Vri«umerakio«s - Preise Sät Laibach: •eBjUbrig . . 8 {L 40 It. Halbü-Htig. . . 4 „ 20 „ MrneljLhtig . 2 „ 10 „ Monatlich 70 „ Laidachcr Redackioi Bahnhofgaffe v . 132. M i l b er P »st: »«.zjühtig..................12 fl. Halbjährig.................. 6 „ NirrrrljLtztig 3 „ Kür Zustellung ins Haus ' •tmttj. 25 ft., mvnatl. 9 ft. •injtUu Wummern 6 ft. Expedition- & 3«Tratte* Buren»: Congteßplatz Nt. 81 (Such». Handlung von Jgn. d. Klein-mäht & Fed. Samberg.) Insertiouspreisc: Für die einspaltige Petiizeile £t 4 tr., bei zweimaliger Einschaltung L 7 fr., ireimali k 10 kr. Jnsettionsstempel jedes, 30 tr. Bei größeren Inseraten öfterer Einschaltung entsprc Lender Rabatt. Anonyme Mittheilungen werden nicht berücksichtigt; Manuscripte nicht zurLckgesendct. Nr. 104. Freitag, 8. Mai 1874. — Morgen: Gregor. 7. Jahrgang. Die wirthschastliche Krise und die Regierung. Der ReichSrath wurde gestern vertagt und die Volksvertreter, insoweit sie nicht Mitglieder österreichischer Delegationen sind, kehren in ihre Heimat, in die Mitte ihrer Wähler zurück, um dann im Herbste die legislative Thätigkeit wieder aufzunehmen. Es läßt sich nicht leugnen, daß die großen Hoffnungen, die besonders in volkswirthschaftlicher Beziehung an die Eröffnung des ersten direct gewählten Reichs-rathes geknüpft wurden, sich größtentheilS nicht erfüllt haben. ES wurde zwar, dem in der Thronrede aufgestellten Programme entsprechend, wornach der Reichsrath sich in erster Linie mit den Maßregeln zur Behebung der herrschenden ökonomischen Krise zu beschäftigen habe, erkleckliches geredet, Prin-cipien ausgestellt, eine stattliche Anzahl von Maßnahmen in Vorschlag gebracht, um die Kräftigung des Effektenmarktes zu unterstützen und den gewerblichen Unternehmungsgeist wieder zu beleben. Es wurden gleich im Beginne der KrisiS Belehnungs-comiteS unter Betheiligmkg der Regierung gebildet, e« wurde die Bankacte suspendiert, die Liquidationsfrist von einem Jahre auf drei Monate rcduciert, Steuer- und Gebührennachlässe bei Liquidationen bewilligt; es wurde vom Reichsralhe selbst die Steuerfreiheit für Reu-, Zu- und Umbauten erheblich erweitert, die Verzehrungssteuer für Baumaterialien aufgehoben, die Gebührcnbemefsung für die Fusion von Baugesellschaften ermäßigt, es wurden Eisenbahnen als NothstandSbauten bewilligt und schließlich die Staatsvorschußkassen in den commer-ciellen und industriellen Cenlren errichtet, zu geschweige» von dem Actiengesetze und ändern Justizvorlagen, die ebenfalls die Behebung und Hintanhaltung der wirtschaftlichen Nolh zum Zwecke haben. Da dennoch während der sechsmonatlichen Thätigkeit der Reichsverlretung das geschwundene Vertrauen nicht wiederkehrte, der GesundungSprozeß keinen merklichen Fortschritt machte, so muß man die Ursachen dieser Erscheinungen nicht so sehr in den Maßnahmen selbst als vielmehr in der ungeschickten Durchführung suchen. So sind die Roth» standsbauten theils heute noch nicht im Reichsrathe erledigt, theils wurden solche Bahnlinien bewilligt, für welche sich die Kapitalien durchaus nicht in Bewegung setzen wollen. Die Creditwerbung bei den staatlichen Vorschußkassen wurde an so drückende Bedingungen geknüpft, daß deren Wirksamkeit sich schon im vorhinein vollständig gelähmt sah und thatsächlich bis jetzt beinahe gleich null geblieben ist. Die Fusionen der Banken und Ballgesellschaften ge« riethen alsbald ins Stocken und die Anregung zur Baulust scheiterte an der ganzen unklaren Situation, die überhaupt das Vertrauen in die wirthschastliche Kraft des Reiches, das man beleben wollte, nicht Auskommen läßt. Angesichts dieser Sachlage erachteten es vierundzwanzig Abgeordnete von der Linken für eine Gewissenspflicht, wenige Tage bevor sie aus dem Abgeordnetenhause schieden, eine Interpellation an den Finanzminister zu richten betreffs der Maß- nahmen gegenüber der Krise und deren bisherigen Erfolg, denselben zugleich an seine Aufgabe zu mahnen und insbesondere die Forderung zu stellen, die Regierung möge durch Herabsetzung des Zinsfußes der Salinenscheine das in denselben feftge* nannte Kapital im Betrüge von beiläufig 99 Millionen der Industrie und dem verwahrlosten Markte wieder zuführen. Der Finanzminister hat nun vergangenen Di»S-tag die Interpellation des Abgeordneten Wickhoff und Genossen beantwortet und dabei Gelegenheit genommen, das wirthschastliche Programm der Re» gterung zu enthüllen. Eines haben die Interpellanten erreicht. Während der Finanzminister, natürlich stets in Übereinstimmung mit der Gesammt-regierung, noch geraume Zeit, nachdem die wirth-schasttiche Katastrophe hereingebrochen, den Bestand einer allgemeinen Krise in Abrede stellte und nur da« Vorhandensein einer Börsenkrise zugcfteheti wollte, spricht er nunmehr unumwunden „von der Abnahme der Konsumtion und der damit verbundenen Stockung in den einzelnen Produktionszweigen, welche Handel und Gewerbe schmerzlich empfinden." Diese Erkenntnis ist zwar etwas spät gekommen, läßt aber doch erwarten, daß die Regierung fernerhin, wie es Herr de Pretis feierlich gelobte, „mit offenem Auge und warmem Herzen die Entwicklung der ökonomischen Verhältnisse verfolgen werde." Der Finanzminister scheint auch von seiner vor Monaten im Parlamente ausgesprochenen Anschauung, daß