PniiftrMirdirjj. Ein Monat . 4V K. Nierkljühng 1 si. 20 ^ Halbjährig 2 „ 40 ^ Ganzjährig 4 „ SV Mit Poftoerstuda»!. Ein Monat . ü0?r. Vierteljährig 1 „ üy „ Halbjährig . S „ — „ Ganzjährig. L „ — Die viermal gespal« tene Druckzeile wird bei einmaliger Einschaltulig mit 6, bei zweimaliger mit 8. bei dreimnligee mit 10 Kreuzern bt' rechnet. Donnerstag den S. Tnli. Erscheint jeden Sonn-tag und Donnerstag in je Einem halben Bogen (die Beilagen ungerechnet). Is«s PrinumerationS - Einladung. Beim Beginn de« neuen Monat» erlauben wir uns zur gefälligen Pränumeration einzuladen. Pränumerationspreis. In Marburg: Aar 1 Monat 40 kr., vierteljahrig 1 st. 20 tr., halbjährig 2 si. 40 tr., ganzjährig 4 fi. 80 tr. Mit Postversendung: Kür 1 Monat Ü0 tr.. vierteljährig 1 fl. S0 tr., tzalbjahrig S fl., ganzjährig L fl. Zur Bequemlichkeit unserer Abonnenten, welche die Pränumeration am K« und lÄ. eines jeden Msnats deginnen oder erneuern können, nehmen folgende Erpeditionen unsere« Blatte« da« Abonnement entgegen: In Arnfels Hr. A. Nepl. Postmeister. Mlli Hr. G. Tarmon, Buchhändler: SidiSwaldHr.I. «ie«linger, Handelöm.; Kranz Hr. F. Waid^ Postezpeditor: Arie-dan Hr. N. Martinz, Hdl«m. , Gletchenderg Hr. O. Holzer. Hdl«m.: Graz «. Koppitsch sei. «itwe, Buch- nnd Knnsthandluna; Hartderg Hr. K. Lagler, Handel«m.: Klaaenfurt Hr. E. Siegel, Buchhändler, Leidnitz Hr. Götz, Buchbinder; Leoben Hr. Ar. Stock, Buchhändler: Mureck Herr A. «latla. Zuibbindex . dura Hr.I.A. «eitzinaer. Buchhändl.; Gauerdennn Herr F. «otzbacher: Dillach Herr F. Hoffmann, Buchhändler. Klagenfurt *1''' 28. Juni. (Die Bollendung der Bahn von Marburg nach Klagenfurt - die Gasbeleuchtung - Gefahr für die Dampf-Schiffahrt deS Wörtersee's - HoUthcue-rung)' Ich freue mich, Ihnen eine Nachricht mittheilen zu können, »velche auch bei Ihnen mit Beftiedigung vernommen werden wird, die Ilss hier hervorrief. Die Bahnstrecke von Rar-bnra nach Klagenfurt wird unter allen Umständen noch Heuer vollendet, so zwar, daß noch vor Ende d. I. eine Probefahrt auf derselben stattfindet. - So wird von unserem ReichsrathsAbgeordneten, Ritter v. Tschabusch' nigg aus Wien officiell gemeldet, welcher durch wiederholtes Betteiben dieser wichtigen Angelegen-heit bei dem Herrn Handels Minister fich den warmen Dank jweier Kronländer verdient hat. Auf eine, diese Angelegenheit urairende Zuschrift des Handels Ministers an den Bemaltungsrath der k. t. pr. Südbahn Kesellschast erfolgte nämlich Seitens des Letztgenannten obige positive Znsage, welcher der Graf Wicken bürg, unserem Reichsrathsabgeordneten gegenüber, die Bersicherung hinzufügte, dah er darauf dringen werde, daß die Bahnsttecke Marburg Klagenfurt Heuer nicht blos urohewnsc befahrcu, sonliern auch vollständig vem Betriebe übergeben werde. - Der nam-lichen, natürlich ganz verlässlichen Quelle entnehme ich noch, daß in diesem Augenblicke über 8l>00 Arbeiter langS der ganzen Bahnlinie beschäftigt sind. Die Aorbercitungen für die Gasbeleuchtung geheu in unserer Stadt mit Riesenschritten vorwärts, was die energische Berwaltung des wackeren Unternehmers Riedinger charatteristrt; in einem Theile der Strassen sind bereits die Hauptröhren mit den Berbindungsleitungen in Hßentlichetotalitäten gelegt, während die Baulich» Wß Gasometers nebst Zubehör ihrer Boll' endnng entgegengehen. Auf jeden Fall dürste der Blitz der Gasflamme dem Douuer der Locomotive voraneilen. - Möge es mit der Gasflamme zu-gleich in manchem hiesigen, von Selbstsucht und Anmassung verdüsterten Gehirne „Licht werden." so weit e^ ohne Gefahr für das Strohdach möglich ist. Unserer „Wörthersee - Dampfschiffahrt" droht einc Gefahr, deren Verwirklichung wir Freunde der köstlichen Seepartien sehr beklagen werden. Die Verbindung der Stadt mit dem Wörthersee, welcher durch die Glonfurt Abfluß hat, wird nämlich durch den, fast eine halbe Meile langen, sogenannten Lendkanal hergestellt, dessen Niveau sich natürlich nach dem des Sees richtet. Nun hat die für die Entsumpsung des zwischen der Glansurt und dem Canale entstandenen Moo res niedergesetzte Kommission beim Ausfiuffe der Glansurt ein Mauerwerk errichten lassen, um den übermäffigen Abfluß des See s zu verhindern und den Wasserstand im Kanale auf einer entsprechenden Höhe zu erhalten. - Dieses Mauerwerk wurde aber, trotz der Heuer im Allgemeinen günstigen Wasserverhältnisse, von den Mühlenbe-fitzern an der Glanfurt bis in Grund und Boden zerstört, so daß daS Waffer des CanalS auf ein Niveau herabgesunken ist, welches kaum mehr die Durchfahrt des Dampfschiffes gestattet. - Dieser Uebelstand hat auch noch die beklagenswerthe Ein Tag in Adelsberg. -pp- Das ist so leicht geschrieben, so leicht gesprochen „ein Tag iu Adelsberg" und doch gehört eine heroische Natur dazu, diesen Tag zu verleben, - wenn es so regnet wie letzten Sonn tag. Schon bei der Ankunft, früh 4^/« Uhr, goß es in Strömen vom Himmel, die Wolken hingen tief herab auf das Kachgebirge, der dieftr Wetterprophet vx^lvnoe sammelte wie weiland Zeus alle Wolken um sein Hc^upt - es war eine trostlose Perspective auf