Nr. 2. Freitag, 3. IllMlti 1896. Jahrgang 115. Mlmcher «rsnnmtratlonsprele: Mit PostVersendung: ganzjährig fi. !5, halbjährig fi, 7'50, Im Cc> mptolr: ^ ,ai,,jzhrig ft, n. halbjährig fi, ä bl>, Für dle Zustellung in« Hau« ganzjährig ft. 1, — Insertionsgebür: Für ^ lltlne Inserate bi« zu 4 Zeilen 25 ti., grHßere per Zeile 6 kr. i bei öfteren Wiederholungen per Zeile 2 lr. ^ Die «Laib. Zeit.» erscheint täglich, mit «»«nähme der Vunn- und Feierlagc, Die Ndmlnlstratto« befindet sich Vongre!«plah ?lr.2, die Mldaction Nahnbofaa/sc Nr, l!>, Vvrcchstunden der N>^ul,tion vm, 8 bi« ll Uhr vormittag«. Unfranliertr Briefe werden nicht angenommen, Manuscript« nicht zurückgestellt. Amtlicher Theil. Se. t. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 25. December v. I. der Oberin des Ursulinen - Conventes in Laibach U. Antonia Murgel das goldene Verdienstkreuz mit der Krone allergnädigst zu verleihen geruht. Seine k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 23. December v. I. den Postsecretären Friedrich Tremoli in Zara und Richard Edlen von Wopaterni in Lemberg das goldene Verdienstkreuz mit der Krone allergnädigst zu verleihen geruht. __________ Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 25. December v. I. dem Kammerdiener Heinrich Wunderbaldinger das goldene Verdienstlieuz allergnädigst zu verleihen geruht. _________ Der Ministerpräsident als Leiter des Ministeriums des Innern hat im Stande der Polizeidirection in Lemberg den Polizeicommissär Wilhelm Schechtel zum Polizei'Obercommissär und den Polizei ° Conci« Pisten Vronislaus Benoit zum Polizeicommissär ernannt. __________ Der Finanzminister hat im Status der Beamten für die Tvidenzhaltung des Grundsteuercatasters ernannt . zu Oberinspectoren in der Vll. Rangsclasse: die Inspectoren: Franz Rozinek, Eugen Hammer, Josef Mirtl, Ladislau« Sluszkiewicz, Franz Wrba, Lad'slaus Zabecki, Jakob Schimann, Leopold Kubin und Wilhelm Schneeweis, ferner den Ooeraeometer I Classe K^rl Ptihoda mit der Dienstesbestimmung alt Stellvertreter des Directors im Triangulierungs- und Calcülbureau; zu Obergeometern l. Classe in der Vlll. Rangs classe: die Obergeometer II. Classe: Johann Soetlik, Wenzel Lehmann, Johann Relsimer, Marzell Pesztowski, Richard Ienko, Martin Nedwed, Josef Wusatowsll, Johann Melichar, Wenzel Hüttl, Edmund von Hojer, Alexander Lasser, Rupeit Kurzamann, Marzell d'Eudel, Johann Löw, Michael Depolo, Ladiilaus Zaklinsti, Anton Polorny, Paul Kudernatsch, Johann Kout und Hugo Ellm reich. Der Handelsminister hat die Ministerial-Conci-pisten Dr. Heinrich Kautzky und Josef Freiherrn von Beeß-Chr oft in zu Ministerial - Vicesecretären im Handelsministerium ernannt. Der Nckerbauminister Hit die Forstpraktikanten Franz Eckerth und Karl Iellen zu Forstinspections-Adjuncten ernannt. Der Minister für Landesvertheidigung hat den Hilfsämter-Directions-Adjuncten des k. t. Ministeriums für Landesoeitheidigung Johann Philippovszti zum Hilfsämter - Director in diesem Ministerium er» nannt. __________ Den 31. December 1895 wurde in der k. l. Hof- und Staats' druckerei das XCI. und X5II. Stück deS Reichsgrsetzblattes i« deutscher Ausgabe ausgegeben und versendet. Das X5I. Stück enthält unter Nr. 197 das Gesetz vom 26. December 1895 betreffend das Ur> heberrecht an Werken der LUeratur, Kunst und Photo» graphic; Nr. 196 die Verordnung des Justizministeriums im Einvernehmen mit den Ministerien des Innern und des Handels vom 29. December 1895 zur Durchführung des Gesetzes vom 26. December 1895 (R. G. Nl. Nr. 19?) betreffend das Urheberrecht an Werten der Literatur, Kunst und Photo» graphic. Das Xcil. Stück enthält unter Nr. 199 die Verordnung des Justizministeriums im Einvernehmen mit dem Ministerium des Innern vom 16. December 1895 betreffend die Abänderung, beziehungsweise Ergänzung der W 43, 4b und 46 der Vollzugsvorschrift zur Strafprocess-ordnung vom 19. November 1873 (R. G. Vl. Nr. 152); Nr. 200 das Gesetz vom 27. December 1895 betreffend die Fort« erhcbung der Steuern und Abgaben, dann die Bestreitung des Staatsaufwandes für die Zeit vom 1. Jänner bis Ende März 1896. ^ Den 31. December 1895 wurde in der l. k. Hof« und Staats» druckerei das I.XXIV, Stück der ruthenischen, das l.XXV. Stück der slovenischen. das I.XXXV. Stück der ruthenischen, slovcnischen und kroatischen, das I^XXXVIll. Stück der slovcnischen und das I^XXXIX. Stück der italienischen Ausgabe des ReichsgesetzblatteS ausgegeben und versendet. Nichtamtlicher Theil. Rückblicke auf das vergangene Jahr. In einem Rückblicke über die Ereignisse und Er« scheinungen auf politischem Gebiete, führt das «Fremdenblatt» u.a. aus: Die Thatsache, dass endlich eine Regierung in Oesterreich das Ruder erfasst hat, die, frei von hemmenden Fesseln, die staatliche Autorität gegen jeder- mann zur Geltung zu bringen bereit ist, gegen jede Partei, die sich in krassen Widerspruch mit dem Staati« interesse und dem inneren Frieden setzt, führte jenen mächtigen geistigen Umschwung herlm, den wir für Oesterreich als das vornehmste Resultat des abgelaufenen Jahres begrüßen. Zufällig war die Person des Herrn Dr. Lueger Gegenstand dieser Action. Die po» litische und moralische Einwirkung dieses Ereignisses wäre aber nicht minder stark gewesen, wenn die Inter« vention der Negierung aus einem anderen Anlasse ein-getretm wäre. Dieser Umschwung kam im Parlamente allmählich auch zur Geltung, und zwar in dem Maße, als die großen Parteien die Ueberzeugung gewonnen haben, dass die Autorität der Regierung keineswegs ein freundschaftliches Zusammenwirken mit den großen Parteien ausschließe. Eine starke Executive ist mit der engsten Mitwirkung des Parlaments sehr wohl zu vereinbaren. Sie gibt den Parteien sogar die Bürgschaft, dass die Regirrung auch kräftig genug ist, jedwede Schädigung ihrer nationalen und politischen Interessen zu verhülen. Sie ist auch befähigt, allen Anforderungen die mit ihrer Stellung außerhalb aller parlamentarischer Verpflichtungen in Widerspruch stünden, zu widerstehen und sie abzuweisen. Daraus entspann sich ein vertrauensvolleres Verhältnis zwischen der Regierung und den großen Parteien, und deshalb konnte Graf Vadeni sogar in Persönliche Berührung mit den Führern der Iungczechen treten, ohne Misstrauen zu wecken und ohne einen Rückschlag auf der anderen Seite des Hauses befürchten zu müssen. Diese Beziehungen haben allerdings zum Schlüsse des Jahres Hoffnungen geweckt, die von ihrer Erfüllung noch weit entfernt sind. Die deutsch-böhmische Verständigung tauchte wieder empor. Man sah bereits das Bild des nationalen Friedens über Böhmen strahlen. Aber des schönen Anblickes.' durfte man sich nicht zu lange erfreuen. Er wurde gleich vom Nebel widerstrebender Angaben und Wünsche umdüstert. Auch das Auftreten der Iungczechen im Landtage trug nicht zur Erhöhung der Friedensbeqeisterung bei. Und doch bleibt es ein erfreuliches Zeichen und auch eine erfreuliche Folqe der Lage, dass die nationale Friedensfrage in Böhmen unwillkürlich zur Sprache gebracht wurde, nicht erst über eine Anregung der Regierung und nicht als deren Action, sondern als das Resultat jener immerhin fühlbaren geistigen Annäherungen, deren Schauplatz schon das Haus gewesen. Die Thatsache, dass das Cabinet Badeni allen nationalen Differenzen ohne jede Voreingenommenheit gegenübersteht, den Deutschen das gleiche Wohlwollen zuwendet wie den Czechen, aber Feuilleton. Gin vevhängnisVoccsr Zrrttznin. Roman von Max von Weißenthnrn. 