Nr. 111. Donnerstag, 21. Mai 1908. 127. Jahrgang. LMcher Mmg Wränumerationsprei«: Mii P osl vcr < e» du n „ ! gmizjählin 30 «, halbjühnss 15 li. Im konlor : „anzjäbrig ^ » ll, halbjährig <, ll. ssür dir Zustellm,«, in« Hau« ganzjähl,,, 2 X. — Instltionöylbühr: ssür llcine Iterate : bi» zu 4 Zeilen 50 b, gröhcrc per Neile ll! b: bei olleren Wiederholungen p« Zeile » t>. H Die »Laibllcher Zeitun»» erschein! »üsslich, m« «usnabme der Tonn- und Feiertage. Die «ldmlniftratl«, befinde! sich ltongrchplah Nr. 2, die MebaMon Dalmatingasie 3tr, 10, Evrechstunben der Medaltion von « bi« 10 Uhr vor mitlag«. Unfranlierle Brie!e werben nicht angenommen, Vlanullrivle nicht zurüclnesteNt. Telephon-Nr. der Redaktion 258. Amtlicher Teil. Den 19. Mai 1908 wurde in der l. l. Hof. und Staats-druilerei das XLV. Stück des Rcichsgesetzblattes in deutscher Ausgabe ausgegeben und versendet. Den 19. Mai 19(18 wurde in der l. l. Hof» und Staat«, dructerei das XXXVIII. Stillt der italienischen, das XI.. Stück der ruthcnischen, das XI^I. Stück der böhmischen, kroatischen und slovcnischen und das XI.II. Stück der kroatischen Ausgabe bcs Rrichsgesehblattcs des Jahrganges 1908 ausgegeben und versendet. Nach den, Amtsblatte zur «Wiener Zeitung» vom 19. Mai 1908 (Nr. 116) wurde die Weitcrverbrcitung folgender Preß» erzeugnisse verboten: «Europas Fürsten im Sittenspiegel der Karikatur», her« ausgegeben von Gustave Kahn. Stuttgart-Berlin, Hermann ^chmitts Verlag, 8. Lieferung. «^0uu Hranli-^artsrot I'npulä II. lioi <1e» Lolgo» «t üo« "vilou, Vev»,ut1'odjectil cul>«i,tui-»,I' I^oui« ^1ielllluä,^äitour. Nr. 20 «2äl. vom 14. Mai 1908. Nr. 34 «llomulm» vom 13. Mai 1908. Nr. 18 .I^ill. vom 14. Mai 1908. Nr. 20 «(Idnm», I^iclli. vom 15. Mai 1908. Nichtamtlicher Heil. Vatikan. Zur bevorstehenden Kundgebung des Vatikans, betreffend die Frage der (^ri'indung von ^"sllichen Vereinen für gegenseitige Hilfe in Frank-^ich «Mutualites eccl^siastiques), wird aus Nom geschrieben: Als das besetz über den Hcimfall des '^irchclwermösi<'ns in der französischen Kammer ^'lciten lvurde. l'rachte Abb«"' Lemire ein Amende-l"ent ein, dahin gehend, daß das etlva zlvanzig Millionen Franken betragende Verniögen der frü-^'ren AltersPensions-Kassen lcaisses de retraite p^nr la vieillesse, der Geistlichkeit, das infolge des ^imfallsgeseyes gleichfalls von der Negierung lnit Beschlag belegt lvlirde. oen zu gründenden geist-lichen Vereinen für gegenseitige Unterstützung ge->r>id!net werden soll. Tie Negierung nahm dieses Amendemeut nln so bereitwilliger an, als nach dein besetze das betreffende Vermögen einem anderen Zlvecke nicht zugeführt lverdcn koiline und seden-falls irgendlvelchen anderen gegenseitigen Unler-stüduugsvereiuen hätte zufalleu müssen. Minister Briand fügte jedoch die Klausel bei, das', kein Priester einer Tisziplinarangelegenheit Ivegen ans den gegenseitigen HilfsVereinen ausgeschlossen lverden dürfe, nnd zwar anch dann nicht, wenn seine Beziehungen zum vorgesetzten Bifchof abgebrochen werden follten. Als der Senat vor knrzem das Heinifallgesetz beriet, nahm er auf Antrag des Senators Verger einen nenen Zusah an, nach welchem die Legate für Messeu (die gleichfalls von der Negierung sequestriert wurden), wenn bezüglich derselben nicht von direkten Erben des Vei-stor-beuen Forderungen geltend gemacht werden, den gegenseitigen Ilnterstützungsvereinen überlassen werden können. (Diese Legate haben einen (Gesamtwert von zwanzig bis dreißig Millionen.» Nnn kann man aber als gewiß annehmen, daß der Heilige Stnhl die (Gründung solcher geistlicher Vereine für gegenseitige Hilfe wie sie nach den Amende-ments Vriand mW Verger gebildet werden sollen, nicht zulassen wird. 3as Amenoement Vriand entzieht diese Vereine der Kontrolle der hierarchischen Vehörden, da selbst schi5matische Priester denselben beitreten können, und das Amendement Perger gestattet diesen Vereinen, indem es ihnen durch den Hennfall der Meßlegate Kultnsattribute ver-leiht/sich den Kultnsvereinen gleichzustellen. Nnn weiß man, daß der Papst das Trenni,ng5geset; einzig und allein deshalb verworfen hat, weil es die Vildnng von der kirchlichen Hierarchie nnab-hänaiger >tnltusvereine in Aussicht nahm. Der Vatikan kann demnach au,ch die neuen HilfsVereine nicht Zulafsen, die nur Kultuovereine in geänderter' Form wären. Der Heilige Stuhl setzt dnrch diese Ablehnung die katholische (^eistlichleit in Frankreich zweifellos großen Verlusten aus. aber. der Papst, der sich eher zum Verluste einer Summe von .")<>« Millionen, als znr Annahme des Trennung^ gesehes entschloß, das er im Widersprnche mit der >lirchenverfassung stehend ansah, kann unmöglich jetzt sciue frühere Entscheidung umstoßen und Kultusvereinc zulassen, weil sie dem Klerus 30 bis U> Millionen zuwenden würden. Von diesem Gesichtspunkte ans wird im Vatikan die Frage der geistlicheu Hilfsvereine beurteilt. Aus dem Stande dieser Angelegenheit ist zu erkennen, daß die Möglichkeit eines Einvernehmens zwischen dem Heiligen Stuhle und der französischen Regierung mehr als se in die Ferne gerückt ist. Politische Ueberlicht. Laib ach, 20. Mai. Das „Fremdenblatt" schreibt.- Mehrfach wurde die Erledigung des Budgets mit dein Zeitpunkte für die Einberufung der Delegationen in Zusammenhang gebracht. Für Oesterreich besteht aber gar kein Hindernis, daß die Delegationen noch vor Erledigung des Vnogets zusammentreten. Im gleichen ^inne wurde ja auch schon wiederholt vorgegangen, ohne tmß sich irgend eine Schwierigkeit ergeben hätte. — In der „Neuen Freien Presse" liegeu Aeußerungen des Präsidenten der österreichischen Delegation, Dr. v. Fuchs. vor. in denen er erklärt, die österreichische Delegation werde sich dein offenkundigen Streben der Ungarn, oen Zusammentritt der Delegationen im Mai zu verhindern, widersetzen und auf volle Einlösung des von den gemeinsamen Ministern in diesem Punkte der österreichischen Delegation gegebenen Versprechens dnn-gcn. Ans einer eventuellen Verschiebung der Nück- Feuilleton. Die Stimme des Ohrs. Novellette von GbcrHnrt» Flrnn!5. (Nachdruck vtrlwte»,) . . Der Chef blickte Meta Lindner, das einzige »oilier Telephonfräulein, das sich noch niemals "lien ernsteren Tadel zugezogen hatte, mit gerun-äwer Stirn mv. Mit den Fingerliwcheln auf einen vor ihm "^gebreiteten Vrief klopfend, bemerkte er: „Der Tuchfabrikant ?1teibmann wird doch nicht ")ne (^rund anfragen, welche Dame am Montag ""I ><> Uhr 25, Min. mit ihm gesprochen hat. Ge-"'!» sind Sie unfreiiudlich uud ungeduldig ge-"^'n, Fräulein, Lindner." .. Enthalt der Vrief denn eine Beschwerde ''.'" mich?" fragte die Angeredete mit überlegenem ^chcln anf den feingeformten kippen. «Das nicht, aber —" „Nuu, dann darf man ja das weitere ruhig "warten. Alle meine Kolleginnen werden bezeu- ,'"'. daß ich cine himmlifche Geduld habe. daß ich u,'ts bemüht biu, so gleichmäßig nnd freundlich "'l' nur ir^'nd möglich zu sprechen. Herr Neib- .'"nn, allerdings macht es mir schwer genug', er i der nervöseste von allen an unser Amt Ango- 'Mc,ssciic„. Dabei hat er eine Stimme, die einein ^'nilich das Trommelfell zersägt, Mark uud ^"n zerschneidet." . . «Etz wird wohl so schlimm nicht sein. Nuu "'N' wollen mal seheu, was nachkommt." ^"bei nickte der (^ewaltige. zum Zeichen, daß dic Unterredung als beendet ansah. Was nachkam, war — ein Privatbrief des Herrn Neibmann an Fräulein Lindner, der folgenden Wortlaut hatte: „Sehr geehrtes Fräuleiu! Am 14. cnrrentis war ich wieder etwas schwer zufriedeu zu stellen, befand mich nicht in der besten Stimmung, denn ich hatte lnrz vorher eine unerwünschte Nachricht erhalten. Gewöhnlich regt man sich noch mehr auf, wenn man in solchem Znstande an das Telephon eilt. Ich habe mich doi-t b e r u h i g t, und das habe icl, einzig nnd allein Ihnen zu verdanken, mein wertgeschätztes Fräulein. Ihre Stimme. Ihr freuudlicher Tou waren Öl auf die Wogen meines Ärgers. Ihr Organ klingt wie die reine Musik, und da ich musikalisch veraulagt bin. so würde ich mir gern einen Besitztitel daranf verschaffen — selbstverständlich einen durchaus e r n st h a f t e u und legiti m e n und unter der Voraussetzung, daß Sie nicht prinzipiell abgeneigt sind. Daß Ihr )1tnf tadellos ist, weiß ich mit Sicherheit, habe cmch niemals daran zu zweifeln gewagt. Haben Sie. bitte, die große Liebenswürdigkeit, mir jetzt zunächst Ihre Photographie zu übermitteln. Nenn Ihre Erscheinung anch nur einigermaßen dem Bilde entspricht, das ich mir nach den Eindrücken meines Gehörs von Ihnen gemacht habe, dann wird es mir das höchste Glück sein, Ihre Persönliche Bekanntschaft machen zu dürfeu und — falls sich hierbei gegenseitige Neignng einstellt — mit Ihnen einen Bnnd für das Leben zn schließen. Setzen Sie Ihrer Güte die Krone anf, werden Sie das Öl meiner erregten Stunden und die Musik meiues