Pränumeiationspleise: Für Laibach (sammt Zustellung in's Haus): Ganzjährig . . fi. 5.— Halbjährig . . „ 2.50 Vierteljährig . „ 125 Mit Poftversendung: Ganzjährig. . st. 8.— Halbjährig . . „ 3.— Vierteljährig . „ >.50 Einzelne Nummern 5 kr. Zeitschrist für vaterländische Interessen. (Erscheint Tinstllg und Freitag.) Manuskripte werden nicht zurückgesendet, anonyme Mitteilungen nicht berücksichtiget. Jahrgang V. Laibach, Dinstag am 17. Mai 1870. Insertionsgebiihren: Für die zweispaltige Pe zeile oder deren Ra)< ^ einmaliger Ginsck 8 kr., 2mal 8 lr., Z/iFtMü^^ Stempel jedesmal ZyM'^ . Nedaktion: Hä Nr. 3!3, II, Administration eben. daselbst in Ottmar K l err's Buchhandlung Nr. 39. Volksbildung. Eine der prägnantesten Erscheinungen im Leben der Völker ist die unwiderlegbare Thatsache, daß in neuerer Zeit nicht mehr wie ehemals, bloß die Regierungen, sondern auch die Völker als mora­lisches Kraftelement der diplomatischen Aktion Weltgeschichte machen. — Es mag dieß vom monarchisch-diplomatischen Standpunkte be­dauert werden, aber es ist dem einmal so und, wie wir glauben, nicht mehr zu ändern. Früher, unter dem Absolutismus, sind die Maßen der Völker in die Schlachten geführt worden, um für Familienmissionen der Herrscher ihr Blut zu vergießen. — Wie ist das heute alles so anders geworden; ein neuer Geist der Zeit wandelt mit eisernem Schritt über die Bühne der Weltgeschichte, und alle, die im Nicht­ erkennen der Mission des Jahrhunderts ihm entgegen treten, werden unbewußt zu seinen Dienern. So wie es nämlich die Völker erkannt haben, daß sie einen höhern Beruf haben, als sich als willenlose Masse, als bloßes Mittel der ihrem Interesse oft fremden Zwecke benützen zu lassen, ist von ihnen auch die Stagnation der Willenlosigkeit gewichen und hat Ideen Raum gemacht, die zwar in der Natur schon von Ewigkeit an ge­legen waren, aber von ihnen bisher nur nicht erkannt worden sind. Diese Zeitidee ist der nicht mehr rückzustauende Drang der Konzen­tration gleicher Elemente in den Völkerfamilien. Die durch Kongresse und diplomatische Abmachungen durchein» andergewürfelten Völkeraggregate kamen in Bewegung, um sich von den ihnen im Laufe der Zeiten widernatürlich untermengten, ihrer Nalur nach mit ihnen anormalen Bestandlheilen zu reinigen, dagegen sich aber mit in ihrer Wahlverwandschaft liegenden Elementen zu einem naturgemäßen Juwel, von denen dann mehrere zu einem Krongebilde gefaßt werden können, zu verbinden. Dieß ist die Idee unserer Zeit; sie ist die Purifikation des Widernatürlichen in den Völkerfamilien, in der Heimat, im Vaterlande, sie ist die Mission unseres Jahr­hunderts. — I m Nichterkennen dieser Mission, welche Oesterreich zu erfüllen hatte, liegt die ganze Schwere unseres gegenwärtigen Unglückes und im starren Festhalten der falschen Idee, daß Oesterreich noch immer bloß nur eine deutsche Missio n habe, liegt die ganze Befürch­tung des Unglückes unserer Zukunft. Was hat Oesterreich nicht alles für diese getraumte deutsche Mission geopfert! Fü r Deutschland und wegen Deutschland hat es mit seinen 30 Millionen nicht deut­scher Bevölkerung deutsche Schlachten geschlagen; es mußte er­leben, daß der deutsche Name bis zum irwite «i ^säeLcIri herab­gewürdigt wurde; es gelangte so weit, daß in Folge dieser Bestre­bungen der ehrliche „Schwabe" zum Spotte der Welt herabsank. Behufs der Erfüllung dieser deutschen Mission der Gemanisirung in Ungarn, Galizien, Kroatien, Slavonien, Dalmatien u. s. w. hat es in nicht vollen 10 Jahren 3000 Millionen Schulden gemacht. Und fragt ihr nach dem Lohn hiefür, so denkt auf Küniggrätz. Wege n Deutschland — fü r Deutschland hat es alle Opfer gebracht, und wurde schließlich durch die Deutschen selbst aus Deutschland ge­waltsam hinausgeworfen; und bei diesen geschichtlichen Thatsachen will man uns, zumal uns nicht deutschen Oesterreichern noch zumuthen, wir sollen noch immer für diese deutsche Missio n schwärmen? Hoffentlich wird man uns nicht mißverstehen; wir, d. h. die Slaven Oesterreichs, weisen nämlich mit aller Entschiedenheit den uns unberechtigt hingeschleuderten Vorwurf des „Deutschen Hasses" zurück; auch wird uns derselbe von keinem echten, freien deutschen Mann, sondern nur von einer überspannten, selbstsüchtigen österreichisch-deutschen Klique und — da demokratische Fräsen den Troß bestechen — hin und wieder vom letzten und