Pränumerationspreise: Insertionsgebührei, Für Laibllch (sammt Für die zwcisp> Zustellung m'S Haus): zeile oder deren eimnnliger Ganzjährig . . fl. 5.— Lkr,,2u,al8k>',l3ch,aiM Halbjährig . . „ 2,5» Vierteljährig . „ l,25 Etempel edc^ Mit Postversendung: Vledaktion: Ganzjährig, . fl. 6.— Nr, 3,3, II, Halbjährig . . „ 3.— Administration eben? Vierteljährig . „ !.50 daselbst in Ottotar KI c rr« Vnchhind ung Einzelne Nummern 5 kr. Zeitschrift fnr vaterländische Interessen. (Erscheint Tilistag und Freitag.) Manuskripte werden nicht zurückgesendet, anonyme Mittheilungen nicht berücksichtiget. Jahrgang V. Laibach, Dinstag am 10. Mai 1870. Nr 37 hätten die unbedingten Verächter nationalgesinnter Geistlichkeit er National-klerikal. kannt, daß es insbesondere protestantische Geistliche, und zwar Eine der allerlandläufigsten Fräsen des verfassungstreuen Libe­solche, welche ihre Erziehung „draußen im Reich" an den Uni ralismus ist das in allen möglichen Tonarten varirte Thema der versitaten von Jena, Tübingen u. dgl. erhielten, waren, die als bc Allianz der Nationalen mit den Klerikalen. — Dieses Schlagwort geisterte Vorkämpfer ihrer slavischen Nationalität wirkten, sie hätten des modernen Liberalismus — welches hauptsächlich zur Zeit als noch neben vielen anderen insbesondere drei protestantische Geistlickie die weiland „Ostdeutsche Post" die Lobpsalmen an das damals Hurban, Hodöa und Stur als die unerschrockendsten Kämpfer sla. »ölkerbeglückende Programm Schmerlings so rührend sang, erfunden vischer Freiheit gegen magyarischen Uebermuth gesehen. — Haben wurde, daß nämlich die Klerikalen auf eine wahrhaft freiheitliche auch diese, und zwar mit dem Schwerte in der Hand, für die Vc» Entwicklung der slavisch-österreichischen Länder dekonstruktiv einwirken, dummung des Volkes gekämpft? und die Verdumm ung des Volkes befördern, hat in der, in un­Hat Bischof Wolf jene Stiftung, die wohl an 30.000 fl serer engern Heimat ergänzten von einem n. ö. Koryfaen gegen betragen wird, zur Verdummung des Volkes oder zur endlichen Druck einen hohen Staatsbeamten gethanen Aeußerung: „Vie r Leute legung des Vodnik'schen Lexikons bestimmt? Hat Bischof Stroß . weg, und mit dem ganzen Slovenien hat's ein Ende" mayer, an dessen Weltruhm die magyarische Partei so gerne mäckeln seinen Kulminationspunkt erreicht. Es ist nämlich bekannt, daß es möchte, weil er national ist, die südslavischc Akademie aus eigenen unseren einheimischen Matadoren des deutsch-konstitutionellen Libera­Mitteln zur Durchführung der Verdummung der Slldslaven gegrün­lismus gegenwärtig nicht mehr mit den vier Leuten genügt, sondern det? — Haben Vertovec, Nobida, Hicinger, Krempl, Po^enL^n, daß sie den obigen Satz dahin ergänzt haben: Vier Leute und Salohar, Pirz u. a. ihre theils umfangreichen und mühevollen Werke die Pfaffe n weg u. f. w. — Auf die allfällige Frage, wie sie über Chemie, Fisik, Welt- und Spezialgeschichte, allgemeine Land sich dieses „weg" der vier Leute und der Pfaffen eigentlich denken, Wirtschaft, Weinbau, Obstkultur, Bienenzucht u. dgl., haben Metelko erfolgte vor einiger Zeit noch eigentlich gar keine Antwort, denn und Potoönit ihre Grammatiken — und dieß alles in slovcnischcr, damals war man mit sich selbst noch nicht im klaren, obschon den dem Landuolke verständlichen Sprache — auch zu dem BeHufe ge tiefer Eingeweihten die heute zu Stande gekommene neueste Erfin­schrieben um hiedurch das Volk zu verdummen? — War die von dung in nebelgrauer Ferne bereits zu dämmern begann; bis jetzt ist Pintar veröffentlichte Erläuterung des Gemeindegesetzcs für das Voll man aber auch in dieser Beziehung mit sich schon im reinen, und von Nutzen oder hat es dasselbe verdummt? — Und alle diese )ier meint, ohne weiters: hangen! — Nun, liberal scheint uns diese Angefühlten sind die von Euch als „Pfaffen" bezeichneten Nationalen Antwort denn doch nicht zu sein, es wäre denn, daß der konstitutio­die ihr Euch — so oder so — weg wünscht? — Und nun sagt — nelle Verein den französischen Konvent als Muster der Freiheit sub­ ihr Herren! —> was habt denn ihr für unser von der Natu so stituiren und der Doktrin des verfassungstreuen Fortschrittes Heka­reich begabtes Volk gethan? — Habt ihr es gebildet, habt ihr es tomben, und zwar vor allem die vier Leute und die Pfaffen voran, erzogen, habt ihr zu seiner Bildung Nächte durchgewacht und Werke opfern wollte. Freilich würde dann irgend ein Beispiel modern-geschrieben, habt ihr Schulen gegründet? Oder was habt ihr denn weiblicher Tugend als Götti n der Vernunf t gerade nur fo eigentlich gethan? Nichts, gar nichts! Und nun schreit ihr über Kle lange in dem bezaubernden Aeußern einer schönen Helena und allen­rikalisnms, Volksverdummung, nationale Roheit und Verkommenh i falls mit den Diamanten aus Gerolstein von unseren Altären her­u. dgl. — Ja wahrlich, bei dem was ihr gethan, könnt ihr nicht unter lächeln, bis nicht irgend ein glücklicher General, irgend verlangen, daß unsere Bauern Frack tragen und französisch parliren ein neuer Napoleon, wieder eine neue Religion mit Bomben und sollen. — Granaten erfinden würde. — Das wäre dann wieder eine neue Ueber die Ursachen, wie so es naturgemäß kommen mußte, daß AeraÜ unser Landvolk seiner Geistlichkeit ein größeres Vertrauen als dem Die nicht wegzuleugnende Thatsache, daß sich der slavische liberalisirenden Teutonismus zuwendet, ein andersmal. Klerus aller Kulte überall dort, wo es sich um wirklich legale staat­liche Volksinteressen handelte, der Nationalpartei angeschlossen hat, Die österreichischen Verfassungskämpfe und das hätte die deutsch-journalistischen Vertreter den Glaubenslosen und nationale Moment. alle diejenigen, die auf deren Aussprüche ohne alle weitere Unter­suchung und unbedingt schwören, zum Nachdenken über die Ursachen Es ist eine aus den Verhältnissen hervorgehende Thatsach da dieser allgemeinen Erscheinung auffordern sollen, da die Mittel zur die nunmehr seit zehn Jahren andauernden Konstitutionswirren i Beseitigung irgend eines Uebels nur in der richtigen Ertenntniß der Oesterreich ein intensiv nationales Kolorit tragen. Trotzdem da Ursachen desselben gelegen sein können. das Wesen der Strebungen der verschiedenen Parteien eigentlich i Hätten sie sich bießfalls umgesehen, so müßten sie wissen, daß dem Ringen nach Autonomie der einzelnen Reichstheile besteht, schlägt sich schon im Jahre 1848 die kroatische, serbische, slovakische, pol­doch immer und immer der nationale Ton in eminenter Weise durch nische, ruthenische, öechische und slovenische Geistlichkeit aller Kulte, Die Deutschen sind es vornehmlich, welche durch die hartnä ige ob katholisch, griechisch oder protestantisch überall der Volkspartei Verteidigung einer ihrer Nationalität lediglich durch den uniformi­angeschlossen hat; Ausnahmen haben sporadisch nur in der höheren renden Absolutismus früherer Zeiten geschaffenen Position den Ver- Geistlichkeit und bei reich dotirten Prälaten, welche freilich ihr In ­fassungsstreit auf nationales Gebiet gezogen haben. Sie haben sich teresse wo anders als im nationalen Glücke des Volkes suchen, statt­einmal in das Dogma hineingelebt, daß leine andere österreichische gefunden; — bei weitem Eingehen in das meritorische der Sache Verfassung möglich sei, als eine schwarz-roth-goldene. Sie glauben, ».der machen doch so, als glaubten sie es, daß Oesterreich nur durch den „deutschen Kitt" zusammenzuhalten sei. Daß aber der deutsche Oitt, den sie hiebei im Auge haben, lediglich bureaukratischer Natur sei, scheinen sie nicht zu beachten, Dieser Kitt war allerdings unum­gänglich nothwendig bei einer absolutistischen Konstruktion, und mochte auch nicht leicht entbehrt werden während der beiden pseudo-konsti­tutionellen Perioden. Die Uniformität der Verwaltung ist allerdings eine schöne Sache, und es schmeichelt feiner einer Nationalität nicht wenig, wenn diese staatliche Uniform gerade ihr e Farben trägt. Ein Staat hat aber, ohne daß wir die Einheit der Verwaltung gering achten wollten, ein Staat hat denn doch noch höhere Zwecke, als eine For m mit Gefährdung feiner Existenz