Pranumkrarions-Preise: Für Laibach: Banzjöhrig . . 8 fl. 40 kr. Halbjährig... 4 „ 20 „ Vierteljährig . 2 „ 10 „ Monatlich „ 70 „ Laib ach er Nediielion: Bahnhvsgasse Nr. 132 M i t der Post: Ganzjährig................12 ft. Halbjährig................ 6 „ Vierteljährig 8 „ Für Zustellung ins Haus viertelj. 25 Fr., mvnall. 9 kr. Einzelne Nummern 0 kr. Nr. II. Expedition- & Jnseraten-Buren»: Cvugreßplatz Nr. 81 (Buchhandlung von Jgn, v. Klem-mayr & Fed. Bamberg.) Znsertionspreise: Für die einspaltige Petitzeile ä 4 fr., bei zweimaliger Ein-fchaltmig ä 7 kr,, dreimaliger ä 10 fr. Jnsertionsstempel jedeSmal' 30 fr. Bei größeren Inseraten und öfterer Einschaltung entsprechender Rabatt. Anonyme Mittheilungen werden nicht berücksichtigt; Manuscripte nicht zuriickgesendet. Donnerstag, 15. Jänner 1874. — Morgen: Marcellus. /. ^ayrgang. Tie neue apostolische Constitution. (Schluß.) Und dies soll nicht blos für diejenige Wahlversammlung Geltung haben, welche nach Unserm Tode unmittelbar stalthaben wird, sondern auch für folgende, wenn es sich etwa ereignen sollte, daß Unsere Nachfolger auf dem allerheiligsten Stuhle Petri für die künftige Wahl durch eine besondere Constitution Fürsorge zu treffen nicht in der Lage wären, fei es wegen vorzeitigen Hinscheidens, sei es aus irgend einem ändern Grunde. Da Wir nun wissen, daß durch apostolische Constitutionen, insbesondere die Paulus' IV. „Quum secundum“, mit härtesten Gensuren belegt wird, wenn Einer noch bei Lebzeiten und ohne Vorwissen des Papstes es wagte, über die Wahl des Nach, folgere sich zu besprechen, so entbinden Wir der heiligen römischen Kirche Cardinäle in allen diesen Dingen insoweit, daß ihnen freistehen soll, auch bei Unfern Lebzeiten alles dasjenige vorher zu bedenken, was die Heiligkeit der Sache mit der zweckmäßigen Ei'e in Uebereinstimniung zu bringen geeignet ist. Demgemäß werden sie ungestraft über die Festsetzung des Tages des zukünftigen Wahl- aktes, über die Beibehaltung oder Aufhebung der Claufur, mit Einem Worte über alles das, was auf rechtzeitige freie Erwählung eines höchsten Pontifex abzielt, sich besprechen können. Was den Ort anlangt, wohin die Wahlversammlung zusammenberufen ist, so soll demjenigen, welchem nach Unserm Hinscheiden jenes Recht naturgemäß, wie es der «rauch ist, zusällt, freistehen, falls dieselbe, was Wir fürchten, in Rom nicht sicher und frei statt- finden kann, sie nach dem Fürstenthum Monaco auszuschreiben oder nach einer französischen Stadt oder sogar nach Malta, wenn nur, wo es nun sein mag, man sich völliger Freiheit daselbst erfreut, als welche zur Vollendung des hochheiligen Wertes durchaus erforderlich ist. Daö jedoch schreiben auch Wir vor, wie es alle Unsere Vorgänger gethan, daß keinem der Cardinäle der heiligen römischen Kirche jemals erlaubt sein soll, so lange Uns des allmächtigen Gottes lang, müthigste Gnade am Leben erhält, über die Person dessen, der demnächst zum Papst zu erwählen sein würde, Zusammenkünfte und Berathungen zu halten. Und sofern nun die vorliegende Angelegenheit von der größten Wichtigkeit ist, sintemal von einer rechtzeitigen Erwählung des höchsten Pontifex zweifellos sowohl die Einheit als die Ruhe der katholischen Kirche abhängt, so schreiben Wir kraft Unserer apostolischen Autorität allen der heiligen römischen Kirche Cardinälen und jedem Einzelnen unter Inanspruchnahme des heiligen Gehorsams und bei Strafe der Excommunication vor, daß sie Unserer Constitution Gehorsam leisten und alles, was in derselben enthalten ist, mit allein Fleiße beachten und bereitwilligst ausführen. Wir schließen aber mit den Worten Unseres Vorgängers glücklichen Angedenkens, Pius' VI., des unbesiegt muthigen Pontifex, in seiner (Constitution) „Quum Nos superiori anno“. Bei den Eingeweiden des Erbarmers, unseres Gottes, bei der in unsere Herzen ergossenen Liebe des heiligen Geistes und bei der Heiligkeit des Eides, mit welcher sich jeder einzelne in das heilige Col- legium der Cardinäle Aufgenommene gebunden hat, die Kirche Christi zu schützen und zu verteidigen bis zur Vergießung seines Blutes, vermahnen wir sowohl die Einzelnen als alle insgemein, daß sie in dieser so großen Gefahr der christlichen Religion die persönlichen Erwägungen der Ehre Gottes und der Ruhe der Kirche nachstellen und mit willigem ui> einträchtigem Sinne auf die Eine Sorge GewiLr legen, daß nicht allzu lange das Schifflein Petri von solchen Stürmen hin- und hergeworfen, des Leiters und Lenkers ledig zu schwanken gezwungen sei, daß nicht die gesummte katholische Erde, da so viele Wölfe von allen Seiten auf Raub der Schafe einbrechen, aus persönlichen Rücksichten ihres Hirten und Hüters entbehren, von dem sie beschützt und vertheidigt werden können. Davon sollen sie überzeugt sein, daß, wenngleich sie ihre Treue durch Ertragung so vieler und so großer Kümmernisse um Christi willen in aller Geduld und Langmuth zu so großer Ehre der Kirche bezeigt haben, sie dennoch keine leuchtendem Beweise ihrer Treue geben könnten, als wenn sie in einträchtigem Eifer durch schnelle Erwählung des Pontifex gezeigt hätten, daß sie mit Zurücksetzung der eigenen Vortheile lediglich auf die Ruhe der Kirche, auf das Heil der christlichen Heerde, aus die Gefahr des