allenfalls noch von einigen Zeitungsjuden gemacht. I m Gegenlheil, wir anerkennen die ganze Größe des deutschen Volkes, seine Intelligenz, Bildung und seine unbezweifelte Zukunft. Aber wenn ihr den richtigen Maß­stab auf euere deutsche Bildung anlegt, so werdet ihr auch gerecht sein und anerkennen, daß wir Slovenen nicht Aggregate euerer Wahlverwandtschaft sind, und daß so gut wie ihr euere deutsche, wir unsere sloveuische Mission haben. Diese unsere Mission ist einfach, und kulminirt schließlich in dem Satze: Bildung unseres Vol­tes, aber, wohlgemerkt, nicht Bildung auf euerer, für uus fremden, sondern auf unserer einheimischen, nationalen Basis. Wir wissen, wir fühlen es täglich, daß wir Schulen brauchen; allein nicht bloß untere, nothdürftig versehene Volksschulen, die wohl die unteren Volksschichten unterrichten, aber niemals das Voll bilden und auf eine höhere Stufe der Zivilisation stellen würden. Zur Bildung brauchen wir mehr — hiezu brauchen wir Universitäten, Akademien mit slovenischem Vortrage, und vor allem die Einführung un­serer Sprache bei allen unseren Behörden und Aem lern. — Alle diese Bemerkungen sind schon so oft besprochen und gc­schrieben, ja den Ministern schriftlich und mündlic h vorgetragen worden, daß wir Anstand genommen hätten, sie noch einmal zur Sprache zu bringen, wenn wir es nicht erkennen würden, daß die­selben nicht oft genug und immer wieder wiederholt werden muffen. Auch werden wir so lange immer darauf zurückkommen, bis man es begriffen haben wird, daß uns hiezu nicht eitle Parteileidenschaft, sondern das ehrliche Streben, unserem von der Natur so reich begabten Volke die Mittel der höhern Bildung zu bieten, veranlaßt — Wi r können den ewigen Refrain unserer sich täglich mindernden Gegner, daß die Nationalen die Verdummung des Volkes anstreben, nicht nachdrücklicher abweisen, als daß wir ehrlich nach den Mitteln der höhern Bildung suchen. — Wahre deutsche Männer haben die Notwendigkeit höherer Bildung im Idiom der ureigeneu Ssirache schon lange anerkannt und führen wir dießfalls bloß den Ausspruch Fischhof's — den die deutsche Partei denn doch als einen der Ihrigen anerkennen muß — an: Man kann ein Volt in einer fremden Sprache unterrichten aber nicht bilden; die Bildung erblüht nur auf dem Boden der ei­genen Sprache, und dem ureigenen Genius jeden Volkes. Indem ihr sein Wissen in einem fremden Idiom erhöht, erniedrigt ihr seinen Charakter, verkrüppelt ihr seinen Geist, und glaubt ihr aus vertrüp­pelten Völkern einen kräftigen Staat bilden zu können? „IVnvieß" und das „Laibacher Tagblatt". I n unserm Blatte vom 29. v. M . haben wir die täglich sich steigernde Erscheinung zur Sprache gebracht, daß unsere Gegner über das moralische Erstarken der Slovenen stutzig gemacht, ihre frühere Taktik des Spöttelns aufgegeben und statt dessen in der pöbelhaftesten Weise schimpfen. Einen schlagenden Beweis hiefür liefert des „Tagblatt" vom 13. d. M. in welchem dasselbe aus einem anfänglich unbedeutendem Klatsch, wohl sehr unüberlegt, einen derartigen journalistischen Skandal gemacht, daß sich jedermann, dem es ehrlich an einer ruhigen Besprechung seines Parteistandpunktes gelegen ist, von einem solchen Beginnen einer Klique, die sich selbst als die Vertreterin der Intelligenz unserer Stadt bezeichnet, mit Ekel abwenden muß. — Uns sollte diese ganze Geschichte eigentlich gleichgiltig sein, nachdem die in Redestehende Angelegenheit nur zwischen der „Novice" und dem „Tagblatt" auszufechten sein wird; allein die Solidarität der Interessen, welche uns mit dem erster« Blatte verbindet, legt es uns zur Pflicht auf, jetzt nicht zu schweigen, sondern um so ent­schiedener für die „Novice" Partei zu nehmen, als diese vom „Tagblatte" bis zu persönlichen Infamien herausgeschraubte Ange­legenheit offenbar noch nicht abgeschlossen ist, sondern einen Weg nehmen wird, der sie zu ein Bischen einer oause oelsbrs unserer Heimat machen dürfte. — Die Sache ist einfach folgende: Unterm 11. d. M. brachten die „Novice" folgende wörtlich übersetzte Notiz: „Das „Laib. Tagblatt" wehrt gleich jedem Blatte von sich das Gerücht ab, daß es durch den Regierungssäckel, Dispositionsfond genannt, unterstützt werde, und hat letzthin sogar an den Regierungs­präsidenten avpellirt, worauf das Regierungsblatt („Laib. Ztg.") antwortete, daß das „Tagblatt" durch ih n eine ähnliche Subvention