I. und II. Heft. XIX. Jahrgang. " Laibach igoö. Heraiisgegeben und verlegt vom Musealvereine für Krain Druck von lg. v. Kleinmayr & Fed. Bamberg. Inhalt Seite Johann Manneis deutsche Druckwerke (1575 bis 1593). Von Dr. Friedrich Ahn............................................. 1 Zwei Bruchstücke des landesfürstlichen Urbars von Kärnten, Krain und der Windischen Mark. Von A. Luschin von Ebengreuth.................................................... 29 Das Schloßarchiv in Auersperg. Von Fr. Komatar ..... 37 Literaturberichte. Angezeigt von Fr. Komatar. Carniolica in den Mitteilungen der k. k. Zentralkommission für Erforschung und Erhaltung der Kunst- und historischen Denkmale . 59 Žmavc Jakob: Das Gräberfeld im Lajh bei Krainburg................................... 62 Radies P. von: Ein zeitgenössisches Lied vom «windischen Bauernkrieg 1573» .... 62 Schiviz von Schivizhoffen Ludwig: Der Adel in den Matriken der Grafschaft Görz und Gradišča .................................. 62 Derselbe: Der Adel in den Matriken des Herzogtums Krain............................ 63 Jahrbuch der Gesellschaft für die Geschichte des Protestantismus in Österreich ... 63 Ahn, Dr. Friedrich: Ein Verzeichnis der durch den zehnten Pfennig in Unterkrain eingegangenen Strafgelder in den Jahren 1614 bis 1618................................... 67 Gavazzi, Dr. Artur: Die Seen des Karstes . 67 Aus Vereinen, Archiven, Bibliotheken, Museen. Berichtet Franz Komatar....................................................... 74 Personalnachrichten. Von Fr. Komatar............................. 79 Mitteilungen des Musealvereines für Krain. Neunzehnter Jahrgang. Geleitet von 65559 Inhaltsverzeichnis Abhandlungen. Johann Manneis deutsche Druckwerke (1575 bis 1593), von Dr. Friedrich Ahn........................................... 1 Zwei Bruchstücke des landesfürstlichen Urbars von Kärnten, Krain und der Windischen Mark, aus dem Nachlasse von weiland Prof. Dr. Wladimir Levee mit Ergänzungen herausgegeben von A. Luschin von Ebengreuth..................... 29 Das Schloßarchiv in Auersperg, von Fr. Komatar................37, 99 Stadt Stein um die Mitte des 16. Jahrhunderts, von Dr. A. Luschin von Ebengreuth.............................................. 81 Beiträge zur Geologie Krains, von Dr. Ernst Kramer............161 Über den Gerbstoffgehalt des in Krain wild wachsenden Sumach (Rhus Cotinus L.), von Dr. Ernst Kramer..................170 Ermahnungen des Fürsten Johann Weikhard von Auersperg an seine Tochter Aloisia, mitgeteilt von Anton Mell (Graz) . . 173 Zur Geschichte der Bergwerke Weißenfels undLabiz, von K. Buchberger, k. k. Oberlandesgerichtsrat a. D................180 Literaturberichte. Angezeigt von Fr. Komatar. 1. Carniolica in den Mitteilungen der k. k. Zentralkommission für Erforschung und Erhaltung der Kunst- und historischen Denkmale. Dritte Folge, III. Band, Wien 1904 .................. 59 4- 2. Žmavc Jakob : Das Gräberfeld im Lajh bei Krainburg ... 62 3. Radies, P. von : Ein zeitgenössisches Lied vom «windischen Bauernkrieg 1573»........................................ 62 4. Schiviz von Schivizhoffen, Ludwig: Der Adel in den Matriken der Grafschaft Görz und Gradišča.................. 62 5. Derselbe: Der Adel in den Matriken des Herzogtums Krain 63 6. Jahrbuch der Gesellschaft für die Geschichte des Protestantismus in Österreich. 25. Jahrgang (Jubiläumsband 1904) . . 63 7. Ahn, Dr. Friedrich: Ein Verzeichnis der durch den zehnten Pfennig in Unterkrain eingegangenen Strafgelder in den Jahren 1614—1618.................................................. 67 8. Gavazzi, Dr. Artur: Die Seen des Karstes................ 67 9. Carniolica in den Mitteilungen der k. k. Zentralkommission für Erforschung und Erhaltung der Kunst- und historischen Denkmale. Dritte Folge, IV. Band, Wien 1905 ................. 141 10. Zahn, J. v.: Urkundenbuch des Herzogtums Steiermark. III. Band...................................................144 11. Veröffentlichungen der Historischen Landeskommission für Steiermark, XVII., XVIII. und XXI. Heft....................145 12. Zeitschrift für österreichische Volkskunde. Wien. 11 Jahrgänge. 1895—1905 149 13. Lorenz, Dr. Alfred M.: Das Matrikenwesen in Österreich . . 148 14. Zunkovic Martin: Wann wurde Mitteleuropa von den Slaven besiedelt?.................................................149 15. Repertorium Germanicum, I. Band..................................149 16. Schellhass Karl: Akten zur Reformtätigkeit Felician Nin- guardas, insbesondere in Bayern und Österreich, während der Jahre 1572 bis 1577 ............................................... 150 17. Friedensburg Walter: Informativprozesse über deutsche Kirchen in vortridentinischer Zeit..................................151 18. Kramer, Dr. Ernst: Das Laibacher Moor....................151 19. Diener Carl: Bau und Bild der Ostalpen und des Karstgebietes .........................................................196 20. Kossmat Franz, Dr.: Über die Lagerungsverhältnisse der Kohlen führenden Raibler Schichten bei Oberlaibach .... 196 21. Derselbe: Das Gebirge zwischen dem Bacatale und der Wocheiner Save..................................................... 196 22. Derselbe: Überschiebungen der Randgebirge des Laibacher Moores..............................................................197 23. Derselbe: Die paläozoischen Schichten der Umgebung von Eisnern und Pölland.................................................197 24. Derselbe: Über die tektonische Stellung der Laibacher Ebene...............................................................197 25. Bogustawski, Eduard: Methode und Hilfsmittel der Er- forschung der vorhistorischen Zeit in der Vergangenheit der Slaven..............................................................197 26. Derselbe: Einführung in die Geschichte der Slaven .... 198 27. Premerstein, Anton v.: J. G. Thalnitschers Antiquitates Labacenses..........................................................199 28. Cuntz Otto: Die römische Straße Aquileia-Emona, ihre Stationen und Befestigungen.........................................199 29. Puschi Alberto: La strada romana da Aquileia ad Emona ed una recente publicazione che la riguarda................199 30. Patsch C.: Die Saveschiffahrt in der Kaiserzeit....................202 31. Die Erdbebenwarte. Laibach. 4 Jahrgänge. 1901—1905 . . . 203 32. Müllner A.: Der Bergbau der Alpenländer in seiner geschichtlichen Entwicklung................................................204 33. Paulin A.: Die Farne Krains........................................208 Aus Vereinen, Archiven, Bibliotheken, Museen. Berichtet Fr. Komatar.......................................... 74, 157, 208 Personalnachrichten. Von Fr. Komatar................... 79, 160, 212 MITTEILUNGEN des Musealvereines für Krain. Jahrgang XIX. 1906. Heft I u. II. Gl ~-T (9 Johann Manneis deutsche Druckwerke (1575 bis 1593). Ein Beitrag zur Bibliographie Österreich-Ungarns von -Dr. Friedrich Ahn. Bereits im Dezember 1561 war der Buchdrucker Augustin Friess1 in der Absicht von Straßburg nach Laibach gekommen, um hier mit Unterstützung der Landschaft die Kunst Gutenbergs einzuführen, auszuüben und Werke der neuen Lehre im Drucke erscheinen zu lassen. Wie wir wissen, kam es nicht zur Verwirklichung dieses Vorhabens, da Primus Trüber selbst jede Verwendung fiir das Unternehmen bei der Landschaft kurzweg abschlug und Friess, nachdem es noch zwischen ihm und Trüber am St. Peterstage 1562 zu heftigen Auseinandersetzungen gekommen, unverrichteter Dinge abgezogen war. Daß Johann Mannei schon 1561 oder 1562, wie auch behauptet wird,1 2 zugleich mit Trüber nach Krain gekommen 1 Fries auch Fryess (um 1550—62). Vgl. Archiv f. Geschichte des deutschen Buchhandels II. S. 240 ; VI. S. 75 f.; VII. S. 66 f.; XIX. S. 45 ff. 2 v. Strahl, Die Kunstzüstände Krains . . . S. 14, versetzt die Begründung der ersten Buchdruckerei in Krain in das Jahr 1560 und nennt unseren Typographen Johannes Manlin. Vgl. [Vodnik], Gesch. d. Herzogt. Krain. Wien 1809. S. 45. Hoff, Hist. stat. topogr. Gemälde d. Herzogt. Krain. III. S. 139. Außerdem die von mir zitierte Literatur in den Mitteilungen d. österr. Vereines für Bibliothekswesen. II. S. 3; IV. S. 1 f. und Magyar Könyvszemle XIII. Heft 2 u. 3, endlich Archiv für Geschichte Mitteilungen des Musealvereines für Krain. Jahrg. XXI, H. I u. II. 1 sei und sich bis zum Jahre 1575, in welchem das erste bekannte Buch in Laibach im Drucke erschien, lediglich mit derVeröffentlichung kleiner Flugschriften und Spottlieder gegen die katholische Kirche und Geistlichkeit, wie solche in der damaligen aufgeregten Zeit in Krain im Umlaufe waren, beschäftigt habe, erscheint bei seiner späteren so fruchtbaren typographischen Tätigkeit in Krain, Kroatien und Ungarn geradezu ausgeschlossen. Mit Trüber war 1562 kein Buchdrucker, wohl aber ein Buchbinder, Leonhard Stegmann mit Namen, nach Laibach gekommen, welcher später von der Druckanstalt in Urach den Auftrag erhielt, die fertigen heiligen Bücher zu binden, deren Vertrieb zu übernehmen und zu fördern. Wir können daher unbedingt der Nachricht Valvasors Glauben schenken, welcher in seinem monumentalen Werke «Die Ehre des Herzogth. Crains» berichtet, daß vor 1575 in Laibach keine Druckerei bestanden habe. Johann Mannei, Bürger und Buchhändler in Laibach, war es, der auf Anregung jenes Förderers des geistigen Fortschrittes in Krain, Georg von Khisl,3 und des eifrigen Schriftstellers Georg Dalmatin,4 welcher für seine emsige Tätigkeit eine Druckerei im Lande benötigte, die Typographie in der Flauptstadt Krains ins Leben rief und dieselbe bis zu seinem Scheiden aus den Erblanden im Jahre 1582 mit rastlosem Eifer ausübte. Über Manneis Heimat und die Zeit seiner Geburt liegt ein undurchdringliches Dunkel. Nur Vermutungen sind es, die des deutschen Buchhandels XIX. S. 45 ff. und Separatabdruck: Johann Mannei, Laibachs erster Buchdrucker (1575 — 1580) S. 1 ff. 3 Vgl. Illyrisches Blatt, 1841, S. 13 ff: Vaterländisches. Die Freiherrn und Grafen von Khisel und Kneschke, Deutsches Adelslexikon V. S. 92—93. 4 Vgl. auch die treffliche Arbeit des Landesarchivars von Krain, Dr. W. Šmid, Über Entstehung . . . der Bibel Dalmatins. ihn in Krain oder Istrien geboren werden lassen. Nach der Ansicht von Kukuljevic soll unseres Buchdruckers Familie aus dem Küstenlande stammen, da wir im Jahre 1472 einen Bartholomäus Manlius als Kanzler der Stadt Fiume verzeichnet finden. Nach einer anderen Version soll seine Wiege in Württemberg gestanden sein und er, wie es in dieser Zeit so oft vorkam, in Krain eingewandert sein, wo er dann eine zweite Heimat gefunden hat. Im Frühjahre 1575 richtete nun Johann Mannei an die Landschaft in Krain das Ansuchen, dieselbe wolle ihm die Errichtung einer Druckerei in Laibach gestatten. Anfangs wurde Manneis Gesuch abschlägig beschieden,5 und erst durch das Einschreiten seiner einflußreichen Gönner erfolgte eine Änderung in der Erledigung seines Gesuches, so daß bereits im Sommer 1575 die Druckerei im Gange war und der Herbst desselben Jahres schon als erstes in Krain gedrucktes Buch Dalmatins slovenische Übersetzung des Jesus Sirach (die Vorrede datiert vom 11. Oktober 1575) brachte. Diesem ersten Verlagswerke folgten noch in demselben Jahre Spindlers «Leichpredig» auf Herbart VIII. von Auersperg, der am 22. September 1575 im Kampfe gegen die Türken gefallen war, die Biographie des genannten Auersperg unter dem Titel «Herbardy Auerspergy . . . vita et mors . . . a Georgio Khisl . . . descripta» und Joh. Salicetis Rede wider die Türken. Im zweiten Jahre seiner typographischen Tätigkeit, 1576, in welchem sein Geschäft schon bedeutend erweitert erscheint, gab Mannei einen Kalender für 1576 heraus, den er, der damaligen Sitte gemäß, der Landschaft verehrte,6 weiters ein «General pro Maalzeit und Weinschenken,»6 die erste ihm von der Landschaft zugeteilte Druckarbeit, wofür er 5 fl. 45 kr. ausbezahlt erhielt. Dasselbe Jahr brachte noch ein «Wochen- 5 Landesarchiv, Landesprotokoll II, Fol. 87 b. 6 Vgl. Radies im Archiv f. Gesch. des deutschen Buchh. VI. S. 77. 1* pfenigsgeneral», Georg von Khisls Biographie Herbart VIII. von Auersperg, deutsch von Khratzenpacher, und Dalmatins Passion (prosaisch und poetisch) in slovenischer Sprache. Im folgenden Jahre 1577 erschienen aus Manneis Presse die «New auffgerichte Pergkwerchsordnung», die «Genealogía . . . deren von Rhein (Rain)», und zwei lateinische Hochzeitsgedichte von Tobias Stängel und Leonhard Clarius. Am fruchtbarsten gestaltete sich Manneis Tätigkeit im Jahre 1578. Wie aus dem evangelischen Matrikelbuch in Laibach pro 1578, fol. 283. 2, hervorgeht, hatte Mannei in seiner Offizin einen Gesellen Jakob gehalten, der am 29. Juni x578 in dem Laibachflusse ertrank und am 30. Juni 1578 bei St. Peter begraben wurde. Christoph Spindler hatte ihm die Leichenpredigt gehalten. Außer der «Newen Zeitung, wie der Türk ist den 28. tag Marci für die Stadt Medlinge gezogen und eingenomen hat» und der «Geschieht und Sig der . . . Türk. Niderlag durch den Ritter Hansen Ferenberger ...» erschienen Spangenbergs Postille, der Pentateuch und Anton Vramecz Chronik (zwei Auflagen) in slovenischer Sprache und wahrscheinlich Bohorizh, Elementale Labacense cum nomenclatura trium linguarum. Ferner brachte Manneis Presse im folgenden Jahre (1579) «Ta celi Catechismus», Habermann, Kerszanske leipe molitve, Catechismus Germanicus et slavonicus, «Zeitung, . . . wie Bajacidis . . . XVII. Nouembris 1578 . . .» und «Zeitung . . . wie Bajacidis . . den 17. Januarij . . 1579 . . . Pancket . . gehalten». Das Jahr 1580 brachte unseres Buchdruckers letztes Druckwerk in Krain «Salomonove pripuvisti . . . skusi Juria Dalma-tina». Wegen Herstellung und Herausgabe der protestantischen Schriften in slovenischer Sprache und namentlich wegen des Druckes des ersten Teiles der dalmatinischen Bibel war die Laibacher Druckerei der erzherzoglichen Regierung schon seit geraumer Zeit ein Dorn im Auge. Die Gelegenheit zum Ein- schreiten und zur Beseitigung genannter Druckanstalt wurde daher von der Regierung auch bald gefunden. Im Jahre 1579 hatte Dalmatin die Übersetzung der Bibel in die slovenische Sprache vollendet, und Ende März 1580 leitete bereits die Landschaft in Krain wegen der Drucklegung derselben Verhandlungen mit Mannei ein. Obwohl der Landesvizedom ihm untersagt hatte, irgend etwas im Druck erscheinen zu lassen, ohne daß er selbst es wisse, machte dieser dennoch für den Druck einen Voranschlag und legte der Landschaft am 23. April ein Probeblatt vor. Gleichzeitig riet er derselben, man möge zur Ausstattung der heiligen Schrift die Herren von Ungnad um die «biblischen Figuren», die sie in Tübingen gehabt und jetzt zu Waldenstein in Kärnten aufbewahrt hätten, ersuchen. Doch die Regierung sah nicht weiter ruhig zu; der Bibeldruck wurde verboten und dem Drucker mit Landesverweisung gedroht. Nichtsdestoweniger schickten die Ver-ordneten von Krain am 25. April 1580 Manneis Voranschlag samt einem Probeblatt den Nachbarständen von Steiermark und Kärnten zu. Unterdessen lebte unser Typograph noch unbehelligt in Laibach weiter, ohne daß. ein Verlags werk aus dieser Zeit uns bekannt geworden wäre. Am 12. Februar 1581 erlitt Mannei einen herben Verlust, indem sein Söhnlein Jakob verschied und bei St. Peter begraben wurde (evang. Matrikelbuch, Fol. 298 b). Auf wiederholtes Drängen Dalmatins kam endlich die Konferenz der Bibelrevision in Laibach zustande. Der Laibacher Bischof erstattete den Bericht an Erzherzog Karl, worin er unter anderem anführte, daß der Bibeldruck «unserer heiligen katholischen Kirche und deren Klerisei zu großem Spott und Unehre, ja auch der Gemeinde, so bisher noch des alten katholischen Glaubens gewesen, zu sonderm Abbruch, noch mehrer Verkleinerung, Verführung und Abfall, auch zu unwiderbringlichem Nachtheil und Schaden gedeihen würde.» In Erwiderung dieses Berichtes erneuerte Erzherzog Karl unter dem 13. Oktober 1581 durch Schreiben an die Landschaft und an den Vizedom das Verbot, die Bibel oder irgend etwas anderes in Laibach und im Lande Krain drucken zu lassen, sprach dem Vizedom sein Mißfallen aus, weil er den erzherzoglichen Ausweisungsbefehl gegen Mannei noch nicht ins Werk gesetzt hatte, und befahl ihm neuerdings, den Drucker Mannei nicht nur aus Laibach und Krain, sondern auch aus allen Erblanden bei Leibesstrafe im Falle seiner Rückkehr auszuweisen.7 Auf diesen Befehl hin, welcher noch am 19. November und 30. Dezember desselben Jahres wiederholt werden mußte, sah sich Mannei genötigt, seinen Buchhandel anderen Händen zu übergeben und seine zweite, ihm liebgewordene Heimat für immer zu verlassen. Der krainische Landtag beschloß unter dem 3. April 1582, dem «abziehenden» Buchdrucker 50 fl. 7 1581, 13. Oktober, Graz, Abschrift. K. L. A. EH. Karl gebietet dem Vizedom, Joh. Mannei aus seinen Landen zu vertreiben. Der EH. hat vernommen (Schreiben vom 22. Septf), daß man in Laibach eine Bibel drucken wolle. Er verbietet jeglichen Druck und befiehlt gänzliche Abstellung der Druckerei. Der Vizedom habe schon am 31. März 1580 berichtet, daß er damals dem Drucker verboten, ohne Erlaubnis irgend etwas zu drucken. «Wofern eß nun eben derselbig, vnd nit ain annderer ist, der sich an jetzo deß drukhens vnerwart vnnsers beschaidts mit beruerter Bibi oder sonnsten vnderstanden, so ist hiemit vnnser gnediger beuelch an euch, das ir ine nit allain auß der statt Laybach, sonder auch allen vnnseren Lannden schaffen vnd widerumb darein zu khumen bey leibsstraff verbietten wollet. Inmassen wir dann auch mit mißfallen vermerckhen, daß der vizdom auff solchen vnnserm an dich außganngnen beuelch khein einsehung gethan noch ainichen bericht vnns darauff nit hast zuegeschriben deß dir doch zuthuen in allweg gebürt hette.» . . . Graz den 13. Octobris im Sl.sten Carolus Ad mandatum domini archi ducis Wolfg. Schranz D. proprium P. Wanzl. Wegzehrung zu gewähren,8 «jedoch soll die gemeine Stadt, weil er ein Bürger ist, auch etwas thun». Außerdem erhielt er noch ein Empfehlungsschreiben von den Ständen an den Herzog von Württemberg. So verließ Mannei im Jahre 1582 Laibach, und die Erblande und wandte sich mit seinen Typen nach den ungarischen Ländern. Hier finden wir ihn in den Jahren 1582 bis 1584 in Nemet-Ujvär (Güssing) bei dem Grafen Batthyäny als Drucker tätig. Sechs Druckwerke in ungarischer und fünf in lateinischer Sprache waren die Frucht seiner typographischen Tätigkeit in der genannten Stadt. Nach einjähriger Unterbrechung erschien im Jahre 1586 aus Manneis Presse in Warasdin die Postille des Anton Vramecz, welcher 1587 zwei lateinische Werke folgten. In den Jahren 1587 bis 1592 war unser Typograph zu Monyorö-Kerek (Eberau) in seiner Kunst tätig und gab hier sechs ungarische, zwei deutsche und ein lateinisches Druckwerk heraus. Das Jahr 1588 brachte wieder einen lateinischen Druck mit Manneis Namen zu Nemet-Ujvär. In den Jahren 1592 bis 1595 ließ Mannei, dieser «Ahasver unter den frühesten Druckern Ungarns», zu Siez nicht weniger als neun Werke, darunter ein deutsches, im Druck erscheinen. Die Jahre 1595 bis 1597 brachten wieder fünf Drucke Manneis, darunter zwei lateinische, aus Nemet-Ujvär, dem Ausgangspunkte seines Wanderlebens in Ungarn. Im Jahre 1598 gingen zwei weitere ungarische Werke aus seiner Presse zu Nemet-Keresztür im Ödenburger Komitate hervor, woselbst er auch später in den Jahren 1601 bis 1605 sechs lateinische und drei ungarische Werke im Drucke erscheinen ließ.