den kommenden Tag. In den Wirthshäuseru, wie in dem ein-zigen CafHhause ttafe» wir auf die ersten Spureu des erwachenden Lebens und da mittlerweile der Regen nachließ und die Sonne einzelne Strahlen sendete, so machten wir einen Spaziergang. Ein Glück, daß wir es thaten, denn wenige Stunden später goß wieder „unendlicher Regen" herab. Das Heuer vielbesuchte Adelsberg li^t am Fuße eines mit einer Ruine, der früheren Adlers-b»rg, gekrönten Berges, Soviö ^2129 Fuß hoch) genannt, von dem man eine sehr hübsche Ausfic^ auf die nicht unschöne Umgebung gewinnt. I» mäandrischen Windungen schleicht dle Poit unter Srlen und Gebüsch berühmten Grotte zn; ziemlich fruchtbare ^lder dehnen fich iu der ts^-ahnlichen Berttefung aus > und der ^»voa, der in Gestalt einer Riesennase daß paradiefische Thal von Wippach von der Adelsberg-Prewalder Flache sondett, ist keine üble Zierde für die Landschaft. Um den Anblick der Landschaft zu erleichtern, führt ein bequemer Weg etwa in halber Höhe rings um den Berg und diesen wandelten wir, uns der regenfreien Stunde und der Flora freuend. Denn dieser Soviö ist eine wahre Fund-grnbe für den Botaniker und die farbenreiche Pflanzenwelt weckt selbst das Interesse des Laien. Besonders bemerkenswerth machte fich die reizende Vsromo» Zpioata, die hier in Begleitung seltener llwdeUifersv und A/nxellesistvi» und um duftet von üppigen und ZllsutdaArten blühtt. Die Felsen waren überwuchert von Seänw »erv und altmm, welch letzteres mit seinem rosigen Schimmer einen besonderen Reiz hat. Das Schönste aber war ohnstreitig eine Distel, dere» Blüthe nicht nur das schönste Azurblau trug, deren Blätter auch von diesem Blau, wie von einem Duft, angehaucht erschienen. Dieser Reiz war indeß nur in der Ferne zu genießen; eine Berührung der Pflanze war schmerzlich, denn dieselbe ist mit Spitzen und Stacheln förmlich übersäet. N»r eine Käferart, welche in ihrem Aeußereu mit der Farbe der Distel harmonirte, schien von den spitzigen Waffen der Pflanze nichts ju fürchten zn haben nnd kroch lnstig jVifchen denselben herum. Sinzelne fallende Tropfen trieben uns nach Adelsderg zurück und nun ging das Regnen an. Da iaßen wir jetzt in dem Loeale, über dessen Thüre als Persiflage? „CafShaus" geschrieben steht, hörten dem Gespräche der drei oder vier Gäste zu, oder lasen zum so und so vielten Male die „Ostdeutsche", die „Laibacher Zeitung" und die „Triesterin" und draußen - regnete es mit einer Continuirlichkeit. die an und für sich be-wundernswerth war. Es war ein Wetter, daS man mit Borsetzung zweier Thiere zu bezeichnen pflegt, von denen das eine bisweilen mit Maulkörben behaftet erscheint, das andere nach dem gewaltsamen Tode meist „geselcht" wird. Es regnete mit geringem Wechsel im Tempo und Ton und was das Langweiligste war. es regnete senkrecht herunter. Der Regen ist für den müßi: gen Beobachter oft dadurch interessant, daß er an den bald so, bald so fallenden Tropfen seine Studien macht, daß er berechnet, wie viel Wind dazu gehött um den Tropfen mit der Kraft eines Wurfaeschosses an die Fensterscheiben zu schleudern. In Adelsberg konnte man das nicht; mit schrecklicher Monotonie und wie „Spagat" ging das Naß des Himmels herunter. Man kann seinen Grimm verbüßen, seinen Zorn an einem „Pintsch" auslassen, seine Äreude in tollen Strei-chen ausdrücken, seinen Nerger mit ein Paar Seideln Wein hinunterschlucken; aber was macht man mit der Langweile? Nichts! Und wir hatten daran ein voll nnd gerüttelt Maß, das sei der GkOtteneommisstou geNagt. golge, daß die zur Stadt kommenden Holjschiffe nur die halbe Ladung führen können, wodurch sich natürlich die Zufuhr vertheuert und die Holz-preist eine in dieser ZahreSzeit unerhörte Hö^ erreicht haben. ES ist unerktärlich, daß die betreffende Behörde die Anstifter dieses Frevels, welche man genau kennt, nicht zu fassen und zur gebüh-renden Strafe zu bringen weih; ebenso unerklär-lich ist eS aber auch, daß das Mauerwerk nicht schon längst wieder hergestellt ist. - Nur immer -hiibsch langsam voran! - ö- 1. Juli. Unsere Stadt hat stattliche 'Kirchen, nn sonores Glockengeläute, fie hat ihre wohlbestellten Lehranstalten, fie hat eine knruhalle und einen Turnplatz, fie hat endlich viele Gasthäuser und Restaurationen; was k aber nicht hat, das ist - eine Sparcasse. Gollte das Bedürfnifi des Sparens in den hiefigm Kreise» ein ungekanntes sein? - Gewiß nicht. So schlecht die Zeiten auch sind, man legt doch lieber seine Kreuzer in eine Spareaffe, als sie im Kasten todt liegen zu lassen oder gar auf unnütze Weise aus-Mgeben. Der Gedanke der Errichtung eines Sparinstitutes, welcher gegenwärtig selbst im kleineren ^ommunalwesen Wurzel gefaßt hat, wurde auch tvirklich bei uns angeregt, und zwar von der hiesigen landwirthschaftlichen Bereinsfi-lialt, welche die Sache der Communalvertretung an s Heiz zu legen suchte. Da jedoch bis dato von dieser Seite keine vorbereitenden Schritte geschehen sind, so überraschte uns da? hierortige Bermittlungseomptoir Pirsch Comp, mit dem Statutenentwurf eines „allgemeinen wechselseitigen AushilfScassavereins