^ k«» Areitag den S. September 168t. N. Zahraaiia. MMM UM Vit,Mttrbu?ger Zeitung" erscheint jeden Sonntag, Mittwoch und Freitag. Preise — fill Marburg ganzjährig ö fl., halbjährig 8 fl., vierteljährig 1 fl. 50 kr.: siir Zustellung in< Hau» monatlich 10 kr. — mit Poslversendnng: ganzjährig 3 fl.. halbjährig 4 kl., vierteljährig 2 fl. InsertionSgebühr 3 kr. per Zeile. jetzige Wahlrecht besteht, das jrtzige System der parlamentarischen Gesetzgebung ohne Abstim« mungsrecht der Wähler fortdauert. Franz Wiesthaler. Zur .geschichte des Tages. Die Tschechen haben ihre Meute jebt gegen die deutschen Bediensteten der Nordbahn losgelassen. Deutsche Oesterreicher werden aus heimischem Boden Fremdlinge genannt, sür rechllos und friedlos erklärt, wie in nebelgrauer Vorzeit, da jeder Augehörige eines Stammes außerhalb desselben nicht sicher war. Gemüth« lichkeit und Bildung hindern jetzt die Deutschen noch, Gegenrecht zu halten — wie aber, wenn bei sortgesetztem Anstürme der Tschechen die Nothwehr endlich nöthigt, Gleiches mit Glei. chem zu vergelten? Der Besuch des Grafen Andrassy am Kö« nigshose in Sinaia hat die Erinnerung au die Gemeinsamkeit der Magyaren und Rumänen gegen die slavische Strömung wieder aufgefrischt. Diese Strömung wird aber dennoch zur verheerenden, ver-nichtenden Flut, wenn nicht auch die Deutschen in Oesterreich, von allen Stammesgenossen unterstlttzt, im Verein mit Rumänen und Magyaren in sreiheltltch.volkSmSbigem Schutz« baue Widerstand leisten. Die Tltrtei versucht wieder einen Finanzschwindel und hat einen Sonderausschub eingesetzt. welcher mit den auswärtigen Gläubigern verhandeln soll. Die Bcmlihungen der Pforte, Europa zu interessiren. haben bisher nicht« gefruchtet: die eine Macht fordert den Zerfall der Türkei, die anderen können oder wollen denselben nicht hemmen. Die Araber in Tunis haben ihre Ernte bereits eingeheimst und die religiöse Feier dieser Zeit t>eendet, sind also zweifach neuge-stärkt, den Aufstand fortzusetzen. Di» Zusammenrottung bei Susa und der Angriff auf da« französtsche Lager bci Hamza lassen über diese Absicht keinen Zweifel mehr. Lriginat-Äorrestiondenz. Prag, 28. Auoust. Die Tschechistrung macht in den an der Sprachgrenze gelegenen deutschen Landestheilen wahrhaft erschreckende Fortschritte; Fremde, die längere Ziiit nicht im Lande waren und letzteres nun wieder besuchen, erstaunen über den Umschwung, der sich in den letzten Jahren in dieser Hinsicht vollzogen hat. In dem Kohlenbecken um Dux und Teplitz, das ganz im deutschen Gebiete liegt, stnd sämmt-liche Bergleute Tschechen und geben der Gegend einen tschechischen Anstrich. Manetin und Nürschau bei Pilsen, Trebnitz und auch There-stenstadt beinahe gänzlich stnd sltr das Deutsch-thum unwiederbringlich verloren und in die vereinsamten deutschen Gegenden im nordöstlichen Böhmen, serner in der Umgebung von Prachatitz und Krumau ist da« Deutschthum im Ausstelb.'n begriffen. Die mächtigsten Förderer des Tschechenthum« stnd l»er sanatisch'tschechische Klerus und die nationale Lehrerschast; einen deutsch-böhmischen Klerus haben wir sast gar nicht und die deutschen Lehrer stnd verhältnißmäbig gleich-giltig. Der tschechische Schulverein entfaltet eine rastlose Thätigkeit und wird vom tschechischen Adel eifrig unterstljtzt. Aber auch die Bahnen unter tschechischen Direktionen thun das ihrige. So hat die Bu-S.vhrader Bahngesellschaft die kluge Taktik befolgt, ihre deutschen Stationen ausschließlich mit tschechischen, die tschechischen Stationen mit deutschen Beamten zu besetzen: die tschechischen Beamten tschechisiren ihre deutsche Umgebung so viel in ihren Kräften steht, die deutschen lernen tschechisch. Die Prag-Duxer Bahn hat fast vurchgehends tschechische Bedienstete und diese leisten der Verbreitung des Tschechischen die Dtzirl»»gt«ojsr«schasten der Lavdwirthk. Marburg, 1. September. Die Regierung hat dem Tiroler Landtag die Errichtung von Bezirksgenosienschasten der Landwilthe vorgeschlagen und dtirste der gleiche Gntwurs auch in anderen Landtagen eingebracht werden. Kreditgenossenschasten der Landwirthe stlld wohl dringlichster Natur, soll das Volk nicht seinen urwüchsigen Stamm, der Staat nicht seine breiteste Grundlage und dauerhasteste Stvtze verlieren. UnauftNndbare Darleihen bei geringer Verzinsung und Tilgung sind zur Rettung der Bauernschast unbedingt erforderlich. Die Landwirthschast in Verbindung mit einem landwirthschastlichen Gewerbe bildet eine gar seltene Ausnahme, kommt also hier, wo sich'« um die Regel handelt, nicht in Betracht. Die Landwirthschast, die wir meinen, ist nicht fähig, nach ihrem durchschnittlichen Ertrage bei allem Fleihe und aller Sparsamkeit jährlich an Zinsen und Tilgung mehr als drei von Hundert zu zahlen. Unter anderen Bedingungen ist und bleibt ihr Ringen vergeblich, verlängert sich