schon die geplante Errichtung der Vorschußkassen eine wohllhätige, beruhigende Wirkung auf Industrie IeuiLleton. Der Reliquienschwiudel. Man hat bekanntlich in Mailand den Körper des heiligen Ambrosius und zwei andere Leichname entdeckt, welche von dem Mailänder Clerus für die Ueberreste der Heiligen Gervasius und ProtasinS ausgegeben werden. Während man nun in Mai. Und Vorbereitungen zu außerordentlichen Festlich, leiten zu Ehren dieser beiden Heiligen trifft, be hauptet der Klerus von Piacenza, dem es jetzt an fcen Geldbeutel geht, daß diese Stadt den einzig wahren Körper des heiligen Protasius und auch den Äopf des heiligen Gervasius besitzt, und die liberale Presse setzt hinzu, daß die Gebeine dieser Heiligen seit Jahrhunderten in Deutschland, Frankreich und ändern Ländern gezeigt und verehrt werden. Die „Voce della VeritL" sagt nun zur Beruhigung der frommen Seelen: „Als die Päpste am 6ribe de« achten uud zu Anfang des neunten Jahr» Hunderte« anfingen, die Körper der Märtyrer aus den Gräbern der Kirchhöfe zu nehmen und unter btn Altären der römischen Kirchen beizusetzen, ent- stand auch anderwärts der Wunsch, solche heilige Reliquien zu besitzen, welche allen Schätzen der Welt vorgezvgcn wurden. Namentlich wurden solche Wünsche von den Siebten der Hauplklöster in Deutschland und Frankreich gehegt, und sie schickten ihre Mönche unter dem Vorwande frommer Wallfahrten nach Rom, um sich solcher Heiligenleiber „mit List oder Gewalt zu bemächtigen" (zu deutsch: „zu stehlen oder zu rauben".) Wenn daher solche Beisetzungen staltsandcn, so bestachen sie die damit betrauten Arbeiter, schlichen sich nachts in die Katakomben und erbrachen die Gräber, worin man berühmte Märtyrer begraben glaubte. Darunter zeichnete sich besonders der deutsche Reichskanzler Eginhard aus. Er hatte sich nach dem Tode Karls des Großen in das Kloster Michelstadt zurückgezogen und schickte, um für die neuerbaute Kirche Reliquien zu bekommen, Mönche nach Rom ab. welche unter anderen Reliquien die Gebeine der Heiligen Marcellin und Petrus aus den Katakomben an der Via Labicana stahlen. Ebenso machten eS die Aebte von St. Denis und St. Germain in Paris und der von St. Medardus in SoiffonS. Wenn aber solche Klosteragenten keiner Gebeine berühmter Märtyrer habhaft werdcn konnten, so begnügten sic sich mit denen von weniger bekannten Heiligen ober wohl auch Unheiligen, legten ihnen aber die Namen berühmter Märtyrer bei und stellten sie der Anbetung frommer Seelen als wahre Reliquien aus, wenn sie auch nicht von den Heiligen herrührten, auf welche sie getauft worden waren. Aus diesem Grunde gibt es außer den Heiligen St. Peter und Paul feinen berühmten Märtyrer der römischen Kirche, dessen Gebeine nidit in Deutschland ober Frankreich gezeigt und verehrt würben. Infolge dessen entstanden in ben verschiedenen Ländern auch verschiedene Legenden, welche die „gesunde Kritik" oft in Verlegenheit brachten, weil sie sich nicht mit einander in Ucbercinftimmung bringen zu lassen schienen, weshalb nicht fetten das Kind mit dem Bade ausge« schüttet worden sei. Schließlich entscheidet die „Voce della Veriia", daß die in Mailand gefundenen Leichen die Ueberreste der Heiligen Gervasius und Protasius sind, und meint, es genüge vollkommen, Gott in den Reliquien irgend eines und selbst des „am allerwenigsten berühmten" peiligen anzubeten und er werde diese Huldigung ebensowenig verschmähen als ein Monarch bie Ehrenbezeigungen, welche man einem seiner Freunde, und wenn dieser selbst nur ein vermutlicher Freund wäre, zu theit werden läßt. und Handel ausübe, abgekommen zu sein. Denn nach seiner jüngst verlesenen Erklärung fängt er an die Tragweite der Krise, die in alle Lebenskreise ein« gegriffen, richtig zu ermessen. „Vermehrung der Creditgewährung, Förderung der Bautätigkeit" (darunter selbstverständlich auch Eisenbahnbaulei, als Nothstandsbauten betrachtet) stellt jetzt unser Schatzkanzler als die Hauptpunkte seines wirtschaftlichen Programms hin. Ferner sollen jene Maßregeln eingeleitel werden, welche geeignet sind, „die «Stockung der Arbeitsthätigkeit hintanzuhallen," falls diese wider Erwarten größere Dimensionen annehmen sollte. Auch soll, dem Wunsche der Interpellanten entsprechend, eine weitere Ermäßigung des Zinsfußes der Salinenscheine eintreten, falls trotz der bereits ins Werk gesetzten einhalbpcrzentigen Herabsetzung die Nachfrage nach Salinenjchemen und demnach die Lahmlegung von Kapitalien nicht namhaft nachläßt. Auch die Vorschußkassen bilden einen Theil des wirtschaftlichen Programms des Herrn de PretiS, aber die Erklärungen, die der Finanzminister über deren Wirksamkeit zum besten gab, gipfelten in der Angabe, daß die Dotation derselben 10°6 Millionen betrage und in der wohlfeilen Phrase von dem segensreichen Walren derselben. Was alle Well interessiert hätte, eine ziffermäßige Anführung der seitens dieser Institution bisher entwickelten Thätigkeil, vermissen wir schmerzlich in den Worten deS Ministers, ein Beweis mehr, wie gering die Hilfe ist, welche Dank den engherzigen Bestimmungen von den Vorfchuß-kasien tatsächlich gewährt werden kann. Der Minister versäumte auch nicht, dem „hohen ReichSralhe" die Verantwortung für die bei den Vorschußkassen