Nr. 13!) f» ,l< halbj. fi. 5> 50. ffllr b«e .^ufieNxna in« Hau» !),,l!'j s,<> ,r. Vil der Post «an,j, si, ,5. hold», ? 5.0, Montag, 31. Juni. Ins«ll!on«gebür: yüi Nelne Inserate b<» zn « A« Minen des Kaisers in Prag gab Gelegenheit für die ^"lfalwilg von Knndgcbungen der Loyalität, in wel-^" beide Parteien einander zu überbiete» suchten. . Der Wiener Correspondent der „Gazzetta d'Italia" ^'"ettt. dass die Kaiserreise vorläufig nur den Erfolg F"e, neuerdings darznthun, wie uuendlich groß die "UMlarität ist, deren sich der Monarch erfreut. Hie-s'"> heißt es in dem Artikel weiter: „In der Hanpt-^"0t Böhmens wurde der Kaiser sowohl von den schell M um, den Deutschen mit jenem spontanen sj^Msiasmus empfangen, der auch ohne jedwede Pres-^, l,^" ^'^ der Äehörden zum Ausdruck gelangt. lMi ^ Nationalitäten habeu in der Bezeiguug eiuer Kliern Ergebenheit mit einander förmlich rivalisiert, tva» ? "'"" sagen kann, dass beide Natioualitäteu, "^ die Loyalität gegenüber dem Souverän betrifft, mit einander übereinstimme»." Auch „La Riforma" constaliert den glänzenden Erfolg der Kaiscrreise in Böhmen und Mähren. Zur österreichisch - serbischen Eisenbahn-Convention. Man schreibt der „Pol. Corr." aus Belgrad vom 15. d. M.: ..Wie bekannt, hat die serbische Skupschtina am 5). d. M. die Eisrnbahn-Convenlion mit Oesterreich-Ungarn angenommen. Fürst Milan ratificierte noch an demselben Tage die Convention, und wurde inzwischen der serbische Gesandte in Wien, Herr Hust ic, zum Austausche der Ratifications bevollmächtigt. Nunmehr geht es an die Angelegenheit der Vergebung des Eisrnbahnbanes. Es wird nächstens eine Eisenbahn-seclion im Bautenministerium organisiert nnd gleich darauf der Concurs zur Einreichung der Offerte für den Bau ausgeschricbeu werden. Es werden Offerte namentlich ans England erwartet. Von französischen Neslcctanten wird das Consortium Frcmy-Filleuil genannt. Von den Russen dürfte Baranoff kein ernst» hafler Concurrent sein, dafür reflcctiert Poljakosf anf den Bau der scrbifcheu Eisenbahnen, und General Tschernajeff soll für den letzteren hier thätig sein. Obgleich die serbische Regierung der Majorität in der Stlipschtina sicher war, hatte sie, oder richtiger Ministerpräsident Nisttt, einen ziemlich harten Stand. Die Allgriffe der Opposition iu der Slupschtina und in ihrem journalistischen Organe galten und gelten nicht so sehr dem Principe der Convention, als vielmehr der Persönlichkeit des serbischen Cabiuetschess. Wie dieses gewöhnlich bei hitzigen Parteikämpfcn geschieht, wird im Angriffe und ' in der Vertheidigung vielfach outriert, und so kam es, dass anch Patrioten, welche sonst drin Partcigetriebe ferne sind, durch die heftigen Angriffe des „Videlo" anf die Convention alarmiert wurden. Ristiö gab schon im Ausschusse emgeheude Erklärungen, welche die Comitemitalieder zn befriedigen imstande waren. Großen Eindruck machte namentlich die Mittheilung, dass im Falle des Nlchtabschlusses der Convention eine Grenzsperre gegen Serbien zu gewärtigen wäre, was einer Lähmung jeder Handelsthätigkeit in Serbien gleichkäme, indem alles Geld, das aus dem Auslande nach Serbien kommt, nur aus uud über Oesterreich-Uugarn kommt. Man war auch vielfach beunruhigt wegen der Verbindung mit den türkischen und bulgarischen Eisen-bahueu; nach den erhaltenen Erklärungeu aber schwand diese Furcht. Von Seite der Opposition wurde namentlich die Bestimmung des Artikels 8, wonach an Ungarn die Exploitation der Strecke zwischen den, Belgrader Bahn-Hofe uud der Savebrückc abgetreten wurde, als Mittel gegen die Regierung angewendet, um sie sogar der Preisgebung von Staatsterritorium an eine fremde Macht zu beschuldigen; man sagte, es werde Terrain zur Aufstellung von ganzen Regimentern abgetreten. Ristii zeigte, dafs diese ganze Strecke kaum 200 Klafter in der Länge habe, dass darauf nur die Eisenbahnwächtcr sein werden, dass aber alle Souveränetätsrechte Serbiens auf dieser Strecke gewahrt sind; er bezog sich unter anderm auch auf die Eisenbahn-Convenlion von 1856 zwischen Oesterreich und Sardinien, wo ganz analoge Bestimmungen im Artikel 15 enthalten sind. nur mit dem Unterschied, dass Oesterreich sjch Serbien gegenüber nachgiebiger gezeigt hat. als damals gegen Sar-dinicu. Iu der Schlusssitzuug hielt Ristii eine zwei-stündigc Rede, in welcher er alle Argumente der Opposition uud alle Befürchtungen widerlegte. Einen mächtigen Eindruck machte es, als der Redner darlegte, wie die Frage der Erweiterung der Grenzen Serbiens in Berlin vollständig in die Hände Oesterreich-Ungarns gelegt war, nnd wie sie nur durch den Abschluss einer Eisenbahn-Convention mit der benachbarten Monarchie bedingt wurde. Beinahe consterniert war die Opposition, als Riftider Versuch hiezu müsste aber jetzt zum Unheil, vielleicht zu Massacres der Armenier führen, denn sie bilden die Minorität der Bevölkerung." Layard schloss seine Depesche mit folgendem Ne« sume: „Die patriotischen türkischen Staatsmänner und Functionäre, sowie die intelligenten Türken begreifen vollständig die dem Reiche drohenden Gefahren und sind zur Annahme radicaler Mittel liereit, um jene Gefahren abzuwenden. Allein die hervorragendsten dieser Männer wurden deshalb exiliert. Mahmud Nedim, Savfet und Chaireddin sind die einzigen Männer von Bedeutung in Constantinopel. Allgemein herrscht die Ueberzeugung vor, die einzigen Maßregeln zur Rettung der Türkei feien die sofortige Entlassung des jetzigen Ministeriums, die Entfernung jener Männer aus dem Palaste