nur der wirthschastliche und soziale Todes, kamps. Jene Bedingungen aber, die wir genannt, können mit Geldanstalten und Kapitalisten nicht vereinbart werden, kann nur der Staat bewil-llgen, der nicht durch hohe Steuern wieder zurücknimmt, was er durch leicht verzinsliche und leicht tilgbare Darleihen gegeben. Solche Bedingungen gewährt rur der Rechtsstaat, der Arbeits- und Wirthschasttstaat, welcher Steuern und Anleihen nicht für unfruchtbare Zwecke verwendet ... für stehendes Heer, zünftige Dipllimatie, Bureaukrati?, Prachtbauten . . . Eine Staatsentwicklung dieser Art ist un-ter Um Ministerium Taaffe unmöglich — ist auch dann nicht möglich, wenn Coronini. Herbst. Süeb, Plener der jüngere den Staat tenken — ist überhaupt kaum denkbar, so lange das N e u i t r e t o n. Kit falsche Prio)tssni. Eine Kriminalgeschichte. (Fortsej^uug.) ,,Globvater, ungllicklich war er nur im Verluste Derer, welche Ihre Härte in» Grab jagte. Und jeve Hilfe von Ihrer verzeihenden Hand, welche für ihre Rettung zu spät gekommen wäre, kam viel zu spät für seine Annahme! Grobvater, er liebte Ihre Tochter zu innig, um eine Wohllhat zn genießen, die sie nicht theilen konnte." Der Adtniral seufzte im Geiste, erwiderte aber nichts. Nach einigen Minuten des Schweigens, während dessen alle anderen Glieder des Kreises in peinlicher Spannung zuschautcn. frogte er: „Wie, so wanderst Du allein in dieser ent-sernten Gegend, so weit von dem Schauplatz des Todes Deines Vaters? Hatte er keine Freunde, die sür sein verwaistes Kind sorgen konnten?" „Grobvater, es ist eine sehr lange Geschichte; aber ich will sie Ihnen erzählen, wenn Sie fle zu hören wünschen.- aber setze Dich nieder; setze Dich aus den kleinen Stuhl neben Madame Pezzilini. Und nun fahre fort", sagte der Admiral, sich in seinen Armsessel werfend. Annella begann und gab eine kurze Geschichte von ihrem Lagerleben mit ihrem Vater; sie verweilte bei seinen Diensten im Krimkriege ultd in dem indischen Ausstande, berührte nur leicht den Umstand, welcher ihn zwang, sein Ojsizierspatent zu verkaufen, und unterdrlickte gänzlich die Thatsache der unglückseligen Gewohnheit, welche seinen Untergang veranlaßt hatte. Aber trotz de« Zartgefühl», womit sie ihres Vaters Andenken behandelte, verstand der erfahrene Veteran Allt«. Annella verschwieg auch den Vorfall mit dem Armenbegräbniß, verweilte aber dankbar bei der Güte ihrer Wirthin, und besonder« bei der schönen, ausländisch aussehenden Mietherin, welche erst am Tage vorher in London angekommen war und selbst einen so tiefen Kummer zu haben schien. Etwas in der Art, wie da« Mädchen ihre liebenswürdige Wohlthäterin beschrieb, erweÄe die besondere Aufmerksamkeit der Prinzessin, welche mit grobem Interesse da« junge Mädchen zn befragen begann. „Wann, sagten Sie, daß diese junge Dame in London anlangte?" „Am Mittwoch Morgen." „Wie war sie gekleidet?" ^Wollen Sie nicht ihre persönliche Erscheinung beschreiben?" „O ja; sie war so schön, daß es ein wirkliches Vergnügen ist, das zu thun. Sie war ziemlich klein und schlank, aber nicht mager. Sie hatte ein hell olivenfarbenes Gesicht, mit vollen, hochrothen Lippen und großen, sanften, dunklen Augen, von langen, schwarzen Wimpern beschattet und mit zarten, pechschwarzen Brauen überwölbt, und ihr Haar war schwarz wie Galat und in langen gewundenen Locken um den ganzen Kopf gekräuselt." „Hatte sie ein kleines, schwarzes Maal über dem rechten Auge?" „Ja, und ein anderes an dem linken Mundwinkel; sie waren beide sehr niedlich." „Es ist Eudora Leaton l" sagte die Prinzessin, den Admiral anredend. „Es ist kein Zweifel, und ich werde der Polizei morgen Nachricht geben", erwiderte der letztere. „Mein Herr?" fragte Annella, indem sie ihren Großvater, sie wußte nicht warum, so ängstlich anblickte. „Nichts, mein Kind, wir glauben nur, daß die junge Dame, von welcher Du sprachst, eine besten Dienste, lluter dem Mantel der Geselligkeit haben sie in der deutschen Stadt Ärüx einen Bereiil Namö'iS Vlastinul gebildet, welcher in der rührigsten Weiss in Vrl^x tschechische Prl'pagaitda macht. Die in nnd um Brlix domizilirenden Beamten und Bediensteten der Prag'Duxer Bahn sind vom Stationsvor-stand ttligefangen bis zum letzten Bremser — mit Ansnahme von drei deutschen Kondukteuren — insgesammt Mittsiieder des genannten na« tionolen Acreins. Mit den Aviso^Trägern kann man sich in der rein deutschen Stadt Brlix kaum v.rs^üttdiaen. Einem Geschäslsmann, der bei der Brsixer Frachtenkasse einen Fl'lnfziger wechseln mubte, wurden die zwei Zchnernoten, die er zurückbekam, vor seinen Ausjen durch den Beamten tschechilirt und noch senchl tibergeben. llnd mit solchen siebenzöUigen Panzertschechen, die mit Bernunstgrljnden absolut nicht mel)r zu durchbohren sind, l)at man es leider nur zu ost zu lhutt. Unter solchen Verhältnissen ist es