in Cilli," in dem die Idee eines Sparvereins mit jener eineS wechselseitiaen Aushilfsvereins glücklich combinirt ist. Der Verein hat nämlich den doppelten Zweck, del» Sparsinn in wecken und Hilfe in der Roth zu gewähren. DaS erste geschieht durch Entgegen- Endlich kam der erfte Bergnügungstrain mit den Ungarn aus Trieft an, dem bald der zweite folgte und alle Roth hatte ein Ende. In der hölzernen Barake am Bahnhofe, die zur Aufnahme der Gäste hergerichtet worden und mit Grün so wie mit Fahnen deeorirt war, entfaltete sich nun ein lebhaftes Treiben. Wahrend die Musikbande des 19. Jägerbataillons aus Görz muntere, meist ungarische Weisen ergingen ließ, nahmen die Mste ihr Mittagmahl ein und nach demselben ward Lzardas getanzt, so gut es der Raum zuließ. Später traf auch der Separattrain mit etwa 20(» Triestern ein und dann gingö, die Musik voran, der Grotte Sollten die verehrten ^^eser es vergessen ha-ben, so erinnern wir sie daran - es re^inet in Strömen. Welchen Anblick daher der Marsch nach der Grotte bot, können sie sich nun denken, Die meisten der Gäste waren auf ein solches Wetter nicht vorbereitet, die wenigsten hatten Regenschirme oder MackintosheS, viele nur leichte Ueberzieher oder Plaids. Das Fatalste war, daß der Reaen die Temperatur sehr erniedrigte; die Gäste froren zum Erbarmen. Trotz alledem war der Humor kein schlecht ter, man hätte den Regen hinweggej^elt, wenn solches möglich gewesen wäre. Der Marsch nach der Grotte Hütte Stoff für einen Hoaurth geliefert. Die Mustker, tief in ihre Militärmäntel gehüllt, bliesen wacker darauf los, wobei es indeß oft geschah, daß der Klarinette Töne entfuhren, wie der Locomotivpfeife, wenn es regnet, oder daß ein Horn in» Schluchfen kam. als ob es weinen tvollte. Dann folgten die kAtvlli uv-xkarv3i, deren früher so stolze Hutfedern eine bemitleidenswerthe Haltung beobachteten. Am Komischesten »ahmen sich die Damen aus, Seren Toilettm veratt derangirt waren, Saß e» zum Erbarmen war. WaS ^rinoline. was Reifrock -schla»^p. naß und schmutzig waren di? Gewänder. nähme von wöchenttichm Einlasen, welche zu S verzinst werden und die man vis auf Eine jeden Augenblick wieder herausnehmen kann; daß l^re durch Bewilliauna von Vorschüssen an die Mit-alieder gegen Wea^elaeeept, 6 Lerzinsung und Provifionsentrichtung zn Deckung der Regie' kosten. Die Bewilligung der Vorschüsse geschieht von Creditcensoren, welche aus der Classe der Garanten gewählt werden. Garant ist aber jedes Mitglied, welches entweder ursprünglich oder durch die Wochenbeiträae 100 fl. in einen söge-nannten Bürgschaftsfond niedergelegt, welcher mit dem Reservefond des Vereins die Garantie desselben den Mitgliedem gegenüber für ihre Anlagen repräsentirt. Ein gewählter Direetor, dann ein ernannter kassier und Seeretär bilden die Bereinsleiwng. Die Berwalwngsanslagen werden bestritten auS den Aufnahms- und AuS-trittsgebühren von je 1 fl., aus der Zinfendifferenz (1 -/y) und aus der Provifion (V« ^/«»). Der kassier bekommt 20 der Seeretär 10 deS erzielten Ueberschußes, der Rest fließt in den Reservefond, welcher den Garanten ihre HastungS-Pflicht erleichtert, indem bei etwaigen Berlusten zuerst der Reservefond und erst nach seiner Erschöpfung der Bürgschaftsfond hergenommen wird. Dieses Vereinsproject hat viele Borz^e für sich. Erstens steht der Verein auf eigenen Füssen, ohne die Unterstützung der Commune" oder ir^nd eines Privaten in Anspruch zu nehmen; die Verzinsung von 5"/y und die Möglichkeit allsoglei-cher Heraushebung der eingezahlten Betrage -(nur bei Summen über 50 st. bedarf eS einer wöchentlichen, bei Summen über 100 fl. einer monatlichen Kündigung) - wird auf den Sparsinn fehr anregend wirken und jedermann in den Stand setzen, seine Monatseinlagen regelmässig fortzuzah' len; die gegenseitige Hilfeleistung in der Roth, tvelche die Mitglieder sich hier wechselseitig bieten, wird so manchen von größeren Kalamitäten bewahren. Wir wünschen demnach, daß die Realifirung i welche von den Trägerinnen immer noch zum Schutze empo^ehalten wurden, wodurch wieder jene gestrickte Bekleidnng in ihrer Totalität sichtbar wurde, die immer Gegenstand neugieriger Betrachtung für die Männemelt ist, wenn fie aus leicht dahinschreitenden Stiefletten aufsteigt. Neben der höchst originellen Procesfion sausten die Fiaker AdelsbergS vorüber, in welchen viele ein Fortkommen zur Grotte gesucht hatten, allein sehr enttäuscht wurden. Die Fiaker, welche ihre Fracht inl Bahnhofe aufgenommen hatten, setzten nämlich dieselbe uvlevs vcilovs in Adelsberg oort ab. wo die Strasse nach der Grotte einbiegt und da es von hier bis zu der Luke, welche nach dem Oreus führt, noch gut 10 Minuten sind, so wurden auch die bis dieher Beförderten noch bis auf die Haut durchnäßt. AdelSberg soll sich däs Reeept zu dieser Maßregel aus Scbildburg habeu kommen lassen, sagt man. Die Wunder der Grotte ließen indeß alle Unannehmlichkeiten veraessen und noch nie hat im „Tanzsaale" eiu solcher toller Jubel geherrscht, als diesmal; das Czardastanjen wollte kein Ende nehmen. Alte gr«ubärtige