und vom Zutritt zum Sultan, welche über ihn einen bösen Einfluss ausüben, ferner eine wirksame Einschränkung der arbiträren Macht des Sultans, die Einführung der Minister-Verantwortlichkeit, die Ausdehnung der Macht der Valis und das Zusammen« treten der Kammern, wie sie in der Verfassung vorgesehen sind, oder einer sonstigen Repräsentativ-Kör» Perschaft in Constantinopel und localer Assemble», in den Provinzen." Die intelligenteren Türken sind überzeugt, dass bis zur Einführung dieser Dinge die von den Mächten verlangten und vom Sultan versprochenen Reformen nicht ausgeführt werden. Layard theilt diese Ansicht größtentheils. Ein Anfang könnte seiner Meinung nach gemacht werden, indem die Pforte aufgefordert würde, Mithads Verfassung wieder einzuführen; deren Gebrechen ließen sich abhelfen. Nach Layards Ansicht besitzen die Mächte das Recht, die Einberufung der Kammern zu verlangen, da Savfet den Mächten mittheilte, die ottomanische Constitution bilde noch immer das Fundamentalgesetz der Türlei, und die Einberufung der Kammern sei nur außerordentlicher Umstände wegen auf ein Jahr verschoben. Aus dem englischen Parlamente. In der Sitzung des englifchen Unterhauses vom 16. d. M. beantragte das Parlamentsmitglied Richard den Erlass einer Adresse an die Kon igin, worin diese ersucht wird, den Minister der auswärtigen Angelegenheiten zu instruieren, sich mit den übrigen Mächten behufs einer gemeinsamen und gleichzeitigen Reduction der stehenden Heere Europas ins Einver« nehmen zu setzen. Auf den gegenwärtigen Stand der Rüstung auf dem Continent übergehend, bemerkte er, es sei ein Scandal für die Civilisation, eine Geißel der Menschheit und vor allein ein Vorwurf für das Christenthum, auf das alle so stolz seien. Es werde keine Uebertreibung sein, wenn er behaupte, dass jene Staaten zu beliebiger Zeit Millionen Bewaffnete in Europa ms Feld stelleu könnten. Die Kosten für die Rüstungen vermehrten sich jedes Jahr mit Schnelligkeit. Gladstone wies in seiner Erwiderung darauf hin, dass, während in den letzten dreißig Jahren große Operationen in Europa sich vollzogen hätten, so traurig und beklagenswert die Kriege auch sein möchten, so seien sie mitunter nothwendig für die Erhaltung der Menschheit. Ein wirkliches nationales und einiges Italien sei nicht durch friedliche Mittel zu erreichen gewesen, desgleichen die Wiederherstellung des deutchen Reiches, während die Slaven erst kürzlich die Freiheit auf dem Schlachtfelde errungen hatten. Was die unnöthigen und willkürlichen Kriege betreffe, so könne er seine Verabschemmg derselben nicht mit Worten ausdrücken; auch er sei der Meinung, dass minder kostspielige Mittel und Wege gesucht werden sollten, um nationale Differenzen zu begleichen. Wenn ein Antragsteller Grund zum Verdruss habe, dass die Regierung nicht geneigt sei, in der Richtung der Beförderung des Friedens durch friedliche Maßregeln und Abrüstungen in Europa vorzugehen, so sei er im vollsten Maße berechtigt, auf dem Antrage zu beharren; nehme er aber an, dass die Regierung mit ihm übereinstimme in dem Wunsche, die kriegerische Methode durch eine friedliche zu ersetzen, so ersuche er ihn, der Regierung in Bezug auf Zeit und Gelegen» heit, eine delicate Angelegenheit diefer Art vor die Nationen Europas zu briugen, freieren Spielraum zu geben. Mehr als durch Vorschriften könne durch Bei" piel erzielt werden. Courtenay beantragte als Amendement, dass, der Meinung des Hauses nach, es Pflicht der Negierung sei, bei allen Gelegenheiten, wo die Verhältnisse es zuließen, den auswärtigen Nationen Verminderung der europäischen Rüstungen zu empfehlen. Gladstone erklärte, er werde das Amendement nicht bekämpfen, wenn dem Hause an dessen Annahme liege. Diesen Antrag würde er jedoch nicht empfohlen haben. Der Antrag Richards wurde hierauf aligelehnt und das Amendement Courtenays genehmigt. Hagesneuigkeiten. — (Verheerungen durch Wolkenbrüch'e.) Aus Prenßisch-Schlesien laufen fortwähreüd die trostlosesten Nachrichten ein. Ueber die Katastrophe in Sei» denberg wird berichtet, dass das Unwetter Montag nachmittags 2 Uhr begonnen. Das Wasser drang l'is in den zweiten Stock, stieg !n die Fenster n»d kam brausend, Tische, Stühle und Betten mit sich führend, zum Giebel wieder hinaus; hier wurde im wahren Sinne des Wortes ein Haus in zwei Theile zerlegt; dort schwamm eine Wiege mit einem weinenden Kinde, bis das kleine Bettchen zu einem Todtenbette ward, auch rangen Kühe, Ziegen, Pferde mit ihren letzten Kräften gegen die Wassermassen, bis auch sie in dem Gischt verschwanden. So tobte und heulte das entfesselte Element bis gegen Abend, da erst legte sich die Gewalt, das Wasser begann zu fallen. Am Dienstag vormittags waren die Straßen frei. aber welches entsetzliche Schauspiel stellte sich den Blicken dar! Es war ein Vild schrecklichsten Elends, das manchem Beschauer eine Thräne des Mitleids entlockte. Die Gälten sind vollständig verschwunden, Vänme und Sträucher entwnrzelt, die Umzäunungen weggeschwemmt. Am grausigsten zeigt sich der znr Villa des Fabrits-liesitzers Franz von der Firma Müller und Comp. gehörige Garten. In der Neugasse und auf dem Mühlplan sind mehr als zehn Häuser eingestürzt, ebenso viele unbewohnbar geworden. Zu den lehtern gehört auch das königlich preußische Steneramt. welches den Verlust wertvoller Acten zn beklagen hat. Am härtesten jeduch sind entschieden die Fabritsbesiher Mau betroffen; der ihnen zugefügte Schaden soll sich auf wenigstens 00,000 Mark belaufen. Abgesehen