Greil ftrMmdorg Ein Monat . 40 kr. Vierteljährig 1 fi. „ Halbjährig 2 „ 40 „ Ganzjährig 4 „ 80 ^ Mit P«ß»tr»,U>i Sin Monat . «ierteljährig 1 Halbjährig . S „ — „ Ganzjährig. 6 „ — „ Einzelne Nummem 6 kr. ZIstrtiii-ztbihti Die ticrn al gespaltene Druckzeile wird bei einmaliger Einschaltung mit 5, bei zweimaliger mit 8, bei dreimaliger mit 10 Kreuzern be-rechnet. Erscheint jeden Sonntag und Donnerstag in je Einem halben Voge» l (die Veilagen unge« „t). ^ 4?. Goyntag de« ?. Ueptember Auch zum Gemeiudewesen. 0. Ll. Es mögen die Thierschutzvereine ihren Nutzen stiften, wir wollen eS - besonders, wenn die öffentliche Gewalt den Gegenstand nicht in die Hand nimmt - dahingestellt sein lassen: wel-chen? - aber viel nothwendi^ erscheint uns ein Berein zum Schutze der Menschheit. - jener Menschen nämlich, die sich selbst noch nicht schützen können, weniastens gegenüber den vermeintlich Berechtigten schutzlos erscheinen, weil sie es nicht wagen zu widersprechen, geschweige denn, zuwider zu handeln! Es ist dies die liebe Jugend gegenüber, rohen Eltern, Erziehern, Lehrherrn u. dgl.; es sind dies oft Kinder, denen mit barbarischer, unbesonnener Behandlung ftüh^eitig ein Haß gegen seines Gleichen eingeimpft wiro. Geradezu ironisch erscheint ein Thierschutz' verein, wenn man in den öffentlichen Blättern so oft Beispiele liest, wie Lehrjungen Lasten ziehen müssen, die ihre physischen Kräfte bei weitem über-' steigen; wie dieser yder jener Ziehvater (auch Mütter sind schon vorgekommen) die Kinder miß-handelte; - ja wir brauchen znm Belege dessen nicht einmal die Zeitungen. Besonders am Lande, wo Gewerbe meist nur nebenher betrieben werden, kann man täglich und stündlich sehen, wie arme Kinder, meist ohne alle Bil-dung und bei gänzlich vernachlässigter Erziehung. -von Gesellen der geringsten Vergehen oder Unge-schicklichkeiten halber (nicht Bosheiten oder Unge-zogenheiten, welche in Schutz zu nehmen Thor- heit wäre) arg mißhandelt werden, - freilich oft nur aus dem sehr triftigen Grunde, weil dem Gesellen hie und da nach altem Handwerksbrauch das Recht zu solchen Mißhandlungen zusteht, -oder noch besser, weil er auch als Lehrjunge von den Gesellen mit Schlägen traetirt wurde! - Es ist gan^ gewöhnlich, daß solche Lehrjun-gen (wahrscheinlich um sich mm Handwerke aus-jnbilden) Kinderlocken, Biehhalten, Holz- und Wassertragen u. dgl. müssen, womit übrigens ihrer Gesundheit noch immer nicht Abbruch ge-than wäre; allein manche Meister halten sich oft statt des Zugviehes lieber ein paar Buben mehr! Die Schlafstätte dieser befindet sich auch meist im Stalle und das ihnen dargereichte Essen ist kaum besser, ja vielleicht schlechter, als die Nahrung manches Schoßhündchens, welches sich der Liebkosungen irgend einer reichen, vornehmen Dame erfreut. - So sehen wir oft die armen Zungen schwerbeladene Karren über Berge ziehen, zu deren Fortbringung oft die Kräfte eines Last« thieres erforderlich wären , - so sehen wir Kinder, die selbst noch der Führung bedürftig sind, Vieh-halten, - Haus- und Feldarbeiten von Knaben ver-richten, wobei schon ein gewisser Grad von Er-fahmng, Einsicht oder Gewohnheit erfordert wird. -Wie sonderbar nehmen sich dagegen Berhandlun-gen bei den übrigens höchst lobenswerthen Thier-schutzvereinen aus! Empörender und den menschlichen Gefühlen widerstreitender erscheinen die so Lausigen Miß Handlungen der Kinder von Seite roher, zorniger, unglücklicher selbst oft einer Züchtigung sehr be-dürftiger Eltern; allerdings spricht hier das wohlgemeinte Gesetz seinen Schntz zu, allein - wo kein Kläger, ist kein Richter - und die Behörden allein sind nicht in der Lage, auf Grund eigener Anschauungen solchen schreienden Uebelständen stets und überall Abhilfe zu leisten. - Kinderbewahr-anstalten, Gemeindelehrstuben und andere dergleichen Institute, wo solche Geschöpfe vor den Zornausbrüchen der Eltern und ihrer Erzieher sicher sind und ihrer eigentlichen Lebens-bestimmuug nicht entzogen werden, erscheinen daher - was man auch dagegen sagen mag » wohl allseits angezeigt, sowie sich Säuglings-bewahranstalten in allen Fabriksstädten oder Orten, wo Mütter bei industriellen Unterneh mungen beschäftigt sind, zur Nothwendigkeit dar-stellen. Es wäre eine schöne nnd gewiß lohnende Ausgabe jeder Gemeindeverwaltung, für der-lei Schutzanstalten des Menschen Sorge zu tragen, was wenigstens vor der Hand nothwendi-ger wäre, als Thierschutzvereine. Allerdings gehört die Errichtung anderer Anstalten auch in den Bereich der Gemeinden, sie sollen für Schulen, Spareassen. Spitäler sorgen, sollen Bereine wohlthätigen Zwecken unterstützen :c. - leider ist aber schon vielseits eine solche Ebbe beim Ge-meindevermögen eingetreten, daß dieser Rath bei Ein Besuch bei der „Nadel" im Sulzbacher Gebirge. Praßberg, 