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Viele Tausende deutscher Volksgenosse» waren auS allen Gauen zusammengeströmt und standen dicht gedrängt, Kops an Kops. um begeistert und andachtS-voll den hinreißenden Worten der Redner zu lau« schen, deren AuSsührungen in der gewaltigen Diasse lebhaftesten Widerhall sanden. Dazu der reiche deutsche Flaggeoschmuck, der über die ganze Stadt ein wahres Festkleid gelegt hatte — fürwahr nie-mand konnte sich der geschichtlichen Weihe des großen Augenblickes entziehen. Von einer Tribüne vor dem Rathause eriff« nete der Obmann d«S Deutschen VolkSraleS für Untersteiermaik, Dr. Otto Ambroschilsch den Volks-lag, indem er alle die Tausende willkommen hieß. Zu einem Gelöbnis, so sagte er, sind wir heute olle Hierher geeilt von Nah und Fern. Wir wollen die Gewissen ausrütteln, wir wollen befunden, daß wir Taten verlangen und zu Talen entschlossen sind und uns weder von Abgeordneten noch von Regierenden hinhallen oder beschwatzen lassen wollen. (Stürmi-scher Beisall.) Dann sprach Bürgermeister Dr. Schmiderer. Großes und Schweres haben wir durchgemacht in diesen vier Jahren des «riegeS. Kaum sind die äuße-ren Feinde geschlagen, kaum atmete sreier unsere Brust und schon steigen wieder neue Gesahren auf: Unser Land soll zerrissen werden, daS wir zur Blüte brachten und angegliedert soll es werden einem auS dem Leibe Oesterreichs geschnittene» südslawischen Staat. (Zurufe: Niemals!) Nie wäre dem slowe-nischen Volke, mit oem wir durch Jahrhunderte in Friede und Eintracht lebten, von selb'! ein solcher Gedanke gekommen; er ist ihm von außen einge-impft worden. Zn dem Abwehrkamps, den wir nun sühren müssen, stehen wir nicht allein; nicht nur die Slüdte und Märkte des steirischen Unter-landeS haben heute ihre Vertreter nach Marburg gesandt, auch vom Oberlande stnd sie gekommen wie von Körnten und daS Deutschtum b>« zur Ädria Aus jüngster Zeit. Man schrieb da» Jahr 1917 und der Olt, in welchem sich diese so traurige Geschichte zugetragen hatte, war eine mittelgroße Stadt in der schönen, grüuen Steiermart. Zur selben Zeit jedoch grünte es nicht, auch die Sonne schien nicht warm und bell, denn man schrieb den 20. Jänner liM 7. (Sin eisiger Wind zog durch daS Land, ein furchtbare« Schneegestöber machte fast jeden Verkehr zwischen Menschen und Wagen unmöglich, selbst der Bahureikehr war schcn arg gefährdet. Da kam ein kleine» Pärchen einhergeschritten, eS war gegen Mittag, nach Schluß der Schule. E»' ging eng aneinandergeschmiegt, seine Kleidchen waren ja so dünn und e« halte nur einen einzigen, durchlöcherten Regenschirm, durch daS defekte Schuhzeug rann daS Wasser ein und auS. Da sagte Hans selbstbewußt und stolz, als Se-kuvdaner de« k. k. Staat«g»m»as>umS, zu seiner Schwester Elfe, die erst die erste Klasse der Volks-schule besuchte: «Du, veriprich mir heute, unser liebes Mütterchen, wenn wir nach Haule kommen, nicht gleich wieder mit deinem Hunger zu quälen. Mutter ist heute schon um sünf Uhr früh aufgestanden, weil sie »um Magistrat mußte, um für die Woche ihie fünf Kilo Kohlen zu bekommen, dann muß sie sich anstellen, um beim Bürgermeister vorzukommen, dann zur Fettzen» , Samstag den 18. Mai 1918 ist mit unS eines SinneS und nimmermehr darf unsere unteilbare, schöne und grüne Steiermarl zer-rissen weiden. Namens der Sladtgemeinde Marburg brachte Dr. Schmiderer dem VolkStag die Grüße der Stadt Marburg. (Großer SBeifaU.) Als erster VolkStagSredner sprach dann Rechts-anwalt Dr. Ernst Mravlag. Was ist der Zweck unserer heutigen Tagung? rief der Redner in die Massen. Ihr Zweck ist der laute Protest gegen die Zertrümmerung der Monarchie und gegen die Lan-deszerreißnng. Bei dem Beginne der Mobilisierung wurden ganze Ketten der führenden Landesverräter eingebracht, aber eS dauerte nicht lange und sie waren wieder frei und nun erheben sie ihre i-tirnen noch frecher alZ je zuvor. (Stürmische EnlrüstungS-kundgebungen.) Und tschechische Regimenter, eH o« jj-'V sind zum Feinde übergegangen und unsere deutschen, aber auch slowenischen Regimenter haben diese Verräter«»» büßen müssen mit ihrem Blute. Von der Zeichnung der KriegSanleihe haben sich jene Völker im Norden und Süden zurückgehalten und Sv Prozent aller KriegSanleihe» sind von uns Deutschen gezeichnet. Alle diese Geschehnisse ver-folgten eine» gemunsamen Zweck: Unsere Kräst' im Hinterland« und an der Front zu schwächen. Man sollte glauben, daß die Regierung gegen ein solches Vorgehen taikrästig eingreifen werde; aber ihre Antwort war jener Amnestieerlaß. für den sie ver-antworllich ist. Sie sagte sogar zu, daß sie die stets steigenden neuen slawischen Foiderungen berück-sichtig«» werde. Der Bischof Jeglilsch von Laibach (lang anhaltende Pfuirufe) hat seine Geistlichkeit aufgefordert, für den Südslawenstaat, sür dir Zer-trümmerung der Monarchie einzutreten. Die Förde-rungen des Abg. Koroschetz decken sich bereit« mit der serbisch-südslawischen Deklaration von Korsu (stürmische Pjuiruse und Zwischenrufe: Ein solcher Mensch soll gehängt werden!) und ick Agram hat er erklärt, daß die Frag« der Dynastie des zu schassenden südslawischen Staates noch nicht gelöst sei. Wahrscheinlich soll sie Karageorzievic heißen l (Stürmische Zürnst.) Unter Pfuirufen der Volks« laguug geißelte dann Dr. Mroolug die Haltung deutscher Abgeordneter gegenüber den Erklärungen und Taten Seidleri, kam dann unter lang anhal-tenden Entrüstungskundgebungen auf den Verräter Pivko zu sprechen, der vor dem Kriege eine süh- zentrale, wo sie einig« Deka Fett bekommt und viel« leicht Stunden daraus warten muß, womöglich wieder grob hinausgestoßen und auf Kachmittag bestellt wird. Dann ist heute unser Mehltag; auch dort hat die Arme zu warten und zu stehen und zuletzt wird ihr noch die vor der Nase abgesperrt, weil schon zu viel Leute angesammelt stnd und bei der Brotzentrale wird eS ihr nicht besser gehen, bis sie daran kommt, ist gewiß keines mehr vorhanden." „Ach, Han» !* unterbrach ölst ihren Bruder, „du redest wir so viel vor, daß ich jetzt gar nichts w«iß. Wohin ging die Mutter überall?" „So paß' doch auf. Dummchen. nun sag' ich dir'S noch einmal: Mio Muttchen mußte vorerst aus'« Magistrat, dann in die Fett-, Mehl- und Brolzenirale, verstanden, Dummchen, du kleines?" „Ach, jal" — Zentralen — da» Wort hör« ich ja hundertmal im Tage, sag' mtr lieber, weil du schon so gescheit bist, weshalb wir jetzt s» viel« Zentralen haben und nichts zu essen. Früher hatten wir ni« etwas davon gchiit und doch halten wir von Allem genug?* „Weißt du, klein Eischen, dies hat der bös« Krieg gemacht." Dies« Wort« kamrn schon ganz kleinlaut von HänSchenS blassen Lippen, denn feine Zähne klapperten bei eil S hörbar und seine vor Kälte erstritt» Glieder wollten nicht mehr weiter. Zum Glücke halten die 43. Jahrgang. rende slowenisch-nationale Rolle in Marburg inne hatte und verwies darauf, daß die gerne zugestau-den« Tapserkeit slowenischer Soldaten nur dem Um-stände zuzuschreiben ist, daß das Gift noch nicht so In alle Volkvteile eingedrungen ist wie bei den Tschechen. Wäre der Krieg eine Reihe von Jahren später auSgebroche», dann hätten wir vielleicht auch hier tschechische Erscheinungen gesehen. Unter großem Beisall besprach der Redner die sür uns Deutsche traurige ErnährungSsrage; weil man nicht nach den tschechischen Vorräten greift, müssen wir in der Steiermart das Letzte verlieren, während Krain einen SchonungSerlaß bekam. In scharfer Weife griff Dr. Mravlag dann den Ministerpräsidenten Dr. Seidler an, dessen Beseitigung er verlangte. Unsere Haltung darf nicht abflauen, wie einst nach dem Sturze Badenis, sie muß anhalten, bis un» unser volles Recht geworden ist, die deutsche Staats-sprach« muß heraus I Lang anhaltend« Beijallskund-gedungen folgten den Schlußworten des Redners. Dann sprach Prof. Dr. Edgar Mayr. Er überbrachte die Grüße Tirol«, schilderte die explosive Tiroler Stimmung und führte aus: Es gibt gewisse Kreist, welche sagen, daß deutfchnationale Agitatoren auch zwischen dem deutschen Volk« einer-seiis und dem Staat« und d«r Dynastie anderseits einen Gegensatz schaffen. Die einen solchen Gegen-sotz schaffen, stnd ganz andere Faktoren. Wir wollen allerdings lieber deutsch sterben, als slawisch oder welsch verderben. Schon spricht man auch davon, daß Welschtirol und andere italienische Gebiete Oesterreichs loSgeinnnt und zu einem Herzogtum Parma gemacht werden sollen. (Lang anhaltende E"trüflungSkundgebungen.) Wir werden aber unser etlcS Feuer nicht verlöschen lassen, werden e« schü-ren und eine gut deutsche Suppe kochen, die sie dann in Wien auslöffeln werden müssen (brausender Beisallssturm) mit oder ohne Parmesankäse! (All-gemeine Heiterkeit.) flftr toten Den. VWUO«. in Tirol oenugjam iw*tn yv Uatt. Wir verlangen keinen Lohn sür unsere Treue, sondern nur unser Recht, und daß man unS nicht zugunsten anderer verhungern läßt. (Großer Bei-fall.) Stach einem Hinweise aus die volkSlieue Hal-tung von Tiroler Priestern rief der Redner aus: .Ich vermisse hier auf ditsem Marburg» Deutschen VollStag die deutschen Priester: o»ec habe» Sie beiden kleinen Philosophen nicht mehr weit zu ihrer Wohnung, welch« thr« Eltern, der Villigkrit halber, ziemlich weit von der Stadt entfernt, gemietet hatten. AIS sie ihr schwer erreichtes Heim bri diesem häßlichen Wetter betreten wollten, fanden sie die Tür« verschlossen, niemand kam, um zu öffnen, nur dir fletne, oitijährig«, krank« Anna hörten st« in ihrrm Bettchen bitterlich weinen und nach der Mutter rufen und nach Brot. Endlich nahten müde schleppend« Schritt« und ihr« blasse Mutter keuchte mühselig die Treppe berauf. Sie bracht« Brot, Mehl, einige Deka Speck und sogar etliche Aepfel sür ihr« Liebling«. Als die Kinder ihr Mütterchen so blaß und