Laibacher SCHDLZEITÜKB. Anzeigen werden billigst berechnet. Bestellungen, Ankündigungen und Beilagen sind ausschließlich nur an die Verwaltung : Oberlehrer Adolf Wein-ich, Laibach, Oberrealschulgebäude, zu richten. Monatsschrift des Krainischen Lekrervereines. Leiter: Florian Hintner, Pogacarplatz 1. XXVIII. Jahrgang. Vereinsmitglieder erhalten das Blatt umsonst. Bestellgebüren und alle Zahlungen für das Blatt sind ah den Zahlmeister d. Vereines, Übungslehrer Franz Gerkmarin iö Laibach, einzusenden. Erscheint am 15. jedes Monats ; falls dieser auf einen Sonn- oder Feiertag fällt, wird das Blatt am nächsten Werktag ausgegeben. Bezugspreis: jährlich 4 K; halbjährlich 2 K, einzelne Stücke 40 h. Aufsätze und Mittheilungen über Schul- und Lehrerangelegenheiten, sowie Bücher und Lehrmittel zur Beurtheilung werden kostenfrei an die Leitung des Blattes erbeten. Handschriften und eingesandte Werke werden nicht zurückgestellt. . . Sich als Lehrer fühlen und wissen, heißt: sich als geachtetes Glied der Gesellschaft wissen und fühlen . . . Wer nicht mit der Welt geht, den nimmt auch die Welt nicht mit. F. A. W. DiesUriveg. Aufsageschimmel, Kathederstelzen und rechte Lehrkunst. Von Flor. Hintner. (Schluss.) Eine wahre Marterbank für die Schüler der Mittelschulen — auch in den Bürgerschulen schleicht sich der Unfug mitunter ein — ist die Docierwuth unserer Büchergelehrten. «Der Gymnasiallehrer soll gelehrt sein», sagt Nägelsbach. Man kann das Wort gelten lassen und auf jeden Mittelschullehrer ausdehnen, wenn man nicht mehr damit sagen will, als dass es die Aufgabe desselben sei, in seinem wissenschaftlichen Streben nicht zu erlahmen und die Palme wissenschaftlicher Bildung bis zum letzten Athem-zuge zu erstreiten. Aber die Schule — das pfeifen die pädagogischen Spatzen von den Dächern — fährt besser, wenn im Lehrer das Bewusstsein lebendig ist, dass er noch gar manches lernen müsse, und sich nicht den Schülern gegenüber von vorneherein als «gelehrtes Haus» und der himmelhoch Überlegene fühlt. Die akademischen Stelzen sind ein Geräth, das aus den mittleren und niederen Schulen schonungslos verbannt werden soll. Was nicht klar und verständlich zu den Ohren und Herzen spricht, das klingt nicht wohl und hat in der Schule kein Heimatsrecht. Steigt der Lehrer nicht zum Schüler herab, so kommen Lehrender und Lernender, Lernstoff und wachsende Seele nie und nimmer zusammen. Was man in unseren Schulen in dieser Hinsicht sehen kann, ist nicht immer erfreulich. Leider eine große Zahl unserer Mittelschullehrer — und es ist nicht der schlechteste Theil der lehrenden Kräfte — hält eine Art falschen wissenschaftlichen Stolzes davon ab, zu den Quellen kindlicher Anschauungskraft herniederzusteigen und von dort die Hilfen zur Bildungsarbeit der Schule zu holen. Wie mancher, dessen Geist über Raum und Zeit dahinfliegt und alle Höhen und Tiefen seiner Wissenschaft durchwandert hat, verliert so den Contact mit seiner jungen Zuhörerschaft und dociert sich in jungen Jahren halbtodt, ohne dass die Mit- und Nachwelt einen nennenswerten Gewinn von dieser Aufopferung hätte. Wer von uns hätte nicht als blutjunger Probecandidat oder Supplent nach dem Lorbeerblatte wissenschaftlicher Berühmtheit gegeizt, wen hätte es nicht danach gejuckt, von der Schar der mundaufsperrenden Jungen als gelehrte Koryphäe bewundert und angestaunt zu werden! Dieser Klippe ist, glaube ich, jeder einmal nahe gewesen. Aber lange nicht jeder entgeht ihr auch glücklich. Die Buchgelehrsamkeit drückt einem nur zu leicht ihre todten Zeichen ins Gehirn und macht einen zum Fremdling unter seinen Schulbuben. Wer seinen Blick von den Büchern nicht zu erheben vermag zum frischen, beweglichen Leben, das ihn umrauscht, wer sich nicht die Mühe nimmt, zu erkennen, wie es in den Seelen derer aussieht, die als Lernende vor ihm sitzen, der besitzt den Zauberstab nicht, der die Quellen des Denkens und Sprechens öffnet; er redet über die jungen Köpfe hinweg und an den jungen Herzen vorbei. Es ist das Räderdrehen an einer leeren Windmühle, ohne Nutzen und Wirkung. Und noch etwas anderes. Ein Lehrer, der so hochgestelzte akademische Kathederweisheit vor seinen Schülern auspackt und Dinge in den Unterricht hineinträgt, die Schuljungen noch nicht fassen können, wird kaum die rechten Anforderungen an seine Schüler zu stellen imstande sein; zu hoch gespannte Erwartungen, unbillige Urtheile werden ihm den schönsten Ruhm des Lehrers, das Lob der Gerechtigkeit, rauben. Mit einem Worte: ein zungendreschender Lehrer, der sich selbst allzu gerne reden hört und mit seiner Gelehrsamkeit vor den Schülern prunkt, ist kein kleineres Unglück für die Schule als der mundfaule Abfrager oder der katechisierwüthige Klapperstorch, der mit seiner Zungenschere alle Selbstthätigkeit seiner Schüler abschneidet. Der aufmerksame Leser erlässt es mir hoffentlich, die Folgerungen aus den im Vorstehenden geschauten Bildern zu ziehen und des langen und breiten die rechten Wege anzugeben, auf denen die Selbstthätigkeit der Schüler gefördert und das rechte Maß der rechten Kenntnisse auf die rechte Art in die Seele des Lernenden gebracht und darin auf die Dauer festgehalten werden kann. Ein paar Kunstgriffe nur seien aus dem unerschöpflichen Born der didaktischen Technik unserer Tage herausgehoben. Wenn sie dem einen oder dem anderen meiner Berufsgenossen erziehlich wirksam und dankenswert erscheinen, soll es mich freuen. Lehren heißt geistige und sittliche Anlagen und Kräfte anderer zu gesunder Entwicklung bringen. Dies geschieht, indem todte Lernstoffe in lebendige Kraft, in dauernden Besitz und sittliches Thun umgesetzt werden. Nur wenn solche Stoffe mit dem Denken, Sprechen und Thun wesenecht verwachsen, werden sie zu Bildungsstoffen. Die Vermittlung bildenden Unterrichtsstoffes geschieht durch den Vortrag des Lehrers. Darunter verstehe ich nicht bloß das ununterbrochen zusammenhängende Sprechen des Lehrers, wie wir es beispielsweise im akademischen Hörsaale finden, sondern jede zusammenhängende Auseinandersetzung, die dazu dient, Lernstoffe in überlegter Weise vorzubereiten oder einzuführen, anschaulich und klar zu entwickeln oder darzustellen, denkend zu verarbeiten, zweckbewusst zu verknüpfen, allseitig einzuüben und praktisch zu verwerten. Der Unterricht des Lehrers durchläuft also mindestens vier Stufen: 1.) die Vorbereitung, 2.) die Darbietung, ß.) die Verarbeitung und 4.) die Verwertung der Lernstoffe. Auf keiner dieser Stufen der Unterrichtsarbeit erreicht der Lehrer seinen Zweck ausschließlich durch eine einzige Art der Vorführung der Lernstoffe, sondern auf jeder muss er das mittheilend-darbietende und fragend-entwickelnde Verfahren, monologische (akroamatische und deiktische) und dialogische (erotematische und heuristische) Lehrform abwechselnd und nebeneinander handhaben und anwenden. Gewiss hat Herder recht, wenn er sagt: «Jeder Lehrer muss seine eigene Methode haben!» Aber auf keinen Fall darf der Bildner der Jugend blind und einseitig zum einen oder anderen greifen. Darbietung und Verarbeitung des Lehrstoffes muss anschaulich, klar und fesselnd sein. Kein Kathedervortrag dort, wo schulmäßiger Austausch des Lehrstoffes am Platze und Anknüpfung an die Wurzeln der Heimat und des Lebenskreises der Schüler thunlich ist! Durch Entwicklungs- und Zergliederungsfragen, die der Bildung von Begriffen und Zerlegung der Begriffe in Merkmale dienen, hat der Lehrer den Lernstoff schmackhaft und mundgerecht, durch Prüfungs- und Wiederholungsfragen, die die Erforschung des Wissens und Könnens, beziehungsweise die Befestigung des Behandelten bezwecken, hat er die Seele des Lernenden aufnahmsfähig und zu reproducierender Arbeit geschickt zu machen. In wechselseitiger und gemeinsamer Thätigkeit des Lehrers und Schülers in vernünftiger Frage und voll ausathmender Antwort sind die Unterrichtsziele zu gewinnen. Das lebendige Spiel der Frage regt den jungen Geist zum Denken an, indem in ihr gleichsam eine Aufforderung liegt, der zu gehorchen Schülerpflicht ist. Die Lehrfrage zwingt den Schüler zu selbst-thätigem Schaffen und ist ein Mittel, ihm die beschämenden Folgen der Unaufmerksamkeit, des Unfleißes u. s. w. unmittelbar zum Bewusstsein zu bringen. In diesem Sinne muss man noch immer das Wort des alten Trotzendorf unterschreiben: «Wer die Fragemethode aus der Schule verbannt, der nimmt die Sonne aus der Welt.» Aber alles mit Maß. Dem hie und da herrschenden Götzendienste der Frage ist unter allen Umständen kräftig zu steuern. In gekünsteltes Anwenden dürrer Wortfragen, in spielendes Haschen nach bloßem Wortklingklang, in rein mechanisches Nachsprechen gehaltloser Redewendungen