stl» K« Areitag den SS. ZSnner 187S. IlV. JahOgaug Dt« <»Ml,rbmger Zeitung" erscheint jeden ins Hau» monatlich 1V tr. , Mittwoch und Freitag. Preise — für Marburg: ganzjährig 6 sl.,halbjährig S fl., vierteljährig 1 fi.S0k; far Sustell»»ß mit Postversendung: ganzjährig 6 fl., halbjährig 4 fl., vierteliährig S fl. Snsertionßgebühr S kr. pr. Seile. Prei /eiide der Landwirthschast. (Schluß.) Das dritte geführltche Insekt ist, gleich der Reblaus, ein BlattlauSart, die Blutlaus, tvelch, ihren Namen trägt von dem rothen Safte, den fte beim Zerdrücken von sich gibt. Die Blutlaus stammt ebenfalls aus Nord-amelita und »ft schon am Ende deS vorigen Jahrhunderts nach Europa, zuerst nach Schottland, eingeschleppt worden; ln veutschland kennt man sie seit 40 Jahren, in Oefterreij ist ihr Austreten bis jetzt noch uicht beobachtet worden. Die Blutlaus ist etwa zwei Millimeter groß und von doniggelber, öfters auch dunklere", biS brauner Färbung. Besonders kenntlich wird sie durch eine weiße, baumwollartige, auS Wachs-fäden bestehende Autschwitzuug auf dem Rücken, welche oft drei- bis viermal länger »st als ihr Körper. Die Vermehrung der Blutlaus ist so ungeheuer, »vie diejenige der meisten Blaltläuse. Das Weibchen legt im Herbst 30 bis 40 Eier, aus den fich im Frühjahre die erste Generation entwickelt, welcher dann alle 14 bis 20 Tage eine neue folgt, und zwar gebären die Ammen parthenogenetisch lebendige Juoge. Diese halten sich während ihrer ersten Lebeoszeit in jenem wolligen Answnchse ihrer Mütter auf, welcher sich häufig loslöst, so daß die jungen Blutläuse durch den Wind weithin enttragen werden. 3m Herb? erscheinen die Männchen, und zwar uebst den Weibchen, als vollkommene Insekten in geflügeltem Zustande. Die Blutlaus lebt vom Saste deS Apfelbaumes. Zu dem Ende bohrt sie die jungen, zar- ten Zweige — zunächst dle Wassersprößlinge — desselben an; durch die Rerwundung bildet sich ein krebsartiger Schaden, därtnden Weibchen (Ammen) und einer Menge Brut, bis zu den kleinsten Jungen hinab be^ stehen. Sobald die Blulläuse in einer Obstbaum Pflanzung einmal überhand genommen haben, ist es fast nicht mehr möglich, ihrer Herr zu werdtn. Daher ist die größte Aufmerksamkeit darauf zu verwenden, dnS U'bel im Entstehen zu entdecken und sodann in energischer Weise dagegen vorzugehen. Die Vetsammlung der tvüittembergischen Wein- und Obftproduzenten (zu Schorndorf om 21. September 1S74) hat folgende Verfahren angegeben. Die beste Art der Vertilgung geschieht mit der Bürste, wevn die Blutläuse erst avfongen sich auSzttbreiten. Sind Zweige auf V» bis 1 Meter Länge mit dem weißen Streifen der Blutlaus bereits besetzt, so ist das Entfernen und Ber-brennen dieser Zweige angezeigt. Sie lassen sich mit der Stangenscheere auch von den entferntesten und höchsten Punkten des Baumes ent» fernen. Die mit der Blullaus befallenen Bäum» müssen olle 14 Tage untersucht werden, will mar, anders daS Insekt gründlich beseitigen. Die abgestorbene Rinde muß abgekratzt, die Wunde» müssen sorgsältig verstrichen und znr Abhaltung der Niederlassung fremder Kolonien dem Baume ein Kalkanstrich gegeben werden. Um Blutlänse, die im Boden oder an der Wurzel aus Eier» sich entwicket haben, am Htnanstetgeu zu ver» hindern, muß mit Begiuu des Frühjahrs am Baume ein Theerband angelegt werden. Sehr bewährt hat es sich, wenn zur Bertilguug der im Herbste in den Boden ziehenden Länse derselbe lm Umkreis von einem Meter Halbmesser umgegraben und stark mit Kalk vermischt wird-Bespritzungen der besallenen Bäume mit Seifen» Wasser, Aschenlauge, GaSwasser, Absud vo» Nachtschatten und Tabak find zwar gut, habed aber keine vollkommene Wirkung. In Evalaul. hat man das Bestreichen der Rinde mit Kunör oder Terpentinöl vortheilhaft gefunden. Als ficher-steö Mittel wird das Abwaschen oder Bepinseln der ergriffenen Stellen mit Petroleum sowie das Entfernen und Verbrenuen der kranken Zweige