24. August. Fast täalich langen hier Reisende an, welche der Sulzbacher Alpennatur einen Be-such abzustatten im Begriffe find. Auch ich ent-schloß mich, den Weg der Touristen zu wandeln. Dieser führt über Laufen und Leutsch nach Sulz-bach und kann bis zum ersteren Orte mittelst Wagen zurückgelegt werden. Bei dem auf einer reizenden Anhöhe malerisch gelegenen Franziskaner-kloster Nazareth vorbei, geht es durch anmuthige, noch ziemlich geöffnete Thäler über Riez nach Laufen, zur Seite die allezeit getreue Sann mit ihrem smaragdenen Spiegel und ihrer ruhiaen Klarheit. Durch Wehren von Zeit zu Zeit aufgehalten, treibt sie hier unzählige Sägemühlen, welche der Floßschiff-Fahrt ihren Bretterbedarf lie-fern. Bei Laufen verengt sich die Gegend zur fortlausenden Schlucht, welsche sich nur hie und oa etwas weiter ausmuldet. Lauftn selbst ist ein ziemlich ausgebreiteter Markt mit netten Wohn-aebäuden, denen die überall hervorschauenden Obst-bäume und ein, so zu sagen im Markte selbst gelegener uralter Eichenwald einen ländlich reizen-den Eharakter verleihen. Leider herrscht hier vermalen die Ruhrepidemie in ziemlich heftigem Grade. Man hat keinen Begnff. mit welchen Schwierigkeiten die ärztliche Behandlung der Kran- ken hier verbunden ist. Die Wohnhäuser sind nämlich in den verschiedensten Richtungen des Hochgebirgs und mitunter auf solcher Höhe gele-gen, oaß sich ein Krankenbesuch oft zu einer kühnen Touristenfahrt gestaltet. Hier liegt eS wohl meist der Mutter Natur ob, daS ihrige zu thun und -Dank sei es der kräftigen Constitution und dem naturgemäß einfachen Leben dieser Bergbewohner -sie thut es auch in den meisten Fällen. Aerztliche Hilfe wird hier anch in den wenigsten FäUm gesucht, ja sie wird, wo sie wie in der vorliegenden Epidemie von selbst sich anträgt nicht selten ob-schon mit Unrecht geflohen. In Laufen genoß ich die Gastfreundlichkeit des wegen seiner Mildthäiigkeit und Gastfreund^ schaft weit bekannten Herrn Pfarrers und hatte Gelegenheit, mich zu überzeugen, mit welch' christ-licher Werkthätigkeit derselbe dem doppelten Elende der Armuth und Krankheit zu begegnen sucht. Ein Pfarrhof mitten im Hochgebirge, ist überhaupt etlvas ganz anderes, als waS man sich in der Ebene darunter vorstellt - eS ist gleichsam der Schwerpunkt des ganzen Dorfes und der Umge-buna. Hier ist geistlicher und weltlicher Rath zu erholen, hier werden die Geschäfte geschlichtet, wel-che bei einer mehr durchgeführten Theilung der Arbeit dem Bürgermeister, dem Richter, dem Notar, dem Ar^te, dem Lehrer zukommen. Der Pfarrer ist hier Patriarch, er ist Bater seiner Pfarrkiuder, die ihn hie und da wirklich mit ! diesem Namen (oöe) anreden-, er Hilst überall ^ mit seinem Rathe, seiner Einsicht, seiner geistlichen Würde aus und die Pfarrkinder geben ihm gerne ^von ihrem Ueberfluße. ^ Hinter Laufen eröfiner die Romantik des ! Hochgebirges ihre interessante Seenerie. Der Weg wird zum Fahren zu uneben und holprig - man besteigt daher lieber ein Bergrofi, wenn man seine Kräfte für die nachfolgenden Fußpartbien schonen will. Das Sannllfer erhebt sich lner mitunter bis zur schwindelnden Höhe, von wc'Ich^r lierab man dem anmuthig rauschenden, an Klippen sich zerschellenden Vergstrom zuschaut. Stellenweise, wo das Gebälk des Flußes sehr stark wird und durcheinander i^eworfene Fclsblöcke seinem Laufe sich entjiegense^en. zerstiebt dae. Wasser in glänzenden Silberschaum. so daß man nnwilikilhrlich stehen bleibt, um mit den Augen de;^ Landsch ifte-Malers an dem lieblichen Bilde zu hängen. Die Raducha, der erste der Wächter des Sulzbacher Hochgebirges, tritt mit ihrem wolkenllmlagerten Gipfel und ihren kahlen Felsenrippen an uns heran. So gelangt man, von einem Panorama zum andern fortschreitend, zum Dorfe Leutsch, den Borort der Sulzbacher Felsenpartie. Leutsch ist ein Bergdorf in des Wortes verwegenster Bedeutung. Das horizontale Niveau, worauf unser Fuß so bequem einher^ugehen ge-wohnt ist, ist hier durchaus der schiefen Ebene gewichen, welche sich in alle möglichen Gestaltun- manchen zu spät kommt; auch sind die Antece-dentien in unserem Gemeindeleben nicht vou der Art, um für solches bei einer wmiger gebildeten Landbrvölkrruna schon jetzt eine regere Theilnahme zu finden, welche wir nicht einmal in größeren Städten, - wenn unS die Zeitungen recht berich-ten, - antreffen. - Ein nicht minder wichtiges Zhcma lväre die Besprechung über öffentliche, d. h. Gcmeindebibliotheten, Lesevereine, ge-meinfaßliche Borträge über dieses und jenes Gewerbe zc. ' 8^agen, deren Lösung wir der Zukunft vorbehalten wollen. In England, wo das freieste StaatSleben entwickelt ist, sehen wir seit Jahren derlei An-stalten von Privaten und einzelnen Menschenfreunden errichtet, welche - durch Gemeinsinn zu einem großen