von dem Ver-lnste an Farbhölzern, Chemikalien, Kohlen ?e., sind ihnen viele hundert Stücke Tuche so verschlammt, dass sie zur Reinigung nach Görlitz und in böhmische Nachbarorte geschickt werde» müssen. — Noch furchtbarer als Seidenberg sind Berna und Küpper heimgesucht. Die Verwüstungen entziehen sich der Beschreibung ; fast kein Haus ist verschont, die meisten liegen in Trümmern oder drohen einzustürzen. Bis jetzt sind in Berna 16 und in Küpper 8 Leichen ge fnnden, während noch 7 Personen vermisst werden. Anch ertrank in Berna beim Netten des Viehes Herr Dr. Männich, und mit ihm fanden in demselben Dorfe noch 13 andere Personen den Tod in den schäumenden Fluten; in Küpper soll anch der Lehrer nms Leben gekommen sein, nnd in Bellmannsoorf soll man ebenfalls den Tod von 8 Einwohnern zu beklagen haben. Locales. Krainischer Landtag. 3. Sitzung. Laibach, 19. Juni. Vorsitzender: Landeshauptmann Dr. R. v. Kal-tenegger; Vertreter der Regierung: der k. k. Lau-despräsident Winkler und der k. k. Regierungsrath Hotschever. Anwesend 34 Abgeordnete. I. Das Protokoll der letzten Sitzung wird in ! deutscher Sprache verlesen und genehmiget. II. Mittheilungen des Landtagspräsidimns: Der Landespräsident theilt dem Hause Mlt, dass er am 13. d. an die Cabinetslanzlei Sr. MalM des Kaisers einen Bericht über den durch den Hag" am 6. d. M. in zahlreichen Gemeinden der Bezule Rudolfswert uud Gurkfeld abgerichteten Schaden erstattet und um Hilfe gebeten habe. Zufolge Zusch"!' der Cabinetskanzlei haben Se. Majestät der Ka'ltt (das Haus erhebt sich) geruht, aus den Allerhöchste!. Privalmittcln den Betrag von 4000 fl. zu bewilligen-(Stürmische Hoch- und Slavarufe.) Der LandeM«» sident bringe hiemit diesen hochherzigen Act laise^ licher Mun'ificenz zur Kenntnis des Haufes. (A"d0. Dobro!) Der Landeshauptmann ersucht den ^ despräsidenten, Sr. Majestät den ehrerbietigsten TM des Landtages zur Kenntnis zu bringen, und forde" das Haus auf, Sr. Majestät dem Kaiser ein dreimaM» Hoch und Slava auszubringen. (Lebhafte Hoch' "" Slava-Rufe.) Dem Abgeordneten Dollhof wird ein weiter" Urlaub ertheilt, und eine Neihe von Petitionen NM" den verschieden Ausschüsse» zugewiesen. ^, III. Abg. Luck mann erstattet namens des u> nanzausschuss'es Bericht über die Einstellung der Dia f" von Landtagsabgeordneten und beantragt dicsbezil'M folgende Bestimmungen: ^ 1.) Der Diätenbezug beginnt für jeden AbM" ten mit dem Tage, an dem er fich in der hiez",,^ Beginne der Session an aufliegenden Liste als V^ eingezeichnet hat; 2.) der Diätenbezug erlischt sin' "^ einzelnen Abgeordneten im Falle derselbe einen lln" nimmt oder ohne Urlaub von den Sitzungen des ^" tages abwesend ist, für die Dauer des Urlaubs ^ der Abwesenheit, insoferne letztere nicht durch Kla> heit begründet ist; 3.) der Diätenbezug erlischt', alle Abgeordneten, die nicht in weiter arbeitenden A» schüssen beschäftiget sind, bei einer angekündigten «-tagung der Sitzungen von mindestens acht Tag> jeduch für die nicht in Laibach domicilicrcildeil ^ geordneten nur gegen dem, dass ihnen die Mischt' wie zu Beginn und zum Schlüsse der Session, s"!^, dieselben den entfallenden Diätenbetrag nicht iM!' gen, vergütet werden. ..« Abg. Dr. Poklukar beautragt den Zusatz. °"' diese Bestimmungen mit heutigem Tage iu KrB ° treten haben. ' .. Die Anträge des Ausschusses und der Zusahaw^ Dr. Poklukars werden angenommen. ^z IV. Abg. Dr. V.Schrey erstattet uameüs "^ Finanzausschusses Bericht über die Voranschläge ^ Landesausschusses für den Lehrerpensionsfo^ Der Voranschlag pro 1880 wird in dew ^ fordernis per 15,303 fl. und ln der BedeckM ^ 070« fl., .sohm mit dem aus dem Landesfol'de ' deckenden Abgänge per 8595 fl. genehmigt. Der ^ anschlaq pro' 188l wird in feinem Erfordernisse ^ 10,393 fl. und der Bedeckung per 7048 fl.. soh'" '^ dem ans dem Landesfonde zu deckenden Abgänge 9345 fl., ebenfalls genehmigt. . .^j Der Lehrersluchter Wilhelmine Tribuö w'r - ft^ die Dauer ihrer Bedürftigkeit und ErwerbsunfaW eine jährliche Gnadengabe von 50 st. verliehe». ^ Die dem feilher verstorbenen Lehrer Gregor ^ ^, einem 87jährigen Greise, vom Landesausschui" H-willigte Gnadengabe jährlicher 122 fl. 50 kr. wird"" träglich genehmigt. , ^ hie Der Schull'ehrerswitwe Iosefa Ierom w'^qs-Gliadelivension per 130 st. und der GnadenerM" '^ lieilvag per 30 fl. für ihre beiden Kinder bl» 20. Lebensjahre bewilligt. die V. Die Berichte des Landesausschusses "^ ^l dem Lande zukommenden Maßnahmen bezügl'^s, Militäreiüqilartierung, über die Bewilligung "f^>,el dener Gemeinde-Umlagen pro 1880 und 1^'^le^ der Entwurf einer neuen Feuerpolizei- uüb H ^c wkhl-ordnmig für Krain nnd der Gesetzentw» > ^ Aenderuna, des im Morasttulturgesetze bestimmte".^ ^ tmialgebietes werden dem Verwaltungsausschlll' gewiesen. VI. Berichte der Petitionen. ^-„F Dr. Vosnjak beantragt namens des,V ausschusses: . ..< 1.) dem Frequentauten des k. k. Tlner"^ Institutes in Wien Paul Stak für das Iayr eine Unlerstützllilg von 100 sl.; .., St"' 2.) dem Unterstützungsvereine für sla"''^ ^l) deuten an der Grazer Universität für das >M 100 fl. z» bewilligen und , fisaes^ 3.) über Ansuchen der k. k. LandwirtM'/" ^c schaft für Krain drei Stipendien für S«"' F Hufbeschlag-Lehranstalt in Laibach zu ^'^l i" für das Jahr 1880 als auch für das IOl jh^ creieren und auf den Llmdesausschuss das erl recht zu übertragen. (Angenommen.) . „alllt" Abg. Dr. Ritter v. Vesteneck beantragt des Fi.ianMLschusses: liudscha^'^s 4.) der Witwe des verstorbenen lan0,A '^ ^1 Officials Zanoökar eine Gnadengabe per " ) weitere drei Jahre zu bewilligen. (Ang"'""" lsF Abg. Dr. Ritter v. SavinschegS namens des Finanzausschusses: !!75 . 