Nr. 146. Pränumeralionspreise: Für Laibach: Ganzj. fl. 8 40; Zustellung ins HauS vrtlj. 25 kr. Mit der Post: Ganzjähr. fl. 12. Samstag, 28. Juni 1879. Morgen: Pctcr und Paul. Montag: Paul ©cd. JnsertionSpreise- Ein-toaltigc Pelitzeile ik 4 It., bei 'i Q Wiederholungen & 3 tt. An- JL Nlll) zeigen bi» 6 Zeilen 20 ft. ber Städte xxnb Märkte ! Uebermorgen bereits, am 30. Juni l. I., habet Ihr die Wahlen in den Reichsrath zu vollziehen. Getreu Eurer Vergangenheit, zeiget Euch auch diesmal als unabhängige, gesinnungstüchtige Bürger und tretet unerschrocken und eiumüthig für die von uns empfohlenen Kandidaten ein. Es find Euch wohlbekannte, erprobte Männer, welche die Fähigkeit und den Willen haben, Eure Interessen eifrig und erfolgreich zu vertreten. - Bedenket, was auf dem Spiele steht. Es handelt sich darum, ob die krainischen Städte und Märkte durch ihre Vertreter im Reichsrathe sich als treue Anhänger der Verfassung und des Fortschrittes bewähren, an friedlicher Arbeit, an der Entwicklung und Hebung der allgemeinen Wohlfahrt betheiligen oder sich dazu hergeben wollen, unsere freiheitlichen Institutionen zu untergraben, den Nationalitätenstreit und den staatsrechtlicher! Hader zu schüren und so eine ruhige, fruchtbringende Thätigkeit der Reichsvertretung nicht anfkommen zu lassen. Ihr steht also vor einem ernsten Momente, und eine Entscheidung von der höchsten Bedeutung für die Wohlfahrt des Landes ist in Eure Hand gelegt. In den Jahren 1873 und 1877 waren die Wahltage der Städte und Märkte Tage der Ehre und Freude für das ganze Land. Seid auch diesmal voll Eifer mti> einig, bleibt der Sache der Verfassung und des Fortschrittes umwandelbar ergeben, und Ihr werdet übermorgen dann einen neuen glänzenden Sieg zu verzeichnen haben. Als Kanditaten werden empfohlen: Für den städtischen Wahlbezirk: Statt Laibach, Handels- und I Für deu städtischen Wahlbezirk: Adelsberg, Adria, Oberlaibach, Gewerbekammer in Laibach: Earl Mrfiimnin, Landesausschußmitglied und Hausbesitzer in Laibach. Mas, Radmannsdorf, Aenmartttl, Stein, Krainbnrg, Kack: Dr. lutius Killer o. leftenedt, f. f. Bezirkshauptmann und Gutsbesitzer. Für den städtischen Wahlbezirk: Nndolfswerth, Uleirelburg, Gnrkfeld, Landstraß, Tschernembl, Möttling, Gottschee, Neifntz: Franz äromer, f. !. Hofrath des obersten Gerichtshofes. Laibach am 28. Juni 1879. Vom Centralwahlcoimt« für die Reichsrathswahlm iit Krain. In letzter Stunde. Schon übermorgen treten die Wähler der Städte und Märkte Krams an die Urne, um ihre Vertreter in den Reichsrath zu wählen. Es sei uns daher gestattet, auch an dieser Stelle über die Größe der Aufgabe, welche an diesem Tage an das Pflichtgefühl, die geistige Reife und den politischen Sinn unserer intelligenten Bürgerschaft herantritt, einige Worte zu sagen. Die Umstände, unter denen der künftige Reichsrath zusammentreten wird, werden sich ernst und schwierig gestalten, in finanzieller Beziehung sowol als auch, wie es gerade in der letzten Zeit immer mehr den Anschein gewinnt, in politischer. Es ist leider nicht unmöglich, daß durch den Eintritt klerikaler, feudaler uud föderalistischer Elemente auch Verfassungskämpfe wieder auftauchen werden. Es ist Gefahr vorhanden, daß die Gegner der Ver- fassung und jeder freiheitlichen Entwicklung der Lösung der großen Aufgaben, welche die Bevölkerung vor allem wünscht: der Ordnung des Staatshaushaltes, der Durchführung einer gerechten Steuerreform, der Vereinfachung der Verwaltung und der Minderung der Heeresausgaben, der Beseitigung der Nachwehen der großen Krisis, der Hebung von Handel und Gewerbe — Schwierigkeiten bereiten werden. Au alledem hüllt sich die Regierung in tiefes Schweigen, und niemand kennt deren Absichten und Wege. Zur Bewältigung aller dieser Verhältnisse bedarf es daher Männer von Thatkraft, von Kenntnis und Charakter, von Unabhängigkeit und entschieden freiheitlicher Gesinnung. Auf solche Männer, wie sie das verfassungstreue Central-Wahl-comitf für die Vertretung der krainischen Städte und Märkte vorgeschlagen, mögen daher die Wähler am kommenden Montag vollzählig ihre Stimmen vereinigen, auf Männer, deren bisheriges Wirken den Beweis geliefert hat, daß sie unerschüttert festhalten an den fortschrittlichen Prinzipien, daß sie mit offenem Mannesmnthe eintreten für die durch die Verfassung verbürgten Volksrechte. Wir haben nicht nothwendig, hier nochmals auf die gegnerischen Kandidaten und auf das Programm der Gegner ausführlich zurückzukommen. Die' Wählerschaft der Städte und Märkte möge selbst unbefangen unser Programm und unsere Männer mit dem Programme und den Männern der National - Klerikalen vergleichen. Hier ein Programm offen und klar, streng verfassungsmäßig und dem Fortschritt aufrichtig ergeben, die Grundsätze conseqnent festhaltend und weiter bildend, die unsere Partei von allem Anfang an zu den ihrigen gemacht; dort ein Programm, gewunden, voll hohler Phrasen und leerer Versprechungen, freiheitliche Entwicklung und Ber- fassung völlig ignorierend, und was sonst von unseren Gegnern als ihre angeblichen Hauptforderungen hingestellt wurde, diesmal sorgfältig vermeidend, um durch solch unbestimmte und vieldeutige Fassung womöglich Stimmen irregeführter oder unselbständiger Wähler ins Netz zu locken. Hier Männer, die seit jeher die treuesten Mitglieder der Partei waren, offene und entschiedene Anhänger ihrer Grundsätze und gleichen Zielen mit gleichen Mitteln zustrebend; dort Männer, die der Partei theils halb, theils seit gestern angehören, im Moment geeint in der Bekämpfung der Verfassungspartei in Krain, im übrigen für die Zukunft jeder nach einem anderen Wege ausschauend. So stehen die Dinge, und da kann der Wählerschaft der Städte und Markte die Wahl doch unmöglich schwer fallen. Groß und folgenschwer ist die Verpflichtung der städtischen Wählerschaft. Die sie auszeichnende höhere Bildung und wirtschaftliche Entwicklung erhöhen auch ihre Verantwortung. Bei den Neichs-rathswahlen nehmen die Bürger mittelbar an der gesetzgebenden Gewalt des Reiches theil. Sie mögen daher ihr Wahlrecht ausüben mit weitem Blick, niit dem Bewußtsein, einem großen Reiche anzugehören, dessen Kulturaufgaben im Mittelpunkte des Welttheils ernste und hochbedeutende sind. Immer und überall waren es die aufgeklärten städtischen Elemente der Bevölkerung, durch deren einsichtsvollen Sinn und kräftiges Handeln die fortschrittlichen und freiheitlichen Grundsätze zum Durchbruch und zu dauerhafter Geltung kamen. Für unsere Gesinnungsgenossen handelt es sich also darum, im bevorstehenden Wahlkampfe das Land vor der Schmach zu bewahren, daß sein Bürgerthum durch Leute vertreten werde, die darauf ausgehen, kultur- und fortschrittsfeindlichen Grundsätzen den Boden zu ebnen. Es gilt, die Ehre des Landes, die Ehre der Partei zu wahren. Kein einziger, der ein Recht hat, zu wählen, möge am Wahltage zu Hause bleiben, sondern jeder in der Ausübung desselben im Sinne der Partei nur eine heilige Pflicht erkennen. So mögen die Wähler der Städte und Märkte denken und handeln in unserer Heimat und im ganzen weiten Reiche, und dann wird den Grundsätzen, für die wir streite», die Zukunft gehören immerdar. Unsere und ihre. (Schluß.) Indem wir nun die Kandidaturen für die Landeshauptstadt Laibach besprechen wollen, wissen wir eigentlich nicht, was wir über den kaiserlichen Kabinetsbeamten nnd k. k. Truchseß Schneid sagen Jemlleton. Aus Oberkrain. Neumarktl. — Teusclsbriicke. — Kropp, Am Souutag den 25. Jnni früh nach 3 Uhr war eine größere Gesellschaft von Herren auf dem Laibacher Südbahnhofe versammelt, welche der für das „Laibacher Tagblatt" reisende „besondere" Reisende zu beobachten Gelegenheit hatte. Das Benehmen dieser Leute war ein merkwürdiges; sie schauten nach der Windrichtung und nach dem Zuge der Wolken aus, dann steckten sie die Köpfe zusammen, und ich hörte einen der Herren laut ausrufen: „Das Aneroidbarometer ist gestern nur um ein Millimeter gefallen, wir können es wagen I“ Ich fragte, um was es sich haudle, und hörte, daß eine Fahrt nach der Teufelsbrücke bei Nmmarktl beabsichtigt sei. Höflich bat ich, mich der Gesellschaft anschließen