Ganzen erwachsend - ohne Kontrolle, ohne höhere Prüfung oder Genehmigung u. dgl. zum Wohle der Menschheit floriren. Sehen wir doch schon in unserer Hauptstadt Graz mehrere solcher wohlthätigen Anstalten; es wäre daher wohl sehr angezeigt, wenn sich die Väter mancher Ortsgemeinde, wo gedachte Institute dringend nothwendig wären, um das Wesen und In-nere dieser Anstalten erkundigen und - ohne das Gespötte des großen Hausens über Philantropie ze. zu beachten, - frisch Hand an's Werk legen würden, ohne erst vom Staate, welcher eben jetzt der materiellen Hilfe selbst am bedürstigsten ist, die nöthigen Mittel zur Errichtung solcher Jnsti-tute zu verlangen. - Durch festes, inniges Zusammenhalten in der Gemeinde, durch echten Ge-meinsinu und Opferwilligkeit jedes einzelnen Ge-meindegliedes kann nach und nach Alles ins Leben gerufen werden, was der gamen Gemeinde, mithin auch jedem Einzelnen zum Vortheile dient. „Jeder thue das Seine" und möge nach dem alten Liede handeln und wirken zum RuK' und Frommen des Ganzen und der einzelnen. Latbach t'. l!'. 5. September. Es herrscht im Allge-meinen auch die durch Touristen früherer Zeit verbreitete Ansicht über uns're Stadt, daß die Sanitätsverhältnisse derselben durch den nahen Morast ungünstig seien und namentlich für den gen der Wellenform abflächt. Nirgends ein Stück Ebene - die Häuser sind auf den Paar Hügeln, welche die Kluft des Hochgebirges offen gelassen hat, zusammengedrängt - ohne alle Fahrwege; denn hier hört das Gewerbe des Wagners auf, da es im ganzen ziemlich ausgedehnten Orte nur einen einzigen Wagen gibt. Wen das höflichkeits-übertünchte, aesinnungsleere, egoistisch - raffinirte Treiben des Weltlebens aneckelt, wer es satt geworden ist, in der Menschenwüste sich herum^u-treiben, da sein tiefer schauender Blick daS geistige Nichts dieses charlatanen Treibens durchblickt -er braucht nicht zu verzweifeln, oder von dem Urwalde Amerikas zu träumen; noch gibt es Stätten, die vom Geifer der l^ivilisation unbefleckt find, wo die Natur in colossaler Erhabenheit über die Schöpfung der Menschenhand zu unserem Gemüthe spricht!____ In diesen und ähnlichen Reflexionen vergraben, gelangte ich zum - Psarr-bofe. der auch hier dem Touristen geöffnet ist. wie das über der Zhüre des Speisezimmers prangende „Willkommen" unzweideutig ausdrückt. ??^och mehr als in Laufen, fand ich hier alles Leben der Dorfgemeinde im Psarrhofe. d. h. in der Person des Pfarrers concentrirt; dieselbe freundlich zuvorkommende Gastlichkeit, die dem Reisenden so wohl thut, - leider aber auch die ziemlich l'eftigen Ausbrüche der Ruhrepidemie. Der ärztlichen Hilfe spotten hier noch mel?r die bedeutenden Distanzen der menschlichen Anfiedlun-gcn und die Unzugänglichkeit derselben. Gleich-zeitig mit mir weilte hier die l^anitatscommifsion. welche ')ie erforderlichen Maßregeln geqeil bie^^pi- Fremden von üblem Einfluße sich zemen. Möglich, daß vor vielen Jahren dies der Fall war; seit aber die Entsumpfungsarbeiten in so umfassender Weise vorgenommen wurden, hat fich das Alles geändert, Laibach hat ein ganz gesundes Clima erhalten und die cultivirte Morastfläche ist das fruchtbarste Ackerland Krain's. Letzteres ist auch bereits Gegenstand der Spekulation; ein nord-deutscher Landwirth und Bevollmächtigter des Baron Linde (Bundestagsgesandter) weilt hier, um einen bedeutenden Theil des Moorbodens zu kaufen und eine große Oekonomie anzulegen. Es handelt fich nur darum, daß die Gemeinde ihm das Terrain überläßt; fie wird eS auch thun, -wenn es nicht einigen illustren Nationalen gelingt, den Fremden, der nach ihrer Anficht hier her kommt „um stovenisches Brot ju essen," die Niederlassung zu vereiteln. O, wir haben hier B^änner, die finv groß - in ihrer Knrzfichtigkeit. Sie bedenken nicht, welchen wohlthätigen Einfluß eine landwirthschaft-liche Musteranstalt auf den Betrieb im allgemeinen ausüben kann. Unser Theater, welches am 16. d. M. eröffnet werden soll, ist einer theilweisen Renovation unterzogen worden. Das Podium ist erneut, einige Coulissen sind übermalt worden; die durch-greisendste Ausbesserung ist aber dem Zuschauer-räume widerfahren. Plafond, Proseenium und Logen sind neu angestrichen, mit Goldleisten und Broncesiguren geschmückt, die Einfassungen der Logen reparirt und aufgefrischt, die Logen selbst neu austapezirt wordeu, so daß der Anblick wirklich ein recht angenehmer ist. Es stören nur noch die alten Bänke im Parterre, diese unbequemen, un-praktischen Sitze. Diese sollen im nächsten Jahre eleganten Stühlen und Fauteuilles Platz machen. Man sehnt sich jetzt schon nach den in Ausficht stehenden dramatischen Genüssen und erwartet, daß Direktor Sallmayer sein Wort halten und uns Tüchtiges bieten werde. Die Eröffnung ge-schieht mit dem „Goldbauer" der