nicht erhalte. Wir zweifeln keineswegs an der Wahrheit dieses; allein damit ist jene Frage nicht gelöst, denn wie nach einem alten Sprichworte „mehrere Wege nach Rom führen," so wird auch auf mehreren Wegen der Dispositionsfond aus Wien nach Prag, Graz, Laibach u. f. w. geleitet, wo unter Giskra's Regierung „Tag­blätter" geboren wurden. Ueber Kljun , der in den Regierungs­blättern die Hauptvertheidiger der Regierung sieht, erzählt man sich, daß er die Subventton des „Laib. Tagblatt" vermittele, und wer kann wohl den Leuten wehren, zu denken was sie wollen. Jemand, dem die Abonentenzahl des „Tagblatt" gut bekannt ist, hat die Druckkosten, Stempel, Postporto, Honorare berechnet und gelangte zu dem Resultate, daß die Kosten nahe an 5000 fl. die Einnahmen übersteigen dürften. Nie noch war zu hören, daß es materiell durch Feuilleton. Laibacher Silhouetten. Der Monat Mai ! Wie viel Poesie liegt in dem bloßen Na­men! Mai, der liebliche, wunderschöne Monat, in dem die Natur zu neuem Leben erwacht und sich mit all' der Pracht zu umgeben be­ginnt, die ihr der Schöpfer so freigebig zur Verfügung gestellt, in dem sie sich mit lebendiger und lebloser Garnitur umgibt, an der selbst Kritiker, wie sie in der letzten Zeit in den Journalen gar zu üppig auftauchten,, nichts zu tadeln finden, es wäre denn das etwas unfreundliche Gesicht» das der Himmel und zwar nicht ohne nach­theiligen Einfluß auf das sich entwickelnde Naturleben schneidet; dieses verdrießliche Gesichterschneiden spiegelt sich sogar in dem sorgenvollen Antlitze des Landmanns, der Schlagader des Staates, wieder, wenn er den trostlosen Zustand der durch die rücksichtslose Strenge des Winters und den langen Hader der Elemente größtentheils vernich­teten Saaten sieht. Womit wird er den klaffenden Rachen des Steuermolochs stopfen? Die 38 vergangenen Minister- und Tau­fende anderer Exzellenzen und Nichtexellenzen wollen ihre Pensionen einstreichen. Sollen sie etwa umsonst Oesterreich nicht auf die Beine geholfen haben? Die ganz und halb offiziösen Blätter schreien nach den Brüsten des Dispositionsfondes; sollen sie etwa umsonst, wenn auch vergeblich, die Regierung vertheidigt haben und oft sogar gegen ihre eigene subjektive Ueberzeugung, gegen ihre Tendenz? Da haben wir's! Der Feuilletonist wollte den Mai besingen und kommt auf die Pensionsbögen und Anweisungen auf den Dis­positionsfond! Namentlich die letzteren sind kitzliche Punkte, wie die Geschichte der jüngsten Tage lehrt. Sogar das „Laibacher Tagblatt", das doch sonst ein sehr dickes Fell hat und Zurechtweisungen und moralische Ohrfeigen ganz ruhig einzustecken liebt — ob aus ange­borner Feigheit oder mit Bewußtsein der Schuld, sei hier unerör­tert —, rafft sich zu einer ebenso groben und gemeinen, als ent­schiedenen Note an den Herrn Redakteur der „Novice" auf, der ihm in der letzten Nummer etwas stark auf die empfindlichen Hühner­die nicht slovenische Partei erhalten wird, wohl aber aus mehre« Landern, daß die Tagblätter der Dispositionsfond unterstützt, — wie sollte den gerade das „Laibacher Tagblatt" so unglücklich sein es hat ja doch den Hofrath Klju n als seinen Protektor. Wer sollte jedoch einen so kurzen Verstand haben, um zu glauben, daß die Quelle dieses Fonds, der gewiß existirt, weil ihn die Wiener Neichsrathsmajorität selbst bewilligt hat, in Betten fließen müßte daß auch die Rechte wissen müßte, was die Linke gibt! Man nennt ja doch diesen Fond mit Recht auch den geheimen Fond. Die wichtigere Frage ist jetzt nun die: Wird das Ministerium Potocki welches auf die Versöhnung der österreichischen Nationalitäten hin­arbeitet, eine Waare (robo) unterstützen, welche das Ministerium Giskra unterstützte? Ueber diesen unseres Erachtens sehr reservirt gehaltenen Artikel hat nun die sogenannte „Intelligenz" des „Laibacher Tag­blatt" am 12. d. M. die nachfolgende, dort für die Slovenen immer vorräthige, infashionable, übelriechende Purganz ausgegossen. An den Herrn Redakteur der „Novice." Herr Redakteur! Seit dem eisten Tage des Erscheinens unseres Blattes, ja sogar schon vorher ward in den gegnerischen Blättern die Behauptung auf­gestellt, daß das „Laibacher Tagblatt" von der Negierung subven­lionirt oder vom Dispositionsfonde erhalten, mit einem Worte verkauft sei. Wir sind dieser Behauptung bisher deßwegen nie energisch entgegengetreten, weil wir der Ueberzeugung