Wochenblatt z u m Nuhcn und Vergnügen. Freitag den i5. August >3'7. Züge zu erobern. Mit einer klnmn Schaa? stellte sich ihm der Vau von Kwaneii, Thomas Erdödi ,, entqcgen , die M uder«; zahl unterlag ^ und Sisse^k sbicn obne Nelluug der Wmh der F^'mdc preiß z^ geben. Die Befehlshaber der belagerten Festung ftehtsn dringend um Hülfe und Entsatz. Erdodi, der sich wieder gesammelt und mit Eggenberg vereiniget hatte, war sogleich entschlossen den Feind anzugreifen , aber seiner Schwäche sich bewußt, sandre er Eilbothen an den obersten Befehlshaber der kroatischen und der Meeres-grenzen, Andreas von Auersbsrg, um ihn zur schleunigen Theilnahme zu bewegen. Noch bevor dicse Aufforderung an Aucrs-berg gelanget war, hatte er schon, eingedenk der nahen Gefahr alle Ansialten getroffen, den ha,-t Bedrängten kräftigen Beistand zu leisten. Aber alle seine Bemühungen vermochten nicht mehr als 4000 Mann um ihn zu versammeln, die aus dem nahen Kvain und andern benachbarten Landern herbei gsttrömt waren. Klein schien dieses Haustein gegen die ungeheuere Anzahl der Türken, aber Vertrauen auf Gott und ihren heldenmüthi-gen Anführer machte jeden Einzelnen aus ihnen zum unbesiegbaren Helden. Von Andreas von Auersberg geführt zog die tapfere Schaar aus Karlstadt, fest entschlossen zu siegen oder zu fallen. An der Seite des oberste», Befehlshabers glänz-en als Unterbefehlshaber Adam Rauber, «ehri-stoph von Obrutschan und Melchwr Rä, dern. Nach einsm höchst gefährlichen Marsch trafen sie mit Thomas Erdödi zusammen, und nun lagerte sich der ganze Haufen in einer kleinen Entfernung von der Festung Sisseck. Hassan Bassa wollte anfanglich die Nachricht von der Annäherung der christlichen Streiter keinen Glauben beimessen, und als er sich dann selbst überzeugt hatte, schwur er in seinem stolzen Uebermuthe , seine Feinde bis auf den letzten Mann auszurotten. Sogleich ließ er eine Brücke über den Fluß schlagen und setzte dann mit mehr als 25,000 Mann seiner geübtesten Trupps« auf das jenseitige Ufer über. Diese fürchterliche Macht nahets sich nun wie ein reißender Waldstrom dem christlichen Heers, Dle Anführer desselben hatten sich ebsn zu einem Knsgsrath versammelt. Nicht Feigheit, sondern Vorsicht bestimmte die Befehlshaber sich jetzt in keine Schlacht einzulassen, sondern sich etwas zurück zu ziehen, um die zu boft ftndsn Verstärkungen abzuwarten. Aber mit jenem entscheidenden Uebergewicht/ dis wahrhaft großen Männern eigen lst, bewies Auersberi, daß jetzt der beste Augenblick zum ilngriff vorhanden sei, und daß ein längeres Zögsm dis Truppen muthlos und zighaft machen würde. Die Begeisterung mit osr er sprach , wirkte wie ein elektrischer Funke auf die Herzen der Versammelten. Einmlithig stimmte man seinem Vo.trag bei, und mit heilia/m Heldensi-fsr wurden sogleich alle Anstalten zum blutigen Kampfs getroffen. Es war der 22. Juni des Jahres l593 — dieser in der Geschichte des Vaterlandes ewig unvergeßliche Tag —' als beiZs Heere an einlnder trafen. Hassaa Bassa hatte den Seinigen durch die Hoffo nung auf die reiche Beute, und die glänzendsten Belohnungen, Muth einzustoßen gesucht. Mit wüthendem Geschrei sielen die räuberischen Horden über die christlis chen Truppen, aber wie eine eherne Mauer- standen die Helden , eingedenk dec großen Sache und der unerläßlichenPsticht gegen Fürst und Vaterland. — Immer frische Schaaren führte assan herbei ^-ertrotzen wollte er den Sieg , der ihm so leicht geschienen hatte. Ermüdet von unaufhörlichem Kampfe, schwand allgemach die Kraft der christlichen Truppen, Lücken entstanden, die man nicht mehr ausfülle» konnte und eine ganzliche Niederlage schien nnverweidlich.—'Da sammelte Auersberg, der bisher überall, wo die Gefahr am größten gewesen, mit unwiderstehlichem Muthe gekämpft hatte — ein Haustein der Tapfersten um sich. Mit wenig Worten schilderte er ihnen, daß die Ueberle-bung disses Tages Entehrung wäre — und stürmte dann mit Löwemnuth auf den Feind. Nichts widerstand feinem Arm -und sein Beispiel wirkte unwiderstehlich auf die schon gewankten Truppen. — In weniger als einer Stunde war der Türken Untergang nicht mchr zweifelhaft,— fiohen in wilder Eile - und Stsseck war g-rettet. — Hassan Bassa büßte dm Wahn seiner Unbesiegbarkeit ,mt dem Leben. An seiner Seite fiel Mchsmet, Amurachs geliebter Neffe, und viele vornehme türkische Befehlshaber. So hatte die Kraft und der Heldemuth eines einzigen Mannes das Schicksal vieler Länder und Völker entschieden ; denn wer kann die Folgen berechnen, die daraus entstanden wären, wenn die Türken den Sieg errungen hatten? — Sieben Tage darauf hielt der hochgefeier-te Held seinen t iumphirenden Einzug in Karlstadt. Ihm ward der seltene Vorzug zu Theil, daß selbst der Pabst ihm in einem eigenhändigen Schreiben Glück wünschte , und durch folgende darin enthaltene Worte: ^ui er »n pttßnanäi äeiidera-tione «et in ip80 cerrumins , con^ilie er »3nn pr^c^pui prN5ti«3ti, hie Größe sei- ner Thaten anerkannte. LorsnzGindl. Abentheuer und wunderbare Rettung der Mannschaft des an der westlichen Küste von Afrika gescheiterten- Schiffes Commerce. (Fortsetzung.) Der Wind wurde jetzt frostig kalt; sie lagen gänzlich nackend auf scharfen Steinen; chass"Heil und Rettung dir, n'as ans dem Ganzen ftußt. ^ s>