Hauses. Mit vollkommenster Hochachtung und Ihrer geschätzten Nückänßerung gewärtig Ihr sehr ergebener Ernst Adam Neibmann." View bekam einen Todesschreck. Diese raul)e, zänkische Stimme, dieses nnruhige, dauernd erregte Temperament hielten um ihre Hand an! Hinter diesen Gespenstern, die ihrem Meister gleichsam als ungeduldige Freiwerber vorauseilten, sah sie nichts Lockendes und Gewinnendes nahen. Sie kannte nur die Uuhöflichkeii und Nervosität des Mannes, nich/ ihn selber. Und da sie noch jung nnd überdies sehr hübsch war, so lockte die Aussicht auf eine gute Partie sie sehr wenig; sie rechnete noch immer auf einen. Freier, der gleichzeitig fchön und liebenswürdig war und sein Auskommen hatte. Sollte sie abschlägig oder gar nicht antworten? Sie gehörte zn lange dem Gcschästsleben an, um nicht zunächst auf eine diplomatische Erledigung der ihr so Peinlichen Angelegenheit bedacht zu sein. Da kam ihr ein rettender Einfall. Sie hatte in ihrem Album eine größere Anzahl von Phoio-graphien ihrer Freundinnen nnd Kolleginnen. Sie branchte nur einfach die am wenigsten reizvolle herauszusuchen und sie dem unwillkommenen Freier mit der Bitte um baldige Nückgabe zu übersenden. Dann vergingen ihm gewiß sofort alle Heiratsgedanken, und sie hatte sich mit Schick lind Glück ans der Klemme gezogen. Ihr in höflichen, aber unbestimmten Wen-dnngen gehaltener Antwortbries mit der beigefügten Photographie einer Freundin, bei der sich .Norinthenaugen mit einer Kartoffelnase nnd einem Fischmund zu einem etwas verblüffenden Salat vereinigten, ging ab. (Schluh folgt.) Laiducher Zeitung Nr. 117. 1094 21. Mai 190o. wirtuug der Offiziersgagenerhöbung pro 190.^ auf den Herbst werde die österreichische Delegation, die nicht "gewillt sei, sich deni uiigarischcn Diktate zu mgen, dic „äußersteil >ionsea,nenzen" pichen. Er iverde nach dem gemeinsamen Ministerkonseil an» Toniierstag eine Versamiiillüig der österreichischen Delegierten einberufen und ihiien dic Elttschcidiiug vorlegen. — Tic „Oestcrreichische Volkszeitung" kaun nicht glaubeu, das; die Verhaudlungen dos gemeinsainen Ministerrats in der Offiziersgagen-frage refliltatlos bleibeii und zn eilier .^l'rise führen werden. Für dic Ungarii stünde bei einer solchen Kraftprobe m viel anf dem Tpiele. Eiiie Ablehnung der Vorschläge der gemeinsanien Regie-rling lviirde sie in vollen Gegensatz zur >tt'ouc bringen. Das sollten sie sich gerade im gegenwär-ligen ^eitpluikt gründlich überlegen. Entgegen der Meldung eines Wiener Montagblattes, daß die österreichische Regierung weder jetzt noch im Herbste das angekündigte Tprachengesen für Böhmen vorlegen werde, berichtet die „Wiener Deutsche Korrespondenz", das', der Tp rächen-ge setzen tw n rf bis auf wenige Einzelheiten fertiggestellt ist nnd voraussichtlich Ende der liäch-nen Woche bereits dem Ministerrat vorgelegt wer-den wird. Gelingt es, im Ministerrat eine Einigung über den Inhalt de5 Entwurfes herbeiznfüh-ren. dann ivird er die Vorsanktion des Baisers er-halten, uiu sofort im Abgeordnetenhause eiuge bracht zli lverden. Unter dem, Vorsitz des Obmannes des deutscheu Neuuerausschusses, Tnluester, hielten am l9. d. M. die deui s ch f r e i h e i t l i ch e n P a r -t e i e n des Abgeordnetenhauses eine Vollversammlung ab, woran auch die Minister Derschatta, Mar-chet uud Prade tcilnahmcn. Nach läiigerer Debatte lvurde eine Resolution angenommen, worin die Entrüstung über den von den klerikalen Abgeordneten veranstalteten Einbruch in die Grazer Universität sowie über die (Gewalttätigkeiten der klerikalen Studenten in Innsbruck ausgesprochen wird. Die Versammlung setzt ihr volles Vertrauen in den Unterrichtsminister, daft or die Freiheit, der Wissenschaft schlitzen und dem besetze Achtung verschaffen werde. Den Professoren an den Hochschulen wird für deren entschiedenes und würdevolles Vorgehen zur Wahrung des Rechtes und der Freiheit der Hochschulen der wärmste Dauk ausgesprochen. Mit Rücksicht aus den Umstand, daß die Tonaufahrt des rumänischen Bönigs-p a a r e s den Charakter eines streng privaten Ausfluges hat, wurde, wie man ans Tofia schreibt, die Ausführuug der vom bulgarischen Fürstcnpaare gehegten Absicht einer Begegnung mit dem .>tö'nigs-paare für einen späteren Zeitpunkt verschoben. Diese Zusammenkunft dürfte, wie man meint,, gelegentlich der Reise des fürstlichen Paares nach Russiand erfolgen. Tagesneuissteiten. — (Line niesende Pflanze.) Aus Chile wird berichtet, daf; dort ein Professor eine höchst sonderbare Pflanze entdeckt habe; sie atmet, hnstet und niest! Das ge-rinssste Staublörnchen, das eines ihrer Vlätter berührt, der leiseste Windhauch acnüqen, diesen Reiz auszulösen. Ja, die Hlätter werden dabei rot! Der chilenische Botaniker a,ibt teine näheren Einzelheiten an, und auch der Name der Pflanze wird nicht erwähnt. Darum fügt der „Gil Blas" (der offenbar ein ungläubiger Thomas ist) hinzu, in unserem Klima^ würde die Pflanze wohl eine Lungenentzündung bekommen. Dkscr Scherz scheint durchaus unangebracht, denn so phantastisch die Beschreibung der Lebens-äußerungcn der Pflanze auch ist, daß sie auf Staub und Wiud durch Vewegum; und Harbenvcrcmderuna, reagiert, ist durchaus wahrscheinlich, Vor mehr als hundert Jahren schon (1804) entdeckte Sydcrham Edwards an der Venus-fliegenfalle die sechs ..Gefühlsborstcn", deren leiseste Berührung genügt, um das Zusammenklappen des Blattes hervorzurufen. Die neueren Forschungen des hervorragendsten Fachmannes auf diesem Gebiet, des Grazer Professors Haberland, haben sogar ergeben, daß die Pflanzen wirtlich schlafen, marschieren, sehen, fühlen, (?) Die „Tastwärz-chen" sind bereits entdeckt, ebenso das sogenannte „Pflanzenauge". Plötzliche Bergungen der Pflanzen sind übrigens jedem bclannt, der einmal gesehen hat. wie die bekannte Mimosa pudica, wenn sie von einem Regentropfen getroffen wird zusammenklappt; ebenso kann jeder aufmerksame Beobachter an zahllosen Pflanzen sehen, wie sie, wenn ein Insekt nach Honig sucht, nach diesem mit den Staubfäden schlagen. Besonders gut geeignet sind dazu die Kornblume, die Berberitze, die Ginster- und andere Schmetterlingsblüten. — (Die Mailönigin der Mädchenschulen,) Wie aus Winnipeg (Kanada) vom 25. April geschrieben wird, hat in New-Westminster, wenige Meilen von Vancouver an der Pacificlüste gelegen, ein sehr heftiger, wenn auch glücklicherweise unblutiger Krieg sein Ende gefunden. Es galt nämlich, unter den Schülerinnen der sechs öffentlichen Schulen ein Mädel zu erwählen, das in diesen« Jahre mit dem nötigen Aplomb die Würde einer Mailönigin zu tragen hat. Die Wahl wurde in derselben Weise betrieben, wie es die Alten tun: jede Schule erkürte zuerst ein Komitee und dieses bcgaun sofort eine Agitation zur Aufstellung von Kandidatinnen seitens der betreffenden Schule; das war an und für sich schon eine schwere Arbeit, denn von 50 in Betracht kommenden Mädchen hielten sich zumindest 49 für berechtigt, die Königin des Wonncmonates Mai zu werden. Nun, diese schwere Arbeit war endlich crlcdigt, natürlich nicht, ohne daß die Enttäuschten auf d.e glückliche Ncbcubuhlerin böse zu sprechen waren; die sechs Kandidatinnen waren ernannt, und nun sollte ein städtisches Schönhcitslomitee die Schönste unter den sechs, die Koni-ain erwcihlc»; das nahm Zeit in Anspruch und inzwischen entwickelte sich nun ein Wahllampf unter den Schülerinnen der sechs Schulen, der einem Wahllampfe der Väter alle Ehre gemacht hätte. Vergessen war für kurze Zeit die Eiferslicht, der Neid. jede Schule kämpfte mit staunenswerter Energie zugunsten „ihrer" Kandidatin, Reden wurd'n in den Klassenzimmern gehalten, die an politische Partei-Speeches sehr erinnerten, die Schuldisziplin ging vollständig in die Brüche, die Lehrer waren machtlos und kürzlich froh, als endlich das Komitee den Namen der erwählten Mailönigin coram publico verkündete: Kathleen Ioncs, S'< kann nicht nur stolz auf die hohe Würde sein, sondern auch darauf, daß sie die leibte dieses königlichen Geschlechtes sein wird. denn der Schulrat der Stadt Ncw-Wcstminstcr hat cinslimmig beschlossen, leine Königin dieser Art wieder erwählen Zu lassen; er hat an den Ersahrungen dieser Wahl genug. — (Die Ehrlichkeit im Qmnibu s.) Der Pariser „Matin" ist unerschöpflich in neuen Einfällen und da die Behörden ihm den denkbar weitesten Spielraum lassen, kann er all seine Ideen verwirklichen. Sein jüngster Einfall ist äußerst amüsant und hat sogar ein gewisses psychologisches Interesse. Es handelte sich darum, die Gc-wisscnhaftigleit und die Ehrlichkeit des Publikums zu prii-sen — die Ehrlichkeit im Omnibus, Der „Matin" mietete einen Omnibus und erlangte die Erlaubnis, diesen Omni' bus an einem bestimmten Tage auf den regulären Linien fahren zu lassen. Zwei seiner Redakteure verkleideten sis) als Kondulteur und Kontrollor