schwankend suhen, stützten ihnen die Tränen hervor und all' ihr Hunger, Kälte und Nässe waren vergrffcn, si« nahmen der Mutier den schweren Korb ad und halsen ihr die nassen Kleider entfernen. Selbst die krank« Anna schien ihrer Leiden n>cht mrhr bewußt und klctschi« vor Fr»ure in die Händchen, als st« ihr litbcS Mütterchen wilder zu Hause sah. Im Zimmer war eS bitter kalt, denn die weni» gen noch vorhanden«» Kehlen mußien zum Bereiten deS Mittagsmahle« gespart bleiben, zu welchem Mutter nun Feuer anmachte. HanS half ihr sehr geschickt mit und gar bald biovelte da« Wasser im Topfe, während Elschen klein Anna, die nicht mehr im Bettchen bleiben wollte, angekleidit hatte. Seite 2 vielleicht keine deutschen Priester in Ihrer deutschen Stadt?" (Tosend«, demonstrative JTunbcbungen.) Prof. Dr. Edgar Mayr schloß seine weithin Hin-gcnbe, packende Rede unter lange dauernden, stür-mischen Beifall. Herr Heinrich von Krämer beantragte hieraus die Annahme folgender Entschließung: .Der Deutsche Volkstag zu Marburg erblickt in dem jetzt herrschenden innerpolitischen System die verschärste Fortsetzung jener schon seit Jahrzehnten dauernden Richtung. die aus die nationale und Wirt-schaftliche Verarmung de« deutsche» Volkes in Oesterreich abzielt und ihm mit schwerstem Undank seine beispiellose Opferwilligkeit und Treue lohnt. Die mit den Absichten unserer Feinde übereinstim-wenden Ziele der slawischen Führer erfuhren vom Kabinette Scidler durch Duldung und Firderung jede erdenkliche Unterstützung und der KriegSwille unserer Feinde erfuhr dadurch ftetS neue Stärkung. Wir Deutsche, vor allem wir Deutsche an der Sprachgrenze, die unter diesem deutschfeindlichen System am schwersten leiden, warnen nun zum letz« tenmale die Lenker diese« Staates, auf ihrem deutsch-feindlichen und dadurch staatSzerstörendem Wege fortzufahren und unsere und die Zukunft unserer Kinder im Norden und Süden dieses Staate« na-tional und wirtschaftlich preiszugeben den geschwo-renen Todfeinden unsere» Volkes, deren Gesinnung selbst die höchsten StaatSlenker in diesem Krieg« genugsam kennen lernen konnten. Wenn daS deutsche Volk in Oesterreich von jeder Hoffnung auf eine Aenderung des Systemes verlassen wird, dann kann e» auch andere Wege gehen, die seine Zukunft sichern für alle Zeit. Treue um Treue! Sie muh auf Gegenseitigkeit beruhen, sonst erlischt sie dei dem verratenen Teile!" Tausende Hände erhoben sich bei der Abstim-mung über die Entschließung, die einhellige Zustim-mung und Annahme sand und die besonders dann, wenn von Seidler die Rede war, von lauten Ent» rüstungSrufen begleitet wurde. Der Iug durch die Stadt. Dr. Ambrofchitfch dankte dann dem Bürger-meister und den Rednern, erklärte die Tagung für geschlossen und verwies daraus, daß in geschlossenen Reihen abmarschiert wird. Zugleich bat der Redner dringend, sich bei dem Zuge durch die Stadt jeder feindseligen Kundgebung gegen die bekannten natio« national-feindseligen AgitationSmittelpunkte zu e»t<> halten. Die Losung wurde restlos erfüllt. An der Spitze deS Zuges schritten Bürgermeister Dr. Echmi-derer, die VolkStagSredner und die Mitglieder dei TagungSauSschusseS, wodurch die beste Gewähr sür die Einhaltung jener Losung Gegeben war. Ueber den Domplatz und durch die Herren- und Burggasse gingS in die Tegetthoffstraße zum Sophienplatz; dort sang die Menge daS Andreas Hoserlied, wor» aus Herr von Kramer vom Laubengange der Burg herab noch eine kurze Ansprach« hielt; dann wurde der Zug aufgelöst. Ernst und würdig wie die Ta» gung verlief auch der Zug durch die Stadt. Etnbrennsuppe «nd Potenta standen »um Schmause bereit, da« Zimmer war etwa« erwärmt und alle stürzten nun heißhungrig an den Tisch, um da« so schwer errungene Mahl zu verzehren. Da fragte plötzlich El«chen: »Wie kommt e« Muttchen, daß wir jeden Tag nur Einbrennsuppe und Sterz essen «Affen und daß du auf da« Mehl und Brot stundenlang warten mußt ?" »Weil wir jetzt arm sind,' belehrte die Mutter die Kleine. »Warum waren wir früher nicht hin?* fragte dann weiter El«chen. „Früher war kein Krieg," sagte die Mutter, „da war Alle« billig." „Warum haben aber jetzt die Eltern von Erna ein so schöne« große« Hau« gekauft, wenn Alle« so teuer ist?" fragte da wieder Suchen. Bevor Mutter noch antworten konnte, rief Han« erregt au«: »Du Dummchen, was sprichst du denn da, wer hat dir denn solche« erzählt? Die Eltern Erna« waren doch immer ärmer al« wir, sie hielten sich ja nicht einmal ein Dienstmädchen . . Da unterbrach Mutter die Kinderdebatte und sagte mit einem tiefen Seufzer: „Und jetzt halte i ch mir kein Dienstmädchen, denn sie fordein zu großen Lohn und würden auch mit dem Esten nicht zufrieden sein, welche« wir ihnen geben könnten, sie verdingen sich lieber bei den Bauern, wo e« gute Kost gibt.* Da fragte die kleine Anna: „Muttchen, essen jetzt alle Leute so schlecht auf der Welt?" ________________Deutsche Wacht • Der tschechische Hoch-verrat und die deutsche Sokialdemiikrutie. von Karl Aniorge. Als der Schreiber dieser Zeilen einmal in einer überwiegend sozialdemokratischen Versammlung von den tschechischen Legionen sprach, die in Frankreich, Rußland und den übrigen Lindern der Entente zum Teile au« österreichischen Krieg«gefangenen gebildet und gegen ihr eigene« Baterland auSgefandt wur-den, würd« er durch stürmische Zwischenrufe unter-drocheu: »Die sind ja hineingezwungen worden l Die wollen ja gar nicht gegen un« kämpfen!" Hier hat man ein Beispiel dafür, wie die systematische Bearbeitung der Arbeitermassen durch die sozial» demokratische Presse ihnen ;den gesunden Sinn sür das Wirkliche raubt. Die sozialdemokratische Presst und die Führer der Genossen haben schon vor dem Kriege jeden Deutschnationalen, der die wahre Bestimmung der Sokolen erkannte und mit Hinweis auf die mözli-chen Folgen bei einem Kriege mit Rußland die Re-gierung warnte, die panslawistische Verhetzung drei-ter Schichten des tschechischen Volkes zu dulden, in gehässigster Weise als „Denunzianten" beschimpft. Im Kriege selbst stellte sich die »Arbeiter Zeitung" geradezu jedem wegen Landesverrat verurteilten Tschechen zur Verfügung und eS gab Zeiten, wo Tag für Tag die „Bluturteile" der Militärgerichte in der „Arbeiter-Zeitung" au den roten Pranger gestellt, das heißt mit Verdrehungen und Hinweg-lassungen wichtiger Stellen auS den amtlichen Ur» künden die ärgsten Verbrechen als Kleinigkeiten und alle Richlersprüche als Ausfluß nationaler Rache-akte dargestellt wurden. Wir erinnern nur daran, daß die Abgeordneten Chor, Vojna, Burival und Netolicky »on der „Arbeiter Zeitung" alS völlig — unschuldig hingestellt, die Anklage al« eine lächer-liche Farce bezeichnet und die Richter, die in diesem Prozesse wie in so vielen anderen gewiß nicht gerne ihre schwere Pflicht taten, aus daS gröblichste be-schimpft wurden. Da« konnte allerdings nur gelingen, indem die „Arbeiter-Zeitung" da« wichtigste Beweisstück für die Gesinnung dieser Gesellschaft, die eigenhändigen Tagebuchblätter des Abg. FreSl, einfach totschwieg! Alle«, w«S gegen die bedauernswerten und ganz unschuldig verfolgten Tschechen bi« etwa in den Juni lS17 unternommen wurde, »ar nach der „Arbeiter-Zeitung" zum mindesten Barbarei, Justizmord und blutige Verfolgung. Man sagt nicht mit Unrecht, daß in jener Zeit gewisse Einflüsse hinter den Ku-lisfen auch diese tägliche» Artikel der »Ardeiter-Zeitung" wesentlich zu d^r unglückseligen Amnestie beigetragen haben. Auf diese Weise wurde die traurige Wahrheit absichtlich von den sozialdemokratischen Führern un-»erdrückt und so konnten die ihnen ergebenen Ge-nossen derart falsche Meinungen fassen, daß sie sich „Rein, mein Herzchen," antwortete ihr die Mut-ter, »nur wir Armen de« Mittelstände« sind so tranrig daran, die KrlegSgewinner nicht." »WaS stnd da« für Menschen, die KriegSgewin-ner?" fragte Aennchen weiter. „Da« »erstehst du nicht, mein Kind l" „O, Muttchen, ich weih wohl, «a« KriegSgewin-ner sind! Ich weiß auch, aa« der Mittelftand ist. — Krieg«gewinner sind böse Menschen, die gleich ansang« de« Kriege« alle guten Eßwaren und andere nützliche und unentbehrliche Dinge wie: Wäsche, Schuhe, Stoffe versteck haben, damit ste jetzt all' die« den reichen Leuten zu den höchste» Preisen verkaufe» können. Und zum Mittelstand gehören die feinen, gebildete» Leute, die nicht betrügen könne» und auch nicht wollen. Darum find ste so arm." „Aber Han«, rede nicht, wovon du nicht« ver-stehst," unterwies die Mutter ihr Söhnchen, »woher weißt du denn die« All:«?" »Ja, lieb' Mutti, dieS erzählte» sich gestern ein paar Frauen, al« ich auf die Petroleumkarte warten mußte." »I«. i"»* seufzte hjC Mutier, „doch geh' jetzt lernen, mein Bubi und du, Else, hilf mir da« Äe-schirr scheuern. Ich hab« dann noch viel zu nähen, eure Kleider gehen zu Grunde und kaufen kann ich keine neuen. Wenn unser geliebter Papa noch 'am Leben wäre, dann stünde es auch besser mit un«', setzte sie unter Tränen hinzu. Nummer 20 einbildeten, die tschechischen Legionen hätten zu ihrem Verrate erst „gepreßt" werden müssen l Wir sind überzeugt, daß die zahlreichen, jetzt zu nn« gela»-genden Zeugen der nur zu freiwilligen Heldentaten der tschechoslowakischen Brigaden doch endlich auf diese verführten Massen wirken und ihnen die Augen öffnen werden, wie und zu welchem Zwecke sie von ihre» Führern belogen werden. Denn wa« unsere deutschen Kriegsgefangenen unter dem tschechischen Terror in Rußland leiden mußten, spottet jeder Be-schreibung. Die tschechoslowakischen Brigaden haben nicht nur freiwillig den Krieg auf eigene Faust nach dem russischen Frieden«schlusse fortgesetzt, Tausende vo» Zeugen können es ja bestätigen, daß sie leider mit zu viel Erfolg bemüht waren, unseren rückkehrenden Kriegsgefangenen den Weg in die Heimat