üblichen „Grundsätze" zu überlassen, womit wohl die vielangefochtenen „leitenden Grundsätze" gemeint find. Wenn auch die praktische Wirksamkeit verstaatlichen Borschußkassen bisher eine sehr gering, fügige gewesen, so ist dies kein Grund, das Gebaren derselben mit einem Schleier zu verdecken. Je offener alle den Nolhstand betreffenden Thatsachen dargelegt werden, desto eher wird sich das öffentliche Urtheil berichtigen, desto wirksamer wird das Uebel an seiner Wurzel erfaßt und desto erfolgreicher bekämpft werden können. A»ch die Schlußerklärung des Ministers, die Regierung werde helfend eingreifen, sobald die Stockung der Erwerbsthätigkeil größere Dimensionen annehmen sollte, ist zu allgemein gehallen und nicht geeignet, sichere Anhaltspunkte zur Beurteilung seiner diesbezüglichen Amtswirksamkeit zu geben. „Die Regierung ist sich ihrer Verantwortlichkeit bewußt," heißt «6 da, oder: „hiebei wird nach Grundsätzen vorgegangen, die den Bestimmungen des Gesetzes entsprechen" oder endlich, die Regierung werde alles Ein naiveres Zugeständnis des Betruges, den die katholische Geistlichkeit seit Jahrhunderten an ihrer gläubigen Heerde verübt, ist noch nie geliefert worden, als es diese von dem Hauptorgan der Jesuiten gegebene Auseinandersetzung ist. Also durch mehr als tausend Jahre hat Rom, obwohl es denselben gekannt, zu dem Skandal geschwiegen und selbst daraus ausgiebigen Nutzen gezogen! Die Geschichte wird aber einen ausgezeichneten Maßstab für den hohen Grad der durch den Elerus verschuldeten Dummheit des Landvolkes bilden, denn wir sind fest davon überzeugt, daß es jetzt noch immer in Krain, Tirol, Oberösterreich u. s. w. Leute geben wird, die an die „Reliquien" weiter glauben. In T ur in giblS einen anderweitigen Skandal. Man schreibt von dort: „Schon seit Jahren hat die Regierung gleichgillig zugeschen, wie die Bevölkerung rer hiesigen Umgegend in zahlreichen Scharen zu der unweit von hier sich befindlichen Capelle des heiligen PancraliuS strömte, um dort von fanatischen Priestern und Mönchen gehetzt und aufgereizt und natürlicherweise zur höher» Ehre GolteS auch ang-epumpt zu werden. Selbst die größten «uSschreilungen gegen dir Moral und Sittlichkeit geschahen unter den Augen des erwähnten Heiligen, ohne daß er selbst oder seine Diener oder unsere Regierung etwas gethan Hütten, aufbieten, was in ihren Kräften liegt, „um in getreuer Ausführung" der im kaiserlichen Handschreiben vom 8. Februar d I. gegebenen wohlwollenden Intentionen des Monarchen „die wirthschaftlichen Bedrängnisse zu lindern." Das klingt alles recht schön, aber es hängt eben alles von der tatsächlichen Ausführung selbst ab. Das Handschreiben des Kaisers ist bereits ein Vierleljahr alt und wie ist den wohlwollenden Intentionen genügt worden? Gerade seit dieser Zeit hat die wirtschaftliche Bedrängnis neue Fortschritte gemacht, ohne daß in der Gebarung der Vorschußkassen eine gelindere Praxis eingelrelen, ohne daß ein beschleunigteres Tempo in der Förderung der Bautätigkeit und demnach Abhilfe gegen die um sich greifende Arbeitsstockung zu erblicken wäre. Der Regierung sind durch die Volksvertretung ausreichende Macht- und Hilfsmittel zur Verfügung gestellt, möge sie dieselben dort, wo es am meisten noth thut, in Anwendung bringen, möge insbesondere rasches und verständiges Handeln an die Stelle der bisherigen vielfachen Versäumungen und Mißgriffe treten. Die Regierung behauptet, daß sic sich der Verantwortlichkeit, die auf ihr lastet, vollkommen bewußt fei; möge sie ihr in den kritischen Verhältnissen, in der sich die wirtschaftliche Lage des Reiches befindet, vollkommen gerecht werden.__________________ Politische Rundschau. Laibach, 8. Mai. In der vorgestrigen Sitzung des Abgeordnetenhauses, der vorletzten vor der Vertagung, beantwortete der Haneelsminister ei»e Interpellation des Abgeordneten Syz mit der Zusage, die Regierung werde im Herbste den Gesetzentwurf über den Bau der Eisenbahn Wien-Novi vorlegen. Hierauf wurde der Gesetzentwurf betreffs des Vertrages der Südbahn bezüglich des triester Hafenbaues angenommen, ebenso die Resolution bezüglich des Ausbaues der Kronprinz Rudolf-bahn bis Triest. In der Debatte über das Landwehrgesetz sprachen Brandstetter, Roser, GiSkra und als gewählter Generalredner Herbst gegen die Vorlage (die Errichtung eigener Eadres für die Landwehr-cavallerie) aus Ersparungsrücksichten. Smolka befürwortete die Vorlage. Landesverlheidigungsminister Horst erklärte, die Vorlage sei in voller Würdigung der gegenwärtigen Verhältnisse eingebracht worden. In Wahrung der Interessen der Steuerträger habe er bereits Erfolge erzielt. Er appelliere deshalb an das ihm zu wiederholten malen bewiesene Vertrauen. Der Gesetzentwurf wurde auch in der Thronrede in Aussicht gestellt; obwohl überall fjrte-denswind wehe, werde doch überall gerüstet. Der Minister weist nach, daß die Kosten des österr.