anempfohlen. Aenllleton. Warum gratutirm die Menscht» am Nevjahrstag? Eine Geschichte der deutschen Sitten und Bräuche ist unseres Wissens noch nicht versucht worden. Und dych fleckt in ihnen der Kern deutschen Wesens. Der Mensch denkt aber an daS, was er der Gewohnheit nach thut, zuletzt. Deß» halb hat er bis jetzt noch nicht nach den Gründen ^esragt, aus denen er scheinbar geringfügige Dinge thut. Der Brauch des Gralulirens fiel unS selber erst auf, als wir letzter Tage in Darmstädter und Mainzer Blättern mehrere Anzeigen lasen, in denen zur Abschaffung der „konventionellen Neu-jahr-TratulationS-Besuche" aufgefordert tvurde. In der That haben zwei Hundert Personen von Darmstadt, Minister und StaatSräth» an der Spitze, es der Mühe Werth gefunden, öffentlich gegen die wechselseitigen Neujahr-Gratulatiomn sich zu erklären. In gleicher Wrise thut manS zu Mainz und Gießen alljährlich. Eine solche Demonstration läßt auf einen tief wurzelnden Brauch schließen. Der Brauch scheint uns deßhalb einer Untersuchung Werth. DaS Neujahr war bei unsern Vorfahen nicht immer am 1. Januar. Dleser Tag wurde erst durch die Römer zum NeujahrS-Anfang gemacht. Die Römkr fingen ursprünglich ihr Neujahr mit dem Erwachen alles LebenS,. mit vem Frühling av. Sie bet^annen deßhalb daS Neujahr mit d'M März. Die Namen September, Oktober, November, Dezember (si.bcNler, achter, neunter, zehnter Mond) deulei» daS noch an. Die alten Germanen begannen mit dtM Augenblick, wo Alles geerntct und wieder neu ein-gesät ist, mlt dem Herbst. (Die Jude« beginnen heute noch ihr Neujahr am 1. Tilchri (3. Ott.) Einzelne Bräuche unsrer Bauern weisen noch darauf hin. So in der Wetterau die Zahlung von Pacht-Gtldern, Güte^-Kauf-Schillingen auf Martini (10. November) gründet sich aus den Schluß deS wahres. DaS kirchliche Fest „aller Seelen" (1. November) ist gleichfalls ein Merkstein für die JahreS'Wende, bei der sür die Geschiedenen geopsert wurde. Später wurde der Anfang deS Winters (Anfangs Dezember) zum Anfang des Jahres bestimmt. Das N'kolauS-Fest ist noch eine Erinnerung an jene Zeit. Die Christen legten hierher die Feier der Ankunft (AdventuS) ihreS Meisters. Nachdem ward der Tag der Winter-Sonnen- Wende (21. Dezember) zum JahreS-Wechsel bestimmt. Die Christen legten auf diesen Tag (später 2ö. Dezbr.) den GeburtStag von Jesus. Mit der Einführung der römischen Gesetze w^rd auch das röm'sche Jahr eingesührt. Dieses lvar inzwischen gleichfalls der Souneu-Wende näher gebracht ; der erste Jonuar alS Jahres-Ansatig bestimmt. DaS neue Jahr lebte, wie die neuen Gesetze, lange zwiespaltig mit dem alten, iveil die Leute der alten Sitten den 25. Dezbr. festhielten, die Neueren den 1. Januar behaup, teten. Hier zu Land sagt man heute noch »zwischen den Jahren", d. h. die Zeit zwischen dem alten (germanischen) und dem neuen (römischen) Jahr. DaS alte germanische Jahr war ein Dankst st, ein Dank für die Erate, für alles Gate, waS die Götter geschenkt hatten. Man brachte den Göttern von den geerntetea Früchte«, von den gezogenen Thieren. Der gebackene Hahn am Nikolaus'Fest, die A^pfel, Nüsse, der Fiehtenbauvi mit den Lichtern am Weihnachtfest, der de« Sonven-Gott geweiht war, sind noch Erinnerungen an jenen Brauch. Man opferte aber auch den bösen Götter» zum Dank für die geübte Nachsicht. Der Gott der Unterwelt kämpfte im Winter gegen den Sonven-Gott. Im SturmgebranS zog er einher und verdeckte die Sonne, deu Quell deS Lichts Der NotariatSMaiig i« Vrundbuchs-Sllcht«. Der LegalisirullgSzwang, wie ihn die neut Grunbbvchs-Ordn«i,g enthält, ist bcivahe im ganzen Vcltuugögeoiett' derselben eine durchaus neue Einrichtung. Eine Halbweg» volkSthüwliche GesetzgebungS-Politik hätte sich daher vor Allem darüber klar werden sollen, ob für dtesen Zwang wirklich derart gewichtige Gründe sprechen, daß man b^ei unS, wo der Berkrhr in unbeweglichen Gütera einen so erheblichen Theil deS