leben, daß die Haltung unseres Blattes wohl selbst die beste Antwort auf solche Verdächti­gungen sei. I n der letzten Nummer Ihres Blattes jedoch wird jene Be­hauptung mit einer Entschiedenheit aufgestellt, die so weit geht, daß sogar die Namen der Personen in das Spiel gezogen weiden, welche die Zahlung der Gelder der Regierung an das „Tagblatt" angeblich vermitteln. Wer mit solcher Entschiedenheit verdächtiget, wie die letzte Nummer Ihres Blattes, der muß Anhaltspunkte, der muß Beweist haben, will er anders noch als ein ehrlicher Mensch erscheinen. Und diese fordern wir von Ihnen, Herr Redakteur! Wir wissen äugen getreten. Wenn man dem Thiere, welches der sinnige Mensch mit dem Namen „Hund" vor dem übrigen Thierreiche kenntlich ge­macht hat, auf den Schwanz tritt, so bellt oder winselt es, je nach seiner Größe und Natur, manches beißt sogar den gewaltthätigen Fuß. Der „Tagblatt"-Waw-Waw möchte wohl beißen, aber er kann nicht, er verfehlt, vor Wuth blind, in der Regel das Ziel und macht durch sein Schnappen nur einen unwiderstehlich possierlichen Eindruck. Wir begreifen übrigens gar nicht das Sträuben des „Laib, Tagblatt" gegen die Zumuthung, als ob sein Defizit aus dem Dis­positionsfonde gedeckt würde. Der Dispositionsfond ist vom Nbge­ordnetcnhause bewilligt und der Regierung zur freien Verfügung gestellt worden, er ist also nicht dazu da, um verzinst zu weiden, sondern soll zur Belohnung derjenigen verwendet werden, welche Re­gierungszwecke, also sicherlich gesetzlich erlaubte Zwecke fördern helfen. Derjenige nun, der im Interesse irgend einer Person oder Anstalt wirkt, hat Anspruch auf Bezahlung, die er also ohne Ge­wissensbisse, ohne eine unehrliche Handlung zu begehen, ohne ein „Schuft" zu fein, akzeptiren kann, denn er hat sie rechtlich verdien!, Etwas anders gestaltet sich freilich die Sache, wenn die be­treffende Person ihre Gesinnung verlauft , also gegen ihre Ueberzeugung fremdem Interesse dient; doch ist auch dieser Fall in Oesterreich bereits so häufig, daß man kaum mehr Notiz davon nimmt, geschweige denn, derlei Leute „Schufte" nennt. Man ist eben nachsichtiger und gebraucht zu ihrer Bezeichnung das weniger häßliche, auf politischem Glaubenswechsel beruhende Wort „Renegat", Das „Laib. Tagblatt" hat nun zu offenbar für das jetzt freilich schwankende Verfassungssystem und für das „gegangene" Verfassungs­ministerium Partei ergriffen, als daß man annehmen konnte, diese rührende Anhänglichkeit würde von oben nicht bemerkt und durch Zuflüsse aus den geheimen Quellen des Dispositionsfondes, die freilich lein sichtbares Bett zurücklassen, nicht genährt worden sein. Das ist nicht mehr als billig, es ist nur Dienst für Dienst, Lohn für die Leistung. Persönliche Anschauungen und politische Ueberzeugungen sind zu sehr Gewissenssache und kommen bei ähn° lichen „Geschäften" nicht in Frage. Wozu also das verzweifelte nicht, welch' unsauberer Geselle das Handwerk der Verdächtigung in Ihrem Blatte zu besorgen hat, Sie sind der verantwortliche Re­ dakteur, wir wenden uns an Sie. Wir erklären hiemit, daß das „Laibacher Tagblatt" weder von der hiesigen, noch von einer Regierung überhaupt, fei es in welcher Form immer nnd auf welchem Wege oder durch welche Personen immer je Geld oder irgend welche Unterstützung angesucht, noch empfangen hat, daß daher die Behauptung in Ihrem Blatte reine Erfindung und böswillige Lüge sind. Nachdem man unter Männern Volt Ehre nicht verdächtiget, ohne Beweise in Händen zu haben, so fordern wir Sie hiemit auf, die Verdächtigung zu widerrufen, oder uns nur einen einzigen Beweis zu liefern. Wer ohne Beweise des Nächsten Ehre schändet, ist ein Ver­leumder ! Wenn Sie uns also nicht den Beweis für Ihre unehrenhaften Behauptungen liefern, erklären wir Sie für einen Verleumder, für einen ehrlosen Schuft! und werden Ihnen diese Bezeichnung so lange angedeihen lassen, bis Sie entweder einen Beweis geliefert oder Ihre Lüge widerrufen haben. Die Redaktion des „Tagblatt." So weit das „Tagblatt". —Daß durch diese offenbare Pro­vokation diese ganze leidige Geschichte auf ein anderes als das geglaubte Terrain gespielt wurde, ist wahrlich nicht die Schuld der „Novice"; uns aber sei es erlaubt, hierüber unsere Ansicht mit folgendem auszusprechen: Der österreichische Subventionsfond ist vom Reichsrathe genehmigt, und fo wie jeder andere Fond der Exe­kutive