und der Kondukteur hatte die Aufgabe sich vergeßlich und zerstreut zu stellen und keinem Fahrgast das Fahrgeld abzuverlangen. Man wollte konstatieren, wie viele der Fahrgäste von der Vergeßlichkeit des Kondukteurs profitieren und ihr Geld behalten würden. Um 7 Uhr morgens verließ der Omnibus die Haltestelle de la Villette, um zunächst die Linie Billette—Saint-Sulpice zu befahren. Dies« Linie wird zumeist von Arbeitern und Arbeiterinnen benutzt. Am Pont de Flandrc stiege» die ersten Personen ein. Der Kondukteur vergaß, wie es in seiner Nolle lag, ihnen das Fahrgelb abzuverlangen, Aber einer der Fahrgäste, ein Bauarbeiter, schrie ihn sofort ironisch an: „Zum Teufel, willst du denn nicht dein Gelb? Das wird ja eine hübsche Einnahme, wenn du so weiter machst!" Der Arbeiter reichte dem Kondulteur den Fahr' Preis und indem er sich zu mehreren Frauen wandte, die Die Carreaudame. Roman von U. No8l. (15. Fortsetzung.) sAachdrlill verbutm.) „Glauben Tie wirklich, das; eine reiche Heirat seiner wissenschaftlichen Ausbilonng förderlich sein würde?" fragte sie. „Ich glaube im Gegenteil, die Lebensansprüche einer reichen Frau würden ihn von seiner 'Arbeit abziehen, Für seine EuNvicklung bin ich kein Hindernis, nnr für Ihre Pläne. Tie wissen ihm eine andere, Für diese andere, mit der Tic ihn verheiraten wollen, soll ich ihn freigeben. . . . Wie können Tie das von mir verlangen?" Er begegnete ihrem entrüsteten Vlick mit der Gelassenheit, die er schon so vielen Vcrzweiflungs-ausdrücken gegenüber bewahrt hatte. „Und wenn Dr. Wrada sich zu dieser anderen hingezogen fühlte?" fragte er, Hedwig durchdringend anblickend, denn er fühlte wohl, das; dieses Mädchen keine gewöhnliche Tccle sei, und hoffte immer noch, mit seinem Ansinnen durchzu drin gen. „Wenn er die andere liebt? können Tie in einer Verbindnng Ihr Muck finden, in der Tie keines gewähren? Wenn Tic den jungen Mann bei feinem in jugendlicher Großherzigkeit nnd in einem edlen Aufwallen" — er warf einen Vlick auf Rudolfs Bild — „gegebenen Worte halten, glücklich inachen können Tie ihn nicht, und sehen Tie zu, was für ein Tchicksal Sie sich bereiten. Daraus kann nichts Gutes kommen. Treten Tie aber zurück, so sichern Tie sich seine Dankbarkeit und an 'einer Entschädigung soll es nicht" — Er verstummte plötzlich, denn er war Hcdwigs Blick begegnet. „Wofür halten Tie mich eigentlich?" fragte sie mit bebenden Lippen, „Für eine Nomanhcldin oder für ein niedriges Wefen? In einem Atem mnten Sie mir die heldenmütigste Entsagung und schnöde Käuflichkeit zu . . . Tie irren sich in beiden Richtungen." „Tie machen sich also nichts darans, die Fran eines Mannes m lverden, den nicht mehr sein Wunsch, sondern bios', die Pflicht bei Ihnen festhält? Na. anspruchsvoll sind Tie nicht! Es ist Ihnen nur um die Versorguug zu tun, zn einein höheren Ttandvnnkt schwingen Tie sich nicht anf. . . . Dann war allerdings mein Schritt verfehlt. Ich dachte mich an eine jnnge Dame zu wenden, die anch das Glück des Maunes beriicksichtigt." „Ilnd warum sollte er mit, der anderen glücklicher lverden? Tie würde ein Haus machen wollen, ein möglichst großes Haus, uud nur um so eifriger müßte er dem Broterwerb nachgehen. Tie würde uicht bei seinen Ttudien jede Ttöruug vou ihm fernhalten, nicht in ihm anfgehen wie ich. Hermann in seiner Einfachheit nnd ein verwöhntes modernes Mädchen . . . >!ennen Tie diejenige, nm die es sich handelt, so genan. daß Tie Hermann das Glück an ihrer Teite verbürgen könnten?" „Erlanben Tie, mein Fräulein!" „Tic vermögen sich nicht vorzustellen, daß man mit einem Mädchen alls Ihrer Familie — nicht wahr, ich rate richtig? — anch schlecht fahren tonnte. Von dem Eharakter der Betreffenden aber wifsen Tie, fo nahe sie Ihnen anch steht, loenigor als nichts." „lind Tie?" flihr der Professor sie aufgebracht aii. „Was wissen Tie?" „Ich? Ich kenne die Gattnng," cntgegnete Hedwig in kühl verächtlichem Tone. „Ein verwöhntes, vergnügungssüchtiges Wefen ans reichem Hanse, das die höchsten Ansprüche an das Leben und an den Mann stellt, wäre die letzte, die zu Hermann paßte. Nicht für das Glück gäbe ich ihn frei, fondcrn für eine große Enttänschnng." „Tiefe Bemerkungen muß ich als uugehörig zurückweisen . . ." Der Professor reckte sich in seiner ganzen wuchtigen Gestalt und warf sich in die Brnst, Hedwig alls strengen Aligen anblitzend. „Hängen Tie Ihrer Telbstsucht kein Mäntelchen um! Mich täuschen Tic ja doch nicht! Tie wollen festhalten, was Tie haben, nnd ob Wrada dabei glücklich wird oder nicht, kommt gar nicht in Frage. Na, da kann ich ja nichts machen. Ich meinte es mit Wrada gut und auch mit Ihnen. Denn auch für Tie wird die Ttnnde kommen, wo Tie bereuen werden, auf mich nicht gehört zn haben. Im übri' gen, verüble ich es Ihnen nicht, daß Tie sich M' Wchrc setzen." In der Tat schlng seine Ttimmnng um, weil er so feftem Widerstand begegnete. Hatte er ^ denn nötig, Relly einen Gaiten zn erkämpfen? ^ viel er fah, konnte er das Mädchen doch nicht zum Verzicht bewegen nnd ebenso wenig Wrada zu>" Wortbruch. Daher wünschte er wenigstens, nicht im Bösen von ihr zn scheiden. Er sprach einige begütigende Worte, auf dn' Hedwig so ablehnend antwortete, das; er ihr mah' nend vorhielt, sie würde später als „Frau Doktorin" doch wieder mit ihm in Verührnng koimm'" müssen, und es sei daher wohl besser, weun sie sü'^ mit ihm vertrüge. Dic Mahnnng machte nicht viel Eindruck "!>! Hedwig. Der „große Mann" hatte sich ihr "0" keiner angenehmen Teite gezeigt. Tie würde im>n^' in ihm denjenigen sehen, der es versucht hatN'> Hermann von ihr losznreißen. Allein zu schroff gegenübertreten dnrfte s"' ihm nun, wo er einen freundlicheren Ton anschlug anch nicht, und so zwang sie sich zn leidlicher Hop lichkeit. Nur als Urban Miene machte, ihr zw" Abschied die Hand zu reichen, fand er so wcn'ss Entgegenkommen, daß er sich mit eiuer kiir,',^ Verbeugung begnügte. ,, „Das hätte ich mir wohl ersparen können, dachte er, als er an der Ttraßenecke in seim'N Nagen stieg. Er hatte das Gewicht seines NainoN" und seiner Persönlichkeit doch zu hoch veranschllW-. . . lind was hatte sie eigentlich mit ihren ab' sprechenden Worten geineint? Tie kannte die l^n tung, sagte sie. Oder sollte sie irgend etwas vi" Relly gehört haben? Ein kleiner Flirt war s" t" wirklich, das Mädel. Man tat ant daran, sic bm' zn verheiraten. Tann mußte der Mauu aus i" acht geben. (Fortsetzung folgt.) Laibacher Zeitung Nr. 117. 1095 21. Mai 1908. mit eingestiegen waren, sagte cr achsclzuclend: „Es ist gewiß cm Neuling! Es wäre eine Gemeinheit, ihn hineinzulegen!" Und darauf bezahlten alle. Männer und Frauen, ganz lhrlich ihre 15 Centimes, wobei freilich einige ihren Spott nicht zurückhalten konnten. Als man an der Endstation angelangt war. zählten drr Kondukteur u»d der Kontrollor ihre Kasse und es ergab sich nur ein Defizit von 7l> Centimes. Und ungefähr so blieb es auch weiter auf dieser Linie: der Durchschnittsverlust, der sich herausstellte, wollte 85 Centimes nicht übersteigen. Nachdem der Omnibus des „Matin" die kleinen Leute auf ihre Ehrlichkeit geprüft hatte, suchte er die eleganteren Viertel, die Boulevards, auf, Er befuhr die sehr beliebte und belebte Linie Madeleine-Nastille, die, vom westlichen zum östlichen Endpunkte der großen Boulevards sich erstreckt. Hier war das Resultat ein gänzlich anderes als in den Arbeitergegcnben: ungefähr 25 Prozent der Fahrgäste trugen lein Bedenken, den nicht abverlangten Fahrpreis ruhig in der Tasche zu behalten. Der „Matin" erzählt, daft die weitaus größte Begeisterung für solche Gratisfahrlen sich bei dcm weiblichen Geschlecht bemerkbar machte. Aber die Damen hatten eine unendlich liebenswürdige und graziöse Art und Weise, so ohne Bezahlung an dem vergeßlichen Kondukteur vorbeizuschlüpfen. Es machte ihnen ersichtlich Vergnügen, ein klein wenig zu betrügen und vom geraden Wege der Rechtschaffenheit abzuweichen. Einige von ihnen stiegen langsam und scheinbar silcichgültig aus, andere sehr schnell, als wären sie ungeheuer beschäftigt. Und als man auf dem Nastilleplatz an-sselommen war und wieder „Kasse machte", zeigte sich diesmal ein sehr anständiges Defizit — es fehlten 4 Fran-lcn 80 Centimes an der normalen Einnahme. — (Ein probates Mittel gegen Automo -b > l i st e n,) Die Ncwyorlcr Polizeibehörde hat bei ihrem iiamvf gegen die Automobilisten, die ohne Rücksicht auf das allgemeine Wohl in rasendem Tempo durch die Straßen der Städte sausen, zu einem probaten Mittel ihre Zuflucht ssenommen. An einer Anzahl der verlehrrcichsten Straßen-lrcuzungen N'ewyorks sind je zwei mit Chronometer und Drahtseilen ausgerüstete Schutzleute postiert. Wenn ein Automobil, das die zulässige Schnelligleitsgrenze überschreibt, sich nähert, wirb das Seil schnell über die Straße ssespannt und der Chauffeur so gezwungen, zu