-Endlich erblickten 8 «ihm die Druckerei d. wind. Bibel und mit einem Lohn oder Zehrung zu bedenken. Nota: sei zu fragen, weil ihm Manndl etliche crabat. Bücher so beim H. Haller eine Zeit lang behuetweise gewest, zu verkaufen gegeben worden, wie es damit geschaffen». Vgl. auch Jahrb. f. d. Gesch. d. Protest. IV. S. 49 ff. Ungar. Revue 1882, S. 654 f.; v. Radies a. a. O. S. 80. noch zu Särvär in den Jahren 1600 bis 1602 ein lateinisches und drei ungarische Werke mit Manneis Druckerfirma das Licht der Welt. Die Tätigkeit Manneis in Krain, Kroatien und Ungarn9 war also nach dem Gesagten eine erstaunliche. Nach seiner Ausweisung aus Krain finden wir Manuel ohne festen Wohnsitz, vergebens eine bleibende Stätte für seine Tätigkeit suchend, begeistert für seinen Beruf und hingebend in ihm schaffend, 23 Jahre hindurch auf Kreuz- und Querzügen in Kroatien und Ungarn bei den der neuen Lehre gewogenen' Grafen Batthyäny, Erdödy und Nädasdy als einen unsteten Typographen, welcher der großen Kulturmission der neuen Kunst gerecht zu werden suchte. Doch in seinen berechtigten Hoffnungen getäuscht, in der letzten Zeit schon hochbetagt, scheint unser Buchdrucker 1605 vereinsamt und ohqe Nachkommen aus diesem Leben geschieden zu sein. Wann und, wo der rastlose Mann sein Wanderleben beschlossen hat darüber fehlt uns jede Aufzeichnung. Die deutsche Biographie weiß schon seit seiner Ausweisung aus Krain über ihn nichts mehr zu berichten. Sämtliche 17 deutsche Druckwerke Manneis gelten als typographische Seltenheiten im wahrsten Sinne des Wortes. Sieben von ihnen sind uns nur dem Titel nach bekannt und sonst verschollen, sieben sind Unika, drei kennen wir in zwei Exemplaren. Um so willkommener muß demnach nachfolgende s 1575—1582 in Laibach, 1582—1584 in Güssing, 1586—1587 in Warasdin, 1588 in Güssing, 1587 — 1592 in Eberau, 1592—1593 in Schützing, 1595—1597 in Güssing, 1598 in Deutsch-Kreuz, 1600 — 1602 in Särvär, 1601—1605 in Deutsch-Kreuz. Beschreibung der uns erhaltenen Reliquien dem Bücherfreunde erscheinen. Dieselben folgen in chronologischer Reihenfolge aufeinander, wie seinerzeit die lateinischen in den Mitteilungen des österr. Vereines für Bibliothekswesen im 4. und 5. Jahrgange, die slovenischen in meinem Aufsatze: «Die slovenischen Erstlingsdrucke der Stadt Laibach» und die ungarischen in «Magyar Könyvszemle» 1905, Heft 2 und 3. Laibach 1575- Nr. 1. Spindler, Christoph, Siitt ©Ejriftiidje Seidjprebig. Set), ber Segrebnug ioeplanb be§ Sßolgebornen §errn £>errn §örtoarben Srepfjerrn gn Sluerfperg . . . Satjbadj, §annf) SOfatxnef, 1575. 4° Bl. 1 a Titel: Siin ©jriftlicfje Seidjprebig. Set) ber Segrebnng | toetjlanb be» Sßolgebor* neu §errn | §errn §örtoarben | gretjijerrrt gu Siuerfperg j ©rbfamrer in Erain | onb ber 2Bin= bifdfen SDiard) | 9töm: Sat). äftat). etc. nucf) Sürft. SDurdfl. (Sr|i)erf)ogen ©arl§ gu Dfterreid) etc. Eiiati) | onb Sanbgijauptman in ßrain | Dbri» ften Seutenanbt an ben ©rabatifdjen onb 9Jiör= ©rammen | faliger ©ebadjtnufj | al§ er ben 22. tag (Septemb. bife§ 1575. Sarg | in bem befdjefjnen Slfürden einfatt | bet) Subatfdjfu | in Srabaten | oon bem ©rbfainb ombfommen | onb ijernad) ben 25. gebadftg 9Konat§ ©eptemb. fein Seid)» namb gefjn SatjbacE) gebracht | onb in ber Sur* ger ©pitat Sitrdjen bafelbft | e^rlic^ onnb StfriftlicE) | mit groffer onb gemainer S'tag onb mainen | gur ©rben betätiget morben. ©epalten burcp | 9ft. Kpriftopporum ©pinbler | Siirter Krfamen Sanbtfcpafft bafelbft in Kram befiel* ten ißrebicanten. ©ebrucft ju Sapbacp | 2)urcp §annf) SKannel | Anno M. D. LXXV. Bl. i b leer. Bl. 2 a [m. d. Sign. 2la]: ®er SBolgebonten gratoen | gramen ÜÖJaria || Kpriftina j grepin Su Sluerfperg | ®e= borne grep* II in ju @paur bnb 33attör | . . . . 3- 14 f.: ©nab bnb frib bon ©ott bnferrn getreten || lieben §imlifcpen SSater | burc^ Spefum Kpri* || ftum .... Q. 22 ff.: [W]Dlge= barne | ®ne= || bige fratu Sanbgpauptma || niit | K. @. paben an micp be* || gert | bag icp bie ißrebig | fo || bet) bet SBegrebnug @. ®. || ge* liebfien £>errn bnnb ®e* || mapel» faligen | gepalte mof || ben | befcprepben | bnb K. ®. || jne* ||.. . Bl. 4a: SSorreb || Sipue ©. ®. bnb alle berfelben ge* liebfien jue* || gehörige | aitcp bag gan| lanb [ bnb bnf) alle | pie* || neben bem Slttmecptigen | bnter* tpanigflicpen | || in feinen SSatterlicpen @cpu| | bnb Srofi befel* || pen. S)atum Sapbacp | ben 13. Dctob. nacp || ber ©eburt bnferg ^eplanbg bn ©aligmacperg || 3pefu Kprifti | im 1575. Sar. || @. ®. || SSnbertpaniger biener || Sfl. Kprifiopporug @pinb* || 1er St. ©. ä. prebicant ba* || felbfi. || Bl. 4b leer. Bl. 5 a [m. d. Sign. 33]: SDie ©efcpicpt bon bem ©nttfeligen ttiitterli* || cpen gelben | Suba SÜiaccaber | mie er in einer || ©cplacpt bmbfom* men | bnnb begraben || morben. Slufj bem erften 33ucp ber || SJiacca* beer | am 9. Kapitel. || [MJ^tler jept | ba ©emetriuS ber || nam | bag ttticanor mit feinem || peer gefcplagen bnnb bmbfom* || men mar | . . . . Bl. ba 3- 13 ff.: ®ifj ift bie Ipiftoria bon Suba. Kr pat aber || fonft nocp bil mepr grofje tpatten ge* || tpon | melcpe bmb ber Stenge mitten || nit atte befcpriben fein. || [Zierat.] Bl. 6 b: Seicpprebig §errn .fpörmarbten | || Slufjlegung. || Sß&ft lefen in ben 93itecpern ber Kpronif | bon || bem ^epligen ißroppeten Seremia | .... Bl. 8a ,3. 19 ff: 3n fuma | er goge in feinem fjarntfdj (fprtdft || bie ©¿trifft) tote ein §elb | tinb fd)ü|et fein §eer || mit feinem ©djmerb. ©r mar fraibig mie ein || Sem | . .. . Bl. 11 a [m. d. Sign, ©J letzte Zeile: ifsebod) fo f)at jifnte ®ott ber §err | folc^e fei» || ne || Bl. 17 a [m. d. Sign. ©:] $. 6: @3 Ijat aber nid)t§ befto meniger | ber 9iit= || terlidie $err | aud) mit feinem Hainen Ifeuffiein | || feinem gebrauch nad) | mit fraibigem tinerfdjro» || denern §eibenmuet | in bie feiitb gefe|t. 33nnb || als etliche ju met)d)en Rieten (sic) | met)l be§ feinb§ || madjt fo groff mar | S)a l)at er aud) nad) bent ©£ || erntet be§ SBaccabei (sic) | . . . . Bl. 18 b [m. d. Sign. @J ,8- 29 ff. S)arttnber aud) metfianb ber ©bet on ©i)rn= || ueft Iperr fjriberiil tion SBettjelberg faiiger | 3= || tem ber ©bet ün tieft Sünder S)aniel tion Sieb» || tlja faiiger | . ... Bl. 20 b: S>a§ er ein ftarcfe fefte 9Kaur timb tin§ madfen | || tinnb in Summa | baS er feibft tinfer getremer | || guettitattiger miiter lieber SSatter fein tinb blei» || ben möiie. ||. .. . 8- 17 ff: Sßeldjem | fampt bem SSatter tinb || $etj. (Setjft | fette Sob ei)r tinb [| ißretjf) in ©migfeit | || SÜDfSiit. || Kl. 40, goth. Type (Randsummarien und Zitate mit rom. Type), 20 nicht num, Bll. mit der Signatur 31—©, Kustoden, ohne Blattzahl, zu 28—34 Zeilen eingerechnet die Überschriften, Bl. 4a 13, 6a 16, 20b 20, 20a 35 Zeilen, mit Randsummarien, Zitaten aus der hl. Schrift, das Titelblatt, Bl. 2a, Bl. 5 a, Bl. 6 b mit Typen in zwei Größen, Bl. 2 a ein 8 zei-liges, Bl. 5 a ein 6 zeitiges Holzschnittinitiale, Bl. 6 a ein Holzschnittzierat. Das einzige mir bekannte Exemplar, .früher im Besitze der freiherrlich Erbergischen Bibliothek in Lustthal bei Laibach, befindet sich derzeit im Landesmuseum «Rudolfinum» zu Laibach. Auf dem dem Titelblatte vorangehenden Blatte ist die handschriftliche Bemerkung zu lesen: Ex collectione L. B. ab Erberg || 1795 || jn Sufttlfaler 33ibliotf)ef || befittben fidj 2 gleiche uttb || fer feiten Softbare alte || 23üd)er. || aber wie v. Radies, Herbart VIII., S. XVI, bemerkt, hat die an raren Carniolicis einst reiche Erbergische Bibliothek durch «Liebhaber» und sogenannte Ordner derselben mehrfache Einbuße erlitten, v. Radies, Herbart VIII., S. VIII ff., und in den Mitteilungen des hist. Ver. f. Krain 1861, S. 51, unter Spindler-Erberg, Joseph Frhr. v. Versuch eines Entwurfes zu einer Literargeschichte für Krain in Mitt. d. hist. Ver. f. Krain 1851, S. 2. Arko a. a. O., S. 8 f. «To je najstareja, 16. decembra 1575 pri Mannelu v Ljubljani, v majhenem quartformatu tiskano delo, velika redkost tipografiena». Vgl. dagegen Arko a. a. O., S. 10: IV. «Joannis Saliceti Rede wider die Türken». Tiskano 20. julija 1575. Nr. 2. 1575. Saliceti, Johann, Rede wider die Türken Laibach, J. Mannei, 1575. Kein Exemplar bekannt. Valvasor, Die Ehre des Herzogth. Crain. Layb. 1689. XI. S. 716, schreibt über diesen Druck: «Anno 1575 | ist das erste Mal die Buchdruckerey auf Laybach gekommen. Der Buchdrucker hieß Johann Manlius und ward j vor allen andren j am ersten die Rede Johannis Saliceti wider die Türcken | den 20. Julii An. 1575 | gedruckt.» Vgl. Pohlin, Bibi. Carniol. in Mittheil. d. hist. Vereins für Krain, Jg. 1862, Beilage. Nr. 3. 1576. Wochenpfennigsgeneral. Laibach, J. Mannei, 1576. Kein Exemplar bekannt. Nach der freundlichen Mitteilung des Landesarchivars Dr. W. Smid führt T. Elze in seinem Nachlasse dieses Druckwerk Manneis als erschienen an. Nr. 4. 1576. Generalien der Mahlzeiten und des Weinschanks. Laibach, J. Mannei, 1576. Kein Exemplar bekannt. Dimitz a. a. O. III. S. 190. 1576. Nr. 5. Khisl Georg von, ^örtoarten grepijerrn gu Üturfperg... Sinfetjnlidje Saaten ... ®urdf . .. fjamtfen ^ra^enpadjer üer» beutfdft. Sapbad), ^anfj Scannet, 1576. 4° Bl. 1 a Titel: ¿pörloarten grepperrn gu Siurfperg | etc. SS3ar£)afftige | !RttterIi(f)e | Sirtfe^ettlicEie S£pa= ten: 2öie er bie geit feitte§ lebenS feinem lieben SSatterlanb in poiitifdEien | aucp anfepenii» cpeu SriegSbeuelcpen gebient | beffen 2BoI= faxt apgtiem leben fürgejogen | tmnb aitff ben 22. S£ag ©eptemb: beS 75. 3iar§ | tion ben Würden bet» äöubatfdfdi ünuerfepenS ober» faden | öbermant [ bnb nad) mit epgner tjanb üon ben fjeinben gettomnen radf | im $pampff ütittertidj ombfom» men | ®amit bem Satter» lanb onnb ber Satur fcpulbige Pflicht abgelegt [Zierat] Surd) |>errn ©eorgen ®pifl gum ßdltenbrun | @rb bntcfjfaffen ber giirftl: ©rafffcC;afft (Sörp | in Sateinifdjer ©pracp beftfiriben | onnb ^annfen Sprapenpadjer oerbeutfcpt. ©ebrudt in her gitrftlidjen ,err ©eorg Sifl || pm S^altenbrnn | ©rbbrwhfaft ber gürftli» || c^en ©raffcfiafft @ör| | nicht bmbgehen Wöl= )| len 3a bereu in nadpolgenber feiner SSorreb |) angepgne örfac^en willen fid) gleichfam fdjul» || big pfein erilert | ... BL 2 b ß. 13 ff: Herwegen fo bolgt ernenteS || meines Suttdherrn Sa || teinifdEje befcE»ret)<= || bung ^er= || nad). || [Zierat], Bl. 3 a [m. d. Sign. 9KU1] ¿Der grehherrn bnb §ernt bon Aurfperg | et. || fpochlöblidjem alten 2lbelid)em Stammen | || bnnb mit bielen ^Ritterlichen anfe= || ijenli-djen SCfjugenben | ©efcEjic^ten || bnnb tfjaten gegiertem || ganzem (55efd^iecf)t. II [Drei Zieraten wie auf dem Titelblatte] [E] füllen bnS ptar alle | fo fid) omb bie ge» || main wo! berbiene | jn bem ft) jre gebancfen || bnb anfd^Ieg bem ©emainen batterlanb || p nu| friben bnnb gromen anwenben | . . .. Bl. 9 a [m. d. Sign, ß] §orwart gretyiferr ju Slurfperg | etc. (Sin || ülnfehenlicher ^Ritterlicher fpelb | (Sin 2Rann || alten IjerlommenS nam^afft | bnnb (Shgtier || t|ugenben Wegen bil berumbter | .... Bl. 11 a [m. d. Sign. ßui] ß. 29 f: Snnb bamit id) ben eingang bon feiner || tljinbfjeit bnnb 3ugent an neme | fo ift er noch || ein || Bl. 14b [m. d. Sign. 35u] ß. 28 ff: $Da aber feine ^Ritterliche | bnb ber ©etnain || fürtraglidje ioblid^e werd | nicht lenger berbor || gen beleihen | fonber menigtlid) offenbar wer» || ben || Bl. 17 b [m. d. Sign. ©] ß. 20: ®eS morgens hernaci) bor tag§ wahren || etliche fdpfi p @lun gehört | barauS fie abna» || amen (sic) | baS bie ¿Durden berait bnter ©Umbren || nett | ober gewis ni^t ferr bauon feiett .... Bl. 22 a [m. d. Sign, gn] ß. 22: ÜRicht lang nach biefem | pge Sahfer 9Ra= || jimiliait ber annber | mit ftarden groffen hör || bnnb anfehenlicher anpl pepgS | auch mit II ihrer SRaieftat (Srlherbog Sari p öfter» || reich I etc. feinem SSater | 2lf)n | bnb hochlöbli» || djert borältern | ... Bl. 34a [m. d. Sign. Sn] 3- 25 ff: Sie anbern biefe§ abgeleibten 3iitterli= || d)en SDtannS gefeiten bnnb Wiener | fein ¿um || tljeil Siitterlicf) im ¿tjampff bmbff)ummen | || .... Bl. 36 a 3-23 ff: fpernacf) ^at §err §annS bon Sturfperg | || |>err ju ©cpnberg etc. mit bilen anfel^enli» || djen löblichen bnnb tf)ugenben | bnnb 3titterli= || d)en Statten ^oci)berumbt | . . . . Bl. 38 a [m. d. Sign. g’n] 3. 9 ff: $Diefe§ alleg ift alfo (tbie angejeigt) mit || groffer SebermenniglicijS tramrigfeit ber» || richtet toorben | . ... Bl. 39 b [m. d. Sign, ^n] 3- 25 ff. [fo=] lid)e | bnb bil bnglitcffeligere fal jr bit bor emr || gebitlbig getragen | bnb aucE» fjin= || fiiran merben gebulben || muffen. || Kl. 40, goth. Type, 39 nicht num. Bll. mit der Signatur 51—®m, Kustoden, ohne Blattzahl, in der Regel zu 30 Zeilen, die Überschrift: ^Ritterliche | Slnfefjenlicfie traten || öerrn §örtbarten grepfj: Su Siurfperg. || eingerechnet, Bl. 15b zu 31, Bl. 16a zu 32, Bl. 39 b zu 28 Zeilen, die erste Zeile des Titelblattes, der Blätter 2 a und 3 a mit größeren Typen. Zwei Exemplare, eins in der k. k. Studienbibliothek zu Laibach, eins in Privathänden.10 Erberg, Jos. Frh. v., Versuch eines Entw. z. einer Literar-gesch. f. Kram ... in Mitth. d. hist. Ver. f. Krain, Jgg. 1851, S. 2.; v. Radies, Herbart VIII. S. VIII ff.; Arko a. a. O. S. 10.; Hoff, Hist.-stat. topogr. Gemälde vom Herzogth. Krain III. S. 122 f und III. S. 131. Nr. 6 1576. Kalender für das Jahr 1576. Laibach, J. Mannei, 1576. Kein Exemplar bekannt. Dimitz a. a. O. III. S. 190. 10 Vgl. v. Radies, Herbart VIII., S. XVI. Nr. 7. Carl, Erzherzog von Österreich, Diele auffgericf)te ißergileerdjfi Drbnuttg .. . Sahbacf), §anS DJiautiel, 1577. 40 Bl. 1 a Titel: gürftlicf)er Surd)leud)t Erzherzogen Earls ju Ofterreidj | rc. Diele auffgerid)te ißergiieerchfi Drbnung | Ober all Eifen ißergf: enb Ipantertoerdj beS $urftenthuntb§ Erain | tmb §ürfilid)eit ©rafffcfiafft ®örfe. [Holzschnittwappen] ©ebrueft ju Seebad) burdj £>an§ SDiannet | Anno M. D. LXXVII. Bl. 1 b leer. Bl. 2 a [3B]3iDt Earl ooit @otte§ || genaben @r|i)er|Dg ju Öfter* || reidj | §er|og ju 93urgunbi | || Stetjr | Ä'harnbtn | Erain enub || DBiertemberg | rc.........3. 27 . . 2Sie ju 93efcf)iu^ bi* || fer Drbmtng eermelt |[ teirbt | rc. |) Bl. 2 b leer. Bl. 3 a [m. d. Sign. 2lu]: Sftegifter .über bie i)knaä) begriffen || ißergf Orbnung || ©er Srfte Strtifel | . . . . Bl. 4b leer. Bl. 5 a [m. d. Sign. $8 und der Zahl I.:]. ©er Erft Dlrticfel bie SanbtS || gürftlidje ffod)ijait betreffend |j [Di]?Icf)betn tmfj als Dtegierunben ;| herrn ennb SanbtSfiirften alle [| ißergcfieerd) enb funbt | leie bie || allenthalben 3nn önferen gur* II ftent£)umbe | Sanben | |>erfd)aff* || ten . . . [Bl. 10 und 11 im Laibacher Exemplar handschriftlich ergänzt.] Bl. 12 a [m. d. Sign. Eu und der Zahl VIII.:] $.7 ff: ©er @edjtäef)enb artidel | ba§ f^ainer ohn ain || ißoftpart foH be* furbert loerben | auch on n’n i°^e II n't abfe^aiben | and) bag glöbb juthain. || . . . . Bl. 17a [m. d. Sign. © und der Zahl XIII.:] 3-36 f: [3B]0 bann bie ©leerden | fftab: unb fiatnermaifter | ober fr eer* || leefer ben Arbeitern au ihrem Siblon [ pfenteert | ©peijj enb || ©rand |j Bl. 22 a [m. d. Zahl XVIII] 3- l: benen fotten ferrer (sic) bie ©üeter | üermug be§ gnuentart | ju trete er || fjanb eingeantioort tmnb beuolijen toerben | jaritdien batton üor |j beut Dbern 5ßerg!rid)ter | önb feinen ¿uegeorbenten guete erbare || raittung jut|nn | önnb at(e§ mit be§ ißergfrid)ter§ | all obriften [| ®eri)aben§ öortüiffen tmnb bemittigung p|anbien || . . . 