nicht zu wundern, dab die deutschen Kohlenwerk»« und ^uckelsabrik^besitzer, von denen fast der ganze Frachtenverkehr der Prag-Duxer Bahn abhängig iii, dieser Bahn, die ihren Ausbau nach der sächsischen Seite hin anstrebt, kein Vertrauen e»>tgegenbrint^en. Der rastlosen Thätigkvit der Tschechen gegenüber stehen die Deutschen im Allgemeinen müsslg da; indessen sind doch in der letzten Zeit zwei Ereignisse zu verzeichnen gewesen, die zur Krästigung des deutschen Nationalgefühls einiges beigetraqel» haben: die Wähleroersamm-lungen des Abgeordneten Herbjl und das deutsche Turnerselt in Ausiig. Herbst ljat aus den wiederholt erschollenen Nus; Wo bleibt Hclbsi?! endlich geantwortet und betont, dab die Deutschen in Oesterreich, wenn sie sich überhaupt als solche halten wollen, sich nicht nur als verfussungstrene, sondern auch als entschie den deutsch nationale Partei konsiituiren müssen, und das Tnrnersest vereinigte unter den schwarz« roth goldenen Fahnen, mit denen sich die gut deutsche Stadt Aussig reich geschmückt hatte, deutsche Stammesgenossen au» allen Provinzen Oesterreichs — auch Steiermark war vertreten — die I^ch das Wort gaben, im Kanlpse für ihr gesährdetes NoikSthum treu zusammenstehen zu wollen. Vermijchle Zlachnchten. (Chinesische Tischetikette.) Confu-ciuS schreibt vor, man dürfe sich bei Tisch nicht unteihalten. Nur die Amerikaner befolgen dies Gebot ost fast wörtlich, alle anderen weißen Menschen pflegen das Gegentheil zu beachten, freilich nicht immer zum Vortheite der Gäste. Es gibt nän:l'ch Barbaren, die über Tischreden Bekannte von uns ist. Und nun, mein Kind, Deine Blicke verrathen eine solche Müdigkeit, dab ich Dich inS Bett schicken muß. Großmutter, willst Du an die Glocke fassen?" Mrs. Stilton that es, und Mr. J.!ssup erschien. „Schickt Broadsivcs her, Jelly", sagte Mrs. Brunton. Die Haushälterin solgte dem Ruf. „Broadsides, sührt Miß Wilder in die früher vol« ihrer Mutter bewohnten Zilniner und seht Euch lnorgeil nach einer verständigen Person al^ Ltamlnermädchen sür sie uln", sagte MrS. B^nnton. Die Haushälterin knixte bejahend, sührle Aluiella t)inweg nnd sagte, indein sie vvr »hr her die Treppe biilausging: „Sagte ich Ihnen nicht, lnein Kind, wenn Sie sich hier besä,»den, so würde Altes gut sein, und nun sehe»l Sie, dah ich die Wahrheit sprach, denn jetzt ist Alles gut!" Vierzel)ntes Kapitel. J'ldcssen blieb Eudora in strenger Abge, schloss nhnt in ihrer verborgenen Wohilung im Borongh. Ihre freiwillige Aosperrunq in ,hrem eigenen Zimmer erweckte keinen Verdacht in dem arglosen Herzen thrtt Äirthin, welche biß- ganz eigenthülllliche Ansichten haben. Nach der chinesischen Etikette müssen alle Tischgäste zu derselben Zeit »nit deln Esten beginnen, vorher aber sagen: „Labt uns ansangeil". Die Aelte« ren reichen den Jüngeren entfernter stehende Speisen; aber die 3»tngen müssen sich erheben und dadurch ihren Dank ausdrücken. Ei»? Chi« nese darf die Tafel weder mit seinem Körper noch mit seiner Kleidung berühren; er darf sich nicht neugierig ulnfehen und die Nachbarn anstarren; dagegen ist e« gestattet, mit den Lippen zu schmatzen uud kurze, lobende Bemerkungen Über die Epeisen zn äußern. Ein Zeichen mangelhafter Bildlmg ist es, nicht mehr zu essen, wenn die tibrigen Gäste noch speisen; im Nang niedriger stehende Personen »Nüssen aber ihre Mahlzeit etwa» eher als ilire Vorgesetzten beendigen. Alle Regeln der Etikette belln Mahl gewiffenhaft zu befolgen, ist selbst sür einen Chinesen nicht leicht >md erfordert große Aufmerksalnkeit. (Die Jude »Hetzer und die Verhetzten.) In der „Berliner Volkszsitung" st'idet sich folgende» Etngefendet: „Herr Hos« Prediger Slöcker! Durch Ihre Brandreden gegen dte Juden habe auch ich mich verleiten lassen, Exzesie gegen jüdische Ernwohner Schrimms, mit denen ich stet» im besten Gln-vernehmen gelebt, zu begehen! Das Ende vom Liede war, daß ich ein Jahr, drei Monate und drei Tage in» Loch lnnßte und mein Amt, welches ich zwanzig Jahre innehatte, verlor und meine kranke Frau während meiner Hast mit Roth und Etenv kälnpsen mußte! Odschon Sie mich brieflich vorher »nit den Worten: „Muthtg vorwärts l Wir kämpfen für eine gute Sache!" üngefeuert — beantworteten Sie meinen Hilferuf au» dem Gefängnisse mit den salbungsvollen Worten: „Verlassen Sie sich auf Gott!" Dazu brauche ich Sie nicht, da« habe ich stet», auch ohne Ihren Rath gethan! Lo wird e» auch den Argenauern, Neu-Stet-tinern, Schievelbeinern, welche unter Hoch« Rufen aus „Stöcker und Konsorten" die abscheulichen Exzesse gegen die Juden unternehmen, ergehen! Diese von Ihnen aufgewiegelten „Dummen" müffen wegen Landfriedensbruches zc. ze. in» Gefängniß und Frauen und Kinder können betteln gehen zc. Hillner, KönigUcher Kreisgerichts-Bureauasslstent a. D. und Volksanwalt in Schlimm." (Verungllickte Lustschiffer.) Die