des kaiserl. königl. Gymnasiums r . . * . in Jlarburg. Veröffentlicht von der Direktion am Schlüsse des Studienjahres i WWOI o des kais. kön. Gymnasiums lil mmmm tJcrbffcntudjt tioit bcr liirccttoit ant Srijluffc bes jštubtcnialjrfs 18ÖÖ. Marburg. Druck vou Eduard Janschitz. Inhalt: I. Die Prophetie in Platons Phtedrns mul Isokrates Rede gegen die Sophisten. Abhandlung vom Gymnasial-Professor Dr. Leopold Konvalina. II. Jahresbericht des Directors. Die Prophetie in Platons Pkaedrus und Isokrates Hede gegen die Sophisten. Im 1 haedrus p. 279 A lässt Platon den Socrates folgendes Uber Isokrates sagen : öoxti fioi djielvmv ij xuzu zovg /teol Avaiuv efout Xoyovg zu zijg (pvfftosg, szt ze tj&et yevvixcozsQip xexQÜo&ar wäre ovdev uv yevotzo &avpcunov nQoiowrjg zijg TjXixiaq ei ntol uvzovg ze zovg Inyovg, oig vvv tm%itosT, nliov fj nuidcov d'ierhxoi tcöv nmnoit tiipu/ievojv Xoycov, en u ti uvztS fir/ uno^Qt/irui zuvru, int fiet^co de zig uvzov uyoi öofitj Otiozina- qimti ycci>, w qiilt, švtazi zig cpdoaocptu zrj zov uvdoog älKVOÜt. -- L. Spengel in der Abhandlg. „Isokrates & Platon“ p. 733 (Abh. der philos. philolog. CI. der k. Baierischen Akad. d. Wiss. Band VII. 1855) und Otto Jahn zu Cie. orat. §. 41 schreiben statt Sri ze ehe. Die Gründe Spen-gels sind: 1. Haben die alten Handschriften, auf die allein sich die Ueberlieferung stützt, ehe 1). 2. Uebersetzt Cicero orat. §. 41 ... ut rninume mirum futurum sit, si cum ajtate processerit aut in hoc orationum genere cui nunc studet tantum quantum pueris reliquis prustet omnibus, qui umquam orationes attige-runt, aut si contentus his non fuerit, divino aliquo animi motu majora concupiscat. Allein so gross auch das Gewicht dieser Gründe ist, so ist auch meines Bedünkens die Construction: et iteQl uvzovg ze zovg loyovg dteveyxot_______________________ e'izt uvzov uyoi „wenn er sowohl in den Reden sich auszeichnete, oder wenn ein göttlicheres Streben ilm zu Höherem führte“, sprachlich unmöglich. Ein Beispiel von einer solchen Verbindung führt Spengel nicht an und so umfassend auch seine Kenntniss der griech. Sprache sein mag, so halte ich seine Versicherung, dass eine solche Fügung dem Geiste der griech. Sprache nicht zuwider sei, für nicht hinreichend. Beriefe man sich zur Rechtfertigung des re —■ ehe auf Verbindungen, wie /ih-zk oder zi-de "), so wäre dagegen einzuwenden, dass hier nur ein ganz gleicher Fall entscheidend sein könnte. Doch auch der Unterschied zwischen den beiden Lesarten 3) hi ze und ehe ist nicht so gross, wie Spengel behauptet, wenn er p. 733 sagt: dadurch ’) Im. Bokkers Ausg., auf die Spengol sich beruft, stoht mir nicht zu Gebote. 2) W. Bäumlein Unters, über griech. Part. p. 221; Krüg. 69. 16. 6. 3) Vgl. Ueberweg Untersuchungen über die Echthcit etc. p. 256. ändert sich die Prophetie nicht unwesentlich. Platon sagt nicht mehr, was man bis jetzt vermöge des hi re annahm und annehmen musste, man dürfe sich nicht wundern, wenn Isokr. mit der Zeit alle Redner als wie Jungen hinter sich lasse und sogar Uber die Rhetorik hinausgeheud der Philosophie sich zuwende, sondern vielmehr, keiu Wunder sei cs, wenn er in der Rhetorik sich auszeichne oder auch, wenn er sich 'bis zur Philosophie erhebe. Nun ist nicht eine Verbindung von beiden, sondern Trennung. Jetzt genügt das eine; ist das eine eingetroffen, so reicht es aus, und es hat nichts auf sich, wenn das zweite nicht in Erfüllung gegangen ist; dagegen wird mit ki re auch noch das zweite geweissagt und wir erwarten, dass dieses nicht minder wie das erste in Erfüllung gehen werde.“ — Schreibt man m r«, so ist der Sinn: „cs wäre nicht zu verwundern, wenn Isokr. in der Rhetorik, seiner jetzigen Beschäftigung, sich auszeichneto und noch darüber hinaus sich der Philosophie, mit der er bis jetzt sich nicht befasst, zuwendete, letzteres jedoch nur dann, wenn ihm die Rhetorik nicht genügen sollte; schreibt man ehe, so ist der Sinn: es wäre nicht zu verwundern, wenn Isokr. sei es in den Reden sich auszcichnete, sei es der Philosophie, zu der sein Geist natürliche Begabung zeige, sich zuwendete. Jedes von beiden ist dann gleich wenig wunderbar, beide Sätze sind in Beziehung auf die Uauptaussage sich gleichgestellt J). Indem aber zu dem Gliede ehe etc. der Bedingungssatz «« avraj firj anoxQtjimi r«iha tritt, wird es nun schwächer im Vergleich zum ersten; es kann nun nicht mehr eben so leicht ein-treten, wie das erste, indem dieses bedingungslos, das zweite bedingt ist. Bei en ts tritt das erste gewiss, das zweite noch möglicherweise dazu ein; bei ehe tritt das erste wahrscheinlicher und leichter ein, als das zweite; auch bei m re erwarten wir nicht, dass dieses nicht minder wie das erste in Erfüllung gehen werde; es kann noch dazu eintreten, wenn die Bedingung sich erfüllt, muss aber nicht. In beiden Fällen wird also das Eintreten des zweiten — noch zum ersten hinzu oder allein — mit geringerer Zuversicht erwartet. — Platon sagt dcmnach von Isokrates: In der Rhetorik wird sich Isokr. auszeichen und alle seine Vorgänger Ubertreffen. Vielleicht wird er sich auch der Philosophie, für welche er natürl. Begabung hat, zuwendeu. — Was tadelt nun Platon an der Rhetorik, deren höhere Entfaltung er von Isokr. mit Sicherheit erwartetV Den blossen Formalismus, die Oberflächlichkeit und Hohlheit der sikel. sophist. Schule, der es nicht um Wahrheit, sondern um das Ueberreden zu thun war und der jede wissenschaftliche und sittliche Begründung fehlte. Er verlangt, die Rhetorik solle von dem todten Formwesen, dem blossen Spiel mit Figuren und Wendungen sich befreien und auf Kcnntniss des Seelenlebens sich stutzend der Wahrheit dienen, grosse und würdige Gedanken mit philos. Dialektik behandeln. Erhebt er also den Isokr. im Phscdrus über alle seine Vorgänger, so erwartet er von ihm, er werde in Inhalt und Form der Rhetorik neue Bahnen eröffnen, er ') Bäumlein Unters, p. 223. werde derselben die Gestalt zu geben suchen, wie Platon sie eben im Phso-drus verlangt. Diess setzt aber einen philos. Trieb, eine für Philosophie begabte Natur voraus. Daher sehliesst Platon auf eine solche und hofft, Isokr. werde von der Rhetorik in der Folge unbefriedigt sich einzig dem Streben nach Wahrheit, dem Seienden ergeben. Eine solche Aeusserung *) konnte Platon nur auf Grund bestimmter Thatsachcn machen, er musste in einer Rede des Isokr. eine Richtung der Gedanken und ein Streben bemerkt haben, durch welches sich Isokr. eben so weit von den Ansichten der sophistischen Rhetoren entfernte, als er sich denen Platons näherte; daher die Weissagung. Dieselbe aber so vorsichtig zu fassen und die Zuwendung des Isokr. zur Philosophie nur bedingungsweise auszusprechen, dazu konnte Platon etwa folgende Gründe haben. Entweder war er mit Isokrates Wesen zu wenig bekannt, so dass er sich aus einer oder der anderen ihn ansprechenden Rede allein sofort keinen Schluss erlauben wollte, zumal wenn vielleicht irgend welche vorangegangene Reden des Isokr. noch nicht einen solchen Fortschritt zeigten wie die letzte, oder er fand trotz mancher anerkennenswerthen Spur, die den Isokrates weit über die anderen Rhetoren hob, doch noch manches, das ihn zweifeln liess, Isokrates habe den sophist. Standpunkt völlig überwunden. Vielleicht traf auch beides zu. Es fragt sich nun, welche Rede des Isokr. die eben aufgestellten Bedingungen erfülle, und zu diesem Zwecke wollen wir die Reden des Isokrates nach ihrer Zeitfolge, so weit sich diese überhaupt feststellen lässt, prüfen. — ') Viele gelehrte Forscher sind der Ansicht, (vgl. Spengel „Isokr. u. Plat.“ p. 7G9), dass dio Worte Platons im Phaedrus ironisch zu nehmen seien. So sagt auch llauchen-stein in der Einleitung zu seinen „ausgew. Eeden des Isokr.“ p. 8, es sei nicht unmöglich, dass die Übergrosse Erwartung von Isokrates, die zur Vergleichung mit dessen nachberigen wirklichen Leistungen reizen musste, von Platon nicht ohne Ironie angebracht wäre. Man scheint dabei an dio bei Platon häufig vorkommende Ironie gedacht zu haben, der zu Folge sich Socrates z. B. im Prot. Gorg. etc. von der grössten Achtung und Bewunderung gegen die Sophisten erfüllt zeigt. Vgl. Cic. Brut. 85. 292: est euim et minime inopti hominis et ejusdem ctiam faceti, cum de sapientia diseeptatur, lianc sibi ipsuin detrahere, eis tribuere illudentem, (jui eam sibi arrogant, ut apud Platonem Socrates in coelum eifert laudibus Protagoram, Hippiam, Prodicum, Gorgiain ceteros, sc auteni omnium rerum inscium lingit et rüdem. Allein eben solche Stellen zeigon in ihrem Zusammenhänge, dass sie ironisch zu nehmen sind, indem in denselben Gesprächen, in welchen dio Sophisten als sehr weise bezeichnet werden, sie gerade in ihrer vollen Unwissenheit erscheinen und von Sokrates völlig geschlagen werden. Gehen nun Stellen, wio z. B. im Protogoras dio Unterredung dos Socrates mit Hippokrates voran, so liegt dio Ironie besonders klar am Tage. Eine Bolehe Beziehung findet sich nun im Phtedrus nicht; < von Isokrates war früher nicht und ist auch später nicht die Rede. Also hier ist dio Ironie durch nichts nachzuweisen. Dass sie oin bequemes Mittel wäre, allon Schwierigkeiten, welche dio Prophetie bietet, auszuweichen, ist allerdings nicht zu läugnen; allein eben desshalb müssen wir bei der Annahme einer Ironie besonders vorsichtig sein und nur dann zu dersolben greifen, wo sic unzweifelhaft sprachlich oder aus dem Zusammenhange sich ergibt. Die frühesten Reden des Isokrates sind die gerichtlichen und zwar ordnet sie Hermann Sauppe in der Zeitschr. f. A. W. 1835 p. 407 so: die erste ist die gegen Euthynus (R. 21), welche bald nach der Vertreibung der Dreissig geschrieben und gehalten wurde (circa 402); einige Jahre später fällt die gegen Kalliraachos (R. 18), nach Krüger zu Clinton p. 101 zwischen 400—397; für den jüngeren Alkibiades (R. 16) nach Krüger zu Clinton 39G; dann folgt