Ein Monat . 40 kr. Vierteljährig I fl. 20 „ Halbjährig 2 „ 40 „ Ganzjährig 4 „ 30 „ Mit Ein Monat . öv kr Vierteljährig 1 „ 50 „ Halbjährig . 3 „ — „ Ganzjährig. 6 „ — „ Einzelne Nummern 6 kr. ^ «S. Ziiserti»n5Akl>»!>r: Die viermal gespaltene Druckzeile wird bei einmaliger Einschaltung mit .'i, bei zweimaliger mit 3, bei dreimaliger mit 10 Kreuzern berechnet. Erscheint jeden Sonntag und Donnerstag in je Einem halben Vogen Beilagen ungerechnet). Donnerstag den S«. RotziM»»?» Graz Am 15. d. M. beginn der hiesige Turn-verein unter bereitwillig zugesagter Mitwirkung des Männergesangvercines die Geburtsfeier Fr. Schillers. Trotz der ungünstigen Witterung und eines durch ivochenlangen Regen beinahe grund-los geivordenen Weges, bewegte sich doch Abends ein staatlicher Zug, voran die Musikkapelle und umgeben von zahlreichen Lampenträgern durch die Straßen der Stadt, Schreiner's Bierhalle zu. als dem str die große Anzahl der geladenen Gäste allein geni'lgend großen Festplatze. Geladen lvarn! nämlich außer dem Männergesangvereine die Offieiere des uniformirtcn Vilrgereorps, die ^5tiar. girten der Studentenverbindungen, die Ragliitzer Schützengesellschaft und die Würdenträger des Ritterbundes, sowii^ die Vertreter der Presse. Das entworfene Festprogramm bot viele Abwechslung und e Durchführung desselben kann in jeder Hinsicht, sowohl wtTs Rede und Declamationen, als auch was Mysit und Gesang anbelangt, ge-lunßen bezeichnet werden. Zum Vortrage gelangte die Seene zwischen Marquis Posa und DonPl)' lipp, solvie die s,Worte des Glaubens" (letzterem Gedicht von Dr. Kokoschineg meisterhaft vor-getragen), von Liedern „das deutsche Lied", „das treue deutsche u s. w. Den Glanzpunkt der Feier bildete aber jedenfalls die ebenso gediegene als ergreifende Festrede, gesprochen vom Tprechwart'Crsatziilann Dr. Kauzner. Nach der Schlußrede des Herrn Ichriftlvartes Wilhelmi wechselten die Grüße der einzelnen Vertreter der anwesenden Vereine mit improvisirten Borträgen, mit Gesang und Musik. Die ganze Festlichkeit kann eine wirklich erhebende genannt werden und nur, als des greisen Uhland Tod bekannt wurde, schlich der Geist der Wehmuth für einen Augenblick durch die Versammlung, welcher aber bald im rauschenden Festjubel verschwand. Doch leider müssen lvir auch eine eingetretene unliebsame Störung berichten.'l' Der Senior des Studentencorps Tartarus hielt sich berufen, durch einen mißlungenen Vortrag jener gehobenen Stiln-mnng, die allseitig herrschte, ine andere Richtung zu gebell. Dicc> gelang ihm nvar nicht, wohl aber, den allgemeillen Unwillen hervorzurufen und den Vorsitzenden zu l, ihm das Wort zu nehmen. Bei dieser Geict^enheit müssen lvir bemerken, daß ein ganz eigentiiuntlicher Geist noch in i)« !! Köpfen mancher Ilttiu^'rsitätsstndenten stecke. '>nche glan-ben, i)ie Bild!:ilg im Erbpachte zu besi n n, bezeichnen knrziveg Jetten, der nicht an del /iakultär immatrikn-lirt ist,für einen Filister, un ' sind der Ansicht, der Gebrauch barbari^rLateiüilwrter in derUmgangs-spracht stemple^ und ^ür sich zu höheren Wesen, ohne zu aht?.-', daß sie sich nlir immer tie-ser in dem von » deutschen Hochschulen schon ! 1« Dieser unangenehme (Gegenstand erscheint mit Hinblick auf die mittlerweile in der „Zgöpst." von dem betreffenden Herrn erfolgte Erklärung in einem besseren Lichte, und es war demnach auf keine Beleidigung de^ Turnvereins, sondern gerade auf das Gegentheil abgeseheu. — Allerdings konnten die Worte des Sprechers am Eingange seiner Rede nicht unglücklicher gewählt sein, alo es der Fall war. Die Nedartion. längst verworfenen Kehricht mittelalterlichen Fili sterthums begrab'.:! und daß derartige Bestrebungen von ivirklich Gebildeten Höchsteile mitleidig lielächelt lverden. ?o schöne Frischte das Verbindungswesen tragell kann, wenn eS in dem Sinne anfgefaßt wird, loie bei den hiesigen technischen Verbindnngen nn^ wie wir hören, auch bei einer juridischen,' so thnt es auch Noth, daß solche Aus-wüchse endlich verdorren, denn der Zeitgeist er» fordert jetzt mehr von ine»n jungen Mann, als durch das Tragen von Abzeichen^, Biertrinken und Schlägereien nm " ippalien w llen - erreicht lverden kann. Agram. 