Plänumerationspreisc: Insertionsgrbnhre /" Für Laibach (sammt Für die zweispaltige Pesit» Zustellung in's Haus): zeile oder deren Raum bli Ganzjährig . . fl. 5.— einnillligei Einschaltung' Halbjährig . . „ 2.50 L kr.,2mal8fr., 3mal t0!r? Vierteljährig . „ 1,25 StcmVel jedesmal 3N fr Mit Postversendung: Nrdaktion: HaupN'lah Nr. 3,3, III. Stock. Ganzjährig. . fl, 8.— Halbjährig . . „ 3.— I Administration ebcn-Vierteljährig . „ l.5N 'düselbNinOttolarKlerr'« Buchhandlung. Einzelne Nummern 5 kr. eitschrifi für vaterländische Interessen. (Erscheint Tillstag und Freitag.) Wanussliptt werben nicht zurückgesendet, anonyme Mittheilungcn nicht berücksichtiget. Jahrgang V. Laibach, Freitag am 18. März 1870. Rr. 22. sten thätig. — Ferner erscheint der Ausflug der Turner im höchsten Epilog. Grade unklug, denn sie haben das Unglück, wenn auch vielleicht Wir stehen am Ende eines Drama's, welches in den beiden nicht absichtlich, fo doch indirekt verschuldet. Die Gerichtsverhandlung Lagern von Kram eine gleich große Sensation erregle. Der Schluß hat nämlich zweifellos dargethan, daß lange vor dem Ausflüge mag die „liberale" Klique befriedigt haben, allein uns befriedigt er Gerüchte in der Stadt und Umgebung zirkulirten, welche den Tur­ nicht, denn das Effektstuck leidet an einem Mangel, an dem näm­nern keineswegs eine ruhige Fahrt in Aussicht stellten. Trotzdem lich, daß die Intriguanten straflos ausgehen. beharrte man in ostenfiver Weise bei der Turnerfahrt. Wir Aus dem ganzen Bilde, wie es sich uns im Laufe mehrer Tage überlassen es unseren Lesern, aus diesen Thatsachen selbst Schlüsse entrollte, erfehen wir nämlich eine systematische Verhetzung zu ziehen. des Landvolks durch einzelne — wahrscheinlich autorisirte — Akieurs Die durch die Untersuchung erwiesene Thatsache, daß die Turner des NemZtutarismus in Krain, es tauchen da dunkle, durch den Arm bewaffnet waren, ist wenig geeignet, für die Ansicht zu gewinnen, des Gesetzes nicht erreichte Hetzer auf, welche vielleicht bezahlt worden daß dieselben in der friedlichsten Absicht, nur umsich zu unterhalten, sind, um unter das Landvolk Gerüchte zu streuen, die darauf be­ausgezogen wären. Wozu denn sonst die Todtwaffen? Wollten etwa rechnet waren, dasselbe gegen die Turner aufzuwiegeln, um dadurch die Turner die Wirkung der Revolverkugeln und die Treffsicherheit die nationalen Führer zu tompromittiren. Nach dem Gange und der Waffen an ihren eigenen Leibern erproben, wollten sie mit Resultate der Schlußverhandlung in der Affaire Ianjöe und Vevöe den Bleistöcken und Todtfchlagern die Widerstandsfähigkeit ihre r dürfte es wohl kaum einen einzigen geben, der daran zweifeln würde, eigenen Schädel prüfen? Es liegt eben wenig Sinn im Worte daß man es darauf abgesehen hatte, das gläubige Landvolk zu Ge­„friedlich", wenn man es neben Waffen gebraucht, mag man es walttätigkeiten gegen die Turner aufzureizen, welchen im Grunde drehen wie man will, Oder gingen etwa die Turner nach Wagners nichts geschehen konnte, da man für eine hinreichende Eskorte ge­Manier „pazifiziren?" Wir hoffen, nach dem Resultate der eben sorgt hatte. beendeten Schlußverhandlung, wobei die Turner nur als Zeugen Die 50 Gulden sind der deutlichste Beweis, daß die Bauern fungirten, dieselben nicht mehr auf einer derart „friedlichen" Erpe­ durch niederträchtige Subjekte aus dem „liberalen" Lager, welche dition über Land zu betreten, denn das ostensive Herumziehen mit bestochen sein mochten, denn das Gegenlheil hat weder die gewiß Fahne und Trommeln sieht einer Provokation des Landvolks auf ein gründliche Untersuchung, noch das peinliche Prozeßverfahren in der Haar ähnlich. Möge der Verein das