halten. Die Automobilisten protestieren gegen dieses gefahrvolle Mittel, aber einstweilen vergebens. — (Die Folter in Amerika.) Wie aus New-huil gemeldet wird, haben bort Enthüllungen über die Methoden, welche die Polizei in Newjersey anwendet, um Gefangene zum Geständnis zu zwingen, die größte Sensation erregt. Ein böhmischer Farmarbeiter namens Franz Zastcra wurde in Newark verhaftet und der Ermordung mies Farmers, dessen Frau und einer Dienstmagd beschuldigt. Drei Tage leugnete er, die Mordtat begangen zu haben, obzwar die Polizei ihn im „Schwitzkasten" hielt, das heißt, ihn während der ganzen Zeit am Schlafen verhinderte, in der Zelle umherführte und ihm ununterbrochen Fragen vorlegte, um ihn in Widersprüche zu verwickeln. ' Da diese Form des Verhörs sich nicht als erfolgreich erwies, wurde der sogenannte „dritte Grad" angewendet. Die Kleidungsstücke der Ermordeten wurden in die Zelle gebracht und dem Gefangenen wurde befohlen, das blutbefleckte Hemb des Ermordeten anzuziehen, bie Hand aufs Herz zu legen und seine Unschuld zu beschwören. Der Gefangene brach zusammen und legte ein „Geständnis" ab. Nun wurde jedoch bewiesen, daß dieses Geständnis falsch war und der Gefangene erklärte, baß er es nur abgelegt habe. um einer weiteren Folter zu entgehen. Das Gericht hat eine genaue Untersuchung angeordnet. Reisetage in England und Schottland. Von Dr. Emil Vock. (Fortsetzung.) ^ Eine Woche war wie im Fluge vergangen, und ich wußte ernstlich an meine Abreise von London denken, sollte ich die mir noch verfügbare Zeit benutzen, um noch Ncgen Norden zu fahren, Ve! schwerem Abschied ist es an, besten, man macht es schnell und so packte ich rasch entflossen meinen Koffer und fuhr zur Paddington-Station. '""l von dort gerade zur Nachmittagszeit ein guter Zug ^ch Oxford geht. Das ist auch bezeichnend für die ins uesenhciftc ausgedehnte Größe des Verkehres, daß man su :?ocr Zeit nach allen Richtungen Züge zur Verfügung ^! »>ir muß man sich schon ein wenig in der Wahl des ^reffenden Bahnhofes auslcnnen. Die Bahnhöfe sind an-Uahernb gleichmäßig in der ganzen Stadt verteilt und sind '"' ^"dpmiltc der Privatgesellschaften gehörenden Linien, uf denen nun naturgemäß ein gesunder Wettbewerb be-^dcn wird, der auch in den verschiedenen Fahrpreisen bis äu einem gewissen Grade zum Ausdrucke kommt. Die "Ngen sind mit großer Bequemlichkeit ansgcstattei, auch ^ der dritten Klasse; eine zweite ist nicht immer vorhan-"'- In der ersten Klasse fährt man besonders im Nicht-/uchelübteil ^^ immer allein, wenigstens nie gedrängt; lub'ge Lichtbilder an den Wänden sorgen mit Vorführung "ühmter englischer Landschaften für die Unterhaltung dcs » Reisenden. Mit der Zulassung des Handgepäckes ist man in bnglcind sehr freigebig; größere Stücke gibt man ins Abteil des Zugführers, für Aufgabe und Weiterbeförderung großer Stücke muß man bis zu deren Unterbringung im Geväcköwogen selbst sorgen; freilich hat man in der Regel nichts zu zahlen. Das Einsteigen in die ausnahmslos mit Scitengängen versehenen Wagen geschieht unmittelbar von der Höhe des Bahnsteiges. Die elektrische Beleuchtung ist ausnahmslos — ich spreche übrigens nur von den großen Eilzügcn — reichlich. Man steigt ein und aus. ohne berücksichtigt zu lverden; auf jeder Haltestelle springt der Tickelcollector zum Reisenden, bittet um die Fahrkarte und macht einen aufmerksam, falls die nächste Haltestelle das Ziel des Rufenden ist. Diese Aufmerksamkeit ist ganz angenehm, denn den ausgerufenen Namen versteht man nie und die Tafel mit diesem ist in einer in diesem praktischen Land? doppelt merkwürdigen Art so ungeschickt angebracht, daß man sie in Ruhe schwer findet, gefchweige denn vom sausenden Eilzuge aus. Eine Unterbrechung der Fahrt be-dcirf keiner besonderen Meldung. Man steigt einfach aus uno kann dann innerhalb desselben Tages einen anderen gleichartigen Zug benutzen. Abfahrt und Ankunft eines Zuges vollzieht sich ohne Lärm. Vor der Abfahrt bläst der Zugführer aus feiner l.einen Pfeife einen sanften, eigentümlich verwaschenen und dadurch unschönen Ton. Da auf den sroßen Strecken überallhin gesonderte Wagen gehen, braucht man fast nie umzusteigen. Auffallend war mir. daß ich I'ings der Bahnstrecke nirgends Nächterhäuscr sah. Die Bahnschranken stellen sich quer über die Geleise, >ucnn lein Zug verkehrt und wenden sich gegen die Fahrstraße, wenn diese gesperrt werden soll. Ucberall findet man rein und gut ausgestattete Aahnwirtschaften. Die Bahnstrecke von London nach Oxford ist vier-acleisig und Züge sausen nach beiden Richtungen. Themsebilder und Wiesen mit Kühen auf der Weibe und Pferde in Pferchen wechseln ab; weit draußen fahren wir an einem großen Militärlager vorüber, das mit seinen zahlreichen Zelten eher zierlich als kriegerisch aussieht. Unerwartet schnell, nämlich in ein und einer Viertelstunde, sind die 120 Kilometer zurückgelegt; ber Zug hat zwischen London unb Oxford nirgends gehalten. In dem warmen Lichte des Sommerabenbs war das Bild der Stadt mit ihren vielen spitzen Dächern unb Türmen von übciraschenber Schönheit. Dieser Einbrucl vertieft sich. wenn man in bcr Stadt umherstreift. In den an bcn Glo.zen dieser gelegenen Straßen kommt bas englische Familien,haus so recht zum Ausdruck; ein kleines Gebäude reiht sich an das andere, mit Vorciärtchen, hinter dem aus dem Efeu und wilden Wein bas Not ber Ziegelmauern kräftig hervorleuchtet. Bezeichnend ist es für diese Stu-dcntenstadt, daß mau überall Vermietung von Zimmern und kleinen Wohnungen angekündigt sieht. Den Mittelpunkt studentischen Lebens bilden die verschiedenen Colleges, von denen es zahlreiche unb in verschiedenen Abstufungen ber Vornehmheit gibt. Christ College und Magbalen College sind nicht nur durch ihre Größe, sondern auch durch ehrwürdiges Alter und edle Bauart befonbers hervorzuheben; das erstere mit seiner hohen maucrartigcn Stirnseite, bcm großen Hofe unb bcn Türmen gleicht mehr einer alten Ritterburg als der Heimstätte junger lernbeflissener Männer. (Fortsetzung folgt.) Lolal- und Provinzial-Nachnchten. Handrls- und Gewerbckammer für Krain. ^ Wie bereits gestern erwähnt, hielt die Handels-und Gewerbelammer für Krain vorgestern nachmittag im städtischen Rathaussaale unter bcm Vorsitze bes Kammer-präsibentcn L e n a r 5 i ö eine ordentliche öffentliche Sitzung ab. Als landesfürstlicher Kommissär wohnte ber Sitzung Herr Lanbesrcgierungsrat Kulavics bei. Zu Verifila-toren des Sitzungsprotololles wurden bie Kammermitglie-der Schrey unb Vellovrh nominiert. Der Vorsitzende gebachte zunächst mit warmen Worten des verstorbenen Vizepräsidenten Kollmann, welcher seit 1884 ber Kammer angehörte und, gestützt auf seine Erfahrungen ersprießliche Tätigkeit entwickelte. Die Kammer-Mitglieder hatten sich zum Zeichen des Beileids von den Sitzen erhoben. An Stelle Kollmanns wirb Herr Leopold Bürger, welcher bei der Wahl in der Großhandcls-scltim! nach Kollmann die meisten Stimmen erhalten, in die Kammer berufen werben. Kammerpräsident L e n a r ö i 5 machte sobann bie Mitteilung, baß bas l. k. Handelsministerium die von der Kammer beschlossenen Vesoldungs- unb Avamementvor-schriften genehmigt und daß die Genossenschaft der Kaufleute in Rann sich an die Kammer mit dem Ersuche» gewendet habe. die angeregte Altion hinsichtlich ber Einfüh' rung von zwei neuen Zügen auf der Strecke Steinbrück-Agram sowie um Errichtung einer Telephonverbindung zwischen den genannten Orten nach Kräften zu unterstützen. Die Kammer sprach ihre Bereitwilligkeit aus, sich dieser Aktion anzuschließen. Kammerselretä'r Dr. Mu r > n i l gab bekannt, daß ber Kammer anläßlich bes Hinschci-bcns bes Vizepräsidenten Kollmann zahlreiche Vcilcidslund- gebungen zugegangen seien. Der Rechnungsabschluß der Kammer für bas Jahr 1006 erhielt bie Genehmigung bei l. l. Handelsministeriums. Die Direktion der t. t. Südbahn-gesellschaft machte ber Kammer die Mitteilung, daß auf ber Strecke St. Peter-Fiume mit 1. Mai zwei neue Züge eingeschaltet wurden unb baß dem Wunsche ber Kammer in betreff Einführung von zwei neuen Zügen auf der Strecke Laibach-St. Peter Rechnung getragen werben wird, sobald die bestehenden technischen Schwierigleiten behoben scin werden. Eine Beschwerde ber Kammer bei ber l. l. Postdireltion hinsichtlich verspäteter Zustellung von Postsendungen in Laibach hatte den gewünschten Erfolg, indem das PostPersonale wieber entsprechend vermehrt worden ist. Das Gesuch um Errichtung einer Telephonstation in Abels-berg wurde dem Handelsministerium befürwortend abgetreten. Auch bezüglich ber Reorganisierung ber chemischen Versuchsstation in Laibach zum Vorteile ber Industrie und bes Gewerbes wurden bie nötigen Schritte bereits eingeleitet. Bei bcr hierauf folgenden Wahl bes Vizepräsidenten an Stelle des verstorbenen Franz Kollmann wurde Kam-meimiiglieb Johann M e j a <" mit 11 Stimmen zum Vizepräsidenten gewählt; 5 Stimmen entfielen auf Herrn Schrey, 1 Stimme auf Herrn Hren. Kammermitglieb Hribar begründete fodann eine Reihe von felbständigen Anträgen, und zwar zunächst den Antrag auf Errichtung einer Postfiliale an der Kreuzung ber Blciweis- unb der Nömerstraße. Der Verkehr in jenem Teile ber Stadt habe sich in den letzten Jahren bedeutend gehoben und die Bautätigkeit dortselbst sei in erfreulichem Aufschwünge begriffen. Die l. l. Landesregierung urib bie l. l. Tabalhauptfabril, welche in biesem Rayon situierl sind, würden eine Postfiliale genügend beschäftigen. Der Antrag wurde einstimmig angenommen, desgleichen der Antrag betreffs Verstaatlichung bei Postfilialen auf bem Alten Markte unb auf dem Kaiser Iosefsplatze. Kammermitglieb Hribar hatte in der jüngsten Plenarsitzung folgenden selbständigen Antrag eingebracht: Mit Rücksicht auf bie verfassungsmäßige Sichcrstrllung ber Weißkrainer Bahn unb die hie-burch erreichte Eisenbahnverbindung Sissel-Karlstadt-! Laibach erhält bie projektierte Linie Laibach-Oberlaibach-Hoteberschitz - Präwald - Ktanjel, welche bie kürzeste ! selbständige Eisenbahnverbindung zwischen Tissel unb dcm österreichischen Küstcnlanbe bilben unb nach Ausbau der Linie Etein-Heilcnstein via Zeltweg bie dritte Eifrn-bahnverbinbuna, mit Trieft ermöglichen würbe, in allgemein staatlicher und verlehrspolitischer Beziehung eine außer-orbentliche Bedeutung unb wirb baher deren versa ssuiigs-mäßige Sicherstellung dringend befürwortet. Der Antrag» steller hob in längerer Ausführung die Wichtigkeit dieser Linie hervor, welche nicht nur Industrie, Handel unb Gewerbe beleben würbe, sonbern auch in strategischer Hinsicht von großer Bedeutung wäre. Die Baukosten würben sich auf etwa lii Millionen Kronen belaufen. Der Antrag wurde einstimmig angenommen, desgleichen ein Zusahantrag des Kammermitgliebes Ditrich, betreffend den Ausbau ber Linie Abelsberg-Zirlnitz mit Anfchluh an bie Unter-lraincr Bahn. Kammermitglieb Hribar begrünbete weiter? seinen Antrag, betreffend bie Errichtung eines Postamtes in Ie/.ica sowie ben Antrag auf Abstellung verschiedener Mißstänbe auf dem Hauptpostamte in Üaibach. namentlich hinsichtlich der Fahrpostabteilung unb ber Telephonzentrale, fiir welche u. a, ein Kontrollor l>stell< werben müßte. Beide Anträge würben zum Beschlusse erhoben, desgleichen auch der Antrag, die Kammer möge für den Besuch der Prager Ausstellung seitens der lrainischen Handels- unb Gewerbs-leute die nötiien Schritte unternehmen und eventuell einen Sonderzug mit entsprechenden Begünstigungen veranstalten. Kammermitglied K r e g a r brachte einen selbständigen Antrag ein, die l. l. Postbireltion sei zu ersuchen, dasü'r Sorge zu tragen, baß Expreßsendungen für hiesige Handelsleute und Gewerbetreibende 'ofort nach Einlangen ber Züge be» Interessenten vom Bahnhöfe aus zugestellt werben. Dieser Iustellungsmobus sei in allen größeren Orten bereits cingeführt und würde auch hierlanbs den Handelsverkehr wesentlich fördern. Auch dieser Antrag-würbe ohne Debatte einstimmig angenommen. Im weiteren Verlaufe ber Sitzung würbe bie Wahl cines Mitgliedsstellvertreters der Erwerbsteuer-Lanbeslom' mission für Krain vorgenommen; gewählt würbe ber Leber-unb Schuhfabrilant Anton Ralovec n, Krainburg. In den Schulausschuß der gewerblichen Fortbildungsschule in Ratschach wurde der dortige Handelsmann Martin Pod-lesnil iun. entsendet. Hinsichtlich der Zuschrift bes lrai? nischen Landesausschusses in Angelegenheit ber geplanten Errichtung einer Handelsschule in Laibach sprach sich die Kammer dahin aus, daß sie ber Errichtung einer zwei-llassigen Handelsschule zwar nicht widerstrebe, daß sie jedoch nach wie vor von ber Notwendigkeit einer höheren Handelsschule in Laibach überzeugt sei und baher bie Einberufung einer Enquete in biefer Angelegenheit beantrage. Als Vertreter der Kammer in bieser Enquete wurden Kammerprä-sibeilt Lenllri,'i6 unb Kammcrselretär Dr, Murnil nominiert. Für die zweillassige Handelsschule wurde seitens ber Kammer ein jährlicher Beitrag von 1000 l< in Aussicht lnstellt. Laibacher Zeitung Nr. 117. 1096 21. Mai 1908. Bekanntlich ist für Laibach die Errichtung einer Gastwirte- und Kellnerschule in Aussicht genommen. Da jedoch der Aktivierung dieser Schule noch mehrere Hindernisse entgegenstehen, soll vorläufig ein Kurs für Gastwirte und Kellner abgehalten werden. Die Kammer hat für diesen Kurs in ihrer vorgestrigen Sitzung einen angemessenen Kostenbcitrag zugesichert und dem Lolalausschusse für Korbflechtern und Weibenzucht in Dolslo und Lusttal zwecks Unterstützung dürftiger Besucher des Flechtlurses den Betrag von 5(1 X zur Verfügung gestellt. Schließlich hat die Kammer über Antrag des Kammer-mitgliedes C. Pirc zur Deckung der Kosten für den Kleidermacherfachturs in Vischoflack einen Beitrag von 100 Kronen bewilligt und den Bericht des zweiten Kammer-selretärs Ti. Windischer, betreffend die Abhaltung von Gesellenprüfungen, zur Kenntnis genommen, worauf die öffentliche Sitzung um 8 Uhr abends geschlossen wurde. — (Vom Iustizdienste.) Seine Majestät der Kaiser hat dem Landesgerichtsrate und Vezirlsgerichts-vorsteher Anton K l o b u 5 a r aus Anlaß der erbetenen Versetzung in den dauernden Ruhestand den Titel eines Oberlandesgerichtsrates verliehen. — (Militärisches.) Nach Ableistung des Präsenz -dienstes werden eingeteilt: die Reserve-Asschenzarztstellber< treter, Doktoren der gesamten Heilkunde: Josef Pipe» rata vom Garnisonsspital Nr. 9 in Trieft zum bosnisch-hercegovinischen Infanterieregiment Nr. 4, Alois Sti -panovio vom Garnisonsspital Nr. 9 in Trieft zum bosnisch-hercegovinischen Infanterieregiment Nr. 3. Alfred Keiter vom Garnisonsspital Nr. 1 in Wien zum Infanterieregiment Nr. 47. Anton Mitterhammer vom Garnisonsspital Nr. 2 in Wien zum Infanterieregiment Nr. 27, Hermann Hornung vom Garnisonsspital Nr. 7 in Graz zum Infanterieregiment Nr. 7. Valentin Maier -hofer vom Garnisonsspital N>r. 8 m Laibach zum Infanterieregiment Nr. 87, Erwin Plaschle vom Garnisonsspital Nr. 8 in Laibach zum Infanterieregiment Nr, 94. — Mit Nartegebühr wird beurlaubt der Hauptmann zweiter Klasse im Status der Offiziere in Lokalanstellungen Alfred Knoll des Lanbwehrinfanterieregiments Laibach Nr. 27 (auf ein Jahr, Urlaubsort Temerin bei Ujvidek). — In den Ruhestand wird versetzt der Oberleutnant Robert Haar mann (mit Wartegebühr beurlaubt) des Feld-haubitzenregiments Nr. 1" als zum Truppendienst im Heere untauglich, zu Lolaldiensten geeignet (Domizil Laibach). — (Fahrbegünstigung für aktive Mannschaft in Zivillleidung bei Grnteurlau-b e n.) Sämtliche am Militärtarif beteiligten 'österreichischungarischen und bosnisch-hercegovinischen Eisenbahnverwal-tungen haben ^ich bereit erklärt, der auf Ernteurlaub abgehenden Mannschaft, auch wenn sie in Zivillleidung reist, für die Fahrt vom Orte der Dienstverrichiung nach dem Urlaubsort und zurück die den Militärpersonen bei Reisen außer Dienst in Uniform zugestandenen Fahrbegünstigungen bis auf Widerruf zu gewähren. Diese Fahrbegünstigung erstreckt sich nur auf die 3. Wagentlasse der Personenzllge. * (Erhöhung der Fahrgeschwindigkeit auf den Unterkrainer Bahnen.) Wie man uns mitteilt, hat das k. l. Eisenbahnministerium der seitens der l. t, Staatsbahndireltion in Trieft beantragten Fahr-geschwindigteitserhöhung von 30 auf 40, bezw. 45 Kilometer auf den Linien Laibach — Rudolfswert. Großlupp — Gott-schee der Unterlrainer Bahnen in der Voraussetzung prinzipiell zugestimmt, daß einerseits die lokalen Verhältnisse die Geschwindigteitserhöhung auf dieses Maß zulassen, anderseits der Erhaltungszustand der Unter- und Oberbau-konstrultionen ein tadelloser ist und die Höhenabnützung der Schienen das Maß von 4 Millimetern unter leiner Bedingung überschreitet. Zu diesem Behufe hat das vorgenannte Ministerium die l. l. Generaldireltion der österreichischen Eisenbahnen beauftragt, diese Erhebungen unter Zuziehung der l. l. Staarsbahndireltion und der politischen Behörde :c. durchzuführen und über das Ergebnis zu berichten. —r. * (Staatssubvention.) Seine Exzellenz der Herr Ackerbauminister hat der Molkereigenossenschaft in St. Lorenz, Gemeinde Grohlack, als Beitrag zur Deckung der Anlagelosten eine Staatssubvention von 2000 X bewilligt und die t. l. Landesregierung für Krain ermächtigt, diesen Netrag zu Handen des Genossenschaftsobmannes flüssig zu machen. —r. — (Die Bezirkslehrerlonferenz der deutschen Schulen im Stadtbezirke Laibach) wirb Dienstag den 2. Juni um 8 Ut>r vormittags im Lehrsaale für Chemie an der k. l. Staatsoüerrealschule abgehalten werden. Auf der Tagesordnung steht neben den üblichen Beratungsgegenftänden ein Vortrag des Herrn Sanitätsrates Primarius Dr. Emil Bock über den zweiten internationalen Kongreß für Schulhygiene in London im August 1907. — (Legung bon Gasröhren.) Gleichzeitig mit der Legung der neuen breiten Gasröhren ist auch die Aufstellung von Kandelabern im Zuge. Visher sind die diesbezüglichen Arbeiten in der Slom.