A. 268. Donnerstag, 24. November 1887. 1U6. Jahrgang. Zeitung. 5,».?W,tl»U°n«prtls: Vlit Pofiversenbung: g»n,l»hrlg fl, ,5, halbjähri« fl. 7.50, Im «omptoii: W"» ll N. halbjahl,« i« ,» 4 Zellen 25 jr., glühe« per .^eile « lr>. vei öfteren wieberholunnen pr, ^eile 8 tr. Die ..Laibach« Zeitung «scheint täglich mit «uOnahme der Sonn- und NeieN»l>c Die «d««»ifts»l«°n befindet fich »ahnh°»«affc ,s>. bit Mrbacllo« Wienelftrahe ,k, - Nnftan'lierle »rie,e wnben nicht anzcnommtn »nb Mnmiscnpl« nicht zntüsgeftellt Umtlichei Hheil. M ^' ^ ""° k. Apostolische Majestät haben mit P""Mter Entschließung vom 14. November d.I. dem llns!, °" ber Lehrer- ulld Lehreri'nnen-Bllduugs-c''"lt in Linz Johann Reiß anlässlich seiner Ver. ^""g in den Ruhestand das goldene Verdienstkreuz ber Krone allergnädigst zu verleihen geruht. H ^er Finanzminister hat den Finanz-Obercommissär lfi» kneift zum Finanzrathe für den Vereich der "'"anz'Landesdirection in Prag ernannt. «i, .^)er Handelsminister hat den Postcommissär De-^Uls Zebal zum Postsecretär in Trieft ernannt. Schluss der Delegationen. li> Nner der Redner, welche im Lanfe der Delega. ^ielsion das Wort ergriffen haben, klagte über den . «en. dieser Körperschaft zugemessenen Zeitraum. Wir !vt^ ^^ Klage nicht jedwede Berechtigung ab-l!ln ^ '^ "'^ unmöglich, dass, wenn unser par-y.?^rischer Mechanismus weniger compliciert wäre, ^ dieses durch den Dualismus geschaffene Reich«. Mlnent vielleicht alljährlich für eine längere Frist tz^^ werden könnte. Aber darin werden wohl alle E^Mmmen, dass die Kürze der Verathungen deren HylMfähigkeit und Bedeutung nie geschmälert hat. sion ^"weise schuht die Nothwendigkeit, die Discus, zuschrö» ^ maßgebenden und wichtigen Momente ein« jener ' ^ Debatte vor jener Verflachung und tgljs^ ""zweckmäßigen Ausbreitung, denen varlamen« l^' ..Erörterungen ausgesetzt sind, wenn sie das l,^ .^ersetzbare Terrain der auswärtigen Politik 'gelten. iion ^^"" bass die Debatten der beiderseitigen Delega-sten m r" unzweifelhaften Vorzug haben, den wichtig-^ ^chchtspunlten der Politik zu folgen und von der IjH Straße derselben nicht abzuweichen, dass sie ledig« slern Gcsammtinteresse der Monarchie als den Leit< ^"betrachten, dem sie folgen, das hat die bisherige Hlgleit dieses Vertretungslörpers der Monarchie lH iur Genüge bewiesen. Immer wieder tritt mit s^Mer Klarheit die erhebende Thatsache der voll-^Hen Einigkeit nicht allein beider Reichshälften, sondern aller Völker der Monarchie hinsichtlich der Ziele hervor, welche Oesterrcich.Ungarn im Rathe der Großmächte verfolgen soll, sowie auch bezüglich jener friedlichen Mittel, welche ihr als Stiche dienen. Fand doch die vom Grafen Käluoky festgehaltene Richtung das gleiche Vertrauen und den gleichen Beifall in der ungarischen wie in der österreichischen Delegation. In der ungarischen Körperschaft schwand jede Verschieden» heit zwischen den Fractionen. welche in den heimischen Angelegenheiten einander gegenüberstehen, und Graf Appouyi fand sich veranlasst, seine frühere, von der Linie des Auswärtigen Amtes divergierende Haltung zu erklären und seine nunmehrige vollständige Ueber« einstimmig mit derselber offen auszusprechen. Ja, gerade in Ungarn scheint die Politik des Grasen Kälnoky die meisten Eroberungen, wenigstens insoferne aufzuweisen, als dort mehrfache Wünsche hinsichtlich des Grades der zu entwickelnden Action wie bezüglich des Tempera» ments derselben geäußert wurden, welche sich nunmehr alle in einen Gleichllang mit den Zielen sowohl als mit der Actionsweise des Auswärtigen Amtes verwandelt haben. In der österreichischen Delegation war ebenso« wenig irgend eine Differenz zwischen den einzelnen Nationalitäten und Parteien bemerkbar. Herr Va^aty hat wohl cms dem jungczechischen Meeting ganz an« dere Anschauungen zum besten gegeben, aber wir wollen für diese die Delegierten des czechischen Volkes nicht verantwortlich machen. Welche Bedeutung den Politikern seines Sinnes zukommt, ist in den letzten Zeiten klar genug geworden. Meetings'Staatsmänner gibt es wohl überall. Sie wandern und finden auch immer ihr Publicum. Es ist und bleibt dasselbe. Der Ehrgeiz dieser Redner besteht stets darin, sich in den Gegensatz mit den übrigen Vertretern ihres Volles zu stellen, und wir sehen sie gerne in diefer Rolle, weil damit nur bewiesen wird, dass die legale Repräsentanz ihres Stammes sich auf der richtigen Bahn bewegt. Aber man darf auch sagen, dass nicht allein alle Stämme des Reiches, sondern auch alle dasselbe beherrschenden Richtungen in der Politik des Grafen Kälnokn die Verwirklichung ihrer Anschauungen gefunden haben. Eine der Folgen des Dualismus ist die Möglichkeit einer Disparität in den Regierungsverhältnissen beider Länder. In Ungarn steht ein liberales Parteiregime am Ruder, in Oesterreich ein Cabinet, das seine Stütze bei den conservativcn Frac« tionen sucht; dort sind die Liberalen in der Majorität. hier die Conscrvativen mit ihrem Anhang. Wenn dessenungeachtet in den Delegationen die Einstimmigkeit über den naturgemäßen Charakter der vom auswärtigen Amte vorgeschlagenen Politik keine Trübung erlitten hat. so spricht dies wohl laut genug dafür, in welchem Maße liberale und conservative Strömungen Hinsicht, lich unserer Richtung nach außen sich in der vollsten Harmonie befinden. Der Dualismus ist es, dem gerade infolge dieser Erscheinung der Beweis zu danken ist. dass Liberale wie Conservative mit Bezug auf die Aufgaben der österreichisch'ungarischen Monarchie auf dem gleichen Programme beharren und von demselben Gedanken erfüllt werden. Diese erfreuliche Thatfache kann ebenso als eine neue Bewährung des dualistischen Systems, wie auch als Bürgschaft für die Unveränderlichleit jener Politik aufgefasst werden, welche den natürlichen Zwecken des Reiches entspricht. Ganz Oesterreich-Ungarn ist demnach eines Sinnes mit dem Minister des Neußern und vertraut den Grundlagen, auf denen unsere Stelluug beruht. Ganz Oesterreich-Ungarn hat sich rücksichtslos dem Streben angeschlossen, den Frieden unter Beachtung der Rcichsinteressen zu wahren, und die Monarchie ohne jedwede Ausnahme sieht ihr Interesse mit jenem Europa's als vollkommen identisch an und wünscht mit dem Grafen Revertera nichts anderes als den Frieden, und zwar den Frieden mit Ehren, unter Festhaltung an den Grundsätzen des Völkerrechtes und der Vertragstreue, ohne irgend welchen Sonderzwecken nachzuhängen. Die ganze Monarchie hält mit gleicher Unerschütterlichleit an dem Bündnisse mit Deutschland fest, nahm mit offener Freude die Uebereinstimmung mit England und den Hinzutritt Italiens zu dieser großen Mission zur Kenntnis. Selbst die Reden der beiden geistlichen Sprecher, des Bischofs Schlauch und des Abtes Hauswirth, enthüllten nur, welch gewaltiger Umschwung