bleiben, als was ihn feine Schlußverhandlung erwiesen, irregeführt und zu Erzessen und Ge­Statuten ausgeben, nämlich ein Turnverein ohne andere Tendenzen, walttätigkeiten verleitet worden waren. dann wird sich kein Mensch im Lande um ihn kümmern. Wir hoffen Damit dieß glaublicher erscheine, wollen wir nur oberflächliche also, daß die Schlußverhandlung für die Turner nicht ohne Eindruck Reflexe über das Vorangegangene gleiten lassen. vorüberging. Der Tabor bei ViLmarje war der liberalen Klique eine fürch­Wie haben unsere Gegner die unglückselige Affaire in ihrem terliche Ohrfeige auf die Behauptung, daß das Voll nicht hinter Interesse ausgebeutet! Gleich nach der verhängnißvollcn Turnerfahrt seinen Führern stehe; es galt daher, den Beweis zu liefern, daß hörten wir aus dem Munde eines Abentheurers, der nach verschie­derselbe eine Demonstration war, daß das Volk blindlings zustimmte denen, kaum ehrenvollen Irrfahrten im Süden der Monarchie, wo und sich durch Fräsen blenden ließ. Dieser Beweis war auf natür­er einem ziemlich glaublichen Gerüchte zufolge als Spion sich ver­lichem Wege nicht leicht zu liefern, man griff daher zu außerordent­wenden ließ, in Krain endlich sich unter der Aegide des Nemstu­lichen Mitteln, man bediente sich teuflischer Künste, um das gläu­tarismus einnistete, die Worte: „Wi r werden den Kerlen zeigen, bige Landvolk irrezuführen, man nahm feine Zuflucht zur falschen wer der Herr im Lande ist!" Kann dieß anders als eine Heraus­Vorspiegelung, zur faktischen Lüge und mißbrauchte dazu einen forderung gedeutet werden? Namen, der sich allerorts der höchsten Achtung erfreut. Das ist eine Nach dem eminenten Erfolge des Tabors in Vitzmarje, wo Schurkerei, die nicht genug geahndet werden kann, die jedoch nicht nicht ein einziges aufreizendes Wort fiel, der unter der Aufsicht ge­geahndet wird, Beweis dessen der Umstand, daß die eigent­wiß nicht nationaler Negierungskommissäre stattfand und in schönster lichen Urheber der Exzesse von dem Arme des Gesetzes nicht Ordnung verlief und alle Frafen und Postulate der Ncm8kutarj> zu erreicht wurden. Schanden machte, galt es, denselben als Schürofen des nationalen Wirft man einen Blick in die gegnerische Presse, wie sie Mo­Haders hinzustellen und als eine Bombe, in das ruhige Landvoll nate vorher fchon hetzte, wie sie die ohnehin schon klaffende Spalte geworfen, zu prollamiren. Deßhalb bedienten sie sich der verwerflich­zwischen Nationalismus und NcrMutarismus nur noch mehr öff­sten Mittel und weil es unglaublich erschienen wäre, wenn man bei« nete, wie sie es darauf angelegt zu haben fchien, die Geduld des fpielsweife Herrn Deöman als Spender der 50 Gulden hingestellt Landvolts auf's äußerste zu spannen, wie sie unermüdct und vorbe­hätte, nannte man den Namen Dr. Blei weis, welcher volts­dacht immer nur Oel in's Feuer goß, wie sie den Haß schürte, wie thümlicher ist, und versuchte das unwissende Landvolk durch die Aus­sie die nationalen Führer beschimpfte und dadurch gerechte Entrüstung sicht auf Gewinn zu einem Verbrechen zu verleiten, aus dem man im ganzen Lande hervorrief, — fo wird man das Ereigniß in unendliches Kapital schlagen konnte; man glaubte da zwei Fliegen Ianjöe wohl bedauern, und zwar mit einem Gefühl von Entrüstung, mit einem Schlage zu treffen. Wie das leider gelang, haben die jedoch wird man es erklärlich finden durch die Erbitterung, welche letzten Ereignisse dargethan. die „liberale" Partei durch ihr Treiben im ganzen Lande gegen sich Die Schlußverhandlung in dem Preßprozesse hat uns, wie ge­heraufbeschworen. Nationale Faktoren sind dabei nicht im gering­sagt, nur in einem nicht befriedigt, daß nämlich die u n­ mittelbare n Urheber der ganzen Affaire nicht ermittelt werden konnten; die mittelbare n sind uns langst bekannt. Wäre es dem Gerichte gelungen, die Spuren dieser Frevelthat bis zu ihrem Aus­gangspunkte zu verfolgen, dann hätten wir zweifelsohne mit Namen aufwarten können, welche die Welt überrascht haben würden. Indeß, die Sonne kann noch manches an den Tag bringen. Vsäei'sino! Die siegreiche Majorität m der Auflösung. Es fängt nachgerade an entsetzlich zu werben, wenn man sieht, wie bei jedem Schritt von irgend größerer Tragweite, welchen unser sogenanntes parlamentarisches Ministerium thut, die Unfähigkeit, Kurzsichtigkeit, Kleinlichkeitskrämerei, mit einem Worte die staats­männische Impotenz in der grellsten Form zu Tage tritt. Dahaben wir die dalmatinische Verschlänge. Alles ist fertig; das Ungeschick der ministeriellen Verwaltungsorgane, unterstutzt von den klug be­rechneten Plänen Lapenna's hat sein Fiasko gemacht; aber anstatt die Sache in das Grab der Vergessenheit zu legen, nergelte und Irabbelte die Neichsrathsmajorität, im Einverständnis; mit dem Mi ­nisterium daran herum, und konnte nicht fertig werden, so sehr je­dermann im voraus überzeugt war, daß — nichts herauskommen wird. Da ist ferner der Ausgleich mit der staatsrechtlichen Oppo­sition. Die Fuhrer der Neichsrathsmajorität benutzen die erste Ge­legenheit, die Tiroler mit Dreschflegeln von Grobheilen zu lraktiren, so daß diese der Komödie a 6ien ! sagen. I n der Verzweiflung, und um die Tiroler aä akLurällln zu führen, nimmt man seine Zuflucht zu — den „Czechen". Aber anstatt wie kluge Leute, die Empfindlichkeit zu schonen, ist man so unhöflich, statt mit einer Vi ­sitenkarte zum Thee einzuladen, es durch einen „Dienstmann" zu thun. Probirt man es, vorerst die Eitelkeit zu überrumpeln, um sich dann an entscheidender Stelle einen Refus zu holen! Versucht man es, eine kompakte Partei zerbröckeln zu wollen, um sich vor ganz Europa — bloß zu stellen! Da ist weiter die galizische Resolution, mit welcher man ein unwürdiges, jeden ernsten Staatsmann tief in­dignirendes Versteck-Spiel treibt, dessen Zweck und Ende keine ver­nünftige Menschenseele einzusehen vermag! Und als wenn das alles noch nicht drastisch genug wäre, zer­kriegt man sich endlich auch noch mit dem magyarischen Ministerium wegen der Grenz-Frage. Und in welcher stupenden Weise!? Seit Feuilleton. Bekenntnisse eines Vagabunden. Novelle. Sechstes Kapitel. I n der noblen Welt. (Fortsetzung.) Ich staunte, ja ich war völlig entsetzt über diese Auffassung der Liebe, welche mir deren ganzes Wesen zu profaniren schien. Und eine derart unwürdige Definition des Begriffes „Liebe" horte ich aus dem Munde eines Weibes, also der schöneren und besseren Hälfte der Menschen, welche vertreten durch Aurora, meine an die Erdenscholle gehefteten Gedanken in höhere Sfären hob und mich zu Thaten begeisterte, deren ich sonst nicht fähig gewesen wäre. Dieses Gefühl wäre eine Sinnlichkeit, ein thierisches Streben nach Befriedigung der geweckten Leidenschaft durch den Genuß des Wesens, das in uns diese Leidenschaft geweckt? Nein, nimmermehr! Ich wagte diese Betrachtung mit Aurora gar nicht in Verbin­dung zu bringen. Als die Dame sah, daß ich nichts entgegnete, fuhr sie fort: „Sie, mein Herr, stellen sich sehr naiv oder wollen mit etwas verbergen. Gestehen Sie es nur, Sie lieben!" Ich sprang auf, wie von einer Tarantel gestochen. Nein, wenn dieses Weib meine Liebe nach seinen Grundsätzen taxirte, wenn es annahm, daß die Liebe lediglich nur durch die Aussicht auf Befrie­digung der sinnlichen Triebe genährt werde, wenn es dem Gefühle jede höhere Weihe absprach, dann — dann liebte ich nicht. I n