^el-, der Bahnhof- und der Sftinnergasse durchgeführt, auf der Millo^straße und in der Gerichtsgasse dagegen diese Woche im Zuge. Die Zahl der Gaslampen ist mit 700 bestimmt. Zur Verwendung kommt selbstverständlich das Auerlicht. Die elektrischen Bogenlampen bleiben in lveitercr Verwendung. Sämtlich« Arbeiten dürften bis N'ovember fertiggestellt sein. x. — (Das See Hospiz für skrofulöse Kinder in G r a d o.) Der Laibacher Gemeinderat hat für das Jahr 1908 den Betrag von 1140 K behufs Ueberschickung von elf skrofulösen, im Alter von li bis 12 Jahren stehenden Kindern nach Grabo votiert. Die Abschickung der Kinder in das Sechospiz erfolgt Ende Juni unter Aufsicht. Der Landesausfchuß bestimmte zum gleichen Zwecke 1200 X für 12 skrofulöse Kinder. x. " (Industrielles.) Ueber Ansuchen des .Herrn Paul Seemann, Seifenfabrilanten in Gleinitz bei Laibach, um Erteilung der Bewilligung für den Zubau eines Maschinenhauses und Herstellung eines Mahlreservoirs in seiner Knochen- und Seifenfabrik in Gleinitz. findet am 29. d. um 10 Uhr vormittags die lommissionelle Verhandlung an Ort und Stelle statt. Hiebei wird ein Staatsbau- und ein M^schinentechniler intervenieren. —r. — (Zur heurigen Grasmahd in Laibach und Umgebung.) Die Aussichten auf eine reichliche Fechsung sind heuer — nach dem jetzigen Stande un,d den diesfalls eingetroffencn Berichten zu urteilen — sowohl bezüglich der Qualität als auch der Quantität überall gegeben. Das Gras ist insbesondere auf gilt gedüngten Wiesen bereits sehr dicht und hoch, und was das wichtigste ist, es ist wurmfrei. Die Grasmahd beginnt bekanntlich bei uns in der dritten und vierten Woche des Juni. in Innerlrain und Oberkrain eine Woche später. x. — (Vrückenreparaturen.) Bei der über den Kleingraben am oberen Teile der Ziegelstraße führenden Brücke wurden einige Reparatursarbeiten nahezu fertiggestellt, x.' — (Platzmusil.) Programm für heute (Sternallee): 1.) Komzal: „Kaiser-Marsch." 2.) Strauß: Ouvertüre zur Operette „Prinz Methusalem". 3.) Franz Lehar: „Rote Rosen". Walzer aus der Operette „Der Mann mit den drei Frauen". 4.) (^ajlovslij: Tonbilder aus der Oper „Pique Dame". 5.) Kienzl: Kinderszenen aus der Oper „Evangelimann". fi.) Komzal: „Ernst und Scherz fürs Wiener Herz", Potpourri. " (Genossenschaftswesen) Die l. l. Landesregierung hat die abgeänderten Statuten der Genossenschaft der freien, handwerksmäßigen und konzessionierten Gewerbe in Gurlfeld genehmigt. —r. — (Fe ue r we h r we se n.) Im Laufe des heurigen Jahres wurde die Gründung neuer freiwilliger Feuerwehren eifrig in Angriff genommen. So entstanden neue Feuer« wehren in Ober-Ka^lj, Alt-Oberlaibach, Würzen, Podded, Ko^ana und Tagor an der Save. Auch die Gemeinde Neu-degg bei Treffen ersuchte den Verbandsschriftführer, in einer Versammlung dortselbst über das Löschwesen zu sprechen, da dort eine Feuerwehr gegründet werden soll. Diesem Wunsche wird demnächst entsprochen werden. —t. — (Der dritte heurige Weinmarlt in Gurlfeld,) der gestern abgehalten wurde, blieb zwar, was den Besuch anbelangt, hinter den vorherigen zurück, doch wurde genügend Wein angebracht. Laut Notierungen wurden bis 2 Uhr nachmittags 643 Hektoliter verlauft. Der Weinmarlt hatte einen mehr informativen Charakter, um zu zeigen, wiediel und welche Weinsorten im Gurl-felder Bezirke noch anzutreffen sind. Von den anwesenden Käufern schlössen Käufe ab: Vartholomäus Grad aus Dom-öale, Maria Lo^ar aus Ihan, Karl Tojer aus Ihan. Franz Plevnil aus M. Lusttal, I. Vodnil aus Ki«ka. Jg. Zorec aus St. Martin bei Littai, A. Vilfan aus 5rnu5e, Jakob Hribar aus Sagor und I. Ogorelec aus Ktofljica. —in— — (Laibacher Deutscher Turnverein.) Das Vereins- und Schülerschauturnen, das vorigen Sonn-tag stattfand, nahm einen recht schönen Verlauf. Nach dem Aufmarsch der über 100 zählenden Schar der Uebenden folgten die Freiübungen der Knaben-, Schüler-, Zöglingsund Stammriegen, die ganz neuartige Uebungsgruppen mit .Keltenreihen brachten, die große Anforderungen stellten und die, wenn sie auch einzelne Linienstörungen auswiesen, von fleißiger Vorbereitung zeugten. Dann wurden die Sieger im letzten Vereinswetturnen vom 10. d. M. verkündet und erhielten aus den Händen zweier anmutiger Turnerinnen. Frl. Möllerund Frl. Vöck. Ehrenlränze, bezw. Ehrenzweige: Aus der Stammriege die Turner Th. Nowotny und H. Reiter, von den Zöglingen V. Zirnstein, Safran. Alcschowitz. Watzel. von den Schülern (Oberstufe) I. Klauer und H. Heyß (Unterstufe). Koyser. Heyß. Rauber. Luschützky. Schnell. Poltnig. Zixlowsly, Palme. — Die darauf folgenden Gemeinübungen der Mädchenriege (zu dreien am Langstabe) schlössen die 1. Abteilung. — In der 2. Abteilung übten beim allgemeinen Riegenturnen die Stammriegen und Zöglinge an Pferd und Barren. Die ersteren boten kühne Hinterschwünge und Sprünge, letztere saubere Seltionsübungen (zu zweien) an zwei Barren. Ein lebhaft bewegtes Bild boten die gleichzeitig an Pferd. Reck. Narren und Sturmspringel vorgeführten Uebungen der Schülcrabteilungen, endlich die der Mädchen- und Knaben-riegcn an Narren und schräger Leiter. — In der 3. Abteilung, den Sondervorführungen, glänzte die Schülerabteilung I durch kühne Gegensprünge über den Bock und die Zöglingsriege durch ihre Freiübungen (nach schweizerischem Muster) in Hock- und Liegestütz. Die „Entwicklung" des Barrenturnens, dargestellt durch gleichzeitige Uebungen der Knaben- und Schülerriegen an vier Barren, war gut zusammengestellt, aber dem Laien nicht leicht verständlich. — Ein anmutiges Vild bot dann der Keulenreigen der Mäd-chenriege II. — Mit den Kurübungen der Vorturnerschast am Reck, die auch einige kühne Neuheiten im Ueber schlagen brachten, schloß die Reihe der Vorführungen, die durch nahezu drei Stunden gedauert hatten. Die zahlreiche Zuschauerschaft war ihnen mit lebhafter Teilnahme gefolgt und hat sie mit rauschendem Veifalle belohnt. — (Todesfall.) In Görz starb gestern nacht nach längerem Leiden Herr Administrationsrat Emil Gutt-man, ein Bruder des Herrn Oberinspektors lais. Rates Eugen Guttman. Der Verblichene war in Laibach, wo er geraume Zeit hindurch bei der Finanzproturatur in Tätigkeit stand, eine allgemein bekannte und geachtete Persönlichkeit. Er verfügte über gründliches Fachwissen und unterhielt auch infolge seines regen Interesses für die slovenische Literatur die besten Beziehungen zu verschiedenen slove-nischen Literaten. In seinem Nachlasse dürfte sich noch so manche literarische Rarität befinden. " (Beim Kaffeclochen verbrannt.) Heute morgen ereignete sich im Hause Nr. 8 in der Trdinagasse ein gräßlicher Unglücksfall. Die im Jahre 1848 in Neu-marltl geborene und nach Laibach zuständige Private Fran-zisla Lipovec wurde auf dem Gange mit total verbrannten Kleidern tot aufgefunden. We die polizeiliche Kommission feststellen konnte, hatte die Frau Kaffee gelocht und aus einer Vlechlanne Spiritus in die Maschine nachgegossen. Die Kanne, die ohne Deckel einige Meter von der Leiche auf dem Boden liegend aufgefunden wurde, war explodiert, worauf sich der Spiritus über die Kleider der bedauernswerten Frau ergoß. Die fast ganz verkohlte Leiche wurde in die Totenlammer zu St. Christoph übertragen. — (Plötzlicher Tod.) Der 50jährige Besitzer Alois Osolnil aus Kostreunitz, Bezirk Littai. war am 1^. d. M. vom Jahrmärkte in Moräutsch auf dem Heimwege begriffen. Zuletzt lehrte er im Gasthause des Franz Mal in Preter^ ein und nahm gegen 7 Uhr abends eine Stärkung ein. Bald darauf entfernte er sich und wurde von den vom Markte Heimlehrenden auf der Straße als Leiche aufgefunden. Da man die eingekauften Sachen sowie das Geld bei ihm vorfand und leine Gewalttätigkeit zu konstatieren war, dürfte Osolnil einem Herzschlage erlegen sein. —o— " (Ein Selb stmordla ndida t.) Zu dieser gestern gebrachten Notiz sei nachgetragen, daß der Maurer-lchrling Karl Kothera im Laufe des vorgestrigen Vormittags polizeiärztlich untersucht und als vollkommen gesund befunden wurde. D« Polizei, der der Selbstmord-landidat einigermaßen verdächtig vorkam, brachte ihn während der Einvernahme zum Geständnis, daß er die bei ihm vorgefundenen 40 X einem Kameraden in Veldes ge< stöhlen hatte. Er wurde dem Gerichte überstellt. — (Warnung vor der Auswanderung nach Patagonien.) Der in Klettenberg in Westfalen sich aufhaltende Johann Pfister veröffentlicht in Tiroler blättern ein Inserat, worin er mitteilt, daß Landwirte und Handwerker aller Art, welche Unternehmungsgeist besitzen und über ein Kapital von 800 X verfügen, in einem acsunden und schönen Lande in wenigen Jahren ein