November. Elfter Jahrgang. Folge 131. (Seite 3097 bis 3124.) Blatter für den Abteilungsunterridit. lüonatschrift zur Förderung, des österr. Schulwesens. o o o (Schriftleiter: Dr. Rudolf Peerz.) Inhalt: Seite 1. Allerseelen 1914 ............................................. 3097 2. Den Nichtbewaffneten ins Stammbuch .... 3098 3. „Arbeitsschule“ in der Landschule................. 3099 4. Unsere Rechtschreibung............................3100 5. Sprachunrichtigkeiten der Schulsprache . . , 3101 6. Moderne ländliche Schulbauten in Deutschland . 3102 7. Der Lehrer — Chormeister..........................3106 8. Pädagogische Distichen............................3107 9. Die Sprachgrenzschule.............................3108 10. Der Kriegskalender...............................3109 11. Allerlei Schulpraxis.............................3110 12. Pädagogische Splitter............................3111 13. Die Wechselrede..................................3112 14. Literaturangaben.................................3113 15. Praktischer Unterricht in der Chemie . . . . 3114 16. Ein braver Mann ..............................................3117 17. Österreichs Zukunft..............................3117 18. Unsere Kriegsspende..............................3120 19. Briefkasten......................................3121 20. Kleine Mitteilungen..............................3121 21. Ratschläge: Für Volksschulen .............................................3123 22. Betrachtungen ...............................................3124 o o o Verlag der Blätter für den Abteilungsunterricht in Laibach. — Druck von J. Pavlicek in Qottschee. Jährlicher Bezugspreis 6 K (6 Mk, 7 Frk.). ehrbefähigungsprtifungen empfohlen: üSirbuch der Psychologie von k. k. Professor F. Schindler. 207 Seiten, 42 Textfiguren, 1913; eieg. Leinenband K 4. Urteile. Blätter f. d. 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Hl Jeder Lehrer verlange umgehend kostenlos Zusendung der illustrierten Preisliste nebst Lehrer-Vorzngs-Babatt-Tabelle I Drei starke Hefte mit mehreren tausend Referenzen von Lehrern etc. gratis zur Verfügung Blätter für den jibteilmigsiiMcrrlcbi. Laiöach, 1. Wovemöer 1914. ^ On den Anzeigcteil werden nur Ankündigungen ausgenommen, für die die Güte der Ware erwiesen ist. Es werden daher vor der Insertion entsprechende Erkundigungen eingeholt. Allfällige Beschwerden mögen sofort bekanntgegeben werden.) Beurteilungen. (Verantwortlich die Schriftleitung.) 588.) Palmen-Studien. Band I der Schriften des Deutsch-österr. Lehrervereines für Naturkunde. Mit Anleitung zur Pflege der Palmen im Zimmer von K. C. Rothe. Zwei bunte Tafeln, 33 Abbildungen. Verlag M. Quidde, vormals F. H. Schimpff, Wien-Triest. K 2'50. Dem Besucher eines Pahnenhauses sind dessen Einrichtungen sowie auch die Palmen-Biologie zumeist unbekannt. Da eine bezügliche Broschüre bisher fehlte, muß es als eine glückliche Idee des obgenannten Vereines bezeichnet werden, diese Lücke auszugleichen. Der Verfasser behandelt in hübscher Aufeinanderfolge Vertreter der verschiedensten Formen v°n Phönix, Hyphaene, Chamaerops, Trachycarpus, Latania, Sabal, Cocos, Nipa, Corypha, Borassus, *'aPhia, Elaeis, Lodoicae, Caryota, Calamus u. a. vom biologischen Standpunkte und gibt eine Übersicht über die Naturgeschichte der Palmen wie auch über deren geographische Verbreitung. Die Schilderungen finden eine reichhaltige Illustrierung durch erläuternde Abbildungen im Texte, Reiche teils nach Originalaufnahmen, teils nach Photographien hergestellt und zumeist Habitus-b»lder sind. Die Sprache ist lebhaft, die Darstellungen, da sie auf Originalberichten beruhen, fesselnd. Die bei einigen Vertretern gegebenen Landschaftsschilderungen werden durch Szenerien er-äutert, worunter sich zwei bunte, nach Aquarellen hergestellte Tafeln befinden. Schematische Darstellungen treten fast ganz zurück. Obzwar dieser Vorgang der Eigenartigkeit Cr Schrift entspricht, würden einige Diagramme, insbesondere über den Bau der Palnren-Blüte, zu deren Verständnis doch wesentlich beitragen. — Der Abschnitt „Die Palmen als Zimmerpflanzen“ wird Palmenliebhabern eine ganz besondere Freude bereiten. Mit dem Kapitel Palmenhäuser schließt die Arbeit, der anhangsweise noch ein Verzeichnis über Literatur beigegeben ist. — Das Schriftchen ist, obzwar es nur 59 Seiten umfaßt, überaus lehrreich und verdient allen 'lanzenfreunden wärmstens empfohlen au werden. — W. Fischer. Schüller’s PK* Tintenextrakte "äs für Schulen vorzüglich bewährt! 1 Liter Extrakt Nr. 2, Preis 4 Kronen, gibt 15—20 Liter gute schwarze Schultinte. I Liter Extrakt Nr. 3, Preis 6 Kronen, gibt 10 Liter feine Anthrazen-Kanzleitinte. Die Bereitung der Tinte mit kaltem Wasser ist höchst einfach, reinlich und bequem. Glänzende Zeugnisse von 6000 Schulen. Muster und Prospekt gratis. 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Zur Straße tritt nun der Steinbach, der sich mehrmals der Straße nähert und sodann von derselben wieder entfernt. Noch zwei kleine Häuschen aufgestellt und wir sind am Ende unserer Wanderung gegen Osten. Ein Wiesenweg (G’rechtsweg — öffentlicher, im Grundbuche festgestellter Weg) bringt uns zum Krug- 3100 steg zurück. Dieser führt ans andere Ufer des Steinbaches (welches?). Bestimmung der Ufer des Baches. Herleitung des Namens des Baches: Gebirgsbach mit viel Geröll, Steinen. Das Tischlerhaus tritt uns entgegen. Wandern wir weiter wasserabwärts, kommt das Kerblzeinerhäusl (Korbflechter; zeinen — flechten). Wieder überschreiten wir den Steinbach. Neben dem Steg ist eine kleine Furt (Namenerklärung). Wir kommen zur Postablage, zum Gemeindehaus. Über den Mühlbach gelangen wir zur Schule zurück. Unterschied zwischen künstlichem und natürlichem Wasserlauf. All das, was wir nun auf dem Sandtisch aufgebaut haben, ist um die Schule herum, umgibt die Schule: Umgebung der Schule. Will ich mich noch von der Aufmerksamkeit der Schüler überzeugen, so lasse ich die Häuschen wegräumen und rasch nochmals aufbauen. — Ja, wir wollten aber den Ortsplan! Den werden wir gleich haben. Karl, nimm die Kreide und fahre um die Häuser herum — räumt die Häuser ab! Was seht ihr da? Die Zeichnung der Häuser, Bäche, Straßen usw. stellt uns den Ort Steinbach vor: es ist der Plan unseres Dörfleins. III. Zusammenfassung: Wiederholung der Entstehung des Planes. Zeichen für Fluß, Straßen, Häuser, Friedhof usw. IV. Verknüpfung: Vergleiche Schulplan und Ortsplan der Größe nach: je größer das darzustellende Bild, desto kleiner die einzelnen Objekte. V. Anwendung: Sprech- und Sprachübungen, wie in der Ausführung angedeutet ist. Rechnen: Von der Schule zum Krämer sind 40 Schritte; wieviel Schritte macht Franz, wenn er zum Krämer um ein Heft lauft? (2 X 40) Franz muß einen Brief und eine Karte aufgeben. Wieviel Geld wird er für Marken brauchen? 10 h -f- 5 h usw. Modellieren, Formen usw.: Brücken, Geländer, Stege, Wegkreuze. Relief des Tales (Umgebung der Schule). Anmerkung: Die Häuschen stellen die Schüler in folgender Weise her: An einer schmalen Reibfläche der Zündholzschachtel sind die Flächen doppelt; diese schneiden sie auf, stellen die Flächen schief und setzen den Rauchfang auf, der die zwei Dachseiten zusammenhält. Will man den Plan recht schön haben, dürfen die Kinder mit Kreide usw. Fenster, Türen usw. am Häuschen anbringen. Ja, selbst die Dachung ließe sich durch Stroh usw. verwirklichen. Die heimischen Berge bauen die Kinder mit Sand auf, ein sehr naturgetreues Modell der Heimat ist geschaffen, und was bei unseren Schulen viel wert ist — ohne einen Heller Auslage. Ich wähle den Namen „Wirtshäusl“, weil dieses Gasthaus, zum Unterschiede von zwei Gasthöfen des Tales, diesen Namen als engeren Begriff hat Bei Besprechung der Häuser fand ich ein interessantes Wahrzeichen für weise Fürsorge der Erbauer: Über 60/s Milliarden Schatzscheinen. Meldung von der vollzogenen Besetzung der Lüderitzbucht durch südafrikanische Truppen. 29. Sept.: Übergreifen der panislamitischen Bewegung auf Persien und Afghanistan. Plänkeleien im Komitate Ung. Vereinigung der deutschen und österreichischen Streitkräfte. Rückzug der Russen beiderseits der Weichsel. Operationspause auf dem südlichen Kriegsschauplätze. Gefecht bei Körösmezö im Ga ge. Ultimatum Englands an den Khediven. 