.HK »»4. Donnerstag am 21 September «84». Hcrzogthum Kram. ^H-m l>. September >847 fiel in der Gegend zwischen Wernegg und Fischern der Steuermann, Mathias Juschnig, vonWcrnegg, bei Gelegenheit, als ein mit Bausteinen schwer beladenes Schiff stran-dete, in die Saue, wurde von der Strömung forc-gerissen und wäre uhne Zweifel zu Grunde gegangen , wenn nicht Valentin Smrekar vulgo Kovazhon von Doschnig bei Werncgg mit einem Kahne in dem reißenden Strome den mit den Wellen ringenden und schon ganz erschöpften Mathias Juschnig zu Hilfe gekom. men und ihn aus der augenscheinlichen Lebensgefahr gerettet hätte. Dem Valentin Smrekar wird daher in Folge hoher Gubernial-Verordnung vom 25. v. M., Zahl 18.9l8, für diese muthige und lobenswcrthe Handlung hiemit öffentlich die wohlverdiente Anerkennung ertheilt. - Kreisamt Laibach am l 2. September «848. Stein, am 16. September »84». Der »0. d. M., ein durch seine Festlichkeit für Stein unvergeßlicher Tag, brachte uns von der löblichen Laibachcr Nationalgarde einen hoch erwünschten Besuch; denn dic liebevolle Begrüßung, der jubelnde Empfang, die ungestörte Eintracht, die brüderliche Liebe — Eine Gc.-sinnung, Ein Gefühl und Eine Stimme waren es, die um die zwei brüderlich Hand in Hand gehenden Garden das unzertremiliche Verbrüderungsband schlan. gen, die endliche Trennung aber im Zuge der festlichen Freude uns desto mehr erschwerten: ein dic hie. sige Garde und die Bewohner Steins ehrendes Fest, das nicht aus unserem Zuthun, sondern lediglich aus dem verehrten Bauche entsprossen; dcnn wir lieferten bei unserer schwachen Thatkraft dazu den guten Willen nur! Daß aber die löbliche Laibacher Nationalgarde unser schwaches Bestreden über den u'.w a/nug ehren.-den Besuch noch in der „Laibacher Zeitung" vom 14. d. eines öffentlichen Lobes wcrth fand, weckt mich, die Steiner Nationalgarde und die Bewohner Steins zum innigsten Danke auf. Dic Laibacher Na-tionalgarde strebt nach drm schönen Zille und gründet sonach die feste brüderliche Einigung der Garden Krains. Ehre also, dem Ehre gebührt! ich aber sehe mich dankverpsiichtet untcr Entsendung des herzlichsten Grußes an unsere verehrten Herren Laibachcr Brüder auszurufen : «Hoch die Laibacher Nationalgarde! Hoch Ihr vielverehrter Eommandant, Herr Johann Bau mg artn er! Hoch die Garden. Verbrüderung Krams!" Anton Potozhnik, Gavdecommandant. Wie n Mit Beziehung auf dle in die „Wiener Zeitung" (Nr. 23? d. I.) eingeschaltete Kundmachung vom «0. August d. I. bringt das k. k. Finanz-Ministerium zur öffentlichen Kenntniß, daß die fünspercen-tigenEusse. Anweisungen aus Beträge von 30 fl,, 60 fl., 90 fi., 300 fl., 600 si. und 900 fi, lauten werden. Die Vortheile, welche die Besitzer der erwähnten Anweisungen genießen, sind in der bezogenen Kund-machung bereits angegeben, und es wird hier nur noch beigcrückt, daß diese Anweisungen nach Ablauf eines Jahres, d. i. am «.September l8-l9, aus Verlangen des Besitzers dar eingelöst werden. Laut des an das Ministerium des Innern ge. langten Bericbtes des galizischen Guberniums ist die Cholera bis Ende August in ll Kreisen und 22« Ortschaften mit »8805 l Einwohnern ausgebrochen. Erkrankt sind bis dahin l7.892 Personen, genesen 8006, gestorben 5729, in Behandlung verblieben 4,57. In Lembcrg sind bis letzten Aug. erkrankt l5> Pcrs. genesen 6, gestorben 32, in Behandlung verblieben 7. Die Epidemie tritt in.- und ertensiv heftiger auf, als in den früheren Jahren, verschont selbst die im Hochgebirge gelegenen Orte nicht, befällt nacheinander meist die im innigen Verkehr stehenden Ortschaften, ohne daß eine contagiöse Verbreitung nachzuweisen wäre. Von den Aerzten sind bereits l l an der Cho^ lera gestorben, welcber Verlust bei dem ohnehin bestehenden Mangel von Aerzten in Galizien (!75 Doctoren der Medicin und 333 Chirurgen, auf »502 Quadrat-Klafter und 5.205.900 Einwohner) um so fühlbarer ist und nur durch die fortwährende Zusendung von Aerzten aus anderen Provinzen einigermaßen ausgeglichen werden kann. i Kaltes Wasser und Opium bilden die Haupt- ! mittel, obwohl in einigen schweren Fällen auch der schwarze Kassel), mit oder ohne Nhum, oder einige Tropfen Kampsergeist, alle 3 Stunden eine Tasse, gute Dienste leisteten. Ein gewöhnlicher Begleiter der Cholera ist die epidemische Ruhr, welche nicht selten in die Eholera übergeht. Eben so geschieht es, daß Wechsclsieber-kranke während des Schweiß-Stadiums von dcr Eholcra befallen werden. l Dcr hohe Reichstag hat zu Folge seines am l7. ^ Scpt, gefaßten Beschlusses dem Ministerium die Aussüh- ^ rung dcr geeigneten Maßregeln überlassen, um denGe- ' wcrbetreibenden der Stadt Wien und dcr zum Poli-zeibczirke Wien gehörigen Ortschaften in ihrer gegenwärtigen Lage mit Hilfe des zu diesem Ende eröss. netrn Credits aufzuhelfen. Es wurde demnach zur Ausführung dieser Maßregel ein Comit« aus Vertrauensmännern der Ge-w?rbsstände niedergesetzt, bei welchem jene Gcwerbslcute, die ciner Unterstützung bedürftig sind, unter Ausweis sung ihres Nothstandes die Gesuche zu überreichen haben. l- Bekanntlich wurde durch den auf eine