- um diese skandalösen Austritte, die sich jedes Jahr ereigneten, zu verhindern. Endlich heuer scheint man doch in unfern Regierungskrisen eines ändern Sinnes geworden zu sein, denn ein eben erlassenes Decret des hiesigen Präfecten verbietet aufs strengste jedes Wallfahren zum heiligen Pancralius ober irgend eine Volksanfammlung vor oder in d:ffen Sanctua-rium. Daß der Heilige gegen dieses Decret, welches seinen Erwerb ungemein stark schädigt, heftig protestieren wird, darauf kann man sich gefaßt machen, ebenso auf neue Beschuldigungen und Vorwürfe von-feite der hiesigen Geistlichkeit, die schon wieder behauptet, die italienische Regierung sei von Bismarck dazu verleitet worden, „allen Heiligen den Garaus zu machen und sie von der sündhaften Erde hinweg, jubecretieren." Ja, der schlimme Bismarck! Erst hat er mit den niedern Dienern Gottes angebunden, dann machte er sich an die Erzbischöfe und Bischöfe, jetzt will er sich wieder mit den Heiligen herum« balgen und zu allerletzt wird er sogar noch den lieben Gott aus dem Himmel jagen und Kaiser Wilheln auf deffen Thron setzen. Es ist daher schon an der Zeit, daß die Katholiken dem wahnsinnigen Treiben dieses Mannes ein Ende machen, sonst haben wir bald eint neue Sündfluth oser gar den Weltuntergang ju erwarten! („D. Z.") ungarischen Heeres summt beiden Landwehren bedeutend niedriger seien, als die Kosten des deutschen und französischen Heeres. Das Abgeordnetenhaus möge dieselbe Vaterlandsliebe beweisen, wie unlängst die Majorität des deutschen Reichstages Das Hau» beschloß hierauf einstimmig, in die Beratung de» Gesetzes einzugehen. Das Herrenhaus wählte d-n Fürsten Bin» cenz Auersperg in die Delegation anstatt des aus-geschiedenen Pipitz nnd nahm die Gesetzentwürfe über die Anerkennung der Religionsgesellschaften, über die dalmatinische Eisenbahn und die Civilpro-zeßnovelle ohne Debatte an und genehmigte den Rechnungsabschluß für 1872. Auf eine Interpellation Scrinzi's antwortet der Justizminister, e» werte bald möglich fein, einvernehmlich mit der ungarischen Regierung einen Gesetzentwurf betreffs des Privatseerechts vorzulegen. Wie die Presse vernimmt, hat ein Mini -terrath ftaltgefunden, um darüber zu beraten, ob im Falle der Annahme des Antrags auf Vertagung der Landwehrnovelle der R-'ichsralh nach Schluß der Delegationen noch auf circa drei Wochen wieder einzuberufen wäre. Wie weiter mitgetheitt wird, hat Landesvertheidigungsminister Oberst Horst mehreren Abgeordneten gegenüber, die ihn über feint Stellung der Angelegenheit gegenüber befragten, die bestimmte Erklärung abgegeben, daß er im Falle der Ablehnung der Landwehr feine Demission einreichen würde. Nach einer Meldung des ultramontanen „Magyar Allam" sind gegenwärtig die hervorrazendsten Mitglieder des ungarischen Episcopats in Pest versammelt, um demnächst unter dem Vorsitze de» Cardinal - Fürstprimas Simor Eonferenzen abzu-halten. Angeblich sollen dieselben das Gesetz über die Reform der Mittelschulen — durch welches, nach der Behauptung der Ultramontanen, die katholische Kirche hart betroffen wird — und jene Aufforderung des Kultusministers an den EpiScopat zum Gegenstände haben, durch welche die Bischöfe und Aebte der jenseitigen Reichshälfte angegangen wurden, den Ausfall in dem katholischen Sludienfonds zu decken. Es ist immerhin möglich, daß die ungarischen Bischöfe hierüber sich auseinandersetzen wollen, da ihr Säckel in Mitleidenschaft gezogen werden soll; es hat aber auch viele Wahrscheinlichkeit für sich, daß die transleilhanifchen Kirchenfürsten angesichts der in Ungarn begonnenen konfessionellen Reformen diesen gegenüber Stellung nehmen und darüber ge-mtinfamt Beratung pflegen werden. Ausland. Das preußische Abgeordnetenhaus nahm in zweiter Berathung das Gesetz über die Verwaltung von erledigten katholischen Bistümern an; nur Paragraph 13, welcher die Temporaliensperre der Mitglieder des DomcapittlS behandelt, wurde abgelehnt, nachdem der Kultusminister die Streichung des Paragraphes der Amen-dierung desselben oorgejpgen. Die „Nordd. Allg. Ztg." sagt, auch außerhalb des deutschen Reiche» werde die aus freiestem Antriebe des russischen Kaisers Bismarck gewährte «uSzeichnung eine« an« derthalbflündigen Besuches als ein Act von wahrhaft politischer Bedeutung und als neues Unterpfand der fortdauernden Harmonie zwischen Rußland und Deutschland anerkannt werden. Auch ThierS hat sich in neuerer Zeit der Auflösungsidee zugewendet und dies in tintr an eine Deputation aus Chili gerichteten Ansprache offen bekannt. Es ist nur schabt, daß ThierS jene Enthüllungen, welche er bei dieser Gelegenheit über dir Anträge machte, die ihm bezüglich der Wiederherstellung der Monarchie seinerzeit gemacht wurde«, nicht in der Sitzung vom 24. Mai v. I. zur ! Kenntnis der Nationalversammlung brachte. Unter dem Eindruckt, wtlchtn dit offene Darlegung Rr monarchischen Jntriguen hervorgerufen hätte, wäre möglicherweise der parlamentarische Staatsstreich gescheitert. j ES litgt ein ausführliches Telegramm über die Um englischen Oberhause von Earl Rüssel gestellte Interpellation vor. Das, was der greife Staatsmann über die Lage Europas im allgemeinen wie über die Stellung Frankreichs und Deutschlands im besonder,! jagte, ist ebenso wahr als auch bereits allgemein bekannt und anerkannt. Beachtenswert bleibt immerhin die Sympathie, welche sich in den Worten Russel's für Deutschland kundgibt. Ebensowenig neues ergibt sich aus der Aniwort Korb Derby ' s inbezug auf die Haltung Englands gegenüber früher oder später eintretenben Kriegs-eventualiläten, England wird sich in keinen