Dienstag dea2i.In^i 1836. D l l v r i c n. ^n St. Ruprecht, Bezirk Neudegg, schlug am 3. Juni, ungefähr um 6 Uhr Nachmittags, der Blitz in die alte, im gothischen Slyle erbaute Pfarrkirche ein. Er siel auf der nordwestlichen Seite, und beschädigte zuerst das Zifferblatt-gcrade bei dcr Stundenzahl XI; verbog den Viertelzciger, dessen Vergol. d«ng sogleich zusammenschmolz. Hierauf fuhr er in ,He« Glockenthurm, verursachte daselbst einige Beschämungen, besonders an den Nadern der Uhr, und drang vurch das Gewölbe in das Innere der Kirche ein. Seine weiteren Verheerungen zeigten sich hier besonders am Hochallare, wo er mehrere Slutuen verstümmelte, und kas Tabernakel durch Verkrümmung des Sperrschlosses öffnete. Die hier aufbewahrt« Monstranz« und das C-borium erlitten — wa« wirklich zu verwundern ist — «icht die geringste Beschädigung. Dagegen wurde der »U3 massiven Steinplatten «baute Allartisch abgelo« set und handbreit vorwärts geschoben. Zuletzt dahnlt fich der Blitz am Fuße de« Kirchenmaus» eine Öffnung, und fuhr in die Erde. Der Thurm, die Uhr, das Gewölbe haben an mehreren Orten bedeutende Beschädigungen erlitten, und obne fromme Spenden dürfte die herrliche Kirche nichc so leicht in ihren vorigen Stand gesetzt, werden! Hl agenfu rt, den l5. Juni tL26. Dienstag, den '15. d. si"d Ihre königl. Hoheiten die Herzoge von Orleans und Nemours nebst Gefolge, auf der Reise von Wien nach Mailand, Mittags gegen 12 ^ Uhr in unserer Provmzialhauptstadt angekommen. Wahrend üdnsiwmt wurde, geruhten die konig, lichen Prinzen vor dcm Gasthause auszustcigen und die Aufwartung^ des ?. 'l. Hrn. Kämmerers, Gubemial« ralhls und Kreishauptmanns Fried. Frh. v. köhr, mlt den Hrn. Krciskommissaren, dünn des ?. ^. Hrn. Generalmajors Frh. v. Halttr, und des Herrn Obel» sten und Negimenls-Commanbanten von Culoz, ander Spitze des lö'dl. ^ffizieicorps von Baron Prohaska, anzunehmen. Nackdem Hö'chstdieftlben durch eine Vie«« telstunde sich mit den anwesenden Chefs huldreichst besprachen, wurde die Neise nach Villach fortgesetzt, wo übernachtet wird. n e u t sch I 3 n V. Nachrichten aus Dresden vom 9. Juni melden: Am gestrigen Abend wurde die hohe Leiche des Höchst« seligen Königs Anton Majestät auf der schwarz deco» rirccn Pillnitzer Fähre unter einem Thronhimmel, be? gleitet von einem zahlreichen Cortege, anher gebracht. Sobald dieselbe von den Thürmen der Residenz erblickt werden konnte, ertönte das Geläute sämnillicher Glocken. Beim Anlanden mit der hohen Leiche an der Appareille bei der Elbbrücke, welches gegen halb zehn Uhr erfolgte, wurde solche von einem fernern Cortcge» so wie von einer Deputation'.des^ Stadtraths und der Commun. Repräsentanten empfangen, und hierauf im feierlichen^Zuge durch die von dem hier in Garnison stehenden Militär und der hiesigen Comnnnialgarde glbiloelc Doppelreihe, unter fortdauerndem Glockengeläute in die katholische Hofkirche gebrach, an deren Eingänge sich die katholische 'Geistlichkeit versammelt hatte. Heute war der hohe Leichnam auf dem Para» dcbette in der Heilkgenkrm Verstärkung durch das portugiesische Hülfscorps. Eguia stand mit einem starken Corps zwischen Salinas und Mondragon, während andere carlistische Streitkräfle