zur Verfügung gestellt worden. Diese Erekutive d. h. die Re­gierung hat sonach nicht bloß das Recht, fondern die Pflicht mit diesem Fonde sowohl in- als ausländische Blätter zum BeHufe der Unterstützung und Kräftigung der Regierungsprinzipien zu subven­tioniren und begeht die Regierung durch die Ausübung dieser Pflicht der Subventionirung gewiß keine Handlung, in Folge deren irgend eine Ideenassoziation mit irgend etwas „ehrlosem", mit irgend einer „Schufterei" in Verbindung gebracht weiden könnte, und es begeht sonach auch gar kein Journal, welches sich aus dem ge­setzlich bestehenden Subventronsfonde unterstützen läßt, eine Hand­lung, deren es sich der Art schämen müßte, um hieraus ein Recht abzuleiten, denjenigen, welcher ihm den Empfang einer solchen k. k. Sträuben? Umsonst ist nicht einmal der Tod mehr, namentlich wenn man mit der ersten Klasse begraben wird, warum sollte das „Tagblatt" umsonst schreiben? Wozu die Geheimnißthuerei? Wir würden einen Beitrag aus dem Dispositionsfonde dankbarst öffent­lich quittiren und bitten den Himmel täglich um ein Ministerium, welches unsere Tendenzen durch Beiträge aus dem Dispositions­fonde unterstützen würde. Solange es also österreichisches Geld ist, womit Blätter unterstützt werden, begreifen wir des „Tagblatt" Groll und Entrüstung nicht; freilich wenn es beispielsweise preu­ßisches wäre. — — Sollten wir vielleicht das glauben, weil das „Tagblatt" nicht durch den österreichischen Dispositionsfond unterstützt sein will? Dadurch, daß das „Tagblatt" Bezüge aus dem Dispositions­fonde, wenn auch indirekt, für unehrenhaft erklärt, könnte es mit der Regierung leicht verderben und dann verliert seine Partei den letzten Halt. Spiele also, „Tagblättchen", nicht mit Schießgewehren! Das Leben ist ja so schön, namentlich im wunderschönen Monat Mai, wo die Bäume und Haselstauden ausschlagen und die Saison der Ausflüge und Tabore beginnt. Pardon! Auf die Ausflüge, wir meinen die des „Sotol", und schon gar auf die Tabore bist Du nicht gut zu sprechen, in diesem Punkte gehen unsere Ansichten und Wege auseinander; wir gehen nach Dolsk o und im Laufe des nächsten Monates auf den Tabor nach Cirlnic, und Du? Je nun, nach Ianjöe magst Du nicht gehen, nach dem Tabor bekommst Du fürchterliches Reißen und wü­ihende Kopfschmerzen, wenn nicht gar den Veitstanz, also bleibt Dir nichts übrig, als einen Verfassungstag draußen im Reiche wo zu arrangiren, obwohl Du Dich voraussichtlich damit wieder blamirst. Zu dem Ausfluge nach Dolsko hatten wir Dir sehr gerne eine Einladungskarte geschickt, wenn Du Mitglied irgend eines slovenischen Vereines wärest. Es kann Dir wahrhaftig ewig leib fein, daß Du nicht mitgegangen, wir versichern Dich, Ianjöe ist nichts gegen österreichischen Subvention zumuthet, einen ehrlosen Stuf ­ten zu heißen. Das „Tagblatt" hat aber nun das denn doch offenbar bankerott gemachte deutsch zentralisirende Regierungsprinzip mit einer solch' vehementen Heftigkeit vertreten, daß es sich wahrlich nicht zu schii­men gebraucht hätte, wenn es von Herbst-Gistra subventionirt wor­den wäre, und wenn solches nicht geschehen ist, so bedauern wir, daß „Aller Liebe Müh' umsonst" war. Wenn eine Doktrin zum Regicrungsprinzip wird, und sei diese Doktrin noch so falsch, noch so irrig, noch so undurchführbar, so würde dieselbe immer Anhänger finden, welche sie vertheidigen, und wenn den Vertheidigcrn von der eine solche Doktrin vertretenden Negierung Mittel geboten werden, um diese Vertheidigung nach­drücklich in'ö Wert setzen zu können, so liegt hierin weder für den einen noch für den andern irgend etwas ehrloses. Hat sonach die „Novice" als sie besprochene Notiz brachte, das „Tagblatt" einer solchen Schandthat beschuldigt, welche ihm das Recht gibt mit Schuften herum zu werfen und sich dann noch einmal als Vertreter der Laibacher Intelligenz zu geriren? — Wahrlich wir achten die große deutsche Nation, aber ein Strauchrittcrthum, welches dieser großer Nation Schande macht, wird eben fo gut von der deutschen Nation selbst, als von uns herzlich verachtet. Ihr habt also von der früheren Giskra'schen Regierung keine Subvention erhalten? — Gut! und wir sagen noch einmal, es war also „der Liebe Müh' umsonst." — Das aber kann uns Niemand verbiethen, zu glauben, was wir wollen, — denn, wenn Jemand einmal gelogen, wie z. B. da« „Tagblatt" die Geschichte mit dem