darf die Katechese nicht ausarten. Sie wäre eine Zeitverschwendung und eine Ablenkung von der Hauptsache der Schule, die sich nicht recht-fertigen lässt. Solches Fragegeplapper ohne Kern und Gehalt kann den Schüler wohl zu Eitelkeit und Dünkel erziehen, aber eine gedeihliche Lernstimmung in demselben nicht hervorrufen. Bei Anwendung der mittheilend-darbietenden Lehrform ist der Stoff in kleinere, logisch gegliederte und streng geschiedene Vortragsabschnitte zu theilen. Vergewisserung über das Verständnis des Gehörten gehört gleichfalls zu den Pflichten des Lehrenden. Die Vortragskunst des Lehrers sei frei von akademischen Stelzen, die Anordnung durchsichtig, die Sprache schlicht, aber gewählt. Dictate sind vom Übel. Bei Darbietung neuen Wissensstoffes sind die Erkenntnisse der Schüler, die sie vom Gegenstände bereits durch persönliche Beobachtung und Erfahrung (mindestens aus Büchern geschöpfte) gewonnen haben, zur Stütze und Hilfe heranzuziehen. Was auf das Gemüth der Schüler wirken soll, muss als lebendiges Ganze geboten werden und darf nicht unter das Seciermesser der Zergliederung genommen werden. Von höchster Wichtigkeit ist die Verknüpfung der Vorstellungen in Reihenform und der Ausbau aller Gedankenkreise, weshalb sich ein Innehalten bei den Höhepunkten des Unterrichtes in Verbindung mit Rück-, Um- und Vorblicken empfiehlt. Das Uhrwerk der Repetition ist stets ausgelöst und in Gang zu halten. Durch planmäßig eingestreute Wiederholungen wird der Lernbesitz festgestellt, die Besitzfreude der Jugend erhöht und dem Vergessen vorgebeugt. Eine Überschau zur rechten Zeit befestigt gleichfalls den Lerngewinn im Gedächtnis und zieht neue Verbindungsfäden zwischen den behandelten Lernstoffen. Überaus nützlich ist es, dabei den Gesichtspunkt zu wechseln oder verwandte Stoffe nach bestimmten Leitgedanken vergleichend zusammenzustellen. Alles das gibt neues Lieht und erschließt mit der Zeit den eigentlich erziehlichen Wert der Bildungsstoffe. Nur der Lehrer, der sich die saure Mühe nicht verdrießen lässt, seine Schüler jede Stunde und bei jedem Lernschritte zum Selbstdenken, Selbstreden und Selbstlernen zu nöthigen, wird schließlich die natürliche Trägheit zu überwinden und einen freien freudigen Thätigkeitsdrang in der Jugend zu erzeugen vermögen. Vor allem aber müssen, wenn Kinderplage und Elternklage, Arbeit ohne Freude und Frucht aus der Welt verschwinden sollen, die entarteten Schwestern der rechten Lehrkunst, die handwerksmäßige Aufsage- und Abfrageschablone und die hochnäsige, wichtigthuerische Kathederstelzengängerei aus allen unseren mittleren und niederen Schulen verjagt werden. Haben die Lehrer dieser Schulen einmal erkannt, dass sie dank- und segenslos unterrichten, wenn sie mit den Händen in den Hosentaschen die Lectionen abhören oder, in querköpfigem Professorendunkel befangen, wie aus den Wolken herab ex cathedra docieren, dann wird ihnen vielleicht auch ein Verständnis aufdämmern für das treffende Wort Meister Kehrs: «Der Lehrerberuf ist kein Ruhebett und kein Rosengarten, sondern ein Übungsfeld und ein Kampfplatz!» Aus der amerikanischen Rechenliteratur der Gegenwart. Von Rudolf Knilling. (Fortsetzung.) Und nun zu den Lehrbüchern! Das erste der in unserer Übersicht aufgeführten Werke, nämlich Southworths «Grundzüge der Arithmetik» (I. Band für untere Classen, II. Band für obere Classen), ist bereits durch David Eugen Smiths «masterly review» so eingehend und treffend charakterisiert, dass wir kein Wort mehr hinzuzufügen brauchten. Aber, nachdem wir es hier mit einem ganz hervorragenden Buche zu thun haben, mit einem Buche «that is really superior, and that is destined to do a great deal to improve American education», so wird es uns der verehrliche Leser gewiss nicht verübeln, wenn wir des Guten eher zu viel als zu wenig bieten und darum noch den einen oder anderen Gedanken aus den «Vorreden» reproducieren. In der «Vorrede» zum I. Bande sucht Southworth den Inhalt und Zweck desselben selbst mit folgenden Worten zu charakterisieren : «Dieses Buch ist bestimmt zum Gebrauche für die 3., 4., 5. und 6. Classe öffentlicher Schulen..........Es setzt jenes bescheidene Maß von Zahlenkenntnis voraus, welches wohl allgemein in den ersten zwei Schuljahren erworben wird. Der Rechenstoff wurde (aus Rücksicht für die anderen Lehrgegenstände) möglichst reduciert. Es sind darum einige Übungen, die bisher in Rechenbüchern behandelt wurden, weniger umfangreich dargestellt oder ganz ausgelassen. — Bei der Anlage und Ausarbeitung des Buches wurden zwei Ziele beständig im Auge behalten: erstens die Schulung der Kinder im Nachdenken über Dinge, welche den Gebrauch der Zahlen einschließen, und zweitens die von den Anforderungen des geschäftlichen Verkehres verlangte Genauigkeit, Leichtigkeit und Sicherheit im mehr mechanischen Gebrauche der Zahlen. Das erste Ziel wurde durch angewandte Aufgaben mit kleineren Zahlen, das zweite dagegen durch unbenanntes Rechnen mit kleineren, größeren und sehr großen Zahlen wie auch durch Reichlichkeit und Vielseitigkeit der Übungen angestrebt. — Bei der Anordnung und Gruppierung des Stoffes ist der Verfasser von der bisherigen landläufigen Praxis, nach welcher ein Gegenstand zu Ende geführt werden soll, ehe mit den Elementen eines anderen begonnen werden darf, abgewichen. Indes steht ein ausführliches Inhaltsverzeichnis jenen zur Verfügung, welche etwa noch die alte Stoffanordnung vorziehen. — Mündliche und schriftliche Aufgaben werden über jede Rechenübung und zwar meist auf zwei entgegengesetzten Buchseiten und in gleicher Anzahl gegeben. — Lehrsätze und Rechenverfahren werden entwickelt und gelehrt ohne förmliche Regeln durch Induction, Erklärungen und Beispiele und sind durch beständige Übungen noch besser einzuprägen. — Wir glauben, dass unser Buch nicht nur den Schüler befähigen wird, die Gymnasiallaufbahn dereinst mit bestem Erfolge zu ergreifen und fortzusetzen, sondern auch, dass es eine praktische Zahlenkenntnis sichern wird, wie sie den künftigen Bedürfnissen der weniger Glücklichen entspricht, deren Verhältnisse sie zwingen, die Schule schon früher zu verlassen.» Im Anschluss an diese »Vorrede» gibt der Verfasser noch besondere «Rathschläge für den Lehrer», welche uns ebenfalls so überaus vortrefflich scheinen, dass wir sie unseren verehrlichen Lesern nicht vorenthalten dürfen. — Southworths «Rathschläge» aber lauten: «Der Schüler soll beständig zwischen den Zahlen und deren bloßen Zeichen oder Ziffern unterscheiden. — Sinnliche Veranschaulichungen dürfen gebraucht werden, bis klare Vorstellungen von den Zahlen, Rechengrundsätzen und Rechenverfahren erreicht sind. Ziel des Rechenunterrichtes jedoch ist, den Schüler zu befähigen, dass er zuletzt ohne Veranschaulichungsmittel zu denken und zu rechnen vermag. Ist dieser Zweck erfüllt, so sollte ihr Gebrauch auf hören. — ,Erzählen und unterrichten sind zwei verschiedene Dinge/ Dem Schüler muss hinreichend Zeit und Gelegenheit gegeben werden, selbständig zu denken und zu lernen. Das Wissen ist insoferne der Übung unterzuordnen. — Bei der Lösung einer Aufgabe soll bald schriftliches, bald mündliches Rechnen angewandt und erlaubt werden. Eine selbständige Lösung von Seite des Schülers ist, selbst wenn sie mangelhaft wäre, doch besser als eine vollkommene, aber aus dem Gedächtnis hergesagte Regel. — Mündliches Rechnen hat auf allen Stufen dem schriftlichen vorauszugehen; beständiges Zurückgreifen auf die arithmetischen Grundwahrheiten und deren Ableitungen aber soll beim schriftlichen Rechnen verhindern, dass es zur bloßen mechanischen Arbeit werde. — Ein Rechenbuch muss genügenden Übungsstoff enthalten, um den Bedürfnissen aller Schüler und Schulclassen entsprechen zu können, aber kein Lehrer soll sich verpflichtet fühlen, mehr davon zu behandeln, als zur Erreichung des beabsichtigten Unterrichtszweckes nöthig ist.» Unsere Besprechung des Southworth’schen Werkes glauben wir dadurch am wirkungsvollsten abzuschließen, dass wir nun auch die Grundsätze, welche der Verfasser in der «Vorrede» zum II. Bande entwickelte, mittheilen und so unseren Lesern einen vollständigen Einblick in Inhalt und Wesen des ganzen Buches ermöglichen. «Der zweite Band», schreibt Soutworth, «ist einestheils für Mittelschulen, sofern für dieselben überhaupt ein Schülerhandbuch nothwendig erscheint, und anderntheils für höhere Schulen, also für Latein- und Gymnasialclassen, bestimmt. Die Art der Behandlung elementarer Lehrgegenstände ergibt die Möglichkeit dieser doppelten Anpassung. Vieles, was vom Verfasser als nicht zu den ,Grundzügen' gehörig betrachtet wurde, ist, obwohl es gemeiniglich in Arithmetikbüchern