Ballonfahrten Eugen Godard» in der Umgebung Wien», das traurige Ende eine» feiner Kollegen, der vor einigen Tagen zerschmettert an der sranzösischen Küste ausgesunden wurde, lenken wieder einlnal die allgemeine Aufmerksamkeit auf die gefahrvollen „Reisen durch die Lust". Nach einer Broschüre von Julien Turgon waren es bi» zuin Jahre 1362 dreizehn Per selbe dem noch frischen Verlust und dem großen Kummer zuschrieb, dei ihre tiefe Trauer und ihr bleiches Gesicht anzudeuten schienen. Frau Corder hatte sich ihre eigene Meinung über ihre schöne Mletherin gebildet. Es hatte Niemand die gute Frau getäuscht, aber sie hatte sich ganz natürlich selbst getäuscht: und so völlig überzeugt war sie von der Wahrheit ihrer eigenen Theorie, daß sie, wenn sich Abends eine zusällige Bssucherin einstellte, um zu schwatzen, dieser mittheilte, die neue Miethertn sei diö verwaiste Tochter eines Landedellnannes, und nach London gekommen, um Beschäftigung als Erzieherin zu suchen. Hätte Jelnand Frau Corder gesragt, wie sie diese Auskunft erhalten t)abe, so würde sie gesagt —und gedacht Habel», daß Miß Miller es ihr gesagt hätte. Inzwischen verbrachte Eudora ihre Tage in drllckender Spannung und tödtlichem Schrecken, und ihre Nächte in unterbrochenem Schlas und schrecklichen Träulnen, ans denen sie in nervösen Krämpfen auszuschrccken pflegte. Mit jedem Tage nahm ihre G^snlldheit unter diesein surchtbaren Drucke sichtlich ab. Die Wirthin, welche ihre Krankheit iiber-Nläßigem Kuminer uin den Tod ihrer Eltern zuschrieb, versuchte jedes Mittel, sie zu trösten und zu unterhalten. Am Morgen de» füllften Tage» ihre» soneli, die als Luftschiffer ihren Tod gesunden. Pilü.lre des Nosier» wollte aln IL. Juni 1735 die Reise von Bortlogne nach Lolldon machen und stieg gegen 7 Uhr Abends mit einein seiner Bauleute, Namens Romain, ans. Der Ballon flog mit ziemlicher Schnelligkeit bis zur Höhe von 1000—1200 Fuß, ohne irgend ein Zeichen von Unordnung oder Gefahr. Da sah man plötzlich die Charliöre. ihre ganze Spannung verlierend, in sich selbst zusainmensinken und beinahe sogleich aizch die Montgolfiüre herabfallen. Diese wirbelte hierauf zwei- bt» dreimal um sich sellist drehend und fuhr dann, von solcher Neberlast niedergedrückt, pfeilschnell nach der Erde herab. Der Marqni» von Maisenfort hatte die Richtung und den Fall de» Ballons so unablässi.^ verfolgt, daß er wenige Augenblicke nach dem Sturze auf der Stelle anlangte. iZr fand die l^eiden Unglllcktichen ganz eingewickelt in die Hüllen ihrer beiden Ballons, at»f ihren Plätzen wie bi?i der Abfahrt. Ptlü're war bereits leblos, fein Gefährte Rolnain verfchied nach wenigen Minuten. Olinari war am 25. November 1802 zu Orleans in einer papiernen Montgotstöre aufgefahretl, welche nur einzelne Bands^reifen zusalnmenhielten. Sein Schisfchen von Holzgeflicht hing ullter der Feuerung nnd war lnit Brennmaterial belastet, um damit das Feuer unterhalten zu köllnen. Dieser Brennstoff entzündete sich in sehr großer Höhe, das Schlsf-chen gerieth in Flammen und ungefähr eine Stunde Weges von seinem AufsahrtSorte stürzte der Arme aus deu Lüften herab und zu Tode. — MoSlnend machte am 7. Apcil 1806 seine letzte Fahrt zu Lille. Sein Ballon war von Seide und enthiett Wafferstoffgas. Mosmend hatte die Gewohnheit, auf einem sehr leichten Brettchen, statt in einer Gondel stehend, emporzufahren. Zehn Minuten nach seiner Auffahrt warf er ein Thier »nit einern Fallschirm in die Luft; wahkscheilUich verursachten die dadurch entstandenen Schwankungen de» Ballons seinen eigenen Sturz. Dieser war so hastig, daß sein gallzer Körper in eine der Grubea um die Stadt sich lief in den Sand eingeschlagen hatte. Bittort stürzte bei seiner Ausfahrt am 17. September 1812 zu Mannheim. Sein Ballon von 60 Fuß Höhe und 43 Fuß Durchmesser, aus Papier gefertigt, entzündete sich in beträchtlicher Höhe und der Avronaut fiel auf die äußersten Häuser der Stadt herab. — In demselben Jahre erlitt vor Graz Francesco Zam-beceari denselben Tod. — Madame Blanchard endigte ihr Leben am 6. Juli 13l9 bei der Ausfahrt von Tivoli zu Paris, indem der Ballotz noch in der Höhe der Häuser in Brano gerieth, die Gondel an einem eisernen Haken aus einem Dache hängen blieb, umschlug und sie aus da» Pflaster hinabschleuderte. — Harris machte im Mai 1824 eine anfangs fehr hübsche Fnhrt z»; Ausenthaltes unter dem Dache brachte ihr die Wirthin einen Brief mit den Worten: „Hier! die» wird Ihnen gute Nachrichten bringen; vielleicht das Anerbieten einer Stelle in der Filnilie eine» Edelmann»; wer weiß?" Und dte gute Frau stemmte die Arlns in die Seite und blieb erwartungsvoll stehen, offenbar begierig, an der „gute^» Nachricht" Theil zu ne^unen. Eudora ahnte, daß die verstellte Handschrist die Malcolln Montiose's sei, und öffnete den Bries lnit zitternden