die gegen Lochites (R. 20), Aegineticus (R. 19), zuletzt Trapezi-ticus (R. 17), ungefähr 394, so dass mit diesem Jahre die gerichtlichen Reden abschliessen. Ungefähr 392 ging Isokr. nach Chios und kehrte 388 zurück. Mit der Reise nach Chios 392 beginnt die zweite Periode des Isokr. die der ).6yoi imösixrixol und und Zeitsch. f. A. W. 1835 p. 40G, 5) Ueberweg, Untersuchungen etc. p. ‘->57: Dio Aousserungon des Isokrates gelten unverkennbar seinen Concurrenton in der Unterweisung der Jugend zu Athen; die Me- gariker waren ihm schon örtlich fern genug. Euklid ist aber Gründer einer Schule in Megara und befand sich damals (Spengel setzt die Kode gegen die Sophisten in das Jahr 396) nicht in Athen; denn nach Sokrates Tode reiste Platon und mehrere Sokratiker nach Megara zu Euklid und Platon hielt sich daselbst längere Zeit auf. Aber vielleicht war Euklids Schule in Megara schon so stark,, dass sic Isokrates Aufmerksamkeit in Athen besonders erregte. Auch das ist nicht leicht möglich. „Gab, wie wahrscheinlich ist, gerade die Uebersiedlung mehrerer Sokratiker nach Megara den Anlass zur Stiftung der Schule, d. h. zur Bildung einer Gesellschaft, die zunächst an Euklids Haus und Person sich anschliessend, sich mit philos. Unterredungen beschäftigte“ ]), so konnte die Schule schon ihres kurzen Bestandes wegen noch nicht eine solche Ausdehnung gefunden haben, die Isokrates in Athen beunruhigte. Und erfahren wir, dass Isokr., der so berühmte Rhetor, cujus domus cunctae Gneciaj quasi ludus quidam patuit atque officina diccndi 9), in 3 Jahren 9 Schüler gehabt, dann in weiteren 50 Jahren circa 100 a), und erwägen wir, dass die Jünglinge sich der Rhetorik mit besonderer Vorliebe zuwandten, weil die Bercdtsamkeit allein bei den demokratischen Verfassungen eine erfolgreiche politische Thätigkeit ermöglichte, so können wir, selbst die günstigsten Verhältnisse bei Euklid vorausgesetzt, seine Schülerzahl nicht als so gross annehmen, dass sie den Isokrat. in Athen beeinträchtigt hätte. — Die eben angeführte Schülerzahl des Isokr. wird zu weit gehende Vorstellungen von der Menge der Schüler desselben auf ihr richtiges Mass zurückfuhren und zugleich nachweiscn, dass cs dem Isokr. wirklich zunächst um Schüler zu tlnm war. Dass diese selbst tüchtigcn und beliebten Rhetoren oft bei der grossen Concurrenz fehlten, das ersehen wir auch daraus, dass Lysias, den Cicero venustissimus ille scriptor ac politissimus Lysias nennt l), wegen Mangels an Zuhörern seine Rednerschulo aufgab und anfing um Geld gerichtliche Reden zu schreiben. — Ferner lässt sich aus der Beziehung auf Euklid kein Resultat ziehen für die Prophetie im Phaxlrus. Denn entweder ist die Schilderung der Me-gariker, wie sie 39G waren, bei Isokrates wahr oder nicht wahr. Ist sie wahr, so kommen wir mit sichergestcllfen Daten und Ansichten Platons in Widerspruch. Wie bekannt, ging Platon nach Sokrates Tode von Athen nicht so sehr aus Furcht vor Verfolgungen der Demagogen, denen Sokrates als Opfer gefallen, sondern weil er lieber mit seinen Gesinnungsgenossen verkehren wollte, „die mit ihm zu philosopliiren bereit waren und den Sokrates ehrten, als mit den antiphilosophischen Athenern, die den Sokrates getödtet hatten“ 5). Ausserdem mochte es ihn in Athen, das ihn überall an Sokrates mahnte, bei seiner innigen Pietät für den Lehrer nicht gelitten ') Zeller II. 175, Anm. 1. ») Cic. Brut. 8. 82. ■■■) Zeitsch. f. A. W. 1835 p. 408. 4) ür. 9. 29; vgl. Brut. 9. 85. — Lysias — egregio subtilis scriptor atque elegans, quem jam prope autleas oratorom pcrfoctum dicerc. — 5) Ueberweg Unters, etc. p. 118. haben. Er begibt sich zunächst nach Megara. War nun wirklich die Anschauung Euklids und seine Lehre der Sopliistik so gleich, wie sie Isokr. in dieser Rede schildert, wie konnte Platon, der mit Leib und Seele noch Sokratiker war, sich zunächst zu dem Manne begeben, der die Lehre seines Meisters so herab würdigte und ganz so erschien, wie die von Sokrates zeitlebens bekämpften Sophisten? Um die Zeit, in welche Spcngcl Isokr. liede setzt, hatte sich Euklid noch wenig von Sokrates Lehre entfernt, und eben diese Entfernung, nämlich die Verschmelzung mit der cleatischeu Lehre, die Platon selbst bewunderte, konnte ihm nur willkommen sein. Erst Euklids Schüler — Eubulides, Stilpo etc. — dürften der Schilderung des Isokr. entsprechen, wesshalb sich auch Platon in seinen späteren Dialogen (z. B. dem Sophistes) gegen die Megariker wendet. „Bei Euklid hatte die megarische Dialektik noch nicht den Charakter einer bloss formalen Eristik“ *), und seine Lehre erhielt erst durch seine Schüler jenen Charakter, der sie der Sophistik ähnlich machte 2). Wahr ist also die Schilderung des Euklid in des Isokr. Rede nicht — dem widerspricht Platons Aufenthalt in Megara und seine Freundschaft mit Euklid ; und wäre sie wahr, so folgte aus derselben nicht, dass die lobende Prophetie im Phfedrus nicht nach der liede gegen die Sophisten geschrieben sein könne. Also ist sie unwahr. Ist sic das, so ist sie es entweder gänzlich, oder zum Thcile, d. h. cs ist dann wahres mit unwahrem vermischt. Ist sie ganz unwahr, so konnte Platon, da sie nicht die Ucberschrift hat „gegen die Megariker“, diese in derselben nicht verleumdet und desshalb sich nicht verletzt fühlen. Ist in der Schilderung wahres mit unwahrem gemischt, so musste das wahre in die Augen springend sein, mau musste hinter der Schilderung gleich die Megariker erkennen. Welche Theilc und Wendungen der liede sich bestimmt auf Euklid und nur auf Euklid beziehen, — die Eristik und die Hinweisung auf die sind es nicht — das hat Spen- gel nicht nachgewiesen und dürfte auch schwer nachzuweisen sein. Es konnte demnach auch in diesem Falle Platon die Beziehung auf die Megariker nicht erkennen. In keinem Falle lässt sich also, selbst die Beziehung dieser Rede auf die Megariker angenommen, eine Folgerung aus derselben für die Prophetie im Phiedrus ziehen. — Anders fasst Ueberweg in seinen „Untersuchungen“ etc. p. 257 das Verbältniss der Isokrateischen Rede zum Phscdrus. Die Schilderung im ersten Theile derselben bezieht er wegen der Betonung der iaurc^fit] auch auf eine sokrat. Schule und zwar auf Antisthenes. Für diese Beziehung gibt er 3 Gründe an: 1. Antisthenes war Concurrcut des Isokrates. 2. Alle Wendungen der Rede passen ganz vortrefflich auf Antisthenes. 3. In der Einleitung zum „Lob der Helena“ verspottet Isokr. unzweifelhaft auch den Antisthenes, der auch seinerseits gegen Isokr. geschrieben. ') Zeller II. 187. 5) Zeller II. 185: „Bestimmter wird diese Behauptung der späteren megarischen Schule boigelegt“ und p. 187: „schon bei Euklids ersten Nachfolgern gewann dio Eristik mehr und mehr das Uehergowieht über dio positiven Lehrbestimmungon. Dass nun die Hinweisung auf die tmarrmri — so seliv auch die Wendung in Isokr. Rede §. 8, wo die rate doljctig yjioi fttroi den iaurz^fitjv syttv inctyytilo-/Uvois entgegengesetzt werden, besonders an Antisthenes erinnert, der nach Diog. Laert. VI. 17 vier Blicher nenl do^rjs ml intcir/pijs geschrieben — uns nicht berechtigt, auf eine sokrat. Schule zu schliessen, haben wir schon im Vorigen nncbgcvviesen. — Betrachten wir weiter die Gründe Ueberwegs. 1. „Antisthenes war ein Concurrcnt des lsokr.“ — Bekanntlich errichtete Antisthenes bald nach Sokrates Tode eine Philosophenschule im Gym-nasion Kynosarges. Er war demnach im Jahre 39G in Athen als Lehrer thätig. Allein eine Concurrenz war von dem Lehrer Antisthenes für Isokr. am wenigsten zu fürchten; bei ihm hatte nur das Praktische, nicht das Theoretische Bedeutung, jedes wissenschaftl. Streben verachtete er als unnütz ’); Studien sind nicht noth wendig, um die Tugend, die allein erstrebenswert , ist, zu erlangen. Die Thätigkcit des Anlisth. als Lehrers muss demnach eine sehr beschränkte gewesen sein; denn worauf hätte sich sein Unterricht bei der Verachtung jeder geistigen Beschäftigung, die so weit ging, dass er sogar das Lesen und Schreiben für überflüssig und entbehrlich hielt, beziehen sollen, da die Praxis nicht gelehrt, sondern geübt werden musste? Dass dem wirklich so ist, bestätigen auch die Nachrichten der Alten. Nach Diog. Laert. VI. 4 hatte Antisthenes in Folge seiner rauhen und strengen Behandlung (man vergleiche die von mehreren überlieferte Erzählung, wie Anlisth. mit dem Stocke die Bekanntschaft des Diogenes von Sinope machte) nur wenige Schüler 2); das beweist auch die Nachricht in Xenoph. Mein. II. 5; Symp. 3, 8. 4, 34. ff, dass er in der äussersten Armuth lebte. — 2. „Auf Antisthenes passen alle Wendungen, deren sich Isokr. bedient, ganz vortrefflich.“ Ohne in Abrede stellen zu wollen, dass manche Punkte der Rede eine Beziehung auf Antisthenes zulassen, — was sich daher erklärt, dass er später wieder in seine ursprüngliche sophistische Richtung verfiel — bedarf es noch sehr des Beweises, dass alle Wendungen, die Isokr. gebraucht, auf ihn passen. In der Rede des Isokr. ist meist von Theoretikern die Rede, welche blos auf die iiavzuaastg im rüv l.öyoov sehen, bei Antisthenes tritt das Theoretische entschieden gegen das Praktische zurück :l); wenn cs bei Isokr. heisst, die von ihm geschilderten Lehrer sähen nicht auf die Thaten, so ist es bei Antisthenes gerade umgekehrt; wenn Isokr. sagt, die Jugendlehrcr Hessen sich bezahlen, legten das Geld bei anderen nieder, trieben es ein und legten allen Werth auf dasselbe, so wird von Antisthenes nirgends gesagt, dass er Bezahlung verlangte, und cs ist wohl nicht möglich, dass er, der Gründer der Bettlerphilosophie, der die Autarkie als das zu erstrebende Ziel des Weisen bezcichnete, der alle äusseren Güter und Genüsse als schädlich und verderblich verwarf, in so auffallender Weise, wie cs lsokr. schildert, nach ') Zeller II. 20T: Sie (die Cyniker) hielten nicht allein die logisch, und physilc. Untersuchungen für werthlos, sondern das gleiche Urtlieil lallten sie überhaupt über alle Künste und Wissensch., die ihrer nächsten Abdeckung nach auf etwas anderes, als dio sittl. Besserung des Menschen ausgehen, •') Vgl. Zeller II. 202. 