3- 37: Stuct) foHen bie Ätnblntai ob tmb eingeftelt merben. (| ®er |] Bl. 31 a [m. d. Sign. und der Zahl XXVII.:] 1: ®er ]: fjierauff bol || gen etlictye brfactyen | tea= || rumb bifel ©acrament |j offt pgebrauctyen. || [©JiRftlicty I non wegen || bety ©tiffterS | .. . . Bl. 62 b [m. d. Sign. §v] Q.2: Sob | ©tyr tmnb ißreity | || uon nnn an bity in ©= || teigieit | Simen. || [Zierat] @9tS)@. || [Zierat.] Bl. 63 a [oben und unten Randleisten]. 12 Zeile 1, 2, 10 und 13 rot gedruckt. ©ebrucft ju ©beraw in || SSngertt j bei |>ann§ [| SDiannel. Anno || M. D. XC. || Bl. 64 leer. 8°, goth. Type, 6413 nicht num. Bll, mit der Signatur 21—§y, Kustoden, ohne Blattzahl, die Vorrede zu 21, der Bericht selbst zu 25 Zeilen, mit Zitaten in rom. Type, das Titelblatt mit Typen in drei Größen, 1., 2., 10. und 13. Zeile rot gedruckt, mit einem Holzschnitt auf Bl. 57 b; die Vorrede und Bll. 58—63 mit größeren Typen. Unikum in der kgl. Univ.-Bibliothek zu Budapest. Szabo a. a. O. II. S. 57 Nr. 212; Kertbeny a. a. O. I. S. 242. Nr. 1012: «Der zweite Eberauer deutsche Druck in Ungarn. Ob aber noch in der Budapester Universitätsbibliothek vorhanden?» 1593- Nr. 17. Zeittung, Newe, Vnd Wundergeschiecht, so zu Constantinopel, den 10. February dises 1593. Jar . . . am Himmel gesehen worden . . . Schützing, Hans Männel, 1593. 8° Bl. ia Titel: 9tewe ßeittung SSnb SBunber* gef, das molendinum in Sclirelze, der mons Schrelze, die prata circa Schrelz, auch *Schrelinz» (man beachte die Schwankungen in der Niederschrift ein und desselben Ortsnamens) sind in Ebenthal zu suchen, dessen slovenische Bezeichnung Zrelc aut der Spezialkarte im Maßstab von 1:75000 eingetragen ist. Die 1.5 Vs Huben in Cella lagen in Zell etwa i Kilometer nördlich von Gurniz, die Neubrüche in Ratensteine bei 5 Kilometer südöstlich zu Rottenstein. Lendmerstorf (der Rauchsche Abdruck hat irrig Leudmerstorf) ist Limmersdort, etwa 4 Kilometer nördlich von Gurniz, Graednitz = Gradniz, nördlich von Ebenthal (Zrelc), Strarltznich — Strantschitschach, Zme-ritsche == Stemeritsch, slovenisch Smerice, beide südlich von Ebenthal. Die Wiesen und Weiden in dem Mose waren auf dem Moosberge, an dessen nördlichen Fuße Gurniz liegt, das molen-dinum in Glinach zu Gleinach an der Drau. Etwas unsicherer ist die Lage der Huben aput s. Petrum, aput sanctum Georium und in Monte, Levee sucht sie zu s. Peter nächst Klagenfurt, zu s. Georgen am Sandhof (zwischen Tessendorf und Klagenfurt), sowie zu Berg bei Mieger, südöstlich von Gurniz. Zweifelhaft ist ferner der Mons Zaber, der an einer anderen Stelle Laber heißt. Ist die Schreibung Zaber, wie wahrscheinlich, die richtige, so wird es sich um Saberda, südlich von Strantschitschach, handeln; mit dieser Annahme würde stimmen, daß die Huben in Strantznich (d. i. Strantschitschach) die gleichen Leistungen zu entrichten ^hatten, sicut in «Laber*. Verschollen sind nur die Hube zu Ozlach und jene 9 Huben zu Velach, deren sich Wolfgang von Gurniz bemächtigt hatte, da mir Vellach bei Eisenkappel, an «reiches Levee dachte, zu abseits liegt, um zur Erklärung herangezogen zu werden. Nach dem Ergebnisse dieser Untersuchung erstreckte sich das officium Gurniz östlich von Klagenfurt zu beiden Seiten der Glan. Es reichte nördlich bis s. Georgen am Sand südlich bis an die Drau und stellenweise, wie die Erwähnung einer Mühle bei Gleinach wahrscheinlich macht, sogar südlich über diese hinaus. Die Aufzeichnung über Gurniz betrifft daher einen Besitz, der zur Zeit der Abfassung des sog. Rationarium Stiriae 1265 —1267 den Spanheimern als Herzogen von Kärnten unterstand, sie kann also von Hause aus keinen Bestandteil des steirischen Herzog-Urbars ge- bildet haben, sondern ist hier ein späterer, unorganischer Zusatz. Will man nun die Zeit und die Veranlassung der fraglichen Aufzeichnung näher erkunden, so ist zu beachten, daß sie mansi obligati in officio Gumz, mansi non obligati und mansi eidem officio derogati unterscheidet. Die kärntnischen Herzoge bezogen damals nur mehr unbedeutende Einkünfte aus dem Amte Gurniz, weitaus das meiste war verpfändet oder ihnen unrechtmäßig entfremdet. Unter jenen, die sich am herzoglichen Gute vergriffen hatten, sind Offo de Huse aus einem im Gurktal ansässigen Geschlecht, Haidenricus de Golischove (d. i. Göltschach, slovenisch Golsovo nördlich von Gleinach) Chunradus und Hainricus de Cella, sowie die pueri de Ratenstein (— Rottenstein) derzeit nicht näher nachweislich, das gleiche gilt von Hermannus de Schrelz (= Ebental), der sich ausgedehnter Wiesen auf dem Moosberg bemächtigt hatte, wohl aber werden aus diesem Geschlechte Hermann 1213, Heidenreich 1246 und 1258 und Liphardus de Schrelz 1246 urkundlich erwähnt.5 Ausgiebige Nachrichten, die aber vielleicht auf zwei Personen, etwa Vater und Sohn, zu verteilen sind, da sie von 1216—1258 reichen, haben wir nur über Wülfing von Gurniz.6 Abwechselnd dominus, nobilis vir, miles wird er genannt. Es war zu s. Veit am 4. Mai 1227, 5 Monumenta historica ducatus Carinthiae, Band IV, Nr. 1675, 2328, 2600. 6 Levee hat diese Nachrichten in seinen Vormerken mit den Signaturen des kärntnischen Landesarchivs versehen. Ich biete sie hier nach den Nummern des jüngst erschienenen 4. Bandes der Mon. histor. ducatus Carinthiae: 1216, April, 24, s. Veit Nr. 1730 (bezw. I, 459); 1230, März, 15 Lateran, Nr. 1982; 1231, August, 31. Rieti Nr. 2016; 1238, Juni, 2 Gurniz Nr. 2162; 1246, März, 7 ... Nr. 2327; 1255, Juni 1 und 1258, Dez. 30, Nr. 2600, I und II; endlich 1269, Juni 5 mit Archiv-Signatur C 1700. Außerdem macht er auf das Vorkommen von castellani de Gurnocia oder de Gurnez aufmerksam: Bernhardus 1160, März 24, 1171 (C. 1267, 1316) Adlo castellanus 1277, April 29 (C 1730). singt Ulrich von Liechtenstein in seinem Frauendienst, als von Gurnetz der hochgemuot Wülfinc kom schone gegen mir uf den rinc, gezimirt auch vil wünniclichJ Wülfing von Gur-niz ist nun jener, der sich im herzoglichen Amte gleichen Namens am meisten eigenmächtig bereichert hatte, Huben zu Zell, zu Ebental, Gleinach, s. Peter, Berg und zu Vellach werden als unrechtmäßig Gut ihm angerechnet, so daß wir es begreiflich finden, daß er in vorgerückten Jahren 1255 und 1258 auf sein Seelenheil dachte und dem Kloster Viktring Huben zu Töllern und Kirschentheuer schenkte. Eine Urkunde vom 5. Juni 1269 erwähnt seiner als eines bereits Verstorbenen. Mit dem Nachweis, daß die Aufzeichnungen über das officium Gurnz ein fremder Zusatz zum herzoglichen Urbar von Steiermark sind, ist über die zweite angezweifelte Stelle HU sunt 7'edditus in Carniola noch nicht entschieden, da ja die Babenberger durch das feudum in Marchia in Krain Fuß gefaßt hatten und es immerhin denkbar wäre, daß dieser Besitz anhangsweise ins steiermärkische Urbar aufgenommen wurde. Levee wollte auch hier die formellen Gründe für den Zusatzcharakter der fraglichen Aufzeichnung voranstellen. In flüchtigen Noten macht er einerseits auf die abweichende Ausdrucksweise Helwics bei Aufzählung der Einkünfte aus Münze und Zoll, anderseits auf das bei Aufzählung der Einkünfte aus Krain vorkommende preeter victualia, cum victualifais u. dgl. und auf die wiederholte Einleitung von Sätzen durch ein «Prseterea» aufmerksam. Dann aber stellt er den sachlichen Einwand auf, daß all diese Einkünfte aus Besitzungen fließen, die entweder den Andechsern oder den Spanheimern zugehört hatten. Indem er dabei auch die den Redditus in Carniola voraufgehenden Angaben über Wippacb, Gurnz und Chumburch (= Khünburg in Kärnten) in Betracht zieht, erklärt er als von 7 Ausgabe von Lachmann S. 202. den Andechsern herrührend: Wippach, die 160 Mark de muta et moneta de Stain, die Einkünfte de Mengosperch, de Weich-selberch (Mannsburg und Weichselburg, vgl. Schumi U. B. von Krain II, 137), Reifenstein (vgl. dazu Schumi U. B. II, S. 194) und die Neubrüche in parrochia Morawitz et Eiche8 (Moräutsch und Aich bei Podpetsch), alle übrigen aber für spanheimischen Besitz, so Chrainburch (Krainburg, vgl. Schumi a. a. 0. II, S. 179), Gutenwerde, Michowe (Meichau). Gurkvelde (Gurkfeld) war zwar 1246 vorübergehend in den Besitz der Salzburger Erzbischöfe gekommen, doch nicht auf lange Zeit. Vielleicht schon 1247, sicher jedoch 1261 erscheinen die Gurkfelder als Ministerialen des Herzogs von Kärnten. (Schumi a. a. O. II, 137, 216) Gurniz und Khünburg. Die fraglichen tRedditus in Carniola» sind also nur das Bruchstück einer summarischen Aufzählung des landesfürstlichen Besitzes in Krain nach einzelnen Offizien und können, da dieser in den Jahren 1265 — 1267 den Spanheimern zustand, keinen ursprünglichen Bestandteil des steiermärkischen Urbars gebildet haben. Sie sind vielmehr gleich den Angaben über das officium Gurniz bei jenen Erhebungen über den landesfürstlichen Besitz der Spanheimer in Kärnten, Krain und der Win-dischen Mark aufgezeichnet worden, welche, wie v. Jaksch nachgewiesen hat, aus Anlaß einer im Jahre 1267 vorgesehenen Erbteilung zwischen Herzog Ulrich und seinem Bruder Philipp stattfanden. Ob Absicht oder Zufall späterer Abschreiber zur Aufnahme dieser zwei Bruchstücke des spanheimischen Güterverzeichnisses in die Abschriften des steiermärkischen Urbars bestimmt hat, entzieht sich vorerst unserer Kenntnis. 8 zu den hier erwähnten 28 Huben, qui pertinent ad vineas colendas, merkt Levee an: «heutzutage dort keine Weingegend.» Das Schloßarchiv in Auersperg. Von Fr. Komatar. (Fortsetzung.) 127 1360 April 4. (an dem heyligen osterabent) Laibach. Herzog Rudolf IV. von Österreich beurkundet, daß die Getreuen Volkher und Hanns gefeiter von Auersperg in seine Hände aufgaben den Wald Nadlischekh, des pimerkh sich anhebend ze Oblakh und gen untz an den Warttenperg und von danen, do das wasser das Übel genand entspringt, als das verinet untz in die Eysch und nach der Eysch auf untz sy ausspringet und von danen untz an den perg, do die Raschitz ausspringet, und von danen hinwider gen Oblakh. Die Auersperger baten den Herzog, ihnen diesen Wald noch weiter als Lehen zu verleihen, was auch der Herzog hiemit ausführt. Besiegelt war die Urfamde vom Aussteller. Kopie des XV. Jahrhunderts. 128 1360 Juni 11 (des nasten phincztags vor sand Veyts tag). Margret Engeleins witbe von Tentschach und Leupolt der Raumschttzzel und alle ihre Erben beurkunden, daß sie sich auf den Rat ihrer Herrn der Grafen von Cilli und hern Rftdolfs von Chaczenstain betreffs der Güter so verglichen haben, daß sie diese fortan gemeinschaftlich besitzen wollen. Ausgenommen ist nur die Morgengabe der vorgenannten Margret, welche ihr Bruder Leupolt der RaumschtYzzel hern Rüdolfen von Chatzenstain zu Gewer gegeben hat und die man nach dem Rate desselben Herrn zur Tilgung der Schuld verkaufen kann, für welche Herr Rudolf von Chatzenstain und her Eberhart von Altenburch hintz Moschen dem Juden datz Cili Bürgschaft geleistet hatten. Weiters werden die gemeinsamen und einzelnen Schulden der Urkundenaussteller aus den restlichen Gütern bezahlt, tvährend die gegenseitigen gelöscht werden. Die Weiterbegebung der Güter seitens Leupolts kann nur mit Einwilligung der Margreten geschehen. Im Falle der Trennung der beiden Geschwister werden die Erb- und Eigengüter rechtlich geteilt. Besiegelt mit den Siegeln: r. der Aussteller herren graf Ulreichs von Cili, wand wir yetz nicht aigner insigel gehabt haben, 2., 3., 4., 5. und 6. der unten folgenden Zeugen. Zeugen: di erbern leut her Rfidolff von Chatzenstain; her Ulreich vom Türen; Ott der Vleminch von Swarczenstain; Haidel der Gresel; Wolfing der Raumschüzzel. Orig. Perg. Fünf anhangende Siegel, 2. fehlt. 129 1360 Juni 14 (des nasten suntags vor sand Veyts tag). Dietreich von Gütenstain und seine Frau setzen hem Rüdolffen von Chaczenstain als Bürgen hincz hern Merten von Reihnech und seiner Frau um 66 ght guidein phening, df die wag wol habent oder umb ander münz dafür, die in dem land gib und geb ist und alsvil pringt, bis zum sand Jacobs tag der schirist chomt. Siegler: der Aussteller. Orig. Perg. Anhangendes Siegel. Elze, Regesten ji no 48. Regest. 130 1360 Juni 13 (an sant Veyts tag). Vräwli Nikeleins witwe von Werd und ihr Sohn verkaufen ihren Teil an dem Hof zu Gosian, den der Ausstellerin seliger Gemahl Nikel von Werd von Hermann den Reutenberger gekauft hat, an Leupolten von Reutenberch um 4 Mark Pfen. Besiegelt mit den Siegeln: 1. Gerlochs von Guotenberd, den uns mein wirt enpholchen hat an sein lesten Zeiten und unser gerhab ist ze disen Zeiten und mit seim rat der chäuf ge-schechen ist, 2. Leutolst (!) des Awrsperger. Orig. Perg. Die Siegel fehlen. Elze, Regesten gi no 4c) Regest. 131 1358—1360. Herzog Albrecht III. von Österreich befiehlt dem Hauptmann in Krain, Grafen Otto von Ortenburg, daß er mit Wilhelni von Scher ffenb erg schaffen soll denen von Auersperg die Schulden zu entrichten. Testamentslibell Fol. mb. — Nicht datiert. 132 1361 Mai 24. (dez maentages vor sand Urbans tage). Goetfrid der Graedniger tmd seine Frau stellen hern Rüdolfen den Chatzenstainer als Bürgen hintz Puram dem Juden Zelleins sun ze Wienn für 101jz guidein phenning die deu wag haben, rückzahlbar in den nächsten Weihnachten. Siegler: der Aussteller. Orig. Perg. Anhangendes Siegel. Elze, Regesten jr no jo Regest. 133 1362 Februar 14. (an sand Valateins tag). Ulreich vom Lug tauscht mit seinem Sckzvager Nikilen dem Chreuczer eine Hube zu Lüg, auf welcher Paul gesessen ist, für eine Hzibe zu Lazin, auf welcher Jans gesessen ist. Besiegelt mit den Siegeln: 1. Nykilen des Valchenberger, 2. Nykilen ab dem Graben. Orig. Perg. Die Siegel fehlen. Elze, Regesten Ji no 51 Regest. — Testamentslibell Fol. 100 b. 134 1362 Februar 23 (an sand Mathias des zwölfboten abend). Nyclau der Sumerekker und seine Frau Margret verkaufen an Nyclauen voit Gerlochstein und dessen Frau Sälden ihr Haus und «Purksäs» an der Nidern Vest zu Stain mitsamt den 4 Mark von dem Gericht zu der «Purkhut» und die 4 Äcker zwischen den Straßen und die halbe Mül unter der Vest, das Herrn Pyrssen von Rotempühet, seligen gevoesen ist, und das halbe Fischrecht und die halbe «Seg» und die halbe Hube zu Kletzach gelegen und den Neygenhof an dem Schüttpach, Haus, Stadel, Hofstätte und Garten, das Frauen Alhaiten gewesen ist, und den halben Hof mit Haus, Hof statte, Stadel und den halben «Paumgart», darin das Haus gelegen ist, mit den Äckern und dem Forst, das Cohak gewesen ist, und den halben «Paumgart-», der Lay stärin gewesen ist, mit Forst, Äckern und dem andern halben Baumgarten und den Äckern, den wir vom Rumpler «snur» Chuntzen Tochter des Smids seligen gekauft haben, für 200 Mark Pfennig Schilling. Siegler waren: i. Nycl der Sumerekker, 2. seine Frau Margret, 3. Gail von Gallenberch, 4. Gerloch von Stayn. Ehe, Regesten 31 no 32 Regest nach dem Original mit dem falschen Datum 20. September. — Testamentslibell Fol. 108 a. 135 1363 Jänner 23 (Montag vor sand Paulus Tag der Be-kherung). Volker von Auersperg versichert mit Wissen und Willen seiner Brüder seiner Frau Gertraud, Friedrichs von Zobelsperg Tochter, ihr Heiratgut und zugebrachtes Erbe mit 300 Pfund. Wißgrill, Schauplatz I, 228 Regest. 136 1363 April 1 (an sand Marein Magdalen tag alz sy pechert wart). Marchei Heuczen sun von Chinburch versetzt ein Lehensgut der Görzer Grafen, das ob Lobek gelegen ist in der Leiten und das Fridreich innehat, an Wernharten von Lobek für 13 gute guidein phenig vom nächsten sand Jorgen tag auf 4. Jahre mit der Bedingung, daß die Einlösung des Giites im ersten Jahre nicht geschehe, während sie in den nächsten drei Jahren um sand Jorgen tag stattfi?iden könne. Besiegelt mit den Siegeln: i. des Ausstellers, 2. Nildasen von Eberstain aucz dem Paengarten. Orig. Perg. Anhangendes Siegel, i. fehlt. Elze, Regesten 32 no 38 Regest. 