5» «8. R84«. 3t ekro lo g, geschrieben vom Professor Dr. Vleiweis. (Fortsetzung. ) ""^ie er einer der thätigsten Förderer jeder gemeinnützigen Anstalt war, so hatte cr auch die Entstehung der von dem hiesigen Handelsstande im Jahre 1834 gegründeten Handels - Lehran stalt mit allem Eifer unterstützt, mit gewohnter Bereitwilligkeit die Direction dieses Institutes übernommen und für die Befestigung dieser in ihren Erfolgen seit ihres 12jährigen Bestehens so nützlich sich erweisenden Anstalt Sorge getragen. Die bürgerl. Schiesistätte rettete Hradeczky durch den im Jahre 1844 neuerlich gegründeten Schütz e n - Ve r -ein von ihrem Untergänge und bereicherte dadurch Laibach nicht nur um eine freundliche öffentliche Localität, sondern gab auch dem Bürgerstande eineu Vergnügungsort, der eben so an-standig, als beliebt ist. Hier war es, wo die Bürger Lai-bach's ihrem vielverdienten Vorsteher am 29. Juni 1845 zur Feier seiner 25jährigen Wirksamkeit als Vorstand dieser Stadtgemeinde, ein eben so herzliches, als glänzendes Fest gaben, wobei sie ihm als Denkmal ihrer Verehrung im Saale einen Denkstein aus Marmor errichteten, einem j, prächtigen Pokal überreichten"und sein Portrait in einem k kostbaren Goldrahmen aufstellten. Sichtbar ergriffen wohnte ^Hradeczky diesem herzlichen Bürgerfeste bei, und wer hätte es geglaubt, daß gerade dieser Tag nach 12 Monden derjenige seyn werde, an welchem jene Krankheit den Anfang nahm, die sein thatenreiches Leben so rasch dem Ende zuführte; __ Als die unheilvolle asiatische Brechruhr im Jahre 1831 auch nach Laibach gedrungen war, bewies sich Hradeczky durch sein aufopferndes und wahrhaft väterliches Benehmen in dieser öffentlichen Bedrängnis; wieder als den edelsten Menschenfreund und zeigte dabei seine unbegräuzte Hingebung für das Wohl der Stadtgemeinde neuerdings im schönsten Lichte. Die Provinzial-Sanitäts - Commission selbst gab ihm das ehrenvolle Zeugniß, daß bei der Errich- tung der erforderlichen Spital-Anstalten, in der Ausfindig-machung der Unterstützungsquellen für die bedürftigsten Armen, bei der Abstellung der Bettelei in dieser Periode, der der Ausführung aller übrigen Sanitäts - Vorschriften sein unermüdliches, umsichtiges, festes und meist persönliches Mitwirken vom größten und entscheidendsten Belange gewesen sey. Wenn wir im Vorstehenden nur die wichtigsten Momente seines Wirkens herausgehoben, insofern es vorzüglich-dem Wohle der Stadtgemeinde gewidmet war, wollen wir-nunmehr einiger Leistungen erwähnen, deren wohlthätige Resultate sich weiter erstrecken: Bald nach dem Antritte der Bürgermeisterstelle, und zwar am 16. October 1820, wurde Hradeczky am Landtage zum städtischen Deputirten der krainisch-ständischen Verordneten Stelle erwählt und von Sr. Majestät in demselben Jahre in diesem neuen Amte bestätigt. Durch mehr denn 25 Jahre widmete Hradeczky dieser Stelle seine eifrigste Thätigkeit und leistete ihr besonders in den letzten Jahren in wichtigen Angelegenheiten vorzüaliche Dienste. In Anerkennung dieser verdienstlichen Leistungen gerühmten Se. Majestät mit allerhöchster Entschließung vom 4. Februar 1837, auf Antrag der ständisch Verordneten - Stelle, ihm für die Dauer seiner Dienstleistung als ständischen Verordneten eine Personal-Zulage von jährlichen 300 