zu ver-legen, sie bi« auf« Blut zu quälen oder einfach um-zubringen. In der „Arbeiter-Zeitung- und ihren Provinzablegern wird man zwar nichts darüber lesen; aber die mündlichen Erzählungen werden auch ihre Leser erreichen und der gerechte Volkszorn wird sich nicht nur gegen die Hochverräter richten, derentwegen so viele deutsche Mittler weinen müssen, sondern auch gegen jene Leute, welche sie auch noch au« ihrem wahnsinnigen Jnteruat'vnaliSmu« heraus verteidigen zu müssen glaube». Wir habe» doch erst vor kurzem den amtlichen Bericht über die himmelschreiend« Schandtat von Earzano gelesen, wobei noch nicht ei»mal die ganze beschämende und traurige Wahrheit gesagt wurde; wenige Tage vorher war »och in der ganzen sozial-demokratischen Provinzpresse ein Zirkularartikel zu lesen gewesen, daß da« wiederum nicht« andere« al« »biswillige Verleumdungen" der gehässigen deutsch-nationalen Abgeordneten, nicht« andere« al« „De-nunzalionen" der guten braven Slowenen und Tsche-chen seien! Denn die deutschnationalen Abzeoidneten könnten ja nicht« anderes, als auf derartige Weise die „nationale Verhetzung" betreiben! In keinem dieser sozialdemokratischen Blätter aber haben wir nach der amtlichen Feststellung auch nur eine Zeile darüber gesunden, daß diese unerhörte und unge-rechte Beschimpsung der deutschen Abgeordneten, die mit der Klarstellung de« SachverhalteS doch nur ihre Pflicht und Schuldigkeit taten, etwa auf einem Irrtume beruhe. Ihre Leser dürfen eben die Wahr-heit nicht erfahren. Aber den Vogel schoß die „Arbeiter-Zeitung" am 4. d. ab, indem sie in einem Artikel üder die bevorstehenden Maßnahmen der Regierung, die ihr ein Dorn im Auge stnd, schreibt: „Offenbar hat die Regierung an dem tschechischen Exempel noch nicht genug, und nachdem man den Tschechen mit den dreijährigen Verfolgungen jede« Hauch de« sagenhaften östei.ce>chiichcn Patriotismus gründlich auSgetrieben hat, will man nicht ruhe», bis man im Süden deS Reiche« ebenso überzeugte Oefterrei« cher gewonnen hat. Die Deutschbürgerlicheu aber, die den ganzen Plan offensichtlich auSgeheckt haben, werden e« schon noch erfahren, wa« sie da ange» richtet haben . . Man weiß nicht, worüber man mehr staunen „Warum ist aber Papa tot?" frug die klei»e Anna. »Ach, liebe« Kind, Väterchen mußte sich zu s«hr »lagen. Fast all« Kollegen find eingerußt u»d er mußte oft bi« tief i„ die Nacht hinein arbeite«." »Warum ist Papa nicht auch eingerückt ?" frug jetzt Else wieder. »Ach, Dummchen," rief da Han« erbost, »weißt du denn nicht, daß der gute Papa jede Woche zum Arzt mußte, wegen seiner schwachen Lunge und daß Mutter oft weinte, «eil ste für ihn keine Milch und Eier auftreiben konnte, und so wurde Papa immer schwächer, bi« er starb. Und da er Gtaat«beamter gewesen und noch nicht seine vollen Dienstjahre hatte, bekam Mutti eine kleine Penston und darau« ergibt sich bei der jetzigen so großen Teuerung, daß wir so arm find." »Streitet nicht, Kinder/ rief nun die Mutter, „und geht an eure Arbeit!" «Ja, gleich, liebe« Muttchen," sagte Han«, »will ich recht fleißig lernen gehen, aber nur da« Eine sag' mir noch, we«halb kommt Tante Amalie nicht mehr zu uns sie hat un« immer so gute Sache» mitge-bracht." „Ja, liebe« Kind, du weißt doch, daß auch ihr lieber Papa gestorben ist und ste jetzt kein Geld »um reisen hat. Die Arme muß täglich viele Sprachstunden geben, damit ste sich Geld verdient." „Ja, aber ihr Papa war doch ei» hoher Staat«-beamter, bekommt ste da keine Pension?" Ru««er 20 soll, ob ültt Me Stirne de» Menschen, der imstande ist, so etwas zu schreiben oder über die, sagen wir, Unbildung der Leser de« Blatte«, die sich da« bieten lasien. »hne eS sofort wegzuwerfen. Dir Tatsachen stnd doch diese: Zuerst sind in zohlreichen Fällen an der Front tschechisch« Ueber» liufereien, Meutereien und völlige« Bersazen ganzer Truppenteile festgestellt worden, die unzählbar viel deutsches Blut lasteten. «I« die Ursache war die jahrelange sanfte Duldung jeder staatsfeindlichen Wühlerei unter den Tschechen klar erkennbar und auch von amtlicher Stelle in genügend vielen Fällen direkt nachgewiesen. Duroushin entschloß man sich endlich — zu spät! — in da« Wespennest zu greifen und »er-anstaltete ein« Reihe von Prozessen gegen die offen-kundigsten Hochverräter. Während die Tschechen bi« dah>n zu Lohali-titSkundgebungen nicht zu haben waren, stellten sich diese daraushm sosort ein. Während die Tschechen bi« zu dem Tage der Verhaftung Dr. Kramarsch' gegen die Kriegsanleihe agitierten, änderte sich die« darauf mit einem Schlage. Die« ist amtlich nach-gewiesen und kann an den Ziffern über die Kriegs-anleihe jederzeit nachgeprüft werden. Die Tschechin waren damals zu allem zu haben. Da kam die Amnestie. Die Antwort daraus war die Juliofsensive der tschechoslowakischen Brigade in Galizien, das bekannte Verhalten der tsche-chischen Abgeordneten im Parlamente und die tsche, chische Deklaration vom 6. Jänner 1918, die von Dr. von Seidler und vom Grasen Ezernin in glei-cher Weise al« offener Hochverrat gekennzeichnet wurde. Die Antwort aus diese Gnade und Nachsicht »ar inner die tschechische »uShungerungspoliük, unter der die deutschen sozialdemokratischen Arbeiter ebenso leiden wie das Bürgertum. Und jetzt kommt die .Arbeiter-Zeitung" daher, stillt die Din^e ganz einfach auf den Kops, fchreivt den unglaublichen Satz von den »dreijährigen Ber-iolgungen der Tschechen" und tut so, als ob man den armen, völlig braven und harmlosen Tschechen erst den Patriotismus hätte austreiben müssen. Die deutsche Bevölkerung in Oesterreich hat leider unter den Folgen der verfehlten Amnestiepolitik so viel zu leiden, daß eS ihr auch die „Arbeiter-Zeitung" nicht weismachen kenn, daß die — Tschechen die armen, unschuldigen Bersolgten seien! Sie soll nur so weiter schreiben; dann werden auch die heute noch sozialdemokralisch organisierten Arbeiter einsehen, daß sie bisher irregeleitet und belogen wurden, und daß sie in ihrem eigensten Interesse nur eine« tun können: Au»:reten aus der sozialdemokratischen Partei, welche den tschechischen Hochverrätern auch heute noch in dieser uneihirten Art die Mauer macht. .Nein, nviii Sind, ste bekam nur eine kleine Gnadtngab«, damit könnt« sie »icht einmal die Miet« ihre« Zimmrr« bezahlen." „Mama/ rief da ganz altklug die kleine EI«-btlh. „warum war Tante Amalie so dumm und hat sich niihl ein«» Mann genommen znm heiraten?" „O, du kleine« Dummchen du l" rief die Mutter au«. »Hast du nicht oft von Tante gebirt, wie sie ihr« ganze Jugtnd nur immer Krank«npfl«gerin ihrer Familie war. die sie nicht verlasirn konnte und wollte.' „Ja, aber/ frug dann Han« wi«v«r, „warum hat denn ihr Vater sür si« nicht Geld gespart?" .Wie redest du nur so daher, HänSch«n, „der gute Onkel hätte sür sein Tichl«rcht» sich Alle« vom Monde abgespart, wenn nicht da« Studium der Söhn« so virl gekostet hätte, dann ihre «rankheit und der Tod. Somit ist für bi« arme Amalie nicht »iel übrig geblieben." Nun war HanS befriedigt und griff hurtig nach f«in«m Lateinbuch, mit w«lchem er in« Nebenzimmer eilte Mutter und ElSchen aber sputeten sich, Ordnung in der Küche zu machen. Die kleine Anna fing wieder zu jammern an, sie ha»« noch Fieber und mußte in« Bett gebracht werden. Endlich war da» Geschirr ge-r«inigt und p«dantischi Ordnung in der Küche her-gtstellt. Nun hält« die ar»>«, abgemüdete Frau wohl gerne ein halbe« Stündchen geruht, da sie ja doch schon seit fünf Uhr morgen« auf den Beinen war; doch da« Geplanter mit ihren Kinderchen bei Tische hatte ihr »iel Zeit geraubt, die nun eingebracht wer- __?-«jsche Wacht _ Die Kriegsereignisse. An der italienischen Front wurden am 16. d. zwischen der Brenta und Piave mehrere Erkuodi-gnng«vorstöße der Italiener abgeschlagen. Im Westen flaute nach dem Jnsanteriegesechte nördlich vom Kernel, nachdem die Franzosen au« ihren Einbruchsstellen znrtckgeworfen wurden, der Artilleriekampf wieder ab. Im Sperrgebiete um England wurden neuer« ding« von deutschen Unterseebooten 11.500 Raum» tonnen feindlicher Schiffe und im Mittelmeer über 25.000 Raumtonnen versenkt. In Albanien griffen Italiener und Franzosen die deutschen GebirgSstellungen zwischen Osam und Devvli an, wurden aber überall zurückgeschlagen. Ein feindlicher Monitor beschoß Ostende und fügte der Bevölkerung erhebliche Verluste »n. Aus iiuii lanö. Bei der Maibeförderung rückten unter anderen vor: zu Obersten die Oberstleutnante Karl Watzek 37, Franz Peter 87: zum Hauptmai,n der Oberleuinant Friedrich Leschnigg 47; zu Leutnan-ten die Fähnrich« Theodor Schrey und Ilses Sri-bar, beide 47; zum Hauptmann i. d. Res. Ober-leutnant i. d. Res. Rudols Wagner 87; zu Oberleutnanten i. d. Res. die Leutnant? i. d. Res. Her-mann Rollclt und Franz Schiffrer, beide 47, Erich Bolivier und Wolfgang R. v. Bischofs, beide 87; in der Kavallerie zum Rittmeister i. d. Res. der Rittmeister mit T. u. Eh. i. d. Res. Emmerich Mayer, DR. 5; zum Oberleutnant i. d. Rei. der Leutnant i. d. Res. Hermann Lerderber, DR. 5. Ernennung im städtischen Dienste. Der städtische Kontrvllor Joses Lchmidl in Cilli wurde zum städtischen Kassier ernannt. Dom Notariat. Der Jusiizminisier hat den Notar Dr. Franz Horvat »on Rann nach Stein versetzt. Ernennungen. Da« Präsidium der Finanz-landeldirektion in Graz hat die Lteuerofsiziale Emil Stewann. Aloi» Walland Johann Stanie, Ignaz Znidersic, Balthasar Sch-fflcr, Karl Lrbitsch, Franz Schuscha, Lorenz Kuharic, Johann Ladinig, Josrf Zi-dericS, Adolf Neubauer, Wilhelm Eerwtnka, Eduard Fr«ih«rr von Grulschreiber, Emil Jester, Josef Egg« hatt, Franz Lorenz, Josef R«sch, Anton Jurgl, Franz KitSIinger, Binzenz Lauko, Gustav Schwärschnig, Philipp Slavic und Franz Gala zu Steu«rverwalt«rn ernannt. — Sttueioffizial Michael Schwarz in Win-dischfeistritz wurde zum Sttuerverwalter ernannt. Dom Notariat. Der Justizminister hat den Noiarials-Subslitut^n Dr. Hermann WieSthaler in Marcurg zum Notar in Marburg ernannt. Edelherzige Spende. Frau Kommerzial-rat Marianne Wo'chnagg in Schönstein übergab für die Bettchenwidmung d?s Kinderheimes de« den muß, zumalcn di« Wäsche und KleidchtN ihrer Lieblinge d«r Ausbefscrvng s«hr bedürftig waren und keinen Aufschub mehr zuließen. Eine Erholung für die Aermste g«b e« dah«r heute nicht und so machte fi« sich denn unrerdrossen an das Werk. ^ Doch plötzlich wurde ste blaß vor Schreck .Ach, Gott! ach, Gott!" rief sie händeringend au», ,,wa« habe ich vergessen; ich hab« ja gar keinen Zwirn mehr. O. Gott I o, Gott! ich woll?