30. Sept.: Umklammerung von Toul und Verdun. Die russische Offensive ist im Begriffe zusammen- zubrechen. Einzug der Deutschen in Mecheln. Widerstand des Khediven gegen England. Neue Tat der „Emden“: Vier englische Dampfer versenkt. Mißglückter serbischer Einbruchsversuch. Zwei Antwerpner Forts zerstört. Allerlei Schulpraxis. Vorbemerkung: Dieser mit viel Beifall ausgenommenc Abschnitt wurde in der Dczembersolge 1913 eröffnet. Er soll den Unterricht vereinfachen helfen und die ungeschminkte Praxis zu Ehren bringen. Darum wird er neuerdings eingestellt. D. Sch. 4. In den Kurrentschreibtheken wäre die Art des zu übenden Stoffes vom 3. Schuljahr angefangen, am Kopfe der Übung anzudeuten, z. B. Der Haarstrich. Der Schattenstrich. Die scharfe Spitze. Die geschlossene Schlinge. Die offene Schlinge. Der Aufstrich. Die Ab-Scldinge. Schwierige Formen. Ich schreibe langsam. Ich taktiere. Ich tibe aus dem Lesebuch. ITaussprUche. Tabelle V. Tabelle VI. u. dergl. m. Sich in jeder Übung nur mit einem Laut zu beschäftigen und in allen Schuljahren immer wieder mit der genetischen Reibe aufzumarschieren, ist pure Zeitvergeudung. (Wohl wahr! D. Sch.) Im 3. und 4. Schuljahre stelle man ähnliche Formen zusammen, mögen es auch fünf oder mehr Schriftzeichen sein, gebe ihnen eine Kollektivbenennung und ilbe in diesem Umfang. Vom 5. Schuljahr angefangen, fällt jede genetische Reihenfolge weg, man lasse die Kinder vom Gängelbande und gewähre ihnen freieren Flug. Ortsübliche Sprüche, Redensarten, Gedichte in der Mundart, Abzählreime, Haussegen, Aussprüche berühmter Männer u. dergl. geben hinreichend und interessanten Stoff. Den alten Zopf, jeder Seite eine Übung zu widmen, sollte man endlich fallen lassen ; man sieht die „Mache“ deutlich durch. Beobachte die Kanzleibeamten, Handwerker u. dergl., du wirst immer unter ihnen langsame und flinke Arbeiter finden, ein Bild deiner Klasse. Gib also deinen Kindern mehr Freiheit, der Flinke wird in der gegebenen Zeit 20, der Langsame 12 Zeilen bewältigen. Beginne mit der nächsten Arbeit knapp nach Schluß der vorhergehenden, der Anordnung der Lesestücke im Lesebuch gleich, stehe dem Fleißigen und Talentierten mit deiner Pedanterie (auch im Zeichenunterricht) nicht immer auf dem Nacken, gib mehr Raum der Freiheit. Wie öde sieht eine Schreibtheke aus, oben Seite für Seite 3111 mit dev Aufschrift „Übung“, unten die rote Klassennote! Der reinste Parademarsch! Laß bei dem einen die Feder laufen, führe langsam die des ändern. Ich erinnere mich aus meiner Jugendzeit der Vorschriften für den Schreibunterricht, die in erster Zeile eine Musterschrift trugen und somit nur eine Seite mit Übungsstoff füllten. Die Musterschrift hat man in der späteren Zeit genommen, die Pedanterie, nur eine Seite zu füllen, ist bis heute aufgespart geblieben. (Darauf tun sich Formmenschen viel zugute. 1). Sch.) 5. Brich endlich mit der Forderung der Gleichmäßigkeit der Schriftformen! ln einer Lehrerversammlung wurde über dieses Thema des Langen und Breiten vorgetragen, heftigst debattiert und der fähigste Fachlehrer zur Abgabe seines Votums für die Volksschule vor die Rampe geschleppt. Endlich einigte man sich über ein Alphabeth, dessen Formen die Richtlinie für alle Schulen des Bezirkes abzugeben haben und es soll von diesen Formen absolut nicht abgewichen werden. Nun ließ der Obmann einen Bogen zirkulieren, auf welchem die Mitglieder ihre Teilnahme an der Konferenz durch ihre Unterschrift zu bestätigen hätten. Ich saß als der Letzte in den Reihen und als jener Bogen in meine Hände kam, suchte ich vergebens nach dev Gleichmäßigkeit der Schriftformen und setzte der Vollständigkeit halber meine Form auch noch darunter. Der beste Schreiber in deiner Klasse, welcher deine aufgezwungenen Formen musterhaft nachmalt, ist nicht immer der beste Schüler. Ein Bismarck wäre in unserer Volksschule „aus dem Fünfer im Schreiben“ nie heraus gekommen. Auch bei manchem der Kleinen drängen sich schon die Gedanken mehr, als der Finger zu folgen vermag, da wird schon die Form deiner Schablone nicht entsprechen. Geben wir also den Kindern mehr Freiheit, sie werden dann die Eigenart ihrer Schrift ausbilden und das ist entschieden der natürlichere, fruchtbarere Weg. Den eigentlichen Maßstab zur Beurteilung der Leistung im Schreiben gibt aber immer wieder nur das Tagebuch, die weniger sorgenvollere Arbeit, die den Finger führt nach der Fähigkeit und nicht nach dem momentanen Zwang. Ich kannte einen Kollegen, der mit eiserner Disziplin die Kinder solange zu seiner Schriftform zwang, bis alle Arbeiten dev Schreibhefte wie aus einem Guß waren. Das nahm sich sehr schön aus, die Anstalt hatte ihre helle Freude über den Erfolg, der Oberlehrer war des.Lobes über. Als aber einige von ihnen eine höhere Schule besuchten, verlor einer nach dem ändern die ihm aufgedrängte Form, die Eigenart ihrer Schrift trat hervor, kam aber für das praktische Leben zu spät, die Schriften blieben schülerhaft. Ist ein Menschengesicht dom ändern vollständig gleich? Soviel Verschiedenheiten hierin, soviel Eigenart in den Schriftformen. Die Schreibekunst spielt wohl eine sehr wichtige Rolle im Leben, behalten wir also die Praxis im Auge. Ernst Woldan. 6. „Herr Lehrer, meine Feder ist in das Tintenglas gefallen.“ (Rutscht oft aus dem Federhalter.) „Ich kann sie nicht herausbekommen.“ Ärgerliche Störung des Unterrichtes! Soll die Feder in der Tinte bleiben bis nach dem Unterricht? Chemische Zersetzung der Tinte, blasse Schrift in den llcften — kurz Ärger über Ärger ist die Folge. (Besonders die sonst vorzüglichen, aus Schüllers Tintenextrakt hergestellten Tinten sind sofort ruiniert, wenn ein Eisenstück auch nur kurze Zeit darin verbleibt.) Es ist dies aber auch ein Schaden für des Lehrers Geldbeutel, da die meisten Schulleiter für den Tintenbedarf von der Gemeinde ein Pauschale erhalten. Drum, lieber Amtsbruder, nimm den Hufeisenmagnet, streiche damit einigemal Uber die Klinge deines Taschenmessers; in einer Sekunde ist die Kalamität behoben (da ja das Messer längere Zeit magnetisch bleibt) und du hast viel Ärger erspart. (Aluminiumfedern werde» doch seltener benützt.) Mulzer in Glashütten. Pädagogische Splitter. Die armen Kinderl Sie müssen Stunden lang in sich zusammengepreßt sitzen; wenn es dann endlich fortgeht, können sie nicht anders, sie müssen sich aufrütteln und frei in die Luft hinein jubeln. Darum ist es oft um 11 Uhr, als ob das wilde Heer käme. Wo dein Befehl über das Vermögen des Kindes hinausgeht, da wird die Festigkeit zur Härte. Die Wechselnde. Zusammengestellt von A. Felbinger. Zur 15. Krage. Was ist an der bestehenden Lehrerbildung zu ändern? 47. Urteil. Emil Roth, Willomitz. Vielfach wird der Wunsch laut, d.e Lehrbefähigungsprüfung einer Reform zu unterziehen. Tatsächlich wäre es hiezu hoch an der Zeit. Doch kann ich mich mit der Meinung vieler, insbesonders jener, welche das Hauptgewicht auf die methodische Behandlung der Disziplinen gelegt wissen wollen, nicht recht befreunden. Der Lehrer soll auch bei dieser Prüfung über alles, was bei der Reifeprüfung von ihm gefordert wurde, Aufschluß geben können. Ja er soll zeigen, daß er sein Wissen womöglich noch vertieft habe; denn von ihm fordert auch der wißbegierige Dorfbewohner in erster Linie Aufklärung über diese oder jene Neuerung. Keineswegs will ich damit aber die praktische Schulung für den Unterricht ganz abseits stellen; auch über diese gebe er Rechenschaft. Denn während seiner zweijährigen Tätigkeit im Schuldienste wird er wohl Gelegenheit gefunden haben, sich darin zu vervollkommnen. Auch die Forderung, die Prüfungskommission komme zum Lehrer, hat etwas Gutes an sich, denn die Kommission wird in diesem Falle wohl mehr Gelegenheit haben, die Leistung und das Können des Prüflings zu bewerten, als in einer wildfremden Klasse. Nur wäre es angezeigt, der Kommission auch den jeweiligen Schulleiter beizuziehen, da ja dieser über das Wirken des Prüflings die beste Auskunft geben kann. Auch vom materiellen Standpunkte aus wäre diese Neuerung zu begrüßen, da sich mancher infolge der hohen Kosten in Schulden stürzen muß. Denn wir Lehier erfreuen uns nicht der Wohltat der Eisenbahnbeamten, welche für die Dauer einer Prüfung Diäten beziehen. Von Vorteil ist auch die Forderung, dem Prüfling drei Themen zur Auswahl zu geben; er kann sich dann jenem zuwenden, welches seiner intellektuellen Fähigkeit und seiner individuellen Anlage am besten entspricht. Zur 23. Krage. Soll eine Vermehrung der Titel angestrebt werden oder nicht? 48. Urteil. Lehrer Hans Zach in St. Margareten a. d. Raab, 'Ost-Steiermark. Es gibt Lehrer mit 15 bis 20jähriger Dienstzeit, denen es trotz alles Strebens nicht gelang, einen Leiterposten zu erhalten. Viele, viele Jahre verbleibt und wirkt nun mancher in einem Orte, ist geachtet, beliebt — ist aber immer nur „Lehrer“. „Eigenartig, er ist ein tüchtiger Mensch, bringt’s aber doch nicht weiter,“ lautet die Meinung der Bevölkerung. Die Menschen lieben den Schein und beugen sich vor dem Titel, nicht vor dem Träger. — So könnte das Ansehen des langjährigen Lehrers entschieden gehoben werden, wenn ihm als eine Art Anerkennung für seine Tätigkeit ein entsprechender, höherer Titel verliehen würde. Einen Artikel in diesem Sinne enthält bereits der neue Gehaltsgesetzentwurf des Steiermärkischen Lehrerbundes. Zur 37. Krage. Was wäre bei der Reform der Lehrbefähigungsprüfung für Volksschulen in Rücksicht zu ziehen? 2. Urteil. Lehrer Hans Nowack in Niederwaldkirchen (N.-Ö ). Als eifriger Leser der Blätter für den Abteilungsunterricht begrüße ich es mit Freuden, daß endlich ein Thema angeschnitten wird, welches entschieden am reformbedürftigsten von allen, welche die junge Lehrerschaft betreffen, ist. Schon die Worte „Lehrbefähigungsprüfung“ und „Prüfungskommission“ sind Worte, die in der jungen Lehrersccle Schrecken erwecken und warum? Ich habe durch Jahre hindurch wiederholt Gelegenheit gehabt, solche zu hören, die zur und solche, die von der Lehrbefähigungsprüfung kommen, zu vernehmen. Die ersteren bestürmen und fragen: „Was muß ich lernen, wie viel muß ich lernen usw.?