Allerhöchste -- Entschließung gegründeten Justiz. Ministerial Erlaß n vom 29. Mai »848 dic Sttafverfchärsung durch kör. e pcrliche Züchtigung aufgehoben. Dem in unserer Straf-n gcfetzgcbung durchgreifend festgehaltenen Grundsätze r gemäß, daß eine Rückwirkung späterer Strafgesetze ! allerdings zu Gunsten des Straffälligen Statt finden n könne, ist sämmtlichen Appellationsgeiichtcn die Wei g sung zugegangen, allen Sträflingen, an welchen noch vermöge früherer Strafzeit oder am Ende derselben jene Strasverschärfung zu vollziehen wäre, dieselbe und zwar ohne Ersatz durch eine andere Strasver-" schärfung gänzlich nachzusehen. Die bestehenden Inhabersrcchte, welche schon mehrfach in dcr Presse zur Sprache kamen und man-chcrlti Klagen hervorriefen, dürften nunmehr in Bälde / so weit beschränkt werden, daß jeder fernere Grund, um gegen dieselben aufzutreten, wegfällt. Dem Vernch men nach sind nämlich die Arbeiten im Kriegsmini 5. sterium behufs eines neuen Avancements-Gesetzes so ,,. weit gediehen, daß man demselben baldigst entgegen „f sehen kann. Die Veröffentlichung dieses Gesetzes wird ,,.. den Beweis liefern, wie sehr das Kriegsministerium darauf bedacht gewesen ist, jede billige Anforderung zu berücksichtigen und Willkürlichkeiten bei Bcförde e' rungen gänzlich zu beseitigen. »ie----------------- '<> Wien, l 5, Sept. In der gestrigen Sitzunc, 1. des Reichstages ist Strobach neuerdings zum Prä. denten gewählt worden. Von 32l Votirende» erhielt 5trobach 230, Schuselka 85, Bach 2, Pil-:rsdorff I, Hagenauer l und Lasser 2 5ti,m!,cn. — Smolka ist zum ersten und Lasser mn zweiten Präsidenten gewählt worden. Neich stags - V < r i ch t e. Sitzung v. 14. September. Das Protocol! der gestrigen Sitzung ist noch icht vollendet. Ein Protest wird vorgelesen. Dann ?erden dic Wahlen Niebcrösterrcichs in den Entschä-igungsausschuß mitgetheilt; in den Constitnticmsaus chuß wurden Brestl und Gschnitzer als E»s>tz> „änner der abwesenden Abgeordneten Fischhos und jisch er Alois gewählt. Brcstl berichtet über den Antrag des Finanz, usschuffcs. Die Minister erkannten die Zweckmäßig, cit dcr vorgeschlag?nen Maßregel (2 Millionen zur Interstützuna, von Gewerbsleuten durch unverzinsliche Torschüsse); die Vertheilung möge man den Minist?, ien überlassen. Der Ausschuß erklärte sich für 2 Mil. ionen Credit, eingeschlossen die schon verwilligten »00.000 fi. Diese Vorschüsse mögen verzinslich seyn, lblr das erste halbe Jahr zinscnsrei; zl,r Erhebung 'er Summe möge dcr Eremit der Nationalbank be-uitzl werden. Dle Modalitäten der Ausführung und liückzahllmg möge den Ministerien überlassen werden. Pillersdorf. Vorerst erklärt er, kein Anhän-;er der Lehre zu seyn , daß der Staat für Arbeit sor» ;en müsse; es erscheint ihm diese AuShilse sonnt eine ausnahmsweise, so wie auch Wiens Stellung eine ausnahmsweise ist. Wien ist nicht bloß Hauptstadt der Monarchie, sondern das Herz des Reiches, dem alle Kräfte zustießen und sich von da wieder ins ganze Reich verbreiten. Die Stockung der Gewerbe in Wien wirkte auf alle Theile zurück; jede Verlängerung dieser Ealamita't hier ist Verlängerung überall. In ge» wohnlichen Umständen müsite die Kammer helfen; doch die außerordentlichen Umstände wirkten auch aus die Kammer erschöpfend; ihre Hilfe ist unmöglich und da muß also die Gesammtheit eintreten lind helfen. Gold mark ist für S chu sel ka'5 Antrag und macht den Vorschlag, die 500.00» nicht in die 2 Millionen einzuziehen und dafür auch die Bezirke au. ßer den Linien einzuziehen. Kraus Er würde das Wort nicht ergriffen ha. ben, wcil es die Anträge des Finanzausschusses sind. Doch muß er erwähnen, daß die Regierung sich wohl schon früher mit dem niederen Gewerbßstande beschas. tigte; dann ist unwahr, daß Millionen in den un-garischen Wirren verwendet worden. Er ist unqeach. tet der schwierigen Finanzlage für diese Unterstützung; wohl begehrt man auch für andere Theile solcl'e'Aus. Hilfen, allein in Wien sind eben besondere Verhält' nisse. Daher ist er gegen Borrosch's Amcndement, was nur neue Forderungen hervorriefe, Eben wegen Wiens Ausnahmslagc ist er auf Betheiligung des Staates; auch wird die Rückzahlung bei Wiederher-stellllng dcr äußern Verhältoisse nicht schwer f llen. Gegen Bctheilung dcr Commune ist er, theils ihrer qroßcn Opfer wegen, theils, wcil man doch die Commune eher fragen müßte. Der Art der Vertheilung nach ist ein Eomit<> zusammengesetzt, was die Hilfe in Geld, Werkzeugen, Rohstoffen n. verleiht, ^ür KllssMeßlMg der nächsten Ortschaften wäre er nicht. Dcr erste Paragraph geht dahin: Es ist dem Ministerium ein E»edit von 2 Millionen zu eröffnen, um die Oewcrbtreidenden Wiens und der zum Poli. ^eibezirke Wiens gehörenden Ortschaften zu uittelstützfi,, ledoch einschließlich der schon angewielrncn 500.000 fl. Der Eommissionsbericht wird einhellia. axgexommen. Der zweite Punct: Der Finanzmilnstcr wird ermächtigt, sich zu Aufbringung dieser Summe des Cre, oils der Bank zu bediene». Der zweite Punct wird einstimmig angenommen. Der drille Punct: diese Vo»schüsse sind das erste halbe Jahr zmsenfm, von da an sind dieselben Hin. sen, die dcr Staat zahlt, zu entrichten Ionak's Antrag (, Jahr zinscnfrei) und dann §. 