gesammten Erdkreises ihr Augenmerk zu richten beschlossen hätten. (Folgen die gewohnten curialen Bestätigungen der apostolischen Kanzlei.) Gegeben bei St. Peter zu Rom, im Jahre der Menschwerdung des Herrn 1873 am 28. Mai, Unseres PontisicatS im 28. Jahre. Jeuill'eton. Ein newyorker Millionär. (Fortsetzung.) In wenigen, etwa drei Jahren, hatte die Tweed'sche Wirtschaft die städtische Schuld von einigen zwanzig auf nahezu hundert Millionen gebracht. Er selbst und seine Helfershelfer gediehen natürlich trefflich dabei. Er besaß jetzt einen der herrlichsten Paläste ler daran so reichen fünften Avenue, von dessen verschwenderischer Einrichtung man sich annähernd einen Begriff machen kann, wenn man erfährt, daß fein Pferdestall mit dem schönsten Mahagoniholz sowohl innen wie außen versehen und viel besser auSgestattet war, als die Wohnungen des größten Theiles seiner irischen Landsleute. Und so fest war Tweeds Macht begründet, so genau war jede Eventualität vorgesehen, so trefflich arbeitete unter dem Schutze der uichts-würdigen Richter Dowling, Curdozo, Mac Cunn rc. die CorruplivnSniaschine, so veigeblich erwiesen sich alle Anstrengungen der Besseren in den Wahlen und vor den Gerichten, daß viele an der Möglichkeit einer Besserung zu verzweifeln begannen. Wo aber nichts mehr half — da that es die freie Presse. Eines der besten newyorker Blätter, „The New-^jork Times", ließ im Stillen und mit Aufwand erheblicher Summen durch eine Anzahl seiner Berichterstatter, die Tag und Nacht bei Hoch und Niedrig, im Paläste wie in den Hütten herumspionierten, das ober doch ein Sündenregister des „boss“ (so wurde Tweed von dem noblen Gesindel genannt, aus das er sich stützte) zusammenstellen und veröffentlichte dasselbe in einer Reihenfolge von täglichen Nummern. Die Wirkung war eine kaum glaubliche, denn es war nun nicht mehr möglich, sich zu der überall so großen Partei der Leisetreter zu bekennen, „die sich noch keine Meinung gebildet hatten" (had not made up tlieir mind). Jetzt hieß eS: Farbe bekannt, entweder für Tweed oder gegen ihn! Die großen täglichen Zeitungen, die eine Macht find nicht nur für die Stadt Netv^oik, sondern für die ganzei^Vereinigten Staaten, traten nun mehr oder weniger entschieden, je nachdem ihre Hauptredacteure Redlichkeit und Charakter besaßen, oder aber mit dem Tweedismus bisher aus der Ferne geliebäugelt hatten nnd dafür sehr anständig honoriert worden waren, gegen Tweed auf, unter ihnen auch — eine späte Bekehrung! — das größte deutsche Blatt, das früher ebenfalls zur Inthronisation Tweeds beigetragen — die „Newyorker Staats-zeitung." Die öffentliche Erbitterung wuchs mit jedem Tage und in gleichem Grade der kühle, freche Trotz der von Tweed geführten Gaunerbande, die bis zum Oberbürgermeister Hall hinaufreichte; denn noch standen die Pfeiler ihrer Macht, jene nichtswürdigen Richter, unerfchüitert. Aber bald fingen auch sie zu zittern, zu wanken an vor der allgemeinen Erbitterung. Mae Cunn beging Selbstmord; zwei andere wurden von dem Senate der gesetzgebenden Versammlung zur Absetzung verurthcilt; einer zog sich freiwillig zurück. Jetzt fingen einzelne der Diebe, denen jene Richter noch immer Galgenfrist dazu verschafften, an zu verschwinden. Es bildete sich auö den besten Elementen des Kaufmanns-, Bürger- und Advocatenstandes ein Comitä Politische Rundschau. Laibach, 15. Jänner. Inland. In den meisten Landtagen werden die Verhandlungen noch mit Eifer fortgeführt. Größere Debatten stehen kaum mehr bevor, höchstens in Niederösterreich bei Berathung des wiener Gemeindestatuts. Im böhmischen Landtage stand am Montag der Resolutionsantrag betreffs des Wahlrechtes der g e i st l i ch c n N n tz n i e ß e r in der Curie des Großgrundbesitzes auf der Tagesordnung. Der Statthalter, Baron Koller, recht' fertigte in längerer Rede seine Entscheidung, betreffend die Aufnahme der Nutznießer geistlicher Stiftungen in die Wählerliste des Großgrundbesitzes, welche damit schloß, der Statthalter könne sei» Entscheidungsrecht nur üben auf Grund von Gesetzen, die mit Z u st i m m u n g der Krone «flössen find. Er werde sich also nach diesen Gesetzen auch bei künftigen Wahlen richten und glaube dadurch unseren Gesetzen, unserer Verfassung und unseren freiheitlichen Institutionen den besten Dienst zu leisten. Der Berichterstatter empfahl mit Rücksicht auf die große Achtung vor der Person des Statthalters dem Landtage, die umfassenden Erklärungen des Statthalters an die Commission zurückzuleiten. Für den Antrag erhoben sich alle Abgeordneten, ausgenommen Dr. Herbst und Dr. Ruß. Hiemit war der Gegenstand für diese Session erledigt. Aus Prag wird gemeldet, daß der 3>cla--rantenklub in eifriger Verfolgung feines Sieges die Caudidatenliste für die R e i ch s r a t h s -wählen in der Städtegruppe bereits veröffentlicht hat. Auch aus dieser Lifte sind die Jungczech-n ge-strichen, und cs ist nicht zu bezweifeln, daß sie ebenso durchdringen wird, wie jene in den Landgemeinden. Die Iungczechen geben selbst ihre Sache schon verloren; nur schüchtern wageu sic den Versuch, für den Wahlbezirk Pilsen einen der Ihrigen zu kandidieren. Dagegen ist von der Verfafsungs-partei in Böhmen Ue erfreuliche Thatfache zu con-statieren, daß sic sowohl in Prag als auch in sieben rzrchischen Stadtbezirken außerhalb Prags ihre eigenen (Kandidaten ausgestellt hat, um welche die verfafsuiigö. treuen Minoritäten sich sammeln werden. „ Die Reichstagswahl in P a n c s o v a hat bereits am Freitag begonnen, sie war aber am Montag noch immer nicht beendet; vielmehr stellen Telegramme die Eventualität in Aussicht, daß die Wahl als undurchführbar sistiert werden wird.