137 1363 April 2Q (an samztag nach Georii martiris hoc quinto anno) Wien. Herzog Rudolf IV. von Österreich befiehlt dem Landeshauptmann in Krain, Grafen Ulrich von Cilli, daß er den Komthur von Laibach und den Prior von Vrentz nicht auf die Güter der Awrsperger verweise wegen des Schadens, den si in an dem zog hin in gen Friawl solten getan haben und das also gesten lazzest untz daz wir hin in komen, so wellen wir si dann selber darumb gen einander verhören. Am unteren Rande steht in feinerer Schrift: dominus dux per Ulricum de Lichtenstain. Orig. Pap. Rückwärts auf gedrücktes Wappensiegel von rotem Wachs fSava, Fig. 36J. — Testamentslibell Fol. 27b. 188 1363 Mai 22 (an mäntag in der phingstwochen) Wien. Herzog Rudolf IV von Österreich beurkundet, daß zu ihm sein Getreuer Leuppolt von Reutenberch gekommen ist und hat vor ihm versprochen anstatt der erbern Kathrein dessen Schwester Tochter, die den Gredniker nehmen soll, alles Erbe, das seiner Muhme zu recht gehört, und hat das getan, ee daz ez ze schulden ist chomen, daz sich der vorgenant Gredniker ichtesicht für sei verczeihen möcht. Siegler: der Aussteller. — f Hoc est verum f. — Von anderer Hand: Raspo. Orig. Perg. Kopialbuch Fol. 106b—107 a. An Pergamentstreifen anhangendes Wappensiegel von rotem Wachse in ungefärbter Schale (Suva, Fig. SSJ. Ehe, Regesten 31 no 54 Regest. — Testamentslibell Fol. 113 a. 18.9 136g Mai 22 (am montag in der pfingstwochen) Wien. Herzog Rudolf IV. von Österreich verleiht seinem Getreuen Hansen von Auersperg und dessen Brüdern alle Lehen, die infolge des Todes ihres Oheims Pilgram des Rathauer ledig gezvorden sind. Besiegelt war die Urkunde vom Aussteller. Am unteren Rande stand von anderer Hand: f Hoc est verum f. -— Raspo. Kopie des XVI. Jahrhunderts. Elze, Regesten 31 no 33 Regest nach dem Original. — Richter, Die F. v. A. 667 cit. — Testamentslibell Fol. 23 b. 140 1363 Juni 2 (amb nägsten freytag nach unsers herren leichnam tag) Wien. Pylgreim der Sträwn erklärt den von ihm bis dahm innegehabten Kaufbrief, ausgestellt vom hern Rüdolfz von Chaczenstain über das von diesem gekaufte Haus zu Wien, daz da leit ze nagst pey hern Heinreich haus von Vetau an dem ekk, für tot. Siegler: der Aussteller. Orig. Perg. Anhangendes Siegel beschädigt. 141 1363 Juni j (des nächsten sambstags nach unsers herren gotes leichnamen tag) Wien. Piligraim der Straewn verkauft dem hern Rudolffen von Chatzenstain sein halbes Haus, gelegen bei sand Michels ze Wienne ze nächst hern Hainreichs haus von Vettau um 120 Pfund Wiener Pfen. unter der Bedingung, daß jeder von ihnen auf den Wunsch des anderen bereit sein solle das Haus zu teilen, und daß derjenige, welcher die Teilung antrage, dieselbe vornehme und der andere wähle; wolle keiner teilen, so sollen sie das Haus lozzen an allen chrieg; wolle aber einer verkaufen, so soll der andere das Vorkaufsrecht für den Preis von 120 Pfrmd Wiener Pfen. haben. Besiegelt mit den Siegeln: i. des Ausstellers, 2. Irnfrits vom Clemens. Orig. Perg. Kopialbuch Fol. 132 b—134 a. Zwei anhangende Siegel, 2. bei schädigt. Elze, Regesten 32 no 33 Regest. — Testamentslibell Fol. 107b. 142 1363 Jtdi 3 (des nasten mitchens nach sand Volreichs tag). Nikel, Hans und Friczel die Harrer und Nikel und Hans die Osselniker verkatifen 6 Heben, die gelegen sint auf dem nideren Osselnik — auf einer sitzt Ense mit seinen Söhnen, auf der anderen Jakob, auf der dritten Herman und Mike, auf der vierten Stephan und Chrisman, auf der fünften Lilian, Jakob der Berle und Chuonrat, auf der sechsten Paul — an Volkeren, Fridreychen, Peteren und Herworten pruoderen von Awrsperch um 72 Mark Vened. Schil., ausgenomenleich die wapen und auch die laut, die czu den czeyten nicht auf dem guöt gesessen sint. Besiegelt war die Urkunde mit den Siegeln: i. Niklens des Harrer, 2. herrn Hainreichs von lg, 3. Hansen des Chrumbachs. Kopialbuch Fol. 115 b—nja. — Im Kopialbuche ist der dritte Siegle? ausgelassen, ergänzt wurde er nach Elze. Elze, Regesten 32 ?io 36 Regest nach dem Original. 143 rjöj Juli 5 (des nasten mitchen nach sand Völreichs tag). Nikel, Hans und Friczel die Harrer und Nikel und Hans die Osselniker beurkunden, daß sie ihrem Herrn Herzog Rudolf IV. von Österreich 6 Hiiben, gelegen auf dem nidern Osselnik cze nast pey Awersperch, aufgegeben hatten, damit dieser die Huben zu rechtem Lehen verleihe Völkern, Fridreichen, Petern und Herworten pruödern von Awersperch, iveil die Harrer die Huben den Auerspergern verkauft hatten. Siegler — n° 142. Orig. Perg. Kopialbuch Fol. 131b—132 b. Zwei anhangende Siegel, 3. fehlt. Elze, Regesten 32 no 3? Regest. — Richter, Die F. v. A. 66 7 cif. 144 1363 August 4 (des vreitags vor sand Osvalts tag). Ulreich vom Türen stellt hern Rudolfen von Chaczen-stain als Bürge hincz Moschen dem Juden um 200 gtite guidein, di di wag wol habent, und um 40 guidein, rückzahlbar vom nächsten sand Michels tag über ein Jahr. Siegler: der Aussteller. Orig. Perg. Anhangendes Siegel. Elze, Regesten 32 no 3g Regest. 145 1364 August 22 (des nasten erytags vor sand Bartho lomes tag). Hans von Owersperch beurkundet, daß er gemäß den Urkunden folgende Geldsummen den Juden Müschen und Chaczim schulde: 130 Gulden, zvofür ihm der edel herr graff Ott von Ortenburch und herr Frydreych von Czobelsperch Bürgschaft geleistet hatten; jö Gulden, dafür bürgte herr Frydreych von Czobelsperch; 18 Gulden, der Bürge dafür war herr Ulreych von Türen. Auch hat der Aussteller den Brief gerayt, den die Juden von seinem Vater und vom herrn Jacoben den Reutenberger über 12 Mark alter Agl. Pf. besitzen. Der Aussteller erklärt auch, daß die Schuld mit erchen und mit gesüch und mit allerlay schaden 400 gute gülden und 60 gülden, rückzahlbar auf den nasten sunnewent tag der nu chiimt angesuch, betrage. Der Schuldner muß auch bis sand Merten tag für die ganze Schuld dem Gläubiger Bürgschaft verschaffen; im Falle er die Summe an diesem Termine nicht zurückzahle, tritt ein gesuch von einem Pfen. Vened. Schill, wöchentlich für den Gulden ein. Siegler: der Aussteller. Orig. Perg. Anhangendes Siegel beschädigt. — Durch Einschnitt kassiert. — Indorsat in hebräischer Schrift. Ehe, Regesten 52 rio 60 Regest. — Richter, Die F. v. A. 667 cit. 146 ijöj September 10 (an Sonntag nach unser frauen tag ze herbste) Botzen. Herzog Rudolf IV. von Österreich beurkundet, daß zu ihm sein Getreuer Hans der Awrsperger mit der Bitte kam, diesem und dessen Brüdern die halbe Hofstatt, gelegen ze Laybach bei den minnern brädern, die man haizzet das Reuttenberger haus und die von weiland Hainreichen von Montpreis ledig geworden ist, als Lehen zu verleihen, welchem Ansuchen der Herzog auch in anbetracht der vielen Dienste, die ihm Hans der Aursperger erwiesen hat, willfährt. Besiegelt war die Urkunde vom Aussteller. Am unteren Rande stand von anderer Hand: f Hoc est verum j\ Kopialbuch Fol. 107a—107b. Ehe, Regesten 33 110 &1 Regest nach dem Original. — Radies, Her-bard VIII., 21 Regest nach dem Original mit dem falschen Jahresdatum 1336. — Richter, Die F. v. A. 667 cit. — Testamentslibell Fol. njb. 147 1364 März i (des freitags nach sant Mathias tag des heyligen zvvelfpotten). Ruedolf von Khatzeristain widmet der Pfari'kirche zu Saunstain mit der Hand des Lehensherrn nachfolgende Zehente aus dem Urbar, die zu seiner Feste Saunstain gehören: des ersten zu dem untern Wodl 5 hueben besessen und 2 öde; zu dem obern Wodl 4 hueben besessen und 1 öde, und an den vorgemelten zweyen dörfern gehen zvvay tail gen Saunstain, das drittail dem pharrher; zu beeden Druschen 17 hueben besessen und 1 öde, da geht dem pharrher das drittail und die übrigen zwey tail tailt man an drey, von denselben geht das drittail gehen Saunstain, in dem perg zu Petzitz gehet dem pharrher das drittail und von den übrigen zweyen tailen gehört gen Saunstain das drittail von den weinzehenden und zu Kherstetten in dem dorf gehört auch also; zu Otreskh 4 hueben und 1 öde, da geht dem pharrher das drittail und die übrigen zwey tail tailt man an drey, desselben gehent zwey tail gehen Saunstain; zu dem Hierzstal 6 hueben, da gehent zwey tail gen Saunstain, das drittail dem pharrher; da zu Znogl 2 hueben, auch also beed in der pharr Liechten-walt, zu dem Hart gehorent zwey tail gen Saunstain weinzehend und kornzehend, dem pharrher das drittail; des sind .5 hueben besessen und 1 öde und zu dem Langeneckh seind 3 hueben, dem pharrher das drittail und zwey tail gehen Saunstain; und von 8 dörfern zu Lodguin, am Hardt, zu Nußdorf, zu Slettez, zu Sehnet, zu Ledein, zu Oriesch und zu Hasenperg, die gebent kaufmeß hiers, des gehören zwey tail gen Saunstain, das drittail dem pharrher. Weiters verfügt der Geschäftsherr, daß sowohl der gegenwärtige Pfarrer Thomas als auch seine Nachfolger noch einen Priester halten, dan vor wandt einmallen ist nur aitier da gewesen gesessen, welcher allwöchentlich einmal die hl. Messe zu sant Nicla unter der vest zu lesen verpflichtet ist. Besiegelt war die Urkunde vom Aussteller. Kopie des XVII. Jahrhunderts. — Testamentslibell Fol. 74 a. 148 1364 April 16 (an erichtag nach dem sontag Jubilate) Wien. Herzog Rudolf IV. von Österreich beurkundet, daß ihm die Getreuen Niclas, Hanns und Fritzl die Harrer und Niclas und Hanns die Osselnikher mit besiegelter Urkunde 6 von ihm zu Lehen herrührende Heben auf dem nider Osselnikh gelegen bei Auersperg mit der Bitte aufgesendet hatten, diese Huben den Getreuen Volkhardten, Fridrichen, Petern und Hörwardten gebruedern von Auersperg als Lehen zu verleihen, was■ der Herzog hiemit vollzieht. Besiegelt war die Urkunde vom Aussteller. Kopie des XVI. Jahrhunderts. Wißgrill, Schauplatz I, 227 Regest mit der Datierung-. 20.. Februar 1363 (Montag nach dem Sonntag InvocavitJ. — Richter, Die F. v. A. 667 cit. 149 1364 Juni 2J (des nasten mittichen nach sumenten). Hans, Jöryg und Wilhallem prfider von Owersperg stellen den edelln herrn graff Otten von Ortenburch und seine Erben als Bürgen hincz Elyasen dem Juden und hincz seiner wirtin für 100 Mark Agl. Pfen., rückzahlbar an den nächsten Weihnachten, imd geloben, den Bürgen ohne jeden Schaden von dieser Bürgschaft frei zu machen. Besiegelt mit den Siegeln: I. Hansen des Auerspergers, 2. hern Frydreychs von Czobelsperch, 3. Jacobs des Czaeplen. Orig. Perg. Kopialbuch Fol. 138 a—139 a. Zwei anhangende Siegel, i. fehlt. Ehe, Regesten 33 no 62 Regest. — Richter, Die F. v. A. 636 cit. — Testamentslibell Fol. 110b. 150 1364 Juni 30 (an suntag vor sand Ulreichs tag). Hanns, Georg und Wilhalm von Owersperch bekennen, daß sie ihrem Bruder herren Völkern pharrer ze sand Barthelme 32 Mark Agl. Pfen. schulden, weil sie von ihm ein Roß und einen Hengst um 32 Mark Agl. und Wein um 20 Mark Agl. gekarift hatten. Für diesen Betrag versetzen jene ihrem Bruder ihr Haus in Laibach, daz gelegen ist pey den prüdem, daz man weilen nant daz Reutenwerger haus. Das Haus kann ausgelöst werden, auch ob daz waer, daz unser prüder der vorgenant pharrer verfur mit geschaeft oder an geschaeft, so schol uns daz obgenant haus ledigchleich wider gevalen an all lozzung. Dem Pfarrer ist es nicht erlaubt, das Hmis zu verkaufen, auf welches auch die zukünftigen Pfarrer keinen Anspruch erheben können. Besiegelt mit den Siegeln: i. Hansen des Auerspe?gers, 2. erbern mannes Fridreichen dez statrichter ze Laybach, 3. erbern mannes Nikieins dez Watmaniger. Orig. Perg. Drei anhangende Siegel, J. sehr beschädigt. Richter, Die F. v. A. 6g6 cit. — Testamentslibell Fol. 102b. 151 1364. August j (dez nächsten samcztags vor sand Os- walts tag). Albrecht graf ze Ortenburch erwelter und bestaetigter bischof ze Tryend und graf Ott von Ortenburch sein brüder stellen zu Bürgen hern Rudolfen von Kaczenstain, hern Mainharten von Chellerberch, hern Fridreichen von Zobelsperch und Jacoben den Zaeppel .hintz Chatschim und Avidorn den Juden und ihren Frauen für 200 Mark gute Agl. Pfen. und für poo gute guidein deu di wag wol habent, rückzahlbar in der nächsten vasnacht. Besiegelt von den beiden Ausstellern. Orig. Perg. Zwei anhangende Siegel. 152 1364. August 3 (dez nächsten samztages vor sant Oswalds tag). Graf Albrecht von Ortenburg erwählter und bestätigter Bischof von Trient und sein Bruder Graf Otto von Ortenburg, stellen als Bürgen ihren Getreuen hern Rudolfen von Chaczen-stain, hern Mainharten von Chellerberch, hern Fridreichen von Czobelsperch, Adam hern Hainreichen sün säligen von Weizzpriach, Hansen von Stegberch, Nickeln den Sumerecker und Jacoben den Czäpplein hintz Chattschim und Avidorn den Juden für 1000 Mark gute Agl. Pfen., rückzahlbar in den nächsten zwei Jahren; und schol sich di czall der waerung anheben an dem nächsten sunewend tag der schirist chomt und schullen si bezallen gancz und gar fünfhundert march gutter Aglayer phenning ee danne der ander sunewend tag chomt und schullen danne aber an denselben sunewend tag, der nach dem nächsten chomt, anheben ze wern und schullen si wern gancz und gar fünfhundert march gutter Aglayer phenning ee danne der ander sunewend tag chomt. Besiegelt von den Ausstellern. Orig. Perg. Zwei anhangende Siegel. Elze, Regesten 33 no 63 Regest. — Elze., Gotschee 8 cit. — Elze, Die Abstammung der Gotschewer 106 cit. 153 1364. An die Frau Iggerin wird eine Hube verkauft. Testamentslibell Fol. 107b. 154 136g April 7 (des nasten mentags vor ostern). Mären der Pinter purger ze Laybach und Käty seine Frau beurkunden, von herrm Völkern von Awersperch und von herrm Hansen seinen vetter und ihren Erben den Zehent zu Pyaweczpfihel als Lehen empfangen zu haben. Besiegelt mit den Siegeln: I. Nikiliens des Schieken von Gallenberch, 2. Primos des Sneyder. Orig. Perg. Beide Siegel fehlen. Elze, Regesten- 33 7to 64 Regest. 155 1363 April 23 (an sand Jorgen abent) Graz. Herzog Rudolf IV. von Österreich verleiht Eridrichen von Reitenberg, seiner Frau und ihren Erben die nachfolgenden Güter zii rechtem Lehen: 3 Huben zu Goll, 3 Hiben zu Schüsse, 3 Huben zu. Rogatetz, 2 Huben zu Sellain, eine Mühle in der Eisch, ^ Mühlen an der Sellain, 7 Huben zti Lipoglau, 3 Huben zu sand Pauli, 3 Huben zu Dobrau und 2 Huben an der Sau. Besiegelt war die Urkunde vom Aussteller. Kopie des XVI. Jahrhunderts. 156 136g Juni 13 (des nesten vreitageis vor sand Veits tag). Fridreich von Scheyer beurkundet, daß er mit Zustimmung seiner Brüder seine Frau Otilien für ihre Morgengabe im Betrage von 100 Mark guter alter Agl. Pfen. folgendermaßen veriviesen habe: für 80 Mark Agl. Pfen. verwies er sie auf sein Viertel des Zehents, der da gelegen ist enhalb der Sen, der ihm von seinem seligen Bruder hem Hansen zugefallen ist, welchen Teil des Zehents der Aiissteller seiner Frau mit der Hand des Lehensherrn zu einem rechten Satz machen soll; für 20 Mark Agl. Pfen. verwies der Aussteller seine Frau auf zwei Huben, von denen eine gelegen ist an der Riek, auf welcher Otto gesessen ist, die andere ist gelegen dacz Ober Cyli, auf zvelcher Herman gesessen ist. Auch verwies der Aussteller seine Frau für ihr Leibding im Betrage von 60 Mark Agl. Pfen. auf seine Hof mark, gelegen in dem marcht zu Tyver, alle Hof statte und Zugehör und auf seinen Hof, gelegen in dem Sentai, der da haist zu der Lacken, und auf zwei Heben, deu pei dem vorgenanten hoff gelegen sind. Besiegelt mit den Siegeln: r. des Ausstellei's, 2. Wittels, 3. Peters, 4. Hainczels prueder von Scheyer. Orig. Perg. Vier anhangende Siegel. — Durch Einschnitt kassiert. Elze, Regesten 33 no 63 Regest. 157 1363 September 2p (an sand Michels tach). Angnes von Sicherberch imd Haensel, Tornas und Mertel prüder von Sicherberch verkazifen ihren Teil allerlei Zehents, der gelegen ist datze dem Wolfhartsperg und dacze dem Sib-kowetz und welchen Alhait Peterlens tochter von Nazzenfüß innegehabt, Haenslen dem Schellinger, seiner Frau und ihren Mitteilungen des Musealvereines für Krain. Jahrg. XIX, H. I u. II. 4 Erben um 6 Mark guter Agl. Pfen. Siegler: i. Haensel von Sicherberch, 2. herr Hainreich von Sicherstain. Orig. Perg. Kopialbuch Fol. 143 a—144b. Beide Siegel fehlen. Elze, Regesten 53 no 66 Regest. 158 1366 März 1 (des suntags in der vasten als man singt Reminiscere). Alhait Perotleins saligen witbe czu dem PAhel verkauft Hermann meiner genannten Alhaiten steufsun ihre Hube, die gelegen ist dacz dem genannten PAhel, auf welcher sie selbst gesessen ist und welche ihre rechte Morgengabe gewesen ist, um 12 Mark Pfen. Veued. Schill. Besiegelt mit den Siegeln: 1. Oetleins des Neydekker, 2. Thomas des Mindorffer, 3. Peterleins von Strazzperch. Orig. Perg. Zwei anhangende Siegel, 2. fehlt. 159 1366 März p (des nasten mentags vor sand Gregörn tag in der vasten). Hainrech von Gerdaczel verkauft für rechtes Eigen 3 Huben an der Oberen Czliwnicz, auf welchen Maren, Chunrat, Janes, Perenhart und Jarney gesessen sind, Volkeren, Fryd-reychen und Petern prAdern von Awersperch um an czwo sibenczek Mark Pfen. Vened. Schill. Besiegelt mit den Siegeln: 1. des Ausstellers, 2. Hansen des Chrumbach, 3. Rihweyns des Yger. Orig. Perg. Zwei anhangende Siegel, 2. fehlt. Testamentslibell Fol. 101a. 160 1366 März 2p (amb plAm ostertag) Reifnitz. Ulreich der Rattgeb und Trautt seine Hausfrau verkaufen ihres eigenen Gutes eine öde Hube, di gelegen ist zu Rado'ulik in Obioker pharr der Bruderschaft des gutten sand Georgen alter, der gelegen ist in der pharr in der chirchen des gutten sand Stephans ze Reyfnicz, zu einem ewigen Licht um 7 Mark Schill. Vened. mhncz. Und ob di pruderschaft abgengik waer, welher danne vicari ist zu den zeitten des goczhaus des gutten hern sand Stephans ze Reifnicz, wazz derselb vicari sagt bey sein treuen an ayd an tayding und an alle andre bewaerung, denselben schaden schullen wir auch dem gutten hern sand Georgen und der pruderschaft dez gutten sand Georgen alter ze Reyfnicz in der chirchen zu sand Stephan gelten und geben an alle Widerrede. Siegler: i. Ulreich der Rattgeb und anstatt seiner Frau deren Oheime, 2. Volker und 3. Haenslein die Sneperger. Orig. Perg. Anhangendes Siegel, 2., 3.fehlen. Elze, Regesten 33 no 67 Regest. 