zu vertheidigen. Das offizielle Deutfchthum, mit welchem die tonangebenden Faifcurs der eben begrabenen und der weiland Schmerling'schen Aera sich und das Deutschöfterreicherthum identifizirten, ist es nur, welches sich bei der angestrebten föderalen Gestaltung Oesterreichs gefährdet sieht. Weil es aber ausschließlich das offizielle Deutfchthum ist, dessen Herrschaft allerdings mit der Autonomie Böhmens und Mährens den Todesstoß erhielte, ebendeßhalb ist es ganz und gar unberechtigt, von der Gefährdung des deutschen Elementes als solchen in Oester­reich zu reden. Es ist durchaus ungerechtfertigt, eine Agitation zum Schutze dieser gefährdeten angeblich deutschen Interessen in Szene zu setzen, wozu einige Koryfäen der soeben kläglich bankerott gewordenen Aera nicht übel Lust zu haben scheinen. Wi r fragen die um die Interessen des Deutschthums so sehr besorgten Herren, wo denn das deutsche Element, d. h. die natio­nalen Interessen des deutsch-österreichischen Volkes gefährdet sind? Etwa in den rein deutschen Provinzen? Nein! werden sie wahr­scheinlich antworten. Aber in Böhmen und Mähren, nicht wahr? Auch in Krain, Südsteiermark? Es ist dicß eine jener Fräsen, wie sie irgend ein Weiser bei Feuilleton. Die staatsrechtliche Stellung und Verfassung des Herzogthums Kram vor 100 Jahren. I m gegenwärtigen Augenblicke, wo Anknüpfungspunkte zu einer mehr historischen Gestaltung Oesterreichs gesucht werden, ist es gewiß höchst interessant, die staatsrechtliche Stellung und Verfassung des Herzogthums Krain früherer Zeit kennen zu lernen. Mi t Gründlich­teil und Fleiß findet sich dieselbe dargestellt in einer Staatsschrift, nämlich der „allerunterthanigstenVorstellung der treu­gehorsamsten Stände des Herzogthunis Krain anSe. Majestät Leopold II. " datirt von Laibach den 27. Juli 1790 und gefertigt mit „Gesammte in währenden Landtage versammelte Stände des Herzogthums Krain." Wir geben nachstehend einige wörtlich e Auszüge aus dieser Schrift, deren Veranlassung die Eingangsworte klar und deutlich bezeichnen: „Eure Majestät haben die treu gehorsamsten Stände dieses Herzogthums Krain mit bevor­kommender landesväterlicher Gnade aufgefordert, ihre Rechte, ihre Beschwerden und Wünsche über die innere Verwaltung des Landes, ihre vorige glückliche und gegenwärtige traurige Lage mit Freimü­thigkeit vorzutragen." Es ist somit diese Schrift ein Protest der Vertreter des Landes Krain gegen Iosef's II. Reformen. Die Landesstände bestanden anfänglich aus Grafen, Herren, Rittern und Knechten. Später wurden auch die landesfürstlichen Städte und die an­sehnlichsten Diener der Religion entweder aus Achtung gegen die­selbe, oder weil sie landständische Realitäten besaßen und in das allgemeine Mitleiden der Landesanlagen, Landessieuern gezogen wur­den, mit diesem Vorzuge beehrt. Darin gründet sich die seit Jahr­hunderten hergebrachte Abtheilung des ständischen Körpers in den Herienstand, in den Ritterstand, in die landesfürstlichen Städte und in den geistlichen Stand. (Uraltes Herkommen und beständige Ob­servanz.) Diese vier Stände waren vermög der ursprünglichen Verfassung des Landes die ersten Glieder, Stellvertreter und Repräsentanten der Nation, die unmittelbaren Triebfedern und Werkzeuge der innern Verwaltung, die Mittler zwischen dem Volke und der gesetzgebenden Gewalt. irgend einer Gelegenheit ausspricht, und wie sie dann von der Menge gedankenlos nachgebetet werden. Da s .deutsche Element," welches in den genannten slavischen Ländern und slavischen Landestheilen gefährdet werden soll, ist ja eben das bureaukratische oder durch Renegaten resiräsentirte After-Dentfchthum wie es sich in dem schützenden Schatten des Absolu­tismus oder Pseudokonstitutionalisnms entwickelt hat. An die Schä­digung des deutschen Elementes in den deutschen Landstrichen Böhmens, Mährens Krains und Steiermark« denkt niemand, und man stellt in der That den dort lebenden Deutschen ein wahres Armuthszeugniß aus, wenn-man tagtäglich die Lamentationen um ihre nationale Existenz ertönen läßt. Wir können die