^Diese Telegramme klagen über daö gewaltthätige Auf-rreten der O m l a d i n i st e >1, welche unter Vor-antragung der serbischen, mit dem Wappen des Fürsten geschmückten Fahne vor dem Wahllocale aufmarschierten, laut gegen Ungarn, von dem sie nichts wissen zu wollen erklärten, demonstrierten und sich überhaupt so tumultuöS benahmen, daß der Wahl- 3on Siebenzig, denen die Aufgabe gestellt wurde, alle gesetzliche» Mittel zu ergreifen, die Verbrecher vor "die Gerichte zu bringen. ES war dies ein höchst mühseliges, beschwerliches und nicht ungefährliches Werk, das nur theilweife zu vollenoen beinahe zwei Jahre dauerte. Boß Tweed fühlte sich — und dies war der erste Fehler, der ihm in seinem großartigen Raubzuge passierte — im Besitze seiner Millionen (man spricht von fünfundzwanzig) so sicher, daß er bloS auf einige Wochen unsichtbar wurde, dann aber wieder erschien und gegen Stellung einer Sicherheit von zwei Millionen Dollars bis zur gerichtlichen Verhandlung auf freiem Fuße blieb. Die ersten gerichtlichen Bestrebungen gegen die Diebesbande blieben erfolglos, obwohl unter ihren Gegnern die erste« Advocaten, wie O'Connor und EvartS, sich befanden. Die von Tweed ausgesetzten Honorare, die in die Hunderttausende gingen, sicherten auch ihm und seinen Genossen, die wie eine geschlossene Phalanx fochten, Talente ersten Ranges. Diese Schritte verschleppten sich fast durch ein Jahr, und noch immer war die Schlachtreihe der Dicbe uner- act schon zweimal unterbrochen werden mußte. Da sie zudem Wähler der Regierungspartei festuahmen und sie hiedurch an der Ausübung ihres Rechtes hinderten, so verlangte die Regierungspartei die Si' stierung der Wahl. Die Regierung ordnete, wie bereits gemeldet, die strengste Untersuchung über die Wahlvorgänge in Pancsova und die Ahndung der hiebei vorgekom-menen gesetzwidrigen Handlungen an. Ausland. Die „Köln. Zeitung" antwortet auf das Dementi der „Germania" bezüglich der Echtheit der von ihr veröffentlichten Constitution über die P a p st w a h l: „Eine neue Constitution des Papstes Pius IX. bezüglich der Wahl seines Nachfolgers, von welcher so lange schon in unsicheren Gerüchten die Rede war, soll in der That unter dem 28. Mai v. I. erlassen sein und wir waren vorgestern im Stande, dieselbe unseren Lesern in wortgetreuer Übersetzung vorzulegen. Wenigstens enthält die uns gewordene Mittheilung nichts, was uns an der Echtheit Zweifel erregen könnte. Und weiterhin: „Ob die von der „Germania" besprochene Fälschung mit dem von der „Köln. Zeitung" veröffentlichten Text identisch ist, muß sich erst zeigen. Von Rom ist man schon vieles gewohnt, und schlechterdings unmöglich ist es nicht, daß man dort nach der Wahrnehmung, daß die Bulle nicht mehr aus-schließliches Eigenthum des ihr bestimmten exclusiven Kreises geblieben, rasch ein Fälschungshistörchen erfunden hätte, welches bei der weiteren Veröffentlichung mit sofortigem Effect entgegengehalten werden sollte." Wie auch wir schon hervorgehoben, handelt es sich lediglich darum, ob der Wortlaut des Aktenstücks richtig oder unterschoben ist; an der That-sache, daß eine derartige Constitution existiert oder existiert hat, wird kaum jemand zweifeln. Ein klares Bild über den Ausfall der deutschen Reich stags wah len ergibt sich aus den vorliegenden Berichten noch nicht. Diese beruhen bis jetzt auch nur auf privater Schatzung der Ergebnisse, da die amtlichen Feststellungen der Wahl-resultalc nach dem Reichswahlreglement frühestens vier Tage nach der Wahl erfolgen dürfen. Der „Paily News" wird aus Rom vom 9. d. telegraphiert: „Ein vertrauliches Rundschreiben des Fürsten Bismarck an die diplomatischen Agenten Deutschlands im Auslande sagt, daß die deutsche Regierung alle« gethan habe, was in ihrer Macht steht, um einen Conflict mit der Kirche zu vermeiden, daß aber daö Verhalten des Vatikans sie nun zwinge, den Kampf bis zum Ende zu führen. Die ganze deutsche Nation dringe im Interesse des Reiches in die Regierung, gegen die absurden Anmaßungen Roms, sich in die Civilrechtc des Staates zn mischen, mit Energie vorzugehen." Es ist nicht sehr wahrscheinlich, daß Fürst Bismarck sich bei dem Auslande über seine Kirchenpolitik zu rechtfertigen sucht. schultert, ja sie hatte meistens Siege davongetragen. Wie dies möglich, ist einem mit dem englischen Rechte unvertrauten Verstände schwer begreiflich zu machen; jedenfalls scheint eS mir außer meiner Aufgabe zu liegen. Vielleicht war es ein Fehler, daß-man zuerst die Civilklage, d. H. die auf Rückerstattung des Gestohlenen und auf Entschädigungen in den Vordergrund schob. Jedenfalls begann gegen den Boß selbst die Verhandlung der Privatklage. Er erschien vor dem Richter Davis, umgeben von einem Stabe von sieben Vercheidigern, unter denen der unverschämte, aber äußerst schlaue und gewandte Graham die