16. Novelnber. llnsere kroatische Schauspielergesellschaft ist ilun nach langer Abwesenheit lvieder in die Heimat zurückgekehrt nnd eröffnete gestern den Cyclns c'erVorstellungen mitHoltei's „Per-knschnnr" sXi? bisem). Das Haus lvar in aller Räumen überfüllt und die Gesellschaft wurde mit großem Enthusiasmus begrüßt. Der Regisseur Herr Josef Freudenreich, ein Karlstädter, auch dem Cillier Theater - Publicum als gediegener Fachmann bekannt, hielt einen Prolog und wurde .nach Beetldignng desselben dreimal gerufen. Die liervorragendsten Seenen des Stückes wurden mit allgemeinem anhaltendem Applause aufgenommen. Die Gesellschaft ist gut geschult und es lväre sehr zu wünschen, das; ihr alle Aufmerksamkeit und Anerkennung von Seite des kunstsinnigen Pnblieums zu Theil werde. Auch Ze. Ereellenz Grazer Eoneertberichte. II. Wirst du wo gut aufgenommen, darfst du ja nicht wiederkommen! Gelang es uns neulich die Nachsicht der Leser durch einen etwas verspäteten Bericht zu erhalten, so sollten lvir billig ihnen heute eine andere Freude bereiten. Aber wir kommen wieder > freilich vorausschickend, daß! es allemal angenel)mer sei, Musik zu hören als! über Musik zu schreiben - gleich mit dem Ge-! sammtakt über zwei Coneerte. - Es sind dies das Treiber'sche und das Musikvereinseoneert, welche l alljährlich zu den nothwendigen und mit Pslichtge-1 fühl besnchten zählen. ! Ueber das eine wie über das andere gewinnt! der Bericht Heuer einige Schlvierigkeit, lveil Lob j und Tadel durch gewisse zufällige Umstände leicht als tendenziös aufgefaßt lverden können. Treiber!» ^ ist kürzlich Willmers vorangegangen und sielst ! Evers an sich verschieden gegenüber; lvahrend die! Leitung des Musikvereins aus den Händen des l old^nburgifchen Hofcapellmeifters A.'Pott in jene! des bei weitem jüngeren Dr. Malier aus Wien, übergegangen ist. Derselbe Fall dürfte beim näch-! sten Concert des Männergesangvereines eintreten, wo man hüben und drüben wegen tler neuen Chormeisterlvahl allerhand zlvischen den Zeilen einer die reine Leistung betreffenden Kritik lvird lesen »vollen. Hiebei sind meist die Häupter der Parteien einander ganz lvohlwollend und vermögen es mit wenig Ausnahmen, dem Andern die Lorbeern zu gönnen und nur, wer das kann, ist ein echter Künstler. Aber da gibt es Leute, die kaiserlicher sind als der Kaiser und ljeiliger als der Papst ; auf diese passeu obige Andeutungen. Wir am lve-nigften »vollen, tvo es sich um gemeinsamen Ge-nnß handelt, Zerklüftungen verursachen, oder auch ausgesprochene Partei machen, wenn von links und rechts Gutes geboten werden kann. Dazn sind lvir nicht genug ausübender Musiker, der seine acht Stunden täglich mnsieirt, allen Proben beilvohnt und die musikalische Tagesliteratur scharf verfolgen kann. Da aber die meisten Mnsiker vom Fach nicht gut schreiben und ihre praktischen Ansichten in das Kleid gemeinschaftlicher Theoreme bringen können, obendrein gcwöhnliä) lnitten in Parteien drin' stehen, so ist eo am Ende nicht fehlgethan, wenn der Freund des Schönen mit redlichem Gelvissen zur rolfsthilmlichen Erkenntniß der Musik beiträgt, wviel er vermag. Felilen mag der Beurtheiler daliei so oft - als der Beurtlieilte. Wilhelm Treiber's Eoneert eröffnete dieslnal Chopin, schloß Mendelssohn n. mittendrinnen war -Willmers mit Rubinstein. Welch' ein schönes eigen- ^ thümliches Farbenspeetrum für den Pianisten.! Das große Coneert in in seinem maestoso, der Romanze und dem ILoucto ! vor ein paar Jahren hier öffenllich gehört. - mit seinem schimmernden Baue, seinem tiefsinnigen Zauberwesen, mochte n?ehr als einmal zu denselben Worten verlocken, die Cherubim unserem Ton-setzer gegenüber unter heißen Umarmungen gebraucht hat: „Immer neue Gedanken! brav ge-macht!" Mendelssohns R0U(l0 l)rillant in Ls-ciur, lvie die erste Nummer ein höchst dankbares Or-chesterstück, errang siä) bei dieser ersten Vorführung einen eindringenden Erfolg, tvelcher bei dein großen Cultns Bartholdl)'s nnd dem energischen Spiele des Coneertgebers gar ivohl zu envarten war. Wir sind sehr zufrieden, wenn lvir schon das Vollendetste eines Meisters selten völlig zu Gehör bekommen, vonl Kronenschatze eine kleine Perle zu erhalten. Wir werden nicht sehr irren, lvenn wir das genannte konäo mit seinen Massenwirkungen dahin zählen. Jedenfalls ist Chopin mir einer mehr charaetenstilchen Wahl bedacht lvorden und vielleicht hat sich auch Herr Treiber ihm sch!nieg-samer hingegeben. Wir haben uns dabei erinnert, wie viel lvir doch von Ehopin'schem Verständniß Clären Schumann verdanken, die gegenlvärtig, lvenn lvir nicht irren, zu Frankfurt - aber nicht im Vorparlalnent - lveilt. Würde sie doch einen unserer Großdeutschen zu uns herabgebracht haben. Um bei W. Treiber zu bleiben, so gebührt diesetn Virtuosen nllr für die genannten zwei