unvermeidlichen Birch-Pfeifer. Die Ernennung des Professors Thomas Schrey in Tarnow zum provisorischen Direetor an unserer Realschule, hat in den gutgesinnten Kreisen Beifall gefunden. Herr Schrey ist ein Krainer und spricht die Landessprache, huldigt demie einleitete und wobei der Herr Pfarrer eben-falls seine unterstützende Thätigkeit zusagte. - Hier schlug ich mein Nachtquartier auf. Von Leutsch ab ist der Tourist auf seine unteren Extremitäten angewiesen. Es windet sich zwar eine Ärt Fal)rweg auch von hier bis Sulz-Vach, indem er sich enge an das Sannbett an-schmiegt, welches er von Leutsch bis Sulzbach 27mal durchschneidet - allein dieser Fahrweg dürste nur für waghalsige Sulzbachfahrer bestehen, welche Wein und andere Produkte der Ebene der streng abgeschlosftnen Alpenwelt zuführen. Der Weg selbst gestaltet sich zu einem reizenden Felsenpano-rama voll malerischer Ansichten und interessanter Punkte, welche des Schweißes der Touristen Werth sind. Die Passage selbst läßt nichts zu wünschen übrig und selbst zarte Damenfüße werden nirgends straucheln. Ihren Höhepunet erreicht die Felsen-scenerie dort, wo sie sich zu dem berühmten, viel-fach aufgenommenen und geschilderten Engpaße der „Nadel" verengt. Der Fußpfad erhebt fich hoch über das Sannbett, um sich durch eine Fel-senspalte, welche für eine mäßige Crinoline gerade weit genug wäre, durchzuwinden. Bor der „Nadel" fanden wir auf einem der malerischesten Punete einen Ziegenhirten mit seiner felsentlettern-den Schaar - einen wahren „Alten vom Berge" -eine Staffage fj:r Maler und Bildhauer. Nachvem wir der „Nadel'^ unsere Bewunderung gezollt, statteten wir noch drei andere Eitra-besuche am rechten Sannnfer ab. Besuche, welche die gewölinllchen Touristen sonst nicht zu machen pflegV'tt. Sie galten den Grotten dieses Fel- aber keineswegs extremen Tendenzen, sondem ist ein Mann, dem die Wissenschaft höher steht, als die Wünsche einer Partei. Das ist sein Ruf; hoffen wir, daß er fich bewährm möge. Die „Laib. Ztg." meldet von einer Vergiftung zweier Männer durch Tollkirsche Leeren der Atropa dv!l»6ouua), welche fich in Vigaun bei Zirknltz ereignet hat. Die Zeichen der Ver-aiftung find sehr ausgeprägt gewesen, die Leute haben gerast, habe« den Kinnbackenkrampf bekom-men, der Schlund hat fich verengt, so daß fie keine Flüssmkeit schlucken konnten und beim An-Uick einer Flisfigkeit haben fie noch stärker gerast. Ob fie schließlich gestorben find, wird nicht erzählt. Rohitsch, 4. September. Wie uns aus verläßlicher Quelle mitgetheitt wird, werden im heurigen Jahre und zwar während der Zeit vom 15. bis 19. September, abermals gemeinschaftliche Geistesübungen (Exereitien) unter der Leitung eines Priesters aus der hochw. Gefell-fchaft Jesu zu Sauerbrunn bei Rohitsch stattfinden. Die Theilnahme der Landbevölkerung an diesen Andachtsübungen dürfte, - wenn auch eben kein Jesuit, sondern jemand aus unserer allseits geach-teten und vereytten Geistlichkeit an der Spitze derselben stehen würde, - eine große sein. Sek. Leibnttz, 3. September. Unter den Erenrfionen, die ich von Leibnitz aus in dessen freundliche Umgebung machte, scheint mir in mancher Hinficht jene die interessanteste zu sein, welche ich unlängst durch die schattenreiche Eichenwaldung längs der Sülm gegen die Mün-dung derselben in die Mur zu - unternahm. Der Bau der daselbst zu eonstruirenden Eisenbahnbrücke ist bereits so weit gediehen, daß alle Pfei-ler derselben mehrere Fuß hoch theils über daö Niveau des Wassers, theils über die Erde in einer wirklich lobenswerthen Solidität emporragen und alle Hoffnung vorhanden ist, dieselbe im Frühlinae dem Verkehre übergeben zu sehen. Die für die Pfeiler erforderlichen Gesteine liefert außer dem Pernitscher Steinbruch der großartige von Aflenz, welchen schon die Römer zum Theile sengebirges. Zur ersten gelangt man durch eine am Boden horizontal verlaufende Felsen-spalte; fie weitet fich zu einem ziemlich großen Gewölbe aus, welches an eine Räuberhöhle oder an den Schlnpfwinkel einer Falschmünzerbande erinnett. Nach einer Seite hin verlauft sich diese Grotte in eine unerforschte Tiefe, wie man aus den lang hinrollenden Steinen wahrnimmt. Ein Stein vor der Grotte trägt die Jahreszahl 1669 und eine Aufschrift. Am großartigsten ist die zweite Grotte, die man nur in sehr gebückter Stellung betreten kann, die aber inwendig einen bedeutenden Verlauf hat. Wir fanden in dersel-ben Tropfsteine und die Ortssage spricht von Knochen vorsündfluthlicher Thiere, die man hier finden soll. In diesen Grotten fanden Reernti-rungs- und sonstige Flüchtlinge zur Zeit der s. a. Stteifung ein ficheres Versteck. Gegenwärtig ist jedoch das Gebirge von Leuten dieser Art ganz gesäubert, indem der rechtlichbiedere Sinn der Urbevölkerung^ denselben keinen Schutz darbietet. Federzeichnungen ans Graz. Von G. K. Graz. I. September. Der Sommer .