MbllcherOMtung. sN, «^/« Pränu merat' . ^^. «/^ ^^ «. 2»l«,tl,n««ebtb«l>m,,!»tl. F<.)W. Amtlicher Theil. Der Minister für Cultus und Unterricht hat die 'W Untcrgymnasium in Wittingau erledigte Neligions-lchrerslclle nach dem Porschlage des bischöflichen Ordi-^riateS dem Wcltpriester Johann Hulakovsky ver-"then. Mchtmntlicher Theil. Zur Knlftlleise, Auf der Rhede von Port-Said. 15. November. (W. Z.) Die Grenzmarken zweier Welttheile be» süßten heute Oesterreichs fürstlichen Herrscher! lassen ^°"deru das Werk von Menschenhänden sind. Wie die ^'lUen einer Gabel oder, wenn man will, wie die Fänge ,^cnd eines Seeungethüines erstrecken sich zwei Wcllcn- ^cher, aus ordnungslos über einander gehäuften Stein» ,^sscn gebildet, in das Meer hinaus. Wellenbrecher '"b es in der That, denn die namentlich in den letzten Erwischen Tagen gegen sie anprallenden Wogen vcrsu- ^" Mit allem Aufgebot von Kraft dieses Hinderniß. .^ Menschenhände ihnen entgegenstellen wollen, zu durch- ,^chen; aber ihre Macht reicht nicht aus und im'wil ln Anprall zerschellen sie an der gewaltigen Mauer und °ch auf gisckt die Flut. in tausend Springwellcn sich ^slüsend. daß man weithin den weißen Schaum gegen V'tnmel spritzen sieht. Ein Leuchtthurm verkündet, was ^. welcher nicht den Plan der neuen Hafenstadt zuvor Mt. kaum ahnen würde, daß diese Wasserbrccher die 'Nyangspfortc zu dem Hafen bilden, der sich nun dort Mließt. wo einst die Wüste ihr Gebiet bis an das ^cer erstreckte. Es ist ein riesiges Gevierte, mit Sci- ^buchtcn für die Handelsschiffe, die Etablissements der ^«z - Compagnie und die egyptischen Kriegsschiffe. g^lhens späht man nach den Mauern aus. die sich lin ^ stehen, der Canal. Dahinter kein Baum kein ^ ^Uch' keine Spur fruchtbaren Mutterlandes — nichts ^' öde Düne — die Wüste, westlich 3lf,ila, östlich ^'' beide vertreten dnrch ein Bild des Schreckens, Leblosigkeit. Fürwahr, cS gehört ein großer, ei» kühner Geist dazu, auf dieser Stätte des Todes ein Werk hervorrufen zu wollet,, das, dcm Leben geweiht, eine neue große Pulsader bilden soll, durch welche der Strom des Weltverkehres sich zu ergießen hatte. Den gewöhnlichen Geist würde schon dieses traurige Bild abgeschreckt haben. Die großen Quais, wie sie auf den Plänen von Port-Said in einer Gcsallnulläuqc von 4'520 Kilome teru verzeichnet sind, präsentireu sich in Wirklichkeit lange nicht mit jener imposanten Solidität, wie sie etwa dae Emporium Trieft aufzuweiscu hat. Ehcr gleichen sie niederen ErdaufwüiflN, die allüberall von selbst entstanden sein töunlei,, hicr abci, wo cs galt, dcm Sand» eine compc»cte>e Unleilage zu geben, das Wert jahir langen MlihenS wa,cn. Trotz alled^m scheint das R vrall dcr Stadt fo ti^fuelc^e», daß man, auf D^1 eines maßten Dampfers stehend, wie von eioer Höh hlr.ib die wenigen Baiat^n gcw^hi wird, wlche aul den stolzen Nannn einer Stadt Anfpinch machen. In! langen geraden Linien, wie auf einem Reißbrett aba,c zlllelt, ziehen sich die ..Gassen" und Quais hin. S>, stelle ich mir die Anfänge jener Ansiedelungen in dc, neue l Welt vor, welche heute allerdings zu mächtig und angesehenen Städten gediehen sind. Im Ganze», laufen drei solche Linien von Ost nach West, ^cschnitttn von drei Parallelgafftn, die von Nor k. l. Beschatter FZM. Freiherr von Pro-lesch'Osien an Bord des Lioyd'Dampsers „Vulcan" an nnd wuroc sofort von Nubar Pascha und Herrn von Vesseps begrüßt. Se. Excellenz stattete hlerauf dem Vicelönig einen Gesuch ab, den dieser sofoit au Bord des ..Vlilvan" erwiderle. Heute früh, bald nach Sonnenaufgang, wurde ein Kriegsschiff, das den Curs von der syrischen Küste hielt, signalisin. Die freudige Vermuthung, daß sich Se. Majestät der Kaiser an Bord deose ben blfiode, war kaum zur Gewißheit geworden, als sich im Haf.n das regste Leben entwickelte. Im Nu waren alle Sch.ffe reich bewimpelt, h.ßtcn alle die üstcrrcichlsche Flagge am Hauptmast auf. Die Matrosen kletterten die Raacu hinan, die Fcuerschlüude donnerten ihren Salut, daß eine Rauchwolke das schöne Bild dcm Blicke entzog. Der k. t. Botschafter 5ZM. Freiherr 0. Prot«sch'5slen. begleitet von den, k. und t. Gencralconsul v. Schreiner, !dcn k. und l. Consul« Schwcgel. Ritter v. Queftiaux und SlefllncUi. fuhr in einem Boote dem klllscrlichtn Schisse — cs war der „Greif" —entgegen, das langsam und feierlich die Welle« durchschnitt. An Bord des französischen Linienschiffes ..Thelms" wuroc die öster» reichische Vollshymnc »ntonirt und brausendes „Vivo 1'Ump6l6ur!" ertönte von den Raacn, während auf dcm Quai eine dichte Menge von Zuschauern durch Hüte-schwenken ihrer Sympathie Ausdruck gab. Mit dem „i'artHut pour In. 8^ris" erwidlrte das Musilcorps des „Greif" diese Begrüßung, die sich ähnlich von allen anderen Schissen aus wiederholte. Pon der egyptischcn Fregatte „Garbieh" aus rief die Mannschaft ein cinundzwanz>gma'igcs ,/l80iiok Mcba" (Er lebe tausend Jahre), von den anderen Kriegsschlffen hörte man die Hurrah Rufe sich brausend in das Dröhnen der Kanonenschlägc mengen und die schrillen Töne der Bootsmannepfeifc. Es ist schwer, alle Details einer solchen Scene auch nur halbwegs lebendig und erschöpfend wiederzugeben; gewiß war unter den Hunderten von FmillellM. flterarifche S'treiftüge. r^ ' wohl die Ideen einer reincien Kunst zu reali« ^ti^.'"kMals aber die Höhe der menschlichen Schü ^el/^ zu erreichen vermochte, zu der sich Mlchcl °urch die ecotische Gewalt seines Geistes ge- schwungen. Seine höchste Befriedigung lag in dem geistigen Genusse, in dem wohllüstigen Vergnügen der augenblicklichen edlen Beschäftigung, eine tiefe gewaltige Auffassung fehlte ihm, und somit auch die imponirendc moralische Kraft, die aus den Schöpfungen seines Z>it genossen hervorleuchtet. Clement schildert den Ehaiakte, Leonardo's als einen der heterogenste, gegenüber Michel Angelo, und wie ein geistreicher Schriftsteller von diesem sagt, daß er „im Sturme entstand und im Sturme unterging/' so finden wir bei Ersterem auf all seinen Handschriften das stehende Moüo: „Fliehe dic Stü>me!" 7- Ob Leonardo die güllliche Gewalt empfand, die jedem großen Geiste eigen, der durch eigene Uelierzeu-unnq. durch das Drängen der nlnhcndcn'Emvft"dungcn schafft und sich frei emporschwingt ohne Vcrüctsichti.mng der Sphäre, aus welcher cr sich erhebt! Clement scheint Leonaido ebenso hoch anzuschlagen, wie M'chcl Angelo, denn bei aUer GcWstcrung für diesen nennt er jedes scmcr Unstc>blichte,t5we>ke «ine Niederlage für feine Echöpfungstraft. Mag sein. allein wer sich nie ,m vollen Sturme der Leidenschaft, n,^ ^ MeS mit sich fortreißenden Gewalt einer unzähmbaren Phantasie, aus