Pieeen der volle Dant des Kunstfreundes. Rubinsteins Galopp Banus Soköeviö wohnte der Borstelluna bei in Gesellschaft deS F. M. L. Grafen Georg Jellaöiö, dem Bruder deS bei der Ration mit Recht so beliebt gewesenen Banus Jellaöiä. Gleichzeitig gab gestern der bürgl. Schützenver-ein in der Schießstatte eine Tombola mit varauf' folgender Tanzunterhaltung. Leider fand dieses Unternehmen so wenig Anklang, daß daS Tom-bolaspiel anstatt um 7 Uhr erst um 11 Uhr statt-finden konnte, nachdem einige Verstärkung aus dem Theater gekommen war. ES wurde auch getanzt, aber die Reihen waren so gelichtet, daß fich der eifrigste Tänzer einer Anwandlung von Langweile nicht erwehren konnte. Für einen so großen Saal sind 3 biS 4 tanzende Paare doch zu wenig. Warum man gerade an diesem Abende Tom-bola arangirt hatte, weiß ich mir nicht zu erklären; ich kann eS nicht glauben, daß man daS Theater beeinträchtigen wollte, sonst ist aber kein Grund vorhanden, indem bisher gar viele Abende ohne jede Unterhaltung verstoßen sind, und viele ebenso auch in Zukunft verstreichen dürften. Das Cezilienfest wird vom hiesigen Ratio-nal Landes'Musikvereine am 31. d. M. im Dvo-ranasaale aus dasGlänzendste begangen werden.Alle Kräfte werden aufgeboten, um den Abend so viel als möglich angenehm zu machen. Es werden die verschiedenartigsten musikalischen Instrumente in Bewegung geseht, außerdem werden Chöre aus-geführt mlt Sopran und Alt, und Männerchöre thuls ohne, theils mit Orchesterbegleitung. Der Männergesangverein „livlo" wird das für den 22. d. M. anberaumte Cezilienconeert bis zum nächsten Monate verschieben. Der Journalistenstreit in Agram steht noch in vollster Blüthe. Vor drei Tagen hat der katvllök! list den ?oz!or angegriffen, gestern gab ?020r dem list Revange und die „Agramer Leitung" packte den?oi!0r auf eine sehr inhU' mane Weise. In einigen Tagen dürften die roäue bovine einige Worte sprechen, hernach Anre list, und die HeKe ist im besten Zuge. Der deutschen „Agramer Zeitung" möchte ich etwas mehr Mäßigung anempfehlen, den nationalen Blättern aber Verträglichkeit und Eintracht. ---- Klagenfurt X. 18. November. (Ein schlafender Berein.—Spaziergänge durch Klagenfurt. — Ge-schichten und Sagen. — Theater.) Klagenfurt ist war nur wegen seiner enormen Schwierigkeit in Bewältigung von Gedanken, die mit moskowiti-scher Knute gehezt dahineilen, dazu etwa noch Rubinsteins selbst halber - interessant, während „Freudevoll und Leidvoll" von Willmers ein aanz achtbares Prüfungsstück sür eine Musikan-stalt abgeben kann. Die Trilleretüde des gleichen Compositeurs, dessen „fliegender Vogel" da und dort durchflattert, zeigte unS eigentlich am meisten den prächtigen Fortschritt, den W. Treiber in Bezug auf ruhig gleichmäßiges, nicht nach Tacten abgegrenztes, in sich harmonisch verbundenes Spiel gemacht hat. Auch ist die Ausdauer und daS rechte Maß in Vertheilung der Nuancen geradezu bewundernswerth. Von Treibers schwacher Seite, d^r Affectation, haben wir vor fast einem Jahre in einigen Zeilen Hansliks und auch diesmal in unseren Blättern gelesen. Der Vorwurf läßt sich nicht ganz abweisen; die Tasten werden zu oft als glühende Stäbchen behandelt, nach deren Be-rührung die Hand zurückzuckt, aber graziös zurück-zuckt. Uns sollte dünken, der Einzelndämpfer falle auch ohne das auf die Saite? Ist der kurze Ton mit einer ruhigen Hand unverträglich? Gerade hierin, in Vereinigung dieser scheinbaren ('ye-genfttze, scheint uns die echte Meisterschaft zu lie-gen. Uebrigens haben wir noch des ^^obes genug für den ja noch sehr jungen und mit Gunst auf- im Verhältnisse m seiner Größe überaus reich an Bereinen; ich glaube, wenn sich hier vier Bersv' nen zufälliger Weise begeanen, so errichten sie schnell einen Verein, und schreiben eine Generalversamm-lung aus, wo jedoch gewöhnlich der Spruch gilt: „tre8 faoiuvt volloxiuw." - Unser Turnverein, der so viele Theilnahme wie sonst kein hiesiger Verein gefunden hat, ist beinahe ganz einHeschla-fen; eS werden die Turnstunden wohl so ziemlich besucht, aber ich denke „daS Purxlbaumschlagen ist nicht das eigentliche Wesen des Vereines", und bemerke weiters, daß durch den Austritt mehrerer lnrnräthe die Zahl derselben nicht vollständig und daher noch durch fteie Wahl zu ergänzen ist; auch wurde in der letzten Generalversammlung die Re-Vifion der Statuten beschlossen. Diese letzte Ge-neralversammlung war im Monat August und wir haben jetzt November nnd sind noch immer interim. „Interim, interim, der