größeres Vermögen erwerben können. Ueber diesbezügliche an ihn gerichtete Anfragen teilt er mit, daß dieses Land Patagonien im Staate Argentinien sei. Ueber die Aussichten der in der Regel lapitalslosen oder kapitalsarmen österreichischen Auswanderer in Patagonicn, ferner darüber, ob die dori lohnende Arbeit u»b ein gutes Fortkommen finden werden, liegen dem Ministerium des Innern bis jetzt leine Nachrichten vor. Unier diesen Umständen muß eindringlichst gewarnt werden, den Versprechungen Pfisters ohne weiteres Glauben zu schenken und sich von ihm zur Auswanderung nach Patagonien verleiten zu lassen. — (Steppen Huhn er in Sicht.) Laut den der „Ung. Ornith. Zentrale" aus Moskau und Petersburg zugekommenen Nachrichten tritt in Nußland seil Mitte April das Steppenhuhn (Syrrhaptes paradorus) in Scha" ren von 30 bis 40 Exemplaren auf. Da wir selbes unter diesen Umständen auch bei uns bald zu sehen erwarten dürfen, so seien die Fremdlinge, welche zuletzt 1888 in Menge erschienen, der Schonung empfohlen, um ihnen ein tem< poräres Niederlassen und eventuelles Brüten bei uns zu ermöglichen. Zwecks Bearbeitung des Zuges wie 1888 erbittet möglichst detaillierte Nachrichten: Viktor von Tschüs' zu Schmidhoffen. Herausgeber des „Orn. Jahrbuches" in Villa Tännenhof bei Hallein (Salzburg). Dr. I. P — (Die Laibacher V e re rn s t ape lle) konzertiert heute im Hotel „Ilirija" (Bahnhofgasse). Anfang um 8 Uhr abends, Eintritt frei. Laibacher Zeitung Nr. 117. 1097 21. Mai 1W«. Telegramme des k. k. Telegraphen-Korrespondenz-Bureaus. Rcichsrat. Sitzung des Abgeordnetenhauses. Wicn, 1^). Mai. In fortgesetzter Verhandlung des rnthenischen Drmglichtcilsaniragcs, betreffend das Vcrwal tnngssystcni in Kalifen, wies Abg. Glabinsli nach, welche (Entwicklung das ruthcnische Voll unter der ucr-fajsungslnäßigcn Aera auf allen Gebieten genommen hat, woraus hervorgehe, wie unbegründet die Beschwerden über cinc Unterdrückung der Nuthenen sind. Die Polen in Preußen, ja selbst in Schlesien und in der Vulowina wären glücklich, wenn sie souicle Nechte besäßen, als die Muthencn in Gallien. Die Polen traten stets für die Interessen des ^csamtlandes ohne Unterschied der Bevölkerung ein, Sie werden dies auch in der Zukunft tun, niemals aber aus Dstgalizicn sich verdrängen lassen. — Die Abg, O st a p -c,', u l und Dniestrzanski brachten eine Neil)< von Beschwerden, insbesondere anläßlich der Landtagswahlen dor. Sie machen die herrschende Parte! sowie das galizische Nerwaltungssystein für die systematische Unterdrückung des nithcnischen Volles verantwortlich. — Der Altruthene Hlibowicli trat entschieden der Behauptung entgegen, daß seine Partei von den Polen gegen die Iungrulhenen unterstützt wnrde, Gr erklärte, die Altruthcncn hätten die sonstran!cn zurück und nahm vier Verhaftungen wegen Ruhestörung vor. Die Nacht verlief ruhig. Polizei- und ^endarmericpatrouillcn durchzogen die Stadt. Heute ist alles luhig. Die Vorlesungen anf der Universität verlaufen ohne Störung, I unsbruck, 20. Mai. Der heutige Tag ist bisher in voller Ruhe verlaufen. Die Vorlesungen an der Universal fanden ohne Störung statt. Agram. 20. Mai. Die Einschreibung an der Universität hat heute begonnen, Eine Stndentenversaminlung ^schloß, niemanden an der Einschreibung zu hindern. Auf dcm Univcrsitätsplatze waren einige Polizisten aufgestellt, sur den ^all, als Demonstrationen stattfinden sollten, doch herrschte vollkommene Ruhe Das Profcssorentollegium wird ü" Sinne eines gefaßten Beschlusses an die Regierung ein ^csuch richten, das; die Maßregeln gegen die Professoren ^urinin und Manojlovi/' geändert werben London, 2U. Mai. Der König wird am 5. Juni 3"m Besuch des Kaisers und der Kaiserin von Rußland ^' hier abreisen und ain 12. Juni wieder zurückkehren Ant'o>s'F u n t c f. Angekommene Fremde. Grand Hotel Union. A m 19. Mai. Klein, Rso., Budweis. — Zaruba, Ing,; Singer, Xtfm.; Neumann, Rsd,, Graz. — Valleubergcr. Rsd,, Prall.. — Fraucats, s. Frau, Nesia. — Cardin, Kfm.. Chcrso, — Garstncr, Obcrlcutu.. St, Veit, — Dr. Laharuar, Czeruowih, — Orüllmanbl, Korrespondent, Budapest. - Gräfin Verua. oclli, s. Tochter, Cormons, — Teply, Gaudl, Paul, Rjde.; Heiß, Swoboda, s. Frau, Äflte.; Dr. Redl, Scltionsrat; Do< nat, Juwelier; Hillcr, Privatier, s. Frau, Wien. ?lm 20. Mai. Pogorelc, Chicago. — Sircelj, Mar. burg. — Fan, Kfm, CM,. — Dr. Dreuwta, Abbazia. — Dr. Leinl mit Frau, Wien. - Hugo Lübl, 5chn., Wien. — Dr. Benedil, Ilcd. — Eisner, Oberbramter, Wien. — Neu-burger, Nfm., München. — Laudeckcr mit Frau uud Chauffeur, Berlin. — Meißner, Nsd., Vrünn. — Diamautidi mit Farm-lie und Chauffeur, Wien, — Schick, Hoppmami, Haas, Spiel-maun, Nagl, Valler, Rsde.. Wicu. — Goldbergrr, Kfm. Iägcrudorf. — Post, Polizeiagrnt, Fiume. — Sclislar, Lichten, walo. — Pintcr, Chemilcr, Tricst. — Smallboxes, Tullu. — Salzgo, Ungarn. Morgcnthau, Nsd., Maiuz. — Stem, Vreslau, — Ziuuer, Nfd., Trieft. Meteorologische Beobachtungen in Laibach. Scchöhe W«'2 m. Mittl. Luftdruck 736 0 mm. 2 "Z ^^ M ^ Ansicht s^Z Z «2 DZ« Z3 des Himmel« ZzD „^ 2U. «. '733'? 27^» NO. mätzlg heiter ^" 9U. Nb. 739 7 20 9 SW. mäßig bewbllt 21 l 7 U. F. j 740 3 > 16 1j SO. mäßig heiter 0 0 Das Tagesmittel der gestrigen Temperatur 21 0°, No> nale 14-6". Wettervoraussage für dm 21. Mai für SteiermaN und ttärnteu: Wcchselud bewölkt, luähigc Winde, mäßig vrr< äudert, Nriguug zur Gewitterbilduug, uubcständiges Wetter; für Krai» und Trieft: schönes Wetter, warm, gleichmäßig anhaltend, schönes Wetter. Seismische Berichte und Beobachtungen der Laibacher Erdbebenwarte sgrnlimdrt vo» dcr Kram, Eparlasse I«»?). (Ort: Gebäude der l. l. Staals-Oberrealschule.) 6l,gc: Nördl.Vreitc 46°W'; Östl. Lauge vou Greeuwich 14" 3l', Vebenberichte : 17. Mai gcgeu 13 Uhr 45 Miuutei, Erschiitterllng IV. Grades in Reggio Calabria; grnril 18 Uhr 30 Miimtcu leichte Nahbebcimufzcichuuna, iu Catania. — 1«. Mai gcgeu 4 Uhr Erschütterung II, Grabes iu Reggio Calabria. — 20. Mai tiou 9 Uhr 4 Mimitrii bic- 9 Uhr 30 Minuten seismische Störung verzeichnet iu Hamburg uud von !1 Uhr 2 Minutcu bis grgcu 9 Uhr 53 Minuten unausgesprochene seismische Störuug vcrzcichuct iu i! a i b a ch. Vodeuu u r uhe * am 21. Mai: 12>Selunoeupcndrl uud 7 ' Sellmdenpcudcl «sehr fch»uach>; 4 » Seluudcupendel «schwach>. » Die , »rnlic wird ii, fulnsnbf,! Nlilrlenradr,, !In>l!siz!>'>,^ ^„»lchlNNs l'i« zu 1 Millimi'U'r »Irhr !ch,uach», vo„ l l>ie li Äl>lli>!,r>!'! .Ichwach», lw» 2 l'is < Millimswr» "»as!'« slarl., von ^ I'is 7 Willimekr,, '!w„ 7 l>>6 «0 Wil!i,»Ni'!„ »sl'Iir slarl» „,>d iil'l'r 10 Wiluulslcr «a,,s!l's M't>s,!!!ich s!a,l., — «sIIIN!'Ms!»r Audi'»»»»'!,!,!'. I'!>ds„'<>,<'„><> .l!n>1,'» »»si,!,«' a»! alls,, ^»t^l». Hotel Ilirija. Heute Donnerstag den 21. Mai großes Konzert der vollständigen Laibacher Vereinskapelle. Anfang nm 8 Uhr abends. Eintritt frei. Zum Ausschanke gelangen das bestbekannte Märzenbier aus der Aktienbrauerei Tüffer, das ausgezeichnete Pilsner und das berühmte Münchner Bier (Leistbräu) sowie ausgezeichnete einheimische Naturweine. Spezialität: Salon-Cvièek u. steir. Riesling. Bekannt vorzügliche Küohe. Zu zahlreichem Besuch empfiehlt sich bestens (2239) Marie Novale, Hotelforin. g^»» Schönem fj: Geschäftslohal ^^^^ auf frequentem Platze, ist zum Angust-tfflR^ termln zu vermieten. Auskunft in der W^^F Administration dieser Zeitung. (2241) 3—1 || Klavier I I (Stutzflügel) wird billig verkauft. ¦ I 1 Anzufragen Laibach, MartinsBtxaüe Nr. 2, B I 1. Stock, Tür Nr. 2. (2242)3-1 f| Parkett n. Linoleum Ä^ssf, ™J Bii;Lectbi1"obtc„CIRINE"-ölwachswii;hse. Verbrauch einfach und sparsam. Flasche ä K .'}•— und K 170 überall käuflich. Alleinerzeuger J. Lorenz & Co., Eger In Böhmen. (2238) öl Entzüokt sind Herrsohaft und Dienstboten über die mühelose und sehr sparsame. Verarbeitung der glänzend belobten flüssigen „Clrine"-Ölwaohswioh»e für Parkett und Linoleum, weil höchstens zweimaliges Ein-lasBcn jährlich und einfaches Abreiben mit Wol läppen einen stets tadellosen und waschbaren Boden sichert. (22ii8a) 1 Cesarski avotnik Evgen Guttman naznanja ! bolesti poln v svojem in v imonu vseh soroduikov, da je njegov iökreno ljubljeni brat, gospod Emil Guttman upravni svetuik v p. c. kr. gozdarakega in državnega posestva ravnateljstva dno 20. t. m. v Gorici preminul. Pogreb pokojnika se vrsi v petck dne 22. t. m. ob 7-A uri popoldno z ljubljanskega južnega kolodvora na pokopališèo k Sv. Križu, kjer se položo zemcljski ostanki v lastnem grobu k /.ad-njonni poèitku. Sv. inafio zadiiHiiice sc bodo darovalo v Gorici in v Ljubljani. Prominulega priporoèamo v pobožen spornin in molitev. V Ljubljani, dne 21. maja 1908. Posclnie osmrtnice se ne bodo izdale. kaiserlicher sliai Clisieu (^uttman ssibt im eisieiien I Ulld im Nauvn aller Verwandten schmerzersülll vtnä, ! richt, daß ,ein innig geliebter Bruder, Herr ! Emil Guttman Administrationsrat i. R d. t, l. Forst- «ud l Domänendirettion l am 20. d. M. in (^orz vrrschiet,'n ist. Las Leichenbegängnis des Verstorbenen findet l Freitag, deu 22, d, M, um halb 5 Uhr uachm. vom l Laibacher Siidbahnhofe auf den Fricdhof zuu, heil. .