zu dürfen, was gewährt wurde. — Natürlich interessierte die Wetterfrage nunmehr auch mich. Als ich aber, um mich diesbezüglich zu instruieren, den Condnctenr um seine Meinung fragte, kam ich schlecht an; er gab mir sollen. Schon die Genesis dieser Kandidatur ist eilte sonderbare. Nicht die bei der letzten Wahlbesprechuug nach längerem Kopfzerbrechen resultatlos auseinandergegangenen nationalen Wähler, sondern das Agitationscomite hat denselben entdeckt. Auch ist es nicht der sonst in Wahlsachen den offiziellen Moniteur spielende „Slov. Narob", sondern die alte „Novice", welche die erste Offenbarung dieser Kandidatur enthalten, ein Beweis, daß entweder das Glaubensbekenntnis dieses neu entdeckten Reichsrathskandidaten ein vorzüglich klerikales ist, oder daß er sich, was wir begreifen, die Ehre verbeten hat, vom „Slo-venski Narob" als solcher pnblieiert zu werden. So viel ist also gewiß, baß Herr v. Schneid seine Kanbidatur nicht bat Sympathien der Wähler, die ihn bisher weder seinem Wirken noch seinem Naiitett nach gekannt haben, sondern dem: Sic volo, sic jubeo! des Vaters der Nation verdankt, welcher, bauend auf den blinden Gehorsam der nationalen und klerikalen Wählerschaft, sich die Aufstellung dieses Kandidaten auf eigene Fanst gestatten zu können glaubte. Wodurch sich Herr v. Schneid znr Annahme einer Kandidatnr berechtigt fühlt, ist uns aller-bings unersinblich, ba er in Krain kaum erst ein paar Soiuinerwochen, unb zwar am Laube in Stein, wo er jüngst ein kleines Gut erworben, zugebracht hat, mithin mit beit Verhältnissen bes Laubes wol so gut wie gar nicht vertraut ist. Demnach können seine Motive nur auf persönlichen Ehrgeiz zurückzuführen sein, für bessert Befriedigung zn ihrer nicht geringen Ueberraschnng die Wählerschaft der Landeshauptstadt sorgen soll. Wol wissen wir, daß das angeblich in Wahlsachen ganz neutrale Ministerium seine Objektivität dadurch bestätigt, daß es zwar aus der einen Seite den politischen Beamten Kandidaturen untersagt — eine Verfügung, die allerdings so manchem politischen Chef das Unbehagen einer Wahlniederlage erspart, — andererseits aber in allen Kronländern eine ganz ansehnliche Reihe von Hofräthen, und solchen, die es werden wollen, als wirkliche geheime Negierungskandidaten losgelassen hat, welche sich entweder zum großen Erstaunen der Bevölkerung plötzlich als alte Anhänger der nationalen Sache gerieren oder von unbekannter Seite als neutrale Kandidaten poussiert werden. Es sind dies die Sturmvögel des künftigen Ministeriums Taasse, welche kaum viel Gutes ahnen lassen. Zn dieser Gattung Kandidaten können wir Herrn v. Schneid allerdings nicht zählen. Denn so wenig wir an die Neutralität des Ministeriums glauben, so fest steht in uns die Ueberzeuguug, daß aus der ttit-mittelbaren Umgebung Sr. Majestät des Kaisers eine Beeinflussung der Wählerschaft in dieser oder zur Antwort: „Ich schaue nicht nach dem Wetter, sondern nur nach den Billeten." — Der kann auch lange warten, ehe ich ihn wieder etwas frage. Inzwischen war der Zug in Podnart angekommen, wo meine Reisegenosten, Laibacher Turner, aus-stiegen uud nach einem tüchtigen Morgenimbiß int Gasthause Pogatschnigg den Weg über die Savebrücke und den Schwammberg nach Nenmarktl einschlugen. Viel könnte' ich schreiben über den Schwammberg, einst ein berüchtigter Schlupfwinkel für Strolche und Wegelagerer, jetzt ein lieblicher Wald, durchrieselt von 'kleinen Bächen, welche lustig in kühnen Sätzen thalwärts zur Save eilen, während der Reisende mühsam den Berg erklimmt. Ich will mich aber darauf beschränken, auf die Rundsicht aufmerksam zu machen, welche unser Weg bietet, von dem Blick auf dett Stou, die Koönta, den Loibl, Storzik und dem Rückblick auf den ehrwürdigen Triglav; denn was nützt hier die farbenprächtigste Beschreibung, wo nur der eigene Anblick uns die Schönheiten des Bilder würdigen lehrt! Nenmarktl, das „krainifche Manchester", liegt am Fuße des Loibl an der im Dienste der Jn- jener Richtung niemals ausgehen wird. Wir zweifeln also nicht, daß wir in dem Kandidaten Schneid nicht einen kaiserlichen Kabinetsbeamten, sondern einen thatendurstigeu kleinen Gutsbesitzer vor uns haben, dem es persönlich daran gelegen ist, ä tout prix zur Abwechslung einmal den Volksvertreter zu spielen. Welche Berechtigung hat eine solche Kandidatur, und speziell für die Laubeshauptstadt Laibach? — Wir glauben, gar keine, und können dieselbe, um uns gelinde auszudrücken, nur als eilte sonderbare Zumuthnng betrachten. Die Landeshauptstadt von Krain, in welcher die Intelligenz des Landes, bie unabhängige Bürgerschaft, eine so aufgeklärt denkende Beamtenschaft, wie nicht bald in einer Hauptstadt, mit Einem Worte der der Zahl und Bedeutung nach wichtigste Theil der Wählerschaft des Laubes vertreten ist, soll ctitem, mag sein ganz ehrenwerthen, jedoch unbekannten Fremdling einer Marotte des national-klerikalen Wahlcomitcs zn Liebe auf ihr feit Jahren geübtes gutes Recht verzichten, einen Bürger aus der eigenen Mitte, einen Mann, dessen Ansichten und politische Geltung aus seinem Wirken benrtheilt werden kann, knrz einen Mann ihres Vertrauens mit dem wichtigen Mandate eines Reichsrathsabgeordneten zu betrauen? Die Handelskammer — wir wissen zwar nicht, ob Herr v. Schneid mich dort kandidieren wird — soll die Vertretung der mercantilen und gewerblichen Interessen ihrer Angehörige» einem Manne übertragen , mit dem letztere niemals im Contacte standen, dessen politische Gesinnung sie nicht int mindesten kennen, dessen Beschäftigung weit vom Lande Krain in den vier Mauern der Kabinets-kanzlei die Annahme ausschließt, daß er mit den täglichen Bedürfnissen des Verkehrs, des öffentlichen Lebens, der Bevölkerung irgendwie vertraut sei. Nun, wir kennen die Wählerschaft Laibachs seit Jahren viel zu gut, als daß wir nicht überzeugt sein sollten, es werde dieselbe eine ohne irgend einen vernünftigen Grund im Drange der Noth aufgestellte Kandidatnr sich nicht anfdräugen lassen, es werde dieselbe zudem iit der besonderen Eigenschaft des Kandidaten als Beamten der Ka-binetskanzlei mit Rücksicht ans die hiedurch in so vielfacher Beziehung begründete Befangenheit geradezu einen Ablehntiltgsgrund für diesen Kandidaten erkennen. Die Regiermrgsgewalt in einem eonstitntionellen Staate ist zwischen dem Monarchen und der Volksvertretung getheilt, letztere muß also ans unabhängigen, unbefangenen Männern bestehen. IM" Fortsetzung in der Beilage. "WM dustrie thätigeu Feistriz und hat unter anderem die Eigentümlichkeit, daß dessen Einwohner entweder Mally oder Pollak heißen. Obgleich es noch jetzt eine bedeutende Industrie besitzt, so ist es doch in einzelnen Zweigen von der Maschinen-prodnction anderer Gegenden lahmgelegt. Der rege Verkehr, welcher durch die Handelsstraße über den Loibl und das Umladen der Waren bedingt wurde, ist dem Markt durch die Führung des Schienenstranges über Villach verloren gegangen. So hat Nenmarktl jetzt eigentlich mehr das Gepräge einer kleinen industriellen Landstadt, während es früher zeitweilig einem großen offenen Warenmagazine glich. Aber in einem Punkte ist Nenmarktl sich gleich geblieben: Das ist die Liebe seiner Bürger zur fortschrittlichen Freiheit. Und hierin ist es anderen Städten ein leuchtendes Beispiel. — Große Verkehrsstraßen sind die Wege, durch welche die Kultur und mit der Kultur die Liebe zur Freiheit verbreitet wird. — — — Der Weg znr Teufelsbrücke führt an dem linken Ufer der Feistriz entlang und beträgt etwa =/4 Stunde. Das Feistrizthal verengt sich all- Beilage zum „Laibacher Tagblatt" Nr. 146 vom 28. Juni 1879. Es kann wol keine besondere Empfehlung des Kandidaten Schneid sein, daß er sich dem Vernehmen nach zur Zeit seines Aufenthaltes in der Stadt Stein mit Vorliebe dem national-gesinnten Theile der Bevölkerung nähert und ziemlich unverhohlen seine Abneigung gegen die Tendenzen der Verfassungspartei zur Schau trägt. — Laibach hat steis den Prinzipien der letzteren angehangen und wird selbe auch jetzt nicht verleugnen; für Laibach paßt also dieser Kandidat auch darum nicht. Was sollen wir diesem Kandidaten gegenüber über die Kandidatur