3) Vgl. Zeller II. 208. Gelderwerb gestrebt und aollmv fiti/uvos war. Wissen wir ja im Gegentheil, dass er von seinen Selililern nur in so fern freiwillige Geschenke annalim, als er sie zum Leben notliwenclig brauchte. Hcisst es bei Isokrates, die Jugendlehrer behaupteten, die Zukunft zu wissen, so ist cs Antisthencs Grundsatz, sich nicht einmal um die Gegenwart, geschweige um die Zukunft zu kümmern 1). Isokr. sagt, die von ihm geschilderten Leute lebten unter einander in Zwist und Hader; von Antisthenes wissen wir zwar, dass er gegen andere (Platon etc.) polemisirte, von Streitigkeiten unter den Cynikcrn selbst wissen wir nichts; von den Jugendlehrern bei Isokr. heisst cs, sic seien cocplnv diädffxovTss und machten in ihren Ankündigungen oder Programmen grosse Versprechungen; die Cyniker thaten sich etwas zu Gute darauf, keiner Bildung und Weisheit zu bedürfen, und sie betrachten Ehre und Schande als leeres Gerede der Thoren und konnten demgemäss auch nicht auf die Meinung der Leute einen Einfluss üben wollen; u. a. m. 3. In der „Helena“ spottet Isokr. offenbar des Antisthencs. Das zugegeben 2), so hat dieser Grund nur dann Bedeutung, wenn die Beziehung auf Antisth. festgestellt ist. Dann würde er diese Beziehung sicherer machen, beweisen kann er allein sic nie. — Ich beziehe die Rede, wie ihre Aufschrift besagt, auf die Sophisten, für welche Beziehung folgende Punkte sprechen: 1. Isokrates war aus äusseren Gründen ein Gegner der Sophisten. Wie wir schon dargelegt, war cs dem Isokr., als er aus Chios zurückgekehrt diese Ilede schrieb, zunächst um Schtilcr zu thun. Die Sophisten nun waren seine Concurrentcn, und zwar keineswegs gering zu schätzende Concurrenten; denn aus Platons Protagoras z. B.; um nur einen Dialog herauszaheben, ersehen wir, welche Menge von Schülern sich um die Meister der Sophistik schaarte, und wie die jungen Leute vor Begierde brannten, Schüler der Sophisten zu werden. Eines nicht geringeren Anhanges hatten sich, wie wir aus Euthydem ersehen, die weit herabgekommenen Epigonen jener Häupter zu erfreuen. Die reichsten und angesehensten Leute waren Gönner und Schüler der Sophisten und ohne Rücksicht auf ihr und sogar ihrer Freunde Vermögen ruinirten sich manche vollständig, während die Sophisten X0V1IKra erhielten favnam« nua •'*). Athen besonders war der Sammelplatz derselben, wo sie bleibend oder von ihren Kunstreisen zurückkehrend gerne verweilten. Allein wir wären ungerecht, wollten wir annehmen, dieser Grund allein - obwohl wir ihn nicht unterschätzen werden — hätte den Isokr. bewogen, ') Zeller IL 230. J) Die Beziehung der Worte in der „Helena“ (R. 10) §. I: *«» xazaytytjQuxaciv oi fitv nv (puaxovTes oiot' i tivm xpbvdij kfytiv ovä' uvtiXiyuv auf Antisth. ist nicht sicher gestellt. Das ovx eativ avriXfytiv, was Arist. Metaph. V. 29. 1024, b, 03 als Satz des Antisth. ausspricht, kommt nicht dem Antithones allein zn; ferner fällt „Helena“ ihrem Inhalte nach unter die früheren Produkte des Isokr., so dass auf .Antistlienes, der aller Wahrscheinlichkeit nach oin Altersgonosso des Isokr. war, (geb. 436?) nicht zu passen scheint das xctTnyiyrjQccxMTtv. — a) Hipp. raaj. 282 C. gegen die Sophisten aufzutreten und demselben kein anderes Motiv unterlegen, als dieses. Isokrates war 2. aus inneren Gründen ein Gegcner der Sophisten. Seine Natur ist eine bei weitern edlere als die der Sophisten. Man mag Uber Isokrates Schwächen, wie sie aus seinen Reden an den Tag treten, noch so streng urtheilen, man mag seine Eingenommenheit für die Rhetorik, in Vergleich zu der ihm alles .andere, Poesie, Geschichte, Philosophie kleinlich erscheint J), seine Eitelkeit, die Enge seines geistigen Horizontes, die Verkehrtheit seiner polit. Ansichten, deren traurigen Ausgang für Griechenland er gerade noch erleben musste, noch so sehr tadelu, man wird doch immer anerkennen müssen, dass er ein warmer Patriot und ein sittlicher Charakter war, der es mit seinem Streben ernst nahm, der seine Ueberzcugung aussprach, und der, wenn er auch irrte, doch nie absichtlich täuschte. Eben so wenig ist zu liiugnen, dass die Stoffe seiner reifsten Reden ernst und würdig waren und den schönen Zweck sich setzten, die Hellenen an den Beispielen und ruhmwUrdigen Thaten ihrer Vorfahren zur Thatkraft anzuspornen und sie zur Eintracht und zum Vernichtungskampfe gegen den Erbfeind des griechischen Namens aufzufordern. Als Charakter, der er war, musste er die Heuchelei und schmutzige Habsucht der Sophisten, ihre Gemeinheit und ihr Streben, schlechtes als gut erscheinen zu lassen und um Geld Alles zu thun, verabscheuen, als Patriot musste er dem die Sittlichkeit der werdenden Generation untergrabenden Treiben derselben cutgcgentreten, als Rhetor endlich ihre Reden, die dasselbe pro und contra (Pancg. §. 8) behandelten und Hummeln und Salz etc. lobten"), der verdienten Verachtung preisgeben. Kam nun noch dazu, dass durch dieses Treiben der Sophisten jede wissouschaftl. Beschäftigung in Verruf kam, so musste sich Isokr. berufen fühlen, der verächtlichen Scheinweisheit das, was er allein für wahres Streben nach Erkenntniss hielt, entgegenzustellen; er musste es thun, weil er sonst das Werk seines ganzen Lebens vernichtet, sein Leben als ein verfehltes bezeichnet hätte. Zum Belege dafür, dass unsere Auffassung des Isokr. die richtige ist, will ich einige Sätze von Spcngel und Sauppe anfUhren, die ihre Augen gegen die Schwächen des Isokr. nicht ver-schliessen und doch anerkennen, dass er über die Sophisten sich erhebt. So sagt Spengel p. 737 der angeführten Abhandlung: Isokr. war ein recht und billig denkender Mann, jedem Uebermasse und Uebegriffe feind; an Pfiffigkeit und Schlauheit wie an Geist und Scharfsinn waren ihm die sicil. Vorgänger gewiss überlegen; ihnen gegenüber bildet er eine edle, unschuldige Einfalt; p. 742: Er selbt (Isokr.) ist ■— und das unterscheidet ihn vorteilhaft von allen anderen Sophisten seiner Zeit ■— ein sittl. Charakter und milden Sinnes, der das Gute, was er als solches erkennt, allerdings will, dessen Verstand jedoch nicht Uber das gewöhnliche Utilitätsstreben reicht; p. 7G3: Nur die sittl. Stellung ist es, die ihn vorteilhaft vor den anderen auszeichnet. Sauppe, welcher p. 405 der erwähnten Abhandlung dem Isokr. Geistlosigkeit und oberllächlichc Mittelmüssigkeit vorwirft, und überhaupt denselben nicht besou- ') Spongel Isokr. und Platon j>. 741. 2) Isokr. Hel. 12: icöv /<*'’ yuQ ßofißvhovg xai xov$ ukng yju rd roiavtu ßovhi&tv-rcor inaii'tlv etc.; vgl. Polykratos, der Lobreden aul'Miiuse, irdene Topfe etc. hielt. dcrs schmeichelhaft zeichnet, kann doch nicht umhin p. 404 zu gestehen, dass Isokr. die Idee strenger Sittlichkeit als nothwendiger Bedingung des öffentl. und besonderen Lebens hatte und p. 405, dass eines gross und acht an ihm sei, nämlich seine Vaterlandsliebe *). — 3. Isokrates wurde von den Sophisten angegriffen und verleumdet; er übt daher nur Gegenwehr, wenn auch er sic angreift. Vgl. Panath. VIII. §. 17 ff. Autid. II. §. 2; und wenn auch diese lieden später fallen, als die gegen die Sophisten, so lässt sich doch aus den angeführten Stellen auf einen schon lang dauernden Kampf schliessen, wie auch aus Isokr. Worten in Panath. §. 20 erhellt: 4llrlv 7^Q ovras i’mipavijt; sivai Toiq ceXa^orsvofitrotg noXifuöi’. — — 4. Alle Wendungen der Isokr. liede passen genau auf die Sophisten. Schon die Zusammenstellung der Leute, welche im zweiten und dritten Theile derselben liede geschildert werden uud welche anerkanntermassen Sophisten sind, mit denen des ersten Theiles lässt vermuthen, dass wir in dieser liede dieselben zwei Classen von Sophisten kennen lernen, die uns aus Platons Protagoras und Gorgias bekannt sind. — Diese Vermuthung aber wird zur Ueberzeugung, wenn sich uns zeigen wird, dass die Sophisten hier gerade so geschildert werden, wie bei Plat. (vgl. noch Aristotel, und Xenoph.), so dass der Ausspruch Hauchensteins „wir lernen die Sophi- sten aus Isokr. in der Mehrzahl eben so kennen, wie aus Platon“ vollkommen begründet ist. Das zu beweisen ist Aufgabe der folgenden Zeilen. Isokr. wirft den Sophisten §. 1 aXa£oviia vor. Dasselbe sehen wir in Plat. Men. p. 80 B: xakoi fiVQidxtg ye nsnl drn.rijq Tta/uzoXXovg Xoyovg (iQt]Xa} Soph. 224 B: zrjg ärj ipVfttpanntHrjg ravztjg an’ ov zo fiiv tntSeixztxr] d'ixaiozaza Xtyoiz' dv Soph. 233 B:-----------------xaO-' OV Tim 7007701’ 71 OTS dwttTol TOitf VSOlf,' äö^av nanaaxtvd&iv, «s dal ndvza ndrzcov avzol ffocpoitazoi; Eutliyd. 294 B. und C, wo die beiden Brüder behaupten, dass sie alles wissen; Iiep. X. 600 C: — — dvvavzal zotg f’qp iuvzmv naoiGTuvat. itfta £vyyiyv6fisvoit oje ovzs oixtuv ovts noXiv Trjv avzcöv dioutsTv oioi r taorrm, idv ft?} ffepsig avzoöv imazaTr]acoat zrjg naidsiag «ud an vielen anderen Stellen. „Sie machen grosso Versprechungen und können sic dann nicht halten.“ Protag. verspricht in dem gleichnamigen Dialoge Platons p. 318 A dem Hippokrates, er werde durch seinen Unterricht von Tag zu Tag an Tüchtigkeit und Weisheit zuuehmen, und als Sokr. frägt, worin Hipp, tüchtiger werden würde, verspricht Prot, nicht weniger als alles, indem er 318 E sagt: zo ds j-inOr]f.td itntv svßovXla 7ztoi zs zcöv oixeicav, onrng uv ctniazu avTov oixlav dioiKol, xal mol zcöv zfjg noXsoig, oncog td zrji nolemg ö'vvktoSzuzos ctv eit) ') Vgl. Rauchens teia „Einleitg.