Ungarn, junge spiN' . delbeinige Fants, dunkelfarbige Männer mit anS-geprägtem orientalischen GesichtstypuS, enterinolirte schlanke Magyarinnen - Alles tanzte kzardaS. Sogar ein Inspektor der Bahngesellschast, dessen Ratton eigentlich den Canean cultivirt, ließ fich herbei, mit einem Kalpak- und Sporentragenden Sohn Arpads den anftegenden Schnellschritt zu wagen. L^ev! Ll)sv! Als dle Gäste die Grotte verließen - regnete eS zur Abwechslung etwaS stärker und damit die Ungarn sehen sollten, was der Kachhimmel im Regnen vermag fielen die Tropfen in immer größer lverdenden Dimmenfionen. Das Einbarki-ren der Luftreisenden - welche Ironie lieat doch in diesem Worte > geschah mit großer Schwierig-keit, d?nn die unausHövilchen CzardasklSnge übten dieses für die hiefigen Verhältnisse ungemein wich-ti«n Vereins demnächst in Angriff genomm« wurde. Zl. In einem unweit von hier bei Tüchem gelesenen Gasthause, wo zugleich eine militärische Beschälstatton fich befindet, hat fich dieser Tage ein beklagenSwerther Vorfall ereignet. Ein Corpo-ral der dortigen Befchälftatton tritt in die Küche des WirthShaufeS, wo er einquattert war und stößt dort ans den Wirth, der dafelbst eben be-schäftigt war. ES entspinltt fich zwischen beiden ein kurzer Wortwechsel, indem der Wirth den Korporal auS der Küche fortgehen hieß; dieser Wortwechsel endete damit, daß fich der Korporal an dem Gastwirth vergriff uno denselben einen so unglücklichen Stoß versetzte, daß letzterer todt niedechürzte. Der Korporal, über diesen AnSgang höchst erschreckt, soll fich selbst der Militärbehörde gestellt haben. -K-Das Rindfleisch wird bei uns mit ^24 kr. für das Publicum ausgefchrottet; nun 4at fich aber ein hiestaer Fleischhaner im Aecordtvege an-heischig gemacht, dasselbe für die hiesige Garni-son mit 18 kr. zu liefern. Entweder geht der Mann unrettbar zu Grunde oder wird das hiesige fleifcheonsumirende Publicum, welches das Rinofleisch um Vs also um 33 Vs °/o über diesen Lieferungspreis bezahlt, systematisch ausgebeutet. Wie wir übrigens hören, befaßt sich unser Herr Büraemieifter mit Maßregeln, welche die Ber-wohlfeilung des Fleisches auch für die Stadtbe-völkerung zum Gegenstände haben. Könnte in Marburg nicht Aehnliches geschehen? V.R.) lt.- 30. Juni. Freitag Abends ist hier der weit und breit hochgeachtete Kaufmann Johann StalZner, Chef eines der ausgedehntesten und reichsten Handelsgeschäfte der Steier-mark, verschieden, nachdem er den Kelch der Leiden - wie kaum Jemand - auf einem anderthalbjährigen Krankenlager bis zur Neige geleert. Heute fand daS großartige Leiche«-begangniß desselben unter allgemeiuer Tyeilnahme der Be-vStterung statt. eine solche Macht, daß selbst im Freien, im stärksten Regen, die Füße nicht stille standen. Endlich - ertönte ein Marsch, die Loeomo-tive pfiff ' wobei fie sprudelte, wie wenn Jemand während des Trinkens zum Lachen gezwungen wird - ein vielhundertstimmigeS ward hör-bar, aus deu Wagaonfenstern grüßte man und schwenkte Tücher nnv Fahnen - und fort ging eS, Laiback zu. Das war der Tag in Adelsberg. Die Un-garr. werden an ihn denken. Eulturhistonsche Betrachtungen über Graz. Humoreske von Eugen Svork. I. Fast mlmer, wenn wir die Geschichte einer bedeutenden Stadl verfolgen, gelangen wir zu der unliebsamen Entdeckung, daß über den Ursprung, über die Uranfänge nichts Bestimmtes zu eruiren sei und meist begnügt fick der Forscher, darzuthun, daß die Stadt 5 oder N schon zn Römerzeiten als oastra mumt«, alS muuivipia, oder mindestens als vorübergehender - provisorischer Stationsplatz der so und fo vielten Legion bekannt war. Weiter zurück versagen unS kyroniken und alte verivt» lhre Dienste und kanm wagen wir eS, an ver Hand der Sage ttefer einzudringen in den Rebel der Veraangenheit, - so auch bei der Stadt, der diese Zeilen gelten - bei Graz. Wenn uns der Rame leiten soll, so komme« wir zunächst mit den Römern in Berührung; -nur steht zu vermuthen, daß der Ort nicht v»-«um oder Or»tium, sondern - komimw gebraucht > oder vrnti» hieß; hören wir yierüber OvidS Aeusserung. DvidiuS Raso schreibt in seinen vplstoli» «te lib II. kufum" folgendes: „Lt prius dzwe VM0UA» rs66emn» in anras, ii»t mvritß xrHti» tuL.'^ 't' Unter-Drauburg, 1. Juli. Am letzien Don-»erstaa Na«^ wurde dem Fuhrmanne Matbia» «alter i« Stalle eines tzichzen «aßtzause», in wel«hem d^lbe «Ü mehreren andere« Kuhrleuten übernachtete, die Brieftasche mit einer Barschaft von mindestens S00 fl. und eine jUberne «epetiruhr entwendet. Die Brieftasche wurde in der nämlic^n Rächt vdn der Kellnerin des Gasthanjes vor dem Hausthore - jedoch leer aufgesunden. ^ St. Margarethe;: a. d. Peßnitz, I. Juli. In der Rächt vom Freitag auf den Samstag wurde in den Keller des hiesigen Grundbesitzers Herrn Michael Wratschko von bisher unbekannten Thätem eingebrochen und daraus an 5 Eentner Fett und Selchfleisch entwendet. Die Diebe bedienten sich bei Erbrechltng der größtentheil» mit Eisen-Üech überzogenen Thören zweier, einem anderen Grundbe-sitzer entwendeter Psiugmefser, wovon Eines nach dem Diebstahle im Keller selbst, das