Fingern. Er war ob»»e Datutn und Unterschlijt und sehr kurz, indem er nur die Worte enthielt: „Meine Thenerste! Bis jetzt steht Alles gut: die Hunde habe» die Spur verloren. Beantworte diesen Blies nicht; es möchte nicht sicher sein. Halte Dich verborgen und warte eine weitere Mittheitung ab." Eudora steckte den Blies in ihren Busen, und wartete auf eine Gelegenheit, ihn zu vernichten. „Also ist es keine gute Nachricht", sagte die theilnehlnende Wirthin, indeln sie Eudoras verstörtes Gestcht genau beobachtete. „Er bietet tuir keine Stelle al/^, erwiderte Eudora ausweichelld und über die Ausflucht tief errötheud. „Nun, lassen Sie es gut sein, miin Kindz London. Jil sehr grober Höhe üffneie er, wahr-IcheinUch um sich berabzulassen, die BaUontlappe; diese war unverhältnibmäbig grob und hatte aitberdem dm Fehler, dab sie nicht genau wieder schlod ; da« Gas entströmte zu schnell und der Ballon stürzte so reibend rasch in die Tiefe, daß Harris in Folge des Prellsiobes aus dem Boden todt liegen blieb. — Sadler kam am 29. September 1324 bei Bolton in England auf eine jammervolle Weise, um. Er hatte sich sehr lange in der Lust ansgehalten, keinen Balast mehr und mubte stch über Gebäude noth-gedrungen niederlassen. Von der Gewalt de« Windes wurde er gegen einen Kamin geschleudert und stltrzte von dort, ans der Gondel geworfen, aus die Erde herab. — Charles Green wurde im Jahre 1849 im Kanal von Vllstol todt ausgesunden, getrennt von seinem Ballon und schien mel»rere Tage im Wasser gelegen zu haben. — Beinahe um diesetl)« Zeit machte Arban seine Fahrt ttber die Alpen — um im Meere zu ertrinken. — Der Engländer Gate endlich hatte die ganz zwecklose und verwegene Gewohnheit, au« einer Art von Korb unter seiner Gondel mittelst Strickleiter in dieselbe zn steigen, und zwar durch ein im Boden der Gondel angebrachte« Loch; dabei stllrzte er im Jahre 1S61. (In Raseien.) Der „Salzburger Zeitung" wird au« Novi-Bazar geschrieben: „Es ist unglaublich, in welch' verwahrlostem Zustande die Häuser, die Ttraßen, Brücken und auch die niedere Klasse der Bevölkerung von Plevlje stch befinden; unter der türkischen Herr schast verkam da« einst unter den serbischen Ezaren blühende Land total, und viele Mühe und Kosten wird e« verursachen, bi« das schöne Bosnien aus kulturmSßige Stufe gehoben sein wird. Wir entbehren hier jeglichen Cowsort. Es exlstirt hier kein einziger Gasthos, der eini germaden den Anforderungen eines gebildeten Europäer« entspräche. Die Zubereitung der Speisen ist jämmerlich, das Getränke miserabel, aber theuer. Wir sind gezwungen, unsere Be dilrsniffö aus eigene Faust zu beschaffen; aus dem fernen Sarajevo — es stnd vier Tagrei sen zu Pserde von dort bis hieher — versor gen UN« unsere Kameraden mit Allem, was wir zur geistigen und leiblichen Nothdurst brau chen, und so haben wir denn auch keine Noth zu leiden, sehnen aber den Augenblick herbei, in welchem da« Pfeifen der ersten Lokomotive UN« die Gewißheit gibt, daß den wirklich jam mervollen Zuständen in diesem Lande ein Ende gemacht wird und da« Leben sttr die hiestge Garnison sich angenehmer gestaltet." (Die neuesten Prachtbauten in Wien.) Die Baukosten sür das Wiener llni-versitätSgebäudö werden ausschlieblich der Ko sten für die Ausstattung und innere Einrich tung 7.00<1M0 sl. betragen; die Gesa^nmt-Baukosten sür da« Neichsralhszebäude sind mit 8.000,000 fl. präliminirt; die Baukosten des Jusiiz^Palastes haben sich auf 2 750.000 fl. belausen; die de« Wiener Nathhauses werden neuesten« auf 9 ! I2.0l)9 fl. veranschlagt und jene sllr die beiden Museen stnd (mit Ausschluß der Auslagen sür die Heizung und Ventilation, sowie für die dekorative Ausstattung und iunere Einrichtung) mit 3,000.000 fl. präliminirt. Zierlchle. (Der letzte Wille einer edlen Frau.) Anr 10. August l. I. starb im Bade Nenhaus bei CiUi die lÄroßhändlers-Wilwe Klementine Primavesi von Olmütz. Ihr Testament (NeuhaltS, 9. Juni) bestimmt: 5000 fl. für zwei arme, brave, fleißige Studenten, wovon einer an der Uliiversttät und der andere an der Technik in Wien seinen Studien obliegt ; 6000 st. als Anfang zn einem F)nve, der, salls sich Nachahmer finden, dazu dicne!» soll, in der Umgebung von Olmlltz ein Haus zn errichten oder zu kaufen, worin arme Wai^ senkinder unter Aussicht von Barmherzigen Schwestern vom zartesien Älter bis zum sechs, ten Lebensjahre gepflegt werden^ um danu in einem Waisenhause Ausnahme zn finden. „Ich i)abe dabei" — sagt die Erblasserin — „die Waisen-Anstalt im Kahlenbergerdörfel bei Wien im Auge, nach dessen Muster ich das zu errich» tende Waisenhaus eingerichtet wünsche." Eine Summe von 4000 fl. widmete die Erblasserin dem Fonds in Olmtitz sttr die Erbauung eines Hauses zur Unterkunft und Verpflegung armer, alter oder unheilbarer kranker Dienstboten; 2000 fl. dem Olmützer