«t die Zeit zu reisen. Wer immer sich losmachen kann von seinen alltäglichen Geschäften, der schnürt lustig sein Bündel, wendet der Stadt mit ihreni Stau!» den Rücken und wandert frohen Mutkes hinan« in Gottes freie Natur, entledigt der drückenden Sklavenfesseln der Gesellschaft, um zu sehen, wie die Welt ander-wärts auch schön, - um sich zu überzeugen, daß autgkbeutet habm bürsten, wovon die titfen, ge-htimnißvoll dnnNen Hallen ein evidente» Zeugnip liefern. Da e« nun im Plane der Banuntemeh. mnng lag, den Sulmfluß etwa» mehr «ach link« hinüber zu leiten, so drängte sie denselben durch Berschütwng vom normalen rechten Ufer ziemlich weit hinweg und suchte, damit der Fluß nicht sMer wieder seinen früheren Lauf nähme, da» Terrain de» rechten Ufers zn ebnen. Doch hier stieß man bei der Bahnuna de» Flußbette» ganz wider Smarten und Wun^ auf kolossale Stein-Massen, deren Hinweafchaffnng die wirklich energisch arbeitenden ZtaÜener noch manche Schweißperle kosten wird, obschon diese Steine zu technischen Zwecken leider gar nicht verwendbar sind, da sie sehr schnell an der Lust verwittern. Für mich jedoch boten sie eine pikante Erscheinung, da sich in denselben wunderliebliche petrifieirte Süßwassercorallen vorfanden, an denen sich anch schon recht zarte Kristalle von kleiner Dimension festgesetzt hatten. Bemerkenswerth ist e» anch, daß man hier auf Steinkohlen ttaf, die - wenngleich daselbst spärlich vorkommend - uns zur Conjectur berechtigen, daß vielleicht in der Nähe größere Kohlenl^er im Erdenschöße ruhen. - Ungefähr dreißig Schritte am rechten Murufer hinauf begann man vor mehrere» Tagen einen Steindamm aufzuführen, der sich in der Folge bi» in die Stromschnelle de» obgenannten Flusse» erstrecken soll, um etwaigen Unterwühlungen gegen die Eisenbahnstrecke vorzubeugen. Zum Schluße muß ich noch einen sehr be-daiierntwerthen Unfall berühren, der sich am Leibniber Bahnhofe ereignete. Beim Abladen eine» beiläufig S Centner schweren Bausteine» geschah e», daß derselbe auf den Kopf eine» dabei beschäftigten Arbeiter» fiel, welcher - wie natürlich -augenblicklich todt zusammenstürzte. Der Verunglückte hinterläßt seine Gattin nebst vier Kindern, welche in Krain leben. Marburg, 7. September. Die sehr nett und geschmackvoll auSge-stattete Beglückwünschungsadrefse, welche unsere Gemeinderepräsentanz an Ihre Majestät die Kaiserin absendet, lautet folgendermaßen: dort hinter den Bergen sich die Menschen gleich-falls abmühen um ihr tägliches Brot und daß die Gegend, wo Milch und Honig fließt, doch nur in dem Lande der Traume zu finden sei. -Im Winter dann, wenn'S draußen schneit und stürmt, wird am behaglich erwärmten Ofen er-^ählt von Waldesduft und Vogelsang und von den Abenteuern, die man den Sommer über erlebt oder auch - nicht erlebt. Doch wenige befolgen den schönen Wanderspruch Jean Paul's: * Willst du die Natur genießen Boll und ganz? mußt Du Dich entschließen, Riraends hin bestimmt zn geh'n, Sei^s nur bis zum nächsten Pfahl. Wandern mußt Du ohne Wahl, Dich vom Zephir lassen »veh'n, Ohne Ziel und ohne Plan, Willenlos dahinguogeil, Wie auf lichten Nasserw0t;en Schlafend zieht der weiße Schwan. Die meisten der glücklichen Krcien lvolien selbst mit der Erholung einen Nebenziveck ver-binden. Der Jurist geht zum Juristentag, der Naturforscher zur Versammlung u. s. w. Da kommen denn die verschiedenen StandeSgenofsen zusammen, um - zll essen und zu trinken, mehr oder minder schone Reden halten und dann nebstbei einige große Tagesfragen in geschäftiger Eile abzuthun. - Wir anderen er0tjevornen Menschenkinder, die wir zu Hause bleiben müssen, - troK des all-meinen Dranges in die Ferne, - sind genöthigt, ein oder das andere freie Stündchen zll l>enütztn, um einen kleinen Ausslug zu uuternshmHN. oder - * ^ Reim« zchsicht vo« „Eure Majestät: Wenn einst ein Schrei de» tiefsten Schmerze» durch Oesterreich'» weite Landen hallte und in den patriotische» Herzen k vieler Millionen wehmuth»volle» Echo fand, al» Eure Majestät in weiter Kerne Linderung eine» schweren Leiden» suchen mußten, — wenn einst die frommen Gebete eine» jeden Oesterreicher» zum Throne de» Allmächtigen emporstiegen, auf daß er Cure Majestät, unsere in-nigstgeliebte Lande»mutter, zur Areude Aller, höchst Ihres Gemahl», unsere» durchlauchtigsten Herrn und Kaiser», zum Glücke Allerhöchst Ihrer Kinder und zum Wohle Oesterreich'» erhalten und in seiner unbegrenzten Güte die gestörte Gesundheit wieder-schenken möge, — so erschallet jetzt ein Jubelruf durch'» aanze große Kaiserreich, der auch in den fteudig bewegten Herzen der Bewohner Marburg'» tausendfach wiedertönet: so stießen jedt die Thränen der Freude au» unseren won-nettunkenen