parallel mil, so wie hinicr Eguia aufgestellt waren, u>n dic Bewegungen des Generals Evans und des sranzösischm HiUfscorps zu beobachten. Die vonCor. dova seit seinem Ausmarsch aus Viktoria bis zum 26. geiferten Tressen müssen sehr erbittert gewcsen ftyn, da die Zahl der nach Mondragon, Vergara und Villa-franca gebrachten verwundeten Carlisle« viele Hundert betragen haben soll. — General Manso scheint bestimmt, an Mina's Stelle zu treten, mit dessen Gesundheit eS immer schlechter geht. Vayonne, l. Juni. Gestern wurde das Centrum dcr Stellungen des Generals Evans in kleiner Entfernung von St. Sebastian durch rin Bataillon Carlisten angegriffen, während die zu Irun kantonni« renden Truppen einen Angriff auf das Vrückcnfort von Vchobi't im Sinne hatten. Man hatte zwei Flöße mit zwei Geschützen von mittlerem Kaliber und einem ^Pfünder gebaut, und sie mit Wollsäcken zum Schuhe «eg": das Kanoncnfeucr der Christines umgeben. Die Carlistcn hatten offenbar die Stellung der Christines durch ein Diagonalfeuer anzugreifen, um zu vermeiden, daß ihre Kugeln das französische Geblet erreichten. General Hari5pe schickte, so wie cr von diesem Vorgang Nachricht erhielt, dem General Nogues den Befehl zu, sich an Ort und Stelle zu begeben, und die Werke der Carlisien zu verbrennen oder zu zcrsto. it», was dann vollzogen wurde. Die Carlisten leiste ten keinen Widerstand, obgleich sie an Zahl den Trup-rtN des Gene.rals Nogurs überlegen waren; sie ftuec, ten bloß einige Flintenschüsse auf das Soldatenpeloton ab, das auf dem linken Vidassoa-Ufer geblieben war, bis der Floß und ein mit Schießpulver und 190 Ku« «eln beladenes Boot an französische Ufer gebracht wa, lin. Diese Demonstration scheint die Carlistcn >n Erstaunen gefetzt zu halxn, weil sie geglaubt hat,len, daß die ihm.< im vorigen I.chre gegebene Warnung, die Werke, deren Feuer unser Gebiet erreichen könnte, würden zerstört werden, nicht ausgeführt werden möchte. Man versichert, General Evans lasse heute Fuenca,,a-l>m angreifen. Es ist nicht wahrscheinlich, daß ihm di< Carlisten diesen Küstenpuncl lange streitig machen «erden. Bayonn«, 2. Juni. General Cordova reiste «m 23, Mai durch Vurgos, von wo sr sich nach Ma° drid begibt. Alle Gerüchte über seine Ungnade find uz-wahr. Man wird ihn nicht durch General Oraa er. setzen, und Espartero übernimmt nur auf einig? Tage den Oberbefehl. Cordova ist so wenig in Ungnade, daß man ihm sogar das Kricgsporteftuille anbot; er wird es aber höchst wahrscheinlich nicht annehmen, sondern das Ministerium durch seine Gegenwart in Madrid unterstützen, nnd sodann nach Vittoria zurückkehren. Sollte andrerseits die jetzige Verwaltung unterliegen, so bchalt Cordova schwerlich das Commando. — Die Carlisten haben Verstärkung erhallen, und am öl. Mai einen Angriff gegen die vom General Evans gedeckte rechle Linie versucht, wurden aber geschlagen, , und von den Engländern bis uor Hcrnani verfolgti sie verloren dabei einige Offiziere» und etwa 50 Carlisle« wurden gefangen nach St. Eebastian geführt. Drei Carlisiische Bataillons sind zu Irun an. gekommen, wo El Pastor sie morgen angreifen soll. — Don Carlos hat einen Vefchl erlassen, jedes Individuum, welches sich im Gencralquartier