andere mit Fett beschmutzt bei einem »n der Nähe befindlichen Heustadel aufgefunden wurde. -vlc. Ober-Vobersch, SV. Juni. Bor^stern Nach-mittags schickte der hiesige Srllndbesitzer Herr Brotnig sein Gespann zur Drau »im Waffer. Kaum fithlte Eines de? Pferde die Kühle de» Wassers, als es sich ganz behaglich niederlegte und sofort von den Wellen sammt dem zweiten Pferde und dem Wagen in die Tiefe gerissen wurde. Das ganze Fuhrwerk schwamm unter der Poberscher Mühle hin-ourch - und tauchte jenseits derselben wieder empor. Eines der Pferde war bereits todt und der Rücktheil des Wagens in der Tiefe verschwunden. Das zweite Pferd wnrde ge-rettet und sammt dem Vordertheile des WaäenS durch den kühnen Schwimmer Müller Herga unter Beihilfe einiger Anwesenden an'S Land gebracht. O.k. Lembach bei Marburg. 1. Juli. Bon der Pfarr- und Schulgemeinde von Lembach wllrde für den diesigen Schullehrer ein Acker im Flächenmaße von 1810 Ou^dratklaftern und ein dazu gehöriger Abhang. U'>.lcher ttS OuadraMafter umfaßt, zu dem Zwecke angekauft, damit die Dotirung deS LelirerS aufgebessert und die Anlegung einer Obstbaumschule, in welcher die Schulkinder einen praktischen Unterricht in der Obstbaumzucht erhalten, ermöglicht werde. Zugleich will dadurch die Anregung geboten sein, das in der Pfarre überhaupt die Obstcultur an Ber-breiwng gewinne und so viel als möglich allgemein werde. Dieser Act verdient in der That volle Anerkennung und vielseitige Rachahmuug. --^»»4.---- Daß diese Stelle von allen Uebersetzern miß-verstanden worden, betrübt unS sehr, denn offen-bar hieß hier „xrstia VAva" nicht anders, als: „das eitle Graz;" ia. daS Adjeetiv: vava bestätigt umsomehr unsere Ansicht, alS eS bekann-ter Weise bei den Römern gebrauchlich war, den Städten gelviffe Beinamen zu geben, wie wir z. B. ersehen an: wvA», xenu» snpvrda, «om!r Laer«, Vin^o bona, welch Lehteres offen-bar erst in Folge einer korrupten Schreibart zu-sammengezogcil - als Viuäol^vim erscheint! Weitere Belege für das Bestehen unserer Stadt zu Rümerzeiten bieten sich uns in den Benennungen: „Mur" - „Murgasse" .'c.; der Muß, welcher uoch heut zu Tage Mur aenannt wird, erhielt seinen Namen von den Römern deshalb, weil er „juxt» wniv8" - neben deu Mauern der Stadt sein Bett hat. Ich wenigstens halte eS für eine gewagte Behauptung, daß der Muß seinen Namen von dem ehemals hier bestandenen Murthore haben soll und was hieße auch Murthor anders als Mauerthor. Der Name: Münjgraben - nun eine ganze Borstadt - hat seiuen Ursprung daher, lveil einst in diesem Bezirke ein römischer Meilenstein an der Strasse die nach Aaram führte, stand, mit folgender Jnnschrift: „Iii. V.I.I^.^sgradmm". zu Deutsch: „1006 Meilen nach Aaram."* Der Un verstand des Mittelalters bedachte die Zahlzeichen mcht und las Muinzagrabiam, woraus später „Münzgraben" entstand. Der „Scheckel" ist auch eine ursprünglich römische Benennung - sie nannten ihn «vLuIuw, »eil sie mit Grund vermutheten, daß der Berg «iudestens schon Einhundert Jahre vor der Gründung der Stadt Graz entstanden sei. ^ Dieser Stein iß auf der Peutingerischen Tafel zwar nicht ersichtlich, doch in dem Reis^andbuche des Nnto-inuS geschieht seiner keinr Erwähnung. E. 5. M«b»rg, 3. Juli. k.- GitzUAg des Marbu^er Gemeinde« Ausschußes am 1. Zult. Nachdem Armen-betheilunaen und. Segenstände minder wichtiger Ratur avgehandelt worden waren, las der Herr Bürgermeister eine Aufforderung des Bezirksamtes an die Gemeinde vor, in welcher die Gemeinde die rückständiae Grundeutlastung für eine Grund-Parzelle zu bezahlen verhalten wird, welche sie jum Areale des t. k. CadetteninstituteS angekauft. Da vom RechtSstaudpunete nichts dagegen einzu-wenden ist, so wird der Aufforderung Folge ge-leistet, -^em Ansuchen deS Direetors der Haupt-schule, Hkrtu Caspar Widerbofer, man möae ihm gleich den übrigen definitiv angestellten Lehrern und wie in früheren Jahren eine Gehaltsausbes-serung oder Remuneration bewilligen, wird nach längerer Besprechung durch Stimmenmajorität dahin Folge geleistet, daß ihm eine Remuneration von 100 fl. für dieses Jahr zuerkannt wird^ Bom r. k. Bezirksgerichte wird der Ausschuß aufgefordert, zu den vorhandenen zwei Gerichts-beifttzern uoch zwei Beisitzer zu bestimmen, weil der Menge der Straffälle wegen noch ein dritter Untersuchungsrichter dem Bezirksgerichte zugetheilt worden sei; es wird auch verlangt, daß oiese Bei-sij^er der slovenischen Sprache und nach lhun-lichkeit Einer auch der italienischen Sprache mach-tig sei. Da obige Beisitzer der Gemeinde eine nicht uub.deutende Aus^^ige machen, slcllte Ausschuß Herr v. Gasteiger deu Antrag, die Bürger mögen obiges Amt selbst übernehmen, oder die Stellvertreter selbst bezahlen, welcher Borschlag jedoch fiel, als Herr Job. Girstmayr den Antrag stellte, dem Ansinnen nachzugeben und Herr Math. Löschnigg die Meinung aussprach, bei dem Bc-zirksgenchte eine Borstellung zu machen, ob nicht auch jetzt noch zwei Beisitzer ausreichen würden. Schließlich erhielt der Antrag des AusschuheS Herrn Girstmayr die Majorität. ll. Ob das Paulusthor seinen Namen von .