gesammten GüterlibenS darstellt, gerade diesen Verkehr erschweren soll, od man ihn soll btlasten dürfen. Möge der unmittelbar getvählte Reichsrath den Fehler seines Vorgänger gut machen. Der LegaltfiruligSzwong — richtiger Nota-riatkzwang — bringt eine sehr empfindliche Besteuerung de« gewiß schon genug belasteten Grundbesitzes mit sich, welcher in seiner kataslralen Nacktheit den begehrlichen Anfechtungen de, Fi. vanzbehörden ohnehin preisgegeben ist, während das bewegliche Kapital stolz von fich behaupten kann: Meine Kasse ist meine Burg. Wie olle unsere Steuern, trifft natürlich auch diese die kleinen Leute ungleich härter, alS die vermöglichen oder gar überreichen, da man an eine Gebührevbefrei. ung sür die kleine« Objekte und an eine gleitende Skala sür die großen selbstverständlich nicht gedacht hat, und wenn man sich nach der Anzahl von Trundbuchslücken, die jahraus, jahrein bei unS uberreicht werdet», eine Borstellung von dem Betrage der Stempel und NotariatS-Gebühren macht, die fürder entrichtet werden sollen, so wird man über die Gertheuerung des Jmmobiliar-Bertehrs erschrecken, welche unausbleiblich bevor-steht. Weitere, unbestreitbare Nachtheile sind de? große geitverlust und die Erschwerung der Ber-tehrsakte, welche der Legalistrungszwang mit sich bringt. Dieser Nachtheil trifft abermals in erst r Linie die ärmeren Klaffen der Grundbesitzer, die bäuerliche Bevölkerung. Ob eS gerecht, ob »S billig, ob eS vernünftig ist, diesem in etNtM Agn. kultur-Staate so wichtigen Stande zu seinen anderen schweren Lasten auch noch diese aufzubürden, darum scheint man sich nicht sonderlich gekümmert zu Hab «. Wenn der Londmann fünf, sechs und mehr Stunden gehen muß, um ein kleines Grundstück, daS er von seinem Nachbar gekauft hat, sich grundbücherlich zuschreibev zu lassen, so verlieren beide Theile und sehr häufig noch die mitgenommenen Identitäts-Zeugen einen halben der Wärme. Als Beherrscher der Todten führt, jener die Geister der Geschiedenen mit stch, die den geäugsteten Erdenbewohuern erschienen. Man bracht' also dem Tooen-Got^ ein Opfer und flehte für die Tobten. Das Fest „aller Seel,n" stammt noch ouS jener Zeit und selbst daS Fest ^aller Heiligen" scheint eine Ueberseßuag eines germanischen Brauchs zu sein, die geier der ..Ginheriar", das ist Eivzel-Kümpfer, Heer-Führer, der bevorzugten Männer im Volk. Zugleich brachte man dem Gott ei« Weih, geschenk, das in seinem Tempel aufgestellt wurde, und gelobte ihm fernere Opfer. Man söhnte sich mit seinen Nachbarn aus und gelobte einander Frieden im neuen 3-hr. Bon jenem Weihgeschenk in der Nacht gebracht, rührt noch die Weihnacht; von dem Friedensgelöbniß der FriedenSkuß, der am oltgermanischen Julfest und heute noch in dcr Milternachtsstunde bei der JahreS-Wende unter Freunden getauscht wird. Von jener Weihnacht rührt auch das noch heute übliche gegenseitige Glückwünschen. M«t der Mittetnachlsstunde tvar die Herrschaft des draußen stürmenden Unterwelt-Gottes zu Ende. Der Hoh-. uenruf Verkündete den Lichtbririger, den heraufsteigenden Sonnen.Gott. Man war erschüttert von dem gewaltigen Tobe« des bösen Gottes und seines willen Gei- oder einen ganzen Arbeitstag. WaS hält sie für diesen Verlust schadlos, ivaS gleicht dies« Schädigung deS NationalverVögens auS? In vielen Fällen ist eS überdies dem einen oder anderen Theile nicht möglich, vom Hause abzukommen; eS treten Verzögerungen ein, die leicht üble Folgen nach sich ziehen, und wie die alten, kranken, gebrechlichen Leute, die nicht mobil gemacht Werden können, GiundbuchS'Akte vollziehen sollen, wenn sie von dem Wohnsitze deS nächsten Notars einige Stunden entfernt wohnen, oder gar in einer Gebirgsgegend Hausen, zu der keine Fahrstraße führt, ist vollends nicht abzusehen. Da handelt eS stch nicht mehr um die leidigen Rückstchten der Bequemlichkeit, sondern um Berhältniffe, welche in daS Wohl einzelner Personen und ganzer Familien tief und zerstörend einschneiden können. Endlich müffen wir noch ein Moment gegen den Legalistrungszwang geltend machen, daS in dieser anscheinend rein praktischen Frage bisher übersehen wurde — ein Moment ethischer Natur. 