« noch Umschau halten, doch da« viel« Herumstehen und Drängen vor all den Zenlralrn h»t mich wahrhaftig ,anj v«rwir,t gemacht. Aber, wa« hätt« «S mir auch genützt, einen solchen ausfindig zu machen; wenn e« wahr ist, daß ein- Spule Zwirn 32 K koste», so wäre «S mir ohnehin nicht möglich gewesen, mir ihn zu verschaften. Um 32 K kaufte ich noch vor dem Kriege einea «tcgrntrn Anzug sür Hän«chen, jrtzt kost«t «in solcher 200 K So viel Geld können jetzt nur die Krieg«gewinner hinlegen!* Nachdem die arme Frau die letzten Worte mit fast gebrochener Siimm« v«i,weiflung?voll au»g«rufen, wurde eS plötzlich ganz still im Zimmer, denn sie sank «rschöpst in deil Lebnstuhl ihres geliebten Mannes und blieb wie bewußtlos ein« geraume Weil« daiia liegen. Während sie leise vor sich hin weinte, al« ste sich wieder crmahnt hatte, betete sie mit lauter Stimme zu Gott, er mö^e ihr helfen ovt sie weg nehmen von di«!«r Erd« und zu ihrem guten Mann« führen, denn die Menschen hier sind zu grausam. Al» sie in ihrem Selbstgespräch: noch forlsuhr hörte sie HanS im Nebengemache laut schluchzen und Leite 3 KrippenvereineS Graz eine Spende von 500 K. Damit erwie« die edle Spenderin den verlassenen Kindern eine große Wohltat. Ihr Beispiel sei zur Nachahmung empfohlen. Spende. Fräulein Firn Kanduscher spendete anläßlich deS Todes ihrer Schwester, der Frau Lina Lovrec, der Freiwilligen Feuerwehr in Eilli den Betrag von 100 K Spende für Lehrlingsprämi-n. Die Firma A. Westen übersandte der Leitung der ge-werblichen Fortbildungsschule 100 K zur Anschaf. fung von Prämien für Lehrlinge. Es sei an dieser Stelle der herzlichste Dank für dir edle Spende ausgesprochen. Gedächtnisspende. Statt eine« Kranzes nach der verstorbenen Frau Anna Lovrec spendete die Familie Weber in Fürstenfeld 20 K für den Witwen- und Waisenfond 87. Anstelle eines Kranzes für die verstor-bene Frau Anna Matzal widmete Familie Porsche den Betrag von 15 K sür die Kriegerheimstätte der Südmark. Bei der Bezirkshauptmannschast in Tilli findet wegen Uebersiedlung und Reinigung«-arbeiten der AmtSräume am Donnerstag den 23. und Freitag den 24. d. kein Parteienverkehr statt. Pfingstgottesdienfte. Pfingstsonntag findet in der evangelischen Kirche um 10 Uhr vormittag« die Konsirmationsfeier statt, wobei auch daS heilige Abendmalil gespendet wird. Pfingstmontag wird um 10 Uhr ein' Feftzottesdienst abgehalten. Das Ursulaberghaus ist zu diesen Psingst-feiertagen wed«r bewirtschastet, noch kann dort genäch. tigt werden, da nach dem letzten Einbruch alle übrig gtbliebentn Kotzen zu Tal gebrach» wurden. Di« Er-öffnung ist «r» sür Mitt« Juni in Aussicht genommen. Vierter Suggestionsabend Komatz. Ebenso wie die vorb«rgtgangen«n fand auch ditier am 10. d. bor vollbesetztem Haus« statt. Di« Rtichhaliig» seit d«r verschitdensten Borsührungen auf dem Gebiet« der WillenSbeeivstussung und deren gediegen« Durch« führung brachten dem VortragSmeister stürmischen Bei-fall. — Die Willenswirkung d«S H«rrn Komatz hat auch diesmal »rot anderwärtiger Stgrnbitinstusfung an zwei jungen Damen gewaltigen Erfolg gehabt, indem eS ihm gelang, den G«genbann in wenigen Sekunden auszuhebkn. Ein spannender und höchst int«r«ssanter Kampf eine« Willen« mit ein«m anderen, der sich in zwei Medien abgespielt hat. Der letzte Experimental« vortrag findet am 27. d statt. Entzug der Mehlkarte. Das Amt sür BolkSernährung erläßt eine Perordnung, in welcher sämtlichen Haushalten in den Städten, die über drei Kilogramm Mehl für jede im Haushalte ver« köstigte Person verfügen, die MehldezugSkarte und die Mehlkarte bis zur neuen Ernte, das ist dis zum 15. August 1918 entzogen wird. Ein schweres Eisenbahnunglück in Pettau. Dienstag um dreiviertel 5 Uhr früh ereig-nete sich in der Station Pettau «in schwere« Eisen-bahnunglück. dem leider mehrere Personen zum Opfer im Momente darauf stürzte die N«chbar»frau toten-blaß ins Zimmer herein und ttef mit zitternder Stimme: „Eischrecken Sie nicht zu sehr, liebe Frau, Ihr HanS ist au» dem Fenster gestürzt und scheint sich arg beschädigt zu haben.» Ein ma>kerfchüti«rnd«r Echrti drang von drn Lippen der »equäiten Mutter und sie sank lebloi zu« fammcu. HanS, der da« laute Selbstgespräch seiner armen Mutter angehört hatte, faßte in seiner HerzeoSgüte den blitzartigen Entschluß, sein Leben zu lassen, damit die au!e Mutter wenigsten« sür ihn nicht mehr zu sorgen brauchte Ein paar rührende AbschiedSwotte an Mutter und Schwestern fanden sich noch auf seinem Studier-tisch« vor, worin er sagt«, er gehe Zu seinem lieben Vater im Himmel, dort brauch« «r krinen n«u«n An-zug Und auch nichts zu essn. Noch am selben Tag« batt« man dir arme, müde Mutter nebtn ihrem schönen, braven Liebling geb«U«t. Von aU«n Stiten wurden Blumen gebracht, da« Sterbezimmer glich einem Blumenbain«, in welchem Mutt&in und Söhnchen friedlich n«b«neinaader schliefen. Nun kam auch Tani« Amalie und nahm sich der beiden wein«id«n Weisen an. Si« nahm di« klrinen M5dch«n mit sich, da sie ja ohnehin so einsam und allein sür sich lebte. Zudem hatte sie auch die Mutier der Kleinen, die ihre Kusine war, sehr lieb gehabt und trauerie bitter und aufrichtig um sie und den helvenmütigen HanS, di« nur beide als bedauernswerte Kriegsopfer zu beklagen waren. Maria Balogh S«Ite 4 Deutsche Macht Nummer 30 fielen. Infolge falscher Wechselstellun« fuhr der von Pragerhof gekommene Schnellzug in der Station Pettau auf einen dort gestandenen Militärzug. Die Lokomotiven der beiden Züge und sieben bi« acht Waggon« wurden durch den Zusammenstoß teil« unbrauchbar gemacht, teil« ganz zertrümmert. Ja dem einen Zuge wurden zwei Personen getötet, ein« andere Person derart schwer verletzt, daß si« bald darauf starb und ein Eisenbahner wurde ebenfall« schwer verletzt. Im E»e-genzuge wurde ein Artillerist schwer, ein anderer leicht verletzt. Auch einig« Stück Vieh fanden den Tod. Lei den Rettung«arbeitca tat sich tesonder« der Bahnhof-kommandant von Pettau, ein Oberleutnant, hervor. Eine Kundgebung des Wiener Ge-meinderates gegen die südslawischen Be-strebungen. In der letzten Sitzung des Wiener Gemeinderate» stellten die Gemeinderäte Gusfenbauer, Nagler, Eglauer einen von einer großen Anzahl von Gemeinderäten unterschriebenen Antrag, eine Eingabe folgenden Inhalte« an die Regierung zu richten: Der Wiener Kemeinderat in Vertretung der ReichShaupt-und Residenzstadt Wien erblickt in der Schaffung de» in der staatsrechtlichen Erklärung der südslawischen Abgeordneten vom 30. Mai 1917 verlangten südslawischen Staate« einerseits eine ernste Gefahr für den Weiterbestand der Monarchie, andererseits eine schwere Bedrohung der nationalen volkswirtschaftlichen und handelspolitischen Interessen deS staatSerhaltcnden deutschen Volkes im allgemeinen und jener WienS im besonderen. Der Weg nach Trieft, zum Meer als WelthandelSftraßc muß unbedingt für d«n Handel und Verkehr Wien» und jenen de» deutschen Volke« über-Haupt für alle Zeiten gesichert werden. Deutscher Handel und Verkehr, deutsche» Kapital, deutscher Unter-mhmungSgeist und deutscher Steuergulden haben Haupt-sächlich diesen Verkehrsweg »um Meere geschaffen, haben Trieft zu dem gegenwärtigen Aufschwung und zur der-zeitigen blühenden Entwicklung geführt und haben die südlichen Gebiete der Monarchie befruchtet und in ihrer kulturellen und wirtschaftlichen Entwicklung gefördert. Di« südlich«» Gebiete der Monarchie sind nicht r«in slawische» Gebiet, sondern »um Teil alter deutscher Kulrurboden Großgrundbesitz, Handel und Schiffahrt, Bergbau und Industrie sind auch heute noch zumeist in deutschen Händen. Deutsche Minderheiten befinden sich in den meisten Gemeinden; waS wäre "Trieft ohne Wien! Der Gemeinderat der Reichshaupt- und Rest denzstadt Wien erhebt feierlich Protest gegen di« staat«-zerfetzende Absicht der Errichtung eine« Südslawen-staate« und fordert au« gleichberechtigten Gründen die Errichtung einer deutschen „Nautischen Schule" in Trieft für da« Zehnmillionenvolk der Deutschen in Oesterreich. Der Gemeinderat der ReichShaupt- und Residenzstadt Wien« erblickt ferner in dem treuen Bündni» der Monarchie mit Deutschland die ein»ige Sicherheit für den Staat und die volle Gewähr für einen dauernden Frieden und sür eine glückliche Zukunft ihrer «Stker. Dom Bade Neuhaus. Da wegen der KriegSverhältniste die Wiederaufnahme des Betriebes der Landeskuranstalt NeuhanS nicht in Aussicht steht, hat der Direktor und Badearzt Dr. Arlur Hiebaum um die Uebernahme in den dauernden Ruhestand gebeten. Das Ansuchen wurde ihm unter Anerkennung feiner Dienstleistung gewährt. Die achte österreichische Kriegsanleihe. (Annahme der Titrr» an Zahlung» statt bei Veräußerung von De mobilisirr ung»-guter n.) Bei der Demobilisierung nach dem Kriege werden die Material- und Güterbestände der Militär-Verwaltung, welche für »ilttärlfche Zwecke nicht mehr benötigt werden, iu beiden Staaten der Monarchie ver-äußert werden. ES handelt sich da unter anderem um Trag-, Zug» und Haustiere, Fahrzeuge »ller Art, wie