Teufel steckt hinter ihm" sagt Schiller. - Doch „wir können warten!" -Wandeln wir indessen etwas durch die Straßen unserer Stadt, beginnen wir mit der ftüheren Kanal- jetzt Bahnhof Straße. Vor Allem prangt uns hier die Seitenwand des BürgerspitalS entgegen; blau, gelb und graue Farbe mit unverworfener Wand vermischt sich hier liarmonisch und umsäumt eine merkwürdige Sammlu^ von Kellerlöchern. Die verschieden gefärbte Mauer gleicht so sehr der Karte von Deutschland, daß jeder Fremde glauben muß, es wolle hier dem nach dem nahen Schulhause wandelnden Schüler gleich-sam spielend Geographie gelehrt werden. Der Bür-gerspitalsfond ist ein reichlicher und dennoch läßt man - beinahe zwei Jahre - diese elende Wand unübertüncht. Man bilde wenigstens einen „Bür-gcrspitalsseitenlvandübertünchungsverein." - Gegenüber des Bürgerspitals erblicken wir den Thurm des Stadtpfarrdoms, deffen Uhr zugleich eine Schlag- und Sonnenuhr ist, weil man deS hellsten Sonnenscheins bedarf, «m die trüben Zei-ger vom unnenbargefärbten Zl^rblatt zu unter-scheiden; hat man aber hrslen Sonnenschein und unterscheidet man die Zeiger, so weiß man erst recht nicht, wie viel es an der Uhr ist, weil dieselbe nicht wie andere Uhren nach der Sonne, sondern, weiß Gott! nach welchem Planete geht. Ich glaube. Rousseau muß in dieser Gasse gewohnt haben, als er rief: „(?raov au viel, je n'ai „vlu3 desoiv Zavoir I dvure qn'i! est.". - Dock ich sehe, daß ich schon ziemlich viel geplaudert kabe und beeile mich nun zum Theater zu kommen. Aber fast lebensgefährlich ist cs. in dasselbe zu dringen, strebenden Virtuosen. Im ganzen Coneertsaal, wo man ihn mit lautem Applaus empfing, begleitete und entließ, klatschten nur zwei Hände nicht. Es waren jene der Sängerin Fräulein Camilla Trei-ber, der Schwester deS Virtuosen. Als Mitwirkend zu seinem Eoneerte hatte W. Treiber gewonnen: Die Damen Klettner und Herzfeld und den Tenoristen Groß. Erstere sang die beiden Mendels-sohn'schen Lieder „Das erste Veilchen" und „Su-leike" recht lieblich, nur vielleicht daS letztere etwas zu gedehnt und zeigte im Duett auS Halevy's „Guido nnd Ginerra" besonders die Stärke ihrer höchsten Stimmlage. Fräulein Herzfeld hatte mit einem Deelamationsstück alltäglichster Att. wo-mit man doch eine exquisite Gesellschaft im 6. Jahrzehent des neunzehnten Jahrhunderts nicht mehr plagen sollte, eine recht mißlungene Wahl gemacht und eS hätte nicht der auffallenden Ueber-stürzung der Declamation bedurft, um diese Rum-mer zu einer bedeutungslosen zu machen. Indessen wer wollte an deelamalorische AuSfüllungSnum-mern bei einem Eoncerte bittern Ernst verfchwen-den. Frl. Herzfeld ist für besseres geschaffen und kann einen Nachmittagsruhm entbehren. Die Zeit von Steger schen Aadaisen ist doch einmal vorüber. Heute qilt nur melir schwere Waare. - Herr Groß sang Äarschners „Nichts Schöneres" sehr schwung-voll und warm, die dritte Strophe mit Verdes- da nämlich etliche fünfzehn eigarrenstummelgierige Jungen vor demselben, lauern und den argloS dahin Wandelnden anfallen: „Ich bitte geben Sie mir die Cigarre - nein mir!" u. f w. und greifen ihm sogar mit ihren ziemlich unreinen Händen nach dem Munde; - ja mir selbst ist eS schon passirt, von diesen jugendlichen Wegela-gerern „schmuziger Kerl" geschimpft zu wer-den, weil ich mich unterstanden hatte, meine Ci-garre biS zu einem ganz kleinen Äummel zu verrauchen. Sie werden sagen: „weShalb ist den die Polizei da!!" wir sagen dies auch, und ent-halten uns der weiteren Reflexionen. Im Theater wurde unS Supps'S Opperette „Das Pensionat" vorgeführt, die unS ziemlich handgreiflich an den „Troubadour" und noch einige andern Opern erinnert. - Hiebei zeichne-ten sich Frl. C. v. Kaler (Helena), Frl. Milafchek (Amalie) und besonder« Hr. Svoboda (Karl) aus, und wurden vom Publicum mehrmals gerufen; Frl. Milaschek hatte eine Contra-Altpartie und wir hätten gewünscht, sie in der Partie der Ida, welche Ff. Eder sana, w hören, da uns diese, ge-linde gesagt, eben nicht besonders befriedigt hat. Die dritte Wicderhohlung von „Fortunio'S Liebeslied" ging. Dank sei es der Frau Eder und Herrn v. Kaler ohne Wirkung über die Bretter, auch Fräul. Bu-liovSky zeichnete sich hiebei durch einige Kixe auS. Hr. v. Kaler (ein besonderer Liebling der Diree-tion) gab hiebei anstatt deS Hrn. Frank den Mei' ster Fortunio. In den Lustspielen „Er ist nicht eiftrsüchtig" und „Sperling und Sperber" zeich-neten sich Hr. Schaper, Hr. Krosek und besonders Hr. Frank aus; der