d.r gefahrdonncrnden Bahn der geistigen Schranken losigleit bewegte, der kennt auch nicht die eudlichc Kraft des Geistes und die überirdische Gcwall, die ihn zurückschleudett iu sein früheres N'chtS, ihn hinabstürzt von den Grenzen der Möa, l < chteit, die alle Jahrtausende nur eine sterbliche Crealur erreicht! Als dcr dlittgiößtl' Genius der Renaissance gilt Raffael Sanli. O° dicfe Bezeichnung „dritte ößn jedes Genie hat seinen eigenen Maßstab, mitlast welchem e« gemessen sell« will, ohne R flexion auf And"tclt und alle jene aroßei, und edleu Leidel.schaflcn in unS wach rasl, d.e fänig siud, OroßeS zu leisten, ueführt von den Wirbeln dcr Begeisterung, wenn der fichcrc, kühne ^dcrnaufbau eines Leonardo dic Ruhe de? Gedanken» m unserem brausenden Gehirne wieder herstellt, um uns leidenschaftslos das Ebenmäßige bcwm,d,rn zu lassen, menu schließlich del idcalisiiende Raffael die vc,wandten Saiten unseres Gemüthes anschlägt, um das G^jlchl für das Aumulhige und Schöne wachzu'ufen: wer ver-maq da ein gemeinsames M^ß zu finden, d^s eine Rangordnung in dein G.'dantenfluqe »nd Empfindungen der drei Meister zu syilein-siirn fähig wäre Es ist incht nur unmöglich, sondern auch völlia. überflüssig. Das Genie benölhigt keinen tlngeschachleltcn P'.'tz unter der M.nschheit. es baut sich 'seme eigene W^ll und bleibt frei von dcm Krämersinn der Systemaiiker, die Alls«! m cinc mnslerhaftc Ordnung zu lirmaen trachten, so finnwidriq und hirnlos sic sich manchmal atstalict. Michel Angelo's Leidenschaft mag stüimen, sie w ro »hre Anbeter mitreißen und sie befriedigen — der Ruhige wirb sich ihr nicht fügen und sein Herz und seine Seele 2008 österreichischen Herzen, die dem Kaiser entgegenschlugen, leinrS, in dem nicht die überquellende Empfindung den bloß sinnlichen Reiz der Schaulust niedergekämpft hatte, keines, das sich nicht höher hob angesichts der großartigen Ovation, welche in der Person dcS Monarchen dem gc-sammten Vatcrlandc zu Theil wurde. Während der Ein« fahrt in den Hafen standen Sc. Majestät in den großen Marschalls uniform, mit Allerhöchstwelchem sich der Herr erste Obcrsthofmcistcr i>ürst Hohmlohe. der Ge-ncraladjutant Graf Bellegardc und Viceadmiral o. Tc-getthoss an Bord bcfaudcn, auf Deck und empfingen hier auch den Herrn Botschafter nnd das t. t. ConsularcorpS. Der „Greif" laoirte mit graciöser Wendung und legte am südöstlichen Ende dcs Bassins Ismail an der Sette dcr vicetöniglichcn Jacht vor Anker. Unmittelbar nach« dem der Anker gelichtet war, kam Se. Hoheit der Vice-tonig mit großer Suite an Bord des „Greif," um Se. Majestät den Kaiser zu bewillkommnen. Se. Hoheit der Priuz von Oramcn folgte. Beide Gesuche wurden von Sr. Majestät alsbald erwidert, wobei Allerhöchstdiesellen an Bord der betreffenden Schiffe mit der österreichischen Voltshymnc lind den üblichen höchsten Ehrenbezeugungen begrüßt ronrden. Später nahmen Allerhöchstdicselbcn die Auswarluug des Hcrrn u. ^esscpS und der Dircc» tion des östcrr. Vloyd, die mit ihrem Präsidenten Baron Elio Äiorpurgo an dcr Spitze erschienen war. cnt' gegen. Sodann wurde die Deputation dcr österreichischen Eolonie i» Alcxaudr'.en. bestehend aus den Herren de Battissi, Mcnasce, Sinachino, Dauidosohn und Robins empfangen, welche gekommen war. um Sr. Majestät für den allergnädigst zugesagten Vcsuch des von cieser Eolonic zu veranstaltenden Ballfestes chrfurchlsvoll zu danken und die Bestimmung des Tages dcr Axlunft ent' gegen ^unchmcn. Sc. Majestät geruhten, Sich die Dcpu» tationsmttglieder durch den Herrn Gencraleonsul von Schreiner vorstellen zu lassen und an jedes derselben einigc huldvolle Worte zu richten. Se. Majestät nahmen bei diesem Anlasse Gelegenheit zu erklären, daß Aller-hüchsldicselben zu jeder Zeit jrden Ocsterrcichcr. der sich hier blfinlet. zu ellipiaugen bereit seien, von welcher gnädigen Aeußerung das stattliche Häuflein hier weilender Landeolinder mit begreiflicher Freude Kenntniß nahm. Oesterreich am Schlüsse seiner Landtags-sesstllnen. Die „A. A. Z." beginnt unter dieser Ucberschrist eine Scric r>on Artikeln, >n welche«» sie einen Rückblick auf die Thätigkeit dcr österreichischen Laudlagc gibt. In dem ersten Artikel wiift dcr Vcrfusscr zuerst einen Blick auf die eben im gegenwärtigen Auacndlickc ein erhöhtes Interesse in Anspruch nehmende Wahl reform. Er sagt über dieselbe: Das wichtigste Stück der Land-tagSarbeitcn, nämlich die Vorbereitung cines neuen Wahlsystems für den Reichsralh, ist fchon früher nach dcr staatsrechtlichen wie nach dcr politischen Seile grundsätzlich crü'tcrt worden. Es bleibt nnr iwrig die Summe dcr verschiedenen Landtagsootc, zu ziehen. Gar nicht in Berathung über dic Frage sind getreten die Landtage von Dalmatien, Hstrien und Galizicn, Alle Landtage welche die Wahlgcsetzrcform verhandellcn, haben sich für eine Vermehrung der Reichsralb/ablicord-nclen ausgesprochen. Für die Beibehaltung des jeyigcn Wahlsystems durch die Landtage und gegen jede direclc Wanl zum Neichsrath haben sich mit Entschiedenheit dic Landlage von Tirol und Kram erklärt, und außerdem noch die von Tricst, Görz uud der Bukowina. Für die allgemeine dircctc Wahl uutcr Aufgebung des Grup' pensystems sind eiugelretcn Oberösterrcich, Kärnlcn uno die Stcicrmart. Für dirrclc Wahlen m,t Beibchalluog des Gruppcusyftcms endlich huben uotirt dic Landtage an dem Chnatler und den Schöpfungen Leonardo's bilden; in dcssen Tiefe cu^ch d,c göttliche Fülle der Empft»« dung.n inn schaltet, der gchl unter in der stürmische!! Ptiai'tasie des Emeie», er wc»dct sich nnbcfilidigt von Leonardo und nur R ff^l, das Ubild des Lleorcizce' und dcr »dealeu Schonh it in aU' seinen tünstlerischtl Gcst llUügcn wlid iun festhalten. CüMcülS Wert. 0(1? mit lrstau»lichcr Präcisio» diese drel Cnaralirrr dmchführt, erschli ßt uns >n einem bunten, blendende» Nahmen von tuustbrliclnn Leistungen die Wtlt dco Gr st.S, wie sic slck se,t P^iitleS nu> noch »llimc:l cnlfallcle. An dcr Schwelle li»cr Epoch.. wo d>e «"sticjt F'tiheit en, „rues Lcdcn schilf, wo del lomischc Tcnoriemus unlcr^>ng in dem Kumpfe de» eillgelildclln Mackt w't dcr siegre'chsn Sclbslüdcrzeu" guna, wo die Subj^ctivität das jchaffcndc Element bil dclc und j der Emzelnc sich bciufcn füvlle, die Glöß. der Äielischheit z.i beweise» durch geistigen Echofflno drang — damals konnten Genien voll dieser Bedrutnlia entstehen. S>c ware» vcrsckwundl,, vom Schauplätze oci Thätigkeit, um drm hic> arch,scheu und pol!l>,chcn Defpo tismuo wieder Raum zn «eben, der mit vc> achlll>iu> WÜldi^er Gier das geistige Materiale der Menschheit verschlang, seines Sieges bewuh«, wen,, — Geist und