ziemlich entschiedenem Tone stieß ich daher etwas heftig hervor: „Nein, Madame, Sie irren, ich liebe nicht." „Sollte es möglich sein! Sollte ein Mann oder vielmehr zwei Dezennien schreit die Militärgrenze um ihre Emanzipation! Kein Mensch hat sie gehört! Als dann der Pseudoliberalismus die Regierung übernahm, da traten von Zeit zu Zeit allerlei erstatische Gliederverrenkungen, eine Art epileptischer Zustände in der Politik gegen jene „altehrwllrdigen Institutionen" zu Tage, welche wohl ein Symptom der Krankheit waren, aber den Gang der Kur nicht erra­then ließen. Den Magyaren war es vorbehalten, mit dem allerh. Handschreiben vom 19. August diesen equilibristischen Künsten eine bestimmte Richtung zu geben. Die Grenze fühlte sich in gerechtem Zorn entrüstet über die Art und Weise, wie man sie zu behandeln, wie man ihren Trieb nach Selbstthatigkeit zu brechen versuchte. Das diesseitige Ministerium aber sah darin in echter Krämer­weise nur ein „Geschäft". Für die dreißig Silberlinge der Erhöhung der „Quote" war man sofort bereit, das schone reiche Land hinzu­geben, nur sollte dabei noch ein wenig „geschachert" werden. Mi t wunderlicher Schlauheit berechnete man diese „Quote", welche Un­garn auf Rechnung der Uebernahme der Grenze zu den „gemein­samen" Staatsbedürfnissen beitragen solle, auf die Bagatelle von 200.000 fl, und forderte, weil der Betrag offenbar zu winzig klein war, einen Beitrag zu der Staatsschuld. Die Ungarn, wie immer in ihren Ideen vollkommen klar, akzeptirten sofort die „Quote", den Zuschuß zur Staatsschuld aber wieseu sie, als prinzipiell unzulässig, sofort und mit aller Entschiedenheit Zurück. Ungarn hat die Staats­schuld nicht gemacht, sie niemals anerkannt — so sagte man in Pest — es hat freiwillig und aus Mitleid für „Oesterreich" sich herbei­gelassen, jährlich 30 Millionen beizusteuern; nichts mehr, nichts we­niger. Und dabei müsse es bleiben. Und als Herr Vrestel das be­stritt, führte man ihn mit seinen eigenen Argumenten aä ai)8urc!uui. Dr. Vrestel hatte bekanntlich den Staatsbanquerotte von 1868 (d. h. die Zinsenreduktion) damit motivirt, daß Ungarn um 12 Millionen Gulden weniger für die Staatsschuld beitrage, als es quotenmäßig sollte; um diese 12 Millionen sei Oesterreich verkürzt, diese müsse es durch die „Zinsenreduktion" einbringen. Auf dieses Argument hin reduzirte der Neichsrath die Auslagen für die Staatsschuld von 115 Mill . auf 90'/, ; d. h. er kassirte den Staatsgläubigern nicht nur die von Ungarn verweigerten 12 Mill. , fondern profitirte auch noch für die Staatskasse andere 12"/, Mill. Die Ungarn meinen nun, wenn die Staatsschuld als eine gemeinschaftliche Sache behan­delt würde, so hätte dieser Profit von 12 ^ Mill. auch antheils- Iüngling in Ihren Jahren, mit Ihren körperlichen und geistigen Vorzügen einerseits noch kein weibliches Wesen gefunden haben, das ihm jene Leidenschaft einstoßen könnte, von der ich gesprochen, und andererseits gegen weibliche Reize so unempfindlich, so grausam sein, daß er sie völlig negligirt! Das ist beinahe unglaublich, mein Herr, besonders wenn man in Paris lebt." „Sie scheinen zu übersehen, Madame, daß ich in Paris erst einige Wochen weile, so daß es mir füglich noch ganz fremd ist." „Ach ja, es ist wahr, Sie kommen aus Polen, wo schwarze Augen und Schmachtlocken die Männer verführen. Feurige Geschöpfe wie Polen hat Paris wohl nicht aufzuweisen, aber Sie können ver­sichert sein, daß in der Hingebung die Pariserinen jenen in nichts nachstehen." Das Weib war wahrhaftig ein Teufel, aber ein fchöner Teufel, der durch feine Reize und Verführungslunste für die Hölle Armeen werben konnte. I n diesem Augenblicke hatte sich die