3 wird angenommen. Der vierte Pnnct: Die Ausführung und die Modalitäten der Rückzahlung bleiben dem Ministerium überlassen, wird angenommen. <5Rs Borrosch's Amendemcnt, zwei weitere M>llw> nen Credit für die Umerstütznng der Provinzialge- ^ werbe :c. zu vvtiren, wird der Commission zugewiesen. n Der Antrag der Commission wird dann als Gan. n zes einstimmig angenommen, Nach einigen Iuterpella- g tioncn erfolgt die Präsidentenwahl durch Zettel. 32« " stimmten, wovon Strod ach 230, Schuselka 8"> s' erhielten. i, Bei der Wahl des ersten Vice. Präsidenten stimm li ten 288; davon erhielten: Hage nauer 56, Smolta ^ d 22 l Stimmen. ^ Somit ist S mo l ka erster Vice - Präsident , Hei der Wahl des zweiten Vice-Präsidenten s stimmten 25l>. , Davon erhielten: Lasser j27, Brest! 7! 10 Uhr. Die Sitzung wird geschlossen. j Sitzlü'g ' ','. !«, September. Ansang um l0'/z Uhr. Alle Minister anwesend ! Nach Verlesung des Protocolles, drr Urlaubs- ! gesuche, der Wahlacten und der cingelausenen Peti- ' tionen interpellirt Abg. Sicrakowsky den Finanz l ausschuß und fragt unter Anderm, ob er ooin Fi ^ nanzministcrium eincil Voranschlag der Ausgaben sür das kommende Jahr gefordert und erhalten habe. Ha. ! genauer erklärt, einen solchen verlangt, aber noch ' - nicht erhalten zu haben Kraus verspricht die Vorlage. ^ Borrosch intcrpellirt den Minister der Arbeiten ' Über eine, wegen Veruntreuung uon 300 000 fi. bei ! dcm Eisenbahnb.n» nachgesuchte Untersuchungscomnüs- ' sion. Minister S ckw a rzer erklärt, die beiden Schuld» ' tragenden seyen schon gestorben, nennt übrigens die ^ Petitionäre „Denunzianten," was Borrosch mit dem Worte „Denunzianten-Calulnnianten" erwiedert. ^ Wir tommcn bei Erledigung der Petitionen darauf zurück Violand interpellirt hierauf das Gesannnt-Mi-nisterium: I. ob es w»hr sey, daß das Ministerium nicht in jedem seiner Individuen unbedingte Zugang lichkeit bei Sr. Majestät habe. 2. Ist es'wahr, daß die vom Ministcrrath gefaßten Beschlüsse dem Nathe anderer nicht verantwortlicher Personen unterzogen werden müssen, bevor sie bei Sr. Majestät zur Bestätigung vorgelegt werden? und fügt mehrere Fragen über die Stellung Ungarn und Croatien gegen? über hinzu. Minister Wesscnberg antwortet aus den ersten Punct der Interpellation mit einem trockenen Nein, Dann verwahrt sich Minister Bach dagegen, daß in der Kammer die Person des Monarchen An. gelegenheit einer Interpellation sey. Das Ministerium kennt übrigens kein Cabinet, dab über ihm stehe. Was die Interpellation über die ungarisch-croatischen Wirren anbelange, so fordere er eine schriftliche Abfassung derselben, deren Beantwortung er alsdann nach Zu ständigkeit geben werde. An der Tagesordnung sind nun die Vericbter-stattungen der einzelnen Reierenten des Petitioning schusses. Unter der Vorlegung der einzelnen Petitio-nen kommt auch eine Petition von Privaten vor, worin sie über ungerechte Entscheidungen über Mein und Dein sich beschweren. Der Ausschuß trage an, daß die Entscheidung der Klagc dem Justizministerium zugewiesen werde. Bor rösch macht den Antrag, der Reichstag möge zur Untersuchung solcher Klagen eine Commission aus seiner Mille erwählen. Minister Bach: Ich bekämpft diesen Antrag aus dem Oesichtsplinttc deö Ministeriums darum, weil ich glaube, daß die Abhilfe in Streitigkeiten über Mein und Dem der betreffenden Administrativ' behörde zuzuweisen wäre Die Kammer ist nur eine gesetzgebende, keine ausübende Behörde. Ich bedaure, daß"solche Gegenstände, die zum /Vl.<^ der Politik gehören, in einer hohen Kammer überhaupt zur Sprache kommen können. Ich erlaube mir aber auch, aus die practischen Folgen eines selchen Beschlusses aufmerksam zu machen. Oesterreich besteht aus heterogenen Elementen, verschiedenen Provinzen, in jeder derselben laufen Klagen übcr Klagen ein. Der .Reichs» tag wäre daher genöthigt, in jede einzelne Provinz eine Commission von zwei bis drei Mitgliedern zu senden. Unter dcn noch übcr diesen Gegenstand austrc-tenden Rednern erwähnen wir nun den Abg, 3 ö h-"er-. Es gibt eine Logik, die darin besteht, daß mai, Anträgen Begriffe unterschiebt, um dadurch wieder Begriffe aus ihnen herauszuziehen. Es ist dieß etwas ga»iz Gewöhnliches und gehört auch zum /X!u: der Politik. Vr sühn in gewandter Sprache die Mängel der ehemaligen Instizbehörden auf, und verwahrt sich zuletzt gegen die Arl und Weise, mit welcher das Ministerium zu antworten pflege Ich fordere, ruft er mit donnender Stimme, daß die Diener der Krone Achtung haben vor dcn Dicncrn des Volkes. 