“ p. G: Durch dio Feathaltung eines würdigen Zieles allgemeiner und vielseitiger Ausbildung sucht er sich von den XoyoyQUCpoie zu unterscheiden, und p. 9: Obwohl nun Isokr. nicht zu den Rednern gehört, sondern zu den Sophisten, jedoch ohne dio schlimme Nebenbedeutung des Wortes, so gelangto er doch auf seinem Wege und im Gefühle seiner Unabhängigkeit und seines Talentes zu Einfluss. *) Eirleitung otc, p. 5. xal nnuTTitv xid It-/ur. Vgl. Menon 91 B. Erklärt sich ja der grossc Anhang der Sophisten, (len sic besonders in der jungen Generation hatten, daraus, dass viele junge Männer, die eine oberflächliche Bildung sich erwerben wollten, die Arbeit aber scheuten (vgl. Pheidippides in Arist. Wolken und Plat. Soph. 232 D: ovStlg yao liv tcvzolg Sitliytzn /irj tovto — Uber alles zu reden und zu streiten — vmayvoviitvoig), in den Sophisten die Leute fanden, die Alles versprachen, was man haben wollte, und die das Wissen, wie es im Menon ') heisst, in Scheidemünze umsetzten. Was weiss und verspricht Hippias Alles nach Hipp. maj. 285 B ff. Hipp. min. 368 B ff? — Wie wenig aber die Sophisten, selbst ein Protag., ihre Versprechungen hielten, das sehen wir bei Platon, wenn im Verlaufe des Dialoges Prot, der Weise, der so vieles zu lehren versprochen, nicht einmal weiss, ob cs lohrbar sei oder nicht. „Die Sophisten stehen in einem schlechten Rufe, sagt Isokr.“2) Dasselbe zeigt uns Platon. Trotz ihres grossen Anhanges unter der Jugend waren die Sophisten doch besonders bei der conscrvativcn Partei verhasst; so rühmt sich Prot., dass er zuerst den Muth gehabt, sich offen einen Sophisten zu nennen (317 A), weise Männer vor ihm hätten das nicht gethan cpoßovutroi to inetföig der Sophistik (316 D E); er klagt Uber cpO-ovoi, Svrrjihuat. und tmßovXccl (316 D); sagt, Vorsicht tliue beim Auftreten in einer neuen Stadt sehr noth; Hippokrates schämt sich einzugestehen, dass er 'ein Sophist werden wolle (312 A); der ThtlrhUther in Kallias Hause schlägt Sokrates und Hippokrates die Thtlre vor der Nase zu, weil er in ihnen Sophisten vermu-thet; die Verachtung der Sophisten zeigt sich besonders in Aristoph.Wolken; im Phscdrus 257 D heisst es: (poßoi/itpoi — — fir) aocpiarul xaXmvrai ; Euthyd. 284 E, 298 B und bes. 299 A: noXi) — — dixatorsQov tov vjitztoov narena. n'mroifii, o ti /laO-oiv rrocpavg visTg ovztug ürpvatv. — „Q'a&vfietv scheint besser als die Beschäftigung der Sophisten“, sagt Isokr. §. 1. Noch stärker ist dies ausgedrückt in Plat. Menon p. 91 C: ztSv avyytvtäv firjät oixsiccv — — Toiavzij fiavia Xcißoi, oimt nana, tovto vg (Sophisten) iX&ovTa Xmßtj&ijmi, ejrtl ovroi yt yartott tan Xcoßq rt xal diacpftoQU ffvyytyvo/xfaav. — „Sie geben vor, nach Wahrheit zu streben, lügen aber und täuschen wissentlich“, sagt Isokr. So weist auch der Platonische Protag. 318 D u. E den Übrigen Sophisten nach, dass sic ihre Schüler täuschen, indem sie denselben, welche die rifiaivermeiden wollen, doch wieder ttywi biethen; im Soph. 240 D heisst die Sophistik aVrmfz/x»?; Rep. I. 345 B wirft Sokr. dem Trasyrnachos vor, dass er absichtlich täusche; im Euthyd. 283 E wird Dionysodor geradezu ein Lügner genannt; vgl. Menon 92 A, wo cs heisst, dass die Sophisten verstehen tiäöteg — i^unardv xal XmßacO-ai Tovg vsovg. Dass es ihnen um Wahrheit nicht zu thun ist, das ist schon durch die citirten Stellen aus Platon nachgewieseu; man Vgl. noch Rep. II. 365 C : t o fioxttv, wg dr/Xovtri /ioi oi rrocpoi, xal rav dXd&siav ßinrai Aristot. Sophist, el. 1. 165, a, 21•' eirri yaq rj b ß um luv (T iv hOtlmair, und die vielen Stellen, wo sich bei Platon die Sophisten Lehrer der Weisheit und Tugend nennen. „Sic verkaufen solche Güter um 3 bis 4 Minen“, sagt Isokr. Auch aus Platon sehen wir, dass die Sophisten ihr Wissen ziemlich wohlfeil verkauften, und die Stellen, wo von grossen Summen, die mau den Sophisten zahlte, die Rede ist, scheinen mehr spottend und absichtlich übertrieben zu sein. Vgl. Apologie p. 20 B, wo es heisst, Buenos, der Parier, lehre um fünf Minen ') Dio Stellen, auf ilio es liier in der Hinweisung auf Homer ankommt, sind II. 4, 14; 20, 115; Odys. 1, 76. die uv&Qmnivt] und 7ioXuixtj dntrt'j; Soph. 234 A: rrjv rov Xiyovrog, on ndvra oids neu zavra visqov uv didd^siev oltynv xal iv öliycp ynovoj, ;imv ov nuidtuv vofiurztov; — „Die Sophisten stellen sich, als achteten sie das Geld gering, während ihnen doch nur um Geld zu thun ist.“ Dasselbe liegt in Platons Worten, wenn er den Sophisten einen Angelfischer nennt, einen Menschen, der seine Beute mit Netzen umstrickt (Soph. 221 A ff), welchen man schwer entrinnt (Euthyd. 276 E), wenn die Sophisten Krämer (Prot. 313 C u. sonst), Handelsleute mit Waaren des Geistes (Soph. 223 E) genannt werden, wenn es heisst, sie machten bloss auf reiche Jünglinge Jagd (Soph. 223 B), sie strebten, obwohl sie Tugend vorgäben, bloss nach Geld (Soph. 223 A). Die Sophistik heisst xQWutl,Tri>tjzaav[ia%og noQsiezai, doxsT fioi q,aivtrTöm i\ /itOoöog. Zunächst ist hervorzuheben, dass Platon seiner Natur gemäss die Rhetorik als die Kunst des Ueberredens auf ihren Ursprung zurückfllhrt und daher die tmazyfii], die bei Isokr., der sich um die Feststellung des Begriffes Beredtsainkeit wenig kümmert, gänzlich fehlt. Die imazr\nri besteht nämlich darin, dass man sich durch die Dialektik den richtigen Begriff bildet von dem Gegenstände, Uber den man reden will, sie zeigt sich in der Einsicht, dass die Rhetorik auf der Dialektik beruht, indem nur überreden kann o iyvooQixdg 8 eaztv txuozov tcöv ovzojv (p. 262 B). Im Uebrigen stimmen Platon und Isokr. Uberein, dass zu einem tüchtigen Redner die drei genannten Eigenschaften nothwendig sind und wenn Spengel p. 745 bemerkt, dass beide unabhängig von einander diese Forderungen stellen, indem schon Protagoras von diesem Satze Gebrauch gemacht, so beweist eben der Umstand, dass beide denselben Gedanken gebrauchen, die Aehnlichkeit der Anschauungen, von welchen beide bei der Rhetorik ausgehen, und es ist in dieser Beziehung gleichgültig, ob sie denselben von Protagoras entlehnt oder nicht. Nur ergibt sich uns bei der ztyvr), welche Platon und Isokr. auf gleiche Weise fordern *), der Unterschied, dass auch hier Platon seine Ansichten philosophisch begründet, während Isokr. sie einfach hinstellt. Zur ziyvri gehören vor allem die ideai und zwar die a-fr\\iuxu (rrotalv und die ayr/fiara li^emg 2) und Isokr. sagt §. 16, diese an sich seien leicht zu erlernen; ebenso findet Platon sie unbedeutend, er spottet Uber dio xofixpä zijg zeyvrjg (266 D), Uber die ndyxala ze-yvrjfmza und sagt, sie seien nou zijg zfyvyg (269 B), was auch Isokr. einräumt, wenn er die iSeai an sich für leicht hält. Erst dann, wenn man gelernt, sic anzuwenden, gewinnen sie Bedeutung. Wann nun sind die einzelnen anzuwenden und wovon hängt ihre richtige Anwendung ab? Hier bleibt uns Isokr. die Antwort schuldig, er bemüht sich nicht, seine Ansicht zu begründen und auseinander zu setzen. Anders Platon. Ist die Rhetorik eine zfyvrj xfjvjaycoyta, so muss der Redner das Wesen der Seelen kennen, auf die er einwirken will, er muss auch die Bedeutung der einzelnen iösai erforschen und nun nach der Eigenthümlichkeit der Seelen die mannigfachen Formen der Rede anwenden und gestalten, er muss sich klar werden, dass ') Plat. Pliaädr. 270 A: rtoog ziö tvyvtjg eheti l30kr §. 17: rtQog zcö zijv cpvaiv 8%hv oi’av iqtj — •—. 5) Isokr. §. 18: *oig ivi/vfttifiaai TtQtnovzmg olov zov ).6yov xazanoixilai xal zoig ovö/iaaiv BVQV&ficog xal fiovaixwg slitsiv. Zu vergl. Cie. orat. 89. 135 über dio ayijuazu Xe^ecog und 40. 137 ff über dio ay.ötavoiag. oi [ih — roioiSt vno rav roimrSs Xoymv did rr>rds n)v nirluv dg ril rnulde tv/rti-titig, oi 61 toiolSz d tu zdds övtmsiOslg (271 D). Aehnlich ist das Verhiiltniss zwischen Platon und Isokr. da, wo cs sich darum handelt, dass cs bloss eine Rhetorik gibt. Auch liier begnügt sich Isokr. mit dem Satze, es gebe bloss eiuc Rhetorik, die alle Arten umfassen müsse (§. 20); Platon sagt auch, cs gebe nur eine Rhetorik (p. 2G1 A, E); allein welchen Umfang gibt Platon seiner Rhetorik! — Isokr. begnügt sich endlich, um noch auf eines aufmerksam zu machen, in §. 16 zu bemerken, der Redner solle lernen tcSv xtwxör /d] dut/iuQrslv (vgl. §. 13); Platon im Phsedrus p. 272 A setzt uns erst auseinander, worin die evmiQM und die uxuiQla besteht. •— Es genüge für unseren Zweck, auf diese Aehnlichkeif, die dabei doch zugleich auf manche Verschiedenheit der Ansichten über die Aufgabe und das Wesen der Rhetorik bei Isokr. und l'lat. hindcutet, in aller Kürze hingewiesen zu haben. Aus der Vergleichung des II. und III. Theiles der Isokr. Rede mit Phsedrus ergibt sich also folgendes: 1. Isokr. zeigt sich als Feind der sophist. Rhetoren. 2. Er spricht manche Ansicht aus, die wir auch in Plat. Phaedr. finden ’). ■) Sehr zu beschränken ist das, was Steinhart im IV. Bando dor Müller’schon Ueber-setzung p. 169 Anm. 07 b sagt. In dieser Schrift (der Redo des Isokr. gegen die Soph.), heisst os dort, finden sieh so häufige, bis jetzt nirgends hervorgohobeno Beziehungen auf den Pluedros, dass dieser entweder dem Isokr. oder des Letztere»! Schrift (was mir wahrscheinlicher ist) dom Platon Vorgelegen sein muss; nicht nur macht Isokr., wie Platon, den sophist. Rhetoren zum Vorwurf, dass sie sich nicht um Wahrheit kümmern, und setzt ihrer unwissenschaftl. Technik diu Philosophie entgegen (p. 292 Reißk.), sondern mehrmals wiederholen sich dieselben Gedanken in ähnlichen Worten und Wendungen; was Isokr. über das Verhältnis» dor Schrift zur lebendigen Rede sagt (p. 293), stimmt fast wörtlich mit dem, was dor Phcedr. darüber bringt (S. 275), überein ; auch die an den Redner (p. 294) gestellte Forderung, bei der grossfln Manniclifaltigkeit dos Lebens die lügenthümlichkeit des einzelnen Falles und dos Schülers zu berücksichtigen und nicht Allen nach allgemeinen Regeln und Systemen zuzuschneiden, ist ganz diosolbc wie die des Socr. (271). Freilich ist, was Isökr. Philosophie nennt, nicht die platonische. — Dagegen ist folgendes zu bemerken. Was Platon unter der ahjOtlK vorstellt, die er vom Rhetor fordert (p. 259 10, 2G0 1), 202 A, 272 D), ist ganz verschieden und gar nicht zu vergleichen mit dem, was Isokr. sagt (§. 