Bllrger-Vzrsorgungs-fonde sür alte erwerbsunfähige Biirger; 1000 fl. dem Maria Theresien-Hospital in Wien fnr weibliche unheilbare Kranke; 1000 fl. dem All« gemeinen Spar« und Unterstlltzungs-Verein für Kinder in Wien zuc Gründung von Ferien-Kolonien fslr arme kränkliche Schulkmder; 1000 fl. dem Vereins „Humanitas" in Wien, und schließlich bestimmte ste einen Betrag von 1000 fl. zum Erläge in der Ersten österreichi-schen Sparkasse in Wien, wovon jährlich die Zinsen zu verlheilen sind, u. zw. 30 fl. an ganz arme Olmützer Familien, wo entweder viele Kinder oder alte kränkliche Personen sind, und der Nest stvts vor Weiljnachten an arme Bürgers-Familten in Beträgen zu ö fl. Ihre Herls hasten in Galizien testirte die Erblasseriu chren Kindt-rn nud Enkeln, ihr ganzes Dienst Personale erhielt theils Pensionen, theil« nicht unbedeutende Bermächtnisie. (Spende.) Die stilermärkische Sparkasse hat zur Unterstützung der hagelgeschädigten Grundbesitzer in der Vezirkshauptlnaniischaft Cilli achttausend Gulden gespendet. (Sparkasse-Ausweis.) Im Monate August wurden von 532 Parteien eingelegt l4S.ü05 fl. 83 kr. und von 653 Parteien her« ausgenommen 107.9^1 fl. 14 kr. (Aushilfskasse - Berein Marbnrg.) Geschästsverkehr im Monate August 1881: Empfänge: 34.149 fl. 93 kr.; AnSgaben: 33.393 fl. 20 kr. (Denkmal sür Gabriel Seidl.) Dem Dichter Gabriel Seidl, welcher in den Dreiblger Jahren als Professor in C'lli gelebt, soll dort ein Denkmal gesetzt werden. (Aus unglücklicher Liebe.) Johann Lach, Dienstknecht beim Grundbesitzer Joseph Paar in Thörl, Gerichtsbezirk Mahrenberg, )at sich mit Arsenik vergistet, weil ihm die Jeliebte, welche Magd auf demselben Banern-)')fe war, die Treue gebrochen. (Ein kecker Strolch.) Auf der Re-^tzuug des Herrn Dr. Olhmar Reiser in Pi-ckern (elzemals Noggmaier) stieg ein Gannec zur Nachtzeit durchs offene Fenster und stal)l dem schlafenden Inwohner sämmtliche Kleider, Stigfel und die Wanduhr. (Firma-Uebertragung.) Im Han-dels-Negister des C'llier Kreisgerichtes ist die Firma des „Johann Pauer" zu Frablan auj den Namen feiner Gattin Marie Pauer übertragen worden. (Selbstmord.) Vorgestern hat sich hier (Sparkassa-Gebäude in der Herrengasse) ein OWersdieMr erfchossen und fallen ihn beträchtliche Schulden zu diefer That bewogen haben. (Vom Baum erfchlagen.) In St. Marein bei Erlachstein wurde der Holzhauer Johann BreSnik von einem stürzenden Baum getroffen und blieb auf der Stelle todt. (Durch Tabakrauchen.) In Gt^ilberg bei Hl. Kreuz ist das WirthfchaftSgebäude de« Grafen D'AvernaS abgebrannt und soll da« Feuer durch Nachlässigkeit eines Tabakraucher« entstanden fein. (Hagelfchaden.) In Pöltschach beträgt der Hagelschaden 40.000 fl., in Hölldors 20.000 fl. und in Stanosko 5000 fl. (Grenz verkehr.) In Varosch bei Brod herrscht nicht die Rinderpest, sondern der Milz« brand, weßhalb die behiirdlich verfügten Maßregeln nicht ausgeführt werden. (Ehren de gen.) Herrn Dom. Faleskini, Obmann-Stellvertreter der freiwilligen Feuerwehr in Marburg, ist anläßlich seiner zehnjährigen Wirksamkeit von den Mitgliedern ein Ehrendegen mit feierlicher Ansprache überrncht worden. (Ermittlu g von Eisenbahn-Grundstücken.) Die Südbahn-Gesellichaft vielleicht haben Sie morgen mehr Glück. Uud nun lasse ich Sie nicht mehr maulen. Sie müssen hinaus und einen Spaziergang machen." Eudora dankte der Wirthin, lehnte aber den Vorschlag ab und drückte sanjt den Wunsch aus, allein zu sein, worauf das gute Geschöpf seufzte und sich zurückzog. Sobald sie sich von der Aufmerksamkeit ihrer freundlichen Wirthin befreit sah, zündete sie ein Schwefelholz an. verbrannte ihren Brief am Kamin, waif sich dann aus einen Stuhl, bedeckte das Gesicht mit den Händen und ver-fank in das Schweigen einer dumpfen Ver-zweiflung. Während sie fo faß, stürzte die Wirthin plötzlich in einem Zustande großer Ausregung herein und rief: „v meine liebe Miß Miller, Sie müssen mich entschuldigen; aber ich konnte es nicht lassen, Ihnen zu sagen, denn ich wußte, Sie würden gern davon hören —" „Was ist geschehen, Frau Corder?" fragte Eudora matt. „Nun, das niederträchtige, gottlose, schändliche Geschöpf — die Kröte, die Natter, die Klapperschlange, welche ihres Onkels ganze Familie .vergistet hat — ist von der Polizei los-gebrochen und weggelaufen." „Wirklich?" war die einzige Antwort, welche Eudora hsrvorstammeln konnte. Ihr Athem stockte, chr Herz stand still, ihr Blut erstarrte vor Schrecken. „Ja! aber o! sie werden sie fchon wieder einfangen, denn es ist eine Belohnung von hundert Pfund für ihre Arretirung ausgesetzt, und eine volle Beschreibung ihrer Person, die Niemand verkennen kann! Hier, mein Kmd, lesen Sie es selbst", sagte Frau Corder und reichte Eudora das ZeitungSiilatt. Das arme Mädchen nahm es in der ver-jweifluugwollen Begierde, die Ankündigung zu lesen und stch zu