161 (== no 160) 1366 März 2p Reifnitz. Ulreich der Radgeb und Trautt seine Frau verkaufen ihres eigenen Gutes zwei öde H7iben, die gelegen sind ze Radaulik in Obioker pharr der Bruderschaft des Gotteshauses dez guten sand Stephans zu Reyfnitz zu einem ewigen Licht für 14. Schill. Vened. Münze. Besiegelt war die Urkunde von den Sieglern — n° 160. Kopialbuch Fol. 13g a—160b. 162 1366 Juli 24 (an sand Jacobs abent) Wien. Fierzog Albircht III. von Österreich erklärt den Schuldbrief, den Eysach unser Jud von Laibach der nu tod ist, von Herworten selig von Aursperg über 75 Mark Agl. Pfen. besaß, dann den Brief, den derselbe Jude von dessen Getreuen Hansen von Aursperg und dessen Mutter für 6 guidein hatte, und den Reitbrief, den auch dieser Jude von dem genannten Hansen für 300 guidein hatte, in dem die vordem zwen brief genczlich begriffen und ouch abgenomen waren, für tot umb die dreu-hundert guidein und umb allen den schaden und gesuch, der darauf gangen ist, uncz auf disen heutigen tag, alz diser brif geben ist. Alle diese Schuldbriefe sollen keine Geltung mehr 4* besitzen, wan wir im die vorgenanten guidein mitsampt dem schaden und gesuch abgenomen haben und uns abgen sullen an dem gut, das wir im umb seinen dinst schuldig sein und gelten sullen. Siegler: der Atmteiler. Am unteren Rande steht von anderer Hand: Wehinger. Orig. Perg. An Pergatnentstreifen anhangendes Wappensiegel von rotem Wachse in ungefärbter Schale (Sava, Fig. 42). Elze, Regesten 33 no 68 Regest. — Richter, Die F. v. A. 66p cit. — Radies, Herbard VIII. 13 cit. — Testamentslibell Fol. 100 b. 163 1366. Die Brüder Volker, Friedrich und Peter von Auersperg kaufen 3 Huben in Schietmilz, Richter, Die F. v. A. 66p cit. 164 1361 Juni 24 (an sand Johans tach cze sunwenten). Gimtzel von Pitch versetzt eine Hube die gelegen ist datze Trobel in dem dorf, atif welcher Walther gesessen ist, hern Stefan dem chapplan cze Reutenberch für 3 Mark Agl. Pfen. Diese Hube kann jedes Jahr an sand Jorgen tag eingelöst werden; sollte sie aber während der Lebenszeit des Herrn Stefan nicht eingelöst werden, so fällt sie nach seinem Tode der Pfarre cze dem obern Nazzenfüz und dem doi'tigen Pfarrer zu. Besiegelt mit den Siegeln: 1. des Ausstellers Schwagers Vritzlens des Plintenpacher, 2. Otten des richter cze Nazzenfüz. Orig. Perg. Anhangendes Siegel, i. fehlt. Elze, Regesten 34 no po Regest. — Testamentslibell Fol. 100b. 165 1363 Juni 27 (des nechsten suntags nach sand Johans tag ze sunwenden). Ulreich von Turren und seine Frau stellen als Bürgen herrn Rudolfen von Chaczenstain und herrn Otten von Chünigs-perch für 12 Mark guter alter greczer phening und für 12 guter florin guidein di dy wag vol habent hincz Warochen dem Juden dacz Cili, rückzahlbar am nächsten sand Niklastag. Siegler: der Aussteller. Orig. Perg. Anhangendes Siegel. Elze, Regesten J4 no 71 Regest. 166 ijöy Oktober 23 (am samstag nach der ainlefftausent maide tag). Albrecht von gots gnaden bischof ze Trient und graf ze Oertenburch und graf Ott von Oertenburch sein bruder stellen ihre Schwäger graf Ulreich und graf Herman prüder von Cili, den Ritter hern Riidolffn von Chattzenstain ihre Getreuen hern Fridreichen von Zobelsperch, Jacoben den Zaepplein und Thomasen von Podwein ihre Frauen tmd Erben zu Bürgen für 2000 guter guidein die d! wag wol habent, darumb si uns judenbrief ausgeben habent. Weiters versprechen die Aussteller, den Bürgen hern Rudolff von Chattzenstain für jeden Verlust, der ihm aus dieser Bürgschaft entstehen sollte, von dem nächsten sand Georgen tag über ein Jahr schadlos zu halten. Besiegelt von den beiden Ausstellern. Orig. Perg. Zwei anhangende Siegel. 167 1368 Jänner 23 (des suntages vor sand Pauls pecherung). Margret Jenlins wittib von Weisseiberg, Herman des vorgenanten Jenlins sun und Dorotea des vorgenanten Hermans wirtin verkaufen ihre Hube di gelegen ist dacz Pletriach in dem dorf, auf zvelcher Jane gesessen ist, das Bergrecht und den Berg dacz Pletriach gelegen dem hern Volgern czu den czeiten pharrer zu sand Partolome und seinem Bruder Hansen von Awrsperch für 30 Mark alter Agl. Pfen. und 30 alter Agl.Pfen. Besiegelt mit den Siegeln: 1. Hainreichs des Gallens, 2. Ulreichs des Turners, 3. Hainreichs des Pergers. Orig. Perg. Zwei anhangende Siegel, i fehlt. Elze, Regesten J4 no 72 Regest. — Richter, Die F. v. A. 667 eit. 168 ij68 Juni JJ (des nächsten sambztags vor sand Johans tag ze sunbenden) geben ze der Alben in dem dorff sand Margretten. Meinhard phaltzgraff ze Kernden graff ze Görtz und ze Tyrol vogt der gotsheuser ze Agley ze Triend und ze Brixen nimmt seinen Getreuen Hansen von Stegberch und dessen Söhne in den Dienst auf und verspricht ihn zu beschützen, wie andere seine getreuen Diener, ausgenommen den Fall, wenn Hans von Stegberch in feindlicher Absicht gegen den Patriarchen von Aquileia und gegen die Herzoge von Österreich, wanne wir mit den in setzen sein, auftritt. Dagegen muß Hans von Stegberch die Verpflichtung übernehmen zur Stellung vo?i selb sext erber ze rossen, als der prieff weyset, den wir umb den selben dienst von im haben; wer aber, daz er uns mit menigerm ze dienste würde und daz an in vorderten, darumb süllen wir auch gen im tun als gen andern unsern getreun dienern. Siegler: der Atessteller. Orig. Perg. Anhangendes Siegel. Ehe, Regesten 54 no 73 Regest. — Richter, Die F. v. A. 667 cit. — Testamentslibell Fol. 108b. 169 1368 Juni /7 = n° 168, geben — n« 168. Meinhard, Pf alzgraf von Kärnten, Graf von Görz und Tirol, Vogt von Aquileia, Trient und Brixen verleiht in Ansehtmg der treuen Dienste, welche sein Getreuer Hans von Stegberch und dessen Söhne und Erben ihm erweisen sollen, als der prieff wey-sat, den wir umb denselben dienst von im haben, Hansen von Stegberch und dessen Erben sein Landgericht zu Vels in Chrain und ze Vochein zu rechtem Lehen. Siegler: der Aussteller. Orig. Perg. Anhangendes Siegel. Ehe, Regesten 34 no 74 Regest. — Testamentslibell Fol. 103 b. 170 1368 September 30 (an sand Jeronimi tag). Marchei Gerlochs saligen sun des purkgraffen an der obern vest ze Stain beurhindet, daß er als Bürge gestellt wurde für Nyklan von Gerlochstain hincz Nykel von Gallen-berch wegen eines Schuldbriefes von 31/i Mark Agl. Pfen. und 28 Pfen., den der genannte Nykel von Gallenberch für Nykel von Gerlochstain den Juden Fraduczen und Elisen von Laibach gegeben hat. Ob derselb brifif fürchom von Juden oder von Jüdin, der gegen den gegenbrfff sagt, den er von im inne hat, und da er in mit gechlait hat, daz den der vorgenant Nykel von Gerlochstain ledigen und losen sol um erken und um schaden an alles vercziehen. Besiegelt mit den Siegeln: 1. des Ausstellers Bruders Erharts von Stain, 2. Pänczlein von sand Peter richter ze Stain. Orig. Perg. Kopialbuch Fol. 104—lojb. Siegel fehlen. Elze, Regesten j"f no 75 Regest. 171 1368. Graf Heinrich von Görz versau äbt Hansen von Stegberg das Landgericht zu Laaß. Testamentslibell Fol. 112 b. 172 136p März 18 (des suntags so man singt Judica in der vasten) Oberburg. Abt Nikolaus von Oberburg und der Konvent bestätigen, daß sie durch dienst willen des erbern ritter herrn Rudolffs von Chaczenstain der erbern frauen der Erchenstainnerin seligen einen Jahrtag an sand Andres abent begehen werden, wofür ihnen der genannte Herr Rudolf von Chaczenstain 80 Gidden gegeben hat. Besiegelt war die Urkunde vom: i. Abte, 2. Konvent. Kopie des XV. Jahrhunderts. 173 136p Juni 16 (an samcztag nach sand Veits tag) Wien. Herzog Leopold III. von Österreich bestätigt die von seinem Bruder Herzog Albrecht vorgenommene Löschung der Schidd-briefe über 300 guidein, welchen Betrag sein Bruder Albrecht den Getreuen Hansen, Jorgen, Wilhalmen und Herworten den Awrs- pergern für ihre Dienstleistung beim Juden Eysaken in Laibach schuldig war. Siegler: der Aussteller. Am unteren Rande steht in feinerer Schrift: dominus dux per magistrum curie de Topel. Orig. Perg. Das an einem Pergamentstreifen angehängte Siegel fehlt. Ehe, Regesten 57 no 76 Regest. — Richter, Die F. v. A. 65b cit. 174 136p Juni 21 (an phinztag vor sant Johans tag ze sunwenden) Wien. Herzog Albrecht III. von Österreich tötet die Schuld von 16 guidein, die sein Getreuer Hans der Awrsperger und dessen Mutter Aaron unserm Juden von Laybach schulden, und zieht diesen Betrag ab von der Summe, welche der Herzog dem genannten Auersperger und dessen Brüdern wegen ihres Dienstes schuldig ist. Besiegelt %var die Urkunde vom Aussteller. Am untern Rande stand: dominus dux. Wehinger magister camere. Kopialbuch Fol. 135 b—136 a. — Die Urkimde wurde mit grüner Tinte geschrieben. Ehe, Regesten 57 no 77 Regest nach dem Original mit dem anderslautenden Datum: phinztag nach sand Johannis ze sunwenden (28. Juni). — Richter, Die F. v. A. 667 cit. mit dem falschen Aussteller; Herzog Leopold. — Testamentslibell Fol. 108 a. 175 136p Juni 21 (Pfingsttag vor Johann dem Täufer) Wien. Herzog Albrecht III. tilgt eine Schuld von 130 Gulden, welche Hans von Auersperg einem Juden in Cilli schuldete. Richter, Die F. v. A. 667 cit. — Testamentslibell Fol. 113a. 176 136 p Juni 21 Wien. Herzog Albrecht III. tötet einen Schuldbrief von 300 Gulden, welche Hans, Georg, Wilhelm und Herbard die Auersperger de?n Juden Isak zu Laibach schuldeten. Richter, Die F. v. A. 667 cit. 179 ijöp September 8 (an Maria Geburt). Arm weyland selige7i Dytreich wirtin von lg verkauft mit Zustimmung ihres Sohnes Erasem von lg ihre Morgengäbe, den Hof gelegen zu lg in dem Feld gegen Iggdorf, mit Zugehör und einigen Bauern an die Herrn Volker, Friedrich und Peter Brüder von Auersperg um «an tzwo dreytzik» Mark Vened. Schil. Siegler waren: i. Merthlein von Hagenpuch zu den Zeiten Verweser in Laibach, 2. Nikelein der Harrer, 3. Friedrich zu den Zeiten Richter in Laibach. Elze, Regesten 57 no 78 Regest nach dem Original. — Richter, Die F. v. A. 667 cit. 180 136p Oktober 2 (des nayhisten eritags nach sand Michels tag) geschehen zu Praunnek. Chunrat der Graedneker beurkundet für sich und für seine Vetter, Haugen und Peter die Liebenwerger, daß sie Hansen dem Heufier von Raesen und dessen Erben nach Landes und nach freier Leute Recht ihren Hof gelegen in dem Mulpach pei sand Laurenczen umb den gewönleichen zins, den man uns davon ze recht geben sol nach genaden, 'verliehen haben. Siegler: der Aussteller. Zeugen: Chimrad von Groppenstain; Fridreich des vorgenanten hern Peters des Liebenwergers diener; Erhärt der Osterman von Praunnek; Chuntz von Muil; Jacob der Mair von Ragen und ander erber leut vil. Orig. Perg. Kopialbuch Fol. 153 a—134 a. — Anhangendes Siegel beschädigt. Elze, Regesten no 37 Regest 7g. 181 1369 November 18 (an sunntag vor sand Elspeten tag) Laibach. Herzog Albrecht III. von Österreich beurkundet, daß die erber Anna weilent Dietreichs wirtinne von lg und sein Getreuer Erasem ir sun und ir geswistrid ihm mit besiegelter Urkunde den von ihm zu Lehen herrührenden Hof zu lg in dem velde ze Igdorfif gelegen a:ifgesendet und ihn gebeten haben, diesen Hof seinen Getreuen Völkern, Fridreichen und Petern gebrudern von Awrsperg, da diese den Hof von jenen gekauft haben, als Lehen zu verleihen, was der Herzog Albrecht für sich und seinen Bruder Leopold hiemit vollzieht. Siegler: der Aussteller. Am unteren Rande steht in feinerer Schrift: magister curie de L. Orig. Perg. An Pergamentstreifen anhangendes rotes Wappensiegel in ungefärbter Schale (Sava, Fig. 42). Elze, Regesten 57 no 80 Regest. — Richter, Die F. v. A. 667 cit. — Testamentslibell Fol. 26 a. 182 ijjo Februar ij. (an sand Valenteins tag). Symon der Chienburger beurkundet, daß er sich in den Dienst der herrn Völkern, Fridreichen, Petern von Awersperch begeben hat und diese haben ihm zu yerer junkhvrauen die seu mir auch geben habent czu ayner hausvrauen einen Hof cze Pyawiczphhel, auf welchem Jori gesessen ist, eine Htibe czu dem Drenek :md zivei Huben cze Gottein verliehen, auf den letzten sitzen Martin und Malecz; weiters verspricht der Aussteller den Auerspergern treu zu dienen als ein yegleich diener seim herrn getreuleich dienen sol und was mier dahaim von mein erb gevelt oder ob mich got berat mit dienst oder wie mich des got berät, daz sol ich alles under mein vorgenant herrn von Awersperch legen und sol das auch von in haben als das vorder. Besiegelt mit den Siegeln: i. des Ausstellers, 2. erbern manns Albrechts des Melczen. Orig. Perg. Zwei anhangende Siegel, 1. beschädigt. Elze, Regesten 58 no 81 Regest. — Richter, Die Fr. v. A. 667 cit. (Fortsetzung folgt.) Literaturberichte. Angezeigt von Fr. Komatar. Carniolica in den Mitteilungen der k. k. Zentralkommission für Erforschung und Erhaltung der Kunst- und historischen Denkmale. Dritte Folge, III. Bd., Wien 1904. Sitzung vom 26. Februar. Sp. 103. Konservator Franke berichtet über die Eröffnung der Grüfte in der demolierten Kirche zu Grad-Veldes. In der Gruft der nördlichen Seitenkapelle fanden sich einige Särge, deren oberster die Jahreszahl 1781 trug. In der Gruft der südlichen Kapelle und im Chore lag bloß Mauerschutt. Ein steinernes Wappen des Bischofs von Brixen soll in die neue Kirche übertragen werden. Von den Vorgefundenen Wandmalereien, die sich auf zwei verschiedene Perioden verteilen und zum Teil in zwei Schichten übereinander lagen, wurden photographische Aufnahmen in Aussicht gestellt. Sitzung vom 18. März. Sp. 116. Konservator Szombathy legt von Bartholomäus Pečnik gefundene Gegenstände aus der Römerzeit — 1 Bronzelöffel von Drnovo-Neviodunum, 2 Tonlampen von Groß-gaber (Pfarre St. Veit, Bezirk Littai) und eine Tonschale aus Rudolfsvvert — mit dem Anträge vor, diese Fundstücke dem Landesmuseum in Laibach abzutreten. Der Antrag wird zum Beschlüsse erhoben. Konservator Črnologar berichtet über drei im Privatbesitze in Krain befindliche, auf Steiermark bezügliche Urkunden aus den Jahren 1521, 1723 und 1803, deren Abgabe an das steirische Landesmuseum die Z. K. zu empfehlen beschließt. Sitzung vom 8. April. Sp. 130. Konservator Črnologar berichtet, daß gelegentlich der Restaurierung der Filialkirche St. Nikolai zu Gradišče der alte Altaraufbau mit St. Anna selbdritt entfernt und auf den Dachraum der Kirche geschafft wurde. Sitzung vom 15. April. Sp. 135. P e č n i k. berichtet über den Fund von fünf Skelettgräbern mit Beigaben im Garten des Anton Žagar in Bresje. Die Funde wurden vom Naturhistorischen Hofmuseum erworben. Die Z. K. beschließt, folgende Restaurierungsarbeiten im Innern der Filialkirche zu Gosteče zur Ausführung zu empfehlen : Ausbesserungen — darunter Ergänzung fehlender Leisten und Zapfen — der getäfelten flachen Holzdecke des Schiffes; die Ergänzung abgefallener Leinfarbenstellen an den figuralen Medaillons dieser Decke in abgeschwächter Tönung, Fixierung lockerer Stellen, einfache Tönung eines ergänzten Brettes und Reinigung der ganzen Decke. Die Malereien an der Innen-und Außenseite wären lediglich zu sichern und zu reinigen ; an Stelle der den unteren Abschluß bildenden gemalten Teppiche, die zum größten Teil zerstört sind, könnte ein einfacher neuer Anstrich treten. Endlich wäre eine Untersuchung nach weiteren, noch unter der Tünche verborgenen Fresken (an der Triumphbogenwand, an der äußeren Nordwand, wo sich ein Dreikönigsbild erkennen läßt, und an der äußeren Südwand) durchzuführen. Korrespondent Žmavc berichtet, daß die Grabungen auf Pavšlars Grunde im Lajh bei Krainburg wieder aufgenommen und von ihm überwacht wurden. Bis jetzt seien fünf Gräber aufgedeckt, von denen zwei (Nr. 71 und 73) wichtigere Fundstücke enthielten, und zwar zwei Scheibenfibeln aus vergoldetem Silber von 31mm Durchmesser, bei der einen sind alle fünf roten in Kreuzform eingesetzten Steine erhalten, bei der anderen fehlen zwei; eine kleine, kaum 47mm lange Spangenfibel, die Kopfplatte ungeteilt, der Fußteil in einen Schlangenkopf endigend; unter den Perlen eine fast durchsichtige, haselnußgroße Steinperle (Bergkristall). Im Grabe 73 sei bemerkenswert eine jetzt noch 92mm lange (das Ende der Fußplatte fehlt) Spangenfibel aus Bronze mit fünfteiliger Kopfplatte und schwachen Resten von Vergoldung ; drei rote Steine erhalten. Bei Sucha, eine Stunde nordöstlich von Krainburg, wurden beim Schottergraben in geringer Tiefe fünf Skelette ausgegraben, das Gesicht gegen Osten gerichtet. In einem dieser Gräber wurde vor zwei Jahren zwischen den Fersen des Skelettes ein kleiner Topf gefunden. Sitzung vom 1. Juli. Sp. 219. Konservator Avsec berichtet: 1.) daß der alte Altaraufsatz in der Filialkirche zu Gradišče im Turme aufbewahrt werde; 2.) daß die an der Stiftskirche in Sittich durchgeführten Restaurierungsarbeiten im allgemeinen als entsprechend zu bezeichnen sind; 3.) über den verwahrlosten Zustand der ehemaligen Zisterzienserkirche Mariabrunn bei Landstraß; 4.) über die als Tischlerwerkstätte benutzte, im Besitze der Kartäuser befindliche Klosterkirche zu Pieterjach. Konservator Franke berichtet über die vom Kremser Schmidt um zirka 1750 hergestellten Altargemälde in der Pfarrkirche zu Michelstetten und beantragt ihre Restaurierung. Mitte Juli bis Anfang Oktober. Sp. 303. Über den Antrag des Referenten Szombathy übergibt die Z. K. die beim Baue des Hotel Union in Laibach gemachten Funde (vier tönerne Grablampen und ein Glasfläschchen mit Ausguß) dem Landesmuseum Rudolfinum. Konservator O b e r g f ö 11 berichtet, daß die alte Kirche in Budanje (aus dem XVIII. Jahrhundert) ohne