ra­sirten und bemalten Schwein u.dgl. seiner höheren Intelligenz ent­sprungenen Schönheiten, dem glaubt man fürder nicht mehr und mag er noch so sehr zappeln, Zetter und Mord schreien und mit ehrlosen Schuften herumwerfen. — Dadurch nun, daß die „Novice" die von ihr motwirte Ansicht aussprach, das „Tagblatt" müsse, da die Auslagen dieses täglich erscheinenden Blattes mit Hinblick auf die Zahl von dessen „zah­lende" Pränumeranten, gerade zu unbedeckt bleiben müßten, von irgendwo subventionirt sein, hat dieselbe leine Veranlassung ge» geben, über sie eine unfläthige Goße ehrloser Schufterei auszu» gießen. Hätte sich die „Novice" irgend eines Angriffes auf die Ehre eines Blattes, was aber dieselbe nicht gethan hat, schuldig gemacht, so wäre das was anderes. Wenn sich z. B. jemand so Dolsko. Zwar bietet letzteres leine reizende Aussicht, wohl aber begrüßen Dich recht freundlich die Landleute, sie errichten Triumf» bögen mit passenden Inschriften,stecken Fahnen aus und rufen aus ganzem Herzen und tiefster Brust „Avijo! " — Ach, Pardon! Dieses Wort ist wieder ein Mißklang für Deine Ohren, Du be­kommst gleich Gliederreißen darauf. Unter der Bevölkerung, die den Zug mit begeisternden Zurufen und Pöllerschüssen empfängt, gewahren wir mehrere, an deren Brust etwas glänzt: es ist die Medaille zur Erinnerung an den Tabor von ViXmarje, ein erhebender Anblick, nicht für Dich, denn die Ta» bore kannst Du überhaupt nicht, den von Viömarje aber insbeson­dere am allerwenigsten leiden, weil, je nun, weil er nicht „Verfas, sungstag" hieß. Aha! Da ist etwas für Dich. Jene „Bauernrotte" die „heulend und johlend" jetzt dem Zuge entgegeneilt, offenbar in der Absicht, die „friedlichen Wanderer meuchlings zu überfallen," wird sich auf die „Rothhemdler" stürzen. Jetzt stürmt sir an, schwingt die kno­chigen Hände und — da haben wir's, jetzt geht's los! — begrüßt die Brüder und vermehrt durch Anschluß den ohnehin schon sehr langen Zug. Ha, schmählich! — Wie gesagt, Freundchen, für Dich gibt's nichts erhebendes bei einem Sololausfluge, lauter „Skandale", worüber Dn Dir aus Aerger die Haare ausreißen könntest. Deß­hlllb bleib daheim, Freund, und nähre Dich redlich, wenn auch aus dem Dispositionsfond, denn die Aktien Deiner Vereinsausflüge stehen tief unter dem Nominalwerth, ein Ausflug wäre keine Vergnügung«-Partie, selbst beim schönsten Wetter könnte Dich ein Gewitter ereilen und das ist — nicht gut. Von der Saison der Vereinsausstüge dürftest Du nicht viel profitiren. D'rum nichts für ungut, „Tagblättchen". Nächstens finden wir uns beim Gabelfrühstück, bezahlt wird es aus dem — Dispositions» fond. Wir essen was recht Pikantes, z. B. einige Tausende Taboriten, die Dir so gut schmecken. weit vergessen winde, die „N . f. Presse", deren Eigentümer doch geborene Preußen, aber gegenwärtig naturalisirte Oesteireicher sind, zu beschuldigen, daß dieselbe nicht durch österreichische, sondern durch preußische Gelder gewonnen sei, um in Oesterreich den Samen der Zwietracht zu säen und die aufgeleimte Frucht sorgsam zu hüten, um einerseits den Unfrieden in Permanenz zu erhalten, andererseits aber schon den Versuch eines Ministeriums zwischen den Völkern Frieden zu stiften mit allem Aufwände sofistischer Deklamationen zu hintertreiben, so würde dieses Blatt, wenn es sich des Gegentheiles bewußt wäre, und solches beweisen könnte, allerdings im Rechte dessen sein, was sich das Laibacher „Tagblatt", ohne einer anti­österreichischen Gesinnung beschuldigt worden zu sein, heraus nimmt. Uebrigens können wir nicht umhin, dem Herrn Redakteur der „Novice", welcher ohnehin dem „Tagblatt" das Weitere sagen wird, folgenden Vers unseres Preserin in Erinnerung zu bringen: Du staunst, mein Freund und fragst woher und wie es kam, Daß deiner Gegner Kampf fo eine Wendung nahm? — Nur der, dem's sonst an Waffen fehlt, nimmt in der Regel Zuletzt die Zuflucht zu dem nächsten besten — Flegel. Zur Situation Ueber die Ergebnisse der letzten Pourparlers in Wien sagt der „Osten": „Sehr mit Unrecht schwätzen die Organe unserer Gegner von der angeblichen Erfolglosigkeit der bis jetzt geführten Unter« Handlungen, vom Preisgeben des Reichsrathes, Verletzung der Ver­fassung :c. :c. Alle diese Vorwürfe und Anschuldigungen entbehren der Begründung und sind nichts als leere Fräsen. Bis jetzt ist we­der die Regierung noch die öechifche Partei