Wagen, Schlitten, Karren, Schiffe, Fahrräder, Auto-mobile, Feldbahnmatrrial samt Lokomotiven und Wa-gen, dann um Geschirr und Sattelzeug, landwirtschaft« liebe Mafchiuen und Geräte, industrielle Maschinen, Sägen, Pumpen, Kräne, Hau»- und Küchengeräte, Tuch«, Decken, Zelte, Webstoffe, Seil«, Riemen, Gur-ten, Holz, Metalle, Draht, Blech, LebenSmitiel und Rohstoffe aller Art. ES sind die» Artikel, die in wei-ten Kreisen der Bevölkerung, insbesondere in der Land wirtschaft, dringend benötigt werden und deren Be-fchaffung auf anderem Wege iir der auf den Frieden«-schluß unmittelbar folgenden Zeit zum Teil überhaupt nicht oder doch nur zu wesentlich höheren Preisen mög' lich s.in wird. Wie nun da« Finanzministerium be-kannt gibt, werden bei den nach dem Kriegt in Oester-reich stattfindenden Verkäufen und Veisteigerungen sol-cher DemoblllsierungSgüter die Stücke der achten KriegSanleihe, und zwar sowohl der Staatsanleihe al» auch der Staatsschatzscheine, zum Subskriptionspreis in Zahlung genommen werden. Ferner werden Käufer, welche die Bezahlung in achter KUegSanleihe leisten, vorzugsweise berücksichtigt werden. Diese Kundmachung de« Finanzministerium« ist von besonderer Bedeutung un, wird gewiß nicht verfehlen, der achten Krieg«-anlethe viele Zeichner au« Kreisen, die au« dieser Verfügung Nutzen zu ziehen vermögen, zuzuführen. Keine Firmpaten notwendig. In einer an die Wiener gerichteten Kundmachung wird kundge-macht, daß e« für die Firmung keinen Patenzwang mehr gibt und die Firmlinge auch ohne Paten zur Firmung erscheinen können. Hiezu mag wohl der Um-stand beigetragen haben, daß e« an «eschenkfreudigen Paten mangelt. gu den Sammlungen des Roten Kreuzes für die aus der Kriegsgefan genschaft zurückkehrenden Personen wird ergänzend bemerkt, daß eS jedem, der eine» Beitrag für diesen Zweck widmen will, freisteht, die Bedin-gung daran zu knüpfen, daß der von ihm erlegte Betrag nur für auS der Steiermark stammende Ge-fangene verwendet werden soll. Solche Spendenwid-mungen werden dann vom Präsidium des steiermär-kifchen Roten KreuzeS der Zentrale in Wien beson-derS bekannt gegeben werden. Die „Heilige Iohanca, die berühmte Blutschwitzerin von Krain" wegen mehr-fachen Diebstahles verhaftet. Vor ungefähr 4—5 Jahren erregte eine Blutschwitzerin in Kram die Aufmerksamkeit der dortigen klerikalen Bcvölke-rung in geradezu großartiger Weife. Bon weit und breit kamen Tausende von Menschen nach dem Wun-derorle in Vodice im Bezirke Slein in Kiain, um daS großartige Gnadenwunder der blutschwitzenden „heiligen Johanca* zu bestaunen, sich dabei zu er-bauen und Erlaß für ihre Sünden im Anblicke des göttlichen „Wunders" zu erhäschen. Selbst der be-rüchtigte Bischof von Laibach, der Beiferliger deS bekannten schweinischen Erbauungsbuche«, staunte die .Heilige Johanca" an und pries dieselbe al« ein von Gott begnadetes Mittel der göttlichen Offen-barung. Jetzt >>tzt diese Wundertäterin im Gefäng-nifse deS KreiSgerichteS Cilli wegen Betruges und mehrfachen DiebstahleS. Dieser Tage verhaftete der Wachtmeister Gorjup deS GendarmeriepostenS Cilli die Schwindlerin, die am selben Tage abfahren woll'e, um ihre segensreiche Tätigkeit anderswo fortzusetzen. Sie gestand den ganzen Schwindel ein und wir möchten der Oeffentlichkeit nur Einiges davon preisgeben. Ihren letzten Schwindel trieb sie in einem Haufe am Rann bei Cilli bei der H«uS-Verwalterin deS dem Kapuzinerorden gehörenden HaufeS, namens Theresia Jug. Sie bat dieselbe für einige Tage um Unterstand, was ihr die The-resia Jug. da si« wegen ihrer Frömmigkeit bei den Kapuzinern sehr gut angeschrieben war, auch ge-währte. Nach einigen Tagen begann sie schon ihre Wundertätigkeit. Sie rief eines Morgens die Jug zu sich zum Bette und rief: „Resi, wie ist es mir schlecht, mir wird das ganze Blut auSrinnen l* Sie zeigte der Jug blutende Stellen an der linken Brustseite, am Kopse und an beiden Flächen der inneren Hand und dazn, damit eS wirkungsvoller aussieht, «inen Nagel in jeder Hand. Alles staunte daS „Wunder" an und fiel in den Schwindel hin-ein. Selbst der Kapuzinerguardian glaubte an da« Wunder, bis ihm der Alkoholgeruch au« dem Munde der gottbegnadeten Wundertäterin und der Gestank faulenden Blute« auffiel. Im Zweifel, ob hier ein „Wunder" oder ein Schwindel vorliege, holte er vom Marburger Bischof Verhaltungsmaßregeln ein, welche dahin lauteten, seine Beobachtungen fortzusetzen. Den gleichen Schwindel betrieb sie auch bei einer anderen Frau in der Neugasse in Cilli. Der Theresia Jug stahl die „Heilige" einige Flaschen Wein, lockte ihr einiges Geld heraus, ebenso stahl sie der Agnes Pfeiffer, bei welcher sie da« zweite Wunder aufführte, einige Wäschestücke. Bei ihrer Verhaftung instand sie den ganzen Schwindel ei». DaS Jnteresianteste von ihrem Geständnisse ist aber folgendes: Sie gab an, sie wäre seinerzeit in einem Kloster in Krain gewesen und wollte dort Nonne werden. Man sagte ihr, si« habe zu schwere Sünden, sie müsse erst gehörig Buße tun. Eine Nonne habe sie dann auf oen Weg de« Blutfchwitzens geführt. Viele Menschen seien zu ihr gepilgert, selbst der Bischof von Laibach. Geistliche Herren und höhere Persönlichkeiten hätten sie besucht und sich dabei er» baut, man hätte sich förmlich um den Platz gestritten, so, daß sie gelbst oft lachen mußte Sie habe dann tieseu Schwindel einem Geistlichen gebeichtet, welcher ihr den Rat gegeben habe, davon nicht ad-zulassen, da sonst die Leute auf den Schwindel darauf kommen würden. Sie gestand buch, den gan-zen Kapuzinerkonvent durch Vortäuschung einer Er« scheinung der Jungfrau Maria wegen einer geweih-ten Hostie in Auslegung gesetzt zu haben. Soldatenbegräbnisfe Ja den letzten Ta-gen wurden nachfolgende Soldaten, welche in den hiesigen Spitälern gestorben sind, am städtischen Helden-Friedhose beerdigt: am 16. d.: Ldst.-Kanonier Raimund Füll, JR. 97, Ins. Peter Gilic, JR. 22. verbot der verfütterung von (Betreibe. Bei der herrschenden außerordentlichen Knappheit an Rauhfutter könnte die vorgeschrittene Entwicklung des Roggens die Landwirte vielfach verleiten, den Roggen für die Grünfütteruog heran-zuziehen. Die Landwirte werden auf die Ministerinl- -Verordnung vom 10. Mai 1915 erinnert, mit wel-cher daS Verfüttern von grünem Getreide, sei eS durch Abweiden oder in gemähtem Zustand«, ver-boten worden ist. Die politischen BezirkSbehörd«n und ihre Organe sind angewiesen, die Beachtung diefeS Verbotes schärsstenS zu überwachen «nd gegen Dawiderhandelnde mit der ganzen Strenge deS Ge-fetzeS vorzugehen. Gefunden wurde ein Geldbetrags Der Ver» lustträger kann denselben gegen Nachweis des Eigen-.umSrechteS beim Stadtamte Cilli beHeden. Die Bahn durch das Miehtal in Kärnten. Wie die Mitteilungen de« Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereine« berichten, wird die im Vorjahre erbaut« Bahn durch da» von Prävali i« Drautal südwestlich ziehend« waldreich« Mießtal im Sommer 1913, und zwar vorerst al« Frachtenbahn, in Betrieb gesetzt werden. Die d«rz«it etwa 15 Kilometer lange Strecke endet bei der Scherianhütt« mit den Bergwerken der Bleiburger Bergw«rk»union. Von der Endstation gelangt man in drtivierltlstüodiger, schöner Wanderung zum Markt Schwarzenbach, dem Hauptort de» Tale«, von wo man über den Koprein-satte! (1310 Meter) in 4'/t Stunden nach Sulzbach oder über den Kramercasattel (1095 Meter) iu 51/« Stunden nach Schönstein Bad Topolschitz gelangen kann. Auch sür di« Besteigung der Petzen (2114 Me-ter) find die Stationen Mirßdorf und Sch«rianhütte sehr günstig« Ausgangspunkt«. Von der Station Sche-rianhütt« führt auch ein Weg in vier Stunden auf den vielbesuchten Ursulaberg (1696 Meter). Die neue Bahn wird sohin später auch dem Fremdenverkehr gute Dienste leisten. Schwurgericht. Ein unredlicher Einkäufer. Der 18jährige Fleischbauergehilfe Josef Umek aus Rann war beim Fleifchhauermeister Drnlchko-witsch dedienstet, welcher ihn mit dem Einkaufe von Schweinen betraute. Anfänglich lieferte Umek regel mäßig die Schweine ab. S«it Jänner 1918 blieb er aber mit der Ablieferung im Rückstände und ge-brauchte alle möglichen Ausfluchte, bis er schließlich dem Druschkowitsch einen unverrechneten Rett von 11:000 K schuldig blieb. Umek verjubelte da« ihm anvertraute Geld in Agram. Seine Behauptung, daß ihm ein größerer Geldbetrag gestohlen worden ist. sowie daß mehrere von ihm gekaufte Schweine konfisziert wurden, kann er nicht beweisen. Er wurde wegen Verbrechens der Veruntreuung zu drei Monaten Kerker verurteilt. Einfchleichdiebe. Der 16jührige Matthäus Sirk und d«r 20jäh-rigr Franz Supanz haben sich über Anstiften eines Deserteurs in daS Haus der Eheleute Pischek in Migoinitz zu einer Z«st, da dieselben abwesend waren, eingeschlichen und stahlen aus einem ver-sperrten Kasten einen Geldbetrag omr 3800 K. Sie sind geständig. Sirk wurde zu 1 Jahre und Supanz zu 15 Monaten schweren und verschärften Kerkers verurteilt. Eine jugendliche Derbrecherbande. Der ILjährige Erefan L-Puch, der 18jährige Rudolf Zlobic, der 15jährige Johann Zvrko und der 12jährige Michael Nooak, sämtliche auS Bre sina, sind arbeitsscheue Burschen, die sich schon die längste Zeit nur durch Stehlen fortbrachten. Sie stahlen bei verschiedenen Giundbesitzern in Bresina Gckd, Ledensmittel und Kleider. Lepuch und Zlobic verlegten sich schließlich sogar auf daS Brandlegen. Am 25. Juni 1917 zündeten sie da» WirtfchaftS-gebäude der Maria Lepuch an. Da« ganze Gehöft der Maria Lepuch kowie ein Nachbarhau» fielen dem Brande zum Opfer. Lepuch und Zlobic gestehen zwar die Brandlegung, fchieben sich aber die Schuld gegenseitig zu. Stefan Lepuch und Rudolf Zlobic wurden wegen Brandlegung und DiebstahleS zu je summst 20 Deutsche Macht 10 Jahren Kerker. Johann Zorko wegen Diebstah-leS zu 6 Monate« und Michael Novak wegen des gleichen verbrechen« zu 5 Monaten schweren ff et f er verurteil«. Totenliste für den Monat März. In Eilli: Otto Saloschnigg, 5 Monate, Berkäu-ferin«kind. Aä,ilia Maloprou, V3 I., H«u»btsitztr»-gattin. Simon Kalischnigg, 53 I., Sich«rhtit»wach-mann. An»« Bukadinovich, 86 I. HaupimannSwitw«. Joitsior Hasenbüchl, 63 I.. Slcutroberverwalttr«gattin. Adolf Schwiga. 