erste Rolle spielte, mit seiner gewöhnlichen 9tuhc und verächtlichen Gleichgiltigkeit, die zu sagen schien: „Wie! Ihr Zwerge wollt mich, derben ganzen Staat seit Jahren als Despot beherrscht, der Millionen zur Verfügung hat und bereit ist, sie zu verwenden. Ihr wollt mich in New-Uork, wo ich den Preis eines jeden Einzelnen kenne, verurteilen? Erspart Euch doch die Farce!" (Schluß folgt.) Das Cabinet Brogl ie hat seine Gcnugthuung und amtiert weiter. In der Sitzung der Nationalversammlung am 12. d. M. wurde ein Vertrauensvotum arrangiert, das die Schlappe des Ministeriums vom 8. wieder gut machte. Eingeleitet wurde das Manöver durch eine Interpellation Kerdrels über die Demission des Ministeriums, die Broglie damit motivierte, daß die Nationalversammlung dem Cabinet durch die Abstimmung über das Mairegesetz ihr Vertrauen entzogen zu haben scheine. Der Wink, wie der Zwischenfall zu reparieren fei, war damit gegeben ; die Nationalversammlung nahm mit einer allerdings nicht sehr großen Mehrheit eine Tagesordnung an, in welcher sie dem Eabinet von neuem ihr Vertrauen votierte. Die Legitimisten haben damit sich selber zum Narren gehalten. Das Ereignis des Tages ist die Einnahme van Cartagena durch die spanischen Truppen. Der Junta, mit den Galeerensträflingen als befreundeter EScorle, gelang es, wie vorauszusehen war, an Bord ihrer Schiffe die Stadt zu verlassen, wobei sich ein Kampf mit dem loyalen Kriegsschiffe „Nu-mancia" entspann. Nunmehr wird sich Serrano diesen Sieg zugute rechnen. Wenn um wenige Tage früher erfolgt, hatte dieser Erfolg vielleicht die frivole Clique Salmerons veranlaßt, von ihrem die Republik gefährdenden Sturmlauf gegen (Saftelar Abstand zu nehmen. In Mexico haben die k a t h o l i sch e n Missionäre der Jndianerdistricte aus Haß gegen die liberale Regierungspolitik einen Aufstand hervor» gerufen. Den äußern Anlaß gab die Einführung der obligatorischen Civilehe. Die Indianer fielen unter den Rufen: „Es lebe die Religion! Tod den Weißen und den Protestanten!" über die Beamten her und ermordeten dieselben. Indessen schreitet die Regierung sehr energisch ein und macht mit den Rebellen kurzen Prozeß. Es ist doch sonderbar und zugleich belehrend, daß überall der roheste und dümmste Pöbel die entschlossene Garde der Römlinge ist! Zur Tagesgeschichte. — D i e Pensionen der Beamte», welche vor Cer Besoldung«-Erhöhung in een Ruhestand getreten sind, wurden nicht unwesentlich auf* gebessert, und zwar bis zur Pension von 500 fl. um 15 Perzent, bis 1000 fl. um 10 Perzent und darüber um 5 Perzent; die Witwen- und Waisenpensionen wurden durchgehende um 15 Perzent erhöht — aber nicht in Oesterreich, sondern im Großherzogthum Baden. Wir wollen hoffen, daß auch in Oesterreich eine so humane und noihwendige Aufbessiruug der Eivilpensionen balb tn’s Leben treten werde. — Aus einem Examen. In einer wiener Frciwilli',cnpriisung wild an den Examinanden die Frage gestellt: „Welche sind die berühmtesten Männer der Geschichte?" Der „Einjährige" antwortete mit vollster Sicherheit: „Aus dem Militär Napoleon I., aus dem Civil Christus. — Ein echtes Jesuitenstücklein weiß die „Ostdeutsche Zeitung" von dem Grasen Letz o ch o w « f i zu erzählen. Derselbe hat ncmltch in zwei äußerst verbindlichen Schreiben dem Kaiser und dem Kronprinzen seine Neujahrsgratulation dargebracht. Ob man von Berlin aus dieses „Ena-pressement“ des rebellischen Priester« beantwortet habe, darüber weiß das pofener Blatt nichts zu berichten. Diesem raffinierten Hohne gegenüber ist es eine Genugtuung, daß die Gerichte endlich zu energischen Maßregeln gegen den GesetzrSverächter schreiten. DaS pofener AppellationSgericht hat ihm die Vorladung zu dem am 14. d. M. anstehenden Termine mit dem Bemerken zugefendet, daß im Falle feines Nichterscheinens ein neuer Termin angesetzt und seine zwangsweise Gestellung bewirkt werden wird. — DaSJmpfwkfeninDeutfchland. Dem Impfzwang zufolge, welchen Bismarck für ganz Deutschland beantragt, wäre jeder verpflichtet, sich in dem Zeiträume von der Geburt bis / zum zweiund» zwanzigsten Lebensjahre einer zweimaligen Impfung zu unterziehen. Local- und Provinzial-Angelegenheitm. KonMutioneller Herein in Laibach. Der Ausschuß beehrt sich hiemit die Herren Ver-einSrnitzlieder zur 4t>. Haupt-, zugleich fünften Jahresversammlung eiuzuladen, welche Samstag den 17. Jänner 1*74, abends halb 8 Uhr, im Casi-roklubjimmcr stu,findet. Tagesordnung: 1. Eröffnungsrede de? OdmannS. 2. Vortraz des Geschäftsberichtes. 3. Vortrag des Rechnungsabschlusses und Wahl der Revisoren. 4. Neuwahl deS Ausschusses. 