“ Aber ich glaube, aus dem Munde aller Berater zu sprechen, niemand gibt und kann einen richtigen Rat geben, weil keiner das geforderte Pensum kennt, noch weiß. Schreibt ja Peerz selbst in seinen Ausführungen (in Folge 122) ganz richtig, daß nicht einmal die Prüfungskommissäre wissen, was sie verlangen sollen und dürfen. Es ist oft haarsträubend, welche Fragen von Seite der einzelnen Prüfungskommissäre gestellt und wie dieselben ihre eigenen Fragen beantworten, wenn der Prüfungskandidat nach ihrer Anschauung nicht das richtige Urteil findet. Einig: Beispiele! Im verflossenen Herbste wurde bei einer Prüfungskommission die Frage gestellt: „Welchen Weg würden sie von L. mit ihren Schülern zur Habsburg einschlagen?“ Gegen diese Fruge wäre an und für sich nichts einzuwenden, aber gegen die Auffassung der Beantwortung. Der Kandidat erwiderte: Mittelst Bahn. Unsinn, war die humane Erwiderung des Prüfenden, das Schiff benützt man; dann eine Wanderung durch den Schwarzwald (Bären- und Eberjagd damit verbindend?) und dann stromaufwärts den Rhein entlang. Ich glaube in diesem Falle eher der Antwort des Kandidaten zuzustimmen, da die Bahn verläßlicher ist als das Schiff; cs wird doch auch dem Prüfenden bekannt gewesen sein, daß die Donau nur bis Ulm vorläufig schiffbar ist. Ich würde die kurze und schnauzige Antwort gegeben haben: „Mit dem ZeppelinI“ Oder ist dies eine Prüfungsfrage für Volksschulen, wenn ein Realschulprofessor als Mitglied der Prüfungskommission die methodische Behandlung der Quadratwurzel verlangt?! Ich hätte noch zahlreiches Beispielematerial, aber den Kommissären zuliebe will ich es unterlassen, 'es würde daraus eine Schaueriade. Solche Lapsusse können nur geschehen, wenn die Prüfungskommissionen aus Mitgliedern zusammengesetzt sind, die nicht den entsprechenden Einblick in die Arbeit der Volksschule besitzen. Hier muß der Ruf erschallen: „Heraus mit den praktisch gebildeten Leuten! In die Prüfungskommissionen gehören Männer, welche mit praktischem und nicht mit schikanenhaftem Prüfungsmateriale den ohnehin bis zur Nervosität gereizten Prüflingen gegenübertreten. Ich stimme voll der Anschauung Peerzens bei, die Prüfungskommissäre gehören ins Schulzimmer, in die Arbeitsstube des zu prüfenden Lehrers. Dort werden andere Resultate gezeitigt werden. Was in Preußen für gut befunden wird, kann auch in Österreich zur Durchführung gebracht werden. Also weg mit dem alten System und auf zum Kampfe für eine neue Prüfungsordnung! Literaturangaben. Über die Auswertung der Schulbüchereien. 19. Schwachow: Die Schulpraxis. (B. G. Teubner, Leipzig.) 20. Welches ist der Nutzen guter Jugendschriften? (Patzner, 200 Themen. Greßler, Langensalza.) 21. Die Hauslektüre unserer Kinder. (Runze, Elternabende I. Greßler, Langensalza.) 22. Die Bedeutung der Jugendlektüre für Haus und Leben. (Haus und Schule 82. C. Meyer, G. Prior, Hannover.) 23. Die fruchtbringende Verwendung der Schülerbibliotheken. (Päd. Warte XIII. Zickfeld, Osterwieck.) 24. Die fruchtbringende Verwertung der Schülerbibliotheken. (Päd. Warte XII. Zickfeld.) 25. Die Bedeutung der Schülerbibliotheken und ihre erziehliche und unterrichtliclie Verwertung. (Päd. Warte IX.) 26. Epstein: Die Bedeutung der Schülerbibliotlieken und die Verwertung derselben zur Lösung der erziehlichen und unterrichtlichen Aufgaben der Volksschule. (Behrend, Wiesbaden.) 27. Wie ist die Schülerbibliothek für die Schule fruchtbringend zu verwerten? (Praxis XV. R. Danehl, Goslar.) 28. Gegen die Schundliteratur. Die literarische Erziehung der Jugend in Schule und Haus. (Gesellschaft für Verbreitung von Volksbildung, Berlin.) 29. Brephol: Literatur und Volk. (L. Wiegand, Hilchenbach.) 30. Wie soll die Schule dazu beitragen, daß unser Volk Geschmack an guter Literatur gewinnt? (Praxis 1910. R. Danehl, Goslar.) 31. Die Bedeutung der Schülerbibliotheken. (Neue Bahnen XI. Voigtländer, Leipzig.) 32. Über die häusliche Lektüre unserer Schüler. (Säemann I. Teubner, Leipzig.) 33. Aufgaben und Wirkungen der poetischen Jugendlektüre. (Neue Bahnen XIX. Voigtländer.) 34. Wie gewöhnen wir unsere Kinder an guten Lesestoff? (Deutsche Blätter 1910. Beyer Söhne, Langensalza.) 35. Wie hat der Lehrer die geeigneten Erzeugnisse unserer Literatur. ..? (Rhein. Blätter 1894. Diesterweg, Frankfurt a. M.) 36. Die Jugendschrift im Dienste des Unterrichts. (Volksschule 1909. Jul. Beltz, Langensalza.) 37. Wie muß die Lektüre der Jugend geleitet werden? (Lechtold, Wiesbaden.) 38. Die Lektüre unserer Jugend. (Prakt. Schulmann 85. Brandstetter, Leipzig.) 39. Huber: Die Jugendschriften und Schülerbibliotheken. (Manz, Wien.) 40. Herold: Jugendlektüre und Schülerbibliotheken. (Ferd. Schöningh, Paderborn.) 41. Wiegand: Zur Jugendschriftenfrage. (L. Wiegand, Hilchenbach.) 42. Jugendlektüre und Schülerbibliotheken. (Aus der Schule 1905. Dürr, Leipzig.) 43. Die Großmacht der Jugend- und Volksliteratur. (Schellbach, Wien.) 44. Bedeutung, Auswahl und Leitung der Jugendlektüre. (Praxis der Volksschule 1899. Schroedel, Halle a. S.) 45. Jugendlektüre. (Zeitschrift für Christi. Erz. 1908. Schöningh, Paderborn.) Materne. 3114 Praktischer Unterricht in der Chemie. Von Prof. R. Schill, derzeit in Prag II, Lindeng. 2. (Fortsetzung.) Vorbemerkung. Der in der Julifolge 115, S. 2566 genannte Experimentierkasten zur Ausführung aller hier beschriebenen und noch zu beschreibenden Versuche enthält über 100 Chemikalien in Flaschen samt den erforderlichen Gerätschaften. Er ist zum Selbstkostenpreise von 40 K, auch gegen monatliche Ratenzahlungen von wenigstens 3 K, durch die vom Verfasser gegründete Sammelstelle physikalischer Lehrmittel zu beziehen. Bestellungen durch den Verfasser. Der Stickstoff.1 b) Verbindungen mit Wasserstoff. 82. Ein etwa 6 mm langes Stück von einem Stängelchen Natriumhydroxyd zerreiben und mischen wir mit einem Federlöffel2 Eisenpulver. Die Hälfte des Gemisches wird in einer kleinen Pr. erhitzt. Mit Hilfe eines brennenden Holzspanes erkennt man, daß dabei Wasserstoff entsteht. Fe + Na OH = Fe(Na 0)a + Ha. (Versuch 19 in Folge 118.) 83. Wir mischen einen Federlöffel Eisenpulver mit einem halben Löffel Salpeter (KNOs) und erhitzen die Hälfte des Gemisches in einer kleinen Pr. Der brennende Holzspan verlöscht, wenn wir ihn in die Pr. einführen; Stickstoff. 84. Nun erhitzen wir die bei Versuch 82 und 83 übrig gebliebenen und gut durcheinander geschüttelten Mischungen. Wasserstoff und Stickstoff verbinden sich im Augenblicke des Entstehens zu Ammoniak (NH 3). Nachweis: a) Der stechende Geruch, b) rotes Lackmuspapier wird gebläut, c) von einem Glasstab (Holzspan), der in Salzsäure getaucht und über die Öffnung der Pr. gehalten wird, steigen charakteristische weiße Salmiaknebel empor. Ammoniak hat die besondere Eigenschaft, sich direkt mit Säuren zu Salzen zu verbinden, in unserem Falle: NH« -j- HCl = NH* CI. Ammoniak + Salzsäure = Salmiak. 85. Im Entstehungszustande befinden sich Wasserstoff und Stickstoff auch, wenn organische, stickstoffhaltige Körper verwesen, verfaulen oder unter Luftabschluß erhitzt werden. In allen diesen Fällen entsteht mithin Ammoniak. (Ammoniak in Aborten, besonders Pferdeställen, bei der Leuchtgasfabrikation usw.) Wichtigkeit der Stickstoffverbindungen als Düngemittel. Das Entweichen des Ammoniaks aus Düngerhaufen wird verhindert durch Bestreuen mit gelöschtem Kalk, Gips, Erde usw. Wir erhitzen ein wenig Lederabfälle, Hornspäne oder Haare in einer Pr. Nachweis des entstehenden Ammoniaks mit dem Salzsäurestab; Salmiaknebel. 86. ln der kleinsten Pr. werden je 3—4 Tropfen Ammoniak (Salmiakgeist) und Salzsäure gemischt. Die Pr. wird dabei heiß, ein Zeichen, daß eine chemische Verbindung vor sich geht. Beim Eindampfen erhalten wir eine weiße Salzkruste, Salmiak. 87. Wird die Salzkruste einige Zeit erhitzt, so verschwindet sie und entsteht wieder an den kälteren Stellen der Pr. Salmiak verdampft, ohne vorher zu schmelzen; er sublimiert. Bleibt beim Sublimieren ein brauner Rückstand, so rührt er von Verunreinigungen her. 88. Man kratze die Salmiakkruste teilweise mit dem Federlöffel los und koste eine Spur davon. Glüht man ein Streifchen blankes Kupferblech, so wird es durch Oxydation fast blauschwarz. Streut man etwas Salmiak darauf und glüht wieder, so wird das Kupfer sofort blank. Der Salmiak hat die Oxydschichte aufgelöst und flüchtiges Kupferchlorid gebildet, das die Spiritusflamme schön blau färbt. Die Blaufärbung rührt vom Chlor her. Wir schmelzen etwas zusammengeballtes Staniol auf dem Kupferstreifen (einer Kupfermünze) und versuchen, das geschmolzene Zinn mit einem Holzstäbchen auf dem Kupfer gleichmäßig zu verteilen; es gelingt nicht. Nun streuen wir etwas Salmiak darauf und sehen, daß sich das Kupfer schön verzinnt. Die Oxydschichte, die sich beim Erhitzen bildete und das Anhaften des Zinnes verhinderte, wird durch den Salmiak aufgelöst: Den Grund erfahren wir aus Versuch 1 Im letzten Artikel sind einige sinnstörende Druckfehler stehen geblieben, die jedoch leicht als solche erkannt werden. 2 Eine Klappsfeder verkehrt in den Federhalter gesteckt. 89. Wir erhitzen etwas Salmiak in der Pr. und halten auf die Öffnung rotes Lackmuspapier. Dieses wird blau und bei stärkerem Erhitzen wieder rot. Salmiak spaltet (dissoziiert) sich in der Hitze (bei 350") in Salzsäure HCl und Ammoniak NH«. Bei tieferer Temperatur vereinigen sich beide Gase wieder zu Salmiak. Ammoniak ist leichter als Salzsäure, steigt mithin rascher in die Höhe und bläut das Lackmuspapier. Die Verwendung des Salmiaks beim Löten und Verzinnen beruht also auf der Dissoziation seiner Moleküle beim Erhitzen. 