fl. aus dem krainisch - ständischen Fonde allergnädigst zu bewilligen. Auch die k. k. Landwirthschaft-Gesellschaft in Krain hatte ihn bereits im Jahre 1821 zu ihrem Ausschußmitglieds gewählt und an ihm stets den eifrigsten Verfechter ihrer gemeinnützigen Tendenzen gefunden. Die Geschichte eines Vierteljahrhunderts dieses vaterländischen Vereins knüpft sich an seine Mitwirkung, und was in dieser Periode Gemeinnütziges durch die Gesellschaft geschehen ist, fand an ihm stets den thätigsten Förderer. Seine Leistungen um die Hebung und Beförderung der Obst- und Maulbeer-baumzuch: sind allgemein bekannt, und es bleibt ihm das unbestrittene Verdienst, in Krain für die Emporbringung der Maulbeerbaumzucht das Meiste geleistet zu haben. Tausende und Tausende von Maulbeerbäumen aus seiner Pflanzschule in der frühern sogenannten »Schottergrube" wurden 270 in und um Laibach und im ganzen Lande verpflanzt, die er entweder um einen sehr unbedeutenden Betrag, den größten Theil aber, zur Hebnng dieses vor 100 Jahren in Krain so blühenden Culturzweiges, unentgeltlich an Jene abließ, von welchen eine Beförderung dieses Culturzweiges zn hoffen war. Er hatte mit bedeutenden Kosten den wüsten Sandboden der besagten Schottcrgrube, die er anfangs unentgeltlich zur Cultur überkam, im Jahre 183? aber von den Herren Ständen in Pacht nahm, zu einer Pstanzfchule, anfänglich für Pyramiden-Pappeln und Roßkastanien, dann für Maulbeerbäume umgewandelt, und wenn es ihm seine Geschäfte erlaubten, sah man ihn hier am liebsten verweilen und für die Pflege der jungen Saat seinem Gärtner Anordnungen ertheilen. Es war sein bescheidenes Tusculum, bestimmt, ihm zeitweise eine Stunde der Erholung zu geben von seinen vielen und schwierigen Arbeiten, andererseits aber dem Vaterlande durch Zügelung großer Mengen von Maulbeerbäumen zu nützen. Aus dieser Pflanzschule gingen vordem auch viele Tausende von Pyramiden-Pappeln hervor, die er unentgeltlich in und um Laibach zur Errichtung von Straßen - Alleen vertheilte. Die Baume zu der schönen Pappelallee an der Wienerstraße von Laibach bis zur Savebrücke, so wie zu jener an der Sonnegg er stra sie, gingen lediglich aus seinen Pflanzschulen hervor. Groß sind seine Verdienste auch um die durch die gnädigste Unterstützung Sr. kaiserl. Hoheit, des durchlauchtigsten Erzherzogs Johann, im Jahre 1843 ins Leben getretene gesellschaftliche Zeitschrift „Xmetijskß in roko-ll«lji!i6 IVavic's," deren Gemeinnützigkeit und Bedürfniß zur Belehrung des krainischen Land- und Gewerbsmannes allgemein anerkannt ist. Viele Aufsätze in derselben, besonders über Gemeindeweiden - Vertheilung, Obstcultur und Voltsschulen sind auf Hradeczky's Anregung erschienen, da er diese Zeitschrift für das einzige Mittel erkannte, den krainischen Landmann und niederen Gewerbs-mann zum Fortschritte in der Landwirthschaft und Industrie anzuregen, und ihn mit dem bekannt zu machen, was im Gebiete der, Oeconomie und Industrie in andern Ländern Nützliches entdeckt und in Anwendung gebracht wird. Auch fremde Landwirthschaft-Gesellschaften haben dieses verdienstvolle Streben unseres Hradeczky beifällig anerkannt und ihn zu ihrem correspondirenden Mitgliede erwählt: so die Landwirthschaft.