'M»i,ter Bach: Ich yabc durch^llö unr keine d Persönlichkeit zu Schulden kommen la^'u, ich habe ^ nicht die Kammer angegriffen, ich habe ganz einfach , ^ nur ein Prinzip bestritten; fühlen sich dadurch .Mit-', glicder, cic durchaus den Reichstag dahin bringen^ wollen, daß er auch dic administrative Gewalt an ^) sich reiße, verletzt, so ist es nicht meine Schuld. Ich ' g unterlasse es ferner, auf persönliche Angriffe zu ant° : s, worten, weil ich dieses mit der Würde eines Rathes f ^ der Krone nicht oercinbar finde. Die Uedelstände dcr' Patrinwnialqerichtc können dem jetzige» Ministerium ^ nicht zur ^,st gelegt werden. Wir werden angegriffen , weil wir Oesterreich als Ganzes erhalten wissen wollen, weil wir nicht marken lassen an unserem Rechte, weil wir nicht einsehen können , daß Oester. , reich bloß eine zufällige Nothwendigkeit sey Dic ^ Patrinwnialgerichtc werden durch Staatsbehörden er, " setzt werden, aber dazu sey vor allem Zeit nothwendig. AloiÜ I on k. Weine Herren, mit diesem An- r trage ist nichts anderes gcsagi, als der Reichstag solle sich zu einer Justizbehörde umwandeln; wollen wir ^ uns in alle Gebrechen der Administralivdehörden men- ^ gc.,, so dcimirt sich die Versammlung heute zu einer ^ Finanzwache, morgen zu einer Lclmlbehörde, und m ,4 Tagen haben wir uns zersplittert. Wir sind beru- ' sen, dem Volke eine Constitution zu gcben, thun wir, : was unsere Schuldigkeit. (Bchall.) Die Dcbattt wird ^ hierauf für geschlossen erklärr. In der darauf folgen- ^ dcn Wahl des zweiten Vicepräsidcnten wird der Ab. geordnete üasser mit l83 Stimmen nwähtt. Hierauf werden die Anträge, von nun an die Sitzungen, ; bis der Verfassungsausschuß mit seinen Arbeiten fer- , tig sey, bloß zwei Mal in der Woche abzuhalten, da lür aber die Bauer der Sitzung noch "M Nachmit ^ tag auszudehnen, mit entschiedener Majorität augc-nvmmen. Schluß der Sitzung um 3 Uhr. Vcsterreichisches M'ckenland. Das «Journal des östrrr Lloyd« v. i<. Sept. ^ berichtet aus"Trieft vom l5. d. M.: Heute Nackmit ^ tag um l Udr i)al das französische Linienschiff »Iu-piler", befehligt vom^mienschissscapitän Lugucl, mit 850 Mann und 36 Kanonen; eine Slunde spater dic französische Fregatte „Psyche." befehligt vom Ll-nienschiffscapitän Guidon, mit 350 Manu und 30 Kanonen, auf unserer Nhcdc die Anker geworfen. Beide Schiffe haben Messina am l., Corfu am 5. und Ragusa am ll. d. M. verlassen. Das „Iourn. d. öst. Lloyd" v. ,9. Sept. enthält aus Trie st vom l8. d. M-: Gestern hat ein zu oem kaiserlichen Blvkade - Geschwader vor Venedig achörendes Sckiff ein von Viavcnna kommendes Tradacld dadurch der Beweis geliefert, daß die Behörden selbst diese Truppensendungcn betreiben. --Man hat es hierorts nicht der Mühe werth gehalten, die Mannschaft oder das Trabaccolo zurückznbc. > hallen; das Schiff wurde mit Allem, wa5 rs fuytte, bis über die Spitze von Isirien in den Golf hinaus- ^ geschasst und dort heimwärts freigelassen. » Die Bmscdeputation hat gestern dcn Handelö- ^ stand von dcm Wiederbeginn der Blotade von Ke. ^ nedig amtlich in Kenntniß gesetzt. i Ungarisch - crsatisches Küstenland. ^ Das,) Iourn. deö öslcrr. ^!loyd" v. l«. Scpt. '.' meldet aus Ziumc vom l4. d. M'. Der Vicege ^ span Bnnjcvatz h" heute die Congregation mit r einer von der ganzen Versammlung enthusiastisch aus- ' aenommenen Rede in deutscher und croatischer Sprache ö eröffnet Gleichzeitig winde eine Deputation ernannt, " welche dem Banus im Namen der hiesigen Stadt .. eine Ergebenheitsadresse überbringen soll. - Das ^- croatiscbe Hauptquartier war vorgestern zu Neoelic, " wie aus folgendem I. Krieg5bullrtin hervorgeht: »Vom '^ Gcneralqnartier der ,^' rasdin ll. September! Heute Morgens um 5 Uhr )l ging die Division „Kempten" unserer Armee über die b Dräu. Der Banus mit scinem Gefolge ist bereits 5 wieder im Hauptquartier. Der Banus und die Ar- ^ mee wurden'daselbst von der Bevölkerung mit /ivio tmpsangen, Ncdelic und öakaturn habcn sich ohne den geringsten Widerstand ergeben. Das 3. Bataillon des Regiments »Ernst" hat sich mit unserer Truppe vereinigt, Morgen wird das Hauptquartier nach Nedelic verlegt. — Das Officiercorps von Esseg hat jene Festung für neutral und als ein k. k. Eigenthum erklärt. Die Invasion von Seite dcr unga^ rischen Armee wird daher als eine Neutralitätsver» letzung angeschen. Nachrichten vom Kriegsschauplätze ans Ungarn Die »Graher Zeitung" vom ls. Sept. enthält lolgende Corresp. ans Temcswar vom ll. d.M.: In dcr Eile theile ich Ihnen mit, dast das neue ungarische Rekrutirungsgesetz, welches sehr mißbilligt wird, schon blutige Früchte getragen habe. — Zwei heute Früh eingctroffene Couriere bringen die Nachricht, daß im Araber Comitate l? und im Kraßoer 7 Ortschaften aus diesem Anlasse im vollen Ausstände seyen, namentlich aber in Nekäs über be» waffnetc Intervention der Nationalgarden bereits. Blut geflossen sey; die waltachischen Ortschaften wol° lcn nur in dem Falle Folge leisten, als die Nekruti-rung auf Befehl und in Absicht Sr, Majestät, des ! Kaisers, geschehen sollte, worüber schon einzelne De« pntationen bei dem landescommandirendcn Acneral die Anfrage stellten. Dieß fehlte noch, Militär. Insurrection, Anarchie in der Glänze, Bauern - Ausstand im Pr^inziale, — Adicu gesegnetes Bannt!!! — D a ! m a t i e N. Cattaro, 30. August. In Montenegro und in dem Kreise Cattaro herrscht eine grosic Mißstimmung gegen dcn Banus Ielaöiö, wcgen der '»Ilcutrali-tät, welche er bis heute im Kampse der Magyaren qegen die Serben beobachtet. Die Folgenmgcn, wel« che man daraus ableitet, lauten keineswegs günstig sür dcn Banus In Folg? licscr Thatfache hat der Vladika von Montenegro dieser Taq? einen seiner Beamten, Hrn. Medakovich, zum Banus abge» spickt, um aus dessen Munde selbst die Gründe zu vernehmen, welche ihn bestimmten, die Serben nicht zu unterstützen, wahrend derselbe, wi? allgemein be« hlNlptet wird, das feierliche Verspvecben geleistet hat, ihnen an dcr Spitze seiner tapferen Croaten zu Hilfe zu kommen. Die Feindseligkeiten abcr habcn begon. iiln und der Bcnus rübrt sich nicbt Wären die Serben nicht von ihren Nachbarn unterstützt worden, so hätten sie schon erliegen müssen Alles das wurmt ,-ic Montenegriner und Bocchesen (die Bewohner der l?l»,-<-!,:»