90. Wie aus den Versuchen 84—86 hervorgeht, vereinigt sich Ammoniak direkt mit Säuren zu Salzen. Andere Beispiele: 2NH:i H2 SO4 = (NH*)2 SO*. NHs-f- Ammoniumsulfat. HNOs = NH* NO.i. In diesen Verbindungen spielt die einwertige Atomgruppe NH* Ammoniumnitrat. dieselbe Rolle wie das Metall in den entsprechenden Verbindungen KCl, Na CI, K2SO1, KN0:i usw., man hat ihr deshalb auch einen besonderen Namen gegeben und bezeichnet sie als Ammonium und die Verbindungen als Ammonium Verbindungen. Salmiak heißt demnach Ammoniumchlorid oder Chlorammonium. Atomgruppen, die sich bei chemischen Umsetzungen wie Elemente verhalten, heißen (zusammengesetzte) Radikale. Ammonium hat den Charakter eines einwertigen Metalles, es ist deshalb ein einwertiges Radikal. Der metallische Charakter dieser Gruppe wird durch folgenden Versuch erhärtet. In einer Pr. werfen wir auf zwei Tropfen Quecksilber ein linsengroßes Stückchen Natrium, das wir mit dem Taschenmesser in der Flasche unter Petroleum abschneiden, mit Löschpapier gut abtrocknen, die braune Kruste — ohne das Na mit den Fingern zu berühren — abschaben und erwärmen vorsichtig. Plötzlich vereinigt sich das Na mit dem Hg unter Feuererscheinung zu Natriumamalgam. Wir setzen nun nacheinander noch zwei Stückchen Na zu, bis das Amalgam ziemlich fest geworden ist. Ein Stückchen davon übergießen wir in einer Pr. mit Wasser. Die schwache Wasserstoffentwicklung, die nun eintritt, belehrt uns, daß tatsächlich nur eine Auflösung des Na in Hg, ein Amalgam, aber keine chemische Verbindung vorliegt. Das übrige Natriumamalgam übergießen wir in einer weiten Pr. mit einer konzentrierten Salmiaklösung (vier Federlöffel auf wenig Wasser). Das Ganze schwillt nun mächtig an zu einem schwammigen Körper, dem Ammoniumamalgam, das schon bei gewöhnlicher Temperatur bald in Hg, NHa und H zerfällt. Wenn die Zersetzung vollzogen ist, gießt man die Flüssigkeit ab, trocknet das Hg mit Fließpapier und hebt es für spätere Versuche auf. 91. Um aus den Ammoniumsalzen das Ammoniak wieder zu gewinnen, verreiben wir eine geringe Menge irgend eines solchen Salzes (Salmiak, Ammoniumbichromat, Ammoniumkarbonat, Ammoniumnitrat, Phosphorsalz:)) mit einer geringen Menge einer Base (gebrannter Kalk,1 Kalziumhydroxyd, Natriumhydroxyd). Schon beim bloßen Verreiben tritt der Ammoniakgeruch (Salmiaknebel) sehr deutlich auf. Erhitzen wir jedoch ein Ammoniumsalz mit einer Base in der Pr., dann tritt eine vollständige Zersetzung des Salzes und starke Ammoniakentwicklung ein. Beispiele für diese Zersetzungen: 2 NH* CI 4- Ca (OH) 2 = 2 NH3 + Ca CI2 + 2 H2 O. Na H* CI + bla OH = NHa -(- Na CI + H2 0. Mit Hilfe unseres Experimentierkastens können wir also auf fünfzenfache Art Ammoniak hersteilen. 92. Die Ammoniumverbindungen lassen sich wie alle Stickstoffverbindungen leicht zersetzen. Viele Stickstoffverbindungen zersetzen sich explosionsartig, manche ohne erkennbare Ursache, deshalb sind die meisten Explosionsstoffe Stickstoffverbindungen. Von den Ammoniumverbindungen unseres Kastens wird das Ammoniumkarbonat (wichtig für die Sodafabrikation) schon bei gewöhnlicher Temperatur etwas zersetzt, demnach riecht es stark nach Ammoniak (Riechsalz bei Ohnmachtsanfällen). Beim Erhitzen zerfällt es vollständig in gasförmige Produkte. Versuch. Es wird deshalb als Backpulver zum Lockern des Teiges sowie in Lösung in der Industrie zum Entfetten und Reinigen der Wollgarne verwendet. Phosphorsalz schmilzt beim Erhitzen, gibt unter Aufschäumen Wasser und Ammoniak ab und hinterläßt glasartiges Natriummetaphosphat Na PO;i. (Wichtig in der analytischen Chemie) 3 Phosphorsalz ist ein Natriumammoniumphosphat Na. NH 1. HPO* + 4HsO. 4 Der gebrannte Kalk Ca O unseres Kastens hat sich an der feuchten Luft von selbst in ge- löschten Kalk, Kalziumhydroxyd, verwandelt; Ca O + Ha O = Ca(OH)2. 3116 93. Wir beschicken eine kleine Pr. mit je einem Federlöffel Salmiak und Ätzkalk (dem gebrannten Kalk unseres Kastens), schieben einen lockeren Papier- oder Wattebausch einige Zentimeter in das Rohr, halten die Pr. möglichst steil5 mit der Mündung nach abwärts und erhitzen das im hintern Teil liegende Pulver, bis sich der Ammoniakgeruch deutlich bemerkbar macht. Stellen wir nun die Pr. mit der Öffnung nach abwärts0 ins Wasser, so steigt dieses rasch im Rohre in die Höhe und füllt es größtenteils aus. Ammoniak wird mit großer Begierde vom Wasser aufgenommen, absorbiert. Die wässerige Lösung des Gases heißt Salmiakgeist oder Ätzammoniak. Ammoniak ist leichter als Luft. Im Salmiakgeist findet sich die Verbindung N H* O H, Ammoniumhydroxyd. Beweis: 94. Ferrichlorid (Eisenchlorid) gibt mit Salmiakgeist (Ammoniak) denselben rotbraunen Niederschlag von Ferrihydroxyd wie Natriumhydroxyd.7 Versuch mit kleinsten Mengen. Von Salmiakgeist nehme man nur einen Tropfen. Fe CI3 + 3NH*OH = Fe(OH)3-f 3 NH* CI. Fe CIa + 3 Na OH = Fe(OH)3 + 3 Na CI. 95 Ferrosulfat8 (Eisenvitriol) gibt grüne Niederschläge. Fe SÖ4 + 2NH*OH = Fe (OH) 2 + (NH*)SO*. Fe SO* -j- 2 Na OH — Fe(OH)s -j- Nas 80*. Das Ammoniumsulfat NH* SO* ist ein wichtiges künstliches Düngemittel. Ergebnis. Alle löslichen Ferrisalze geben rotbraune, alle löslichen Ferrosalzp grüne Niederschläge (Hydroxyde). Wichtig für die analytische Chemie. 96. Der vorige Versuch mit Kupfervitriol. Der blaugrüne Niederschlag von Kupferhydroxyd löst sich bei weiterem Zusatz von Ammoniak mit schöner tiefblauer Farbe zu sogenanntem Kupferoxydammoniak. Dieses ist das einzige Lösungsmittel für Zellulose (Baumwolle). 97. Man untersuche die löslichen Kalzium-, Barium- und Aluminiumsalze des Kastens, indem man eine möglichst geringe Menge löst und mit Spuren von Ammoniumkarbonat versetzt. Es entstehen überall weiße Niederschläge (Karbonate), weil die Karbonate der genannten Metalle (Ca, Ba, AI) im Wasser unlöslich sind. Beispiel: BaCO -|~ 2 NH* HCOa = Ba(HC03)3 + 2 NHi CI. Ammoniumkarbonat ist neben Ammoniak ein wichtiges Reagens. 98. Irgend ein Ammoniumsalz entwickelt, mit verdünnter Natronlauge Na OH gekocht, Ammoniak. Nachweis von Ammoniumsalzen. 99. Ein Tropfen Schwefelsäure erzeugt auf blauem Lackmuspapier oder blauem Tuch einen roten Fleck, aus dem nach einiger Zeit ein Loch wird. Tropft man aber Salmiakgeist auf die Stelle, dann wird die Wirkung der Säure aufgehoben. Mittel gegen Insektenstiche. 100. In einer kleinen Pr. schütteln wir einige Tropfen Olivenöl mit der gleichen Menge Salmiakgeist. Das Fett löst sich. Salmiakgeist als Fleckputzmittel und Reinigungsmittel für Möbel, Kleider usw. Ergebnis. Ammoniak ist ein farbloses, stechend riechendes Gas, das die Schleimhäute angreift. Es ist leichter als Luft und wird vom Wasser in großen Mengen gelöst (absorbiert, Salmiakgeist). Im gelösten Ammoniak (NH* OH) findet sich das einwertige Radikal Ammonium, das die Rolle eines einwertigen Metalles spielt. Ammoniak bildet mit Säuren durch einfache Addition Salze, die teils technische, teils landwirtschaftliche Verwendung finden. Mit gelösten Salzen liefert es gleich Kali oder Natronlauge Hydroxyde. Ammoniak ist ein wichtiges Reagens. Es ist die einzige flüchtige Base. Ammoniak bildet sich durch einfache Zusammensetzung (Synthese) aus seinen Elementen 6 So, daß das Pulver am hintern Ende noch liegen bleibt. 0 Der Papierbausch soll das Herausfallen des Pulvers verhindern. Der Versuch ist nicht ganz einwandfrei, weil durch das Erwärmen auch Luft ausgetrieben wurde. Allein ein Parallelversuch mit einer leeren, trockenen Pr. zeigt, daß die ausgetriebene Luftmenge viel kleiner ist als die beim ersten Versuche eingetrelene Wassermasse. Man erwärme also einen möglichst kleinen Teil der Pr. Für den Selbstunterricht und für die Volksschule halte ich diese primitive Versuchsanordnung für genügend. 7 Man löse ein für allemal ein 1 cm langes Stück Natriumhydroxyd in einem 30 g Fläschchen in Wasser und hebe dieses auf. 8 In den Ferriverbindungen ist das Eisen dreiwertig, in den Ferroverbindungen zweiwertig. 