preskrbljen. § 74. Ako umrli učitelj ne zapusti vdove ali če ta nima pravice do pokojnine (§ 70.), gre vsem nepreskrbljenim otrokom umrlega, ki še niso 20 let stari, v slučaji § 68. skupaj toliko odpravila, kolikor bi ga imela dobiti vdova; v slučaji § 69. pa jim gre skupna (konkretalna) penzija, 1 ki pa znaša šestino plače, katero je rajnki po števnih letih vžival. § 75. Ta skupna (konkretalna) penzija neha z dnevom, katerega ni več nepreskrbljenega otroka rajnkega pod 20 leti. 1 O tem, kako se pokojnine in odgojnine nakazujejo v izplačilo gl. § 6. razglasila dež. š. sv. za Kranjsko z dne 20. oktobra 1874. leta, št. 2383/dež. š. sv. (št. 64 te zbirke). 32 * II. Deželni zakoni. C. Pravne razmere učiteljev. 55. 501 § 76. Ako se učiteljeva vdova zopet omoži, nastopi na- mest odgojitvenih doneskov (§ 72.) za otroke umrlega skupna penzija (§ 74.), ako si pa ona pridrži za primerljaj, ko bi zopet vdova postala, pravico do penzije, obsega ta pridržek tudi od- gojitvene doneske, tako da, ako nastopi oni primerljaj, precej neha za otroke skupna penzija. § 77. Vdova in otroci učitelja umrlega v dejanski službi stanujejo še četrt leta v prostem stanovanji; ako je pa učitelj dobival denar za stanovanje, jim pa gre še za prihodnji izpla¬ čilni obrok denar za stanovanje. § 78. Užitek od zemljišč, ki spadajo k šolam (§ 27), gre dedičem v dejanski službi umrlega učitelja le takrat, ako je smrt bila med 1. junijem in 31. oktobrom. Ako pa ni tako, imajo dediči le pravico, da se jim po¬ vrnejo tisti stroški, ki so potrebni, da zemljišče užitek da. S tem paragrafom je v zvezi § 2. zakona z dne 18. junija 1877. leta, dež. zak. štev. 6: 1 § 2. Užitki od zemljišča, služečega v založbo kake šolske službe (§ 27. deželnega zakona z dne 29. aprila 1873. leta, dež. zak. št. 22), po učitelju v dejanski službi umrlem, ako ne pristoje njega dednikom (§ 78.), pripadejo dotični šolski občini, da si ustanovi ali pomnoži svoj posebni šolski zaklad. § 79. Ako poslednja števna letna plača učiteljeva v de¬ janski službi umrlega ni presegala 600 gld. in tudi zapuščina ne zmore toliko, da bi se poplačali stroški za bolezen in za po¬ greb, gre dedičem umrlega četrtina tiste letne plače, kakor četrtletnina za pogreb. V zvezi s tem paragrafom je § 3. zakona z dne 18. junija 1877. leta, dež. zak. št. 6: 1 § 3. Pogrebna četrtina, po § 79. deželnega zakona z dne 29. aprila 1873. leta, dež. zak. št. 22, pristoječa dednikom umrlega učitelja se iz pokoj¬ ninskega zaklada plačuje. § 80. Da bo iz česa plačevati pokojnine za učitelje v službi onemogle, ravno tako, da se bo zadostovalo terjatvam za pre- skrbljevanje njih zapuščenih, naj se ustanovi pokojninska bla- gajnica, s katero gospodari deželno šolsko oblastvo (§ 57. drž. š. z.). 2 1 Gl. ta zakon popolnoma natisnen pod št. 57 te zbirke. 2 Gl. predpis, kako je oskrbovati kranj. učiteljsko-pokojninski zaklad in ravnati ž njim in o zaračunjavanji, objavljen z razg-lasilom dež. š. sv. za Kranjsko z dne 20. oktobra 1874. leta, št. 2383/dež. š. sv. pod st. 64 te zbirke. II. Deželni zakoni. C. Pravne razmere učiteljev. 55. 503 § 81. 1 Vsi učitelji, kateri po preskušnji o učni usposob¬ ljenosti dobe službo, so zavezani, da vplačajo v pokojninsko blagajnico 10 odstotkov od svoje prve za pokojnino števne plače, potem ko bode uravnana, in ravno toliko od zneska, za katerega se jim pozneje plača zboljša in od doklade od služ¬ benih let ali od opravilne doklade. Vrh tega plačujejo še vsako leto dva odstotka svojih letnih za pokojnino števnih prihodkov. 2 § 82. 1 Izvanredni dohodki penzijskega zaklada so: 1. ) Upravni prebitki iz zaloge šolskih bukev, kateri pridejo na deželo; 2. ) (dohodki od izpraznjenih učiteljskih služeb, kolikor ne spadajo dedičem umrlega ravnatelja, nadučitelja ali uči¬ telja (§ 78., 79.), ali kolikor se ne plačuje z njimi pod- učitelj;) 3. ) kazenski denarji, kateri se vplačujejo vsled kazenskih sodeb šolskih oblasti. 3 [Točka 2. se je po § 1. zakona z dne 18. junija 1877. leta, dež. zak. št. 6, 4 razveljavila.] § 83. 1 Kar se še potrebuje za letne izdatke pokojninske blagajnice, to se doda iz deželnega premoženja. § 84. 1 Prebitki od letnih prihodkov pokojninske blagaj¬ nice (§ 81. do 83.) nalagajo se na obresti in le njih obresti jemljejo se v prihodnji letni račun. 1 Pri §§ 81. do 84. prim. § 4. zakona z dne 18. junija 1877. leta, dež. zak. št. 6 (popolnoma natisnenega pod št. 57 te zbirke): § 4. Če letnim stroškom pokojninskega zaklada ne zadostujejo v § 81. in v § 82., odstavku 1. in 3., ter v § 84. deželnega zakona z dne 29. aprila 1873. leta, dež. zak. št. 22, našteti dohodki in obresti od glavničnih prebitkov, tedaj se iz kranjskega deželnega zaklada vzame, kolikor bi še nedostajalo. 2 Glede vplačanja doneskov v pokojninski zaklad od strani ljudskih učiteljev, prihajajočih iz druge kronovine, gl. zakon z dne 18. novembra 1880. leta, dež. zak. št. 13 (št. 58 te zbirke). Gl. nadalje zastran 10%nega in 2%nega odtegljeja od plač učiteljskega osobja razpis dež. š. sv. za Kranjsko z dne 8. aprila 1874. leta, št. 582/dež. š. sv. (št. 63 te zbirke). 3 Z r. dež. š. sv. za Kranjsko z dne 22. februvarja 1893. leta, št. 299 dež. š. sv. se je določilo, da spada odpis, razve ljava in preme m ba glob (kazenskih zneskov) radi šolskih zamud, katere se še niso naznanile deželnemu šolskemu svetu v predpis, v delokrog c. kr. okrajnega šolskega sveta. 4 Gl. ta zakon popolnoma natisnen pod št. 57 te zbirke. II. Deželni zakoni. C. Pravne razmere učiteljev. 55. 505 § 85. Penzije, katere učiteljem ali njih zapuščenim že sedaj grejo, morajo v to zavezani tudi zanaprej plačevati. Prehodne določbe. § 86. Deželno šolsko oblastvo ustanovi precej, ko ta zakon veljavo dobi, učiteljske p 1 ačo, kakor je to v § 21. rečeno. § 87. Prva v § 30. zaznamenovana doklada od službenih let gre že postavljenim udom učiteljstva samo tedaj, če že petnajst let služijo na kaki javni ljudski šoli v kraljevinah in deželah v državnem zboru zastopanih nepretrgoma in z uspehom. Sicer pa stopijo učitelji v užitek prve doklade od služ¬ benih let še le tedaj, ko so izpolnili petnajsto službeno leto. § 88. Na podlogi te ustanovitve naredi vsaka okrajna šolska oblast kataster vseh učiteljskih služeb v okraju. § 89. Dohodki vseh učiteljev, katerih uredba se opira na imenovani kataster (§ 88.), morajo najkasneje jedno leto potem, ko ta zakon dobi veljavo, popolnoma uravnani biti. § 90. V tem obroku začne tudi pokojninska blagajnica svoje delovanje. Pri uredbi dohodkov vsacega učitelja se tudi znesek, katerega ima učitelj (§ 84.) pri okrajni blagajnici vpla¬ čevati, prepisuje. Končne določbe. § 91. Pričujoči zakon stopi v dejanje tisto šolsko leto, katero nastopi po njega razglašenji. § 92. Ko v moč pride pričujoči zakon, izgubč veljavo vsi ta predmet zadevajoči zakoni in ukazi. § 93. Ministru za bogočastje in nauk se naroča, da izvrši ta zakon in izda potrebna navodila. II. Deželni zakoni. C. Pravne razmere učiteljev. 56. 507 Št. 56. Zakon z dne 18. decembra 1874, dež. zak. št. 1 z leta 1875, veljaven za vojvodino Kranjsko, o uredbi prinosov k normalno-šolskemu zakladu, dobivanih od ostalin. (Ta zakon se je deloma spremenil 1 po zakonu z dne 6. julija 1889. leta, dež. zak. št. 15.) S privolitvijo deželnega zbora Svoje vojvodine Kranjske se mi je zazdelo ukazati tako: § 1. Ako človek ali umrje ali ga uradno razglasijo za mrtvega potem, odkar je ta zakon stopil v moč, ter se za človekom najde nad čistih 300 gld. vrednosti take ostaline, da ima katero sodišče na Kranjskem oblast o nji razpravljati po splošnih pravilih o nadstojnosti, — od vsake take ostaline zakon ukazuje plačati nekaj prinosa v kranjski normalno-šolski zaklad, da zaleže za javne ljudske šole. § 2. se je v prvotnem besedilu po zakonu z dne 6. julija 1889. leta, dež. zak. št. 15, razveljavil in s sledečo določbo nadomestil: § 2. Ta šolski donesek se plačuje v določenem znesku jednega goldi¬ narja, kadar znaša čista zapuščina nad 300 gld., do vštetih 500 gld. Ako pa je čiste zapuščine nad 500 gld., velja to cenilo: Pri čistih zapuščinah To cenilo velja pa le za tiste dediče, oziroma volilojemnike (legatarje), katerim je odmeriti pristojbino od prenosa premoženja o smrti po tarifni šte¬ vilki 106 — j 5, črka a, cesarskega patenta z dne 9. februvarja 1850. leta, drž. zak. št. 50, z jednim odstotkom. 1 Spremenjeni paragrafi so tiskani z manjšimi črkami. II. Deželni zakoni. C. Pravne razmere učiteljev. 56. 509 V drugih slučajih se Šolski donesek, ki ga je po prejšnjem cenilu odmerjati, poviša za 50 odstotkov. Na iznose pod 100 gld. se je sicer ozirati tedaj, kadar se določuje cenilni postavek, ki ga je rabiti, a ne tedaj, kadar se odmerja pristojbina. Šolski donesek plačujeta dedič in volilojemnik, in sicer vsak glede svojega deleža, vendar je dedič nerazdelno porok z volilojemnikom vred za donesek, ki se je odmeril od volila, a pridržana mu je pravica, izterjati od volilojemnika za volilo plačano pristojbino. § 3. Kadar se odmerja čista ostalina, tedaj se ne jemlje vanjo vrednost tistega nepremičnega blaga, kar ga je zunaj kranjske dežele, niti ne dolgovi, kolikor jih samo na takem ne¬ premičnem blagu tako leži, da vse druge ostaline nič ne obsegajo. A odločiti je treba iz tega odmerila take dolgove, kateri obsegajo vso ostalino, naj imajo ti dolgovi zemljeknjižno trdnost na ostalini ali ne. § 4. K dolžnemu šolskemu prinosu je tudi prišteti vsa volila, odločena v tako namero, v kakeršno je ta šolski prinos namenjen (§ 1.). § 5. Prinos, ki se ima plačevati v kranjski normalno- šolski zaklad, imajo izmerjati in pobirati tiste oblastnije, katerim pristaja izmerjanje pristojbine za prenos premoženja. V slučajih, v katerih se državna pristojbina odrajtuje v kolekovanih markah, imajo stranke od obravnovalnega sodnika izmerjeni prinos k normalno-šolskemu zakladu odrajtovati pri davkariji in morajo, predno se jim zapuščina prisodi, dokazati, da so ta prinos odrajtale. Sodnije imajo vsakega pol leta pošiljati deželnemu ra¬ čunstvu spiske o zapuščinah, v teku tistega pol leta prisojenih, pri katerih se je izkazalo, da je šolski prinos plačan; ta spisek je narediti po obrazcu, predpisanem po ministerskem ukazu z dne 28. novembra 1853 (št. 253 drž. zak.). § 6. Ako šolski prinos ni plačan v 30. dnevih, štetih od prvega dneva potem, kar je v roko prišlo plačilno povelje, tedaj se od njega d& tudi 5 odstotkov zamudne obresti, katera teče od tistega dneva, ki pride po zadnjem dnevi zgoraj do¬ ločenega roka. Zamudne obresti se ne jemlj6 od šolskih prinosov izpod goldinarja, niti ne, ako je šolskega prinosa več — od drobiža jednega goldinarja. II. Deželni zakoni. C. Pravne razmere učiteljev. 56. 57. 511 Ali se plačilo šolskega prinosa odlagati sme ali ne, ter ali se privoli plačevanje na rokove ali ne, o tem razsoja deželni odbor, kateri naj na to pristane samo ob naključjih, vrednih posebnega ozira. § 7. Dvorni dekret z dne 1. decembra 1788 (zbir. pr. zak. št. 926) o pobiranji ostalinskih prinosov za normalno - šolski zaklad in tudi vsi poznejši ukazi o tej stvari veljajo zdaj samo o tistih ostalinah, katere so prišle na dedovanje, predno je bil ta zakon v moči. § 8. Ta zakon dobode moč tist dan, katerega se razglasi. § 9. Naučnemu, finančnemu in pravosodnemu ministru se ukazuje, ta zakon izvršiti. Št. 57. Zakon z dne 18. junija 1877. leta, dež. zak. št. 6, s katerim se deloma spremeni deželni zakon z dne 29. aprila 1873. leta, dež. zak. št. 22 (št. 55 te zbirke), za uravnavo pravnik razmer učiteljev na javnih ljudskih šolah vojvodine Kranjske. S pritrditvijo deželnega zbora Svoje vojvodine Kranjske ukazujem, da se nekoliko deželnega zakona z dne 29. aprila 1873. leta, dež. zak. št. 22 (št. 55 te zbirke), izpremeni takd: § 1. Ovrženo je določilo § 82. v 2. dostavku deželnega zakona z dne 29. aprila 1873. leta, dež. zak. št. 22 (št. 55 te zbirke), s katerim se dohodki izpraznjenih učiteljskih služeb odkazujejo penzijskemu zakladu. § 2. Užitki od zemljišča, služečega v založbo kake učil¬ nice (§ 27. deželnega zakona z dne 29. aprila 1873. leta, dež. zak. št. 22; št. 55 te zbirke), po učitelji v dejanske službi umrlem, ako ne pri stoj e njega dednikom (§ 78.), pripadejo do- tični šolski občini, da si ustanovi ali pomnoži svoj posebni šolski zaklad. § 3. Pogrebna četrtina, po § 79. deželnega zakona z dne 29. aprila 1873. leta, dež. zak. št. 22 (št. 55 te zbirke), pristo- ječa dednikom umrlega učitelja, naj se plačuje iz penzijskega zaklada, nagrade pomočnim učiteljem (v Ljubljanskem mestu iz ob¬ činskih prihodkov tega mesta, a po drugod) pa iz normalno - šolskega zaklada. II. Deželni zakoni. C. Pravne razmere učiteljev. 57. 58. 513 (Z ozirom na § 2. zakona z dne 28. decembra 1884. leta, dež. zak. št. 1 iz leta 1885. [pri št. 52 te zbirke], se izplačujejo sedaj tudi nagrade pomožnih učiteljev na šolah v Ljubljani iz normalno-šolskega zaklada.) § 4. Ce letnim stroškom penzijskega zaklada ne zado¬ stujejo v § 81. in v § 82., odstavku 1. in 3., ter v § 84. dežel¬ nega zakona z dne 29. aprila 1873. leta, dež. zak. št. 22 (št. 55 te zbirke), našteti dohodki in obresti od glavničnih prebitkov, tedaj se. iz kranjskega deželnega zaklada vzame, kolikor bi še nedostajalo. § 5. Dohodki od izpraznjenih učiteljskih služeb, kar se jih je narastlo od l.januvarja 1876. leta, naj se uže ne plačajo v penzijški zaklad. § 6. Ta zakon izvršiti se naroča Mojemu ministru za bogočastje in nauk. Št. 58. Zakon z dne 18. novembra 1880. leta, dež. zak. št. 13, zadevajoč vplačanje doneskov v (penzijški) pokojninski zaklad od strani ljudskih učiteljev, prihajajočih iz druge kronovine. S privolitvijo deželnega zbora Svoje vojvodine Kranjske ukazujem tak6: § 1. Učitelji, ki prestopijo iz javne ljudske šole jedne v državnem zboru zastopane kronovine in dežele na ljudsko šolo vojvodine Kranjske, oproščeni so od novega vplačanja doneska 1 za tisti del svoje plače, za katerega so že v drugi krono vini vplačali zakoniti donesek v (penzijški) pokojninski zaklad, pod tem pogojeni, da v deželi, v kateri so prej vplačevali, velja jednaka pravica za učitelje, ki iz jedne ljudske šole vojvodine Kranjske tja prestopijo. § 2. Ta zakon stopi v moč z dnevom razglašenja, ter se njega izvršitev Mojemu naučnemu ministru naroča. 1 Gl. zastran dolžnosti učiteljskega osobja na javnih ljudskih šolah kranjskih, plačevati doneske v pokojninski zaklad, § 81. zakona z dne 29. aprila 1873. leta, dež. zak. št. 22 (št. 55 te zbirke). 33 II. Deželni zakoni. C. Pravne razmere učiteljev. 59. 515 Št. 59. Zakon z dne 5. decembra 1889. leta, dež. zak. št. 22, veljaven za vojvodino Kranjsko, s katerim se izdajajo na podstavi zakona z dne 17. junija 1888. leta, drž. zak. št. 99 (št. 18 te zbirke), določila o oskrbovanji in plačilu za verski pouk po javnih ljudskih šolah. S pritrditvijo deželnega zbora Svoje vojvodine Kranjske ukazujem tak6: § 1. Posebni verski učitelji na javnih ljudskih šolah se umeščajo ali z nagrado ali s stalnimi prejemki. S stalnimi prejemki se sme poseben verski učitelj umestiti samo tedaj, kadar verski pouk, katerega mu je deliti, znaša najmenj po dvajset ur na teden. § 2. S stalnimi prejemki umeščeni posebni verski učitelj je zavezan do štirindvajset ur na teden. Propovedi se v to, kakor tudi v § 1. navedeno število učnih ur vračunjavajo vsaka z dvema urama. § 3. Posebni verski učitelj s stalnimi prejemki se umesti na določeni šoli; vendar se sme taistemu naložiti dolžnost, da prevzame verski pouk brezplačno tudi na drugih javnih ljud¬ skih šolah do števila tedenskih učnih ur, kakor je določeno v § 2. § 4. Učna dolžnost in službeno razmerje z nagradami umeščenih posebnih verskih učiteljev se določi za vsak slučaj posebej z dekretom, s katerim se jim podeli služba. § 5. O ustanovitvi mesta posebnega verskega učitelja, kakor tudi o tem, je li posebnega verskega učitelja umestiti z nagrado ali s stalnimi prejemki, na katerih šolah in s ka¬ terim številom tedenskih ur na vsaki dotični šoli mora taisti deliti verski pouk, razsoja, ravnaje se po predstoječih določilih, deželno šolsko oblastvo, potem ko je zaslišalo okrajno šolsko oblastvo in dotično versko nadoblastvo, kakor tudi deželni odbor. § 6. Stalni prejemki posebnih verskih učiteljev se urav¬ navajo po predpisih, kateri so veljavni o službenih dohodkih 33 » II. Deželni zakoni. C. Pravne razmere učiteljev. 59. 517 posvetnih učiteljev 1 2 dotične šole, o upokojevanji teh učiteljev, kakor tudi o preskrbi njih zaostalih. 3 * Glede pokojnine se stalno umeščenim posebnim verskim učiteljem vračunjava tudi v začasni službi prebiti službeni čas, ako se brez prenehanja stika s službenim časom, prebitim v stalni službi. § 7. Nagrade za posebne verske učitelje, potem za verski pouk, katerega dele dušni pastirji in posvetni učitelji, 5 kakor tudi odškodnine, katere gredd verskemu učitelju za pot, kadar deli pouk zunaj svojega stanovišča, izmeri za vsak slučaj po¬ sebej deželno šolsko oblastvo, zaslišavši poprej okrajno šolsko oblastvo, po posebnem merilu, dogovorjenem z deželnim od¬ borom. Kadar se deželno šolsko oblastvo in deželni odbor ne moreta zjediniti, določi merilo naučni minister. § 8. Po zgoraj navedenih določilih podeljene nagrade in odškodnine za pot je plačevati, ako ni posebnih zakladov, ustanov ali zaveznostij posameznih oseb ali združeb, iz tistih novcev, iz katerih se plačujejo službeni prejemki posvetnega učiteljskega osobja. § 9. Ta zakon stopi v veljavnost z začetkom prvega solnčnega leta, ki pride potem, ko se zakon razglasi. S tem časom izgube zajedno svojo veljavnost določila dozdanjih do- tičnih predpisov, ki se ne strinjajo s tem zakonom. § 10. Mojemu ministru za bogočastje in nauk je naročeno, izvršiti ta zakon. 1 Gl. zakon z dne 29. novembra 1890. leta, dež. zak. št. 23 (št. 61 te zbirke). 2 Gl. zakon z dne 29. aprila 1873. leta, dež. zak. št. 22, IV. oddelek (št. 55 te zbirke). 3 Zastran verskega pouka, katerega delč pomožno posvetni učitelji, gl. razpis dež. š. sv. za Kranjsko z dne 27. oktobra 1887. leta, št. 1943/dež. š. sv., pod št. 79 te zbirke. II. Deželni zakoni. C. Pravne razmere učiteljev. 60. 519 Št. 60. Zakon z dne 5. oktobra 1890. leta, dež. zak. št. 21, veljaven za vojvodino Kranjsko, o uredbi osebnih in službenih razmer k oboroženi moči spadajočih učiteljskih oseb na kakšni javni ljudski šoli z ozirom na njih dolžnost do aktivnega voja¬ škega ali črno voj niškega službovanja. 1 Po nasvetu deželnega zbora Svoje vojvodine Kranjske ukazujem tako: § 1. Ta zakon se tiče učiteljskih oseb, ki so na podstavi spričevala o učiteljski usposobljenosti ali zrelostnega spričevala stalno ali začasno nameščene na kakšni ljudski šoli. § 2. Naborna dolžnost, izvzemši slučaj kazenskega na¬ bora zunaj starostne vrste in zunaj reda, določenega z žrebom v zmislu vojnega zakona z dne 11. aprila leta 1889., drž. zak. št. 41, prostovoljni vstop kot častnik v neaktivno deželno brambo, potem okolnost, da kdo v deželni hrambi ali kot jedno- letni prostovoljec jednoletne prezentne službe ni še nastopil, kakor tudi po dovršitvi zakonite prezentne službe še dalje tra¬ jajoča vojna dolžnost niso zapreke, ki bi ovirale sprejem v uči¬ teljsko službo na kakšni javni ljudski šoli. 1 S tem zakonom se je razveljavilo razglasilo dež. š. sv. za Kranjsko z dne 13. julija 1878. leta, dež. zak. št. 9, ki se tiče tega, kako je ravnati z ljudskimi učitelji, ki se plačujejo iz normalno - šolskega zaklada in stoje v vojaški zavezi, če se pozovejo v vojaško službo v slučaji mobilizacije ter razglasilo dež. š. sv. za Kranjsko z dne 26. decembra 1878. leta, dež. zak. št. 5 iz leta 1879, ki določuje, da se učiteljem ljudskih šol, plačanim iz normalno- šolskega zaklada, ne pretrga službeni čas, ki je potreben za dosego službene starostne doklade, kadar se taisti pozovejo v vojaško službo v slučaji mobili¬ zacije, in da se zavaruje pravica do preskrbnine vdovam in sirotam onih uči¬ teljev na ljudskih šolah, ki so ob času vojaške službe umrli. Odobritev tega zakona se je naznanila okrajnim šolskim oblastvom z razpisom dež. š. sv. za Kranjsko z dne 28. decembra 1890, št. 2318/dež. š. sv.; ob jednem se je dodalo: Ker se je opazilo, da se kličejo učitelji, spadajoči v nadomestno rezervo (§§ 18 b in 32. zakona z dne 11. aprila 1889, drž. zak. št. 41, in § 50. vojinskih propisov, I. del), kakor tudi drugi učitelji obvezni orožnim vajam do sedaj večkrat med šolskim letom, pa ne med glavnimi po¬ čitnicami v orožne vaje, se naroča okrajnemu (mestnemu) šolskemu svetu, naj deluje v korist nemotenega pouka na to, da se izogne odslej takim neprilikam. II. Deželni zakoni. C. Pravne razmere učiteljev. 60. 