Deschmanns sagen? Wir könnten uns begnügen, dieselbe negativ zu begründen : Deschmann ist kein Truchseß, ist kein Fremdling, wird nicht von persönlichem Ehrgeize geleitet, er kokettiert nicht mit den Nationalen, er ist von niemandem abhängig. Als Parteimann, als Gelehrter, als Bürger der Stadt, als unverdrossener Arbeiter auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens, als makelloser Charakter, als altbewährter Freund des Volkes steht er — erhaben über die seine Bedeutung kennzeichnenden Anfälle der nationalen und klerikalen Schmutzblätter — als Vertrauensmann der Bevölkerung da — einer der wackersten Krainer. Wer kennt nicht seine jahrelange Thätigkeit im Landtage, im Landesausschusse, wer gedenkt nicht seines verdienstlichen Wirkens als Bürgermeister der Landeshauptstadt, als altgedientes Mitglied der Gemeindevertretung, wer würdigt nicht seine Thätigkeit als Mann der Wissenschaft! Die Syni' pachten, welche die Wählerschaft seiner Kandidatur, die er dem öffentlichen Wohle zuliebe angenommen, entgegenbrachte, sie sind der beste Beweis, daß er der Mann des Vertrauens der Bevölkerung ist, welche seine Gesinnungen kennt, welche seine Wirksamkeit dankbar anerkennt, welche seine Verdienste schätzt. * Die Verleumdungssucht nationaler und klerikaler Blätter nennt Deschmann, der sich stets ein warmes Herz für die Pflege der Landessprache bewahrte, einen Renegaten, weil er diese seine Sympathien für nationale Eigenart nicht so weit gehen läßt, als es die Perwaken für jene vorschreiben, die sie als privilegierte Vaterlandsfreunde erklären. Man vergißt jedoch hiebei, daß zwischen der Anerkennung der flovenischen Sprache und zwischen den Tendenzen der nationalen Führer eine tiefe Kluft besteht. Deschmann konnte für erstere ein» treten, nimmermehr aber als echter Patriot den verderblichen Phantasmagorien der Herren Bleiweis, Costa und Conforten folgen. Seitdem in Kram ein politisches Leben erwachte, seitdem Deschmann in das öffentliche Leben trat, ist er sich ebensowol im Landtage als im Reichsrathe in seiner Gesinnung unverändert gleich geblieben: Er war und blieb stets ein entschiedener Anhänger der Verfassungspartei. Kann man dies von den gegnerischen Kandidaten, etwa von Grafen Margheri sagen? Kann man dies nach dem mehr als bedenklichen Bündnis, das er geschlossen, von Herrn von Schneid jemals vermuthen? Wir zweifeln also keinen Augenblick an dem Ausgange der Wahl. Die Wählerschaft der Landeshauptstadt wird mit einer glänzenden Majorität für den Kandidaten der Verfaffnngspartei eintreten. Ja, die National-Klerikalen selbst müßten, wenn sie ihre oft ausgesprochenen Forderungen: die Kandidaten müßten «anbesfinder, der Landessprache mächtig, von den Bedürfnissen des Volkes unterrichtet, unabhängig sein, mehr als leere Phrasen und ihre wirkliche Ueberzeuguug wären, nicht für Schneid, sondern für Deschmann stimmen. Nationale Allianzen. Der erste Wahltag, an welchem die Landgemeinden Stroms ihre Stimmen für die Reichsrathswahl abzugeben hatten, zeigt für uns ein wenig erfreuliches Resultat. Im Landwahlbezirke Jnnerkrains, in den Wahlbezirken Krainburg-Stein-Radmaunsdorf und Rudolfswerth-Gurkfeld-Tfcher-uembl, wo die klerikal-nationale Partei schon seit jeher ihren Einfluß geltend zu machen verstand, darf uns der Ausgang des Wahlactes nicht wundernehmen. Diese Bezirke wurden schon ini vorhinein als geopfert angesehen. Aber daß uns Gottschee, das treue Gottschee verloren ging: das ist eine Thatsache, welche kleinmüthige Parteigenossen für den Augenblick entmuthigen kann und welche recht wohl den frenetischen Jubel erklärt, in welchen unsere Gegner über den Verlust des einzigen Mandats der Verfassungspartei in den Krainer Landgemeinden ausbrechen. Doch dazu ist weder nach der einen noch nach der anderen Richtung ein genügender Grund vorhanden. Was wir von unserem Standpunkte allenfalls einzugestehen und zu beklagen haben, das ist, daß unsere lediglich der Sache gewidmete und von keinem außerhalb des einheitlichen Parteilebens stehenden Factor unterstützte Agitation dem combinierten Angriffe nicht gewachsen war, welchen die vereinigte nationale und klerikale Partei, welche die verbündeten Gegner der Verfassung auf unsere Stellung er-öffneten. Wir bitten ausdrücklich um Entschuldigung, wenn wir bei dem jetzigen Stande der Dinge noch von einer nationalen Partei reden, nachdem es doch hinlänglich erwiesen ist, daß nur die Mitwirkung von Kutte und Skapulier, daß nur die Agitation des Klerus in und außer der Kirche im stände ist, den nationalen Karren aus dem Moraste zu ziehen, in welchen ihn die barocken Zukunftsträume unserer flovenischen Ultras unfehlbar ziehen müßten. Gerade darin aber, gerade in dieser unanfechtbaren Thatsache, daß die specifisch nationale Politik sich nur dadurch flott zu erhalten vermochte, daß sie sich ins Schlepptau der Klerikalen und der Reaction nehmen ließ, liegt unsere beste und verläßlichste Hoffnung für die Zukunft. Sehen wir nur nach Böhmen hin. Dort haben wir es mit einem flavifchen Volke zu thun, das sich wenigsten? sagen kann, daß die zum größeren Theil von seinen Stammesgenossen bewohnten Gebiete dereinst als elbständiger Staat eine hervorragende Rolle pielten. Dort wohnt ein slavischer Stamm, dessen tief ins Mittelalter hinausreichende Literatur etwas mehr bietet, als den Dreschflegelstil und die „brenzlichen" Witze gewisser Preßorgane. Und dieses Volk, bei welchem nicht nur die Bürgermeister, sondern sogar auch Taglöhner und Hausknechte lesen und schreiben können, steht nun bedauernd vor den Folgen, zu welchen ihm die Personalpolitik seiner Führer tierhalf. Allerdings stehen die Verhältnisse in Böhmen anders als bei uns. Dort wird sich auch der einfachste Bauer nicht cinreden lassen, daß seine Stimmenabgabe bei den Vertretungswahlen für diese Welt mit seinem Wohlbefinden im besseren, beziehungsweise schlechteren Jenseits im Zusammenhange steht. Aber die sogenannten „Führer" hatten die Losung ausgegeben, daß die Deutschen als Eindringlinge zu betrachten seien, daß der von ihnen getragene Verfassungsgedanke ein Verbrechen an der Nation sei. Und weil sich der eigene Schädel denn doch zu schwach erwies, um das freilich in aller Eile aufgeführte Bollwerk der Verfassung über den Haufen zu rennen, knüpfte man in Ermanglung einer selbständigen nltramontanen Partei mit den feudalen Elementen an. Wären letztere zum Siege gelangt, so hätten sie vielleicht den Herren Rieger und Genossen einen Brocken eingeworfen, an welchen diese ihren Ehrgeiz befriedigen konnten. Dieser Sieg blieb aus, und so müssen es die Nationalen Böhmens erleben, daß ihre früheren Bundesgenossen aus dem feudalen Lager ihnen gegenüber den Staub von den Füßen schütteln, um durch anderweitige Allianzen ihren eigennützigen Plänen Vorschub zu leisten. Krain hat keinen Feudaladel. Unser Großgrundbesitz kennt in feinem wackeren Festhalten an den Interessen des Staates und an der damit zusammenhängenden Förderung des Verfafsungs-lebens keine besonderen Standesinteressen. An ihn konnte sich also eine sogenannte nationale Politik nicht klammern, welcher mit dem Mangel eines in gemeinsamer Sprache niedergelegten literarischen Eigenthums und einer national-politischen Vergan- mählich, die Felsen steigen fast senkrecht aus dem Flusse auf, und das hellklare Gebirgswasser sucht mit doimerähnlichem Tosen schäumend zwischen kolossalen Felsstücken sich einen Weg. An dem schmälsten Punkte, man sollte sagen bei der „ Feist rizklamm ", führt eine kunstlose Brücke ohne Geländer auf das rechtsseitige Ufer, wo man nach einigen Schritten durch ein natürliches Felsenthor, an welchem man noch die Arbeit des Wassers erkennt, schreitet. Der Weg führt von hier aus über die Kosnta in das Kankerthal. Zu bedauern ist, daß man an einer so gefährlichen Stelle einen Steg ohne Geländer errichtet hat. Diese Nachlässigkeit hat vor acht Tagen einem jungen Mädchen, welches Vieh auf die Alm trieb, das Leben gekostet. Es wurde von einem scheu gewordenen Kalbe in den Bach gerissen und ertrank. Bald wird ein neues Marterl die Zahl der längs der Feistriz schon stehenden vermehren. Aber ein