Augen, al» schlichte», jedoch au» vollem Herzen dargebrachte» Dankopfer dem himmlischen Erhalter Eurer Majestät — entgegen. Nicht dem glanzvollen, erhabenen und glorreichen Throne Eurer Majestät nahen wir un» heute, sondern an Ihrem mütterlichen Herzen, diesem von Gott ge-weihten Altare treuer Völkerliebe, wagen wir e», al» liebende Kinder der geliebten Lande»mutter, im Namen der treugehorsamsten Stadt Marburg unsere herzlichsten, innigsten Glückwünsche zu Allerhöchst Ihrer Genesung in tiefster Ergebenheit darzubringen. Gott erhalte Eure Majestät in blühender Gesund-heit, Gott beschütze unseren erhabenen Herrn und Kaiser und da» ganze durchlauchtigste Kaiserhau»." Unser nunmehr unter der artistischen Leitung des Herrn DireetorS v. Radler stehendes Theater soll dem Vernehmen nach schon am 20. dieses Monats dem Publicum eröffnet werden. -v' Gestern Nachts wurde dem Flösser A. Sch. aus Johannesberg in einem hiesigen Gast-Hause aus seinem Schlafzimmer die unter dem Kopfpolster verwahrte Briestasche mit einer Barschaft von 376 fl., dann 2 silberne Cylinderuhren, von denen eine vergoldet ist, entwendet. Nachdem heute Morgens ein in diesem Zimmer befindliches Bett zerdrückt vorgefunden »vurde und vom Jemanden als Schlafstätte benützt worden zu sein scheint, ohne daß der ungemeldete Passagier von den HauSleuten oder einem der im Zimmer Ueber-nachtenden wahrgenommen worden wäre, so dürfte fich jedenfalls Jemand ins Haus geschlichen, im besagten Bette eine Weile zugebracht und nach verübtem Diebstahl wieder entfernt haben; gleich-zeitig ist auch einem zweiten Passagier, jedoch aus wenn der Herr der Heerschaaren es nicht für gut befindet, am Sonntage regnen zu lassen, - auch wohl auf einen ganzen Tag der Stadt „vale" zu sagen: - denn die Stadt hat für den Bewohner derselben, zumal im Sommer sehr wenig Reiz. Desto mehr gibt es freilich für den Arem-den zu schauen. Wer Graz schon durch einige Jahre nicht besucht, der dürfte in einigen Theilen der Stadt dieselbe kaum wieder erkennen. - Die alterthümlichen Thore sind meist verschwunden und haben schö-nen Häusern oder - wie sie E. Spork launig nennt - „Zinsbastillen' Platz gemacht; ja selbst solche Thore verschwanden, die keinen Bauplatz in Aussscht stellten. Es ist. als ob man auf ein-mal mit der alten Zeit brechen «nd jede Erin-nerung daran vertilgen wollte! Freilich schütttln Viele ihr Haupt und gedenken seufzend der guten alten Zeit; aber es l^aßt sich nicht läugnen, die Menschheit ist aus ihrer Apathie erwacht und lvieder jung geworden, - sie lebt in der Zukunft. Wollen wir auch hoffen, daß sie die ^hatkraft der Jugend besitzt, um iljre Träume verwirklichen zu können ' Diese Nmerungen der Stadt sind - wie ge-sagt - filr den Fremden von Interesse, aber wir suchen womöglich einen Platz aufzufinden, wo man UMhindert die Natur genießen kann. Bei diesem Nerlaugcn kommt man in Graz nicht in Berlegenheit; denn wahrhastii?, wenige Ttüdte dürsten sich solcher Umgebungen erfreuen, lvic unsere Landeshauptstadt. Da ist der Ruckerl-uud Roseubcr^ Gösting, Buchkogel. St. Johann Nud Paul u. s. w., der weiter entfernte», schönen einem andern Zimmer, 1 Rock und 1 Hose ab-Händen gekommen. Die Prüfung der Zöglinge an der Han-delsschule des Hrn. Meidl in Graz, welche am 16. Juli abgehalten wurde, war auch in diesem Jahre von dem schönsten Erfolge begleitet. - Außer der ita-lienischen und französischen Sprache, welche durch treffliche Lehrer vertreten sind, waren auch im heurigen Jahre die prttctischen Arbeiten aus der einfachen und doppelten Buchhaltung, kaufmännische Correspondenz und Probeschriften, »velche mit großer Reinheit und Nettigkeit geschrieben, zur Ansicht vorlagen und die Aufmerksamkeit der anwesenden. Gäste an sich zogen. Am Schluße der Prüfung zeichnete der Instituts - Vorsteher seine Zöglinge durch Vertheilung einer großen Anzahl gelvählter Prämien aus und die freundliche Stimmung, die sich am Schluße der Prüfung von allen Seiten kundgab, möge dem thätigen Leiter dieser Anstalt als Velveis der dankbaren Anerkennung seines redlichen Strebens dienen. -t- Heute Nacht wurde in dem Hauskeller des I. P. Grundbesitzer zu Ober- St. Kunigund, von bisher noch nicht ermittelten Thätern ein-aebrochen und daraus eine bedeutende Quantität Fett, Mehl und Wein gestohlen. -vk. Sicherer Nebenverdienst. Dieser Annonce begegnen wir nun zum zweiten V!ale und obwohl dieses Reeept nun zu herabgesetztem Preise in Graz, am großen Glacis Nro. 949, 2. Stock, Thüre rechts, zu bekommen ist, so müs sen wir doch im Interesse Jener, welche sich verlocken lassen, dieser Ankündigung mehr Beachtuns^ zu schenken, als sie in Wirklichkeit verdient. - auf die gleiche 'Annonce in der Tagespost vom 4. Juli Nr. 151 und die hierauf im gleichen Blatte Nr. 170 vom 26. Jnli