521 § 3. Za več nego za jednoletno prezentno službo zavezu¬ joči prostovoljni vstop ljudsko-šolskega učitelja v aktivno vo¬ jaško službo ima za nasledek izstop iz šolske službe. § 4. K oboroženi moči spadajoče učiteljske osebe kakšne javne ljudske šole ne potrebujejo v slučaji svojega poziva k aktivni vojaški službi (z aktivno službo v črni vojski vred) nobenega dopusta. Kadar pozvanec uživa dovoljeni mu dopust, izgubi le-ta s pozivom k vojaški službi takoj svojo moč. § 5. Med aktivnim vojaškim službovanjem a) v namen svojega vojaškega izučavanja v času določenem za izučavanje vojaških novincev, b) o priliki perijodičnih orožnih vaj, c) v slučaji mobilizacije in d) v slučaji, da se skliče črna vojska, ostaneta vsakemu ljudsko-šolskemu učitelju ohranjeno njegovo učiteljsko mesto in njegova službena stopnja. S takšnim vojaškim službovanjem se ne ovira povišanje v učiteljski službi in v njem prebiti čas se všteva v petletje, katero je ljudsko-šolskemu učitelju prebiti, da doseže pravico do službeno-starostnih doklad, kakor tudi v čas, vštevni za po¬ kojnino. § 6. Za učiteljske osebe, pozvane k aktivni vojaški službi, veljajo pristojbinski predpisi za stoječe vojstvo, vojno pomorstvo in deželno brambo, oziroma pristojbinski predpisi za črno vojsko. Gledč prejemkov, združenih z njih službovanjem na kakšni javni ljudski šoli, veljajo nastopna določila: 1. ) Za dobo v § 5. pod točkama a) in b) omenjenih ak¬ tivnih vojaških službovanj ni niti popolnoma, niti deloma usta¬ viti s službovanjem na kakšni javni ljudski šoli združenih pre¬ jemkov, v kolikor isti niso zavisni od izpolnjevanja kakšnih posebnih dolžnostij; glede teh zadnjih prejemkov je postopati tako, kakor je predpisano o dajanji dopusta ljudsko-šolskim učiteljem; 2. ) za dobo odsluževanja zakonito jedno leto ali dalje trajajoče vojaške prezentne službene dolžnosti je vstaviti vse z ljudsko-šolsko službo združene prejemke; 3. ) v slučaji mobilizacije, kakor tudi v slučaji poziva k črni vojski (§ 5., lit. c in d) ostanejo k aktivni vojaški ali črnovojniški službi pozvani učitelji na kakšni javni občni ljudski II. Deželni zakoni. C. Pravne razmere učiteljev. 60. 523 šoli ali na kakšni meščanski šoli, dokler spadajo še k stanu moštva, v užitku polovice s to službo združenih iz normalno- šolskega zaklada, oziroma iz okrajnih šolskih zakladov tekočih prejemkov; tistim učiteljskim osebam, ki imajo svoje domače ognjišče z ženo ali otroci, ostane ohranjen nadaljni užitek vseh prejemkov na isti način, kakor je odrejeno zgoraj v odstavku 1.; 4.) k vojaškim gažistom spadajoči ljudsko-šolski učitelji prejemajo med aktivnim vojaškim službovanjem v slučaji mo¬ bilizacije, kakor tudi v slučaji, da se skliče črna vojska: a) vsekakor tretjino svojih iz normalno-šolskega zaklada, oziroma iz okrajnih šolskih zakladov tekočih prejemkov; b) kadar vojaška plača (brez stranskih pristojbin) brez vštete pod a) omenjene tretjine učiteljskih pristojbin ne doseže polnega zneska učiteljskih pristojbin, od le-teh v porav¬ navo razlike potrebni delež; kadar je vojaška plača jed- nako visoka ali višja nego šolsko-službeni prejemek, tedaj mora, izvzemši prosto puščeno tretjino, prenehati njega izplačevanje, dokler traje vojaška plača; c) tisti ljudsko-šolski učitelji, kateri imajo svoje domače ognjišče z ženo ali otroci, ostanejo vrhu tega v nadaljnem užitku eventualnega naturalnega stanovanja ali eventualne stanarine. § 7. Pri izračunjavanji izmere učiteljskih pristojbin po § 6. ni jemati v poštev med nepretrgano dobo dejanskega vo¬ jaškega ali črno voj niškega službovanja v stanu gažistov dose¬ ženih višjih vojaških pristojbin. § 8. Ljudsko-šolskim učiteljem na podstavi njih vojaškega službovanja pristajajoče preskrbninske pravice so ustanovičene tako, kakor civilnim državnim služabnikom, po zakonu z dne 27. decembra 1875. leta, drž. zak. št. 158. Učiteljskim osebam, ki še niso doslužile polnih 10 službenih let in so med aktivnim vojaškim ali črnovojniškim službovanjem postale vsled tega službovanja nesposobne za vojaške službe, kakor za učiteljsko službo, oziroma zajedno nesposobne za civilne zaslužke (§§ 6. in 82. zgoraj navedenega zakona), prizna se namesto odprav¬ nine (§ 63. deželnega zakona z dne 29. aprila 1873. leta, dež. zak. št. 22; št. 55 te zbirke) pokojnina v oni visokosti, kakeršna. bi jim po zakonu pristajala po dovršenih desetih službenih letih. II. Deželni zakoni. C. Pravne razmere učiteljev. 60. 61. 525 § 9. Vdovam in sirotam med vojaškim ali črnovojniškim službovanjem umrlih učiteljskih oseb ostane ohranjena po skup¬ nem službovanji umrlega utemeljena pravica do pristojbin. Kadar bi umrli še ne imel polnih deset vštevnih službenih let, tedaj imajo zaostali s tem pogojem, da je nastopila smrt vsled vo¬ jaškega ali črnovojniškega službovanja pravico, namesto do od¬ pravnine po §§ 68. in 74. deželnega zakona z dne 29. aprila 1873. leta, dež. zak. št. 22 (št. 55 te zbirke), do onih pristojbin, do katerih bi bili upravičeni, ko bi bil umrli že dopolnil de¬ seto službeno leto. Kadar se pristojbinskih pravic vdov in sirot tikajoči se vojaški predpisi ne strinjajo s takšne pravice uravnajočimi do¬ ločili deželnega zakona z dne 29. aprila 1873. leta, dež. zak. št. 22 (št. 55 te zbirke), nastopiti mora na vsak način ugod¬ nejše ravnanje in pri tem morajo v vsakem slučaji samo po vštevnem vojaškem službovanji praviloma izhajajoče preskrb- ninske pristojbine zadeti vojaško-pokojninski etat, na podstavi skupnega službovanja po zgoraj navedenem deželnem zakonu morebiti pripadajoči višji znesek pa učiteljski pokojninski zaklad. § 10. Mojemu ministru za bogočastje in nauk je naro¬ čeno, izvršiti ta zakon. Št. 61. Zakon z dne 29. novembra 1890. leta, dež. zak. št. 23, s katerim se nekatera določila deželnih zakonov z dne 29. aprila 1873. leta, dež. zak. št. 22 (št. 55 te zbirke), in z dne 9. marcija 1879. leta, dež. zak. št. 13, 1 prena- rejajo, oziroma dopolnjujejo. Po nasvetu deželnega zbora Svoje vojvodine Kranjske — v delni prenaredbi, oziroma dopolnitvi deželnega zakona z dne 29. aprila 1873. leta, dež. zak. št. 22 (št. 55 te zbirke), o uredbi pravnih razmer učiteljstva na javnih ljudskih šolah vojvodine Kranjske, kakor tudi deželnega zakona z dne 9. mar¬ cija 1879. leta, dež. zak. št. 13, 1 s katerim so se prenaredila, 1 Zadevna določila tega zakona so natisnena pri zakonu z dne 29. aprila 1873. leta, dež. zak. št. 22 (št. 55 te zbirke). II. Deželni zakoni. C. Pravne razmere učiteljev. 61. 527 oziroma dopolnila nekatera določila deželnega zakona z dne 25. februvarija 1870. leta, dež. zak. št. 11 (št. 51 te zbirke), o šolskem nadzorstvu, deželnega zakona z dne 29. aprila 1873. leta, dež. zak. št. 21 (št. 52 te zbirke), o uredbi ustanavljanja, vzdržavanja in obiskovanja javnih ljudskih šol v vojvodini Kranjski in deželnega zakona z dne 29. aprila 1873. leta, dež. zak. št. 22 (št. 55 te zbirke), o uredbi pravnih razmer učiteljstva na javnih ljudskih šolah vojvodine Kranjske — ukazujem tako: § 1. Kategorija podučiteljev (podučiteljic) na javnih ljud¬ skih šolah na Kranjskem je odpravljena. § 2. Učiteljske službe na vseh javnih občnih ljudskih šolah so razdeljene v štiri plačilne vrste, in to: v učiteljske službe I. vrste s 700 gld., » » » II. > » 600 ». » » III. » » 500 » in > * » IV. » » 450 » letne plače. Letna plača začasno nameščenih učiteljev (učiteljic), kateri (katere) se smejo uporabljati v učiteljskih službah vsake pla¬ čilne vrste, določena je s 360 gld. § 3. Od skupnega števila učiteljskih služeb dežele Kranjske jih pride na I. vrsto pet odstotkov, na II. vrsto deset odstotkov, na III. vrsto petintrideset odstotkov; ostalih petdeset odstotkov je učiteljskih služeb IV. vrste. Držeč se teh določil, izvrši deželno šolsko oblastvo raz¬ vrstitev že obstoječih učiteljskih služeb, kakor tudi tistih, ki se ustanove na novo, to je določitev plačilne vrste za vsako posebej, v sporazumu z deželnim odborom, in to z ozirom na važnost posameznih šol, na odgovornost z učiteljskim mestom združene službe in na krajne razmere dotičnega stajališča. To razvrstitev je vsakih 10 let pregledati; vendar zatega¬ delj med tem časom popravki iz važnih vzrokov niso izključeni. § 4. Stalno nameščeni učitelji (stalno nameščene učiteljice) imajo po preteku vsakih petih let, katera so prebili v nepre¬ trganem in z dobrim uspehom združenem službovanji na kakšni javni ljudski šoli, do izpolnjenega 30. službenega leta pravico do službeno-starostnih doklad, katere znašajo pri učiteljskem II. Deželni zakoni. C. Pravne razmere učiteljev. Gl, 529 osobji meščanskih šol po deset odstotkov tistočasne letne plače, pri učiteljskem osobji na ostalih ljudskih šolali pa brez ozira na letno plačo po 40 gld. Šteti se začne prvo petletje, in sicer brez razločka, če je službeni čas prebit na Kranjskem, ali v kakšni drugi v držav¬ nem zboru zastopanih kraljevin in dežel, z dnevom prve stalne namestitve; štetev vsakega sledečega petletja se ravna po na¬ prej šnjem. Prisojati službeno-starostne doklade pristaje okrajnim šol¬ skim oblastvom, v mestu Ljubljani mestnemu šolskemu svčtu. 1 § 5. Vsak voditelj (vsaka voditeljica) javne ljudske šole ima pravico do najmanj iz dveh sob in iz potrebnih stranskih prostorov obstoječega stanovanja, katero je, ako možno, odka- zati v šolskem poslopji. Kadar se mu takšno stanovanje ne more dati, gre mu stanarina, katero je pri ravnateljih meščan¬ skih šol odmeriti z 20 odstotki njih tistočasne letne plače, pri voditeljih (voditeljicah) občnih ljudskih šol pa v Ljubljani s 120 gld., zunaj Ljubljane z 80 gld. Stalno nameščeno moško učiteljsko osobje na javnih ljud¬ skih šolah v Ljubljani dobiva stanarino, katera je določena za učitelje meščanskih šol s 15 odstotki njih tistočasne letne plače, za učitelje občnih ljudskih šol pa v I. in v II. plačilni vrsti s 100 gld., v III. in IV. plačilni vrsti z 80 gld. Ostali učitelji imajo pravico do prostega stanovanja ali do stanarine samo tedaj, kadar so imeli pravico do tega že pred veljavnostjo tega zakona. Stanarine za učiteljsko osobje na javnih občnih ljudskih šolah v Ljubljani plačuje normalno-šolski zaklad, za šolsko osobje zunaj Ljubljane pa jih plačujejo dotične šolske občine. Za stanarine učiteljskega osobja na javnih meščanskih šolah morajo skrbeti dotični šolski okraji. § 6. Kadar bi se pri razvrstitvi učiteljskih služeb po do¬ ločilih tega zakona uvrstila kakšna učiteljska služba v menj 1 Gl. r. dež. š. sv. za Kranjsko z dne 1. oktobra 1879, št. 1758/dež. š. sv., o postopanji pri priznavanji službeno-starostnih doklad zgoraj na strani 483 te zbirke v opomnji. 34 II. Deželni zakoni. C. Pravne razmere učiteljev. 61. 531 založeno plačilno vrsto, gre sedanjemu imetniku te učiteljske službe prejšnja višja plača in isti prejme višji znesek kot do¬ polnitveno doklado letne plače. § 7. Tistim učiteljem (učiteljicam) na javnih občnih ljud¬ skih šolah v Ljubljani, kateri so imeli pri začetku veljavnosti tega zakona pravico do višjih nego v zgornjih §§ 4. in 5. do¬ ločenih službeno-starostnih doklad in stanarin, ostane ohranjena ta pravica, in prejmo isti višji znesek kot dopolnitveno doklado. § 8. Določil deželnega zakona z dne 30. aprila 1886. leta, dež. zali. št. 11 (gl. str. 485 te zbirke), o opravilnih dokladah, katere so pri odmeri pokojninskih užitkov vštevne, ne dotika se ta zakon. § 9. Ta zakon stopi v veljavnost z začetkom prvega solnčnega leta, ki pride po njega razglasitvi. S tem zakonom so razveljavljeni §§ 18., 22., 30., 33., 34., 37., 38. in 67. zakona z dne 29. aprila 1873. leta, dež. zali. št. 22 (št. 55 te zbirke), dalje §§ 38. in 39. zakona z dne 9. mar- cija 1879. leta, dež. zali. št. 13, po vsi svoji vsebini, nadalje § 58. prvega in §§ 22. in 33. zadnjega zakona, v kolikor se isti tičejo podučiteljev (podučiteljic). § 10. Mojemu ministru za bogočastje in nauk je naro¬ čeno, izvršiti ta zakon. 34 * Dodatek. Št. 62 . Zakon z dne 17. junija 1870. leta, dež. zak. št. 20, veljaven za vojvodino Kranjsko, o varstvu ptičev za poljedelstvo koristnih. S pritrjcnjem deželnega zbora Svoje vojvodine Kranjske ukazujem tako: § 1. Jemati ali pokončavati jajca in gnezda vseh divje živečih ptičev izvzemši, onih v dodatku A navedenih škodljivih plemen in vrst, je prepovedano. § 2. Loviti ali moriti v dodatku A imenovane škodljive ptiče je pripuščeno o vsakem času. Vsi drugi ptiči se ne smejo niti loviti niti moriti od 1. februvarija do konca avgusta. § 3. Ptičja plemena, navedena v dodatku B, smejo sc od 1. septembra do 31.januvarja brez daljnega privoljenja loviti ali moriti, ako lastnik zemljišča temu pritrdi in to pritrditev poveri občinski predstojnik. § 4. Izjemoma smejo sc ptičja plemena, v dodatku C navedena, loviti in moriti od 1. septembra do 31. jan livarja na podlagi lastnikove poverjene, v § 3. omenjene potrditve s poli¬ tičnega okrajnega oblastva privoljenjem, danim za eno leto. Pri tem privoljenji je natanko paziti na to, ali se ptičji lov sme pripustiti z ozirom na razmere zemljiškega obdelovanja. Prošnje imajo vlagati se po občinskem predstojništvu, katero ima izreči,' ali naj se pripusti ta lov. Vsako privoljenje mora se naznaniti dotičnemu občinskemu predstojništvu. § 5. Da se ptiči smejo streljati s puškami, treba je razun lastnikove v §§ 3. in 4. ukazane pritrditve tudi pritrditve onega, ki ima pravico do lova. II. Deželni zakoni. 62. 535 § 6. Prepovedano jo ptiče loviti: a) z oslepljenimi vabniki in b) z zagrinjalnimi in zataknjenimi mrežami na nizkih živili plotih in grmeli, kakor tudi z zadrgami (zankami, žimo). § 7. Politično okrajno oblastvo izda v primerljaji § 4. o danem privoljenji listek z uradnim pečatom. Na ta list mora zapisano biti ime in oseben popis opravičenca, okraj in čas, za kateri se je dalo privoljenje, kakor tudi pogoje, katere je oblastvo potrebne spoznala za vsak primerljaj. Ptičar se mora pri izvrševanji svoje pravice v primerljaji § 3. s pismeno lastnikovo pritrditvijo, v primerljaji § 4. pa s privoljenjem političnega okrajnega oblastva izkazati. § 8. Tržiti s ptiči, v dodatku B in C imenovanimi mr¬ tvimi ali živimi, v času v § 2. prepovedanem ujetimi, je pre¬ povedano. Ptiči, imenovani v dodatku C, se pa tudi brez ozira na čas, v katerem so bili ujeti, ne smejo mrtvi nikdar prodajati. § 9. Prestopke predstoječih določeb ima občinski pred¬ stojnik z globo od 1 do 10 gld., in če se ponove, do 20 gld. ali če prestopnik ne more plačati globe, z zaporom od 12 ur do 4 dni kaznovati, otroke pa po šolskih predpisih. Razun tega se odvzame vse lovilno orodje in vjete živali, žive pa se precej izpuste. Globe in skupilo za odvzete stvari se dado v občinsko blagajnico. § 10. Kazenska obsodba se stranki ali pismeno pošlje ali pa se jej vpričo dveh prič ustno naznani v občinski pisar- nici. V tem primerljaji morata to naznanilo in dan, kateri se je to zgodilo, priči potrditi na kazenski obsodbi. § 11. Pritožbe zoper odrečeno privoljenje ptičjega lova ali zoper pogoje, sklenene s privoljenjem (§§ 4. in 7.) se po¬ šiljajo do političnega deželnega oblastva in dalje do ministerstva za poljedelstvo, pritožbe zoper kazensko obsodbo (§ 9.) pa do političnega okrajnega oblastva. V prvem primerljaji se morajo pri II. Deželni zakoni. 62. 537 političnem okrajnem oblastvu, v drugem pa pri občinskem pred- stojništvu ustno ali pismeno vložiti in to v 8. dneh od storje¬ nega naznanila ali od prejete obsodbe. § 12. Političnemu okrajnemu oblastvu je dolžnost paziti na to, da občinski predstojniki natanko izpolnjujejo določbe tega zakona. Politično okrajno oblastvo ima zlasti skrbeti, da ta zakon vsako leto decembra meseca in spomladi občinski predstojniki po navadnem načinu razglasijo v občinah. § 13. Opuščenje dolžnosti, katere ta zakon nalaga občin¬ skemu predstojniku, politično okrajno oblastvo kaznuje z globo od 10 do 20 gld., in ta globa se pilača v občinsko blagajnico. § 14. C. kr. žandarmerija, gozdarji, lovski in poljski čuvaji, potem vsi javni nadzorniki so dolžni, vsak prestopek tega zakona, ki ga izvedo, ovaditi občinskemu predstojniku. § 15. Za znanstvene namene sme politično deželno oblastvo izjeme od določeb tega zakona privoliti. § 16. Ljudski učitelji so dolžni šolsko mladino podučevati o škodljivosti podiranja gnezd, lova in moritve koristnih ptičev, ter ji zlasti vsako leto pred začetkom valjenja na znanje dati določbe tega za varstvo ptičev danega zakona in dotične prestopke odvračati, kolikor je v njihovi moči. § 17. Vsi drugi določbam tega zakona nasprotujoči za¬ koni, ukazi in predpisi zgube svojo veljavo. § 18. Vršitev tega zakona je izročena Mojemu ministru notranjih opravil in mojemu ministru za poljedelstvo. III. gerorimmtgett miti $tornml*®rlo|Te s f. f. žanbesfdfulratfjes f iir lira in. III. del. Ukazi in normalni razpisi kr. deželnega šolskega sveta za Kranjsko. St. 63. R. dež. š. sv. za Kranjsko z dne 8. aprila 1874. leta, št. 582/dež. š. sv., o lOodstotnem in --'odstotnem odbitku od prejemkov učiteljskega osobja na korist ljudsko-učiteljskega pokojninskega zaklada. (Na vse okrajne šolske svete.) Po § 81. deželnega zakona z dne 29. aprila 1873. leta, dež. zak. št. 22 (št. 55 te zbirke), so dolžni vsi učitelji (vse učiteljice), kateri dobijo po zvršeni preskušnji učne usposob¬ ljenosti kako službeno mesto, plačati pokojninski blagajnici 10 odstotkov prve letne plače, katera so jim po dovršeni urav¬ navi izplačuje in v pokojnino všteva, in ravno toliko od vsakega poznejšega poboljška plače, od službeno-starostnih in od opra¬ vilnih doklad, razven tega pa še vsako leto 2 odstotka letnih prejemkov, vštcvnih v pokojnino. Zgodilo se je pa v jednem slučaji, da se je ukazalo, v korist pokojninske blagajnice utrgati navedene odstotke tudi od plače začasno nameščenih učiteljev, ki so prebili preskušnjo učne usjdosobljenosti, v drugem slučaji se je zopet določilo, da je za pokojninski zaklad utrgati prvo leto samo 10 odstotkov, pozneje pa 2 odstotka dotičnih prejemkov. Ob tem tako različnem postopanji se vpraša, če so samo stalno nameščeni, ali pa tudi začasno nameščeni učitelji, ki so napravili preskušnjo učne usposobljenosti, dolžni plačevati pri¬ spevek za pokojninsko blagajnico, določen v § 81. deželnega zakona z dne 29. aprila 1873. leta, dež. zak. št. 22 (št. 55 te zbirke), potem, če je ta prispevek plačevati v prvem letu, ko se dobiva dotična plača, z 10 ali z 12 odstotki te plače. Kar se tiče prvega vprašanja, odgovarja na taisto naj- poprej § 81. navedenega deželnega zakona po natančnejšem določilu plače, od katere se plačuje prispevek za pokojninsko blagajnico (namreč v pokojnino vštevne letne plače), v zvezi III. Ukazi dež. š. sv. za Kranjsko. 63. 64. 545 s § 56. drž. S. z., kateri določa, da imajo pravico do pokojnine samo stalno nameščeni učitelji in spričevalo učne usposobljenosti imajoči podučitelji ter njih vdove in sirote, s katerimi je v tej stvari ravnati po predpisih, veljavnih za državne uradnike; napdsled pa tudi zmiselno postopanje z državnimi uradniki in državnimi učitelji, za katere je v § 176. cesarskega patenta z dne 27. januvarja 1840. leta (prov. zb. zak. str. 339) ustanov¬ ljeno načelo, da se samo pri stalnih imenovanjih plačuje služ¬ bena taksa od dotične plače. Iz vsega tega sledi, da so samo prejemki stalno nameščenih učiteljev in onih podučiteljev, ki imajo spričevalo učne usposobljenosti, podvrženi davščini, pred¬ pisani v § 81. poprej že večkrat navedenega deželnega zakona. Glede drugega vprašanja ne more biti z ozirom na § 81. navedenega deželnega zakona nikake dvojbe, da so omenjeni učitelji tudi v prvem letu uravnanih prejemkov dolžni, razven 10 odstotkov svojih v pokojnino vštevnih letnih prejemkov plačevati še 2 odstotka od taistih. O tem se obvešča c. kr. okrajni šolski svet. Št. 64. Razglasilo c. kr. dež. š. sv. za Kranjsko z dne 20. okt. 1874. leta, št. 2383/dež. š. sv., dež. zak. št. 31. Gospod minister za bogočastje in nauk je dogovorno z gospodi ministri za finance, notranje stvari in pravosodje z visokim razpisom z dne 6. oktobra 1874, št. 13.388, potrdil sledeči predpis o oskrbovanji, gospodarjenji in zarajtovanji kranjskega učiteljskega pokojninskega zaklada. Pred pis o oskrbovanji, gospodarjenji in zarajtovanji kranjskega uči¬ teljskega pokojninskega zaklada. § 1. Učiteljski pokojninski zaklad na Kranjskem oskrbo¬ vati je c. kr. deželnemu šolskemu svetu. Pravica, dovoliti v izplačila iz učiteljskega pokojninskega zaklada, pristoji izključno deželnemu šolskemu svetu. 35 547 ravnati kontrolo in ” ^ zakladu po oddelek mu zlato ninskim za- davkarijam *£; -~ • r ’ a šolskega ti ne sam0 &*^ct iJ>~ ibljanskega, ™ učiteljski 'QLl ^H**^-***] . WZA.^ J*~~~ ~\jU- 'fail jL,S/»£Z&6rftf& 81. in 82. 12 jednacih jih utegne e več ne s° ‘&iš£!^Prb^ s; - -t^*-' ^ <£a*AL'. Jth ,^£>4^/ takoj / /?//> */)/. Si - j s 1 * ’ 4 / takoj potem, /v c. kr. dežel- *h~. ttSLjLfcA^ ' odki izroči j° ločeno Šolsko fr/J 3) zakona z 5 te zbirkel. f ***#*" <*»-** >, ^ 5 te zbirke), cazen izterja )rila 1873. leta, tari izpraznjenih 1. deželnega %r' zbirke) ’ syoj ° , _ /7 - -V /4 c ' ^ v... tč&+*ys III. Ukazi dež. š. sv. za Kranjsko. 64. 547 Š prejemki utegne tudi c. kr. okrajni- šolski svet ravnati (§ 5.). C. kr. deželni šolski svet opravlja računsko kontrolo in počezno obrajtovanje o učiteljskem pokojninskem zakladu po računstvenem oddelku c. kr. deželne vlade, kateri oddelek mu tudi pomaga pri upravnem zarajtovanji. Denarnično gospodaijenje z učiteljskim pokojninskim za¬ kladom je dolžnost c. kr. deželni blagajnici in c. kr. davkarijam kot samostalnim organom nakazujočega deželnega šolskega oblastva. § 2. C. kr. deželna blagajnica ima opravljati ne samo opravila, predpisana v § 1. zastran mestnega okraja ljubljanskega, ampak ona se postavi tudi za središčno blagajnico za učiteljski pokojninski zaklad. Nji se morajo tedaj izročati vsa vrednostna pisma, zlato in srebro, gotovine, dragotine i. t. d. S prihodki, dohajajočimi v bankni valuti, je ravnati po zaukazu razpisa finančnega ministerstvaz dne 7. junija 1874. leta, št. 3881 (u. 1. št. 20). § 3. Zakoniti doneski učiteljskega osebstva (§§ 81. in 82. deželnega zakona z dne 29. aprila 1873. leta, dež. zak. št. 22; št. 55 te zbirke) se imajo pobirati praviloma v 12 jednacih mesečnih obrokih. V posebno ozira vrednih slučajih utegne deželni šolski svet dovoliti več nego 12, toda ne več nego 24 odplačilnih obrokov. § 4. Dohodke od izpraznjenih učiteljskih služeb (inter- kalare) (§ 82., št. 2, zakona z dne 29. aprila 1873. leta, dež. zak. št. 22; št. 55 te zbirke) naj računski oddelek takoj potem, ko se je učiteljska služba zopet popolnila, izkaže c. kr. dežel¬ nemu šolskemu svetu, kateri naravna, da se ti dohodki izročijo učiteljskemu pokojninskemu zakladu. 1 § 5. C. kr. okrajni šolski svet mora vsako določeno šolsko kazen, katera je postala pravoveljavna (§ 82., št. 3, zakona z dne 29. aprila 1873. leta, dež. zak. št. 22; št. 55 te zbirke), naznaniti dotični blagajnici ter skrbeti, da se ta kazen izterja in izroči. 1 Določilo § 82., št. 2, deželnega zakona z dne 29. aprila 1873. leta, dež. zak. št. 22, št. 55 te zbirke, s kojim so se odkazali interkalari izpraznjenih učiteljskih mest, pokojninskemu zakladu, je izgubilo vsled § 1. deželnega zakona z dne 18. junija 1877. leta, dež. zak. št. 6 (št. 57 te zbirke), svojo veljavnost. 35 : III. Ukazi dež. š. sv. za Kranjsko. 64. 549 Blagajnica ima kazenske zneske, kateri so ji znani, na¬ pisati v likvidacijsko knjigo, narejeno po obrazci 8 pouka II. od leta 1866., katero knjigo je sploh rabiti za vse nestalne pri¬ hodke in potroške. 1 C. kr. okrajni šolski svet mora konci vsakega meseca o šolskih kaznih, ki so v istem meseci postale pravo vel javne, in o vseh drugih prejemkih, s katerimi je on gospodaril (§ 1.), narediti izkazek po pridejanem obrazci ter ga poslati računskemu oddelku, ali mu mora pa poročiti, da se ni nič takega pripetilo. § 6. Pokojnine in doneski za odgojo so isto tako, kakor one cesarskih uradnikov, njih vdov in sirot in pod jednakimi previdnostimi plačljive 2. dan vsakega meseca za tekoči mesec. § 7. Mestni magistrat v Ljubljani mora dejanske plače vseli učiteljev, ki jih on plačuje, kakor tudi vsako premembo v stanu teh plač izkazati c. kr. deželnemu šolskemu svetu, kateri naravna, da se izmerijo in napišejo pri c. kr. računskem oddelku odstotki, katerih 10 in 2 prideta za učiteljski pokoj¬ ninski zaklad, kakor je to predpisano po § 81. zakona z dne 29. aprila 1873. leta, št. 22 (št. 55 te zbirke). Obrazec k § 5., odstavek 3. 1 Z r. dež. š. sv. za Kranjsko z dne 22. februvarja 1893. leta, št. 299, se je določilo, da spada odpis, raz veljava in pr e me m ba glob (ka¬ zenskih zneskov) radi šolskih zamud, katere se še niso naznanile deželnemu šolskemu svetu v predpis, v delokrog c. kr. okrajnega šolskega sveta. III. Ukazi dež. š. sv. za Kranjsko. 64. 65. 551 Mestni magistrat mora dobljene procentne odbitke, kakor tudi (§ 57. drž. š. z.) morebitne dohodke od izpraznjenih uči¬ teljskih služeb izročiti c. kr. deželni blagajnici z imenovalnim kazalom vred, katero se mora poprej na gotovo postaviti od računskega oddelka. 1 Št. 65. Razglasilo c. kr. dež. š. sv. za Kranjsko z dne 9. ja- nnvarija 1875. leta, št. 3126/dež. š. sv., dež. zak. št. 7. Izvršuje deželni zakon z dne 19. decembra 1874. leta (dež. zak. št. 37, str. 455 te zbirke), ki se tiče tega, da se odpravi učnina ter se prenaredita §§ 45. in 46. zakona z dne 29. aprila 1873. leta, dež. zak št. 21 (št. 52 te zbirke) in z ozirom na dotične moč imajoče določbe deželnih zakonov z dne 29. aprila 1873. leta, dež. zak. št. 21 in 22 (št. 52 in 55 te zbirke), se razglaša dogovorno s c. kr. deželno vlado, c. kr. finančnim vodstvom in s kranjskim deželnim odborom sledeči predpis, kako je upravljati in ravnati s šolskimi zakladi na Kranjskem razven deželnega glavnega mesta Ljubljane. Predpis 2 kako je upravljati in ravnati s šolskimi zakladi na Kranjskem razven deželnega glavnega mesta Ljubljane. I. Opravki krajnih šolskih svetov. § 1. Krajni šolski svet mora za vsako šolo, katero oskr¬ buje, v določenem obroku predlagati okrajnemu šolskemu svetu proračun (preliminar) o potrebščini in založbi stroškov vsake šole, ki je narejen po predpisani obliki in natanko v zmislu zaukazov, njemu o tem posebno danih. 1 Ker se aktivitetni prejemki učiteljstva na vseh občnih javnih ljudskih šolali na Kranjskem sedaj plačujejo iz normalno-šolskega zaklada (§ 2. zakona z dne 28. decembra 1884. leta, dež. zak. št. 1 z leta 1885; str. 457 te zbirke), je zgornji paragraf sedaj brez podlage. 2 Ta predpis je z ozirom na poznejša zakonita določila le še deloma veljaven. III. Ukazi dež. š. sv. za Kranjsko. 65. 553 § 2. Na podlagi proračuna, ki ga je deželni šolski svet dogovorno s kranjskim deželnim odborom končno veljavno po¬ trdil, ima krajni šolski svet te-le dolžnosti: a) On mora razven učiteljskih plač vse potrošite, ki so v proračunu, poplačati med preliminiranimi mejami iz lo¬ kalnih šolskih dohodkov; b) prebitke vsacega ltrajno-šolskega zaklada, ki so po pro¬ računu določeni za izročitev normalno-šolskemu zakladu, izročiti pično v predpisanem obroku dotični c. kr. davka¬ riji in vsakokrat ob jednem zarad te izročitve naznanilo podati okrajnemu šolskemu svčtu; c) konci leta dokazani letni račun o vsaki pod njim stoječi krajni šoli, prilagaje potrjeni proračun, poslati obrokoma predpostavljenemu okrajnemu šolskemu svetu. II. Opravki okrajnih šolskih svetov. A. Z ozirom na ljudske šole in šolske občine. § 3. Okrajni šolski svet ima dolžnost: a) Krajnim šolskim svetom predpisovati obroke za predložbe proračunov ter jih primorati, da o pravem času pred¬ ložijo po predpisu narejene proračune z dokazi vred (§ 1.); b) krajnim šolskim svetom na podlagi potrjenih proračunov določevati obroke, v katerih imajo izročiti dotičnim dav¬ karijam denar, ki jim gre, te izročitvene obroke ob jednem naznaniti davkarijam na podlagi četrtletnih izkazkov o zastankih, katere jim mora dati dotična davkarija, nad tem čuvati, da se ta denar o pravem času do čistega iz¬ roči (§ 2., b), in izročitveno naznanilo (§ 2., b), došlo od krajnih šolskih svetov, katero si, ako ne doide, pridobiti mora, nemudoma poslati dotični računski kontrolni oblasti; c) vsakemu krajnemu svetu predpisati obrok za predložbo letnega računa (§ 2., c), dognati, da se o pravem času predloži letni račun za vsako krajno šolo, letne račune preskušati, in krajnemu šolskemu svetu podati o tem računsko rešenje; III. Ukazi dež. š. sv. za Kranjsko. 65. 555 dj ,pritožbe zoper kazni ali naložena povračila, ki jih jo on odločil, napeljati s primernimi nasveti na deželni šolski svet; e) zastanke na preliminiranih izročitvah krajnih šolskih za¬ kladov in šolskih občin, na kaznih (globah) in povračilih, ki so pravo-veljavno odločena, kakor tudi na drugih aktivnih zastankih normalno-šolskega zaklada, ki ne iz¬ virajo iz privatno-pravnih imen, napotiti k c. kr. okrajnim glavarstvom, da se izterjajo po poti politične eksekucije; f) konci vsacega meseca poslati dotični računski kontrolni oblasti po predpisanem obrazci narejeno kazalo o pre¬ jemkih, s katerimi jo on gospodaril pri davkarijah. § 4. C. kr. okrajni šolski svet je pooblaščen, s pre¬ jemki v prid krajnim šolskim zakladom z določbo, jih izročiti normalno-šolskemu zakladu, gospodariti pori dotični davkariji. B. Z ozirom na meščanske šole in na šolski okraj. § 5. Pod pridržkom posebnih naukov, ki se pričakujejo od deželnega šolskega sveta v oskrbovanje meščanskih šol, mora okrajni šolski svet: a) proračun stroškov šolskega okraja in meščanskih šol o pravem času podvreči potrjenju pomnoženega okraj¬ nega šolskega svčta; 1 b) na podlagi tega potrjenega proračuna in prilagaje prepis tega proračuna o pravem času naznaniti dotičnemu c. kr. okrajnemu glavarstvu preliminirani letni potrošek, da ga ono privzame v proračun okrajne denarnice in določi okrajno oblogo; c) če bi treba bilo, s prejemki v prid šolskemu okraju in meščanskim šolam gospodariti pri dotični davkariji; d) od dotičnega c. kr. okrajnega glavarstva terjati, da se izplačajo iz okrajne denarnice količine (kvote), ki so pre- liminirane za šolski okraj in meščanske šole; ‘ Določila o pomnoženih okrajnih šolskih svetili (§§ 34. in 35. za¬ kona z dne 29. aprila 1873. leta, dež. zak. št. 21, št. 52 te zbirke) so se raz¬ veljavila po § 43. zakona z dne 9. mareija 1879. leta, dež. zak. št. 13 (pri št. 52 te zbirke). III. Ukazi dež. š. sv. za Kranjsko. 65. 557 e) v pravem času predlagati p o m n o ž e n e m u o k r a j n e m u Šolskemu svetu 1 dokazane letne račune v preskušnjo in rešenje. § 6. Pomnoženemu okrajnemu šolskemu svetu je dolžnost, letne račune šolskega okraja in meščanskih šol preskusiti in končno rešiti. III. Opravki davkarij. § 7. Zraven natančnega spolnovanja splošnih podukov in posebnih zaukazov finančnega, vodstva in s pridržkom vsako¬ kratnega stanu finančnih in denarničnih predpisov imajo dav¬ karije dolžnost: a) voditi ugotovilne knjige po obrazcu 6. in obrazcu 8. pod- uka II. za davkarije; pri tem se mora za vsako javno ljudsko in meščansko šolo, ležečo v obsegi te davkarije, odpreti poseben poštev (konto) v knjigi, obrazec 8; b) natanko izvrševati zaukaze deželnega šolskega sveta glede na izročitve, ki se imajo izpolniti od krajnih šolskih svetov in šolskih občin v prid normalno-šolskemu zakladu; c) vsake kvatre izkazati okrajnemu šolskemu svetu zastanke pri izročitvah krajnih šolskih svetov in šolskih občin (§ 2.); d) predpisovati, v prejem postavljati in zarajtovati, potem v razpregledu imeti in vsake kvatre zastanke izkazati okraj¬ nemu šolskemu svetu glede prejemkov, s katerimi je on gospodaril, in sicer te posebej : 1. ) v prid krajnim šolskim zakladom, oziroma normalno- šolskemu zakladu (§ 4.), 2. ) v prid šolskemu okraju in meščanskim šolam (§ 5.); e) natanko izpolnovati nakazne ukaze deželnega šolskega sveta na račun normalno-šolskega zaklada, oziroma dežel¬ nega zaklada; f) natanko izpolnovati nakazne ukaze c. kr. okrajnih gla¬ varstev na račun šolskega okraja, pa vendar samo toliko, kolikor to dopusti resnična gotovina v okrajni denarnici; Gl. opomnjo 1 na strani 555. III. Ukazi dež. š. sv. za Kranjsko. 65. 559 g) naznanovati okrajnemu glavarstvu, če bi v okrajni denar¬ nici ne bilo zadosti gotovine, da bi se mogel dogotoviti kateri nakazni ukaz. IV. Opravki okrajnih glavarstev. § 8. C. kr. okrajnemu glavarstvu je dolžnost na prosbo dotičnega okrajnega šolskega sveta: a) vse zastanke na terjatvah, obstoječih na podlagi šolskih zakonov, katere ima terjati normalno - šolski zaklad od krajno-šolskega zaklada in od šolskih občin za račun normalno-šolskega zaklada, kakor tudi šolskega okraja in meščanskih šol za račun okrajne denarnice na podlagi davkarijskih izkazov o zastankih izterjati po zakoniti po¬ litični eksekuciji, in napraviti, da se zarajtajo. Tu sem spadajo posebno: 1. ) zastanki na izročitvah krajnih šolskih svetov (§ 2.); 2. ) zastanki na prejemkih, zapovedanih od okrajnega šolskega Sveta (§ 4. in 5.); 3. ) pravo-veljavna povračila iz rešenih računov (§ 3.); 4. ) pravo-veljavno naložene globe; 5. ) druge po pravu veljavne terjatve v šolskih zadevah, ako nimajo take lastnosti, da jih je izterjati po pravni poti, v katerem slučaji je naravnahje pri¬ držano deželnemu šolskemu svetu. b) na prosbo okrajnega šolskega sveta naravnati plačilne nakaze na okrajno denarnico v prid šolskemu okraju in meščanskim šolam, dokler ni potrošeno vse to, kar se je bilo vzelo v proračun za tisti šolski okraj. § 9. C. kr. okrajno glavarstvo je pooblaščeno, ako bi treba bilo, dogovorno z okrajnim šolskim svetom, denar šolskega okraja in meščanskih šol, ki se nahaja pri davkarijah njego¬ vega uradnega okoliša, zjediniti poj)olnoma ali deloma pri jedni ali drugi davkariji, njemu podložni. Pri vseh nakaznih ukazih glede šolskih okrajev in me¬ ščanskih šol se mora okrajno glavarstvo vsakikrat natanko na¬ našati na dotično prosbo ali dovolitev okrajnega šolskega sveta. III. Ukazi dež. š. sv. za Kranjsko. 66. 561 Št. 66. Ukaz c. kr. dež. š. sv. za Kranjsko z dne 20. aprila 1875. leta, št. 88/dež. š. sv., dež. zak. št. 12, ki se tiče tega, kako je postopati proti šolskim zamudam na občnih ljudskih šolali. 1 Da se bodo ljudske šole pravilno obiskovale in da se bo jednomerno postopalo proti nahajočim se šolskim zamudam, se vzvidi c. kr. deželnemu šolskemu svetu vsled § 6. š. i. u. r. (št. 12 te zbirke) ukazati, kakor sledi: Vodstvo vsake občne ljudske šole mora v treh dneh po preteku vsacega pol mesca kazalo vseh šolskih zamud po pri- djanem obrazcu A 2 3 v duplikatu (v dveh spisih), in če bi ne bilo nobenih šolskih zamud, tudi poročilo o tem izročiti kraj¬ nemu šolskemu svetu. Ta mora takoj v zmislu § 24., stikoma s § 22. deželnega zakona z dne 29. aprila 1873. leta, dež. zak. št. 21, št. 52 te zbirke, in § 7. š. i. u. r. z dne 20. avgusta 1870. leta, št. 12 te zbirke, pozvedeti vzroke neopravičenih šolskih zamud, ter mora, če najde, da šolske zamude niso pristojno opravičene ali da so nedopustljive, v prvem slučaji opomniti roditelje ali njih na¬ mestnike na njih dolžnost; ako se pa take šolske zamude še dalje pripetijo, naj stavi kazenski nasvet 8 - 4 * * * in naj potem, ko 1 61. opomnje k § 30. zakona z dne 29. aprila 1873. leta, dež. zak. št. 21 (št. 52 te zbirke). 2 Prvotno predpisani obrazec A se je nadomestil vsled r. dež. š. sv. za Kranjsko z dne 8. septembra 1893. leta, št. 2178/dež. š. sv. (stran 107 te zbirke), z drugim. 3 Na dotično vprašanje nekega c. kr. okrajnega šolskega sveta je dež. š. sv. z r. z dne 5. februvarija 1893. leta, št. 3120 iz leta 1892, odredil, da v zmislu §§ 24. in 25. zakona z dne 29. aprila 1873. leta, dež. zak. št. 21, pri kazenskih nasvetih zaradi šolskih zamud n i jemati v poštev šolskih zamud prejšnjega leta ali prejšnjih let, ampak samo tiste zamude, ki so se pripetile od pričetka šolskega leta. 4 Na vprašanje nekega c. kr. okrajnega šolskega sveta je c. kr. dež. š. sv. z r. z dne 1. februvarija 1894. leta, št. 161, prijavil, da se vedno samo roditelji ali njih namestniki naznanjajo zaradi zanikernih šolskih zamud in da je samoumevno pri opetovanih takšnih naznanilih, bodisi zaradi jednega ali drugega izmed več v šolskem obiskovanji tisto šolsko leto zanikernih otrok staviti kazenski nasvet, če je bilo poprej posvarilo jed enkrat brez¬ uspešno. III. Ukazi dež. š. sv. za Kranjsko. 66. 563 je svoj dotični sklep vpisal v rubrike, za to določene, dvojna kazala ali pa poročilo, da ni bilo nobenih šolskih zamud, vsacega meseca predlaga najdalje do 8. dne prihodnjega meseca c. kr. okrajnemu šolskemu svetu; ta naj brž ko mogoče dalje ravna v zmislu § 30. deželnega zakona z dne 29. aprila 1873. leta, dež. zak. št. 21 (št. 52 te zbirke), in vis. ministerskega razpisa z dne 20. maja 1874. leta, št. 830 (št. 27 te zbirke), naj iz dotičnih razsodeb vpiše kazensko določbo v dotične rubrike, en primerek kazala naj zase obdrži, drugi primerek naj pa do 20. dne istega meseca izroči krajnemu šolskemu svetu v uradno rabo. Okrajni šolski sveti morajo po obrazci B pisati pregled o številu strank, naznanjenih in kaznovanih zarad šolskih zamud, s tem pregledom morajo kontrolirati, da se jim natančno pred¬ lagajo šolske zamude od krajnih šolskih svetov. Po preteku vsacega četrtletja se ima izpisek iz tega pre¬ gleda, ki obsega vse številke in rubrike za dotične mesece, v štirih tednih poslati c. kr. deželnemu šolskemu svetu. Ta ukaz dobi veljavo z začetkom prihodnjega šolskega leta; do tja veljajo ukazi, ki so se bili doslej razglasili o po¬ stopanji proti šolskim zamudam. 111. Ukazi dež. š. sv. za Kranjsko. 66 565 tn ber be3 9Jiottate§ 18 bet OrtSfdjuItatf) auž. 3- 2178/13. ©d). 9t. (Seite 106 b. ©.), Borgefdjriebeueit gonnularc. III. Ukazi dež. š. sv. za Kranjsko. 66. 567 v polovici meseca 18 do 17. številke. tembra 1893. leta, št. 2178/dež. š. sv. (stran 107 te zbirke). III. Ukazi dež. š. sv. za Kranjsko. 67. 569 Št. 67. R. dež. š sv. za Kranjsko z dne 16. septembra 1876. leta, št. 940/dež. š. sv., o pospeševanji pouka v kmetijstvu na ljudskih šolali in o izdaji učnega črteža za kmetijske nadaljevalne šole. Na vse okrajne šolske svete. Glasom dopisa kranjskega deželnega odbora z dne 15. maja 1876. leta, št. 2332, je postavil kranjski deželni zbor v pro¬ račun normalno-šolskcga zaklada za leto 1877 znesek 1500 gld. v potrošno rubriko «nagrade» za pouk v kmetijstvu. Zaradi tega in ker je po dotičnih poročilih c. kr. okrajnih šolskih svetov pouk v kmetijstvu na tudeželnih ljudskih šolah jako nedostaten, se c. kr. okrajni šolski svet vnovič in nujno pozivlje, da za gojitev in pospeševanje pouka v kmetijstvu kar najbolj skrbi, in da zlasti v sporazumu z dotičnimi ude¬ leženimi krogi najkrepkeje deluje na to, da se kar najhitreje ustanove kmetijske nadaljevalne šole ondot, kjer so taiste po¬ trebne, in sicer pred vsem v krajih s trirazrednimi in štiri- razrednimi ljudskimi šolami, kjer ni ponavljalnih ljudskih šol. V ta namen se pošilja c. kr. okrajnemu šolskemu svetu načrt učnega črteža za kmetijske nadaljevalne šole z ukazom, da je dati vsakemu članu c. kr. okrajnega šolskega sveta, vsem vodstvom ljudskih šol in vsem krajnim šolskim svetom pojeden izvod tega načrta. Glede onih ljudskih šol, kjer je ponavljalni pouk in kjer poučujejo učitelji, ki so zmožni poučevati v kmetijstvu, je ukreniti, da se bo začenši s šolskim letom 1876/77 poučevalo v tem predmetu po ponavljalni šoli in v. zvezi ž njo, in sicer v izrednih učnih urah. Kar se tiče učnega časa na teh ljudskih šolah, bo v za¬ četku zadostovalo, če se v onem času, ki je po deželnem zakonu z dne 28. februvarija 1874. leta (št. 53 te zbirke) predpisan za ponavljalne šole, to je od začetka šolskega leta do konca III. Ukazi dež. š. sv. za Kranjsko. 67. 571 rnarcija, za dečke določene štiri ure na teden pomnožijo za jedno učno uro, katero je izključno uporabljati za pouk v kmetijstvu. Pri ugodnih razmerah se sme ta pouk raztegniti tudi čez mesec marcij, zlasti ondot, kjer je mogoče učitelju, združevati pouk s praktičnim kazanjem in vajami na kakem izkuševališči ali v dobro urejenem šolskem vrtu. V učni črtež za ta pouk je vzeti iz načrta učnega črteža za kmetijski pouk na kmetijskih nadalje¬ valnih šolah taisto tvarino, kije primerna predomiki po¬ navljalnih učencev in krajni potrebi. Učitelju je izdelati načrt učnega črteža z ozirom na na¬ vedena načela ter ga predložiti c. kr. okrajnemu šolskemu svčtu v odobrcnje. Ker se pa po zakonu nikdo ne sme siliti, da bi hodil k pouku v kmetijstvu, bo stvar krajnega šolskega sveta in uči¬ telja, da bosta obiskovanje tega pouka, katerega se smejo ude¬ leževati tudi taki, ki so šoli uže odrastli, ponavljalnim učencem kar najtopleje priporočala in vsako priliko, ki se ponudi, po¬ rabila, vzbujati čut in pospeševati zanimanje prebivalstva za ta važni nadaljevalni pouk. Za primerno in pridno poučevanje na ponavljalnih šolah, kakor tudi za primerno in pridno poučevanje na kmetijskih nadaljevalnih šolah se smejo obljubiti učiteljem nagrade, katere se jim bodo svoječasno odmerile in dovolile od c. kr. deželnega šolskega sveta na predlog c. kr. okrajnega šolskega sveta, in sicer po razmerji porabljenega časa, števila učencev in dose¬ ženih učnih uspehov. Ker je pa za izdatno in uspešno poučevanje v kmetijstvu neobhodno potreben šolski vrt ali vsaj izkuševališče, se poživijo c. kr. okrajni šolski svet, pri izvršitvi zgornjih ukazov delovati z vso previdnostjo in cneržijo na to, da se v vsakem šolskem kraji, kjer še ni šolskega vrta, preskrbi primerno zemljišče za kmetijske poskušnje. III. Ukazi dež. š. sv. za Kranjsko. 67. 573 Osnova učnega črteža za kmetijske nadaljevalne šole. A. Začetek, trajanje in čas za poučevanje na nadalje- valnicah. V kmetijstvu je poučevati v dveli tečajih, po 5 mesecev in na teden po 2 uri; kedaj se ima tečaj pričeti, kedaj nehati, in ob katerem času je poučevati, to se ravna po krajnih raz¬ merah in to določuje po predlogu učiteljstva okrajno šolsko oblastvo. B. Nauki. a) Poučevanje v kmetijstvu s prirodoznanskim naukom vred; b) računstvo in geometrija; c) spisje; d) zakonoznanstvo. O. Razdelitev ur za vsak nauk. Vsak tečaj ima 80 učnih ur; od teh je namenjenih po 50 ur za nauk pod a, »15»» » » b, » 15 » » » » c in d. Urnik se osnuje za jeden mesec. D. Učna tvarina. Poučevanje v kmetijstvu. I. tečaj. 1.) Obstojni deli atmosfernega zraka (kislee, dušik, ogljen- čeva kislina, amonijak in vodna sopara) in vode; toplota in njeni učinki; termometer, atmosferna padavina; kako se nareja rosa in slana, megla, oblaki, dež, sneg in toča; zračni tlak, barometer; okoliščine, od katerih poglavitno zavist obnebje v kraji; svetloba in njeni učinki na rastlinsko življenje, atmosferna elektrika in njen učinek na rast. III. Ukazi dež. š. sv. za Kranjsko. 67. 575 2. ) Tla: a) Skalnate vrste, iz katerih so se naredila tla (zemlja): kvarčev (kremenov) peščenec, živec, blestnjak, granit, gnajs, klorit, lojevec in skriljevec, apnenec; b) talne (zemeljne) vrste: ilovnata, apnena, peščena in živa prst ali sprstenina; c) kar se še v zemlji nahaja: železo, mangan, kalij, natron, apno, ogljenčeva kislina, žveplena, solitarna, fosforna in kremenčeva kislina, amonijak in soli, ki so nastale po spojenji; d) kako se nareja prst po njivah, ko skale razpadajo in organske snovi segnijejo. 3. ) Od česa zavisi, da zemlja rodi; zveznost, lega, de¬ belost in kakovost njivne plasti in spodnjih tal i. dr. 4. ) Izboljševanje tal (zemlje) (namakanje z vodo in od¬ vajanje vode), pokriti jarki, drenaža. 5. ) Obdelovanje tal (oranje, okopavanje, branjanjc in valjenje) in poljedelsko orodje v to potrebno. 6. ) Gnojenje: a) hlevni gnoj; b) pomožno gnojenje (gips, apno, koščena moka, pepel, namešan gnoj [kompost]); naprava gnojišča in gnojne jame, kako je ravnati s hlevnim gnojem in z gnojnico, in kako se to porabi; kako se gnoj v zemljo spravlja. 7. ) Priprava tal, da seme sprejmejo; lastnosti dobrega semena; sejanje z roko in strojem (mašino). 8. ) Vnanja in notranja sestava rastlin; namen in opravila rastlinskih organov. 9. ) Prvotne snovi rastlin: kislec, dušik, vodik, ogljcnec, žveplo, fosfor, klor, kalium, natrium, kalcium, magnezium in silicium. 10. ) Rastlinske snovi, ki imajo dušik in ki so brez njega: a) Dušik imajo: rastlinski beljak, vlečec, sirnina; b) dušika nimajo: vlaknenec, naočec, sladkor, gumi, mastno olje in rastlinske kisline. 11. ) Zasajanje in pomnoževanje pitomih rastlin po se¬ menih, gomoljih, čebuli in sajenlcah. 12. ) Dobe, v katerih se rastline razvijajo: kaljenje, rast, oplojen]e in naprava semena. 13. ) Pridelovanje cerealij (žita): rži, pšenice, ječmena, ovsa, prosa in koruze. III Ukazi dež. š. sv. za Kranjsko. 67. 577 14. ) Pridelovanje sočivja: graha, leče, boba in fižola; pridelovanje ajde. 15. ) Pridelovanje najvažnejših rastlin za obrt, ki se sade po krajevnih različnostih: a) predivnatih (vlaknovitih) rastlin; b) oljnatih rastlin; najvažnejše o tem, kako se te rastline v tehniki porabijo. 16. ) Pridelovanje okopavnih rastlin: repe in krompirja. 17. ) Oskrbovanje travnikov in pridelovanje krmskih rastlin, posebno detelje. 18. ) Bolezni in neprijatelji gospodarskih rastlin, kako se odvračajo in zabranijo. 19. Žetev; priprava k nji; delo pri žetvi in orodje; mlačva, čiščenje in hranitev semenskega žita. 20. ) Opešanje polja po gospodarskih rastlinah; o vrstenji in menjavi sadežev; splošna skušenjska pravila, na katere je gledati pri vrstilni setvi, in vzgledi raznega sadežnega kolo¬ barjenja. II. tečaj. 1. Sadjarstvo. Kakovost in pripravljanje zemlje za sadjerejno šolo; se¬ janje pešek v sejalnico in izreja divjakov za podkladlce, pre- sajenje divjakov v požlahtnovalno šolo, požlahtnovanje (cepljenje, cepljenje v precep, pod kožo in z nakladom), izreja pritlikavcev in visoko vzrasenih dreves, sajenje sadnega drevja na stalni kraj in njegovo nadaljno oskrbovanje; izvolitev sadja, kakšno je saditi; obiranje, hranitev in poraba sadja. 2. Vinarstvo. Lega, kakovost in pripravljanje tal za vinograd, zasajanje vinograda; najvažnejša plemena trt v deželi; pomnoženje trte in njeno oskrbovanje med letom; trgatev, mošt, vrenje; hranitev vina; trtne bolezni; trtna uš; izboljšanje vina. 3. Gozdarstvo. Važnost in imenitnost gozda v prirodnem gospodarstvu; — prirodoznanske stvari o gozdnih drevesih; poraba lesa, skorje itd.; napravljanje sadišča (gozdne drevesnice) in zasaja- III. Ukazi dež. š. sv. za Kranjsko. 67. 679 lišča; umno sekanje po gozdu — gozdne škodljive žuželke; preganjanje kukca ali lubadarja. 4. Zelenjava in kuhinjske rastline. Pripravljanje tal, sejanje; naprava toplotne grede; presa¬ janje sajenk za zelenjavo in njih daljno oskrbovanje; vrstenje zelenjave na jedni in isti gredi; hranitev zelenjave čez zimo. Opazka. Katero zelenjavo je pred vsem pridelovati, to se mora pripuščati krajnim razmeram; vendar se da povsod s pridom pridelovati: špinača, salata, ohrovt, koleraba, repa, redkev, kumare, potem tudi kuhinjske rastline: zelena, peteršilj, drobnjak, češenj in čebula. 5. Konjereja. Nekaj o naravi in starosti konj; reja žrebet; hrana in oskrbovanje doraslih konj; porabljivost konj, ki se rabijo za delo, naprava konjskih hlevov; najvažnejše konjske bolezni; njih vzroki; kako jim ubraniti in kako ž njimi ravnati. 6. Govedoreja. Narava govedi; domača plemena in njih požlahtnovanje po križanji z drugimi plemeni; izbor in znamenja uprežne živine z ozirom na molžo, pitanje in uprežno moč; znamenje starosti govedi; vzreja; kakovost krme za razne namene vzreje; reja v hlevi in paša zunaj hleva; koliko krme se potrebuje poleti, koliko pozimi; mlekarstvo, pripravljanje presnega masla in sira; naprava hlevov, bolezni pri govedi; njih vzroki, kako se jih obvaruje in se ravna ž njimi; goveja kuga. 7. Ovčjereja. Narava ovac; vzreja, hrana in strežba ovcam, njih korist sploh; vrednost mleka, korist od volne (striženje, umivanje); hlevi; ovčje bolezni, od kod pridejo, kako jih je obvarovati; vrtoglavost. 8. Kozjereja. Narava koze, vzreja, hrana, strežba in korist. 37 * III. Ukazi dež. š. sv. za Kranjsko. 67. 581 9. Svinjereja. Najboljša svinjska plemena; vzreja prascev; pripravna brana, strežba prešičem in njih debeljenje; ugodni svinjaki; bolezni svinj (ikre, trakulja, trihine). 10. Reja perutnine. Vzreja in vrednost kokoši, gosi in rac. 11. Čebelarstvo. Čebelna plemena v panji, njih namen in opravila; uredba panjev in njih primerno postavljanje; čebelni roj (naravni in umetni roj); izpodrezovanje; ločenje medu od voska; daljna poraba in izkoriščevanje čebelarskih pridelkov; prezimovanje in krmljenje čebel; sovražniki in bolezni čebel in varstvo pred njimi. 12. Svilarstvo. Sejanje murbnega semena in vzreja murbnik dreves in grmov; pridobivanje jajec svilnih prelcev in njih izvaljenje; kakovost in toplota prostora, kjer se vzrejajo; ravnanje z go¬ senicami in kakovost krme v raznih dobah njih starosti; vpre- jenje gosenic in ravnanje s kokoni, da se seme dobi in da se odmotajo; usmrčenje bub; vrednost in oddaja kokonov; hranitev jajec čez zimo; bolezni svilnih gosenic, njih vzrok. 13. Gospodarjenje. Poizvedba in razsodba gospodarstvenih razmer; o preme- njavi obdelovalnega prostora; ohranjenje in povišanje rodovitnosti in pridelnosti tal; določevanje, koliko se potrebuje gnoja; iz¬ volitev in določitev rastlin, ki se imajo pridelovati; razmerje živinoreje k poljedelstvu; kmetijsko-gospodarstveni inventar; prerajtovanje in preudarjanje kmetijskega gospodarja; najvaž¬ nejši nauki iz narodnega gospodarstva o delu, varčnosti, po- troševanji in založnem kapitalu; korist kmetijsko-gospodarstvene obrtnosti. Računstvo in geometrija. I. tečaj. Na podlagi desetinskih in navadnih drobcev naloge iz računstva o gospodinjstvu in kmetijskem gospodarstvu s po¬ sebnim ozirom na nove mere in uteži; razmere in sorazmere III. Ukazi dež. š. sv. za Kranjsko. 67. 583 in spreminovaiije teh na navadne račune s tristavkom; števi- Ijenje o odstotkih; merjenje malih posestev s palico in verigo in izšteviljenje prostornine ravnočrtnih podob in kroga. II. tečaj. Preračunjevanje obresti; nekaj iz nauka o menjicah, n. pr.: pojem in obstojni deli menjice; lastne in tuje menjice; spre¬ jemanje, giro, protest in regres; preračunjenje menjice; pre¬ računjevanje kubiške vsebine tistih telesnin, ki se najbolj rabijo pri kmetijskem gospodarstvu (prizma, cilinder, stožec). Spisje. I. tečaj. Opravilni spisi, ki se največkrat rabijo v življenji: plačilni, prejemni listi, pobotnice, spričala in dolžna pisma, oziraje se vedno na potrebe kmetovalca. II. tečaj. Pisma, vloge na srenjske predstojnike in deželna oblastva. Zakonoznanstvo. I. tečaj. Znanje državnih osnovnih zakonov in kranjskega občin¬ skega zakona. II. tečaj. Zakoni, ki se tičejo kmetijstva, n. pr.: Zakon o varstvu ptičev z dne 17. junija 1870. leta (dež. zak. št. 20); zakon z dne 17. junija 1870. leta, ki se tiče varstva obdelane zemlje zoper pokončevanje po gosenicah, hroščih in drugih škodljivih žu¬ želkah (dež. zak. št. 21); zakon o varstvu gozda, z dne 3. de¬ cembra 1852. leta (dež. zak. št. 250); zakon z dne 20. decembra 1874. leta o prepovedanih lovskih časih (dež. zak. št. 6 z leta 1875). Učila. 1.) Zbirka rudnin, ki obsega vrste skal, iz katerih je nastala zemlja in najnavadniše jednostavne rudnine; potem vse soli in kisline, o katerih je bil pouk, poslednjič vzglede raznih tal (zemelj). III. Ukazi dež. š. sv. za Kranjsko. 67. 585 2. ) Rastlinjak (herbarium) kmetijsko gospodarskih zelišč in plevelov. 3. ) Zbirka semen. 4. ) Zbirka žuželk, poglavitno žuželk rastlinstvu škodljivih in koristnih. 5. ) Kmetijsko-gospodarstvene table. 6. ) Mal kemikalni aparat in kar zraven spada za poskuse; isto tako nekaj fizikalnega orodja. 7. ) Modeli dobrega njivnega orodja ali vsaj obrazi tega v večjem razmerji. 8. ) Prirodoznanske slike kmetijstvu koristnih in škod¬ ljivih živali. 9. ) Apistične (čebelarske) tabele. 10. ) Orodje potrebno za požlalitnovanje dreves (nož, žaga i. t. d.). 11. ) Model čebelnega panja. 12. ) Dobro napravljen šolski vrt, oziroma malo polje za poskušnjo, in potrebno vrtnarsko orodje. 13. ) Veriga in palica itd., da se ležeče posestvo premeri. Knjižnica . 1 !•) 2.) 3. ) 4. ) 5. ) 6 . ) 7 -) 8 .) 9.) 10 .) 11 .) 12 .) 13. ) 14. ) 15. ) 16. ) Schodler, Knjiga prirode (Buch der Natur). H. Stephens (Hanne), Katechismus des Ackerbaues. D. W. Hamm, Katechismus der Ackerbauchemie. Gr. Kirsten, » » Bienenzucht. C. Miiller, Katechismus der landvvirtschaftl. Botanik. D. Herrmann, Katechismus der Feldmesskunst. Cotta, Sontag, Glretsche, Leonhard, Schober, » Kleine, die Bienenzucht. Dr. Ed. Lukas, Obstcultur. Haberlandt, Zucht der Seidenraupe Enzinger, der rechnende Landvvirt. » Geologie. des Flachsbaues. der Meteorologie. » Mineralogie. » Physik. » Volksvvirtschaft. Nastopni zaznamek se mora sedaj smatrati zastarelim. III. Ukazi clež. š. sv. za Kranjsko. 67. 68. 587 17. ) Weidenhammer, Bodenkundc. 18. ) Feuser, Lehrbuch der Landwirtschaft. 19. ) Wolf, Dilngerlehre. 20. ) Nordlinger, die wichtigsten ldeinen Feindc dei' Land- vvirtschaft. 21. ) Dr. Kodym, landwirtschaftliches Lesebuch ftlr die Schule. 22. ) Hoffmann, lan d vvirtschaftli ches Lesebuch. O p o m nj a. Predstoječi načrt ima biti v podlago in ravnilo pri sestavi učnih črtežev za nadaljevalnice na Kranjskem. Učni črtež take šole sestavi dotično učno osebstvo pred začetkom šolskega leta in ga predloži potem šolsko vodstvo okrajnemu šolskemu oblastvu v potrdilo. Pri izvolitvi naukov je merodajno, koliko so že izobraženi tisti, ki k nauku hodijo, in pa krajna potreba šolske občine. Tisti odlomki kmetijskega gospodarstva, ki se zaradi ob¬ nebja ali drugih vzrokov ne morejo jemati na posameznih šolah, naj se v dotičnih učnih črtežih izpuste. Št. 68. Razgl. c. kr. dež. š sv. za Kranjsko z dne 24. avgusta 1877. leta, št. 1150/dež. š. sv., dež. zak. št. 13, ki se tiče navoda za stalne komisije za skrl) zdravja v ljudskih in meščanskih šolah in za zdravniško šolsko nadzorstvo. Na podlagi § 31. ukaza gospoda ministra za bogočastje in nauk z dne 19. julija 1875. leta, dež. zak. št. 22 (št. 30 te zbirke), in drugih zakonitih ukazov, ki v stvar segajo, sklenil je c. kr. deželni šolski svet spodaj navedeni navod za stalne komisije za skrb zdravja v ljudskih in meščanskih šolah in za zdrav¬ niško šolsko nadzorstvo; ta se tedaj razglaša s pristavkom, da je ta navod precej veljaven. III. Ukazi dež. š. sv. za Kranjsko. 68. 589 Navod za stalne komisije za skrb zdravja v ljudskih in meščanskih šolah in za zdravniško šolsko nadzorstvo. § 1. Pri vsakem okrajnem šolskem oblastvu je posebna stalna komisija, ki skrbi za zdravstvo po šolah, ter nadzoruje vse javne in zasebne ljudske in meščanske šole v okraji v zdravstvenem oziru. § 2. Ta komisija je sestavljena iz treh udov, v nji je namreč: a) okrajni zdravnik dotičnega c. kr. okrajnega glavarstva; v deželnem glavnem mestu je graduiran mestni zdravnik; b) c. kr. okrajni šolski nadzornik šolskega okraja; c) ud, ki stanuje na mestu okrajnega šolskega oblastva in katerega to izvoli. Predsednik tej komisiji se voli izmed imenovanih soudov; ako pri volitvi ni absolutne večine, voli ga predsednik okraj¬ nega šolskega sveta. § 3. Predsednik komisije sklicuje ude po potrebi, najmanj pa vsake kvatre jedenkrat. Tudi je dolžan, sklicati sejo, ako to zahtevata oba druga souda. § 4. Komisija ima pravico, obiskati in zdravniško pre¬ gledati vsako javno in zasebno ljudsko in meščansko šolo ob kateremkoli času med šolskimi urami ali tudi zunaj njih, ter vzlasti gleda na to, kar se tiče toplote v šoli, prezračenja,'sna- ženja; ob času nalezljivih bolezni skrbi, da se stranišča raz- smradijo; ozira se tudi na to, da se varuje oko učenčevo, opazuje, kako se postavljajo učenci posebno glede kakovosti šolskih klopi. Neprilike, če se opazijo, se odstranijo kar je moči po kratki poti kar na mestu po dogovoru s šolskim vodstvom, toda tako, da se šolsko vodstvo v pričo učencev ne osramoti, ob vsakem slučaji pa vendar o tem poroča okraj¬ nemu šolskemu svetu. § 5. Zdravniški strokovnjak ima tudi pravico, da pre¬ gleda zapisnik zamud po šolah in da poišče vzrok prepogostih in očividnih zamud pri večjem številu otrok, kar se to tiče III. Ukazi dež. š. sv. za Kranjsko. 68. 591 zdravstva. O zdravstvenem pomisleka, ali je kak otrok spo¬ soben za šolsko obiskovanje ali ne, naj on (zdravnik) daje uči¬ teljem potrebno pojasnilo. § 6. Komisija poroča na zahtevanje okrajnemu šolskemu oblastvu, so li na novo postavljene ali večinoma predelane šole dopuščene za nastanitev. Tudi ima zdravniški ud nadzorovati odkazane šole v zdravstvenem oziru, ako šolsko oblastvo to ukaže komisiji. To nadzorovanje pa tudi pregledovanje (revizijo) vseh šol, ki so pod oblastjo okrajnega šolske sveta, ima zdravniški ud opravljati ob priliki, ko sicer po svojem poklicu ali službeno potuje; tačas naj se pa prepriča, kako se pri dotičnih šolah z ozirom na zdravje po šolah sploh spolnuje ministerski ukaz z dne 19. julija 1875. leta, dež. zak. št. 22 (št. 30 te zbirke), po¬ sebno pa naredbe §§ 21. do 30.; in ako je stvar nujna, naj poroča neposrednje okrajnemu šolskemu oblastvu, sicer pa po komisiji, katera prilaga dotične nasvete. Zelo se želi, da se ta šolska revizija izpelje vsaj v treh letih. § 7. Da se nalezljive bolezni 1 ne razširjujejo, naj šolsko vodstvo otrokom, pri katerih se prikazujejo sumnjiva znamnja bolezni, ali pa, ki so iz združin, kjer gospodujejo take bolezni, začasno šolo prepovč, ter jim dovoli obiskovanje še le potem, ko te zapreke prenehajo. Ako je kužljiva bolezen še bolj raz¬ širjena in brez dvombe nevarna, utegne izjemno nastati potreba, da se začasno šola zapre. Tako opazovanje naj komisija, v nujnih slučajih pa do- tični okrajni ali mestni zdravnik neposrednje s primernim na¬ svetom naznanja okrajnemu šolskemu oblastvu, tudi naj stavi nasvet, kedaj se ima šola zopet začeti. 1 Gl. r. c. kr. dež. š. sv. za Kranjsko z dne 16. septembra 1885. leta, št. 1520/dež. š. sv., kako je ubraniti, da se ne razširjajo nalezljive bolezni po šolah, pod št. 75 te zbirke. — Gl. dalje r. dež. vlade za Kranjsko z dne 17. januvarija 1894, št. 991, o dolžnosti, naznanjati pričetek otrovnih (nalez¬ ljivih) bolezni pod št. 85 te zbirke. III. Ukazi dež. š. sv. za Kranjsko. 69. 593 Št. 69. Razgl. c. kr. dež. š. sv. za Kranjsko z dne 26. decembra 1878. leta, št. 2525/dež. š. sv., dež. zak. št. 6 z leta 1879, ki se tiče tega, kako je ravnati z učitelji na ljudskih šolali, kedar se v pokoj (penzijo) devljejo, kateri so se na podlagi razpisa c. kr. ministerstva za nauk z dne 4. januvarija 1877. leta, št. 17.084, 1 pozneje za trdno postavljene imenovali, potem kako je ravnati s tistimi polnočnimi učitelji, kateri iz poprejšnjega raz¬ dobja v šolski službi delujejo, katerim pa ne pride na dobro ta ugodnost, da bi se bili pozneje imenovali za trdno postavljene. Kranjski deželni zbor je v letošnji IX. seji, kar se tiče tega, kako je ravnati z učitelji na ljudskih šolah, kadar se v pokoj (penzijo) devljejo, kateri so se na podlagi razpisa c. kr. ministerstva za nauk z dne 4. januvarija 1877. leta, št. 17.084, pozneje za trdno postavljene imenovali, potem kako je ravnati pri obravnavi o penziji s tistimi pomočnimi učitelji, kateri iz poprejšnjega razdobja v šolski službi delujejo, katerim pa ne pride na dobro ugodnost, da bi se bili pozneje imenovali za trdno postavljene, sklenil, kakor sledi: «Deželni odbor naj se pooblasti, pri ravnanji s tistimi učitelji, kateri so deležni ugodnosti razpisa c. kr. ministerstva za nauk z dne 4. januvarija 1877. leta, št. 17.084, glede na to, da so se za trdno postavljene imenovali, kadar se v pokoj devljejo, ali kadar se določujejo preskrbninski užitki za njihove zapuščene, dogovorno s e. kr. deželnim šolskim svetom tako ravnati, da števni službeni čas teče od tiste dobe, ko se je dovršila preskušnja podučiteljska, in da se pri določevanji pla¬ čila pri odpravi, penzij učiteljev in njih vdov, doneskov za vzrejo otrok za podlago vzame jednoletna plača dejanske službe od 350 gld. do 400 gld., pri tem pa ni ozira imeti na dobrote §§ 71. in 79. ljudskošolskega zakona z dne 29. aprila 1873. leta, dež. zak. št. 22 (št. 55 te zbirke). 1 S tem m. r. se je določilo: Oziraje se na prehodne razmere in dotični sklep kranjskega deželnega zbora z dne 8. aprila 1876. leta dovoljujem izjemoma, da se smejo isti učitelji, ki službujejo sedaj že 15 let zadovoljivo na ljudskih šolah, tudi brez spričevala učne sposobnosti stalno namestiti za učitelje, če so taisti vsaj po prejšnjih določilih pridobili pomočniško ali podučiteljsko spričevalo in če v vsakem pojedine m slučaji dovolijo v to pri reprezentaciji (imenovanji) udeleženi, in deželni šolski svet, kakor tudi zastopniki zakladov, katerim je za plačo in svojedobno pokojnino dotičnih učiteljev prispevati. III. Ukazi dež. š. sv. za Kranjsko 70. 71. 595 Isto tako je ravnati glede tistih pomočnik učiteljev, ki iz poprejšnjega razdobja v šolski službi delujejo, katerim pa ugodnost, da bi se bili pozneje imenovali za trdno postavljene, ne pride na dobro, toda s tem razločkom, da se ima za izmero milostnega ravnanja vzeti dejansko plačilo od 200 do 300 gld.» To se vsled dopisa kranjskega deželnega odbora z dne 16. novembra 1878. leta, št. 7091, očitno razglaša. Št. 70. Razgl. c. kr. deželnega predsednika za Kranjsko z dne 31. jannvarija 1879. leta, št. 236/pr., dež zak. št. 7, zastran oprostitve prejemkov učiteljev na ljudskih šolali na Kranjskem od deželnih doklad k prihodarini, odpadajoči na te prejemke. Njih c. in kr. apostolsko Veličanstvo so z Najvišjim sklepom z dne 7. januvarija 1879. leta blagovolili Najmilostiveje dovoliti v sklep deželnega zbora kranjskega, ki se tiče oprostitve plačil učiteljev na ljudskih šolah na Kranjskem od deželnih doklad k prihodnini, odpadajoči od teh plačil. Ta Najviše potrjeni sklep deželnega zbora se s tem očitno razglaša. Št. 71. Razgl. c. kr. deželnega predsednika za Kranjsko z dne 28. marcija 1879. leta, št. 637/pr., dež. zak. št. 12, zastran oprostitve prejemkov ljudskošolskih učiteljev na Kranjskem od zemljiško- odveznih pri klad k prihodarini, odpadajoči na te prejemke. Z Najvišjim odločilom z dne 20. marcija 1879. leta je Njegovo c. in kr. apostolsko Veličanstvo Najmilostiveje blago- izvolilo potrditi sklep deželnega zbora kranjskega, naj se pre¬ jemki ljudskošolskih učiteljev na Kranjskem oproste zemljiško- odveznih priklad k prihodarini, odpadajoči na te prejemke. Ta Najvišje potrjeni sklep deželnega zbora se daje s tem na občno znanje. III. Ukazi dež. š. sv. za Kranjsko 72 . 