Geländer werden wir vielleicht nach Jahren noch nicht zu sehen bekommen. Was die sogenannte Teufelsbrücke und die sie umgebende Szenerie anbelangt, so kann dieselbe mit ähnlichen Landschaftsgebilden in Salzburg und Tirol sich messen, die vielleicht nur deshalb besser besucht sind, weil sie etwas entfernter liegen. Unsere Gesellschaft von Turnern fuhr programmgemäß um halb 12 Uhr vormittags nach Podnart zurück, um dort zu speisen uud nachmittags einen anderen Fabriksort, nämlich das 1V* Stunden von Podnart entfernte Kropp zu besuchen. Nach Kropp führen zwei Wege; der ältere, fast immer im Schatten schöner Nadelholzwaldungen nach Dobrava und von dort ins Thal der Kropaca führende Weg ist nur mehr wenig benützt; man zieht den neuen schattenlosen Fahrweg im Thal der Lipnica vor. Wir wählten den schattigen Weg und erkletterten das Plateau ge-gegenüber dem Pogatschnigg’schen Wirthshause. Nach einstündiger Wanderung im Schatten der Bäume und an steilen Felswänden vorüber erreichten wir das Dorf Dobrawa, wo wir gezwungen waren, längere Zeit in der Sonnenhitze des Mittags zu marschieren, und ist es daher nicht zu wundern, wenn wir, der nächsten Verlockung folgegebend, ein schattiges Plätzchen zu kurzer Rast benützten. Während dieser Pause erzählte einer aus der Gesellschaft die Geschichte von einer Kirche, die ich deshalb wiedergebe, weil sie einen Hinweis gibt, wie man nicht nur vor Jahrzehnten, sondern auch heute noch das Geld für Kirchenbauten beschafft. Diese Geschichte, sagte er, enthalt durchaus nichts Neues oder Auffallendes, ja sie spielt sich in der gleichen Weife sogar überall ab und brauchte nicht hier, sondern könnte auch anderswo passiert sein. Eines schönen Morgens oder Abends — die Tageszeit hat sich nicht ermitteln lassen — fanden einige Leute an einem Bergabhange ein Heiligenbild. Wenn man ein Heiligenbild fo ohnewei-ters findet, so muß man prüfen, ob es von oben oder aber aus Teufelshand kommt. Darum warf man dieses Bild ins Feuer des Hochofens. Aber der Hochofen wollte es nicht und warf es der fündigen Menschheit wiederum zu Füßen. Da man nun besagtes Bild nicht liegen lassen wollte, so fanden sich einige Wohlthäter, welche ein Ka-pellchen bauten. Es konnte nicht fehlen, daß ein Bild, welches sich finden ließ und welches den Kampf mit dem Feuer siegreich ausgenommen hatte, auch Wunder verrichtete. Da nun infolge dessen genheit jede Berechtigung abgesprochen werden muß. Solche „Gernegroß" aber, welchen das Zeug dazu fehlt, selbst aus sich etwas zu machen, und welche bei dem Abgänge erreichbarer positiver Ziele sich nur in der Verlästerung gegebener Errungenschaften gefallen, sind seit jeher ein vortreffliches Bearbeitungsmaterial für reactionäre, beziehungsweise klerikale Strömungen gewesen. Und so wurde auch die bloße Negation der Boden, auf welchem sich die verschiedenen Väter und Lieblinge der slovenischen Nation mit den blind gefügigen Werkzeugen des Ultramontanismus zusammenfanden. Anfangs ging man nebeneinander; aber daß man es von klerikaler Seite verstanden hat, selbst jenen nationalen Elementen einen Zaum über den Nacken zu werfen, welche anfangs Lust zeigten, das politische Schmerzenskind des Slovenenthums mit den Ideen des modernen Liberalismus in Einklang zu bringen, haben die Compromisse der letzten Zeit hinlänglich bewiesen. Heute haben auch die früheren Jungflovenen das bekannten Glaubensbekenntnis abgelegt: „Es gibt nur einen Hohenwart und Bleiweis ist sein Profel." Den Geist der Erleuchtung hiesür haben die Klerikalen abgegeben, und wo diese auf eine zum Theil so weit zurückgebliebene Bevölkerung einwirken, wo Beichtstuhl und Kanzel im Dienste der Partei arbeiten, während der intelligente Beamte es nicht wagen darf, seine bessere politische Ueberzeugung offen an den Tag zu legen — dort allerdings ist für die liberale Partei wenig zn suchen. Was glauben aber die Slovenen, daß wol kommen wird, wenn Profet Hohenwart abermals berufen würde, jenen Berg zu besteigen, von welchem er die Papiertafeln der Fundamentalartikel herabbrachte? Eine Erweiterung der Volksrechte? Eine Regelung der Schule im Interesse des nationalen Wohlstandes und Fortschritts? Seht nur seine Bundesgenossen an, und ihr werdet begreifen, welche frevelhafte Unverfrorenheit darin lag, daß Hohenwart zu sagen wagte, er hoffe, daß es — — natürlich unter seinem Einflüsse in den nächsten sechs Jahren — für die Slovenen besser werde. Ja wir können behaupten, daß nichts besser geeignet wäre, unsere slovenische Bevölkerung von dem Bündnisse mit Hohenwart und den Klerikalen zurückzubringen, als ein Sieg der von Hohenwart befürworteten Reaction. Dann wird der Klärungsprozeß sich rasch vollziehen, daun, aber vielleicht auch dann erst wird unser braves Gottschee, werden die wenigen Stimmen in den übrigen Landwahlgemeinden den Kern für eine neue Parteiorganisation auf dem Lande bilden, dazu berufen, mit Unterstützung der Slovenen den Lügenprofeten aus dem Sattel zu heben und ihm und seinen bei dem Gnadenbilde ziemlich viele Geldopfer ein liefen, welche von Hilfesuchenden zur Unterstützung ihrer Bitten hinterlegt wurden, so verstand man von kompetenter Seite den Bewohnern deutlich zu machen, daß sich eine stattliche Kirche auf jenem Bergabhange gar nicht schlecht ausnehmen würde, ganz abgesehen davon, daß jeder Beitragende hiedurch sein Conto im Himmel dadurch um ein Bedeutendes verbessern würde. Das Wort wirkte, fromme Leute brachten Geld, anfänglich wenig, dann mehr und mehr, manche brachten schaffweise, manche kleine Beutelchen, aber der Bau schritt dabei vorwärts. Jetzt steht die Kirche schon eme Reihe von Jahren. Ich sage nicht, wo sie fleht, aber es ist eine sehr schöne Kirche, und sie ist ein sprechender Beweis dafür, daß die bösen Zungen Unrecht haben, welche behaupten, die Zeit der Wunder sei vorüber. Von Dobrava führt ein schmaler Fußweg steil abwärts ins Thal. Man überschreitet den Bach und befindet sich auf der Bezirksstraße nach Kropp. Den Ort sieht man erst dann, wenn man sich unmittelbar vor ihm befindet. Die Häuser stehen dicht gedrängt und sind schwarz beräuchert. Heute, am Sonntag, war es ruhig in den Schmiede- Partisanen den Laufpaß auf den Rücken zu heften. politische Tagesgeschichte. Die Wahlaufrufe des böhmischen Adels. Wie schon erwähnt, haben die Compromiß-verhandlmigen zwischen den beiden Parteien des böhmischen Großgrundbesitzes zu einem für Hohenwart äußerst erfreulichen Resultate geführt. Den Feudalen wurden zehn Reichsrathssitze bewilligt, während der verfassungstreue Großgrundbesitz für sich 13 Mandate reservierte. Jetzt liegen auch die beiden int wechselseitigen Einverständnis ausgegebenen Wahlaufrufe vor, welche die Wahlbewegung der letzten Tage aus dem Hexenkessel einer engherzigen Standespolitik an die Oberfläche der politischen Tagesgeschichte steigen ließ. Die Verfasser des Wahlaufrufes des sogenannten verfassungstreuen Großgrundbesitzes in Böhmen scheinen es auch zu fühlen, daß sie sich mit der Preisgebnng von zehn Reichsrathsmandaten an die geschwornen Gegner der Verfassung der Sache nach von jener Partei lossagen, mit welcher sie bisher wenigstens dort gestimmt hatten, wo es sich um die Erhaltung der Staatsgrnndgesetze handelte. Dieses geht daraus hervor, daß sie nach einer Entschuldigung für diesen Schritt suchen. Sie finden diese Entschuldigung in der mehrfach hervortretenden Tendenz, „das Wahlrecht des Großgrundbesitzes zu beseitigen". Mit anderen Worten, sie halten ihre Standesinteressen für so wichtig, daß sie schon bei einem in weitester Ferne liegenden und vorläufig gewiß aussichtslosen Angriffe auf ihre privilegierte Stellung der ganzen großen Verfassungspartei den Rücken drehen und diese dafür büßen lassen, wofür doch selbst im schlimmsten Falle nur Einzelne verantwortlich gemacht werden können. Wir haben dazu keine weitere Bemerkung zn machen. Eine solche Taktik richtet sich von selbst und verdient ein um so schärferes Ver-dammungsurtheil, als der Wahlaufruf des feudalen oder — wie er sich euphemistisch nennt -g- des „konservativen" böhmischen Großgrundbesitzes ganz deutlich die Ziele markiert, auf welche diese durch den Compromiß mit zehn Reichsrathsinandaten ans-gestattete Partei hinarbeitet. Es ist ein langes, in schlangenartigen Stilwindungen ausgeführtes Schriftstück, in welchem die böhmischen Feudalen ihre Absichten in möglichst unverdächtiger Form hiuzustelleu versuchen. Es ist darin viel vou Versöhnlichkeit und Patriotismus die Rede. Aber aus all' den Wendungen spricht doch am Schlüsse der trockene Satz heraus, daß sie nnr deshalb in den Reichsrath gehen, weil sie durch Werkstätten. Hammer und Amboß hatten Ruhe. In der Nähe der Ortschaft begegnete uns eine kleine Gesellschaft von Herren und Damen. Sie sangen, den Berg aufwärts steigend, das bekannte: „Hej Slovenci, nasa ree slovenska 2ivo klije.