5.) dem provisorischen Zloaugsarbeilshaus - Auf-leyer Franz Baje eine Gnadengabe monatlicher 5 fl. auf weitere drei Jahre zu bewilligen: 6.) dem Zwangsarbeitshaus-Anfseher Franz Zaiec ov unheilbaren Augenleidens die Abfertigung im Betrage per 388 fl. zuzugestehen und 7.) das Gesuch der Diener der Zwangsarbeits-anstalt um Verbesserung ihrer Löhnungen abzuweisen. Angenommen.) Abg. Dr. Schaffer beantragt namens deS Finanz. ausschusses: 8.) dem Maler Ludwig Grilc in Laibach behufs ^rmöglichung der Frequentierung der Akademie der bndenden Künste in Wien den Betrag per 100 fl.; 9.) dem Schüler der Malerakademie in Venedig August Schlegel 50 fl., und 10.) dem Schüler der Akademie der bildenden Künste in Wien Ferdinand Vesel den Betrag per U ^' öl« Fortsetzung der Studien zu bewilligen. Angenommen.) <,, Dr. Schaffer beantragt weiters namens des Ausschusses: _, N.) die Gesuche der Schubführer Josef Altmann, Johann Schifrer, Carl v. Novak, Peter Lillek und "lalhias Eppich um Definitiverklärung abzuweisen. Abg. Laschan stellt hiezu den Zusatzantrag, da b>e Petenten um die öffentliche Sicherheit wohlverdiente Jänner srien, es möge dem Landesausschusse das Recht k>ngeiäumt werden, wirklich dürftigen, dienstesunfähig gewordeneu Dienern dieser Branche und deren Witwen und Waisen Unterstützungen bis zur Einberufung des Landtages zu bewilligen und eventuell Vnadengaben zu beantragen. Der Antrag der Section mit dem Zusatzantrage des Abg. Laschan wird angenommen. Abg. Potocnik referiert namens des Verwaltungsausschusses und beantragt: 12.) Es werde der Ortsgcmeinde Ossiuniz für die Herstellung der ^ubranterbvücke bei Papesch eine Sub. Mention von 500 fl. und der Untergemrinde Verbovo für die neu hergestellte Brücke über den Wildbach Sftodfirma von 75 fl. aus dem Landcsfondc bewilligt. Abg. Ledenig unterstützt diesen Antrag; der-selbe wird angenommen. Abg. Potoönik beantragt namens des Ver-waltung'sausschusses: 13.) dem Äezirksstraßenausschusse Idria für seinen ganzen Gebietsumfang die Emheonng einer 25ftroc. Umlage; 14.) dein Aezirksstraheuausschusse Ratschach die Eluhebung einer 1i)proc. Umlage; 15.) dem Bezirlsstraheuausschusse Gloßlaschiz die Elnhebung elner 15proc. Umlage- 16.) dem Brzllksstrüßella'usschusse Gurkfeld die EinHebung einer Ibproc. Umlage von allen directen Steuern sammt Eiudrittel.Zuschlag für das Jahr 1880 zu bewilligen. Abg. Detela beantragt namens des Verwal-tungsausschusses: 17.) der Gemeinde Snhor, als einer der ärmsten Gemeinden, zur Tilgung der durch die Rinderpest anerlaufenen Kosten den Betrag per 60 fl. zu bewilligen. Abg. Klun beantragt die Restituierung des ganzen für die Rinderpest ausgelegten Betrages per 99 fl. 95 kr. an diese Gemeinde. Abg. Dr. Bleiweis unterstützt diesen Antrag. Abg. Deschmann erklärt sich gegrn denselben, da man dadurch nur die Fahrlässigkeit der Gemeinden unterstützen würde. Für die Vergrabung des gekeulten Viehes seien per Stück je 1 fl. verrechnet. Diefen Ertrag hätte die Gemeinde leicht erspart, wenn sie in eigener Regie die Vergrabung besorgt hätte. Unterstütze man eine Gemeinde in dieser Richtung, so werben zahlreiche andere mit gleichen Ansuchen folgen. Abg. Dr. Vleiweis entgegnet dem Vorredner, die Vergrabung des gekeulten Viehes durch Bedienstete des Wascmneisters sei ganz erklärlich. Jedermann, der Mit verseuchtem Vieh in Berührung gekommen, sei in ^r Gemeinde gemieden, da man mit Recht eine Verschleppung der Seuche fürchte. Abg. Dr. R. v. Vesten eck bemerkt, dass die Ge« ?üren, welche der Wasenmeister verrechnet habe, die An gesetzlich gebürenden seien, welche derselbe in jedem uaUe in Anrechnung zu bringen berechtigt ist, ob Mitglieder der Gemeinde bei der Vergrabung mitge-W'ltt haben oder nicht. H, Bei der Abstimmung wird der Antrag des Abg. Nmn abgelehnt und jener des Ausschusses angenommen, w Abg. Aaron Taufferer beantragt namens des "erwaltungsausschusses: w. ^) das Ansuchen der Aezirksftrahenausschüsse A'fmz, Gottschee, Laas und Loitsch, es seien für ihre fraßen entweder vier Mauten zu bewillige» oder ^>tere als Landesstraßcn zu lategorisieren, dem Lan-"esausschusse zur weiteren Erhebung zuzuweisen, r, Abg. Luck mann beantragt die sofortige Ab° U'ung diefer Petition, indem die Einführung von -"lauten weder beliebt noch zweckentsprechend sei. kl. Abg. Paliz bemerkt, oass die Straßen, welche Me VeMe erhalten müssen, vielleicht unter allen ""aßen Krams am meiste» befahren seien. Trotzdem die dortigen Bewohner dieselben nur in sehr geringfügiger Weise benutzen, seien selbst die entferntesten Gebirgsbewohner verhalten, diese Straßen fünf-, auch sechsmal im Jahre zu beschottern. Zudem herrsche gerade in diesen Bezirken große Armut. Redner empfiehlt daher, die von den Bauern selbst gewünschten Mauten zu bewilligen oder jedem der erwähnten vier Straßenausschüsse je 1000 Gulden zur Erhaltung der Straßen aus dem Landesfonde zu votieren. Bei der Abstimmung werden die Anträge der Abgeordneten Luckmann und Pakiz abgelehnt und der Ausschussantrag angenommen. Abg. Ritter v. Gariboldi beantragt namens des Verwaltungsautzschusses: 19.) dem Gesuche der Gemeinde Vraböe um Bewilligung der Erhebung des in der Sparlasse angelegten Betrages, welchen die Gemeinde für die Kriegsprästationsforderung seinerzeit erhalten habe, zu willfahren, da dieselbe den angelegten