3n dem Systeme unseres CivilrechteS ist dem mündlichen Versprechen, dem Manneswort der weiteste Spielraum gegönnt; nur in wenigen Fällen fordert daS Gef'tz eine schriftliche Bekräs-itgung, in den allerwenigsten eine Beglaubigung durch Zeugen. In diesen in dem Volke eingelebteo, Mit ihm verwachsenen gesetzlichen Schutz deS mündlichen Vertragsschlusses wird nun durch den L-galisirungszwang eine klaffende Spalte geriffen. Die Summe der Nochtheile. welche der No^ tariatszwang in GrundbuchSsachen mit sich führt, stellt eine Affekuranz-Prämie dar, welche man für die angebliche Erhöi»ung der Zuverlässigkeit deS GrundbuchSlvefenS nicht zahlen kann, nicht zahlen darf. Wir stehen nicht an, den Nutzen dieser Er-höhung für ziemlich illuforifch zu erklären. Man erkundige stch bei gewiegten Praktikern und man wird die Anttvort erhalten, daß Fäschuugen von Urkunden und Eingaben in GruadbuchS-Sache« zu den seltensten Fällen gehören. 3n mehe als zehnjähriger PraziS ist dem Schreiber dieser Zeilen nur ein Fall einer solchen Fälschung vorgekommen und einer richlerlichen Psrsöniichkeit, die eigens »fragt wurde, sind während ihrer fast dreißig-ährigen Amtsführung bloS zwei derartige Fälle zugestoßen. Und in diesen drei Fallen waren die nachgemachten Urkunden, offenbar behusS leichtauert, und ivünsche Dir, waS Du voriges Jahr nicht erreicht t)aftl Freilich Hot der Wunsch nur Sinn, wenii der Beglückwünschte an die Aufrichtigkeit deS Wunsches glauben kann. An der Aufrichtigkeil kann man aber zweiseln, wenn man seinen Nomen auf einer langen Lifte neben vielen andern sich denkt. kennen kann und froh ist, wenn sich ihm eln ie» kannter JdentitätS-Zenge einstellt, während seine Kanzleibeamten für die Rolle deS zweiten Iben» titätS-Zeugen ständig engagirt stnd. Wie leicht da Betrügereien unterlaufen können, liegt auf der Hand. ES braucht der.Bösgesinnte^ blos durch einige Zeit in ein Kaffeehaus zu gehen und sich dort für den Herrn Soundso auszugeben ; bald schwören alle Stammgäste Stein und Bein darauf, daß das betreffende Individuum der Herr von Soundso sei, und die JdentitätS-Zeugen sind fertig. Gegen derartige Täuschungen, wenn sie in großen Städten von langer Hand geschickt vorbereitet werden, kann stch kein Notar, er sei noch so vorsichtig, genügend schützen. Aus dem Lande aber und in den kleinen Städten, wo nur wenige Häuser stehen und die Nachbarn- einander freuud» lich grüße«, sind die iSerichtSpersoneu in die per-sönlichen und materiellen Verhältnisse der wohl-habenderen Leute in ihrem Bezirke, insbesondere der Grundbesitzer, in der Regel derart eingeweiht, daß Fälschungen nicht leicht durchgehen können; nicht zu gedenken der unleugbaren Thatsache, daß i>as Raffinement der Herren Gauner auf dem Lande Nicht so weit geht, als daß sie in Grund-buchsachen, somit gegen die Gerichte, einen Be-trug zu vollführen ein Gelüste tragen sollten. Unseres Erachteus genügt die frühere gruud-buchmäßige Form von Urkunden in Verbindung Mit der Anstellung der Erledigung zu eigene« Händen uud einer angemessenen Frist zur Anfechtung von grundbücherttchen Eintragungen dem wahren praktischen Bedürsnisse. Und wenn trotz alledem legalisirt werden muß, so lasse man zum mindesten den unpraktischen und kostspieligen Ap» parat des Notariatszwanges sür daS stäche Land beiseite und sühre die tostensreie Legalisirung durch den Gemeindevorstand ein. Jur Geschichte des Hages. Auf dem Wien er Geldmärkte hat die KnrSentwerthung in den letzten Tagen wieder Fortschritte gemacht. Die Ausweise der Hauptbanken üben eine sehr entmuthigende Wirkung, denn.sie bestätigen ziffermäßig, wie Handel uud Kreditthätigkeit darnieder liegen. Die geschäftliche