Streit verwickeln lassen, an dem es kein Interesse hat, doch wird es die in den jüngsten Jahren von ihm eingegangenen internationalen Verträge als bindend betrachten, lautet die zurückhaltende, vorsichtige Antwort. Was die Versicherung Lord Derby's betrifft, daß nach den Mittheilungen aus allen Theilen Europas kein ernstlicher Anlaß zu Besorgnissen gegeben sei, so ist davon einfach Act zu nehmen. Die .Times" debütieren mit einer Enthüllung. Die Rede Russel's besprechend erzählen sie, Bismarck habe gelegentlich der Anwesenheit des italienischen Königs in Berlin sein Bedauern ausgedrückt, Frankreich nicht noch mehr geschwächt zu haben und habe, um einen Kriegövorwand zu finben, den König von Italien ausgesordert, Nizza und Savoyen zurückzuverlangen. Die „Times" bemerken, ohne die Weisheit deS Königs von Italien hätten wir seit dieser Begegnung einen neuen Krieg in Europa. Schließlich constatieren die .Times," daß keine ernsten Gründe zu einem Eonflicte zwischen Frankreich und Deutschland existieren, da beide Mächte keinen Krieg wollen. Dem hochbetagten General Concha gebühren unzweifelhaft in erster tiinit die Lorbeeren des Entsatzes von Bilbao. Eoncha hatte den feinen Tact, Serranv, als oberstem Eommandieren-bttt, den Vortritt bei dem Ein-uge anzubieten. Ser-rano seinerseits hat dies abgelehnt. Mit Ausnahme ^artistischer Organe hält in England und ebenso in Frankreich die Presse nicht mit ihren Glückwünschen darüber zurück, daß eö der spanischen Regierung gelungen, den Earlisrnus in seiner Ohnmacht zu enthüllen. In der spanischen Hauptstadt werden umfassende Vorbereitungen zu einem glänzenden Empfange der Retter von Bilbao getroffen. In Griechenland produciert jede der vier Jahreszeiten eine Ministerkrisis. Im Laufe der letzten vierzehn Tage haben nicht weniger als drei Parteichefs ein Eabmet zu bilden gesucht, ohne damit zustande zu kommen. Der Canstitutionalismus ist in der That in einen Zustand von Versumpfung g»a>hen.________________________________________________ Zur Tagesgejchichle. — Wie Hohe Zeit <6 roat, daß der Herrlichkeit Carlos' VII. ein Ende gemacht wurde, beweisen die Berichte ouS den Provinzen, in welchen sie seither ihr Unwesen ungestört hallen tmbtn können. Sie hallen sich zum Beispiel in Calalonien, wohin die madrider Regierung ihre unfähigsten Statthalter geschickt 4» haben schein«, bereits ganz häuslich eingerichtet. So schreibt ein ©«idjittflaiter der ,N. Züricher Ztg." aeS Baikilona: „Sie müssen sied verstellen, daß die Carlisten, indem sie nicht beunruhigt werden, sich mit der Crganvoiion >h>er gouverncoientalen Verwaltung in denjenigen Öcgenben beschäftigen, in welchen sie Herren sind. So gibt es Dörfer, und ich möchte selbst sagen »inen große« Theil de« Lonne», wo man keine andere Autorität kennt als die brr ttailiften, keine anderen Truppen ficht al« Carlisten, keine anderen Journals erhält als carlistische, und wo man deshalb von allem, wa« im übrigen Spann» vorgeht, ganz und gar nicht« weiß. Die Cultsten Huben eine Polizei organisiert, 9anl gewiß wiiksamer ist als die der Regierung und haben fliegenbe ätmeecorp* gebilbet, welche den fptcicUen Äuftiaq haben, die Uebeltljäi« zu verfolgen. Die Lanbleuie finb schon betart an die carlistijche Herrschaft gewöhnt, du§ ste nicht tm Entferntesten daran tnken, büß diese eine« Tage« ein unerwartete« Ende #eVmtn könnte. Die ttarlifhn Haben mit aller Förm- lichkeit ihre Zollstätten errichtet und die Steuern werden ihnen regelmäßig vezzhlt. In allen Städten Haben sie bie Localbehörden ernannt und nach dem Zeugnis ber Einwohner ist ihre Jugizpflege rascher und besser als bie der Regierung. Da die Carlisten fein Stempelpapier fabrizieren können, sind sie, um sich Hilfsquellen zu verschaff:n, auf den Gedanken gekommen, sich eine gewisse Gebühr für jedes auf Stem-pelpapier geschriebene Documenr bezahlen zu lassen, so daß bie Regierung selbst indirect ihnen ein Mittel schafft, Gelb zu machen. Außerdem haben sie eine Poststempelqebühr eingeführt, nemlich alle umlaufenben Briefe müssen neben dem legitimen Poststempel noch ben beS Serenissime Don Carlos VII. tragen. Die Postoerwalrung behält solche Briese freilich zurück, aber eS fragt sich, mit welchem Recht, ba bie Absender nicht dafür verantwortlich gemacht werden können, wenn sie von den Carlisten gezwungen werden, sich deS verpönten Stempels zu bedienen." — Lulu als Student. In Paris wird erzählt, der Sohn des verstorbenen Exkaiser« sei im Examen in Woolwich burchgefallen. Er habe bei ber Prüfung bie Nummer 27 erhalten, unb ba nur bie 20 ersten Nummern beS Lieutenantsranges für würbig erklärt werben, fo müßte er jetzt als einfacher Kadet bie Schule verlassen ober ein Jahr „nachochsen.