Dame zurück­gelehnt und mein Auge siel auf die schönsten Formen, welche durch den leichten Ueberwurf nur noch auffallender hervorgehoben wurden; zugleich schloß sie die Augen und schien bewußtlos dazuliegen, gleich einer reifen Frucht, die der pflückenden Hand harrt. I n mir vibrirte jeder Nerv, ich wandte mich weg und wollte fliehen, aber die Füsse schienen an den Boden genagelt, ich lehnte mich an's Fenster und suchte mein Auge an die Anlagen des Gar­tens zu fesseln, aber vergeblich. Als nun gar ein halberstickter Seufzer aus dem Munde des anscheinend bewußtlosen Weibes die Räume des Pavillons duftend erfüllte, da war's um mich geschehen, ich stürzte halb sinnlos zu den Füßen des weiblichen Dämons. — Es war um mich geschehen. Als ich wieder zur Besinnung kam, sah ich den Genius Aurora's weinend entfliehen. Ich stürzte aus den Garten, stürmte ziellos durch die belebten Straßen und rannte einen Lumpensammler um, der mir einen fürch­terlichen Fluch nachschickte. Ich verdiente den Fluch, ja ich war ein Verworfener, die Erde mußte mich unverzüglich verfchlingen. weise Ungarn zugute kommen müssen. Aber Herr Dr . Vrestel Hube von einer solchen „Gemeinsamkeit" niemals eine Sylbe hören lassen. Wir fragen nun: Kann man schmählicher zurecht gewiesen wer­den? Und ist das eine würdige Art und Weise, wie man ein Land von dem Range und der kultnrlichen Stellung Westösterreichs ver­waltet? Ist diese Majorität im Reichsrathe, ist diese aus ihr her­vorgegangene, mit ihr Hand in Hand gehende Regierung auch nur im entferntesten fähig, an der Spitze eines solchen Staatswesens zu bleiben? „Zuk." Tagesnemgkeiten. — Das Ianeöiö-Institut in Klagenfurt hat bereits ein Kapital von 446 fl. 23 kr. Aus der Verlassenschaft Pflüget hat der Landeschef 400 fl. dem Lehrervereine zur Verfügung gestellt. — Dr. Lavrio hatte, wie man der „Zukunft" aus Görz schreibt, im vorigen Jahre angefangen, den Gymnasialschülern in Görz Unterricht im Deklamiren privatim und auf eigene Faust zu erlheilen. Sofort hatten sich 20 Obergymnasiasten gemeldet und machten in den slovenischen Vorträgen recht gute Fortschritte. I m Dezember v. I . erneuerte Dr. Lavriö diese Hebungen, zu welchen sich über 30 Studenten aus den Mittelschulen und der Lehrerprä­parandie meldeten. Ueber diesen schönen Fortgang im Slovenischen erschreckt, fand es das Gymnasial-Diretlorat nicht unter seiner Würde, Mitte Dezember plötzlich den Gymnasiasten den Besuch der Vorträge Dr. Lavri'6' zu verbieten. Dr. Lavriö rekurrirte sofort an den Lllndesschulrath, welcher denn auch schon am 27. Dezember demselben durch ein förmliches Dekret die Erlaubnis; ertheilte, die Deklllmatorik in slovenischer Sprache zu lehren, und die praktischen Uebungen mit den Schülern der Mittelschulen, und zwar des Ober­gymnllsiums, der Oberrealschule, sowie den Lehramtskandidaten im t. k. Gymnasialgcbäube zuleiten. Das Dekret selbst ist slovenisch abgefaßt. — I m „Slov. Narod" erzählt ein Triestiner, sein Bruder, ein Klostergeistlicher, hätte ihm die Erbschaft nach seinem Vetter per 17 st., welche in der Lüibacher Sparkasse erlagen, geschenkt, er selbst daher nach Vischoflack an das Bezirksamt geschrieben, man wolle ihm das dort erliegende Sparkassebllchel ausfolgen und angeben, was er zu thun habe. Dieses sein slovenisches Gesuch erhielt der Triestiner nach längerer Zeit mit nachstehendem deutschen Bescheid zurück: „Mi t dem Bescheide zurück, daß die ungestempelte Einlage als (!) zu einer Amtshandlung nicht gut geeignet ist." Der Triestiner klebt also die Aber sie verschlang mich nicht. Ich begab mich in ein Wein-Haus, leerte Bonteille auf Bouteille, um das Gewissen zu ersäufen, das Bewußtsein