1. Fortsetzung. «Ich habe nie ein Wort zu Onkel Huberts Nach' theil vernommen,» wandte Alice ein. «Es gibt Menschen, einzelne bevorzugte Glückskinder, welche sich in unendlich kurzer Zeit ungeheure Vermögen erwerben, ohne deshalb unehrenhaft zu sein. Onkel wird sehr hoch angeschen in der Geschäftswelt!» «Woher weißt du das?» forschte Ella. *9ch habe es aus den Tagesjournalen entnommen. Man rühmt seine unendliche Großmuth gegen die Armen.» erzählte Alice, währcnd sie den Brief nach allen Seiten betrachtete. «Ich finde, dass er gegen uns nicht allzuviel ^üte an den Tag gelegt hatte!» entgegnete Ella Wtnsch. ^ «Wir bedurften nichts von ihm!» verwies Alice '". «Ueberdies bedenke, Liebste, wie sehr sein Stolz "leht worden sein muss durch die Behandlung, welche Mr Vater ihm zutheil werden ließ. Zwang er ja °H Mama, jeden Verkehr mit ihrer Familie aufbeben. Ich weiß sehr wohl mich zu entsinnen, mit h k warmer Anhänglichkeit Mama ihres Bruders Hu-fj^ ^dachte, wie oft sie von seiner Sorge und Güte Ue in ihren beiderseitigen Kmderjahren erzählte. Ich bin überzeugt, er würde dich lieb gewinnen, Ella, du bist ihm so sehr ähnlich f» «Ich möchte wissen, worüber er an Hugo schreibt!» sprach Ella, an die Seite der Schwester tretend. «Auch ich wäre neugierig, es zu erfahren; ich hoffe, er bi tet ihm irgend eine Beschäftigung an!» «Alice l' rief das fchöne Mädchen verwundeit. «Der Onkel eine Beschäftigung unserm Hugo! Wie wäre das möglich?» «Ja, weshalb nicht?» entqegnete die ältere Schwester, während ihre Augen aufleuchteten und ein zartes Roth in ihre Wangen stieg. «Ist denn in der Arbeit irgend eine Schande, Ella? Ich würde alles in der Welt darum geben, um Hugo dem zwecklosen, müs° sigen Leben zu entreißen, das er hier führt. Er hat nichts zu thun, nichts, was ihn von dem eigenen lieben Ich ablenkt. Glaubst du, es wäre schädlicher für ihn, eme Stelle in Onkel Huberts Bankhaus auszufüllen, als hier die Zeit nutzlos zu vergeuden? Ich wundere mich, dass er hier nicht schon vor lauter Müßiggang und Langeweile auf alle möglichen Thorheiten verfallen ist.» «Aber, Alice,, lachte die Schwester, «ich habe es mir nimmer träumen lassen, dass du unsern Bruder zum Comploiristen herabziehen möchtest!» Alice zuckte zusammm, entgegnete aber ruhig: «Ich sehe keinerlei Schande in was immer für einer Beschäftigung, vorausgesetzt, dass sie ehrenwert sei. Weshalb sollte er nicht gleich de,n Oheim sich ein Ver« mögen erwerben? Auch jener hat mit nichts an- gefangen und ist ein unermesslich reicher Mann geworden!» «Ich hasse Parvenus!» sagte Ella verächtlich. «Du haft nie welche gekannt, bist folglich auch nicht in der Lage, maßgebend zu urtheilen. Ich glaube, wenn wir Ont>l Hubert kennen würden, müssten wir ihn lieben, ebenso wie unsere Mutter ihn geliebt hat.» «Vielleicht!» Ich kann eben nicht umhin, zu glau-ben, dass ihm die Umgangsformen der feineren Gesell« schaft gänzlich fehlen!» «Hast du je Ungebildetes an Mama bemerkt, Ella? Deine Worte stellen auch sie in ein fragliches Licht!» verwies Alice sie ernst. «Verzeih', Schwester!» bat das Mädchen errötend. «Ich will in Zukunft weniger unüberlegt fprechen.> «Ich weiß es, dass du die Tragweite deiner Worte nicht ermessen kannst,» erwiderte Alice, sich liebevoll niederbeugend zu dem Mädchen, das vor ihr niedergrkniet war. «Du bist noch zu jung und unerfahren, um zu begreifen, wie gefährlich es ist, wenn ein junger Mann keinerlei Aeschäftiguna. hat. O, Ella. wenn ich Hugo dazu bewegen könnte, Vriston zu ver« lassen, sich loszulösen aus dieser Umgebung, welche nur seinem Hochmuth frühnt, ihn aber einzig unzufrieden und unglücklich macht!» «Nun, vielleicht bietet sich in dem Briefe des Oheims wirtlich eine Gelegenheit dazu,» entgegnete Ella, die Hand der Schwester liebevoll an ihre Lippen ziehend. «Hugo ist so —» Laibacher Zeitung Nr. 2. ______________10_____________ _____ 3- Jänner 1896. auch den gleich entschiedenen Schutz ihrer Interessen bietet, dass es ferner auch die Stärke hat. jeden zwischen den nationalen Parteien angebahnten Pact zu fördern und durchzuführen, hat die Frage der Verständigung wieder belebt. Indem das Cabinet dieselbe nicht als rine solche auffasst, die die Position der Regierung zu stärken berufen wäre. die ihr die Gunst der Deutschen oder Czechen zu erobern hätte, gewährt sie den Parteien die Zeit, über das schlüssig zu werden, worüber sie sich einigen könnten, Dass ihren Anschauungen durch keine einseitige Verpflichtung der Regierung präjudiciert wird, dessen find beide Parteien gewiss! Zu wünschen wäre nur, dass wie die Regierung sich stark in der Behauptung jener Standpunkte erweist, die sie nach sorgsamer Ueberprüfung der Verhältnisse eingenommen, auch die nationalen Parteien sich mit gleicher Stärke und gleichem Selbstvertrauen ausrüsten, sobalb es sich um die Fefthaltung dessen handelt, was sie als nothwendig erkannt haben. So schloss denn das Jahr mit einem in vielfacher Hinsicht mächtigen Umschwünge. Wohl dessen bedeutsamstes Merkzeichen ist die wesentliche Kräftigung der Negierungsautorität und das wachsende Vertrauen in dieselbe. Hat doch schon im Parlamente und in der öffentlichen Meinung die Ueberzeugung den Sieg errungen, dass eine selbftbewusste, auf die staatliche Prärogative bedachte und vor Schwierigleiten nicht scheu zurückweichende Regierung eine ebenso wichtige als hoffnungsreiche Voraussetzung für eine er-sreuliche Entwicklung der nächsten Zukunft bildet. Politische Uebersicht. Laib ach, 2. Jänner. In den Berathungen sämmtlicher neun Landtage, welche am 28. v. M. zusammengetreten sind, ist im Hinblicke auf das Neujahrsfest eine kurze Pause eingetreten. Auch der böhmische Landtag versammelt sich erst am 7. Jänner wieder. Hingegen hält der niederösterreichische Landtag schon heute, der lrainische Landtag morgen Sitzung. Am 2. Jänner werden auch die Landtage von Kärnten und Tirol zusammentreten, dann zwischen dem ?. und 11. Jänner die übrigen sechs Landtage, und zwar werden der Landtag von Salzburg am 7., von Istrien, von Vorarlberg und von Trieft am 8., jener der Bukowina am 10. und der von Dalmatien am 11. Jänner ihre Eröffnungssitzungen abhalten. Die Mitglieder der ungarischen liberalen Partei begaben sich am 1. Jänner vormittags in das Palais des Ministerpräsidenten. Die Regierung mit Baron Banffy an der Spitze wurde mit stürmischen Eljen-Rufen begrüßt. Abg. Verczeviczy hielt an den Minister Präsidenten Baron Banffy eine längere Ansprache, worin er die Regierung der hingebungsvollen Unterstützung der liberalen Partei versicherte und mit Genugthuung constatierte, dass die kirchenpolitische Reform beendet sei und betonte die Nothwendigkeit, dass die billigen Anforderungen der Kirche betreffs der materiellen Lage und inneren Organisation möglichst bald berücksichtigt werden. Redner sprach den Wunsch aus, im Millenniumsjahre möge eine Art politischen Waffenstillstandes herrschen. Nach dieser beifälligst aufgenommenen Rede ergriff Ministerpräsident Baron Nanffy das Wort und dankte zunächst für den Neujahrsgnch und erbat sich die fernere Unterstützung der Partei. Er erklärte u. a., die liberale Partei habe während «Wer spricht von mir?» ließ sich eine helle Stimme vernehmen und als Clla rasch emporsah, erblickte sie die Gestalt des geliebten Bruders in dem Rahmen der Thür. Wie elektrisiert sprang sie empor und begrüßte ihn mit stürmischer Herzlichkeit. 