597 Št. 72. R. dež. š. sv. za Kranjsko z dne 12. oktobra 1879. leta, št. 1019/dež, š. sv., s katerim se izdaja navodilo, kako naj opravljajo krajni šolski sveti svoja uradna opravila. Na vse okrajne šolske svete. C kr. deželni šolski svet je v zmislu § 13. zakona z dne 9. rnarcija 1879. leta, dež. zak. št. 13 (pri št. 5 1 te zbirke), izdal priloženo navodilo, kako naj opravljajo krajni šolski sveti svoja uradna opravila. Od priloženih iztiskov tega navodila je dati takoj po dva iztiska krajnim šolskim svetom, da se ravnajo po taistem, po jeden iztisek pa šolskim vodstvom. Ostanek imej okrajni šolski svet za uradno porabo. Navodilo kako naj krajni šolski sveti opravljajo svoja uradna opravila. Področje krajnega šolskega sveta sploh. § 1. Pod nadzorom krajnega šolskega sveta so ljudske šole, katere se vse ali nekoliko vzdržujejo po državnih, deželnih in občinskih pomočkih. Izvzete so tu šole vadnice, ki so zdru¬ žene z učiteljišči, ako se vse ali nekoliko ne vzdržujejo z občinskimi pomočiti. (§§ 1. in 9. zakona z dne 25. februvarja 1870. leta, dež. zak. št. 11 ; št. 51 te zbirke.) § 2. [Ta paragraf se glasi od besede do besede tako, kakor § 4. zakona z dne 9. marcija 1879. leta, dež. zak. št. 13 (pri št. 51 te zbirke).] Področje krajnega šolskega sveta posebej. § 3. 1.) Kar se tiče šolskega poslopja in šolskih zemljišč: Med najvažnejšimi gospodarskimi opravili krajnega šol¬ skega svčta je skrb za to, da se šolska poslopja in šolska zemljišča na ime zadevajoče ljudske šole zemljiškoknjižno III Ukazi dež. š. sv. za Kranjsko. 72. 599 vpišejo; 1 ako pa šola ni v lastni hiši, mora krajni šolski svet skrbeti, da se ta nastanitev ali odmemba po pismu in zemljiško¬ knjižno zagotovi. V tem obziru, kakor tudi takrat, kadar gre za dokazo¬ vanje ali zagovor zasebnih pravic za šolo ali za krajni šolski zaklad, tako tudi pri prepirih zarad lastnine ali posestva, pri izterjavanji zasebnih terjatev i. t. d. ima krajni šolski svet pra¬ vico, da ga c. kr. finančna prokuratura v Ljubljani pravno na- mestuje in da se ž njo posvetuje po uredbi visokega finančnega ministerskega ukaza z dne 26. februvarija 1872. leta, št. 4963. O stanu posestva in zemljiške knjige šolskega poslopja in šolskega zemljišča napravi in ima naj se kataster po obrazcu A, kamor naj se razločno vpisujejo vsi dotični poglavitni podatki. Ako pa se zadevna poslopja ali zemljišča še niso na ime šole zemljiškoknjižno vpisala, ali če se oziroma nastanitev šole še ni zemljiškoknjižno zagotovila, naj se v oponmjo zapiše, kaj se je o tem že vse ukrenilo in doseglo. § 4. 2.) Kar se tiče krajnega šolskega zaklada: Da se krajni šolski zaklad, kakor tudi morebitno šolsko ustanovno premoženje dostojno oskrbuje, je zraven tega, da se dostojno in varno hranijo zadevna pisma in denarna pisma, pred vsem treba, da se zapisuje izsledba in razpregled vsega vkupnega premoženja, ki je zraven, in da je ta na vodnem razpregledu, potem tudi, če se kaka stvar pridobi ali če od¬ pade. O tem je narediti in pisati zapis ali inventar po obrazcu B. Skrbeti je, da se večji dohodki, ki dohajajo na korist šole ali na korist krajnega šolskega zaklada, kakor zapuščine in darila, kolikor so v gotovini in niso namenjeni tekočim šolskim potrebam ali posebej dovršUnim šolskim namenom, tako tudi ostanki konec leta in vplačani kapitali brez odloga koristno naložijo tako, da se kupijo avstrijska državna ali tem postavno 1 Zastran vpisa šolskih poslopij in šolskih zemljišč v nove ali dopol¬ njene zemljiške knjige gl. m. r. z dne 12. decembra 1877. leta, št. 19.603 (št. 33 te zbirke). III. Ukazi dež. š. sv. za Kranjsko. 72. 601 jednaka javna dolžna pisma, ali da sc denar posojuje zaseb¬ nikom ali privatnim osebam na nepremično premoženje po za¬ koniti varnosti. § 5. Kar se tiče državnih in drugih javnih dolžnih pisem, morajo se vselej prepisati ali zavezati na ime dotičnega kraj¬ nega šolskega zaklada ali zadevne ustanove. Predno pa se kak kapital pri zasebnikih na nepremično premoženje nalaga, mora se zakonita varnost po predpisih do¬ kazati. Gotovost je pa samo takrat zakonita, če z zavarovanjem, prištevši bremena, kar bi jih od prej bilo, hiša čez polovico, kmetija ali zemljišče pa čez dve tretjini svoje prave vrednosti ni obtežena. (§ 230. obč. drž. zak.) Tedaj naj se kapital prišteva še le takrat, ko se potrdi, da se je zakonito zagotovil; tako tudi obresti in izterjavni troški, če so bili kateri. V dolžnem pismu mora se vselej tako pogoditi, da ima upnik pravico takoj terjati ves kapital z dolžnimi obresti vred, ako se obresti ali pa, če je plačevanje kapitala na obroke do¬ ločeno, se jeden obrok najdalje v šestih tednih po času plačila ni poravnal. Terjave tretjih oseb se tedaj ne smejo rešiti, ako se to ne določuje v dolžnem pismu ali če dolžnik ni tega pozneje v kakem pismu določil. Zastavljena hiša mora biti zavarovana pri kaki javni in potrjeni zavarovalnici proti ognju, in dolžnik mora se zavezati, da bode skrbel za neprejenljivo zavarovanje; ako ne, moral bi kapital vrniti. § 6. 3.) Kar se tiče učil, šolskih zakonov, šol¬ skega orodja i. t. d.: Ob učilih, šolskih zakonih in ob ukazih in prepisih, iz¬ danih o šolstvu in o šolskem orodji, mora krajni šolski svet, tako tudi šolski voditelj imeti natančni zapis ali inventar, v katerem mora biti razvidno, kaj se vsako leto pridobi ali kaj odpade. Obrazec za to kaže priloga C. 1 1 Prvotno predpisan obrazec C se je nadomestil vsled r. dež. š. sv. za Kranjsko z dne 8. septembra 1893. leta, št. 2178/dež. š. sv. (stran 107 te zbirke) z drugim. III. Ukazi dež. š. sv. za Kranjsko. 72. 603 Ta inventar rabi krajnemu šolskemu svetu v podstavo za preudarek, katere reči bode v prihodnje leto treba napraviti, in o katerih šolsko vodstvo nasvetuje. Za letne proračune o stvarnih šolskih potrebah priporoča se obrazec D in za letne račune, ki se imajo polagati, pa obrazec E\ zraven naj se vselej proračunu za prihodnje leto in računu za pretečeno leto, ki se c. kr. okrajnemu šolskemu svetu predlagata, prilaga istopis (pare) inventarjev po prilogi B in C. Glede letnega šolskega popisa določujejo §§ 17., 18., 19. in 20. zakona z dne 29. aprila 1873. leta, dež. zak. št. 21, št. 52 te zbirke (glede ponavljalnih učencev §§ 4. in 5. zakona z dne 28. februvarja 1874. leta, dež. zak. št. 6, št 53 te zbirke), in točki 1. in 2. ukaza c. kr. deželnega šolskega sveta z dne 8. oktobra 1870. leta, št. 316, stran 105 te zbirke; kako naj se šolske zamude obravnavajo, piše ukaz c. kr. deželnega šol¬ skega sveta z dne 20. aprila 1875. leta, št. 12. dež. zak., št. 66 te zbirke. Opravilstvo krajnega šolskega sveta. [§§ 7., 8., 9. in 10. tega navodila se glase od besede do besede tako, kakor §§ 5., 6., 7. in 8. zakona z dne 9. marcija 1879. leta, dež. zak. št. 13 (pri št. 51 te zbirke).] § 11. Opravilne vloge se rešujejo ali za prihodnjo sejo pripravljajo navadno po vrsti, kakor dohajajo. § 12. [Ta paragraf se glasi od besede do besede tako, kakor § 11. zakona z dne 25. februvarja 1870. leta, dež. zak. št. 11 (št. 51 te zbirke)]. § 13. Da krajni šolski svet more veljavno sklepati ali da je zbor sklepčen morajo najmanj trije udje pričujoči biti. (§ 12. postave z dne 25. februvarija 1870. leta, dež. zak. št. 11; št. 51 te zbirke.) § 14. Predmetje ali stvari, ki se obravnavajo, smejo se ustno ali pismeno obravnavati. § 15. Vsak ud krajnega šolskega sveta ima pravico, da sme zahtevati, naj se mu v puegled izroči opravilni spis, ki se tiče stvari, ki se razpravlja. III. Ukazi dež. š. sv. za Kranjsko. 72. 605 Vrsto, po kateri naj se opravilne stvari obravnavajo in poročajo, določuje predsednik. § 16. Po vsakem poročilu se razgovarja o tem predmetu, in sicer po tej vrsti, kakor se kdo izmed udov oglasi in želi besede. Poročevalec more poslednji še govoriti. § 17. Po dokončani razpravi se glasuje. To se godi na predsednikovo vprašanje. § 18. Sklepa se z nadpolovično večino glasov. Pri jed- nakeni številu glasov odločuje predsednik. (§ 12. zakona z dne 25. februvarija 1870. leta, dež. zak. št. 11; št. 51 te zbirke.) § 19. Posvetovanja in glasovanja o takih rečeh, katere se tičejo osebne koristi kakega uda, se taisti ne sme udeleže¬ vati. (§ 13. zakona z dne 25. februvarja 1870. leta, dež. zak. št. 11; št. 51 te zbirke). § 20. Predsednik ima pravico, da sme ustaviti izvršitev sklepov, kateri so po njegovem mnenji zoper zakon, ali šoli na škodo, in to stvar napotiti do okrajnega šolskega sveta v razsodbo. (§ 12. zakona z dne 25. februvarja 1870. leta, dež. zak. št. 11 ; št. 51 te zbirke.) § 21. Vsak ud krajnega šolskega sveta ima pravico, da sme v stvareh, ki spadajo v področje krajnega šolskega sveta, samostojne nasvete staviti, Ti nasveti se morajo reševati po opravilnem redu. Sejni zapisnik, opravilni zapisnik in registratura. § 22. O vsaki seji se piše zapisnik. V sejni zapisnik se zapisujejo imena pričujočih, vsekaka nasprotna mnenja, in kaj in kako se je sklenilo. Kadar dotični glasovalec želi, mora se tudi njegov posebni glas z razlogi v zapisnik zapisati. § 23. Vsakemu udu je na izvolji, 'da svoja navedena nasprotna mnenja pozneje pismeno z razlogi podpre, kar se pa mora že pri seji ustno naznaniti. § 24. Vsak ud ima pravico, da sme sejni zapisnik pre¬ gledati. III. Ukazi (lež. š. sv. za Kranjsko. 72. 607 § 25. Sejni zapisnik piše kak ud krajnega šolskega sveta. Podpišejo ga vsi pričujoči udje krajnega šolskega sveta ali po končani seji ali pa pri prihodnji seji. Zapisovalec zaznamenuje tudi na dotičnih spisih, kako se je o njih glasovalo. § 26. Kadar se poroča na okrajni šolski svet o stvareh, o katerih je sklepal krajni šolski svet, mora se tem poročilom izpisek sejnega zapisnika pridejati. Kadar pa je bil sklep eno¬ glasen, zadostuje, da se to v poročilu omeni. § 27. Odpravo in drugo manipulacijo oskrbuje predsednik. § 28. Pri vsakem krajnem šolskem svetu je pisati opra¬ vilni zapisnik, v katerega naj se zapisuje vsak opravilni spis po vrsti, kakor doide. Na vsakem opravilnem spisu naj se zaznamenuje dan vložbe in število, pod katerem je v opravilnem zapisniku zapisan. Opravilni zapisnik naj obsega predelek za zaporedoma tekoča opravilna števila, predelek za dan vložbe, predelek za dan in število dospelega opravilnega spisa, predelek v zazna- menovanje stvari, končno po en predelek za dan, v kateri se je rešila, za kratek obseg taiste in za dan, v kateri se je od¬ pravila. § 29. Po odpravi naj se rešeni opravilni spisi po šte¬ vilkah in letih razvrščeni hranijo. Kataster šole III. Ukazi dež. š. sv. za Kranjsko. 72. 609 39 III. S3erorbnungen b. S. ©d). 9?. fiir Sirarn. 72. 611 bež Socalfdjulfcmbež in 39 * III. Ukazi dež. š. sv. za Kranjsko. 72. 613 krajnega šolskega zaklada v (na) III. Ukazi dež. š. sv. za Kranjsko. 72. 615 Dttgfdjulrutlj in ant Krajni šolski svet v (na) dne DBntamt — Predsednik: III. S3erorbtiuugeu b. S. ©cfy. 9i. fiir Srnin. 72. 617 9?r. ŠBenennung ber 97ubrifen SCntrag beš 0rt§= fdjitlratljeS ft. | Ir. ©enef)= niigmig be§ !.!. 58egirl§= fdjulratfje§ fl. fr. Sin* merfung 2 . B. ŽBebcrfititg. gufluffe au§ ©tiftungen ober au§ bem Socatfdjulfonbe. ©efdjenfe ober Segate. SBtrb ber ©umnte ber S3ebedung mit bie ©imune be§ ©rforbertttffež fiir bte fadjlidjeit Sebftrfniffe entgegeit* geljalten. fo jeigt fidj eiu »on ber ©d)ul= gemeinbe ju beftreitenber SlBgaitg Boit. ober ein Ue6er[dju(§ Bon . . . . ®er SBorftgetibe: 97. 97. III. Ukazi clež. š. sv. za Kranjsko. 72. 619 Ph d KJ Predelki po imenu Nasvet krajnega šolskega sveta gld. kr. Potrjenje c. kr. okraj¬ nega šol¬ skega sveta gld. ! kr. Opomnja 2 . B. Poplačilo. Dohodki iz ustanov ali iz krajnega šolskega zaklada. Darovi ali volila. Ako se znesek poplačil .... primeri z zneskom za stvarne po¬ trebe . kaže se nedostatka, ki ga bode šolska občina založila .... ali prebitka. Predsednik : I. I. III. Ukazi dež. š. sv. za Kranjsko. 72. 621 Obrazec K. Račun o stvarnih potrebah .razredne ljudske šole v (na). 18. leta. Dan, mesec, leto Stvar Dohodek gld. kr Strošek gld. kr. Vsega vkup Ako se primerijo doliodki s stroški. kaže se, da konec 18 . . leta ostaja v blagajnici . Krajni šolski svet v (na) dne Predsednik: I. I. . 18 III. Ukazi dež. š. sv. za Kranjsko. 73. 623 St. 73. R. c. kr. dež. š. sv. za Kranjsko z dne 20. februvarja 1880. leta, št. 136/dež. š. sv., o potnih partikularih, katere polagajo učitelji ol) preselitvah. Na vse okrajne šolske svete. C. kr. deželni šolski svet je opazil, da učitelji, ki so se premestili iz službenih ozirov in ki imajo po § 35. zakona z dne 9. marcija 1879. leta, dež. zak. št. 13 (stran 477 te zbirke), pravico do tega, da se jim povrnejo dokazani gotovi potni in selilni stroški iz normalno-šolskega zaklada, časih stavijo pre¬ napete terjatve, da zaračunjavajo napravo nove hišne oprave in zahtevajo odškodnino za pohištvo. Ker v omenjenem zakonu ni nikakega neposrednega določila o takih odškodninah, ukazuje s tem deželni šolski svet, da c. kr. okrajni šolski svet odslej potne partikulare učiteljev (učiteljic), ki so se brez lastne krivde in ne da bi prosili za to, premestili -ali na kako drugo šolo v pomoč poslali, najnatančneje adjustira, da ima pri tem določila § 35. zakona z dne 9. marcija 1879. leta, dež. zak. št. 13 (stran 477 te zbirke), strogo pred očmi in da neopravičene in nedokazane zneske, osobito pa odškodnine za pohištvo izloči, in sicer, če treba, na podstavi poprejšnjih poizvedeb, eventuvalno poprej zaslišavši stranke. Po izvršenem adjustiranji je dotične potne račune ali par¬ tikulare z računskimi prilogami vred, in sicer za vsak slučaj posebej z nasveti glede povrnitve troškov, tu sem predložiti. III. Ukazi dež. š. sv. za Kranjsko. 74. 625 Št. 74 Razgl. c. kr. dež. š. sv. za Kranjsko z dne 29. aprila 1880. leta, št. 737/dež. š. sv., dež. zak. št. 5, zadevajoče nadomestovanje učiteljskih služeb na javnih ljudskih šolah na Kranjskem. V dogovoru s kranjskim deželnim odborom in z občinskim zastopom deželnega glavnega mesta Ljubljane, kakor tudi z dovoljenjem visokega c. kr. ministerstva za bogočastje in nauk, izrečenim z ukazom z dne 17. aprila 1880. leta, št. 3515, se razglase naslednje določbe za nadomestovanja učiteljskih služeb na javnih ljudskih šolah na Kranjskem, in o plačilu za nado- mestovanje in večje delovanje na javnih ljudskih šolah: § 1. Pri izpraznenji učiteljske službe na javni ljudski šoli mora c. kr. okrajni šolski svet (c. kr. mestni šolski svet) skrbeti, da se ta služba začasno odda; ako se pa utegne že naprej videti, da se učiteljska služba iz kakega drugega uzroka ne bode mogla oskrbeti, in sicer na jednorazredni javni ljudski šoli dalje kot en teden in na večrazredni dalje kot štiri tedne, mora se brez odloga poklicati namestnik (suplent). § 2. Ako ni dobiti v ta namen pripravljenih učiteljskih moči, naj se dotična učiteljska služba na jednorazrednih šolah oskrbi v pomoč z učiteljsko močjo kake, kolikor mogoče, blizo ležeče večrazredne ljudske šole, na večrazrednih šolah pa z drugimi učitelji one šole; v zadnjem slučaji se lahko združita dva razreda v en razred, ali se preloži učni čas za nadomeščeno učiteljsko službo na poznejše ure, ali se oziroma pomnože učne ure sploh, ali se pa po potrebi uvede poldnevno učenje. § 3. Za oskrbovanje učiteljske službe na jednorazredni ljudski šoli iz večrazredne ljudske šole poklicanemu učitelju se plača zraven povračila za izkazano popotnino in za stroške pre¬ seljevanja v gotovem denarji med nadomestovanjem na jedno¬ razredni ljudski šoli 15 do 20 gld. mesečne doklade (remune- racije). § 4. V slučajih, ki niso zaznamenovani v § 3., se plača namestniku po deležu časa (pro rata temporis) njegove porabe letna remuneracija, in sicer za nadomestovanje učiteljske službe, 40 III. Ukazi dež. š. sv. za Kranjsko. 74. 627 za katero je odločenih več kot 460 gld. letne plače, s 60°/o> za nadomestovanje učiteljske službe z letno plačo 460 gld. z 65°/o> ' n za nadomestovanje učiteljske službe z manjšo plačo s 7 0 °/ 0 1 dotične odločene letne plače. Ako pa manjka drugih pripravljenih učiteljskih moči in se porabi kak v počitku ali v pokoji živeč učitelj ljudske šole za nadomestovanje učiteljske službe, dobi ta za čas nadomesto- vanja 16 do 20 gld. mesečne remuneracije. § 5. Učitelji dobe za nadomestovanja, kakor tudi sploh za večje delovanje na onih ljudskih šolah, kjer so v službi, z dovoljenjem okrajne šolske oblastnije le tedaj plačilo, če to delovanje presega mejo njih zaveze glede učenja (§51. drž. š. z.). Takemu učitelju se plača remuneracija za prvo učno uro na teden, ki presega mejo zaveze za učenje, 20 gld., za vsako naslednjo 10 gld. na leto po deležu časa njegovega večjega delovanja. § 6. V teh določbah odločena odškodovanja za potovanja in preseljevanja, 2 3 * * * * doklade in remuneracije se plačujejo iz onega zaklada, iz katerega se imajo plačevati službene plače učiteljev dotične ljudske šole. O tem in o velikosti v §§ 3. in 4. zazna- menovanih zneskov določevati ima pravico c. kr. deželni šolski svet, glede ljudskih šol deželnega glavnega mesta Ljubljane pa c. kr. mestni šolski svet v Ljubljani. 8 § 7. Za učitelje veronauka te določbe ne veljajo. § 8. Te določbe veljajo sploh le toliko časa, dokler se ne postavijo druge določbe po deželnem zakonu. 1 Sedaj znaša najmanjša, s kakim učnim mestom združena letna plača 450 gld. (§ 2. zakona z dne 29. novembra 1890. leta, dež. zak. št. 23; št. 61 te zbirke). 2 Glede adjustiranja potnih partikularov učiteljskega osobja povodom preseljevanj gl. r. dež. š. sv. za Kranjsko z dne 20. februvarja 1880. leta, št. 136/dež. š. sv. (št. 73 te zbirke). 3 Ker se sedaj po § 2. zakona z dne 28. decembra 1884. leta, dež. zak št. 1 z leta 1885 (stran 457 te zbirke), aktivitetni prejemki učiteljskega osobja na javnih šolah mestnega šolskega okraja izplačujejo iz normalno- šolskega zaklada, razsoja c. kr. deželni šolski svet o tem, ali so doklade, nagrade i. t. d. v zmislu zgornjega določila učiteljem, nameščenim na ljudskih šolah v Ljubljani, pripoznati ali ne. 40 * III. Ukazi dež. š. sv. za Kranjsko. 75. 629 Št. 75. Razgl. c. kr. dež. š. sv. za Kranjsko z dne 16. septembra 1885 leta, št. 1520/dež. š. sv., dež. zak. št. 14, kako je ubraniti, da se ne razširjajo nalezljive bolezni po šolali . 1 Na podlagi odobrcnja, katero je visoko c. kr. ministerstvo za bogočastje in nauk, dogovorno z visokim c. kr. ministerstvom za notranje stvari izreklo z razpisom z dne 20. novembra 1884. leta, št. 17.748, izdaja se naslednji ukaz, kako je ubraniti, da se ne razširjajo nalezljive bolezni po šolali: 1. ) Šolski voditelj je dolžan, z največjo skrbjo paziti na zdravje šolske mladine, ki obiskuje šolo, njegovemu vodstvu izročeno. 2. ) Nobeden učenec, ki ima kako nalezljivo bolezen (garje, nalezljivo vnetje učij, osepnice [koze], škarlatino [šarlah], dobrce [ogrce, ošpice], oslovski kašelj, davico [difteritis]), toliko časa ne sme obiskovati šole, dokler ne dokaže z zdravniškim spričevalom, da se drugim učencem ni bati kvare, ako spet obiskuje šolo. 3. ) Ravno tako je učnim osebam v tistem gospodinjstvu, t. j. v tisti rodbini, v tistem stanovanji živečim in tudi učencem, kateri z osebo, za osepnicami ali za škarlatino, za davico in mačuhom (tifusom) obolelo, skupno stanujejo, ali kateri so še z bolnikom ali so zadnji čas bili ž njim v taki dotiki, ki omo- gočuje razširjenje nalezila, toliko časa prepovedano hoditi v šolo, dokler zdravnik ne potrdi, da ni nobene nevarnosti več, da bi šolska mladina od njih nalezla bolezen. 4. ) Voditelj ljudske šole je vselej, kadar izve, da je kakšen učenec ali kakšna učenka zbolela za boleznijo, pod 2. točko navedeno, dolžan to nemudoma naznaniti krajnemu šolskemu svetu. Krajnega šolskega sveta naloga je, brez odloga ukreniti primerne naredbe in nemudoma o tem poslati poročilo okrajnemu šolskemu oblastvu, da eventualno to ukrene, kar je 1 Gl. tudi m. u. z dne 19. julija 1875. leta, št. 2868, s katerim so se iz¬ dala za Kranjsko določila o uredbi šolskih poslopij javnih ljudskih šol in o negovanji zdravja na teh šolah, pod št. 80 te zbirke. — Gl. dalje r. dež. vlade za Kranjsko z dne 17. januvarija 1894. leta, št. 991, o dolžnosti, naznanjati pričetek otrovnih (nalezljivih) bolezni, pod št. 85 te zbirke. III. Ukazi dež. š. sv. za Kranjsko. 75. 631 treba. Kadar za kakšno tako boleznijo zboli učenec ali učenka meščanske šole, mora nje vodstvo brez odloga to naznaniti okrajnemu šolskemu oblastvu. Voditelji srednjih šol in moških in ženskih učiteljišč morajo vsako tako obolenje kakšnega učenca ali pitomea naznaniti, in sicer v Ljubljani mestnemu magistratu, po drugih krajih pa županstvu in ob jednem okrajnemu glavarstvu, da ta oblastva nadalje ukrenejo, kar je primerno. 5. ) Kadar bi se po zdravniškem izreku obolenja nalezlji¬ vega značaja med šolsko mladino kakega kraja nevarno mno¬ žila ali šla po ljudeh (postala epidemična), sme, dogovorivši se s pristojnim zdravstvenim oblastvom, pri ljudskih in meščanskih šolah okrajno šolsko oblastvo, pri drugih, pod neposrednjim nadzorstvom deželnega šolskega sveta stoječih učnih zavodih pa njih vodstvo s pritrditvijo deželnega šolskega sveta ukreniti, da se zapro ali posamični razredi ali vsa šola. 6. ) Šolski voditelj je nadalje dolžan, paziti na to, če se med prebivalci šolskega poslopja samega ne nahajajo slučaji nalezljivih boleznij zgoraj zaznamenovane vrste. Zlasti je vsem v šolskem poslopji stanujočim šolskim služabnikom strogo za- bičiti, da morajo vsak slučaj takega obolenja, ki se dogodi pri njih domačih, nemudoma naznaniti šolskemu voditelju. V vsakem teh slučajev mora šolski voditelj, dogovorivši se z javnim, v to pristojnim zdravstvenim organom, kar najhitreje ukreniti, kar je treba, da se dotični bolnik odstrani iz hiše in da se, kar je moči, ubrani razširjanje nalezljive bolezni med šolsko mladino. Ako po zdravnikovem izreku ni dopuščeno, dotičnega bolnika odstraniti iz šolskega poslopja, in ako se šolski obisko¬ valci od bolezenskega doma tudi na noben drug način ne mo¬ rejo osamiti, zapreti je brez odloga šolo, ter ob istem času o tem poslati poročilo okrajnemu šolskemu oblastvu, oziroma deželnemu šolskemu svetu, da pozneje odobri to postopanje. Predno se šola iznova odpre, mora se po ukazu c. kr. deželnega predsednika na Kranjskem z dne 24. avgusta 1885. L, št. 7926, dež. zak. št. II, 1 do dobrega razkužiti (desinficirati). 1 Z r. c. kr. dež. š. sv. za Kranjsko z dne 15. aprila 1888. leta, št. 2720 dež š. sv., dež. zak. št. 10, se je vsled r. gospoda ministra za bogočastje in nauk z dne 15. decembra 1887. leta, št 17.580, ukazalo, da naj mesto predpisa III. Ukazi dež. š. sv. za Kranjsko. 75. 76. 633 Razkužila je hraniti tako, da se ne morejo zamenjati ali zlorabiti, in da otroci ne morejo do njih. 7. ) Učencem je kar najojstreje prepovedati, da ne smejo hoditi v taka stanovanja, kjer so nalezljive bolezni, ali stopati v prostore, v katerih so na mrtvaški oder dejani mrliči, ki so umrli za tako nalezljivo boleznijo. 8. ) Ni dovoljevati, da bi se šolska mladina korporativno udeleževala pogrebov takih mrličev, ki so umrli za nalezljivo boleznijo. 9. ) Odstavke 2., 3., 7. in 8. tega ukaza je vsako leto o pričetku šolskega leta in kadar nastopi kaka kužna bolezen, razglasiti po vseh šolskih razredih. 10. ) Pričujoči ukaz velja tudi za varovalnice malih otrok in za otroške vrte. 11. ) Poleg tega ukaza ostajajo v veljavi določila za stalne komisije za negovanje zdravja po ljudskih in meščanskih šolah in za zdravniška šolska nadzorovanja z dne 24. avgusta 1877. leta, dež. zak. št. 13 (št. 68 to zbirke). Št. 76. R. c. kr. dež. š. sv. za Kranjsko z dne 31. decembra 1886. leta, št. 2371/dež. š. sv., o tem, kako dolgo traja šolska obveznost in obiskovanje ponavljalne šole v mestih in trgih s trirazrednimi in večrazrednimi šolami, Na vse c. kr. okrajne šolske svete. Ker se je stavilo vprašanje, ali je razumeti pod besedami «mesta in trgi* v § 17. deželnega zakona z dne 29. aprila 1873. leta, dež. zak. št. 21 (št. 52 te zbirke), samo mesta in trge ali ves šolski okoliš, javlja se c. kr. okrajnemu šolskemu svetu, da § 17. deželnega zakona z dne 29. aprila 1873. leta, dež. zak. z dne 24. avgusta 1885. leta, št. 7926, dež. zak. št. 11, o razkuževanji, nave¬ denega v točki 6, alinea 2, zgornjega ukaza, odslej velja na podstavi razpisa visokega c. kr. ministerstva za notranje reči z dne 16. avgusta 1887. leta, št. 20.662 z leta 1886, od c. kr. deželne vlade za Kranjsko z razglasilom z dne 31. avgusta 1887. leta, št. 8729, v deželnem zakoniku letnik 1888 št. 6 (št. 78 te zbirke) razglašeno poučilo o razkuževanji pri nalezljivih boleznih. III. Ukazi dež. š. sv. za Kranjsko. 76. 77. 635 št. 21 (št. 52 te zbirke), izrecno in določno one kraje zaznamenuje, kjer traje šolska obveznost do izpolnjenega 14. leta, namreč mesta in trge, kjer so trirazdne ali večrazredne šole, in da je z ozirom na ostalo vsebino tega paragrafa v zvezi s §§ 1. in 4. deželnega zakona z dne 28. februvarja 1874. leta, dež. zak. št. 6 (št. 53 te zbirke), vsak dvom nemogoč, da traja za vse druge kraje dolžnost, obiskavati vsakdanjo šolo, do izpolnjenega 12. leta, dolžnost, obiskavati ponavljalno šolo, pa do izpolnje¬ nega 14. leta. Razume se pa samo ob sebi, da se šoloobveznim otrokom onih krajev, ki spadajo v mestne ali tržke šolske občine s tri- razrednimi ali večrazrednimi šolami, ne more zabraniti, da bi ne hodili v vsakdanjo šolo tudi po izpolnjenem 12. letu do izpolnjenega 14. leta, če roditelji ali njih namestniki to žele; seveda odpade potem za take otroke hoja v ponavljalno šolo. Št. 77. R. dež. š. sv. za Kranjsko z dne 29. julija 1887. leta, št. 1274/dež. š. sv., o uživanji šolskih vrtov. Kmetijski potovalni učitelj je naglašal v svojem letnem poročilu o stanji šolskih vrtov koncem meseca marcija t. L, da bi zaradi dvomov, ki so o tem nastali, kazalo, urediti pravne razmere o uživanji šolskih vrtov. V tem oziru se opomni, da bodi po § 2. m. u. z dne 19. julija 1875. leta, št. 2868, dež. zak. št. 22 (št. 30 te zbirke), izdanega v izvršitev § 13. deželnega zakona z dne 29. aprila 1873. leta, dež. zak. št. 21 (št. 52 te zbirke), v kmečkih občinah povsod tam, kjer razmere to dopuščajo, šolski vrt, kateri je tedaj del šole same. Ker mora po določilu § 3. zakona z dne 28. decembra 1884. leta, dež. zak. št. 1 z leta 1885 (stran 457 te zbirke), šolska občina skrbeti za vse stvarne šolske potreb- III. Ukazi dež. š. sv. za Kranjsko. 77. 78. 637 ščine, torej tudi za one šolskega vrta, ima jedino le krajni šolski svet kot zastopnik šolske občine ukrepati o uživanji šolskega vrta, ustanovljenega ali vzdržanega od šolske občine. O tem se obvešča c. kr. okrajni šolski svet z ozirom na razpis z dne 3. maja 1886. leta, št. 17, 1 2 v primerno uradno poslovanje. Ker se je nekaj let sem navadno letno poročanje šolskih vodstev na okrajne šolske svete o šolskih vrtih pokazalo kot primerna uredba za to, da se ti vrti redno oskrbujejo in v dobrem stanu ohranijo, je to navado tudi v bodoče pridržati. Št. 78. Razgl. c. kr. deželne vlade za Kranjsko z dne 31. avgusta 1887. leta, št. 8729, dež. zak. št. 6, s katerim se razglaša poučilo o razkuževanji pri otrovnili ali nalezljivih boleznih. ' Na podlagi razpisa visokega c. kr. ministerstva za notranje stvari z dne 16. avgusta 1887. leta, št. 20.662 z leta 1886., razglaša se s tem po nasvetih najvišjega zdravstvenega sveta sestavljeno poučilo o razkuževanji pri otrovnih ali nalezljivih boleznih. I. Uvodne opomnje. 1. Da se izdatno prepreči razširjanje otrovnih bolezni, treba je poleg istočasne skrbi za čisti zrak, za čisto vodo, za čista tla in poleg najskrbljivejše snažnosti v bolnikovi sobi, pri bolniku samem in v okolici njegovi najoprezneje uporabljati sredstva, s katerimi se otrovne tvarine, ki izhajajo iz bolnega trupla ter, ako se preneso na zdrave ljudi, vzbujajo v njih isto 1 S tem razpisom se je ukazalo, napraviti šolske vrte ondot, kjer jih še ni. 2 Gl. razgl. dež. š. sv. za Kranjsko z dne 16. septembra 1885. leta, št. 1520/dež. š. sv., kako je ubraniti, da se ne razširjajo nalezljive bolezni po šolali, pod št. 75 te zbirke. III. Ukazi dež. š. sv. za Kranjsko. 78. 639 bolezen, ali uničijo ali pa tako premene, da niso nič več kvarne, in, kadar to ni možno, da se jim vsaj začasno vzame moč, dokler ne pridejo na kraje, kjer ne morejo dalje škodovati. Bistvo otrovnih (nalezljivih) tvarin. 2. Preiskave novejših časov so dokazale, da so do sedaj natančneje znane otrovne tvarine večinoma rastlinski organizmi, spadajoči k razkolnim glivam. So li tako zvani brezliki kvasovi ali fermenti tudi otrovne tvarine, to sedaj še ni dognano; vendar pa se sme na podlagi opazovanj verjeti, da sredstva, s katerimi se uničijo otrovne tvarine ali se jim vzame njih moč, tudi za¬ dostujejo, da vzamejo brezlikim fermentom ali kvasovom spo¬ sobnost za okužitev. Kje se nahajajo otrovne tvarine. 3. Otrovne tvarine (kokci, bakterije, bacili), ki so prišle v človeško truplo in se množe v njem med boleznijo, zapuščajo truplo z različnimi izločevalnimi tekočinami in izmetki. Različno po organih, v katerih so se naselile, nahajajo se zdaj v čre¬ vesnih otrebah ali očcdkih (pri koleri, pri mačuhu ali vročinski bolezni, pri griži), zdaj v izločilih iz žlez in sluznic (pri difteriti ali davici, pri otrovnem vnetji oči, pri poporodni vročnici, pri dušljivem ali oslovskem kašlji), zdaj v vsebini kožnih izpuščajev in na tenčičnih luskinah (pri osepnicah ali kozah, pri dobrcih ali ošpicah, pri škarlatinki, pri zadnji tudi v scalnici), po ranah in ulesih (pri šenu, pri vraničnem prisadu, pri vozgru ali smrklji). Kako se zarejajo otrovne tvarine. 4. Otrovne tvarine, ki prihajajo na vnanji svet, držč se bolnika in vseh stvarij, s katerimi so prišli bolnik ali njegovi izmetki v dotiko. Otrovne glive ostanejo, ako so jim vnanje okolnosti ugodne, delj časa žive in ohranijo svojo sposobnost, da se razvijajo in množe. Zadnje velja zlasti o razkolnih glivah, katere razplode že v človeškem truplu, kar se sicer redkokedaj zgodi, ali pa, kadar pridejo iž njega, trajne oblike, tako imenovane trosove, ki imajo večjo odpornost proti vnanjim vplivom, nego žive oblike (bakterije, bacili i. t. d.), iz katerih so se naredile in kateri se zopet razvijajo iz njih. III. Ukazi dež. š. sv. za Kranjsko. 78. 641 Zategadelj je otrovne tvarine kar najhitreje storiti ne¬ škodljive, oziroma uničiti jih je, da se pomore menj odporne žive oblike razkolnih gliv, predno so se mogle pri daljšem od¬ lašanji pod ugodnimi okolnostimi izcimiti iz njih trajne oblike — trosovi, kateri zahtevajo ne samo daljšega in izdatnejšega raz¬ kuževanja, da se pomore, ampak katere tudi, kadar se posuše stvari, kojih se drže, zrak raznaša kot prah na vse strani, tako da jim razkužila težko pridejo do živega. Otrovne (nalezljive) bolezni. 5. Bolezni, zoper katere je uporabljati razkuževanje, da se ne zatrosijo, so naslednje: 1. ) Azijatska kolera, 2. ) osepnice (koze), 3. ) difteritis (davica), 4. ) rudečelisni mačuh (legar ali rudečelisna vročinska bo¬ lezen) in povratni mačuh, 5. ) črevesni mačuh (legar ali črevesna vročinska bolezen), 6. ) podeželna ali epidemična griža, 7. ) škarlatinka, 8. ) dobrci (ošpice, osipki, ogrci, rubadi, plehi, piračec) in ruske ali bleki, 9. ) šen in pritične bolezni ali šen vsled ran, 10. ) vranični prisad in vozger (smrkelj), 11. ) bolezni v otročji postelji, 12. ) otrovno vnetje oči, 13. ) plučna sušica in dušljivi (oslovski) kašelj. Kako je razkuževati. 6. Razkužila ali razkuževalna sredstva in postopanje, katerega se je držati pri razkuževanji, ravnajo se menj po vrsti otrovne bolezni, nego po predmetu, katerega je razkužiti. Isti predmeti se zatorej razkužujejo na isti način pri različnih otrovnih boleznih. Toda obseg razkuževanja in razne predmete, na katere je raztegniti razkužitev, določiti je v vsakem slučaji posebej po tem, kakšna je bolezen, v kakšnih vnanjih okoliščinah se nahaja in kako živi bolnik, in zategadelj vse to določi v vsakem 41 III. Ukazi dež. š. sv. za Kranjsko. 78. 648 slučaji posebej zdravstveno oblastvo, oziroma uradni zdravnik, kateri mora potrebna napotila pozvedeti pri zdravniku, ki bol¬ nika zdravi. V obče je pri boleznih, navedenih pod točko 1. do 7. raz- kužitev zvršiti v večjem obsegu in pri boleznih pod točko 1. do 4. tudi trpežneje, v tem ko pri ostalih boleznih sme zadosto¬ vati menj razsežno in samo na stvari, katere je bolnik nepo¬ sredno rabil, omejeno razkuževanje, zlasti tedaj, kadar je samo jeden otroven bolnik v prostoru, katerega je razkužiti in kadar se je skrbelo za to, da so se hitro odpravljale in neškodljive storile vse otrovne tvarine, da se je čedila ter izdatno in večkrat prezrakovala bolnikova soba. Najizdatneje in najmočneje je razkuževati izločila in iz- metke bolnikove, o katerih je znano, da se v njih nahajajo otrovne tvarine. II. Razkužila ali razkuževalna sredstva. 7. Za razkužila je uporabljati: a) Sežiganj e. To se sme ukazati samo pri predmetih brez vrednosti, pri obezilih in pri brisalnih cunjah, katere je bolnik jako onečedil s svojimi izmetki, otrebami (očedki) ali z bljuvanjem; sežgati se smejo tudi smeti, posteljna slama in, kadar stranka to dovoli, tudi močno onesnaženi, pa še kaj vredni predmeti. i) Puhteča pregreta vodena para pri nalašč za to urejenih razkuževalnih pripravah in po razkuževalnih za¬ vodih (razkuževalnicah). Ker je puhteča vodena para jedno najizdatnejših raz¬ kužil, katero je možno rabiti pri jako mnogih predmetih, ki največkrat prenašajo in zatrošajo otrovne tvarine, kakor pri oblekah, perilu, posteljah, volnenih in vatiranih odejah, žimnicah, celo pri popirji in pri knjigah, ne da bi se te stvari kaj poškodovale, zatorej bode vplivati na to, da se v vsakem večjem mestu, pa tudi po bolnicah, kaznilnicah in delavnicah i. t. d., napravijo takšni po razmerji potrebe urejeni stalni razkuževalni zavodi. Po manjših občinah bi bilo priporočati, da si omislijo za skupno rabo prevozne razkuževalne aparate. 41 * III. Ukazi dež. š. sv. za Kranjsko. 78. 645 Dokler ni na razpolaganje takih aparatov, prirediti je za silo take naprave, kaltcršne so navedene v poučilu o koleri, III. predpisi o razkuževanji, katero je bilo raz¬ glašeno z ministerskim razpisom z dne B. avg. 1886. leta, št. 14.067. Zatorej je za silo porabiti zaprto posodo, v katero se predmeti obesijo ali pa postavijo na mrežasto podstavo. V spodnje dno je napeljati cev, v katero se spušča para iz parnega kotla. Zgornji del posode je pokriti s pokrovom, ki se dobro zapira; v tem pokrovu je cev, skozi katero izlilapeva para, a ta cev ne sme biti širja, nego je ona, skozi katero se para spušča v posodo. Koliko časa je predmete prepuščati delovanju (vplivanju) puhteče pare, zavisno je od tega, če je predmet tak, da ga para leliko ali težko prešine. Oblačila se morajo najmenj po jedno uro, gostejši predmeti, blazine, žimnice najmenj po dve do tri ure pariti. Iz parne posode vzete predmete je potem prezračiti, posušiti in oddati. Kjer ni na razpolaganje parnega kotla, sme se porabiti večji kotel za pranje ali prekapni kotel z odvzetim klo¬ bukom. Na tak kotel se tesno povezne lesen sod kot razkuževalna prostornina; spodnje sodovo dno je nado¬ mestiti z mrežastim dnom. V zgornjem dnu se izvrta večja luknja, da skozi njo izlilapeva para. V to luknjo se lehko obesi toplomer, da se meri ž njim toplina iz- hlapevajoče pare, ki mora znašati okoli 100° Celzijevih, da se res uničijo otrovne tvarine. Izrecno se omenja, da kožuhovina, usnje, zlimane stvari ne prebijejo puhteče vodene pare brez škode. Uporaba vročega suhega zraka (suhe vročine) pa ne daje dovolj poroštva, da je bila razkužitev izdatna, in poškoduje zlasti stvari, ki so narejene od živalskih tvarin. c) Petodstotna raztopina k a r b o 1 n e kisline, ki se pripravi, če se skrbno zmeša jeden del kristalizovane ali raztopljene karbolne kisline, ki ima pa v sebi še kristale karbolne kisline, z 18 deli gorke vode. III. Ukazi dež. š. sv. za Kranjsko. 78. 647 Ta karbolna raztopina se rabi jako mnogostransko, ker prepreči razvoj in popolnoma uniči rastlinske otrovne tvarine. Da se porabiti za razkužitev vseh predmetov, katere je možno prati ali umivati, za razkužitev usnjenih stvari, lesenega orodja, vseh od bolnika prihajajočih iz- metkov, stranišč i. t. d. Porabiti se more tudi, da se na¬ pravi karbolna meglica (Carbolspray) po sobah, kjer leže bolniki; v ta namen se je posluževati večjega aparata, da se karbolna raztopina ž njim razpršuje. Karbolna kislina je strupena, v žgoščenem stanji jedka (žgoča), zatorej je jako previdno ravnati ž njo. V trgovini navadna tekoča, rujava, presna karbolna kislina je dvojbene vrednosti za razkuževanje, ker ima časih več, časih menj, navadno pa prav malo karbolne kisline v sebi. Rabiti jo je samo za to, da se izplakujejo ž njo stranišča in drugi takšni prostori. d) Sublimatova raztopina (jedki ali žgoči sub- limat, živosreberni klor e c). Ta se naredi, če j eden gram živosrebrnega klorca raztopiš v jednem litru pre- kapane ali destilovane vode. Voda iz studencev in vod¬ njakov zategadelj ni dobra za raztapanje, ker, ako ima le nekoliko več ogljenokislega apna v sebi, razkroji deloma ali popolnoma živosrebrni klorec ter mu s tem oslabi razkuževalno moč. Da se sublimat ne rabi splošneje, dasi to sredstvo jako energično uničuje bakterije, kokce in trosove, vzrok je ta okolnost, da ga jako mnogo rudninskih in organskih spojin razkraja ter mu s tem jemlje raz¬ kuževalno moč, da pa tudi iz sublimata nastale preosnovne tvarine škodujejo zdravju človeškega organizma; zatorej se stvari, ki so bile razkužene s sublimatom, smejo šele potem rabiti brez daljšega pomisleka, ko so se po raz- kužitvi s sublimatovo raztopino dobro očistile, da so se pri tem popolnoma ž njih odstranile živosrebrne spojine, ki so se jih še držale. Te zahteve pa v mnogih slučajih ni možno izpolniti, tako n. pr. je popolnoma nemožno, iz tal in luknjičavih sten, ki so se razkužile s sublimatovo raztopino, pozneje popolnoma odpraviti živosrebrne spojine in mogle bi se v takih slučajih provzročiti poznejše bo¬ lezni po vplivanji živega srebra. III. Ukazi dež. š. sv. za Kranjsko. 78. 649 Iz teh vzrokov ni rabiti sublimata za razkužilo ter je namesto njega posluževati so karbolne kisline v vseh slučajih, kadar ni popolnoma poroštva, da bodo razkužitev s tem hudim strupom zvršili strokovnjaki z vso previd¬ nostjo. Zategadelj se sme sublimat rabiti samo na posebno zdravniško zapoved in pod osebnim vodstvom zdravnikovim. e) Razven zgoraj navedenih, po poskusih in izkušnjah po¬ trjenih, splošneje uporabnih razkužil je še omeniti tako imenovano prek a j a n j e s klorom, z bromovo paro, žvepleno kislino i. t. d., katere so se prejšnje čase, dokler se ni natančneje spoznalo svojstvo otrovnih tvarin, in dokler se ni s poskusi preiskalo, kako se te tvarine spajajo z navedenimi agencijami, hvalile kot jako ener¬ gično vplivajoča razkužila. Zadosti se je zdelo ljudem, da so prostor in predmete, katere je bilo razkužiti, pre¬ puščali delovanju omenjenih plinov, a niso preiskavah na¬ tančneje, so li tudi količinske razmere in predpogoji, pod katerimi ti plini uničujejo otrovne tvarine, izpolnjeni ali če jih je sploh možno izpolniti. Šele v novejšem času so ponovljene poskušnje pojasnile to stvar. Te nas uče, da klor in brom zaradi svojega energičnega delovanja na organske tvarine res moreta uničiti otrovne tvarine, ako jima pomaga še mokrota ter oba rabimo dosti zgoščena. Da bi se razkužile sobe in predmeti v njih, moralo bi zraku primešane biti najmenj 1 prostorninski (volumski) odstotek klorove ali bromove pare, šele potem bi mogla zanesljivo uničiti v njem nahajajoče se otrovne tvarine. Tedaj bi se pri sobi srednje velikosti, ki ima okoli 100 kubičnih metrov zrakovne prostornine, za razkužitev po¬ trebovalo jeden kubični meter klorovega plina. Da bi se moglo razviti toliko klora, potrebovalo bi se 15 kg 20od- stotnega klorovega (belilnega) apna in 36 kg navadne solne kisline. Ako tudi ne jemljemo v poštev, kako se poškodujejo predmeti, ki ostanejo dalje časa izpostavljeni delovanju klorovemu, ne da se tolika množina tvarin, ki so potrebne, da se napravi klor, pripraviti brez po¬ sebnih priprav in brez posebnega stvarnega znanja. Ako III. Ukazi dež. š. sv. za Kranjsko. 78. 651 se pa rabijo manjše množine, tedaj se pač zrak v sobi navzame klorovega duha, ali to še ni nobeno poroštvo, da je soba tudi razkužena. Klorovo (belilno) apno, v prah smleto ali raztopljeno v vodi, pač uničuje otrovne tvarine, če pride ž njimi v dotiko; splošno se pa vendar ne more rabiti, ker v zgo¬ ščeni raztopini, v kateri sami deluje zanesljivo, poškoduje večino predmetov, katere je razkužiti, ker se vrhu tega samo razkraja in zatorej izgubi svojo moč. O bromu veljajo nalične razmere. Žvepleno kislino moramo po najnovejših poskusih in preiskavah imenovati kot malo in negotovo delujoče razkužilo. Iz zgoraj razloženih vzrokov tedaj klora, broma in žveplene kisline praviloma ni rabiti; seči smemo samo tedaj po njih, ko bi se zanesljivejšim načinom razkuževanja upirale nepremagljive ovire. f) Razredčene raztopine jedkih (žgočih) in ogljeno- kislih alkalij in zlasti maz lj i v ega ali kal ij e v ega mjila v razmerji 1 : 1000 preprečijo rast trosov ter imajo tedaj tudi razkuževalno moč. Zatorej ni ugovarjati njih rabi za razkuževanje in to tem menj, ker so zajedno pripravne za čistilna sredstva in zategadelj tudi v tem oziru zaslužijo vso pozornost. g) Žgano apno smleto kot moka, pa tudi kot belež in seveda slabeje kot apnena voda, uniči, kakor kažejo po- skušnje z mačuhovimi in kolerskimi bacili in z umetno ponarejenimi kolerskimi izmetki, v teku malo ur mačuhove in kolerske kali, in njega uporabo za razkuževalne na¬ mene bi bilo vzeti v poštev zlasti tedaj, kadar je zaradi daljnih potov in krajnih razmer težko hitro pripraviti in uporabiti zgoraj navedena izdatnejša razkužila. III Ukazi dež. š. sv. za Kranjsko. 