Stockung dehnt stch aaf weitere Gebiete aus und die Nachrichten aus Ungarn und der Türkei find nur geeignet, das Mißtrauen zu veistärken. Die ungarische Regierung will für die Forderung des Fiaanzministers gesammtver-bindlich einstehen. Vom Abgang sollen also zwölf Millionen aus der Anleihe gedeckt, dreizehn Mil-lionen uud eine halbe durch Mehreinnahmen, beziehungsweise Erhöhung der Steuern hereinge» bracht werden. Je länger die Gerichtsverhandlungen wider Ofenheim dauern, um so mehr tritt die strafrechtliche Seite deS Falles in den Hintergrund und gewinnt die sozial-politische an Bedeutung. Die Rechtspartei soll an ihrem Eni-schluffe sesthalten, die llnvereinbarteit der Reichs-raths-Würde mit der Stelle eines Berwaltnngs-raiheS zu beantragen und auch die Regierung ist gesonnen, einen Gesetzentwurs vorzubereiten, welcher ausspricht: mit der fraglichen Vertretung stnd unvereinbar alle Stellungen und Aemter, dle ihren Inhabern die Wahrung von Sonderinteressen in erster Reihe zur Pflicht machen. Mermifchte Raehrlehten. (Verluste im frauzösisch-deut-schen Kriege.) Ueber die Verluste der Franzosen im letzen Kriege mit Deutschland hat Dr. Ehenu einen statistischen Nachweis geliefert. Die Zahl der Todten beläuft sich aus 139,000 Mann, jene der Verwundeten auf 143,000. Rechnet man jene 20.000 TodeSsälle hinzu, welche in der Civilbevölkerung von Paris und Straßburg während der Belagerui'g stattfanden und jene 17,000 Soldaten, welche in deutscher Gefangen» schoft starben, so erhöht sich dle Zah'l der Tobten in Frankreich allein aus 220,000. Die Verluste « des deutschen HeereS stellen sich auf 44.000 Todte und 127,000 Verwundete. (DeütscheAuSwandere? in Frank-reich.) Nach zuverläffigeu Nachrichten des deutschen Relchstanzler-AmteS ist die Zahl der in Frankreich, besonders aber in Paris eintrif-senden arbeitsuchenden jungen Deutschen seit einiger Zeit in bedenklicher Zunahme begriffen. Diese Perjonen, von welchen viele ohne Erlstenzmittel und kaum der srarzösischeu Sprache mächtig nach Paris kommen, sollen grohentheilS schon nach wenigen. Tagen vergeblicher Bemühung um Be-schästigung in ihrer selbstverschuldeten traurigen Lage der deutschen Botschast oder dem dort bestehenden Deutschen HilsSvereive zur Last, können dort indeß bei der Beschränktheit der verfügbaren Mittel, nielche vorzugsweise zur Beihilfe für alte und kranke oder unverschuldet inS Unglück ge-rathene Deutsche bestimmt stud, die gehoffte Uu' terslützuug nicht finden. Diese Erfahrung hat vor Kurzem noch eine Mehrzahl junger Leute gemacht, welche stch in Paris vergeblich um Stellen ols ltellner, Schneider, Haarkünstler, TaglShner und dergleichen bemüht hatten. Eine große Anzahl solcher in Paris in Roth gerathener Personen ist demzufolge berreits polizeilich aufgegriffen und nach längere» Haft wegen Landstreicherei mittelst Schubs nach der Grenze zurückgebracht worden. (Aorstwirths chaft.) Auf Veranlaffnng des forstwirthschaftlichen Bereines in LeiimeriD wird nächstens ein Kongreß der Forsiwirthe Böhmens in Prag stattfinden. Dieser Kongreß wird auf Gchassung eines ReichS-Forstgesetzes dringen, das die bisherige Mißwirihschast zwingt, einem vernünftigeru Forstkultur-Systeme PiaK zu machen. Uebrigens hat der oberwähnte Verein bereits einen praktischen Ersolg in gedachter Richtung erzielt, indem stch der Bezirkshauptmann von Aussig zu einem Erlasse bestimmt fand, demgemäß die im Kataster atö Wald angesührten ^abgetriebenen" Porcellen im Bereiche genannter Bezirksbehörde ungesäumt auszusorsten sind. — Marburger Berichte. (Berein znr Unterstützung dürftiger Schüler der Volsfchulen in Marburg.) Zu dem Ehristbaumfeste dieses Vereines ist noch nachzu-tragen, daß die Wachskerzen Herr Pelikan, die guckerdäckereien Herr Reichmeyer und Herr Unger gespendet, und daß anßer den bereits veröffentlichten Widmungen auch die Herren Gustav Klein und Forster, dann Schmidt s Erben