2. Hugo Wilson war ein schlanker, schmächtiger, hochgewachsener Jüngling mit zarten, regelmäßigen Zügen und dm braunen Augen seiner Schwester Ella, nur dass sie noch glänzender leuchteten. Seine Bewegungen legten natürliche Anmuth an den Tag. kennzeichneten sich aber auch durch jene Nonchalance, welche dem Vater eigen gewesen war; der Ernst seiner älteren Schwester, die feste Entschlossenheit Ella's waren in seinen Zügen nicht zu bemerken. So frühlich seine Stimme klang, ließ sich ein gewisser Ausdruck der Unzufriedenheit in der ganzen Erscheinung des jungen Mannes nicht in Abrede stellen. Die beschränkten Verhältnisse der Familie lasteten weit schwerer auf Hugo, denn auf seinen Schwestern. Er hatte von frühester Jugend an die hochgespannten Begriffe eingesogen, welche sein Vater für den Sohn und Erben der Familie angemessen erachtete, und sträubte sich nach besten Kräftm gegen die pmmiärcn Einschränkungen, welche die ungünstigen Familienverhältnisfe ihm auferlegten. Von hoher Abkunft und ohne die nöthigen Geldmittel, um feinem Staude entsprechend leben zu können, mit Bedürfnissen uud Geschmacksrichtungen, denen nachzukommen ihm unmöglich war, konnte man sich im Grunde genommen nicht allzusehr verwundern, wenn Hugo Wilson oftmals sein Geschick beklagte. (Fortsetzung folgt.) ihres 20jährigen Bestandes unter schwierigen Verhältnissen große Schöpfungen hervorgebracht. Die schwierigste war zweifellos die kirchenpolitische Schöpfung, welche nunmehr unter sorgfältiger Umsicht ohne Verletzung der Interessen und Gefühle der Confefsionen ins Blut der Nation übergehen müsse. Von den der Lösung harren» den Aufgaben ist znnächst die innere Verwaltungsreform. Die Lösung der inneren Verwalwngsreform könne nunmehr jedoch nicht Aufgabe der nächsten Zeit sein, denn es steht in erster Reihe vor uns der Ausgleich mit Oesterreich, dessen Lösung zweifellos wichtig ist. Gleichzeitig müssen wir jedoch die Millenniumsfeier begehen, wobei es nothwendig ist, dass alle, die das Wohl des Vaterlandes wollen, alle Gegensätze, allen persönlichen Widerstand bei Seite setzen, damit wir gemeinsam das Freudenfest begehen. Um dies zu ermöglichen, fei es nothwendig, dass die Kritik von allen Seiten eine gerechte und billige, dass das Friedensangebot kein geringschätzendes und verletzendes sei, denn es sei unmöglich, mit einen in seinem Selbstbewusstsein Verletzten sich zusammen zu freuen. Mit Freuden ergreife ich die dargebotene Rechte, wenn die Möglichkeit geboten ist, dass wir friedlich und einträchtig die Millenniumsfeier begehen. Wenngleich wir auf die Löfung der Ausgleichs» frage, welche von großer politischer Bedeutsamkeit auch für Ungarn ist, in erster Reihe das Hauptgewicht legen, müssen wir dennoch dahin streben, dass dies nicht um den Preis von volkswirtschaftlichen und wirtschaftlichen Nachtheilen geschehe. Der Beginn der fünften Session des Reichstages solle sodann in erster Linie den Millenniumsfeierlichkeiten gewidmet werden, zu welcher Zeit es möglich fein wird, die Ausgleichsver-handlungen in Fluss zu bringen, welche, wenn nur möglich, noch im Laufe dieses Reichstages beendet werden. Der Ministerpräsident hofft zuversichtlich, dass man in Hinblick auf die Millenniumsfeier die Ausgleichung der Gegeufätze wenigstens versuchen werde. Redner glaube, dass jene Verhältnisse, welche sich heute in ganz Europa zeigen und welche besonders im Oriente infolge der gemeinsamen und einträchtigen Thätigkeit der Mächte sich als günstig darstellen, es ermöglichen werden, dass die Millenniumsfeier in Frieden und Ruhe mit ersprießlichen Resultaten werde begangen werden können. Die Nachricht, dass Se. Heiligkeit der Papst eine Encyklila über die armenische Frage vorbereite, wird als ganz unbegründet bezeichnet. Die Cortes inLissabon werden am 2. Jänner zusammentreten. Die Regierung wird sofort nach der Eröffnung der Session Indemnität für die mittels königlicher Decrete verfügten Gesetze verlangen. Einer officiellen Depesche aus Cuba zufolge sehen die Colonnen der Generale Valdes und Navarro die Verfolgung der Insurgentenbanden fort, deren Rück« zug aus der Provinz Watanzas sich bestätigt. Es wurden neuerlich für die fpanifchen Waffen günstige Gefechte geliefert. Die Verluste der Aufständischen in den letzten Tagen betragen etwa 1600 Mann. Die serbischeStupschtina nahm nach einer schwungvollen Rede des Präsidenten unter Begeisterung die Gesetzesvorlage über die Heeresorganisation an, welche sofort dem Könige zur Sanction Überbracht wurde. Nach einer Pause erschienen die Minister mit dem sanctionierten Gesetze, worauf der Präsident die Sitzung bis zum 16. (4. a. St.) d. M. vertagte. Die griechische Kammer soll für den 20. Jänner einberufen werden. Die Agenzia Stefani meldet aus Massauah: Es wurden neue Truppenabtheilungen gelandet. General Baratieri erhielt ein vom 28. v. M. mittags datiertes Schreiben des Commandanten von Makalle. in welchem gemeldet wirb, dass in weiter Entfernung vom Fort Makalle Bewegungen zum Zwecke der Erlangung von Lebensmitteln signalisiert werden. Um das Fort herum sei alles ruhig. Nach den neuesten Nachrichten soll die Pforte von der Ernennung christlicher Vice-Gouverneure in den europäischen Vilajets, darunter zweier Bulgaren, Abstand nehmen wollen. Es wird dies damit begründet, dass sich keine höheren Functionäre bulgarischer Nationalität in türkischen Staatsdiensten be-finden, die für die bezeichneten Stellungen geeignet wären. Aus Newyork verlautet bezüglich der neuen Bonsemifsion. dass der Uebernahmspreis einschließlich der Spesen 105'/4 betragen werde. Das Syndicat hat ein Abkommmen getroffen dahingehend, die Hälfte deS Geldes in Europa zu beschaffen und die Verpflichtung abgelehnt, den Wechselcours während der sechs Monate zu'controlieren. Wie ferner verlautet, sind 150 Millionen Dollars bereits gezeichnet. Die Regierung hat noch keinen Vertrag abgeschlossen. Bezüglich der Nachricht, dass Präsident Krüger sich an den deutschen nnd französischen Consul um Unterstützung gewendet hätte, sagen die «Times»: «Wir werden in Transvaal keine fremde Intervention in irgend welcher Form zulassen.» Tagesneuigleiten. — (Christabend Ihrer Majestät der Kaiserin.) Man schreibt aus Nizza: Für Ihre Majestät Kaiserin Elisabeth, welche sich des besten Wohlseins erfreut, kamen zum Christfeste, das ja auch der Geburtstag der hohen Frau ist, mehrere Kisten und Körbe