Letztere gab in der famosen dramatischen Seene „im Vorzimmer Sr. Excellenz" den. armen Schreiber Jeremias Knabe auch mit der gewohnten Kunstfertigkeit. Herr Frank ist nicht ein bloßes Talent, er hat in seinem Spiele etwaS Geniales, keine seiner Rollen ist eine Kopie, eS ist alles Original und selbst, wenn er Partien, wie „Wurm" in „Kabale und Liebe"' u. s. w. verfehlt, so müssen wir nur seine AuffassungSweise verdammen und nicht die Durchführung derfelben, denn diese ist bei ihm immer konsequent. In dem Schauspiele von Benedix „Mathilde" errangen sich Herr Schaper (Arnaü) und Frau Megerle (Mathilde) den Beifall deS PublieumS; letztere war aber ziemlich lang mit dem Sonfleur nicht einer Meinung, trotzdem daß derselbe wie gewöhnlich so laut sprach, daß es beinahe schien, alS streite er sich mit den Schauspielern. Schließlich erwähne ich noch das Charakterbild des O. Berg serungen und war unübettrefflich in Schuberts köstlichem Lied „Am Meere", dem unschätzbaren Nachlaß auS deS Meisters Schwanenlied. Rachruf an Uhland. Hin zu den fernsten Ländern eilt die Knnde. Daß Uhland starb, der Deutschland's Lyra trug. Ein Dichterfürst, des mächsger Geisterflug Die Kreiheit prie» mit gottgeweihtem Munde. Und nie vernarbt in deutscher Brust die Wunde, Die ihr der Tod des deutschen Barden schlug. Ihm galt zu Tübingen der Leichenzng, Dem Edelsten im schwäb'schen Sängerbunde. Einst sprach Er: finge wem Gesang gegeben. Und was er schrieb im deutschen Liederbuch, Unsterblich wird's in allen Zeiten leben. Denn ewig klingt im deutschen Länderkreise Des Wortes Macht in seinem „Sängerfluch!" Tanz Deutschland krönt ihn mit dem Lorbeer-Reise. Hilarius. „Jäger und Zuave" da« zum Borthciledr« brave» Schauspitler« und Regisseur« Krosek vor einem vollem Hause gegebe» wurde u»d worin fich Hr. Krosek (Zuave) hauptsächlich aber Hr. Svoboda (Uuterjäger Aloi«) »««gezeichnet haben. ---oOOOKA' I>OOo----- Marburg, 20. November. Um den gestempelten BriefeouvertS, »velche gegen Unterschleife verschiedener Art vollkommene Sicherhelt gewähren, größeren Absatz zu verschaf-fen, hat das h. Finanzministerium die Einhebung des Betrages von einem halben Kreuzer für jedeS Couvert, welcher bisher von dem Käufer als Aequivalent für die Anfertigungskosten entrichtet und von den Postämtern für daS Aerar verrech-net werden mußte, vom 1. Dezember 1862 ab-aestellt. Die Käufer haben daher von diesem Tage an lediglich nur die Postmarten zu entrich-ten und bekommen die CouvertS als GratiSbei-gäbe. Auch die zweite Turnrathsitzung am 12. d. M. bot viel Interessantes, wovon wir Fol-aendeS erwähnen. In Bezug auf den Turnge-sang wurde beschlossen, daß nur ausübende Turner an demselben Antheil nehmen können, und daß solche, welche entweder durch Nachlässigkeit oder auf andere Weise störend auf die Gesangsübungen einwirken, über Antrag des Sangwartes vom Turnrathe auS der Gesangsstunde ansge-schlössen werden können. Der Antrag deS Sprechwartersatzmannes Bar. Rast, daß regelmässig alle 14 Tage eine Turnrathssitzung abzuhnlkn sei, wird angenommen und zwar hiefür der Donners-tag Abends bestimmt. Es wird ferner als Beschluß hingestellt, daß bei den Turnrathsitzungen auch die Ersatzmänner zum Erscheinen verpflichtet seien. Um dem Mißbrauche des Tragens der Turnerzeichen vorzubeugen, wird beschlossen, daß als VereinSzeichen ein silbernes mit einem Kranze umgebenes vierfaches k' zu gelten habe. Turn-schüler nicht berechtigt seien, selbes zu tragen, und die Turner sich solche Zeichen nur beim Säckel-warte anzuschaffen haben. Auf Antrag des Schrift-wartes werden die bisherigen unentgeltlichen Turn-schüler des Gymnasiums belassen und diese Be-aünstigung auch auf die hiesige Haupt- und Realschule dergestalt ausgedehnt, daß von der letzteren Lehranstalt je 1 Schüler jeder Klasse nach Bestimmung der betreffenden Direktion unentgeltlich am Turnunterrichte theilnehmen könne. Vor einigen Tagen sah man hier zwei Missionäre mit einem Mol)renmädchen durch die Straßen gehen und milde Gaben in den Häusern sammeln. Am 17. d. M. langte Se. Ezeell. F. Z. M. Benedek in Marburg an und reiste nach Jnspeetion der Truppen und Easernloealitäten denselben Tag Abends wieder nach Italien ab. -i- Zu Ende des vorigen Monats wurde in der Gemeinde Pernitzen, Bezirk Mahrenberg, die Dienstmagd A. F. in der Scheuer ihreS Dienstherrn mit durchschnittenem Halse todt aufgefunden. Dieses Mord^S ist ein Individuum, daS irrsinnig sein soll und gegenwärtig flüchtig ist -beschuldigt. Die That