3117 (Fäulnis, Leuchtgasfabrikation) oder es wird dargestellt durch Zersetzung vom Ammoniumsalzen mit einer stärkeren Base. Methodisches. Die angegebenen Versuche sind für den Arbeitsunterricht aller Schulkategorien geeignet und genügend. In vielen Fällen z. B. bei Versuch 91, 92, 94, 95, 97 und 98 wird man zweckmäßig die geteilte Arbeitsweise wählen. Für den Demonstrationsunterricht der Volksschule ist eine Auswahl aus diesen Versuchen hinreichend. Ein braver Mann. (Beitrag zu dem in Vorbereitung befindlichen „Heldenbuche der Lehrerschaft".1) Ms war -ein sehr strenger Winter. Die Erde war mit einer dichten Schneedecke bekleidet, alle Bächlein hielt der Strenge umfangen. Auch der grolle Teich im Dorfe war zugefroren. Hei, war das eine Lust, auf der spiegelglatten Fläche dahinzusausen! Das wußte auch die Dorfjugend. Kaum war die Eisdecke nur halbwegs sicher, als auf derselben schon eine Menge Schulknaben und halbwüchsige Burschen zu sehen war. Die etwas zaghaften Mädchen hielten sich anfangs noch zurück. Erst später, als das Eis die nötige Sicherheit geboten hatte, wagten auch sie sich darauf. Dieses Spiel setzte sich solange fort, bis das Eis gehackt wurde. Mun hieß es wieder warten. An einem schönen Wintertage, die Eisdecke bedeckte kaum den ganzen Teich, sah man eine große Menge Knaben, die sich auf dem Eise herumtummelten. Da plötzlich ein dumpfer Krach! Was war das? Erschreckt eilten die Knaben an das Ufer*. Kaum hatten sie dasselbe erreicht, als gellende Hilferufe an ihr Ohr drangen. Das Eis war geborsten und ein Junge war eingebrochen. Seine Kameraden stimmten in die Hilferufe mit ein. Sofort kamen aus den benachbarten Häusern Leute heraus, die das Unglück sahen. Einige Knaben eilten nach Hause und erzählten, was vorgefallen war. In fliegender Hast teilte es einer dem ändern mit; bald war das ganze Dorf auf den Beinen und eilte zum Teiche. Auch zum Lehrer war die Kunde vom traurigen Unfalle gedrungen. Sofort eilte er ohne Kopfbedeckung und Mantel hinab zum Teiche. Er hatte beides auch nicht gebraucht. Denn auf dem Wege zum Teiche hatte er einen festen Entschluß gefaßt. Bald war er am Ziele. Eine Menge Leute standen um den Teich, die den Knaben mittelst Stangen und zugeworfenen Seilen herausziehen wollten. Der Knabe schlug jedoch mit den Händen herum, so daß in der Eisdecke immer ein größeres Loch entstand. Jetzt schien es, als ob er untersinken würde. Da drängte sich der Dorflehrer, dem vom Laufen der Schweiß herunterrann, durch die Reihen und ohne Bedenken sprang er sofort in die kühle Flut. Todesmutig schwamm er zu der Stelle, wo der Knabe bereits untersank. — Bald hatte er ihn erfaßt. Nun zurück -ans Ufer. Es gelang. Während der Lehrer noch den Jungen in den Armen hielt, kam ein gebrechlicher Greis und dankte dem Volksbildner für seine wackere Tat mit Tränen in den Augen. Der verunglückte Knabe war sein einziges Enkelkind, an dem er nach dem Tode der Eltern die Stelle vertrat. Ein seliger Blick des Alten — der schönste Lohn für die Heldentat. Leitinger in Wien. Österreichs Zukunft. Vom Major v. Spitzel. Worvemerkung: Unter diesem Titel meiden von jetztab im Sinne des 5. Briefes an die g. Leser der „Bl." Vorschläge zur Neugestaltung der Dinge veröffentlicht werden. Es soll jeder, der es mit dem Vaterlande wohlmeint, sofort die Stimme erheben: Die Zeit ist ernst und späte Helfer sind schlechte Helfer. D. Sch. Die Lehrerschaft hat 1914 die Feuertaufe erhalten und sie glänzend bestanden. Ob sie als Offiziere vor der Front, oder als Unteroffiziere oder als Mannschaften in Reih und Glied in den heiligen Kampf zogen, in allen Lagen stellten sie ihren Mann, zeigten sie 1 Der Krieg durste dieses Buch wesentlich bereichern. Wir bitten um Beiträge. D. Sch. sich als Helden. Das beweist schon die Zahl der Gefallenen, deren Andenken hochgehalten wird in der Armee, im Volke, im Lehrerstand! Die Zahl der Feinde aber mahnt uns, schon jetzt zu denken an die Mehrung der künftigen Wehrkraft, an die Mehrung der wirtschaftlichen, der finanziellen, der landwirtschaftlichen Kraft. Und da sind die Lehrer, besonders die auf dem Lande, die berufensten Förderer unserer Bestrebungen. Ein innigeres Verhältnis muß sich noch herausbilden und bildet sich auch heraus, zwischen Armee und Lehrerschaft, zwischen Offizieren und Lehrern, und ausgesprochen den Volksschullehrern, den Volkslehrern, denn sie bereiten uns das Soldatenmaterial vor, mit dem die Armee arbeiten muß. Je besser die Jugend körperlich und natürlich auch geistig — vorbereitet ist, um so mehr kann die Armee leisten. Deshalb geht schon heute unser Weck-, Bitt- und Mahnruf an alle Volksschullehrer, unverzüglich und sofort mit allem Eifer die beste körperliche Ausbildung der Jugend in Angriff zu nehmen und zu betätigen. Die nötigen Mittel kann hief'ür jede, auch die ärmste Gemeinde auf bringen — welche sie übrigens vom Reiche wieder zurück erhalten wird. Deshalb sofort und unverzüglich ans Werk zum Segen Österreichs, zu seiner Sicherheit und Wohlfahrt! Ausnützung der Volkskraft! Höchste Wehr! — Diesen Forderungen hat unser Vaterland bislang nicht voll entsprochen; das ergibt schon die Kriegsfre'.willigen-Meldung. Ausnützung der Volkskraft heißt aber intensivste körperliche Ausbildung der gesamten Jugend vom ti. bis zum 20. Jahre und Fortbetrieb der Gymnastik bei der Mehrheit der Bevölkerung bis zum 30. Jahre; bei der Jugend muß der Betrieb obligatorisch sein, der Fortbetrieb aber ist in das Belieben der einzelnen zu stellen, welches dadurch angeregt wird, daß der Nachweis der fortgesetzten Gymnastik Erleichterungen bei den Reserveübungen gewährt. Höchste Wehr jedoch wird nur gewährleistet, wenn alle Tauglichen militärische Ausbildung erfahren. Es kann hier sogar noch eine Erweiterung gemacht werden, daß z. B. für den Kampf hinter Wällen, seihst für den Feldkampf, Untaugliche in Anspruch genommen werden, wenn er nur für das Feuergefecht, für die Feuerabgabe tauglich ist. Diese ausgehobenen Mengen drei oder zwei Jahre präsent zu halten, ist aus finanziellen und volkswirtschaftlichen Gründen unmöglich. Es ist diese lange Präsenz auch gar nicht notwendig, das ergibt sich aus dem jetzigen Kriegsverlauf, in welchem ungeübte Mannschaften schon nach drei bis fünf Wochen an die fechtende Front gelangen.1 Mit der Erläuterung dieser Umstände soll in dieser ernsten Stunde keine Nörgelei und keine verbitternde Kritik geübt werden, es soll nur die im Moment gemachte Erfahrung festgelegt und das Eisen geschmiedet werden, so lange es heiß ist, heiß für diejenigen, welche bisher glaubten, daß nur eine mindestens zweijährige Dienstzeit eine kriegstüchtige Armee gewährleiste, heiß für diejenigen, welche von der Miliz und von der Obertlüssigkeit einer tüchtigen Armee das Heil des Vaterlandes erwarteten. Die körperliche Ausbildung der gesamten Jugend wird zwar von vielen Seiten seit Jahren begehrt, man hat aber diesem Ruf nicht Folge geleistet. Das Bedürfnis nach besserer körperlicher Betätigung war aber doch so stark, daß, wenn sie auch nicht* für die Masse durchzubringen war, sie wenigstens bei einer Minderzahl versucht wurde. Dies führte zur Gründung der verschiedenen Wehrkraft-Vereine, Pfadlinder, Wandervögel usw. Die Schwäche dieser Bestrebungen lag und liegt in dem Umstand, daß eben nicht die gesamte Jugend von Stadt und Land daran tätigen Anteil nehmen kann, sondern nur ein verschwindender Prozentsatz, d. i. ein bis zwei Prozent der Jugend. Auch wird da und dort zu viel „Soldatenspiel“ getrieben, während die körperliche Ausbildung, d. h. Turnen und Gymnastik, zu kurz kommen. Gerade diese Ausbildung jedoch ist die wichtigste, auf sie kommt es an! Gesunde, elastische, gewandte, kräftige, muskulöse und widerstandsfähige Körper sollen herangebildet werden.2 Diese Bildung hat von selbst dann Einfluß auf Erzielung von Willensstärke, Mut, Geistesgegenwart, Energie; körperliche Gewandtheit hat auch geistige Regsamkeit zur Folge. Wenn diese turnerisch-gymnastische Ausbildung vom G. bis zum IG. Jahre intensiv init' drei Wochenstunden betrieben wird, so wird man staunen, welch ungleich besseres, ja welch vorzügliches Menschenmaterial das Vaterland in seiner heranwachsenden Jugend erhält. Wer glaubt, daß darunter die geistige Ausbildung zu kurz kommt, selbst wenn wöchentlich 1 (6m wichtiger sozialer Gedanke, der nach dem Kriege mit Rücksicht auf die wirtschaftliche Lage sehr in Betracht wird gezogen werden müssen. D. Sch. 2 JnsonderS Österreich wird daran denke» müssen, seine Wehrkraft für die Unbilden des Ostens zu Härten. D. Sch. 3119 ein oder gar zwei Lernstunden ausfallen, der ist im Irrtum. In corpore sano mens sana! Die körperlich besser entwickelte Jugend wird dem Unterrichte mit mehr Aufmerksamkeit, mit mehr Spannkraft und mit mehr Interesse folgen, besonders wenn der Lehrer seinen Stoff der Neuzeit entsprechend interessant zu machen versteht. Die Schule führt das Leben — und nicht die Schule der Schule wegen! Der Lehrer muß dem Leben, der Gegenwart angeboren und nicht tausendjähriger Vergangenheit, weit- und zeitentrllckt! Vom 17. .lahre bis zum Eintritt in die Armee können dann in wöchentlich einer Stunde (.neben zwei Turnstunden) Exerzitien vorgenommen, insbesondere Schießinstruktion, Ziel- und Anschlagübungen und schließlich Scheibenschießen abgehalten werden,3 letztere unter militärischer Aufsicht und Kontrolle. Bei solch solider und peinlich genauer Vorübung läßt sich die Rekrutenabrichtung in längstens vier Wochen betätigen und zwar mit noch besserem Endresultat wie jetzt. Wenn dann zum Garnisons- und Arbeitsdienst eigene Abteilungen gebildet werden, so daß die Feldtruppe gar nicht mehr mit denselben belastet wird, so ergibt sich, daß mit einem Dienstjahr eine so gründliche militärische Feld- und Kriegsausbildung erreicht wird, daß wir jedem Gegner an Qualität überlegen sind. Wir können aber dank des guten Menschenmaterials 50 Prozent mehr Rekruten zur Einstellung bringen wie bisher, und die Heereskosten sogar noch etwas entlasten. Nehmen wir statt der bisherigen vier Übungen im Beurlaubtenverhältnis deren sechs an und reihen die erste gleich an das erste Dienstjahr an, so haben wir stets eine genügend starke Armee auf den Beinen. Spitzen sich die politischen Verhältnisse einmal zu, so kann man, ohne Mobilmachung, ein bis zwei Jahrgänge einberufen, welche in 24 Stunden bei Her Fahne sind, so daß ein Überfall gänzlich ausgeschlossen erscheint. Durch die Einberufung geschlossener Jahrgänge zu Übungen wird weiter erreicht, daß Offiziere und