gefunden wird, ausgelassen oder aber in untergeordneter Form im , Anhang' untergebracht worden. Der Gang der Darstellung ist in der Hauptsache der gewöhnliche, wenngleich die vorherige Bekanntschaft mit den Rudimenten eines Gegenstandes oftmals angenommen und manches andere, das erst später ausführlicher behandelt werden kann, in vorbereitender Weise anticipiert wurde. Es ist von hoher Wichtigkeit, schnell und sicher mit den Ziffern operieren zu lernen, und lange Praxis ist zur Erreichung dieses Zieles erforderlich. Dementsprechend werden Übungsaufgaben in großer Anzahl gegeben. Aber unser Lehrbuch zielt zugleich auf etwas Höheres ab, nämlich auf die wissenschaftliche und gründliche mathematische Durchbildung des Schülers; es begnügt sich darum keineswegs mit der mechanischen Einübung, sondern verlangt Anstrengung und Studium. Was durch Denken und Überlegung herausgebracht werden soll, ist niclit sogleich im Drucke hervorgehoben, dafür wird durch anregende Fragen darauf hingewiesen. Unsere Unterrichtsmethode möchte also die Gewohnheiten des deutlichen und schnellen Ausdruckes, d. i. Rechenfertigkeit, und zugleich die verständnisvolle und dauernde Erfassung der wichtigsten arithmetischen Wahrheiten und Ableitungen, d. i. Rechenverständnis und Rechensicherheit, entwickeln. Wieviel Zeit auf die Analysierung der Aufgaben und wieviel auf die Lösung und Einübung derselben verwendet werden soll, das muss der Lehrer selbst entscheiden. Aber es ist gezeigt worden, dass Lehrsätze und Ableitungen nicht durch bloße Wiederholungen oder durch die bloße Berechnung vieler gleichartiger Aufgaben sicher eingeprägt werden können. Wenige Rechenbeispiele (Probleme), welche von den Schülern selbständig analysiert und berechnet werden, thun das meiste zur Erreichung des höchsten Zweckes arithmetischer Arbeit. Mancher arithmetische Lehrsatz ist in unserem Buche durch Zeichnung u. dgl. versinnlicht. Definitionen sind in fünf Gruppen gesammelt und geordnet. Feste Regeln werden nur summarisch im Anhänge (I) gegeben, wo sie auch zum Nachschlagen dienen können. Eine Einführung in das Studium der Algebra findet sich ebenfalls im Anhänge (II); doch werden durch das ganze Buch algebraische Buchstaben in geeigneterWeise gebraucht, um unbekannte Größen darzustellen und zu berechnen. Der Inhalt jeder Abtheilung ist durch besondere Seitenüberschriften angedeutet und außerdem noch in einem besonderen Inhaltsverzeichnis, das Schülern und Lehrern als Führer dienen soll, specificiert.» (Schluss folgt.) Definition oder Erläuterung? Die Lehrbücher der Naturlehre, Geometrie und ariderer Disciplinen enthalten, auch wenn sie für den Anfangsunterricht bestimmt sind, eine so große Zahl von Definitionen, dass es sich wohl der Mühe lohnt, über Wert und Zweck dieser Thatsache nachzudenken. Definitionen sind sicherlich nothwendig; durch sie sollen Begriffe genau erklärt und so festgelegt werden, dass Missverständnisse ausgeschlossen bleiben. Bedenkt man aber, dass Definitionen das sprachlich correct ausgedrückte Eesultat wissenschaftlicher Forschung sind, dann muss man ohneweiters zugeben, dass es nur selten angebracht sein wird, Definitionen in den elementaren Unterricht einzuführen. Um ein speciclles Beispiel anzuführen, soll hier zunächst auf das Schindler’sche Lehrbuch «Physik und Chemie für österreichische Bürgerschulen» Rücksicht genommen werden. Hier findet sich gerade in den ersten Capiteln des Buches eine außerordentliche Häufung von Definitionen, deren sprachliche Wiedergabe den elfjährigen Schülern auch dann die größten Schwierigkeiten bereitet, wenn es sich der Lehrer sehr angelegen sein ließ, den Unterricht anschaulich zu gestalten. An den Bürgerschulen ist man leicht geneigt, dem minderwertigen Schülermaterial und der von Hause aus mangelhaften Sprechfertigkeit desselben den Haupttheil der Schuld an den geringen Unterrichtserfolgen zuzuschreiben. Obwohl diese beiden thatsächlich bestehenden Übelstände sehr ins Gewicht fallen, so ist doch die wichtigste Ursache der in Rede stehenden Schwierigkeiten in dem abstracten Denken zu suchen, das man den Schülern dieser Altersstufe zumuthet. Die Vorstellung eines mathematischen Körpers als «begrenzter Raum ohne materiellen Inhalt» ist für Kinder ebenso schwer’ als die Erfassung der Begriffe «Größe des Raumes . . • », «die Eigenschaft, den Raum zu erfüllen ...» etc. Außer dieser im Denken der Kinder begründeten Schwierigkeit bildet ein weiteres Hemmnis die besondere, den Schülern ganz ungewohnte Art der sprachlichen Formulierung der Definitionen. Der Begriff, um welchen es sich handelt, steht nämlich in der Definition stets als Prädicat. Als Subject erscheint in der Regel ein hauptwörtlich gebrauchtes Zeit- oder Eigenschaftswort oder ein von diesen Wörtern abgeleitetes Hauptwort. Diese letzteren sind fast immer Abstracta und als solche dem Schüler beim Sprechen nicht geläufig. («Das Steigen [?]... heißt Capillarität » «Der Widerstand . . . heißt Festigkeit».) Um die Definition in einen Satz zusammenfassen zu können, müssen ferner die einzelnen Merkmale als Attribute oder als Nebensätze eingefügt werden, wodurch ein complicierter Satzbau entsteht, der das gedächtnismäßige Festhalten unter allen Umständen erschwert. So z B.: «Körper, deren Theilchen einen geringen Zusammenhang zeigen und in kleiner Menge Tropfen bilden, in größerer Menge aber eine bestimmte Gestalt nicht selbständig bewahren, werden tropfbarflüssige Körper oder Flüssigkeiten genannt» (Schindler I, S. 2). Wird nun der Schüler gefragt, was er sich unter «Flüssigkeiten» zu denken habe, so wird dieser Begriff in seinem Bewusstsein dominierend, es entsteht das Bestreben, von den «Flüssigkeiten» etwas auszusagen, also das Wort «Flüssigkeiten» hiebei zum Subject des Satzes zu machen. Nun enthält aber das Buch, welches doch dem Schüler eine Hilfe sein soll, dasselbe Wort im Satze als Prädicat. Damit ist die Verwirrung gegeben. In welcher Weise soll nun diesem Ubelstande gesteuert werden? Soll man die Definitionen aus dem Elementarunterrichte ganz weglassen? In der That wäre dies in den meisten Fällen thunlich. Dass die Definitionen, welche in den ersten Capiteln der Physikbücher für Bürgerschulen gegeben werden, für den weiteren Unterricht belanglos sind, geht daraus hervor, dass auch solche Schüler den Lehrstoff aus der Wärmelehre, Elektrieitätslehre u. s. w. gut auffassen, denen die in der Einleitung definierten Begriffe unklar geblieben sind. Überdies muss noch betont werden, dass die durch die erwähnten Definitionen erklärten Begriffe im Bewusstsein der Kinder subjectiv längst vorhanden sind, wenn diese auch nicht imstande sind, für dieselben einen sprachlich richtigen Ausdruck zu finden. Zehnjährige Schüler wissen recht gut, was ein Körper ist; sie wissen, was fest, flüssig und luftförmig ist. Solche Begriffe von sehr kleinem Inhalt und sehr großem Umfange, die sich den einfachen Begriffen (Urbegriffen) nähern, zu definieren, erfordert eine Geübtheit im abstraeten Denken, wie sie die Schüler der ersten Bürgerschulclasse nicht besitzen können. Man wird daher solche Definitionen als entbehrlich bezeichnen und sie besonders in jenen Fällen weglasseu können, wo sie außer den gedanklichen auch noch sprachliche Schwierigkeiten aufweisen Damit soll nicht gerade das Kind mit dem Bade ausgegossen, sondern sogar zugegeben werden, dass einzelne solcher Definitionen, die sich sprachlich leicht geben lassen, bei thunlicbster Veranschaulichung beibehalten werden können, um die Schüler so nach und nach an die wissenschaftliche Ausdrucksweise zu gewöhnen. Um nun aber den erwähnten schwülstigen Sätzen mit Einschachtelungen von Nebensätzen beizukommen, kann man an Stelle der begrenzenden Erklärung (Definition), wie sie in der Mathematik und Physik üblich ist, die beschreibende Erklärung, d. i. eine E rl ä u t eru n g, setzen, indem man den langathmigen Definitionssatz in seine Theile auflöst und die Merkmale einzeln aufzählt. Diese Form der sprachlichen Darstellung ist daun nicht nur anschaulicher, sondern auch vom Schüler leichter zu erfassen und wiederzugeben. In der folgenden Gegenüberstellung soll an einigen Beispielen gezeigt werden, wie der Verfasser bei der Umarbeitung der «Physik und Chemie» von F. Schindler die hier ausgesprochenen Gedanken praktisch durchgeführt hat. Definitionen aus dem I. Theile der «Physik und Chemie für Bürgerschulen». Von Franz Schindler. 