Herz auf der unlersteu Stufe dcr B»dm,g verweilten. A. V. Schweiger. von Vorarlberg, Salzburg, Scklcsien, Mähren, Böhmen; nur eventuell der von Nieoclösterrcich, indcm er an erster Stelle die dircctc Wahl ohne Gruppensystem empfahl. Nicht blos der Zahl, sondern auch dcr Bedeutung der Landtage nach licgt also eine entschiedene Mehrheit für die dirccte Wahl mit Oruppensyslem vor. Die Bedeutung dieser Mehrheit steigt dadurch, daß diejenigen Landtage, welche das Gruppcnsystem verlassen wissen möchten, die Annahme dieses Grundsatzes nicht als «011-äitio sins qua 11011 für dcn gleichzeitig ausgesprochenen Verzicht auf ihr eigenes Wahlrecht zum R.ichsrath aufgestellt haben. Derselbe gilt also auch in dem Fall, wenn die directe Wahl unter Beibehaltung ves Grup-pcnsystems als maßgebend für die Reform angenommen wird. Eine folchc Reform würde bedeuten, daß nur directe Wahlen zum Reichsralh stattfinden, aber theils aus den Stadt- und Landgemeinden (dcn allgemeinen Wahlbezirken), theils von dcn bevorzugten Personen und Köipcrschaflcu, welche besondere Vertreter zum Landtag schicken, namentlich also den Handelskammern und Großgrundbesitzern. Was die Durchführung des Reichssch ulgcsetzes im Wege der Landcögcsctzgcbung betr,fft, fo findet dcr Verfasser, die Landtage feien im Ganzen dieser Aufgabe mit Einsicht, praktischem Sinn und großer Oftferwillig-teit gerecht «cworden. Sieht man von dem vorübergehenden Ucbclstand ab, daß dcr galizischc Landtag das Schulbu>gct nach nicht definitiv zum Abschluß gebracht hat, besonders aus dem Grunde, weil die Ucbergabc dcr Laudesschuljonds noch nicht bewirkt ist, so ist dic Durchführung und Einbürgerung dcs so wohlthätigen Gesetzes nur von zwei Seiten in Frage gestellt worden, in Tilvl und Niedcröstcrrcich. Dort war cs der übertriebene antilirchlichc Eifer, wenn nicht etwa einc bloö formelle Ungeschicklichkeit und Schwerfälligkeit, welche schadete. Ei» Ge^eiis^tz cruslclcr Art drüugt sich bei Durchführung der Schulreform in Oesterreich dcr Betrachtung uiucldäl!iusse» g'.nmß entwickelt. Aber da? Land h^it zugleich Nir dic durcii d,c Schulicfoim nöihiq werbende» Aui^bc» zu sorge», soweit die Le'slunqcn dcr einzelnen Gemeinden nicht ausreichen. Es ist »ucht zu verkennen, daß cme der artige Gesetzgebung in einen bedeull,chcn W'dcrspruch qerathen uno cbcn durch ihre Theilung dus Gutc, da? sie begründen will, gefährden kcuin. Icdc Gesetzgedung handelt in der Thal unter zwei verschiedenen Eiuwir kliugen. Zunächst strebt sie für jede ncuc Einrichtung, mit der sie sich zn beschäftigen hat, das Beste, d>> größtmögliche Vollkommenheit an. Sodann blickt sü um sich, flllgt noch dcn Mitteln, nach der Möglichlen dcr Auosührui'a, und wird dabei in dcr Regel dcn s,c wohnlichen vc>n den Menschen an dic Vclhältnissc zu zahlenden Tribut entrichten, d h. ihre Zirle bcschiänken müssci'. Hat man nun aber einen doppelten Gesetzgeber für denselben Gegenstand, einen der dcn Plan uud alle wichligcn Grundsätze einer Reform feststellt, udcr für die erforderlichen Geldmittel n'cht zu sorgen hat, und einen andern, der diefc Grundsätze anwende», ansführcn uud für die nöthigen nwtcricllcn Mittel forge» soll, so liegt allerdings dic Gefahr nahe, daß dcr erstere bei der Lösung seiner Aufgabe sich zu wcnia mit dcr Möglichkeit dcr Aueführung beschäftigt, zu hoch in feinen Anforderungen steigt, zu abstract, zu ideal wird. Die Sachc an sich ist richtig. Auch berechtigt sie zn ciner doppelten Mahl'ung. Sie mahnt einmal den Rcichsralh zu großer Vorsicht in allen Fälle», in wclchcn cr nach dcn «cgeuwättigcn Ncich5- uud Landetwcrfas' sungen große Reformen in ihren Grundzllge» festzustcl lcn, dic principiellere Entwicklung aber und dic Koste» der Ausführung auf andere Schultern, namentlich anf dic nicht uuler dcr Controlc des Rcichsraths stehende» Lcmdlagscusscn, zu legen hat. Sodann mahnt sie rück sichtlich der Fortentwicklung rcr Ncichsocrf^ssuug und dcr einzelnen Landesverfassungen daran: in dem Aus-r ist es angezeigt, in den Fällen in welchen die Velfussung eiur sulchc Grenz« Mut zicht, sie aunuhrvcu und cine e>n,facherc Abgillizuug >nd Theilung dcr Arbeit vorzunehmen. Wo dcr Reichs-rath als G'sctzglber eingreift, sollte er es der Regel nach allein «dun, und dabei, soweit cs sich um staatliche Beiträge handelt, mil deu Rc^ch^fiua^zeu cmsleh.n. Die B rücksicktigul'g abweichrnder besonderer LantnSvcihält-»sse müßle er dem Vcrorduuna^weg übeilass^n, und lclilclcn N'cht durch c>ne zu spcc>ficirtc Gesetzgebung beeng, n. Dacitgen könnte wohl »och der eine vdcr der ,!»dcrc Gcf tz'cbnngszwcia. ohne Wesen und Zncck dcS politischen Rcichsverbaudes zn gcfäh'den, dcn Landtagen !>nd die Sorge für dic enlsprech.nden malcliellen Äiit-tcl dcn Landlagsbudgets ganz überwi>scn werden. Nachrichten aus Mmalien. Allem Anscheine nach werden in Dalmaticu, sobald man die Operationen wieder beginnt, bedeutend größere Truppenmassen in Verwendung kommen und der Angriff in erster Linie gegen Montenegro, den Stützpunkt der Insurgenten, gerichtet wcrdcn. In Folge specieller Weisungen, welche aus Egyptei: eiugctrossen fein sollen, fiN' dcn gegenwärtig Conferenzeu von Generalen statt, zu denen untcr anderen auch FML. Rodich uud der CoV-mandirendc von Lemberg einberufen wnrden. Nach der „Militär-Ztg." wäre FML. Nodich zum „Command!' rcnden der Operations-Armee in Dalmatien," also zum Nachfolger deS Grafen Auerspcig, bestimmt. In Betreff der Stellmig, wclchc das Petersburger Cabinet gegenüber ciner Occupation Montenegros ei» nehmen würde, scheint man — wie dic „Presse" vei'' nimmt, — in diplomatischen Kreisen vorläufig bcruWl ;u fein; die russische Regierung soll uämlich ihren Agcii" ten dic Weisung ertheilt haben, daß dcr EM, treu seiitt" (vuservatiuen Principien, einer auf Pacification cinel Rebellion und nicht etwa auf Eroberung ausgehendc» Besetzung Montenegros nicht hindernd entgcgcutrctcil werde. Zu dieser reseroirten Haltung dcr russischen D>' plomatic trägt der von Tag zu Tag bedenklicher werdende Gesundheilszustand dcS Kaisers Alexander nickt wenig bei; derselbe ist in solchem Grade Bcsorgniß el" regend, daß möglicherweise selbst dic beabsichtigte NB nach Nizza unterbleibt. Cattaro, 25. November Nachmittags. Die dulck Unwetter seit gestern früh gestörte Telegraphcnlcituua, üi eben erst eröffnet worden. Die Winterzeit hat bcgonltt»' seit vier Tagen anhaltender Scirocco, Ncgcngüssc l»^ Stürme; man konnte die Truppen nicht länger obF Obdach in dcr gewonnenen Position lassen. Die M" ponen sind successive an die Küstc marschirt. Bc<>" Arrievcgaidcgcscchtc wurden vom 8 Iagcrbataillon LieB' »ant