-Gesellschaften in Stepermark, Kärnten und Görz. Schon zur Zeit, als die erste Einleitung zur Begründung einer besondern Delegation für die Förderung des durch Se. kais. Hoheit, den durchlauchtigsten Erzherzog Johann, ins Leben gerufenen inn erösterrei chi schen Industrie-Vereins in Krain getroffen wurden, nahm sich H r a-deczky dieses Gegenstandes mit einem solchen Eifer an, daß die hohe Vereins-Direction ihn mir einem höchst beifälligen Dankschreiben auszeichnete. Diesen Eifer für die Ehre dieses Vereins bethätigte er bei Gelegenheit der ersten Industrie-Ausstellung in Klagen fürt, ganz besonders aber bei der Industrie-Ausstellung in Laib ach im Jahre 1844, wo er als Stellvertreter des Commijsions - Präses die größte Thätigkeit entwickelte. Als im Jahre 1844 der historische Provinzial-Verein für Krain ins Leben trat, schloß er sich mit lebhaftem Interesse auch demselben als wirkendes Mitglied an. — Trotz aller Geschästsüberladung übernahm Hradeczky im Jahre 1835 sogar die Districts - Commissionär-Stelle der innerösterr. wechselseitigen B rand sch a d e n - Versich e-rung nnd machte sich nm die Förderung dieser segensreichen Anstalt dergestalt verdient, daß ihm die Direction ein Belobungs-Decret zukommen ließ. Als im Jahre 1820 Se. k. k. Majestät, weiland Fra n z I., die Reorganisirung der hicrländigen Provinzial-Co m mission für den stabilen Cataster mit Erweiterung ihres bisherigen Wirkungskreises zn beschließen geruhten, wurde Hradeczky zum Beisitzer der am I. November 1820 in Wirksamkeit getretenen neuen Steuerregulirungs - Pro-vinzial - Commission ernannt, im Jahre 1825 aber, als auf Allerhöchsten Befehl die Ausarbeitung eines neuen Ac-cise-Systems angeordnet wurde, als Mitglied der Pro-vinzial-Accise-Commission erwählt, bei welchem hochwichtigeil Operate sich Hradeczky so vorzügliche Verdienste erwarb, daß ihm für seinen in diesem Geschäfte an den Tag gelegten Eifer nnd seine ausgezeichnete Verwendung der besondere Dank der hohen Finanz-Verwaltung durch die hohe Landesstelle bezeugt wurde. Die Krone aber setzte Hradeczky seinem gemeinnützigen Wirten durch das auf, was er fm-die En tsumpfung des Laibach er Morastes und dessen Cultivirung gethan! — Dieses Riesenwerk, durch welches fast 3 O.uadrat-Meilen versumpften Moores trocken gelegt wurden, hat schon die Aufmerksamkeit der Regierungen zweier Jahrhunderte beschäftigt. Was frührer unmöglich schien, vollendete die hohe Einsicht, beharrliche Kraft und wahrhaft kaiserliche Munificenz Sr. Majestät, weiland F ranz l., und die vaterländische Geschichte wird es den spätesten Enkeln noch verkünden, welche Wohlthat durch die Cultur dieses, Jahrtausende unwirthbar gelegenen Bodens dem Lande Krain durch die Huld Sr. Majestät zugewendet wurde. Wo früher nur Schilf und Moos wuchs, wird nunmehr ein durchschnittliches jährliches Erträgnis; im Werthe nahe an 66.000 fi. erzielr; überdies; fließt der Stadtcasse an Urbarialgaben und Veränderungsgebühlen schon dermals eine jährliche Rente von mehr als 1500 fl. zu. (?) ( Fortsetzung folgt.) Das Haus Nothschild. ^ Das größte Handlungshaus Europa's, vielleicht der ganzen Welt, ist das der Herren von Rothschild. Das Vermögen derselben sott sich auf 735 Millionen Francs be.