1898. Die Eigenschaft der Körper, einen Raum einzunehmen, heißt Ausdehnung der Körper. Die Größe des Raumes, den ein Körper einnimmt, nennen wir Rauminhalt oder Volumen. Körper, deren Theilchen einen so großen Zusammenhang zeigen, dass diese Körper ihre Gestalt selbstständig bewahren, heißen feste oder starre Körper. Körper, deren Theilchen einen geringen Zusammenhang zeigen und in kleiner Menge Tropfen bilden, in größerer Menge aber eine bestimmte Gestalt nicht selbständig bewahren, werden tropfbarflüssige Körper oder Flüssigkeiten genannt. Körper, deren Theilchen sich nicht nur sehr leicht verschieben und trennen lassen, sondern auch das Bestreben zeigen, sich von einander zu entfernen und keine Tropfen bilden, nennt man ausdehnsam-flüssige oder luftförmige Körper. Die Eigenschaft der Körper, einen Raum so zu erfüllen, dass denselben gleichzeitig nicht auch ein anderer Körper einnehmen kann, heißt Undurchdringlichkeit. Erläuterungen aus «Schindlers Physik und Chemie für Bürgerschulen». Bearbeitet von Robert Neumann. 1900. (Blieb ganz weg.) Blieb unverändert, erhielt jedoch den erläuternden Zusatz: «Der Rauminhalt wird mit m3, dm3, cm3... gemessen.» Feste Körper bewahren ihre Gestalt selbständig; sie setzen dem Zertheilen einen deutlichen Widerstand entgegen. Flüssige Körper (Flüssigkeiten) besitzen keine selbständige Gestalt; sie bilden in kleinen Mengen Tropfen und nehmen in großer Menge die Gestalt des Gefäßes an; ihre Theilchen lassen sich leicht trennen. Luftförmige Körper besitzen weder eine selbstständige Gestalt, noch bilden sie Tropfen; ihre Theilchen lassen sich außerordentlich leicht verschieben und zeigen das Bestreben, sich immer weiter von einander zu entfernen (sich «auszudehnen»). Alle Körper sind undurchdringlich, d. h. sie erfüllen mit ihrem Stoffe den Raum derart, dass kein anderer Körper gleichzeitig denselben Raum ein-nehmen kann. Dass die Formulierung einer richtigen Definition auf höheren Schulen eine sehr schätzenswerte Übung im Denken darstellt, die durchaus nicht vernachlässigt werden soll, steht außer allem Zweifel; dass aber auch dort die hiebei auftretenden Schwierigkeiten erkannt werden, beweist folgender Passus aus einer Buchbesprechung in der «Zeitschrift für das Realschulwesen,» Jahrgang XVII, Seite 248: «Die in der .Einleitung' angeführten Begriffe sollten dem Schüler gelegentlich verdeutlicht werden, nämlich bei der Vornahme der Diseiplinen, in welche sie gehören, wobei der Gebrauch von Realdefinitionen auf das unumgänglich nothwendige Maß eingeschränkt werden sollte, und diese nur so beschaffen sein dürften, dass der Schüler bei der Bildung derselben Antheil hätte. Sehr viele Definitionen könnten ohne den geringsten Schaden entfallen.............Durch die Ausscheidung der ,Einleitung“ und vieler überflüssiger Definitionen würde ein erheblicher Theil des Lehrstoffes entfallen, und z^ar gerade jener spröde Theil, dessen vorschriftsmäßige Bewältigung der Jugend erfahrungsgemäß die größten Schwierigkeiten bereitet.» R. Neu mann. (Period. Bl. f. Realienunterr. u. Lehrmittelw.) Aus Stadt und Land. Personal nach richten. Se Majestät der Kaiser hat dem Landesschulinspector Herrn Josef Šum an in Laibach aus Anlass der von ihm erbetenen Versetzung in den bleibenden Ruhestand taxfrei den Titel eines Hofrathes verliehen. — Gleichzeitig wurde der Director des k. k. Staats-gymn^siums in Cilli, Herr Schulrath Peter Končnik, zum Landesschulinspector ernannt und dem Lapdesschulrathe für Krain zur Dienstleistung zugewiesen. Veränderungen im Lehrstande. Die Lehrer und Leiter der Volksschulen in Heil. Kreuz bei Neumarktl und in Horjul, Herr Johann Jezeršek und Herr Johann Pokorn, wurden anlässlich der Erweiterung dieser Schulen auf zwei Classen zu Oberlehrern ernannt. Der definitive Lehrer und Leiter an der einclassigen Volksschule in Planina, Herr Johann Grad, wurde über Spin Ansuchen in gleicher Eigenschaft an die einclassige Volksschule in Podraga bei Wippach übersetzt. Die provisorische Lehrerin und Schulleiterin Frl. Johanna Simončič in Dobrava bei Asp wurde unter vorläufiger Belassung in ihrer gegenwärtigen Verwendung zur definitiven Lehrerin ernannt. Die definitive Lehrerin an der dreiclassigen Volksschule in St. Peter bei Rudolfswert, Frl. Ludmilla Bukovie, wurde über ihr Ansuchen an die fünfclassige Volksschule in Adelsberg übersetzt. — Der Supplent an der I. städt. Knaben-Volksschule in Laibach, Herr Valentin Mikuž, wurde zum provisorischen Lehrer und Leiter an der einclassigen Volksschule in Podkraj ob Wippach ernannt. Die Verwendung des ehemaligen provisorischen Lehrers Herrn Valentin Clemente als Aushilfslehrer an mehrclassigen Volksschulen wurde vom Landesschulrathe gestattet. Der Oberlehrer Herr Peter Groß in Sagor wurde über eigenes Ansuchen in den dauernden Ruhestand versetzt. — Die ehemalige Lehrerin an der deutschen Privat-Volksschule in Domschale, Frl. Semiramis Schmalz, wurde an der vierclassigen Volksschule in Griffen bei Völkermarkt (Kärnten) angestellt. Schulerweiterungen. Der k. k. Landesschulrath hat nach Einvernehmung des krainischen Landesausschusses über Antrag des k. k. Stadtschulrathes Laibach die Erweiterung der städtischen sechsclassigen deutschen Mädchen-Volksschule in Laibach auf acht Classen bewilligt. Aus diesem Anlasse wurden an dieser Schule eine siebente und eine achte Lehrstelle systemisiert. — An der vierclassigen Volksschule in Gutenfeld wurde eine Parallelabtheilung zur ersten Classe bewilligt und hiefür eine Lehrstelle systemisiert. Aus dem k. k. Stadtschulrathe. Der Bericht des k. k Bezirksschulinspectors Prof. Levee über den Stand der slovenischen und slovenisch - deutschen Volksschulen Laibachs im verflossenen Schuljahre wurde einhellig genehmigt und in diesem Sinne dem k. k. Landesschulrathe vorgelegt. Gleichzeitig wurde der Lehrerschaft der genannten Schulen die Anerkennung und dem Referenten der Dank des k. k. Stadtschulrathes für dessen mustergiltige Mühewaltung als Schuliuspector ausgesprochen. Es wurde beschlossen, die Beschwerde eines Lehrers gegen die Zeit der Zuerkennung einer Dienstalterszulage in einem entsprechenden Berichte dem Landesschulrathe vorzulegen. Hinsichtlich einer Anfrage des k k. Landesschulrathes über die Einführung von Qualificationstabellen für die Volksschullehrerschaft wurde beschlossen, eine solche Einführung als sehr zweckmäßig zu befürworten, und zwar in der Weise, dass es jedem Lehrer erlaubt wäre, in seine eigene Qualificationstabelle Einsicht zu nehmen. Es wurden in dieser Angelegenheit acht concrete Anträge zum Beschlüsse erhoben und dem k. k. Landesschulrathe als zweckmäßig zur weiteren Verfügung vorgelegt. Das Gesuch des Laibacher Lehrervereines um künftigen Wegfall besonderer Gesuche zur Erlangung von Dienstalterszulageu wurde genehmigend erledigt. Der Bericht über die Zahl und Höhe von Postsparcasseneinlagen der Schulkinder im verflossenen Schuljahre wurde zustimmend zur Kenntnis genommen. Eigene Ausweise werden jedoch in Hinkunft unterbleiben, da alles Betreffende im statistischen Theile der gedruckten Jahresberichte zu finden ist. Ein Ministerialgesuch um Nachsicht von der Beibringung des Lehrbefähigungszeugnisses konnte aus verschiedenen Gründen nicht befürwortet werden. Bezirksschulinspector Prof. Proft berichtete über den Stand der deutschen Volks- und Bürgerschulen Laibachs im verflossenen Schuljahre. Der Bericht wurde einhellig zustimmend zur Kenntnis genommen und der Beschluss gefasst, ihn in diesem Sinne dem k. k. Landesschulrathe vorzulegeu. Weiters wurden die Gesuche einiger Parteien um Befreiung ihrer Kinder vom obligaten Unterrichte in der slovenischen Sprache erledigt und nach Thunlichkeit berücksichtigt. Der Lehrerin Erl Emma Raunacher wurde aus Gesundheitsrücksichten ein sechswöchentlicher Urlaub bewilligt. Zum Schlüsse legte noch das Mitglied des k. k. Landesschulrathes Schulleiter Maier den Kostenvoranschlag für einen Curs zur Behandlung stotternder Kinder vor, den der Genannte ohne einen Anspruch auf Honorierung zu leiten sich bereit erklärt hat. Der Kostenvoransehlag wird dem Stadtmagistrate behufs Erwirkung des nöthigen Credites vorgelegt werden. Von der Laibacher gewerblichen Fortbildungsschule. Das k. k. Ministerium für Cultus und Unterricht hat die Lehrer der hiesigen gewerblichen Fortbildungsschule, Herren Professoren Franz Keller, Johann Franke, Karl Werner, ferner den Turnlehrer Herrn Franz Brunet und den Volksschullehrer Herrn Johann Kruleč im Lehramte ander genannten Schule bestätigt. Ablösung vor! Krain hat durch die Ernennung des Schulrathes Herrn Peter Kongnik einen neuen Landesschulinspector erhalten. Dem neuen Landesschulinspector wurde bei seiner Ernennung von slovenisch-nationaler Seite ein nichts weniger als freundlicher Empfang bereitet. Eine übermächtige Phantasie trieb in den Spalten der radicalen wie dermalen slovenischen Blätter mit dem Namen