3*/, I., TischltrmeisttrSkind. Rudolf Barisch, 53 I.» Kctttnschmird. — Allgemeine« öffentliche« Äranfen&au«: Leopold Turnschtk, 73 I.. Tag-löhncr auS Heilenstein. Marie Ewtrle, 65 I., Bedie-n«rw au« Cilli. Anton Bikovlek, 62 I., Taglöhner au« Bischofdorf. Karl Hojnik, 68 I., Bäcktrqthilft au» Fraßlau. Georg Opresnik. 56 I., Zug»führer au« Ritichach. Magdalena P-chlin, 33 I., Bedienerin au» Cilli. Josrfa Raltj, 71 I., HauSmeistenn au« Cilli. Jgna, Strah, 67 I, Schuhmacher au« Koprei-nitz. Katharina vouk, 46 I., Private au« Gabrrje Nr. 100. Franziska Kwerh, 7'/, I.. TaglöhnerSkind au« Unl«kö!ting. Johann Parfant, 1 I., FabrikSar-beiter«kind au» Gaderje. Johann O»»irk, 15 Jahre, Fad» lk«a-.bilt«r au» St. Paul. Angela OprtSnik. 24 Zahlt, BergmannStochtcr au» Trifail. Blas. Dobovi«» nik, 63 I., OrtSarmer au» Unterkötting. Matlhäu« Polajnsek, ß6 I., Gemeindearmer au» St. Paul. Floiian Pinler, 57 IKleinktuschlrr au« St. Martin im Rostntalt. Anna Antolovic, 58 I., HauSmeisterin au» CUli. Bartholomi Jug. 41 I., Bergmann au« Dobjt. Ursula Spiler, 54 I., au» Fautsch. Michael Lebie, 70 I.. BuSjügler au« Unlerkölting Karolin« Slaubej. 3'/, Monate. Aloi» Richter, 56 I., Winzer au« Pirtschitz. Johann Taucabel, 51 I., Maurer au« Bolo«ca. Anna Gollacr, 62 I., EiscnbihntrSwilwe au» Cilli. Johann Zurej, 71 I., Taglöhner au» Fautsch Johann Orak, 43 I., Tagtöhnrr au« Umgebung Ctlli. Maria Kukovic, 76 I, Ort«arme au« Trmnenberg. Ballhasar Sevcnikar, 56 I., B«tll«r au« Wöllan. Mari« Eokan, 21 I., K«uschl«r»lochter au« Gultendorf. Anton Jesenko, 68 I, Fabrik»arb«iter au» Dornbücht. Johann Podbreznik, 52 I., Bergarbei-ter au« Buchberg. Theresia Epolenak, 45 I., aus Tüchern. — K. u. f. R«s«rvespital: Anton Bratee, 31 Jahre, Johann Bastic, 24 I, Anton Jevsenak, 25 I, Ins. Backa» Trnka, 47 I., Ins. d. Ldst.Arb.Abt. Domenico Sartor, 33 I., Jnf. d. italien. JR. 70. Milan Marinkovic, 49 I., Traztierführer. Michael Lombardie, 33 I, Miklo» Man,», 38 I., Kanonier d. GAR. 26. — K. u f. Notreferveipiial: Johann Ogiela. 19 I.. Jnf. d. JR. 4. Mehmed Burko, 46 Jahre, Jnf. d. bh. JR. I. Josef Jankovic, 50 I., Trainsoldat d. Train«Div. 15. Jakob Cisel, 49 I., Jnf. d. JR. 87. Anton Twjmovic, 48 I., Sanität»-Soldat. Matthia» Bizjak, 19 I. Schütze d. S»R. Nr 15. Pal A»both, 46 I, Kanonier d. HonvGAR. Nr. 20. Fran, «lug. 49 I, Schütze d. SchR. 13. Domian Lewicki, 39 I., Kan. b. FHR. 43. Totenliste für den Monat April. In Cilli: Marie Erber, 72 I., Inwohnerin. Magdalena Goriichek, 74 I., Stadtarme. Amalie Larisch, Lvttokollektantin. Franziska Zwirn, 75 Jahre, Plivate. — Allgemeine» öffentliche« Krankenhaus: Jolef Podkubofek, 39 I., AuSzügler au» Heil. Geist. Marie Cretnik, 55 I., BesitzerSgattin au« Bischofdorf. Marie Zupaocie, 60 I., Taglöhnerin au« Et. Kristof. Anton Krippe, 62 I., ProvisionSreisender au« Kroa> tien. Jakob Bergt«», 47 I, Bahnwächter auS Tüff«r Ctefan Pajk, 55 I., Taglöhner au« St. Susan. Therefe Kiuslt, 59 I., Bettlerin au» Donatiberg. Karl Vranc, 47 I., au« Groß-Pireichitz. Agne« Spo-lenak, 1t) I., Schülerin au« St. Geor, en Umgebung. Franzieka Gaberiek, 58 I., Gemeindearme au« Ple-trowitsch. Anna Bethwina Tezak. 24 I., barmherzige Schwester de« allgemeinen Krankenhause«. Therese Suschnik, 66 I . Hilfarb«il«r»gattin au» Cilli. Jakob Petek, 6l I., Fabrik«arbetter au« Kaberje Str. 37. Jobann Mauric, Fabrik«a, beiler au« Steinbrück. Agne» Arzeusek, 70 I., Gemeindearme au» Sl. Martin Umgebung. Marie Glusttz. 72 I. ArbeiterSwitwr au» Unterkötting. Maiie Wejicerl, 36 I., Schuhmacher»-gatiin au« Heilenstein. Therese Pobec, Müllergehilfen«-gattin au» Savodna 4. Malthia» Ivofic 67 Jahre, Flüchtling au» Gaderje 124. Michael Ztipanc, 60 Jahre, Knecht au» Cilli. Josef Peichitz. 65 I., Stadt-a»mer au« Cilli. Mathilde Zorko, 2 I, Arbeiterkind au» Umgebung Cilli. Therese Koklic, 17 I, KtuschielS-tochter au» St. Stefan. Johann Fazarinc, 55 Jahre, Kutscher au» Cilli. Antonia Kolenc, 39 I., Besitzerin au« St. Hemm«. Anna Petric, 60 I., Besitzerin au» St. Peter im Sannlal». — K. u. I. Reservespital: Demeter Nigvikan, 32 I. Antonia Terra, 36 Jahre, Jnf. d. italien. JR. 228. Aloi» Konhaj,l«r, 49 I., Jnf. d. JR. 17. Mato Grstr«, 28 I.. Kanonier de» GAR. 13. — K u. k. Notreservespital: Aloi« Pun-gracic, 19 I.. Jnf. d. JR. 87. Aloi» PlaSkan. 21 Jahre, Jnf. d. JR. 87. Fran, «raljic, 21 Jahre, Kan. d. FHR. 28. Johann Pokleka, 18 I., Jnf. de» JR. 87. Rudolf Locniker, 22 I., Jnf. d. JR. 87. Fedor Michajlow, 19 I., Kau. d. FHR. 45. Buchhandlung Fritz Rasch Rathausgasse \ :: Cillt :: Rathausgasse \ Schrifttum. Was bekommen jetzt die Soldaten» familien? Da man in Oesterreich bei Beginn de» Kriegt« kein alle Erfordernisse befriedigende» Gesetz über d«n Unterhalt der Soldatenfamilien, der Krieg«» krüppel und der Hinterbliebenen der Kriegstoten >e-schaffen und sich auch seither zur Vereinheitlichung nicht entschlossen hat, sondern immer nur. wenn die äußerste Notwendigkeit dazu drängt, etwa» flickt und hinzufügt, werden die Bestimmungen über die Grundlagen der Existenz der Kriegsopfer immer mannigfacher und der« wickelter. Im April find wieder zahlreiche «enveruagen eingetreten, die neuen Jnvalidenzuwendungen wurden eingefüh t, in Bezug auf UnterhallSbeitraz für alle Soldatenkamilien, besonder« aber die der Offiziere, wurde Verschieden«« geändtrt, tie Borschrifttn über Hilfe au» dem „Karl Jnvaiidenfond", üvcr Darlehen an Invalide und Htimstälttn bekanntgtmacht. Wer sich in der Mengt von Verordnungen zurechtfinden will, bedarf eine« verläßlichen Führer«. Da« Heft »Wa« bekommen jetzt die Soldatenfamilien?" hat sich al» solche: eingeführt. 90.000 Exemplare sind bereit» ver-kauft worden. Jetzt ist da« Heft bi« zum heutigen Stande ergänzt, in sechster Auslage (91.—10J. Tausend) erschienen. Sein Umfang ist wieder verstärkt worden, er umfaßt 56 Seilen. Infolge der immer höher werdtnden PapierpreUe kostet da« Exemplar samt Teuerung»,uschlaz 88 Heller. Bestellungen sind an die Wiener Volkobuchhandlung, Wien 6., Gumpendorfer» straße 18, zu richten. Gegen Einsendung von 1 K in Briefmarken erfolgt sofortige Franko,ufendunz dieser Broschüre durch eben erwähnte Buchhandlung. Im Verlage der Buchhandlung M. Breitenstein, Wien 9.. Währingerstraße 5, ist soeben erschienen: Die neue Mieterschutzverordnung, erläutert »on Dr. M. Stirnberg, Hof und GerichlSadookat in Wien. Preis 7 K — D«r Autor, welch« b«r«it» dir erste Miettrschntzveroldnung kommentierte, erläutert in dem jetzt erscheinenden Buch in ausführlichster Weise jede einzelne Bestimmung der Verordnung, indem er einerseits den Unterschied zwischen dem neuen und de« früheren Recht dartut und andererseit« die Rechtspre-chung und Literatur zu der ersten Verordnung ver-wertet. Da« Buch enthält auch eine vollständig« Wie-Vergabe aller einschlägigen Verordnunzen und Erlässe. Wer imn-er die neu« Mieterschutzverordnung anzuwen-tat hat — Richter, Anwälte und Beisitzer der Mtet-ämter — werden in diesem Buch einen verläßlichen Führer besitzen, der ihnen um so bessere Dienste er> weisen dürste, al» überhaupt kein Kommentar zu der neuen Verordnung erschienen ist. Die leichifaßliche Dar-stellung sowie die Erörterung der vielen Fragen, die sich in der Praxi« ergeben können, gibt dem Buche Sternberg«, welcher sich al« Herausgeber eine» umfaf sendtn und wtrtvolltn Kommentar» zur neuen Ent-mündigungSordnung bereilS einen angesehenen Ramcn in der juridischen Literalur erworben hat, einen ganz besonderen Wert. Vermischtes. Geistesgegenwart. Der berühmte Kant ging auf dem Philosophendamm zu Königsberg in Preußen, wie oft, spazieren. Plötzlich stürzte ein wahnsinniger Metzger aus den Arglosen zu. Der berühmte Phito soph, der da» Gefährliche seiner L-ige sofort übersah machte keine Miene, zu entfliehen. iond:rn richteie in kalter Ruhe di« Frage an den Irrsinnigen: »Ist denn heut« Schlachttag? So viel ich weiß, ist d«r erst morgen!" — D«r Irr« blieb stehen, ließ da» M-sser sinken und ging verdutzt von danncn. W>om Leide, das die Kerzen adelt. Von Friedrich Kipp. 1. Wir schritten durch den grünen, schweigenden Wald und mit un« die Einsamkeit und die zagende Bedrängnis über da« Ungewisse. Da« Ungewisse, wa« un« die allernächste Zeit bringen würde — Krieg oder Frieden. Einen beschatteten Sandweg entlang ging, vorbei an Hellem Buchengrün und dunklen Tannen-schlägen, in denen kastanienbraune Sichhörnchen PurjelbSume schoflen und zärtliche Ringeltauben gurrten. An einer stillen Waldwiese haben wir gerastet» al« die Schwalben in zahlreichen Scharen über die Grashalme dahinjagten. Bor un« lag eine malerische Schneise, durch die man den GutShof sehen konnte, dem wir einen kurzen Besuch abstatten wollten. Ganz abseit« vom Wege liegt er. Bis zur nächsten Bahnstation sind« an die zwanzig Kilometer. — Doch deS Lebens Glück und Leid dringt auch in diesen entlegenen Waldwinkel, und auch hier hat das menschliche Herz gegen Lei-denschasten zu kämpsen und mit den Gewalten deS Schicksal« zu ringen. Wir waren zu dreien. Frau Dr. Krüger, ihre zwanzigjährige Tochter Renate und ich. Auf un« lastete die Schwe.