-laufen. Das Inventar des Pariser Haujcs allein soll im Jahre 1845 einen Gewinn von 135 Millionen ergeben ha- 271 ben. Der Ursprung ^ dieses colossalen Vermögens datirt sich von dem Unglück Napoleon's bei Waterlco. In dem Momente, wo die tragische Entwickelung des kaiserlichen Heldenschauspiels vor sich ging, setzte ein Mann auf der Route von Brüssel Nclaispferde; kaum hatten die Kanonen von Blücher die letzten Neste des glorreichen Ba-taillons von Elba zertrümmert, als jener Mann schon zu Pferde stieg und auf freiem Sreigebügel abreis'te. Angekommen am Hafen, verlangte er eine Barke; er wollte in demselben Augenblicke nach England hinüber, aber ein schrecklicher Sturm bestrich das Meer und kein Mensch wollte demselben in dem gefährlichen Wagnis; der Neberfahrt Trotz bieten. Der Reisende bewog endlich um Goldespreis einen Matrosen, einen Familienvater, welcher dachte, dasi Sterben nm diesen Preis immer noch Vortheil für die Seinigen brachte. Die Barke aber trug einen künftigen Crösns und sein Glück. Er langte glücklich in England an. Kaum aber berührt sein Fuß den Boden, als er auch schon ein Pferd besteigt; er rennt oder er stiegt vielmehr nach London und nicht eher hemmt er seinen unregelmäßigen Lauf, als an den Stufen der Börse. Eine ungeheuere Unruhe herrscht da, die Fonds sind um ein Spottgeld feil. Der Mann kauft Alles, was zu kaufen ist. Vierundzwanzig Stunden später kommt erst die Nachricht von dem Stnrze Napoleon's, von Wellington's und Blücher's Sieg über den Giganten bei Waterloo nach England; — die große Nation weint über ihre Kinder, über ihren verdunkelten Ruhm. — Nathan Rothschild aber hat 20 Millionen gewonnen; — er legte so die Grundpfeiler einer neuen Dynastie. Feuilleton. ^ (Unser romantisches Veldes hebt sich!) Am Großfrauentage und Sonntags darauf (15. und 16. August) zählten die sämmtlichen Gasthauslocalitäten am schonen Vel-deser-See über 200 Honoratioren an den gastwirthlichen Tafeln. (Der famose Thierbändister van Amburgh) 'st, wie englische Biälter berichten, zu Voonsucket, in den Vereinigten Staaten, auf eine gräßliche Weise umgekommen. Der Unglückliche hatte mit seiner Menagerie anf einem freien Platze Halr gemacht, um dieselbe wahrend der Fütterungs-zeit zu zeigen. Van Amburgh legte dort, wie gewöhnlich, manche staunenswerthe Beweise seiner Keckheit ab und zeigte, bis zu welche Grade der Unterwürfigkeit selbst die wildesten und blutdürstigsten Thiere gebracht werden können. Ein Frauenzimmer f,^,. ,-hn, ob er in dem Augenblicke der Huttelung u, den Tiger-Käfig zu gehen wage; er erwiederte, es sey keine Gefahr dabei, und ließ den Tigern so-yle.ch em grones Stück Rindfleisch vorwerfen. Das Fleisch bl.eb, nach langem Streit unter den Bestien, einer Tigerin, welche pch ln e.nen Winkel des Käfigs zurückzog, um ihre Beute zu verzehren. Van Amburgh versuchte drei Mal vergebens, ihr daö Fleisch zu entreißen. Die Tigerin brüllte und schlug sich die Seiten mit dein Schweif. Die Anwesenden wurden unruhig, aber der Tollkühne versicherte, es >ey nichts zu fürchten und er setzte seinen Kampf mit der "uthenden Tigerin fort. Plötzlich sprang das zur äußersten Wuth gereizte Tbier auf van Amburgh, warf ihn zu Boden nnd zerfleischte ihn gräßlich. Alle Umstehenden flohen entsetzt und ließen den Leichnam des Unglücklichen unter den Klauen der Tigerin. (Ginfaches Wund - Heilmittel.) Ein einfaches, aber wirksames Mittel gegen