“ Weithin schallten die, prächtigen Männe rund glockenhellen Frauenstimmen und schienen uns beweisen zu wollen, daß hier glückliche und zufriedene Leute wohnten. Denn derjenige, dem das Lied voll und warm aus der Kehle' dringt, weiß stets, dem Leben die gute Seite abzngewiuuen. Und doch hat Kropp an Wohlstand viel verloren. Die Maschinenindustrie hat die alte Hausindustrie überflügelt. Kropp fabriciert Drahtstifte (in der Pirz'fchen Fabrik) und Schmiedenägel; außerdem werden Dezimalwagen bei Pibrouz verfertigt. — Eine ditatnica und der Verein „Sloga", in welchem auch Deutsch gesprochen werden darf, forgen für die Unterhaltung und Lektüre in diesem während des Winters von aller Welt abgeschnittenen, von drei Seiten mit hohen Gebirgen (Jelouca) umgebenen Orte, der sich, wie so viele Gebirgsorte, durch eilte unendlich große Anzahl von Kindern auszeichnet. ihre parlamentarische Wirksamkeit die Rückkehr Oesterreichs zum Oktoberdiplom vom Jahre 1860 zu ermöglichen hoffen. Ja noch mehr, die Feudalen Böhmens berufen sich mit einem gewissen Selbstbewußtsein darauf, daß sie jedesmal bereit waren, eine parlamentarische Thätigkeit zu entwickeln, so oft es sich um einen Angriff auf die Verfassung handelte. Denn die Jahre 1867 und 1870/71, auf welche der in Rede stehende Wahlaufruf hinweist, bezeichnen die Verfassungskrisen unter dem Sistierungs-minister Beleredi und unter dem Fundamentalartikel-grafen Hohenwart. Was damals nicht gelang, wollen sie jetzt neuerdings versuchen. Werden sie diesmal ihr Ziel erreichen? Werden sie diesmal auf der parlamentarischen Arena, die sie nur Dank des standesgemäßen Entgegenkommens des ehemals verfassungstreuen böhmischen Großgrundbesitzes betreten können, als Sieger hervorgehen? Vielleicht für den Augenblick Ja es ist sogar eine traurige Wahrscheinlichkeit vorhanden, daß es der vereinigten Zusammenwirkung der Klerikalen, Nationalen und Feudalen im Abgeordnetenhanse gelingen wird, den Verfassungsban zu erschüttern. Aber gewiß nur für den Angenblick. Denn selbst für den Fall, als die Verfassung in Trümmer ginge, kann deren Neuaufbau für die nächste Zeit mit Sicherheit vorausgesetzt werden. Oder glaubt man wol, daß die nur in der Negation des Verfafsnngsgedankens übereinstimmenden Parteien sich auch dann einigen können, wenn es sich um die Durchführung eines positiven politischen Gedankens handelt? Nie und nimmer. Dagegen werden in einem solchen Falle die angeblich noch immer verfassungstreuen Großgrundbesitzer Böhmens einsehen, welch' unverzeihlichen Fehler sie begingen, als sie durch die Wahl vcrsassungsseiud-licher Standesgenossen der klerikal-feudal-nationalen Coalition zum Siege verhalfen. Um die Verfassungspartei selbst darf uns nicht bange fein. Diese wird eine neue Krisis ebenso überdauern, wie die Aera Beleredi und das Sistem Hohenwart, und wird nur «eit gefväftigt und geklärt ans derselben hervorgehen. Türkisches. Während unsere Beziehungen zn der Türkei sich immer kühler gestalten, herrscht zwischen dem Vatican und der Pforte das herzlichste Einvernehmen. So hat Papst Leo XIII. in Anerkennung der Verdienste, welche sich mehrere Mitglieder des türkischen Ministeriums um die Begleichung des consessionellen Zwistes im Schöße der armenisch-katholischen Gemeinde erworben haben, dem Großvezier Khereddin Pascha, dem Minister des Aeußern, Karatheodory Pascha, dem Kriegsminister Osman Pascha und dem Jnstiz- Zigeun er-Marlene. Novelle von Albcrt Höf er. (Fortsetzung.) Philipp von Wahlburg lebte schon wochenlang eingeschlossen wie ein Gefangener in dem glänzenden Hotel, das er in der Staat bewohnte. Seine Freunde und Genossen sahen ihn kaum noch, und wenn es zuweilen geschah, so erkannte man in seinem mürrischen, unfreundlichen Gesichte kaum den frohen, lebenslustigen Philipp wieder. Anfangs spottete man über ihn, es wurde hin« und hergerathen, was wol der Grund dieses veränderten Benehmens sein könne, und als matt dennoch der Sache nicht aus die Spur kam, da gab man es allmählich auf, sich um ihn zu kümmern, um so eher, da er überdies alle Freude an irgend welchem geselligen Verkehr verloren zn haben schien. Philipps nächste Umgebung hatte indessen doppelt durch diese üble Laune ihres Herrn zu leiden. Sonst gutmüthig, mußte man sich jetzt außerordentlich in acht nehmen, ihn nicht zum Zorne zu reizen, er schien das leiseste Vergehen nicht vergessen zu können und strafte unerbittlich. minister Said Pascha das Großkreuz des Pius-Ordens verliehen. Khereddin Pascha erhielt die Decoration in Brillanten. Vielleicht wird nun der Padischah zum Danke dafür, daß die römische Curie auf den Protest der Pforte hin die mit Oesterreich begonnenen Verhandlungen betreffs Regelung der Verhältnisse der Katholiken in Bosnien bis ans weiteres suspendierte, dem Papste und seinen Rathgebern den Medschidje-Orden anhängeu. Einen noch weit größeren Dank dürfte man aber in Stambul der russischen Regierung dafür Wissen, daß sie in den ihr nahestehenden Organen in energischer Weise für die Souveränetät des Sultans in Bosnien und der Herzegowina auftritt. Den besten Beweis dieser Art hat diesertage der Petersburger „Golos" gebracht, welcher die Annexion Bosniens und der Herzegowina durch Oesterreich geradezu als Vertragsbruch brandmarkte. Der „Golos" steht mit dieser seiner Ansicht nicht allein. Sic wird vielmehr von den russischen Regierungskreisen als Dogma hingestellt, und soll, wie der Berliner „Natioualzeitung" aus Petersburg geschrieben wird, das Hauptziel der russischen Diplomatie dahin gehen, eine Verständigung über den Orient mit Frankreich und Frontmachung gegen Deutschland, England und Oesterreich zu staube zu bringen. Die russischen Staatsmänner wollen Bosnien und die Herzegowina aus dem engen Verhältnisse zu Oesterreich wieder herauslösen und durch die Coustituieruug autonomer Provinzen zur Türkei in dasselbe Verhältnis bringen, welches Ostrnmelien einnimmt. Ueberhaupt hat sich der Padischah nicht über eine schlechte Behandlung durch die europäische Presse und die Garantiemächte zu beklagen, und daraus erklärt sich wieder der Muth, mit welchem der Sultan auch den Forderungen der Griechen auf eilte Grenz-regnlieruug gegenüber den Standpunkt des „Non possumus“ einzunehmen entschlossen scheint. Wesentlichen Einfluß auf diese Entschließung dürften die jüngsten Erfolge der türkischen Truppen über die mazedonischen Insurgenten haben, welche nach mehreren vergeblichen Vorstößen wieder in die Gebirge zurückgedrängt wurden. Jedenfalls muß con-statiert werden, daß die Pforte eben jetzt über verhältnismäßig starke Streitkräfte verfügt, und daß sie keine Anstrengung schont, wenigstens in diesem Punkte noch eine gewisse Existenzfähigkeit zu erhärten. Der nette Khedive. Das Land der Pharaonen hat einen neuen Khedive erhalten. Am 25. d. wurde bereits vom Sultan das Schriftstück unterzeichnet, welches die Tagelang saß er in seinem Arbeitszimmer, ohne dasselbe auch nur einen Augenblick zu verlassen, und war dann für jedermann unzugänglich. Ein solcher Tag war auch der heutige wieder. Schon früh am Morgen hatte er Befehl gegeben, ihn nicht zu stören, und seine Diener wußten allemal, was das zu bedeuten habe. Mit unhörbaren Schritten glitten sie über die Treppe und den Corridor, man hörte nur ein leises Geflüster, als sei ein Kranker oder Sterbender im Hause. Philipp saß mittlerweile in seinem Gemache und starrte unaufhörlich in den herabrieselnden Regen, welcher