78. 653 III. Kako je zvršiti razkužitev. Predmeti, katere je razkuževati. 8. Z razkuževanjem je pričeti takoj, kadar seje brez dvojbe dognalo, da se je pokazala katera izmed zgoraj navedenih otrovnih boleznij, in nadaljevati se mora, dokler ne mine bolezen. Razkuževanju je podvreči osebe in predmete, ki so z bolnikom prišli v dotiko ter so se vsled tega s stvarmi, katerih se drže otrovne tvarine, z izmetki i. t. d. onesnažili ali bi mogli biti onesnaženi. Osamljenje bolnika. 9. Da je razkužitev lože zvršiti, zato je najprej bolnika primerno osamiti ter iz njegove okolice odstraniti vse, kar ni potrebno za njegovo postrežbo. Zlasti je odstraniti iz bolnikove sobe vse utrpljivo pohištvo in vse nepotrebne predmete, kateri razkužitev otežujejo in zavirajo. Po tem se je ravnati zlasti pri takih sobah, v katerih leže bolniki, oboleli za kolero, za osepnicami, za rudečelisnim in povratnim mačuhom, za davico, škarlatinko ali za grižo. Ni dopuščeno, pohištvo in porabne pred¬ mete jemati iz bolnikovih prostorov, dokler traje bolezen; kadar bi bilo to nujno treba, tedaj jih je poprej po danih predpisih razkužiti. Razkuževanje: a) obleke, životuega in posteljnega perila. 10. Obleke in perila, katero je nosil bolnik neposredno pred obolenjem svojim, in orodja, katerega se je posluževal, druge osebe ne smejo rabiti prej, predno se ne razkuži. Na zadnje nošeno pralno obleko, životno in posteljno perilo, kakor tudi med boleznijo rabljeno perilo in posteljne prevlake je pri bolnikih, obolelih za kolero, za rudečelisnim in povratnim mačuhom, za grižo, vraničnim prisadom in za voz- grom (smrkljem) devati v posodo, s petodstotno karbolno raz¬ topino napolnjeno, ki stoji pripravljena v bolnikovi sobi; v tej posodi je vse te stvari odpravljati iz sobe ter jih v nji puščati najmenj po 12 ur, da se namakajo. Pri tem je paziti na to, da ostane vse perilo s karbolno kislino napojeno. Se le potem se sme dati prat. III. Ukazi dež. š. sv. za Kranjsko. 78. 055 Obleko, katere ni možno prati in druge od bolnika rabljene predmete, s katerimi ne moremo tako ravnati, razkužiti je z vodenim parom (točka 7 b). Pri drugih pod 5. točko navedenih boleznih je dopuščeno, životno obleko, životno in posteljno perilo bolnikovo namakati v raztopini kalijevega mjila, kar najhitreje prekuhati in potem kakor navadno oprati. b) stvari za rabo. Cunje, ki se potrebujejo med boleznijo, da se briše ž njimi sobna oprava i. t. d., morajo se, kakor je bolezen, ali tudi raz- kuževati z raztopino karbolne kisline ali pa z raztopljenim mjilom. Smeti iz bolnikove sobe, kakor tudi cunje, s katerimi se brišejo izmetki in onesnažene obeze, ako nimajo nobene vred¬ nosti, naj se sežgd, ravno tako rabljena posteljna slama. c) instrumentov. Vse rabljene instrumente in orodne priprave je, v kolikor je moči, o čemer določuje zdravnik, dejati v karbolno raztopino ter jih potem očediti. d) izmetkov. Kakor je ravno bolezen, paziti je še zlasti na izločila bolnikova. Pri koleri je to, kar bolnik izbljuje, potem otrebe in scalnico, pri vseh vrstah mačuha in pri podeželni griži je otrebe, pri škarlatinki, pri davici, evetuvalno pri vozgru (smrklji), je izmetek, smrkelj in scalnico prestrezati v posode, do jedne četrti napolnjene s karbolno raztopino, ter jih potem izlijati v stranišče. Izpraznjene posode je najprej očistiti, potem pa za daljno porabo znova naliti z raztopino karbolne kisline. e) stranišč. Bolniki, ki imajo zgoraj omenjene bolezni, ne smejo rabiti stranišč. Ako se je to zgodilo, predno se je spoznala bolezen, ali pa tudi že potem, mora se na straniščih, predno jih rabijo zdravi, dobro izplakniti sedališče in straniška troba ali lijak s petodstotno raztopino karbolne kisline ter sedež odrgniti s cunjami, namočenimi v raztopino karbolne kisline. III. Ukazi dež. š. sv. za Kranjsko. 78. 657 Posebne opreznosti po različnosti bolezni. 11. Pri osepnicah (kozah), š kar la ti n ki, d o brc ih (ošpicah) in pri ruskah ali b le kih je posebno paziti na kožne luskine, ki raztrošajo otrovne tvarine. Pri vraničnem prisadu in pri pritičnih boleznih ali šenu vsled ran obračati je posebno pažnjo na obezila in na rabljene instru¬ mente, pri otrovnem vnetji očij na otirače in žepne robce, ki so lehko onesnaženi z očesnimi izločili, dalje na obezila, na gobe, ki se rabijo za izmivanje trepalnic, kakor tudi na umi¬ valnice. Pri dušljivem ali oslovskem kašlji in pri plučni s u š i c i je predmete, ki se onesnažijo z izmetkom iz dihal, ali v katere se ta izmetek prestreza, po potrebi razkužit' z raz¬ topino karbolne kisline. Glede bolezni v otročji postelji je delati na to, da se natanko izpolnujejo ukazila, katera obsega ukaz z dne 4. junija 1881. leta, drž. zak. št. 54. Glede kolere ostajajo v veljavnosti tudi predpisi o raz¬ kuževanji, izdani v poučilu o koleri z dne 5. avgusta 1886. leta, št. 14.067. Razkuževanje: n) ozdravelega bolnika. 12. Ko mine bolezen, morajo se ozdraveli bolniki, predno začnd občevati z zdravimi ljudmi, skrbno očistiti v mjilni kopeli, ali kjer take kopeli zaradi uboštva ni možno pripraviti, morajo si vse truplo umiti z gorko mjilno raztopino, potem obleči čisto perilo in obleko, katere med boleznijo niso nosili ali pa katera je bila razkužena. Vodo od kopeli in umivanja je izliti v stranišče, posodo za umivanje in kopel pa izmiti s karbolno raztopino, s katero je poplakniti tudi troho ali lijak v stranišči. b) mrličev. Trupla mrličev, ki so umrli za kolero, za osepnicami, za davico, za rudečelisnim ali povratnim mačuhom, za grižo, za vraničnim prisadom ali za vozgrom (smrkljem) je nemudoma, ko se je dognala smrt, neomita zaviti v rjuhe, napojene s petodstotno raztopino karbolne kisline, položitijih v krsto (trugo) ter jih kar najhitreje odpraviti iz stanovanja. Siliti je na to, da se kar najhitreje odvedč iz smrtne hiše mrliči, ki so umrli za drugimi otrovnimi boleznimi. Mrliči, ki so umrli za dobrci (ošpicami), za škarlatinko, za črevesnim ali III. Ukazi dež. š. sv. za Kranjsko. 78. 659 abdominalnim mačuhom, zaviti je v rjuhe, napojene z raztopino kalijevega mjila ali klorovega apna ter jih potem položiti v krsto. Prepovedano je sploh take mrliče devati na mrtvaški oder, da bi jih ljudje hodili gledat. Orodje in paramente, ki so se potrebovali pri tem, ko se je mrlič deval v krsto, raz¬ kužiti je ravno tako, kakor pohištvo v bolnikovi sobi. c) bolnikovih stvari. Postelje, žimnice, blazine, odeje in tepihe, ki so se rabili med boleznijo, je, kakor tudi obleko, ki se ne da prati, pri koleri, osepnicah, pri rudečelisnim in povratnem mačuhu, pri griži, vraničnem prisadu, vozgru izpostaviti dve do tri ure puhteči vodeni pari (točka 7 b), da se te stvari razkužijo. Pri drugih otrovnih boleznih se sme namesto puhteče vodene pare dopuščati tudi razkužitev v suhi vročini. Za prenašanje navedenih predmetov v razkuževalnico (zavod za razkuževanje) so najprimernejši zaboji, ki se dado lahko prenašati in trdo zaklepati z dobrim pokrovom; kadar ni takih zabojev, morajo se predmeti, katere je razkužiti, za¬ vezati v rjuhe, napojene s petodstotno karbolno raztopino kar- bolne kisline ter tako oddati razkuževalnici. Zaboje in druga za prenašanje ali prevažanje rabljena sredstva je nemudoma po izpraznitvi očistiti najprej s pet¬ odstotno karbolno raztopino, potem pa z vodo. Razkuževanje bolnikove sobe. 13. Ko mine bolezen, mora se razkužiti bolnikova soba in nje hišna oprava. Ako so v sobi ležali bolniki, oboleli za kolero, za osep- nicami, za davico, za rudečelisnim ali povratnim mačuhom, za škarlatinko, razkužiti je vso hišno opravo, kolikor je je v bol¬ nikovi sobi, če tudi bolnik ni prišel ž njo neposredno v dotiko. Pri drugih pod točko 5. navedenih boleznih se sme, uvažaj e vse razmere, razkužitev omejiti samb na tiste predmete, kateri so bili z bolnikom in njegovimi izločili (izmetki) v neposredni dotiki. Dekoracijsld ali olepševalni predmeti. Kadar je treba natančne in krepke i - azkužitve, tedaj je dekoracijske predmete, ki se dado prati, pregrinjala jori oknih, gardine in druge take stvari namočiti v raztopini karbolne 42 * III. Ukazi dež. š. sv. za Kranjsko. 78. 661 kisline ali kalijevega rnjila, potem jih dejati v vrelo vodo ter jih očistiti dalje. Predmete, katerih ni možno prati, katerim pa ne škoduje puhteča vodena para, razkužiti je s to. (Točka 7 b.) Pohištvo. Z usnjem, s povoščenim platnom i. t. d. prevlečene pred¬ mete, zofe, spalne stole i. t. d., katerim škoduje puhteča vodena para, da jih ni možno razkuževati ž njo, odrgniti je s cunjami in gobami, pomočenimi v karbolno raztopino, potem pa obrisati z brisami, v vodi namočenimi in napdsled s suhimi otiračami. Pohištvo, ki je prevlečeno z baržunom ali svilo ali dru¬ gačnim dragocenim blagom, kakor tudi drugi predmeti hišne oprave, kateri bi se poškodovali, ko bi jih drgnili z raztopino karbolne kisline ali kalijevega rnjila, je, ako je le možno, v zaprtem prostoru razpostaviti delovanju (vplivanju) karbolne meglice (Carbolspray); vsekako pa jih je s suhimi volnenimi cunjami obrisati ter potem postaviti na zaprt, zračen kraj, kamor ne pridejo ljudje, — v kolarnico, pod streho da se tam več dni prezrakujejo. Navadne predmete hišne oprave, leseno in kovinsko orodje, posodo je razkužiti z raztopino karbolne kisline ali kalijevega rnjila. Vrata, okna, sobna tla i. t. d. Kadar se izprazni bolnikova soba, tedaj je vrata, okna, lesene oboje, sobna tla i.t. d. umiti s karbolno raztopino, ki se vlije v razpoke in špranje, ter jih korenito osnažiti z vodo, kateri se, ako je treba, primeša luga. Z izmetki onesnažene stene se morajo namočiti v razmerni razsežnosti s karbolno raztopino, potem pa opraskati. Kar se odkruši ali odstrže, to je vreči na ogenj. Cunje in gobe, ki so rabile za brisanje in umivanje, je sežgati. Kjerkoli je možno, naj se stropi in stene bolnikove sobe pobelijo z apnom. Kadar se je bolnikova soba razkužila po vseh svojih delih, tedaj jo je prezrakovati, in to več dnij, če so se med boleznijo pokazale sumljive okolnosti. III. Ukazi dež. s. sv. za Kranjsko. 78. 663 Kako se je ravnati strežnemu osebju. 14 . Strežniki se morajo med službo v bolnikovi sobi, osebe, ki imajo opraviti z razkuževanjem, pa med tem opra¬ vilom vzdržati jedi, pijače in kajenja. Sploh se smejo nositi v bolnikovo sobo samo jedi in pijače za bolnikov užitek; jed in pijača ne sme biti shranjena v nji. Osebe, ki strežejo bolniku in tudi one, ki imajo opraviti z razkuževanjem, morajo se pri svojem opravilu posluževati posebne obleke ali vsaj tesno prilegajoče se vrhne obleke, ka¬ tero jim je sleči, kadar zapuste bolnikovo sobo ali izvrše svoje opravilo. Vrhu tega si morajo roke v x - azredčeni (dvaodstotni) karbolni raztopini, obraz, glavo in brado pa z vodo kalijevega mjila skrbno umiti. Bolnikove strežnike je tudi siliti, da si roke s karbolno raztopino in z mjilom umijejo vselej, kadar si jih onesnažijo, ko strežejo bolniku. Prevažanje in prenašanje bolnikov. 15. Za prevažanje otrovnih bolnikov rabiti javne vozove ni dopuščeno. V ta namen morajo biti pripravljeni posebni bolniški vozovi ali pa nosilnice. Take vozove in nosilnice je narediti tako, da se morejo brez ovir lehko in temeljito snažiti in razkuževati. Žuželke kot okuževalke. 16 . Posebno važen faktor za zatrošanje otrovnih boleznij so žuželke, zlasti muhe. Taiste je kolikor moči odvračati od bolnika in bolnikove sobe ter skrbeti za to, da se pokončajo. Domačih živalij ni trpeti v bolnikovi sobi. Predstoječa ukazila niso izdana s to mislijo, da bi bilo možno taista po vseh krajih v vseh okoliščinah in razmerah neizpremenjena zvrševati. Ravnati se je po njih v vseh slučajih, kjer so pogoji taki, da se dado ta ukazila zvršiti; kjer se pa III. Ukazi dež. š. sv. za Kranjsko. 78. 79. 665 zaradi soeijalnega in zdravstvenega uboštva bolnikov ni možno ravnati po njih, služijo naj za napotek, kako je ravnati, da se vspešno ubrani in prepreči okužitev. Epidemijski zdravniki so dolžni, z vso razumnostjo in previdnostjo v zmislu izdanih ukazil ukreniti in ukazati vse, kar se jim po obstoječih raz¬ merah zdi potrebno in se more zvršiti; pri tem poslu morajo z ozirom na določila zakona z dne 30. aprila 1870. leta, drž. zak. št. 68, § 4., lit. a, zahtevati sodelovanja dotičnih občin. Kadar po šolah, prenočiščih, zavetiščih, prisilnih delav¬ nicah in kaznilnicah obole ljudje tako, da se pokaže potreba razkužitve po predstoječih ukazilih, tedaj je v njih zmislu, uvažujoč-razmere slučaja, ukreniti primerne odredbe, pri čemer je najprej siliti na to, da se izdatno prezrači in temeljito osnaži prostor, kjer se je mudil bolnik. Posebno pažnjo je obračati tudi na zdravstveno stanje tovarišev, ki so občevali z otrovnim bolnikom. Št. 79. R. dež. š. sv. za Kranjsko z dne 27. oktobra 1887. leta, št. 1943/dež. š. sv., zastran pomožnega poučevanja v katoliškem verouku na javnih ljudskih šolah po svetnih učiteljih. Na vse c. kr. okrajne šolske svete. Ker se je pripetil slučaj, da je izročil nek okrajni šolski svet učitelju in šolskemu voditelju brez privolitve cerkvenega oblastva pomožni pouk v katoliškem verouku, daje to povod c. kr. deželnemu šolskemu svetu, opozoriti c. kr. okrajni šolski svet na določila, po katerih se je v jednakih slučajih ravnati. Ker je po § 5., alinea 1, drž. š. z. dotičnim cerkvenim oblastvom skrbeti za verouk, zatorej se je v vseh slučajih, kadar nastane potreba, skrbeti za ta pouk, tako pri ustanovitvi novih šol, pri smrti dušnega pastirja, obrniti na dotični deka- natski urad s prošnjo, da zaradi rednega poučevanja v verouku ukrene, kar je potrebno. III. Ukazi dež. š. sv. za Kranjsko. 79. 80. 667 Kadar se pri tem iz kateregakoli uzroka pokaže, da v verouku ne morejo poučevati duhovniki, tedaj je cerkveno oblastvo v zmislu § 6 ., alinea 6 , drž. š. zak. prositi za dovoljenje, da se dotlej, dokler se ne ukrene kaj druzcga, izroči pomožni pouk v verouku na dotični šoli svetnemu učitelju, kojega ime je zajedno objaviti cerkvenemu oblastvu. Dotični učitelj se pa mora izkazati, da ima učno usposobljenost, pomožno poučevati v katoliškem verouku. Kar se naposled tiče nagrad za svetne učitelje, ki pomožno poučujejo v katoliškem verouku, je v vsakem pojedinem slučaji staviti deželnemu šolskemu svetu primerne nasvete 5 zajedno je predložiti dotični akt in navesti število tedenskih ur, v katerih je poučeval v verouku, kakor tudi, kedaj je pričel in kedaj je nehal dotični svetni učitelj poučevati v tem predmetu . 1 Št. 80 . R. dež. š. sv. za Kranjsko z dne 18. septembra 1888. leta, št. 1836/dež š. sv., o izdavi novih učnih črtežev za različne vrste občnih ljudskih šol. Na vse okrajne šolske svete. V ministerskem ukazu z dne 8 . junija 1883. leta, št. 10.618 (št. o te zbirke), izdanem v izvršitev zakona z dne 2 . maja 1883. leta, drž. zak. št. 53 (št. 4 te zbirke), s katerim se je drž. š. z. z dne 14. maja 1869. leta deloma predrugačil, se je ukazalo, naj se pregledajo do tedaj veljavni učni črteži za različne vrste občnih ljudskih šol. Vsled tega so se dosedanji učni črteži za ( 8 ) različne vrste tudeželnili ljudskih šol, ki so se sestavili na podstavi nor¬ malnega učnega črteža, objavljenega z m. r. z dne 18. maja 1874. leta, št. 6549, in ki so stopili v veljavnost s tuuradnim 1 Glede nagrad za one svetne učitelje, ki pomožno poučujejo v kato¬ liškem verouku, gl. § 7. zakona z dne 5. decembra 1889. leta, dež. zak. št. 22, št. 59 te zbirke. III. Ukazi dež. š. sv. za Kranjsko. 80 669 ukazom z dne 19. decembra 1874. leta, št. 2764/dež. š. sv., dne 1. februvarja 1875. leta, ravno tako pregledali, kakor podrobni učni črtež za pouk na ljudskih šolali na Kranjskem, objavljen kot dodatek s tuuradnim razpisom z dne 19. marcija 1879. leta, št. 119/dež. š. sv. Novi učni črteži so se potem z n. dež. š. sv. za Kranjsko z dne 25. septembra 1886. leta, št. 2439/dež. š. sv. z leta 1884, odobrili za 13 vrst ljudskih šol ter najpoprej na¬ tisnili v nemškem jeziku. Te vrste se nanašajo na (1. in 2.) nerazdeljene in razdeljene jednorazredne ljudske šole, (3. in 4.) nerazdeljene in razdeljene dvorazredne ljudske šole, (5. in 6.) trirazredne ljudske šole s celo- in poldnevnim poukom, (7. in 8.) štirirazredne ljudske šole z obveznim in neobveznim poukom v drugem deželnem jeziku, (9. in 10.) petrazredne ljudske šole s taisto uredbo kot štirirazredne, (11., 12. in 13.) šestrazredne, sedemrazredne in osemrazredne ljudske šole z obveznim poukom v nemškem jeziku. Od teh učnih črtežev dobi c. kr. okrajni šolski svet . . . iztiskov, da jih razdeli med dotična šolska vodstva in krajne šolske svete. Pristavi se, da naj ti učni črteži stopijo v veljav¬ nost z začetkom šolskega leta 1888/89; podrobni učni črtež z dne 19. marcija 1879. leta, št. 119/dež. š. sv., o poučevanji naj pa ostane zmiselno v nadaljni porabi. V m. u. z dne 8. junija 1883. leta, št. 10.618, členu I., točki 3. (št. 5 te zbirke), je izrečeno načelo, da se je pri izboru učne tvarine iz realij na vseh učnih stopnjah pred vsem skrbno ozirati na navadno doumnost in normalne životne razmere učencev. Da se izvršitev tega načela zagotovi, se je zaukazalo z m. r. z dne 10. novembra 1884. leta k št. 20.691 v zmislu § 63. š. i. u. r. z dne 20. avgusta 1870. leta, št. 7648 (št. 12 te zbirke), in m. u. z dne 18. maja 1874. leta, št. 6549, točka 2., naj imajo z ozirom na pregledane učne črteže okrajni šolski nadzorniki z dobrimi in izkušenimi ljudskošolskimi učitelji po¬ sebne lconferencije o izboru in porazdelitvi učne tvarine iz realij na pojedine razrede in oddelke različnih vrst ljudskih šol. III. Ukazi dež. š. sv. za Kranjsko. 80. 671 O posledkili teh predposvetovanj naj se potem temeljito ob¬ ravnava v okrajnih učiteljskih konferencijah. Dotične nasvčte mora potem okrajno šolsko oblastvo predložiti s svojim mnenjem deželnemu šolskemu oblastvu, da jih potrdi. Posamezne prirodopisne predmete, orodja in prirodne po¬ jave, zemljepisno učno tvarino in posamezne odločene zgodo¬ vinske podobe, ki naj bodo v različnih razredih in oddelkih predmet pouku, je treba skrbno izbrati, oziraje se na nalogo ljudskih šol, na stopnje, na katerih stoje dotične šole z ozirom na število razredov in porazdelitev učencev v skupine, na na¬ vadno doumnost učencev in na navadne životne razmere šol¬ skega okraja. — (Pri izbiranji prirodopisnih predmetov bo na Kranjskem v posameznih šolskih okrajih nekoliko razlike le glede kulturnih rastlin in rudnin.) Dasiravno bo gotovo poroštvo za ugoden uspeh v tem oziru vsegdar odvisno od razsodnosti in takta učiteljev samih, se je vendar že pri tem izbiranji držati za vsako šolo veljavnega glavnega načela vzgojstva, da ima pouk nalogo, vzbujati vse dušne moči otrok in pospeševati veselo mišljenje, daje pa ravno zaradi tega v realističnih in zlasti v zgodovinskih predmetih skrbno se ogibati vsega, kar bi moglo, dasiravno je morebiti znanstveno dokazano in važno za preiskavanje in uk, motiti otročje pojme in provzročiti, da postanejo negotove in omahljive podstave verskega prepričanja ali udanosti in ljubezni do skupne domovine, ki naj se v šoli prisvoje. Pri tem se je zlasti ozirati na to, da od otrok ni zahtevati, da bi se učili učno tvarino iz realij doma, temveč, da se mora z mnogokratnim ponavljanjem med šolskim letom, in sicer tudi one učne tvarine, ki se je v poprejšnjih šolskih letih učila, s šolskim poukom pridobiti, če tudi ne obsežno, vendar pa gotovo, za praktično življenje ko¬ ristno znanje. Izvršilna določila, ki se izdadd za posamezne šolske okraje, naj bodo dopolnilo učnih črtežev, in bo vsak učitelj dolžan, natanko se ravnati po taistih. Okrajnim učiteljskim konferencijam in šolskim nadzornim organom je vsegdar dano na prosto voljo, staviti deželnemu šolskemu oblastvu nasvet, naj se učni črteži in omenjena iz¬ vršilna določila zopet prenaredč, če bi po izkušnjah to kazalo. III. Ukazi dež. š. sv. za Kranjsko. 80. 673 K učnim črtežem se v obče omenja še nastopno: 1. ) Učni črteži določajo za vsako vrsto ljudskih šol, kateri največji normalni uspeh se more od dotične šole zahtevati in doseči. Da bi bil uspeh pojDolen, se ne sme zahtevati, ker je dosega po učnem črteži določenega smotra odvisna od ka¬ kovosti učencev, števila taistih in od rednega šolskega obisko¬ vanja; tudi vpliva na uspeh bistveno osobnost učiteljeva. 