schwand mir. Am Morgen erwachte ich in dem Augenblicke, als mich die Polizei auf der Straße wegen exzessiven Benehmens zu arretiren im Begriffe war. Ich versuchte keinen Widerstand sondern ließ mich auf die Prä­feklur führen zum größten Gaudium der johlenden Gassenjugend. Man fragte mich um meinen Namen, meine Dokumente. Ich nannte Namen und Wohnung und wollte die Dokumente vorweisen, aber meine Taschen waren leer, meine Uhr war verschwunden, ich war Taschendieben oder Straßenräubern in die Hände gefallen. Der Präfekt schüttelte trotz meiner Verzweiflung ob der Ent­deckung den Kopf und befahl, mich vorläufig in Gewahrsam zu bringen. I n der einsamen Zelle hatte ich Gelegenheit, meine jetzige Er­scheinung zu studiren und über das Vorgefallene nachzudenken. Meine Kleidung war von oben bis unten mit Koth bedeckt, meine Kopfbe­deckung verloren gegangen. Mein Inneres bot ein gänzlich verwü­stetes Bild, ich war ein Scheusal, ich schämte mich meiner selbst, ich schreckte vor mir selbst zurück. Vielleicht hätten diese Betrachtungen noch nachtheiliger auf mich eingewirkt, wäre ich längere Zeit mir selbst überlassen geblieben. Aber nach Verlauf einer Stunde öffnete sich die Thüre meines Ge­fängnisses und — Pawlowsky stand an der Schwelle. „Um des Himmels willen," rief er, „wie bist Du Hieher ge­raden? Wie sieh'st Du aus?" „Frage nicht, jetzt kann ich Di r keine Auskunft geben." „Nun denn gut, komm' mit mir!" Ich folgte in stummer Resignation. Vor dem Gebäude der Prafektur stand ein Komfartable, wir stiegen ein und fuhren in un­sere gemeinschaftliche Wohnung. Das Vorgefallene war mir ein Räthsel. (Forts, folgt.) Stempelmarke auf und sendet alles hübsch ordentlich wieder nack Vischoflack. Nach Monatsfrist erhält er abermals eine deutsche Ant­ worlserledigung: „Diese Einlage wird mit dem Bescheide zurückge. stellt, daß die Einwilligung oder Erklärung des Hrn. T. D. uud die gesetzmäßige Einwilligung der kompetenten vorgesetzten Behörde noch beizubringen sei, ohne welche die Erfolglassung des Sparkasse­ büchels nicht bewilligt werden kann. K. k. Bezirksgericht Lack, 31 , Dezember 1869. Der k. k. Bezirkörichter Lewitschnigg." Darauf setzte der Triestiner bei, er verstehe nicht deutsch, mau solle ihm laut §. 19 der G.-G, in slovenischer Sprache antworten, uud schickte alles nach Lack zurück, hat aber bis zur Stunde noch keine slovenische Antwort. Indeß, meint der Triestiner, Herr Leuiönik resp. „Lewitsch­nigg" sei in Eisncrn gebürtig, habe bis in sein zwölftes Lebens­jahr nur slovenisch gesprochen und werde jetzt wohl noch so viel davon wissen, um ihm nach seiner Pflicht slovenisch zu antworten. — Der Bezirks-Hauptmann Ogrine c von Planina hat nach Versicherung des „Sl, Nar." die schöne Gewohnheit, daß er an alle Gemeinden, welche slovenische Korrespondenz verlangt haben, dennoch alle seine Zustellungen in deutscher Sprache erläßt. Wie lange soll die Geschichte denn noch dauern? Wird man vielleicht handgreiflich werden müssen? Lokales. Lllibllch, 18. März. — (Zur sonntägigen Vorstellung) des dramatischen Vereins im hiesigen landschaftlichen Theater haben wir noch nachzutragen, daß mit Berücksichtigung vielfach geäußerter Wünsche Garnisons - und Studeutenbillete zu dem halben Preise eingeführt wurden, um auch der minder bemittelten studirenden Jugend den Eintritt zu ermöglichen, — (Todfüll.) Dieser Tage starb in Laibach der vaterländische Maler Ka ring er, dessen Name bei Kunstausstellungen häufig ruh. mend genannt wurde und dessen Werke manchem unserer Leser be­kannt sein werden. — (Ordensverleihung.) Der Landespräsidcnt von Krain, Herr Conrad v. Eybesfeld hat den Orden der Eisernen Kron e II . Klasse