9: uhjttting ovdiv ffnovti'^ovaiv) ; bei Isokr, handelt os sich um wahre und falsche \orsproehiingen der Rhotoren. —• Der unwissenschaftl. Technik setzt, Isokr. nicht die Philosophie entgegen; nirgends führt er wie Plat. dio Rhetorik auf dio Philos. zurück. — Was Isokr, §. 12 über das Vcrhiiltniss der Schrift zur lebendigen Redo sagt, hat eine ganz andere Bedeutung als bei Plat. p. 274 C (T. Isokr. wehrt sicli bloss dagegen, dass man das Reden so erlernen könne wio das Schreiben und macht darauf aufmerksam, dass die Zusammenfügung mehrerer Striche und Buchstaben zu einem Worto in der Schrift doch etwas anderes sei als das Zusammenfügen der Theilc einer lebendigen Rede. Wie lässt sich dieses mit Platons Nichtigen Ansichten über Rede und Schrift nur in Vergleich bringen? Wie konnte Isokr., der nie Redon hielt, sondern nur schrieb und auf scino geschriebenen Reden so viel Worth legte, 3. Trotz dieser Aehnlichkeit muss zugestanden werden, dass die Ansichten des Isokr. in Vergleich zu denen des Platon auf der Oberfläche haften und die wissenschaftliche Begründung vermissen lassen. Konnte nun, so werden wir jetzt, nachdem die Rede gegen die Soph. in ihrer Bedeutung und Beziehung dargelegt worden ist, zu fragen haben, die lobende Prophetie im Phaidr. nach dieser Rede folgen? Sind in dieser Rede die Bedingungen erfüllt, die wir im Anfänge dieser Abhandlung aufgestellt? — Gewiss. Isokr. tadelt das Lügenhafte und Widerspruchsvolle der Sophistik, legt deren Verächtlichkeit und Schändlichkeit mit unverkennbarer Entrüstung dar; dieser Kampf gegen die Vertreter der Scheinweisheit, gegen diese egoistischen Patrone der Phrase mit sittl. Zorne geführt musste in Platon ein günstiges Vorurtheil erwecken. Im zweiten Abschnitte der Rede fand er diese Polemik auch auf die Sophisten der zweiten Art, die Rhetoren, ausgedehnt, und fand darin manche Ansichten, die er theilte, ausgesprochen. Und so konnte Platon nach dieser Rede, die sich nach Inhalt und Anordnung vortheilhaft von den früheren abhebt, von Isokr. aussprechen, er werde über die anderen Rhetoren, deren Fehler er darlegt, sich erheben, er konnte ihm ein vftoq ytvvixcÖTtnov zusprechen. — — Wie verhält cs sieh aber mit der Zuwendung des Isokr. zur Philosophie, die Platon bedingungsweise voraussagt? — Auch hier gibt uns die Rede des Isokr. Auskunft. Trotz aller Achnlichkeit treten Differenzen in den Anscbau- eine Aeusserung fliun, dio die Schrift dem lebendigen Worte so unterordnete? Von einer fast wörtlichen Uebereinstimmung von Isokr. p. 290 und Plicedr. p. 275 habe ich nichts gefunden. Dass sich oft dieselben Gedanken bei Isokr. und Platon finden, ist oben nachgewiesen; schlechter steht es aber mit denselben Worten und Wendungen, wenn man nicht allzu weit gehen will. Odor sind etwa Stellen wie Plm'dr. 272 D: nvtiiv dhjttelrtg [nThyttv ilynvsiv ,äoxtS nrwv noogiovroiv xal dutfiaQrv_ , Qovfiivcav Xnytov, on ipivfiirat xal ovx «m rtyr>] äU.' aie^vog rnißij. -j Antid. (R. 15) §. 206: qidoiroqtitt)’ iitr ovr ovx oifiui ätiv nQoactyoQBVHV ttjv [itjdsv t." riö TzattovT) ftrjts nnog n) l.tyitv iitjre nyog rn nnaitnv cocpilovirav, yvfirnciav /itrroi rijg ipvyjjg xal n a Qaffxsvrjr t tj g q t). oc? oq> la g y.rtlw rrjv fiiaTQißrjv rrtv joiavrtiv etc. 3) Nikokl. (R. 3) §. 9: öigrs rovg roluävtag ßluaqrmt'iv mol rmv muätvovzav xal cpt).0(T0(f)ovftmv ofiolmg a^iov /nativ manto rovg tig rn tüv i^a/iaQ- ravovTug. —• *) Vgl. Sauppe Ztscli. f. A. W. 1835 p, 407, der auf Pheedrus 2(37 A und Isokr. Panogyr. (R, 4) §. 8 hinweist. •"') p. 403. sind, für die Philosophie neben seiner Lieblingsbeschäftigung, der Rhetorik, sich interessirte und in seinem Eifer die Feinde der Philosophie, die zugleich auch die schädlichsten Feinde der Rhetorik waren — die Sophisten — an-griff und erst später durch Widersprüche, die sein Studium, die Beredtsam-keit, erfuhr, gereizt, durch das Bewusstsein, dass sein Geist wohl für die Ausbildung der Form, nicht aber für das tiefere Eindringen in das Wesen der Dinge genüge, erbittert, dieselbe herabzusetzen anfing, als er alles nach dem Nutzen schon mass, den es im praktischen Leben gewährte? — Und so scheint mir Spengel, indem er mit Recht auf den späteren Antagonismus *) zwischen Platon und Isokrates im Gegensatz zu denjenigen, welche eine innige fortdauernde Freundschaft beider annahmen, hinweist, darin gefehlt zu haben, dass er denselben in eine Zeit versetzt, wo er sich noch nicht nachweisen lässt. ') Dieser Antagonismus scheint mit der Zeit immer heftiger geworden zu sein, was nicht leicht möglich wäre, wenn Isokr. in späterer Zeit milder in seinem Urtheile über die Philosophie geworden wäre. Erst in späteren Reden des Isokr. finden Bich offenbar Hinweisungen auf Platon, der da den Sophisten beigezählt wird, und der Streit wird auch von den Schülern mit Erbitterung fortgesetzt. So heisst es bei AthenfeusXI. 508 C, D von Theopompos aus Chios, einem Schüler des Isokr., so: — xiu ydfj Qeönofinog n Xiog iv nii xnrn Tt/g Ilhircnvng Stn'tQißijg’ rovg noXkovg cpijin Tcäv dictkoymv nvrov a^otlovg xcü iptvfteig uv tig tvQoi, dlXotqlovg 81 xdx Tw 'ytvTtoOivovg, noXkovg dt xdx rtäv ßQvcrcovog tov 'Hguxlemrov. Jahresbericht. Personalstaiid, Verkeilung der Lehrstunden. OT t n rfi ■ O CM lO CO Vi 'JA cd a> d !2^ S , rd Ü P' s o m? bo *?> U‘ *13.15.3 ^■K ü° — Ö „ n ®tS‘ S fe ,2 ^ :2 js 2-20"3 C3 co • ■* 0> ►-* ü Ö.S xmiSS (J-O :"■&[§ «Sjl tj t-1 CD f_ . — M m aj bßi> m d o) d ^2 «‘S ft CO d M "S c :CÖ ft O H ft d*d O 4S d d-S O O S » ^ d d io s 5 „.S U 0J n3 o O B a> rd .cfl s SB ^ 2 S|i r* Q ■ a> _; frn ^rd - £‘c ►x cs .- .2 i- ?3 §-o — > O JX a> »X 5 K- e £ O X ^ "^5 ^ e5 3 nd d d O d d rd N 'ö d d bfl d Ö ’S rd 2 bß d O d d bfl d 3 *55 rd -t-» r^ <1 d H ^ Ö §5 üO Ö .2 '53 i> ^a £ CÖ d r& . • fr- « <-< cj = 2.S^ s fr" ® 5^rd g — cj tD * ss.fa-5 " sl ja ca OU . h P 0J b _' bM ■x gü «’S s ■— co • ^ aj = -H.S C3 ^ . CS <1> : s g d ^ ~-g-S |.a S C/3 fr< - ;0 ft * sw ri *■ £ 4. cd O frj ft ^ JS-s sr« o -, rQ • d «-j <ü 5 o diq 6 o d -- "d . ss -*-> p > « S . ^ ia QC'C M Anmerkung. Als Freigegenstände lehrten Professor Carl Ri eck: Stenographie für Schüler verschiedener Classen in einem Coetus, wöchentlich 2 Stunden; Prof. Rudolf Reichel: Steiermark. Landesgeschichte für die Schüler der IV. Classe im 2. Semester, wöchentlich 2 Stunden; Mittelhochdeutsch für einzelne freiwillige Zuhörer aus VI. undVII., seit Jänner wöchentlich 2 Stunden; Prof. Dr. Leopold Konvalina: böhmische Sprache für Schüler des Obergymnasiums, wöchentlich 2 Stunden; Kalligraphie für Schüler der I. und Ü. Classe relativ obligat, 2 Stunden wöchentlich. II. Schüler. A. Ooll'eixtllelxo. 1. Classe (G3). von Bartel Carl. Berhan Georg. Bezjak Johann. Bračko Johann. Čuček Gregor. Felber Josef. Flucher Alois. Frangež Johann. Fuchs Martin. Fux Ferdinand. Golob Andreas. Harpf August, lieber Franz. Herzog Josef. Iloft'raann Josef. Ilonerlein Josef. Horvat Thomas. Jurkovič Franz. Kegel Alois. Kooks Otto. Kotnik Josef. Krajnc Simon. Kratochwil Rudolf. Kuhar Johann. Lassbacher Gottfried. Leyrer Wilhelm. Lindauer Josef. Lorber Johann. Lovec Anton. Lubetz Leopold. Markovič Josef. Mihelič Johann. Naözeradsky Alois. Nedok Johann. Novak Michael. Pibruc Eduard. Pickhart Antou. Renner Johann. Rotner Josef. Sattler Jakob. Šalamun Martin. Scharf Carl. Schausehelka Ludwig. Šober Franz. Šosterič Ferdinand. Schünberg Carl. Schroll Ernest. Schwara Emil. Sketh Jakob. Stiebler Anton. Tauerer Hubert. Tognio Julius. Tribnik Ernst. Velec Franz. Verhovsehck Heinrich. Verlič Michael. Veršič Alois. Vihar Franz. Wodiczka Gustav. Wudler Peter. Zach Carl. Zadravec Johann. Zupanič Alois. , II. Classe (38). Bezjak Anton. Čuček Alois, üreisibner Josef. Drofenig Johann. Fegusch Michael. Fekonja Andreas. Feuš Franz. Girstmaier Eduard. Golob Franz. Greger Carl. Holer Josef. Kocbek Martin. Krüll Jakob. Kurbos Georg. Legat Josef. Lešnik Johann. Lorbek Johann. Lubitz Josef. Maier Ferdinand. Nicklas Moritz. Noseck Franz. Nouackh Ignaz. Oebm Johann. Pascolo Dominik. Paur Georg. Sagadin Michael.. Šileč Franz. Schlick Johann. Schmid Wilhelm. Schmirmaul Mathias. Schoefl' Andreas. Schroll Egmont. Semlitsch Josef. Teroko Josef. Toš Alois. Vodušek Andreas. Wiesthaler Roman. Žerjav Martin. III. Classe (57). Achatz Franz. Breznik Alois. Dvoršak Franz. Edler von Feyrer Josef. Goli Carl. Golob Josef. Greif Jakob. Grohmann Anton. Grossbauer Gustav. Hauz Anton. Jančič Johann Klemenčič Anton. Kolarič Mathias. Krenn Leopold. Langmann Josef. Leber Josef. Leyrer Friedrich. Lilek Emil. Lobenwein Jakob. Mikuš Alois. Mlasko Josef. Nemanič August. Obran Lorenz. Oebm Franz. Pcc Franz. Peche Heinrich. Petek Martin. Pickhart Johann. Pihler Anton. Pol Josef. Polt Wilhelm. Poznič Franz. Eeismann Anton. Robič Alexander. Šegula Jakob. Šijanec Anton. Schönher Josef. Schreiner Heinrich. Sedlaček Alois. Slavič Franz. Soršak Jakob. Spešič Jakob. Stramič Franz. Štuhec Vincenz.] Trinker Julius. Tschebull Theodor. Urbanič Carl. Valenko Johann. Vamberger Josef. Vaupotič Mathias. Venger Ferdinand. Vičar Jakob. Weber Josef. Žajdela Heinrich. Zorec Johann. Zorko Stefan. Zvajker Sebastian. IV. Classe (35). Amschl Alfred. Berko Anton. Bouvier Ernest. Caf Jakob. Doler Johann. Ekrieder Bernhard. Geršak Anton. Hammer Josef. Haubenreich Alois. Heric Josef. Jugg Johann. Kramberger Lorenz. Lenart Josef. Lorbek Johann. Medved Sebastian. Mihelič Josef. Nendl Franz. Petrovič Johann. Pfingstl Franz. Poljak Martin. Požegar Matthäus. Rakuš Heinrich. Kepa Josef. Schmidi Carl. Schofhalter Georg. Schurbi Ludwig. Senčar Josef. Skuhala Peter. Strniša Franz. Venger Carl. Voušek Franz. Wallner Carl. Witzmann Johann. Zettel Andreas. Županec Jakob. V. Classe (44). Appel Josef. Baumann Vincenz. Bouvier Erich. Graf Brandis Clemens. Čagran