des kaiserl. königl. illyrischen Guberniums

über verliehene Privilegien.

<lm 21. Juni l. I. hat die k. k. allgemeine Hofkammer zu Folge eiugelaugten
hohen Hofkanzlei - Decretes vom 2. August l. Z. Zahl 23568 die nachfolgenden Privile¬
gien zu verleihen befunden:

1) Dem Friedrich Rüdiger, wohnhaft in Wien, St. Ulrich, Nr. 50, für die
Dauer von fünf Jahren, auf die Erfindung in der Verfertigung von Gläfern, welche in
der Form von Cplindern, Äugeln, Glocken u. s. w. bei jeder Art künstlicher Beleuchtung
angewendet, die Strahlen des künstlichen Lichtes dergestalt verändern, daß sie dem Ta¬
geslichte gleichkommen.

2) Dem Friedrich Rüdiger, wohnhaft in Wien, St. Ulrich, Nr. 50, für die
Dauer von einem Jahre, auf die Erfindung eines neuen Verfahrens, alle Arten von
Schiffen ohne Kosten zu verbastaften, den Ballast nach Willkür und sehr schnell auszu¬
werfen und den untersten Schiffsraum von allen der Gesundheit nachtheiligen Unreinig¬
keiten zu befreien.

5) Dem Friedrich Rüdiger, wohnhaft in Wien, St. Ulrich, Nr. 50, für die
Dauer von fünf Jahren, auf die Erfindung eines neuen, sehr schnellen, gefahrlosen und
wohlfeilen Transportsmittels für Passagiere und Waaren auf Bahnen ohne Rails mit¬
telst einfacher Räder, welche längs der Bahn auf Stützen oder Pfeilern angebracht seyen,
und einer Plattform, welche durch eine oder mehrere Dampfmaschinen und ein über die
Räder laufendes Seil oder eine.Kette in Bewegung gesetzt, und wodurch die Anwendung
der Locomotive überflüßig werde.

4) Dem Frjedrich Rüdiger, wohnhaft in Wien, St. Ulrich, Nr. 50, für die
Dauer von einem Jahre, auf die Erfindung in der Construction von Telegraphen, mittelst
welchen sowohl Worte und Signale, als auch Depeschen mit der grüßten Schnelligkeit
weiter befördert werden künnen.

5) Dem Michael Hann, k. k. Hof- und bürgerl. Sporermeister, wohnhaft in
Wien, Stadt, Nr. 255, für die Dauer von einem Jahre, auf die Verbesserung in der
Erzeugung von Pferdegebissen, das ist: geraden und gebogenen Mundstücken und Trensen
aus gezogenem und geschmiedetem Eisen oder Bleche, wodurch dieselben schneller und da¬
bei doch schüner, gleicher und billiger als bisher verfertiget werden.,

6) Dem Ludwig Christian Gorrizi, Maschinen-Schlosser, wohnhaft in Wien,
Landstraße, Nr. 514, für die Dauer von einem Jahre, auf die Erfindung, mittelst er¬
wärmter Luft und beweglicher Kraft jede Localität nicht nur zu Heizen, sondern auch auf
jeden beliebigen Wärmegrad zu bringen, durch welche Heizmethode bedeutende Ersparniß
des Brennmateriales erzweckt, eine besondere Schnelligkeit und Gleichförmigkeit in der Er¬
wärmung erzielt, und eine bedeutende Ersparung an Raum herbcigeführt werde, indem die
Heizung selbst bei den ausgedehntesten Räumen durch einen einzigen Ofen geschehe.


7) Dem Louis v. Lrth, wohnhaft in Wien, Leopoldstadt, Nr. 386, für die Dauer
von einem Jahre, auf die Erfindung eines neuen Verfahrens in der Behandlung der Zink-
Erze.

8) Dem Louis v. «Orth, wohnhaft in Wien, Leopoldstadt, Nr. 586, für die Dauer

von einem Jahre, auf die Erfindung und Verbesserung eines Apparates zum Rollen der
Gerste. '

Laibach am 20. August 1847.

In Ermanglung eines Landes - Gouverneurs:

Andreas Graf v. Hohenwart,

k. ?. Hofrath.

vi-. Simon Ladinig,

k. k. Gubeknialrath.