Betrag zu einer für sie fehr vortheilhaften Straßenumlegung benöthigt. (Angenommen.) Abg. Des ch mann beantragt namens des Verwaltungsausschusses : 20.) das Gesuch des Lehrers Mathias Raut in Prem um eiur Unterstützung für Instandsetzung von Schulobstgärten dein l. t. Landcsschulrathe befürwortend abzutreten. Abg. Nobic hebt das Bestreben des Lehrers Rant lobend hervor und hofft, dass dessen fortschrittliche Tendenzen auf dem Gebiete der Agricultur inaßgebl'ndl'N Ortes die verdiente Förderu'ig finden werden. Hiemit ist die Tagesordnung erschöpft und schließt der Vorsitzende die Sitzung. Nächste Sitzung Montag, 10 Uhr. — (Ernennung.) Der Bezirksgcrichtsadjunct in Wipftach. Herc Dr. Albin Poznil, wurde zum t. l. Notar „lit dem Amtssitze in Nudolfswert ernannt. — (Pater Benvenut Crobath f.) Im Frnnciscanerllosler zu Laibach verschied gestern um 8 Uhr morgens „ach zweimonatlichem Krankenlager der Senior des Convents. Herr Pater Benvenut Crobath. im 76sten Lebensjahre. Der Verblichene, der bekanntlich im Jahre 1878 sein goldenes Priesterjnbilänm gefeiert hat. zählte zn den beliebtesten und geachtetstcn Mitgliedern der hiesigen Geistlichkeit und hat sich im Laufe seines langen, dem Dienste der Kirche und der Menschheit mit gleicher Liebe gewidmeten Lebens zahlreiche, auch höchstenoU» anerkannte Verdienste erworben. Das Leichenbegängnis Pater Nenuenuts. auf dessen Wirken noch des näheren zurückzullimmen wir uns für eine unserer nächsten Nummern vorbehalten, findet heute um halb 7 Uhr abends statt. ? -? >, cr. V.^^lilieutenant V<,ron Eglh -s-.) Ner l. ^Kämmerer und Oberstlieutenant des Ruhestandes Mor,z Freiherr v. Egth und Hungersbach, der in den sechziger Jahren bekanntlich durch längere Zeit alö Gendarmerie» Rittmeister und Commandant des Gendarmerlc-Flügclcommandos in Laibach fungierte und bei seinem Scheiden ans Krai» hier allseits die freundlichste Erinnerung zurückließ, ist am 18. d. M. in Graz im 63. Lebensjahre gestorben. — (Jubiläumsfeier in Idria.) Die pro, grammgcnläß auf drei Tage ansgedehnte festliche Be-gehung der dreihundertjährigen Jubiläumsfeier des Stnats-Montanwerles in Idria wird durch eine heute abends im dortigen Werlstheater veranstaltete Festvor-stellnng eingeleitet, der eine gesellige Znsammenknnft der Festtheilnehmcr im Casinovereine solgt. Morgen, am eigentlichen Festtage, findet um 10 Uhr vormittags der Festzug, um 2 Uhr das Bankett, nachmittags das Volksfest und abends der Ball auf der „Iemlja" statt. Der dritte Tag ,st einer corporative» Grubenbefahrung und der Besichtigung der wichtigsten oberirdischen Werls-objecte gewidmet und schließt mit einem solennen Ab-schiedscommersc. Dem Veinehmen nach steht das Erscheinen des Herrn Aclerbauministers Grafen Faltenhayn bei der Jubiläumsfeier in Aussicht. Ans Laibach begeben sich der Herr Landespräsident Wintlcr und der Herr Landeshauptmann Dr. Ritter v. Kaltcneggcr nebst mehreren anderen Gästen nach Idria. Auch wir haben einen eigenen Berichterstatter an Ort und Stelle entsendet nnd hiedurch Vorsorge getroffen, um unsere Leser in den kommenden Tagen auf brieflichem und telegraphischem Wrge über den Verlauf der Feier ausführlich zu informieren. — (Wasserschaden in Unterlrain.) Kaum 14 Tage sind es. dass ein gewaltiger Hagelschlag zahl. reiche Gemeinden der Politischen Bezirke Rudolfswert und Gurkfeld schwer heimgesucht und die Erntehoffnnn-gen der dortigen Bewohner nahezu ganz vernichtet hat, fo dafs der Schade auf ungefähr eine halbe Million Gulden veranschlagt werden lann, und schon stellt sich eine neue Hiobspost aus den gleiche» unglücklichen Di-stricten Unterlrains ein. Diesmal waren es heftige, in der Nacht vom 15. auf deu 16. d. M. niedergegangene Negengüffe, welche den Erdboden überfchwemmten und in mehreren Orten bedeutende, auf Jahre hinaus fühlbare Verwüstungen anrichteten. Speciell in dem Weingebirge Gertschbcrg bei Rudolfswert haben die-felben an mehreren Stellen uamhafte Eroabrutschungen verursacht und dadurch den betreffenden Weingarten-besihern großen Schaden zngefügt, indem an zahlreichen Plätzen die Wiederanfpflanzung von Weinreben gänzlich unmöglich gemacht wurde. Ferner sind die in Gertsch-berg. Sagrad und längs des Gertschbergbaches bis zur Mündung in die Gurl liegenden Felder und Wiesen an vielen Stellen theils durch das aus dem Gertsch-bergbache über das Ufer steigende Wasser, theils durch das aus dem Gebirge kommende Negenwasser mit Schlamm oder Schutt überschüttet und hiedurch den armen Inwohnern von Gertschberg und Sagrab auch noch der letzte von dem Hagelschlage verschonte Rest der für heuer gehofften Ernte an Feldfrüchten beinahe ganz vernichtet worden. Eine ähnliche Nachricht kommt uns aus dem Gurl» felder Bezirke zu. Auch hier ist infolge der Regengüsse vom gleichen Tage der Raoulabach ausgetreten und hat die längs dieses Baches in den Gemeinden Dobrawa, Dole und Starawas im Steuerbezirle Nassen-fuß liegenden Wiesen ganz überschwemmt und die Heu-fcchsung zugrunde gerichtet. Die vorliegenden traurigen Nachrichten sind gewiss im vollsten Maße geeignet, das ohnehin schon rege Mitleid für die vom Schicksale hart mitgenommenen Be» wohner der genannten Gegenden noch zu erhöhen und dem vom Herrn Landespriisidenteil vor wenigen Tagen erlassenen warmen Aufrufe bei allen jenen, die in der glücklichen Lage sind, bedrängten Mitbürgern durch eine größere oder kleinere Gabe hilfreich beispringen zu lönnen, bereitwillige Aufnahme zu sichern, was wir im Interesse der vielen Hilfsbedürftigen