* — Ein Meister in f einem Fache. Am 1. Mai wurde in ben elysäifchen Feldern zu Pari« ein englischer Pick-pocket (Taschenbicb) Namen« John HousonuS in dem Augenblicke verhaftet, alfl er einer Dame bie Geldbörse zog. Aus dem Polizeiposten untersucht, fand er sich tm Besitze von 24 Geldbörsen, die zusammen 1144 Francs 35 Centimes enthielten. Als der Gauner bas Erstaunen sah, baS diese auseinen Taschen zutage geförderte Ernte hetoorrief, erzählte er, daß er einmal bei einem großen Feste in London binnen einer halben ©:unbe 129 Portemonnaie« gezogen habe. Dieser allzu gewandte Taschenspieler wurde ber Polizeipräfeclur übergeben. Local- unb Promuzial-AagelegeuhetteL. Ortgirr«l-Correspou-e«j. Weitzenfels, 6 Mai. (Tob durch Ertrinken. Traurige Aussichten auf bie Obsternte. Kälte.) Am 4. d. M. stürzte ein 8jäh-rigeS, ohne Aufsicht gelassenes Mädchen, bie Tochter be« k. k. ForstwarteS, Balemtn Goßat in Weißensel«, übet bie nächst dem Eavallarhaufe über den Seebach führende Brücke in ba« Wasser unb ertrank, trotz bt« geringen Wasserstaode«, sogleich. Er ist diese« bereits ber zweite Fall an bieser Stelle, ber mit dem Tode endete, und dennoch ist diese Brücke bie heute ohne Gelänber, — ein eclatanter Beweis, wie weit e« auf dem Lande mit der Handhabung ber Sicherheitspolizei gekommen ist. Die Zuftände, welche in dieser Gemeinde herrschen, sind aber wirklich derartig, daß e« nicht zu wundern ist, wenn alles außer Rand und Band ge« räih und die k. k. Bezirkshaupmannschast sich in kürze gezwungen sehen wirb, gegen Dieselbe mit aller Strenge vorzugehen. Die schönen Hoffnungen auf eine ergiebige Obsternte finb schon bnrch bie Fröste am 29. unb 30. v. M. vernichtet worben unb j tzi haben wir noch dazu anhaltenden Schneesall und Kälte, fo daß man e« im Zimmer unmöglich auShalten kann, wenn nicht den ganzen Tag da« Feuer im Ofen brennt. 6« wollen sich biefefl jene Herren in Vorwerk nehmen, die über kurz ober lang dazu berufen sctn werden, ben jährlichen Bedarf an öreniv unb sonstigem ©olze der hiesigen Insassen zu eihtben. — (Generalversammlung ber Postmeister für Kram unb Küstenlanb.) Die zweite Generalve-sammlung be» Postaieisterverein« für Krain unb Küsteiitanb findet am 23 Ma l. I. vormittag« 10 ühr in C < po b' Z >tri a statt. Da« Piogramm bei selben umlujji nn er ändern auch die Bera'bung einer Petition an da« H ipbelimioistvttum um Entlobnuiig für ba« Stmieloule, um ern Separat» paufchale |ür bie Beheizung, Beleuchtung und Reini- gung deS AmtSlocale« und um die Bewilligung zur Einhebung der Fachgebühren; ferner bie Berathung wegen Erlangung einer Lotterie behufs Gründung eine» allgemeinen Postmeister - PensionS- und Versorgung«-sondes; endlich die Berathung, wie dem das Ansehen der Postanstalt schädigenden steten Wechsel der Postamt-» letter vorzubeugen wäre. Aus Krain dürften dieser Versammlung wenig Postamtsleiter beiwohnen, denn e« haben sich bis jetzt nur erst 6 Herren, unb zwar an» dem politischen Bezirke Stein, um FahrpreiSermäßi» gnngS-Certisicate bei ber Vereinsleitung in .Weißen» sei«" gemelbet. — (firankenbetotgu ng im laibacher GamifonSspitalc.) Au« bem k. k. Garni -s o n S s p i t a l e ging für den Monat März über die dortige Krankenbewegung folgenber Bericht ein: Enbe Februar finb Kranke verblieben 95; seither sind Kranke zugewachsen 118; Summa 213. Abgang': Entlassen geheilt 118, entlassen unzeheilt 13, gestorben 3, Summe des Abganges 134. Verblieben Ende März 1874 79. Das PerzentualverhältniS der Sr. krankten zum Locostande der Garnison war 4 6. Der herrschende Krankheitscharakter war der entzünblich» katarrhalische der AthmungSorganc. Im Monate März sind nur 3 neue Fälle von Blattern vorgekommen unb waren leichten Grades; in Behandlung stehen nur 5 Individuen, welche sich im Stadium ber ReconvaleS» cenz befinden. Gestorben finb in biesttn Monate 3 Kt ante, 2 an Lungenentzündung unb 1 an Jleo-typhnS. — (ObjectiveS Verfahren.) Dem Ber» nehmen nach hat bet Herr Justizminister Dr. Glaser einen Erlaß an bie Staatsanwaltschaften gerichtet, in welchem er dieselben auffordert, von dem sogenannten objektiven Verfahren in Preßsachen möglichst wenig Gebrauch zu machen. — (Die Verbinbnng ber Kronprinz Rubolssbahn mit bem Meere.) Der Gesetzentwurf über daS nette Uebeteinfommen des Staate» mit ber Sübbahn ist vorgestern im Abgeorbnetenhanfe angenommen worden. Eine interessante, die ganze Eisenbahnpolitik beleuchtende Debatte entspann sich über die eine der vom Referenten Abgeorbneten Teuschl (Triest) empfohlenen zwei Resolutionen. Die betreffenbe Resolution fordert bie Regierung auf, „mit thunlichster Beschleunigung unb jebensall« in ber nächsten Session eine Borlage übet btn auf inlänbischem Gebiete aufl» zuführenden Ausbau ber Kronprinz Ru bolfs» bahn bi« Triest einzubringen." Der erste Paragraph deS neuen UebereinkommenS mit ber Sübbahn ton» statiert, baß bie letztere auf bie Dauer von weiteren sieben Jahren (vom 1. Jänner 1874 an) auf ihr Vorrecht verzichte, eine neue Bahn von einem Punkte der Rudolfsbahn nach Görz oder Triest oder nach eine» anderen Punkte am Meere zu bauen. Derselbe Verzicht gilt auch bezüglich einer Bahn, welche von einem Punkte ber tiroler Linie gegen Vorarlberg oder gegen bie bayerische Grenze geführt würde. Dafür wird der Termin zur Vollendung deS von ber Sübbahn an«« znlührenden HafettbaueS in Trieft bis zum 31. Dezember 1878 verlängert. Die in Rede stehende Resolution be« zweckte nun, nicht blo» zu erreichen, daß die Zeit bet Verzichtes vonfeite ber Sübbahn nicht wieder versäumt, fonbem je eher zum Baue einer Eisenbahn verwendet werde, welche für Triest in Coucurrenz mit Marseille, Genua, Venedig eine Lebensfrage geworben ist. Wenn Deutschland durch die Brennerbahn mit Italien Bet« binbung gesucht, Rußland durch den Ban