Mannschaften stets in kriegsstarken Verbänden üben und an diese von Haus aus gewöhnt sind. — Durch die Einberufung aller Tauglichen erhöhen sich die Jahrgänge um 100 bis 150.000 Mann, das gibt für 15 Jahrgänge ein Mehr von I Qa bis 2 Millionen ausgebildeter Mannschaften. Diese Wehrverstärkung erlaubt die Volkskraft! Die Verkürzung der Dienstzeit gestattet eine beträchtliche Einsparung gegenüber den Kosten der dreijährigen Dienstzeit, welche dann nur noch für die berittenen Waffen gilt. Es sei an die Regierung die vaterländische Bitte gerichtet, den Vollzug dieser Anregung zu sichern, bezw. anzuordnen oder in die Wege zu leiten, denn die körperliche Ausbildung der gesamten Jugend ist ein wesentlicher Bestandteil der Heeresverfassung und daher Reichssache. Die entstehenden Kosten — man bedarf keiner besonderen Lehrkräfte und keiner Turnpaläste — linden sicher Idemnität. Da aber Eile geboten ist, so sollte die Regierung den vorläufigen Vollzug durchführen, wenn der gesetzlichen Behandlung Schwierigkeiten im Wege stehen. — Desgleichen wäre es Sache des Reichsrates, die Angelegenheit vom parlamentarischen Standpunkte aus spruchreif zu machen, wenn bis zu seinem Zusammentritt noch keine Erledigung zu ersehen ist. Unter allen Umständen und jedenfalls könnten und müßten aber die Lehrer, besonders die auf dem Lande, im Verein mit den Bürgermeistern, den Landesregierungen, Bezirkshauptmannschaften usw. den sofortigen Vollzug des Jungturnens betätigen. Der Betrieb werde so frisch, frei und fröhlich und doch in der nötigen Strammheit gehandhabt, daß die Jugend mit. voller Begeisterung zu den körperlichen Übungen sich drängt! Die Stimmung ist vorhanden, das Eisen ist heiß, folglich muß man es jetzt schmieden; der charakteristische Zug und der vaterländische Geist werden sich fortsetzen von Geschlecht zu Geschlecht Österreich und Deutschland bleiben auf ewig unüberwindbar! Das nächste Erfordernis ist die Mehrung der landwirtschaftlichen Produktion, welches Thema nach dem Kriegsschluß zu erörtern ist. Nur sollte man sofort und »»verweilt die Kriegsgefangenen in ausgiebigstem Maße für Melioration und Moorkultivierung, Anlegung der diesbezüglichen Straßen und Gräben usw. verwenden. Das ceterum censeo lautet: „Ergiebigste Ausnützung der Volkskraft zu Österreichs Wehr! Das sagt uns die eiserne Gegenwart! Das lehrt uns die jetzige Stunde! Das erheischt die Zukunft! 3 Bon uns wiederholt angeregt. D. Sch. 3120 Unsere Kriegsspende. 1. Ausweis.1 Vorbemerkung: Wie gerne die Leser der Blätter bereit sind, werktätigen Patriotismus an den Tag zu legen, und wie sehr die Kriegsnummer unserer Zeitschrift cs vermochte, Herz und.Taschcn auszuschließen, zeugt so recht die 1. Liste, betreffend unsere Kriegsspende. Obwohl jeder im eigenen Kreise in verschiedenster Weise zur Opferung veranlaßt wird, so haben es sich die Leser der Blätter doch nicht nehmen lassen, auch hier, in unserer Gemeinde, ein Scherflein beizutragen. Es war unmöglich, alle Beiträge schon diesmal zu vermerken; in der Dezemberfolge sollen die fehlenden Namen platzfinden. Mögen alle, alle, die zu uns gehören, in der Liste vertreten sein, damit wir unsere Mitarbeit bei dem großen Werke der Menschlichkeit mit einer stolzen Summe belegen können! Eingeleitet durch den Schriftleiter mit dem Betrage von 100 K. — Lothaller A., L. in Pram, O.-Ö. I. — Mair J., L. in Seekirchen, Sb. 1. — Lieske K., Selm», in Untergrub, N.-Ö. 2. — Salzner F., Obi. in Thening, O.-Ö. 1. — Zojer J., Obi. in Irschen, Kä. 1. — Ballek L., Obi. in Eichenbrunn, N.-Ö. 1. — Höllner F., L. in Falkenau, B. 1. — Schulleitung in St. Johann bei Herberstein, St. 1. — Schule der Ursulinen in Oraz 1. — Löhnert A., Schull. in Lobming, St. 1. — Hofer P., L. in Marausen, T. I. — Roitner H., Obi. in Eferding, N.-Ö. 1. — Sommer J., Obi. in Erlach, N.-Ö. 1. — Moosleitner J., Volksschd. in Straßwalchen, Sb. 1. — Kastellitz R., Ool in St. Peter bei Graz 1. — Fabiantschitsch A., Ln. in Laibach 1. — Schulleitung Allhaming, Bez. Linz, O.-Ö. 1. — Haydvogel M., Schull. in Hausdorf, Kä. 1. — Palouz M., Ln. in Obermösel, Kr. 1. — Wiesinger K., k. k. Fachl. in Pola 2. — Mädchenvolksschule Skotschau, Schl. I. — Frantz A., Obi. in Presdorf, N.-Ö. 1. — Gruber N., Leiterin des Institutes Pfaffenhofen, T. 1. — Patscheider A., L. in See Paznaun, T. 5. — Direktion der allg. Volks- und Bürgerschule für Knaben in Stockerau 1. — Ilg J., k. k. Bezirksschulinsp. in Feldkirch 1. — Schulleitung Klein in St. Paul, Kä. 1. — Nitsch A., Fachl. i. R., Triest 1. — Ortner J., Obi. in St. Martin b. Villach 1. — Hlach O., Ln. in Reichraming, O.-Ö. 1. — Rauwolf H., L. in Altrohlau, B. 1. — Schöttner A., Obi. in Aich, B. 1. — Prause J., Obi. in Hilbetten, Bl. — Steinsdorfer Hugo, L. in Ober-Themenau, N.-Ö. I. — Jungwirth M., L. in Maxglan, Sb. 1. — Trefny R., städt. L. in Wien 1. — Wex Otto, stud. paed, in Ellmau, T. 0 40. — Seitz F., Substitut in Trpist, B. I. — Hedrich H, Ln. in St. Leonhard a. F., N.-Ö. 1. — Wimmer F., Obi. in Sigharting, O.-Ö. I. — Punzenberger G., Schull. in Rosenau, O.-Ö. 1. — Materna J., Obi. in Wultendorf, N.-Ö. I. — Hauptmann R., L. in Scheiblingkirchen, N.-Ö. I. — Gutmann K., Schull. in Jaudling, N.-Ö. I. — Kraus K., Reg.-Rat, Wien 1. — Weiß A., Ln. in Stammern 1. — Volz Emil, L. in Trifail 1. — Ortsschulrat St. Corona, N.-Ö. 1. — Schors H., Schull. in Kreuzberg, Schl. I. — Hiecke G., Obi. in Paulowilz, Schl. I. — Biebl f., Obi. in Weitra, N.-Ö. 1. — Richter K., Schuld, in Brüsau, M. 1. — Dicht! J., Obi. in Mugrau, B. 1. — Kotremba A., L. in Fahrafeld, N.-Ö. 1. — Sandbichler K., Schull. in Eppau, T. 1. — Zeilinger H., L. in Aigen, N.-Ö. 2. — Riegler K., L. in Gr. Gerungs, N.-Ö. 2. — Jatzek K., Schull. in Mittelhof, Schl. 1. — Horn J., L. in Traiskirchen, N.-Ö. 2. — Schießendoppler F., Lehrer in Mattsee, Sb. I. — Lehrkörper Arnoldstein, Kä. 2. — Schulleitung Grüntal, B. 1. — Lehrkörper Allersdorf, N.-Ö. 2. — Ungenannt 2. — Andiel K., Fachlehrer in Pohrlilz, M. I. — Tollich F. in Wien, 1. — Wratschko J., Obi. in Pfaffstätten, N.-Ö. 2. — Kratzer A., Obi. in Mitterdonibach, St. 2. — Demel A., Obi. in Gschaid, N.-Ö. I. — Jaklitsch J., Obi. in Reichenau b. Gottschee 2. — Stangl F., Obi. in Riesling, M. 2. — Demal L., Schull. in Winklarn, N.-Ö. 1. — Musger M., L. in Pöllau, St. 1. — Emberger L., L. in Herrnbaumgarten, N.-Ö. 2. — Leitinger W., L. in Wien 1. — Rieder F., Schull. in Atzelsdorf, N.-Ö. 1. — Tschofen T., Ln. in St. Johann, T. 1. — Bezirksschulrat Gmünd, N.-Ö. 1. — Bezirkslehrerbibliothek Amstetten, N.-Ö. I. — Schindler R., Ln. in Freiberg, M. 1. — Scherer H., Obi. in Oberzeiring, St. 1. — Böhmer J., Obi. in Marhof b. Stainz 1. — Raschauer J., Schull. in Kohling, B. 1. — Bogensberger Ch., Obi. in Aschbach, St. 1. — Schwärzier F., Obi. in St. Gilgen, Sb. 1. — Baron A., Fachl. in Hotzenplotz, Schl. I. — Raith A., L. in St. Anton, N.-Ö. 1. — Ortsschulrat Fahrafeld, N.-Ö. 1. — Lintner K., Schull. in Weinern, N.-Ö. 1. — Maschler J., k. k. Bezirksschulinsp. in Landeck, T. 2. — Walla J., Obi. in Hohenwart, N.-Ö. 1. — Seitz R., Schull. in Schwarzenberg, N.-Ö. 1. — Anderl F., Schull. in N.-Oeblarn, St. 1. — Weninger F., L. in Waldegg, N.-Ö. 1. — Etzelsdorfer G., L. in Ma. Laach, N.-Ö. 1. — Neugebauer J., Obi. in Staatz, N.-Ö. 1. — Silier R., Obi. in Schillern, N.-Ö. 1. — Glaser R., Obi. in Eis, N.-Ö. 1. — Huemer K., L. in Vorderstoder, O.-Ö. 1. — Mathe H., L. in Traismauer, N.-Ö. 1. — Hool A., L. in Imsterberg, T. 1. — Pecher J., Obi. in Gesna, B. I. — Danzinger K., Obi. in Grillenberg, N.-Ö. 1. — Meutzner W., Schull. in Grafensulz, N.-Ö. 1. — Schulleitung Steyregg, O.-Ö. 1. — Krumböck, Obi. in St. Georgen, N.-Ö. 1. — 1 Die Anordnung folgt dem Datum der Einsendung. D. Sch. 3121 — Poper P., Ln. in Eggendorf, N.-Ö. 2. — Dietl L., Obi. in Niklasberg I. — Scholz M., Ln. in Mauer öhling 2. — Kohl M., L. in Proschwitz, B. 1. — Pöschl N., Obi. in Unter-Wielands, N.-Ö. 2. — Kaff, Schull., D. Thomaschlag 1. — Dr. Tupetz Th., k. k. Hofrat in Prag 2. — B.Sch.l. A. Kasper in Neunkirchen 10. — Briefkasten. Um mit der Ausgabe der „Blätter" nach her Störung durch den ausgebrochenen Kriegszustand und den damit verbundenen Rückschlag auf die Herstellung der Zeitschrift wieder ins Gleise zu kommen, mußte diesmal von der ausführlichen Redigierung abgesehen werden. Nur soviel sei in aller Eile mitgeteilt, daß das k. k. Ministerium für Kultus und Unterricht die „Kricgsnummer" unserer Bl. behufs Verteilung in 500 Stücken angetanst und sie u. a. auch der Deutsche Schulverein in einer größeren Anzahl bezogen hat. Außerdem haben sich Spender eiugefunden, u. zw. mit dem Vermerke, daß der von ihnen zugemittelte Betrag zur Aus-sendung von Gratisstücken der Kriegsnummer verwendet werde. Es wird sich vielleicht empfehlen, die Folge 129 zu dem Zwecke zu beanspruchen, »m sie an Lehramtszöglinge und an das Volk abzugeben. Karle an die Verwaltung! — Die Weihnachtssolge soll wieder ganz im Zeichen des Krieges erscheinen; es wird daher um einschlägige Beiträge gebeten. Kleine Mitteilungen. 