mit Blumen und Geschenken aus Wien und München in Cap Martin an. Ihre Majestät die Kaiserin verbrachte den Abend mit ihrer Schwester Gräfin Trani in ihren Appartements, während im Vestibule des Caphotels ein prachtvoller Christbaum ausgestellt war. Am nächsten Morgen, nachdem Ihre Majcstät um ? Uhr in der Hotelkapelle einer Messe beigewohnt hatte, besichtigte die hohe Frau lange all die kostbaren Feftspenben mit Freude und Rührung. Wie sehr unsere milde Luft die hohe Frau kräftigt, erhellt am besten daraus, dafs sie unlängst, wie schon öfters, in einem 15 Kilometer von Cap Martin entfernten Dorfe war und fowohl hin al« zurück den grüßten Theil des Weges zu Fuß gieng. Leider regnet es häufig, was dem Vergnügen der Weihnachtspromenaden Eintrag that. — (Eine Staatsbeamten.Deputation beim Herrn Ministerpräsidenten.) Das Prä» fibium deS Staatsbeamten-Easinovereine« in Wien sprach Montag bei Sr. Excellenz dem Herrn Ministerpräsidenten Grafen Vadeni vor, um denfelben zu ersuchen, die Zwecke ^ des alle Veamtenlategorien umfassenden Vereines zu för« dern. Se. Excellenz erkundigte sich eingehend um die Ner-Hältnisse des Staatsbeamten - Penfionsvereines und ver» sicherte die Staatsbeamten seine« aufrichtigen Wohlwollens und seiner wärmsten Fürsorge. In umfassender Weise ließ fich der Herr Ministerpräsident über die Wünsche der Staatsbeamten, die er mit Kräften zu erfüllen bemüht sein werde, informieren. Iuglelch theilte er mit, dafs die Vorlage bezüglich der Oehaltsregulierung in nächster Zeit dem Parlamente unterbreitet werden soll. Graf Vadeni betonte im weiteren Verlaufe der Audienz, dass er fich der Interessen der Veamten jederzeit an» ^ nehmen werde, dieselben mögen mit ihren Wünschen sich vertrauensvoll an ihn wenden, yel der Verabschiedung richtete der Herr Ministerpräsident den Appell an die Deputation, die altehrwürdigen Traditionen des österreichischen Neamtenstande« mit Liebe zu hegen und zu Pflegen. — (Verhaftung eine« Vanlnotenfäl-schers.) In Spalato wurde über Requisition der italienischen Regierung der Banlnolenfälscher Giufeppe Antonelli aus Perugia durch einen Polizei »Commissär unter Intervention der Gemeinde-Polizei verhaftet und in seiner Wohnung eine Hausdurchsuchung vorgenommen. Der Genannte, welcher zu vier Jahren Gefängnis verurtheilt war, hielt fich seit zwei Monaten als Kastanien-Händler unter dem falfchen Namen Fantini in Tpalalo verborgen. Derselbe wurde der Staatsanwaltschaft behufs Auslieferung übergeben. — (Vom Vesuv) Aus Neapel berichtet man: Seit einigen Tagen ist der Vesuv in ständiger wachsender Thätigkeit. Die neuen Üavaströme, welche zu erlöschen schienen, find wieber ins Glühen gekommen, genährt durch neue Zuströmungen von feuriger Materie, welche sich drohend vorwärts bewegen, der eine Strom gegen San Sebastiano, dee andere gegen Nefina, beide von demselben Abgangspunkt. Im Norden des kleinen Ob' servatoriumshügels spalten sie sich gabelförmig und schließen in ihrem Winlel das kleine Vorgebirge der wissenschaftlichen Station ein, in welcher die Gehilsen des Senators Palmieri in beständiger Beobachtung bleiben. Nußer jenen Lavasttömen vom Hauptlrater wälzt fich in der Richtung des Observatoriums in einer Entfernung von etwa 300 Metern von der «Funicolare. (Seilbahn), ein anderer Lavastrom, welcher den Abhang des Kegels mit der Geschwindigkeit von wenigen Metern in der Stunde durchläuft. Das Schauspiel, welches die Wieder« belebung der feurigen Masse darbietet, ist überraschend.! Des Nachts verbreiten diese sich herunterschlängelnden' Ströme ein rölhliches Licht auf die sie umgebenden Felder und die Spitze des Vulkans erglänzt in blutigem Roth, seine Strahlen an dem bewölkten Himmel verbreitend, welches dem Verge einen unheimlichen Hintergrund verleiht. — (Ein neuer pootn, laur-antu».) Seit dem Tode des Dichters von «Enoch Nrden», Lord Ten« nysons, hatte die Würbe eines poeta lauraiiwL in Eng« land leinen Träger. Erst die erfolgte Publicierung der lüniglichcn Gnadenacte anlässlich des Jahreswechsels verlieh einem neuen Mann den seltenen Ehrmlitel eines ge« lrö.iten Dichters. Der Nachfolger Tennysons ist der be« lannte Dichter und Journalist Nlsred Austin, dessen salyrische Werle ihn seinerzeit in den Mittelpunkt der llterarischen Discussion stellten und der später durch einige Dramen sich als tiefsinniger Poet erwies. Nlsred Austin ist zu Headingley am 30. Mai 1833 geboren, ftlht somit im 63. Lebensjahre. Nach vollendeten Studien Widm?te er fich der Ndvocaturs. Praxis, beschäftigte fich aber gleichzeitig viel mit literarischen Arbeiten. Das Erscheinen seiner Salyre «tk« ßsason» im Jahre 1861 rief eine lebhafte Kritik der Londoner Literate« wach. Austin antwortete mit einem Potzm, betitelt: «U? o»tir« Laibacher Zeitung Nr. 2. 11 3. Jänner 1896. «mä Ü8 eongyrs». Im Jahre 1874 erschien das Drama «^d<3 Fov^or ok Ladei, und 1881 ein «^üv^uaroiu». Im Jahre 1891 gab Austin eine Sammlung seiner poetischen Schriften (ll'ostioul Works») heraus. Seiner politischen Ueberzeugung nach ift der neue posw. lau-rsuta.» latholifch-confervativ. Während des ökumenischen lloncils wellte Austin als «Standard'-Correfpondent in Nom. — (Nlte Liebe.) Diesertage feierte ein Ehepam aus Kanada Namens Darwin seinen achtzigsten Hochzeitstag. Er ift geboren am 24. September 1768 und seine Frau am 17. März 1794. Verheiratet haben sie sich im Jahre 1815. Seit mehr als einem halben Jahrhundert wohnen sie in St. Paul (Minnesota). Von ihren sllnf Söhnen und silnj Töchtern leben noch sünf. Veide Ehe» leute haben immer im besten Frieden miteinander gelübt und find jfht noch verhältnismäßig rüstig. — (Eine Spionage-Affaire.) Der vor einigen Monaten wegen Spionasse verhastete Nltillerie-Feuerweller Hradil wurde vom Kriegsgericht in Kcalau zu fünf Jahren schweren Kerkers verurtheilt. Die gericht« liche Verhandlung gegen seine Genossen wird vor dem Krakauer Strafgerichte am 12. d. M. stattfinden. — (Ein Luftballon,) welcher der schwebischen Expedition zur Erforschung des Nordpols dienen soll, wurde bei dem Constructeur Lachambre in Paris bestellt. Der vereinbarte Preis beträgt 51.000 Francs. Local- und Provinzial-Nachrichten. Gewerbliche Fortbildungsschulen in Krain. Einen recht erfreulichen Aufschwung hat das gewerbliche Fortbildungs-Schulwesen in den letzten Jahren in Krain genommen; denn während vor 22 Jahren eine einzige gewerbliche Sonntagsschule in der Landeshauptstadt Üaibach bestand, find seit 1873, namentlich aber seit 1883 in fast allen lrainischen Städten und größeren Märkten regelrechte gewerbliche Fortbil« dungsschulen mit Tagesunterricht an Sonntagen und mit Abendunterricht an mehreren Wochentagen ins Leben gerufen worden. Derzeit bestehen derartige Unlerrichtsanstalten in Krain: An der l. l. StaatSoberrealschule in Laibach (Er-richtungsjahr 1856 als Sonntngsfchule, 1873 als ge» werbliche Fortbildungsschule), an der I. städtischen Knaben-vollsschule (1874) und an der II. städtischen Knaben-Volksschule (1374) in Laibach, am k. k. Staats-Obergym-nasium in Rudolfswert (1878), am l. l. Staats-Unter-gymnasium in Gottschee (1873); ferner an den Volksschulen zu Neumarlll (1882), Krainburg (1884). Stein (1865), Radmannsdorf (1688), Adelsberg (1689), Vi« schoflack (1689), Gurlfeld (1890), Mottling (1890), Reifnih (1894) und St.Veit ob Laibach (1894). Einige andere größere Orte wie Nfsling, Idria, Mannsburg, Oberlaibach, Ratfchach u. s. w. werden mit der Errichtung solcher gewerblicher Bildungsanftalten im Hinblick aus den großen Nutzen derselben und auf die geringen Kosten, die den Gemeinden durch dieselben erwachsen, hoffentlich nicht lange auf sich warten lassen. Der Zweck der gewerblichen Fortbildungsschulen ift, den Lehrlingen und Gehilsen der Gewerbetreibenden in den zur Ausübung ihres Berufes nöthigen Kenntnissen und Kunstfertigkeiten einen theoretlfchen und, soweit es thunlich ist, auch praltifchen Unterricht zu ertheilen und sie auf diese Weife zu tüchtigen Gewerbsleuten heranzu« bilden. Als obligate Lehrgegenstände find an sämmtlichen Fortbildungsschulen eingeführt: Lesen, Schreiben, Rechnen und elementares Zeichnen, im Vorbereitungscurse geometrisches Zeichnen und Fachzeichnen (für Baugewerbe, ferner für mechanisch-technische Gewerbe sowie für Klein» und Kunstgewerbe), Geschästsaufsätze, gewerbliches Rechnen und gewerbliche Buchführung in den zwei oder drei Classen sür den gewerblichen Forlbildungsunterricht. In den Lehrplan der gewerblichen Fortbildungsschule zu Laibach sind überdies noch Chemie, Physik und Modellieren als nicht obligate Lehrsä er aufgenommen ; an den gewerblichen Fortbildungsschulen zu Rudolfswert und Stein besteht zudem ein besonderer Curs für Handlungslehrllnge, und an den meisten Schulen erhalten überdies die Ve-Werbslehrlinge auch Religionsunterricht. Die Dauer des Schuljahres ift verschieden; in Laibach und Neumarlll dauert dasselbe zchn Monate, d. i. von Mitte September bis Mitte Juli, wobei sechs Monate der Unterricht in vollem Umfange, vier Monote dagegen nur an Sonntagen ertheilt wnd; in Adelsberg, Gottschee, Krainburg und Rudolfswert hat das Schuljahr eine achtmonatliche Dauer (bis Ende Mai), an den übrigen Schulen wird der Unterricht mit Anfang October begonnen und mit Ende April geschlossen. Die meisten diesländischen gewerblichen Fortbildungsschulen bestehen aus je einem Vorbereitungscurse und aus zwei Classen; nur jene von Laibach zählt drei Classm Mit je einer Parallelabtheilung in der I. und II. Classe und mit eigenen Abtheilungen für das Maschinen-, Bau-und Kunftgewerbezeichnen in der III. Classe. Die Zahl sämmtlicher Curse, Classen und Abtheilungen an allen solchen Schulen in Krain beträgt gegenwärtig 46. Statutenmäßig muss die wöchentliche Unterrichtszeit wenigstens fechs Stunden in jeder Abtheilung, fomit an einer gewerblichen Fortbildungsfchule mit einem Vor» bereitungscurse und zwei Classen wenigstens 18 Stunden betragen; thatsächlich jedoch beträgt die wöchcntlichk Unterrichtszeit an den Fortbildungsschulen zu Rcldolsewert 20 Stunden, zu Radmannsdorf 21 Stunden, zu Krain» bürg und Neumarltl je 22 Stunden und zu Laibach (Realschule) in allen Abtheilungen 63 Stunden in der Woche. Die Leitung der Schulen führten im abgelaufenen Schuljahre 1 Realschuldirector, 2 Gumnasialdirectoren und 12 Oberlehrer. Unter den 72 Lehrkräften, denen die Unterrichtsertheilung anvertraut war, befanden sich 8 Oym» nafialprofefsoren, 9 Realschulprofcssoren, 1 Hauptlehrer, 1 Fachlehrer, 1 Bildhauer, 11 Religionslehrer, 3 Bürgerschullehrer und 36 Vollsschullehrer. Der Besuch der einzelnen gewerblichen Fortbildungsschulen war je nach ihren Standorten und den Gewerbs-Verhältnissen derselben ein sehr verschiedener. Die stärkste Frequenz hatte die gewerbliche Fortbildungsschule in Laibach (Realschule) auszuweisen, sie zählte nämlich 266 Fortbildungsschüler; dieser reihten sich an die gewerblichen Vorberntungecurse in Laibach (II. städtische Knaben-Volksschule) mit 199 und Üaibach (I. städtische Knaben. Volksschule) mit 180, St. Veit ob Laidach mit 130, Rudolsswert mit 100, Neumarktl mit 99, Krainburg mit 87, Stein mit 80, Blschollack und Mottling m!t je 61, Gurlseld mit 40, Udelsberg und Rchnitz mit je 37, Gotlschec mit 33 und Radmannsdorf mit 31 Schülern. Die Gesammtzahl der am Beginne des Schuljahres 1894/95 eingeschriebenen Fortbilbungsschüler betrug 1441, die Gesammtzahl d?r am Schluss^ des Schuljahres verbliebenen 1175 Schüler. Von sämmtlichen eingeschriebenen Schülern waren beim Unterrichte durchschnittlich anwesend 1032 Schüler und von sämmtlichen Schülern haben 958 das Lehrziel erreicht. Dcr Aufwand für sämmtliche gewerbliche Fortbildungsschulen in Krain belief sich im abgelaufenen Schuljahre 1894/95 auf 12.350 fl. Hirvon haben die Unteriichtsverwaltung 5750 fl., der Lanoessond 2640 st., die Handels- und Gewerbelammer 1050 st., die trainische Sparcasse 650 fl., dieLanbes^Franz-Iosef-Stiftung 710 fl. und die betreffenden Gemeinden 1550 fl. beigesteuert. Bon dem letzteren Betrage entfielen auf die Stadtgemeinde Laibach allein 500 fl. Man sieht aus diefen Zahlen, dass der Löwenantheil bei der Erhaltung der gewerblichen Fortbildungsschulen in Krain auf den Staat entfällt und dass die von den Gemeinden zu leistenden Beiträge in gar keinem Verhältnisse stehen mit den großen Vortheilen, die diese gemeinnützigen Vildungsanstalten für die Gewerbeleute und mittelbar für die gefammte Bevöl» terung mit sich bringen. Ii. — (Krainischer Landtag.) Heute findet um 10 Uhr vormittags die zweite Sitzung des krainischen Landtages mit solgender Tagesordnung statt: 1.) Lefung des Protokolles der elften Lanbtagssitzung vom 28ften December 1895. 2.) Mittheilungen des Landtags-Präsidiums. 3.) Mündlicher Bericht des Landesausschuss^s über die neuen allgemeinen Wahlen sür dm Landtag des Herzogthums Krain. 4) Mündlicher Bericht des Finanzausschusses über den Bericht des Lanbesausschussts, mit welchem der Rechnungsabschluss des Garantiefondes der Untertrainer Bahnen, die Nachweisung drs gesummten Vermögens für das Jahr 1894 und der Voranschlag sür da« Jahr 1896 vorgelegt werden. 5.) Mündlicher Bericht des Finanzausschusses über drn Rechnungsabschluss des lrainlschen Lehrer-Pensionssondes für das Jahr 1894. 6.) Mündlicher Bericht des Finanzausschusses über den Rechnungsabschluss deö Normalschulfondes für das Jahr 1894. 7.) Mündlicher Bericht des Finanzausschusses über die Rechnungsabschlüsse der Stiftungsfonde für da« Jahr 1894 und die Voranschläge für das Jahr 1896 und übt-r die Petitionen der Lichtenthurn'jchen Mädchenschule in Laibach um Erhöhung der Remuneration für die Erhaltung der Schule und der Subvention zum Anlaufe von Lehrmitteln. 8.) Mündlicher Bericht des Finanzausschusses über den Rechnungsabschluss des Lanbescultur-fondes sür das Jahr 1894 und den Voranschlag pro 1896. 9.) Mündlicher Bericht des Fmllnzausschl'.sscs über den Rechnungsabschluss des Zwangsarbeitshaus-sondes sür das Jahr 1894. 10.) Mündlicher Bericht des Finanzausschusses über den Voranschlag des Zwangs-arveitshausfondes für das Jahr 1896, sowie über die Petition der «lussrherswitwü Maria Nhcan um Provisions-Erhöhung. 