mit Bezug auf unser Verhältnis zu Italien selbst in jenen Kreisen sich voll» zogen hat, welche für die Vergangenheit ein weit lebhafteres Interesse besitzt, als für die übrige Welt. Dieser Uebereinstimmung über die Stellung und die Allfgabe des Reiches nach außen entsprach vollständig das gleiche Streben, die Wehrmacht des Reiches auf dcr Höhe zu erhalten, welche der Wichtigkeit jener Güter entspricht, die ihrem Schutze anvertraut sind. Alle Völker waren von der Ueberzeugung durchdrungen, damit nur dem Gefühle der Pflicht und des Patriotismus nachzukommen und dem Reiche die Kraft zu Jemlleton. Aus einem verschlossenen Lande. steter verträumen die Nacht unter einem tiefblauen. ch'ch Meten Himmel. Die Luft ist schwül, aber zu- gen yMsamisch weich, die Sinne bestrickend. Im ewi-Utib?!" hängt der Mond wie eine riesige Ampel Dsch "Weiert mit weichem weißen Lichte Häuser und 5 Garteninseln und weite, öde Flächen . . . ^ Os- '^ kl'n Zauber, so bestrickend, wie nur irgendwo ensH^ H" hervorzubringen imstande ist. Nicht die "^ln? lmt ihrer täglichen Sorge und des Lebens 'tcll,s^. '"b es, die ihn schassen. Keine Fee aus s M, "^ eine Nacht» schwebt zwischen den Blüten-"eine.' an denen die Dolden wie riesige Karfunkel-^gen : Hlen, und kein Genius lässt seinen Diamaut-^bchen« l^" Schch eines bleichen, armen Araber« ^ln^ lallen, damit es mit diesem Schatze irgend mel^lwunscheuen Prinzen erlöse und in dessen stolzes ftkl/f:^ einziehe. Das alles ist es nicht. Die Mcu-^lvüle,1 ^" elend, erbarmenswert. Woher also die b«rsesse,"nn,achtung der Seele, dass sie wie an Zausen ^ ^ dichte Räume schwebt, wo die Traum- Heilnni! bockenden Spiele treiben? ... Es ist ein ^.e.n Räthsel. ^Nioi,. ungefähr schildert der italienische Reisende !?^en M« ..Anncis seine ersten Eindrücke anf dem ^ WriA k°'s. Es ist das Land, welches die Wiege Mz w°, !!^es Glanzes des spanischen Mauren« welches das Grab dcr gläu- "enlallsche,, Culturblüte wurde. Christenhass und Fanatismus hatteu Marokko durch Jahrhunderte den Fremden verschlossen. Erst seit etwa zwei Deren« men. seit diese Zwingburg der Propheteulehre rmt der Außenwelt in diplomatische Beziehungen getreten ist, hat man durch verschiedene Oesandtschaftsreisen etwas Näheres über das Reich des malrkitischen Khalifen er-fahren. Dass es lein Paradies war. m welches die neugierige» Augen der Fremden blickten. lasst sich denken. Derselbe'Reisende, welchen wir vorstehend anführten, glaubt sich von Visionen umgeben, als er d,c erste Nacht seiner Aukunft in der Residenzstadt Fez hinler sich hat. Er begegnet ganzen Rudeln von Km-dern mit Grindköpfcn und ekelhaften Wunden oder Narben am Körper, oder abscheulichen Weibern nut nackten Brüsten. Heiligen (richtiger: Narren), die völlig uilblkleidct einhrrschreitcn oder mit einer Hand die Scham bedecken, während sie in der anderen emen Zweig schwingen. Sie sind mit Blumen und Blättern bekränzt und singen, tanzen, lachen - - - . Dann wieder ein anderes Schauspiel. Emlge Soldaten führen einen über und über mit Blut bedeckten Unglücklichen daher, dem eine Schar tobender Kinder folgt. Es ist ein auf frischer That ertappter Dieb. denn die blutdürstigen Kleinen schreien ununter-brochen: «Die Hand! Die Hand! Haut ihm die Hand ab!» ... Weiter stoßen wir auf zwei Männer, die auf einer Tragbahre einen Leichnam fortschleppen. Er ist mumienhaft ausgedörrt und in einen leinenen Sack gehüllt, der am Halse, um die Hüften und an beiden Füßen zugeschnürt ist ... Fasst man solche und ähnliche Vllder zusammen, so fragen wir unwillkürlich, ob wir träumen oder wachen. ob dies alles düsterer Zauberspuk oder Wirklichkeit, ob die Städte Paris und Fez auf einem und demselben Planeten liegen. Wenn irgendwo der Fluch eiuer verbrecherischen Dynastie in einem beispiellosen Verfall sich ausgeprägt hat, ist dies mit der Sherif-Dynastie von «Maphreb», dem «Reiche im Westen», der Fall. Noch stehen die Kaiscrburgen, in welchen die Scheusale der marokkanischen Regentenfamilie ihr Unwefen trieben. In einem dieser Paläste, dem zu Fez. hat — wenn die Nach« richten auf Wahrheit beruhen — der letzte Spross des berbcrisch-maurischcn Geschlechtes der «Filoti». wie es scheint, nicht ohne Nachhilfe von Gift oder Dolch die Augen geschlossen. In dieser Kaiserburg, in welcher die Phantasie nicht wie in anderen Khälifenpalästen zu Abschweifungen mit illusorischeil Voraussetzungen ver-leitet wird, hatte dcr grimmigste der Sheriff. Muley Isluael. gehaust. Gewiss ist. dass keiner der diplomatischen Sendlinge. die in diese Räume eingetreten sind, von angenehmen Stimmungen beherrscht wurde. Ein deutscher Berichterstatter spricht rund heraus, dass alles von «schäbiger Nüchternheit» sei. Die Kaiserburg ist ein ganzes Stadtviertel mit engen, gewundenen, in geheimnisvollem Halbduukel liegenden Gässchen. Da-zwischen liegen kleine Plätze, Höfe mit hohen Thorbögen. Ruinen und unvollendete Neubauten. Allerorts stößt man auf Diener, Sclaven, Schildwachen oder Soldatcntropps. In diesem Palast gieng vor anderthalb Jahrhunderten das Gespenst des Sultans Muley Ismacl um. dessen Blutthaten den mannigfachsten Stoss zu einheimischen Schauderlegenden abgeben. Als Ismael Aaibacher Zeitung Nr. 268. 2196 24. November 188?^ erhalten, der es eben bedarf, um im Vereine mit anderen Staaten ein selbstbewusster Schirmherr der Ruhe und des Reiches zu sein und zu bleiben. Die Erwartung der kaiserlichen Ansprache ist vollständig in Erfüllung gegangen. Aber neben dieser hohen Bedeu-tung für die Wehrkraft des Reiches hat gerade die De-batte über die Neubewaffnung unserer Armee noch eine große moralische Wichtigkeit für die Delegationen angenommen. Wir wissen nicht, ob sich leicht eine parlamentarische Körperschaft finden wird, der so umfassende Aufklärungen von der Kriegsverwaltung über die Armierung des Heeres gegeben wurden, wie »mseren Delegierten. Das constitntionelle Recht der Controle auch dieses Verwaltungszweiges ist den Delegierten ungeschmälert belassen und von diesen auch soweit be« nützt worden, als es nur zur vollen Beruhigung des Pflichtbewusstseins nothwendig erschien. Es find verschiedene Bedenken gegen die neue Waffe vorgebracht worden, welche zu entkräften der Kriegsminister unablässig und mit immer größerer Eindrucksfähigleit bemüht war, und ein ungarischer Delegierter hat auch die Ansicht ausgesprochen, dass gerade die Art der Vertheidigung das Vertrauen in die Kriegsverwaltung und in die Tüchtigkeit der neuen Waffe vermehrt habe. Jedenfalls haben die Delegierten die Zuversicht em« pfangen, es sei das Beste für die Schlagfertigkeit des Heeres beschlossen worden, und so schwer auch die neuen Ausgaben auf den Finanzverwaltungen beider Staaten lasten, so ist doch anderfeits das Erlöschen eines Theiles des bereits votierten