  • uit dem Wessier von Bosnien Unterhandlungen in Betreff eines Bündnisses gegen die Bewegungen dc: Süd-Slavcn angeknüpft hat. Nachrichten vomüriegsschauplahe aus Italien Marschall Radetzky tritt nun g^gen die Mailän dcr, welcke das Verlorne Spiel wie vor dem l 8. März auf'5 Neue beginnen wollen, mit Encrgie auf. Un^ längst wurde ein Flickschuster, der Nachts in den Straßen mit mörderischen Waffen und insbesonderi mit einer, mit Ecliießbaumwolle ssrladen.n kurzer ' Flinte getroffen worden war, kncgsrcchtlich erschossen ' und die „M^Üander Zeitung" vom »2 Scpt. biing ' ein Urtheil gegen den Maurergesellen Angelo Comelli ^ wclchcr mit Drohworten zweien Eoldaten das Nau ' chen verwehren wollte, welche Sentenz auf» Monat, , Kerkcr in Eisen zu Mantua, verschärft mit einma ' Fasten in dcr Woche, lautet. A-:i >0, Scpt. hielt Feldmarschall Radetz?' r große Truppenschau in Mailand, wclcber auch de c! russische General Iafemovich beiwohnte. Ertheilt z! hierbei viele goldene und silberne TapfcrkeitsmcdaiUtl' -!dam, die von dcm genannten russischen Genera o'überbrachten 25 Geor^sorden an verdiente Soldate» e dcr verschiedensten Nationen aus, indem er mit jedn 6«l3 il, seincr Muttcrsprache sicli unlcrhielt, und il'M die Auszeichnung selbst auf die Brust heftete. Dcr Enthusiasmus der Truppen war austerordentlich. ,7 Die »«u//,.6ll:l ,li Vliiuno" vom I l. Sept. meldet: ^ Wir waren gestern Augenzeugen eines großen militä.- « rischen Aussiges. Der Fcldmarschall Nadelzky be- ^ fahl, daß oie nicht im Dienste befindlichen Truppen ^ der Gainison sich auf dem Wasscnplalz vers.nnmrln ., sollten, u:n der Austl',cilnnq der goldenen und silber- (^ nen Medaillen, die für diejenigen Krieger bestimmt sind, die sich in den letzten Ereignissen durch bcsondere Tapferkeit ausgezeichnet hatten, beizuwohnen. Die Feierlichkeit wurde nocd mehr durch den ' umstand erhöht, dasi der russische General Jafemo- , wich dieInsignien des St. Gcorqordens erster Classe ^ dem Herrn Feldmarschall überbrachte und noch 25 ^ andere Kreuze desselben Erdens für Untcrossiciere und "-Soldaten, deren tapfere Brust mit denselben, kurz vor der Verteilung der Goldmedaillen, geschmückt werden sollte. ^ Um 9 Uhr erschien der Feldmarschall, umgeben ^ von einem zahlreichtn Gefolge, durchritt die Reiben ^ und verfügte sich alsdann in das zierlich und festlich c! ausgeschmückte Zelt, wo das Hochamt abgehalten wurde. ' Nach beendigtem Tedeum schritt der Feldmaß schall zu Fuße vor dic Fronte hin und befestigte mit ^ eigener Hand die wohlverdiente .Belohnung an die c Brust dcr tapfern Krieger. Alle Waffengattungen, t alle Nationalitäten der Monarchie waren bei dieser ^ Feierlichkeit vertreten. Man sah daselbst Deutsche, Italiener, Ungarn, Slaven, und der Feldmarschall richtete an Jeden, in seiner eigenen Landessprache, Worte des Lobes, weil sie Alle in Treue, Hmgebung ^ und Tapferkeit mit einander gewetteiiert hatten. , Hundert wiederholte Kanonenschüsse verkündigten ^ dilsc fcierlii'e Function, dic Thränen in den Augen mancher alten Krieger, die sich einer großartigen Vergangenheit dabei erinnerten, hcrvorlockte. Nach Beendigung der Feierlichkeit desilirten die Truppen Das kriegerische Alissehen derselben war bewunderungswürdig; nach einem Fel?zuge von fünf Mo.-l,attN, il, welchem sie jeder Witterung, Entbehrung und Ermüdung ausgesetzt waren, zeigten nur ihre sonnvlrbranntcn Gesicbtcr, daß sic das Schlachtfeld mit dem 'Parade- Platze vertauscht hatten. ^ Die »Abendbl. zur Wien. Zta," uom »8. ncpt. meldet- Nach den neuesten NachricWn auo Malland vom ,^. d. M. hatte sick im Stand der Dings nichts verändert. Die Nuhe war nicht gestört wordeil. Die rückgckehrcc Mailänder Jugend, dic Tignori und Nobili, welche ihrc Verbindungen mit Ungarn und Wien wieder begonnen haben, suchen am alle erdenkliche Weise das Volk aufzureizen. Indessen, es wird ihnen unter den jetzig" Umständen nicht gelingen. Die Gewißheit dcr Verlängerung des Waffen--siillstandcs und dieAussichi eines nahen Friedens, nacl> welchem sich das Landvolk sehnt, bringt diese unvcr besserlichcn Ruhestörer zur Verzweiflung. Bei unserer Armee macht es indessen einen schmerzlichen Eindruck, das; die ve» führte, so eben erst besiegte Mailänder Jugend osscn ausspricht, sie hätte nur Hilfe durch eine Revolutions Diversion aus Wien und Ungarn zu erwarten, ... Na.h Eingang der