Johann. Cobel Georg. Ferlič Georg. Filipič Carl. Gross Johann. Koch Hermann. Kodrič Peter. Kralj Josef. Krenn Franz. Macur Johann. Magdič Johann. Medved Franz. Mikel Carl. Munda Jakob. Neumann Emil. Noseck Josef. Omulec Johann. Pavalec Andreas. Pihler Ferdinand. Prešern Johann. Kitter von Preu Carl. Pučko Lorenz. Purgaj Georg. Razboršek Franz. Rcichenberg Franz. Rop Mathias. Schweinzer Friedrich. Siack Johann. Šijanec Valentin. Simonič Franz. Spešič Josef. Tax Friedrich. Tisso Autou. Topljak Johann. Verk Heinrich. Vreča Michael. Weiss Alexander. Wolffhardt Eduard. Žlamberger Anton. Zotzeck Anton. VI. Classe (20). Cajnkar Jakob. Čuček Raimund. Dovnik Franz. Fajt Andreas. Ferlinz Anton. Edler von Feyrer Johann. Hoffmanu Heinrich. Hofstätter Ferdinand. Klasinc Franc. Krattcr Julius. Krautgasser Josef. Krenn Roderich. Kunce Johann. Markovič Josef. Motalen Johann. Pernat Stefan. Pijavec Jakob. Polanec Alois. Purgaj Jakob. Rischner Ludwig. Schweizer Valentin. Senekovič Andreas. Tribnik Carl. Unger Franz. Wissthaler Franz. Zupanec Johann. Zupanič Jakob. Živko Carl. Žižek Anton. VII. Classe (35). Adolf Rotondi Edler von Arailza. Arnuga Alois. Binter Anton. Čeh Anton. Čeh Vincenz. Čuček Lorenz. Ferstner Maximiliau. Feyertag Richard. Fras Anton. Fras Johann. Hauptmann Franz. Henik Martin. Hoffory Leopold. Irgel Josef. Juršič Josef. Klemenčič Josef. Krainz Carl. Kraner Johann. Krisper Raimund. Napast Martin. Pišek Anton. Pirnat Jakob. Anton Edler von Planner. Pölz Anton. Rak Anton. Reiniseh Carl. Senčar Johaun. Shuhala Johanu. Slavič Franz. Slekovec Matthäus. Špic Mathias. Terstenjak Franz. Verdnik Josef. Volavšek Alois. Zver Alois. Vlil. Classe (33). Auernik Markus. Babnik Friedrich. Graf Brandis Ferdinand. Graf Brandis Otto. černko Josef. Ehrne Johann. Gottsmathz Franz. Holzmaister Robert. Hirti Franz. Irgolič Anton. Jurtela Jakob. Kelemina Mathias. Kreft Alois. Leitner Johann. Leixner Otto. Lubec Carl. Meyer Friedrich. Mlaker Johann. Muršec Anton. Namesnig Josef. Novak Anton. Orešec Franz. . Pajtler Jakob. Pichs Carl. Pravdič Josef. Rajh Anton. Rogozinski Philipp. Schmidcrer Johann. Schwenter Auton. Simonič Alois. Skerbec Martin. Solak Carl. Zmazek Franz. B. I^rivatiston. L Classe (1). III. Classe (1). Alexander Fodroczy Edler von Fodrovec. Maximilian Ritter von Carneri. II. Classe (1). VI. Classe (1). Eduard Fischer Edler von Wildensee. Gregorec Anton. III. Lectionsplan. A. OTbligato Ijehrgogejastänclo. VIIJ. Classe. Ordinarius: Der Director. Religion: 3 St. Gescliicbte der Kirche Jesu Christi nach Fessler. Slavi netz. Latein: 5 St. Hör. Carm. I. 1, 3, 7, 10, 12, 14, 15, 20, 22, 24, 37. II. 1, 3, 7, 10, 13, 15. III. 1, 2, 3, 4, 5. IV. 3, 4. Epod. 1, 7. Sat. I. 1. II. 8. Epist. I. 2,16. Epist. ad Pisones. — Tacit. Agricola, Auswahl aus Histor. I. Wöchentlich 1 Stunde grammat. - stilistische Uebungen. Alle 14 Tage eine schriftliche Arbeit. Konvalina. Griechisch: 5 St. Platon’s Apologie, Kriton und Jon; Homer, Ilias, XXII. XXIII. XXIV. Wiederholung der Grammatik, alle 4 Wochen ein Pensum. Lang. Deutsch: 3 St. Theorie der dramatischen Dichtkanst, LectUre der darauf bezüglichen Abhandlungen in Mozarts Lesebuch fllr das O.-G. III. Bd. Göthes Iphigenie, Lessings Laokoon. Uebersicht der Entwicklung der neueren Literatur seit Klopstock. Monatlich 2 Aufsätze, Vorträge. Reichel. Slowenisch: 2 St. Altslovenische Formenlehre. Chresto-mathia palaeoslovenica von Miklošič. Uebersicht Uber den Gang des sloveni-schen Schriftenthums seit Trubar bis jetzt. Alle 2—3 Wochen eine schriftliche Arbeit. Slovenische Unterrichtssprache. Majciger. Geographie und Geschichte: 3 St. Geschichte der Neuzeit vom westfäl. Frieden bis 1815. Wiederholung dor Weltgeschichte. Einige Hauptpunkte der österreichischen Statistik. Reichel. Mathematik: l St. Uebungen in Lösung mathematischer Probleme als zusammenfassende Wiederholung des mathematischen Unterrichtes. Essl. Physik: 3 St. Magnetismus, Elektrizität, Wärme, Optik, Anfangsgrtinde der Astronomie und Meteorologie. Essl. Philosoph. Propädeutik: 2 St. Empir. Psychologie. Konvalina. VII. Classe. Ordinarius: Professor Josef Essl. Religion: 2 St. Katholische Sittcnlchrc nach Dr. Martin’s Lehrbuch, II. Theil, 2. Hälfte. Slavinetz. Latein: 5 St. G'iceros 1. Pliilippische Rede und die Rede für T. Annius Milo. Virgils Aeneis: VII. und VIII. Gesang. Wöchentlich 1 Stunde Wiederholung der Grammatik und stilistische Uebungen nach eigenen Dictatcn und nach Siipfle II. Alle 14 Tage eine schriftliche Arbeit. Gutscher. Griechisch: 4 St. Demosthenes Rede liber den Frieden und Uber die Angelegenheiten im Chersones. Homers Ilias XVII. und XVIII. Gesang. Alle 14 Tage 1 Stunde Wiederholung- dev Grammatik, jeden Monat eine oder zwei schriftliche Arbeiten. Guts eher. Deutsch: 3 St. Theorie der epischen und lyrischen Dichtgattung. Lectüre der darauf bezüglichen Abhandlungen und Beispiele in Mozarts Lesebuch für das O.-G. III. Bd. Göthes Hermann und Dorothea. Einige schwierigere lyrische Gcdichtc. Uebersichtliche Darstellung der wichtigsten Erscheinungen aus den älteren Literaturperioden bis auf Klopstock. Monatlich 2 Aufsätze, Vorträge. Reichel. Slovenisčh: 2 St. Berilo für VII. mit sachlichen und sprachlichen Erläuterungen. Im L Sem. die I. phil. Bede des Cicero, im II. die des Demosthenes über den Frieden aus dem Originaltext ins Slovenischc übersetzt. Gelesen und erklärt wurde ferner Viljem Teil von Cegnar. Alle 2—3 Wochen eine schriftl. Arbeit. Slovenische Unterrichtssprache. Majciger. Geograpldc und Geschichte: 3 St. Von Karl dem Grossen bis zu den Zeiten des dreissigjährigen Krieges nach W. Pütz. Geographische Uebersicht von Europa und Amerika. Sc hall er. Mathematik: 3 St. Algebra: Unbestimmte Gleichungen des ersten Grades, quadratische Gleichungen, Exponentialgleichungen, Progressionen, Combinatiouslehrc, binomischer Lehrsatz. Geometrie: Anwendung der Algebra auf die Geometrie, analytische Geometrie in der Ebene, Kegelschnitte. Essl. Physik: 3 St. Allgemeine Eigenschaften und Unterschiede der Körper, Gesetze der chemischen Verbindungen und Zerlegungen, die wichtigsten chemischen Verbindungen, Statik und Dynamik fester, tropfbarer und ausdehnsam-flüssiger Körper} Akustik. E s s 1. Philosoph. Propädeutik: 2 St. Logik. K o n v a 1 i n a. V 17. (Jlasse. Ordinarius: Professor Josef Suman. Religion: 2 St. Katholische Glaubenslehre nach Dr. Martin’s Lehrbuch II. Theil, 1. Hälfte. Slavi netz. Latein: 6 St. Sali, de bello Jug. Virg. Aen. 1. und II. Cicero pro Ligario. Wiederholung der Formenlehre und Syntax nach F. Schultz lat. Sprachlehre. Grammat. stilist. Uelmngen aus Süpfle II. Präparation. Memoriren ausgewählter StUckc aus Virgil. Alle 14 Tage eine schriftliche Arbeit. Vodušek. Griechisch: 5 St. Homer Ilias III, VI, IX. Herodot VII. Wiederholung der Formenlehre nach Curtius, eingeübt au Beispielen nach Schenkl’s Elementarbuch. Syntax im Anschluss an die Lectüre. Memoriren ausgewählter Stücke aus Homer. Alle 4 Wochen eine schriftliche Arbeit. Šuman. Deutsch: 3 St. Lectüre und Erklärung von Musterstücken aus Mozarts Lesebuch für das O.-G. II. Bd. Besprechung der Biographien der bedeutendsten Dichter. Vortrag ausgewählter Stücke. Monatlich 2 Aufsätze. Reichel. Slovenisch: 2 St. Berilo für VI., Ucbersetzungen aus Herodot und Homer, Vorträge memorirter Gedichte. Die Aufgaben sind unter den sloveni-schen Aufgabentiteln aufgeführt. Die Unterrichtssprache slovenisch. Suman. Geographie und Geschichte: 3 St. Römische Geschichte und Geschichte des Mittelalters bis auf Karl den Grossen. Geographische Repetitionen. Reichel. Mathematik: 3 St. Algebra: Vollständige Lehre von den Potenzen und Wurzeln, Logarithmen, Ergänzung der Lehre von den Proportionen, Gleichungen des ersten Grades mit einer oder mehreren Unbekannten. Geometrie: Trigonometrie und Stereometrie. Essl. Naturgeschichte: 2 St. Zoologie, in Verbindung damit Palaeontologie und geographische Verbreitung des Thierreiches nach Giebel. Ri ec k. V. Classe. Ordinarius: Wirklicher Gymnasiallehrer Joh. Majciger. Religion: 2 St. Allgemeine Einleitung in die kath. Glaubenslehre nach Dr. Martins Lehrbuch I. Theil. Slavi net z. Latein: G St. Livius lib. I. Ovid. Metam, quatuor hum. gencris aetates; Pentheo quae illata sit poena?; de Jasone et Medea. — Trist, lib. 4, Eleg. 10. — Fast. Narratio de Evandri in Ital. adventu; deHercule etCaco; de raptuProserpinae. Wöchentlich 1 Stunde Wiederholung der Grammatik und stilistische. Uebungen nach SUptle I. Alle 14 Tage eine schriftliche Arbeit. Vor egge r. Griechisch: 5 St. Xcnophon nach Schenkls Chrestomathie. Kyrop. I. Anah. I. Mem. I. 1—20. Homers Ilias I. Gesang und Anfang des II. Jede Woche eine Grammatikstundc. Jeden Monat eine schriftl. Aufgabe. Majciger. Deutsch: 2 St. Lesen und Erklären aus-gewählter Stücke aus Mozarts Lesebuch für O.-G. I. Bd. Monatlich 2 schriftl. Aufsätze. Sch all er. Slovenisch: 2 St. Berilo für V. Vortrag memorirter poetischer LesestUcke. Uebungen im Uebersctzcn aus dem Deutschen und Lateinischen ins Slovenische. Alle 14 Tage eine schriftl. Arbeit. Unterrichtssprache die Slovenische. Vodušek. Geographie und Geschichte: 3 St. Geschichte des Alterthums mit Ausnahme der römischen Geschichtc nach W. Pütz. Geographie von Asien, Afrika und dem südöstlichen Europa nach Klun. Sch all er. Mathematik: 4 St. Algebra: Zahlensystem, die vier Grundoperationen mit positiven und negativen Zahlen, Theilbarkeit, gemeine, Dczimal-und Kettenbrüche, Verhältnisse und Proportionen. Geometrie: Longimctrio und Planimetrie. Essl. Naturgeschichte: 2 St. I. Sem. Mineralogie, im Anschlüsse daran das wichtigste ans der Geologie, nach Fellöcker. II. Sem. Botanik mit Paläophytologie und geographischer Verbreitung des Pflanzenreiches, nach Bill. Ri ec k. IV. Classe. Ordinarius: Professor Johann Gutscher. Religion: 2 St. Geschichte der christlichen Offenbarung des neuen Bundes. Im II. Semester eine skizzirte Kirchengeschichte. Dr. Er. Scliager. Latein: G St. Cäsars bellum Gallicum 1. 