^vmiliu«, oder vom h. Apostel Paulus, der ja bekanntlich auch römischer Bürger war, erhalte» habe, ist noch zu eruireu, doch führt unS gerade der Name Paulusthor auf die Bermu-thung eines weit älteren Ursprunges unserer Stadt und wir scheuen uns nicht, die allerdings auf den ersten Anblick gewagt scheinende Behauptung nie-derzuschreibenDaß lange - lange vor der ('^''rüudutlg Nom's die Studt Graz ihre wahrscheinliche Entstehung de» Phöniziern verdanke! Das Paulsthor hieß dazumal höchst tvahr-scheinlich Baals-Thor und es liegt die Bermu-thung nahe, daß die heutzutage daselbst befindliche Kapelle ein Tempel des Baal war. Erst im Mittelalter schalteten die Ritter deS Johanniter. Ordens die Ueberreste des Heidentempels in eine christliche Stätte um Nlid »lach ihnen heißt somit die Kapelle: die „Johauuesiapeile." Als die Inden, ein Nachbarvolk der Phöni ^er. gefangen fortgeführt tvurden, saugen ihre Propheten: „Wir wollen Buße thun in Sack und Asche." Ob sie aber im ersten, ziveiten oder dritten Sacke Buße gethan, ist nun nicht mehr zu ermitteln Ferners steht auch geschriebe«: „Und der Feind gürtet seine Lenden mit Gewalt»" Wenn nun der ^eind, die Assyrier, seine Lenden mit Gewalt gurtete, so will das nur sagen, daß die heutige Lochadt „Leud" stark befe^gt war, was um ^ Natürlicher erscheint, als ja gerade gegen über „im Sacke" die Juden, ihre Gefangenen, in Hast gehalten wurden. Die Bezeichnunaen Lech. Leeh - Leehkirche ze. fi»d ganz einfach von Melech abzuleiten; Melech - 'Melac - oder so ähnlich heißt in den semitische» Sprache» Kö»ig; dieß ist uuS ein ^ugerzeig, daß Nebukadnezars Hostager sich am Hierauf liest der Bürgermeister den in der Maisitzuug vorgelegten Antrag des AusschußeS Henn Dr. Matth. Reiser vor, welcher die Borle-au»g der Plane der Stadterweiterung und Bil-dnna eines ComitSs zur Prüfung und allenfalsiaen Berbefferung derselben verlangt. Auf Ansulhe« des Bürgermeisters wurden diese Pläne vom Bau-amte dem AnSschuße zugemittelt und liegen auf, so daß nur der jweite Punet einer Discuffioa bedarf. Herr v. Gasteiger beantragt, ein Comits von 7 Mitgliedern zu wählen, welches auch Sachkundige, die nicht dem Ausschuß? angehören, als Berttauensmänner beiziehen soll. Herr Johann Girstmayer hingegen stellt den Anttag, es mögen auch die Hauptgrundbesitzer in jenen Theilen oer Stadt, »vo eine Erweiterung stattfinden soll, in das Comit6 gewählt werden, so daß dasselbe aus 4 GemeindeanSschüßen. dem Herrn Grafeil Bran-dis, Herrn Notar Reiser als Vertreter von Bik-tringhof und Herrn Perko nebst 3 Sachlierstän-digen bestehen solle. Geaen Letzteres bemerkt der Bürgermeister, daß die Dispositionen zur Stadt-erweiternng auf dem gräflichen Grunde scho» eommiffionell entschieden seien. Obgleich dieser Ansicht widersprochen wird, fällt doch der Girstnlayr -sche Antrag, so daß nach dem Antrage von Gastei-gers das Comit6 am Schluße der Sitzung gewählt wurde, das aus dem Bürgermeister und den Herren: Joh. Girstmayr, Wiesinger, v. Gasteiger, Dr. M. Reiser, Löschniag und Marko besteht. Sodann las der Bürgermeit'ier die Einbegicl-tung zu dem von einem Comit6 verfaßten Hundesteuergesetze vor, welche manchen Punet desselben aufklären soll. Das Geseß selbst lautet im Wesent-lichen: 1. Der Besitzer von jeder Art Hunden, die das Alter von vier Monaten erreicht, ist verpflichtet, innerhalb des Gebietes der Stadt Marburg eine jährliche Steuer von zwei Gulden öst. W. in die Gemeindeeassa zu bezahlen. 2. Diese Steuer einmal entrichtet, ist in keinem Falle zurückzuzahlen. 3. Jedes Steuerjahr beginnt Lechbache in der Nähe von Geidorf befunden haben dürfte. Daß es somit auch nichtMinoritenschlößl heißen konnte, versteht sich von selbst. Offenbar haben Medianiter sich dem Heere des AssyrerS angeschlossen und dort '.'ben ihr festes Lager bezogen, gleichsam ein Schloß, ein Medianiterschloß. Der Plabntsch lvar ein l,eiliger Hain des Götzen Baal, hieß früher Baals Gcbllsch - Baal-Busch - spater erst verdreht und in Plabntsch umgewandelt. Daß Nabuko in seinen alten Tagen wabu« sinnig geworden und Gras verzehrt habe, ist so zu verstellen: derselbe habe - unfähig dem Andringen der PappenheiM'Kürassiere länger zu widerstehen - endlich Graz verheert, nicht aber Gras verzehrt, was für einen assyrischen König, selbst wenn dieser wahnsinnig würde, ganz unschicklich wäre. Genug! all.' Anzeiclun denteu darauf hin, daß Graz seineit Ursprung den lleberwindern der Inden - oder deren neidigen Nachbarn, den Phö« niziern. verdanke! Ein uralt schöneö Dentinal aus jener Epoche finden wir iln bcutigen ^oannenmS Garten; die von den Assyrern liieber in Gefangenschaft geführ-ten Juden setzten ihrem Gesetzgeber Moses dies Monument. Da aber das Wott Moses abge-kürzt erscheint, so glanben Biele, es gelte dies Denkmal dem Mineralogen Mobs, was aber ein aroßer Jrrthnm ist; die Steine am Auße des Postaments bedeuten den Fels, aus welchem Moses Wasser hervorbrachte, nicht aber Basalt-ormen und minderes rnodernwissenschastliches euftlszeug. Das tätberne Biertel wird so genannt, weil auf diesem Platze die Juden ums güldene Kalb tanzten. Die Statuen an dem ständischen Zeughause find Iosua und Judas Maeeabäus und en^pre-cheu genau dcu Bildern am genlalten Hause. für jeden besteuerten Hund mit dem Beginne des Steuerjahres selbst, daher auch für später verste»^ erte Hunde der Betrag deS ganzen Sahres zu bezahlen ist. 4. Jedermann ist verpflichtet, seine Hunde beim Gemeindeamte binnen des kundge-machten Zeitraumes anzumelden. S. Räch gesche-hener Meldung und gegen Sr^ der Taxe e^ält er eine Quittung und eine Marke unentgeltlich verabfolgt. 