soll den Erhebungen nach, mit einem Rasirmcsser vollführt worden sein. -v- 3n der Nacht vom 16. auf den 17. d. M. wurde in das Bureau unseres Herrn Bezirkshauptmanns im ersten Stocke deS vormaligen KreiSamts - Gebäudes eingebrochen, wobei aus versperrter Schreibtischlade die darin enthalten gewesene Barschast von nahezu 300 fl., sowie auch ein goldener Siegelring entwendet wurde. Die unbekannten Thäter passirten den ehemaligen Kreisamtsgarten, legten eine Leiter an das Bureau-fenster an, drückten die Scheiben ein, wornach sie in das Bureau eindrangen und nach Erbrechung der Lade des Schreibtisches sich mit der Beute entfernten. Die ungewöhnliche Frechheit dieses Einbruchdiebstahles läßt vermuthen, daß einer der Thäter besondere Localkenntnisse haben mußte, da gewöhnliche Diebe schwerlich auf's Gerathewohl in ein Gebäude einbrechen würden, vor dem sie eine heilige Scheu haben. 'Ueberhaupt scheint sich Marburg einer wohlorganisirten Diebsbande zu erfreuen. - Rachträalich erfahren wir, daß ein der That verdächtiges Individuum eingebracht sein soll. In der Nacht vom v. auf den 10. d. M. ist in der Gemeinde Kumen die von einer aus 5 Personen bestehenden Jnivohnerfamilie bewohnte Alpenhütte ein Raub der Flammen geworden. Während die beiden Inwohner sich zum Kirchenseste nach Zellnitz begaben und nur die Kinder allein zu Hause waren, begann die Hütte zu brennen an nnd konnte von den Kindern nur noch die dort befindliche Kuh und das Schwein gerettet werden. Die Entstehungsursache schreibt man einer rachsüchtigen Nachbarin zu, welche schon mehrmals die Beschädigten mit Brandlegung bedroht liat. Der Schade iieläuft sich auf 400 fl. und es sind die Bewohner dieser Hütte umsomehr zu beklagen, da sie sich noch gegenwärtig obdach-loS befinden und fast ihrer ganzen Habe beraubt sind. "'ch* Borgestern Abends zwischen 7 und 8 Uhr wurde die Frau des hiesigen k. k. Beamten Herrn C. F. beim Nachhausegehen in der Nähe der W. Vorstadtpfarre räuberisch angefallen. Während dieselbe an der Ecke des Burggartens vor-über kam, sprang ein Individuum herbei und faßte sie am Äiantel, welche« es der Ciguithümerin herabzureißen versuchte. Doch ein von zwei an der Gartenmauer der W. Vorstadtpfarre lauernden Genossen ausgegangenes Signal (ein Pfifs), sowie das Hinzukommen des hiesigen Biirgers W. be-stimmte den Thäter, seine Beute faliren zu lassen und die Flucht zu ergreifen. Wäre es nicht möglich, Militär-Assistenz zu requiriren, um durch forlgesetztes Patrouillireu den Angriffen auf Person Eigenthun! einigerma-ßen Ziel zu setzen? Ludwig Uhland ist am 13. November zu Tübingen verstorben. (Theater.) SamStag, 15. Nov. ,.Albo der Affe von Malicolo" Spetakel - Melodr^niu? in 3 Abteilungen. Abschieds- und Benef^-Vorstelluna des Herrn E. Klisch-nigg. — Da das Äück nur geschrieben ist, um die Nach. ahinungStttnst dieses Herrn zur Anschauung zu bringen, so läßt fich iiber den Inhalt deSsellieu weiter nichts berichten, als daß es an Unflnnigkeit seinen briden Vorgängern, „Affe und Bräutigam" und „Der Ttiimme nnd sein Äffe" nichts nachgibt. Zu bedauern find bei diesen tlieatnUischen Farcen die Schauspieler, die auch bei dem besten Willen fiir den Aufwand ihrer Kräfte in den pathetischen Tiraden nur das spöttische Lächeln des Publicums erndten können. Sie dienen ja fammt uud sonders blos als Folie fiir die Pro-ductionen des Affen. Was diesen betrifft, so sahen wir zumeist dieselben Kunststitcke, ja ftist auf demselben Flecke, wie ftüher; besonders zu erwähnen sind die Rauschscene und die „Schraube", von denen die erstere durch die gut detaillirte maßvolle Ausführung, die letztere du.ch die Schwierigkeit der Darstellung auch nach wiederholtein Au-schaue« noch Gefallen erregeu können. DaS Experiment mit dem Umschlagen des TischeS, welches die Gewandtheit deS Herrn Klischnigg vorzüglich in Licht zu stellen geeignet ist, blieb man unS diesmal schuldig, obwohl der Tisch be-reitS in die Scene gebracht mar. Hiefür aber erhielten wir eine Darstellung: „Der Affe als Kurmacher", deren Obscönität selbst einem wirklichen Affen zu gemein gewcs.n wäre! — Das volle HauS spendete demBenefic>iinten reich-lichen Beifall. Auch die Schauspieler, welche fast lammt-licb ihre undankbaren Rollen outrirten, fanden ein giinstig gestimmtes Publicum. Sonntag. „Der Herr Bürgermeister nnd seine Fa« malie" Characterbild mit Gesang in 3 Abtheilungcn von Fried. Kaiser. Ein edelmüchiger Bauer (Kranz Holdinger), der dem Räuber seiner innigst geliebten Lraut