Gewinnste dem Ausschüsse zur Bersügung gestellt habrn. Eine Tischgesellschaft bei grau Schneid schickte den Baardetrag von 2 st. 60 kr. — Ein Wahlagi-tationskomite 7 st. — Als Mitglieder sind dem Vereine beigetreten: Herr Robalhin mit 3 fi. — Herr Dr. Sernee mit 2 fi. (Feuerwehr.) Zu Ehrevhausen ist seit 1. Jänner eine Feuerwehr-Ordnung in Wirksamkeit, welche u. A. die Beslimmung enthält, daß die Pferdebesitzer der Reihe nach die Bespannung der Spritze besorgen müssen. (Pett auer V o r s ch u ß v e r e i n.)veim KreiSgerichte Cilli ist der „Pettauer Vorschnßver-ei» als eegistrirte Genossenschast mit beschränkter Haftung" eingetragen worden. Dieser Berein be-zweckt, seinen Mitgliedern Vorschüsse zu gewähren. Jedes Mitglied ist verpflichtet, einen GeschäftSan-theil im Betrage von 50 fi. zu ertverben, der elnmal oder in uriunterbrochenen MonntSrilten von min-desteiis 2 fi. eingezahlt werden kann. Den Ausschuß bilden jetzt die Herren: Wilhelm PiSk, Fabrikant, Obmann — Major Pascotini, Ob-manv-Stellvertreter — Ervest Eckl, Kaufmann und Reul'tätenbesitzer, Kassier — Buchhalter Joseph Jaky, Kontrolor — Dr. Bresnik, Kauf-mann Fersch, Direktor Fichna, Schuhmacher-Meister Johann Graf, Realitäteubesitzer Georg März, Steinmetzmeister uud Rtalitätenbesitzer Georg Murschttz, Kaufmann Jgnaz Spritzey j., Realltätenbesitzer Franz Wibmer: Ausschüsse. (Körperverletzung mit nachgefolgten Tode.) Die Grnndbesitzerin Elisabeth Wodenik in KronichSseld, lvelche bei dem räuberischen Uebecfall (S. „Marburger Zeitung" Nr. 8) verletzt worden, ist bereits ihren Wunden erlegen. Die gerichtSärztliche Untersuchung ergab, daß der Schädelknochen zertrümmert worden. ^K i n d e S l e i ch e.) Am 20. Jänner AbendS 6 Uhr wurde in der Kärutner-Vorstadt hinter einer Gartenmauer der Leichnam eirieS ueuge» dornen Knaben aufgefunden. Wahrscheinlich ist, daß hier ein Mord verübt worden. Heute Bor-mittag wird zur gerichtSärztlichen Untersuchung geschritten. (Wegen Lieferung gesundheitsschädlichen GaseS.) DaS Bezirksgericht Marburg hat den Unternehmer der Gasbeleuchtung, Herrn Georg Grass, wegen Vergehens wider die körperliche Sicherheit durch Lieferung gesundheitsschädlichen Gases zu 70 fi. (im Falle der Zahlungsunfähigkeit zu vierzehntägiger Freiheitsstrafe und zur Tragung der Kosten ver-urtheilt. (Evangelische Gemeinde.) Nächsten Sonntag, den 24. Jänner findet wieder ein Gottesdienst statt. Derselbe beginnt wie gewöhnlich, um 10 Uhr Vormittag. (Bon der Deputation in Wien.) Die Verfügung deS JuftizministeeS, betreffend die Emstellung de« ArresthauS-Baues, ist bereits dem Stadtrathe (durch daS Ober-LandeSger'cht) mit-getheiit worden. In Bezug auf den Gerichtshof bedauerte der Minister, daß die Regierung gegenwärtig nicht in der Lage sei, über daS ersor-derliche Geld zum Ankauf oder Neubau eines Gebäudes zu verfügen; die Errichtung werde stattfinden, sobald die Gemeinde entsprechende Lokalitäten um annehmbaren PreiS miethweise zur Verfügung stelle. Hinsichtlich veS Militärspi-talS erklärte der KriegSminister, daß die Sache rasch erledigt werde, sobald von Seite deS General-kommando'S die Vorerhebungen über Plan und Kosten eines neuen MilitärspitalS von der Größe dtS bestehtnden gepflogen worden. Setzte Voft. Im Vrozoß Ofenheim find der Handels-minister und der gewesene Ministerpräsident Graf Votscki als Zeugen vorgeladen worden. Deutsevland untersagt die Einfuhr von Kartoffeln auS Nordamerika, um der Verbreitung des Koloradokäfers vorzubeugen. Sammtlicbe Großmächte haben in Kon-stantinopel Schritte gemacht wegen Beglei» chung der montenegrinischen Angelegenheit. Eingesandt. ThierquSlereitn an der Draubrücke. Zu jeder Zeit, namentlich in der jetzt herrschenden Bedrängniß allgemeiner GeschästSstockung ist die Sparsamkeit eine löbliche Tugend, aber vur dann, wenn sie auf richtig,n ivirthschaftlichen Prinzipien beruhend, ivahren Nutzen bringt und nicht statt dtffen