Storich und Lieutenant Schrauzhosfcr leicht vc^ , wundct, 14 Mann blieben todt, 7 find verwundet, ein^ vermißt. Vom Infantcricrcgimciitc Franz Karl 1 Ma"" todt, 3 verwundet. Dic Befestigungen von Risano lvel' dcn vervollständigt. — 26. November. Mittags. Nur wegen der ei"' gebrochenen rauhen Winterszeit werden dic gewönne»^ Positionen geräumt. Beide Straßensattclpunltc ob^ Risauo blcibeu besetzt und werden dort dic erbaut Blockhäuser uervollstäudigt. wodurch dic erneuerte Vol" rückung wesentlich erleichtert wird. Die Colonnen Fislt^ und Kaifftl blicbcn drei Tagc in der Cbcnc von D^ galj, sicherten cine Wtägige Vcrproviantirung und leh^ >cn bcim Marsch an die Küste zuerst zurück. Aus Trieft, 26. November, wird der „Tgpst." ü^ schrieben: Briefe, welche hier gestern aus Dalmalicn a"' laugten, melden, daß man dcn Leichnam dcs vcrmiD" Majors Fritsch vom Regimcnte Albrecht gefunden ha^ Ocr Kopf war vom Körper getrennt uud auf dem g^ zen Lcibc war nicht eine Wunde zu bemerken. Die Kannibalen hatten dcn armen Major gefall, lind ihn gctödtct, nachdem fic ihm die Ohren und ^ Nasc abgeschnitten hattc». Untcr den Freiwilligen zählt man fünf Verwund Alle erhielten die Tapfcrkeitsmedaille. , ^ In Spalato liegen 100 Verwundete im SP'^ Jetzt wird dort ein zweites Haus als Spital h^ richtet. Ein lebendiges Bild über Land und Leute und l» Stimmung dcr Armee vor dem letzten Angriff auf ^^ galj gibt nachstehende Correspondenz der „Presse" "" Risano, 16. Dec. an Bord der „Lucia:" ^, Wie ich Ihnen schon telegraphisch meldete, bcga, der Aufmarsch der zur Operation gegen Norden bcM ten Truppen in ihre Aufstellungen am Sonntag "^. 14. d. M. Am Montag Nachmittags 4 Uhr ging "^ daö ganze Hauptquartier nach Risano. Das Schif! .^ Commodore und EScadre-Commandantcn Milosics, ^ ehemalige Fregatte „Vucia," nahm dcn Stab uud/'^ ans. Ueber die Gastfreundschaft und LiebcuSwüldlß unserer See - Officiere wurde schon so viel geschl'l daß ich mich füglich jcdes Lobes und jeder Anerlc'U',^ cnlhaltcn könnte, aber constatiren will und m^ ^ daß man uns trotz dcr Ucbcrfüllung des Sch>^,, Hc„ dcn Mitgliedern des Gencralstabs ein gutcS ^ Aig< anwies und dnrch Znvortommcnheit die .^" «,liß leiten unserer Expedition vergessen ließ. H'^-Ms-ich noch erwähnen, daß ich die Leistungen der ^^t>. escadrc nicht genug bewundern kann. Die Ol'fu'^ ^gl' lcn sich lncht nur als Seelcute, sondern auch. «.^ daten und Oestcrrcicher. Tag und Nacht sind ^e" ^ schiffe..Lucia." „Streiter." „Kerta." ..Vulkan," ''^^ im Dienst. In den ersten Zelten des MsstaudcS ^^, ferirteu sie dic Truppen von einem Ort zum andern, ^e ten in Bndua unter dem Feuer ihrcr eigenen ^>^ic' und dem Mustctcufcuer dcs Feindes die äußerst 1 ^< rigc Landung eines Jäger-Bataillons zu ^".^'.>'"'' trieben mit wohlgczieltcm Geschützfcuer dic I"1" "^ be< , von allen Küstenpuulten, wo sie sich ^igten, " ^i" nahmen sich beim Transport dcr Verwundeten mm ,^ wie Soldaten. sondern wie liebe Freunde. ou zu unglücklichen Camcraden daS trübe Loö nach lclu, ^,. erleichtern trachten. Ja, in diesem Falle hat 1 .^ ^hc scrc Flotte wicdcr ausgezeichnet und MeM, ^.^^t. sie sich zum Schutze der dsterrcichisehen «>m ^ ,« Dic Operationen im Vereine mit den ^andtiuPP '^^,,g in schönster Harmonie vor sich. und wem, w" yat ! erringe,: und die Rebellen zu Paaren trc b ' . ,die Kriegsmarine einen großen Authe.I daran. 2009 Um 5i'/x Uhr wann wir in Risano. Dieses elende und durch seinen kommunistischen Sinn immer und bei allen Regierungen schr schlecht angeschriebene Nest liegt an der nordwestlichen Spitze der Bncht von Eattaro. ES hat gar nichts, was einer Erwähnung werth wäre, und nur die Bewohner und ihre Vergangenheit bilden einen schwarzen Punkt in der Geschichte des Landes. Sie treiben weder Handel noch Ackerbau. arbeiten gar nichts, gehen aber trotzdem in prächtiger Kleidung herum und lcben nach den husigcn Begriffen gut. Wie das möglich ist, wird klar, wenn man weiß, daß die Risa-notten die intimen Freunde der Erivosciancr, der ärgsten Räuber, sind. Diese raubm und die Risanotten hehlen, daher der äußere Glanz in ihren Verhältnissen. Sie können sich denken, daß die Behörden jetzt die größte Wachsamkeit cnlwickcln, u»d trotz des Vormarsches der Truppen noch immer emc achtungsgcbictcndc Macht hier auf der Riva campircn lusscn, um bei dem ersten Einbruch der Insurgenten gleich energisch auftreten zn tön-ncn. Nur in dem Bewußtsein, daß ihre steinernen Höhlen in Gefahr sind, verhallen sich die Risanotten äußer ^ lich ruhig; das hindert sie aber nicht, ihre waffenfähigen Söhne ins Gebirge zu schicken und zu verrathen, was an der Küste vorgeht. Risano liegt, wie alle Städte DalmatienS, knapp am Meere und schon die nächst der Riva gelegenen Häuser sitzen auf dem Fuße der riesigen Berge, welche das Meer umschließen. Der Anblick dieser Gegend ist bei Sonnenaufgang schön, wildromantisch. Nisano, weiter oben Somokovac, dann noch einiges ginnendes Gestrüpp und dann die kahlen riesigen Berge, die nur auf den Serpentinen (Schlangen- oder Zick.-Zackwcg mit steiner« mm Geländer) passirdar sind. Wenn man die Steilheit und Beschwerlichkeit des Weges prüft, so wird man von einem Schauer überfallen; dal,icr, zur Bekämpfung eines elenden Raubgesindels, müssen unsere braven Truppen hinantlimmcn, sich die Ohren abschneiden oder gar todlschießen lassen. Dieser Gedanke ist wirtlich depri-mircnd. Neben ihrer Rauflust verbinden die Bewohner der nördlichen Bocca auch eine große Dosis von Schlauheit und List. Das nachfolgende Factum wird Ihnen dab llar und anschaulich machen. Kaum, daß unsere Schiffe Anker geworfen, crfchicn der Grenz. Oberlieutc-nant Vukovich an Bord, um dem Grafen Auersperg zu melden, daß eine Deputation ihn zu sprechen wünsche. Diese Deputation bestand aus dem griechischen Er;-priester von Cattaro, Popovich, aus dem Erz« Priester Abrahmovich aus Nisano und aus dem Archi-mandriten des Klosters Bania, Nikolajcvich. Alle drei Popen waren, als sie merkten, daß die Operationen gegen Norden beginnen sollen, in die Erivoscic gegangen, um die Insurgenten in Anbetracht der Hoffnnngslosikeit ihrer Lage zu bitten, den ferneren Widerstand anfzngcucn. Jetzt kamen sie nun, um daS Resultat ihrer Bemühungen bekanntzugeben. Das war ein schr interessanter Moment. Die Nacht brach mit südlicher Raschhett eben ein, als die drei Popen in einem Boot am Steuerbord anlegten. Graf Anerspcrg, ein Mann mit ruhigen Zügen und einer imponirend hohen Statur, stand von seinem Gcncralstab umgeben am Achter, um die Leute zu empfangen. Unter vielen Bücklingen, dem Kriterium sla< vischer Höflichkeit, traten