-e der Gegenwart und die Unruh« des Herzen« ließ uns stumm sein, so daß ein jeder von unS sich nur mit seinen inner-sten Gedanken beschäftigte und dabei dem flinken Spiele der leichtbeschwingten Luftsegler zusah, so redselig wir auch sonst waren. Wir konnten eS alle noch nicht glauben, daß Rußland e« wa^en würde, gegen un« da« «chwert zu ziehen, um Millionen gegen Millionen kämpsen zu lasten, um Unglück. Leid und Entsetzen über Europa zu bringen. Nein, wir dachten immer noch, daß die Diplo-maten in Petersburg, Pari« und London eine solche Verantwortung, die aus dem Entschlüsse zum Welt-krieg gerechterweise «us ihr eigenet Haupt kommen mußte, nicht «us sich nehmen würden. llud wie sehr hatten wir unS verrechnet! Wir wußten ja nicht, daß Scharte» daS Ruder des WeltschiffeS in den Händen hielten, die nur eigene Interessen im Augen hatten, und denen daS Blut von Tausenden und Millionen Nebensache war. Wir glaubten, wie so viel andere, an die Ehrlichkeit de» FriedenSzaren und seine Telegramme, die er an unseren geliebten Kaiser sandte. Friedenszar! Welcher Hohn! Und gerade unter seiner unheilvollen Regierung entflammte ein Welt-brand, den ma» n»ch nie in solcher Gewalt und Grüße ans unseren Planeten erlebt hatte. Za, so verspotten sich die Gegensätze! Im Westen stand die Sonne in hehrer Pracht. und die Schatte» wurden um ein Etwas länger, so daß wir un« erhoben und langsam unserem Ziele zuschritten. Nun kamen wir an da« freie Feld und überblickten weit und breit den reichen Er»tesegen diese« bedeutungsvollen Jahre«. Mir kam unwillkürlich der Gedanken was soll werden, wenn unsere Reservisten unsere Landwehr-leute und Landstürmer nun zu den Fahnen gerufen «erden? Wer soll ihn dann hereinbringen, all den gewaltigen Segen deS Himmels, der da in schwerer Reihe auf den Feldern stand? Mußten dann nicht unermeßliche Reichtümer verkommen und vkrderbcn? Wo sollten dann die ArdeitSkräsle herkommen? Und doch muß e« gelinge», wenn der Kriegt-golt seine verderblichen Strnhlen über unS ergieße« sollte! Doch muß alle« gut gehen, sagte ich mir im innersten Herze». Deutschland ist ja groß und mächtig und wird auch hierfür sorgen können. Wie wir so dahingingen, schweigend und zögernd, wurden wir von drei rasch dahinschreitenden jungen Männern eingeholt. Bahnarbeiter von der nächsten Bahnstation waren'S. t . Wohnte» hier in der Nähe und waren auf dem Heimweg. sie brachten die neue, große Nachricht »it, die nun bald di, ganze Welt erschüttern würde. Zhren ernste» Mienen sah ich e« an, und darum fragte ich sie, um daS bestätigt zu hören, was mir al« bittere Tatsache bei intern Anblick sosvrt zur Gewißheit geworden war. „ES ist nichlS mehr daran zu ändern", sagte Wilhelm Schulie mit traurigem Gesicht: „es ist Seite 6 Nummer 20 Krieg, unk wir müssen s»rt. Morgen schon geht es zur Stadt." Nun wußte« wir eS. ES ist Krieg. Der Bann war gebrochen, und die Bängni« über das Ungewisse war mit einem Male dahin. Wir waren ruhiger in unserer Seele geworden, da wir nun der Tatsache ins Auge schauten, und unter lebhafte« Gespräch erreichten wir unser Ziel. Und dann saßen wir vor de» GutShau« unter dem mit reifen Früchten beladenen Kirschdaum und brachten dem Besitzer und seinen Leuten die Neuig» leiten, die auch ihr Herz in Wallung brachte, so daß alles zurzeit vergessen wurde und man nur der bangen Frage gedachte: WaS soll nun werden? Wa» soll nun werdrn? So fragte sich auch Lina Möller», die Magd des reichen Bauern Arne-mann, dem der GutShof gehörte. WaS soll nun werden? — Nun mußte ja auch Florenz Arnemann, deS Bauern einziger Sohn, der bei den Jägern gedient halte, ins Feld. — Den Florenz hatte ste geliebt, heiß und innig. Und dann war er ihrer überdrüssig geworden und hatte sie link« liegen lassen. „Kann dich doch nicht heiraten*, hatte er kur-zerHand gesagt, .mein Bater wird es doch nicht leiden und mir niemals den Hos überlassen, wenn du meine Frau wirst." Und das hatte sie eingesehen, und darum zürnte sie ihm nicht. Aber sie war in ihre Kammer gegangen und hatte den Kops in die Kissen gepreßt, um sich auszuweinen. Aber es wollten ihr keine Tränen kommen. Zu hart und zu schwer war ihr daS Leid, das über ihre Seele gekommen, aber ihre Liebe war noch größer geworden Hcimlich trug sie cS in ihrem Herzen, und der Gram nagte stillschweigend und grausam an ihrem Mark. Und nun war's Krieg, und der so heiß Geliebte mußte fort. O Golt, waS sollte werden? Sie zitterte vor diesem Gedanken und bangte in heißer, stummer Oual sür sein Leben. Und der, um den sie bangte, er kam zu ande-ren Gedanken, zu einem männlichen, ehrlichen Ent-schluß. Die Not der Zeit, sie schnitt urplötzlich rei-nigend ein in seine Seele, und er ging nun zu ihr, die il?« ihr Herz gegeben hatte, willenlos und gläubig „Lina," sagte er mit bleichem, ernstem Gesicht, „ich habe unrecht an dir getan, unrecht an deinem treuen Herzen; vergib wir. Bon nun an bist du meine Brai't vor aller Welt; geh' mit zum Vater, baß wir es ihm sagen." Da schrie sie auf in Glück und Schmerz und klammerte sich an seine Brust und weinte: «Aber Florenz, da« gibt ein Unglück," stom-jnelle ste dann, »denke an den Sinn deines Vaters, der dich verstoßen wird." „Komm." sagte er da nur mit entschlossenem Tone, .ich weiß. waS ich dir schuldig bin, und morgen muß ich in den Krieg. Ich kann nicht svrt» ziehen, wenn ich dich nicht vor dcn Augen der Welt zu meiner rechimäßigen Braut gemacht habe." Der alte und der junge Arnemann standen sich gegenüber, zwei Eiche» zu vergleiche,«, die eine knor' rig und breit, die andere schlank und rank, nicht minder kräftig. „Und ich tu nicht» weiter als meine Pflicht" ei'tzegnete der Jnnge, „d» weißt jetzt, daß die Lina meine rechtmäßige Braut ist die ich als solche be-bandelt wissen wen Höhlen. .Keine Nacht dulde ick daS Frauenz-mmer in mei nem Hause — und du, Ungehorsamer, bist nicht mehr n»in Sohn! Habt ihr dos verstanden?' Ja. Vater, das haben wir verstanden. Mit» gegneie Floren, mii trauriger Summe, „auch ich werde heute schon gehen, und ick will hoffen, daß wich der Himmel einst glücklich wieder zurückkomm« läßt, damit ich «eine Braut dann zum Altar führen kann, um als Taglöhner irgendwo für sie zu leben.' »Hinaus aus meine« Haufe!" brüllte der Alte weiter, »ich will nichts mehr hören.' Und wir faßen unter dem Kirschdau«, Frau. Dr. Krüger, ihre Tochter Renate und ich, und aßen schöne, schwarze Herzkirschen. Wir hörte« den Lärm da drinnen u»d wurden still. Wir wußten ja nicht, was das zu bedeuten hatte, denn der Bauer hatte unS soeben noch in ganz sriedlicher Verfassung »erlassen, als ihn sein Sohn hereinrief. Wir dachten daher, daß eS das beste sei, wenn wir nun gingen. Da stürzte er. hochrot im Gesicht und heftig atmend, heraus und setzte sich zu uns. Dann schlug er mit der Faust auf den Tisch, so daß wir unS entsetzten. Sollte der ruhige, freundliche Mann seiner Sinne nicht mehr mächtig sein? Sollte sich plötzlich sein Geist umnachtet haben 5 Wir waren sprachlos vor Schreck und Erstaunen. Doch da legte er loS und klagte unS in unzusammenhängenden Sä»en sein Leid. „Nun geht der Starrkopf, der Florenz, mein einziges Kind, mit dem hergelaufenen Frauenzimmer davon und läßt es in der Zeitung proklamieren, daß sie Braut und Bräutigam sind l O, diese Schande I Und morgen schon geht er in den Krieg!' „Von Schande kann ja doch gar nicht die Rede sein, Herr «rncmann,' sagte Frau Dr. Krü-ger, „es kan» Ihnen doch nur zur Ehre gereichen, wenn Ihr Sohn dem Mädchen gegenüber sein Wort hält. Glauben Sie sicher, er könnte sonst nicht mit ruhigem Gewissen ins Feindesland hinausziehen, wo ihn Not und Tod umdrohen, und das ist dock wohl das erste für einen Menschen, daß er sich Frieden und Ruhe deS Herzens verschafft, wenn er in ein ungewifses Schicksal hinaus muß. Und das können Sie Ihrem Sohne nicht verargen I" »Schweigen Sie mir lieber davon stille," ent-gegnete Arnemann mit dem Kopfe schüttelnd, „ich kann den ungeratenen, ungehorsamen Jungen nicht mehr als meinen Sohn anerkennen." Und dabei blieb's. Nannte er den Sohn einen Starrkops, so war er es erst recht, von dem der Sohn den harten Sinn geerbt halte. Wir erhoben uns bald, um den Heimweg an» zutreten. Ja, so war'S: Krieg im großen, in der weiten Welt, und Krieg im kleinen, dort zwischen den Ber-gen und Wäldern, »n entlegenen Weltwinkel, im stillen GutShaule Daß der Mensch nicht Frieden hallen kann. Daß er sich immer von Haß, Zank und Hader beherrschen lassen muß! Daß der eine dem anderen Borschristen machen muß, daß Mißgunst und Scheelsucht den Frieden untergrabe» müssen, der das Beste und Edelste sür den Menschen sein sollte. Das stimmte mich so traurig. Und im Geiste sah ich schon die endlosen Schlachtselder, sah ich die Reihen der Kämpser, wie sie auseinander lcsgingen und sich in sinnloser Wut zerfleischten, sah ich die zerschossenen Städte und Döiser, sah ich elende und arme Menschen, denen der Krieg alles geraubt hat. O, all die Not, all das Elend, all das Blut, da» fii'ßen würde l Und eS mußte wohl so kommen; der Krieg war unabwendbar, er mußte über die Menschheit kommen, die sick selbst und ihre Würde vergessen hatte, er mußie über sie kommen, um die Zeit einer neuen Läuterung Über sie zu ergießen, um sie zu reinigen und zu heilen von den Schlacken ihrer sündhaften Uedermütigkeit und Selbstherrlickkeit. So. wie daS Messer des Arz'eS schmerzhast in ein krankes Geschwür dringt, um Reinigung nnd Besfe-rung zu bringen, so muß dieser Krieg über uns «gehen, nicht minder schmerzhast u d wehe, um unS eine andere, bessere Zeit zu bringen. Und die Traue tritt unS ins Auge, da wir daS einsehen müssen, und das Herz k.ampst sich in der Brust zusammen, daß wir halsstarrigen, armen kleinen Menschen nicht anders als ourch Leid zum Glück gelangen können. Da« sag« uns die Geschichte vom Krieg. Da« sagt uns auch die Geschichte von Florenz Arneman und Lina Möllers, vom alten Arnemann und von dem treuen eoldaten aus Belgiens sernen Fluren. Die KricgSfurie war über daS kleine Belgier- land hereingebtochen und schleuderte den Brand über Städte und Dörfer, deren