besorgten Herren versichern, daß die Nationa­litäten in Böhmen, Mähren :c. sich unschwer verständigen werden, wenn nur endlich einmal die wilde teutonische Hetzerei der Herbst's und Kaiserfeld's aufhört. Es ist nämlich grundfalsch, wenn man glaubt, der Gegensatz zwischen dem Deutsch- und Slaventhum, wie er sich nach und nach gebildet und in letzter Zeit an Schärfe besonders zugenommen hat, habe seinen Urgrund in unversöhnlichen nationalen Antipathien. Das Bestreben, Oesterreich auf konstitutionellen Grundlagen neu zu gestalten, hat zuerst einen Gegensatz der Meinungen erzeugt. Die Februar- und Dezemberverfasfung haben die Gegensätze ge­schärft, weil diese beiden Verfassungen, abgesehen von anderen dok­trinären Ungeheuerlichkeiten, eigens dazu geschaffen schienen, das offiziell e Deutfchthum für ewige Zeiten zu tonserviren. Gewissenlose Hetzer, denen es zumeist um persönliche, sei es Eitelkeits- oder schmählichere Interessen zu thun ist, sowie einige in ihre Doktrinen verrannte Theoretiker säumten nicht, den durch sie entstandenen Brand zu schüren und durch Verdrehungen und Ent- Alles, was sich in dem Ausdrucke „Landesangelegenheiten" be­greifen läßt, gehörte in die Sfare ihrer Wirksamkeit. Aus der Natur und dem Verhältnisse des ständischen Körpers zu dem Volke und der gesetzgebenden Macht floß das gemeinschaft­liche Recht aller Stände, an den Landesangelegenheiten Theil zu nehmen und bei öffentlichen Versammlungen, wo Lanbesangelegen­heiten in Beratschlagung gezogen wurden, ihre Stimme zu geben. Allein, um den Lauf der Geschäfte, die entweder zu häufig waren, oder wegen ihrer dringenden Wichtigkeit einen schleunigen Trieb for­derten, durch den langsamen Gang allgemeiner Versammlungen nicht zu hemmen, haben die Landesstände ihr gemeinschaftliches Recht an einzelne Mitglieder, die sich durch auszeichnende Rechtschaffenheit und Kenntnisse das öffentliche Vertrauen erwarben, in besonderen Fällen freiwillig übertragen. — Eine allgemeine Versammlung, wobei der Landmarschall das Wort führte und der Landesfürst durch eigene bevollmächtigte Kommissäre mit seinen getreuen Ständen in Unter­handlung trat, war ein Landtag ; eine minder allgemeine Versamm­lung, zu welcher alle anwesenden Stände geladen wurden, der offen e Ausschuß, und wenn sie auf eine gewisse Zahl der Mitglieder, welche immer den ganzen ständischen Körper repräsentirte, einge­schränkt war, der enge Ausschuß. (Ununterbrochene Beobachtung und unzählige Landtagsschlüsse.) I n der allgemeinen Länder-Revolution von 1747 und den darauf folgenden Jahren (osterr. Erbfolgekrieg, Kriege mit Preußen) wurde diese alte Grundverfassung der Stände zum erstenmal erschüt­tert. — Die meisten Gegenstände, welche vorhin unter ihre Wirk­samkeit fielen, wurden theils an eine landesfürstliche Regierung, welche unter dem Namen Deputation im Lande errichtet wurde, theils in die ihr unmittelbar zugeordneten Kreisämter übertragen, der stän­dische Körper von dem Einflüsse in die öffentliche Verwaltung immer mehr entfernt, die verordnete Stelle von der landesfürstlichen Re­gierung abhängig gemacht, in ihrem Personalstand vermindert und in ihrer Macht wesentlich beschränkt. — I m Jahre 1783, als die Landeshauptmannschaft aufgelöst und mit dem Gubernium in Inner­österceich vereinigt wurde, als die Zahl der Verordneten mit Aus­schluß des geistlichen Standes auf zwei, in der Folge nur auf einen herabgefetzt, das landesfürstliche Dekret der Wahlfahigkeit vorgeschrie­ben und dieser einzige Verordnete dem innerösterreichischen Gubernio als Rath einverleibt und untergeordnet wurde, ist das Gebäude der ständischen Verfassung vollends eingestürzt, und die letzten Trümmer stellungen die Begriffe derart zu verwirren, baß momentan eine na­tionale Leidenschaftlichkeit herrscht, die das ärgste befürchten läßt. Nicht die nationale Eristenz der Deutschen ist gefährdet, wohl aber der Nimbus der ohnehin schon halb bankerotten Schütze, Win­ternitze und Raudnitze. Das Ministerium, welches die neue Aktion in die Hand nehmen wird, möge sich aber auch