2. 3. Buch. Tempus-und Moduslehre, das Wichtigste aus der lat. Prosodie und Metrik nach F. Schultz’s Grammatik. Mündliche und schriftliche Uebungen nach SUpfle I. Th. Wöchentlich in der Regel eine Aufgabe. Šum an. Griechisch: 4 St. Conjugation der Verba auf in und der unregelmässigen Zeitwörter, Wiederholung des Verbum auf «. Dazu die entsprechenden Uebungsstlicke aus Schenkls Elemeutarbuch. Alle 14 Tage eine schriftliche Arbeit. Gutscher. Deutsch: 3 St. Lesen und Erklären ausgewählter Stücke aus Mozarts Lesebuch für U.-G. IV. Bd. Memo-riren und Vortrag poetischer und prosaischer Stücke. Das Wichtigste aus der , Lehre von den Geschäftsaufsätzen und der Metrik. Allo 14 Tage eine schriftl. Arbeit. Gutscher. Slovenisch für Slovenen: 2 St. Berilo IV. Wortbildung und Composition mit Präpositionen, Hauptpunkte der Syntax, nach Janežič slov. Grammatik. Vortragsübungen. Uebersetzung Caesars. Alle 14 Tage eine Aufgabe. Unterrichtssprache slovenisch. Suman. Slovenisch für Deutsche: 2 St. Uebersetzuugstlbungen aus dein Sprach- und Lesebuchc von Janežič. Systematische Recapitulatiou der Declinationen und Conjugatioucn. Unterrichts- spräche die deutsche. Vodušek. Geographie und Geschichte: 3 St. Geschichte der Neuzeit. Geographie von Deutschland, bei Gelegenheit der Behandlung der Entdeckungsperiode: Geographie von Amerika und Australien. Oesterrei-chische Vaterlandskunde. Reichel. Mathematik: 3 St. Arithmetik. Zusammengesetzte Verhältnisse und Proportionen, Gleichungen des ersten Grades mit einer Unbekannten. Anschauungsichre. Lage von Linien und Ebenen gegen einander, Körperwinkel, Hauptarten der Körper, Grösscnbestimmung derselben, nach Močnik, lii eck. Naturlehre: 3 St. Statik und Dynamik der festen und flüssigen Körper, Lehre vom Schalle, Magnetismus, der Elektrizität und vom Lichte, GrundzUge der Astronomie und physikalischen Geographie, nach Pisko. Ri eck. III. Classe. Ordinarius: Professor Josef Schaller. Religion: 2 St. Geschichte der Offenbarung des alten Bundes. Dr. Scha-ger. Latein: 6 St. Historiae antiquae üb. II. III. IV. Grammatik. Casuslehre, eingellbt nach Stipfle Uebungsbuch I. Wöchentlich eine Hausaufgabe, im 2. Semester 6 Schulaufgaben. Koprivšek. Griechisch: 5 St. Formenlehre bis zu den Verben auf/u; dazu die entsprechenden Uebungsstticke. Im ersten Semester dann und wann, im zweiten alle 14 Tage eine schriftliche Arbeit. Kon vali na. Deutsch: 3 St. Wiederholung der Satzlehre, Periodenbau; Lectlire poetischer und prosaischer LesestUcke aus Mozarts Lesebuch ftir U.-G. III. Bd. mit Sach-, Begriffs- und Worterklärungen; DeklamationsUbungen. Monatlich zwei schriftliche Aufsätze. Schaller. Slovenisch für Slovenen: 2 St. Berilo 111., die Formen und die Syntax des Zeitwortes nach Janežič slov. Grammatik. VortragsUbungen. Alle 14 Tage eine Aufgabe. Die Unterrichtssprache slovenisch. Šum an. Slovenisch für Deutsche: 2 St. Das Zeitwort vollständig, die Partikeln, Vocabeln und Uebersctzungsstllcke nach dem Sprach- und Lesebuch von Janežič. Jeden Monat eine schriftliche Uebung. Vodušek. Geographie und Geschichte: 3 St. Geschichte des Mittelalters nach Weiter. Geographie von Spanien und Portugal, Frankreich, Belgien, Holland, der Schweiz, von den britischen Inseln, Dänemark und Skandinavien nach Klun. Hebungen im Kartenzeichncn. Schaller. Mathematik: 3 St. Arithmethik: Die vier Rechnungsarten in Buchstaben, Potenziren, Quadrat-und Kubik-Wurzeln, Permutationen und Combinationen. Anschauungslehre: Der Kreis mit den Construktionen in und um denselben. Umfangs- und In-haltsbercchnung. Kegelschnittslinien. Essl. Naturwissenschaften: 2 St. I. Sem. Mineralogie nach Pokorny. II. Sem. Physik: Allgemeine und besondere Eigenschaften der Körper, Chemie uud Wärmelehre nach Pisko. Ri eck. U. Classe. Ordinarius: Wirklicher Gymnasiallehrer Franz Voregger. Religion: 2 St. Liturgik. Dr. Sch a ge r. Latein: 8 St. Formenlehre der unregelm. Flexionen, Lehre von den Präpositionen, Adverbien und Conjunk-tionen; Fragepartikeln. Aus der Syntax: Const. des acc. c. inf., nom. c. inf., vom indirekten Fragesatze, Particip. Construction, Gerundium, Supinum nach F. Schultz lat. Sprachlehre. Dazu die entsprechenden Uebersetzuugen aus dem Uebungsbuche desselben Verfassers. Wöchentlich 1 schriftliche Arbeit. Voregger. Deutsch: 3 St. Wiederholung der Biegurigslchro; die Satzlehre bis zum vielfach bei- und untergeordneten Satze; Rechtschreiblehre; LectUre poet. und pros. Lesestilcke aus Mozarts Lesebuch für U.-G. II. Bd. mit Erklärungen; Deklamationsübungen. Monatlicli 2 schriftl. Arbeiten, wöchentlich 1 orthogr. Uebung. Voregger. Slovenisch für Slovenen: 3 St. Lectiire aus Berilo für II. Vortrag memorirter Lesestiicke. Grammatik: Uie Lehre vom Zeitvvortc. Uebungen im Uebersetzen ans dem Deutschen und Lateinischen. Alle 14 Tage eine schriftl. Arbeit. SlovenischeUnterrichtssprache. Majcigcr. Slovenisch für Deutsche: 3 St. Fortsetzung über das Bei- und Fürwort, das Zeitwort in der Bedingungsform und in den Participien, aus dein Sprach- und Lesebuche von Janežič. Vodušek. Geographie und Geschichte: 3 St. Geschichte des Alterthums. Alte und neue Geographie von Asien, Afrika, Griechenland und Italien. Versuche im Kartenzeichnen. Gut sc her. Mathematik: 3 St. Arithmetik: Verhältnisse und Proportionen, Regel-dc-tri, wälsche Praktik, Masskunde. Anschauungslehre: Grössenbcstimnuuig der drei- und mehrseitigen Figuren, Verwandlung und Theilung derselben. Aehnlichkeit der Dreiecke. Konvalina. Naturgeschichte: 2 St. I. Sem. Zoologie: Vögel, Amphibien, Fische und niedere Thiere nach Pokorny. II. Sem. Botanik nach Pokorny. Rieck. I. Classe. Ordinarius: Supplirender Gymnasiallehrer Leopold Koprivšek. Religion : 2 St. Die christkatholischen Glaubens- und Sittenlehren nach dem Regensburger-Katechismus. Dr. Schager. Latein: 8 St. Regelmässige Formenlehre, eingeübt an den entsprechenden Lcscstücken. Im II. Sem. alle 14 Tage ein Pensum. Koprivšek. Deutsch: Formenlehre, der einfache Satz. Wöchentlich orthograph. Uebungen. Sachliche und sprachliche Erklärungen von Lesestücken aus dem deutschen Lesebuche. Vortrag memorirter poetischer und prosaischer Stücke. Monatlich 2 schriftl. Arbeiten. Koprivšek. Slovenisch für Deutsche: 3 St. Berilo für I. mit sachlicher und sprachlicher Erklärung der Lesestticke. Vortrag memorirter poetischer und prosaischer Aufsätze. Aus der Grammatik die regelmässige Formenlehre nach der Slovnica des Janežič. Jeden Monat 1 oder 2 schriftl. Arbeiten. Unterrichtssprache die slovenischc. Vodušek. Slovenisch für Deutsche: 3 St. Das Wichtigste aus der Formenlehre nach dem Sprach- und Lcsebuche von Janežič V. Aullage, nebst den einschlägigen Vokabeln und Uebersetzungsstücken. Majcigcr. Geographie: 3 St. Mathematische, physische und die Hauptpunkte der politischen Geographie nach Klun. Schall er. Mathematik: 3 St. Arithmetik: Die vier Rechnungsarten in benannten und unbenannten Zahlen, Theilbarkeit, gemeine und DeziinalbrUche nach Močnik. Anschauungslehre: Linien, Winkel, Construktion von Dreiecken und Parallelogrammen, Haupteigenschaften derselben. Rieck. Naturgeschichte: 2 St. Zoologie: Säugethiere und Insekten nach Pokorny. Rieck. B. Lehi’büeher. Religion: Fessler, Kirchengeschichte (VIII.); Martin, Religionsbuch (V. VI. VII.); Schumacher, Geschichte der christl. Offenbarung des neuen Bundes, Siemens, Kirchengeschichte (IV.); Geschichte der Offenbarung des alten Bundes, cd. Bellmann in Prag (III); Frenzl’s Liturgik (II.); Regensburger-Katechismus (I.). Latein: Kleine latein. Sprachlehre von Ferdinand Schultz (I.—VIII.), die grosso Grammatik von demselben Verfasser als „Hülfsbuch“ in den obersten Classen; Uebungsbuch zur latein. Sprachlehre von Schultz (I. II.); Sliplle, Aufgaben zu latein. StilUbungen, I. Theil (III.—V.), II. Theil (VI.—VIII.); Histor. antiqua ed Hoffmanu (III.); Caesaris commentarii de hello Gallico cd. Iloffmann v. Teubner (IV.); Livius, Ovidius ed. Grysar (V.); Sallust ed. Linker, Cicero cd. Teubner, Virgil ed. Hoffmann (VI.); Cicero ed. Teubner, Virgil cd. Hoffmann (VII); Tacitus ed. Teubner, Horaz ed. Grysar (VIII.). Griechisch: Curtius, Grammat. (III.—VII.); Schcnkl, Uebungsbuch und Chrestomathie (III. —V.); Homer ed. Ilochegger (V. —VIII.); Herodot ed. Wilhelm (VI.); Demosthenes ed. Westermann (VII.); Platon, Apologie und Kriton ed. Ludwig, Jon ed. Teubner (VIII.). Deutsch: Grundzlige der neuhochdeutschen Grammatik von Fr. Bauer (I.—IV.); Mozarts Lesebücher (1.—VIII.); Güthe’s Iphigenie, Hermann und Dorothea, Schillers Teil ed. Cotta (VII. VIII.). Slowenisch für Slovenen : Janežič, Slovenska Slovnica (I.—'V.); Bleiweis, Berilo (I.—IV.); Miklošič, Berilo (V.—VIII.), Chrestomath. palaeoslovenica (VIII.). Slovenisch fttr Deutsche: Janežič, Sprach- und Lesebuch (I,—IV.). Geographie: Klun, Leitfaden (I.—VI.). Statistik: Häufler, kurze Reichs- und Länderkunde vom Kaiserstaate Oesterreich (IV.); Schmitt, Statistik Oesterr. (VIII.). Geschichte: Lehrbuch fllr Schiller von Weiter (II.—IV.), Plitz, Grundriss der Geogr, und Geschichte (V. —VIII.) Atlanten von Kiepert, K.ozenn und Stieler (I.—VIII.). Mathemuthik: Lehrbücher von Močnik (I.—VIII.), log. trigon. Handbuch von Vega (VI—VIII.). Physik: Lehrbuch von Pisko (III. IV.), Lehrbuch von Kunzek (VH. VIIL). Naturgeschichte: Zoologie, Botanik, Mineralogie von Pokorny (I.