5. Bericht des SchulpfcnnigcomitLS über seine bisherige Thätigkeit. — (Eilfte Landtagssitzung.) Forts. Zu 8 2 d-S Rechenschaftsberichtes Grundsteuer, beantragt Pfarrer Taucer, die Specialabschreibungen der Grundsteuern in jedem Bezirke sollten im Rechenschaftsbericht ersichtlich gemacht werden. Der B.richterstatter Dr. Po> kiukar liest die Gcundst-uerabfchreibunzen in den einzelnen Bezirken vor. Hierauf werden §§ 3 und 4 des RechenfchafiSberichteS (GcundentlaftungSfonv und LandeSlulturangelegenheiten) angenommen. Abgeordneter Dr. S a v infche gg vermißt sowohl in den Anträgen des Ausschusses wie in dem Rechenschaftsberichte des LandeSauSschusse« jedwede dankende Anerkennung für die bedeutenden Subventionen, welche die Regierung dem Lande zufließen ließ. Ec erwähnt die Dotation zu den Vorarbeiten der Trockenlegung des cirkaitzer SeeS, zur Regulierung des UnzflusseS und der Entwässerung d-S LaferthaleS. der StaatSsubvention zur Errichtung von Wassertränken und Cisternen in den wasserarmen Gegenden Kcains, die GründungSbeiträge zu der Obst- nnd Weinbauschule in Slap und zur nieder» landwirthschasilichen Schule in ünterkrain und stellt den Resolutionsantrag, der Landtag wolle durch Erhebung von den Sitzen es dankbar anerkennen, daß die Regierung durch namhafte UnterstützungSbeiträge für verschiedene Zweige der Landeskultur zum Wohle des Landes segensreich gewirkt habe. Abgeordneter Drs ch mann bemerkt zu Punkt 4 der Ausschußanträge, der nun zur Behandlung kommt, dieMorastentsum-PsungScommission habe das Ihrige gtthan, so daß derzeitig für den LandeSauSschuß gar kein Wirkungskreis in dieser Angelegenheit vorhanden sei, darum könne auch kein Beschluß in dieser Beziehung gefaßt werden. Er könne daher für diesen Punkt nicht stimmen. Derselbe wird sodann mit Majorität angenommen. Zu Punkt 5 bemerkt Abg. Deschmann, für durch Strychnin vergiftete reißende Thiere könnten nach dem Wortlaute desselben ebenfalls Prämien gefordert werden. Abg. Langer verlangt, nur für durch Handwaffen erlegte Raublhiere solle der Landtag Prämien festsctzen. Der Antrag deS Ausschusses wird dessenungeachtet nach seinem Wortlaute angenommen. Nun kommt § 5 d-S Rechenschaftsberichtes (Nothstand) zur Benutzung. Dr. Snppan, als Berichterstatter des Vereinten Finanz- und RechenschastsberichtsauSschusieS, referiert über die NothstandSfrage der Gemeinde St. Barthelmä. In ganz Unterkrain fei nach den Erhebungen der Bezirkshauptmannfchaften und der Landesregierung durch Hagelschlag und Wolkenbrüche ein Schaden in der Gesammthöhe von 2 Mill. Gulden angerichtet worden; speciell in der Gemeinde St. Barthelmä ein Schaden von 111,000 fl. Da die Regierung ein Hilsegefuch abschlägig beschieden und das Land auf sich selbst angewiesen fei, so haben die vereinigten Ausschüsse beschlossen, die ursprünglich bewilligte Subvention von 5000 st. aus 10,000 fl. zu erhöhen, der von dem Elementarereignisse besonders hart betroffenen Gemeinde St. Barthelmä eine Unterstütznng von 4000 fl. zu bewilligen, und da die Landesmittel nicht ausreich nd sinv, die ReichS-hilfe anzusuchen. Da die Regierung dieselbe auch anderen Ländern, wie erst jüngst noch Dalmatien gewährt, stehe zu erwarten, daß sie auch Krain zutheil werde. Bor allem sei die Regierung und die ReichSver» tretung zu ersuchen, den Bau der trainifchen Eisenbahnen als NothstandSbauten baldigst ins 8:6m zu rufen, damit die Nothleidcnden vor der drohenden HungerSnoth bewahrt werden. Abg. Graf Margheri tadelt es, daß die Regierung durch ihre Organe die Sleuerrückstände der so schwer betroffenen Unterkrai-ner vom Jahre 1873 grundbüchlich intabulieren ließ, und nennt ein solches Vorgehen unmoralisch. Dage« gen sei den hochherzigen Pcivatwohlthätern, welche den schwer Betroffenen beigeforunzen, der Dank des Landes auszusprechen. Der RegierungSoertreter glaubt die Regierung gegen die Borwiirfe deS Grafen Margheri in Schutz nehmen zu müssen. Hierauf werden fämmtliche Anträge der vereinigten Ausschüsse einstimmig angenommen. Za Punkt 6 „wie man den Gemeinden ihren Wirkungskreis und ihre Lasten erleichtern könne," empfiehlt Baron Apfaltrern dem LandeSauSschusse eindringlichst, endlich einmal die Bildung größerer Gemeindecomplexe in die Hand zu nehmen. Seit Jahren liege vaS Materiale vor. Den Grund, warum der Landesausschuß die Hände in den Schoß lege, will Redner nicht Vorbringen. Ja der Zersplitterung, in dem ohnmächtigen Zustande können die Gemeinden unmöglich allen an sie gestellten Anforderungen gerecht werden. Nur in der Bereinigung mehrerer Gemeinden zu eintr Hauptgemeinde liege das Hülmittel. Redner beantragt darum, das Haus möge der Resolution zustimmen, der LandeSauSschuß sei aufzusordern, das Gesetz vom Jänner 1869 ohne weiteren Verzug auSzusühren. Der Landeshauptmann meint, die Durchführung desselben sei bedingt von einer Reform deS Gemeindegesetzes, und verspricht den Entwurf dieser Reform in der nächsten Landtags-fefsion vorlegen zu wollen. Dr. Z a r n i k unterstützt den ResolutionSantrag des Baron Apfaltrern; das, was gegenwärtig herrsche, sei nicht Gemeinde* autonomie, sondern geradezu Gemeindeanarchie; damit die Gemeinden die Kosten ausbrinzen und die nölhi-gett Organe besolden könne, sei die Bildung der Groß-gemeinden ein unaufschiebbares Bedürfnis. Hierauf wird der Punkt 6 fammt der Resolution angenommen. Zu Punkt 7 ergreift Ritter v. Gariboldi daS Wort. Im Rudolfbahnhofe zu Laibach würden zwar Reisende gegen Nachbezahlung ausgenommen, aber eS sei daselbst weder ein Wartezimmer noch überhaupt ein bedeckter Raum sür die Passagiere, da der ganze Bahnhof ausschließlich sür die Bahnbediensieten bestimmt sei. Ebenso sei die Aufgabe von Gütern erschwert, wo nicht unmöglich gemacht durch die hohen F-achtsätze von einem Bahnhofe zum ändern. Der Antrag deS Ausschusses wird angenommen. Punkt 8 wird ohne Debatte angenommen. Punkt 9 nach längerer Debatte, an