von Bahnen nach Asien sein Absatzgebiet nach Osten zu erweitern trachtet unb wenn auch Oesterreich durch die jüngst votierten Linien Troppau-Trentschin, Pilsen-Eisenstein, GraSlitz-Falkenan die Grenzen anderer Länder an mehreren Punkten zn erreichen und fo den internalen Verkehr zu erhöhen strebt, so ist eS einseitig unb gefährlich zugleich, da» „Kleinod" Triest nur durch eine Eisenbahnlinie mit ben ganzen Hinterlande in Zusammenhang zu beiaffen. Der Referent, der mit hingebungsvolle« Ernste und mit großer handelspolitischer Intelligenz die Bedeutung de» Küstengebietes und die Interessengemeinschaft aller Reich«iheile betonte, war bem opponierenden Abgeordneten Herbst gegenüber nicht unberechtigt, e« auSzu- spreche», daß derselbe auf einem beschränken Niveau winhschasllicher Anschauungen stehe. Die Resoluliou wurde auch vo» Abgeordneten Deschmaun auf taS wärmste befürwortet. Derselbe meinte unter ändern: Wenn die hohe Regierung dem Wunsche der Bevölkerung, wie wir dies heule bei der Beantwortung der Interpellation rücksichtlich der Bahn Wien-Novl gehört haben, uachzukommen beabsichtigt, so würde ich c8 sehr bedauern, wenn bezüglich der Ausführung der RudolsSbahn der vorliegenden Resolution nicht zuge-stimwt würde, welche durch den wiederholten Ausdruck der Wünsche der Bevölkerung, durch die wiederholten Begutachtungen der Handelskammern von jklagensurt, Laibach und Triest der Erwägung drr Regierung so nahe gelegt wurde. Schließlich wurde die Resolution, wen» auch nur mit einer Mehrheit vou 8 Stimmen, die andere dagegen, welche die Regierung auffordert, die Trennung deS SüdbahnnetzeS mit aller Beschleunigung zu betreibe», einstimmig, angenommen. Auch im Herreuhaufe kam der endliche Ausbau der Kronprinz RudolfSbahu am selben Tage zur Sprache. Freiherr v. Härdtl erstattete Bericht über zahlreiche Petitionen, die färnmtlich den Bau einer Siseubahg, welche die Rudolsbahn mit Triest in Verbindung bringe» soll, betrafen, und zwar insbesondere über die Petition der Handelskammer in Triest. Alle diese Petitionen wurden der Regierung zur eingehendste» Würdigung und zwar mir dem Ersuchen abgetreten, ehemöglichst eine Gesetz-Svorlage einzubringen, welche die Verbindung von Triest mit der Rudolssbaha sichert — (Eine »euupfüudige Auerhenne!!!) Zu der unter den Localnachrichten der „Laib. Zig." vom 7. Mai l. I. enthaltenen Notiz über die Erle, guug einer Auerhenne im Gewichte von S Pfund durch einen unterbauter Jäger, wäre zu bemerke», daß die besagte Auerhenne j-.densallS ein Unicum sein muß, da bekannterweise Auerhenne» sehr fette» ein Gewicht über 5 bi« 6 Pfund erreichen. WaS jedoch a» und für sich die besagte Notiz in einem krainer Blatte (als im Lande Der SebirgSjäger erscheinend) unwürdig macht, ist der Umstand, daß «a Sjägerei nie zum Lobe eines Jägers gereiche» kann, fei das Wild noch so feiten, welches er geschossen. Dixi! Ausweis über de» Stand der Blatternepidemie in Lai-bach vom 3. bis inclusive 5. Mai 1874. Vom letzten Ausweise sind in Behandlung verblieben 4, zugewachsen sind 2, genesen 4, gestorben 0, in Behandlung verblieben 2 Kranke. Seit Beginn der Epidemie sind 429 Blattern, kranke amtlich gemeldet worden, von diesen sind 348 genesen »nd 79 gestorben. Im landschaftliche» Filialfpitate waren am 3. d. M. 12 Kranke, am 4.d. M. 13 Kranke, da 1 zugewachfen ist. Stadtmagistrat Laibach, am 6. Mai 1874. Stngesrndet. Allen tränten Kraft und Gesundheit ohne Medizin und ohne Kosten. Revalesciäre du Barry ooit ConöoiL tfeitie Krankheit vermag der telicaten Be?aIeaoi*re da Barry zv »,1 «stehe», nnb beseitigt bfcfeftc ohne Medt-tz uti> ohne Kosten au< M.» Mt»DCD, BUV «w/ »uut «v|uu um IRojen-, Retten«, Btn«'. üangm», Veiet-, »tflfeo-, «chlnmbaui. *&. leiaftn» rot «tetroletfccn, tubetraloft, ««windsucht. «stbma. nnecbeiiUetrit, «-rstovluvg, »umrtdea, eMeRoftottu Lchw»«. MmonOoiben, JBafferfnAt, BMct, ®i|tolnbtl, »lalaufftci-7« Cforekailfm, Uebciteit nnb «rbrechen selbst aidbrcnb ba 66tean. ict’ieaU, Kmbftre, WelanUclic, «bmagmuig, W$etunatMmu« «ich, jlei»laet — Ealiflae «n« 75.000 ßtrtfflcattn 66« ecntfitngen, b t 2k Alebtjin elbaitonbtn, «erben auf 8etlan»ta ftenco oageltnbti, ev(»att fcle ImMhi 6.1 ■ob *inbetn ffiufltywsl ihren Pr-i» *tjnetyL 3n «techbüqftn eon «in halb Psunb fU V50, l J)(b. fl. *-M , Äfb. fl. «'60, 5 Pfd. 10 fl., 11 Psb. 80 fl-/ M Pfd. se fl. — He. rotoitra-Bi.coiUn (a etitfea 1 fl. M Uno fl. 4-bO. - B*TaU»«Un OkocolaW# total»« nnb in labltlten ititli taffen st. I M, !U lafltc l. »-50, 48 »aflcn ff. 4-60, in Pulver für j») »affen fl. 10, fnr 88* tefcn fU *0, fte 676 lefler fl. 36. - Zn bcjlehen bur* »arre bi taub t «»«».«»Wien, Wellfleelgeeee *r.8,inLelbnot Mt K. Hahr, feste ln «Qca Ctäbtea bei aalen «pothekern nnb v»«-j»«*H4abUn>( au* tnfenbet ba« »jener van« ne» aOen •<#erben Wflfrnobmr ______ _______________ »r»« Mi 3gn. »„«Klima«! * Ged. Samberg in kaidach. Witterung. Laidacd, 8. 9)tai. Morgemiebel, nachmittags schwacher Südost, bewölkt. Wärme: morgens r at)i -r 4u , nachmittags 'i Ubc -16-6° C (1873 + 11 3“. 