eingeschaltete Correspondenz aus Fürstenfeld - aufmerksam machen, und zugleich bemerken, daß diese Anweisung des Herrn Profes-sors Emil Charlier - direete aus dessen Verlags-Bureau zu Bockenheim bezogen. - bereits im Korrespondenten für Untersteiermark vom 10. August d. I. Nr. 39 mit der Ueberschrift „Ueber Seidenzucht" der Oeffentlichkeit übergeben wurde, da man nicht so egoistisch war, den ausgelegten Be-trag pr. 3 fl. dadurch wieder zu gewinnen, daß man mit der Anweisung znr Seidenwürmerzucht, - Ausflugsorte nicht zu gedenken; dann den Hil-merteich, dieses Steckenpferd der lustwandelnden Grazer, ja nicht zu vergessen. Denn wisse freundlicher Leser, solltest Du einmal zufällig nach Graz kommen uud hier fragen, wo es wolil am schönsten sei, so werden Dir unter 100 Gefragten 99 antworten: „am Hilmerteich." Würde ich aber zufällig zu diesen Hunderten gehören, so spräche ich: am Schloßberg, im Herzen der Stadt, - ein herrlicher Park mit prachtvoller Aussicht nach allen Himmelsgegenden. Da gibt es genug Na-turgenilsse. um einige Stunden zuzubringen, - genug schattige Bänke, um mit ;>>tuße dies oder jenes schöne, am Horizont aufsteigende Bild zu bewundern. Nur der l^üden erscheint dem Auge des Beschauers von weniger Interesse: die lange, von der Mur durchzogene Ebene und im Hinter-gründe der langgedet)nte Wildonerlierg, das Mi-niaturbild des Schöckels. - Ich sage „scheint", denn bei günstiger Beleuchtung ist dock etwas Interessantes zu entdecken. Gleich rechtS vom Wildonerberg. dao lange, lilaßblaue Gebirge, -das ist der ^^acher. Wer wird ilin nicht gleich erkennen, den freundlichen Rekakogel, wer nur einmal ihn geschaut! - und unter ilim liegt Marburg, das schöne, emporstrebende Marburg mit seiner sich sanft dalunschläns^elnden Drau und der feenliaften Fclberinsel mit all' den buschigen, grünumrankten Pläychett, die '.vir (^razcr nicht ver-gejsen tonnen! ^?)tarburg mit leiten biederen, gastlichen Bewolineul und tni freuttdli- chen Frallen! rauscild '.lerzüäi'? send' ich dir aus der ^)'erne zu! welche überhaupt nichts besonderes, oder für diesen Zweck vortheilhaftereS enthält - zu herabge-setzten Preisen gefeilscht hätte. Briefkasten der Nedaetion. Herrn 3. Sch. in Leibnitz: Wie Sie sehen, und bitten um fernere Beiträge. benü^t Antworten der Expedition. Hochlv. Hrn. C. G...sch.k in St. Florian bei Rohitsch: Wir bitten, gelenheitlich noch 40 kr. fiir da» Abonnement nachzusenden, da das Blatt nur loco Marburg für 4 Monate 1 fl. 60 kr. beträgt. Pettan, 5. Septem. (Wochenmarkts-Preife^ Weitzen fl. 4.20, Korn fl. 8.45, Gerste 8.10, Haser fl. —. Kukurilh fl.4.60, Heiden fl.—Erdäpfel fl.—, pr. Mctzen , Rindfleisch 23 kr., Kalbfleisch 25 ft., Schweiy. fleisch jung. 25 rr. pr. Wind; Holz 18" hatt fl. 9.KS, detto weich fl. 6.80 pr. Klafter; Holzkohlen hart 60 kr., detto weich 50 kr. pr. Metzen; Heu fl. 1.70, Stroh, Lager, fl. 1.^ detto Streu- fl. 1.5 pr. Centntr. WaraSdin, 4. Septem. (WochenMarktspreise.) Weizen fl. 4.56, Korn fl. 8.25, Gerste fl. 2.80, Haser fl. 1.70. Kukuruz fl. 4.50, Erdäpfel fl. 1.70 pr. Metze«. GeftbSftsbertchte Marburg, 6. Sept. (Wochenmarkts. Preise.) Weizen fl. 4.70, Korn fl. 8.40, Gerste fl. 8.40, Hafer fl. 2.5, Kukurutz fl. 4.90, Heiden fl. 8.40, Erdäpfel fl. 1.50 pr. Metze»Rindfleisch 26 kr., Kalbfleisch 26 kr., Schwein-fleisch jung. 80 kr. pr. Pfund; Hotz 18" hart fl. 5.30, detto weich fl.—pr. Klafter; Holzkohlen hart 50 kr., detto weich 40 kr. pr. Metzen; Heu fl. 2.—, Stroh, Lager-fl. 1.60, detto Streu- fl. 1.10 pr. Centner. Angekommene in Pettau. Zum Lamm. Die Herren: Bar. Cordon, k. k. Keld-Marschall Lieutenant v. Wien. Eggmann, k. k. Hauptm. v. Verona. Seuhe v. Nordland, k. k. Oberlieut. v. Graz. Ott, k. k. Kinanzrath v. Marburg Maruzy, Bauuntern, v. Klaaenfurt. Manetti Giocondo, Bauuntern, v. Klagensurt. v. SkubluS, GutSbes. v. llMrn. ZiggeS Pochma, Priv. v. llngarn. Brugger, v. München. Wiffiaag, HerrÄstsbes. v. WaraSdin. v. MicheS, Doctor v. Preßburg. Mikolis, Priv. v. Preßbura. Autonovitz, GutSbes. v. Ungarn. Haller, Pharmaceut v. Tirol. Leitner, Kfm. s. ^au v. WaraSdin. Gezeg, Hensel, Telegraphen-MontenrS v. Wien. Langhammer. Reis. v. Wie». Blau, Kfm. v. Pest. Biffak, Bildhauerm. v. Krapina. Mergel, Spenglerm. v. Wien. Leeb, Uhrmacher-Gehilfe v. Kopreinitz. Poßnmg, Weinhimdler v. Künskirchsk. Friede, Agt. v. Brunn. Hoffmann f. Krau u. Tochter, v. Pest. Dann die Damen: Finich, BeamtenSwttwe v. uil-gqr«. Frl. Leicht, Priv. v. Marburg. Berstorbene in Marburg. Vom 2. bis 6. September. Richard Lerch, BauzeichnerS-Kind, 7 Monate alt, an der Ruhr. Anton Judar, Knecht, 29 I. alt, an Blattern, im städtisch. Krankenhause. Joses Otschgerl, Malerlehrling, 18 I. alt, an Lungensucht, im st. Krankenhanse. Verstorbene in Pettau. Maria Weinhardt, k. k. HauptzolleinnehmerS-Witwe, 67 3. alt, an Wassersucht. Math. Schwarz, Gemeiner im k. k. 27. L. I. R., S2 I. alt, an Tuberkeln. Stefan Benko, Gemeiner im k. k. 1. Inst. Regim., 2« S. alt, an Typhus. ^Qtsrsvieknsts!' maode äsm kookvoredrten ?. 