Brandwunden wird in allen englischen Spitälern angewendet. Dasselbe bestehr in einer Mischung von, Kalkwasser und Lein-Oel, beides zu gleichen Theilen. Noch wirksamer wird dieses Mittel durch den Zusatz von etwas Terpentin-Oel. (Schrecklich und doch komisch!) In Neapel ging ein Pferd mit seinem Reiter durch und warf ihn an einer Straßenecke ab. Ein Mann folgte dem durchgehenden Pferde mit solcher Schnelligkeit, daß er unmittelbar nach dem Unfälle an Ort nnd Stelle anlangte. Er warf sich neben dem unglücklichen Reiter auf die Knie, faltete die Hände mir dem Ausdrucke des wildesten Schmerzes und sagte: »Wenn Sie noch Leben haben, so sprechen Sie nnr ein Worr zn mir, ich bitte Sie um's Himmelswillen, nennen Sie mir Ihr Alter, daß ich diese Zahl in der Lotterie spielen kann." (Die neue großartige TViener Iollhalle) steht nun, nach einem Berichte der »Wiener Zeitung," vollendet da und umfaßt in ihren beiden Magazinsstügeln mit 4 über einander befindlichen Lagerstätten, dann im Verbindungs-tracce von 2 Lagerflächen, weiters im Raum der Höfe und des ;nr Vollendung schreitenden Amtsgebäudes, eine Räumlichkeit von 12,868 Qnadratklaftern, die den Raum einer kleinen Stadt einnehmen würden, weßhalb ein Etagenbau bei den Magazinen Statt finden mußte. Das genannte Blatt spricht nnter Einem die Voraussetzung aus, daß, wenn Oesterreichs Handelsverkehr in dem Riesenmaße, wie seit dein letzten Decennium, fortschreitet, was mit vollem Rechte zu erwarten stehe, nach weitern 10 Jahren selbst die gegenwärtigen weltumfassenden Lagerräume der Wiener Zoll-Halle nicht ausreichen würden. Der Segen dieses erweiterten Handels müßte sich dann nothwendigerweise auch auf die übrigen Provinzen der Monarchie erstrecken. (Vtenschenzeitungen.) Man hat in London eine neue Art Bekanntmachungen erfunden. Männer lanfen durch alle Straßen; sie sind in weiße Blousen gekleidet, auf welchen mit ungeheuren großen schwarzen Buchstaben die Waren, welche man feilbietet, die Preise derselben und wo man sie kaufen kann, verzeichnet sind. Das ganze Geschäft dieser Menschenzeitungen besteht darin, fortwährend herumzutraben. (Durch die Amnestie des Papstes) sind über 600 Unglückliche ihren Verhältnissen und ihren Familien wieder gegeben. Die Unterhaltnngskosten derselben betrugen für den Staat täglich mehr als 1200 Scudi. Aus Rom allein zählt man deren gegen 900. (In Linz) wurden kürzlich ein 14jähriger Knabe und ein Iijähriges Madchen als — Brandstifter gesanglich eingezogen. Sie haben mehrere Brandlegungen bereits eingestanden. (Geniale Gaunerei.) Kürzlich fuhr ein ungarischer Graf von Pesth nach seinen Gütern. Auf der nächsten Station drängt sich ein ganz anständig gekleideter Mann an den Wagen heran und bittet, sich die Structur desselben besehen zu dürfen. Der Graf erklärt sehr freundlich die Vortrefflichkeit und Haltbarkeit der Schrauben und die zweckmäßige Einrichtung des Wagens. Hierauf entfernte sich der Fremde; als jedoch der Graf auf der nächsten Station wieder halten ließ, bemerkte er die Unvortrefflichkeit und Unhaltbarkeit seiner den Koffer befestigenden Schrauben, denn derselbe war abgeschnitten. — 272 (Die größte Kanone, welche je die Grde ge, sehen,) wird jetzt in Boston gegossen. Das Gewicht der-, selben ist 25.000 Pfund, der Durchmesser des