schon seit Tagesanbrnch hernieder kam. Er fühlte sich außerordentlich verstimmt, und der graue Himmel trug sein Möglichstes dazu bei, diese Stimmung zu erhalten. Seine Gedanken eilten zu der alten Wahlburg hinüber, sie waren auch in der That der unerfreulichsten Art. Wie ganz anders hatte er sich den Winter im Besitze Marlenens gedacht, als wie er eigentlich sich näherte. Er hatte Marlene verkannt, und als er um ihre Liebe warb, da fiel es ihm nicht ein, daß der letzte Wahlburg sich jemals so weit vergessen könne, ein unechtes Reis auf den ehrwürdigen Stamm zu pfropfen. Seiner Ansicht nach mußte ein Weib, was liebte, sich wenig um Absetzung Ismail Paschas und die Erhebung seines ältesten Sohnes Tewfik Pascha auf den Thron Egyptens verfügt. Es hat also dem größten Schul-denmacher und Bauernschinder der Welt nichts genützt, daß er in seiner Roth die Mächte, welche seine Abdankung verlangten, an den Sultan verwies. Letzterer zeigte zwar nicht übel Lust, die Gelegenheit zu benützen, um die von Ismail Pascha zugunsten des dynastischen Erstgeburtsrechtes eingeführte Thronfolge zu beseitigen, und wollte anfangs anstatt des von den Mächten zur Thronfolge ausersehenen ältesten Sohnes des Khedive. Halim Pascha, als den Senior der egyptischen Herrscherfamilie, mit Egypten belehnen. Aber er ist im letzten Augenblicke doch noch anderen Sinnes geworden und hat es für besser befunden, den Mächten nachzugeben, als im Vertrauen auf Rußlands Hilfe einen Conflict her» aufzubeschwören. Ob diese Nachgiebigkeit eine prinzipielle Annäherung an England und Frankreich und eiu Sinken des russischen Einflusses bedeutet, oder ob es sich nur um einen einzelnen Fall handelt, in welchem die Westniächte durch das Gewicht ihrer Versprechungen die russischen Einflüsterungen wirkungslos machten, kann erst die Folge lehren. Auch über die persönliche Tüchtigkeit des neuen Khedive steht uns jetzt noch kein Urcheil zu. Er gilt als eilt Freund der europäischen Civilisation und soll den Mächten das Versprechen gegeben haben, die Ausgaben für das Heer wesentlich zu reduciereu. Elfteres käme dem schrecklich ausgesaugten Laude, letzteres den Gläubigern des Khedive zugute. Im übrigen soll er schon viel gelebt haben und eine sehr lenkbare Natur besitzen. Eine solche muß aber auch von dem Manne vorausgesetzt werden, der nach den Vorgängen, unter welchen die Thronbesteigung Tewsik Paschas erfolgte, eben nur die Rolle eines Statthalters der Westmächte zu spielen hat. * * * Die Muhamedaner des Sandschaks von Sophia haben an die Botschafter der Großmächte eine Beschwerdeschrift gerichtet, welche sich bitter über die Eingriffe in die Eigenthumsrechte der moslemi-tischen Bevölkerung beklagt. Wie in der betreffenden Schrift hervorgehoben wird, haben sich die Bulgaren des Sandschaks nicht damit begnügt, die bewegliche Habe der vor den Russen flüchtig gewordenen Muhamedaner an sich zn bringen, sondern haben auch den Grundbesitz derselben als herrenloses Gut mit Beschlag belegt. Indem diese Thatsachen zur Kenntnis der Botschafter gebracht werden, behalten sich die Beschwerdeführenden ausdrücklich das Recht vor, entsprechende Entschädigungsansprüche andere Dinge als um Liebe kümmern. Marlene hatte aus Eigennutz gehandelt, sie baute auf feine Liebe und machte den Versuch, ihn durch ihre Ausdauer zu einem Schritte zu bewegen, der sich so wenig für seine Stellung in der Welt eignete. So dachte Philipp, und darum verließ er Marlene, hoffte er doch, daß bei feiner Rückkehr die Freude über endliche Erlösung sie seinen Wünschen eher geneigt machen würde. An ein Unrecht seinerseits dachte er wol, aber er wollte nicht daran denken, um nicht mit seinem Gewissen in Zwiespalt zu gerochen. Er würde ja immer für Marlene sorgen, würde sie überhaupt nie verlassen, so tröstete er sich, wenn er daran dachte, welches Recht er habe, Marlene wie eine Gefangene zu halten. Solche unerquickliche Gedanken bemächtigten sich seiner auch heute wieder in einer Weise, die ihn in die übelste Laune versetzten. Ueberdies sehnte er sich, zu wissen, wie es Marlene ginge. Es war nicht zu leugnen, daß er sie liebte, und jetzt, wo sie ihm so passiven Widerstand entgegengesetzt, mehr als je zuvor, aber er war auch fest entschlossen, nicht uachzugeben, bis Marlene selbst ihn zurückriefe. (Schluß folgt.) für den durch die Plünderung und Zerstörung ihre» Besitzes erlittenen Schaden fammt Zinsen zu fordern. Daß eine Klageschrift von so gravierendem Inhalte nicht einfach unter den Tisch fallen.kann, ist bei der Eifersucht zwischen den verschiedenen Signatarmächten des Berliner Vertrages leicht vor« anszusehen. Vielleicht liegt auch in der Bedrückung der Muhamedaner durch die befreiten Bulgaren der Grund, daß der Sultan auf den Besuch deS Fürsten Alexander von Bulgarien in Konstantinopel verzichtet und ihm die Bestaüungsurkunde durch Mittelspersonen zustellen lassen will. Vermischtes. — Reichsgericht. Am 16. Juli wird daS Reichsgericht über die Recurse von sechs aus Wien verwiesenen Wucherern entscheiden. Das Urtheil muß klarstellen, ob durch die von der Polizei erlassenen Ausweisungsbefehle der Artikel Y des Staatsgrundgesetzes zum Schutze der persönlichen Freiheit verletzt worden ist oder nicht. Der citierte Artikel lautet: „Niemand kann zum Aufenthalte in einem bestimmten Orte oder Gebiete ohne rechtlich begründete Verpflichtung verhalten (interniert, cou« sintert) werden. Ebenso darf niemand außer den durch ein Gesetz bezeichnet»! Fällen aus einem bestimmten Orte oder Gebiete ausgewiesen werden." — Die Recurse der Wucherer gelangen vor daS Reichsgericht, weil „Beschwerden der Staatsbürger wegen der ihnen durch die Verfassung gewährleisteten politischen Rechte, nachdem die Angelegenheit im gesetzlich vorgeschriebenen administrativen Wege ausgetragen worden ist", der Entscheidung des Reichsgerichtes unterliegen. — Von Hunden zerfleischt. Die „Klagenfurter Ztg." berichtet über einen Fall bestialischer Roheit, der sich vor einigen Tagen in der Nähe von Maria-Saal ereignete. Ein Fleischerjunge hatte aus purem Uebermuth seine zwei großen Hunde auf die am Maria Saaler-Moos weidenden Pferde gehetzt; die Hunde jagten ein Fohlen in den Sumpf, wo es stecken blieb und daselbst von den Bestien jämmerlich zerbissen wurde, so daß es nach qualvollen Leiden seinen Wunden erlag. Die gerichtliche Untersuchung ist im Zuge. — Ein russischer Garde-Offizier als — Raubmörder. Am 11. d. wurde in Petersburg der pensionierte Hofrath Jegor Wlassow und dessen 70jährige Wirthschasterin Alexandra Semenid in Wlassows eigener Wohnung ermordert und hiebei 14,500 Rubel in Obligationen geraubt. Die Untersuchung ergab nun, daß diesen Raubmord der ehemalige Freund Wlassows, Fähnrich des kaiserlichen Garde-Sappeur-Bataillous Carl Christoph v. Landsberg, verübt hat. Der Verbrecher wurde verhaftet. Lokal-undprovuyial-^ngelegeuheiten. Ein national-klerikaler Brandbrief gegen die verfassungstreuen Kandidaten. Nachdem die Patrone des „Slovenski Narod" im wilden Korybantentanze aus Aulaß des für sie glücklichen Ausfalles der Reichsrathswahlen in den Landgemeinden Krains sich bis zur Erschöpfung echauffiert hatten, präsentieren sie sich nunmehr dem gebildeten Publikum der Städte und Märkte, namentlich aber der verfassungstreue» Beamtenschaft in Krain als Negierungsmänner, als Vertraute und Dutzbrüder des Ministers Taasfe. Eine im gestrigen „Narod" enthaltene, für Beamten-kreise bestimmte Wahlepistel gipfelt in folgenden, mit durchschossenen Lettern gedruckten Sätzen: „Minister Taaffe hat im Reichsrathe jede Animosität der Beamten gegen irgend eine Nationalität als Pflichtverletzung bezeichnet. Nun aber kann ein Beamter in Krain keine größere Animosität gegen die slovenische Nationalität kundgeben, als wenn er füfc Deschmann, Kromer oder Vesteneck stimmt, denn diese drei sind die per-sonificierte Animosität gegen die flo-venische Nationalität. Wenn daher ein Beamter für einen dieser drei stimmt, so kann er der vollen Ungnade der jetzigen Regierung gewiß sein." Man fragt sich unwillkürlich, in welchem Kopse konnte eine so tolle Jeee, wie die oben angeführte, entsprungen sein? Der „Hanptredacteur" veS Blattes, Jurciö, hat zwar in Perfidie und Gesinnungslosigkeit schon Großes geleistet, allein die Schreibweise des Artikels deutet auf Dr. Vosnjak, den aus Untersteier nach Krain importierten und durch die Fürsorge des Vaters der Nation wohlbestallten Zwangsarbeitshausarzt in Laibach. Seitdem es diesem gelungen, an Hofrath Baron Gödl-Lannoy einen getreuen Famulus zu gewinnen, ja sogar in der letzten Eitalnica-Versammlung den k. k. Hof-und Kabinetssekretär Schneid von Treuenfeld als klerikalen Kandidaten für Laibach aufzustellen, wird ihm die miasmatische Luft der hiesigen Deten tiousstalt zu schwül und unbehaglich, er sehnt sich nach Hofluft, vielleicht schwellen Hoffnungen nach dem slovenischen Hofkanzlerposten in spe seine Brust, es nimmt uns daher gar nicht wunder, daß er vorläufig sich in der Rolle eines Geheim fchreibers des Ministers Taaffe gefällt. Wir finden es allerdings erklärlich, daß dem Dr. Vosnjak, dem wahrscheinlich auch diesmal, jedoch nur mit Bei Hilfe der von ihm noch vor kurzem mit Koth be worfenen Kapläne, ein Reichsrathsmandat in Unter steiermark zufallen dürfte, die Wahl der drei Genannten in den Reichsrath höchst unbequem wäre; hatte er ja in der abgelaufenen Reichsrathsperiode mit dem Collegen Deschmann genug der schweren Noth und Pein, indem er von diesem für seine falschen Darstellungen der krainischen Verhältnisse sowie für manche «»parlamentarischen Ungezogenheiten in empfindlicher Weise auf die Finger ge klopft wurde. In welcher bedauerlichen Lage befände sich dieser klerikale Feuerwerker mit seinem groben Geschütze im nächsten Reichsrathe, wenn er aus Krain, außer Deschmann, noch zwei wackere, schlagfertige Collegen bekäme, stets bereit, die im national-klerikalen Lager üblichen Entstellungen von Thatsachen, infoferne sie Krain betreffen, richtig zustellen. Wir wollen hoffen, daß der verbissene Ingrimm des Dr. Vosnjak, der sich in jenem Artikel des „Narod" ausspricht, eher eine Änem pfehlung für die genannten drei Herren sein werde. Freilich, wäre Dr. Vosnjak ihr Leibarzt, so müßten wir besorgen, daß dieselben nach dem jesuitischen Rezepte: „der Zweck heiliget das Mittel" wovon die Patrone des „Narod" einen sehr aus giebigen Gebrauch machen, schon längst mittels! Strychnin in ein besseres Jenseits befördert worden wäre, nur um den armen Slovenen den An blick dieser drei Erzbösewichte zu ersparen. Glück licherweise sind sie bisher von den angedrohten Fäusten und Knütteln der Landbevölkerung verschont geblieben, obwol „Narod" das Möglichste that, die Bauern in Krain gegen sie zu fauati jteren; es ist dies gewiß ein anerkennenswerthes Beispiel des gefunden Sinnes und eines Bildung^ grades des Landvolkes, welches mehr Anstands, gefühl besitzt, als die rohen Patrone der slovenischen Hetzblätter. Ja, die genannten drei liberalen Kam bibaten genießen auch aus dem Lande mehr Ach tung, als die slovenischen Volksbeglücker sammt und sonders, denn der krainische Landmann weiß sehr wohl, daß er den letzteren die verkrachte „Banka Slovenija", unter deren Direktoren einmal auch der Name Vosnjak zu lesen war, daß er den klerikalen Führern das mißliebige Gesetz über die Bildung der Hauptgemeinden, die Miß-Wirtschaft mit dem Steuergulden des Bauern- und als sprechendsten Beweis dieser Mißwirtschaft die Bezahlung eines überflüssigen Zwangsarbeits- fjausarztes zu verdanken hat, der als seinen eigent-ichen Beruf nur die Agitationsreisen und Wüh- lereien in den slovenischen Landestheilen in Krain und in den Nachbarländern aufzufaffen scheint. Es trägt demnach der schlichte Mann in Krain Bedenken, sich zum Executor des vom klerikalen Vehmgerichte gegen jene drei Ehrenmänner be-"chlosienenpapierenen: Crueifigiteillos! mißbrauchen zu lassen. Eben darum grenzt die in der Wahlepistel des Dr. Vosnjak ausgesprochene Idee ans Abenteuerliche, daß die intelligente Beamtenschaft in Krain jenes von der Landbevölkerung abgelehnte l ächerliche Verbiet durch ihr Votum bei der bevorstehenden Reichsrathswahl bestätigen soll. Oder glaubt Dr. Vosnjak, daß die versas-nngstrenen Beamten in Krain, abgesehen davon, daß ihre materielle Lage durch eine liberale Volksvertretung eine wesentliche Verbesserung er-uhr, fähig feien, ihre Ueberzeugungstreuc so in )ie Schanze zu schlagen, um nach dem Beispiele der famosen Jungslovenen und ihres Führers sich gleich Meßnern und Kirchenpröbsten von einen, Minister gebrauchen zu lassen, der — cs ist dies unsere tiefste Ueberzengung — einen solchen Mißbrauch seiner Worte, wie es seitens der Klerikalen geschieht, auf das entschiedenste mißbilligt? Das größte Maß der Unverschämtheit erregt die Zumuthnng )es „Slov. Narod“ an die krainische Beamtenschaft, wenn man in Betracht zieht, daß eben dieses Blatt bei jedem Anlasse die verfassungstreue Beamtenschaft mit Koth beworfen, ja ein Dr. Vosnjak hatte im Reichsrathe die Stirne, einen der tüchtigsten, ihm mißliebigen Gerichtsbeamten des Landes als eine servile Kreatur des Ministeriums zu bezeichnen, und als vor wenigen Monaten der Abgeordnete Deschmann einem mährischen Pfäfflein, der sich im Reichsrathe erfrechte, den krainischen Richterstand als Prussificator zu denuncieren, eine derbe Lection ertheilte, erging sich „Narod" in Wnthansbrüchen gegen den wackeren Abgeordneten. Und nunmehr tritt „Narod" an die Beamten mit der Aufforderung heran, sie sollen Männer, die jederzeit überzeugungstreu für die Ehre des Landes, für seine geistigen und materiellen Interessen eingetreten sind, fallen lassen und für Kandidaten stimmen, deren bisheriges öffentliches Wirken gleich Null ist. Als völlig wahnwitzig können wir die weitere Aufforderung des „Narod" gegenüber jenen Beamten bezeichnen, die keine Landeskinder sind, denen jedoch deutsche Kultur am Herzen liegt, sie mögen gar nicht zur Wahlurne erscheinen, indem sie sonst Gefahr laufen, durch ihr Erscheinen die Wuth der hiesigen Zuln-Kaffem zu erregen. Wir sind überzeugt, daß dem flo-venifchen Hetzblatte und seinen Patronen durch die Wählerschaft der Städte und Märkte Krams, na mentlich aber durch den Beamtenstand die gebührende Antwort zutheil werden wird. Wille und die Unter diesem Titel in seiner heutigen Sr. Majestät des — (Der kaiserliche gegenwärtigen Wahlen.) unterfängt sich „Slov. Narod" Nummer, die erhabene Person Kaisers in den Wahlstreit hineinznziehen Gegen ein so unerhörtes Vorgehen ist es unmöglich, seine Entrüstung in gebührender Weise auszusprechen. Eine solche Handlungsweise widerspricht jedem Taktgefühle wie auch der Ehrfurcht, die jeder Staatsbürger der Person des Monarchen schuldet, in einer Weife, daß man sich nur mit Abscheu von solchem Treiben abwenden kann. Wir haben ja hierzulande im Mißbranche anAgitationsmittelu seitens unserer national-klerikalen Fanatiker schon viel erlebt, aber der Versuch, den Namen Sr. Majestät in dieser Weise zu Parteizwecken ausnützen zu wollen, übersteigt alles Dagewesene. — (Wahlmanöver.) Zur Irreführung der liberalen Wähler in Laibach haben die Klerikalen eine doppelte Firma gewählt. Wo es gilt, anständig aufzutreten, signieren sie die Anempfehlung des Kandidaten Schneid mit der Firma des bürgerlichen Wahleomites ohne weiteren Namen, für die Leser des „Narod" fungiert das nationale Central-Wahleomite unter der Firma des Dr. Janez Bleiweis. Wir sind überzeugt, daß sich unsere Gesinnungsgenossen durch dieses quid pro quo nicht werden täuschen lassen, und wir brauchen demnach wol kaum erst ausdrücklich beizufügen, daß dieses anonyme bürgerliche Wahlcomite überhaupt gar nicht existiert. Dasselbe ist, wie oben augedeutet wird, ein gefälschtes Aushängeschild, berechnet, die Wähler in Jrrthum zu führen, und Herr von Schneid ist und bleibt einzig nur der Kandidat der Herren Dr. Bleiweis, Zarnik, Klnn, Vosnjak, Regali u. f. w. — (Neueste Lügenchronik des „ Slo -venski Narod".) Wollten wir alle tendenziösen Entstellungen und Fälschungen der Wahrheit, die sich „Slovenski Narod" als Wahlmanöver erlaubt, richtigstellen, so würden wir jedesmal eine ganze Nummer unseres Blattes in Anspruch nehmen müssen. Wir beschränken uns bei der Unbedeutendheit jenes Schmutzblattes auf eine