auch noch 10.000 Gulden schenken will' ein verdorbenes Subjekt (Robert Sturm), das sich 10 Jahre in der Welt mit Schnlden-machen und Schwindeleien herumgetrieben hat, znleßt aber durch „die wahre Liebe" und die Großmuth seines Fetndes im Handumdrehen ein kreuzbraver Mann wird; und ein naives LmdgänSchen (Resi), da? sich Vormittags freiwillig mit einem Ehrenmanne verlotit, nnd Nachmittags Knall und Fall iu deu kecken Landstreicher verliebt: dieß find die drei Hauptpersonen des StüteS. — Im Ganzen gebort daß Machwerk noch zu den bessern des vielschreibei«den Herrn Kaiser; von einer tieferen Cliaracteristik, von einer feineren AuSführnng der psychologischen Momente ist natürlich auch in diesem Stücke keine Spur zu finden. Eme einzige Per- son ist nach dem Leben getroffen: der Bürgermeister! so^e mittelmäßige Menschen, nicht gut, nicht schlecht, nicht Fleisch, nicht Fisch, laufen eben zu Dutzeuven aufderWelt herum: die sind leicht AU treffe». Wo aber der „Dichter" etwas AuS« gesuchtes schaffen wollte, konnte er nur Frajzen hervorbrin-gen. Die Wahrheit dieses Ausspruches hindert aber nicht, daß das Stück gefiel, und anch bei einer Wiederholnng sicher gefallen wird. Dieß ist theilweise der geschickten Mache, besvllderS aber der vortrefflichen Aufführung zu oerdanken. Herr W. Mannel (Holdinger) paßt mit der l)olilen Stimme und der eigenthümlichen Sprechtveise ganz zi» seiner Rolle: nur der tragisch - patlietische Ausdruck maucher Stel-len gehiirt nicht in ein Lustspiel, waS Herrn Kaisers Wert doch zuleht sein soll. Wo Herr M ä nn el aber seine Stimme beherrschte, war er ganz ini Stande, den geeigneten Effekt bei den Zuhörern hervorznbriugen. Unüberwindliche Schwierigkeiten bot ihm der niederösterreichische Dialect. Eine vortreffliche Leistung ist der RobertStnrm des Herrn Bauer: er spielte, als sei die Rolle eigens fiir ihn geschrieben. Zei seinem Couplet wirkte er mehr durch drastischen Bortiag, wie dnrch seine Stiniinmittel. Der Bürgernuister, den ^r. Beringer darstellte, ist eine Mischung von niäßi«M 'ijer-schwender, weichherzigem Pater und eingebildeten» Geld- nnd Titelmenschen. Herr Beringer traf den richtigen Ton, und war den ganzen Al'>.'nd hindurch eine angenehme Erschei-nung. Unter den Damen liatten wir nach längerer Zeit einmal nneder Gelegenlieit, Fräul. Röder in einer größeren Rolle zu selien nnd zu bewnndern. Sie gab das naive Töchterlein des Biizgermeisters (Resi). nnd erivarb durch ihr natürliches anmnthiges Spiel den gerechten Beinill des PnbliculnS. Fränl. Berg er k>atte eine sehr und.nlkbare Partie: die Müllerin wirft sich dein Vagablinden fast an den Hals, erl)ält einen Korb, und lieiratet iinu ohne Weiteres den Bürgerineister. Durch ihre feine Darstellung wußte sie die Widerlvärtigkeitcn zu »nildern und zu decken, und erndtete für ihr schönes Spiel nnd il)ren hiilischeii Gesang reichlichen Applaus. Die Nebenrollen lvaren ziemlich passend l'esetzt nnd ivurdeii entsprechend güt gegel'en. Das sei?r gefüllte HauS zeichnete einzelne Parthieil niit start>>n Beifalle aus. Dienstag. „Ein alter Mlisikant" Drama in einem Akt voil Charlotte Birch-Pfeiffer. ?^aS Stück ist bekanin i die Aufführling ist iin Ganzen eine recht geliingene zu nennen. Vortrefflich fülM' Herr Röder die Titelrolle durch, und wurde duich zalilieicheu Beifall geloliut. Fräulein Bretsch liatte als Angelina die schivierige Aufgabe, in eine»n Atl)em lachen nnd weiiieii zu nlüßeni sie spielte init vielem Gesühl nnd ^ntem Ausdruck. Lobeilde Erivähnnng verdient noch Frau «trecker (Ainme). — „Eine verfolgte Unschuld" Originalposse mit Gesang in 1 Akt von Anton Langer. Ein Neffe schmuggelt seine juuge Frau in die Wol)nulig des lveiberfeindlichen Onkels, der sogar so weit gebracht wird, ihr seine Hand alizntragen. Natürlich ,nuß er zule^tt diese „Fee", „diesen Engel" als seine Nichte anerkennen. Die „Originalität" ist, wie inan sieht, nicht so weit lier; ferneres enthält daS Stiick Andeutlingen, die im Demi - nwnäe - TlMter zu Wien, alias c^^.iltl)eatcr, ein dankbares Pnbliciiin finden inögen, im Einem Marbnrger-Theater aber nicht am Plahe sind. Möge doch die Direktion künftigl)in in diesen» und in a idern Stücken alle derlei Stellen streichen. Im Uebrigen entl)ält die Posse lnan-che gelnugene Witze nnd ist, ivenn man sich nur über die krassen llnivahrscheinlichl'eiten hinivegs^hen kau.!, recht unterhaltend. Herr Bauer (Onkel) wirkte diirch seine trockene Koinik aus uusere LachiMlSkeln; Herr Skriwanek. der lnerklvürdiger