11.) Mündlicher Bericht des Finanzausschusses über den Rechnungsabschlufs der Lanocs-Weinbauschule in Stauden pro 1894 und über die Petition des Lchrers Anton Lapajne in Stauden um Remuneration. 12.) Mündlicher Bericht des Finanzausschusscs über die Petitionen: ii) Des Vereines zum Schutze des Weinbaues um Subvention ; d) des gewesenen Lehrers Matthäus Prainilar, ocs pens. Lehrers Wenzel Sturm, der üehrcrswalsen Anna Adamic, Maria Nooal, Johanna Vcankc und der Lchrerswilwe Mathilda Kolalj um Erhöhung, beziehungs« weise Verlängerung der Gnadengaben und Pensionen; o) der Kanzltftenswitw? Maria Sapletov um Weiter- bewilligung der Guabcngabe; ä) der Gemeinde Kropp um Bewilligung eines Darlehen« per 2000 fl. für den Pfarrhausbau; o) des Franz Kraljic, Grundbesitzer in Vrunnborf, um Geldunterftützung anlässlich der Ueber» schwemmung; 5) des Thleracztes Moriz Lebenhart in Altenmarkt um Bewilligung einer Landessubventio,»; 3) des slovenischen Nlpenvereine» in Laibach um Sub« oentionsbewilligung. — (Staats-Subvention.) Das l. l. Ackerbau-minifterium hat sich bereit erklärt, zur Bedeckung des mit dem Betrage von 1800 si. berechneten Mehraufwandes iür eine Vmnnenanlage in der Ortschaft Nußdorf, Ve-zirl Udelsberg, eine staatliche Beihilfe von 900 fl. zu gewähren. —o. — (Ernennung.) Das Präsidium der l. l. Fi> nanzdirection sür Krain hat den Rechnungsolficial Johann Kovak zum Rechnungsrevidenten in der IX., den Rcch-nungsasfistenten Bertram Götz zum Rechnungsosficial in der X. und den Rechnungspraltikanten Josef Iuh zum Rechnungsasststenten in d^r XI. Rangsclass? ernannt. — (Vortrag.) Wie uns mitgetheilt wird, hält heute Custos Professor F. MiMr.er seinen zweiten Vor» trag in Fiume. Samstag findet dortselbst seitens des naturwissenschaftlichen Clubes die Vorbesprechung wegen Gründung eines archäologischen Vereims statt. — (Concert Foerster.) Ueber das im Bösen-dorfer-Saale von Hlrrn Foerstcr in Wien veranstaltete Concert schreibt u. a. die «Dmtsche Zeitung»: «Einen wirtlichen Meister der Tasten lrrnt^n wir am letzt?« Samstag in dem Berliner Pianisten Herrn Anton Foerstl>r kennen. Klarheit, Krast, rhythmisches Gefühl, große Energie und Ausdauer zeichnen sein überdies durch bewunderungswürdige Gedächtnistreue unterstütztes Spiel vor allem aus. Der Anschlag kann aber auch zart und singend werden. Die Technil glänzend für Octaoen, doch auch in Läufen und Sprüngen wohl geübt. Snner Richtung nach zählt Herr Fuerster zu den eigentlichen Liszt^Spielern. In der Schlussnummer seines Concertes (einer seltsamen Ver-quickung von Liszt's neunter und zweiter ungarischen Rhapsodie) erinnerte cr an Rosenthal und Emil Sauer. Ul-brigeus wusste er mit eben dieser Liszt-Nummer unser Publicum wirtlich zu packen, da sich hier in der That eine sehr bedeutende Virtuosität verrielh.» Besonderes Interesse wird bei all den zahlreichen Kunstbest>sstnen Laibachs das gewaltige Programm des Concertes finden. Schumann ist durch den ganzen Carncval, Liszt durch das Petrarca-Sonett und die von Herrn Foerster zusammengezogene neunte und zweite Rhapsodie vertreten; Meister Brahms geniale Rhapsodie in <3 moll, Virtuosen-ftücke mit allen Zauberkünsten moderner Claviertechnil werden Herrn Foerfter Gelegenheit geben, seine glänzende Technil und PhrafieruugSlunft voll zur Geltung zu bringen. — (Slovenisches Theater.) Die Oper «Carmen» wurde gestern mit sehr schönem Erfolge zum erstenmale aufgeführt. Die Titelrolle sang Fräulein Iungmanova mit Feuer und Innigkeit; die Sängerin besitzt, wie wir bereits zu bemerken Gelegenheit hatten, ein sehr lebhaftes, ausdrucksvolles Spiel, welches ihr gestern mben der sonstigen Leistung glänzend zu-statten kam. Fräulein Iungmanolia erschien als Carmen in prächtigen Toiletten, welche allgemeine Anerkennung fanden. Im Verlaufe der Vorstellung wurde der braven, leistungsfähigen Sängerin ein großes Bouquet überreicht. — Von Fräulein Sevcil hielten wir es für selbst« verständlich, dafs sie die Partie der Micaela in hervorragend schöner Weise bewältigen würde und fanden uns auch in unseren Hoffnungen nicht getäuscht. Sowohl die liebliche äußere Erscheinung als die durchaus musikalische Wiedergabe ihres Parts trugen der Primadonna bei offener Scene warme Veifallsäuß,!rungen des gesammten Publicums ein. — Herr Purlrabel erzielt mit seiner Stimme immer hübschen Erfolg, so auch gestern als Don Iosi. In rein lyrischen Momenten vermissten wir allerdings den erforderlichen Vortrag, wohingegen uns der Sänger in dramatischen Scenen srhr wohl gefiel. Selbstredend muss neben diesen dreien Krusten auch Hcrr Nolli genannt werden; erscheint er zufällig am Schlüsse angeführt, so hat dies nlchts zu brdcuten; hätte er eini groß? Rolle, so stellten wir ihn an die Spitze. Die übrigen Kräfte bieten uns keine Gelegenheit zu besonderen Betrachtungen. Geschulte, fleißige Hauptkräfte, die Nebenrollen entsprechend besetzt, ein klappendes Ensemble, eine gefällige äußere Ausstattung — treten diese Momente zusammen, so kann es an Erfolg nicht fehlrn. Diverse Feinheiten (sowohl im gesang« lichen als im orchestralen Theile) harren frellich noch der Ausarbeitung. Durch die Aufnahme «Carmen» hat das sluvenische Thäter sein Opernrepertoire um ein wertvolles Werk bereichnt, dem wir eine oftmalige Wiederholung vom Herzen wünschen. — Das Theater war nahezu aus» verlauft. —u— — (Plötzlicher Tod.) Am 29. D'ccmber kam mit dlM Zuge 1712 voll Kcainburg nach Podnart ein Fremder, der dortselbst übernachtete. Nm andern Tage fuhr er früh nach Kropp m>d lauste Felle beim Fleischhauer Peter Hcovat. Beim Uebernehmen und Zählen der Felle klagte der Fremde über Schmerzen. Bald darauf stellte sich häufiges, starkes Erbrechen ein; um 11 Uhc Laibacher Zeitung Nr. 2.____________________________________________12________________________________ 3. Jänner 1896. war der Reisende wieber in Pobnart. Da» Erbrechen dauerte sort, bis der Fremde um ^/, 3 Uhr nachmittags vor dem Gafthause plötzlich zusammenbrach und verschied. In seinem Besitze wurde Geld und ein Reisepass vorgesunden, lautend aus den Namen Ialob Kleinlercher, Geschäftsreisender au« St. Jakob bei Llenz. Die Leiche wurde gerichtlich beschaut. — l. — (Avancement bei den l. k. Staats-bahnen.) Der Jahreswechsel brachte dem Beamten« lürper der Otaatsbahnen in allen Rangsclassen zahlreiche Besvlderungrn und die so wichtige Stabilisierung der Bahn-» arbeilkl- fand durch die Ernennung, beziehungsweise durch das Avancement von 1073 Wächtern ihre Fortsetzung. — (Personoln achricht.) Der l. l. Landes« Präsident hat den Kanzliften Ludwig Bauer zum Bezirls« secretär mit der Pienftesbchimmung bei der l. l. Bezirks« hauptmannschast Gottschee ernannt und den Bezirls-secretär Ferdinand Lesle zur Dienstleistung bei der Landesregierung einberufen. — (Vom neuen Jahre.) Das neue Jahr 1896 ist bekanntlich ein Schaltjahr, und da fich die Schaltjahre all»: vier Jahre folgen, so müsste das nächste Schaltjahr das Jahr 1900 sein. Das ist aber nicht der Fall, obwohl die geit, der alten Schaltregel nach, sich durch vier theilen lässt, ohne einen Vruchtheil zu lass n. Unsere Erd' und Sonnenjahre