kunsthistorischen Wert sei und die wertvollere Innenausstattung derselben in die neuerbaute Kirche übertragen wurde. Sitzung vom 21. Oktober. Sp. 327. Korrespondent Komatar berichtet über die Fortsetzung seiner Archivbereisung des Herzogtums Krain und seiner Inventarisierung der bereisten Archive. — Er berichtet ferner, daß die Bergdirektion in Idria die Absicht habe, ein Museum zu errichten, in welchem verschiedene geodätische Instrumente, alte Waffen der Knappen, Retorten aus Ton für Quecksilber aus dem XVI. Jahrh., eine Mineraliensammlung und Profile des Bergwerkes zur Ausstellung gelangen sollen. Sitzung vom 5. November. Sp. 398. Konservator Subic berichtet, daß das Innere der Domkirche in Laibach einer Restaurierung unterzogen werden soll. Die Altäre werden gereinigt, das Mobiliar von der schmutzigen Lackschichte befreit, die Wände geputzt; wo Neuanstriche nötig erscheinen, wird genau die jetzige Färbung beibehalten; nur die allzu reiche Vergoldung soll gedämpft werden. Das vermauerte Apsisfenster wird versuchsweise durchbrochen und eventuell mit einer Glasmalerei versehen. Die Fresken am Schiffsgewölbe werden gereinigt, der sie durchziehende Sprung mit Mörtel ausgefüllt und mit den benachbarten Partien in Einklang gebracht. Die Z. K. erklärt sich mit diesem Programm einverstanden. Sie empfiehlt jedoch, von der Vermehrung der Lichtöffnungen und der Anbringung von Glasgemälden abzusehen und den Scheitelsprung im Gewölbe nach der Ausfüllung mit Mörtel neutral zu tönen. Sitzung vom 11. November. Sp. 405. Konservator Avsec beantragt die Herstellung eines wettersicheren Daches über dem nördlichen Seitenschiff der ehemaligen Zisterzienserkirche in Maria Brunn bei Land straß. Sitzung vom 2. Dezember. Sp. 428. Konservator Nowotny berichtet, daß die bisherigen Grabungen auf den Gorupschen Gründen in der Wienerstraße in Laibach, welche mit Mitteln des krainischen Landesausschusses durch Organe des Landesmuseums unter seiner Oberaufsicht geleitet werden, bereits interessante Aufschlüsse über das dortige römische Gräberfeld gewähren: Zwei Schichten seien zu unterscheiden, eine ältere aus der allerersten Kaiserzeit mit Steinkistengräbern und eine zweite mit Gräbern aus Plattenziegeln und umgestürzten Amphoren, ebenfalls noch aus dem ersten nachchristlichen Jahrhundert. Die Gräber enthielten Beigaben, die namentlich für die Geschichte von Glasfabrikaten beachtenswert seien. Sitzung vom 30. Dezember. Sp. 444. Die Forst- und Domänendirektion in Görz teilt mit, daß sich das mit Ziegeln gedeckte Dach des Hauptschiffes der ehemaligen Zisterzienserkirche Maria Brunn bei Landstraß in gutem Zustande befinde, daß dagegen eine Neuherstellung der Dachung des nördlichen Seitenschiffes, welches derzeit nur mit schon vermorschten Brettern verschalt wurde, notwendig sei; hiefür wird Eternitschiefer in Vorschlag gebracht. Žmavc Jakob: Das Gräberfeld im Lajh bei Krainburg. (Jahrbuch der k. k. Zentralkommission für Kunst- und historische Denkmale. Neue Folge, II. Bd., I. Teil, Wien 1904, Sp. 233 — 274.) Der Verfasser gibt eine äußerst genaue Beschreibung der Gräber im Lajh in Krainburg, die unter seiner Leitung in den Jahren 1903 und 1904 auf dem Pavšlarschen und städtischen Grunde durchsucht wurden. Auf der Besitzung des Herrn Th. Pavšlar wurden 107 Gräber geöffnet und auf dem daran grenzenden städtischen Grunde 5. Bei jedem Grabe wird nicht bloß die Charakteristik, Tiefenlage und Beschaffenheit desselben angeführt, es werden auch die darin gemachten Funde, die sich gegenwärtig im Besitze des Herrn Pavšlar in Krainburg wie des krainischen Landesmuseums befinden, aufgezählt und durch zahlreiche Abbildungen veranschaulicht. Radies, P. von: Ein zeitgenössisches Lied vom «windischen Bauernkrieg 1573». 23 S., Laibach 1904. Die argen Bedrückungen von seiten des Schloßherrn Franz Tahy verursachten den Aufstand der Bauern unter Anführung des Matthias' Gubec und Elias Gregorič in einem Teile von Kroatien, in Untersteiermark und Unterkrain. Die Bauern stellten jetzt dasselbe Programm auf wie im großen Bauernkriege des Jahres 1515, indem sie alle Lasten gegenüber den Gutsherren beseitigen und den Bauer als freien Mann unmittelbar unter den Kaiser stellen wollten. Radies schildert in der vorliegenden Broschüre in kurzen Umrissen die Entstehung, Ausbreitung und Ende des großen windischen Bauernkrieges des Jahres 1573 und bringt zuletzt ein zeitgenössisches deutsches Lied von diesem Kriege zum Abdrucke, welches der verständnisvolle Sammler unserer vaterländischen Literatur, Herr Dr. Anton Ritter von Schoeppl-Sonnwalden, Direktor der Krainischen Sparkasse, sein Eigen nennt. Schiviz von Schivizhoffen, Ludwig: Der Adel in den Matriken der Grafschaft Görz und Gradišča. 510 S., Görz 1904. Derselbe: Der Adel in den Matriken des Herzogtums Krain. 506 S., Görz 1905. Die modernen Genealogen begnügen sich bei den genealogischen Untersuchungen der Familien und Geschlechter nicht mehr mit der trockenen Aufzählung der Geburts- und Sterbetage, Vermählungen, Adelsund Titelverleihungen, sie suchen vielmehr den ursächlichen Aufstieg und Verfall der Familien nachzuweisen, wodurch auch der Erkenntnis der menschlichen Entwicklung neue Pfade eröffnet werden. Jedoch die Beschaffung des Urmaterials ist bei den genealogischen Forschungen sehr erschwert, deshalb verdienen die beiden angeführten Publikationen ganz besondere Aufmerksamkeit. In dem Umfange wie hier sind wohl noch niemals die Kirchenbücher ganzer Länder inhaltlich ausgebeutet worden, denn der Bearbeiter ist von Pfarrei zu Pfarrei gezogen und hat alle adelige Personen betreffenden Einträge, so wie er sie fand, abgeschrieben und im Druck der Öffentlichkeit vorgelegt. Jedoch der Bearbeiter sowohl wie seine Handlanger, gewöhnlich waren es junge Realschüler, besaßen gar keine paläographischen Kenntnisse, begingen deshalb grobe Lesefehler. Das Wort «Unleserlich» ist ein allzuoft wiederkehrender Refrain auch an solchen Stellen, wo mitunter ein paläographisch nicht geschulter Laie mit einiger Geduld die richtige Leseart trifft. Die Arbeit wurde in Görz-Gradisca dadurch etwas erleichtert, daß wenigstens seit 1835 Duplikate der Pfarrmatriken bei den Ordinariaten ruhen, so daß also von dieser Zeit an die Durchsicht an den Sitzen der Ordinariate, in Görz und Triest, erfolgen konnte. Beim Durchblättern der beiden Publikationen bemerkt man, daß die Pfarrarchive in Görz-Gradisca ältere Matriken besitzen als die in Krain, und zwar aus dem Grunde, weil in Krain die Patronatsherrschaften das ältere archivalische Material der ihnen unterstehenden Seelsorgestellen in Verwahrung haben. Der Herausgeber hätte deshalb in Krain auch die Herrschaftsarchive durchsuchen und die in denselben erliegenden Matrikelaufzeichnungen, gewöhnlich in Urbaren verstreut, und die Zivilstandesregister aus der französischen Zeit durchgehen sollen, um auf die Art ein möglichst vollständiges Bild der Matrikelauszüge zu geben. Beiden Bänden angehängt ist ein Verzeichnis der Landstände von Görz und Krain, überdies enthält die zweite Publikation ein Verzeichnis sämtlicher Dominien und Gülten in Krain nach dem Stande vom Jahre 1836. Jahrbuch der Gesellschaft für die Geschichte des Protestantismus in Österreich. 25. Jahrgang (Jubiläumsband 1904). Die Gesellschaft für die Geschichte des Protestantismus in Österreich beging am 21. Jänner 1905 die Feier des 25 jährigen Bestandes und gab bei dieser Gelegenheit einen Jubiläumsband mit zahlreichen Abhandlungen heraus, in welchen auch einige auf Kram bezügliche Daten enthalten sind. Höfken führt in «Numismatische Denkmale auf den Protestantismus in Österreich» einige Prägungen vor, welche auf den Protestantismus in Österreich Bezug haben. Er beschreibt die Ehrpfennige, mit welchen in den landschaftlichen Schulen zu Graz, Klagenfurt, Laibach und Linz die besseren Schüler ausgezeichnet wurden und welche mitunter auch vergoldet an einem Kettlein getragen wurden. Auch in Krain schreibt die im Februar 1584 genehmigte Schulordnung die Belohnung der Fleißigen mit Prämien vor, ein Brauch, der am Laibacher Gymnasium bis in die Regierungszeit Kaiser Josefs II. beibehalten wurde. Aus dem genannten Jahre führt v. Luschin im IX. Bande der Wiener numismatischen Zeitschrift, S. 379, Nr. 11, nach den Schriften von J. S. Floriantschitsch, v. Grienfeld und von Lesser folgenden Ehrpfennig an: a. Der Krainer Adler mit dem rot-gold geschachten Halbmond auf der Brust. r. In fünf Zeilen: PR^IM. j SCHOLZE | PROVINCI: j CARNIOL^l * 1584 *. Zu oberst ein Sternchen, zu unterst ein Kreuz. 25mm. Die treffliche und mit der größten historischen Kritik geschriebene Geschichte Loserths über die Reformation und Gegenreformation in Innerösterreich erfuhr von mancher Seite eine widersprechende Kritik. I.oserth verteidigt in dem Aufsatze «Zur Geschichte der Reformation und Gegenreformation in Innerösterreich» seine Ansichten, dargelegt in jenem Buche und in zahlreichen Abhandlungen, gegenüber seinen Gegnern. Bedeutende Verdienste erwarb sich Loserth durch die systematische Durchforschung der genannten geschichtlichen Periode, nur vereinzelte und nichtzusammenhängende Versuche lagen bis zum Einsetzen seiner Tätigkeit vor. Die Arbeiten, erschienen vor Loserths Tätigkeit, werden gewürdigt, darunter auch die von Dimitz und Elze, um zuletzt noch eine Ausschau auf die noch vorzunehmenden Arbeiten zu halten. Aus dieser leuchtet ganz deutlich hervor, daß das Wesentlichste doch darin zu liegen scheint, daß zunächst an urkundlichen Materialien wenigstens das Notwendigste publiziert werde, erst dann wird es möglich sein, eine vollständige Geschichte des Protestantismus in Innerösterreich zu schreiben. In «Liebestätigkeit der evangelischen Kirche Württembergs für Österreich bis 1650» entwirft Bossert ein anschauliches Bild, wie die württembergische Kirche ihre Liebestätigkeit entfaltete, die auch Österreich zugute kam. Hier steht im Vordergründe die Herstellung der südslavischen Literatur. Schon 1554/55 erhielt Vergerius aus dem Kirchenkasten 100 fl. zur Förderung des Druckes des «slaffonischen» Neuen Testamentes, das Primus Trüber herausgab. Noch größer waren die Opfer, welche die württembergische Kirche in den Jahren 1561/64 und nach dem Tode Hans Ungnads von Sonnegg noch bis zum Schlüsse des Rechnungsjahres 1565/66 brachte, als unter der Leitung Ungnads zu Urach eine eigene Druckerei für die slavische Literatur entstand. Nicht weniger als 1500 fl. wurden aus dem Kirchenkasten für diesen Zweck gegeben. Außerdem erhielt Stephan Cónsul sein Herberggeld oder seine Hausmiete, während Anton Dalmata ursprünglich der Tisch am Tiffernitanum, der Stiftung Michael Tifferns, die mit dem herzoglichen Stipendium in Tübingen verbunden war, angewiesen wurde, wofür er, solange er in Urach arbeitete, 30 fl. Entschädigung bekam. Dafür wurde aber in Urach tüchtig gearbeitet. In jenen Jahren wurden über 26.000 südslavische Bücher in Urach gedruckt und damit die feste Grundlage für die Literatur der Slovenen geschaffen, deren Umfang und Bestandteile durch Elze und Pindor neu untersucht worden sind. Der südslavische Bücherdruck wurde auch von den deutschen Fürsten und Ständen finanziell gefördert, denn es gaben Landgraf Philipp von Hessen und Kurfürst August von Sachsen je 200 Thaler, Markgraf Hans von Küstrin 100 Thaler, Herzog Albrecht von Preußen 100 fl., die Stadt Ulm 300, Straßburg 460 fl. Nur Kurfürst Joachim von Brandenburg war nicht bei Geld und gab darum nichts. — Aber nicht nur Bücher waren die Waffen, womit Württemberg den Evangelischen in Österreich die Hände stärkte, es gab ihnen Männer, die im württembergischen Kirchendienste geschult und tüchtig geübt waren. Ein solcher trefflicher Mann war Christoph Spindler von Göppingen, der 1569 mit 23 Jahren Superintendent in Laibach wurde und dort wie ein Engel Gottes bis zu seinem Tode (1591) geehrt wurde. Ein hervorragender Mann war auch der in Tübingen gebildete Krainer Bernhard Steiner, der erst Pfarrer zu Bühl bei Tübingen, dann in St. Ruprecht bei Villach, 1576 Landschaftsprediger und 1578 Superintendent in Klagenfurt wurde. — Aber nicht nur württembergische Landeskinder wurden Österreich zur Verfügung gestellt, sondern auch Österreicher, die in Tübingen studierten, mannigfach unterstützt. Dazu diente besonders die Stiftung des Mag. Mich. Tiffernus, der bei seinem Tode 2320 fl. mit einem Ertrage von 116 fl. vermachte, daß im Augustinerkloster zu Tübingen, wo die herzoglichen Stipendiaten untergebracht waren, eine besondere Wohnung von den ersten zwei Jahreszinsen eingerichtet und vom dritten Jahre an vier Stipendiaten aus Württemberg oder anderen Ländern gleich anderen Stipendiaten Kost, Wohnung, Unterricht und Aufsicht erhalten sollten. Dabei war aber nicht bestimmt, daß Studenten aus Tiffernus Heimat, Krain, be-Mitteilungen des Musealvereines für Krain. Jahrg. XIX, H. I u. II. 5 sonders zu berücksichtigen seien. Herzog Christoph nahm aber solche gern auf, wenn sie ihm zugesandt wurden. Herzog Ludwig lehnte es 1570 zunächst ab, den Krainern eine bestimmte Anzahl Stipendien vorzubehalten, bestimmte aber 1585 zwei Stellen für solche. Das Verzeichnis der auf diese Weise gebildeten Krainer ist einstweilen aus Elzes Jubiläumsschrift «Die Universität Tübingen und die Studenten aus Krain» (1877) zu gewinnen, wird sich aber mit voller Sicherheit und Vollständigkeit erst aus einer Geschichte des herzoglichen Stipendiums, wie eine solche längst dringendes Bedürfnis ist, gewinnen lassen. Wir kennen bis jetzt: Samuel Budina und Joh. Gebhart aus Laibach (dieser war 1563 Provisor der Schule zu Göppingen, bekam aber Erlaubnis zur Heimkehr mit 6 fl. Reisegeld), die 1558 aufgenommen wurden; Georg Dalmatin 1566—1572; Andreas Saviniz seit 1568; Bernhard Steiner seit 1569; Primus Trüber der jüngere seit 1570 ; Blasius Budina seit 1572; Mauritius Faschang seit 1579; Georg Clemens seit 1585; Nik. Wuritsch 1587—1595; Jak. Dulschak seit 1590, 1596 «propter negligentiam et dissolutionem» entlassen; Thom. Spindler seit 1592; Joh. Vinetianius 1596—1599. — Konnte man österreichische Studenten nicht ins Stipendium aufnehmen, so erhielten sie doch sehr häufig Studiengelder, die teilweise recht ansehnlich waren. So erhielt Martin Hain aus Krain 1561/62 40 fl. verabfolgt; da er aber statt zu studieren sich die Ganbechin zum Weib genommen, wurden sie ihm wieder entzogen. Einem Studenten aus Krain, wahrscheinlich Gregor Faschang, welchen Primus Trüber bei seiner Rückkehr nach Württemberg mitgebracht hatte, wurden am 9. Juli 1566 4 fl. verabfolgt. Als 1570 die beiden Krainer Studenten Matthias Bohemus und Matthias Maurer, welche bisher in Ulm auf der Schule gewesen waren, nicht ins Tiffernitanum aufgenommen wurden, empfingen sie dafür ein Studiengeld. Kaspar Dulschak, eines evangelischen Kirchendieners zu Laibach Sohn, der um Aufnahme ins Stipendium bat, aber nicht aufgenommen werden konnte, weil keine Stelle frei war, wurden dafür am 9. November 1593 9 fl. Unterstützung gereicht. Die württembergische Kirche mußte auch viele Exulanten in ihrer Not unterstützen.1 Folgende Krainer wurden mit Unterstützungen bedacht: 1581 Joh. Waidner von Laibach, der damals in Heidelberg studierte; 1600 M. Joh. Widenmayer, M. Nik. Wiritsch, M. Joh. Wolfinger, M. Abel Fassang, alle Kirchendiener, die um Dienst baten, M. Dan. Xylander, Pfarrer, Kaspar Gärtner, Kirchen- und Schuldiener, von Hab und Gut vertrieben, Lor. Ambschlitz, Kirchendiener, Ant. Romschitz aus Laibach, Kon. Wehreisen, Schulmeister, mit Weib und Kind in großem Elende, 1603 Joh. Geller, Kirchendiener von Wassing, Andr. Fabri von Altdorf, Pfarrer zu Michelbach. Österreich gab dagegen Württemberg manchen fleißigen Arbeiter und Pfarrer. So fand in der Herrschaft Limpurg zu Obersontheim eine Stelle Johann Snoilschick aus Krain, 1600 — 1609. Als er nach Hernals kam, wurde sein Nachfolger 1609—1634 Thomas Spindler, der Sohn des ehemaligen Superintendenten in Laibach. Auf Thomas Spindler folgte sein Sohn Johannes. Ahn, Dr. Friedrich: Ein Verzeichnis der durch den zehnten Pfennig in Unterkrain eingegangenen Strafgelder in den Jahren 1614—1618. Lithographiert. Graz 1905. Im krainischen Landesarchive ist vorhanden das einzige umfassende, in italienischer Sprache verfaßte, für die Gegenreformation in Innerösterreich hochwichtige Verzeichnis der Strafgelder, welche der zehnte Pfennig in Krain einbrachte. Die Handschrift des Verzeichnisses ist arg beschädigt, so daß manche Stellen Unklarheiten aufweisen und wichtige Daten, namentlich ausgeworfene Geldsummen und sogar Namen nicht mehr zu enträtseln sind. Die Summe, welche Ahn bei der Addition der ausgesetzten Posten, soweit sie zu lesen waren, herausgefunden hat, beträgt die ansehnliche Höhe von etwa 6920 Gulden, jedenfalls ein schönes Erträgnis des zehnten Pfennigs von Geld und Gut vom Erbe usw. an die Reformationskommission in den Jahren 1614—1618, welcher den Jesuiten in Krain nach der Angabe von Dimitz in den Jahren 1601—1620 gegen 16.000 Gulden getragen haben soll. Gavazzi, Dr. Artur: Die Seen des Karstes. I. Teil. Morphologisches Material. (Abhandlungen der k. k. geographischen Gesellschaft in Wien, V. Bd., Nr. 2. Wien 1904.) Diese Arbeit behandelt die