des kommenden Mannes ihr wüstes Spiel und auf Grund mangelnder Erkenntnis oder absichtlicher Entstellung der Verhältnisse wurde dem künftigen Inspector das Unglaublichste angedichtet. Wie ein rothör Faden zog sich die Nachrede, dass der neue Inspector ein Feind des slovenischen Volkes und — horribile dietu — ein deutsch - nationaler Parteimann sei, durch die Spalten dieser Blätter. Aber die Lügen und Übertreibungen dieser Blätter hatten thönerne Füße. Wie jedes Ding, so hat auch diese Personalveränderung zwei Seiten und will gehörig besehen werden. Wer sie objectiv, sine ira et Studio abzuwägen vermag, dem zeigt die Vergangenheit Herrn Inspector Končnika ein ganz anderes Gesicht. Er findet, dass der neue Inspector seinerzeit als Hauptlehrer in Graz und als k. k. Bezirksschulinspector in Cilli erfolgreich wirkte und Hunderten von Lehrern durch sein Leben und Streben, sein Wesen und Wirken ein Vorbild zu rechtem Thun, durch seine pädagogischen und methodischen Schriften eine Fundgrube von Erzieherweisheit und beruflicher Begeisterung geworden ist. Die Fülle seines Wissens, die Unermüdlichkeit seines Fleißes, die Zähigkeit seines Wollens und die strenge Unparteilichkeit seines politischen Standpunktes machten Schulrath Končnik in seiner Stellung als Gymnasialdirector in Cilli in den Augen jedes billig Denkenden zu einem hervorragenden Schulmanne. Dies das wahre Gesicht des neuen Inspectors für den, der es sehen will. Der unflätige Geifer, den die slovenischen Blätter anlässlich dieser Ernennung in vollen Kübeln ausgegossen haben, ist ein Denkmal der Niedertracht wie der fassungslosesten Verlegenheit von Menschen, die in ihrer Noth zu jedem Rettungsmittel greifen, mag es heißen wie immer. Wir deutschen und fortschrittlichen Lehrer des Landes rechnen es zu den besten Gaben des Geschickes, einem Manne wie Končnik als Vorgesetztem zu begegnen und in ihm einen Pflichtenwecker und Beurtheiler unseres beruflichen Wirkens zu erhalten. Herr Landesschulinspector Hofrath Josef Šmnan tritt, wie wir an anderer Stelle meldeten, diesertage vom verantwortungsreichen Posten, auf dem er ein rundes Jahrzehent, ehrenvoll und segensreich wirkend, gestanden ist. Sein arbeitsreiches Leben wird im Hafen der Familien seiner Kinder, wie wir hoffen, in Ruhe und Frieden ausklingen. Ein langer, schöner Ruheabend ist dem verdienten Schulmanne, fleißigen Schriftsteller und verständnisvollen Träger des höchsten Schulamtes unserer Provinz nach einem vierzigjährigen fruchtbaren Amtswirken voll saurer Müh und Arbeit wohl zu gönnen. Inspector Šuman war ein Beamter, dem die Würde und Ehre der Schule und des Lehrstandes nach jeder Richtung warm am Herzen lag; im Verkehre mit den ihm unterstellten Lehrern von seltenem Feingefühl und geradezu bezwingender Liebenswürdigkeit, war er immer .bereit zu Rath und That und zeigte an der Arbeit und dem Geschick des Einzelnen jederzeit die lebhafteste Theilnahme. So sei es ihm unvergessen, dass er die Versammlungen und Vortragsabende des Krainischeu Lehrervereines oft und gerne mit seinem Besuche beehrt und gebend und nehmend, lehrend und lernend in der Mitte seiner Volks- und Mittelschullehrer geweilt hat Den bildungsfreundlichen Absichten der pädagogischen Fachblätter wie jedem geistigen Vorwärtsstreben des Lehrerstandes war er ein theilnahmsvoller Förderer. Den Commandostab hat Herr Inspector Šuman niedergelegt; aber dass ein solcher Arbeiter der Schule der Luft entfliehen kann, die ihn lebenslang umgeben, genährt und jung erhalten hat, glauben wir nicht: der Schritt aus dem Amte wird ihn nicht aus dem Kreise der Lehrer führen; sein Antheil und seine Liebe, sein Wunsch und Kath wird unserer Arbeit erhalten bleiben. Sie werden auch ferner unsere freundlichen Bundesgenossen sein. In diesem Sinne halten wir dem in die Muße der Amtslosigkeit übertretenden Herrn Inspector unsere Versammlungen wie unser Herz offen und rufen ihm mit dem Dichter zu: «I pede fausto!» Die Taubstummenanstalt in Laibach wurde am 28. v. M. in feierlicher Weise eröffnet. Die kirchliche Weihe des Gebäudes nahm Fürstbischof Dr. Jeglič vor. Die Anstalt, die eine sehr fühlbare Lücke im Unterrichtswesen des Landes auszufüllen bestimmt ist, wurde unter die Leitung des Oberlehrers Stephan Primožič gestellt. Neben ihm wird Herr J Armiö an derselben als Lehrer wirken. Die Stiftungsaustalt wurde der Hauptsache nach aus den Mitteln mehrerer hochherziger Stiftungen und Zuwendungen von Menschenfreunden erbaut; das Fehlende wurde durch Zuschüsse aus Landesmitteln ergänzt. Die Lehrer, die an dieser Anstalt wirken, verbleiben im Status der Volksschullehrer und beziehen ihre Gehalte aus dem Landesschulfonde; auch ihre Pensionen fließen aus dem Pensionsfonde der Lehrerschaft. Die Unterrichtssprache an der Taubstummenanstalt ist die slovenische; taubstumme Kinder deutscher Nationalität sollen nach Thun-lichkeit auf Rechnung der Stiftungsfonds anderweitig untergebracht werden. Kindergartenwesen. Dieser Zweig des Bildungswesens treibt in Kraiu noch immer neue Blüten. In den letzten zehn Jahren wurden im Schulbezirke Krainburg allein vier Privat-Kinder-gärten errichtet, die sich alle eines vollauf befriedigenden Besuches erfreuen. Aus dem Laibacher Gemeinderatbe. In der Sitzung des Laibacher Gemeinderathes vom 16. v. M. berichtete GR. Director Šubic über den Antrag des Stadtmagistrates betreffs Einhebung eines Schulgeldes von jenen Nachbargemeinden Laibachs, deren Kinder die städtischen Schulen besuchen. Einem Ausweise des k. k. Stadtschulrathes zufolge besuchten im verflossenen Schuljahre nicht weniger als 473 Kinder auswärtiger Gemeinden die städtischen Schulen in Laibach. Diese riesige Zahl von unterschobenen auswärtigen Schulkindern verursacht der Stadtgemeinde bedeutende Kosten, abgesehen davon, dass der Unterricht infolge des großen Andranges wesentlich leidet. Um diesem Zuzuge ungebetener Schulbesucher theilweise zu steuern, sei es angezeigt und billig, von den interessierten Nachbargemeinden Schischka, Waitsch, Moste und Dobrunje für jedes Kind, das eine städtische Schule besucht, ein Schulgeld im Betrage von 8 K jährlich einzuheben. Der Antrag des Berichterstatters wurde zum Beschlüsse erhoben und gewinnt bereits mit dem nächsten Schuljahre Rechtskraft. — In derselben Sitzung wurde die Dotation für die Bezirks-Lehrerbibliothek über Antrag des GR. Dimnik von 100 auf 200 K jährlich erhöht. Schulweihe. Ein neues, recht zweckmäßig eingerichtetes Schulgebäude wurde jüngsthin in Heil. Kreuz bei Neumarktl vollendet und am 24. v. M. feierlich eingeweiht. Zur Versetzung aus Dienstesrücksichten. Über eine einschlägige Beschwerde hat das k. k. Ministerium für Cultus und Unterricht entschieden, dass gegen Versetzungen von Lehrpersonen «aus Dienstesrücksichten» Beschwerden an das Ministerium zulässig sind, doch keinerlei aufschiebende Wirkung haben. Vereinsleben. Die Satzungen der neuen dermalen Katecheten- und Lehrervereinigung «Slomškova zveza» mit dem Sitze in Laibach wurden vor kurzem behördlich genehmigt. Huldigungsadresse. Aus Anlass des 70. Geburtsfestes Sr. Majestät des Kaisers wurde dem Minister für cultus und Unterricht durch eine Abordnung von Mittelschuldirectoren eine von den Directoren sämmtlicher Mittelschulen Unterzeichnete Huldigungsadresse für Se. Majestät mit der Bitte überreicht, dieselbe an den Stufen des Thrones zu unterbreiten. Der Kaiser hat die genannte Adresse mit Wohlgefallen allergnädigst entgegengenommen und besonders wohlthuend die erfreuliche Einmüthigkeit empfunden, mit der die sämmtlichen bezeichneten Anstalten sich ohne jede Rücksicht auf den Unterschied der Nationalität zu dieser loyalen Kundgebung zusammengefunden haben. Minder wohlthuend, ja geradezu beschämend ist für den Freund unserer herrlichen deutschen Sprache die Willkür, mit der in der genannten Adresse mehrfach gegen den Geist dieser Sprache und den guten Geschmack im Ausdrucke gesündigt wird. Vielleicht glaubte der Verfasser des Schriftstückes auch hiedurch der Kundgebung einen echt österreichischen Charakter aufprägen zu sollen. Gott besser’s! Auszahlung der Bezüge für Lehrpersonen auf dem Lande. In Zukunft können Lehrpersonen, die außerhalb des Amtssitzes eines Steueramtes angestellt sind, ihre bei den Steuerämtern zur Auszahlung gelangenden Bezüge auf Verlangen mittelst Postanweisung beheben. Dasselbe gilt auch für die Lehrerschaft des Schulbezirkes Laibach-Umgebung, deren Bezüge dermalen von der krainischen Landescasse unmittelbar ausgezahlt werden. Nach freiem Ermessen. Eine kürzlich erflossene Entscheidung des k. k. Ministeriums für Cultus und Unterricht stellt es dem freien Ermessen der Schulbehörden anheim, das