die Popen vor den General. Lauter unheimliche Gesichter. Einer klein und dick mit pfiffigem Blick, der andere hager und furchtsam, der Dritte gab sich den Anschein, als sei er von seiner Po-pcnwürdc einigermaßen durchdrungen. Sie erzählten, daß sie Morgens bei den Insurgenten gewesen wären und sich znm Schutze ihrer eigenen höchstwerthcn Persönlichkeiten in vollen Ornat, mit Kreuz und FrndcnSluch in der Hand, gesteckt hätten. Sie trafen aber auf den Höhen oberhalb Rifano nur einige 40 Insnrgcntcn, die sie anch sofort zur Unterwerfung aufforderten. Diese erklärten aber, daß fie erst ihre weiter oben in den Bergen hausenden „Brüder" befragen müßten und fich daher he-zwungen sehen, eine Frist bi« 12 Uhr Mittags am 17. d. zu erbitten. DaS war nur Schcinmanövcr; die Insurgenten wollten nur Zeit gewinnen, um sich sam< mcln zu können. Von Untcrwcrfnng war kcinc Spnr-sie wußten, daß eine Action vorbereitet wird, kannten aber die Dispositionen nicht und dachten, bei Tag den Bormarfch leichter hindern zu können. Vielleicht sftccn-lirten fie anch darauf, daß die Truppen Nachts in die gefährlichen Defiles hineingcrathen würden. Der General hielt rasch einen KriegSrath ab und dieser beschloß, auf diese Frist nicht einzugehen. Den Insurgenten wurde nur bis 5 Uhr Morgens den 17. d. Zeit gegeben. >hre Unterwerfung anzumelden. Mit elwaS verlängerten Physiognomien gingen die Popen ab und gcncn Morgen, so um 4 Uhr. kamen sie wieder, um zn erklären, daß die Insurgenten-Führer noch immer nicht beisammen wären und daher auf der zwölften Stunde bestehen. Uebrigens sprachen sie selbsl die Ueberzeugung aus. daß eine Unterwerfung schwer zu erwarten sei. . Während dieser Vorgänge an Bold der „Lucia' ging ich a»s Land, um mir das Leben an dcr Riva anzusehen. Die Brigade Simic und einige Abtheilungen der Brigade Dormns campirtc,, auf der Niua. Ein Lagerlcben, wie man es reizender selbst im großen Kriege schweilich erleben kann. Da wird ein Ricsenochs geschlachtet, dort tanzen fesche Ungarn um ihre Wacht, feuer, hier wieder juchetzen die braven Stcicrcr, da be- reitet die GebirgS «Artillerie ,hre fnrchtbarcn Werkzruae zum morgigen Kampfe, du stoßen wicdcr die Mulos ihr ewiges I—a heraus — kurz, Lcbcn und Frische pulsirte in den Adern der Braven, die vcrnrthcilt siud, in Ocstcrrcichisch« Cayenne Ordmina zn schaffen. Und erst in den einzigen zwci Kaffeehäusern! da waren übcr 200 Officicre aller Waffengattungen fröhlich beim Glase beisammen, um sich die Ergebnisse dcr letzten Expeditionen zu erzählen und sich um das Schicksal theuerer Camcraocn zu crlundia.cn. Ein paar Fässer Grazer B'eres stärkten die Matten Glieder znm morgigen bc-schweilichen Marsch. Unter den Truppen herrschte der beste Geist und eine Ccimeraderie, die rührend genannt werden muß. Ob Ungar, ob Deutscher — Alle theilten redlich mit einander, was sie hattm und sendeten furcht bare Hurrahs in die Berge hinauf. Die Risanoten schüttelten die Köpfe trauria und verkrochen sich — der Feige fürchtet die Grausamkeit seines Bändigers. Ausland. London, 25. November (Das Fenierthum) ist in Irland wieder in beunrnhigender Gährung. In dcr Nacht vom 23. d. demolirte eine Haufe Gcsindel die Wohnung des katholischen Pfarrers Hoiuley in Tippcrary. und zwar, weil dessen Hilfogeistlichcr durch seine Unterstützung eines mißliebigen Parlamentscandidaten den Feinern Anstoß gegeben. Andrerseils zürnen die Orangistcn im Norden dem Ministerium Gladstone unversöhnlich, und die irische Pachtfragc zeigt sich von immer großern Schwierigkeiten umgeben. VMsneuWeiten. Nnterganss der „Oarnatic" auf dem Nöthen Meere. Die „Carnatic," eincs der größten Dampfschiffe der „Penninsular and Oriental Eteam Navigation Company," ein Echiff von 1775 Tonneu und 400 Pfcrdekraft, ist, wie neulich schon telegraphisch gemeldet wurde, im Rothen Meere total gescheitert. Die Details werden von einem Augenzeugen in Folgendem berichtet: 36 Stunden nach dem Abgänge von Suez lief das Schiff Nachts um 1 Uhr auf ein im Rotheu Meere befindliches Korallcnriff. Alles wurde versucht, dasselbe von dem Niff herunterzubringen, aber alle Anstrengungen waren vergebens, da die Spitzen des Riffs au drei Stellen tief in das Holz eingedrungen waren. Das Wasser drang ein und die Pumpen wurden in Vewegung gesetzt. Die Ladnng wurde heraufgebracht und auf das Hintcrthcil des Schiffes gestaut. Zunächst fuchte man die etwa 500 Postsä'cke. dann die Silberbarren im Werthe von etwa 100.000 Pfd. St., aufs Deck zu bringen. Als dies Alles mit unsäglicher Mühe in größter Eile von den Schifföleutcn und Passagieren heraufgebracht, war das Wasser schun so hoch gestiegen, daß es das Jener in der Maschine ausgelöscht hatte. Trotzdem wurde noch ferner Alles herausgeschafft, so viel uur möglich war. und das ganze Hinterdeck beladen. Unter diesen Arbeiten war es Morgen geworden, und es galt nun vor Allem, die Passagiere in Sicherheit zu bringen. Drei Damen und einige alte Herren wurden zunächst in einem Voote nach dcr vier englische Meilen entfernten Infel Shadwan gebracht, einem vollständig öden Eilande. Darnach wollte man die übrigen Passagiere, die Post und die Silberbarren hinüberschaffen. Die Damen nnd allen Herren waren glücklich in Sicherheit. Noch standen die Männer auf dem Verdeck hinter dem Schornstein und berathschlagten, ob man nicht besser thäte, zunächst die Post fortzuschaffen — als plötzlich mit donnerähnlichem Krachen das ganze große Echiff barst und das Hintertheil mit allen gerade darauf befindlichen Menschen und Waaren im Wasser verschwand. Die Menschen wurden von den Säcken, Ballen und Kisten völlig bedeckt und in die Tiefe gezogen. Manche arbeiteten sich wieder an die Oberfläche, die meisten aber wurden von den sinkende» schweren Äallen in dcr Tiefe bedeckt. Schafe, Ochsen, Eäcke, Koffer, Masten, Naaen — Alles stürzte übereinander, die Haifische tonnten ihren Hunger nach Belieben stillen. Während das Hinterlheil des Schiffes im Wasser verschwand, bekam das Vordertheil einen folchen Schwung nach vorn, daß es vollständig hinüberflog und der Vordermast horizontal 3 oder 4 Fuß Ubcr dem Wasser lag. Hieher schwamm nun Alles, und wer diesen Theil des Wracks erreichte, war in Sicherheit. Die Boote, welche schon früher in's Wasser gelassen waren, wurden nun herbergeholt. Während die Herren beriethen, wer in dies, wer in jenes Boot steigen sollte, hörten sie die Na-tiveö-Matrosen darüber sprechen, diß es am besten sei, die Europäer ins Wasser zu werfen, sich der Boole zu bemächtigen und fortzurudern. Das wurde ihnen jedoch bald verleidet, denn die Europäer hatten sich fast alle mit