Rüstungscredites und die gesteigerte Beruhigung, mit welcher wir auf die Kraft des Reiches blicken können, ein Factor, der von niemandem unterschätzt werden kann. So blieb denn die diesjährige Delegationssession an Wichtigkeit keineswegs hinter der vorjährigen zurück, und in mancherlei Richtung überragt sie dieselbe. Denn, was bei der vorjährigen nur Aussicht und Zukunft war, wurde bei der diesjährigen Thatsache und Gegen« wart. Sie erbrachte gleichsam die Beweisprobe für die Richtigkeit jener Politik, welche im Vorjahre entwickelt worden ist. All der bisherigen Resultate ungeachtet und trotz der Bewahrung des Friedens und der Befestigung desselben unter Aufrechterhaltung aller Rechte Europa's werden wir indessen der Warnung Kälnoly's eingedenk bleiben, nicht allzusehr dem Optimismus zu verfallen. Man kann für die Zukunft vorbauen, aber die Zukunft felbst machen kann keinerlei Staatskunst. Man k»nn alle Vorkehrungen gegen die Eventualität von Ereignissen treffen, die Ereignisse jedoch selbst sind nicht nur das Product der Politik. Die Delegationen aber haben ihre Aufgabe erfasst und erfüllt, indem sie einmüthig jener Politik ihre Zustimmung verliehen haben, die man die Politik des friedliebenden Europa nennen könnte, und indem sie durch ihr Entgegenkommen und Vertrauen dem Grafen Kälnoky, wie dieser in seinen Schlussworten selbst bemerkt hatte, erhöhte Kraft für die schwierigen und verantwortungsvollen Aufgaben, die der Leitung unserer auswärtigen Angelegenheiten obliegen, verliehen haben. Politische Ueberlicht. (Das Taaffe'sche Regierungssystem und die Leitung der auswärtigen Politik Oesterreichs.) Die von der oppositionellen Presse wiederholt aufgestellte Behauptung, dass das gegenwärtige Regierungssystem auf die Leitung der aus» wärtigen Politik einen nachtheiligen Einfluss übe, wird in einer Wiener Correspondenz des «Czas» in folgender Weife widerlegt. Der Correspondent verweist darauf, dass Graf Kälnoky in der letzten Delegations-Session nur Worte der Anerkennung gefunden habe, um welche ihn alle Minister Europa's beneiden könnten. Dieses Verhalten der österreichischen Delegation sei die beste Antwort auf die Behauptung, dass die Taaffe'sche innere Politik auf die Leitung der auswärtigen Politik nachtheilig einwirke. Es sei zweifellos, dass speciell in Oesterreich eine einheiltliche auswärtige Politik von einer entsprechenden inneren Politik abhängig sei. Die innere Politik habe in dieser Richtung die Aufgabe, den Einfluss heterogener innerer Elemente von diesem Gebiete fernzuhalten. In dieser Beziehung habe gerade das System Taaffe die besten Erfolge aufzuweisen. Dieses System habe zweierlei erreicht. Erstens habe dasselbe dazu beigetragen, dass die gegenwärtige parlamentarische Opposition, welche als herrschende Partei seinerzeit der auswärtigen Politik so oft Hin» dernisse in den Weg gelegt hatte, jetzt nur Worte der Anerkennung für dieselbe Richtung der auswärtigen Politik finde; zweitens habe dieses System bewirkt, dass die nationalen Sympathien und Antipathien der österreichischen Völker mit Rücksicht auf die auswärtige Po' litik nach außen niemals zum Ausdrucke gelangen. In dem für derlei Aeußerungen competenten Forum — in den Delegationen — seien Polen, Ezechen und Deutsche nur als Oesterreicher aufgetreten, welche die auswärtige Politik nur vom Standpunkte der Interessen der Monarchie beurtheilen. In dieser Paralysierung der nationalen Strömungen zum Wohle der Monarchie liege das große Verdienst des Ministeriums Taaffe. Nur auf diese Weise sei es möglich, eine freie, einheitliche auswärtige Politik zu führen, und in der That sei es gerade unter dem Ministerium Taaffe niemals vorgekommen — was früher fo oft geschehen war — dass innere Einflüsse, was immer für einer Art, der Leitung der auswärtigen Politik hindernd in den Weg getreten wären. Der Einfluss des Systems Taaffe auf die Leitung der auswärtigen Politik gehöre sonach nicht zu den schwachen Seiten des Systems. Ganz im Gegen« theil bilde derselbe das Fundament desselben. Der Correspondent bemerkt schließlich, dass die gegenwärtige Opposition nur. wenn sie in der Minorität sei, sich von der Einmischung in die auswärtige Politik enthalte, als regierende Partei hingegen stets trachten würde, auch dieses Gebiet ihrem Einflüsse zu unterwerfen. (Zum Mittelfchul-Erlasse.) Der mäh« rische Landesausschuss beschloss, dem Landtage zu be-antragen, der Verfügung des Unterrichtsministers Dr. von Gautsch wegen Auflassung der czechischen Ober-Realschule in Prerau, welche bisher einen Landes-beitrag von jährlich 7000 st. erhielt, zuzustimmen, da die Auflassung dieser Anstalt mit Rücksicht auf den vorhandenen geringen Schülerbesuch begründet erscheint. Weiter beantragt der Landesausschuss die successive Verringerung und vom Jahre 1889 an die voll-ständige Einstellung dieses Beitrages. — Wie aus Prag gemeldet wird, gelangte an den böhmischen Landesausschuss ein Erlass der Regierung, derselbe möge sich mit einer Reihe von czechischen Gemeinde-Vertretungen, darunter Kuttenberg, Leitomischl und Tabor, wegen der Gründung von Gewerbeschulen >«l Einvernehmen setzen. Durch den Mittelschul-Erlass °e« Unterrichtsministers wurde bekanntlich die succeM Auflösung der Ober-Realschulclassen an den combnml-ten Staats-Mittelschulen der genannten drei Staoie verfügt. . . (Post- und Telegraphen.Conventloni Bei den Verhandlungen, welche gegenwärtig zwWN den beiden Reichshälften bezüglich der Post- und Tc!e< graphen-Convention gepflogen werden, wird die Frage des Frankieruugszwauges von großer Wichtigkeit sell'-Osterreichischerseits wird gefordert, dass bei der FM< post der Frankierungszwang eingeführt werde. Vera«' lassllng hiezu gab der Umstand, dass in den letzten zehn Jahren die bei Paketen nachträglich zu behebende Francatur für aus Ungarn kommende Pakete viel ge-ringer war als jene, die in Ungarn für aus Oesterreich kommende Pakete behoben wurde. (Ungarn.) Der Finanz-Ausschus« des mW"' schen Abgeordnetenhauses genehmigte mit mehrfach^ von der Regierung unterstützten Abänderungen d'e Gebürennovelle. Da« Inslebentreten derselben ist ful den 1. Jänner 1888 angesetzt. Im Laufe der D^ cussion erklärte Staatssecretär Weckerle, dass aus del Vorlage eine Mehreinnahme von 900000 fl. i" "' warten sei. ^ (Aus Kroatien.) Wie verlautet, wird in M" joritätskreisen des kroatischen Landtages ein Antrag a«! Einsetzung einer parlamentarischen Commission behW Untersuchung der durch die Opposition verübten WA missbräuche vorbereitet, in welchem 107 Fälle solch" Missbräuche aufgezählt werden sollen. Der Antrag ^ scheint als Schachzug gegen den bekannten oppose nellen Antrag des Grafen Kulmer. ., (Der deutsche Reichstag) wird heute nm einer kaiserlichen Botschaft durch den Staatssecretär v^ Bötticher eröffnet werden. In derselben buche l,^ Berliner Meldungen auch ein bemerkenswerter P""" über die auswärtigen Beziehungen und insbesoüdel über die jüngste MonarcheN'Entrevue vorkommen. 