herzlichst wünschen. S e. M a« jestät der Kaiser haben bekanntlich infolge eines Berichtes des Herrn Landespräsidenten sofort den bedeutenden Betrag von viertausend Gulden zur Linderung der ärgsten Nothlage ans der Allerhöchsten Privatschatulle gespendet und hiedurch erneuert bewiesen, dass der Appell des Landes Krain an die Huld unseres überaus gütigen, leider nur von zu vielen Seiten in Ansprnch genommenen Monarchen bisher noch nie unerhört verklungen ist. — (Adelst, erg.) Die Wiener „Neue illustrierte Zeitung", welche den zahlreichen landschaftlichen und ethnographischen Schönheiten und Eigenthümlichkeiten unseres engeren Heimatlandes Krain schon wiederholt in Wort und Bild ihre Aufmerksamkeit zugewendet hat und wohl unbestritten als das beste österreichische Blatt dieses Genres bezeichnet werden lann, bringt in ihrer gestrigen Nummer (39) einen längeren Aussatz über die Aoelsberger Grotte nebst einer dazu gehörigen, aus fünf von Professor Zvirina nach der Natur gezeichneten Detailslizzen bestehenden Illustration. — Zwei weitere Abbildungen der gleichen Nummer bringen eine sehr hübsche Aufnahme der Stadt Pettau in Süosteiermarl Vom rechte» Drau-Ufer aus sowie eine Zeichnung des berühmten, auf dem Pettauer Hauptplahe aufgestellten, mehr als 6 Meter hohen RömersteineS, der durch seine die Orpheus-Mythe darstellenden Scnlpturen als ein hochinteressantes archäologisches Denkmal geschätzt wird. — (Die Rea lcrebitbank und die Laibacher Lose.) Zwischen der Realcreditbank, welche bekanntlich die Lotterie-Anleihe der Stadt Laibach im Betrage von 1'/, Millionen Gulden vor wenigen Monaten financierte. und der Wiener Steuerbehörde hat sich soeben bezüglich der Stempelung von Schlussbriesen eine fiscalische Differenz ergeben, welche die vorläufige Siftie-rnng der weiteren Ausgabe dieser Briefe bis zur ober-behördlichen Entscheidung der Stempelfrage zur Folge hat. Die näheren Details dieser Affaire find folgende: Die Realcreditbanl stellte zum Behufe des Verschleißes der Laibacher Lose theils Ratcnbriefe, theils sogenannte Schlussbriefl' aus. Die Schlussbriefe sind ein Novum im Losgeschäfte; sie lanten auf einen bestimmten Namen und haben folgenden Inhalt: ,.Die Realcreditbanl verkauft Ihnen hiemit das Los (Nummer . . .) des Laibacher Stadtanlehens um den Kaufpreis per 26 Gulden ö. W.. buchstäblich Zwcmzigsechs Gulden österreichischer Währung und bestätigt, ein Angeld von sechs Gulden ö. W. erhalten zu haben. Der Kaufschillingsrest ist bis längstens den I. Septcmper 1882 an der Kasse der Nealcrcditliank bar zu begleichen, kann jedoch nur auf einmal entrichtet werden. Das verkaufte Los Nr. . wird mit der Uebergabe oiefes Schlussbriefes in das Eigenthum des Käufers mit Last und Vortheil iibertra-gen, und fallen daher alle vom Ansstellnnnstage dieses Schlussbriefes bis zur fälligen Bezahlung des Kaufprei-fes etwa auf das Los fallenden Treffer dem Kaufer zu. (Bis zu obigem Termine find sieben Ziehungen.) Bis zur Vollzahlung des Kaufpreises bleibt das Los für den obigen Kaufschillingsrest verpfändet und wird erst acht Tage nach dessen gänzlicher Berichtigung an den Ueber-bringer dieses Schlnssbricfes an der Kasse der Realere-ditbanl ausgefolgt. Falls der Käufer den Zahlungstermin nicht einhält, ist die Nealcreditbanl an den Vertrag nicht mehr gebunden, und verfällt das obige Angeld zu ihren Gunsten. Dieser Schlussbrief ist durch Giro in Bianco übertragbar. Die Bank ist jedoch nicht verpflichtet, die Echtheit der Giri zu prüfen." Der Unterschied gegen-übcr einem Ralenbrief ist folgender: Bei einem Nalen« briefe, welcher auf 25 ft. lautet, sind 5 fl. sofort und die restlichen 20 ft. in vier Raten im Laufe cines Jahres zu zahlen. Mittelst des „SchlussbriefeS" glaubt die 1l78 Realcreditbant ein reines Kaufgeschäft abzuschließen; sie nimmt ein Angeld von 6 ft. und gestattet dem Käufer, die restlichen 20 st. erst nach 2'/4 Jahren zu bezahlen und inzwischen bei sieben Ziehungen mitzuspielen. Die Bank stellte diese Schlussbriefe aus, weil sie das mit deren Hilfe abgeschlossene Geschäft nicht für stempelftflich-tig hielt, und ließ die Schlussbriefe auch in der That nicht stempeln, in dem guten Glauben, dass es sich hier um eine einfache kaufmännische Correspondenz handle. Nie Wiener-Finanz-BezirlZdirection widersprach jedoch dieser Auffassung. Sie vertritt die Ansicht, die „Schluss» briefe" seien nichts anderes als Promessen; es werde nicht allein das Los verkauft, fondern auch die Gewinnhoffnung auf mindestens sechs Ziehungen. Die Angabe von sechs Gulden involviere in Wahrheit sechs Pro« messen zu je Einem Gulden, die Schlussbriefe seien daher entsprechend zn stempeln. Infolge dieser Controuerse sah sich die Realcreditbank, wie schon erwähnt, veranlasst, die Ausgabe von Schlussbriefen vorläufig bis zur end-giltigen Entscheidung durch die Oberbehörde zu sistieren. Neueste Psft. Original-Telegramme der „Laib.Zeitung." Verlin, 20. Juni. Die Delegierten - Culuniissioli hat sich erst gestern constiwiert; zum Vorsitzenden wurde der Oberst Blume, zum Secretär der Capitim Laferonays gewählt. Die Commission prüfte theilweise das vorliegende Kartenmateriale. Unter den Bevollmächtigten erscheint die völlige Uebereinstimmung über die Hauptfragen so gut wie hergestellt. Athen, 20. Juni. Die griechische Kammer wird für den 1. August durch Decret, welches drm Könige nächste Woche übersendet wird, einberufen. Salzburg, 19. Juni. (Landtag.) In seiner Antrittsrede betonte Landeshauptmann Graf Chorinsky, dass