unvernünftige, auf» gestachelte Bewohner in unkluger Weise zu den Waffen griffen, um die verhaßten Deutschen zu »er-nichten. Aber dos half ihnen nicht«. Bon Ort zu Ort heftete sich der Sieg an die ruhmreichen Fahnen der eingerückten HeereSmassen. Lüttich fiel, Narnur wurde genommen u»t> stegreich ging es Brüssel zu. Florenz Arnemann war überall mit dabei ge-wesen, und keines Feindes Kugel hatte ihn getrof-sen. Auch die Einnahme der schönen Hasenstadt Antwerpen durste er mitleben, und sei» Herz war geschwellt von Siegesjubel und Siegesstolz. In seiner Heimat aber sah es trübe aus. Der alte Arnemann war plötzlich erkrankt. Gleich nach dem Ausrücken seines Sohnes. Im schweren Fieber lag er darnieder und redete aller-Hand wirreS Zeug. Jetzt machte sich das Fehlen einer weichen Franenhand bemerkbar, die über ihn wachte und ihn pflegte. Ja, wenn seine Frau noch gelebt hätte! Dann würde es besser um chn sein. Die alte Haushälterin aber, die seiner zu warten hatte, und ihm die Arzneien reichen mußte, tie fürchtete sich vor dem Kranken und ließ ihn lieber allein. Da kam am vierten Tage der Krankheit eine bleiche Frauensperson den sandigen Bergweg her-nieder. Mit eiligen Schritten ging sie ans das GniS-hauS zu. öffnete, ohne nach links oder rechlS zu sehen, da» Hostor und schritt zur HauStür. Ohne sich um jemand zu kümmern, trat sie ein, letzte ihr Tuch ab und begab sich in das Krankenzimmer, wo sie den Kranken in jämmerlichem Zustand fand. ES war Lina MöllerS. Sie hatte von der Krankheit des Bauern ge- hört, und da war soiort der Entschluß in ihr reif geworden: Jetzt pflegst du dcn allen Mann, denn er ist der Vater deS Florenz. Sie ordnete dem Fiebernden daS Lager, bettete ihn leicht und weich, segle die Stube, reichte ihm die Medizin und kochte ihm milde Suppen. Keiner erhob Einspruch, jeder ließ sie gewähren, und man war sroh, daß der alte Arnemann in ihr eine Pfle-gerin gesunden hatte. Man wunderte sich nur, daß sie, die der Bauer hinausgejagt hatte, sich dazu hergab, ihn jetzt zu pflegen und nach dem Haus» wesen zu sehen. Still »nd ernst ging sie aber ihre Wege und machte kein Wesens aus der Sache, wenn sie jemand darnach fragte. Und wenn sie nicht bei dem Kranken zu sein brauchte, dann war sie draußen und gab Anordnungen über das Hereinholen des KorneS. so daß unter ihrer Anleitung olleS so geschah, wie e« sein mußte. Als der Bauer nach einigrn Tagen wieder sei-nen Verstand bekommen halie UM Lina erkannte, da schloß er die Augen, als |ef et geblendet — aber er ließ sie gewähren. Und eines Tage», da er schon wiecer etwas kräftiger geworden war und meikie, wie segensreich sie seinem Hauswesen vorstand, denn das Korn war alles in Ordnung eingebracht, da sagte er: „Kannst hier bleiben, biS ich ganz besser bin, ich will dir'S gut bezahlen." »Für Geld bleibe ich nicht, Arvemann", hatte sie da mit stolzen Worten gesagt und sast vergessen, daß ste mit einem Kranken sprach, .ich tu's deiner selbst wegen, weil du der Vater des Florenz bist.' »Auch gut,' sagte er da verdrießlich, und daS Gespräch war erledigt. (Schluß folgt.) Gemeinnütziges. Nasse Schuhe soll man zum Trocknen nicht auf die Schien stellen. Gerade diese enthalten die meiste Feuchtigkeit, die nur verdampfen kann, wenn die Luft frei heranspielt. Man hänge also die Schuhe aus oder lege ste scilwärt« hin. Deutsche, unterstützet eure Lchutzvereine durch die Verbreitung der von ihnen heraus gegebenen W«rtfchaft«gegenstände. Y YYVYVV Yy¥VVVY YV¥ Nummer 20 S-«tpch- W«cht CStttt 7 Im Erscheinen ist begriffen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen : Der europäische Krieg und der Weltkrise Historische Darstellung der Kriegsereignisse ron 1914/18 Ton A. Ilmbcrirr Mit vielen Illustrationen, Porträts, Karten und Plänen. In fünf Bänden. Das Werk erscheint in zehntägigen Heften. Jedes Heft kostet mit verschiedenen Beilagen 50 Heller. — 90 Hefte bisher ausgegeben. Davon Lieferung 1—90 als Abteilung 1 bis 9 geheftet je 5 Kronen. I.—IV. Band in Original-Einbind jeder Band 12 Kronen. Eine gross angelegte, lebendige Darstellung des Völkerringens I „Der europäische Krieg" £&•£ £, srÄiTo",: t-chlecbtern Krchenschaft über Ereigni««? gebend, danen die Geschieht« bisher kaum etwas Aehnliches an die Seite tu stellen hat. Wie umfassend und schwierig die Aufgabe ist, wissen wir wohl; wir werden sie erfüllen, getragen von dem Geiste and den Anschauungen, di* nuntm-hr die Volker von Deutschland und Oesterreich- Ungarn mit ihren Verbündeten vereinen. Gratis-Pro«pekte and Ansicht»hefte sind dnreh jede ßacbbandlaog erhältlich. OM" A. Hartlehen'» Verlag in Wien L, Singerstrasse 12. "WM Stipendiumausschreibung für das 2. Semester 1917—18. ZI. 5478-18 Kundmachun O" Ö der k. k. Statthalterei in Graz, ZI. 8/820/1/18. Es gelangt mit dem 2. Semester des Studienjahres 1917/18 nachstehendes Stipendium behufs Besetzung und zwar vorläufig nur ans die Dauer eines Jahres zur Ausschreibung: Die Olga Wosebnaggsche Studenten-Stipendium-Stiftung jährlicher 240 K. Das Stipendium ist für die Söhne von dürftigen, in Marburg domi-zilierenden deutschen Witwen von Privatbeamten oder in Ermangelung solcher von öffentlichen das heisst sämtlichen Staats-, Hof-, Landes- und Gemeindebeamten, für die Zeit ihres Studiums ai einer österreichischen Hochschule (Universität, Technik. Bodenkultur usw.) solange sie sieb mit gutem Studienersolg ausweisen, bestimmt. Bewerber um dieses Stipendium haben bei der Einbringung ihrer Gesuche folgende Vorschriften zu beachten: 1. Die Gesuche sind bis längstens 25. Mai 1918 bei der vorgesetzten Studienbehörde einzubringen. 2. Wird für den Fall der Nichterlangung eines bestimmten Stipendiums gleichzeitig um die eventuelle Verleihung eines anderen Stipendiums eingeschritten, so ist für jedes Stipendium ein besonderes Gesuch recht-xeitig einzubringen, wovon eines mit den erforderlichen Dokumenten im Originial oder in vidimierter Abschrift zu belegen ist, die anderen Gesuche aber mit einfachen Abschriften der Dokumente unter Angabe, bei welchem Gesuche sich die Originalbeilagen, bezw. die vidimierten Abschriften derselben befinden, zu versehen sind. 3. Anspruchsberechtigte Bewerber, welche sich in militärischer Dienstleistung befinden, können ihre Bewerbung persönlich (im Wege ihres vorgesetzten Truppenkommandos) oder durch Vertreter (Eltern, Vormünder) anmelden; in beiden Fällen ist die Studienanstalt, welche sie vor ihrer Einberufung zur aktiven Dienstleistung zuletzt besucht haben und der Truppenkörper, bei welchem sie den Militärdienst ableisten, anzugeben. 4 Den Gesaehen sind beizuschliessen: a) Geburts«(Tauf)schein, b) Impfschein oder die Bestätigung aber die Gberstandenen wirklichen Blattern, c) Mittellosigkeitszeugnis, aus welchem die Erwerbs-, Vermögens- und Familienverhältnisse genau zu entnehmen sei» müssen. Nur die mit dem Nachweise der Mittellosigkeit (Dürftigkeit) versehenen Gesuche sind stempelfrei; d) die letzten zwei Semestralzeugnisse, bezw. Maturitäts-, Frequentations-und Kolloquien oder Staatsprüfungszeugnisse; e) eventuell die Nachweise der bei einzelnen Stipendien angegebenen Vorzugsrechte, insbesondere der Heimatschein oder die Hürgerrecbtsur-kunde im Falle des Erfordernisses einer bestimmten Heimatsberecb-tigung oder des Bürgerrechtes, und die bezüglichen amtlichen Matriken-schfine oder gehörig gestempelten Stammbäume im Falle der Geltend-machung eines ein Vorrecht begründenden Verwandscbaftsverhältnisses. 5. In den Gesuche» ist, abgesehen von den Angaben im Mittellosigkeitszeugnisse, ausdrücklich anzuführen, wo die Eltern, bezw. Vormünder des Kompetenten wohnen, und ob der Bittsteller oder eines seiner Geschwister bereits im Genusse eines Stipendiums eder einer anderen öffentlichen Unterstützung stehe», bejahenden Falles auch wie hoch sich dieselbe beläuft 6. Ferner haben Bewerber, welche eine belobte militärische Dienstleistung vor dem Feinde aufzuweisen haben oder verwundet worden sind, oder deren Väter den Heldentod erlitt«» haben, diese Umstände in ihren Gesuchen ausdrücklich zu erwähnen und, wenn tunlich, dokumentarisch nachzuweisen. Gesuche, welche nicht im Sinne des Vorausgeschickten belegt sind, oder welche verspätet eingebracht werden, werden nicht berücksichtigt. Stadtamt Cilli, am 16. Mai 1918. Der Bürgermeister: Dr. von Jabornegg. ZI. 5033—18 Kundmachung über Wollablieferung. Im Anschlüsse an die im Frühjahre 1918 erfolgte Schafschur wurde seitens der Wollsammelstelle des k. u. k. Militärkommandos in Graz die Ablieferung der Frübjahrsschur im Kronlande Steiermark in den Menaten Mai und Juni angeordnet. Sämtliche Schafwolle ist daher für die Gemeinde Cilli Stadt am 4. Juni 1918 am Bahnhöfe in Cilli abzuliefern. Die Uebernahme erfolgt von 8 Uhr früh bis 2 Uhr nachmittags. Da die Wolle auch gemeindeweise gesammelt und an dem genannten Tage abgeliefert werden kann, kann jedermann, der im Besitze von Schafwolle ist, diese beim Stadtamte Cilli auch vorher abliefern. Stadtamt Cilli, am 6. Mai 1918. Der Bürgermeister: Dr. von Jabornegg. Allgemeiner Grazer Selbsthilfsverein (registrierte Genossenschaft mit beschränkter Haftung) GRAZ, Kaiserfeldgasse Nr, 19-21 (Vereinshäuser) - (Gegründet 1883) - gewährt überallhin an jedermann Darlehen gegen Bürgschaft oder andere Sicherstellung. W echselkredite an Handel- und Gewerbetreibende. Langfristige Rangierungs-Darlehen an Staats- und Landesbeamte usw., Offiziere und Pensionisten. Höchstmöglichste Wertpapier - Belehnung bei besonderer Berücksichtigung der Kriegsanleihen. Spareinlagen werden von jedermann und in jeder Höhe rentensteuerfrei gegen gute Verzinsung übernommen. Hitgliederanfnahme täglich. — Drucksorten umsonst und portofrei über Verlangen. 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