Nachricht von der Räumung Venedigs dmch die Picmontescr hat der Marscball Nadetzky, dessen Reise nack Verona wegen Verlängerung des Waffenstillstandes aus einige Tage 'verschoben ist, den Befehl zum Abzüge dcs pitmontesifchen Artillerie-Parks bei 'peschiera gegeben. Königreich beider Sicilien. Allch l)ier geht wieder Alles rückwärts, und die Armee, wclcvr die Befreiung dcr Insel von dem Bourbon'fchen Iocke vertheidigte, erlahmt. Bc,on. ders in Palermo ist die sicl> nach Ruhe sehnende! Bevölkerung scln gencigt, sich wieder unter dcnSccp-^ tcr dcs Königs oon Neapel zu stellen, ^n einem a>^ vielen Puncten der Stadt angehefteten Manifeste, wird Ferdinand ll. auf's Neue als Köuig bcidcr! Sicilien proclamirt. Deut s ch l a n d. Frankfurt, am 9. Sept. Das nenc Reichs Ministerium ist gcbüdct. Da h l m a n n überninunt die Präsidt!,tur; für das »lexßere istRaron ^lrni m, jüngst ibgctrctener Minister in Berlin; für das Innere 2tedtmann, Abgeordneter aus Koblcnz; für den .^rieg Oberst v. M ayrr n aus Wien ; für die Finan >en v Hermann aus München, und für die Justiz Pompes aus (^öln ernannt, Königreich Sardinien Turin. Ein Schreiben des ncue» Ministeriums Alsieri a>^ den Präsidenten der früherm lombardischcn Eonsulta, Grafen (Halali, fordert jene Eonsulta auf, ihren Sitz in Turin aufzuschlagen, indem Sardinien nicht Willens sey, auf die Lombard»? zu verzichten, Dcr Wasscustillstand mit Radetzky werde nicbt al? Grundlage eines Friedensschlusses betrachtet. Turin, 8. Ssptcmber Heute Abend ist cm Courier aus Mailand angelangt, welcher die ossicles Nachricht überbrachte, daß die englisch-französische Vermittelung unterm .'!. September ron der öslcrrei' chischen Regierung angenommen worden sey. S p a n i e n. Madrid, A0. August. Die Herzogin von Mont pensicr' soll vorgestern in Scvilla von eincm Knabri» entbunden worden seyn, - Villalonga hat mit star ken Truppenablheiluligcn Valencia verlassen, um ei>, bis Mucztrazgo vorgerücktes Insurgcntencvrps zurück zutreiben. Verschiedenes. Das Recht Oesterreich's in Italien. Die Jahrhunderte dauernde curopaiscl'e Politik, welche den Nationalitäten keine Bereci tigung zuge stand, sir als bloße Wcrkzeugc, ja als W'ne bclrach Ute, lst mit ihrer Grundlage, dem Absolutismus, i>, unfcren Tagen völlig zu Grabe getragen worden, Dl^ Zoten sind vorüber, wo jeder i!ä»derraub legitimir! werden, durch einen Federstrich eine Nationalität ili eine andere verwandelt werden konnte. Die Völkcr, zum Selbstbewußtseyn ui.d Selbstgefühl gelangt, stellen die Anforderung, daß ihre Rechte, ihre Frei heilen geachtet werden. Der Grundsatz, welcher in völkerrechtlicher Beziehung nun an die Spitze gestellt wird, ist der dcr unbedingten Berechtigung eincr je den Nationalität zn völligcr llnabhangigkeit, der Ver psiichtling ci»es jeden Stetes, fremde N<»t!onalitä ten zu achten und jVlbststaKdig zu lassen. Derselbe ist sicherlich menschlich und gerecht — aber nur unm blstlmmtcn Voraussetzungen. Gerade diese wcrdcn heutzutage von so Vielen übersehen und mißachtet. Emc ^ialionalität hat nur d>,nn gerechten Anfprucl auf Unabhängigkeit und Seldststäüdigkeit, wcnn sie sich als lcbe>wkrä,t!g bewährt, als fähig, auch unab-yäugig und seldstständig von anderen Nationalitäten zu scyn. Rccht und Billigkeit verlangen ferner nie, daß ein Staat bloß darum eine fremde Nationalität aus seinem Vcrdande entlasse, wril sie eine fremde ist, obwohl sie selbst die Trennung nicht verlangt, Ja gerade dicfer Umstand deutet meistens auf dei, Mangel jemr Voraussetzungen hin. Von diesen Er. wägungen bci Bcurtlmlung der Rechtsfrage im italic niscycn Kriege ausgehend, wird mail das Recht wohl Olsieircich zusprechen müssen. Das italienische Voll hat wahrlich nicht durch seinen Kampf bewiesen, dafl es der angestrebten Selbstständigkett fähig und wür dig sey. Bedenke man: das österreichische Heer bio fast an die Gränze zurückgedrängt; die i!omb«rdcn unterstützt von dem sardinischen Heere und von Zu zügen aus dem ganzen übrigen Italien; fast alle Fe stlmgcn in den Händen der Italiener; dabei die für dle Oesterrcicher so ungünstige Jahreszeit, das Zer. würflnß im Innern dc5 Kais/rstaates: wäre untti solchcn, für die italienische Sache fo Züüstigcn Unv ständen ein Aufstand in Masse erfolgt; hätte man mit d»r größten Kra!tanstrei,gung, mit Tovesmntl fiir die Erreichung seines Zweckes gekämpft, sichcrlicl wären die Oestcrreichrr nicht so bald, trotz ihres au5 gezeichneten Heercs in dcn Blsitz der Lombardei gc kommen, Gerade, daft sie gleichwohl siegreich ans den, Kampfe hervorgingen, beweis't, daß die italienisch. Bewegung nicht von dem Willen dcs ganzen Volkec ! getragen wurde, lind wohl auch, d.,ß das italienisch, ! Volk nicht lebenskräftig g^m,a. ist, um einen selbst ! ständigen Staat zu bilde«, ^die Niederländer, di» j Nordamcrikancr bl".viesen durch ibrc sicgrcicdrn Au, ! stände, daß sie lebenskräftig und reif seyen für Selbst ' ständifikeit undUnabhängigtVit), bewcis't also wlgerich^ tig das Recht dcr Oesterreichs. Diese wurden von dem ilandrulk liüd groftllnli^liis auch von dtN ^.'ln^clN dcr - tältc