6. Die Marke, welche jedes Jahr iu anderer Form ausgegeben wird, wird ^ Hals-bände beftstigt. 7. Zeder Hund ohne Marke ist vom Abdecker einzufangen. 8. Der Abdecker muß ihn 48 Stunden behalten, hat jedoch gegen Bor-Weisung der Quittung und Bezahlung der Ber-pflegsgcbühr von einem Gulden zurückzugeben. Räch 48 Stunden ist er zu vertilgen. 9. Für verloren gegangene Marten ist gegen Borweisurg der Quittung Ein Gulden zu bezahlen, wofür eine Marke für den Rest deS Steuerjahres verab-reicht wird. 10. Der Abdecker hat nur daS «echt aus der Strasse Hunde zu fangen, Häuser und Höfc darf er nicht ohne schriftlichen Anstrag des Gemeindeamtes betreten. 11. Die allgemeinen Polizei-lichen Vorschriften und BorsichtSmaßregeln gegen wüthende oder bissige Hunde sind ausrecht zu halten. 12. Für Fremde werden eigene Marten ausge« aeben. Wirthen ist es gestattet, solche auf die Dauer eines Jahres um 2 Guldeu m lösen. Aber auch Fremde tonnen eine Marke für Einen Gulden lösen, welcher innerhalb eines Zeitraumes von 4 Wochen zurückerstattet wird. 13. Jede Umgehung des Gesetzes wird mit der Berdopp-lung der Taxe bestraft, der Anzeiaer erhält jwei Gulden. Jedem, der die Bezahlung der Taxe oder Strafe verweigert, wird oer Hund vertilgt. Bevor zur Speeialdebatte über die einzelnen Paragraphe übergegangen wurde, bemerkte das Comit6mitglied Herr Marko, daß bei der Zu-sammenstellung des Hundesteuergesepes ähtüiche gesetzliche Bestimmungen von Graz, Laibach und Linz benützt worden seien. Beim Paragraph 1 stellt Herr Bindlechner den Antrag, ein jeder Hauebesitzer möge sich einen steuerfreien Hund halten; ebenso beantragte Herr Dominik Girst-mayr die Steuerfreiheit der Kettenhunde. Beide Anträge blieben jedoch in der Minorität. Bei der Debatte über den Paragraph 2 wurde festgestellt, daß die für einen Hund gelöste Steuermarke, im Falle dieftlbe in Verlust geräth. ihre Giltigkeit nicht verliere. Ueber Antrag deS Herrn Bürger-Meisters wird diese S^timmuna ,um Zuhalte eines neuen Paragraptzes gemacht. Bei Lesung des Paragraphes S entspinnt sich eine längere Debatte, da maflche Ausschüsse de« Betrag von Einem Snlden für die Wiedererlangung der verlorenen Marke zu hoch finden und Hen Dr. DominkuS stellt den Antrag, man möge die Marke um den Kostenpreis ausfolgen, welcher Antrag aber fällt. Leim letzten Paragraphe spricht Herr Dr. Dominkuö gegen die Belohnnng des Anzeigers eines nicht desteuetten Hundes, ohue mit seiner Anficht durchzuareifen. Die übrigen Paragraphe wurden ohne Debatte angenommen. Schließlich wurde auf Antrag des Bürgermeisters beschlossen, dem hohen Landesausschusse den Snt-wnrf des Huudesteuergesetzes zu übermitteln, um denselben dem künstigen Landtage zur Authorifi-rung vorzulegeu. lSGuß folgt.) k- Am verflossenen Sonntag fand in der fürstbischöflichen «efidenz ein Festmahl statt, an welchem die in Marburg auweseuden Herrn Offmere des zweiten uud vierten Bataillons des 47. Graf Kinsky Inf. Regiments, der Bürgermeister Herr Andreas Tappeiner und einiae Domherren theil-nahmen. Einen Toast deS Herm Fürstbischofes Anton Martin auf die glückliche Wiederkehr des ruhmgekrönten vaterländischen Regimentes beant-wortete der Herr Oberstlieutenant Frubin dahin, das er in der freundlichen Aufnahme von Seite des Fürstbischoses den Ausdruck der Ueberzeuguug finde, daß nur durch das innig vereinte Zu-sammenwirken deS geistlichen, Civil' und Militärstandes Oesterreich erstarken werde. Bei der Spareasse der Gemeinde Mar-bürg wurden im Monate Juni l. Z. von 129 Patte,en 28.S18 fi. 34 kr. eingelegt. Da seit Jänner d. I. von 1119 Parteien bereits eine Summe von 190.840 fl. 69 kr. in dieselbe ein-gezahlt worden, so beträat das seit Eröffnung der hiesigen Spareassa derselben überwiesene Capital 219.359 fl. 3 kr., welches Resultat aewiß als ein günstiges bezeichnet werden muß. Der halb-jährige Rechnungsabschluß wird noch im Laufe d. M. bekannt gegeben werden. Bom 1. bis 15. Juli d. I. bleibt die Sparcasse geschlossen und eS wird der nächste AmtStag Mittwoch den 16. Juli sein. ?b.