2)^ Passus soll zum Anlass einer großen Adressdebat" genommen werben. ,« (Die Krisis in Frankreich.) GM """ vorläufig noch nicht einsehen, dass seine Stellung >" haltbar geworden sei; er beharrt auf seiner MeiMM die Pflicht gegen den Staat gebiete ihm auszuharl^ In der vorgestern abends im'Elyse'e abgehaltenen lio' ferenz mit Cttmenceau. auf dessen ausdrücklichen M"^ auch Freycinet. der intime Freund Gray's, t""' Goblet und Floquet zugezogen worden waren, er""",^ auch diese drei, genau ebenso mit Cle^menceau, ^ Situation erheische von Grivy das patriotische ^"^ der Demission; nur nachdem er sich zum RA > bereit erklärt habe, sei die Bildung eines neuen ^' ^ steriums möglich. Grivy erwiderte hierauf einM sehe die Dinge anders an und werde es nun mit deren Persönlichkeiten versuchen, da weder i5^me''c noch Freycinet oder Goblet sich zur Cabinetsbllo»'" bereit finden lassen. Die Pariser Zeitungen bcsplHy jede in ihrer Weise, aber jede in einer für lv , wenig freundlichen Form die Vorgänge in der Kan^ fitzung vom letzten Samstag. ^ (Bulgarien.) Während russische und ruM", Blätter nicht müde werden, von einer gegen den N ^ Ferdinand gerichteten Bewegung zu erzählen, UN"^ baldigen Eturz desselben in Aussicht stellen^^ einst seinen Sohn Muhamed wegen einer Empörung bestrafen wollte und einem Fleifcher Befehl gab, jenem die rechte Hand abzuhauen, weigerte sich der Unterthan, so heiliges Blut zu vergießen. Dafür hieb Iimael ihm den Kopf ab und rief einen andern Fleischer. Dieser kam dem Befehle nach, des Prinzen Hand und rechten Fuß abzuhauen; dann aber tödtete ihn der Tyrann, weil er an so heiliges Blut sich gewagt hatte, und ließ dem an der Verstümmelung verstorbenen Priu» zen ein prächtiges Mausoleum bauen. Alle Gefangenen nach einem Treffen pflegte Muley Ismael eigenhändig niederzumetzeln. Wenn er zu Pferde stieg, trennte er dem bilgelhaltenden Sclaven mit einem geschickten Säbelhieb das Haupt vom Rumpfe. Ein Mann. ganz nach dem Geiste seines Vaters, war Muley Abdallah. Von ihm ist im Volke eine Mär im Schwange, die sich an das Residenzschloss in Miknes knüpft. Das Kaiserreich Marokko gönnt sich nämlich den Luxus dreier Residenzstädte. Äußer Fez und Mikne« zählt auch Marokko zu diesen Zwingbur. gen afrikanischer Gewaltherrschaft. Das vorher genannte Miknes belieben einige europäische Reisende das «Versailles Marokko's» zu nennen. Der hiesige Palast, von Muley Ismael erbaut, soll zwei Miglien im Umfange gehabt haben. Diese Uebertreibung muss man ebenso mit in den Kauf nehmen, wie die anderen, die über Mikne« im Lande weit verbreitet sind. Es sollen hier die schönsten Frauen des Reiches, die zaubervollsten Gärte» von Afrika, die schönsten Paläste der Erde sein. Was nun die vorstehend erwähnte Mär anbetrifft, verhält es sich wie folgt: In einem zweiten Palaste, welcher im größeren eingeschlossen ist, soll sich ein ungeheuerer Schatz befinden — für das ausgeraubte und bettelarme Land ein wahrer Trost. Der Palast hat nur Oberlicht und ist auf drei Seiten vou hohen Mauern eingeschlossen. Um an die bestimmte Stelle zu gelangen, muss man durch drei hintereinander liegende eiserne Thüren treten und von der letzten Thüre aus durch einen langen, finsteren Gang, der ganz mit schwarzem Marmor bekleidet ist. Grabesluft weht — immer nach einheimischer Tradition erzählt — in diesem unheimlichen Raume. Wo er endet, befindet sich ein Saal, in welchen, eine Fallthüre in den unter« irdischen Schahraum führt. Aus diesem geheimnisvollen Verließ werfen vierhundert Schwarze viermal in, Jahre über Auftrag des Sultans den Goldregen aus der Tiefe in die Hände des Gebieters. Die Schwarzen welche in dem Verließ arbeiten, sind in demselben lebens-länglich eingeschlossen, um nur als Leichen ihre Behausung zu verlassen. In dem erwähnten Saale zeigt man zehn Behälter mit Menschenschädeln, welche von Sclaven herrühren, die in der Zeit Muley Suleimans des Diebstahls überwiesen und vom Sultan hingerichtet wurden. Niemand, der Sultan ausgenommen, ist je lebend aus diesem Palaste herausgekommen. Der hier in Frage stehende Schah hat natürlich nicht verhindert, dass die Repräsentanten der Sherif-Dynastie in allen Zeiten ihr Volk wie einen Schwamm behandelten, d. h. es bis zum letzten Tropfen auspressten. In Marokko bedeutet jede Steuereintreibung Krieg. Raub. Mord und Brand. Ist der Sultan in Geldnöthen. so wird ein Almeecorps mobilisiert, denn die Berber empfangen jede Behörde nur mit Flinten-schüssen. Es mag übrigens begreiflich erscheinen, dass —------- -----------------------------------.....^ ^ der geheimnisvolle Goldregen in der Kaiserbnrg <^ Miknes ungenügend ist. wenn man die F"'" ^al». dieser Dynastie berücksichtigt. Derselbe Muley S"^,^ von dem wir erzählten, dass er ein eifriger V ^, seine« Schatzes war — also auch offenbar ss ^, Nutzen davon hatte — war einer der gral>!" ,^.„ Berber aller Zeiten. Dank den noch gra" °' ,„,t> Instincten seines Sohnes Ibrahim giengen.Va"„„lel. Sohn in einem solchen Steuerexecutions-Kncae ^, Um alle marokkanischen Prinzen standesgemäß s ^„ tieren. brauchte es die Schätze Padmananwa». .„ dessen Reichthümern bekanntlich fabelhafte /"'» ^l «Tausend und eine Nacht, spuken. Als MnleY^ ^se starb, hinterließ er 800 Söhne. Merkwürdige ^ wurde sein letztes Kind erst — achtzehn Mm"' ^ des Sultans Tode geboren. Die Schriftgcley" ^^,l entschieden, «der Schmerz habe die Ordnung o"^ gestört». Es soll auch sonst bei marokkamjcyen^ ^ vorkommen, dass ein Kind «einschläft» "" .,„c,hen. < Jahren sich entschließt, sein Wachsthum fortz»' " ^,< Der letzte Sultan — Muley Has'"",l^sreside^ sierte Miknes nicht. Ihm war Fez die 2»ebl'N"" hr ,^ Gleichwohl hielt er sich das eine oder "we" ^ dem «Versailles Marokko'«, für kurze o" < eM den Berichten von Augenzeugen aus y°" „nomH Zeit soll der Palast, in welchem, wie w r ^ .Mo haben, unerschöpfliche Schätze verborgen pn^ ^p des Elends und Schmutzes» !«"- H"' "^„ OH artigen Thorbogen liegen ungeheuere H^. . M mit Gras und Unkraut bewachsen 'st- ^" Wsdehl'H wohl verblüffen soll. ist die lmgehenere ^ M dieser Kaiserburg. Von einer Terrasse l," '" jacher Fcitung Nl. 2«8. 