Messern, großen und kleinen, bewaffnet. Schnell bemäch-tigtcn sie sich der Voote, stießen die von allen Seiten kommenden Natives mit Messern und Rudern zurück nnd ruderten nach der Insel Shadwan. Nun war aber guter Rath theuer. Lebensmittel hatten sie wenig, Wasser noch weniger. Glücklicherweise wurde der von Bombay tom? mende Postdampfer in den nächsten 24 Stunden erwartet. Aber es war dle Frage, ob er vielleicht in der Nacht vor-beipassiren werde. Im Laufe des Tages waren eine Menge Ballen Kat- tun ans Land geschwommen, die Herren öffneten dieselben und fanden, daß sie inwendig völlig trocken geblieben waren. Sie machten mehrere Haufen und zündeten dieselben nacheinander während der Nacht an. Die Berechnung war richtig; die „Sumatra" kam Nachts in die Nähe und bemerkte alsbald das Feuer auf der öde» und unbewohnten Insel. Bis auf drei Meilen kam sie heran, schickte Voote ab und nahm alle Übrig gebliebenenen Passagiere an Bord. Fünfzehn waren ertrunken oder den Haifischen zur Beute geworden. Viele waren verwundet von den auf sie gefallenen Kisten. Von den Natives vermißte man auch etwa zwanzig. Diejenigen von ihnen, welche die Europäer hatten ins Wasser werfen wollen, wurden, sobald sie an Bord kamen, in Eisen gelegt und werden wohl lebenslänglich ins Zuchthaus wandern. Die „Sumatra" setzte am folgenden Tage ihren Weg nach Suez fort und brachte auf der Rückfahrt die übrig gebliebenen Passagiere nach Bombay. Die Aerm» sten haben sämmtlich nur das nackte Leben gerettet, alle ihre Sachen sind verloren gegangen. Als die „Sumatra" auf der Rückfahrt die Unglücksstä'tte passirte, war auch uicht eine Spur der „Carnalic" mehr zu sehen. — (Ueber den dreifachen Mord in Bachsdorf) wird der „Gr. Tgpst." geschrieben: Ueber die Thäter des in Bachsdorf verübten dreifachen Mordes ist noch nichtS bekannt. Aus dem Umstände, daß Barbara Sebernegg nächst der Zimmerchür lag, laßt sich vermuthen, daß die Letztere allerdings vor dem Zubetlegehen versperrt wurde und daß die Thäter Frau Sebernegg unter einem Vorwande bewogen, die Thüre zu öffnen und die junge Frau, nachdem sie geöffnet hatte, zu Boden streckten. Leopold Eebernegg scheint sich wacker gewehrt zn haben. Beweis dafür ist, daß seine Hände mehrfach zerschnitten sind. Die Ziehtochter hatte sich in den Keller geflüchtet; Letztere scheinen die Thäter längere Zeit gesucht zu haben, weil selbst auf dem Boden alle Effecten von ihrem Platze entfernt und durcheinander geworfen sind. Aus dem Umstände, daß die Thäler um jeden Prels die gesammte Hausbewohnerschaft zu vernichten trachteten und denselben außerdem, daß sie ihnen den Kopf zerschmetterten, auch noch mehrere (und zwar jedem Ermordeten) tödtliche Echnitt-und Stichwunden beibrachten, ergibt sich von selbst der Verdacht, daß die Thäter wenigstens nicht durchwegs aus Fremden bestanden haben mochten; denn Unbekannte wurden sich sicherlich damit begnügt haben, das junge Mädchen in den Keller einzusperren oder zu binden. — (Doppclmord.) Ein schauderhafter Doppel« mord, schreibt man aus Gyöngyös vom 25. d. M., wurde gestern in den Vormittagsstunden hier begangen. Ein hier ansässiger, wohlhabender Hauer sammt dessen Ehehälfte wur< den in der eigenen Wohnung, auf einem Bette liegend, erwürgt vorgefunden. Die Gräuelthat wurde bei hellem, lichten Tage verübt. Die sofort eingcleitcn gerichtlichen Untcrsuchuugen lassen muthmaßcn, daß der eigene Sohn, in der Absicht, sich des Vermögens der Eltern zu bemächtige», selbst an sie Hand angelegt habe. Bisher hat derselbe zwar nichts eingestanden, aber sein verstörtes Aussehen und seine unsichere Aussage während des Verhöres sind sehr wahrscheinliche Anzeichen, daß er selbst diese schauerliche Mordthat begangen habe. — (Die Bäclerge Hilfen in Graz) haben Strike gemacht. Sie verlangen: 16 Loth Fleisch, 2 Teller gute Suppe, ein warmes und ein kaltes Gemüse sUr jeden Mann; anstatt Frühstück 15 kr., anstatt Nachtmahl 25 kr.; 10 Stunden Arbeitszeit, und zwar von 11 Uhr Abends bis 9 Uhr Morgens; Lohnerhöhung 8 Procent per Gulden ; Abschaffung des Wortes „Du" und das Versprechen der Meister, leine Lehrjungen unter 14 Jahren ins Geschäft zu nehmen. Locales. — (Ernennung.) Das Präsidium der k. t. Fi-nanz-Direction in Laibach hat den Calculanten Johann Burja zum Nechnungsofficialen beim Finanz-Rechnungs-Deparlemeut in Laibach ernannt. — lBenefize.) Mittwoch den 1. December kommen auf der hiesigen Bühne zum Besten unseres verwendbaren, fleißigen Schauspielers Josef Schößler Cardou's „Frömmler," ein Zeitgemälde in 4 Aufzügen, zur Auffüh. rung. Die Beliebtheit, der sich Herr Schößler schon unter Stelzer's Direktion hier erfreute, und die glückliche Wahl des Stückes lassen auf ein recht volles Haus schließen, was wir ihm um so mehr wünschen, als wir heuer schon öfter Gelegenheit gehabt, uns von dessen Fleiße und Verwendbarkeit zu überzeugen. (Raub an fall.) Nachstehende Mittheilung erhalten wir von verläßlicher Ceite: Die Gattin des Kaufmanns St. ging Sonntag Abends mit ihrem Kinde aus dem Theater nach ihrem Hause in der Gradischa'Vorstadt. Wenige Schritte von der Klostcrfraucnkirche an der Ecke, wo man in das Klostergäßchen einlenkt, wurde Frau St. von einer bäurisch gekleideten Frauensperson gepackt und von dieser der Versuch gemacht, sich deS Pelzkragens zu bemächtigen. Die Gewalt, mit welcher dies geschah, sowie die ganze stramme Haltung des Frauenzimmers machten den Verdacht rege, daß dies nur eine Verkleidung sein möchte. In einiger Entfernung im Gäßchen stand ein Mann, wahrscheinlich der Helfershelfer des Frauenzimmers, und als auf den Hilferuf Leute hinzukamen, ergriffen beide die Flucht. Man setzte dem Manne nach bis zum Kogcl'schen Hause, wo er verschwand und trotz aller Nachforschungen nicht mehr gefunden werden konnte. 