unteren Krei^ ses 39 Zoll, die Länge der Kammer 13 Zoll, der Durchmesser 9 Zoll. Die Kugeln für diese Kanone wiegen 230 Pfund, die Bomben 180. Die Schußweite ist 3'/^ englische Meile. Die Kanone kostet 17000 Dollars. (Schreckliche Folgen der Unvorsichtigkeit!) Auf einem Wagen, welcher kürzlich eine Partie Mehl von Tabis nach Naab brachte, fuhr ein junges Mädchen, das neben dem Kutscher saf; und einschlief. Der Kutscher mag wohl selbst eingeschlummert seyn und auf seine Reisegefährtin nicht Acht gegeben haben; genug, die Unglückliche fiel vom Wagen, und ein Nad desselben ging ihr dergestalt über die Brust, daß sie augenblicklich todt blieb. (Am Donauufer in Qfen) ist ein fürchterlicher Mord geschehen. Ein Schiffsherr wurde von seinem Cam-meraden in der Aufregung der Spielwut!) mir lechs Stichen im wahrsten Sinne des Wortes hingeschlachter! — (Warnung sür Mtütter.) Der fünfjährige Knabe einer Kammerfrau des Erministers Thiers — nicht Thiers eigener Sohn, wie irrthümlich ein deutsches Journal berichtere — folgte der letztern, die an seinen kindlichen Spielen oft sich ergetzte, in den Garten. Ein Besuch wird gemeldet, und Mad. Thiers eilr ins Emufaiigzimmer. Nach ' Verlauf einer Stunde durchrennt die Mutter den Garten, ihr Kind angstlich rufend, sie kommt an einen kleinen Teich, und — wer beschreibt ihren Jammer, regungslos todr lag das geliebte Söhnchen im Teiche. Papierkorb des Amüsanten. Als in einem kleinen Tbeater, sowohl oben im Paradies, als unten im Parccri'e, Lärm einstanden war, rief der Direcror: »Ich bitte um Ruhe, wie im Himmel, also auch auf Erden!" Es hat wieder ein Journalist ein neues Wort erfun-den: »Ueberhaupr," meint derselbe in einem Artikel, »gibr sich bei vielen Weibern eine bornirre »Ue b e ra ll hi n a u-sigkeit" kund. — Ucberallhinausigkeir der Damen! — Was ist dieß doch für eine geniale »Sichgehenlassigkeit" der Herren! ! — Was ist das Leben eines Frauenzimmers? — Von 18 bis 25 Jahren der siebenjährige Krieg zwischen Herz und Verstand. Von 25 bis 55 der dreißigjährige Krieg der Natur mit dem Schneider, und von da weiter die harrnackige Vertheidigung einer alten Citadelle gegen die sturmlaufenden Jahre. Während eines heftigen Platzregens sasi eine Gesellschaft in dem Landhause einer Frau, ohne das; diese ihren Gästen auch nur die geringste Erfrischung anbot. Da bemerkte Jemand: »Es ist doch ein großes Vergnügen, wenn es draußen so unaufhörlich regnet, so trocken zu sitzen, wie wir." Jemand erzählte von einem 300jährigen Weine, den " er getrunken haben wollce. »Das ist noch nichts," sagre ein Anderer, »in meiner Vaterstadt wurde ein Mal ein verschütteter Keller aufgegraben; da fand man Bouteillen, auf denen die Iahrszahl 900 stand; die sind also 90() Jahre alt gewesen." — »Und wie schmeckte der Wein?" fragre jener. — »Es war keiner mehr darin," entgegnere dieser. Auswärtige Kunst- und Theaterrevue. Einer Mittheilung unsers eben aus Wien eingetroffenen Theater« directors, Herrn Thom«, zu 3olge> schreibt der gemüthreiche Dickter I. G. Seidl in Wien ein Festspiel für die Eröffnung des Laibacher Theaters, und der tüchtige Compositeur P roch wird die Musik dazu liefern. Wir können vorerst .iuch anzeigen, daß Mad. Beckmann, dann Dlle. Vrussi, erste Tänzerin, und Herr Eampilli. erster Tanzer am