2197 24. November 18«?. Msche Blätter wissen, dass Prinz Ferdinand ab-Manlen beabsichtige und die bevorstehende Reise der o'^wn Clementine von Coburg nach Sofia den «habe. den Prinzen von dieser Absicht abzuhalten. ,^ '^euzzeitnng. meint, dass all dies auf tenden« N,." ^flndlmgen beruht. Der gleiche Wert sei jenen ie ' n? beizumessen. die von neuen, bald dieser, bald ^5 ^acht zugeschriebenen Vorschlägen wissen wollen, welchen von der einen oder der andern Seite her. °M werden soll; gegenwärtig bestehe nirgends iln««.,"" ^'^ geringste Neigung, in der bulgarischen "Ue egenhelt in initiativer Weise einen Schritt zu thun. ^„/i»ur Lage in Irland.) Das «Freemans 2 ' l"at> dass am 17. d. M. morgens in aller ^"^ eme Art Meuterei unter der Garnison des iri-Ä" Städtchens Tullaniore, wo W. O'Vrien gefangen u^ !.' ^'^' ausgebrocheu sei. Die Soldaten hätten !I dm Befehl die Kaserne verlassen und laute Hoch- ,e ailf hen irischen Agitator ausgebracht. Die Cou- ""sahen dem Schauspiele schweigend zu. H, ^umänien und Griechenland.) Der Hu« - .H"b"s zllfolge ist die zwischen Griechenland »nd Manlen bestehende Differenz noch nicht beglichen 3lfai '"" ?'t Verhandlungen fort. Die rumänische ^8'Mlng zeigt sich sehr versöhnlich. Athener Depeschen tz^". anzudeuten. dass vom griechischen Cabinet ..Mellgkiten gemacht werden, allein diese Depeschen '^privater Natur zu sein. Tagesneuigleiten. öeitu^' Majestät der Kaiser haben, wie die «Vrünner line« 6' '"^^' b" Gemeinde Hradschowitz zmn Nciue " ""len Schulhauses 1()0 fl. zn spende» geruht. ^el!»^ (Waffe nfabril in Vndapest.) Nach einec ^sll»? ber «Nudapester Correspondenz» erscheint das ^so^ " ^'"^ ^"^ neuen, den fortgeschrittensten ^ss "ungen der Technil vollkommen entsprechenden ,u ^labrik in Budapest, die täglich 25« Stück Gewehre to^.^"3en imstande sein wird, gesichert. Die hervor-i»blil ^" Firmen für Einrichtung von Gewehr-^erli^' ""^ ^"^ ^^ ^""" Löwe und Comp. in ^ , "nd die englische Firma Greenwood, haben, ^ cv s"!'^ ber Wiener Unionbanl, als dem finanzieren« ^V">''lute, ein Offert unterbreitet, welches als Grund- !ur weitere Verhandlungen befunden wurde. 'Lch^l,(Der Untergang des Dampfers b°" °n, '') ^"^ London wird berichtet: Ueber danipc vergangenen Freitag erfolgten Untergang des ^r Dan, 'holten» liegen herzzerreißende Details vor. ^rsonen " ^"^ einschließlich der Mannschaft 2IN 130 Uz" ^ord, wovon 150 Passagiere, unter diesen ^ssaai "^""' meist Holländer und Deutsche. Die ^ ^ ^^ hatten sich nach einem Tänzchen auf den, Ver-H«r 2> ^"he begeben, als der Zufammenstoß erfolgte. 'tz<"^pfer «Rosa Mary» aus Hartlepool rannte in ArX s' Backbord-Bug, riss eine acht Fuß breite sti^e,n das Schift und dampfte weiter, «Schölten» knl Schicksale verlassend. Eine Viertelstunde späler ^eillt ^"ps", mit ihm der Capita« und der erste ^"it '" lauschige Winiel und lässt sich von einer ftnen , "samleit verlebten Zauberstunde täuschen. Wir loh HlAe Verlockungen des Orients. Solche Ein- ^"lei, ^^'«nnungsscligkeit sind Täuschungen, hervor ?" sick !. ? ^^ außergewöhnliche Situation, in der ' 'Men len. ^^' vielleicht der magische Schimmer des L. Rann Moudhimmels. der süße Dampf der w °N oder c ^°"^ T"" ""^ schwermüthigen l?' "llez ws "^ ""k Imagination, welche allen Iam< ' dez ,^7""d vergessen lässt, das mit der Herrlich. i„ ^ochH^" Khalifeu. verknüpft ist... ^liiH,?"llen Geheimnisse - nicht solche, wie sie 3"ectellz ""sgesponnen werden, sondern die des ^ Ocean^. as verschlossene Land. am atlauti« ^ ^wllisati?' ^^ ^ "och lange währen wird? ^ . ^Nl l^'°" hat leine dankbarere Aufgabe, als "'!,cl,. "arollan.schen Augiasstall gründlich cmfzu. ^ von Schweiger.Lerchenfeld. rasch füllten. Die übrigen Passagiere rangen mit den Wogen und erhoben ein furchtbares Hilfegeschrei, welches den Dampfer «Ebro» herbeirief, der 78 Personen, darunter die Insassen der Boote, rettete. Die übrigen 1.t2 sind aller Wahrscheinlichkeit nach ertrunken. Es sind bereits viele Leichen geborgen. — (Ein Geschenk für den Papst.) Dem Papste wurde, wie aus Rom geschrieben wird, vom Bischöfe von Aleppo eine Mitra aus reinem Golde, mit kostbaren Perlen ausgelegt, überreicht. — (Das entlarvte «Affenmädchcn».) Im Berliner Panopticum wird seit einiger Zeit ein affenähnliches geschwänztes Mädchen ausgestellt. Krao — so heißt das Geschöpf — und seine angeblichen Eltern sind nun erkannt, und damil ist der Humbug aufgedeckt, den Krao's Impresario, Herr Farini, mit dem «Affen -Mädchen», «dem fehlenden Gliede der Darwin'schen Theorie», getrieben hat. Krao hat nie die Urwälder des nördlichen Siam gesehen, hat nie auf Bäumen unter ihr gleichen haarigen Genossen ein bemitleidenswertes Dasein geführt, sondern ist, wie Professor Virchow in der Anthropologischen Gesellschaft constatierte, die Tochter einer vollständig normal gebildeten und civilisierten Beamten-Familie in Bangkok und somit nichts weiter, als eine vereinzelt dastehende Abnormität, wie sie in der Wissenschaft fchon wiederholt beobachtet ist, ohne dass deshalb von Atavismus die Rede sein kann. — (Vom Blitzschlage.) Der Astronom Camille Flammarion hat eine Statistik der in Frankreich vom Blitze getödteten Personen vollendet und hiebei die interessante Entdeckung gemacht, dass der aus den Wolken kommende elektrische Strahl es vorzieht, die Männer zu todten. Vom Jahre 1854 bis 1883 wurden in Frankreich 2322 Menschen durch Blitzschläge gelödtet. worunter sich nur !)57 Frauen befinden. Ist es die Kleidung der Frauen oder ihr Körfterorganismus, was den Blitz zu dieser Galanterie zwingt? — (Verderblicher Wirbelsturm.) Eine in Oucenstown via San-Francisco eingegangene Depesche aus Honloug enthält Einzelheiten über einen Typhon, der am 17. September im chinesischen Meere wüthete. Am meisten litt die 30 000 Einwohner zählende Insel Hon'Ling, woselbst über 1000 Personen ertranken und Schiffe und sonstiges Eigenthum großen Schaden erlitten. Unweit der Insel Chick'Üung scheiterten drei Schifte, wobei 32 Personen umkamen. In dem Sturme hat vermuthlich auch das britische Kanonenboot «Wasp» seinen Unter« gang gefunden. — (Mord-Attentat.) Aus Oebenburg wird telegraphiert: Großes Aufsehen erregt das gestern nachts an dem Leiter der Werlstätte der Naab°Ebenfurthcr Bahn, Otto Pliveric, verübte Mord-Attentat. Der als Schmied in der Werlstätte bedienstete Michael Lagler stieß nach vorhergegangenem erregten Streite dem Plivcric, der mit Laglers Frau ein sträfliches Verhältnis unterhielt, ein scharfes Küchenmesser in die Halsgegend. An ein Auf» lommen Pliveri«!', der bereits mit den Sterbesacramenten versahen wurde, wird gezweifelt. Der Mörder wurde dem Gerichte eingeliefert. — (Eine seltene Beute) machte biesertage der Bauer Sftetnjal aus Feral bei Villach, Auf einem Pürschgange in nächster Nähe der Ortschaft Feral erlegte derfelbe einen Steinadler mit einem Schrotschusse. Der Adler ist jedoch nicht tödlich verwundet und dürfte am Leben erhalten bleiben. Die Flugweite dieses edlen Ge» fangencn misst 1,2 Meter. Spetnjal bietet den Vogel zum Verkaufe aus. — (Ein junger Arzt.) «Gnädige Frau, ich erlaube mir, Ihnen meinen Neffen Trust, Medicinae. Doctor, vorzustellen.» — «Was, so jung und doch schon Arzt?» — «Jawohl, gnädige Frau.» ^ «Ach, dann sind Sie