Nachtheile im Gefolge hat. Nicht allenthalben gei»t jedoch die Sparsamkeit von diesem allein praklischen Gesichtspunkte ans, besonders dort nicht, tvo verholzte Altsichten den Weg und die Art des SparenS angeben. So steht man z. B. Landlcute mit zweispännigen Frachtlvagen durch die Magdalena-Vorstadt nach der Stadt ziehm. Zur Ersparung der Mailthge-bühr wird daS eine Pferd in der Vorstadt eingestellt, mit dem ztveiten, also einspännig die Last weitergebracht, hiebet daS eine nun überbürdete Pferd bei oft schlechtem Hufbeschlag zum Ersatz des eingestellten und zur Erleichterung des Fortkommens auf dem Berge nach Passirung der Draubrücke durch die ungeheuer-lichste Mißhandlung unterstützt, ohne Rücksicht auf das stehende Verbot der Ueberladirng, ohne Rücksicht auf das durch Ueberanstrengung an seiner Gesundheit und LeisiungSdauer geschadigte Thier. Nach beeudigtem Geschäfte fährt der biedere Landmann Von der Magdalena-Vorstadt auS, tvieder zweispäunig weiter, voll Freude über die E'sparnng der in den meisten Fällen inzwischen vertrunkenen Mauthgebühr. Einen Vorgang dieser Art sollte man nur bei verstondeSlose», jeder Berechnung unfähigen Menschen für möglich halten, die im thörichteu bkn nach Kreuzergetvinn ihr überhetztes Vserd frühzeitigen Nniu preisgeben, uveingedenk, sie sich dadurch um so eher die Anschaffung eines anderen PferdeS anfnöthigeo. Wie manches unbrauchbar gewordene Pferd onnte bei Vervünstiger Behandlug noch jahrelang auSdauern. DaS ist keine Wirthschaft, keine Ersparniß, es ist eine arge Verwechslung der Begriffe «nd eine Thierquälerei, die abgesehen von dem darin liegenden WirthschastSivitze sich an dem betreffenden Eigenthümer sehr bitter rächt. Oft auch ist eS der für fremdes Eigeuthum lveoiger empfindliche Kutscher, der auf Rechnung und zum Schaden seines Dienstherrn sich in dieser Welse ein GlaS SchnapS sichert, während sein Herr die Pferde der besten Obhut anvertraut glaubt. Die Thalfahrt zur Draubrücke bringt nawevt-iich jetzt im Winter große Schivierigkeiten; diese könnten aber bedeutend abgeschwächt werl>en, wollten die Fnhrlente einerseits nicht so ganz nahe hintereinander fahren, daß die Pferde beim plötzlichen Stehenbleiben deS Vorderrvagens fich an diesem die Köpfe flössen, anderseits aber durch Rücksichtuahme auf die verkthrenden Schlitten, die nicht durch Sperren ihren Lauf dirtt»iren können uud besonders mit Ochsengespann sehr schiver fortkommen, daS Jneinauderfahren ver» meiden. Znr Angewöhnung einer mehr sicheren Fahr-ordnung tvürde neben entsprechender Publikation die zeitlveise Anwesenheit eineS darnach instruirten S'cherheitswachmannts nicht schaden. Gleichtvie unbetheiligte, ganz neutrale Per-sonen zu solchen Wahrnehmungen gelangen, ebenso und noch weit mehr sollte weder die ge-schilderte, aus Beschwindelnng des Mauthgesälles berechnete Uebertretnng der Ueberladung, noch die jetzt übliche, die Sicherheit der Passanten höchst gefährdende Fahrweise, noch auch i)ie dabei geüblen ThierquälereitN der Aufmerksamkeit der betreffenden Organe entgehen. Schließlich noch in wohlwollendster Abficht ein Wink dem Eigenthümer deS alltäglich die Stadt durchziehenden StrrifwaftenS, dessen eines Pferd den Messingmanlkorb trägt. Die Ersahlung hat es schon läNttst Vielfach, bestätigt, daß auch daS bissigste Pferd, ivenn es durch den Maulkorb längere Zeit am Beißen verhindert »var, oder inzwischen einen anderen Kameraden bekommen hatte, die Bissigkeit ver-Uert uud dku gleich schädliche« ivie lästigen Maulkorb entbehrlich macht. Ob diese Gemüthswandlung nicht auch bei diesem Pferde bereits eingetreten sei» könnte und ob daS Thier nicht etwa unschuldig, Vielleicht nur aus Gewohnheit ol>er Eigensinn deS Kutschers als dauernde Strafe einstiger Untugeut» j^ktzt die Qual der durch den übermäßig breitfläbigen Maulkorb Merode an einem der empsiudllchsten Kö'pertheile stetig unterhaltenen potenzirten Kälte — im