- Am 28. Juni d. Z. Abends entstand in der Rühe des hiesigen Theatergebäudes ei« Auflauf, welcher durch v,er total betrunkene, hier am Durchmal^che befindliche Hnßaren herbeiaefühtt wurde. Diesellieu attaquirteu einander mit blanker Waffe durch die ganze Bindischgasse bis zun» Theater, wo fich eine lebensgefährliche Rauferei unter ihnen entfpann. Richt ohne Mühe gelang es einigen Civilisten, der Waffen habhast zu wer« den » und der herbeigekommenen Patrouille, die nicht unbedeutend verwundeten Exeedenten z» arretiren. -n- In der Rächt vom 30. Juni auf den 1. Juli ist der Knecht des hiefigen Sastwirthes und Bräuers Herrn F. St., nachdem er fich einen ihm zur Abfuhr an seinen Dienstherrn übergebenen Geldbetrag von 100 fl. angeeignet hatte, flüchtig geworden. Zur TageSgescbtchte < Auf dem Thaliatheate? in Wien geben jetzt einig« Kameele Tastrollen. Unlängst erlaubten fich diese Thiere z» extemporiren. >"ie Heldin de» Stückes envartet nämlich i» der Wüste mit Ergebung den Tod und sagt: „Horch, horcht ich höre schon die Stimmen der Seligen, vie uns rufen> als da» Kumme Ma«l deS Dromedars ein kräftiges: „«ah! Sah!" zum Besten gab, waS daS Publicum als den beste» WiP des Stückes bejubelte. » In einem Dorfe RiederösterreichS erhielt kürzlich ei» Sastwirth nach der Seicht nicht die «bjolution. weil er dem Veichtvater auf dessen Anfrage die „Presse" und den „Kikeriki" als die Blätter bezeichnete, die er lese. » «m S. Juli wird flch der Gras von Meran, Frei-Herr von Brandhofen, erblicher NeichSrath und k. k. Major mit ^äulein Therese Reichsgräfin von Lemberg zu Otten-stein vermählen. '» Vor Kurzem erlaubten fich zwei galizische Vauern einen sonderbaren Witz. Sie winkten einem auf der Karl-Ludwigbahn einherbrausenden Lastzüge zu, stillzuhalten, und als dies geschah, verlangten fie von dem öngbegleitunaS-Personale Feuer zum Anzünden ihrer Tabakspfeifen. Diyer jedenfalls schlechte Witz wurde der kompetenten Behörde angezeigt. * Kanny Tornow, die bekannte Romanschriftstellerin ist im 84. Lebensjahre am 19. Juni in Dessau gestorben. * Eine eigene Methode, seine Gäste nach 11 Uhr zum Fortgehen zu bewegen, zeigte ein Virth in Dresden, welcher kürzlich nach 11 llhr eine schwärmerartige Fiillung von ungefthr 2 Ellen Länge in Brand steckte, dieselbe un-ter die Tische der Säfte hielt und fallen ließ, so daß die Stube in Seit von drei Minnten znm Ersticken voll mit mörderisch stinkendem Rauch gefüllt war und alles daS Ha-senpanier ergreifen mutzte. Antworten der Expedition. Löbliche Redaktion des „Vaterland": Gutschrift S0 kr. Verlautbarung. Bom Gkmeindcamtc Unterkostreinitz im Bczirke Rohitsch wird hiemit bekannt gemacht, daß der Gemeinde Nnterkostreinitz mit hohem Statthalterei Erlasse ddo. 2. April 1862. Zalil 5782 die Bewilligung zur Abhaltung von vier Krämer- und Biehuiäirkte« und zwar: Am Tage der heiligen Julia«« de« >«. F^rnar. des RupertuS den »V. Marz, „ Stanislaus de« V Mai und .. Nlri-d de« Juli. oder wenn auf einen dieser Tage ein Sonn- oder Feiertag fiele, am nächsten Werktage, ertheilt morden ist. . < Der Marktplatz von Unterkostreinitz ist in Podplat, nur eine Swnde von der Eisenbahnstation Pöltschach entfernt, hart an der sehr belebten Bezirk«strasse, welche von Pöltschach, Cilli und Windisch LandSberg nach Rohitsch, Krapina und Agram führt. Hievon geschieht die öffentliche Mittheilung mit der höflichsten Em-ladung zum zahlreichen Marktbesuche, wobei glcichzeit^ bemerkt wi^, daß bei den zwei ersteren Jahrmärkten, d. i. am 7. Mai nnd 4. Jnli d. I. weder ein Standgeld noch eine Bieheintrieb'^aj^e abgenommen werdm wird. Uutereostreini^ am 24. Juni 1862. AI. __Gemeinde-Borstand. Gmölb - Beriindemug. Unterfertigter beehrt fich dem ? ?. Publicum anzuzeigen, daß er vom 1. Juli au sein Gewölb verändert und selbes im Hause des Herru I. Kalstorser in der kleinen Herrengafse, neben dem Hütel „Erzherzog Jobann" eröffnet habe und empfiehlt fich dessen geneigten Wohlwollen. Earl Bandhasier, Kleidermacher._ Druck. Verlag »nd »erauttvorUiche Redaitio« VO» A. Äau^itz in MOrtzmA. litiie Nkftliirili«« M »erpachlti! Ei» Lontiiit za In WaraSdin ist eine mit den nöthigen Einrichtungsstücken und Holzgerüthen versehene Restauration um den Zinsbetrag von 45V sl. ^ vergeben. Anfragen mögen sraneo an Herrn Anton Pitterof (Haus-Rro. 39) gerichtet werden. Auch ist ein Landgut mit Wohn- und Wirthschgstsgebänden uud einem Areal guter Gründe von 250 Joch um den Preis von 22.000 fl. zu verkaufen, wovon 4000 fl. amortifirt werden. Anfragen ebendaselbst. I. Rr. 1884. Keilbi-tungSGdiet. Bon dem k. Bezirttamte Drachenbnra al« Gerichte in der Sigen-schast al« «bhandlungSinstan, nach dem seligen Pfarrer Herrn Seora Stepischneag in St. Peter bei Königsberg wird hiemit tundgemaiP, daß über «nsulheo der Erben de« Letzteren in den Berkauf der in Be^aß-maffe detselben gehörigen Mobilien, al«: Kleidung, Leib- und Betwafche. Hans- und Zimmereinricht«ng«gkgenstSndt, Wein, S«tre>d^ Heu und Strohvorräthe. «ücheugeschirr und sonstiger Fahrnisse aller Art gewilllget uud zur Autlführung dieser Feilbietung der ». Juli I»«» «ormittag« von S bi« 12 und Nachmittag« von 2 bi« 6 Uhr ««o d» darauf folqmden Tage mit dem Anhange in dem Orte chrer Liegenschaft « dem Pfarrhofe zu St. Peter bei «önig-berg bestimmt worden snea. daß alle diese Rachlaßgegenstände nur gegen Barzahlung und »m den ÄmtzunaSwerth hintangegeben werden. - ....... »üzu «auflustise der zahlreiche» Erscheinung wegen höflichst «n- geladen werden. Drachenbnra am 27. 3uui 1862. ^raqenourg am B.seljak. k. t. BezirksBorsteher.