wohl erst Kinberarzt?» Local- und Prouinzial-Nachrichten. Das Werk des Kronprinzen. Vorgestern abends hat hier in der landschaftlichen Burg in den Appartements des Herrn Landeshauptmannes Gustav Grafen Thurn-Valsassina unter Vorsitz des am Abend vorher aus Wien eingetroffenen Chef-redacteurs des Kronprinzen.Wertes «Die österreichischungarische Monarchie in Wort und Bild», des Herrn Hofrathes I. Ritter von Weilen, eine Eonferenz mit den in Laibach anwesenden Mitarbeitern für die Abtheilung «Kram» stattgefunden. Es waren zu dieser Versammlung erschienen die Herren: Eustos Karl Deschmann. Spiritual I. Fliß, Professor I. Franke aus Krain-burg, t. k. Regierungsrath Dr. Friedrich Keesbacher, Franz Kraus aus Wien, Professor Fr. Levec, kais. Rath I. Murnik, Secrelär der Landwirtschafts Grsell-schast Gustav Pirc. Peter von Rabics und Professor Edward Sam ha ber. Nachdem die Vorstellung der einzelnen Herren durch den Herrn Landeshauptmann erfolgt war und Herr Hofrath Ritter von Weilen dem Herrn Landeshauptmann den Dank für Einräumung der Localitäten in der altehrwürdigen landschaftlichen Burg zum Zwecke der Berathung ausgesprochen halle, ward von dem Herrn Ehch rcdacteur die Versammlung für eröffnet erklärt. In dem- selben Augenblicke wurden die versammelten Herren durch das Einlangen des nachstehenden, an Herrn Hofrath Ritter von Weilen gerichteten Begrüßungs Telegramms Sr. kaiserlichen Hoheit des durchlauchtigsten Kronprinzen aus Wien in der freudigsten Weise erregt. Indem sich die Versammlung von den Sitzen erhoben, verlas der Vorsitzende die so auszeichnenden Worte, sie lauten: «Ihnen und allen Mitarbeitern herzlichste Grüße und wärmsten Dank für die Mitwirkung an unferem patriotischen Unter n e h m e u. — Rudolf.» Dieser Wortlaut ward von den Anwesenden mit vollster Begeisterung ausgenommen, und es erfolgte sofort die Absenkung des nachstehenden Danktelegramms an Se, kaiserliche Hoheit den durchlauchtigsten Kronprinzen: «Ehrfurchtsvollsten Dank der geehrten und beglückten Mitarbeiter Krams. — Weile n.» Anschließend hieran erklärte nun der Vorsitzende, dass, nachdem die Begrüßung der Herren auf so herzliche Weise und aus so erlauchtem Munde geschehen, nun für ihn dies entfalle, und derselbe gieng nun an die Entwicklung der Grundzüge des Unternehmens, der Ziele und Zwecke desselben. Er betonte, dass als leiten« ber Grundsah aufgestellt worden sei, es habe in dem Werke die vollste Objectivitä't und Gerechtigkeit gegenüber jedem Kronlande, gegenüber jedem Voltsstamme zum Ausdrucke zu kommen, und von diesem Grundsahe sei auch bei der Wahl der Mitarbeiter für das Land Krain vorgegangen worden. Wie jedes Land sich in dem Werte durch die Berufensten aus seiner Mitte schildern solle, so auch das Land Krain. Der Vorsitzende theilte sodann die Liste sämmtlicher in und außer Krain weilenden, zur Mitarbeiterschaft an der Abtheilung «Krain» berufenen Herren, sowie die den einzelnen derselben anvertrauten Themata und den für jeden bestimmten Raum mit. Demnach wird nach der gegebenen Reihenfolge in der Anordnung des Buches dieses enthalten: Landschaftliche Schilderungen (2 Bogen incl. Illustrationen), von Peter von Nadics und Amand Baron von Schweiger-Lerchenfeld. Die Karsterscheinungen (1 Bogen incl. Illustrationen), von Franz Kraus. Zur Vorgeschichte ('/, Bogen incl. Illustrationen), von Custos Karl Deschmann. Zur Landesgeschichte (1 Bogen incl. Illustrationen), von Professor Franz Levec. Zur Vollskunde (3'/, Bogen incl. Illustrationen): Volksleben der Slo-venen, von Professor Wilhelm Urbas (2 Bogen), Vollssagen, »Lieder und -Mythen der Slovene«, von Professor Scheinigg ('/4 Bogen). Burgen, Ortsanlagen und Typen von Bauernhäusern, von Johann Franke ('., Bogen). Die Gottscheer, von Professor Dr. Julius Schröer (1 Bogen). Architektur, Malerei und Plastik (1'., Bogen incl. Illustrationen): Mittelalterliche Denkmäler, von Johann Franke ('« Bogen), Renaissance und Neuzeit, von Spiritual Johann Fliß (V< Bogen). Musik ('/4 Bogen incl. Illustrationen), von Regierungs-rath Dr. Friedrich Kees ba cher. Literatur (1'/< Bogen incl. Illustrationen): Die slovenische Literatur, von Professor Dr. G. Krek (1 Bogen), die deutsche Literatur, von Professor Edward Samhaber ('/4 Bogen), Voltswirtschaftliches Leben (1 Bogen incl. Illustrationen): Land- und Forstwirtschaft, von Gustav Pirc, Bergbau und Hüttenwesen, von Oberbergrath Johann N 0 väl. Industrie, Handel und Verkehr, von laiserl. Rath Johann Murnit. Hausindustrie und Kleingewerbe, von Dr. Valentin Pogatschnigg. Hierauf besprach der Herr Chefredacteur mit jedem der oben bezeichneten anwesenden Herren sein Thema, hiebei Fragen freu üblichst entgegennehmend und beant» wortend sowie wiederholt betonend, dass der Charakter des Werkes ein ethnographischer und dass dieser Charakter in allen Abtheilungen ausgeprägt sein müsse, da eS sich ja darum handle, die Schönheiten und Eigenthümlichkeiten eines jeden Landes zum Ausdrucke zu bringen, dasjenige aufzuweisen, was ein jedes Land zu dem mache, was es ist. Auch ward vom Herrn Hofrathe ber Termin für die Ablieferung der einzelnen Arbeiten bis zum Frühjahr 1888 präcisiert und das Erscheinen des Kärnten, Kram, Görz und Gradiska behandelnden Bandes für von jetzt ab in zwei Jahren in Aussicht gestellt, da ja die Herstellung der Illustrationen, welche von den Mitarbeitern zum Vorschlage gebracht, von dem Künstler-Comite' in Wien geprüft, dann zur Ausführung aufgetragen und, von der eigenen xylographischen Anstalt aus geführt, sammt der Fertigstellung des Textdruckes in der angedeuteten Frist in Aussicht genommen seien. Der Krain umfassende Theil des Bandes soll 12'/4 Bogen mit 3ll bis 38 Seiten Illustration^ umfassen. Zum Schlüsse der Confcrenz wies der Herr Ches-redacteur in wahrhaft erhebenden Worten darauf hin, wie dieses Wert ein monumentales zn nennen sri, da es der zukünftige Herrscher zur That gemacht und es sich kaum noch einmal ereignen dürste, dass ein Kronprinz mit seiner Macht, seinem Einflüsse solch seltene Eigenschaften des Geistes und Herzens in solcher Weise vereine, der mit so viel Wissen und geistigem Streben solche Gerechligleil. solche Pflichttreue, solch humanitären Sinn verbunden zeige, gleichwie, die Ausführung des Wertes selbst betreffend, die Arbeiten des durchlauchtigsten Kronprinzen über den Wiener Wald und das Donau« Mbacher Zeitung Nr. 268. 