er aus der conservativen Partei hervorgegangen sei und mit dieser auch künftighin im vollsten Einklänge bleiben werde. Er sichere jedoch strenge Unparteilichkeit zu. Hneber widmete namens drr liberalen Minorität dem abgetretenen Landeshauptmanne Lam« berg einen warmen Nachruf. Prag, 19. Juni. (Frdbl.) Französische Jesuiten tauften hier ein dreistöckiges Gebäude behufs Niederlassung an. Prag. 19. Juni. (Frdbl.) Wie verlautet, wird Dr. Rieger gar keinen Minoritätsbevicht vorlegen, sondern nur mündlich seineu Antrag begründen. Die Debatte dürfte nur eine Sitzung beanspruchen, wenn auch von verfassungstreuer Seite kein Antrag auf Alikürzung der Debatte gestellt werden wird. Die Discussion über die Sprachenverordnung dürfte im Plenum nicht statthaben, da der Landtag bald, anfangs Juli, geschlossen werden soll. Uebrigens vertreten mehrere deutsche Abgeordnete die Ansicht, dass diese Angelegenheit nicht in den Landtag, sondern in den Reichsrath gehört. Lemberg, 19.Iuni. (N. fr. Pr.) Die Hörer des dritten Jahrganges der Ingenieur- und Bauschule am hiesigen Polytechnicum hatten beschlossen, die Vorlesungen des Professors Bisanz nicht mehr zu bchichen, weil er einen derselben eines Diebstahls verdächtigt haben soll. Infolge dessen sind heute durch Senats« beschluss vierundzwanzig Hörer des Polytechnicums relegiert worden. Berlin, 19. Juni. Das Abgeordnetenhaus lrhnte den Artikel II der kirchenpolitischen Vorlage ab und nahm den Artikel III nach der Regierungsvorlage cm. Berlin, 19. Juni. Die hiesige türkische Diplomatie betont, die Pforte erwarte von der Cmiferenz nur einen Rath, dem sie sich. soweit es möglich sei, fügen wolle, jedoch keinen Schiedsspruch. Die Türkei sei wegen Erhaltung des Friedens zu großen Opfern bereit, jedoch weder Waddingtons Dctailvorschlag, noch weniger die weitergehenden Forderungen Griechenlands seien annehmbar. Paris, 19. Juni. Der Kammer leqleFreyci.net den Entwurf einer vollständigen Amnestie für alle politischeu Vergehen und Verbrechen vor, welche in den Jahren 1870 und 1871 begangen, sowie für alle politischen und Pressvergehen und Verbrechen, welche von 1871 bis jetzt verübt wurden. Die Dringlichkeit wurde angenommen. London, 19. Juni. (Wr. Allg. Ztg.) Privat« Nachrichten des „Daily Telegraph" aus der Capstadt schildern die dortige Situation als höchst gefährlich. In der von den. Engländern annectierten Republik der Boers, Transvaal, herrscht große Aufregung. Moskau, 18. Juni. (Frdbl.) Heute fand die feierliche Enthüllung des Puschkin-Denkmals statt. Hundert Deputationen inländischer Universitäten und anderer Institute waren anwesend. Infolge der dreimaligen Verlegung der Feier war der Zudrang nur gering. Die Zeitungen bedauern die Abwesenheit vieler slavischer und anderer Vertreter des Auslandes. Nur slovakische, montenegrinische Delegierte und ein französischer Delegierter, Herr Leger, waren anwesend, Bodenstedt und Tennison wohnten der Festlichkeit als Privatpersonen bei. Präsident Grevy ertheilte dem Präsidenten der Moskauer Literalurgesellschaft, welcher die Puschkin-Feier organisiert hatte, das Kreuz der Ehrenlegion. Belgrad, 19. Juni. Fürst Milan reist nächste Woche in Begleitung eines Secretärs und zweier Adjutanten nach Wien ab. Bukarest, 19. Juni. Die „Independencia" meldet, dass die Regelung der Arab-Tabiafrage infolge Vermittlung Oesterreich-Ungarns bevorstehend sei. Russ-land beantragt wohl eine neue Trace, die jedoch die von der technischen Commission festgestellten Grenzen nur unwesentlich abändert und Arab-Tabia bei Ru-mänien belasst. Man glanbt, die rnmänische Regierung werde diese Trace annehmen. Kandel und Golkswirtschastl'iches. Laibach, 19. Juni. Auf dem heutigen Marltc sind er» schienen: 14 Wage» mit Getreide, tt Wagen mit Heu und Stroh. 16 Wagen und 2 Schiffe mit Holz (1« Cubitmetcr). D u r ch s ch n i t t s - P r e i s c. Ml!, Vig5^ MssI7"Mn5.- fi,j l>', si. ll,z ft! lr^ n ll. Weizen pr. Hcltolit, 10,40 1l 32 Nutter pr, Kilo . ->70 —j— Korn „ 7 31 7 10 Eier pr. Stiicl . . N------- Gerste (neu) „ 5 kl 5 20 Milch pr. Liter . -8 - Hafer „ 3 90 3!55Miuosleisch ftr. Kilo -Kl» - halbfrucht „ -------8 50,Kalbfleisch „ -50--. Heiden „ 5 70 6 10 Schweinefleisch „ —«4------ Hirse „ 5 70 5^95 Schöpsenfleisch „ - 36------- Kukuruz „ 6 34 7^32 Hähndel pr, Stiicl — 30 Erdäpfel 100 Kilo 2 93-------Tauben ., — 18 Liufcn pr, Hettolit 8!-----------Heu 100 Kilo . . 1 95 - Erbsen „ 8 50------Stroh „ . . 1 78 - Fisolen „ 9-----------Holz, hart., pr. vier Nindsschmalz Kilo — 78------- Q.'Meter-------6 20 Schweineschmalz ., — 74-------— weiches. „ . — 5 ^ Speck, frisch „ — 68-------Wem, roth,, 100 Lit.--------20 — — geräuchert „ — 70-------— Weiher „ - — 16 - Angekommene Fremde. Am 19, Juni. Hotel Stadt Wien. Vajardi, k. k. Ncchmmgtzrcuident. ^ Daub, Färber, Rosenberg, De Gregorio. Gciringer und Freund. Kaufleute; Laugraf, Wicn, — Hrrz. Kansm,. Casscl. — Aisch» bcrg. Kllusm,, Nürnberg, — iltischbicler mit Frau, Dessau. ^ Milesla. Nachszichcr, ssralau. — Obrcza, Milauc und Possanul, Zn'lniz, Hotel Elephant. Gruden, t. l. Steuereinnehmer. Oberlrain. — Äavou Lazcnini, Ingenieur, Äraz Vruclncr. Wien, — v, Hajnal, Ministerial-Ingenicur, Fimnc, — Äaslolz, Mailand. Verstorbene. Den 20, Juni. Pater Ncnvennt (Kaspar) Crobalh. Iu-! bilarpriester im Franciscancrconvent, Veschcr der goldenen ! Ciuil.ElirelMU'daille, 7N I., Marienplcch Nr, :">. Altersschwäche. — Maria Moro, Handclsmmmswilwc, 44 I,, Domplal) Nr. 20, Herzlähuluug. Eorrespondenz der Redaction. Herrn tt. von I.. in Laibach. Wegen Raummangels heute nicht möglich; erscheint morgen oder übermorgen. Herrn ^uton 0. in Mudolfswert. Aus Griinden. dle wir Ihnen gelegentlich brieflich nuseinandcrsetzcn werden, zur Ausnahme nicht geeignet, Herrn «lo8«t »ei,, in Gsttschee. Wir werden Ihnen das Manuscript zur besprocheuen Abänderung und Ergänzung «m Sinne unseres Schreibens vom 5, d. M. demnächst retourrinen. Meteorologische Beobachtungen in Laiba^ 7U>Mg, 732 95 -f-14 2, windstill Nebel ^. 