«.lrruz statt, woselbst die Beisetzung im eigenen Grabe erfolgt. Lie hl, Secleumrsfrn werden iu Morz und Laibach grlosru werde». Der Tahiugeschicdeue wird der frommen (5r-inurittug uud dem Gebete empfohlen. Laibach, am 21. Mai 190«. Separate Parte werden nicht ausa,ca.cbcn. UWkMlM f"r Vlusru u. Mobeu iu alleu Preislagen, sowie stets das Neueste iu schwarzer, weißer u. farbiger „Hennebera Seide" v. 75 Kreuz, bis st. 1!'U5 p. Met. - Fraulo u. schon verzollt ius Haus. Muster umgehend. (5369) A A Die grosse Mode „1908" „ — Shantung - Seide! fnrbiß, nepeeift, fariert u. bfbrueft — ferner cmDfcljlc: Messaline, Radium, Louisine, Taffet, Crepe de Chine Eolienne, Voile, Schotten, Chine, Pekin, Damast k. ' SBiflen-Falirikt. Henneberg, Zürich ^ofltcf. 3. W. b. Staiferin u. Xeiitidilanb. Laibacher Zeitung Nr. 117.___________________________________1098____________________________________________21. Mai 1908. Kurse an der Wiener Dörse (nach dem offiziellen Kursblattes vom 20. Mai W08. Die notierten Kurse verstehen sich in Kronenwährunss. Die Notierung sämtlicher Ältien uud der „Diversen Lose" versteht sich per Ltncl. Eeld Ware Allgemeine Staatsschuld. Einheitliche Rente: 4<" lonver. steuerfrei, Kronen (Mai-«ov.) per Kufie - . 37 25 »7 45 dctto 54 5« 1860er „ st. ., 26^-50 266-50 1864er ,, 5« fl. . . 2625U !i66'5« Dom.-Pfandbr. k 120 fl. b"/„289s529l-e5 Staatsschuld d. i. Reichs rate vertretenen Königreiche und Länder. i^sterr, Guldrente steuerfr,,GoId per Kasse .... 4"/<, >>6 55 116 75 üsterr. Rente in Kroncuw, stfr., per Kasse.....4"/» 37 40 97'«« detto per Ultimo . , . 4"/» 37 40 97-60 Öst Investition«-Rente, stfr., Kr. per Kasse . . 3'/,//» 87'2« «7 5« Glsknl>llhN'Sllllll»sch»ll>> vtlsch«il>ungtn. 3Iisabeth-Bahn i. O., slruerfr., zu 10,000 st.....4"/„ ^'^- ^'^ Franz Ioseph-Bahn in Silver (biv. St,) . , . . 5>///„120 05 I21'05 Galiz, Karl Ludiuin-Bahn (diu. Stücke) Kronen . . . 4"/„ 9K 90 97 90 Nubolf Vahn in Kroncnwähr. stcuerfr. (div. Et.) . . 4"/° 96 85 97-85 Vorarlberger Vahn, stfr., 400 ,mb 2000 Kronen . . 4"/„ 9K 5« 97 50 )n ltnakschuldotlschrlibnnglu »bgefilmptlt« GisentaliN'Aktien Tlisabeth-Ä. 200 fl, KM. 5'///,, von 40« Kr......4s1 5«463 — detto Linz-Budwciö 200 fl. «, W. S. 5>/<"/n . . . .429-432'— detto Salzburg-Tirol 200 fl, ö. W. S. 5«/„ , , . ,424 — 426'-»remStal Vahu 200 n, 2000 Kr. 4»/„.........1927b 19475 Geld Ware Po« Sianit zur Zahlung über» nommtne Eisenbahn»V^lVritäi» Pbligationln. Vöhm, Wcstbahn, Em, 1895, jvo, 2000 n. 10.000 Kr. 4"/„ 97'20 98 2« Elisabeth Bahn 000 », 3000 W. 4 ab 10"/,......11b'4«l1S'40 Elisabeth Nahn 400 n, 200« M, 4"/„........113 —> 14'— Ferdinauds-Nordbahn Em. 1886 9825 99-20 dc tto Em, 1904 98 60 99 «0 Franz Joseph-Vahn Em 1884 (div, 3t.) Eilb, 4/l"/„ ««4b 87 45 Vurarlberger Bahn Em. 1884 (div, St.) Silb. 4"/„ . . N7'«b 98 05 Staatsschuld der Länder der ungarischen Krone. 4"/„ nna,, Ooldreutc per Kasse , 111-45 ili-65 4"/, detto per Ultimo 111-45111 -65 !"/„ unqar. Rente in Kronen- währ. stfr. per Nasse . , 33 60 93-80 4"/„ dctto per Ultimo 33 6« 93 «0 5>/2"/„ detto per Kasse 83'- «3-2« Unssar. Prämien,Anl. n. 10« fl. 186 2519« 25 detto k 50 fl 186 251U0 25 TheislRcg.-Lofe 4«/c> . . . .145-10149-10 4"/„ Uüssar. Erunber.tl.-Oblig. 93-75 94 75 4"/„kroat. u. slav, Grb«ntt.-Obl, »4 50 9550 Ändere öffentliche Nnlehcn. Vo«n, Landcs-Anl. (diu.) 4"/„ 90'90 91 90 Vo«n,-Hereeg. Eisenb.-Landes- Anlchcn (dw.^ 4>/»"/„ . . 98 «n 998« 5"/„ Tonau Re«, Nnleihe 1878 104-5« — — Wiener Vcrlehrs-Anl. . . 4"/„ 9680 97 80 detto 1WU 4"/„ 96 »0 97 «5 Anlehcn der Stadt Wien . . i«o "/n 121 65122-60 Geld Ware Unlg. Staats - Voldanleihe 190? f. 100 Kr. . . 4'/,"/n 87-60 88 60 Pfandbriefe usw. Äodc»!r,,lllla,.öst.!,50I.vl,4"/„ 9585 96-85 Pöhm, buputhelenli. veil. ^"/,, »8 50 99-45 Zentral Bud, Kred.-Vl., üslerr., 45I, verl.....4>/,"/„ 102-- —-- netto «5 I, verl. . . . 4"/„ 9«-- 99--Krcd.-Inst., Usterr., f.Verl.-Unt. », ufsentl. Arl>. Kat, ^, 4"/<> 98 5« 97-50 Landesb, d. kön. Galizieu und Ludom. 57>/i I. riickz, 4"/<> 9475 N5-75 Mähr. Hlipolhelenu. uerl. 4"/,. 97 «5 '.,«65 N.-üslerr. Lanbes'Hn,p,-Anst,4"/5 98-25 9ü'25 deltu inll. u"/„ Pr. ucrl, »V«"/,. 89- dclto K.SchuIdsch. Verl. 3>/,"/n 8!>-- 90-— dettu vcrl......4"/° 98-1« 9>.»'I« Osterr. »naar. AanI 5« Jahre verl. 4"/„ ü. W..... 98-1« 99-1« betto l"/n Kr...... W-75 !!!' 75 Spart., Vrsteüst., lwI.vcrl, 4"„ 99-1« 10« 1« Eisenbahn-Prioritäts-Obligationen. Öslerr. Ätorbwestl,. 20« fl. S. . 103-25 104-25 Staatöbahn l»0 ffr..... 41«- 4!4-— Eüdbahn il 3"/., Jänner - Juli 500 Fr. (per St.) . . . 290-15 292 15 Tüdbahn il 5"/„ ^0U fl. S. 0. G. 121-75 122-75 Diverse Lose. z>«;in2liche Dose. 3°/<> Bodeulrcdi! Lose Em. I»80 274-75 28075 detto Em. 1889 265-— 271 — 5"/„ Lu!!llU'Rea,ul,-!/llse 100 fl. 257-« 263-4« Serb. Präm.-Anl. P, 100 Fr. 2"/, i«!3l.« 109-50 zlnu«,ln«liche los«. Vudap.-Vasilila lDombau) 5 fl. 21- 23-- Kreditlose 100 sl...... 458-- 468-- Clary-Lose 4« fl. KM. . . . 146-- 15«- cfener Lose l« fl...... 21 ö-- 226-- Palsfy Lose l« fl. «M. , , . 180-— 19k — Ruten Kreuz, üst. Ges. v. 10 fl. 5«-«5 54N5 Roten Kreuz, nnss. M»s. v. 5 sl. 27-75 29-75 Rudols-Lose in fl...... 68-- 72- SalM'Lose 40 sl. KM . . . 235- 245-T«rl, E,-N. Anl. Präm.-Obliss. 4«N Fr, per Kc>sse . , . 187-75 18«-?5 detto per Medio . , . 187-25 !88'25 Gelb Ware Wiener Komm.-Lose v, I, 1874 49850 K08-50 Gew. Sch. d. :!"/„ Präm,-Schuld d. Vudenlr.-Vlnst, Em, i««9 75-— 73-— Aktien. TlllNlpoli'Zlnltrnlhmnngln. AusstN-Tepliver Eiscub, 50« fl. 24Ü5- 2475'- Mlmiischc viurdbah,! 150 fl, , 399' - 4,12'- Vxschtiehraber Eisb, 5«U fl, KM, 3070 3050' - detto (lit. I!) 2N0 fl. per Ult, 1116- - 1121'-Tunai: - Dampsschiffalirls- G<>s,, 1,. l, l, priv,, 5«0f>, KM. ,015-— 1019- Dur, Audcnliacher E.V. «00 Kr, 563-- 566'- Ferdinands Nordli, 1000 fl. KM. 5270-^ 52!!«--Kaschau - Obcrlx'rsser Eisenbah» 200 sl. S....... 362 - 364-10 Lemb-Czern - IassuEiseuliahn- Gescllschnft, 2««sl. S, . . 563'— 566- Lluyd. ös»., Trieft, 50« fl., KM. 419'- 42!-- Osterr, Nordwcstuahn 20« sl, S. 444-5« 446'5N betw(Iit. ^)2N«fI, S,P U,t. 444- 445-50 Präs, Dui.rr liisenl,, 1»,»fl,aunst, 224'— 22«'- Twatseisculi, ^00 sl, S, per Ult. «9«-— 697-— Tüdbahn 200 fl, Silber per Ult. 134'5« 185 50 l^üdnorbdeutsche lüerbindungsb. 2«0fl,KM...... 4«4— 407'- Traneport Ges., intern,, A.-V 2«o kr........ —' - 140'— Unnar. Wcstbahn (Raab-Graz) 200 fl, S....... 4N5'- 410'- Wr. Lolalb.-Alticn Ges. 200 fl. 210— 240'— Vanlen. Nnglo-idsterr. Van!. 120 sl, , 292-50 293-50 Vanlucreiu, Wiener per Kasse - -— —-— dettu per Ultimo 521 75 522-75 Vudenlr, Vlnst, oft., i!«n Kr. . >0«L-— 1064-- ^cnIr.Aub.Krcdbl, öst, 200 fl. 5!!5'- 542' Krcditanstal! fnr Handel nnd Gewerbe, 1<>0 fl., per Kasse 632' s>33'- dctlu per Ultimu 633- ,'34' - krcditbanl, »na. allss., 20» fl, 751-— 752-— Depusüenlianl, alla,, ^00 fl. . 457'- 459'. lHülumpte - Gesellschaft, nieder- üsterr., 400 Nr..... 578'- 580'- Giro- u. kassenvcrein, Wiener, 200 sl........ 455-- 457' ' HUpulhl'lenbanl, üst. 2N«Kr. 5"/„ L85'— 28S-5U La»dc,I,li!,f, üsterr., !i«u fl,, per Kasse....... —--. —-- dctto per Ultimo 411'?b 442-75 „Mcrlnr". Wechselstub.-Alticu- Gesellschaft, 200 fl. . . . 599-- «03'— Osterr. -uüliar, Naul 1400 kr, 172»- 1738'- («eld Ware Uuiunbanl 200 fl...... 539'- 53^50 Unimil'anl. böhmische 100 fl, . 245'50 2465>' «erlehrijliaul, all« 14» f!,, . 833-50 335 5« Znduslile'ynltlNlhmungen. Vausscscllsch., alla. Ust,, 1UN sl. 12850 I3«b0 !ihl", Papierf. u. V.-G. 100 fl........ i?5 - 19S50 Elrllr. Ges., all«, üsteir., 20« fl. 400- 402' ^ Elettr.Geselljch,, intern. 2«« fl, 5«8-— 590'— ltleltr.Gesellsch,. Wr, in Liqn. Ü18' ^ 219— Hirtenbersser Patr-, Zündh. n Me!,-Fabril 400 kr. . . 979'- 982 50 Liesinsier Brauerei 100 fl. . . 252— 254— Muntan-Ges., üst. alpine <«« fl. 65275 «53'75 ,,Puldi-Hntte", Ticneln»s,stahl- ff..?I,'G, 20« sl..... 44N- 454-- PraaerEiscN'Indnstrie Gesellsch. 200 fl........ 2622-' 2632-— Riiua- Muraun - Salgo-Tarjaner Eisenw, 10« fl..... b56'2k 55? 25 Salssv-Tarj. Steiufuhleu 10« fl. 574-— 578 — ,,Sch!üa,lmühl", Papiers., 2««fl, .!08-— 3,«--„Schodnica", A,G. f. Petrol,- Industrie, 5«n Kr. . . . 4?«-- 484' - .,S!c»rermi!hl",Papiers,».A.W. 428-- 432 — Tiifailer Kuhlenw,-G, 7«fl. . 278-— 282— Tür!, Tabalrenic-Ges. 2N0 Fr. per Kasse...... '^ —'— detto per Ultimo , , , 409-— 4li — Wnffeuf.-Gcs.. «strrr,, 100 fl, , 553— 55S- Wr, Aaunesellschnfl, ino fl. . , 148- 152'- Wiciierberne Zienelf.-Alt.-Ges. 73?-- 740— Devisen. 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