2. ) Kot najvažnejši predmeti so poleg verouka smatrati branje, pisanje (učni jezik) in računanje; zaradi tega se je pri¬ zadevati , da se učni črtež v teh predmetih na vsak način do¬ seže. Glede učnega jezika se razločujejo pregledani učni črteži od dosedanjih v tem bistveno, da nazorni pouk, ki se je do sedaj le postransko omenjal, v prvih dveh šolskih letih zlasti zaukazujejo. Pri nazornem pouku naj se namreč otrokovo obzorje razširja, obseg njegovih besedi in pojmov poveč&va ter se otrok privadi, s čistim glasom in razločno besede izgovarjati. Tudi naj ta pouk pripravlja na realističen pouk. Zahteve v branji, v slovnici in v sestavkih so v učnih črtežih povsod ločene, da učitelj vedno ve, kaj naj skuša v vsakem letu in vsakem razredu doseči. Glede slovnice se bo morda dozdevalo, da so te zahteve prevelike, zlasti na dvo- razrednih in trirazrednih šolah; a tudi na teh se ne more za¬ dovoljiti s prostim stavkom. Obseg, v katerem se more taista učna tvarina učiti na različnih vrstah ljudskih šol, bo morda odvisen od razmer. 3. ) Pouk na ljudskih šolah se suči kolikor možno v kon¬ centričnih krogih; zaradi tega se zahteva n. pr. pri prirodo- pisnem in zemljepisnem pouku v prvih šestih letih, da se pri¬ pravlja na taistega pri drugem poučevanji. 4. ) Zemljepisje naj se poučuje po načelu, da je stopati učencu od znanega do neznanega. Se le ko taisti svoj domači kraj natanko pozna in se je naučil, zavedati se o njem, ko se je naučil, kako se more ta kraj grafično predstaviti na deski, še le tedaj bo v stanji, razširiti svoje zemljepisno'znanje in zavedati se na zemljevidu. In ker je domovina in nje znanje 43 III. Ukazi dež. š. sv. za Kranjsko. 80. 81. 675 za učenca najbolj zanimivo in bistvenega praktičnega pomena, so se tudi zahteve v tej točki najnatančnejše določile. 5. ) Telovadba je na jednorazrednih in dvorazrednih ljud¬ skih šolah manjšega pomena in se bi mogla taista omejiti na proste in vrstne vaje ter na telovadne igre. 6. ) Pri trirazrednih in štirirazrednih ljudskih šolah, kjer je uveden obvezen pouk v drugem deželnem jeziku (tedaj na slovenskih ljudskih šolah v nemščini), se je ravnalo po načelu, naj se poučuje v drugem deželnem jeziku še le od tretjega šolskega leta, oziroma na štirirazrednih in večrazrednih ljudskih šolah od tretjega razreda naprej. Na trirazrednih ljudskih šolah, kjer je uveden v prvem in drugem razredu poldnevni pouk, se ni gledalo na obvezni jezikovni pouk v nemščini, ker je up, da bi imel ta pouk kaj vspeha, majhen. Pouk v drugem deželnem jeziku mora biti kolikor možno praktičen. Učenec si pridobi kar največjo obilico besedi in iz¬ razov, da se more s taistimi v potrebi sporazumeti. Slovnica se itak poučuje v materinem jeziku, zatorej je v teoriji poučevati le najpotrebneje; nasproti se je pa pridno vaditi v govorjenji in učenji na pamet. To se daje c. kr. okrajnemu šolskemu svetu na znanje z ukazom, da to, kar je potrebno, ukrene. Tudi je o tem ob¬ vestiti c. kr. okrajni šolski nadzornik, oziroma šolska vodstva v okraju. Šl. 81 . R. dež. š. sv. za Kranjsko z dne 24. maja 1889. leta, št. 809/dež. š. sv., kdo daje nadučiteljem in voditeljem večrazrednih ljudskih šol dopust. Na vse okrajne šolske svete na Kranjskem in na mestni šolski svet v Ljubljani. Ker se je prigodilo, da so nadučitelji kot voditelji več¬ razrednih ljudskih šol z ozirom na § 31. š. i. u. r. z dne 20. avgusta 1870. leta, št. 76.48 (št. 12 te zbirke), sami sebi dali dopust in da so to c. kr. okrajnemu šolskemu svetu samo na¬ znanili, prijavlja se c. kr. okrajnemu (mestnemu) šolskemu svetu, 43 * III. Ukazi dež. š. sv. za Kranjsko. 81. 82. 677 naj dotična šolska vodstva potom krajnih šolskih svetov na to opozori, da ima pravico dajati dopust do treh dni v zmislu zgoraj navedenega § 31. neposrednji predstojnik, pri nadučiteljih kot voditeljih tedaj samo krajni šolski sveti (mestni šolski svet). Št. 82. R. dež. š. sv. za Kranjsko z dne 1. septembra 1890. leta, št. 1256/dež. š sv., o dobivanji nbožnili knjig iz zaloge F. Tempskega v Pragi . 1 Na vse okrajne šolske svete na Kranjskem in na mestni šolski svet v Ljubljani. Na podstavi uredbe, zadevajoče razdelitev ubožnih knjig za ljudske šole iz zaloge knjigarne Fr. Tempskega v Pragi, katera uredba se je odobrila z m. r. z dne 15. maja t. L, št. 6103, obrnenem na c. kr. deželni šolski svet za Češko, se javlja c. kr. okrajnemu šolskemu svetu (mestnemu šolskemu svetu) zaradi državnega nadzora nastopno, in sicer z ukazom, da se sam potem ravna in nadalje primerno ukrene: Knjigarna F. Tempskega daje, kakor do sedaj, za uboge učence onih ljudskih šol, kjer so v rabi učne knjige njene zaloge, brezplačno nekaj iztiskov (v izmeri 10 odstotkov pro¬ danih knjig). Da se izve število brezplačno dobavnih iztiskov, prilepi se vsaki šolski knjigi, ki se proda, odrezek, na katerem je njega namen natanko označen. Vodstva onih šol, na katerih so šolske knjige Tempskega zaloge v porabi, so dolžna odslej, odrezke iztiskov, kupljenih od učencev dotične šole, zbirati, taiste do blizo konca solarnega leta hraniti in v drugi polovici meseca decembra s poročilom predstavljenemu okrajnemu šolskemu svetu (mestnemu šolskemu svetu) vposlati, pri čemer je navesti število zbranih odrezkov. 1 Gl. tudi št. 83 te zbirke. III. Ukazi dež. š. sv. za Kranjsko. 82. 83. G79 Ta oblastva pošljejo potem vse prejete odrezke šolskih vod¬ stev koncem meseca januvarja vsakega leta knjigarni F.Temp- sky v Pragi, katera bo toliko brezplačnih iztiskov, kolikor jih odpade na število odrezkov v izmeri 10 odstotkov, poštnine prosto poslala c. kr. okrajnemu šolskemu oblastvu. Razdeliti te brezplačne iztiske je stvar okrajnega šolskega oblastva, pri čemer se pa ni samo ozirati na število oddanih odrezkov, temveč tudi na razmerno večje ali manjše število ubogih otrok. Kako se s temi ubožnimi knjigami na posameznih šolah ravna, je primerno nadzorovati. Vsako leto proti koncu meseca marcija je leseni poročati sumarično o številu odrezkov, poslanih v pretečenem letu od šolskih vodstev v okraju, kakor tudi o številu brezplačnih iz¬ tiskov, prejetih od založne knjigarne Tempsky, in kako so se taisti porabili. Št. 83. R. dež. š. sv. za Kranjsko z dne 1. maja 1892. leta, št. 519/dež. š. sv., o dobivanji ubožnili knjig iz zaloge pl. Kleinmayr in Bamberg v Ljubljani. Na vse okrajne šolske svete na Kranjskem in na mestni šolski svet v Ljubljani. V dodatku k tuuradnemu razpisu z dne 1. septembra 1890. leta, št. 1256/dež. š. sv. (št. 82 te zbirke), se javlja c. kr. okrajnemu šolskemu svetu (mestnemu šolskemu svetu), da se bodo od šolskega leta 1892/93 dalje od založne knjigarne Ig. pl. Kleinmayr in Fed. Bamberg v Ljubljani podeljeni brez¬ plačni iztiski šolskih knjig, ki so izšle v tej zalogi, oddajali na ist način, kakor se to že sedaj godi pri knjigarni Tempsky v Pragi. Zatorej se vodstvom onih šol, kjer so šolske knjige zalogo Ig. pl. Kleinmayr in Fed. Bamberg v rabi, s tem zaukazuje, da odrezke iztiskov, kupljenih od učencev dotične šole, na isti način zbirajo, da te odrezke do blizo konca solarnega leta hranijo in jih v drugi polovici meseca decembra pošljejo pred- stojnenm okrajnemu šolskemu svetu (mestnemu šolskemu svetu) s poročilom, v katerem je navesti število zbranih odrezkov. III. Ukazi dež. š. sv. za Kranjsko. 83. 84. 681 Ta oblastva pošljejo potem vse prejete odrezke šolskih vodstev koncem meseca januvarja vsakega leta založni knjigarni Ig. pl. Kleinmayr in Fed. Bamberg v Ljubljani, katera bo toliko brezplačnih iztiskov, kolikor jih na število odrezkov po odstotkih odpade, poslala dotičnemu c. kr. okrajnemu šolskemu svetu. Razdeliti te brezplačne knjige je isto tako stvar okrajnega šolskega oblastva, pri čemer se pa ni samo ozirati na število oddanih odrezkov, temveč tudi na razmerno večje ali manjše število ubogih otrok. Kako se s temi ubožnimi knjigami na posameznih šolah ravna, je primerno nadzorovati. Vsako leto proti koncu meseca marcija je lesem poročati sumarično o številu odrezkov, koje so šolska vodstva v okraju v pretečenem letu poslala, kakor tudi o številu brezplačnih iztiskov, prejetih od obeh založnih knjigarn, in kako so se taisti porabili. Končno se opozarja, da je neposredno občevanje šolskih vodstev s knjigarno glede brezplačnih iztiskov nedopustno in po m. r. z dne 29. maja 1890. leta, št. 10.731 (m. u. 1. št. 36; pri št. 35 te zbirke), izrecno prepovedano. Št. 84. R. dež. š. sv. za Kranjsko, z dne 28. maja 1892. leta, št. 808/dež. š. sv., o začetku poučevanja na javnih ljudskih šolah med zimskimi meseci in o pouku v ženskih ročnih delih. Na vse okrajne šolske svete na Kranjskem in na mestni šolski svet v Ljubljani V seji deželnega zdravstvenega sveta z dne 15. febru- varja t. 1. se je poudarjalo med pritrditvijo članov tega stro¬ kovnega sveta, da so deklice v najspodnjih razredih ljudske šole preobložene z ročnimi deli, kar na njih vidno moč zelo škodljivo vpliva. 1 1 Gl. m. r. z dne 26. novembra 1878. leta, št. 15.213, s katerim se ukazuje, kako je ravnati, da se kratkovidnost med šolsko mladino ne razširi, pod št. 36 te zbirke. III. Ukazi dež. š. sv. za Kranjsko. 84. 85. 683 V taisti seji se jo tudi stavil in vzprejel predlog, naj se prične v bodoče med zimskimi meseci v najspodnjih razredih ljudske šole poučevati namesto ob 8. šele ob 9. uri, ker pre¬ zgodnje budenje otrok iz spanja, dostikratno pomanjkanje časa za zajutrek, temota v šolah ter navadno večji mraz v prvih jutranjih urah škodljivo vplivajo ne samo na telesni raz¬ voj otrok, temveč tudi zaradi temote, ki je v jutranjih urah, na oči otrok. Vsled dopisa c. kr. deželne vlade z dne 16. aprila t. L, št. 4685, se opozarja c. kr. okrajni šolski svet (mestni šolski svet) na to v primerno daljno poslovanje s pristavkom, da je poučevanje v ženskih ročnih delih po obstoječih učnih črtežih v najspodnjih razredih ljudske šolo (prvo šolsko leto) itak iz¬ ključeno. 1 Št. 85. Razgl. c. kr. deželne vlade za Kranjsko z dne 17. januvarja 1894. leta, št. 991, o dolžnosti, naznanjati pričetek otrovnili (nalezljivih) bolezni. Razširjanje otrovnili ali nalezljivih bolezni se more samo tedaj uspešno ustaviti, kadar v izvrševanje zdravstvene policije postavljena oblastva in postavljeni organi pravočasno zvedo, kedaj in kje so se takšne bolezni pričele, ker je samo tedaj mogoče takšne bolezni v njih početku udušiti ter obvarovati, da se dalje ne zanesd. Da se dolžnost, naznanjati pričetek takšnih bolezni, katero so že večkrat poudarjali različni razpisi deželne vlade in po¬ litičnih oblastev prve stopnje, jednotno uredi, ukazuje se tako: 1 Z r. dež. š. sv. za Kranjsko z dne 15. septembra 1892. leta, št. 2010 dež. š. sv., se je odpravila jedna tedenska učna ura, ki je bila po normalnem učnem črteži določena v prvem razredu petrazrednih ljudskih šol za ženska ročna dela. III. Ukazi dež. š. sv. za Kranjsko. 85. 685 Ime tistih bolezni, o katerih velja dolžnost, da je njih pričetek naznanjati. § 1. Bolezni, katere vsled svoje otrovnosti ali nalezlj ivosti utemeljujejo dolžnost, da se morajo naznanjati, so te: 1. ) Kolera. 2. ) Griža. 3. ) Črevesni mačuh, katerega ljudje po nekaterih krajih imenujejo tudi legar, vročinska bolezen ali ognjeniea. 4. ) Rudečelisni mačuh (rudečelisni legar, rudečelisna vro¬ činska bolezen ali ognjeniea). 5. ) Otrovna zatilnična odrevenelost ali vnetje možganskih in hrbtenjačnih open (meningitis cerebrospinalis). 6. ) Osepnice ali koze. 7. ) Skarlatinka. 8. ) Doberci, katerim pravijo ljudje tudi ošpice, osipki, rubadi, plehi ali piračec. 9. ) Ruse pike ali ruske. 10. ) Epidemična milanska roža ali prosenice (Miliaria). 11. ) Difterija, katero ljudje ponekod imenujejo tudi golte (gute). 12. ) Davica (krup). 13. ) Dušljivi ali oslovski kašelj. 14. ) Nalezljivo tako zvano egiptovsko vnetje oči (Trachom). 15. ) Bolezni, ki nastanejo s tem, da se prenesd od živali na ljudi, kakor steklina, smrkavost, vranični prisad ali črm. Vsebina dotičnega naznanila in komu je podati naznanilo. § 2. Vselej, kadar kdo zboli na jedni v § 1. naštetih bolezni, se mora to nemudoma ustno ali pismeno naznaniti županu tiste občine, v katere ozemlji se je obolenje pripetilo, ter temu naznanilu dodati oznamenilo hiše, v kateri je bolnik, kakor tudi povedati ime in starost bolnikovo. V deželnem stolnem mestu Ljubljana je to naznanilo po¬ dati mestnemu magistratu. III. Ukazi dež. š. sv. za Kranjsko. 85. 687 Osebe, ki so dolžne, bolezen naznanjati. § 3. 1.) V § 2. omenjeno naznanilo podati je v prvi vrsti dolžan: a) družinski glavar glede vseh k njegovi družini spadajočih oseb; b) službodajalec (gospodar) ali njegov namestnik (oskrbnik, pristavnik, hišnik i. t. d.) glede vseh svojih poslov, c) stanovanjski imetnik gledč vseh stanovanjskih družnikov in zlasti glede stanovanjskih podzakupnikov in tako zvanili prenočevalcev ali najemnikov postelj; d) v krčmah in gostilnah imetnik koncesije, oziroma njegov oblastveno potrjeni zakupnik ali namestnik. 2.) Razven tega so dolžne, naznanjati takšne bolezni spodaj navedene osebe, če so v izvrševanji svojega poklica zvedele, da je zbolel kdo za boleznijo, omenjeno v § 1., in če so tiste osebe, ki so v prvi vrsti dolžne, obolenje naznaniti, isto prikrile ali iz zanikernosti ali iz nevednosti obolenja niso naznanile: a) zdravniki, ranocelniki, babice in mrliški ogledniki; b) krajni dušni pastirji; Rjavili učitelji in javne učiteljice. Dolžnosti krajnega oblastva. § 4. Zupan mora o naznanilih, njemu dospelih po § 2., nemudoma v ta namen, da se bolezen dalje ne razširi, potrebne zdravstveno policijske odredbe (osamljenje, razkuženje i. t. d.), eventuvalno privzemši okrožnega zdravnika, odrediti ter obolenje kakor tudi to, kar je o njem ukrenil, c. kr. okrajnemu gla¬ varstvu naznaniti. Kadar obole otroci, ki hodijo v šolo, naznaniti je to ne¬ mudoma tudi šolskemu vodstvu (šolskemu ravnateljstvu), da more to otroke iz okuženih hiš odvrniti, da ne pridejo v šolo. V deželnem stolnem mestu Ljubljani ima mestni magistrat dolžnost, ukreniti potrebne zdravstveno policijske odredbe ter to primerno naznaniti šolskim vodstvom (šolskim ravnateljstvom). Glede naznanila na deželno vlado veljajo posebni predpisi. III. Ukazi dež. š. sv. za Kranjsko. 85. 689 Brzojavno naznanilo prvega kolenskega slučaja. § 5. Kadar se v kakšni občini pripeti prvi slučaj kolere, ali kolere sumnive bolezni ali kadar se kuga, ki je že popol¬ noma prenehala, iznova prikaže, tedaj mora župan to nemudoma naznaniti političnemu okrajnemu oblastvu ali brzojavno ali pa s posebnim poslancem. V deželnem stolnem mestu Ljubljani je dolžan mestni magistrat, vsak prvi slučaj kolere ali kolere sumnive bolezni nemudoma naznaniti deželni vladi. Kazenska določila. § 6. Prestopke §§ 2. in 3. tega ukaza, kaznuje politično oblastvo po ministerskem ukazu z cine 30. septembra 1857. leta, drž. zak. št. 198. Sodelovanje političnih in policijskih uradnikov in c. kr. žandarmerije. § 7. Sodelovanje političnih in policijskih uradnikov, kakor tudi c. kr. žandarmerije pri pozvedovanji otrovnili ali nalezljivih bolezni je uravnano po dotičnih službenih predpisih. Dostavek. Št. 86. R. dež. š. sv. za Kranjsko z dne 27. oktobra 1892. leta, št. 2672/dež. š. sv., o izdaji voznih listov za železnico po pol cene za učence in šoloobvezne otroke. Na vse okrajne šolske svete na Kranjskem in na mestni šolski svet v Ljubljani. C. kr. vodstvo železniškega prometa v Beljaku je na¬ znanilo semkaj z dopisom z dne 21. oktobra t. L, št. 12.196, da obveljajo z dnem 1. novembra t. 1. za učence sledeče pre- menjene določbe: Za polovico vožne cene se vozijo: Učenci in učenke ljudskih in meščanskih šol, nižjih gim¬ nazij in realk, in vseh imenovanim učnim zavodom jednakih učilnic, dalje oni učenci višjih gimnazij, višjih realk in visokih šol, kateri so oproščeni celo ali pa za polovico od šolnine, oziroma kolegnine, toda samo v svrho obiskovanja šole, na podlagi za jedno šolsko leto veljavnih legitimacij. Te se dobi¬ vajo po 2 krajcarja pri c. kr. prometnih uradih in na postajah. One obsegajo ime posestnikovo, kje stanuje, kraj, kjer je šola, progo, po kateri se ima voziti in razred voza; dotično šolsko vodstvo naj potrdi, da hodi učenec res v šolo, da je šolnine prost in kje stanuje. Legitimacije imajo pisati imetniki ali nji¬ hovi svojci. Legitimacijo ima vidirati c. kr. vodstvo železniškega prometa, v okolišu katerega je proga, po kateri naj se vozi učenec. Legitimacijo je pokazati osobju vlaka. Vidirati se more dati tudi potom dotične postaje. Take legitimacije se izdajajo samo za proge do 50 km dolge. To se obvešča c. kr. okrajnemu mestnemu šolskemu svčtu, da ukrene potrebno. u* Dostavek. 87. 88. 693 Št. 87. M. r. z dne 4. junija 1893. leta, št. 12.299 (št. 1378/dež. š. sv.), o pospeševanji pridelovanja lanu. Na vse deželne šolske svete, razven onih za Dalmacijo in za Istrijo. Po dopisu c. kr. ministerstva za poljedelstvo z dne 3ega aprila 1893, št. 515, sprejela se je pri posvetovanjih v mini- sterstvu za poljedelstvo glede pridelovanja lanu meseca febru- varja 1893 med drugimi tudi resolucija, naj se gleda na to, da se bode oziralo na pridelovanje lanu po onih krajih, ki so za to, tudi v pouku v ljudskih šolah. Udeleženci pri tem posvetovanji v tem oziru niso želeli sistematičnega pouka, ampak samo, naj se ozira pri izbiranji beriva tudi na pridelovanje lanu in prediva, naj pazijo učitelji v svojem uku tudi na ta predmet, naj vodijo šolsko deco pri izletih tudi na njive lanu in k godilnicam in naj jih seznanjajo z raznimi vrstami, kako se prideluje predivo. C. kr. deželni šolski svet se pozivlje tedaj, naj naroči deželnim in okrajnim šolskim nadzornikom, da vplivajo o svojem nadzorovanji na učiteljstvo v tem oziru ter naj delujejo na to, da se bode jemalo v poštev pridelovanje prediva tudi po šolskih vrtih. Št. 88. R. dež. š. sv. za Kranjsko z dne 1. avgusta 1893. leta, št. 1810/dež š. sv., o rabi normalnih glasbenih vilic pri pouku v petju na ljudskih šolah. Na vse okrajne šolske svete na Kranjskem in na mestni šolski svet v Ljubljani. Sklicevaje se na ministerski ukaz z dne 25. julija 1890. leta, št. 15.090, razglašen v ukaznem listu za obseg ministerstva za bogočastje in nauk št. 50 z leta 1890, o vpeljavi muzikalične normalne ubranosti, poziva se c. kr. okrajni (c. kr. mestni) šolski svet, naj ukrene, da se vzamejo v rabo pri pouku v petju na Dostavek. 88. 89. 695 vseh njemu podrejenih ljudskih šolah od začetka prihodnjega šolskega leta naprej glasbene vilice overjene v smislu na¬ vedenega ukaza. Kjer se rabijo v pouku v petji fisharmonike in drugi jednaki instrumenti, treba jih je ubrati na normalni glasbeni glas (ton). Okrajnim šolskim nadzornikom se naroča, naj nadzorujejo to po točki 3. onega ukaza. Po njihovih opazkah bo odstraniti napake, ki bi se pokazale. Za sedaj bo poročati o tem vsako leto po koncu šol¬ skega leta. Šl. 89. R. dež. š. sv. za Kranjsko z dne 23. avgusta 1893. leta, št. 1981/dež. š. sv.. o rabi strupenih akvarelnili barv po šolali. Na vse okrajne šolske svete na Kranjskem in na mestni šolski svet v Ljubljani. Po dopisu c. kr. deželne vlade za Kranjsko z dne 16. av¬ gusta t. h, št. 11.058, in v smislu r. v. c. kr. ministerstva za notranje zadeve z dne 11. avgusta 1893, št. 11.891, se naroča c. kr. okrajnemu (c. kr. mestnemu) šolskemu svetu z ozirom na to, da je prišel mal otrok v Falknovem po zastrupljenji v veliko nevarnost za svoje življenje, ker je pojedel zeleno akva- relno barvo (Mitisgriin) iz šolarske škatlice za barve, naj naroče po primernem potu šolskim vodstvom, naj opozorujejo šolske otroke vedno na strupenost nekaterih barv po škatlicah za barve in na to, da je treba hraniti take barve prav skrbno, da ne morejo mali otroci do njih, in da ne smejo deti rabljenih čo¬ pičev ali pa z barvami umazanih prstov nikdar v usta. Dostavek. 90. 91. 697 Št. 90. M. r. z dne 1. decembra 1893. leta, št. 25.916 (št. 3188/dež. š. sv.), o vsakoletni reviziji nčnili tekstov. Na vse deželne šolske svete. Da se doseže skladno postopanje pri reviziji učnih tekstov, ukazani z rn. r. z dne 21. marcija 1893. leta, št. 6028 (str. 325 te zbirke), se pozivljejo deželni šolski sveti, naj oddajo očitane pomote za vsak pregledan učni tekst posebej. Dospele očitke ima pregledati deželni šolski nadzornik, manj važne ali na krivem razumljenji osnovane očitke treba takoj izločiti ter pred¬ ložiti semkaj urejene po predmetih z nasvetom samo one, ki se tičejo stvarnih in jezikovnih pomot ali pa večjih hib učnih tekstov. Št. 91. M. r. z dne 12. januvarja 1894. leta, št. 1302 z 1.1893 (m. n. 1. z leta 1894 št. 13), o ustanovitvi kratic, katere je rahiti za izraze «krona» in «vinar». Vsem deželnim glavarjem, ob jednem predsednikom deželnih šolskih oblastev. C. kr. finančno ministerstvo je odredilo z ukazom z dne 1. aprila 1893, št. 2112/f. m., da je rabiti za izraze krona in vinar (belič) sledeče kratice: za krono . . . . ;vv;A ' ^ •V-- ’ -.. > ’ • -v %'•■!xs.-gy*‘,. 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