erhalten. — (Die historischen Kenntnisse des „Tagblutt".) Das „Togblatt" macht sich über unfern hochverdienten Historiker Dr. Trstenjü k lustig, weil derselbe in Oberöstcrrcich eine Menge sl» tische Orts-und Familiennamen nachweiset, woraus evident folgt, daß Oberösterreich zur Römerzeit von Slave n bewohnt war. — Würden die Mitarbeiter des „Togblatt" etwas von Geschichte wissen, so wäre es ihnen bekannt, daß es eine historische Thatsache ist, daß die Wohnsitze der alten Slaven sich bis nach Thürin­gen , Ostfranken, Nordalbingen, Dänenland und überhaupt gan z Ostdeutschland erstrackten. Siehe eine Abhandlung des deut­schen Gelehrten Landa u im Korrespondenzblatt des Gesammtver­eines der deutschen Geschichtsvereine 1862, Januarheft (Mitthei­lungen des historischen Vereines sür Krain 1862, Seite 59). O DeLman! — (Vereinsleben.) Aus dem, soeben in slovenischer und deutscher Sprache erschienenen Jahresberichte des Marien -Bruderschaftsvereines in Laibach am Schlüsse des Jahres 1869 ersehen wir, daß dieser am 2. Februar 1758 also vor 112 Jahren unter dem Namen „Gehorsamste Verbindungs-Bruderschaft" entstandene Verein sich von den anfänglichen 52 Mitgliedern und einem Vaarkapitale von 50 fl. bis zum Schlüsse des vorigen Jahres auf eine Anzahl von 1241 Mitgliedern und zu einem Vermögens­stande von 18.494 fl. 71^2 tr. durch sich selbst erhob. Der Verein beruht auf dem auf Grundlage des Vereinsgefetzes vom 15. No­vember 1867 neu entworfenen und von der Landesregierung am 11 . August v. I . bestätigten Statuten, nach welchen derselbe die anstän­dige Ausstattung der Leichenbegängnisse der verstorbenen Mitglieder und ihrer ehelichen Kinder unter 15 IaKren, und die Lesung zweier Messen für ihr Seelenheil, dann die Lesung jährlicher 40 Messen für das Wohl aller Vereinsmitglieder, und die Unterstützuug armer und erwerbsunfähiger Mitglieder bestreitet. Der Veitritt zu diesem humanen Vereine ist von der Entrichtung einer Einschreibgebühr von 4 resp. 5 fl. und eines Jahresbeitrages von nur 50 kr. bedingt, welcher Jahresbeitrag wegen Alters oder bei Erwerbsunfähigkeit auch nachgesehen werden kann. Die Leitung des Vereines besorgt unent­geltlich eine von den Mitgliedern gewählte Vorstehung, welche den­ selben, wie vorliegt, zu heben bestrebt ist, ein Streben, das Aner­ kennung und Unterstützung verdient. — (Das Ultheil in der Affaire Icmjee) ist Mittwoch ver­kündet worden, nachdem nach Schluß des Beweisverfahrens den Montag die Plaidoyers des Staatsanwalts und der Veitheidiger ausgefüllt hatten. Die Staatsanwaltschaft wich in ihren Schlußan­trägen nur unwesentlich von der Anklage ab, hielt sich jedoch in der Begründung ängstlich an die bekannten Thesen. Der Verteidiger Herr Dr. Ahaöiö ^nior sprach mit sehr bewegter Stimme und schloß im Namen seiner Klienten, deren er 25 vertrat, mit dem Rufe: „Hi-ÄLt 86 omaj», in lu-ib, 2V65taKa, ßloverioa, ns ßans", in welchen auch die Angeklagten einstimmten. Wegen Mangel an Raum im heutigen Blatte müssen wir das Urthei l in sehr ge­drängter Fassung geben und bemerken nur, daß der Gerichtshof es für billig fand, bei einzelnen Angeklagten das Strafausmaß höher zu nehmen, als die Staatsanwaltschaft beantragt hatte. Der Haupt­angetlagte Lorenz ^gajnar erhielt 3'^ Jahre, Anton Anöur 2^2 Jahre, zwei Angeklagte zu je 2 Jahre; einer 1'/« Jahr, 9 Ange­klagte je 1 Jahr schweren Kerker mit Dunkelarreste an jedem 23. Mai und einmaligem Fasten in jedem Monate verschärft. Ferner erhielten 4 Angeklagte zu 8 Monate, 2 zu 6 Monate, einer 4 Monate mit Fasten verschärften Kerker. Bei diesen lautete das Urtheil: Verbrechen der öffentlichen Gewaltthätigkeit durch Erpressung. Neun Angeklagte