kleine Serie frecher Lügen, die in der letzten Nummer dem slo-venischen Publikum aufgetischt werden, wobei wir für jede Art der Lüge eine kurze Charakteristik beifügen. Nr. 1. Tendenzlüge: „Bei der montägigen Reichsrathswahl, sagt Ehren-,,Narod", erscheint zum ersten male die national-klerikale Partei durch zwei vom Gemeinderath und von der Regierung gewählte Vertrauensmänner in der Wahlkommission vertreten. Eine bessere Zeit bricht an." — Ist nicht wahr, denn bei allen bisherigen Reichsraths- und Landtagswahlen unter dem jetzigen liberalen Gemeinderathe ist in der nämlichen Weise vorgegangen worden. Nr. 2. Freche Lüge: Der Bürgermeister von Laibach wird in der perfidesten Weise beschuldigt, durch den städtischen Diener beim Austragen der Wahlzettel für den Kandidaten Deschmann zu agitieren, ja sogar für ihn einen Stimmenkauf, und zwar 5 fl. per Stimme, in Aussicht zu stellen. Diese Verdächtigung ist in einer Weise vorgebracht, daß sich Ehren«„Narod" ob seiner frechen Erfindung wol noch zu verantworten haben wird. Nr. 3. Plumpe Lüge: Der Abgeordnete Deschmann, von dem die Gegner wol wissen, daß er auch beim Landvolk eine beliebte Persönlichkeit ist, wird als ein Popanz der Bauern hingestellt, denn wo er auf dem Lande erscheint, überhäuft mau ihn mit Insulten. „Slov. Narod" läßt sich nun vom Lande schreiben, oder richtiger gesagt, es ist dies ein alberner Schwank des Zarnik'schen Humors, daß Herr Deschmann bei seinem Ausfluge, den er iu der vorigen Woche nach Egg unternommen' auf der Heimfahrt auf offener Straße von Landleuten aus Vir in höhnischer und demonstrativer Weise empfangen wurde. Die Details der Affaire werden genau beschrieben. Thatsache ist, daß Herr Deschmann weder in der vorigen Woche noch überhaupt seit Monaten einen Ausflug nach Egg unternommen, oder sich aus der Wiener Straße außer dem Pomörium Laibachs befunden hat, es konnte ihm daher auch die von Ehren-„Narod" zugedachte rusticale Ehrenbezeugung nicht zutheil geworden fein. Das Wenige genügt, um unserer neutralen Regierung zu der Mitarbeiter-schast des Ehren-„Narod" im Interesse ihrer Kandidaten zu gratulieren. — (Graf Hohenwart und Dr. Bleiweis) hatten gestern eine Besprechung am Bahnhofe. Erstem reiste nur hier durch. Witterung. Laibach, 28. Juni. Das schöne Wetter anhaltend, Hitze im Zunehmen, schwacher Wärme: morgens 7 Uhr + 186", nachmittags 2 Uf)r + 296" C. (1878 + 22 8"; 1877 + 251" C.) Barometer im Fallen, 737 62 Millimeter. Dar gestrige Tagesmittel der Wärme + 21-4°, um 15" über dem Normale.________________________________________ Telegrafischer Kursbericht am 28. Juni. Papier-Rente 66 65. — Silber-Rente 67 70. — Gold-Rente 77 70. - 1860ct Staats-Anlehen 126 -, - Bank-aetien 825. — Kreditactien 263 50. — London 116’—. — Silber —. — K. k. Münzdukaten 5-50. — 20-Francs-Stücke 9 23. — 100 Reichsmark 56 95. Dränumeeations-Einkaäung. Anläßlich des Semestralschlusses erlauben wir uns, die Freunde des Verfassungslebens zur Pränumeration auf unser Blatt einzuladen. Hat das „Laibacher Tagblatt" durch einen elfjährigen Bestand den Beleg für seine Existenzfähigkeit als Organ der krainischen Verfassungspartei erbracht, so wird es unter Festhaltung seines bisherigen politischen Standpunktes unter der neue n Redaction eifrigst bestrebt sein, den Leser über alle Tagesfragen in kurz gefaßten Artikeln in einer Weise zu unterrichten, daß er auch ohne Beihilfe eines anderen größeren Blattes sich jederzeit eineklare Ueber sicht über die politischen Vorgänge der Gegenwart verschaffen kann. Dem lokalen und provinzialen Theile wird stets die größte Aufmerksamkeit zugewendet werden, und ersuchen wir unsere Freunde in Stadt und Land, uns bei deni Bestreben nach möglichster Reichhaltigkeit der erwähnten Rubrik durch kurze Mittheilungen über wichtigere Tagesereignisse zu unterstützen. Das „Feuilleton" wird neben einem mit 1. Juli beginnenden spannenden Roman kleinere novellistische Skizzen und „Feuilletonist ische Streifzüge" bieten, welch' letztere Vorkommnisse des Tages, sociale und politische Angelegenheiten, Theater und Literatur in den Kreis ihrer Besprechung ziehen. Dem Grundsätze huldigend, daß, wer vieles bringt, jedem etwas bieten kann, wird die Rubrik „Vermischtes" auch fernerhin beibehalten werden. Trotz der Opfer, welche die oben augedeutete Bereicherung und Vervollständigung seines Inhaltes erfordert, bleiben die Prännmeratious-bedinguugen für das „Laibacher Tagblatt" die gleichen wie bisher. Für Laibach: Mit Postversenduug: Frisch angekommene Ganzjährig . 8 fl Halbjährig . 4 „ Vierteljährig . 2 „ Monatlich . — „ Fiir Zustellung ins 9 kr. - 40 kr. Ganzjährig . 12 fl. — kr. 20 „ Halbjährig. . 6 „ - „ 10 „ Vierteljährig . 3 „ — „ 70 „ )aus vierteljährig 25 kr., monatlich Einzelne Nummern 6 kr. Angekommene Fremde am 26. Juni. Hotel Stadt Wien. Skodler, Kfm.; Günther, Fabrikant; Israel, Reis.; Bittner, Ballei-Shndikus des Deutschen Ordens; Kohn, Kfm , und Bude, Fabriksleiter, Wien.— Bellak, Fabriksreisender, Leiblich. — Möstuer, Kanfm., Hohenau. — Anger, Fabrikant, Stuttgart. — Dr. Holzinger, und Dr. Peschina, Advokaten, Graz. — Dr. Ostertag, Advokat; A. MahorM, Sessana — Knoll, Kfm., Schwäb.-Gmünden. — Uraniö, Holzhändler. Hotel Elefant. Pseffel, Gutsbes., sammt Familie, Ober-kraiu. — Wachtel, Horwed-Hauptmanu, und Dr. Tom-csauyi, Houved-Reg.-Arzt, Gr.-Kanischa. — Sollar, Kfm., f. Gemahlin und Tochter, Agram. — Maier, k. f. Hauptmann, Görz. — Gorisek, Oberlieut., Spalato. Baierischer Hof. Murrt, Holzhändler, Seeland. — Fccher, Panoramabesitzer, Großwardein. Verstorbene. Den 2 6. Juni. Antonia Steinmann, Zigarren-fabriks-Arbeiterstochter, 6 Monate, Vorort Hradeekydorf Nr. 3, Fraisen. Den 2 7. Iuui. Anton Ulle, Schneider uud gewesener Hausbesitzer, 73 Jahre, Krakauergasse Nr. 12, Lungensucht. 10 st. Selohmmg demjenigen, welcher eine am 27. d, vormittags zwischen halb 8 und 8 Uhr auf dem Wege dnrch die Bahnhofstraße, Petersstraße, Franziskancrgaffc, Franz Josefftraße uud die Latterinanusallee verlorene Herren-Visitkartentasche aus dunkelbraunem Chagrinleder, mit rother Seide gefüttert, sammt Inhalt miedet zu staube bringt. In derselben befanden sich außer mehreren lithographierten Vifitkarten des Verlustträgers, einem Briefe und einigen Postanweifungs-abschnittc» vier Stück Staatsnoten & 10 fl. Der redliche Finder oder derjenige, welcher über den geschehenen Fund Auskunft zu geben weiß, wird ersucht, sich bei der Magistratspvlizei oder aber in der Administration des Laibacher Tagblatt" zu melden. (305) 2—2 ailiinder Vntter zu haben bei (306) Peter Lassnik. Unter Bezugnahme auf die Kundmachung des Herrn Carl M. Faber, Privilegien-Juhaber in Graz, zeige ich hiemit ergebenst an, daß ich das Haupt'Depdt für Steiermark üürnten, Arain der kais. fön. ausschl. priv. Keilflaschen (Flaschen von keilförmiger Gestalt) übernommen habe, welche ich zur geneigten Abnahme bestens empfehle. Die Keilflafcheu werden je nach Bedarf in alten Größen, in verschiedener Stärke und in verschiedenen Farben, mit mechanischem Verschlüsse oder ohne solchen, zum Gebrauche für Milch, Fruchtsäfte, Bier, Wein, Liqnenr, Mineralwässer, Parfümerien n. s. w. hcrgcstcllt. — Vorläufig sind ein Liter haltende, grüne, mit mechanischem Verschlüsse versehene, von Friedrich Siemens in Dresden sabricicrtc Keilflafcheu am Lager. Die Keilflaschen eignen sich ihrer exclusive leichten Packungsart wegen in erster Reihe als „Transportflaschen" für Flüssigkeiten überhaupt, und vermöge ihrer eigeuthüm-lichen, das Umstürzen derselben erschwerenden Form als „Hanshaltnugsflaschen" zur Aufbewahrung von Wein, Spiritns, Petroleum, Essig, Oel u. s. w. Wiederverkäufe,? erhalten entsprechenden Rabatt, uud werden die Herren Kansleute hier uud in allen Ortschaften genannter Provinzen zum Bezüge von Mustersendungen höflichst eiiigeladen. J. K. Kl Porzellan- u. (BtasfftfmyitßMftßß, Oraz, 9 Herrengaffe 9. (299) 3-3 i cd ■ wmmm ö> £= O QD G ■ — TS JSZ £= O =5 CO cd i S 5 L o o —r~ öl jT .E 15 cn e "ö) .2 % 68 U W f-l 03 ~ .2 « ja y 3 o ;H °“| «5 <0 *§ 6D Pi äS ® rti a m 03 f-i d o> & A ISl ri d f-4 P4 fl) d o ö 4-* ti (8 u b H fl) fl) -P :-4 E 5