19. 2 „ N. 73042 -j>240 SW, mäßig halbheiter 0'17 8 windstill heiter 20, 2 ., N. 727«9 ^-24 2 SW. mäftig heiter 000 9 „ Ab. 727 42 -^1» 0 ,SW. schwach mondhell Den 19. morgens Nebel, tagsüber Sonncnfchcin, abends lebhaftes Welterlen'chtrn in Nordo'st, bewölkt. Den 20. schb"" Tag. windig; nachmittags vorübeizichrnde Gewilterwollcn <"^ Südwest, nlondhcllc Nacht. Das Tagesmittel der Wiwnc an bcidcn Taarn l' l9 0" und -4- 20 0°, beziehungsweise um ^ ^ und l'4" ilber den« Normale. Verantwortlicher Redacteur: Ottomar Bamberg Vonl tiefsten Schinerzc gebeugt geben wir alle» Vcrwandleu lind Artannten die höchst betrübend!' Nachricht, dass es «ott dcni Allniachtigen gefalle» hat, unsere iuuigstgelieblc, theure Mutter, respective Schwester. Frau Marie Moro ^b. Toma, heute am 20. Juni nm 3'/< Uhr woracns, versehen mit den Tröstungen der heiligen Religion, nach lnrzem Leiden im 44. Lebensjahre in ein besseres Jenseits abzubcrnfcu. Die irdische Hülle der unvelgcsslichrn Velstor» bcnen luird Montag am 21, Juni, um 6 Uhr nach' mittags, vom eigenen Hause Domplcch Nr. 20 aus gehoben und sodann im Familiengrab«: zur ewigen Ruhe bestattet werden. l Die heiligen Seelenmessen werden in mehreren Kirchen gelesen werden, l Die theure Verblichene wird dem frommen Andenken empfohlen- Laibach am 20. Juni 18»0. lludwig, Victor, Eduard, Iosrf und Ernst als Söh»c. — Paula, Marie und Anna als Töchter, (laroline und Josephine Tonia als Schwestern. ! Ve»bigung«anstalt de« Franz Doberltt, Laibach. Beilage. 3n seller F)insicüt empfehlenswerte Oii<^ Die bcstbclamitc ^erlagsfirma A. Actvll'cl'l.''' '„ Wien ?c, bietet nusercu Lesern durch die Beilage zur heüW,, Nummer ein Verzeichuis guter populärer Liter"' ^ aus allen ^wcigeu dcS Wissens, der Technologie, La»d' ,ij Hanslliirlschast l>. f. >u. Es ist in der That ein beredt Z"'^„s für das unermüdliche Vestrebrn jener iUcrlagshaudl»»!1' .„ virlcu Gebieten der Lileratur nur Gutes und Mi/lich^'. fchafsrn. welches alls den Zeilen des über ."(X) Arlilel c»!^, teuden Katalogs herausleuchtet, obwohl derselbe nur cine» ^ neu Theil drs Harllcbcn'schcn Verlages umfasst. Ind""^- ! unsere Leser hierdurch noch speciell zur Aeachtnug ""t>'cheö bewahruug dieses reichhaltigen Verzeichnisses einladen. '" «„' für alle ordentlichen Fälle des Lebens, des Handels, ,d" K,', dnslrie il, s, >o. gute litcrarische Vchclsc biete!, hoft"'.,,^^ dass das Streben des Hartlcbrn'schcu Verlages eine !d Ware Pllplerrente........7380 7390 Silberrente........74 30 74 40 Voldrente.........89 30 89 40 Uose, 1854........12250 123 - > 1860........133- 13325 . 1860 (zu 100 fl.) . . . 133 50 134 - , 1864........175— 175 25 Ung. Priimien-Vlnl.....114 50 114 75 Credit-U..........18025 18075 Theih.Regulierungs- und Sze« gedincr Losc.......107-75 107 90 «udolfs-L. ........18 - 18 25 Prämienanl. der Etadl Wien 121 70 121 90 Honllu.Regulierunas.Lose . . 112 25 112 50 Domänen-Pfandbriefe . . . 144 25 144 50 vesterr.Echatzschcin« 1881 rück» zahlbar.........10040 100 70 Oesterr. Schahscheine 1882 rück« zahlbar.........101 40 101 70 Ungarische Oolbrente .... 1I0«0 1W70 Ungarische Eisenbahn-Anleihe . 128-50 128 75 Ungarische Eisenbahn-Anleihe. Humulativstücke......128 50 12875 Unlehen der Stadtgemeinde Wien in Ä. V......1017b 102 Grnndentlattungs vbliaatlsuen. Vöhmen.........103 — l04 -- Niederösterreich......105 - 105 50 Gallzlen.........97 80 93 20 Siebenbürgen.......9450 95 — Temeser Vanat......9250 94 - Ungarn..........95 25 95 75 «ctien v«u Vaulen «nglo.Sfterr. Van!..... 137 l37 25 «lreditanstült ....... 284 - 284 25 Depositenbanl....... —' '-- Erebitanstalt. ungar..... 268 50 268 75 Oesterrcichisch. ungarische Nanl 830 - 83l — Unionbanl ........ 113 50 113 75 AerlchrSbanl....... 132 50 133- . Wiener Banluereln..... 1^6 50 13ü 75 «ctlen von TrauKvsrt-Nnterneh-mungen. Veld Maie Nlföld.Vahn .......15850 159-. Donau.Dampfsch - 190-25 Ferbinanbs.Nordbahn . . . .2500 -2505 — G«lb War«! ssranz.Iosevh-Nahn .... 16975 170 - Galizische Carl»Lndwig « Nahn 275 25 275 50 Kaschau-Oderberger Vahn . . 13150 132 Lelnberg'Czernowcher Nahn . 16« 75 Is!9 — üloyd . Gesellschaft..... 689 — 690 ^- Oesterr. Nordwestbahn . . . . 10875109- M. L. . 19050 191 — Rudols.Nahn....... 161-75 162 - Staatsbahn........ 282 50 282 75 Südbahn......... 8325 83 5l) Theih.Bahn........ 248 25 248 75 Ungar.«galiz, Verbindungsbahn 143 75 144 Ungarische Nordostbahn ... 149 - l4',<50 Ungarische Ucstbahn .... 151 25 151 50 Wiener Tramway-Gesellschaft . 244— 244 50 Pfandbriefe. «lll«.öst.Äodencreditanst.(i.«d.) 1ld ^ ft' Dncalen .... 5 fl. 53 lr, 5f>. .^.. . Napoleonsd'or . 9 « 32'/« « " " Deutsche Neichs- .7 s,0 " Noten .... 57 , 45 . b? . ^. , Hilberaulden . . —- ^ — - " Krainische Gnlndentlastungs-obligat""' G.ld 101'-. Aare '"2 ^' hi« Credit 234 - bis 284^0 Anglo "< . «achtrag: lim 1 Uhr 15 Minuten notierten: Papierrent« 73 80 bis 73 90. Silberrent« 74 30 bis 74 40 «oldrente 89 40bi« 89 50 137 2d. Üondon 11710 bi» 117 20. «apole«ns 9 32'/, bis 9 33.