2010 — (Stiftungen.) Von der k. k. Landesregierung werden 29 erledigte Studicnstipendien in mehr oder minder hohen Beträgen ausgeschrieben, welche theils an bestimmte Bedingungen a/luilpft, theils ohne solche verliehen werden. Gesuche sind bis 15. December zu überreichen. — Zweitens werden 6 erledigte Stiftungen fltr arme Bräute, eine für zwei dürftige Mädchen, eine für eine arme Witwe, eine für einen armen Familienvater oder eine arme Mutter mit unversorgten Kindern, und endlich eine für vier arme Dienstboten ausgeschrieben. Bewerbungen sind bis 20. December beim Magistrate einzubringen. — (Bolzschützcngesellschaft.) Es bestehen hier drei solcher Gesellschaften. Die eine derselben, die vom hiesigen Büchsenmacher Heinrich Kaiser vor zwei Jahren in's Leben gerufen, hält ihre Schießübungen beim goldenen Hirschen in der Krakanvorstadt ab. Diese abendlichen Uuterhaltungen, welche Anfangs Nouember begonnen haben, gestalten sich um so gemüthlicher, als keine politische Parteifarbe sich daliei geltend macht, welche den heitern Ton geselliger Zusammenkünfte zu stören geeignet wäre. Die Localitäten sind bequem erweitert worden. Am verflossenen Samstag fand dort ein Katharinneu-Tanzlräilzchen statt. Wie gewöhnlich war lein Mangel an reizenden Tänzerinnen und wurde bis zum frühen Morgen getanzt. — Benn letzten Best-schießeu sind schöne und praktische V.ste gewonnen worden. — (Fleischtarif.) Im Monate December kostet laut amtlichem Tarife das N udfleisch bester Sorte von Mastochsen 26 kr., von Kühen 23 kr., das Fleisch zweiter Sorte 22-19 kr., dritte Sorte 18—15 kr. — (Schlußverhand lungen beim k. k. Landesgerichte Laibach.) Am 1. December. Franz Anionöiö: Dicbstahl. — Am 2. December. Thomas Me-tinda und 4 Genossen: Diebstahl; — Maria Koreuc: Diebstahl; — Franz Udouc: schwere körperliche Beschädigung; — Lukas Nupnik: Diedstahl; — Anton Nemc: Diebstahl; — Anton Kovaöic und 2 Genossen: schwere lörpcrliche Beschädigung. — Am 3. December. Leopold Iocif: schwere körperliche Beschädigung; — Jacob Gerk-mann: schwere körperliche Beschädigung; — Kunigunde Weitz und Anna Vauöer: Betrug. — (Ein trauriger Fall) wird der „Klag.Ztg." aus Obertarmen berichtet: Am 20. d. M. Nschmiltagö verunglückte die Keuschen besitzen« Maria Telipitsch aus Weißenbach, Bezirk Hermagor, durch einen Sturz von der oberen Gößeringbrücke bei Weißbriach. Dieselbe war mit einem Karren auf der Brücke einem bespannten Wagen begegnet. Letzterer faßte im Vorüberfahren den Karren und schleuderte ihn sammt den zwei Kindern, die darin saßen, und sammt der Führcrin über die 8 Fuß hohe Brücke in den Gößcriugbach. Das Weib starb wenige Minuten darnach, die Kinder kamen mit dem Leben davon. — (Eisenbahn Laibach-Tarvis.) In dem Berichte des Berwaltungsrathö, der am 29. d. M. in der zweiten ordentlichen General - Persammlung zum Vortrage gelangen wird, heißt es darüber: Rücksichtlich der Strecke Aillach-Tarvis, deren baldigster Ausbau vor Allem, insbesondere auch mit Rücksicht auf die Linie Tarviö-Laibach, geboten erscheint, hat das Ministerium dem Vcrwallungö-ralhe die Ausarbeitung eines neuen Projects anheimgestellt. Dies geschah denn auch, und ist dieses Project in den letzten Tagen dem Handelsministerium in Vorlage gebracht worden, und ist zu hoffen, daß über diefes Project die politische Begehung angeordnet und der Bauconsens ertheilt werden wird. Bei seinen Verhandlungen mit der Negierung hat sich der Verwaltungsrath nicht auf die Linie Villach. Tarms beschränkt, sondern hat dieselben ausgedehnt auf die Frage der Fortsetzung der Bahn vou Tarviö aus nach dem Süden, die er auch noch ferner im Auge zu behalten gedenkt. Was die Erwerbung der Concession für die Linie Tarvis^Laibach anbelangt, so ist der Verwaltungsrath auf die Bedingung der Negierung, daß das Nominal - kapital mit 1,195.000 fl. pr. Meile festgesetzt werde, eingegangen, die Concessions-Ertheilung erfolgte am 23. Februar d. I., und überließ der Verwallungsrach den Bau dieser Bahn gegen das hiefür zu emittirende Anlage Capital unter denselben Modalitäten, wie es bei den übrigen Gesellschaftslinien der Fall war, an die Bau-Unternehmer Thomas Brassay, Gebrüder Klein und Karl Schwarz. Der betreffende Bauvertrag kam am 20. September d. I. zum Abschlüsse. Der Bau der Linie Tarvis-Laibach schreitet rasch vor und steht die Eröffnung diefer Strecke im uächsten Jahre in Aussicht." — (Dreifache Auö ; ei chn u u g.) Die vom l. l, Professor Heller an der Wiener it'linü als allein rcht bei Brust-, Lungen- und HalSleidcn, suwie Schwächezüständcn empfohlenen Mal< Ios Küffcrle ä Comp. (Wien) — Verlag hier bei Herrn Apothc-ter Ottolar Schrot, Kimdschaflöplatz und bei Herru Johann Perdan wurden bieseii Jahr auf 3 inländische!! Aufstellungen zugleich nämlich, in Salzburg, Linz und Pilsen mit Medaillen aiiög rzeichuct. Verein der Notare von Tteiermark, Körnten und Krain. Die constituirende Generalversammlung fand am 21. d. M. in Graz unter zahlreicher und reger Betheiligung der Mitglieder des Vereins der Notare aus allen drei Ländern statt, deren Zahl jetzt sich schon auf achtuud-achtzig beläuft. Zu Ausschüssen wurden gewählt die Herren Notare: Dr. Julius Damiau, Dr. Julius Lcuk, Anton Nedwed, Nudolf Pulsator, Dr. Anton v. Nigler, Alois Eperl in Zteiermark. Dr. Hermann Mertliisch, Mar Stary in Kärnlen, Dr. Wilhelm Nibitsch und Johann Triller in Krain. Von den Beschlüssen sind hervorzuheben: 1. Der principielle Anschluß an die Amendemeuts des Ausschusses des Notareuvereiues von Oesterreich ob und unter der Euns, dann Salzburg zu den betreffenden Regierungsvorlagen. 2. Die Ernennung der Herren Dr. Karl Nit. v. Kiß-ling, Dr. Karl Edler v. Langer und Dr. Franz Hirsch-hofer zu Ehrenmitgliedern. 3. Die Wahl der „Zeitschrift für Notariat und freiwillige Gerichtsbarkeit in Oesterreich" zum Vcreius-organ. Die nächste Generalversammlung wird in Klagenfurt abgehalten. NlUtlit Pull. (Original'Telegramme der „Lailmcher Zeitung.") Paris, 2»- November. Die Thronrede des Kaisevö betont die ivhnmächtisskelt der sub versiuen Leidenschaften, verbürgt die ^rhal-tuuss der Ordnung, verlangt die Mitwirkung der Kammer zur )lettuug der Freiheit, erklärt die entschiedene Absicht des Kaiserö, eine neue Fortschrittsära zu eröfflien, zählt die Decentralisation bezweckenden Nea.iernna.svorlaa.en ans, erklärt die Finanzlage für befriedigend, die Beziehungen zu den fremden Mächten als freundschaftliche, erwartet von der Versa«,»»' lung der Viscköfe in Rom ein Merk der Weisheit und Versöhnung; die unmittelbare Betheiligung drs Landes an seinen Angelegen« heiten wird für das Kaiserreich eine neue Kraft sein. Die Kammer möge beweisen, daß Frankreich freie Institutionen ertrage. Ueber London wird aus Japan telca,. gemeldet, daß der Handelsvertrag mit Oesterreich avgcschlosscn worden ist. Paris, 29. November. Der ..Constitutimmel" schreibt: Die Versammlung dcr Dcputiitcn, welche dcr Interpellation dcr N0 licigctrctcn sind, sprach sich für Erhaltung des Kaiserreiches und Freiheit uuö. Dcr Antrag, das Ministerium zu nttcrpclliren und am ersten D'ge die Cabinctsfrage zu sttllm, wurde von Ollimer bekämpft und der Antrag Olliviers, die Interpellation erst nach Prüfung dcr Wcchlvollmachten einzudringen, an« genommen. Handel und Golkswirthschastliches. vesterreichische Hcl,eidcmi,!»;e im Ansland Seit einigen Tagen -^ schreibt man cms Franlfurt — werden die österreichischen Sechötren;eistückc an dm Schaltern der Post und