wurden nicht schuldig erkannt. — Wegen der Vor­fälle in Katzelj und Iosefsthal erhielt ein Angeklagter 1 Jahr, einer 6 Monate schweren, wie bei dem ersten illustrirten Kerker, einer 4 Monate, einer 1'/« Jahre schweren, mit Dunkelarrest und Fasten verschärften Kerker, einer 1 Jahr Kerker. Außerdem erhielten 5 Angeklagte geringere Arreststrafen; nicht schuldig find hier 20 An­geklagte. Zwölf der Verurtheilten, darunter 7 in Haft befindliche, stellten sich mit dem Urtheile zufrieden, die übrigen meldeten die Berufung an. — Als das Urtheil verkündet worden war, erscholl im Kreise der Angehörigen der Verurtheilten, welche meistens ver­heiratet sind, ein herzzerreißendes Jammern. Summe der Strafzeit aller Angeklagten: 28 Jahre, 10 Monate, 17 Tage. LM^ " Wir machen nochmals auf die heute um 7 Uhr Abends im Saale der öitalnica stattfindende Generalversammlung der „AovsiHa " aufmerksam, weil die zur Diskussion gelangenden Ge­genstände eine möglichst zahlreiche Vetheiligungwünschens­werth erscheinen lassen. NW ^ Wir bitten hiedurch die im heutigen Blatte stehende Glücks-Offerte des Bankhauses I^llll. 8ani8. t!ollll in Hain-Imrss besonders aufmelksllM ZU lesen. Es handelt sich hier um Wirtliche Staatslose, deren Gewinne vom Staate garantirt und verlost werden, in einer so reichlich mit Hauptgewinnen ausgestat­teten Geld-Verlosung, daß aus allen Gegenden eine sehr lebhafte Betheiligung stattfindet. Dieses Unternehmen verdient dlls Vollste Vertrauen, indem vorbenanntes Haus, „Gottes Segen bei Cohn", durch die Auszahlung von Millionen Gewinne allseits bekannt ist. : lz«UW MM . 5 ^ N,»«pisuje »e sluib» 2 llublim p!»öilnm 2» ^. ^ 2N 6rv»lFvv in ^ ^ pri neliew poliv^etji bli?« vrvene veie (Nnlnen-^ ^ tlmrmp»«8) v 8eft^ch^>ft^>Z:^^^>ic^chchchch s>rlßin»l8t»l»t8 Prämien I^n8e Linäüder»!! ^ 2U IlÄulsll Ulla 2U, ZpielEll eilaubt. -X­ -X-„lloUez 8eßen dei 0ollu!" ^ Allerneueste mit »»en ivie«leruiu KeÄeu ­-X-teull verinenrte li»vit»Iien-Verl«8unß -X­^ vn» über -X­ ^ 4 Uillionsu -X­ -X­-X- Neßieruuz ssldgt. X­ -X- LsßiuQ äer LienunF aru 2Otsu 8t»»te ß»r»ntirte» ^irliliene» Orißin»l-8t»nt8 l,n8, (uielit von äeu verdoteusu 'X­?roiue88SQ) rmä diu iel» init 6er VersennunK -X­äieser ^virklienen Ori^in»! 8t»l»t»-l.«8e ^e^eu -X­ tr»nliirte NnZenäunz äe» «etrnßes, »«Idst naon äsu entlernte»ten 6ll>8«n6^n 8t«,»tlien dsauKr^t. -X­ 'X-Ä>^ ' L» ^verüeu nur tle^vinne ßvLOAen "^ U x> Die NlluptOe^inne detr^eu 250,000, 200,000, X­ -5 190,000,180,000,170,000,165.000,162,000, -X-160,000 155,000, 150,000,100,000,50,000, ^ H-40,000, 30,000, 25,000, 2mal 20,000, 3m»1 -X­ 15 000 4ma1 12,000, 5ma110,000, 5inal 8000, ?iu^ 6000, LllUÄl 5000,4^14000, 36uia13000, -x> -X­ 126rc>Hl 2000, 6rual 1500, 5rn»I 1200, 206m»! -X­ -X-1000, 256mÄl 500, 350^1 200, 17850rQ»l 110, -X-100, 50, 30. -X­ N^ -lieln I^n» ße^vinnt ^venißer »w einen Wert» von 2 Ilinler. -X­ vio »mtliene «!enu„ß8l>8te unä -X­ -X-äiß Vßl8ßNuUN8 «er «ß^illN8«lä«i' ^ -X-ertolßt unter 8t»»t83»r»ntie 8«kort n»el» «ler -X-Xienunß »u ^eäeu üer Letneili^teu pr«n,pt un«l X­ -X­ ver^enwießen. uuü Nein Os80Qätt int beKamitlioQ ü»» Älteste -X­ »l!erßlüeklien8te, iuäsm i«u dersitn an mellrereu -X- LstQsilietsu in nieder «le^enll äis »llernuensten -X- Nnupttrelker vou 300,000, 225,000, 150,000, X­ 125,000, uistiriiial8 100,000, Küriliel» 6»» 8rn»8e I^«8 Ulla M»8»t »n, 28. vorigen INt». »ennu "«vieäer uen »llerßrü88teu ll»upt «e,vinn -X­-X- Wien «u»be!l»n!t nnoe. 19—3. in 1^»«. 8»lU8. 5Kon in Namdui-^, N»upt-c)»mi,tnir, Lall^. ullä ^«ounel^Loüätt. ^lchchch^^ch^^^^^ift-lc^^^^chchch^ Eigenthümer, Herausgeber und verantwoitlicher Redakteur: ^n,K. ^Movo . — Druck von ^onek LlüsuiK in Laibach.