überzeugen, wie weit die Be. ichreibung auf alle jungen Brünetten mittlerer Größe paßte, und in welchem Grade sie mit ihrer eigene« besonderen Persönlichkeit übereinstimmte. Sie vötsuchte zu lesen, aber indem sie das Blatt hielt, zttterten ihre Hände, ihre Augen wurden ttllber und die Stimme versagte ihr. Mit einem flehenden Blicke hielt sie Frau Corder das Blatt hin, welche es nahm und sagte: „Nun, mein Kind, Sie sind das nervöseste Frauenzimmer, das ich je gesehen habe, und da« ist kein Wunder. Aber trotz alledem würden Sie es gern hören. Soll ich es Ihnen vorlesen?" „Ja", war die einzige Antwort, die Eudora hervorzuhauchen vermochte. Die Wirthin setzte sich, öffnete mit einer Miene unbesangener Wichtigken das Blatt, hielt es gerade vor ihre große Gestalt und las Folgende«: „Hundert Pfund Belohnung. — Entwichen von Ailworth Abbey, bei Abbeylown, in der Ärasichaft Northnmvsrland, in der Nacht des letzten Dienstag, Eudora Milms Leuton, beschuldigt, die Familie Lealon zu Ailworlh vergastet zu haben. Die Entfloliene ut von mittlerer Größe, schlanker, gut gebauter, anniuthiger Gestalt und regelmäßigen Gesichtszügen, dunkler Gesichtsfarbe, mit schwarzem Haar uud schwarzen Angen. Als sie davon ging, trug sie einen vollständigen Anzug tiefer Trauer. Die obige Belohnung wird Jedem gegeben, der die besagte Eudora Milms Lealon ergreist und dem Gerichte überliefert." Eudora bemerkte, daß diese Beschreibung so gut altf jede juuge Brünette mittlerer Größe in Trauer passen konnte, wie auf sie selbst, nnd alhmete deshalb sreier, besonder« da sie sah, daß die arglose Wirthin die Identität ihrer Mietherin mit der beschriebenen Flüchtigen auch nicht einmal ahnte. (Aortsetzuug folgt.) beabstchtigt ihre Grundstücke in bei» Gemeinden St. Eü^di, Strichowltz, Zirknitz, Kanischa, Iel-lenlschenberp, Ravzenberg, Leitersberg, Freidegg, Koschat und Burgthor Marburg zu ermitteln und in die Gru'Muchs Einlage aufnehmen zu lassen. Wer sich durch dieses Begehren skr be» einlrächligt hält, kann seine Ansprüche bis 20. September bei dem Bezirksgerichte Marburg, I. D. U., nikndltch oder schriftlich anmelden, wo auch das Gesuch der Bahngesellschaft zur Einslchtnahnle aufliegt. (Tanzschule.) Herr P. Coronevi, der hier schon durch mehrere Jahre mit bestem Erfolge Tanzunterricht ertheilt, wird am 3l. September im Kasino-Speisesaal einen sechs-nzöchentlichen Kurs nebst WiederholungS Aben-den fnr gewesene Schkler eröffnen. »letzte Vost. Der sieirische Vauernverein hat aus den nächsten Sonntag elne Wanderversammlung nach Admont einberufen. In Volh^nien verbreitet sich das Gerücht, eine Bande warte nur die Einheimsung der Ernte ab. umZsodann alle Wirthschajtsgebäude in Brand zu stecken. Derwisch.Pascha hat Verstäikungen gegen die Albanier verlangt. Im Vatikan werden die umfassendsten Vor bereitungen fttr eine Uebersiedlung des Papstes nach Malta getroffen. Eine zahlreiche Araberschaar, welche die französtsche Kolonne Correard bei Turki ange griffen, wurde mit großem Verluste zurlickge schlagen. Offenes Schreiben an Herrn vr. A. in Frieda». Auf Ihr „Eingesendet" in der »Südstei-rischen Post" tl)eile ich Ihnen nicht zu meiner Rechtf-rligung, sondern zu Ihrer Kenntniß nähme mit, daß ich es mit meiner Würde und Ehre nicht vereinbarlich finde, mich mit journalistischen Gladiatoren vom Gelichter der im „Slovcnski Gospodar" und in der „Südsteiri-schen Post" erschienenen Korrespondenzen herumzuschlagen, daß ich mich auch auf Ihr persön-liches „Emgesendet" nicht näher einlasse, weil mich überhaupt gar ^Nichts'', was Sie gegen mich vorbringen, „ernstlich" beleidigen, meine Ehre beschmutzen oder mich in irgend einer Beziehung schäaigen kann. Womit ich mich zu zeichnen die Ehre habe Josef Eeyfried, Wundarzt. An die (915 1. Herren LaudtagSwähler der Stadt Marburg! Für die am 5. September l. I. stattfindende Wahl eines Landtagsabgeordneten wird von Skite deS grferlijjten WahlcomiteS Httr Dr. JoU Kcllmilltm. Reichöralhsabgeordtteter, Obmann der Bczilks-Verlrktulig, Gemcinderath u. Ncalllälcnt^esi^er, zur Wahl empfohlen. Marburg, am 27. August id81. Das Prot», versassungslreut, deutsch libtrale Wahlcomitv: v. Bitterl, Obmann. Dr. Duchatfch, Schriftführer. ülitchiirMr kmiiiplel»»«!!. 