Begehren .eines in Disciplinaruntersuchung befindlichen Lehrers um Gewährung der Acteneinsicht entweder zu gewähren oder zu verweigern. Gegen eine im Laufe der Disciplinaruntersuchung getroffene Verfügung der Behörden ist eine Sonderbeschwerde nicht zulässig. Zur Wahlbewegung, Die Wablbewegung schreitet nun auch bei uns zulande rüstig vorwärts. Die slovenisch - liberale Partei hat für die fünfte Curie den Obmann des Verbandes der südslaviscben Lehrervereine, Herrn Lehrer Lukas Jelenc in Laibach, als Wahlbewerber aufgestellt, was die fortschrittliche slovenische Lehrerschaft mit Freuden begrüßt hat. Leider ist die Wahl unseres Collegen nichts weniger als gesichert, da demselben nicht nur der Führer der dermalen Partei im Lande, Advocat Dr. ŠusteršiS in Laibach, sondern auch ein social-demokratischer Candidat gegenübersteht. Die deutsche Schule in Abbazia, die im März d. J. mit einer Besuchsziffer von 25 Kindern ins Leben gerufen worden ist, wird gegenwärtig bereits von 65 Kindern, und zwar 40 Knaben und 25 Mädchen, besucht. Der Aufsichtsrath der Schule sah sich gezwungen, die bescheidenen Lehrräume der Schule unverzüglich zu vergrößern und die Bestellung einer zweiten Lehrkraft zu veranlassen. Als Hilfskraft wurde Herr Josef Lanzendörfer als provisorischer Unterlehrer dem Oberlehrer K. F. Emmer an die Seite gestellt. Das erfreuliche Aufblühen dieser deutschen Schule au der österreichischen Kiviera lässt erkennen, dass die dortigen Deutschen den Wert der Schule zu schätzen und sie wie ein Kleinod zu hüten wissen. Zusch riften. Loitsch, 20. October 1900. (L e h r e r t re ue.) Am 11. v. M. wurde auf dem Ortsfriedhofe zu Oberloitsch das dem Andenken des verewigten Oberlehrers Johann Kerne vom «Vereine der Lehrer und Schulfreunde für den politischen Bezirk Loitsch» gewidmete schöne Grabdenkmal feierlich enthüllt. Die pietätvolle Trauerfeier, die von dem Gemeinsinn und der berufsgenossenschaftlichen Treue der Lehrerschaft des Bezirkes ein glänzendes Zeugnis ablegte, hatte eine ansehnliche Schar von Collegen und Freunden des Verblichenen am geschmückten Grabe zusammengeführt. Den feierlichen Nachruf hielt Herr Oberlehrer J. Benedek aus Planina. —g— Landstraß, 7. November 1900. (Einig im Geiste und in der Liebe.) Es ist immer ein erhebender Anblick, wenn man sieht, dass berufsgenossenschaftliebe Bande mit dem Tode des einen Theiles nicht auch zugleich ihre Lösung finden. Dieses Bild gewährt uns heute die Lehrerschaft des Bezirkes Gurkfeld, die ihrer Standesgenossen nicht vergisst, auch nachdem ihre Seelen dem Lärm des Tages entrückt und der ewigen Heimat zugewandert sind. Aus eigenen Mitteln und mit Hilfe der Beisteuer der Theilnehmer der letzten Bezirks-Lehrerconferenz hat der «Pädagogische Verein» in Gurkfeld jüngsthin seinen verstorbenen Mitgliedern Oberlehrer Karl Kal iger und Lehrer Josef Osana auf den Friedhöfen ihrer letzten Dienstorte würdige Grabsteine setzen lassen. Wo gibt es eine reinere Form der Treue, als Collegialität, die über den Grabhügel hinaus in die Ewigkeit reicht ? G. Rundschau. Wien. (Enthüllung des Dittes-Denkmales) Am 21. October d. J. fand auf dem evangelischen Friedhofe in Wien unter zahlreicher Betheiligung der freisinnigen Lehrerschaft Wiens und Abgesandter der reichsdeutscheu und deutsch-österreichischen Lehrerschaft die Enthüllung des Denkmales für Altmeister Dittes statt. Am Grabe sprachen Bundesobmann Katsch inka, Director Böhl aus Berlin namens des Bundes der reichsdeutscheu Lehrer, Übungsschullehrer Jordan als Dittes-Schüler und der Sohn des Verewigten, Dr. Rudolf Dittes. Die Feier wurde eingeleitet und geschlossen mit einem Liede, gesungen vom Schubertbunde. Das Grabdenkmal — eine wohlgelungene Abbildung bringt die «Deutsch-österreichische Lehrerzeitung» in ihrer letzten Nummer» —- stellt sich als eine nennenswerte Kunstleistung dar. Es hat bis zum Scheitel der Büste, die das Denkmal krönt, eine Höhe von 3'85 m und wurde, wie bereits gemeldet, vom Bildhauer Schröer in Wien ausgeführt. Zur Herstellung der Büste wurde Carrara-Marmor, für die Architektur einschließlich der Grabplatte braunrother Tiroler Porphyr, für den Büstensockel sowie für die Inschrifttafel unter dem Belief grüner Serpentin, geschliffen und poliert, für die Grabeinfassung Mauthausener Granit verwendet. Die Stufe, auf der das Denkmal aufgeführt ist, trägt die Widmung: «Gewidmet von der reichsdeutschen und deutsch-österreichischen Lehrerschaft». Auf dieser Stufe sitzt der 60 cm hohe Sockel auf, der in der Mitte in 10 cm hohen vergoldeten Bronzebuchstaben •— also erhaben — nur den Namen «Dittes» zeigt. Zwischen zwei l'45m hohen Halbsäulen ist das ITOm hohe, 60 cm breite Belief: «Dittes in einer Lehrerversammlung sprechend» eingefügt, darunter eine schwarzgrüne Serpentinplatte mit dem Spruche: «Nicht abwärts, noch rückwärts, Sondern aufwärts und vorwärts!» Das Ganze wird von einem Benaissance-Gebälke verdacht, das zwischen zwei Voluten die stark überlebensgroße Büste Dr. Dittes’ •—• ohne Sockel 75 cm — trägt. Die schmiedeeiserne, kunstvoll gearbeitete Grabeinfassung wurde vom Kunstschlosser Buschka ausgeführt. — An demselben Tage fand abends im Saale des Hotels «Victoria» ein Festcommers statt, der gleichfalls eine stattliche Schar von Schülern und Anhängern des verewigten Meisters um das Banner der freien Schule vereinigte. Bei diesem Anlasse waren namentlich die Vertreter der reichsdeutschen Lehrerschaft Gegenstand der herzlichsten Sympathiebezeugungen seitens der österreichischen Standesgenossen. Das Wort ergriffen die Herren Katschinka, W. Lahn (Berlin), Director Zwilling (Wien), Dr. Paul Dittes, Strebl (Wien) als Obmann des Wiener Lehrervereines, Seitz (Wien) als Angehöriger der Gruppe der «Jungen», Jordan (Wien) als Obmann des Niederösterreichischen Landes-Lehrervereines, Netopil (Brünn) namens der Provinziallehrerschaft Österreichs, Jessen und Glöckl (Wien). Die schöne Feier, die dem todten Führer galt, zeigte die deutsche Lehrerschaft auf der Wacht für die sittlichen Güter der Menschheit und ließ wieder eine Flut von Licht hinausleuchten über die Gaue Deutsch-Österreichs. Sie war ein sprechender Beweis dafür, dass der Geist der Wahrheit und Freiheit, der Dittes erfüllte, seine werbende Kraft bei allen wehr- und wahrhaften Männern unseres Standes noch nicht eingebüßt hat Der Tag hat im Herzen aller Getreuen den Schwur gefestigt: «Dittes für immer!» Steiermark. Am 7. v. M. ist ein langgehegter und sehnlicher Wunsch der steiermärkischen Lehrerschaft endlich in Erfüllung gegangen: die Eröffnung eines Schülerheimes für Lehrersöhne in Graz. Damit hat die Lehrerschaft unseres Nachbarlandes, in erster Linie die Ortsgruppe Graz des Wiener Lehrerhaus-Vereines mit ihrem rührigen Obmanne Dir. M. Camuzzi eine schöne Frucht ihres Fleißes und ihrer Opferliebe gepflückt. Möge die neue Schöpfung einer gedeihlichen Zukunft entgegengehen! Görz. (Außerordentliche Hauptversammlung des Landes-Lehrervereines.) Es war dem jungen Landes-Lehrervereine beschieden, was viele Vereinigungen schon des öfteren vergeblich angestrebt hatten, vor Sr. Majestät die traurige Lage des Lehrerstandes zu schildern. Dass der Weg zum Throne manch ein Hindernis fand, lässt sich denken; allein die gute Sache drang durch und fand ihr Ziel. Diese Errungenschaft sowie andere wichtige Dinge bewogen den Ausschuss, die Mitglieder des Vereines am 11. v. M. zu versammeln, um ihnen die Ergebnisse mitzutheilen und weitere Schritte zu berathen. Über 100 Lehrkräfte — darunter besonders viele Damen — waren freudig dem Bufe gefolgt, war es doch für alle von Interesse zu hören, wie Se. Majestät die Lehrerabordnung empfangen hatte. Der Vorsitzende Bud. E. Peerz berichtete darüber in ausführlicher Weise, indem er erwähnte, dass der Kaiser ihn als Präsidenten und die beiden Secretäre Ignaz Kr i2m an und Karl Bub bi a überaus zuvorkommend empfieng, ihnen für die dargebrachte Huldigung dankte, das Memorandum, die materielle Lage der Lehrerschaft betreffend, entgegennahm und eine Abhilfe in Aussicht stellte. Die versammelte Lehrerschaft nahm diese Mittheilung mit Jubel auf und beschloss über Antrag des Berichterstatters ein Huldigungs-telegramm an Se. Majestät zu senden. Im weiteren besprach der Vorsitzende zwei an den Landtag geleitete Petitionen, betreffend die Gehaltsfrage und die Witwenversorgung. Herr Oberlehrer B a j t referierte über einen Gesetzesentwurf zu einem neuen Landes-Volksschulgesetze. Der sachliche, mit großem Fleiße gearbeitete Entwurf wurde einem eigenen Comite zur Prüfung zugewiesen. Herr Peerz stellte den Antrag, es soll den in Görz wohnenden Ausschussmitgliedern das Becht eingeräumt werden, die