rechnen fich, wie man weiß, nach der Zeit des Umlaufs der Erde um die Sonne. Die Länge dieser geit wurde vor Julius Cäsar zur 365 Tagen angenommen, also um 5 Stunden 48 Minuten und 4b Secunden zu kurz. Da dies beinahe 6 Stunden oder V» Tag ausmacht, so verordnete Iu< lius Eäsar, dass aus je drei gemeine Jahre von 36b Tagen ein Schaltjahr von 366 Tagen folgen, und in einem solchen dem Monat Februar ein Tag zugelegt werben sollte, damit der bürgerlichen Ordnung wegen die Jahreszeiten stets in dieselben Monate fielen. Den danach eingerichteten Kalender nennt man bekanntlich den Iulianischen. Aber auch er stimmt nicht genau mit dem wirklichen Sonnenjahre überein. Denn da er 11 Minuten 1b Secunden zu viel einschaltet, was in 400 Jahren etwa 3 Tage ausmacht, und im Jahre 1582 nach Christi Geburt schon 10 Tage betrug, so dass der Frühlings« ansang nicht aus den 21, sondern aus den 11. März fiel, so verordnete Papst Gregor XIII., dass man nach dem 4. October nicht den 5., sondern den 15. schreiben sollte, und dass in 400 Jahren 3 Schalttage ausgelassen werden sollten. Es sollte demnach jede» 4. Jahr ein Schaltjahr sein mit Ausnahme der Säcularjahre 1700, 1800, 1900 und so sort, deren Einheiten 17, 18, 19 sich nicht durch 4 ohne Nest theilen lassen. Das Jahr 2000 wird bann wieder ein Schaltjahr sein, und weiter 2400 und 2800. Als merkwürdig sei noch erwähnt, dass der Schaltmonat Februar im Jahre 1896 sünf Samstage bei 29 Tagen hat. — (Per Iahresregent.) Von dem Jahres' rezenten Jupiter wissen wir, dass der Planet Jupiter das mächtigste Glicd des Planetensystems unserer Sonne ist; seine Masse ist zwar 1048mal kleiner als die der Sonne, übertrifft aber jene der Erde etwa 300mal. Die Umlaufzeit Jupiters um die Sonne beträgt nahe 12 Jahre; die Umdrehung um seine Achse erfolgt in 10 Stunden; ein? Folge dieser raschen Umdrehung ist, d,ss Jupiter an den Pulen stark abgeplattet ist, und zwar ist sein Pvlllcdurchmesser um '/^ kleiner als sein A das Vurgc'hen der Chartered Company in der süd' aftilanischen Republik desavouiere und den Befehl ertheilte, die in den Transvaal eingedrungene Bande zurückzuziehen. London, 2. Jänner. Die Directoren der Ehar-trred-Company telegraphierten an ihren geschäflsführen-den Vertreter in Eapstadt, er möge Jameson mittheilen, dafs die Gesellschaft dessen Vorgehen tadle und dass sich Jameson unverzüglich auf das Gebiet der Gesellschaft zurückbegeben müsse. Der Gouverneur von Cap-land, Robinson, reiste nach Praetoria ab, um die friedliche Beilegung des Conflictes zu veranlassen. London, 2. Jänner. Seitens des Colonien-ministeriums wird bestätigt, dass sich Jameson, nachdem er große Verluste erlitten, ergeben habe. Chamberlain bat telegraphisch um großherzige Behandlung der Gefangenen und Verwundeten. Fetegratnrne. Wien, 2. Jänner. (Orig.-Tel.) Dem heutigen Diner bei Sr. k. u. k. Hochheit dem durchlauchtigsten Herrn Erzherzog Karl Ludwig und seiner hohen Gemahlin wohnten außer der Familie u. a. bei: Ministerpräsident Graf Badeni und Gemahlin, Minister Gautsch und Gemahlin, die Minister Baron Glanz, R. v. Bilinsli, Statthalter Graf Kielmansegg, die obersten Hofchargen. Wien, 2. Jänner. (Orig.'Tel.) Der Lanotag nahm nach längerer Debatte den Antrag des LaudeScultur-Ausschusses auf eine hundertprocenlige Erhöhung der Zusahumlage zum Thierseuchenfond an. Wien, 2. Jänner. (Orig.-Tel.) Einer Meldung der Blätter aus Mährisch-Schönberg zufolge feuerte der Landwehrfeldwebel Dietrich in der Bataillouslanzlei Schüsse auf einen Zugsführer und einen Corporal ab und erschoss sich hierauf selbst. Dietrich und der Corporal waren sofort todt, der Zugsführer ist lebensgefährlich verletzt. Wien, 2. Jänner. (Orig.-Tel. — Ziehung der 1854er Staatslofe.) Folgende Serien wurden gezogen: 135 168 174 216 340 374 426 471 472 5l8 683 768 1052 1128 1226 1273 1311 1423 1447 1516 1534 1596 1603 1677 1690 1709 1798 1844 1872 1886 1992 2068 2187 2270 2276 2409 2414 2416 2451 2479 2553 2626 2635 2748 2836 3006 3027 3037 3038 3098 3099 3274 3283 3313 3316 3320 3464 3493 3558 3574 3607 3660 3860 3956 3971. Wien, 2. Jänner. (Orig.»Tel) — Ziehung der österreichischen Rothen Kreuzlose. — Den Haupttreffer von 35.000 st. gewinnt Serie 10.576 Nr. 32, 1000 st. gewinnt Serie 1064 Nr. 19. Wien, 2. Jänner. (Orig.-Tel.) Ziehung der Donau« regulierungslose: 80.000 st. gewann Nr. 114.677, 20.000 st. Nr. 223.558, 10.000 st. Nr. 157.308. 5000 st. Nr. 219.901, 1000 st. Nr. 4501. Wien, 2. Jänner. (Orig.-Tel.) Die österreichisch-ungarische Escadre, bestehend auS den Schiffen «Kaiserin Elisabeth», «Tegetthof» und «Blitz», ist in Salonichi eingelaufen. Wien, 2. Jänner. (Orig.'Tel.) Die Firma Sieg» mund Meyder K Comp. ist infolvent. Die Gläubigerversammlung bewilligte ein Moratorium bis 30. Jänner. Die Activen betragen 199.087 st., die Passiven 488,280 fl. Innsbruck, 2. Jänner. (Orig.-Tel.) Der Landtag wurde heute eröffnet. Zara, 2. Jänner. (Orig.'Tel.) Der Zustand des neu ernannten Landtagspräsidenten Dr. Klaic ist sehr besorgniserregend. Prag, 2. Jänner. (Orig.-Tel.) Der Professor der Geographie an der deutschen Universität Dionys Grün ist gestorben. Vudapeft, 2. Jänner. (Orig.«Tel.) Ministerpräsident Baron Vanssy und Minister Lukacs sind nach Wien abgereist. Tr«st, 2. Jänner. (Orig.-Tel.) Der Lloyddamftfer «Imperatrix, ist am 1. d. M. von Bombay nach Aden, «Amphitlite» am 31. v. M. von Constantinopel nach Trieft und «Vindobona» am 30. v. M. von Kobe nach Hongkong abgegangen und «Marie Valerie» am i.d.M. von Kobe in Bombay eingetroffen. Rom, 2. Jänner. (Orig.'Tel.) Die Agenzia Stefani meldet aus Massauah vom 1. d. M.: Einige Führer in Tembien, Gheralta und Tigre, welche gegenwärtig zu Ras Mangascha halten, durchziehen mit ihren Banden die betreffenden Länder und zeigen sich auch in Adua, stoßen jedoch hie und da auf den Widerstand der Anhänger Italiens. In den Gebieten von Cahain und Maitzade herrscht Ruhe; die dortigen Bewohner sind bereit, sich gegen die Rebellen zu vertheidigen. Der Ecceghie TlMphilos befindet sich in Axum, wo er sich, wie er schriftlich mittheilt, in Sicherheit zu befinden glaubt. Vern, 2. Jänner. (Orig.-Tel.) Der Italiener Migliorini, welcher der Entführung der in Neuenburg lebenden avrssynischen Prinzen beschuldigt ist, verweilt noch in Neuenburg. Er begleitete die Prinzen am 24. December zum Bahnhofe, wo dieselben Fahrkarten nach Viel lösten. Die Hypothese einer Entführung fcheint unhaltbar. Nancy, 2. Jänner. (Orig.-Tel.) Das hiesige Prä-fecturgebäude wurde gestern abends durch eine heftige Feuersbrunst zerstört. Die Archive konnten gerettet werden. Durch einen einstürzenden Rauchfang wurden drei Männer schwer verletzt. Brüssel, 2. Jänner. (Orig.-Tel.) Wie die Re'forme meldet, ist Fröre-Orban nach langem Todrslampfe heute morgens gestorben. Belgrad, 2. Jänner. (Orig.-Tel) Das Amtsblatt publiciert heule das Gesetz über die Hceresorganisation und die Verlängerung des Budgets. Sofia, 2. Jänner. (Orig.-Tel.) Dem Vernehmen nach wäre eine Reise des Prinzen Ferdinand ins Ausland unmittelbar bevorstehend. Caracas, 2. Jänner. (Orig.