nicht zu sehr beirren lassen von dem hei­seren Geschrei der verfassungstreuen Raben und von dem Gestampfe der berüchtigten vertretenen Stiefel des Herrn Dr. Herbst. Auch jene Deutschen, welche sich heute noch von den Fräsen der Agitatoren berücken lassen, werden sich sehr bald überzeugen, daß die erweiterte Autonomie der Königreiche und Länder ihrem nationalen Wesen nicht den geringsten Schaden bringt. Sie werben ihre sogenannten Führer, deren Nimbus nur in dem Gewühle der leidenschaftlichen Partei­kämpfe möglich ist, bald als das erkennen, was diese „Führer" «irklich sind, als Fanatiker und professionelle Hetzer, und werden sie endlich — seitwärts liegen lassen. Nicht die Deutschösterreicher werden dann zur Verzweiflung ge­trieben werden, wohl aber die Herren Kaiserfeld, Herbst st tutti nnaritl. Wenn diese Herren, auf der Höhe ihrer Verzweiflung an­gelangt, die österreichischen Bleifohlen wirtlich abschnallen und nach Bismarckien wandern werden, so können wir ihnen getrost profezeien, daß ihnen auch nicht ein „verzweifelter" Deutschösterreicher aus dem Volke folgen wird. („Reform".) Zur Situation Die amtliche „Wr. Zeitung" brachte am 7. d. M. die a. h. Handschreiben, mit welchen die Herren Holzgetha n zum Minister und Leiter des Finanzministeriums, Baron Petrin « zum Minister und Leiter des Ackerbauministeriums und Frh. von Widman n desselben sind in einem ganz unbedeutenden, aller Wirksamkeit be­ raubten Ausschusse im Laude übrig geblieben. Rechte des ständischen Körpers überhaupt. Unverletzbarkeit des ständischen Körpers. Alles, was auf Recht gegründet ist, ist heilig und unverletzbar. Um so mehr muß es der ständische Körper sein (Urkunden, Reverse, Erbhuldigungen, Land» Hauptmannschaftsakte und jene der hohen Hofstellen), der im Namen der Nation den Vertrag der Unterwerfung mit dem Landesfürsten eben in der Absicht einging, damit seine ursprünglichen Rechte und jene der Nation von jeder Verletzung äußerlicher Gewalt geschützt werden. Recht der Erbhuldigungen. Den Ständen, als ersten Gliedern der Nation und Stellvertretern derselben, stand es zu, bei dem An­tritte einer neuen Regierung den Vertrag der Nation mit dem re­gierenden Hause zu erneuern. Diesem feierlichen Akte der Eibhuldi­gung, aus welchem alle Verbindlichkeiten der Nation und des Fürsten flössen, haben sich bisher alle Regenten des österreichischen Hauses entweder persönlich oder durch landesfürstliche Kommissäre unterworfen (Landhandfeste des Herzogthnms Krain. Originalurkunden. Reverse. Bestätigungen. Erbhuldigungsakte. Valvasor III . 10. Buch. „Von den Landesfürsten und Herzogen in Krain"), und die krainifchen Stände genossen jedesmal das beneidenswerthe Glück, sich durch neue Bande ihrer grenzenlosen Treue und Ergebenheit an den öster­reichischen Thron befestigt zu sehen. Maria Theresia und Josef II . haben hievon die erste Ausnahme gemacht. Schon damals, als die windische Mark und die Herrschaften Möttling, Karst, Istrien für sich einzeln bestanden, hatte jede dieser Provinzen ihren eigenen landesfllrstlichen Hauptmann (Unzählige Urkunden jener Zeit), Nach ihrer Vereinigung war zu Laibach, der Hauptstadt des ganzen Herzogtums, jederzeit eine den höchsten Ge­setzgeber repräsentirende Stelle, unter dem Namen: die Landeshaupt­mannschaft (Ununterbrochenes Herkommen. Die Akte aller Stellen). Sie war der Vereinigungspnntt zwischen den Ständen, der Nation nnd der gesetzgebenden Macht, die Quelle des wechselseitigen Ver­trauens. Die treuen Stände glaubten dem höchsten Throne näher zu sein, so lange sie ohne Umwege dahin gelangen konnten. Aber seit dem Jahre 1783, in welchem die Landeshauptmannschaft mit allen anhängenden Branchen gehoben und dem Gubernium zu Graz einverleibt wurde, sind sie in dem traurigen Falle, sich nur mittelbar durch ein fremdes Land, mit welchem sie keine andere Verbindung haben, als jene der Freundschaft, dem Throne nähern zu dürfen. (Schluß folgt.) zum Minister der Landesvertheidignng ernannt werden Diese Kom­pletirung hat nirgends befriedigt, namentlich bringt