morphologischen, physikalischen und chemischen Verhältnisse der Karstseen, zuletzt folgt noch die Determination des Mikroplanktons und der Diatomeen des Grundes. Gavazzi bringt eine Beschreibung des Zirknitzer Sees nebst der der anderen periodischen Seen. Mit Hinweis auf Koßmat erwähnt er, daß der See an der grenze zwischen Kalk und Dolomit liegt, dieser aber reicht nur bis Selzach, während die Abflüsse des Sees bereits im Kreidekalk liegen. Die oberflächlichen Zuflüsse kommen aus dem Dolomit und versiegen unter den bekannten eigentümlichen Erscheinungen im Kalke. Es dürfte sich auch hier — nach Koßmat — um einen einfachen Erosionsvorgang handeln, wobei allerdings die regelmäßige Längs- erstreckung an eine tektonische Erscheinung, nämlich an das wahrscheinlich durch eine Verwerfung bedingte, ziemlich geradlinige Zusammenstößen von Kalk und Dolomit geknüpft ist. Das Zirknitzer Becken wird gewöhnlich durch die Herbstregen in einen See von 28'2 km2 (bei einer absoluten Höhe des Spiegels von 554 m), nie aber von etwa 56 km2 verwandelt. Bei außergewöhnlichen Niederschlägen erweitert sich die Fläche gegen Osten und Norden um etwa 10 km2. Die Füllung des Beckens besorgen: der Zirknitzer-, Martins-, Grahovo-, Žirovnica-, Lipsenj- und Stržen-Bach, dann mehrere Quellen, zuletzt die Estavellen oder Saug- und Speilöcher (die Suhadolica, der Beček, die Retje, die kleine Ponikva, die Vranja jama) und fünf Bobnarice. Von diesen sind der Beček, die Ponikva und die Bobnarice Schwemmland-dolinen, die Suhadolica und die Vranja jama aber Felsenlöcher am Rande des Beckens. Aus allen diesen Quellen und Bächen soll — nach Vicen-tini — dem See ein maximaler Zufluß von 155 m3 Wasser per Sekunde zukommen. Die Wassermenge, welche der Zirknitzer See bei höchstem Stande enthält, berechnet Vicentini auf etwa 105 Millionen Kubikmeter, so daß die mittlere Tiefe bei einer Fläche von etwa 30 km2 ungefähr 2 s/i m beträgt. Der See wird durch Ponore entwässert, deren Zahl von einzelnen Beobachtern verschieden angegeben wurde. Gavazzi hat jedoch mit Hilfe eines ortskundigen Führers das Gebiet des Zirknitzer Sees durchsucht und führt nun an 13 versandete Löcher, dann 59 gute und 20 schwache Sauglöcher. Auch über die Inundationen und Entwässerungen fügt Gavazzi einige Bemerkungen bei. Er weist nach, daß die Dauer des Ablaufes des Wassers von der Höhe des maximalen Wasserstandes, nach welchem der Spiegel zu fallen beginnt, und von der Regenmenge, die sich in der Zeit des Ablaufes niederschlägt, abhängig ist. Die Füllung des Beckens geschieht viel schneller als der Ablauf, ist aber nicht nur von der Regenmenge, sondern auch von der Regendichtigkeit abhängig. Die Dauer der Überschwemmung wird aus einer Tabelle ersichtlich, aus welcher man auch erfährt, daß die längst andauernde Überschwemmung (1896/97) l1/, Jahre mit 343 cm maximalen Pegelstandes betrug. Gemäß der hier mitgeteilten Daten tritt die herbstliche Inundation am 28. September und die frühjährige am 28. Februar ein. Die eine fällt mit dem Hauptmaximum, die andere mit dem sekundären Maximum der Niederschlagsmenge zusammen. Die sommerliche Trockne dauert von Mitte August bis Ende September, also durch etwa 44 Tage. Zwei angehängte Abbildungen veranschaulichen die Randestavelle «Suha Doliča» und den Randponor «Große Karlovica», während eine Karte die Ausdehnung des Zirknitzer Sees im Jahre 1899, dann zur Zeit Valvasors 1689 und Steinbergs 1758 vorstellt. Ein weiterer periodischer See in Krain ist der Palčje-See, ca. 4Y2 km östlich von St. Peter in einer Höhe von etwa 560 m, der ein kleines Becken (0'36km2) von P2 km Länge und 0'5 km Breite ist. Er bezieht sein Wasser teilweise durch das Herabströmen der Niederschläge von den Berglehnen, teilweise, und zwar am meisten durch ein ca. 1 m breites Loch am östlichen Rande. Zur Regenzeit ist die gewöhnliche Tiefe des Seewassers 10—15 m; im Sommer aber liegt die Wanne ganz trocken. Im Jahre 1859 am 11. November war der Spiegel so hoch gestiegen (ca. 25 m), daß wenige Meter fehlten, damit sich das Wasser ins Poiktal (bei Trnje) ergieße. Diese Wassermenge verschwindet durch dasselbe Loch und erscheint wieder bei Trnje an der nördlichen Quelle. Zuletzt sei noch erwähnt der Peteline-See, ca. 3 72 km nordöstlich von St. Peter, der in einer Höhe von ca. 570 m liegt. Er ist ein kleines Polje von 0'36km2 Areales; seine Länge beträgt etwa l'2km und die Breite 0'5km. Zwei mit Gebüsch bewachsene Estavellen (?), die größere im Norden, die kleinere im Süden des Beckens, bewirken die Be- und Entwässerung dieses periodischen Sees. Das Wasser soll eine Tiefe von 15 m (unter gewöhnlichen Verhältnissen) haben und bis zwei Monate lang die Wanne bedecken. Die Anwohner behaupten, daß dasselbe bei Kačka zutage tritt. Wie beim Palčje, so war auch bei diesem See die größte bis jetzt bekannte Inundation am 11. November 1859; eine kleinere war um das Jahr 1851. Eine weitere merkwürdige Erscheinung der Karstlandschaft sind die periodisch inundierten Poljen, deren es auch einige in Krain gibt. Das Račna-Polje erstreckt sich westlich von Weixelburg auf einer Fläche von 13'75 km2. Die Talsohle, teils von Diluviallehm, teils von Alluvium erfüllt, wird rings von niedrigen triadischen Kalk- und Dolomitgebirgen umgeben. Das Polje ist eben, von Nordwesten gegen Südosten geneigt und fällt um 12 m. Im südlichen Teile erhebt sich ein inselartiger Kegelberg mit der Pfarrkirche Račna. Das Račna-Polje hat zwei Zuflüsse: Der Dobrava-Bach schleppt sich in zahllosen Windungen, aus dem Tale St. Georgen unter dem Namen «Sevnica» kommend, nach Aufnahme mehrerer Seitenbäche langsam, fast gar nicht fließend zur Talenge Weißenstein und weiter bis Zagradec, wo derselbe in zahllosen Sauglöchern in die Erde verschwindet. Der zweite Zufluß kommt von dem Höhenzuge St. Oswald und Rob, treibt als «Rašica» Mühlen und Sägewerke und verschwindet bei Ponikve in die Erde. Nach ca. 6 km unterirdischen Laufes entspringt er als «Sica» aus einem Siphon bei Klein-Racna, durchfließt den Talschluß in mehrfachen Windungen und verschwindet .ohne jeden Zufluß in einer Saugergruppe am Südostrande des Tales. Bei starken Niederschlägen quillt die Sica sprudelartig empor, tritt sofort über ihre Ufer und das hohe Wasser fließt dann, mit der Dobrava vereinigt, in die Felsengrotte «Zatocna jama» ein. Durch dieses Tor, umgeben von zahlreichen Sauglöchern, ca. 5 m hoch, 2—3 m breit, tritt man in einen weiten, hochgewölbten, 50 m vom Eingänge entfernten Raum mit ebener Sohle. Diese Höhle hat in der Mitte ihrer Bodenfläche einen trichterartigen, ca. 8 m tiefen, senkrecht abfallenden Schlund von 2 m Durchmesser, durch welchen die Gewässer der Tiefe Zuströmen und nach einem 6 km langen unterirdischen Laufe als Gurk wieder erscheinen. Außer diesen beiden Zuflüssen gibt es noch am Westrande zahlreiche Speilöcher, die mit den jenseits des Gebirges gelegenen westlichen Kesseltälern kommunizieren und bei stärkeren Niederschlägen viel Wasser werfen. Bei hohem Stande vereinigen sich alle diese Gewässer vor dem Grotteneingange, um sich zu stauen und dadurch das ganze Tal unter Wasser zu setzen. Über die Schwankungen des Standes der Gewässer liegen nur vereinzelte Notizen vor. Das Planina-Polje ist im Südwesten von den steilen Wänden des Zagora-Plateaus (Birnbaumer Wald), im Süden vom Haasberg, im Nordosten von relativ niedrigen Anhöhen umrandet. Den Entstehungsvorgang dieses Polje schildert Gavazzi nach Koßmat folgendermaßen: Als die allgemeine Abtragung des Landes so weit fortgeschritten war, daß der Dolomit von Planina-Rakek entblößt wurde, mußte das im Adelsberger Karstkalke verschwindende Wasser an die Oberfläche treten, sobald es auf den Dolomit traf, und konnte erst versiegen, als es jenseits des Dolomitstreifens wieder auf den Kreidekalk geriet. Innerhalb des oberirdischen Laufstückes ging die Erosion in gewöhnlicher Weise vor sich, und zwar mußte sich das Tal nicht nur vertiefen, sondern auch bedeutend verbreitern, weil die in den unterirdischen Abzugskanälen leicht eintretenden Abflußhindernisse die Ansammlung von Alluvionen und dadurch die Bildung eines ebenen Talbodens in der oberirdischen Strecke begünstigen müssen. Der Fluß pendelt daher unregelmäßig zwischen seinen Ufern hin und her, weshalb die seitliche Erosion in hervorragender Weise [zur Geltung kommt und die große Weitung des Poljes erzeugt. Zwischen Laze und dem Südostende der ganzen Niederung ist in der Tat der Dolomit so weit weggewaschen, daß der Fluß unmittelbar an den Kalk herantritt und daher schon hier an verschiedenen Stellen Wasser abgibt. An den halbinselförmig in das Polje vorsprin- genden Rücken von Jakobovitz erscheint noch der Dolomit in einem schmalen Streifen über dem Talboden, doch geht die Kalkgrenze durch den Hügel selbst zum Lanski vrh hinüber. Daß sich das Polje am Ein-und Ausflusse der Unz bis in den Bereich des Kalkes hinein ausdehnt, dürfte sich wohl durch die Unterwühlung und das Nachstürzen des letzteren erklären, da man bei Planina am Austritte des Flusses das Zurückweichen des Höhlenausganges ganz deutlich bemerken kann. Nach der Beschreibung des Flußlaufes der Unz werden die Räumungsarbeiten von 1886—1889, welche die Wasserabfuhr erleichtern sollten, besprochen. Es wird auch erwähnt, daß infolge des Erdbebens vom Jahre 1895 in zwei lokal getrennten Wasserhöhlen durch Felsenstürze partielle Verklausungen der Abflußgänge verursacht wurden, die einen Rückstau in das Tal hinaus übten und dadurch die schädliche Verzögerung des Abflusses der Inundationswässer des Planina-Tales hervorgebracht haben. Da alle Ponore nicht imstande sind, das gesamte Wasser in gleichem Maße mit dem Zuflusse abzuführen, so verwandelt sich das 10‘5 km2 große Planina-Polje in einen See. Zuletzt wird noch nach verschiedenen Aufzeichnungen eine Statistik der Überschwemmungen im 19. Jahrh. dargeboten, aus welchen zu ersehen ist, daß das Hauptmaximum in der zweiten Hälfte des Herbstes auftritt und bezeichnet die großen, langandauernden Überschwemmungen, welche an die herbstlichen Niederschläge gebunden sind. Im April entwickelt sich ein sekundäres Maximum, welches die Folge der Schneeschmelze sowie der Frühlingsregenfälle ist. Das Laaser Polje liegt mitten unter Gebirgen, welche aus obertriadischen Kalken bestehen, die Sohle selbst aber mit alluvialen Gebilden bedeckt ist. Dieselbe umfaßt eine Fläche von 11'14 km2 und ist gegen Nordwesten geneigt. Zwei Hauptbäche durchfließen das Tal: 1.) Der (Große) Oberch von Werchnik entspringt aus einer mächtigen Quelle (v Zagi), nimmt am rechten Ufer zwischen Markovec und Trzne zwei kleine Bäche und am linken Ufer den Baier, der seine Quelle mitten im Tale hat und wo das Wasser von unten kommt, einen kleinen See bildend, auf; 2.) der (Kleine) Oberch von Schneeberg, der im südlichen Teile seinen^Ursprung hat, verbindet sich (südwestlich von Pudob) mit dem Oberch von Werchnik, beide fließen unter dem Namen «Großer Oberch» gegen Norden der Ortschaft Dane zu, in deren Nähe sie verschwinden, um nach einem etwa 2 km langen unterirdischen Laufe als Oberch am südöstlichen Ende des Zirknitzer Beckens wieder zu erscheinen. Bemerkenswert ist noch die starke Quelle, welche bei Schloß Schneeberg aus einer Felsenkluft entspringt und das ganze Jahr hindurch Wasser liefert. Dieselbe soll nur einmal, um das Jahr 1864, ausgeblieben sein. Der Bach, den sie erzeugt, verbindet sich bei Kozarisce mit dem Kleinen Oberch. Der Ursprung dieser Gewässer ist in der «Laaserbach» genannten Gegend, in den Schneeberger Waldungen, auf der Babenfelder Ebene und den sie umgebenden Hängen. Diese Ebene ist mit einer so großen Zahl von Dohnen und Saugtrichtern besetzt, daß alles niederfallende Wasser sofort verschwindet und den Schneeberger Oberch bilden dürfte. Am Fuße des Laaserbaches fließt bei Travnik ein kleiner Bach, der eben dort verschwindet und nach einem unterirdischen Laufe von etwa 7 km als Werchniker Oberch wieder zutage tritt. Alle diese Gewässer schwellen nach lang andauernden Niederschlägen an und gewöhnlich binnen drei Tagen überschwemmen sie die anliegenden Wiesen. Halten die Regengüsse ununterbrochen mehrere Tage an, so wird das Laaser Polje von einer Überschwemmung heimgesucht, welche sogar die tiefer gelegenen Häuser der in diesem Polje befindlichen Dörfer unter Wasser setzt. In den letzten 10 Jahren hatten die lang andauernden Inundationen mit Bezug auf die Dauer einen mäßigen Charakter; die längsten Perioden der Überschwemmung dauerten im Mittel nur etwa 19 Tage. Die Abflußkanäle, welche das Wasser unterirdisch fortleiten, sind südwestlich von der Ortschaft Dane auf einer Fläche von etwa 1/t km2 konzentriert. Das Flußwasser des Oberch Übertritt ca. 250 m südlich von Dane die Schwelle des undurchlässigen Bodens und tritt in das Terrain der Sauglöcher, -wo dasselbe versickert. Diese sind teils trichterförmige Vertiefungen, teils Rand- oder Sohlenponore und nicht über 0'lm! groß; zumeist sind sie derart mit Erde und Gerolle verstopft, daß das Wasser wie durch ein Filter gehen muß und dadurch in seinem Abflüsse gehemmt wird. Nur am nordwestlichen Rande des Polje und 7 m über dem Boden der nächstliegenden Saugrinnen befindet sich in der Lehne ein offenes, schachtartiges Loch, die sogenannte «Golobina». Das Wasser staut bei Überschwemmungen rasch bis zur Höhe des Einganges in die Golobina; hat es aber diesen erreicht, so stürzt es mit Getöse in den Schlund. Das Rakitnitzer Polje liegt zwischen der Velika Gora (Buko-vica), dem Kofler Berge und dem Friedrichsteiner Walde, gegen Reifnitz ist es aber ganz offen. Seine absolute Höhe schwankt zwischen 481 und 487 m und es umfaßt ein Areal von 5 ■ 98 km2. Zwei selbständige Fluß-(Bach)Systeme durchziehen das Polje: a) Bei der Podgora-Mühle tritt die Reifnitz als mächtige Quelle zutage und nach einem Laufe von ca. 3 Vs km nimmt sie den Sajovitzer Bach auf. Das ganze Wasser (bei niedrigem Stande) verschwindet schon bei dem Orte Niederdorf, wo man es gurgelnd zur Tiefe sinken hört. Die engen Sauger besitzen aber keine große Absorptionsfähigkeit und demzufolge füllte sich fast nach jedem Regen das breite Rideau, welches sich ostwärts noch etwa 11/i km bis zur Kapelle St. Margarete verfolgen läßt. Längs des ganzen Laufes, von Niederdorf bis zur Kapelle, gibt es viele Sauglöcher, die das Wasser verschlingen; die größten aber liegen am Endpunkte in einer Gruppe beisammen. Man will wissen, daß die Reifnitz bei Teplitz wieder zutage tritt, bj In der südwestlichen Ecke des Tales entspringt aus einer großen Quelle die Rakitnitz; sie schlängelt sich in mehrfachen Windungen am Südrande des Tales, hat keinen Seitenzufluß und verschwindet nach einem Laufe von 1 ‘/4 km in der unmittelbaren Nähe des Dorfes Rakitnica. Nahe der Verschwindungsstelle in einer Mulde treibt der Rakitnica-Bach ein Mühlenwerk, welches häufig zur Regenzeit übers vom Wasser bedeckt ist. Wenn eine Überschwemmung eintritt, so fließt teilweise die Rakitnitz in einen Ponor am westlichen Fuße des Schweinberges. An der Ostseite dieses Hügels (576 m) und in dem tiefer gelegenen Tale vor Gottschee kommen sodann die Gewässer vereint wieder an die Oberfläche und bilden daselbst den Rinschefluß, welcher sich bei normalem Wasserstand nach verhältnismäßig kurzem Laufe, nicht weit unterhalb der Stadt Gottschee, in Höllengarien verliert. Bei längerem Regen geben nun die unterirdischen Zuflüsse des Reifnitzer Tales sehr bedeutende Wassermengen in die oberirdischen Talläufe ab, so daß deren Ufer sehr bald überflutet und schon nach kaum drei Tagen zunächst- die tieferen Liegenschaften des Tales unter Wasser gesetzt werden. Am meisten hat durch diese alljährlich wiederkehrende Kalamität der ebene Talboden von Niederdorf zu leiden, welcher sonst zu den fruchtbarsten Gegenden des Landes zählen würde. In dem Tale von Gottschee treffen die von dem Rinscheflusse aufgenommenen Hochwässer des ReifnitzerTales glücklicherweise häufig erst 24—28 Stunden später ein, so daß die von den Niederschlägen im Gottscheer Boden selbst herrührenden Hochwässer mittlerweile ihren unterirdischen Abfluß finden können. Treffen dagegen die Hochwässer aus beiden Tälern in der Niederung von Gottschee zusammen, so reichen die vorhandenen Absorptionsspalten und Klüfte zu ihrer Ableitung nicht hin, die sonst leeren Hochwasserarme des Rinsche-flusses füllen sich und die aus ihnen austretenden Fluten bilden in dem sackförmigen Ausgange des Kesseltales zwischen Schwarzenbach und Obermösel einen langgestreckten Überschwemmungssee, dessen Rückstau sich bis zur Stadt Gottschee fühlbar macht. Der Abfluß dieser Gewässer in den zerklüfteten Untergrund erfolgte bisher sehr langsam, da die vorhandenen natürlichen Schlundtrichter eine zwar beständige, aber unzureichende Tätigkeit entwickelten. Es handelte sich daher darum, für eine ausreichende Konzentration des Abflusses an geeigneten Stellen zu sorgen und wurden zu diesem Zwecke in den Jahren 1889 und 1890 mehrere Schachtgruben in der Nähe der Ortschaften Obermösel, Schwarzenbach und Hasenfeld angelegt, welche bereits bei den nächsten Hochwässern eine sehr wohltätige Wirkung äußerten. Ans Vereinen, Archiven, Bibliotheken, Museen. Berichtet Fr. Komatar. Die