einzuschleichen versucht, gefangen zu nehmen und vor ihn zu bringen. (Allg. Z.) Der Abeja zu Folge, war an die Königinn «Re« gentinn eine mit zahlreichen Unterschriften versehene Adresse gegen das neue Ministerium gerichtet worden. In Malaga waren mehrere gegen Hrn. V?endizabal feindlich gesinnte Journale auf öffentlichen PläZen ve» brannt worden. — Der General San-'Miguel halle in Saragossa eine Proclamation erlassen, worin er das Volk zur Ruhe ermahnt, woraus man den Schluß ziehen durste, daß die Stimmungjder Hauptstadt Arra-goniens nicht so günstig für das neue Ministerium frpn mag, als sie in den telegraphischen Depeschen geschildert worden ist. « (W. Z.) '' Portugal. Das Journal de Paris vom 9. Juni meldet bi« am 29. Mai zu Lissabon Statt gehabte Eröffnung der außerordentlichen Cortes durch die Königinn in eigener Person. Nachdem die Pairs und die Deputieren ln der Deputirtenkammer sich versammelt hatten, wurde Ihre Majestät in Begleitung des Prinzen , Ihres Ge° mcchls, durch eine zahlreiche Deputation eingeführt, und las hierauf folgende Rede: «Würdige Pairs des Reichs, Herren Deputirte der portugiesischen Nation! Ich sehe Sie immer nnt dem lebhaftesten Vergnügen um Unsern Tbron verfam« melt, um Ihre hohen Verrichtungen auszuüben, und mit Mir zur Befestigung und Entwicklung der consti. tulioncllen Charte der Monarchie mitzuwirkcn. D» die kurze Dauer der letzten ordentlichen Session nicht 196 gestaltete, die nochwendigen legislativen Angelegenheiten zu beendigen und die öffenclichen Rechnungen, die Einkünfte und die Ausgaben des Reiches, so 'vie die andern Zweige d«s öffentlichen Dienstes zu prüfen und zuordnen, so habe Ich, kraft einer Unserer Prärogativen, diese außerordentliche Session zusammenberufen, damit Sie Ihr« Aufmerksamkeit den Maßregeln widmen können, welche die Wohlfahrt der Nation gebie-therisch fordert.« «Der Gegenstand der Maßregeln, die Ihnen von Meinen Ministern werden vorgelegt werden, ist, eine Verminderung jn den Ausgaben, und eine Vermehrung der öffentlichen Einkünfte zu bewirken und den National'Lredit aufrecht zu erhalten. Andere, nicht minder wichtige Gegenstände, die Ihre ernsteste Aufmerksamkeit gleicher Weise verdienen, werben Ihnen ebenfalls vorgelegt werben. Ihre erprobte Einsicht und Vaterlandsliebe lassen Mich hoffen , daß Sie diese Angelegenheiten auf die geeignetste Weise regein wer-, den, um die Vortheile der constitlttion?Ilen Charte zu verwirklichen, die für Meine Unterthanen »ine Quelle des Wohles ist.« Die Königinn und der Prinz genießen der be« sten Gesundheit. Die für die Fremden bestimmten Tribunen waren dicht angefüllt, und ein zahlreicher und glänzender Hof, wovon die Herzoginn »on Ora-ganza und die auswärtigen Diplomaten ,ins Unlernehmens nach einem öe»? «omischen Plane, und mlt einer einzigen Fahrbahn. 70 Millionen hinreichen werben. Die Stadt New? Vork hängt bereits mit dem Eiie-See mittelst e'ne« 4/I6V2 Meilen langen, und sich lOO Meilen weit verzweigenden Canals, zusammen. Der Canal durchzieht den nordlichen Theil des Staates: die Eisenballn soll nun durch den südlichen Theil desselben gezogen werden. sW>, Z.) Ksvacteur: Fr. Lad. Weinrill,. Vcrirjzer: Ygnaz Hl. Sdlrz v. Nlllnmap: