<ßri***tret4wi6=fretfe; Für Laidach: «anzjLhrig . . 8 fl. 40 kr. yalbMrig. . . 4 „ 20 „ Vierteljährig . 2 „ 10 „ Monatlich . . . — „ 70 „ Mit der Post: Ganzjährig..............12 fl. v»lbj»hrig ...... 6 „ Vierteljährig . . ; . . 3 „ Für Zustellung inS Haus ettttelj. 26 k., monetl. 9 kr. Einzelne Nummern 6 kr. Laibacher WcNtti»# Bahnhosgasse Nr. 132. «xpedition- & Jnferatr»-Burrau. Lonzreßplatz Nr. 81 (Buchhandlung von Ign. e. Kleinmayr & Fed. Bamberg.) Zusertionspreife: Fift die einspaltige Peritzeile h 4 tr., bei zweimaliger Ein-'chaltmig ä 7 tr., tri 'malloer ä 10 Ir. JnseftioilSstempel jete?tre! 30 fr. Bei größeren Jnsera.-n und öfterer Einschaltnng cnlipre-cbcnbcv Rabau. Lninhwe Mittbeilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgesendet. Nr. 46. Donnerstag, 26. Februar 1874. — Morgen: Leander. 7. Jahrgang. Köhlerglaube imb Wiffenschast. (Schluß.) WaS Vogt betrifft, so kommt Hochwürden Flis diesmal sogar mit Citaten auS dessen unheiligen Werken, aber wie e« schon so gegnerische Sitte ist, unvermittelt, herausgerissen aus Ihrem logischen Zu-sammenhang. Wir wollen auch hier, dem Verständnisse de« angehenden"Döglianers ein bischen nachhelfen. Vor allem erregt sein Entsetzen der Satz VogtS: „Stirbt der Körper, so hat auch die Seele rin vollständiges Ende." Das ist freilich haarsträubend. Aber sehen wir uns den gottlosen Satz bei Vogt etwas genauer an. Oder sollte Herr Flis mit Vogt nicht auch darin übereinstimmen, daß die geistige oder Denkthätigkeit des Menschen an das Gehirn gebunden, daß sie nur mit dem WachSthum und der Ausbildung des Gehirnes sich entfallet, wie sie später mit seinem Dahinschwinden im Alter ab-nimmt, wie sie durch sein Erkranken oder seine Verletzung empfindlich gestört oder aufgehoben wird. Vielleicht gibt Herr Flis, wie gesagt, diese Prä-misten ebenfalls zu schwören wollen wir dyrauf durchaus nicht — was wir jedoch' mit Zuversicht behaupten können, ist, daß er dir Schlüffe, die K. Vogt mit unerbittlicher Logik aus diesen Prämissen zieht, nicht zugibt. K. Vogt folgert nemlich aus der Thatfache de- Gebundenfein» der geistigen Thä-tigkeit an die Hirnsubstanz, daß die Annahme einer besondern Seelenfubstanz „eint reine Hypothese ist; daß keine einzige Thatfache für die Existenz einer solchen Substanz spricht; daß überdies die Einführung dieser Hypothese durchaus unnöthig ist, da sie nichts erklärt, nichts anschaulicher macht." Im Ge-gentheil, eine Menge von Schwierigkeiten, • die das Problem de» Empfindens und Denkens beim Menschen umgeben, wurzeln lediglich in.dieser Voraussetzung tineS von den leiblichen Organen unabhängigen und grundverschiedenen SeelenwesenS. Wenn die hvchwürdigen Herren ans die geschlossene Kette von Schlußfolgerungen stets nur mit ihrem ingrimmigen Gebelfer antworten, wenn fit, statt für ihre Behauptungen Beweise anzusnhren, nur schimpfen, hat er da nicht Recht, nach seiner kurz angebundenen Weise mit „Unsinn!" dreinzufahren. Warum kommen die hochweisen GvlteS-gelehrten seiner Aufforderung nicht nach? Warum zeigen sie ihm nicht die Seele? Es muß ja für sie eine reine Spielerei fein. Warum machen sie denn nicht, dah man sie sehen, riechen, schmecken, fühlen, mit der Zange oder Lanzette fassen, mit der Wage wägen, mit dem Seciermesser schneiden kann? Ist denn ein Naturforscher verpflichtet, in jedem Momente, bei jeder Bewegung, bei jeder Empfindung, be jeder noch fei niedrigen chierischen Verrichtung ein Wunder, d. i. eine Störung oder Aufhebung der Naturgesetze anzunehmen? ES gibt eben verschiedene Weltansichlen. Eine davon ist z. B. die dualistische, oder die durch die ganze christliche Zeit herunter herrschende Weltansicht, die den Menschen ohne weiters in Leib und Seele spaltet, sein Dasein in Zeit und Ewigkeit scheidet, der geschaffenen und vergänglichen Welt einen ewigen Gott-Schöpser gegenüberstellt. Großer Gedankenarbeit bedarf diese Weltansicht nicht; sie läßt eben für alles recht und schlecht den „lieben Gott" sor- gen. Zu dieser dualistischen Weltanschauung verhalten sich sowohl Materialismus und Idealismus als Monismus, d. H. sie suchen die Gefammtfieit der Erscheinungen aus einem einzigen Pri-;ip zu erklären, Welt und Leben ans einem Stücke sich zu gestalten. Dabei geht die eine Theorie von oben, die andere von unten aus; der Materialismus setzt das Universum aus Atomen und Atomkräften, brr Idealismus aus Vorstellungen und Vorstellung-frästen zusammen. Aber sollen sie ihrer Ausgacr genügen, so muß uns der Idealismus ebenso von seiner Höhe bis zu den untersten Naturkreisen herabführen und zu dem Ende sich durch sorgfältige Beobachtung controliertn, wie der Materialismus von unten auf vorrückend die höchsten geistigen und sittlichen Probleme in Rechnung nehmen und lösen muß. Daß einer denkfaulen Pfaffenschaft, die nicht einmal den Versuch wagen kann, auch nur den Schatten eines geistigen oder wissenschaftlichen Problem» zu lösen, der bald schulmeisternde bald ketzerrichter-liche Ton den großen Denkern und Naturforschern gegenüber am allerwenigsten ansteht, dürfte darnach klar sein. Unbegreiflich jedoch bleibt es, wie diese ideenbare Sippschaft gleich einem zudringlichen Geschmeiße, immer wieder auf den Schauplatz tritt und aus den Großthaten der Wissenschaft die Berechtigung für den Vorwurf herleitet, die Naturwissenschaft untergrabe die Moral in Staat und Gesellschaft, indem sie an die Stelle de« bteieinigen Gottes den Mechanismus der tobten Materie setze. Kein Naturforscher hat es je versucht an die Stelle Gottes jener verborgenen Ursache des Seins, etwas a n - Jemleton. Das sympathetische Pulver. (Fortsetzung.) Plötzlich hörte ich meinen Namen nennen. Ich fuhr auf, es war Heller Tag. Vor mir stand ein Mann, welcher mir einen Brief übergab. Schnell erbrach ich denselben und war angenehm überrascht, denn er war von einer Bekannten ton Wien, der liebenswürdigen Oberstin Baronin H., und brachte mir die Nachricht, daß sie auf einer Vergnügungsreise mit ihrer Familie begriffen sei, und mich in Rudolsrwerth zu sehen wünschte. Schnell war ich entschlossen, der Einladung Folge zu leisten, und stand bald auf der Vurkbrvcke und sah in das grüne, von kleinen Wellen gekräuselte Wasser. Eben ging die Sonne aus und ihre ersten Strahlen küßten die Erde so innig, als freue sie sich des Wiedersehens. Ueber meine gestrigen Fieberphan-tosien lächelnd, welche vom frischen Morgenhauche verweht waren, träumte ich weiter, welche Veränderungen dieses Fleckchen Erde sah, seit König Diet- rich von Bern (wie Valvasor erzählt) hier seinen Hofstaat hatte. Nicht lange konnte ich meinen Gedanken nachhängen, denn bald rollte der Wagen daher und fröhliche Stimmen riefen mir guten Morgen zu. Es war die Baronin, ihre Tochter, und ihr Bruder, ein alter Hofrath, mehr von Actenstaub als von den Jahren ergraut. Die Gesellschaft wollte sich nach Maichau begeben und ich schloß mich an. .Heute ist der 24. Juni 1866, der siebente Jahrestag der Niederlage von Sol. ferinv, sagte das Fräulein, vielleicht wird er durch einen Sieg verherrlicht." Du träumst immer von Schlacht und Sieg, lirbe Nichte, sagte der Hvsrath, aber freilich, wenn man den Bräutigam vor dem Feinde weiß, so ist das kein Wunder. „Und den Papa, setzte dir Oberstin hinzu. „Unsere Tochter war mit einem Major von meines Mannes Regiment« verlobt, weil aber der Krieg so schnell aus-brach, haben wir die Hochzeit auf ruhigere Zeiten verschoben; die Kriege dauern jetzt zum Glück nicht lange. Aber das arme Kind ist melancholisch ge-trorden und hat sich allerlei romantische Grillen in den Kopf gesetzt. Sie meint, es wäre ihre Pflicht gewtse», sich knall und Fall trauen zu lassen und mitzugehen, vielleicht gar sich den Kugeln auszusetzen", fügte die Baronin lächend hinzu. „Um sie zu zerstreuen, habeich diese Reise unternommen." „Und nun träumt sie schlafend und wachend von nichts als Sieg, obschon ich glaube, sagte der Hofrath boshaft, daß c« sich dabei nicht um be» Sieg des GefammtvaterlandeS, sondern um den Specialsirg des Major» von R. handelt. Ja dir jungen Leute! seufzte er, das hascht nur nach dem Schimmer. Helene konnte so schöne Partien haben, sogar einen Hossecretär, einen ausgezeichneten Beamten. Sie hätte ein ruhiges Leben, eine geachtete Stellung gehabt, aber nein! Der bekommt trotz imitier Fürsprache einen Korb. Freilich, er konnte nicht mit Säbel und Sporen klirren! Recht hat der alte Iuvenal: „In daS Schwert sind alle verliebt" „Ganz natürlich, der Apfel fällt nicht weit vorn Stamm", schloß er mit einem Seitenblick auf seine Schwester. „Lieber Bruder, lachte die Baronin, du wirst doch zugeden, daß dies ein trauriger Brautwerber ist, welcher der Fürsprache eines alten Onkels bedarf. Schweden wir üdligenS über diesen Punkt, da wir uns doch nie darüber einigen können. Ich bin der Ansicht, dah jeder derrs zu setzen, einfach deshalb nicht, weil die Wissenschaft sich nur mit Faßbarem, Greifbarem, Erklärbarem und Thalsächlichem beschäftigt. Aber zurückweisen muß sie das anmaßende Beginnen derjenigen, die von Gott, von Geist und Unsterblichkeit mehr zu wissen vorgeben, ■während sie nur das Kinderlallen eines orientalischen Bölkerbruchtheils nachplärren und Golt echt heidnisch durch Bild und menschliche Gestalt und mit menschlichen Attributen uns näher zu bringen versuchen. Einen solchen Gott als „Unsinn" zurückzuweisen, daran thut Vogt ganz recht. Der Naturforscher kann und darf nichts anderes zum Objecte seines Studiums machen als die Materie. Diese aber tobt zu nennen, ist unsinnig, denn sie ist in ewiger Bewegung, also belebt. Man würdigt sie auch nicht herab, wenn man ihre Gesetze mechanische nennt, denn Mechanismus ist nur das Verhältnis der Notwendigkeit zwischen Ursache und Wirkung, und dieses beherrscht die sogenannten geistigen Gesetze nicht minder als die materiellen. Und schließlich, welcher Pflicht gegen die menschliche Gesellschaft entbinden denn die Ergebnisse der Naturforschung? Welche Pflicht der Moral wird dadurch aufgehoben? Nur Denkfaulheit, nur blöde Unkenntnis der Verhältnisse oder böser Wille kann die Wissenschaft und ihre Förderer revolutionärer oder die Gesittung der Menschen gefährdender Strebungen beschuldigen. Politische Rundschau. Laibach, 26. Februar. Inland. In der Dinstagssitzung des Abgeordnetenhauses kündigte der Ministerpräsident an, daß die Regierung dem Herrenhause bereits einen Gesetzentwurf, betreffend die Errichtung eines V e r -waltungsgeri chtshofes überreicht habe. Der Handelsminister beantwortete einige Interpellationen in Eisenbahnsachen. Hierauf motivierte Dr. For-egger seinen Antrag, betreffend die Revision des Preßgesetzes und die Beseitigung des objektiven Verfahrens. Der Redner charakterisierte in scharfer, völlig zutreffender Weise das System der Willkür-tichen Beschlagnahmen und des objecliven Verfahren», das sie geradezu provociere und einen „per-manenten Belagerungszustand der Presse" bilde, gegen den das Haus Protest erheben müsse. Für die Urberweisung des Antrages an einen neun, güedrigen Ausschuß erhob sich mit Ausnahme des Ministeriums und der Eonservativen im Cenlrum das gesummte Haus. Hieraus folgte die Debatte des Antrages Strudel über dir Reform drr Verzehrungssteuer. Wol-frum begründete den Ausschußantrag. Gegen denselben sprachen Strudel, welcher die Beseitigung oder mindestens die Ermäßigung der Verzehrungssteuer auf die wichtigsten ConsumtionSartikel vct«' Mensch sich sein Glück selbst machen muß. Ich habe eS gethan und nicht bereut. Was übrigens den SccretSr betrifft, so wäre er eine weit passendere Partie für dich, als für deine Nichte. Das Fräulein hörte unser Gespräch an, ohne uns zu unterbrechen. Offenbar war sie (wie der alle Piccolomini von seinem Max sagt), „noch nicht da " Unterdessen kamen wir in Maichau an und stiegen sogleich zu der den Gipfel des Berges krönenden Ruine hinauf. Oben angekommen, dort, rvo noch eine hohe Mauersäule in die Luft ragt, blieben wir stehen und betrachteten mit Entzücken die im Morgenglanze strahlende Landschaft. DaS Fräulein rief: „O du schönes, und doch so armes Land! Schade daß wir Balvasor nicht hier haben." — Da tönte er aus der Tiefe zu unseren Füßen tote ein Echo: Ein schönes Land! Ein armes Landl Valvasor ist hier. — Wir waren alle ganz erstarrt, doch blieb uns keine Zeit, uns vom Schrecken zu erholen, denn die Büsche rauschten und hervor trat Valvasor in seiner mittelalterlichen Tracht, den Degen an drr Stile, einen Stock in drr Hand. — „Mein Fräulein", sagte er, sich vor der jungen Dame im Style des siebzehnten Jahrhunderts ver- langt, — Kronawetter, welcher den Budgetausschuß mit der Ausarbeitung eines Gesetzes über die Aufhebung der Verzehrungssteuer beauftragt wissen will, und Schrank, welcher den Ausschußbericht leidenschaftlich kritisiert, wobei er sich abträglich über den Beschluß des Hause» betreffs des Zritungs-sternpels äußert, was ihm der Präsident unter dem Beifalle des Hauses verweist. Der Abg. Fux spricht für den Ausschußantrag mit dem Amendement Strudel. Nach dem Schlußwort des Berichterstatters wurde eine Resolution des Ausschusses angenommen. Der Zusatzantrag Strudels wurde abgelrhnt, sodann die Aufhebung der Verzehrungssteuer auf die Brennmaterialien in dritter Lesung genehmigt. Die K l e r i c a l e n haben sich dahin geeinigt, seinerzeit durch ihre parlamentarischen Vertrauensmänner gegen die Behandlung der consessionellen Vorlagen im Abgeordnetenhaus zu protestieren. Wahrscheinlich glauben sie, daß blos katholisch-politische Vereine und Bruderschaften kompetent sind, in kirchenpolitischen Fragen Entscheidungen zu fällen. Auf die Bundesgenossenschaft der Arbeiter müssen jedoch die gottesfürchtigen Scharen verzichten. Der Arbeiterverein „Volksstimme" hat, der Einladung des Präsidenten Dr. Rechbauer entsprechend, sich bereit erklärt, einen Delegierten in den Ausschuß zur Berathung der Arbeiterpetition zu entsenden, und eine in FloriSdors stattgefundene Arbeiterversammlung hat den Beschluß gefaßt, dem Arbeiterverein „Volksstimme" für die würdige Wahrung der Arbeiterinteressen ihr vollstes Vertrauen auszudrücken. Ansland. Seit 24. d. ist die obligatorische Civileche in Preußen Gesetz. ES ist an dem diesbezüglichen Regierungsentwurfe viel geändert, ausgemerzt, ergänzt worden; zuerst im Abgeordnetenhause, welches, um das von dem Entwürfe realisierte Prinzip zu retten, zu mancherlei Lomes-fronen sich entschloß; dann im Herrenhause, wo trotz der rabiatesten Ausfälle der Junker der Entwurf nicht nur angenommen, sondern sogar im Sinne der ursprünglich von dem Abgeordnetenhause beabsichtigten Verbesserungen amendiert wurde. Bekanntlich ist es das Herrenhaus gewesen, welches nach vorangegangener Verständigung mit brr Regierung die Bestimmung, welche Geistliche als Civilstandsbeamte zuließ, aus dem Gesetze strich. Nun hat das Abgeordnetenhaus das Gesetz endgiltig erledigt und diese Erledigung ist zugunsten des großen freheitlichen Prinzips erfolgt, welches der obligatorischen Eivilehe zu gründe liegt. Mit Bezug auf die bevorstehende Feier der Großjährigkeit des kaiserlichen Prinzen in ChiSlehurst am 16. März schreibt die Mor-uing Post: „Die Gelegenheit wird durch eine sowohl einflußreiche wie zahlreiche Versammlung gekenn- beugend, .sie haben mich gerufen, hier bin ich, bereit alle ihre Wünsche zu erfüllen und ihnen als Führer zu dienen". Der alte Herr hatte sich jetzt von seinem Erstaunen erholt und richtete sich würdevoll empor, indem er mit keineswegs liebenswürdiger Miene vor Valvasor hintrat und sagte: „Sie wollen uns glauben machen, daß sie Valvasor sind, welcher vor zwei Jahrhunderten lebte? — Valvasor lächelte. „Mein Herr", erwiderte er ruhig, „da sie ein Mann von Bildung zu sein scheinen, so sollten sie doch wissen, daß ich unsterblich bin." —. Ja ja, sagte ich, ich kenne den Herrn Baron Val-vasor ganz genau und wünschte schon oft ihn zu sprechen. Ich habe auch etwas auf dem Herzen, worüber ich um Aufklärung bitten würde. — „Davon können wir später sprechen", erwiderte Valvasor. „Das beste wird sein, die Gesellschaft nimmt meine Dienste an und überläßt sich meiner Führung. „Wenn Herr Baron so gütig sind, können wir eS nur mit Dank entnehmen", sagte die Oberstin. (Fortfrtzunz folgt.) zeichnet werden, aber es ist bis jetzt noch ungewiß, welche Gestalt die Kundgebung annehmen wird. ES mag indeß die Furcht der bestehenden Regierung in Frankreich beschwichtigen, wenn wir mittheilen, daß nicht die mindest- Absicht vorhanden ist, politisches Kapital aus einem rein socialen Ereignisse zu schlagen und wir glauben, es ist richtig zu sagen, daß die Reden, die der Prinz halten mag, sich nicht aus Politik beziehen werden." (?) Das Befinden der Kaiserin Eugenie ist, wie „Post" hinzufügt, ein vortreffliches. Sie empfing jüngst den Besuch des Herzogs von Padoue und des Herrn Rouher. Fast täglich treffen aus allen Theilen Frankreichs prächtige Veilchen- und Jmmortellenkränze mit entsprechenden Inschriften für das Kaisergrab im Mausoleum von ChiSlehurst ein. Den Altar schmücken seit kurzem zwei reizende Vasen mit künstlichen weißen Rosen — das Geschenck der Künstler der Comedie Franxaise." Inzwischen scheint, wie der K. Zeitung aus Paris geschrieben wird, der Bruch zwischen dem Prinzen Napoleon und der Ex-Kaiserin ein ernstlicher zu sein. Der Prinz sagt jedem, der es hören will, die Kaiserin verderbe die Sache der Bonapartisten, indem sie sich mit den Ultra montanen verbinde; diese Allianz werde die bonapar-tistische Partei bei der größten Mehrzahl des Volkes in MiScredit bringen. Der Prinz hat ferner seinen Freunden die Erklärung gegeben, daß er sich fortan der republikanischen Idee anschließe und sein ganzer Ehrgeiz darin bestehe, Mitglied der nächst-künstigen Nationalversammlung zu werden. Herr Thiers hat dem Prinzen Napoleon zwei Besuche gemacht, was einen ziemlich auffallenden Umschwung der politischen Lage bezeichnet, wenn man sich erinnert, mit welchem Eifer er als Präsident der Re- ' publik darauf drang, den Prinzm aus Frankreich zu vertreiben. Andererseits machte die Marschallin Mac Mahon der Prinzessin Clotilde tut Hotel Bed-sord eine Visite; die letztere ist bekanntlich sehr fromm und ist ganz legitirnistisch geworden, und der Prinz soll deshalb damit umgehen, sie auf eine Zeitlang aus Paris zu entfernen UebrigenS sind die Anhänger des Prinzen wenig zahlreich, und feine ziemlich beschränkten Mittel erlauben ihm nicht, eine große Propaganda zu machen. Zur Tagesgeschichte. — In der am 18. d. in Wien abgthaltenen Sitzung deS ärztlichen Vereine« referierte SanitätSrath Dr. Oser namens de« Vorstandes über die Frage bei Leichenverdrennung. Referent weist auf bie hohe Bedeutung dieser hygienischen Frage hin, die nun in Fluß zu gerathen beginnt. Vor zwanzig Jahren habe man an diese Idee kaum zu denken gewagt, und heute bilbe sie bereits ben Gegenstand öffentlicher Verhandlungen. Die Art, wie wir die Leichen bestatten, bringe sie wohl au» unserem Gesichtskreise, beseitige jebvch nicht den Einfluß, den der in ihnen vor sich gehenbe Fäulnisprozeß auf bie tebenbe Generation ausübt. Die Verunreinigung bet Trink- und Grund, wassere, die in dem Bodin sich entwickelnden Fäulnis» gase u. f. w. müssen naturgemäß schädlich wirken, und noch viel wichtiger sei diese Wirkung bei Leichen, die von den an Jnsectionrkrankheiten Verstorbenen her» rühren. Eine eben solche Bedeutung habe die mili» türhyzienischc Seite bei Frage. Man brauche nur die grauenhaften Schilderungen der Schlachtfelder von Sedan zu lesen, um zur Uebetzeugung zu gelangen, baß bei ben Massentödtnngen, welche die moderne Kriegführung mit sich bringt, eine gründliche Reform der Leichenbestattung nothwendig sei. Ein zweite» Moment, da« in Betracht zu ziehen wäre, sei da« ju» ridische. Diese« bezieht sich auf bie Frage, ob bie Leichenverdrennung obligatorisch oder sacultativ sein solle. Redner ist für die obligatorische Verbrennung, ba die fakultative in hygienischer Beziehung wenig leisten würbe. Referent stellt namen» de« Vorstände» den Antrag, ein FünsercomiiL mit der Ausarbeitung eine» eingehenden Referate« zu betrauen. Dieser An» trag würbe angenommen. Local- unb Proviuzial-Augelegeuheitev. — (Die Bcrlheiluog ber KriegS-mebaillcn) fand gestern in der St. Peterö-kaserne zu Laibach an 125 k. k. Offiziere und Mi-litärbeamte, unter einem an 51 Unterosfiziere und Soldaten in feierlichster Weise statt. Die gesammte Garnison war en parade, mit Feldzeichen geschmückt, unter klingendem Spiele zu dieser Feierlichkeit au«, gerückt. Der FML. Pürker hielt an die versammelten Herrn Offiziere, Beamten und Soldaten eine Ansprache, in welcher er feine Befriedigung aussprach, die Angehörigen der k. k. Armee, die einen oder mehrere Feldzüge in den Jahren 1848, 1849, 1859, 1864, 1866 und 1869 mitgemacht haben, mit der von Sr. Majestät, dem allerhöchste» Kriegsherrn, gestifteten Kriegsmedaille schmücken zu können. Nachdem sodann der FML. PW« de« Armeebefehl, womit diese KriegSmedaille gestiftet wurde, verlesen, gedenkt derselbe be» StiftungStageS der KriegSmedaille, an welchem es der gesummten Wehrkraft der Monarchie gestattet war, durch ihre Vertreter unter Führung Sr. k. Hoheit de» Erzherzogs Albrecht dem Kaiser ihre Glückivünsche zum fünfundzwanzigjährigen Regie. rungSjubilüuw darzubringen. Mit Stolz müssen die Armee die huldvollen Worte erfüllen, welche der Kaiser damals an die Vertreter der Armee gerichtet, und mächtig müsse die von Sr. Majestät ausgesprochene Zuversicht auf sie wirken, daß die Wehrkraft auch künftig die feste Stütze des Throne« und Vaterlandes fein, daß sie der Fel en fein werde, an welchem im Sturm die Wogen sich brechen, und daß die Wehr, kraft de« Reiche« dem Sohn de« Kaiser« dieselbe Liebe und Treue weihen werde, die sie ihm selbst stetbewiesen. Es sei deshalb für alle die heiligsl«.P flicht, durch Hingebung und Aufopferung diese Zuversicht de« obersten Kriegsherrn zur Wahrheit zu machen und alle Soldatentugenden, wie S ihre Vorfahren gethan, nicht nur zu üben, sondern auch auf die Nachkommen zu übertragen. Alle mögen eingedenk de« Wahlspruches Sr. Majestät „mit vereinten Kräften* strebe» und handeln zur Fortentwicklung der Wehrkraft der Monorchie. Der Redner schloß mit den Worten: „Möge drr Allmächtige unfern Allergniidigsten Kaiser und Krieg«. Herrn Franz Joseph I., Allerhöchst welchem wir in dieser feierlichen Stunde unsere Treue und Ergeben, heit neuerlich geloben, noch durch eine lange Reihe glücklicher und gesegneter Regierung«jahre erhalten! Möge der Allmächtige den kaiserlichen Thron gnädig bewahren! Besiegeln wir unser Gelöbnis der Treue und Ergebenheit mit dem au« voller Brust kommenden Rufe: Seine Majestät unser Allergnädigster Kaiser und Kriegsherr Franz Joseph I. lebe hoch!" — (Populäre Vorlesung.) SamStag den 28. März findet im FortbildungSvereine für Buchdrucker eine populäre Vorlesung statt; Prof. Lin hart wird nemlich über populäre Anatomie de» Menschen einen Bortrag beginnen und denselben an mehreren Abenden sortsetze». «ei der Wichtigkeit de» Gegenstände» und dem hohen Jnteresie, welche» für jedermann die Kenntni» de» anatomischen Baue« de« mensch lichen Körper» besitzt, steht eine recht zahlreiche Be iheiligung an diesen Vorträgen zu erwarien. — (Fasteuhirtenbrief für die Armee.) Wie bekannt, erläßt auch das F e l d v i c a r i a t der f. I. 8tmee aüjährig seine Fuflenhittcnbiicse, besaßt sich jedoch dabei «euiger mit Klagen über den bifea Liberalismus, Über Schulverderbni» und Priesterver-solguvg, und hält sich nur an das „Fasten" selbst. An die Militärpsarrämter ist nun ein solcher Hit tenbtief bereit« gelangt und durch da« 2onbe«gene talcommanbo den einzelnen Truppentheilen bekannt gemacht worben. E» ist bemnach ben Militärpersonen an allen Fasttagen, mit Ausnahme btt Freitage in der Fastenzeit, btt zwei letzte« Tage bet Eharwoche unb bes 24. Dezember gestattet, Fleisch zu essen, ba gegen sinb sie an allen gebotenen Fasttagen zum „Ab. bruche" verpflichtet, und wenn sie von btt Nachsicht gewährung Gebrauch machen, habe» sie dasür ein Vaterunser und ein Ävematia zu beten. Mit Recht sligt die „Gr. Tgpst." hinzu: „Für Militär« ist e« Mitunter schwer, einer «och so zahmen Fastenordnung gerecht zu werden. Der „Abbruch" thut Leuten, die rüstrg marschieren müssen, nicht gut, und statt der Fleischsuppe und de« Stückchen Rindfleische« sich auf ! die jedenfalls etwa» thrurereu Mehlspeise» zu verlegen, 'gestattet nicht da» Menagegelb von 13 unb einigen ' Z hntelkreuzern. Da« bloße Aufrechthalteu einer alten Gewohnheit hat be-halb gar keinen Sinn.“ — (Freiheit v. Lottermann.) Wie btt „Gr. TgP.“ au« verläßlicher Quelle mitgetheilt wirb, soll btt Oberlande»gericht»präsident Freiherr v. Lattermann, welcher unlängst beim Kaiser Audienz hatte, ein Gesuch um Versetzung in ben bltibtnbtn Ruhestand nicht Überreicht habe«. Die Audienz gab Anlaß zu btt in btt Beamtenwelt vielfach verbreiteten Nachricht, Baron Latttrmann habe nach zurückgelegter 45jähriger Dienstzeit um feine Enthebung angesucht. - (Wien vor sechzig Jahre» ober Kaiser Franz unb seine Gäste.) Historischer Volk-roma« vom Verfasser be« historischen Romane«: Kaiser Josef Ü. und bie Mucket in Wien. Der durch seine historischen Romane „Kaiser Josef und die Mucker“ und „Da« Geheimnis eine« Beichtstühle«“ fo schnell unb allgemein beliebt geworbene Verfasser entrollt in bieftm, seinem neuesten Werke, ba« bti R. v. Waldheim in Witn erscheint, ein farbenprächtige« Bild de« Leben» und Treiben» in Wie» in der glanzvollen Zeit de- große» Fürste», congresse». Ein tief erschütternde- Familienbratno, welche» mit bet letzten Okkupation Wien» durch bie Franzose» im Jahre 1809 beginnt und mit bet plötzlichen Sprengung be» Congresse» infolge btt Landung Napolton» auf französischem Bode« endet; die Schicksale eine» lebensfreudigen junge« Manne», besten Liebe ein schöne», verführerische» Weib auSbentet, um sich in ben Besitz bet Geheimnisse bt» österreichischen EabinetS zu setze«, da» lebendige Getriebe, bie zum Theil pikanten Abenteuer der vielen zu jener Zeit versammelten hohen Persönlichkeiten und Abenteurer, beten letztere bet Congreß eine große Menge «ach Wien lockte; ba» lichtscheue Treibe« der untersten Schichten ber Gesellschaft in ben berüchtigten Häuser« Wien» {(Hilbert bet Verfasset in bet ihm eigenen, so anmuthenben Weife. Der Roman wirb überall ba» größte Interesse erregen «ab ben Leser in ununterbrochener Spannung erhalte«. Drr Roma«: „Wien vor srchzig Jahren" erscheint in 22 illustrierte« Lie serungtn, deren jede 25 Kreuzer — 5 Ngr. kostet. Die ttsten zwei Lieferungen sind bereit» erschiene« und in der Buchhandlung von Kleinmahr & Bamberg vorräthig, bie folgenbe« erscheinen regelmäßig am 1. unb 15. eine» jeben Monat». Konstitutioneller Herein in Laibach. Der Ausschuß beehrt sich hiemit bie Herren Beteinsmitglieder zur 50. Versammlung einzuladen, welche SamStag ben 28 Februar l. I., halb 8 Uhr abend«, im Casinoklubzimmer stattfinbet. Tagesordnung. 1. Die jüngste Lanbtagsjession. 2. Die consessionellen GesetzcSvorlage«. Aus dem Gerichtssaale. SchUßverhandlung wider Theresia Aristoteles und Anna Rie»net wegen Verbrechen be» Betrüge». (Fortsetzung.) Da Therese Aristoteles ihre« Begehre» nicht willfahre» konnte, unb ihr Batte von ihrem Schulden« staube Kenntnis erhalten hatte, entwich sie Ende Juli v. I. mit Anna Rtesner heimlich nach Beide». Vo» ihre» Gläubigern auch mit ber AuSpsändung verfolgt und von Thvma« Volta und Christian Moje zur ConcurSeröffnnng gedrängt, wurde im September über ihr Vermöge« bet Concur« eröffnet. Sie febst bezifferte baflfelbe auf 300 fl., bestehend in Kleidung und einigen verpfändeten Pretiosen, und die Schulben auf 27,248 fl., somit ihre« Pafsivstanb auf 26,948 fl. Der wirkliche Staad ihrer Schulde« ist jedoch et» noch weit ungünstigerer, namentlich wenn man ben« selben im Momente fixiert, wo ihr Treibe» dem Strafgerichte bekannt wurde, wa« mit ber Anzeige ber Maria Kuntara 6. August 1873 geschah. Nach den gepflogenen Erhebungen schulbete sie bet Maria Kuntara au» Wechselaccrplen, bie sie auf bie Namen Ama-lia Diez, Lucio Hörmann unb Maria Milulic gefälscht 1050 st., wovon sie bie Wechselsumme nachträglich gezahlt hat. Der Maria Poschali schuldet sie 2260 fl.; dem Aloi« Bachmann 1358 fl.; der Jo-ha»«a Nebenführer 1350 fl.; ber Kath. Jacomini 2650 fl.; bem Wenzel Hammer 200 fl.; der Ursula Bemik, einer atmen Magb. 100 fl.; bet Gabriele KrewZar 1400 fl.; bet Maria Fabiani 250 fl.; ber Ftauzi»ka Kesslet 300 fl.; der Maria Comelli 1400 ft.; der Fanni Richtet 630,fl ; der Cäcilia Hruschauet 500 fl.; der Christine Ciw^at 770 fl.; der Maria KoSmac 1700 fl.; ber Anna Obresa 900 fl.; bet Helena Ktemlak 100 fl.; dem Joses Blnmlachnet 250 fl.; der Flora v. Gatibolbi 4700 fl.; btt Seraphiue Gajoich 200 fl.; ber Therese Markovich 300 fl.; bem Thoma« Volta 200 fl.; ber Therese Polz 400 fl.; bem F. M. Schmitt 2000 fl.; bet Antonie unb bez. bem Christian Moje 300 fl.; der Katharina unb bez. bem Joh. Brajdüsch 100 fl.; der Maria Schiwitz 200 fl.; ber Antonia Jsatitsch'sche« ConenrSmasse 2400 fl.; bem Joh. Jazbec al« Rechtsnachfolger bet Ursula Kikel 180 fl.; der Victoria Aschacher 1000 fl.; ber Ursula Oberwobitzer 500 fl.; bet Palmita v. Anlolti 885 fl.; bet Josesine von Kleinmayr 400 fl ; ber AgneS Geblacher 150 fl.; ber Iba v. Beck 200 fl.; ber Josefa Petrorc c unb bezüglich btt AgneS Jama 700 fl.; bem Georg Kümerz 650 fl.; bet Christine Simon 200 fl.; ber Agne« Kerschisch»ik 320 fl.; ber Wilhelmine Saitz 500 fl.; bet Lucia Webet 100 fl.; der Katharina Maurer 400 fl.; der Marie Seschun 870 fl.; endlich der Anna 3tie«ner 400 fl.; in Summa 34,373 fl., und zwar auf theil« echie, theil« gefälschte Accepte. Dieser enorme Schuldenstand dem geringen Vermöge« gegenüber läßt schließen, daß die Ausnahme dieser Darlehen in der Absicht geschah, sie nicht zu zahlen, und somit die Gläubiger um die dargeliehenen Kapitalsbetrüge zu schädigen. Einige Schulden zwar übernahm der Gatte in sein ZahlungSvetsptechen, weil Fälschungen bet Wechseluoterschristea mit unterliefen, und er seine Frau vor Schande bewahren wollte. Daß Theresia Aristoteles auch »hatsächlich an die Rückzahlung ihrer Schulben nicht bachte, kann barau» entnommen werben, baß sie selbst eingesteht, gar nicht gewußt zu habe«, wem unb wie viel sie schulte, bi» sie mit bet Anna Riefln« nach Selbes gefahren und bort bie Rechnung zusammengestellt habe, unb baß sie weiter« in ihrem Verhöre angab, mit ber Aussicht auf einen Ausgleich, fohin mit bet Spekulation auf wenigsten« teilweise Beschädigung bet Gläubiger Schul-den gemacht zu haben. Sie hat sich aber auch listiger Vorstellungen und Handlungen bebient, um bie Gläubiger irrezusühren, sie zu Gelbbarleihen oder zur Verlängerung be« Crebite» zu vermöge«. Auch hat sie sich zu biesem Behufe zu Fälschungen von Wechsel-accepten aus stembe Name« verleiten lassen. Vielen spiegelte sie vor, baß sie ba» Geld für ba« H,lzgeschäfr ihre« Manne» brauche, baß berfelbe damit glänzende» Gewinn erzielen und die hohen Zinsen leicht werde bezahlen könne». Namentlich soll sie ber Flora v. Gariboldi unmittelbar vor bem Ausbruche der Krise 900 fl. unter dem Voiwande entlockt haben, daß da» Holzgefchäft „riesig gehe", indem ihr Mann Holz nach Pola liefere. Ja ändern Fälle» sucht« sie sich durch da» Vorzeigen einer gewöhnlichen Advvcaten-Vollmacht, die ihr, wie sie selbst gesteht, ihr Gatte zur Durchführung einer Rechtssache ausstellte, und mit bet Vorspiegelung, sie sei zur Ausnahme von Gelb« onlehctt von ihrem Ehegatte» ermächtigt. Credit zu Der« schaffe» oder solche» zu verlängern. Daß diese Vollmacht al« ein wesentliche» Mittel hiezu gebraucht würbe, ergibt sich auch barau», baß sie dieselbe bei bei An» tonto Jsatitsch deponierte und auch bet Maria Co. melli, einet vorzüglichen Gcidveimittleiin, vorwie». Diese wieder gab dieselbe de« L. v. Marchetti j«r Ein fW, der offenbar in falscher leffoffung der darin "enthaltenen Veldbehebnngbefugni» eine solche zur Geld ansvahwe für da» Geschäft gelesen haben will. Die Jsatitsch betrachtete diese Vollmacht all eine so bedeu rendr Garantie für die Darleiher, daß sie behauptete, man könne darauf 20,000 fl. leihen. Nach dem Zusammenbruch ihre» Schwindel» beeilte sich Therese Aristoteles sofort diese Vollmacht wieder in ihre Hände gn bekommen nnd zerriß selbe mit den Worten: „Jetzt find alle gezahlt". Auch mit der Borspiegelnng, sie habe Pferde und Wagen für ihre reiche Schwägerin in Triest zu kaufen, feilt sie Geld heran». Anderen wieder suchte sie bei Gelegenheit ihrer Besuche ihre Wohlhabenheit begreiflich z« machen, wir« auf ein Piano hin, da» sie eben an» Wien „vom Hosklaviermacher" um den Preis von 1000 fl. bezogen habe u. dgl. Nebstdem fälschte sie Wechsel auf verschiedene Namen und setzte vielen eigenen Accepten noch dir Unterschrift ihre» Gatten nnbe-rcchtigt bei. Ein weitere» Mittel, sich den Credit zu verlängern, scheint anch gewesen zn sei», daß sie ihr deben um verschiedrn« Beträge bei'verschiedenen Leben»« Versicherungsgesellschaften versicherte, eine Rate der Prämie bezahlte, die Polizze für ein Darlehen verpfändete und sodann jede weitere Einzahlung unterließ, wodurch die Polizze natürlich werthlo« wurde. Solche Polizzen wmtden nicht weniger al« fünf vorgefunden. Ihre Verantwortung, daß sie durch diese Lebensversicherungen fämmtliche Gläubiger oder doch einen Theil derselben decken wollte, ist widersinnig, da sie die hohen Prämien nnr mit neuen Schnlden hätte bezahlen könne» und sie sich anderseits mit Selbstmordgedanken, somit einer Todesart befaßt hatte, welche jede Versicherung werthlo» «acht. Wa» die zweite Angeklagte, Anna RieSner, betrifft, fo ist sie geständig nnd durch zahlreiche Zeugen überwiesen, daß sie 11,668 fl. dieser Zeugen der Thetese Aristoteles gab. Ueber die Vermögen«, und Zahlmigsverhältnifse der letzteren konnte sie bei dem fortgesetzten Verkehr mit ihr nicht im unklaren fein, ebensowenig wie darüber, daß ein derartige« Schulden« machen unvermeidlich die Beschädigung der Gläubiger zur Folge haben und dieselbe auch in der Absicht der Aristoteles gelegen haken müsse. Auch ist sie diesfalls von den Gläubigern, die ihr Geld anvertrauten, wiederholt gewarnt worden. Trotzdem hat Anna RieSner ihre» Vor,Heils halber durch Vorschützung voller Sicherheit, unzweifelhafter Solidität >ud glänzender Geschäfte der Ari-fistele». durch Hinweisung ans ihre persönliche, obgleich wegen Vermögenslosigkeit gänzlich werthlose Haftung, durch selbstständige Fälschung von Wechseln auf fremde Namen und durch Begebung der von der Ari-stolele» gefälschten Wechsel sich bestrebt, den leichtgläubigen und eigennützigen Gläubigern möglichst viel Geld abzuschwindeln und der Lheresia Aristoteles, welche sie dafür glänzend honorierte, zuzulragen. Dies wird von beinahe alle» Gläubigern der Aristoteles, fcie sich der Vermittlung der Meiner bedienten, bestätigt. , Namentlich bestätigt Gabriele Aremjar, daß •4ht RieSner bei dem Ersuchen um Aussolgung von Geldern zur Fiuctificierung bei anderen Parteien die Versicherung gab, daß sie keine Gefahr lause, da sie ja selbst so viel Vermügen besitze, sie mit ihrer gor» derung auf jedesmalige» verlangen zu befriedigen. .Der Ursula Oberwad»tzer, welche zögerte, ihr da» ganze -ersparte Vermögen von 500 fl. anzuvertrautn, sagte sie, sie selbst besitze verrrögrn, um jede Forderung zurückzahle» zu könne». Sie leibst gesteht ferner, gefälschte Wechfelaccepte zur Teckung für die «hol-4t»tn Darlehen gegeben zn haben. Anna «inner weiß zu ihrer Entschuldigung nur vorznbringen, daß sie nicht in böser Absicht gehandelt habe und daß sie vvu der Theresia ArrsloteleS selbst getäuscht worden fei. Jedoch die fchon nwähnten Um-stände iprechen dafür, daß ihr die VerwögenSveihäil-mfsc der Aristoteles nicht firnb fein körnten; sie feldst yfttht, doß sie die Ausfertigung und Begebung falscher Wechsel erst btaoi'nm bnhr, öle sie lob, d« ß moti der Aristotekt» aus ihren Namen nicht mehr Credit gab; sie gibt ferner zu, daß sie ihr eigener Sohn vor der Aristotele« warnte, sie werde durch sie noch in» Unglück gestürzt werden; sie floh endlich nach der Entdeckung der Schwindrleien mit ihr nach Velde» and trug sich nicht nur selbst mit Selbstmordgedanken, sondern suchte auch ihre Gefährtin zu diesem Schritte z« bereden. Au« alledem erhellt die Solidarität der beiden Schwindlerinnen. Da nun beide Frauen in nnbezweifelbarem Einverständnisse in den bezifferten, 300 fl. weit Übersteigenden Beträgen unter Umständen Schulden gemacht haben, welche e« klar ersehen lassen, daß für deren Tilgung keine Aussicht vorhanden war, und da sie sich zur Irreführung der Gläubiger und zur Verlängerung des Credit» hinterlistiger Vorstellungen bedient und falsche PrivaturkunDen auSgesertigt haben, begründet die That bezüglich beider da« Verbrechen deS Betrug, s, dessen beide auf Grund ihrer Geständnisse in der Voruntersuchung sowie der Aussagen der namhaft gemachten Zeugen angellagt werden. (Fortsetzung folgt.) Gedenktafel über die am 28.Februar 1874 stattfindenden Li» citationen. 2. Stilb., Merzina'fche Real., Altlack, BG. Lack. -. 