-Tel.) ^Depesche der Central News of Germany.) Präsident Crespo erließ einen Befehl, wonach alle Bürger von 18 bis 50 Jahren sich sofort in die Miliz einreihen lassen müssen. Weigerung wird mit Gefängnisstrafe bedroht. Constantinopcl, 2. Jänner. (Orig.-Tel.) Die Pforte nahm die Vermittlung der Confute in Aleppo zur Herbeiführung der Unterwerfung der Aufständischen in Zeitun an. Constantinopel, 1. Jänner. (Orig.-Tel.) In der Kirche der österreichisch-ungarischen Botschaft fand heute aus Anlass des Jahreswechsels ein feierliches Tedeum statt. Hierauf fanden sich die Mitglieder der österreichisch-ungarischen Coloim. mit drm Präsidenten des Wohlthätigkeitsoereines Ritler von Pedrelli an der Spitze, heim Botschafter Freih. v. Calice ein. Der Bot° schafter gab den Gefühlen der Dankbarkeit für die ihm durch Seine Majestät den Kaiser zutheil gewordcne Auszeichnung durch die Verleihung des Großkreuzes des St. Stefans» Ordens Ausdruck und erinnerte an die verflossenen bedauerlichen Er.ignisse hier und in der Provinz, bei welch m jedoch keinem Oesterreicher ein Unglück zusließ. Der Botschafter fprach sodann tue Hoffnung aus, dass es den Bemühungen der Pforte gelingen werde, Ruhe und Ordnung wieder herzustellen, und die in wirtschaftlicher Beziehung geschlagenen Wunden zu heilen, sowie dass die auf Erhaltung d s Friedens gerichteten Absichten Wr öfter« relchlsch-unganschm Regierung und der anderen Mächte von Erfolg begleitet sein werden. Der Botschafter fchlofs feme Rede mit dem innigsten Wunsche auf Er-Haltung Sr. Majestät des Kaisers Franz Ichs, des Fliedensflirsten. worauf die Verfammelten in begeisterte Hochrufe auf Se. Majestät ausbrachm. Angekommene Fremde. Hotel Elefant. Am 2. Jänner. Graf Varbo, Gutsbesitzer. Kroifenbach. -Lenarcic. FabrllSbesttzer, s. Frau, Oberlaibach. - Vartusch, Claviermacher; Kaulup, 5ifm.; Schiller, Impresario, Wien. -Vlibar, Kfm ISelzach. - LaÄenbach. Ksm.. Nagy-Kanischa. — Pirnat, k. Notar, Sittich. - Hafner. Private. Sagor. -Goriup, Lehrer. Stem. - Loy, Bürgermeister; Schütz, Privat, Oottfchee. - Torlar, Pnester, Koschana. - Nowat, Beamter, Eisnern. Hotel Stadt Wien. Am 2. Jänner, von Vestenek, t. k. Bezirlshauptmann; von Lehmann, Gutsbesitzer, Rudolfswert. — Treo, Advocat, Adels« berg. — Globocnik, t. l. Notar u. Landtagsabsteordneter, Krain-bürg. — Heulte, k. t. Hauptmann. (Yörz, — Braun, Buchhalter; Schef, Wcrtsührer, Graz. — «erschitz, l. k. Notarsgattin, sammt Tochter, Fichtenwald. — Glück, Ksm., Wien. Verzeichnis der Spenden für die durch das Erdbeben heimgesuchte Bevölkerung Krains. Bei der t. k. Landesregierung für Krain sind eingelangt: Sammlunasergcbms des Landespräsidiums in Czernowitz 39 fl. 10 lr.; Innsbruckcr Liedertafel, unter ihren Sängern ein« gesammelt, 41 fl.; Sammlung des l. u. I. Consulates in Leipzig 2 fl. 3 tr.; Grafm Melita Giovanelli in Trient, in Briefmarien eingesammelt, « fl. k DZ^ 5Z «,,.„ ! «"stcht «HZ '^,Mb «^.«,»..,.^ 2 ^ "A A ^ "2 "2 '' SO."U«ßig" -------......' /^'.^^44-5 -b b__windstill ^heiter______ s^U.Mg.j'M^ ^87 ! windstill "s Nebel s^0" Das TageSmittel der gestrigen Temperatur —4 0", um 13" unter dem Normale. Verantwortlicher Redacteur: Julius Ohm°Ianuschowsl^ Ritter von Wissehrad. Dr. Adalbert Gertscher gibt im eigenen und ! im Namen der übrigen Verwandten Nachricht vom l Hinscheiden seiner lieben Tante, Fräulein ! Regine Codre welche heute nach kurzem schweren Leiden, versehen mit den heil. Sacramcnten für Sterbende, selig im Herrn entschlafen ist. Die theure Verblichene wird dem frommen An» denken empfohlen. Wipp ach, 2. Jänner 1896. Üaibacher Zeitung Nr. 2. _________________________________13________________________ 3. I^ner 1896. Course an der Wiener Börse vom 2. Jänner 1896. ^« dem »ff««« Coursblatte SWat»«Anl»h»N< <»«lb Nar, z°/„ ltinheillichc Rente in Noten verz. MalNouember . . . 99 95 100 15 !N Noten verz, Februar.Uu^usl 99 35 100 15 „ Silber verz. Iannei-Iull 9»-9ü luaiü ,, „ ,, llpril Qctob« 99-95 100 15 l854el 4"/„ Staatölose . 250 N. —'^- —'— Uisvei 5"/„ „ ganze 500 st, 147— 14« — 1860er b°/° .. Fünftel I!X) fi, 154—155'- ls64er Etuatslose . . 100 l. 191 50 193 — btu. „ . . 50 st, 191 50 193 — i',„ Dom »Vfbbl. ^ I«0st, . . 156 — 15?—. t"/„ 0est, Vuidiente, stenersrei 121 15 181 35 ü«/„ Oest, Notniiente, steuerfrei —-— —>—. t"/n dto, «entc in lfronenwähr., steuerfrei für »00 lkronen Nom. 99 90 100 10 dto, bto. per Ultimo . . 9975 99 85 Gi^enbahn- Gtaatsschnldv«. schretbungen. Ollj»betbbahn /<> Rudolph.«, i, S, (dw. St.) für 1000 st, Nom.....—- — —-— <«,„ bto, l. lfronenw, steuerf. (btv. It.), für 200 »tt, Nom, . . 97 85 9885 z»/« Vorarlberger Bahn WZilb., mxi u. 1000 st. f. 100 st, Nom. - — — — 4°/, dt», in Kronenw, steuerf.,400 U. »00« lkr. f. 200 Kl. Nom. . 97 50 9« 50 ti« Vta»t»schnU»vtrschrelH«n. gen »bueste»nP.Eistnb..Ucrlen. «lisabethbahn i st, «Äit, 5'/.°/» von «W st, ö, W. pr. Stück . ii57 75 25» 75 bt«. Lin,'ÄudwtVrl»»»> vbllgatione». ltMabethbahn 600 u. 8000 «l». für 3U0 M. 4°/n..... 11725 117 75 <5lllabethb8oiarlbelgerVahn,«m. 1884, , 4°/« (bid. St.) T., f '00 fi, N, 9« 85 100 35 Ung, «lwldrente 4»/^ per «äffe 12115 121 35 dt« bt«. per Ultim« .... 121 15 181 35 dto. Ment« in lttonenwühr., 4°/^ steuerfreifürL00KronenNom. 98 60 9880 4°/„ dto. dto. per Ultimo . . 98'60 98 8« dto. St. ».4V,°/<>Nchan!rcgaI.«lbl.-ObI. 9965 10065 dto. Präm.'Anl. il 100 fi. «. W. 151 — 152 — dto. bto, k 50fi, l>. l». 151—153 — Iheih'Res'sose 4°/« lO0 st. . 13925 14« — Grundentt.««Abligationen (für 100 st. CW.), 4<>, kroatische und slavonische . »8 — 99- 4?5 100 75 vestrrr. Norbwestbahn . . . 108 50 109 50 Etaat»bahn....... 216- 2« 8 — Vüdbahn i^ »°/^ .... 1S7-50 168 50 dto. il 5°/„..... 13050 13150 Nng,-gallz. Vahn..... io«-«0 10? 80 4°^, Unterlrawer »ahnen , 99-50 100 ßiuers» Kos» (per Gtüct), «udapest'Naslltca sDomb«u) . ? »5 7 75 Crebitlofe 100 fi...... — — — — Tlary'Lose 40 fi. EM. . . . 55-50 56-50 4°/„Donau'Dampfsch, loust.EM. 133 — 13?-- - Ofener Lose 40 st...... eo 25 60 50 PalssU-«°!e 40 st. TM. . . . 55 - 56 — Rothm Kreuz. Oest.Ves. v., 10 fl. — — — — «othen ttreuj, Una.Ges.»., ü fi. 10 3« 10 90 «udolph'Lofe 10 st..... 23— 24- — Salm-Uos« 4» st. CM. . . . 68— ?<)- Et.«G«»ol?'Los? 40 st, LM, , 6925 70 25 Waldstein Lose 20 fi. i? 5» dto. dto, II, Tm, 1889. . . 275« 30 Latbacher Lose...... ——j — — «elb War, Dank-AltUn (per Stück). «nglo>0eft. »anl »00 fi. 60°/<>«. 16150 162-50 Vanlverein, Wiener, 100 st. . 140 — 140 80 Äobcr,-«!!sl.,veft..200fl.E.40°/<> 429» 435 — «rdt.'Vnst.f. Hanb.u.«. 160st. —— —-. bto, dto, per Ultimo Teptbr. 35650 357-5« Iredttbanl, «Illl. un«,, 200 st, . 39150 39350 Deposllenbniil, Ulla,., 80« st, . 236— 238 — lttcompte Vef., Ndrosi., b«0 fi. 807 — 810 — Viro-u. «aNtNV., wl«l«,«0«fi. 280 — 390-— Hypothelb., Oest., «00^85"/,«. 86— 90 — öanderbanl, vest., »0« fi. . . 23« 85 231-25 oesterr.»«»««!, jßanl. 600 fl, . 99S 1002 Unionbanl 800 fi...... 285 — 286 — »ertehrlblml, MIg., 140 st . 174-— 177- Hctien von Granoporl« ßlnttnuhnumzn« (per Ttüll), »lbrecht Vahn 200 fl. Silber . — — — — Uussiglepl, Htfnlb. 30G..dest. 1 »8^