welcher sich Deschmann und Doctor Zarnik betheiligen. Hieraus werden der § 8 und 9 des Rechenschaftsberichtes (Landesanstalten und Fonde, Schulen und Bücher) nach längerer Debatte angenommen mit dem Zusatz antrage: der Landesau-schuß wird ermächtigt, zu den weiteren Kosten, welche die neue Einrichtung der Oderrealschule nöthig macht, einen aliquoten Theil gegen nachträglichen Ausgleich flüssig zu machen. Zum § 10 des Rechenschaftsberichtes (Stiftungen) wird Uber Antrag des Abgeordneten Baron Apfaltrern, den milden Stiftern, die durch Vermächtnisse oder Legate die Landesanstalten bedacht, durch Erhebung von den Sitzen die dankende Anerkennung des Hauses ausgesprochen. Zu § 11 (Personalien) beantragt der Berichterstatter Dr. Poklukar, dg: Landtag möge die Beamten der Buchhaltung an ihre Pflicht erinnern, aus daß die Rückstände einmal aufgearbeitet werden. Dr. Supp an bemerkt, da» fei wohl nicht Sache des Landtages, die Disziplinargewalt stehe ja dem LandeSauSschusse zu. Der Landtag körnte keinerlei Tadel gegen die Organe deS LandeSauSschusse aus sprechen, zumal ein solcher Tadel aus den LandeSauSschuß selbst zurücksallen würde, der es versäumt, seine untergebenen Organe an ihre Pflicht zu erinnern. Dr. Razlag wünscht, im Rechenschaftsberichte möge auch ersichtlich gemacht werden, welcher von den Beamten und in welcher Höhr sie Remunerationen erhalten haben, auch mögen die S:cnndarär;ie dabei berücksichtigt werden. Drfchmann b'.merkt, mit Zuerkennung von Remunerationen möge man nach der Gehaltserhöhung in Hinkunft sparsamer zu Werke gehen und sich an jene Normen halten, welche bei Erthnlung von Remunerationen an Staatsbeamte gelten. Bei der Abstimmung werden die Zufatzanträge RazlagS angenommen, da sich die ganze Linke und die Jungflovenen dafür erheben. Die §§ 12, 13 und 14 werden ohne Debatte genehmigt uns der ganze Rechenschaftsbericht in dritter Lesung angenommen. (Schluß folgt.) — (Zur E ffectenlotterie der philharmonischen Gesellschaft.) Van den Ge-winnstücken wurden bis heute 170 an die Gewinner auSgesolgt. Der Verkauf jener Gewinnstücke, die von der Gesellschaft selbst mit nicht abgesetzten Losen gewonnen wurden, geht recht lebhaft von statten; der bisherige Erlös übersteigt bereits den Betrag von 400 fl. E? stehen neuerlich 300 der Gesellschaft zu-gefallene und billig geschätzte Gegenstände, darunter recht werthvolle und praktische Sachen, zum Verkaufe bereit. Zur Bequemlichkeit des kauflustigen Publicum? findet der Verkauf nun täglich von 3 bis 5 Uhr im Vereinslocale statt. In Interesse der edlen Zweckes ist zu wünschen, daß jedes zum Verkaufe bestimmte Stück Absatz findet. — (AuS dem SanitätSwochenberichte des laibacher StadtphyfikateS) für die Zeit vom 4. bis inclusive 10. Jänner 1874. Die Sterblichkeit war in dieser Woche ziemlich bedeutend, doch in entschiedener Abnahme gegen die Vorwoche, in welch' letzterer 34 Personen starben. In dieser Woche starben 25, 9 weniger als in der Vorwoche. Bon diesen waren 13 männlichen und 12 weiblichen Geschlechtes. Erwachsene 20 und 5 Kinder. Davon starben im Civilspitale 14, in den Blatternspitälern niemand, in Stadt und den Vorstädten 11. Todesursachen waren Blattern, Lunzenemphysem, Erschöpfung, MaraSmuS und Lungenentzündung je 2 mal, Tuberkulose, Starrkrampf, Kinnbackenkrampf, Herzfehler rc. je lmal. Die in der Stadt und den Vorstädten vorgekommenen 11 Todesfälle vertheilen sich, wie folgt: Innere Stadt 4 (in der Vorwoche auch 4), PeterS-vorstadt 2 (1), Polanavorstadt 0 (3), Gradischavor-stadt 1 (2), Kapuzinervorstadt 1 (9), Krakau- und Tirnanvorstadt 1 (1), Karlstädtervorstadt und Hühnerdorf 2 (1), Morgrund 0 (1). — (Der Krankenstand) im Jahre 1873 deS laibacher CivilfpitalS weist nach: die medizi-, nif ch e Abtheilung mit 1119 Kanten, von welche» 752 geheilt oder gebessert entlassen wurden und 201 starben, — die chirurgische Abtheilung mit 928 Kranken, von denen 638 geheilt oder gebessert entlassen wurden und 71 starben, — die männliche Abtheilung fürHautkranke undSiphiliSmit 496 Kranken, von diesen wurden als geheilt oder gebessert 346 entlassen und 18 starben; auf eben dieser weiblichen Abtheilung mit 47 Kranken, von welchen geheilt oder gebessert 31 entlassen wurden und 18 starben, — daS Irrenhaus mit 149 Kranken, wovon 42 geheilt oder gebessert entlassen wurden und 24 starben, — da® GebärhauS mit 117 Wöchnerinnen, welche von 106 Kindern entbrnden wurden und 1 Weib mit 1 Kinde starben. — (Eifenb ahnbau-Ordnung.) lieber die neueinzuführende Eisenbahnbauordnung verlautet, daß dieselbe gegenwärtig im Handelsministerium einer commissionellen Berathung unterzogen wird. Dem Entwürfe wurden die technischen Vereinbarungen de» Vereins deutscher Eisenbahnen zu gründe gelegt und demgemäß sämmtliche Eisenbahnbauten in vier Kate* gorien getheilt: 1. Solche Bahnen, welche mit Rücksicht auf ihre volkSwirthfchaftliche und allgemein politische Wichtigkeit den größten Anforderungen de« Verkehrs entsprechen müssen. 