1872 i 20t; C.) varometer im raschen Fallen 724-27 Millimeter. Das gestrige 2ageü« mittel der Wärme -j- 7-4", um 51° unler dem Normale iiugcumuieiu i-S'tcaiöt. Am 8. Mai. Hotel S*M«Se Htfii. Menzinger, Privatier, Graz. - Dr. Äinsberger, Wien. — Neuburger und Fohr, Reisende, Berlin. — Przibram Maria, Gutsbesitzern,, und Holstein, Reisender, Wien. — Neuburger, Reisender, Triest. Hotel Elefant. Sanzin, flfm., Triest. — Sablich und Tamasini, Fiume. — Maschey und Bischoß, London. — Rndez, St. Bartbvlmä. — Ziegenheim, Freidenau. Hotel iScberiiig, Flitsch. - Sootz, Han- delsm., Kronstadt. — Sotljoracsfn, Professor, Rom. — Ruard, Beides. — Dolenz, Laas. — Bann, Wien. Balrleelier Hof. Thomann, Steinbüchl. — Röder, f. k. Hanptmann mit Familie. Kaiser von Orsterreleh. Perschaß und Wau-potisch, Marburg. — Millauz, Triest. Mohren. SDieroav samrnt Familie, Görz. — Urbanja, Bischostack. — Eichbüchler, Triest. — Weiß, Tarvis. Telegramme. Wir«, 7. Mai. Das Abgeordn elenhaus agnoscierle nach Erledigung des LandwehrgcsctzeS die Wahlen der Abgeordneten Czerkawski (Julian), Czcr-kawrki (Eusebius), Klaic, Polesini, Knobloch, Ap-faltrern, Thurn und die Wahlen der 23 Abgeordneten des böhmischen Großgrundbesitzes. Der Bericht über die Wahl des österreichischen Großgrundbesitzes und das Militär-Pensionsgesetzes wurden von der Tagesordnung abgesetzt und hierauf das HauS vertagt. Wie», 7. Mai. Das Herrenhaus nahm die Gesetzentwürfe der heutigen Tagesordnung an, darunter die Landwehrvorlage in der Fassung des Abgeordnetenhauses, nachdem der Minister für Lan-deSvertheidigung dies mit Rücksicht auf das Zustandekommen des Gesetzes empfohlen und erklärt hatte, daß er die Errichtung der Landwehrcavallerie-Cadres nur als aufgeschoben ansehe. Hierauf Vertagung der Session. Prst, 7. Mai. Im Ausschüsse der ungarischen Delegation für das Budget des Aeußercn wurde der Antrag auf Abschaffung des Rothbucheö zurückgezogen, nachdem Graf Andrafsy bezügliche Erklärungen abgegeben. Der Dispositionsfonds wird abstrichlos zu Dotieren beantragt, desgleichen die Kosten für die Gesandtschaften in Persien und in Spanien. Graf Andrafsy erklärte, daß mit Spanien nur osficiöser Verkehr stattfinde, solange dort keine definitive Regierung errichtet sei. Auf weitere Anfrage versicherte Andrafsy, daß die deutsche Regierung den Agitationen eines Theiles der beut» schen Presse gegen Ungarn bezüglich der siebenbürgrr Sachsen absolut sernstehe. — Der Ministerrath beschloß Einberufung de« serbischen Kirchencongresses nach Äarlowitz im Laufe des Sommers. In |fnitind) aniroinmenÄe Eisenl'nhnzüge. Tüdbahn. Lon Wien Personenzug 2 Uhr 41 Min. nachts. „ ,. 3 „ 4 „ nachmitl. „ Schnellzug 6 „ f> „ abends. - „ gemischter'Zug 9 „ 17 „ Triest Personenzug 12 „ 43 „ nachts. „ 12 „ 57 mittags. Schnellzug 10 „ 31 „ vormitt. „ gemischter Zug 5 „ 8 „ früh. (Die Eilzüge haben 4 Mitt., die Personenzüge circa 10 Min. und die gemischten Züge circa ‘ , Stunde Aufenthalt.) Rndolssbahn. Abfahrt: 1 Uhr 10 Min. nachts bis Valentin, ti „ 10 „ abends „ „ 1 „ 30 „ mittags Villach. Ankunft: 2 „ 15 „ nachts von Valentin. 8 „ 36 „ früh 2 „ 35 „ nachmitt. „ Villach. BAZAR am Hauptplatz Nr. 1© Samstag den 9. Mai IcMtr Tag für den mit 401 unter den Fabrikspreifen. Photographien um 5 kr. pr. Stück. (282-2> Wiener Börse vom 7. Mai. Slaatsfond.s. iPatc sperc. Renre, öst.Pav -io. bto. oft. in tiS 10 69.20 74 15 74.25 öose von 1854 . . . 87.25 97.75 ioU voa 18H0, gaa-t*ofe eoi; 1860, Kür'fc 105.- 105 25 109 50 fio.- Prämieusch. v. 1864 134 75 135.— («rundontl. -Ool *»etcnbtitfl. 7C.75 71.25 injatn zu. . 5 „ 75 — 75.50 Actien. Gnglo^Söant 184.2: 184.76 fretitanftalt . . . 216.25 >15.75 Depositenbank .... 28.— 29.- '60compte-'8lnflalt . . 860.— 870 — franco»Bank . . 32.50 33 — Handelsbank Länderbankenverein. . Gf.- 68.50 itattoualbank 877.'- 979!- Leüerr. allg. Bank . 50.50 51- Oest. Bau'geseÜs. . 2<0- 201 — Uni on - Bank . . . 10'.—101 25 BereinSbank 10.75 11.— iöerkehrSbank 89.50 90 50 tiatrn ..... 13-».50,140.5V krarl,Sudwig-»Zahv. . 846.- 246.50 kan. (Wtfal>etb-#8b3. 202 — 203 »«f. >»-ran,-IoscfSb.. 202 50 213 - &taattf>ii)A .... 318.—1319 — ,loU 25 136.76 Pfandbriefe, «et» War« »llg. ift.Bi>d..rredil.! 9Y-- 95 50 bto. in 33 .}.......^ 83.35 8» 75, ». W.........j SO 55 $-0.65 L»g. Bod.-Ereditaust. 85. 8L.— Prioritäts-Obl. kranz-IosesS-Bahn . Oest.-Nord-restoahn. Siebenbürger.......... StaatSbahu........... Südb.-Ges.zu 500 Ar. dto. DonS 6 pTt. Lose. Tredil - L. .. Rudolfs»L. . . 108 50 i>7.25 81.25 137.— 109.75 9ti 25 157.50 ! 12.- 103.— 97 50 81.75 110 25 96 50 168.- 12.25 Weohsel (ZMon.i ftn90b.1ooft.iiifb.iB. MartS. 100«. 4 , Hamburg.............. voubou 10 Pf. Larti» 100 yftaac# . Münzen ^atf.Äün^4)ucÄtc*. 20-UraucSftür* . . . Preuß. Saffenscheinr. fe-ilbcr . . 94.- 9*1.20 55.10 111.70 44.25 5.34- .8.96- |t.6Üs 1106.15 94 80 94 5V 65.15 111.85 44.35 5.35--8.97-1.66* 106 30= Telegraphischer Cursbericbl am 8. Mai Papier Rente 69 10 — Silber^Rente 74'— — IStiOtr Staats-Aiileben 10475 — Bankaktien 982 — Credit 5617-— — London 13175 — Silber 10G15 — 20- FrancS-Stücke 8 96. !! Zur Siti Inn!! empfiehlt Ii. Wallenko, ‘. Lüster, glatt. Wiener (Stic */, „ ChalY * „ mit Tupf „ Laibach. Kauplplah Hlr. 7, ...................33 tr. j */, Barege Wiener Elle ...................36 „ - Lenos ...................38 „ sowie große Auswahl Voll- und Waschklcidcrstüifcn. 36 fr. 40 .. 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