die „Grazer Ta­gespost" sehr interessante Züge aus dem Vorleben des Landesver­theibigungsministers Frh. von Widman n welche die Hoffnung auf­kommen lassen, daß der Freiherr die Schulden Oesterreichs — nicht zahlen wird. Die „Notablen" aus Pole n sind nach Wien berufen worden, offenbar zum Zwecke der Unterhandlungen. — Polocki geht zuuer sichtlich am 14. d. M . nach Prag , um die Unterhandlungen mit den böhmischen Führern fortzusetzen. Die offiziellen Blätter veröffentlichen eine Entschließung des Kaisers, welche die Zurückziehung des Erwerbsteuergesetzes genehmigt , eine Nachricht, die im ganzen Reiche die freudigste Bewegung umsomehr hervorrufen wird, da sich fast die ganze Be­völkerug und die gesammte Journalistik gegen dieses Gesetz ausge­fprochen hat. Schmerlin g hat um Enthebung von seinem Dienste als Präsident des obersten Gerichtshofes gebeten und dieselbe erhalten. Die Fama geht, daß Herbst sein Nachfolger wird. Uebereinstimmenden Berichte» zufolge kommen nun, uachbem die Konferenzen mit den böhmischen Notabilitäten vorläufig vertagt worden sind, die polnischen Vertrauensmänner an die Reihe Ve fremdend muß es indessen jedermann berühren, daß sich unter den geladenen Gästen dieser Serie Männer finden, welche, wie ehrenhaft und talentvoll sie auch persönlich sein mögen, doch mit dem gefalle­nen System zu eng liirt waren, um jetzt wieder der neuesten Aera als Taufpathen assistiren zu können; Männer, wie Grocholski und Ziemiallowski; Männer, die wagten, gegen den Belagerungszustand in Böhmen nicht zu stimmen, nie ein Wort des Mitgefühls für die gemaßregelte staatsrechtliche Opposition hatten, den Verfassungs­standpunkt bei jeder oft an den Haaren herbeigezogenen Gelegenheit nicht minder entschieden betonten, als — Kaiserfeld! Wenn sich Graf Potocki heute bei Ziemialkowski Nath holt, um die Wünsche Gali­ziens mit Bezug auf die Reorganisation des Reiches kennen zu lernen, so ist es ganz dasselbe, als wenn er sich zu demselben Zwecke hinsichtlich der Deutschen an Kaiseifeld wenden würde. Der ungarisch-kroatische Ausgleich ist noch kein Jahr alt ge­worden, und fchon läuft die kroatische Opposition mit Erfolg gegen denselben Sturm. In der Landtagssitzung am 3. Mai beantragte Koiü, ein Komitö zu ernennen, welches das Ausgleichsgesetz zu prüfen und in drei Tagen seinen Bericht zu erstatten hätte, inwieweit die Bestimmungen des Ausgleichs eingehalten wurden. Avkovio wünschte, daß der Wirkungskreis dieses Komit^'s erweitert werde, und hält die beantragte Frist für zu kurz. Vukotinoviä meinte, man wisse ia ohne­hin schon, welche Bestimmungen des Ausgleichs nicht eingehalten wurden, aus den Interpellationen und den auf dieselben erfolgten Antworten; deßwegen sieht er nicht ein, warum das Komitö über die unpraktischen Bestimmungen nicht seine Meinung ausdrücken sollte. — Die unionsfreundliche Nauch'fche „Agramer Ztg." fugt über diese Vorgänge: Unsere Landtagsopposition hat sich rasch als eine staatsrechtliche entpuppt. Herr Broz (eines der gewählten Ausschuß­mitglieder) sprach das große Wort gelassen aus: Revisio n des Ausgleiches! — Trotzdem scheint die unionsfeindliche Opposition au­ßerhalb des Landtages noch stärker zu sein als innerhalb desselben, wie sich besonders bei der Auflösung des Gemeinderathes von Kap­stadt zeigt, wohin ein Regierungskommissär abgesendet wurde und wo wilde Drohungen laut wurden. Der Kommandant von Karlstadt, FML . Benko, ist, weil er angeblich der nationalen Partei nicht energisch genug entgegengetreten, nach Linz versetzt, den in Karlstadt garnisonirenden Offizieren ist von dem kommandireuden General in Kroatien, FML. v. Mollinary, strengste Enthaltung von politischen Agitationen anbefoheen worden. Das Komplot gegen das Leben des Kaisers Napoleo n läßt sich durch die wohlfeile Fräse der radikalen Blätter, es sei nur eine Erfindung der Polizei, nicht aus der Welt schaffen. Vielmehr Haufen sich täglich Indizien, wonach man es hier mit einer weitverzweigten Verschwörung und einem reiflich vorbereiteten Plane zu thun hat. Ziemlich