mit ihren positiven For­derungen hervorgetreten, und man hat bei den Pourparlers, die hier in Wien gepflogen wurden, beiderseits das Hauptgewicht darauf ge­legt, sich zu vergewissern, ob überhaupt Unterhandlungen Aussicht auf Erfolg haben, ob sie mit dem nöthigcn Ernste beabsichtigt wer­den und ob es nicht vielmehr ein fruchtloses Bemühen wäre, zwischen den Standpunkten des Ministeriums und der Opposition den ver­mittelnden Berührungspunkt finden zu wollen. War schon das Statt­finden dieser Pourparlers überhaupt als ein Erfolg gegenüber dem abgetretenen Ministerium zu verzeichnen, so lag ein weiterer Erfolg dieser Pourparlers noch darin, daß man sich gegenseitig in dem Ge­danken begegnete: die angeknüpften Unterhandlungen können und sollen fortgesetzt werden, weil sich keine unversöhnlichen Gegensätze gegenüberstehen und demnach Aussicht vorhanden ist, zum erwünschten Ziele zu gelangen. Wir geben uns keineswegs der Erwartung hin, daß die jetzt nach Prag gehenden Minister den Ausgleich fix und fertig nach Hause bringen werden. Eine Kluft, die man durch jahrelanges Miß­legieren entstehen ließ, ist nicht von heute auf morgen wieder aus­zufüllen. Auch können die Unterhändler die festgestellten Punkte, um uns eines in der Diplomatie gebräuchlichen Ausdruckes zu bedienen, nur »ä reiersnäum nehmen, d. h. vorbehaltlich der Zustimmung des Ministerrates und der Krone auf der einen, und der übrigen Parteivertreter auf der anderen Seite. Ucberdieß wird nebst den meritorischen Ausgleichspunkten auch noch der mnäuL iii-oceäeuäi, das ist die Art der Realisirung derselben, vereinbart werden muffen, und da, ist es nun sehr wahrscheinlich, daß man in Anbetracht der noch immer nur sehr wenig ausgeglichenen Gegensätze einen längeren Zeitraum wählen und das vereinbarte Werk des Ausgleiches nur llllmälig und mit der Klärung der öffentlichen Meinung Schritt hal­tend realisiren wird. Wie immer die Dinge sich gestalten weiden — unsere Ueber­zeugung ist und bleibt, daß die Ausgleichsidee eine lebendige und gesunde, eine mächtige und sittliche Idee ist, welche unabhängig von der mehr oder minder geeigneten Persönlichkeit der einzelnen Mini­ster unablässig nach Gestaltung ringen, und gar niemals und durch ein noch so schlau ersonnenes Manöver mehr zur Ruhe und zum Stillschweigen zu bringen sein wird, weil sie die wahrhafte österrei­chische Staatsidee ist, weil es ein Postulat des Bestandes Oester­reichs ist, daß die Völker desselben sich verständigen und versöhnen." Aus Lemberg schreibt man der „Zuk.": „Der Kampf zwi­schen den Parteien Ziemialtowsti und Smolta ist beigelegt. Die beiden haben sich zum Wohle Galiziens geeinigt. Die nächste Folge dieser Fusion dürfte die sein, daß Smolta und Ziemialtowsti den künftigen Landtag beherrschen und die Majorität für sich haben werden. Was für den allgemeinen Ausgleich von dieser Fusion zu hoffen sei, läßt sich heute noch nicht bestimmt angeben, jedenfalls laßt sich von Smolta, der ein aufrichtiger Demokrat ist und jedem Stande und jedem Rechte Gerechtigkeit widerfahren läßt, so viel erwarten, daß er die Fahne des Föderalismus hochhalten werde." Wie die „Pr." von authentischer Seite vernimmt, wird bei der eventuellen Demission des Barons Widmann das österreichische Landesvertheidigungsministerium den Titel Landwehr-Settio n des diesseitigen Ministerpräsidiums erhalten, konform der Marine- Sektion, die dem Neichskriegsministerium zwar formell untergeordnet ist, ohne jedoch irgendwie in dienstlicher Beziehung von letzterem bevormundet zu sein. Für den Kostenausfall hat ein Mitglied der Regierung die Kreirung eines österreichischen Kommunikationsministe­ riums vorgeschlagen, dem die Agenden des Post-, Telegrafen- und Eisenbahnwesens zuerkannt werden sollen. Damit die Konstellation des österreichisch-ungarischen Staates, trotz des Dualismus, nicht allzusehr eine Sonderstellung gegenüber den übrigen europäischen Heereseinrichtungen involvirt, dürfte die Reichsrcgierung der Dele­ gation eine Titeländernug des ungarischen Landcsvertheidigungsmi­ nisteriums unterbreiten, wenn im Wege der ungarischen Legislative die nothwendige Titeländerung auf Schwierigkeiten stoßen würde. Die „Wr. Ztg." brachte die Enthebung des Bar. Koller von der Leitung der böhmischen Statthalterei und die Ernennung des Fürsten D ietrichstc i n-Mennsdorf f zum Statthalter in Böhmen. Tagesneuigkeiten. — Dem soeben erschienenen Ausweise der Kommission zur Kon­trole der Staatsschuld zufolge ergibt sich als Gcsammtschuld der zisleithanischen Länder, inklusive der Grundentlastungsschuld, aber ausschließlich der gemeinsamen schwebenden Staatsschuld und der galizischen Landesschuld mit Juli 1869 der Betrag von: Konsolidirte Schuld 2,554,754.833 fl. 43 kr. Schwebende Schuld (nicht gemeinsame) 9,963,086 „ 56 „ Sonstige Schulden 15.067.278 „ 87 „ Grundentlastungsschuld 250,087.572 „ — „ Summe . 