Hauptversammlung des Musealvereines für Krain fand am 16. Februar d. J. im Konferenzzimmer des I. Staatsgymnasiums statt. Der Vereinsobmann, Landesschulinspektor Franz Levee, begrüßte die Versammlung und hob in seiner Ansprache mit Bedauern hervor, daß selbst die gebildeten Kreise dem Vereine, der sich die schöne Aufgabe gestellt, die Landsleute sowohl wie die fremde Welt mit der Geschichte des Landes, mit dessen Naturwundern und mit den Sitten seiner Bevölkerung bekannt zu machen, nur geringes Interesse entgegenbringen und daß sich die Zahl seiner Mitglieder von Jahr zu Jahr vermindere. Die Mittel des Vereines reichen nicht mehr aus, um die aus der regelmäßigen Veröffentlichung der Vereinspublikationen, der «Mitteilungen» und der «Izvestja», erwachsenden Auslagen zu decken und der Rechnungsabschluß für das abgelaufene Jahr weise ein Defizit von rund 1400 K auf. Behufs Sanierung der Vereinsfinanzen habe sich der Ausschuß an die k. k. Regierung, an den krainischen Landesausschuß sowie an die Krainische Sparkasse mit der Bitte um Erhöhung ihrer Unterstützungen gewendet. Es sei Hoffnung vorhanden, daß dieser Schritt nicht ohne Erfolg bleiben werde, da es dem Vereine nur in diesem Falle möglich wäre, die Vereinspublikationen im bisherigen Umfange erscheinen zu lassen und auf dem bisherigen Niveau zu erhalten. Um dem Rückgänge der Mitgliederzahl einigermaßen zu steuern, beschloß der Ausschuß, an einige Personen, die dem Vereine noch nicht angehören, ein Rundschreiben zu versenden, in welchem sie um ihren Beitritt gebeten werden. Aus dem Berichte des Vereinssekretärs Viktor Steska ist zu entnehmen, daß der Verein auch im verflossenen Jahre seine Tätigkeit auf die Herausgabe der deutschen und slovenischen Publikationen beschränkte, welche von Franz Komatar und Ant. Koblar geleitet wurden. Was die Bewegung unter den Vereinsmitgliedern betrifft, so zählte der Verein am Ende des Jahres 1905 1 Ehrenmitglied, 2 korrespondierende und 173 ordentliche Mitglieder, dann 29 Abonnenten auf die «Izvestja» und 1 auf die «Mitteilungen»; durch Tod sind 3 Mitglieder geschieden: Otto Freiherr von Apfaltrern, Hofrat Dr. Gregor Krek und Stadtpfarrer Martin Malenšek. Am Ende des abgelaufenen Vereinsjahres stand der Musealverein mit 125 Vereinen und Körperschaften im Schriftentausche. Die Abgabe der Schriften von diesen Vereinen an die Bibliothek des Landesmuseums, die infolge der Unterstützung durch das Land erfolgen muß, wurde dahin geregelt, daß dieselbe nicht einmal im Jahre, wie bisher üblich, zu erfolgen hat, sondern der Musealkustos nimmt die eingelaufenen Tauschexemplare direkt in Empfang, weshalb diese den Vereinsmitgliedern von nun an im Landesmuseum zur Einsicht vorliegen. Im Anschlüsse hieran beschloß der Ausschuß, der Hauptversammlung mitzuteilen, daß der Wert der Bücher, die der Verein der Landesbibliothek übergibt, jetzt etwa das doppelte der Summe beträgt, die das Land dem Vereine als Unterstützung zukommen läßt (800 K). In Hinblick auf diese Tatsache wurde auch im Ausschüsse beschlossen, sich nochmals an den Landesausschuß um Gewährung der im Jahre 1903 nicht bewilligten Unterstützung zu wenden, trotzdem der Verein der Landesbibliothek die Bücher abtrat. Weiters teilte auch der Landesausschuß dem Vereine mit, daß derselbe nicht in der Lage ist, das bisher dem Vereine überlassene Zimmer demselben einzuräumen, da es gegenwärtig die k. k. Studienbibliothek als Depotraum benützt. Die große Menge der Vereins Veröffentlichungen zwang den Ausschuß, ermäßigte Preise für dieselben anzusetzen. Anläßlich des Chefswechsels bei der krainischen Landesregierung empfahl eine besondere Deputation am 23. Oktober 1905 dem neuen Landespräsidenten Herrn Theodor Schwarz den Musealverein seiner wohlwollenden Geneigtheit, dasselbe geschah auch am 16. Februar 1906. Der von Professor Milan Pajk der Hauptversammlung vorgelegte, von den Herren Landesrat Jos. Pfeifer und Pfarrer Job. Vrhovnik überprüfte und richtig befundene Kassebericht ist in nachfolgendem spezialisiert. Einnahmen seit I. Jänner 1905: 1. Kassarest vom Jahre 1904....................................K 420*96 2. Mitgliederbeiträge und Abonnements ......................* »1129* — 3. Unterstützungen: a) des Unterrichtsministeriums..........................» 400 * — bj des krainischen Landtages....................... » 800 •-— c) der Krainischen Sparkasse.......................... . » 300 — 4. Unterstützung der Krainischen Sparkasse für die Durch- forschung der Archive Krains..............................» 15°' — 5. Zinsen der Postsparkasse für 1904 und 1905..................» ii*88 6. Verschiedene Einnahmen......................................» 247*80 Summe . K 3459*64 Ausgaben 1905: 1. Druckkosten an die Druckerei Blasnik: a) für «Izvestja», Heft 3—6, Bd. XIV, 1904 . . . . b) » » » I—b, » XV, 1905.................. 2. Druckkosten der Druckerei lg. v. Kleinmayr & Fed. Bamberg: aj für «Mitteilungen», Heft 5—6, Bd. XVII, 1904 (mit Buchbinderkosten).................................. b) für «Mitteilungen», Heft I—6, Bd. XVIII, 1905 (mit Buchbinderkosten)....................................... 3. Buchbinderkosten der «Izvestja» an Bonac.................... 4. An Kosten für Klischee bei Magolic.......................... 5. Honorare an Redakteure der «Izvestja» und «Mitteilungen»: a) für die zweite Hälfte 1904.......................... bj für 1905 ......................................... 6. Mitarbeiterhonorare: aj für «Izvestja», Heft 3—6, Bd. XIV, 1904 .... b) » » » 1—6, » XV, 1905.................. cj » «Mitteilungen», Heft 5—6, Bd. XVII, 1904 . d) » » > 1—6, » XVIII, 1905 . . 7. Dem Schriftleiter der «Mitteilungen» für die Durchforschung der Archive Krains........................................ . 8. Dem Vereinsdiener Kobal zur Expedition der Vereinszeitschriften 9. Kanzleierfordernis, Auslagen an Porto etc. ............ K 639 •-» 756-50 » 291*10 » 814*48 » 36* — » 82*80 » 200 * — » 4OO * — » 233 — » 426*— * 177-50 » 459* — » 150*— » 58* — » I55-91 Summe . K 4879*29 ab die Einnahmen . » 3459*64 Defizit-Summe . K 1419*65 Nach der Erklärung des Prof. Pajk entstand das Defizit aus dem Grunde, weil die Druckkosten einiger Hefte des Jahrganges 1904 der «Izvestja» und «Mitteilungen» wegen ihres verspäteten Erscheinens im Jänner und Februar 1905 im vergangenen Geschäftsjahre beglichen wurden. Die Klischees und die erhöhten Druckkosten infolge des Setzerstreikes vermehrten bedeutend die Vereinsausgaben. Deshalb betonte Professor Pajk die Notwendigkeit, auf Mittel und Wege zu sinnen, um die gegenwärtige Stagnation zu beseitigen. Eine lebhafte Agitation würde dem Vereine vielleicht neue Mitglieder zuführen; auch wäre es angezeigt, die Namen der neueintretenden Mitglieder in den Vereinspublikationen zu veröffentlichen. Professor Dr. Ilešič regte die Veröffentlichung kurzer Berichte über Ausschußsitzungen an. Professor Dr. Žmavc wies auf die Bestimmungen der Vereinsstatuten hin, welche im § 2 u. a. auch periodische wissenschaftliche Konferenzen der Mitglieder sowie die Veranstaltung von populär-wissenschaftlichen Vorträgen in Aussicht nehmen. Solche Vorträge wären sicherlich geeignet, das Interesse für den Verein in weitesten Kreisen wachzurufen und demselben neues Leben einzuflößen. In dieser Richtung sei bisher zu wenig geschehen und der Vereinsausschuß sollte dieser Angelegenheit erhöhte Aufmerksamkeit zuwenden. Dechant Koblar betonte die Schwierigkeiten, die sich der Veranstaltung solcher Vorträge entgegenstellen und begrüßte die von Professor Žmavc gegebene Anregung. Bei der hierauf folgenden Neuwahl der Vereinsfunktionäre wurde Landesschulinšpektor Franz Levee zum Obmann wiedergewählt. In den Vereinsausschuß wurden entsendet: Dechant Anton Koblar (Redakteur der «Izvestja»), Franz Komatar (Redakteur der «Mitteilungen»), Professor Franz Orožen, Professor Milan Pajk, Direktor Andreas Senekovič, Ehrendomherr Josef Smrekar, fürstbischöflicher Ordinariatssekretär Viktor Steska und Professor Dr. Jakob Žmavc. Zu Rechnungsrevisoren wurden Landesrat i. P. Josef Pfeifer und Pfarrer Johann Vrhovnik wiedergewählt. Neue Mitglieder des Musealvereines seit dem i. Jänner 1906. Schwarz Theodor, k. k. Landespräsident für Krain, in Laibach; Abram Anton, Kurat in St. Peter am Karst; Bučar Josef, k. k. Professor in Krainburg; Gaber Anton, cand. iur. in Bischoflack; Gliebe Josef, Pfarrer in Göttenitz; Grafenauer Ivan, k. k. Professor in Krainburg; Grivec Franz, Dr., Kaplan in Dob bei Laibach; Jarc Eugen, k. k. Professor in Krainburg; Karlin Georg, Pfarr-administrator in Zarz; Kljun Johann, Pfarrer in St. Martin im Tucheinertale; Kramer Ernst, Dr., Direktor der chemischen Versuchsanstalt für Krain in Laibach; Kraut Alois, Doktor, Advokat und Bürgermeister in Stein; Krek Bogomil, Dr., Hof- und Gerichtsadvokat in Wien; Možina Johann, Pfarrer in Gereut; Pavšlar Helene, Realitätenbesitzerin in Krainburg; Perne Franz, Doktor, k. k. Professor in Krainburg; Pirnat Max, k. k. Professor in Krainburg; Podlogar Leopold, Kaplan in Tschernembl; Polec Janko, Dr., k. k. Gerichtsauskultant in Laibach; Renier Ivan, Stadtpfarrer in Gurkfeld; Tominšek Josef, Doktor, k. k. Professor in Laibach; Wester Josef, k. k. Professor in Laibach; Zupančič Jakob, k. k. Professor in Görz. Richtigstellung. Im Verzeichnisse der Mitglieder des Musealvereines für Krain (Jahrg. XVIII., S. 207) ist bei Cirheimb ein * unliebsamer Fehler unterlaufen, der richtige Name dieses Vereinsmitgliedes lautet: Alfons von Cirheimb zu Hopffenbach Freiherr auf Guettenau, k. u. k. Oberst des Ruhestandes, in Marburg. Bei der k. k. steiermärkischen Statthalterei in Graz wurde ein Archiv gegründet, womit auch die Geschichtsforschung Innerösterreichs neue und überaus fruchtbare Anregungen erhalten wird. Über die Überführung, Aufstellung und Überprüfung des Aktenmaterials der alten Registratur berichtet Dr. A. Kapper in der «Steirischen Zeitschrift für Geschichte» III. Jahrgang, S. 88 fg. Zum Leiter des Archives wurde Viktor Thiel ernannt. Die achte Versammlung deutscher Historiker hat in den Tagen vom 31. August bis 4. September 1904 in Salzburg stattgefunden. Den Vorsitz führte der Wiener Universitätsprofessor Dr. Oswald Redlich. Von den Vorträgen seien erwähnt folgende: Über neue Quellen zur Geschichte des Wiener Kongresses berichtete Professor Aug. Fournier (Wien); über Herausgabe von Quellen zur Agrargeschichte des Mittelalters sprachen Professor Dopsch (Wien) und Privatdozent Kötzschke (Leipzig); die Entstehung der Landgerichte auf bayrischösterreichischem Rechtsgebiete beleuchtete Professor H. v. Voltelini (Innsbruck); mit Salzburgs Stellung in der Kunstgeschichte befaßte sich Professor Al. Riegl (Wien). (Bericht über die achte Versammlung deutscher Historiker zu Salzburg. Leipzig 1905.) Die sechste Konferenz der landesgeschichtlichen Publikationsinstitute wurde gleichzeitig mit dem VIII. Historikertage zu Salzburg unter dem Vorsitze Professor v. Zwiedineck-Siidenhorst (Graz) abgehalten. Von den Beratungen seien erwähnt folgende: über die Anlage von Urkundenbüchern und die Behandlung des in ihnen zu veröffentlichenden Materials sprachen als Berichterstatter Professor v. Ottenthal (Wien) und Archivdirektor Dr. Ilgen (Düsseldorf); die jüngsten Fortschritte des Historischen Atlasses der österreichischen Alpenländer brachte Dr. A. Mell (Graz) zur Kenntnis. In der dritten Sitzung sprachen Professor Dopsch (Wien) über die Maßnahmen zur Erschließung agrargeschichtlicher Quellen und Professor Luschin v. Ebengreuth (Graz) über die Herausgabe von Münz- und Siegelwerken. Landesarchivar Mell konnte in seinem Vortrage für den krainischen Boden keine besonders erfreulichen Fortschritte verzeichnen. Denn das Land Krain besitzt allerdings ein sogenanntes Landesarchiv, jedoch nur mit dem Begriff des alten Archives der krainischen Landstände. Jene Sammeltätigkeit, welche z. B. das steiermärkische Landesarchiv zu einem Zentrallandesarchive mit seinem so reichen Inhalte an den einzelnen Stadt-, Markt- und Herrschaftsarchiven gemacht hat, ist in Krain noch nicht begonnen worden. Der von Mell in den Mitteilungen des Musealvereines für Krain (XV. Jahrg., S. 46-—67) veröffentlichte Aufruf zur Mitarbeiterschaft an der Sektion Krain des Historischen Atlasses blieb ohne Erfolg, und die Durchsicht des krainischen Landesarchives und der anderen Archive ergaben nur vereinzelte Funde von Landgerichtsund Burgfriedsbeschreibungen. Auf Grund dieser versuchte Professor Dr. Pircli-egger das krainische Landgerichtsbild zu rekonstruieren, doch wies die Arbeitskarte 1 : 75.000 derartige Lücken auf, daß nunmehr an eine ernstliche und systematische Durchforschung der krainischen Städte-, Märkte- und Herrschaftsarchive herangetreten wurde. Gegenwärtig bereist Professor Fr. Komatar im Aufträge der Atlaskommission das Kronland Krain. Ebenso schwierig wie die Durchführung der kartographischen Darstellung dürfte die Abfassung der sogenannten «Erläuterungen» sein. (Deutsche Geschichtsblätter, VI. Bd., 58 S.) Karl Giannoni gibt in den «Deutschen Geschichtsblättern» V. Bd., S 97 fg. eine Übersicht des staatlichen Archivwesens in Österreich, die in Kürze eine Orientierung über dessen Organisation und über den Inhalt der einzelnen Archive bieten sollte. Die Bemerkungen über die krainischen Archive sind äußerst unvollkommen und falsch. Auch Archivdirektor M. Mayr bespricht ebenda S. 315—330 die Licht- und Schattenseiten des österreichischen Archivwesens und gibt eine Reihe von Ratschlägen, wie man die Übelstände beseitigen könnte. Den trefflichsten Aufsatz über das Archivwesen in Österreich veröffentlichte Professor Oswald Redlich in den Mitteilungen der dritten (Archiv-) Sektion der k. k. Z. K. f. K. u. hist. D., VI. Bd., 1. Heft, S. 1 fg., in welchem er ein Bild der Entwicklung österreichischer Staats- und Landesarchive bietet und sich in die Beantwortung der Frage, was auf diesem Gebiete noch zu geschehen habe, eingehend einläßt. An demselben Orte (S. 43—65) findet man einige sehr beachtenswerte Verfügungen des Linzer Bischofs über die Schaffung des Diözesanarchives und über die Organisierung und Ordnung der Pfarrarchive. Die Nachahmung der Maßnahmen des Linzer Bischofs wäre auch für unser Land sehr wünschenswert, um der Verschleppung des archivalischen Materials vorzubeugen. Personalnachrichten. Von Fr. Komatar. Wladimir Levee. Dem so früh der Wissenschaft entrissenen jugendlichen Professor an der Universität Freiburg in der Schweiz widmet Hofrat A. v. Luschin, sein Lehrer und Förderer, einen längeren Nachruf in den Mitteilungen des Institutes für österreichische Geschichtsforschung XXVI. Bd., 195 — 198 S. Am 5. Jänner 1905 erlag der bekannte Bibliophile und um das Zustandekommen der Salzburger Hochschulkurse verdiente k. k. Archivdirektor Doktor Richard Schuster einer Kohlengasvergiftung. In Graz starb am 6. Februar 1905 Hofrat Dr. Eduard Richter, Professor für Geographie an der Universität, der besonders die Gletscher der Alpen erforschte; die meisten Verdienste jedoch erwarb er sich um die historische Geographie Alt-Österreichs. Richter veröffentlichte mehrere Abhandlungen über den historischen Atlas der österreichischen Alpenländer, nach seiner Anleitung arbeiteten, behufs Herstellung eines solchen Kartenwerkes, zahlreiche seiner Berufsgenossen und Schüler in allen Ländern, jedoch das Erscheinen der i. Lieferung dieses Werkes erlebte Richter nicht mehr. Der Generalkonservator der k. k. Zentralkommission für Kunst- und historische Denkmale und der Professor für Kunstgeschichte an der Wiener Universität Hofrat Dr. Alois Riegl starb am 17. Juni 1905. Er befaßte sich hauptsächlich mit den Untersuchungen über die Ornamentik, zuletzt stellte er alle seine Kräfte in den Dienst der Zentralkommission, welche durch ihn neu belebt wurde. Am 20. März 1906 starb in Laibach ein langjähriges Mitglied des Museal Vereines, Josef Luckmann, Präsident der Krainischen Sparkasse, welcher der Musealverein für die hochherzige, alljährlich wiederkehrende Unterstützung zum innigsten Danke verpflichtet ist. Der Verblichene war einer der hochgeschätztesten Bürger der Stadt Laibach. An Stelle des in den Ruhestand getretenen Regierungsrates Dr. Josef v. Zahn wurde im Jahre 1905 der bisherige I. Adjunkt am steiermärkischen Landesarch^ve Dr. Anton Mell zum Landesarchivar in Steiermark ernannt. Mit der Leitung des krainischen Landesmuseums «Rudolfinum» wurde im Jänner 1905 Dr. Walter Smid betraut. Neue Konservatoren und Korrespondenten der k. k. Zentralkommission für Kunst- und historische Denkmale für Krain. Im Jahre 1904 wurden die Konservatorenbezirke I. Sektion neu eingeteilt und zu Konservatoren ernannt: aj Gymnasialprofessor Dr. Jakob Zmavc in Laibach für die politischen Bezirke Adelsberg, Krainburg, Laibach Umgebung, Loitsch, Radmannsdorf, Stein und die Stadt Laibach; bj Gymnasialprofessor Dr. Eduard Nowotny in Cilli für die politischen Bezirke Gottschee, Gurkfeld, Littai, Rudolfswert, Tschernembl. Im Jahre 1905 wurde Anton Koblar, Dechant in Krainburg, als Konservator III. Sektion wieder bestätigt und der Musealkustos Dr. Walter Smid wurde zum Korrespondenten ernannt. Druck von lg. v. Kleinmayr & Fed. Bamberg in Laibach.