2. Solch: Bahnen, welch: eine mehr locale Bedeutung besitzen und deren Lei» stungSsähigkeit daher sowohl in Beziehung auf die zu bewältigenden Massen, als auch in Rücksicht auf die anzuweudende Geschwindigkeit beschränkt werden kann. 3. Solche Bahnen, welche die Bezugsquellen einzelner wichtiger Stoffe mit den Absatzgebieten entweder direct oder durch de» Anschluß an Bohnen der beiden ersten Kategorien in Verbindung zu bringen und daher vornehmlich, wenn auch nicht ausschließlich den Gütertransport durchzusUhre», bei denen aber jetenfcOs eine beschränkte Fahrgeschwindigkeit anzuwenden sein wird. 4. Bahnen letzter Kategorie, daS heißt solche, welche entweder wegen sehr schwieriger Terrainverhältnisie, wegen ihrer isolierter Lage oder ihrer geringfügigen Bedeutung Überhaupt mit einer geringeren als der für die drei ersten Kategorien sestgehallene Normalspur zu bauen sind. Mit dem letzten Punkte wäre die Schmalspur prinzipiell angenommen. In jedem Falle ist- etn Beratungen im Handelsministerium ein rascher, gedeihlicher Fortgang zu wünschen. Der Mangel einer einheitlichen systematischen Regelung des Eisenbahnbaues hat sich zu fühlbar gemacht, als daß die Bedeutung und Dringlichkeit des in Aussicht stehenden ReglemeniS unlerschätzl werden könnte. Dasselbe wird im Verort-nuugSwege erlösten werden. — (Pserde-Eisenbahn in Triest.) Die Herren Rudolf Neumayr, Realuälenbesitzer und Architekt, Ludwig Ph. Schmidt, Ingenieur, und Ale. xander Werner, Ingenieur, haben beim k. k. Handelsministerium und dem Stadlrathe von Trieft um die Concesticn zum Baue und Betriebe einer Pferde-eifenbahn für Personen, und Frachtenverkehr angesucht. Die ConcesiionSwerber beabsichtigen sogleich den Bau folgender Linien in Angriff zu nehmen und noch im Herbst 1874 zu vollenden: 1. Vom Südbahnhofe über die Riva und die Molo's bis zum Llotzdarfenale. 2. Von Piazza della Stazzione, Bia Zcrrente, Corsia Stadion zur Dreher' chtn Brauerei. 3. Bon der Riva über die Bia S. Carlo, Corfo zur Piazza della Barriera vecchia. 4. Eine Verbindung von der Bia Tönerne über Piazza della Legua zum Corfo. Die noch außerdem projectierten Linien sollen später gebaut werden. Als Fahrpreis für eine ununterbrochene Fahrt auf allen Linie» ohne Unterschied der Distanz verpflichtet sich die Unternehmung nur fünf Kreuzer vsterr. Währ, zu berechnen. Sowohl beim Baue als auch beim Betriebe werden ganz neue und sehr praktische Erfindungen und Verbesserungen ijn Tramway-Wesen ihre Anwendung finden: unter anderem ein eiserner Oberbau aus Schienen mit auswechselbaren Stahlköpscn, sowie schöne und bequeme neue Personenwaggons, welche nur der Zugkraft eine« Pferde« bedürfen. Literarisches. Da es bisher an einem großen wirthfchaftliche» Organ fehlte, während das Bedürfnis dafür in Deutschland eben so groß ist, wie in England, welches feinen „fficonomifi" und in Frankreich, welches das „Journal des fconornistes“ besitzt, jo Halen die Mitglieder des bleibenden Ausschusses des deutschen Handelslager die Mittel aufgebracht, um das feit drei Jahren bestehende „Deutsche HandelSblatt" so zu erweitern, daß es den Ansprüchen gerecht werden kann, welche an ein solche- Blatt zu stellen sind. Die Redaktion de« .Deutschen HandelSblatteS", welches zu. gleich als Organ für die amtlichen Mülheilungen btt deutschen Handelslager dient, befindet sich in den Händen de« Herrn Dr. Alexander Meyer, den Bering hat die Firma Leonhard Eimion in Berlin übernommen. ES sollen wöchentlich 1—2 Bogen im Pieise ton 1 Thlr. 10 ©gr. vierteljährlich erscheinen. Die soeben auSgegcbene Probenummer hat folgenden Inhalt: DaS Börsenjahr 1873, — Die neue österreichische Silberanleihe. Von Jul. Faucher. — Depoifixen vom StadtgerichlSroih K-yssner. — Wirtschaftliche Wochenübersicht. — VolkSwinhschaftliche Gesetzgebung. — EtaatSfiuanzen. — Zölle. — Eisenbahnen. — Banken. — Jndustliegesellschasten. — Industrie. — Geld- markt. — Kaufmännische Crcditvertzälinisse. — Com-munalcredit. — Bankoukweife. — Börsenulancen. — Kundgebungen des deutschen HandelStageS. — Anzeigen. Wir können dieses Unternehmen allen Saufleu'.eu und Fabrikanten anr;elegentlid) empfehlen. Ptäuunie« rationen für Laibach übernimmt die Buchhandlung v. Kleinmeyr & Bambeig. 21 u s iv c i d über den Stand der Blo tie rn ep idem ie in Laibach vom 11. bis inclusive 12. Jänner 1874. Verblieben vom lktzien Ausweis 48 Kranke, d. i. 9 Männer, 17 Weiler und 22 Kinder. Bisher zugewachsen 13 Kranke, d. i. 5 Männer, 2 Weiber und 6 Kinder. — Genesen sind 2 Männer, 2 Weiber und 0 Kinder, zusammen 4. — Gestorben 1 Weib und 1 Kind, zusammen 2. In Behandlung verblieben 12 Männer, 16 Weiber und 27 Kinder, zusammen 55 Kranke. Im Ncibspiiale war am 11. der Stand 19, cm 12. 17 Ktciile, da zwei Weiber gesund entlassen wurden, v. z. 12 Männer und 5 Weiber. Stadtmagistrat Laibach, am 13. Jänner 1874. Witterung. Laibach, lß. Jänner. Heiter, herrlicher Morgen, schwacher Westwind, Aufheiterung. T e m p e r a t u r: morgens 6 Ubr — 4'8", nachmittags 2 Ubr + 5-tiuC. (1873 + 8 0“, 1872 4- fr?") Barometer im Steigen 741 48 Millimeter. Das gestrige TageSunttel der Temperatur — 2'L", um 0'3" über dem Normale. Wiener Börse vom 14. Jänner. Staatsfonds. 