2.829,902.770 fl. 86 kr. Hiezu 70 Perzent der gemeinsamen schwebenden Schuld 228,135.643 „ 39 „ Gesammtsumme . 3.118,038.414 fl. 25 ^ Es repräsentirt die obige Summe den Betrag des Schuldkapi­tals der dießseitigen Länder, obzwar allerdings nur in einem ge­wissen formellen Sinne, da das Kapital der obigen Schuldposten zwar ausschließlich der dießseitigen Reichshälfte zur Last fällt, die Länder der ungarischen Krone indeß an der Verzinsung Partizipiren. — Der Tabakv erkauf hat in den dießseitigen Ländern bloß mit Ausnahme von Dalmatien eine Vermehrung erfahren. Die Ein­nahmen beziffern sich auf 42,458.000 fl., mit Hinzurechnung des Erlöses aus dem Verkaufe von Tabak- und Zigarren-Spezialitäten und für österreichische Tabakfabrikate in Deutschland auf 43,671.49? fl. gegen 41,181.306 fl. im Jahre 1868. An Lizenzgebühren für aus dem Auslände eingeführte Rohtabake und Tabakfabrikate (beträgt gegenwärtig für 1 Wiener Pfund netto Rohtabat 2 fl. 10 kr., für Tabakfabrikate 2 fl. 63 kr.) sind 276.150 fl. eingeflossen, im Jahre 1868 220.967. Die bezüglichen Zahlen des Tabakvertaufes im Jahre 1868 waren: Zigarren der eigenen Fabriken 726,130.577 Stück, und 1869 759,076.529 Stück, Ausländer-Zigarren 4,767.670 Stück, 1869 3,904.611 Stück, Schnupftabak Wr. Pfd. 3,228.772, 1869 3,300.105 Pfd., Rauchtabak Wr. Pfd. 29,447,511, 1869 28,866.801 Pfd., Briefe 145,743.453 Stück, 1869 170,502.781 Stück. Abgenommen hat, wie hier ersichtlich ist, nur der Verkauf echter Havanna-Zigarren und jener Rauchtabaksorten, die im unver­packten Zustande und in Paketen abgegeben werden. Original-Korrespondenzen. Wien, 15. Mai. ^. Seit einer Woche wird in fämmtlichen Wiener Blättern ein Mann todtgeschlagen, der es sich gewiß nie hat träumen lassen, eine stehende Rubrik in der Tagesliteratur zu werden. Wir meinen den Baron Widmann. Jahrelang saß dieser Herr im Reichsrathe, wiederholt wurde derselbe in die Delegation gewählt, die „ehrenwerthesten" Mitglieder Fortsetzung in der Beilage. unserer Reichsvertretuug zählten ihn zu ihrem Gesinnungsgenossen, fühlten sich vielleicht auch nicht wenig geehrt, wenn der einer hohen aristokratischen Verwandtschaft sich erfreuende k. k. Kämmerer ihre Hand drückte, ohne daß es jemand eingefallen, die Grazer Zucker­bäckergeschichte an das Tageslicht zu fördern, was ganz gewiß auch dann nicht geschehen wäre, wenn Dr. Hasner bei der seinerzeitigen Kompletirung des Kabinetes auf Widmann, statt auf Wagner ver­fallen sein würde. Gewiß wäre da der Baron derselbe ehrenwerthe Mann geblieben, der er auf der Bank der Abgeordneten war, denn es ist etwas anderes, einem Ministerium Hasner anzugehören und ein Mitglied des Kabinetes Po ' 3 «N Gerste „ Erdapfel 2 15 „ > > Hafer „ Linsen ,, » > — -Halbfrucht „ Erbsen !, ' ' — -Heiden ,, Fisolen ' ' 4 4« Eröffnung ^ des D mit Gas beleuchteten erweiterten D und der auf das geschmackvollste renovirten A UV " Bestscheiben um Champagner. A Um geneigten Zuspruch für die Sommersaison bittet U 37-1 , achtungsvoll U ^an Main, Restaurant. A Dank und Anempfehlung. Der achtungsvoll Gefertigte beehrt sich dem ?. 1'. Publik,»» hiermit anzuzeigen, daß er den nett hergerichteten 8ommersalon sammt garten und RegMchi im Gasthause »xvm 8rN»»I" eröffnet hat. Indem derselbe für das ihm bis nun geschenkte Zutrauen höf­lichst dankt, spricht er zugleich die Versicherung aus, seine verehrt!« Gäste mit echten Tisch-Neffertweinen, abgelegenem Märzen -Bie r nred vorzüglicher Küche prompt und solid zu bedienen. Um zahlreichen Zuspruch ersucht achtungsvoll 36-1 . Gastgeber ,,«nm 8tei'll", Iahrmarktplatz. Morgen Mittwoch W<^ Konzert "^l8 der Kärntner - Lieder- Sänger Grünanger, Gebrüder v. Schönhofer, Noscher und Lenzt)«!« im Vereine mit dem Zithermeister I . OlMlletz. Eigentümer, Herausgeber und verantwortlicher Redakteur: ^»K. ^I68ovo. — Druck von ^u»ef Llasni!: in Laibach.