'I'. kudlioum 6ie äasi iok im I^aufe Äiesv8 Allvnates moiu neu etalzlirtes unÄ (^urreiit>vaareii-(Fe8vIiM vröLknv. lok v^erctv sein, Izsi meinsm Livlcaute ein ausxessivIiQetes Lortimvvt V0» uvuvstvn Ilvrrvn- unä I>«mvn-^oiIeKlvi6vr«toisen, auek in velttvr uaä sodatssn. Ivd ersuvke äsder, 5ür äiv li'oixe nuvk mit Ikrem xütixsu Vertraneu uuä AeQsijxteii ^uspruvk desdreu. ALt äsr VvrsiedvruvL^ rsvlstsr, dilliKöster Leäievunx MIv«I»us Miallvr. Z. losoo. Ediet. (IM 7' im 1862. (155 Freiwillige Lizitation verschiedener Aalsrniffe in Lembaeh. Vom k. k. Bezirksgerichte Marburg wird hiemit bekannt gemacht, daß am 10. September l. I. Vormittags von 9 bis 12 Uhr die freiwillige öffentliche Versteigerung der zum Ber-laffe des zu Lembach verstorbenen Fräuleins Anna Hirsch gehörigen, gerichtlich auf 341 fl. 97 kr. bewertheten, im Hause Nr. 42 zu Lembach befindlichen Berlassessahrnisse, bestehend in Wäsche und Zimmereinrichtung, gegen sogleicht Barbezahlung stattfinden werde. K. k. Bezirksgericht Marburg am 8. Sept. 1862. SN Tendenz der HalidelSschule ticstcht in griindlicher Vorbereitilng und Bildung in allen Handelöfächern für jene Zöglinge, die sich denl FabrikS-, Gewerbe- und Hau-delsstande widmen, mit gleichzeitiger strenger Ucberwnchung der >sitten, Angewöhnung feiner Manieren, einer anständigeil nnd znvorfomm-.'i,den BenehmnngSweise im Umgange. Gegenstände, welche in 30 Unterrichtsstunden wöchentlich vorgetragen werden, find: Reltgiott, Waarenknnde, Han elsgeographie, Welt- u. Na-tnraefchichte, Bnchfiihr»? > MerSantilrechnen, kaufmän- nische Correspondenz, Wechselr^ t, kaufmännische Tchi ns und Schnellfchrift, französische und lt.ilienische Sprache. Der kanfmällnische Unterricht wird durch 5 tüchtig gebildete Lei)rer geleitet und die Honoraibcdingnisse sind so gestellt, daß auch minder bemittelten Zöglingen an der Pension tlieilznnel)men Gelegenheit geboten wird. Die Pensionäre bekommen nebst aäuzlicher Verpflegung eine der gerünmigsten, freundlichsten Wol)nnngcn in der Stadt. Die Abendstunden der Zöglinge werden niit Conversation in der italienischen nnd 'ranzöfischen Sprache, sowie anch mit Musik zugebracht, zu welch' lehterem Zwecke »enselben zwei schöne Pianoforte zur Disposition stellen. Zöglinge, welche in den Borbereitungöjal)rgang zu treten wlinschen, haben ich mit dem Zengniß der 4. Nor malelasse auszuweisen. Alles Nähere enthalten di^ Statuten, welche liei dem Unter-ertigten zur Anficht vorliegen. Meidl, 157) Dlrector und Vorsteher der Handelsschule. K-K' Acker Verkauf. 'WH Ein Acker, bei 1 Joch groß, liegt nahe beim t. k. Kadetenstifte, ist billig allsogleich aus freier Hand zu verkaufen; nähere Auskunft beim Herrll Schneidermeister Kchul) in di?r Magdalenatiorstadt zu Marburg, oder bl^im Cigenthtmer Z. H. Nr. 619 in der Anna Strasse, Graz. (153 Zwei Wohmmgell, jede derselben aus Z Zimmern, Sparherdküche, Speis und Holzlage bc-stehend, sind im Hause des Herrn Johann Girstmayer in der Grazer-Vorstadt und zwar die Eine im 2. Stocke ober — die Zweite ebenerdig — nächst dem k. k. StaatstelegrafeN'Bureau, sogleich zu vergeben. Hierauf bezügliche Auskünfte werden in der Gemeindeamts-Kanzlei am Rathhause ertheilt. (159 _An der von der k. k. hohen Statttialterei eoncessionirten r»iisZ»Vt beginnt der Unterricht am R Oktober Die Anmeldungen der Zöglinge täglich von 9 bis 12 Uhr Vormittags. Auf milndliche oder schriftliche Anfragen ertheilt detaillirte Auskunft 148) Vorsteher und Inhaber der Anstalt. Eisenbahn - Fahrordnung. Kür Marburg: Bon wlen nach Triest: Ankunft: 8 Nhr 25 Minuten Früh. ^ 3 Nhr 41 Minuten Abends. Z. 10456. G d i e t. (1S4 Bon Trieft «ach Wien' Ankunft: 6 Uhr 10 Minuten geSH. ^ 6 Uhr 25 Miauten Abends. Vom k. k. Bezirksgerichte Marburg wird bekannt gemacht: ES sei die freiwillige Versteigerung der auf den sequestrirten Simon SerneK'schen Verlassesrealitäten in Ka'rtschovin bei den 3 Teichen befindlichen diesjähri-gen Fechsungen an Wein, Grummet und Kukurutz bewilliget und auf den 17. September d. I. Nachmittags um 3 Uhr angeordnet worden, wozu Kauflustige mit dem Beisatze eingeladen werden, daß diese Fechsungen nur gegen den vorher zu erhebenden Schätzwerth gegen sogleiche bare Bezah-lung hindangegeben werden. K. k. Bezirksgericht Marburg am 31. August 1862. e d i c t. ^ Auf einer Wiese zu Kötsch — an der Commel^cialstrasse gelegen, ist die diesjährige Grummet Fechsung zu verpachten und sich diesfalls bei dem k. k. Notar Kollegger in Marburg anzufragen. Marburg am 4. September 1862. _ Vnxt, L«iog »»d »«> It.