schwach ist der Versuch der Radikalen, die Entdeckungen der Polizei durch die Verbreitung des Gerüchtes zu entkräften, daß un­mittelbar nach dem Plebiszit eine Amnestie werde ertheilt werden, nämlich in der fingirten Absicht, damit die Regierung sich die wegen des Komplots eingeleiteten Untersuchungen dadurch wieder vom Halse schaffe. Tagesneuigkeitell. — Sr. Er ellen; Herrn Dr. Giskra ist eine Verwaltung«­rathsstelle bei der franko-österreichischen Bank angetragen worden. Derselbe soll erklärt haben, zur Annahme bei etwaiger auf ihn fal­lender Wahl bereit zu sein. — Die Armeen Europa's. Nach einer jüngst angestellten Berechnung haben die Heere der vier eisten Landmächte Europa's folgende Starte: Die russische Armee hat eine Kriegsstärke von 2,254,000 und eine Friedensstärke von 714.000, die französische 1,028.000 und 448.711, die norddeutsche Vundesarmee 944.321 und 300.000, und endlich die österreichische Armee eine Kriegsstarke von 800,000 und eine Friedensstärke von ungefähr 274,000 Mann. Dabei ist jedoch die österreichische Landwehr nicht mitgerechnet, welche in ihrer freilich erst nach einer gewissen Anzahl von Jahren eintre­ tenden Vollständigkeit auch noch einestattliche Zahl repräsentiren wird. Original-Korrespondenzen. Cilkllic, 7. Mai. Die k. k. Bezirkshauptmannschllft Planina hat mit dem Erlasse vom 4. d. M., Z. 3668 zugest. soeben die Bewilligung ertheilt, am 12. Juni l. I . in Cirknic einen Tabo r abzuhalten. Das Programm desselben bilden folgende Punkte: 1. Vereinigung aller Slovenen in eine Provinz; 2. Einführung der slovenischen Sprache in Schule und Amt; 3. Erweiterung der Ge­meindeautonomie; 4. Gesuch an die Negierung, damit sie durch k. k. Ingenieure die Sauglöcher des Cirknicer-Sees und jener von Laas und Planina untersuchen lassen möchte, um einen raschern Ablauf der Gewässer zu erreichen; 5. Gesuch an die Regierung um Er­wirkung einer Ermäßigung der Eiscnbahnfrachttarife bezüglich des Holzes, Weines und der Steinkohlen uud endlich 6. Betreibung der Waldservituten-Ablösungsangelegenheiten. Wien, 5. Mai. ^/ Das Kabinet Potocki hat fürwahr keine kleine Aufgabe übernommen, als es die Versöhnung, den Ausgleich mit der nationalen Opposition auf seine Fahne schrieb. Von allen Seiten mit Mißtraue n begrüßt mußte es an's Werk gehen, mußte es die ersten Schritte thun auf der Bahn, an deren Ende die Ver­ständigung gefunden werden soll. Nun ist der erste Schritt gethan uud es zeigt sich, daß die Bahn, trotz des Geschreies, welches die 'ournalistischen Wegelagerer der Dezembristenpartei erhoben, gangbar ist, ja noch mehr das Mißtrauen, welches Slaven und Deutsche einem Kabinete, welchem die Grafen Potocki und Taaffe die ersten Saiten streichen, entgegenzubringen für nöthig fanden, verliert sich immer mehr, und bald dürfte allgemeines Vertrauen die Ausgleichs­politik der gegenwärtigen Regierung fördern. So viel über das Mi ­nisterium, welches durch Baron Petrino als Leiter des Ackerbaumi­nisteriums und Baron Widmann als Leiter des Landesvertheidigungs­ministeriums nächstens kompletirt werden soll. Die Ausgleichsverhandlungen mit den nationalen Oppositions­parteien nehmen ihren regelmäßigen Verlauf. Heute beginnen dieselben mit den Polen, deren Vertrauensmänner bereits zum größten Theile hier angelangt sind. Die Herren aus Galizien finden eine ange­nehme Ueberraschung hier vor. Der Kaiser hat nämlich die Polo­nisirung der Krakauer Universität bewilligt. Hoffentlich wird man auch den anderen slavischen Stämmen Westösterreichs nicht mehr na­tionale Hochschulen vorenthalten und heißt es, daß bezüglich der Prager Universität bereits bindende Versprechungen den böhmischen Notabeln zu Theil wurden, wornach die Gleichberechtigung beider Sprachen an der Prager alma matsr strikte durchgeführt werden soll. Am 14. d. M . reist Graf Potocki nach Prag und werden nach feiner Rückkehr die Pourparlers mit den slovenischen Vertrau­ensmännern beginnen. Die Nachricht einiger deutschen Blätter, als beabsichtige das Ministerium in Wien ein Kreuzerblatt zu gründen, ist