Weise uicht stottern kann, ivenn es vorgeschrieben ist. und Hr. Strecker liatten eriväl)nenSwertl)en Antl)eil an der günstigen AnsnalMe des StiickeS. Das Meiste hie-zu trug jedoch bei, der glite, frische Gesang unserer ersten Localsängerin Fräul. Berger, die durch starken Applaus und Hervorrlisen anSgezeichliet lvurde, und die wir bald in den Operetten aiiftreten zu scheu hoffen. — „komischer Slowaken-Tan^", von Fran nnd Herrn Beringer in Nationaltracht anfgeführt, fand lebt)aften Beifall. — Zlir Feier des liolien Naknensfestes Ihrer Majestät der Kaiserin Elisa-beth lvar der äußere Schauplatz beleuchtet. '1'. Gesct äftsbericdte Gr.Kanischa, IS. Nov. (Originalbericht vou K.) Die seit längerer Zeit eingetreteue Stille iin Weizen-Ge-schäfte, hat diese Woche wieder aufzuleben begonnen. Da jedoch der seit 5—6 Tagen anlialtende Regen unsere leh-m.geu Straßen fast unfahrbar inachte, zog jeder Metzen mit 20—25 kr. an. imd dürste bei schwachen Zufuhren den AnhaltSpuiikt behaupten. Korn. .Gerste uuveränderti Hafer zu Ende der Woche stiller. Neuer MaiS mit 10 kr. theu-rer, Haiden blieb gäiizlich vernachlässigt. Gegenwärtige Platzpreise: Weizen (82—86 pfd.) fl. 3.50 — 4.20, Korn (7?^ —80 pfd.) fl. 2.50 — 65, Gerste (68—72 pfd.) fl. 2.50—80. Hafer ^48—50 pfd.) fl. 1.70 —74. Kiikurutz, neuer fl. 2.60— 70, alter fl. 0.-- Heiden (70—71 pfd.)fl. 1.90—2, WluterrepS fl. 7.--0 SommerrepS si. 7.--, Leinsamen fl. 6.50, Hanfsamen fl. 4.50. neue lveiße Fisoleu sl. 3.50. Magazinsprelse um 15 kr. böher. Pr odii cten - G eschä ft. Knoppern i'ersolgten diese Woche aberinals eine »veuliende Tendenz, nnk^ nit»n ivollte für I-Waare nicht melir als fl. 6.75 kr., fiir II fl. 6, liie-ten. Rollleder rl. 65—6«'. Kalbselle fl. 6^—!>0. Bieneii-freier Ho>iig fl. 20—2l. Weinstein fl. 35 pr. Ctr. Echter Sllwoivitz fl. 19-20. Ireberbranntwein fl. 14—15. dwoviek empiielilt sein iii äer Irr» I^«.rrss vis-k-vis äem (?ilik6 ?ivll8 llvn einKerielitetes oc> kl verseilen mit ausseliliesslioli lrisvkvn ^fliltvln, un6 maolit besonävrs ank seine »nsAe^eiekneten, Kernvlilosen 8^618- und ?9^t6l-(D6l6, vvi'/.ttxliellt'n k^mmvntiullvi', t'Äimv««», Vwjvr, 8ell>vil>'/vnl»vi'xvi', kitlAM«!' vusZ^ilKlieke» liiu», Lillsv, son^ie auek »IIv (Z^Attunxen ^llijssilelile, einMmaedle 8»r eaviai- unä ^nelioiz al Uuile, t'ranMisellvn nnlMlUil»j;en «les kki-iit 8el>,'«imbui'zs l.ippe'Lelivn Vampsmiililv, — Knk llkls Lvkitti, mit cler ^usivIiernnA lier soliäesteu unä billiKstö» LellienunK. (239 k!lm K^S'^ZSI'SNMzU' ilnäet svAieielie ^utuktkniv in äem Lnrient^vsAren^esoliM 238 äes ^«8. ^ill>eil8l>ei'^ in Älnrdnrss. Gin Gewslb-Mädchezz wird iil einem soliden Geschäfte unter guten Bedingungen sogleich ciufgeuvmilien. (244 aus kaltem uiiä vveieliem UvI^, Kotka, Olvan, Lessein, Ollitkonier, k^üeken^erlltli^elillfteu, tlÄiin 2 ?aar ?feräe, ^a^eil- nnä ^kerdeZe^eiliri' suul llus freier Ullnä ver-Mliere ^virä iui (Zomptoir äes „(Corres- ponäenten knr Iliitersteiermarl/^ ertlieilt. (243 ß ^ einem mellr^eiti^ tln^^e^^iroetienen ^unsel^e ^ 2U eut^pieelieii, >vir(I dic: cler „Xrän^eden^ P niekt mir clureli den „Oorre^ponäenten kür Ilnter^tei- M ^ Kirchenlliein-LizitationwSchleimtz bei Marburg. Am 22. November d. i. Samstag am Cecilien-tage werden im Kirchenkeller in Tschretten 7 Halb-startin Weine heuriger Fechsung lizitando verkauft. In Tisso s Zast- u. Caffeehaus „»NM «eI»H»ur«vn am Burgplatz in Marburg hat Soontag den 9. November 18<;2 ein erstes Dillard- Kegelschiebeli unter dem Titel: Roch nicht der letzt- Awanz'ger! begonnen. erwaric", sonäerli anek mittelst ^^tki^iruil^ von ^ eeu an den Atrasseneei^en—iiekannt «^eKeben vverden. ÄM 19. Xovemder 18l)2. Gesammtbetrag der Beste: SOO fl. Oest. W. i« Gold- und Silberstücke». Besteht aus 8 Besten, wovon daS erste Best: Eine goldene Anker-Uhr sammt einer Halskette, Nr. t Gold, im Werthe von 2W fl. — Alle nachfolgenden Beste sind in Gold- u. Dilbermünzen eingetheilt. Vachdein alle Dtstt gehörig dotirt sind, erlidrigt der Apielpli« «iich eiut« Atttag »»» 20 st. sage: zwanjig Vildeii, welcher der >>iekgen Armeicalse übermittelt wird. Ich ltide dlihcr ei» hochverchrtcs Piililicum zu recht zahlreichem Besuche ein. ß 246) 21lZ) Bestgeber. Bon Wien nach Triest: Ankunft: 8 Nhr 25 Minuten Krüh. „ 8 Ulir 41 Minuten AtieiidS Eisenbahn - Fahrordnung. Für Marburg: ?ruct. Verlag unk' vcranNviirtlu^ Redal^ti»» von E. Ianichitz in M-.irl'l:rg. Von Triest nach Wien: Ankunft: 6 Uhr 10 Minuten Krüh. „ 6 Uhr 25 Mumten Abends.