558.) Zur Aördernng der Kleintierzucht, insbesondere der Ziegen- und Kaninchcnzircht, soll zufolge Bestimmung der Regierung in Oppeln im naturkundlichen Unterricht durch Belehrung der Volksschüler über Lebensweise und Pflege dieser Tiere, in erster Linie der Kaninchen, hingewiescn werden. Das soll geschehen, um der Fleischteuerung entgegenzutreten. Gerade die Kaninchenzucht dürste bei Schulkindern einem gewissen Interesse und Verständnis begegnen. (Wäre auch bei uns ein Gegengewicht gegen die Teuerung. D. Sch.) 559.) fine Stimme für das Kochschulstudium der Lehrer. Wer die Statistik über den Besuch der deutschen Universitäten in Österreich auimerksam durchsieht, dem wird es auffallen, daß die Besucher in einem hohen Prozentsätze Ausländer sind. So weist die Universität in Wien seit mehr als fünf Jahren alljährlich im Wintersemester fast 1200 Ausländer auf, was ungefähr ein Siebentel der Inländer ist. Unter ihnen die Hälfte aus Ungarn, die andere Hälfte stammt aus Serbien, Bulgarien, Rumänien und namentlich aus Rußland. Ganz ähnlich ist das Verhältnis zwischen In- und Ausländern an der Technischen Hochschule in Wien. Ist da nicht die Frage berechtigt, ob cs nicht eine Verschleuderung des Nationalvermögens ist, wenn wir unsere deutschen Hochschulen in so ausgiebiger Weise den Staatsfremden, die zugleich meist auch Volksfremde sind, zur Verfügung stellen? Man bedenke, welche große Kosten nur ein Universitätshörer dem Staate auferlegt — und nun 1200 Staatssremde nur an einer Universität! Das sind Millionen und Millionen, die Wir Deutsche da auf die Bildung auswärtiger und unserer Nation feindlich gesinnter Leute verschwenden. Und wenn doch dies allein des Übels ganze Größe wäre. Viel schlimmer ist es, daß wir dem Auslande und den fremden minderwertigen Nationen die Studenten ausbilden, während ganze Kategorien deutscher Jünglinge ihren Bildungshunger nicht befriedigen können. Man denke nur an den großen, an Talenten so reichen Stand der Lehrer, die seit Jahrzehnten um die Zulassung zum ordentlichen Universitätsstudium ringen und denen man die Erlaubnis hiezu starrköpfig und kurzsichtig vorenthält. Und was für Ausflüchte man da immer vorschützt! Die Volksschullehrer würden das Niveau der Hochschulen herabdrücken, ruft der eine. Aber die Serben, Bulgaren und Russen, die sicher keine der Lehrerbildung gleichwertigen Vorkennt- nisse haben und nur notdürftig die deutsche Sprache kennen, die gefährden das Niveau der Bildungsarbeit nicht. Es ist zu dumm, daß man nicht einsehen will, wie hoch unsere deutschen Lehrerbildungsanstalten über den Mittelschulen des slawischen Ostens stehen. Ein anderer wieder macht den Mangel an Geld geltend oder den Mangel an Platz an den Universitäten, um zu begründen, warum das Ansuchen der Lehrer immer wieder abschlägig beschicken ivird. Aber für Tausende von Ausländern wird das Geld des Staates verbraucht. Statt einigen Hundert von tüchtigen, intelligenten und Willensstärken deutschen Lehrern die Tore der Universität zu öffnen, speist man sie ab mit Surrogaten und verkümmert dadurch die einheimische In- telligenz, nimmt aber dafür sicher zehnmal soviel Ausländer auf. Wahrlich eine sonderbare Arbeit im Dienste der Zivilisation. Aus den Mitteilungen über Schulpolitik und Volksbildung. 560.) Won den Lehrern gewählte Schulvorstände in der Schweiz. Im Kanton Zürich kennt man die Oberlehrer- und Direktorstellen in dem Sinne wie in Österreich nicht. Es gibt dort in jedem Schul-hause einen Hausvorstand, der den Verkehr mit der Behörde vermittelt, die Lehrerkonserenz leitet, die Schülerausnahmen vollzieht und ähnliche Aufgaben zu erfüllen hat, die zur Aufrechterhaltung des Schul» betriebe« notwendig sind. Das Hospitierrecht, überhaupt eine Einmischung in die innere Schularbeit steht ihm nicht zu. Er ist durchaus im Kollegium der Gleiche unter Gleichen, wird vom Kollegium vorgeschlagcn, aber von der Behörde, da diese seine Mehrleistungen bezahlt, gewählt. Wie ein AuSweg gefunden wird, wenn der Vorgcschlagenc nicht gewählt wird, sagt unsere Quelle nicht. Es dürfte aber das Wahlrecht der Behörde fast immer aus ein bloßes Bestütigungsrccht, also auf eine bloße Formalität hinauslaufen. Die Entschädigung, die der Hausvorstand für seine Arbeit erhält, beträgt je nach der Größe des Schulhauscs 200 bis 300 Fr. Die Einrichtung hat sich gut bewährt. Dies größere Maß von Freiheit, das dem Lehrer gewährt wird, die größere Verantwortung, die er bei seiner Berufstätigkeit zu tragen hat, geben ihm, wie übereinstimmende Berichte zeigen, den stärksten Impuls zur Anspannung aller Kräfte, um seinen Verpflichtungen in der Schule nachzukommen. Die Einrichtung ist in der Schweiz also praktisch erprobt und darf deshalb wohl kaum noch als utopfflische Schwärmerei und Träumerei hingestellt werden, wie es zuweilen geschehen ist. Deutsch-österr. Lehrerztg. D. 561.) Die Hckert-Zinnecker'schen Rechenbücher. (K. k. Schulbücherverlag in Prag: Preise der einzelnen Teile: I. 50 h, II. 60 h, III. 50 h, bezw. 60 h, IV. 50 h, V. 55 h, Abschlußband 85 h, bezw. 90 h.) - Als wir vor Jahren wagemutig für das Prinzip der „Reihe" in die Schranken traten, Knilling, Tanck, Kollilsch, Lavtar und ich, mußten wir uns manch grämlichen Blick und manch spöttisches Lächeln gefallen lassen, war ja die Firma Moönik & Co in Österreich noch allmächtig, allgebietend. Wie viel hat sich seitdem zum Besten unseres Rechnens geändert! In der praktischen Durchführung des ausgestellten Grundprinzipes freilich nicht allzuviel, denn es ist, das wird jeder von uns Theoretikern zugeben müssen, nicht allzuschwer, mit kühnem Schritt den Weg für die Reform zu weisen, aber unendlich mühevoll, Stein um Stein die Fahrstraße zu pflastern, aus der unser Rechenwägclchen die Kleinen sicher an das Ziel bringen soll. Wenn ich nun die in letzter Zeit auf den Büchermarkt (oft mit gewinnsüchtiger Hast) geworfenen Rechenbücher mustere, so muß ich zunächst mit Genugtuung feststellen, daß unsere Grundtendenz die Basis fast aller bildet. Sie ganz und gar, offen und frei aufzudecken, das wagte allerdings keiner der Verfasser — die Zeit verträgt den simpeln Unterton noch nicht; allein geben wir uns zufrieden mit den Ansängen! Am deutlichsten finden sie sich in dem oben zitierten Werke. Eckert und Zinnecker kennen den Kern der Sache; daß sie ihn nicht durchwegs zur Geltung brachten, liegt im methodischen Geschmack unserer Tage. Man wendet sich von Vertretern der kühlen Richtung, die alles Bilderzeug aus dem Rechenbuche, den bunten Vcranschaulichungskram vom Katheder verbannt wissen wollen und nur ein einziges Symbol der „Reihe" fordern, mit der flüchtigen Phrase „Das ist Ansichtssache!", ohne in die psychologischen Grundlagen des Rechnens zu greifen. Es ist hier nicht der Ort, den Unterschied zwischen psychologischem und logischem Rechnen auszudecken; aber soviel muß gesagt werden, daß Methodiker, die ihn nicht kennen, für Kinder niemals eine Anleitung werden schreiben können. Eckert-Zinnecker verraten ihn dadurch, daß sie trotz aller Zugeständnisse an die Mode das Einigende, die fundierte Reihe, festhalten. Mit Nachdruck heben sie auch das Prinzip immer wieder hervor; dieses Moment zeugt, daß sie bei dem, was wir als störendes Beiwerk erachten, sich Zwang antun mußten. Schuld an solchen Konzessionen sind immer Bücherschreiber, die alles ausbieten, dem Laien zu imponieren und leichtfertige Interpreten zu täuschen. — Wollten wir nun dem in Rede stehenden Rechenwerke eine ausreichende Würdigung zuteil werden lassen, so müßten wir Schritt für Schritt feststellen, inwieweit sich der Hauptgedanke durchringt und in welchem Maße die Theorien der jüngsten Zeit, wobei insonders der Schaffenden Arbeit gedacht sei, ihre Konkretisierung finden. Da indes das Geleitwort zum jedem einzelnen Teile dies in vortrefflicher Weise besorgt und ich es unter der angedeuteten Einschränkung unterschreiben kann, so bedeutete die Wiedergabe der Vermerke eine Wiederholung. Der Leser der Bl., der für die Eckert-Zinnecker'schen Rechenbücher Interesse bekundet, läßt sich die Erklärungsblätter vom k. k. Schulbüchervcrlage in Prag kostenfrei kommen; sie bringen ihm eine kleine Methodik ins Haus. Im Falle, als es sich um die Einführung der Rechenbücher handelt, werden zweifellos auch Gratisexemplare abgegeben werden. Was ich dennoch nicht unerwähnt lassen kann, ist die Bcdachtnahme, die der Abteilungsunterricht in den erwähnten Lehrbehelfcn gefunden hat. Gewöhnlich setzt man sich über diese Rücksicht hinweg, ohne zu bedenken, daß die Landschule gerade in der Austeilung des Stoffes besondere Anforderungen stellt und vor allem eine Fülle an Übungsmaterial heischt. Das alles haben die Verfasser ins Auge gefaßt. — Es wird nach dem Kriege hoffentlich zu einem völligen Umsturz in der Methodik kommen; da werden die Rechenbücher von Eckert-Zinnecker als weitausblickende Vorboten in erster Linie beachtet wcrden'müssen. Der kluge Mann befreundet sich schon jetzt mit ihnen, um sodann die Neue Zeit sogleich zu verstehen. P. Nr. 17. November 1914. Blätter für Prüfungskandidaten. Ratschläge. XVI. Für Volksschulen. Schreiben. Deutsche oder lateinische Schrift? Eine häufig aufgeworfene Frage, die allgemeineres Interesse verdient. Für die Schulpraxis ist sie durch die bestehenden Lehrpläne, die die Übung beider Schriftformen fordern, vorläufig und für die nächste Zukunft gelöst. In der Allgemeinheit wird der Streit wohl noch nicht so bald beendet sein, da beide Lager bedeutende Männer aufzuweisen haben, die gewichtige Gründe teils für, teils gegen die deutsche Schrift ins Treffen führen. Dem über dieses Thema in „Ambros“ Gesagten möchte ich noch hinzufügen, was Lehrer Händler-Meißen in seinem „Lehrbuche für den Schreibunterricht“ ausführt. Die Lösung dieser Frage hängt auch mit der Entwicklung der Rechtschreibung zusammen; solange die bisherige S-Schreibung, sowie die Großschreibung der Hauptwörter beibehalten wird, brauchen wir die deutsche Kurrent, da sie die orthographischen Unterschiede hinsichtlich der f, s und ß deutlich wiedergibt und anderseits ihre Großbuchstaben handlicher sind. Was über die Eigenschaften einer schönen Handschrift gesagt ist, ist in durchaus modernem Sinne gehalten; besonders zu beachten wäre der letzte Absatz, der eine spezielle Forderung der neueren Zeit bespricht, die individuelle Schrift. Die Schulbankfrage ist nicht allein für den Schreibunterricht von der größten Bedeutung; das bezügliche Kapitel wäre also gründlich zu studieren. Vgl. hiezu § 13 der Min.