Lehrerskinder, welche die Mittelschulen besuchen, zu überwachen. Der Antrag sowie die damit verbundene Gründung eines Unterstützungsfondes wurden einhellig angenommen. Über Antrag des Mitgliedes Nigris wurde weiters eine Eingabe ans hohe Ministerium beschlossen, in welcher über die säumige Ausbezahlung der Quinquennalzulagen Klage geführt wird. — Die Versammlung hatte das Gepräge großer Begeisterung und Herzlichkeit und bewies deutlich, wie leicht es ist, im Hinblicke auf das gemeinsame Interesse ein Arbeitsfeld zu finden, wo alle politischen Schranken fallen. Dem Vereine traten neuerdings an einem Tage 50 Mitglieder bei. Der Erfolg öffnet auch Schwarzsehern die Augen. Tirol. Der Tiroler Landesschulrath bescldoss, auf die Beschlüsse des Landtages, wonach der Unterricht in der deutschen Sprache an den Volksschulen in Fassa als Pflichtfach eingeführt werden sollte, nicht einzugehen. Böhmen. Eine Abgeordnetenversammlung des tschechischen Landes-Lehrervereines in Böhmen, die im vergangenen Sommer in Prag tagte, beschloss, mit der tschecho-slavischen Lehrerschaft Mährens und Schlesiens in Fühlung zu treten und für die nächste Hauptversammlung die Satzungen eines «Verbandes der tschecho-slavischen Lehrerschaft» vorzubereiten. Mähren. Der mährische Landesausschuss hat beschlossen, zur Berathung des Entwurfes eines «Disciplinargesetzes für Lehrer» eine Enquete einzuberufen. Zu derselben werden die beiden Landes-Lehrerverbände je zwei Vertreter entsenden. Ungarn. In sämmtlichen Volksschulen Ungarns wurde das Deutsche sowohl als obligater wie als nichtobligater Lehrgegenstand abgeschafit. * * * Thüringen. Die Vorstände der Landes-Lehrer- und Pestalozzi-Vereine haben beschlossen, zum Besten ihrer Witwen- und Waisenunterstützungscassen ein Volksbuch unter dem Titel «Thüringen in Wort und Bild» herauszugeben. Von etwa 200 eingegangenen Arbeiten werden 80 den ersten Band bilden, der in wenigen Wochen im Buchhandel erscheinen wird. Hut ab vor solchem Zusammenstehen und solcher Arbeitslust! Schweiz. Der große Rath von Graubünden erließ kürzlich einen Aufruf an das Volk, in dem sich die nachstehenden Sätze finden: «Wenn die Lehrer mit rechter Freudigkeit und voller Hingabe an ihren Beruf in der Schule und an ihrer eigenen Fortbildung, die auch wieder der Schule zugute kommt, arbeiten sollen, dann müssen sie derart besoldet werden, dass nicht Bedrückung ihre B eruf s f r e udigk ei t trübt. Es liegt mithin im Interesse der Schule selbst, die Lehrer möglichst gut zu besolden, ihnen wenigstens das zu geben, dessen sie zu ihrem ordentlichen Auskommen und würdigen Auftreten benöthigen. Wir erlauben uns zu sagen, dass darin auch eine Ehre für das Volk liegt, weil es damit Zeugnis dafür ablegt, wie sehr es die Schule zu schätzen weiß . . . Was vor einem VJerteljahrhundert genügen mochte, genügt heute nicht m ehr. Es genügt nicht mehr für den Lehrer und darum auch nicht mehr für die Schule; es genügt nicht mehr für das heranwachseude Geschlecht und deshalb auch nicht für die Demokratie, sofern sie in erlauchter Weise ihre hohe Aufgabe erfüllen soll. Wenn wir wollen, dass die Schule der Stolz des freien Staates bleibe, dann müssen wir dafür sorgen, dass ein freudiger Schaffensgeist den Lehrer zu unseren Kindern in die Schule begleite und nicht der ängstigende Geist der Sorge, welcher auch den Sonnenschein des Kindergemüthes verdunkeln würde. Getreue, liebe Mitbürger! Wir hoffen, der laute und einmüthige Appell der obersten Landesbehörde an die Liebe seines Volkes zu seiner Schule werde nicht ungehört verhallen, und empfehlen auch dringend die Annahme des Gesetzvorschlages.» Spanien. Die deutsche Schule in Madrid, die sich in einer der vornehmsten Straßen der Stadt befindet, besuchen gegenwärtig 50 Knaben und Mädchen. ILzE a-id. in. I g-faJL t i g-e s _ Jubiläum einer pädagogischen Fachzeitschrift. Der «Österr. Schulbote», die älteste der bestehenden pädagogischen Fachzeitschriften Österreichs, seit Jahren vom Director und Stadtschulinspector Franz Frisch in Marburg mit bewährtem Geschick geleitet, vollendet nächstens ein halbes Jahrhundert seines Bestandes. Das erste Heft des neuen Jahrganges wird aus diesem Anlasse als Festnummer mit Rück- und Umblicken in die Zeitgeschichte erscheinen. Lehrer als Bühnendichter. Am 23. v. M. wurde im Jubiläumstheater in Wien zum erstenmale das neue Volksstück «Mutter Sorge» von R. Hawel mit ungewöhnlichem Erfolge gegeben. Am 13. d. M. fand in der Wiener Hof oper die erste Aufführung von J. Reiters Oper «Der Bundschuh» statt. Die erste Gymnasiallehrerin in Österreich dürfte Fräulein Cäcilie Wendt, Tochter des Professors und pädagogischen Schriftstellers F. M. Wendt in Troppau, sein. Die junge Dame, die erst vor wenigen Monaten zum Doctor der Philosophie graduiert wurde, hat nunmehr auch die Clansur- und mündliche Prüfung für Candidaten des Gymnasial- und Realschnl - Lehramtes aus Mathematik und Physik mit deutscher Unterrichtssprache erfolgreich abgelegt. Ihr wird voraussichtlich bald eine Stelle an einem der bestehenden Mädchengymnasien zufallen. Sonderbar! Ein deutschböhmischer Lehrer, der im vergangenen Sommer eine Fahrt nach Paris unternahm, reichte, wie die «Fr. Schulztg.» zu berichten weiß, sowohl bei den österreichischen wie bei den französischen Bahnen um Fahrpreisermäßigung ein. Er erhielt sie von der Verwaltung der letzteren, nicht aber von der der ersteren. Der Mann dürfte das Wort des Arkas: «Dir ist fremd das Vaterland geworden!» jetzt verstehen. Zur Stärkung der Volkskraft. Soeben ist im Verlage von R Oldenbourg die erste Nummer der «Blätter für Volksgesundheit», berausgegeben von den Herren Geb. Oberregierungsrath Dr. Bödiker, Dr. Graf Douglas, Geh. Med.-Rath Prof. Dr von Leyden, Geh. Med.-Rath Prof. Dr. Rubner; geleitet von Dr. K. Beerwald, Reg -Rath Dr. Kautz und Dr. Spitta, erschienen. Diese Blätter sollen eine Ergänzung der Bestrebungen des deutschen Vereines für «Volks - Hygiene» bringen und weitere Volkskreise über häusliche Gesundheitspflege und verständige Lebensweise berathen. Das erste Heft der Zeitschrift, das uns vorliegt, entspricht diesem Zwecke vollkommen. Der Jahrespreis der monatlich zweimal erscheinenden «Blätter für Volksgesundheitspflege» beträgt 4 Mk. 80 Pf. JVXit tliei I iiMg-. Der Lehrerhausverein für Oberösterreich bringt heuer in den Monaten November und December zwei neuerschieneue Bändchen seiner Jugendschriftensammlung an alle deutschen Schulen Krains zur Versendung. Der Verwaltungsausschuss erlaubt sich, die P. T. Collegen auf diese Schriftchen ganz besonders aufmerksam zu machen Es sind dies das Bändchen VI. «Das kalte Herz» von W. Hauflt, 77 Seiten, 12 Illustrationen, Preis: 1 K, und das Doppelbändchen VII/VIII «Märchen der Brüder Grimm», 144 Seiten, 24 Illustrationen und mit einem Deckelbild, gezeichnet von Alex. Pock. Preis: 2 K. Sämmtliche Illustrationen sind von künstlerischem Werte. Inhalt und Ausstattung dürften den weitgehendsten Ansprüchen gerecht werden. Die überaus günstige Aufnahme, welche die ersten fünf Bändchen in den Kreisen der Lehrerschaft gefunden haben, lässt den Verwaltungsausschuss hoffen, dass den beiden neuerschienenen Bändchen ein gleiches Wohlwollen entgegengebracht werde. Der Verwaltungsausschuss richtet an alle P. T. Inspectoren, Directionen und Schulvorstehungen die Bitte, die ihnen zugehende und mit einem Begleitschreiben versehene Sendung der Jugendschriften-Versandtstelle einer geneigten Durchsicht zu unterziehen und die Bändchen zur Anschaffung für die Schulbücherei zu empfehlen. (Die Bändchen können zwei Monate lang behalten werden.) Für die bisherige freundliche Unterstützung dankend und auf weitere collegiale Förderung des Unternehmens hoffend, zeichnet für den Verwaltungsausschuss des Lehrerhausvereines für Oberösterreich: Raimund Für, Karl Langoth, V orstandstellvertreter. Schriftführer. Bücher-, Lehrmittel- und Zeitungsschau. Das XIX. Jahrhundert in Wort und Bild. Politische und Culturgeschichte von Hans Kraemer in Verbindung mit hervorragenden Fachmännern. Lieferung 47 bis 60. Berlin, Leipzig, Wien und Stuttgart, Bong & Comp. Preis der Lieferung: 60 Pf. — Mit den vorliegenden Lieferungen ist der III. Band dieser Jahrhundertüberschau, die mit Recht als eine enorme Leistung unermüdlichen deutschen Forscher- und Sammlergeistes bezeichnet werden kann, zum Abschlüsse gebracht worden. Mit Lieferung 47 wird zunächst der Faden des unterbrochenen Berichtes über die Rechtspflege und Gesetzgebung wieder aufgenommen und bis zum Jahre 1899 berabgeführt. In gedrängter Form und durchsichtiger Anordnung werden in den folgenden Lieferungen Völkerrecht, Post, Telegraphie und