2198 24. November 1t>t^. gebiet für alle einschlägigen Arbeiten als unerreichbares Muster gelten. Nachdem der Herr Vorsitzende nun nochmals den erschienenen Herren seinen Dank ausgesprochen, erklärte er die Conferenz für geschlossen, und es ergriff nun Herr kaiserl. Rath Murnik das Wort, um an denselben die Bitte zu stellen, er möge bei Sr. kaiserl. Hoheit dem durchlauchtigsten Kronprinzen der Dolmetsch der Gefühle vollster Hingebung aller an die erhabenen Intentionen Sr. kaiserl. Hoheit bei diesem patriotischen Unternehmen sein, was Herr Ritter von Weilen Sr. laiserl. Hoheit zur höchsten Kenntnis zu bringen zusagte. Sodann fanden sich die Conferenz-Mitglieder im Extrazimmer des «Hotel Elefant» zusammen, um noch Herrn Hofrathe Ritter von Weilen Gesellschaft zu leisten und von demselben Abschied zu nehmen, wobei außerdem auch Bürgermeister Grasselli, Gymnasial-director Sum an, welcher bekanntlich in dem Vande «Steiermark» die slovenische Sprache bearbeitet, — unser heimatlicher Maler Subic sowie der Höhlenforscher Putik erschienen waren. Herr Hofrath Ritter von Weilen verließ unsere Stadt gestern früh mit dem Courierzuge Wien»Triest, um noch am gestrigen Tage in Görz die Conferenz mit den Mitarbeitern filr die Abtheilung «Görz und Gradiska» abzuhalten. — (Sanctionierte Landesgesehe.) Seine Majestät der Kaiser haben mit Allerhöchster Entschließung vom 26. Oktober d. I. den vom Landtage des Herzog-thums Krain beschlossenen Gesetzentwürfen: I. betreffend die Theilung gemeinschaftlicher Grundstücke und die Regulierung der hierauf bezüglichen gemeinschaftlichen Ve-nützungs- und Verwaltungsrechte, und II. betreffend die Zusammensetzung der Landescommission für die Angelegenheiten der Bereinigung des Waldlandes von fremden Enclaven und der Arrondierung der Waldgrenzen, die Sanction allergnädigst zu ertheilen geruht. — (Krain ischer Landtag.) Wie schon mit< getheilt, wird heute die diesjährige Session des lrainischen Landtages eröffnet werden. Auf der Tagesordnung der ersten Sitzung stehen nebst der Eröffnungsansprache des Herrn Landeshauptmannes Grafen Thurn an die Mit» glieder des Landtages: Angelobung der neu gewählten Landtagsabgeordneten; Mittheilungen des Landtagspräsi« diums; Wahl zweier Ordner; Wahl zweier Verificatoren; Wahl eines Finanzausschusses von 11 Mitgliedern; Wahl eines Verwaltungsausschusses von 11 Mitgliedern; Wahl eines Rechenschastsberichts-Ausschusses von 7 Mitgliedern; Rechenschaftsbericht des Landesausschusses für die Zeit vom I.Dezember 1880 bis 15. November 1887; Lan-desculturfonos-Voranschlag pro 1888 und Rechnungsabschluss pro 1886; Bericht des Landesausschusses, betreffend die Subventionen für Schulhausbauten; Normal-schulsonds'Voranschlag pro 1888; Normalschulfonds'Rech-nungsabschluss pro 1886; Theaterfonds-Rechnungsab-schlufs pro 1886; Zwangsarbeitshausfonds-Rechnungs' abschluss pro 1886; Zwangsarbeitshausfonds-Voranschlag pro 1888; Theaterfonds-Voranfchlag pro 1888; Grund-entlastungsfonds-Rechnungsabschluss pro 1886; Grund-entlastungsfonds-Voranschlag pro 1888; Bericht des Landesallsschusses inbetreff der Errichtung einer Fachschule sür Holzindustrie in üaibach; Bericht des Landesaus> schusses über die Wahl eines Landtagsabgevroneten in der Wählerclasse der Städte und Märkte für den Wahlbezirk: Adelsberg, Oberlaibach, Laas; Bericht des Landesausschusses betreffend die Einreihung einer Gemeinde-straße in Veldes in die Kategorie der Bezirlsstraßen; Bericht des Landesausschusses mit Vorlage eines Gesetzentwurfes, betreffend einige Aenderungen in den Mautbestimmungen der Stadt Stein; Voranfchlag der Landes« Wein- und Obstbauschule in Stauden pro 1888; Rech. nungsabschluss der Landes»Wein> und Obstbauschule in Slap, beziehungsweise in Stauden, pro 1886; Museums« fonds-Rechnungsabschluss pro 1886; Museumsfonds' Voranschlag pro 1888; Bericht des Landesausschusses, betreffend den Ankauf eines Weingartens für die Landes« Wein-, Obst. und Ackerbauschule in Stauden; Siechenhaus« fonds-Voranschlag pro 1888 und Rechnungsabschluss pro 1886; Voranschläge des Kranken-, Irren«, Gebär« und Findelhausfondes pro 1888; Rechnungsabschlüsse des Kranken-, Irren-, Gebär- und Findelhaussondes pro 1886 ; Rechnungsabschlüsse der Stiftungsfonbc pro 1886; Voranschläge der Stiftungsfonde pro 1888; Bericht des Landesausschusses mit Vorlage des Statutes und Pro. grammes der Landes- Wein-, Obst« und Nckerbauschule zu Stauden bei Rudolfswert; Bericht des Landesaus« schusses mit Vorlage eines Gesetzentwurfe«, womit einige Bestimmungen des Gesetzes vom 18. Juni 1882, L. G. Nl. Nr. 25 ä« 1886; betreffend die Ablösung der auf Realitäten haftenden Geldgiebigkeiten und Naturalleistungen für Kirchen, Pfarren und deren Organe abgeändert werden; Bericht des Landesausschusses, mit welchem einige Aenderungen des Gesetzes vom 20. Juni 1886, L. G. Bl. Nr. 17, betreffend die Verbauung und Correction des Trebiza-Baches bei Ratschach, beantragt und der Entwurf der bezüglichen Gesetzcs-Novelle in Vorlage gebracht wird; Voranschlag des Lehrerpensionsfondes pro 1888; Bericht dcs Landesausschusses, mit welchem der Entwurf eines Gesetzes, betreffend den Ersatz von Jagd- und Wildschäden vorgelegt wird; Bericht des Landesausschusses mit Vorlage des Entwurfes einer Gemeinde»Ordnnng und einer Gemeinde-Wahlordnung für das Herzogthum Krain; Bericht des Landesausschltsses inbetreff Einführung der animalen Lymphe für die allgemeine Impfung. — («0 a ! umniars a u ä » oto r . . .») ist wohl die Devise der Grazer «Tagespost». Anschließend an unsere Erklärung, dass sich die russophilen Tendenzen in Krain auf ein kleines Häuflein unreifer Politiker beschränken, debütiert das ehrenwerte Blatt in seiner vorgestrigen Nummer mit der Pauschalverdächtigung, die ganze slovenische Partei denke und fühle ebenso wie der «Slovensli Narod». Organen vom Schlage der «Tagespost» gegenüber ist es freilich unnütz zu versichern, dass das slovenische Volk an dem russophilen Sport des sogenannten leitenden Journals unschuldig ist und dass es die Schreibweise des genannten Blattes auf das entschiedenste verurtheilt; solchen Organen gegenüber ist es unnütz, darauf hinzuweisen, dass alle slovenischen politischen Blätter des Landes gegen die journalistischen Excesse des «Narod» Verwahrung einlegten, und dass selbst die Mitglieder des Verwaltungsrathes der «Narodna Tis-larna», deren Eigenthum der «Slovensli Narod» ist, mit der Haltung des Blattes nicht einverstanden sind, wie dies aus der in der Montag-Nummer des «Narod» publicierten Erklärung des Verwaltungsrathes der «Na« rodna Tiskarna» hervorgeht — denn der «Tagespost» und ihren Gesinnungsgenossen ist es in erster Linie um die Verdächtigung des slovenischen Volkes zu thun, wes^ halb sie auch die Verwahrungen der slovenischen Presse gegen die russophilen Berichte des »Narod» gänzlich tobt-schweigen, um demnächst wieder mit der Unterschiebung panslavistischer Tendenzen gegen das slovenische Volk hervortreten zu können. Ihre Devise bleibt nach wie vor: «Oalumulare 2uä»et,sr, »ompor »lüjmä lmeiot.» — (Die Laibacher Citalnica) veranstaltet am kommenden Sonntag abends um halb 8 Uhr eine Fest-Beseda mit nachstehendem