5j>etc. Nente, öst.Pap. eto. ttc. oft. in SUb. Lese von 1854 . . . tfoje »cd ibhO, gan-i Lose von ibuo, frtinfi Prümtcnsch. v. 1864 Grundeut 1. - Obi. Siedenburg, zu 5 „ Ungarn zu . . ö * Actien. «nglo-Bank........... Sretttanstatt . . . . Depositenbaitt . . . . EScouipte-Anstalt . . «Vranco-Bank . . . Handelsbank........... Länder bankenverein. . Nationalbant . . . Oeflerr. allg. Bank . veft. Bau« gesells. . . Union - Bank . . . . Bereinsbank........... Berkehrsbank.......... tilldlb**ttivii...... ttarl-Ludwig-Bah». . Kais. Hlisnbeth-Bahn. Laif. tzrauz-Iosesrd.. EtaatSdahu . . . . Hüdbahn.............. Geid Ware 69.55 69.65 74.4 74.10 MM* 98.— 1( 4 £0 104.65 116 — 116 50 138 5 139. 73.75 74.75 74.25 15.50 151.— i: 1.50 240.5<' 240.75 55.— 56.— XJ50 — 960.-41.— 41.50 85— 85.60 1C26 1C27 58.öt, 59 50 207. 20.-*. - 126.- 126 50 17.5(1' Ib.— 129.- 130.— 147.- 147.6© 219.— I x 3C. — 222 50 5:23 — 214.. 0 215.— 337.- 328.-166. - 166 5(i Pfandbriefe. Ware Geld 52g. oft. Bod.» etaalübavu............ 188 75:139.» Südd.-tSci.zu 500 gr. 111.75 112.25 dto. Bons 6 PL!. Ü7.~ 97 25 Lose. 4teDil-8.............. 167 58 1G8.EII R>dotsS.L.j............13.50 14— Wechsel (3äJion.) »UgSd. I00fi.süt>d.« 95.40 95.60 ■tiantl. 100 fl. „ „ »Ml 9ii - Hainburg...............! 55.85 66.- ;cncou 10 *f. einl. 113.85 U1S.85 l'utl« 100 öteec« . 44.75 44 89 Münzen. 5.39- Haif.SHitn».Ducauii .5.98 <0»(rteucefttid . . .jii.ou- 9.07— Saffenf»eine . l.f» 5 11 69 1 ilba.................; 106.70 106 90 Telegraphischer (iurebmdit am 15. Jänner. Papier- Rente <>9,00— Silber Rente 74,55 — 1860er Staats-Anlehen 104,75 — Baukactien 1020 Credit 243.50 — London 113,65 — Silber 106,70— K. k. Münz-Dneaten 20-Francs-Slitcke 9,05. Allgekommene Fremde. Am 15. Jänner. Hotel Sadt Wien. Troller, Kanfm., Dresden. -Pristov, Weltpriester, Ürain. — Hainau, k. k. Artillerie-Lieutenant. — Teufet. Schwab, nnd Pollak, Reisende. Marschowsty, k. t. Finanzrath, Wien. — Ott, und Aussetz, Hansbes., Rudolfswerth. Hotel S-Iclnnt. Lengyet, Handelsm.. Kauischa. — SLuscha Julie, Private, Sachsenseld. — Baron Tausfrer, Gutsbes, Weixelbnrg. — Schindler, Wien. Hotel r.isi-ofiu. Sachs, Agram. liulMrr i«m Oemlvve-elfli. keitner, k. k. Postbeamter s. Gemahlin, Triest. Hrn. W. Wesely, Agenten hier. Ans meine „Aufforderung" haben Sie in der heutigen „Laib. Ztg." sich sofort gemeldet und damit sich schuldig bekannt. Ob Sie mich persönlich kennen oder nicht, thut nichts zur Sache. Sie sind jedoch mit der „Schmidt-scheu Gärtnerei" in Geschäftsverbindung gestanden, sind derselben schuldig und somit mir, da ich seit 1. Oktober das Geschäft ans eigene Rechnung Übernommen habe. Das ist Ihnen bekannt, und da Sie trotz wiederholter Mahnungen nicht zahlen wollen, mahne ich Sie hiemit öffentlich, endlich Ihre Schuld zu berichtige», widrigeus ich gerichtliche Schritte einleiten werde. Julius Dürr, Firma: Carl Schmidt's Gärtnerei. Zahnarzt Jiurj aus Graz beehrt sich anzuzeigen, daß er 3nm6t1tfl den 17. d. M. in Laibach mit feinem Assistenten Zahnkünstler Justh (der bei den Zahnärzte» Engländler nnd Paichel war) eintiifft und einige Zeit die zahnärztliche Praxis ausübeu wird. Wohnung im „Hotel Elefant.“ Mädchen von 14 Jahren auswärts werden zum Sänmebiege» und Maschiiinähe» ausgeuomme» »itd erhalten Lehre umsonst in. Woschnagg's Wäschefabrik, Balinliofgasse ?kr. 117. Anfragen von 12 bis 2 Uhr mittags. (44—i) Vom Jalrpme 1857 fommt im Hanse Nr. 13 mit Hauptplatze lificr. (Üini'iilimuuiiii, die Muß zu 80 tr., in AuSschank. Auch sind daselbst andere steier. Tischweine, die SDiaß zu 44 und 62 kr., zu haben. (34—2) jeder und heftigster Art beseitigt dauernd das berühmte pariser l.itoia, wenn kein anderes Mittel hilft! Flacon i\ 50 kr. bei Herrn Apotheker Mlrwrliltz. (45-1 Zahnweh! Lrrfiorlitiie. Den 14. Ii> u » er Frau; Gvastia, Arbeiter, alt 65 I., Livilspital, Lungenschwindsucht.— MariaDatzor, Inwohnerin, 45 I., Stadt Nr. 249, Lttngenblutsturz. — Matthäus fflregotin, k. k. Einnehmer, 60 I., Tiruauvor-stadt Nr. 29, Brustwassrisucht. ) Hiiitilmro-Aiiieiikim. Packetfalut-Äctieiigesellscliaft. Direete Pl'st-Dan.pfschiffahr» zwischen Hamburg und Rcw-Äork. Tliiiriiiel», 21. 3äit. I lloleatla, 4. ^e6r. ISIIewIn, 18. Stebr. Poiiimer»iila,28.3iii. | llniiimoiila, 11. Febr. I Paffaaepreise: I. CajUle 1ÜÖ Thlr., II. (Lajilte 100 Thlr., Zwischendeck 35 Thlr. Zwischen Hambnrq, .Havanna und New-Orleanö Vwiidallo, 31. Id». | Saxonia, 28. fteh'. | tiermaiila, 28. SDfart. Vanagepreise r Erste Cajiite 210 Thlr.. Zwischendeck 55 Thlr Nähere Auskunft wegen Fracht und Passage ertheilt der Schiffsmakler August llolten, Win. Millers Nachfolger, (30) 33 34 A«linIralltiltwtranne. Hamlmr*. ..Ei» wahrer Famili,„schätz Es ist ganz unbegreiflich, wie eine solche Menge unterhaltend-belehrenden Stoffes — in spannenden Ro-manen k., einem äußerst interessanten Feuilleton und prachtvollen Illustrationen, von denen die Mehrzahl eine ganze Seite entnimmt — um solchen Spott-»preis auf den Markt gebracht werden kann. Man wird den Lehrern, wo sie dieses Blatt empfehle», gewiß dankbar sein." (47) „ S.» treibt die „Baierische Lehrerzeitung" ttber die im Perlage vvu E d n a r d H a l l b e r g e r in S t u t t g a r t neu erscheinende „AUustrierte VolkSrritini,, " aus welche zum Preise vvn mir » Lar, oder 12 kr. rh. pro Hest bet jeder Vnchhandluiin. jrvem Postamt, jedem Aonrnal-Vrtiedlenteu vder Buchl'invrr abonniert werden kann Druck von Jgu. v. ^ileinmayr & Fed. «amberg in Laibach. Verleger und für »ie Redaktion verantwortlich: Ottvmar Bamberg.