Fernsprech wesen. Elektrotechnik, Industrie und Verkehrswesen, Ausstellungswesen, Heilkunde, Forschungsreisen, Ausgrabungen, Physik und Chemie, Photographie, Malerei und Plastik, Baukunst und Kunstgewerbe, Himmelskunde, Tonkunst behandelt, worauf der Arbeits-antheil der Frauen auf den Gebieten der Literatur, des Bühnenwesens, der Musik und der bildenden Künste gerecht und objectiv festgestellt und die Frage der Frauenbewegung in einem ebenso knappen als wohl gerundeten Gemälde vorgeführt wird. Mit einem kurzen, aber sehr lesenswerten Überblick über die heutige Entwicklung des Buchgewerbes und der Reproductionstecbnik, einem übersichtlichen Gesammt-Inhaltsverzeichnis und alphabetisch geordneten Namen- und Sachregistern schließt das stattliche Werk ab. Alle Hefte schmückt eine reiche Fülle für jedes Wissensgebiet kennzeichnender bunter und schwarzer Bildbeigaben von vorzüglichster Ausführung. Aufrichtig zu begrüßen ist es, dass sich der rührige Verlag entschlossen hat, das in seiner Art ganz einzig dastehende Werk durch Herausgabe eines Supplementbandes, der die Pariser Weltausstellung des Jahres 1900 und die Entwickelung der Landheere und Kriegsmarinen im Laufe des Jahrhunderts zur Anschauung bringen wird, zu ergänzen. Indem wir schon heute auf diesen krönenden Sehlusstein hinweisen, möchten wir neuerdings die Aufmerksamkeit unserer Leser auf das prächtige Nachschlagewerk gelenkt haben. Htr. Einläufe: Mädchenerziehnng und Frauenberuf. Von Dr. Albert M o 11 b e r g. Berlin, Oehmigke (Appelius), 1900. Preis: 2 Mk. Philosophische Bibliothek, Bd. 76: John Locke’s Versuch über den menschlichen Verstand. In 4 Büchern. II. Bd. Übersetzt und erläutert von J. H. v. Kirchmann. Zweite Auflage, bearbeitet von C Th. Siegert. Leipzig, Dürr, 1901. Preis: 3 Mk. F. Herrmanns Anleitung zum Gebrauche des Anschauungs unterrichtes in Bildern. Neu bearbeitet von Emanuel Reinelt 8., umgearbeitete und vermehrte Auflage. Wien uud Prag, Terapsky, 1901. Preis: 1 K 80 h. Zum deutschen Sprachunterrichte in der Volks- und Bürgerschule. Von Konrad Moißl. Prag, Wien und Leipzig, Tempsky, 1900. Preis: 1 K 80 h. Deutsches Lesebuch für Mädchen-Bürgerschulen. Von Dr. Franz Josef K r e t sc h m ey er. II. Theil. 8., verbesserte Auflage. Wien und Prag, Tempsky, 1900 Preis: geb. 1 K 90 h. Das XIX. Jahrhundert in Wort und Bild. Von Hans Kraemer. 65. und 66. Lieferung. Berlin, Leipzig, Wien und Stuttgart, Bong & Comp. Preis der Lieferung: 60 Pf. Der Geschichts-Unterricht nach den Forderungen der Gegenwart. Von Heinrich Weigand. I. Theil. Zweite, vermehrte und verbesserte Auflage. Hannover, Meyer (Prior), 1900. Preis: 1 Mk. Memoiren eines Schulmannes. Von Vincenz Murr. Bozen, Tyrolia, 1900. Preis: 30 h. Amtliche Lehrstellen-Aussehreibungen. An der städt. achtclassigen deutschen Mädchen-Volksschule in Laibach gelangen zwei Lehrstellen zur definitiven Besetzung. Die regelmäßig instruierten Gesuche sind im voi geschriebenen Dienstwege spätestens bis IO. December 1000 beim k. k. Stadtschulrathe einzubringen. Verspätete oder mangelhafte Gesuche werden nicht berücksichtigt werden. K. k. Stadtschnlrath Laibach am 8. November 1900. Im Schulbezirke Laibach (Umgebung) sind folgende Lehrstellen mit den systemisierten Bezügen definitiv zu besetzen: 1.) Die Lehr- und Leiterstelle an der einclassigen Volksschule in Iggdorf; 2.) eine Lehrstelle an der dreiclassigen Volksschule in Brunndorf. Die Bewerbungsgesuche sind ordentlich instruiert im vorgeschriebenen Dienstwege bis 26. November 1900 hieramts einzubringen. K. k. Bezirksschulrath Umgebung Laibach am 11. November 1900. Im hiesigen Bezirke sind folgende Lehrstellen mit den gesetzlichen Bezügen definitiv zu besetzen: 1.) Die Lehrer- und Leiterstelle an der einclassigen Volksschule in Ncul; 2.) eine Lehrstelle an der zwei-classigen Volksschule in Wodiz. Die gehörig instruierten Gesuche sind im vorgeschriebenen Wege bis 26. November 1900 hieramts einzubringen. K. k. Bezirksschulrath Stein am 12. November 1900. An der vierclassigen Volksschule zu Sagor ist die Oberlehrerstelle mit den normalmäßigen Bezügen definitiv, eventuell provisorisch zu besetzen. Bewerber um diese Stelle wollen ihre ordnungsmäßig belegten Gesuche im vorgeschriebenen Wege bis 1. December 1900 hieramts überreichen. K. k. Bezirksschulrath Littai am 31. October 1900. An der zweiclassigen Volksschule zu St. Peter bei Rudolfswert kommt die zweite Lehrstelle mit den gesetzlichen Bezügen zur definitiven, eventuell provisorischen Besetzung, und sind die Gesuche bis 60. November 1900 beim k. k. Bezirksschulrathe Rudolfswert einzubringen. K. k. Bczirksschulrath Rudolfswert am 3. November 1900. An der neuerrichteten einclassigen Volksschule in Radeuce kommt die Lehrer- und Leiterstelle mit den gesetzlichen Bezügen und dem Genüsse einer Naturalwohnung zur definitiven, eventuell provisorischen Besetzung. Die Gesuche sind bis 20. November 1900 beim k. k. Bezirksschulrathe in Tschernembl einzubringen. K. k. Bczirksschulrath Tschernembl am 29. October 1900. Herr Professor Job. Satter ln Gottschee hat sich durch die Herausgabe des Werkchens: «Volks-thümliche Thier namen aus Gottschee» ein stetes Andenken in Gottschee gesichert. Anfänglich gedachte er bloß den Reinertrag seiner gediegenen Arbeit dem zu gründenden Studentenheim in Gottschee zu widmen; später jedoch beschloss er, den Gesammtertrag der Broschüre dieser vvohlthätigen Schöpfung zuzuwenden. Der Unterzeichnete übernahm die Zusendung der Broschüre an sämmtliche Schulen, beziehungsweise Lehrer und Katecheten des Gottscheer-Landes. Es langten auch rasch nacheinander Beträge ein, wodurch die Collegen bewiesen, dass sie stets ein warmfühlendes Herz für das Gedeihen des Studentenheims — vorderhand noch Studentenküche — haben. Bis auf drei Schulen, beziehungsweise deren Lehrer, bekannten sich alle Gottscheer-Lehrer zu den Abnehmern. Rühmlich muss hervorgehoben werden, dass auch viele deutsche Priester zu den Abnehmern zählen. Bisher sind an Zahlungen 84 K 90 h eingelangt, wovon 32 K 50 h ihrer Bestimmung übergeben, 2 K 40 h sich aber noch in den Händen des Einsammlers befinden. Der Unterzeichnete erlaubt sich, allen Abnehmern im Namen des Studentenheims hiemit auf diesem Wege den herzlichsten Dank auszusprechen. Petsche. Briefkasten. R. in L. Von einer allgemein bindenden Verordnung in dieser Beziehung ist uns nichts bekannt. Es wird dies wohl nur ein oder der andere B.-Sch.-R. verfügt haben. Freundl. Gruß! Kartengrüße aus Graz und Gottschee: Dank und herzl. Gegengrüße! Johann Jax in Laibach Wienerstrasse 17 empfiehlt die bestens anerkannten Nähmaschinen und Fahrräder. Illustrierte Kataloge gratis und franco. Unterlag-en für’ K.ar~t:enskizzen zum Gebrauch an Volks-, Bürger- und Mittelschulen sowie an Lehrer- und Lehrerinnen-Bildungsanstalten entworfen von Max Schneider, k. k. Professor in Wien. Diese Skizzenunterlagen sind aus mattsclnvarzem Theerpapier hergestellt und enthalten die in blassgrüner Farbe ausgeführten und nur für den Lehrer wahrnehmbaren Contouren des darzustellenden geographischen Stoffes. Dem Lehrer liegt nur ob, die einzelnen beim Unterricht in der betreffenden Classe in Betracht kommenden Flüsse, Gebirge, Orte etc. in der mittelst Reißnägeln an die Schultafel oder neben derselben befestigten Skizzenunterlage nach Maßgabe des fortschreitenden Lehrganges durch Überziehen mit farbiger Kreide nach und nach für die Schüler ersichtlich zu machen. Nach beendigter Behandlung des dargestellten Gebietes kann die Kreidezeichnung mit einem Rehlederfleck entfernt, die Skizzenunterlage eingerollt und zum weiteren Gebrauch aufbewahrt werden. Die Skizzen für Osterreieh-Ungarn, Niederösterreieh, Oberösterreieh, Steiermark, Tirol, Dalmatien mit Bosnien, Böhmen, Mähren, Galizien, Ungarn sind als Doppelkarten (110 cm breit und 143 cm lang) zum Preise von 1 K 20 h, mit Zusendung für 1 K 40 h; jene von Salzburg, Kärnten, Krain, Küstenland, Schlesien, Bukowina, Kroatien mit Slavonien als einfache Karten (73 cm breit und 110 cm lang) zum Preise von 80 h, mit Zusendung für 90 h, und zwar nur durch die Kanzlei des Lehrerhaus-Vereines (III 3, Beatrixgasse 28) gegen vorherige Einsendung des Betrages zu beziehen. Daselbst sind auch die bei Benützung der Skizzenunterlagen nothwendigen fünffarbigen Kreiden (weiß für die Grenzen, blau für die Flüsse, gelb für die Gebirge, roth für die Orte und Eisenbahnen sowie grün für die Tiefländer) zusammen für 80 h, mit Zusendung für 90 h, und ein Rehlederfleek zum Wegwischen der Kreidezeichnung für 40 h, mit Zusendung für 45 h, erhältlich. Verlegt und berausgegeben vom «Krain. Lehrerverein». — Druck von Kleinmayr & Bamberg, Laibach.