init Anhänglichkeit al>sgenomn,en Dicscl-ben in idrer Mehrhcit sehen gar wohl ein, daß sie allein nicht im Stande wären, sclbstsiäüdig auizutre-ten; eine elfol«,;reiche Vereinigung und Verschirilizunss mit dem übrigen Italien l'aiten sie in Bnracl t der noch auf einer niederen Stufe sttbendcn politischen Entwickelung des italienischen Volkes überhaupt lür unmöglich; Alks wcis't sie auf eine »cste W:-.der. ^creinigling mit Ocstcrrcick hin, von dem sic nur die Hignmi, Nobili. Dotlori, Literati untcr dcm Ein-ftuß emer französischen, polnische», cnalischc», sardi' Nischen Propaganda mit Hilie des fanatisirtcu niederen Volkes losgerissen batten Diese Anü'ihrer und Leiter der Bcwcgung haben aber wahrlich kcin gc^ß' artigcs, zu jedem Opfer, zu jeder Anstrengung lxrei-tes ^iationalg.fübl bewährt, wahrlich nicht zu der Annahme berechtigt, das; sic im Stande wären, die Gefchiäe Italiens in die Hand zu nenmen und glücklich zn leiten. Ihrc voUl0mme»c Rath- nnd Tdat-losigkcit ließ sie nur durch lwg und Trug, durch Verrath und Tücke wirken. Die italicmschen Trup< pen kämpften, mit Ausnahme der Picmouttscn, nicht ein Mal tapfer, geschwcigc begeistert, uild häufig grausam, Verfolge man außerdenl noch die ganze Gc» schichte Italiens und man wird, abgesehen von dcr ganz heterogenen römischen Weltherrschaft, keine Periode finden, in der die Italicner einig und selbst.-ständig als große Nation dastanden; den Beweis, caß sie eine solcke seyn können, sinv sie uns wie. dcrum in den jüngsten Tagen schuldig geblieben, Ge« t,'e>> die ^estcrrcicher Ober-Italien auf, so ist mit Bestimmtheit vorauszusehen, daß dasselbe nur ftincn Herrn wechseln und dem französischen Einflüsse anheim »allen wi»d. Ader deutsche Elemente warcn es, durch welche die Rcgcncmung des mit dem römischen Welt-reich ganzlich erschlafften Italiens vor sich ging; schon ^ 5ies; allein weist aus den gerechten Einfluß hin, der c>e,n dciitschen Volt'sstamlM' dem »i^ch nicht ge»ei>ten !talitni»'che» gea/lmbcr zusteht. Dir gsgi'ündetcn Be> ,chwi'rdc>l dcr lion,bs>ldc!, gcgcn das alte Oesterreich, oic den Anführern dcr Bewegung allerdings ei»,c be. deutende Stupe gewährten, sind nicht mehr gegeben, nachdem auch Oesterreich frei geworden. Wahrlich cdcl and großartig wird das neue freie Oesteneich han« dcln, wenn es, die Schuld des alten Absolutistischen sühnend, Obcritalien und indirect ganz Italien durch seinen Einfluß, seine Enltur wo möglich noch zu ei> »er krättigen, sich selbst genügenden Nation hcranzu. bilden strebt. Gelingt dirß, dann wird sich Italien ,rei machen können und deßhalb auch eine innert Berechtigung haben. Oesterreich aber wird duf, als Träger des germa-nischen (^lenlentes in Italien, erfüllt haben. (5i„< alsbaldigc Freigebung der Lombardei würde aber dies« icherlich nicht glücklicher und unabhängiger machen, Oesterreich dagegen und solgcweise Deutschland um sonst schwächen und vor dem übrigen Europa demü tmgcn, Wcr jenen Grundsatz der uobroingten Be. slchtigung einer jeden Nationalität z„r vollkommeneli Seldstständigkeit und Unabhängigkeit ohne Wtttereö anerkennt und verficht, der muß in der ganzen Wclt. geschichte ein fortgesetztes großes Unrecht si'hen; denn überall und zu allen Zciten hat der durch inner« >Vra,t Mächtige einen Vii'sillß ausgkübt aus die durch eigclU' Schwäche Unselbstsiät'cigm, der (tinzelnc wi< ein ganzes Volk. Er muß die über die Erde verbreitete EuUur als gottlos verwerfen; denn sie ging aui von wenigen Kulturvölkern, die sich zuoor eine Ge walt über die zu bildenden Völker verschaffen muß. tcn. Wer außerdem die Befreiung Italiens von den Ocutfchen wünscht, dcr kann es nur aus dem Grün-oe thun, weil er die Franzosen für fähiger hält, als die Dcutschrn, weil er mit Interesse der Franzoscr ,n, der eigenen Lebenskrast, !,ncll,,^'>"» Lls r i» d^-m Aviil^l: Die U' tliic von u,>l^!l) d.l, 'lq ^aidaci, <,u ci» Ilmvclsiti,:" nn-, ,.0as: die G r r» ct, t » n c, ei„,'r Univers, iät >, u Laidach" l>s"> wcr^cil. so crachtrn ,vir jerocl» tii ,»l!,'dsc,!i>>' Wortv.rsculoig «ncrmu ^iir all^rm^,",, Vrissäüt ^ioig z« l'^'chiigl». Die Re0>,clis»!. V.rl.ge«: Ign. Al. Edler v. Kleinmayr. - Verantwortlicher Nedacteur: Leopold Kordesch. Vtaal»«t,u!l»v,rsldre,b zu i ^<<<. (^'.. 5o Atrar. D^lneii) 0bl>aanl,'!,el, t,«r 3lcilll>, <^l, > ot> der Gnus. von Böh- l zu»»»« ^. ! üo — ! m«i,, Mahre» . Ichlo l ^l! l ü» »^ < — — ! ssOl. Gt«ixrmarf, 5^4 ,. l — — Actitn der Kaiser Ferdinands - Nor^bahn ,,l ,000 ,1. (^, ^ - - '062,^2 ft >>, >i. M. der hier Anssekoinmeuen «»»d Abgereisten. Am 15. Slpltlnbes. H>. )lugn!^ Tho>l>liK, Halipelsmam!, vo» Veio na n>ich W>">. — Hi-, Aoloii Pel tout, t. t. Pi o-f>,'!l »ach W,en. — Hr. Leopold Lede-nist, k. t. N,'chl>nn^5rail), nach Gray. — Hi. Carl man Hleber, k. k. Gymnasial - Professor, von Klagen-fl,,t nach Txcst. An» »6 Hr. LllidlNier, k. baier. Obrranttsoch ter, oofi Trieft nach Innsbruck. — Hr F>a»z Schliltus, FadrikSlichaber, — nod Hr Cail v. Ro nmn, Guisbes!l)er; de»de oo« B.