-Verordnung vom 9. Juni 1873. Franz Abert. Rechnen und geometrische Formenlehre A. Bei der weiteren Durcharbeitung der Methodik des Rechenunterrichtes kommen wir nun zum Rechnen mit Dezimalzahlen, mit mehrnamigen Zahlen und mit gemeinen Brüchen. Die Einführung der dezimalen Schreibung erfolgt auf Grund der Münzen, Maße und Gewichte. Den Stufengang zeigt unser Rechenbuch. Bezüglich des Rechnens mit Dezimalzahlen sind besonders folgende Fragen zu überlegen: 1. Welches ist die natürliche Aufeinanderfolge der Rechnungsarten? 2. Welches ist die logische Aufeinanderfolge der Übungen bei jeder Rechnungsart? 3. Bedeutung der Stellenwertbestimmung beim Multiplizieren und Dividieren. 4. Welche Vorübungen sind beim Multiplizieren mit einer Dezimalzahl und beim Dividieren durch eine Dezimalzahl erforderlich? 5. Welche Sachgebiete eignen sich besonders für die einzelnen Rechnungsarten mit Dezimalzahlen? 6. In welcher Weise ist das Rechnen mit Dezimalzahlen und das Rechnen mit mehrnamigen Zahlen zu verknüpfen ? Beim Rechnen mit mehrnamigen Zahlen kommen dann die Übungen noch besonders in Betracht, welche die mehrnamigen Zahlen mit nicht dezimaler Gliederung betreffen (Zählmaße, Zeitmaße) Sowohl bei den Verwandlungsübungen als auch bei den Rechenoperationen mit diesen Zahlen besteht eine methodische Hauptaufgabe darin, für diese Übungen der Wirklichkeit entsprechende Aufgaben zur Grundlage zu nehmen. Für das Rechnen mit gemeinen Brüchen werden folgende Andeutungen genügen: Auf der Mittelstufe der Volksschule ist das Rechnen mit gemeinen Brüchen nur als Kopfrechnen zu pflegen. Welche Übungen kommen bei den einfachsten Brüchen >/?, i/s, V», Vio in Betracht? Veranschaulichungsmittel. Die Operationen werden nach dem Prinzipe des Rechnens mit benannten Zahlen durchgeführt. Gruppierung: >/s, '/4, V»; Vs, Vs, Vis; Vr>> Vio, V20. Für das auf der Oberstufe auf tretende schri ft-liche Bruchrechnen ergibt sich folgende Gliederung: Nach anschaulichen Übungen über die Entstehung, Bedeutung und Arten der gemeinen Brüche folgt die Vergleichung ihres Wertes und die Wertveränderung derselben. Das Multiplizieren eines Bruches mit einer ganzen Zahl und das Dividieren durch eine ganze Zahl erscheinen hier am zweckmäßigsten angeschlossen. Die Formveränderung der Brüche durch Kürzen wird durch einfache Übungen über die Teilbarkeit der Zahlen vorbereitet. Zwischen dem Addieren und Subtrahieren gleichnamiger und ungleichnamiger Brüche tritt naturgemäß die Formveränderung der Brüche durch Erweitern und das Gleichnamigmachen auf. Nun folgen das Multiplizieren mit einem Bruche, das Dividieren durch einen Bruch und jene 3124 Übungen, die sich aus den Beziehungen der gemeinen Brüche zu den Dezimalbrüchen ergeben. — Für jeden Punkt ist der Plan der methodischen Durchführung zu entwerfen! B. Im Anschlüsse an die bereits wiederholten Prozentrechnungen wird nun die Zinsrechnung geübt. Grundsatz: Auch die Ausführung dieser Rechnungen erfolgt in der Volksschule nicht nach Formeln, sondern durch Schlüsse. Stoff: Berechnung der Zinsen für Jahre, Monate, Tage; Berechnung des Kapitals, der Zeit, der Prozente; Sparkassen; einfache Übungen in der Zinseszinsrechnung. Aufgaben zur methodischen Behandlung. 1. Jemand leiht am 23. März 988 K zu 4a/r% aus und verpflichtet sich, das Geld samt Zinsen am 8. August desselben Jahres zurückzuzahlen; wieviel wird die Rückzahlung betragen? 2. Eine Schuld von 936 K wird samt den 5°/oigen Interessen am 24. November mit 950'17 K beglichen; wann wurde das Kapital ausgeborgt? 3. flin Kapital bringt in einem Jahre zu 4V4°/o 106 26 K Zins. Im nächsten Jahre trägt das um 100 K größere Kapital nur 104 K; in welcher Weise hat sich der Zinsfuß geändert? 4. A leiht von B 4800 K auf ein Jahr, muß sich aber die 5 !/4 °/o Zinsen sofort abziehen lassen. Wieviel % zahlt er wirklich? 5. Wie hoch wachsen a) bei ganzjähriger, b) bei halbjähriger Kapitalisierung 2000 K bei 4°/o Zinseszins in drei Jahren an? 6. Ein Dienstbote legt während einer dreijährigen Dienstzeit am Ende eines jeden Jahres 120 K in die Postsparkasse. Wieviel beträgt sein Guthaben am Anfänge des 4.Jahres? (3%Zinseszins bei ganzjähriger Kapitalisierung.)1 C. Raumlehre. Fortsetzung der Umfangsund Flächenberechnungen: Regelmäßige Vielecke. Unregelmäßige Vielecke. Kreis und Ellipse. In methodischer Hinsicht ist vor allem zu erwägen, wie die Schüler unter Leitung des Lehrers die einzelnen Berechnungen durch eigenes Suchen und schaffende Arbeit selbst finden können. Diese Frage ist besonders bei der Kreisberechnung interessant. Zusammenstellung von Aufgabengruppen nach dem praktischen Leben entnommenen Sachgebieten. (Im Garten, beim Spengler usw.) Aufgaben zur methodischen Behandlung. 1. Der Boden eines sechseckigen Gartenhäuschens von 15 m Seitenlänge soll mit quadratischen Steinplatten belegt werden, deren Seite 15 cm lang ist; wieviel Platten sind erforderlich, wenn man auf Abfälle 4°/o rechnet? 2. Um wieviel ist der Inhalt eines Kreises größer als die Fläche des eingeschriebenen Quadrates, wenn r 5 m beträgt? 3. In einem Parke befindet sich ein kreisrundes Wasserbecken von 18 2 in Durchmesser. Um dieses ist ein Rasenplatz bis zu einem kreisrunden um das Becken führenden Wege, der an der Innenseite 66 m lang ist. Wie weit ist der Weg vom Wasserbecken entfernt und wie groß ist die Rasenfläche? (tt — 31/?.) K. k. Übungsschullehrer A. Zinnecker in Prag. 1 Lösungen unmittelbar an den Verfasser senden; sie werden mit Bezugnahme auf die Blätter kostenlos geprüft. Retourmarke beilegen I Betrachtungen. Die modernen Naturforscher sind wie Schriftsetzer, die ein Werk, von herrlichen, großen Ideen, poetischem Sinnen und Fühlen beseelt, nur als Gebilde sprachlicher Elemente auffassen, es als solches zergliedern und daraus wieder nur eine phonetische Kombination, ein kahles, totes Wortgerippe bilden. Der Glaube an das Gute und Edle in der Menschennatur befriedigt und beseligt; darin wurzelt das innere Glück und der Wert des Optimisten. Der Pessimist untergräbt sein besseres Selbst in dem Schutte seiner Anschauungen. Im Menschen kämpfen oft zwei Elemente: das eine zieht ihn hinauf zu dem Hohen, Erhabenen Ideellen; das andere läßt ihn eine materielle Richtung verfolgen. Instinktiv gehorcht der Mensch dem letzteren; doch kann er sich mit Aufwand seiner sittlichen Kraft zu dem höheren Ziele emporschwingen, wenn er die Fittiche mit eitlem Erdentand belastet. Schon in dem Streben nach dieser Erleichterung liegt der erste Schritt zur Vervollkommnung. M. 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Die Zeitungsbestellungen sind an die Wirtschafts-Abteilung zu richten, die Beträge hiefür sind vierteljährig im vorhinein direkt an die Verwaltung der betreffenden Zeitung einzusenden. Bei Bestellung von Mustern für Damenkleidern ist anzuführen, ob der Stoff glatt oder gemustert, hell oder dunkel sein soll, ob ein praktisches oder elegantes Modekleid gewünscht wird. Bei Seidenstoffen ist anzugeben, ob dieselben für Kleider oder Blusen bestimmt sind, ob der Stoff glatt oder gemustert, hell oder dunkel sein soll. Bei Waschstoffen teile man mit, ob sie für Kleider oder Blusen gebraucht werden, ob Wollmusselin, Batist, Atlas-Satin, Zephir, Waschköper oder nur Waschkotton gewünscht wird. Bestellungen sind nicht in die Muster hineinzulegen, sondern direkt an die Wirtschafts-Abteilung zu leiten. Die Mustersendungen sind unbeschädigt zurückzuschicken. Die freie Zusendung der Postpakete erfolgt bei einer Bestellung im Betrage von mindestens 40 K. 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In Merkators Projektion 160 : 210 cm .... „ 27 — Adrian Salzburg, (Nur phys.) 1:100.000,135:190 cm „ 22 -Kober, Schlesien (Nurphys ) 1:100.000, 135:185cm „ 30 — Rothaug-Trunk, Steiermark (Nur phys.) 1:150.000 180: 160 cm.................................„ 30 - Rolhaug-Hassinger, Europäisches Rußland (phys.) 1 : 2 Mill., 190 : 205 cm...................„ 25 — Rothaug-Thoms, Wirtschaftskarte der österr. Sudetenländer, 1 :300.000, 130:190 cm ... 25 — J. ü. Rothaug & Dr. Rud. Rothaug, Wandkarte der natürlichen Vegetations und Wirtschaftsgebiete der Erde, Aequ.-Maßstab 1 : 25 Millionen „28 — Alle Lehrmittel liefert die Geograph. Lehrmittel-Anstalt Q. Freytag & Bcrndt, Wien VII., Schottenfeldgasse 62. Katalog steht auf Verlangen zu Diensten