Sommer Httze leidet, uud überhaupt der Maulkorb so ungetzeuere Dimensionen haben muffe? Daß daS Pferd darunter wirklich leidet, davon überzeugt jeden halben Kenner ein Blick aus Kops und Auge. Die von mehreren Seiten gewünschte Bereinigung der hiesigen Mitglieder deS Thierschutz. Vereines zu einer Körperschaft mittelst Abhaltung einer gut besuchten Versammlung könnte nach einem daselbst zu vereinbarenden Programm unendlich Gutes wirken. Halten doch Filialen kleinerer Städte erfoltireiche Versammlungen! ^iir zMliße« ke»elil«iz. Veranlasst äured Kutsv Rut, äessen sioli mein Z^kluipulver äureli er- kreut, Kol)6 ieli liis äass ^assoldv stets dei Herrn ff. Luedtiävälvr in ßOarllurg vorrätlnZ am l^axer ist. 64 Ic. Ic. m vra»' LAl1».^^Zö fmvll oI>«>u>iiekii«>IIik!>liM werden zu jedem beliebigen Preise angefertigt in ZllAdvr'» «Srtikvrvl, Blumen-gasse Nr. 44._^ am Domplatz ist billig zu vermiethen und kann gleich bkzoaen werden. (95 Anzusraj^m beim Eigenthümer C. Schräml. Warnung (94 für Jedermann, metner Frau oder wem immer auf meinen Namen weder Geld noch GeldeS-werth zu borgen, wofür ich keinesfalls Zahler sein werde. Rl. ZellniK, 20. Jänner 187b. Ein Keller '°° ist am DomplaKe Nr. 178 täglich zu vermiethen. ^vis Klr?. ?. NM-XoilsiMsiitsii. Carl Krellthatters Mehlhandlung in Marburg, KSrntnergafle Nr. L09 empfiehlt ihre aus schwerster ungarischer Frucht auf trockenem Wege erzeugten Mahlprodukte, auch Dampfmehl und alle Gattungen Getreide und Hül-sei^üchte mit dem billigsten Preise. 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Stock. _^ Z. 59. Editt. (83 Vom f. k. Bezirksgerichte Marburg rechtes Drauufer wird bekannt gegeben, daß die freiwillige Versteigerung der den Ehegatten Josef und Gertraud Wruß gehörigen Reautät Urb-.Nr. 31 aä St. Lorenzen bewilliget und htezu die TagfaKung auf den »4. Fevruar 1875 Bormittag !1 Uhr im Orte der Realität bestimmt worden ist. Die Realität, worauf bisher daS WirthSgeschäft und der Tabakverschleiß betrieben wurde, liegt im Markte St. Lorenzen a. o. Kärntnerbahn, besteht anS einem gemauerten Wohnhause mit 3 Zimmeru, 2 Schweinstallungen. 1 Kegklstätte und 1 Baum- und Gemüsegarten und wird um den Preis pr. 2500 fl. ausgerufen und unter diesem Betrage nicht hintangegeben. Der Katastralbogen und die LizitationSbeding-Nisse, wornach jeder Lizitant ein Vadium mit 250 fl. zu erlegen hat, können in der hierortigen Kanzlei oder bei dem k. k. Notar Herrn Dr. Radey eingesehen werden. K. k. Bez.-Gericht Marburg rechtes Drauufer, 11. Jänner 1875. ^in gut bewanderter Gärtner sucht bei einer ^Herrschaft plaeirt zu werden. f69 (69 vto Frv»»tv Eisenmöbelsakrik von 102S ik c!0»IP. in III. UarxerKssse 17, smpLetilt sioli dierrait. «nci /»'a/zoo. und (53 Wheumatismus dotld»r binnen 6 Tagen durch ein tausendfältig bewährtes äußeres Mittel, welches nachweislich bei richtiger Anwendung auch langjährige Leiden beseitigt. Preis wie bisher fl. 1 per Flasche. Bei Anschaffung erbittet nähere Mitthellung über die Art deS Leidens ?r. Vlknxxsr, prakt. Arzt in Thaur bei Hall in Tirol. L S« iFr N AÄ !«<»« w»«»!«» I« ««la Diese vom Magistrate der Stadt Wien zum Besten des ArmensondeS veranstaltete Lotterie enthält Treffer von KOOQ, SßVV, SVO, vnoatSi» t>» ««lÄ, 4 VMvKrvr ^ R«« « R «rts^iiKal.OreÄKtl»», 1U Hv «. lOQ »ad viele andere Avuft- und Werthe Werthgegenftände, zusammen ^reil6r von H. vis Z^ivkung vrfolgt u^^tsr vontrolo äos magigtratvs ävr Ltaät Vllivn am 9. ssobruar 1L7S. Bei auSwärtiken Aufträgen ersucht man um geftllige frankirte Einsendung deS Betrages und Beischluß von 40 kr. für Franko-Zufen-dung der Lose u. s. 3. der Ziehungsliste. WechsetstuSe der k. k. pr. Wiener Kandetsöank, vorm. lok. l). 8otkvn, Hravm IS. Lose zu dieser Lotterie ü 50 kr. pr. Stück sind auch zu beziehen durch: - ^odiuw LollVium lil Hardure. Verantwortliche Stedattion, Druck und Verlag von «duard Sanschij^ in Marburg. ü.«.St.G.