mehrerer Eisenbahnen nicht nichr angenommen, da sie vom Iteii Jänner an anch in Oesterreich anßer Euro a/setzt werden u»d mit Nachlnß einiger Percentc gegen Münzscheine umgetauscht werben mnssen. So ost dcr Wiener Euro so weit unter 1«<0 strhc »in bci Sendung» solcher Scheidemünzen einen Nutzen zn erge ben, strömen dieselben in gruben Summen zn, mid cö würde daher Viele und naiimulich die geringer Bemittelten vor Schaden schlitzen, wenn jetzt schon dem weiteren Zuströmen Einhalt gc-thlln würde. Wie verlanlel, wollen Iuliaber größerer Eladlisse-mcuts, denen "iclc sulchc Müuzcn ciugchcu, demnächst deren Ali' uahme verweigern. Telessraptiisr«,? ?ttl>9,75 - 5perc, Nationlll'Änleheu 6^. — . — 1860er slallisaulehin 95.10. — Vanlacilri, 723. - Credi,-Aciicn 243.57. - London 124.75. — Sillier 122.75. - K. l, Dli'-aten 5 88. .ttrainl»«,«^, 29. November. Anf dem heutigen Marlte sind erschienen: <^7 Wagen mit Getreide, 13Wagell mit ^olz, 119 Stlick Schweine von 54—2l) tr. pr. Pjd., und 18 W,-gen mit Spec!. DurchschuittS-Preise. __ __ st. li.' Weizen pr. Metzen 5 60 Vutter pr. Pfund . — , 40 'iorn „ 3 4l> Graupen pr. Maß . — -- Gerste „ - — ^ Eier pr. Stuck . . — 2,' Hafer „ 2 10 Milch pr. Mas; . — 1«) Halbfrucht „ — — ^ R,ndfleisch pr. Pfd. — 20 Heiden „ :-! — Kalbfleisch „ — 24 Hirse ,. 2 !»0 Schiveinefleisch „ — 21 Knlnrntz „ 3 20 Schöpsenfleisch „ — I«i Erdäpfel „ 1 50 Hähndel pr. Stück — 22 linsen „ — — Tauben ,, — 11 Erbsen „ — — Heu pr. Zetttmr . - — Fisülru „ 3 52 Stroh „ . — Rlndtjschmalz pr. Pfd. — 50 Holz, hartes, pr. Klft, « 30 Schweineschmalz „ — ,3^,^ — weiches, „ 4 — Speck, frisch, „ —!3l)!> Wein, rother, pr. Eimer — — Speck, geräuchert, Pfd. — > -— — weißer „ ^ — Ilngekommene Fremde. Am 28 November. Htadt V)icn. Die Herreu: Scheiucr, Ingcuieur, von Rad' mannödorf. — Pfeffer, Iiigeuicur, von Wien. — Wintcrstei-qer, von Wien. — Weiß, Tnchfllbrilant, von Gotischer. -Nüthel. Kanfm., vou Gutischec. Wettendorser, Kaufm., von Czatathurn. - Wolf, i I. Oberlieutenaut. — Lnckner, t. l. Steuereinnehmer, von Stein. — Pipp, Ingenieur, von Lack. — Nl,,ß, Privatier, vou St. Mart,u. — Dehms, Kanfni,. umi Wien. -- Tusch, Iiilienieur, von Marburg. (5'lcfallt Die Herren: Earli,,,. Smrckar, und Gioseffi, alle von l'ack, ^ Gruhouatz, vou Finme. — ssatteli. von Vrilin». — Lüvi, Kaufm,, von Wien. ^- Limm, Privatier, lwil Wieu, — Lengiel, Knufln,, uou Kanischa. — Auriar, uud Pcrreaiut, bcide von Frantreich, Theater. HcI! te: Martha, Oper in 4 Acten. Morgen: Ehvnchon, Vaudeville ill 3 Acten, 'MrNeliso!Mlschl5 Hi«l)tja!ljlll!lueil ill ^Mach. 6U. Mg. 32l.^ 4- 6.V SW.schwach 'Reäeil ' ^'.7 ' 29. 2 „ N. 323.«l ^ 6.6 NW stark halbheitcr ..^ l,« 10 „ Ab. 325,«o > 2,« NW. mäßig sternenhell ^"^" Früh nach !> Uhr Regen, starle Güßc. Nach 7 Uhr Wi„d-drehung uou SW nach Nord. Heftiger Nordwiud mit tlieilwei-ser Anfheilerung. Nachulillagt« fast ganz heiter, llarc i!uft. Herr-,ichct< Abendroth. Alpenglühen. Sternenhelle Nacht, Stcrnschnnp-^en. Daö Tageti bi^! 244, Anglo von 2?4,5>C bis 207>0 faulen und beide Papiere sich mir bis ^44,75, bez,ehnnc,«weisc 2?0,5>0 wieder erholten, Dic Miltagsbürse war weuig belebt und hielt in den Specnlaliouswerlhen die Schlußresnltate deö Vorgeschäftet« fest. In den übrigen Vanl-Esfecten waren die Conröveränoerungeu gegenüber dcu gestrigcu Notirungen uubrdeutei'd; uur Vanlucreins Aclirn stiegen, während Vereinöbank nichlich 3 sl. einbüßten. Noch geringfügiger sind die Unterschiede zwischen dem gestrigen und dem hentigen Course der Eisenbahn-Nctieii Dampfjchiff'Aclien wurdcü um üugesähr 2 fl. besser bezahlt. Reuteupapierc schließe» bciuahr unuertinderl, Staatölosc etwas höher; Devisen verthcucrtcu sich, während Goldmünzen den gestrigen Preis uotiren. ,, ^^^ ^^_________________ ^^^^ ^U. Allge,neil>e Staatsschuld. ssür 100 fl. Geld Waare Einheitliche Staatsschuld zu 5 pCl.: in Note» verzins! Mui-Nuu^mber 5>95 60,05 „ .. „ Februar-August 59.90 «(). -« SOber „ Jänner-Juli , «9.4" W^ „ „ „ April-Oclober . «>9 20 «».0 Steueraulrheu rückzahlbar (N . 97 75 98,2.^. i!ose o I l«'. 90 50 „ „ 1«^>0 zu 500 fl. . . 95,20 95 40 ,. „ I860 zu N»o st. . . K.l.25 101,50 „ „ 1864 zu ,00 fl. . . 120 25 120.50 Staats,Domäueu.'Psaudbriefe ,« 120 fl. ü W. in Snlicr . . 11«.25 11350 ». wrunde,ltlastu»nH-0bligatio,,en. Für 100 si. Geld Waare Völnueu ...» z«5pEt <<2.. 93.- Galizwi.....' 5 .. ?2,50 78.- Nieder-Oesterreich. . « 5 „ 93.75 94.25 Ober.Oesterrcich . - „ 5 „ 94.50 95.-Siebeubürge» ... „ 5 „ 7.) 50 76.-^. Ste.crmarl ... „5„ 91.50 92.-Un«arn .... .5,, 79.30 79.90 V. Actie» von Bankinstituten. Geld Waare Anglo-österr. Vaul abgest. . . 269 50 270,50 ! Anglo^mgar. Äaut .... 86^ 6?.— , Boden Credilaustall . . , . 265 — 267. ^ c!redilllus!all f Handel u. Gew. . 244.50 24^,75> Credilaustalt, allgrm. nugar. . . 78 .>0 ?!>->0 Eccomplc-Gesellschaft, u, ü. . . 835. 840.— Franco-österr. Äanl . . . . 97—, 97.50 Grii»ralbaut.......43.— 44.- l Nm oi>>,l!>anl . .... 725 72? - i Niederländische Vauk .... 79.50 "0.50 Vcreiuvlinut . .... 89 90 92.50 Perlrhrobaut ... . . 111 — 1l2.- Wiener Bank......64. - 65.- «V. Nctieu von Transportunternel,- Ulunge«. Geld Waare Alsold-Fiumancr Bahn . . . 1«7.50 1^8.— Vohm, Wcstbahu.....223.— 224 — Carl-Pudwig-Bahu.....243.75 244.25 DouaurDamPsschifff. Gesellsch. . 546 - 548 - Elisavelh-Westbahu.....194.25 194 75 Fcrdinauds-Nordbahu . . . 2097-210«.— Füuftlrcheu-Barcser-Vahn . . ^75.50 176.50 Frauz.IosepliS'Bahn .... 181.— 181.50 l Lembtrg-Ezeru.lIafsyer-Vahn . 195.50 196.- i Veld Waare i'lbahn.......378.— 3?9.— ! Eüdbahn.......249.25 249.50 Eüd'uordd Verbind. Bahu . .16150 162.— Theiß Vahu.......25^50 253.50 Tramway........132. - 132,50 «. Pfandbriefe (für 100 fl.) Allg. 2 50 O.c > Ocstrrr. Nordwrstbahn .... 90 — i,f) 50 ^ Siebend. Vahu iu Silber vcrz. . 87.75 88 — Staatsb. G. 3"/« ä 5,00Fr. „l. Em. 136.50 137, ^ Südb.G, 3^/,. l,500Frc. „ . . 120,— ^20.50 Sltob.-BouS «"/^ (1870—74) » 500 Frcs......243.— 245.— «. Privatlose (per Stück.) Kreditanstalt f. Haudel u. Gew. Geld Waare zu 100 fl, ö W,.....15.9 ._ 159,25 Rudolf-Stiftung zu 10 fl. . . i<,.__ 1.''.— Wechsel (3 Mon ) Geld Waare Augsburg fitr 100 st südd. W 10^.- 104 W Frllntfnri a,M. 100 st. drno 1<»4 20 104 40 Hamburg, für 10>1 Mark Banco 92 25 92 35 Loudou. für 10 Pfund Sterling 124 75 l24,85 Paris, für 100 Francs . . . 49,55 49,b<> Gouvtz der Geldsorten Gold Wa°r' K. Milnz-Ducate^ . 5 fl. 88 lr. 5 ft. 89 lr. Napoleouod'or . . 9 „ 94 « 9 „ 9.> ,. Vcrciuöthaler . . . 1 ,. 83? « 1 - °^ " Silber . . 122 „ 75 „ 1^ " "' " Krmuische Orundenll^^-0blia°t'°neu' 'Hr>-v«tU°tirml°: «6 50 <9rld. 90 Woar,