Programme: 1.) Haydn: «Das Frühlingslied», gemischter Chor aus dem Oratorium v^mo», Männerchor; 4. a)Moszkowski: «An der Wiege», !i)Naum-gartner: «Frühling», Sologesang des Fräuleins F. Lena rcic; 5.) Slraup: «bli tomnu alli-ox 8« vlvssa noö», Männerquartett, vorgetragen von den Herren Trtnik, Stamcar, Pucihar und Paternoster; 6.) M. Bruch: Concert in tt-moll für Violine mit Clavierbeglei-tung (Violine: Herr Wagner, Begleitung: Herr Ohm Ritter von Ianuschowsky; 7.) Verdi: Finale aus der Oper «Ernani», Ensemble mit Soli und Clavier-begleitung; Solisten: Frau Milka Gerbic" und die Herren Razinger, Pucihar und Paternoster. — (Zur Session der Landtage.) Gegenüber der wiederholten Behauptung einiger Blätter, dass die Regierung den Schluss der Landtags-Session bor den Feiertagen in Aussicht genommen habe, ist die«Pol. Corr.» in der Lage, positiv zu versichern, dass in dieser Beziehung keinerlei Beschluss gefasst wurde. Da für die Bemessung der Dauer der Landtags-Session außer dem zu bewältigenden Arbeitsmaterial auch der Termin der Wiedereröffnung des Reichsrathes in Betracht zu ziehen ist, letztere aber nicht unmittelbar nach Neujahr in Aussicht steht, wird es möglich sein, die Verhandlungen der Landtage auch nach den Feiertagen fortzusetzen. — (Hymen.) Der hiesige Hausbesitzer Herr Josef Lence hat sich mit Fräulein Theresina Rößmann vermählt. — (Vesitzwechsel.) Das Ciades'sche Haus in Schischla wurde vom hiesigen Gastwirt Stefan Po-gacnik um den Betrag von 30000 Gulden läuflich erworben. — (Zur AffaireMosettich-Maffei.) Die Untersuchung über den mysteriösen Fall Mosettich-Maffei ist, wie aus Trieft gemeldet wird, in vollem Zuge. Ueber die Motive des Mordes verlautet gerücht-tvnse, dass der Mordplan von Maffei wohl überdacht und alles ins Werk gesetzt worden sei, um ihn zu verwirklichen. Die Ribos, die Geliebte des Maffei, sollte Mosettich zu einem Besuche bei sich zu bewegen suchen. Dann sollte eine Eifersuchtsscene gespielt und im Verlaufe derselben Mosettich ermordet werden. Entweder werde man dann die Leiche in einem tagsvorher hinaufgebrachten Koffer verbergen und diesen fortschaffen, oder es werde angegeben, Mosettich habe sich selbst entleibt — alles zu dem Zweck», um dem todten Mosettich die Cassenschlüssel zu stehlen und sich den Inhalt der von ihm besorgten Casse anzueignen. Dieses Geständnis soll nämlich, wie erzählt wird. die Ribos bereits abgelegt haben. Diese Version klingt allerdings nicht wahrscheinlich und bedarf noch der Bestätigung. Viel wahrscheinlicher ist als treibendes Mutiv die Eifersucht anzunehmen. Mosettich, Lieutenant in Pension, der sich im bosnischen Feldzuge ausgezeichnet hatte und zweimal decoriert worden ist, wurde mit militärischen Ehren begraben. — (Theater.) Heute Donnerstag gelangen im Schießstättesaale tr?i lustige Einacter zur Aufführung, Es sind dies das Lustspiel: «Ciner muss heiraten» und die Possen «Eine ruhige Partei» und «Verfolgte Unsch"^ In allen diesen Stücken spielt Herr Ernst hervorraget Rollen und ist außerdem das ganze Personal veschaW — (Schadenfeuer.) Aus Adelsberg ^ richtet man uns: Am 19. d. M. gegen halb 9 Uhr aben^ brach in der zwei Stunden von Ndelsberg entfernte" Ortschaft Brinje im Hause des Halbhüblers Anton KV' ruza auf bisher unaufgeklärte Weise Feuer aus, weW bloß den Dachstuhl des Wohn- und Wirtschaftsgebäudes und eine Harpse des benannten Besitzers in Asche "9". da es der braven Groß-Ottoker Feuerwehr, trotzdem d^ selbe einen sehr gefährlichen Weg über tiefe Wasst^ graben und sumpfige Wiesen passieren musste, gelang, M einer Feuerspritze den Brandplatz zu erreichen, um da Feuer zu localisiere». Das Feuer konnte, nachdem eu großes Quantum Futtervorräthe vorhanden war, m gegen 12 Uhr nachts vollkommen gedämpft werden. — (Der slavische Gesangsverein '" Wien) veranstaltet Sonntag, den 27. d, M, ".'" halb 8 Uhr abends im kleinen Musilvereinssaale stm erstes diesjähriges statutenmäßiges Concert unter M' Wirkung des Violinspielers Herrn Felix Winternih "no des Tenoristen Herrn Franz Pogacnil. Dirigent. Chormeister Herr Alois Alex Nuchta. ^ Neueste Post. Original-Telegramme der «Laibacher Z^' San Neuio, 23. November. Der deutsche KW'" priuz diniert seit heute wieder mit seiner FanM, geht jedoch nicht aus. Paris, 23. November. Gre'vy fährt heute und '" den nächsten Tagen fort. mit hervorragenderen p" litischen Notabilitäten zu conferieren behufs Lösung dl Mmisterlrise. Einem Gerüchte zufolge übernähme R>t>o' die Mission des Cabinets mil Goblet und Neve's. Paris, 23. November, abends. Nachdem auch 3^ und Raynal in der heute stattgehabten Conferenz ">' Rücktritt Gravy's als unvermeidlich bezeichneten, e^ klärte derselbe nachmittags seinen E'" schluss, zurückzutreten, ohne jedoch bie «^ antwortung für die voraussichtlichen inneren U" äußeren Verwicklungen zu übernehmen, worin bie?" publik zugrunde gehen könnte; Or^vy werde R>/. oder Goblet zur Cabinetsbildung behufs BeruflU'j, °^ Wahlcongresses auffordern und in einer Botscha" das Land erklären, dass der Rücktritt kein freiwillig sondern ein durch die Unmöglichkeit, zu regieren, ""> genöthigter war. Brüssel, 23. November. Der große Antwerpe"" Dampfer «Vlaanderen.. welcher am 15. Oktober °" Congoland verließ und 120 Personen an Bord h«"' scheiterte an der französischen Küste. Nähere TM fehlen. Doch fürchtet man eine neue große Katastrop^ Belgrad, 23. November. Am Freitag kommt P^ zessin Clementine von Coburg in Belgrad an "U^ gibt sich über Nisch und Pirot nach Sofia. D/c >" gierung ließ inbetreff des Empfangs der P"«W ^ an die Behörden Weisungen ergehen. — H^^ lM die feierliche Einweihung des Gebäudes der ser"!" Gesellschaft vom Rothen Kreuz in Nisch statt. ^, Constantiuopcl, 23. November. Einer ^"^t Meldung zufolge benutzte der Sultan die Ann^e?" des Zaren in Berlin und richtete an den ^^ > ,^ Kaiser eine Depesche mit dem Ersuchen um Interv^-beim Zaren bezüglich der bulgarischen Frage. E>ne wort ist bisher nicht eingetroffen. Schicßstiitte in Lailmch. .^ft Gastspiel dcr deutschen Gesellschaft vom Arnwnia.Thcater M Zur Feier der Eröffnung des hohen Landtaaes. ^ Heute -Einer muss heiraten. Original-Uuftspiel" .M von A. Wilhelmi. — Eine ruhige Partei. Vurles' ^, h. in 1 Act von I. Wimmer. — Die verfolgte UN, Posse mit Gesang in 1 Act von A. Langer^^^ ' Meteoiologijche Veobachtungen in^aibach^ ^ 5 «^ ß, N " 7 U.Mg, ?^.^1^ 6.6 "W?MN"Nebel. Reg" 4. 23.2. N. 7^.74 10.4 W. schwach bewö M MS i, . Äl>. 7i!«.02 8.« windstill """ MoraenS und abends Nebel, tagsüber ^<"^l«A'^ Lageönlittel der Wärme «,7«, um 5,8« über dem "^ ^^ Verantwortlicher Redacteur: Danksagung. ^,. Für die vielen Beweise M'«",5" sslich"' anläMch des Heimganges seines "»""»' Vaters sagt ergebenst Danl „ Vrznlshaupl"""" Ritter «on M"'""' Abelöberg, 22.