eine Erfin­dung der Hasner'schen Organe. Erklärung. Durch Vermittlung befreundeter Hand bekamen wir erst heute das Montagsblatt der „Grazer Tagespost" vom 2. Mai zu Ge­sichte, um in demselben eine, den Herrn Dr. Costa, unseren Ver­treter im Krainer Landtage berührende Notiz, deren Quelle auf die Mitte jener Wähler zurückgeführt werden wollte, zu lesen. — Wir wissen kaum, ob wir mehr über die Bosheit, welche Herrn Dr Costa zum Gegenstande jenes perfiden Angriffes machte, oder über die Schamlosigkeit des Notizlers, der uns Wählern von Cirknic Planina und Adelsberg uud Umgebungen die Entziehung des Ver­trauens gegenüber unserm genannten Landtagsabgeordneten andichten wollte, entrüstet sein sollen. — Jenem Raubritterangriffe gegenüber halten wir es für unsere politische Pflicht die erwähnte Unkennotiz der „Tagespost" für eine perfide Denunziation,— für einen Angriff auf unsere politische Ehre zu erklären, indem wir den Rapporteur des genannten Blattes auffordern, auch nur Einen Wähler unserer Gegend zu bezeichnen, dessen politische Gesinnung in jener Darstel­lung Ausdrück fände, und den es nach einer Vertretung durch Herrn Levstek, dessen filologischem Wissen wir alle Achtung zollen, den wir jedoch im politischen Leben noch nie nennen gehört haben, gelüsten könnte. — Unserm hochverehrten Vertrauensmann Dr. Costa aber diene es zur Genugthuung, zu wissen, daß wir es heute wie immerdar zur besonderen Ehre anrechnen werden, in ihm unseren wackeren, mann­haften und vom reellsten Patriotismus durchglühten Vertreter zu be­sitzen, und daß wir es nur aufrichtig bedauern müßten, wenn der­selbe das Mandat eines anderen Wahlbezirkes dem unseren vorziehen würde. Wir erwarten, daß auch die „Tagespost" von unserer gegen­wärtigen Erklärung Akt nehmen werde. Cirknic, am 5. Mai 1870. Mehrere Wähler von Cirknic und Umgebung. (Di« Unterschriften können bei der Redaktion eingesehen werden,) Entgegnung. I n Nr. 95 des „Laibacher Tagblatt" vom 28. April 1870 kommt eine von grellen Unwahrheitenstrotzende Korrespondenz „vom Fuße des Triglav" vor, wie dieß auch bezüglich der Beerdigung einer in einer fremden Pfarre verstorbenen Person der Fall ist, in­dem bis auf das Ableben derselben alle erzählten Nebenumstände entstellt sind. Sie war z. V. nicht das Weib eines Bettlers, sondern eines Kohlenbrenners, sie starb nicht am Charsamstage, sondern am Charfreitage, das^Haus des Herrn Kocianöiö steht nicht in Guten­feld, sondern in Oernivec, der Leichenzug begegnete mir nicht, son­dern ich erhielt davon erst später Kunde durch den Todtenbeschauer Herrn Jakob Ukmar, worauf ich sogleich nach meiner Nachhausekunft noch am nämlichen Nachmittage, nicht aber erst am kommenden Tage die Beerdigung anstandslos und bei Glockengelaute vornahm. Meiner Pflicht gemäß verlangte ich am Ostersonntage Vormittags einen be­hördlichen Auftrag zur Beerdigung einer in einer fremden Pfarre verstorbenen und in meine Pfarre nicht zuständigen Person und es ist kaum glaublich, daß der Rebaktion des „Tagblatt" von derlei politischen Vorschriften nichts bekannt sein sollte, welche keinen Unter­schied zwischen Armen und Reichen machen, daher auch bezüglich der­selben keine „Fehden" entbrennen können. Der Aufsatz enthalt daher bloß böswillige Entstellungen, um den Lesern etwas „pikantes" zu bieten. Möschnach, am 1. Mai 1870. ^oUlluu 8lrjovie, Pfarrer. N^ - Die Redaktion des „Triglav " befindet sich von heute an Hlluptplatz, Nr. 313, 31 . 8t<»«K, rückwärts. Marktpreise in Laib ach, am 7. Mai 1870. fl. ! kr. fl. kr. WeizenKorn Gerste pr. Metzen„/, . . . . > ­ 533 40 eu — Erbsen pr.FisolenRindfleisch Metzen . . „ . . pr. Pfd. . 6 5 ^ 23 Hafer 2 30 Kalbfleisch 22 Hatbfnicht „,, . . > > — — Schweinefleisch „ — 23 Heiden Hirse Kukurutz Erdäpfel Linsen „„„„,, > > . , . . . ,­­ 8 8 3 2 5 — — 70 20 50 Schöpsenfleisch „ Heu pr. Zentner .Stroh „ .Holz, hartes, pr. KIst.— weiches, 22" „ . . . . — 1 — 6 5 17 20 90 70 20 Eigenthümer, Herausgeber und verantwortlicher Redakteur: ^ak. ^lesovo. — Druck von ^08ol LIaZuil: in Laibach.