8tanl! ljei' Kelclviniagkn »m 31. ^NAUst 1881: ^giil l)snk8sgung. I'UN (lio vielen imliiiio v^'üilrk'lul «.lor ivlaiilclieit, sovviv l>Liin t liiist'ltoitlt'n, iinnli tüi' (Iks Zülllilreietio (»vloito livi lloin t^liiellcubojxünj^ttisso äe» nnli in I uilellclcu ilvl'l'N LI?»,?! Iltti siixen ^!Ion cten dosten Dank: 91^3 /Iis Nr. SLSg. Kundmachung. (900 Mit Bezug aus die Wahlausschreibung der hohen k. k. Statthalterei vom 29. Juli 186 l Z. 1872 pr. wird hiennt zur Kenntniß gebracht, daß die auf den September I8O> festgesetzte Wahl deö Landta^iS-Abfteordneteu der Stadt Marburg im Nathhaussaale, Hauptplntz Nr. 96, um 9 Uhr Vornlittags vorgenommen und die Stinr-menabgabe von 9 bis 12 Uhr Mittags stattfinden lvird. Die Wählerliste ist bereits angefertigt, liegt zur allgemeinen Einsicht in der Amtskanzlei des Stadtrathes anf und die Zustellung der Legitimationskarten ist veranlaßt. Reklamationen gegen die Ansätze in der Mählerliste können sowohl beinr Stadtrathe als auch am Wahltage bei der Wihlkonrmission eingebracht werden. Die Herren Wähler werden eingeladen, an der hochwichtigen Wahlhand!»ln^ möglichst zahlreich sich zu betheiligen, und am 5. Kep-tember ^nr feftgesetzten Stunde um Ä Ulir Vormittags am Wahtorte versel)tn mit der Legitimationsl^artt jich cin)ttstnden, indem die Herren in jener Ordnnng, in welcher ihre Nanlen in der Wählerliste eingetragen sind, zur Stimmabgabe anfgernfen werden, und jene, welche nach dsnl Aufrufe erscheinen, erst dann ihre Stimmen abgelien können, bis die ganze Lifte durchgelesen ist. Stadtrath Marburg am 18. August 1881. Der Bürgermeister: Dr. M. Nriser. SS an ktie l'. I. Herren ZLeichsralhs- nild Landtalisniahler der 5wdtZNarburg zu der Samstag den S. September 1881 Abends 8 Uhr im Götz'sche»» Saale in dcr Grazervorstadt abzuhaltenden Wählerversammlung. Tagesordn u ng. 1. Wahl eines definitiven WahlcomitsS. 2. Nechenfchastsbericht und Entgegennahnie der Candidatnr des Herrn Dr. Josef Schmiderer. 3. Andere Anträge. Marburg, 27. August t881. Das prov. Wahlcomitv: v. jöitltrt, Obmann. Dr. Dnlhatsch, Lchriftführcr. Zur vorthlilhastcil Hcrdst-PslanWiz empfehle meine reichen Sortimente von Ävr-bäumen, Lträuvkvn, kövrvnobst, 7>vvrg-ljdst-bäumen, Lrlldvvron, koLSn, Vonisvi-vn und 8pargvl iil pr^Htigen Pflanzen. Katalogs gratis und frailko. Meine Bailmschuien und lnei-lenweite Umgebung sind rvdlausfrvi. . Handelsgärtner, 898) ^aidaek (Krain). Vttkin )«r Ulltcrjiühaiig armer Volks-j^chulkilider in Mardarg. Es wurde in der letzten AuSschußsttzung beschlossen, die Anfertigung von beiläufig 50 Röcken, 50 Hosen und 150 Paar Schuhen auszuschreiben. Es werden daher alle Jene, welche sich dafür interefsiren, ersucht, Musterstücke anzufertigen und dieselben bis längstens 8. September d. I. bei den Oekonomen dcS Vereines, Herrn Bernreiter und Herrn F a-leSkini zu ül-erreichen. GuteS Materials ist Grundbedingung. Marburg am 30. August 1881. 926) Der Vsrstavd. Vorläufige Hknzeige. ler Tage trisst die grosie wrltberühmte Ärelltzberg'sche ^snaxeriö hier ein mit ihren gnt dressirten LjjVtll, Költigstigeru, Karitals, afrikanischen Clesauttn ze. ze. Ihre Vorstellungen beginnen um 4 Uhr und 6 Uhr, und jedesmal Fütterung sümmtlicher Raubthiere; ihre Aufstellung wird am Sofienplatze statlfinden, tvaS zur geneigten Beachtung empfiehlt hochachtungsvoll (865 Menageriebefiher. Wohnungen! große und kleine, gasten- und hofseitige, auch möblirt, billig — gleich oder mit 1. Oktbr. Mühlgasse Nr. 7. (857 1 mvblirtes Zimmer, gasssnseitig. sogleich zu ver-niethen. Anfrage Postgasse Nr. 11. (930 Zu verkauseu: Ein Allchtstier, reinste Holländer Nac?, schwarz, mit w'ipcm Vordttkopf und weißen Füssrn, 1 Jahr S Monale alt, 134 hoch, gut genährt und vollkommen fehlerfrei — beim Glfertigten in Aottr-Podttsch, H. Nr. 42. 927) Frau) VrihMlili», Grunddesitzer. veräöll dsi altsa uvä ^uvKou Mnasro äaueraÄ uvter (Zarautis xodsilt äurod üis vbvrLtabLarit Dr. ü^üilvr'öedeu Allravul«-Vrkp«ratv, wsicds äsm vrsLdlktltöll Körper clis Xratt äsr Kvnä ^urücllxsben. Depositeur: Larl Lreitsvlzauw, Lraunsodvolx. Oissö uuä LwtswiUsl tmlieu Siek m xavL kur^sr ^eit einoa V^eltruf 6rworl)sn; SIL >vsräen von 6en liei vorraxoruZstsn rnsäioinisodsu Autoritäten ^st^t anßxövvanilt uuä auvk varrv om» 1'kvlilon. — 1?^ino kustülirlietio wissöNLoltattliolio iianäluvg lüerüdor gegen Liusevtlung von 40 Icr. iu Ijriöfml^rken äisorst unä irvueo. ^341 vis Untorziöiclmotö, vom Lellniörsö tivt xobougt, gilit tliomit Xact»rie!ü vom Iliusel^olden itires geUstiton Katten, äea Herrn 1c. Ic. Odorlieutönant i. volelier nln 31. August I88I, ./^deuäs 10 lllir, naol» langem inul sjunIvoUem l.eitlon, vorsetien mit 6vn Iieil. Lteriisakramenteu, i^in VVisIan^i'Intev Ilnus-I^r. 2 ?iu I^lnr1>urg ilt seinem 63. I^edöns^klire selig eutsolilummort ist. 1>is Iliille 6gs Verlilivlieusn vvirä sölvoin eigenen ^Vunselie gsemilg» in^ Ir.li. (lnr-nison«.8i)itnlö aufgelikl>rt, luor tlen 2. Leptvmlier um 6'/^ Illlr lriül oingesegnet, so-ll'lnn nkeli 8t. lZvvrgen ». U. ?(>ssnitr üliert'üliit, ull,1 naoi» in lZer Uortigen l'tarrllirelle »bgeljaltenem 'j^rauergottoslliensts und Kstjuism im Ortsfrivlll^oke dasvll^st 2ur ewigen l^ulie destattet. Oer llillgeseliieäene vir«1 6em tromn^en ^uäenlten ompkolilen. ^1 arll> urg am 1. Lslitemdor^ IWl. V"i's.n2i3l^s. 932)__gel). ?ostemer. <7» GZ tt 3 Verantwortliche Redaktion, Druck und Verlag von Eduard Janschiz in Marburg. ö«et»