<>en nach Trieft. — Frau M.lr!a ä>«m 0 Zschock, t k. Oberstens Gattin, von Triett nach Gral) Hr. Nutolpl) Haase, Doc tor der Rechte. — und Hr. Valeiic», Kaufmann; be,de von Trieft nach Wlen. — Frau Maria Fr iin v. H^ilrn'etz, ^clst^daine, von Prac» ».ich Txeft. A>n l7. 6)r. Orw Wx'rlcr, Kaufll>^n» , ron Trieft nach Gray. — H>. Fraü^Srudil), Gutödeslh.r, von Kla. qenfurt nach C>ll>. — Hr. Jacob Pichlcr, HandclS mann, von KamsHa. — Frau Theiffla G.'ßmann, BeamleüS Wlüve, von Wiener »Nenftat^ nach l^or^, __ Hr. Gc^iini, H^„>> i>a74« C l> n c u r s - V e r l a u t b a r u n g. Um sämmtliche Gl'srtze und Anordnungen für die Proumz Klai» künftig auch ln dcr ilandrö-sprachc kllndinachcil zu könncn, ist übcr Antrag detz Gudcvniums von dem hohen Mimstermm oeö Iiniern, im Einucrstandnisse nut jcnclii dcr Finanzen , bis auf WcimcS slir dcn Gcschas'tbkvcis dcb Gudermumü und der ihm untll<' Anstellung oder sonstigen Versorgung zu nnterzi'hen geneigt sind, halben ihre Gesuche bis 20. k. M. bei diesem Gubcrmuln ein^llicichen, und sich darin üdcr ihr Alter, Stand, Gedmtsort, Sittlichkeit, Studien und bisherige Besaästigung, und insbesondere üver die zur Besorgung des oberwahnten Ueder^ setzungöqeichaftcä erforderliche vollständige Kenntniß der krainischen Sprache legal auszuweisen. — Vom k, k, U!v>ischcr< Ouberninm Laidach am l5. z Seplcmber l^4t^. Vermischte Verlautbarungen. Z. '735. (l) Nr. 2899 Minuendo. 3i citation. Zur Hintangabe der Verpflegung der hier-ortigen Häftlinge und Schudlmge, nebst Stroh-lieferung und Reinigung der Wasche, wird am 27. d. M.. um !> Uhr Vormittags Hieramts eine Minuendo-Licitation abgehalten werden. — Da,;s slavische Band tragen müsse, wur)e von mir entgegnet, daß das von den akademischen zwei Compagnien bisher ln der l Reihenfolge mit roth, wclß und blau getragene Band in keinem Falle die krnnischen, sondern nur die croatischen Landesfarucn bezeichne, daß ich für meine Person, als Kramer, wohl die krainischen öandesfarbcn, nie aber obiges Band tragen, und daß ich, gewohnt, nur einer verfassungsmäßigen Gewalt Folge zu leisten, im Falle, als derlei Uebergriffen maßgebende Geltung Hierlands verschafft werden sollte, lieber das Land, in welchem ich geboren wurde, verlassen würde, und daß ich mit Sehnsucht jenem Augenblicke entgegen sehe, in welchem die Hebung aller Nationalitäten so weit gediehen seyn wild, daß sich dieselben mit Brüderlichkeit die Hände reichen, und ein einiaes und kräftiges Oesterreich hervorgehen würde; womit nach einigen, von mehreren Mitgliedern des Verwaltungsrathes gemachten Bemerkungen die Sitzung aufgehoben wurde. Bei dieser ganzen Debatte war meines Wis. sens und El'innerns von dem slovenlschen Vereine der bei der obigen Beschwerde nicht im Geringsten betheiligt war, gar nicht die Rede und von Niemanden in Anregung gebracht, daß sich dieser Verein anmasie, Gesetze zu geben. Ob und wiefern ich durch diese, von mir ausgesprochene Ansicht meiner Nationalität als Krai-ner envas vergaben habe, überlasse ich der Beurtheilung jedes Einzelnen. Betreffend die von dem frühern Verwaltungsrathe verfügte Bestimmung der Cocarde nach den Landesfarben erachcc ich ader weiter anzuführen, dnß derselbe in der Bchung vom 4 Mai 184^ solche mit den Farben weiß, roth und blau festgefetzt habe, und daß, alo in der besondern Beilage! der „^aib. Ztg." Nr. 58 vom 1.1. Mal l.I. gegen diese Bestimmung mit Berufung auf die vom Kaiser Friedrich dem Lande Krain im I. l4«g ertheilte W^ppenverbesseruilg Einsprache gemacht worden ist, der frühere Verwaltungsrath diesen Wappenbries und die darauf Bezug nehmenden Verhandlungen im Original eingesehen, und in Würdigung dieser, die Einsprache vollkommen begründenden Belege, und im weitern Anbetrachte als von den HH. Ständen, als verfassungsmäßige Vertreter des Landes Krain, schon im I. I837 die Vorstellung gegen die mir dem HofkanUei-Decrcle vom 22, August 183«, Z. 2li»1l, bekannt gemachte Regulirung des kaiserl. Titels und Wappens, insoweit solche das kraimsche Landeswappen belraf, überreicht worden ist, sich veranlaßt gefunden habe, von dem dießfallsigen frühern Beschlusse abzugehen, und o>e Cocarde mit den F.irben >>old (gelb), blau und roth für die hierorlige National-Garde zu bestimmen, bei welchem Nc-jchlusse derselbe nach dem ihm kundgegebenen hohen Ministerial-Erlasse vom 8. Juni l. I., Z. 774, um so mehr zu verharren erachtet hat, als in solchem ausgesprochen wurde, daß in Anbetracht der von den HH. Ständen Krams für den gültigen Bestand oer kralnlschen Landesfarben mit gold, licht-l blau und roth angeführten Gründe ge faltet werde, die letztbezelchncten Landesfarben einstweilen noch ferner beizubehalten. Ueber diese streitige, noch zu lösende Farben-frage wird hoffentlich ehestens die hohe Mlnisterial-Entsckcidung erfolgen, und solche jedes weitere Zerwürfnlß in der Garde beheben. Laibach den 17. Sept. !848. Coppini, l>n eigenen und im Namen mehrerer welscher d.s frühern Verwaltungsrathes. UM M.^ MWM in Laibach ist zu haben: Stolz, A., Katccketische Auslegung des F"i- bui ger Diöcesen-Katechismus (Hirscher',che" Katechismus), für Geistliche, Lehrerund Ael- tern 3 Bände. Freiburg im Breisgau 164»-