1. Feilb., Omahen'fche Real., Fitfch, BG. Sittich. — 2. Feilb., Smuk'fche Real., Vir, BG. Egg. — 2. Ftilb., Rome'sche Sttal., Prtvojt, BG. Egg. - 1. Feilb., Pollak'sche Real.. Neumarktl, BG. Neumarktl. — 1. Feilb., Stfar’lche Real.. Soderfchiz, LG. Reifniz. — 1. Feilb., Zgur'scke Real., Po-draga, BG. Wippach — I. Feilb, Terganc'sche Real., Bluti-berg, BG. Mötiling. — 1. Feilb., Zirj'fche Real., Slap, BG. Wippach. — 2. Feilb., Rant'sche Real., Martinverch, BG. Lack. — 2. Feilb., Jamnik'jche Real., GodeZii, BÄ. Lack. — 2. Feilb., Triller'fche Real., Dörfern, BG Lack.— 1. Feilb., Bovk'fche Rea l., Hrastovdol, BG. Sittich. SB» Ein,ese»de». Alle» Kraulen Kraft und Gesundheit ohur Mediziu uud ohue Kosten. Revalesciere du Barry von London. Sein« *nmI6ett eermag' bet btiicete» da Birrj in eit etftehe», unb beseitigt btesclte ohne ISebijin unb cfcnc »oflen all, Rajen», Metten-, «ruft-, 8nngec»x Leber», Drüse»., e$lcim6aut», Telegramme. Orscha, 25. Februar. Der österreichische Kaiser dejennierte hier, diniert in Minsk und trifft morgen früh um 7 Uhr in Warschau ein. Pari», 25. Fcbruar. Im Jahre 187fr findet in Paris eine internationale allgemeine Ausstellung statt. Danksagung. Die lobt, krainische Sparkasse hat zugunsten de- krai-nischen Schnlpfenuig» die großmllthige Spende von 100 fl. gewidmet, wofür das gefertigte Lomilü den tiefgefühltesten Dank hiemit öffentlich au«fpr>cht. Laibach, am 25. Februar 1874. (127) Das Comit« des krainische» Lchulpfennigr. Aunttniachung. |oi, Dbrtolnmfta^ Uebclfctt nnb ®tbreihen selbst während bet Schwa». Stadtgemeillde Rudolfswerth verpachtet ihtt in i-rschast. $iabete«, »elacdmUe, «bmaaeriing, «hevmattimu« «icht, . der Stadt selbst am Gurkfluffe qeleqenc, erst kürzlich neu-MWÄrX -rbau.e sünslöufige 3 Nahrhafter al» Fleisch erstatt bie Beralaicitr« bei Erwachse»» ^ " «ab JMnbeni fitnfAlgmal ihren Prei« in Brineien. 3a Vicchbllchse» tto ein halb Psnnb JL 1-60, l Psb. sl. 8-6« I Psb. fl. 4 60, 5 Psb. 10 ?., IX Psb. SO fl., M Psb. *8 fl. - B.-iileseilie-BiacniUn in Büchse» 1 fl. X'hu unb fl. 4*&0. — KeTjüefcoiis MahlmMt rej ki E. Mehr, sowie in allen etübte» bei gnte» «polhelern nnb Sp, letethünblet», anch versendet b»e wiener Han« na» olles Wegei btn egen Poftanvetsaag ober tRechoebm«. Witterung. Laibach, 26. Februar. Morgenroth,' vormillags Svnnenschein, dann Westwind, zunehmende Bewölkung. Wärme: morgen« ti Uhr — 0-9 , Nachmittage 2 Uhr -+ 8 0° C. (1873 + 2 4', 1872 4 7 2 ). Baromtttr 735 83 Millimtltr. DaS gestrige TageSmittel der Wärme + 2 8, um. 2 2' über dem Normale. 1874 angefangen. Pachttikitation den 18. März 1874. Qffertaimahme l °.......... ............ bi-5 11 Uhr vormittags desselben Tage-. Ausrufspreis 800 fl. RSHere Pachtbedingnifte erliegen am Rathhause uud können daselbst eingesehen oder anch erhoben werden Ob Besichtigung der Mühle wolle man sich gefälligst am Rathhause anmelden. (126—1) Rudolfswerth, am 20. Februar 1874. Der Bürgermeister: RlzzoÜ. Allgekovlviene Fremde. Am 26. Februar. Hotel Mlndt Wien. Weiß, Kfm. und Lader, Agent, Wien. — Grilo und Schmann, Graz. — Barthelme, Gottfchee. Hotel Elefant. Lewitschnig, Lack. — Schleicher!. Ge fchüstSmann, Prag. — Fimsig, Gymnasialproseffor. Cape b'Jstria. — Pelle, Jtfm. Silli. — Frankenberger, Handels-reifende, Wien. — H«u,|chke nnd Brabek, Ingenieure. Belrlwel*«»*' Hof. Demut, Triest. — Dr. Orterer, Professor, Monaco. »leieren. Jarc, Priester, fiittai. - Bidic. «eschäfi-m., | RadmannSdorf. — Mahortfchit|ch, Istrien. ~ - Wiener Börse vom 25. Krvnrar. Staatsfonds, iperc. ttente, cto. tto. oft. in 8ete von 1864 iole »on 18«0, kose eo» 1860, . Vtämlcasch. r. I8ts4 Uriuideutl. - Obi ■lebeabLte. Ungarn ju , . 5 , Anti««: *ngIo.®«ar «rekilanftal. I »elblBote 60.40 «9.70 74.111 74 35 88. I »S.i^O 104.2a 104.76 1> S T5 110.75 141—114».— Verstorbene. D e n 24. Februar. Franz Pollentin, k. k. Rech-miugS^Arcelsist, 84 3;, Stadt Nr 145, Nervenschlog. D e n 25. Februar. AndrecS Kaiifch, FabukS-atbtiltr, 27 I., Polanavorstadt Nr. 5b; Jvfef Skerjonc, jkeufchlerssohn, 12 I., Mooigumb Nr. ff«, unb Maria Ove», Aeufchlrrrfrau, Moorgnind Nr. 73, olle brti an »loiimi. — August Sinter von fnfchaii, f. k. Fi»o»,com-m ffäietiiib, 4 3. 11 M., Scharlachbrünne — Johanna Ste»ka, k. k. Eieueririspeclortgailin, 34 3-, Elobt Nr. 95, Lu»ftkiiiubkrcuIo|e, Franz Dblek, Houtblsitzer, 45 3-, fflrabifdjo Nr. C6, Lungensuch!. Iraner Bank 1 ixmbeWbanf . j tobcibantcneettln. | «anonelbenf . . , | Cepetr. allg. Bank • C ef), iva», gesells. . i Union - Bant . . . vereinihank .... 8etteht.-ndwig-«ahn. . »eil. «Iisabeth.«ab». Reis. Aran,-I°ses»t>.. BtaeKbahn »übbahu 47.16 b».-- .60 *76.— 7» 10 81 C . 188.50 8«.:o 18 . 144. 288.7» 81 7 tO 203 -880.- (381.— .1161.- 161,5 47 76 00.- »77'. 78.-807 -lo9 ->4.7« 181.-146.-133.8C 8 8 i.O 807. 1‘fabdbrlefe. «Bg. »st»cb^«.tbtt. bl», i» 38 S. ... . «•iuil 6. e tig. ®eb..>8.60 139.50 110.75 W— 101.76 100.60 88.76- 140.- 111.- HU Lese. vitebil. 8 Nobels». 8 170 86 13 75 170.7» 14.86 Wechsel (SVton.) tu*»». 100B. (tbb.». -trallfl. 100 ft. . . Hamburg onbou 10 W. eml. be»i« 100 giwet« . »8 80 äi? 111.7. 44.- 9410 H8» M.ÖZ 11186 ««1fr Mfluea. <«it. Mtu-Dnuuca. n0.frt«*c»»8(! . . . Dteu§. «aflcnsteUu. öilttt 6.88-8.88-1 66 10180 ■IT .06,40 Telegraphischer Curttericht am 26. Februar. Papier-Rente 69-70 — Lilber-Rente 74 — — 1860er StaatS-Anlehen 104 Bankaclien 970 — Inbit 242-75 — London 11175 — Silber 105-50 — 20. Krane« S'ücke 8-93. Druck »cu Jgn. ». Xittnmaot A #te. eametig m xaiee». Berleger und stlr bit VteDacnon utiaiuiuomiai: C 11 0 in o t Bau, dtrg.