Hofoperntheater iü Wil'N, zu (Gastspielen für Laibach gewonnen sind. Unsere künftige Localsängerin heißt Dlle. llrnstein, u»d ihr Bruder» der ausgezeichnete Violinist, Herr Arn stein, ist als Solospielcr für's Orchester engagirt. Der Schlossermeister und zugleick Theaterdirector in Ofen, Herr Michel, will den» Direclionsthrone < den er seit Ostern inne hat, entsagen und die Ehre, Geld einzubüßen, einem Andern überlassen. ,,Wie viel der freie Wille, wie viel die starre Nothwendigkeit zu diesem Schritte beitragen mockten," bemerkt der „Wanderer," dürfte nicht schwer zu entscheiden seyn." — Genug, der Herr Tchlossermeister wird sperren» und h?rrn Forst bezeichnet man allgemein als seinen Nachfolger. Uebri-gens wurde ein solches Ende vom Liede Herrn Michel schon im Voraus propbezcihet, — Balfe, der Compositeur der Oper: „Die vier Haimonskinder," wird zuverlässig im künftigen Monate in Wien eintreffen und bei dieser G>'leg>'nyeit eine ganz neue Oper mitbringe,, , die im Theater an der Wien unter seiner Leitung zur Aufführung kommt. Der könial. sächsische Hofschauspieler. Herr Emil Devrient, macht gegenwärtig in Wien keine so glänzenden Geschäfte im Theater an der Nien, wie vormals unter Carl's Direction, und wird schon mit der 10. Gastrolle abtreten. Man spricht, daß di>> k. k. Hofschauspiclerin, Dlle. Louise Neu« mann, vom Theater abtreten und sich vermählen werde. Ihr Verlust wäre nicht unerheblich. Der berühmte Violin - Virtuose, Ole Bull, — schon länqst aus Europa verschwunden, — gibt jetzt, ans Amerika kommend, in Algier Concerte und zwar mit unerhörtem Succeß. Nickt nur unser Theater, auch das I>»ti'u ^l'.-inl!« in Trieft wird in der koinmcnden Herbstsaison ganz neu restaurirt eröffnet werden. Bei 2-!,(XX) fl (§. M sind für Gasbeleuchtung und die neue Decoriruna, dieses schönen Triester Theaters verwendet worden. Unter den neu aufz-uführcN-dc>, Oper» bezeichnet man vornehmlich Verdi's „Attila," die noch überall so entschieden gefiel. Der Wiener Kunstverein hat für die 16. Verlosung Naldmul-lers herrliches Gemälde: „Das Ende der Kchulstunde" von Ven edetti, in Kupfer stecke» lassen; eine Arbeit die sehr meisterhaft ausgefallen seyn soll und den Mitgliedern daher eine willkommene Gabe seyn wird. Der Probedruck des Verrinsblattes ist bereits in der Ausstellung des Kunst» Vereins im Volksgareen zu sehen. — d — Literarifcher Eonrier. Der berühmte Romancnschriftsteller, Dr. S p i >i d le r, wird in Kürze Wi,n besuchen und längere Zeit dort verweilen. Der „österr. Volkskalender,- herausgegeben von Dr. I o h. N e p. Vogl, wird im Jahre 1857 sich besonders ennfvl'Ien. Es wird daran sehr thätig gearbeitet und sowohl die Aufsätze, als die meisterhaften Holz-stiche werden, dem Vernehmen nack, »ichls zu wünschen übrig lassen. Nir wünschen diesem in der Kürze seines Bestehens so schnell beliebt gewordenen Hausbuche das beste Gedeihen. Zu Philadelphia in den vereinigten Staaten erscheint eine Zeitschrift unter dem Titel: „Die amerikanische Frau," Sie wird nur von Frauen und Madchen verfaßt, rcl'ia.iil, herausgegeben, ja auch nur von diesen gesetzt, gedruckt und verlegt. Eine Zeitung für deutsche Auswanderer soll erscheinen.— Wo aber sollen diese das Blatt les.'n? Vor, während, oder nach ihrer Auswanderung? „I"!!!»!, >5 t!ie