—III.); Botanik von Bill (V.); Zoologie von Giebel (VI.). Philos. Propädeutik: Lehrbuch der formalen Logik und der empirischen Psychologie von Lindner (VII. VTII.) O. Freie Lehrgogonstänclo. a) Slovenisch flir Schüler deutscher Muttersprache: a) aus V. und VI.: 2 St. Elemente der slov. Grammatik nach Vorträgen, Ueberselzungslibungen nach Berilo V. Šum an. b) aus VII. und VIII.: 2 St. Wiederholung einzelner Parthien der Grammatik. Ucbungen im Uebcrsctzen aus dem Deutschen ins Slovenische aus SUpfle II. Theil. LectUre: Cegnars Maria Stuart. M a j c i g e r. b) Böhmisch : 2 St. Lectlire ausgewühlter Stücke aus dem maly vybor z veš- kere litcratury češke. Dr. Kon vali na. c) Italienisch: 2 St. Filippi’s Grammatik, Uebersetzungen der novelic morali von Soave. Gasperschitsch. d) Französisch: 2St. Ahn’s Grammatik, Leseübungen, Uebersctzung einzelner Parthien aus Fenelons Telemaque. Gasperschitsch. e) Mittelhochdeutsch: Grammatik; Lectlire ausgewiihlter Stücke aus den Nibelungen, der Gudrun, dem Keinhart Fuchs; Hartmanns armen Heinrich, Stücke aus den lyrischen und didaktischen Dichtern it. s. f. nach Dr. K. Reichel mhd. Lesebuch. Von Januar bis Juli. 2 St. wöchentlich. Reichel. f) Steiermärkische Landesgeschichte: 2 St. Geographie von Steiermark, Landes- geschichte nach Wartinger und Gebier. Reichel. g) Gesang: 3 St. 1 Stunde für die Anfänger, 1 Stunde für die bereits geübten Sopranisten und Altistcn, 1 Stunde für den gesammten vierstimmigen Chor. Elemente, Notenlehre, zweistimmige Lieder, geistliche und weltliche Chorgesänge mit latein., deutschem oder slovenischcm Texte, Messen. J o h a. h) Zeichnen: 3 St. Elemente des freien Handzeichnens ; Nachbildung von Naturgegenständen nach Vorlegeblättern, Kopf- und Landschaftsstudien; Anleitung zum perspektivischen Zeichnen, zum Gebrauche der Tusche, Kreide u. w. Rcitter. i) Kalligraphie, für Schüler der beiden untersten Classen relativ-obligat, 2 St. Uebungen nach Vorschriften an der Tafel. Konvalina. k) Stenographie: 2St. Schreib- und Lescübungen nach Gabclsbergers System. Rieck. I) Turnen: 2 Abtheilungen, je 3 Stunden, im Winter im Turnsaale des Mar-burger-Turnvereines, im Sommer auf dem Turnplätze im Freien. Ordnungsübungen, Freiturnen, Rüstübungen. Mar kl. Die unter a, b, c, f, g und i aufgeführten Gegenstände wurden unentgeltlich gelehrt, auch dem Unterrichte im Zeichnen, in der Stenographie und im Turnen haben unbemittelte Schüler gratis beigewohnt, und wird den betreffenden Herren Fachlehrern so wie dem löblichen Turnvereine im Nameu der Begünstigten hiefür der geziemende Dank ausgcdrückt. E». Themata. a. Zu deutschen Aufsätzen. VIII. CI aase. a) Aufsätze: 1. Inwiefern ist das Jahr 1G48 in der Geschichte Deutschlands und Europas epochenmchcnd? (Hausaufgabe). 2. Ueber die angeblich von Aristoteles für das Drama geforderten drei Einheiten (Schulaufgabe.) 3. Das Vaterhaus in seinem Einilusse auf unsere geistige Entwicklung. (Haus-aufg.) 4. Inhalt und Gedankengang einer der gelesenen Römeroden des Horaz. (Schulaufgabe.) ü. a. Welche Umstände erleichterten die Verbreitung des Christenthums in den ersten Zeiten, b. Welche Anklagen brachte man gegen Sokrates vor und wie vertheidigte er sich gegen dieselben nach der platonischen Apologie, (alternative, — Hausaufgabe.) 6. a. Warum stellte der Bildhauer den Laokoon nicht schreiend dar? (Nach Lessings Laokoon). b) Die Hauptpunkte der Herder’schen Abhandlung liber das Lustspiel, (alternativ, — Schulaufgabe.) 7. Italiens Bedeutung für die Cultur der Menschheit. (Hausaufgabe.) 8. Klopstocks Bedeutung für die deutsche Literatur. (Schulaufgabe.) 9. a. Inhalt der Horazischen Epistel an Lollius. b. der an Quinctius. (alternative, — Hausaufgabe). 10. Warum war die Verbannung im Alterthume eine weit härtere Strafe als heutzutage. (Schulaufgabe.) 11. Wahre Freundschaft kann nur unter Guten bestehen. (Hausaufgabe.) 12. Was führt zur Auswanderung? (Schulaufgabe). 13. a. Welche Eigenschaften machen den Redner? b. Charakteristik des Orest und Pylades nach der 1. Scene des 2. Aktes der Güthe’schen Iphigenie, c. Inwieferue darf der Dichter das hässliche darstellen und inwieferne der Maler? (alternative, — Hausaufgabe.) 14. a. Das römische Reich nach Neros Tod. Eine Schilderung nach Tac. Hist. I. c. 4—11. b. Einleitung in des Tac. Historien, (alternative, — Schulaufgabe.) 15. Was berechtigte Athen an der Spitze Griechenlands zu stehen. (Aufsatz für die Abiturienten.) b) Vorträge. Charakteristiken des Perikies, Wilhelms III. von Oranien, der Maria Theresia. Ueber Shakespeares Macbeth, Göthes Tasso, Schillers Wallenstein, Göthes Egmont. — Kriemhildens und llagens Charakter nach dem Nibelungenliede. Leichenreden auf Cäsar, den jUngern Scipio. Alcibiades räth den Spartanern, Decelea zu besetzen und die Syracusaner zu unterstützen. Rede des Gracchus fUr das Aekergesetz. Lobrede auf Epaminondas. Bedeutung der Züge Alexanders des Grossen. Bedeutung des nordamerikanischen Freiheitskrieges. Bedeutung Constantin des Grossen. Die antike und die moderne Schicksalstragödie. Ueber Leasings hamburgische Dramaturgie. Ueber Sophokles Antigone. Welche historischen Ereignisse haben zur Erweiterung unseres geographischen Wissens beigetragen. VII. Classe. a) Aufsätze: 1. Siegfrieds Tod, nach den Nibelungen. (Schulaufgabe.) 2. Welche inneren Ursachen führten den Verfall des römischen Reiches herbei? (Hausaufgabe.) 3. Die Wahl Konrads des II., nach Uhlands Ernst von Schwaben. (Schulaufgabe.) 4. Ueber das Wesen der Thiersage. (Hausaufg.) 5. a. Unter welchen Verhältnissen hielt Cicero die Rede pro Milone. b. Die Bestrebungen Gregors des VII. (alternative — Schulaufg.) 6. a. Gcdanken-gang der Demosthenischen Ilede Uber den Frieden, b. Rüdigers Tod, nach den Nibelungen, (alternative — Schulaufg.) 7. Wodurch unterscheidet sich das romantische Epos vom heroischen? (Schulaufg.) 8. Welche Bedeutung hat die Regierungszeit der sächsischen Kaiser f)ir Deutschland? (llausaufg.) 9. Die Rolaudssage. (Schulaufg.) 10. a. Das Forsthaus, Beschreibung eines Gemäldes, b. Das verlassene Haus. Eine Erzählung, (alternative — llausaufg.) 11. Das Alleinsein, sein Nutzen und seine Gefahren. (Schulaufg.) 12. a. Vcr-theidigung des Epaminondas gegen die Anklage, sein Amt über die gesetzliche Zeit behalten zu haben, b. Der Graf von Blandrate bittet Friedrich Barbarossa den unterworfenen Mailändern Gnade zu gewähren, (alternative, llausaufg.) 13. Lerne dich in die Menschen schicken. (Schulaufg.) 14. Soll ein Volk überhaupt nichts fremdes nachahmen V (Hausaufg.) 15. Was erfahren wir im ersten Gesänge von Güthes Hermann und Dorothea von dem Schauplatze der Handlung und den Charakteren der auftretenden Personen ? (Schulaufg.) 16. Charakterschilderung Dorotheas oder des Pfarrers und des Apothekers. (Hausaufg.) b) Vorträge: 1. Rede Alexanders am Granikus. 2. Rede Alexanders bei Opis. 3. Rede des Papstes Urban I. auf der Kirchenversammlung zu Clermont. 4. Rede Hannibals an sein Heer vor dem Aufbruch nach Italien. 5. Rede des Cineas im römischen Senat. 6. Gegenrede des Appius Claudius. 7. Ein Korinther sucht seine Mitbürger zu bereden, den Timoleon nach Syra-cu8 zu senden. 8. Lobrede auf Q. Fabius Maximus. 9. Karl der Grosse. 10. Friedrich Barbarossa. 11. Demosthenes und Philipp II. 12. Durch welche Tugenden haben die Römer die Weltherrschaft erlangt. VI. Classe. Aufsätze: 1. Warum wird Herodot der Vater der Geschichte genannt? (Schulaufg.) 2. Beschreibung einer ländlichen Festlichkeit. (Hausaufg.) 3. Uebcr die Entstehung und das Wesen des servianischcn Verfassung. (Schulaufgabe.) 4. Hellene und Barbar, eine Charakteristik nach Herodots Erzählung von Solon und Krösus. (Hausaufg.) 5. Rede des Adherbal im römischen Senate, nach Sallust. (Schulaufgabe.) 6. Erklärung des Schiller’schen Gedichtes: Klage der Ceres. (Hausaufg.) 7. Coriolau. (Schulaufg.) 8. a. Die Schlacht bei den Thermopylen, nach Herodot, b. Gedankengang der Einleitung in Sallusts jugurthinischen Krieg, (alternative — Hausaufgabe.) 9. Der Göttinger Dichterbund. (Schulaufgabe.) 10. Lob des Landlebens nach Höltys gleichnamigem Gedichte. (Hausaufg.) 11. Ucber die poetischen Vergleichungen. (Schulaufg.) 12. a. Beschreibung der Heimatb. b. Beschreibung des Rahi’-schen Cartons: die Cimbernschlacht. (alternative — Hausaufg.) 13. a. Die Reformen der Gracchen. b. Pompejus. c. Ivlopstock und Friedrich V. (alternative — Schulaufg.) 14. Warum sprechen wir so oft vom Wetter? (Hausaufg.) 15. Religion und Staatsverfassung der alten Germanen. (Schulaufg.) IG. Beschreibung einer Kaiserkrönung, nach Goethe. (Hausaufg.) V. Classe. Aufsätze: 1. Aufmunterung au einen Freund zum Stndium der Ge- schichte (brieflich). 2. Charakter des Judas Ischariot nach Klopstock. 3. Wettstreit zwischen der Aelire und der Traube um den Vorzug. 4. Unverhofft kommt oft. Die Feuersbrunst. Folgen unbeherrschter Leidenschaft. (Drei Themata zu einer Erzählung, die Wahl blieb den Sclnllern Uberlassen.) 5. Rüstungen des jungen Kyros zum Kriege gegen seinen Bruder nach Xeno-phons Anabasis. 6. Das Knabenalter, eine Charakteristik desselben. 7. Das Wesen der Religion Zoroasters, erklärt aus dem Einflüsse der Landesnatur auf die Bewohner. 8. Der Kampf der Horatier und Curiatier nach Livius. 9. Das Leben de Menschen verglichen mit dem Wachsthum eines Baumes (Disposition). 10. Botenart. Erzählung nach dem Gedichte von A. Grltn. 11. Eines bedarf des ändern in der Natur, im Leben und in der Wissenschaft. 12. Der Nutzen des Papiers. 13. Hektors Abschied nach Schillers Gedicht. 14. Kleine Ursachen •— grosse Wirkungen. 15. Der Verschwender — der Gefallsüchtige — der Misanthrop. Charakterschilderung (drei Themata zur Auswahl). b. Zu slovenischen Aufsätzen. VIII. Classe. 1. „Kdor zaničuje se sam, podlaga je tujčevi peti.“ (Razprava.) 2. Dokažite, da je veda res naj veča moč. 3. Kako je nastalo meništvo i samostani? 4. Le blag i možat značaj je vreden sad prave omike. 5. Sedemletna vojska. (Zgodovinska črtica.) 6. Solon i jegov ustav. 7. Zakaj je naša sveta dolžnost domovino ljubiti i kako jo ljubimo? 8. Življenje i veljava pesnika Horacija. 9. Prevod Horacijeve I. ode iz I. knjige. 10. Značaj rimskega cesarja Domicijana. (Po Tacitu.) 11. Iz zabave človekove sklepamo lahko na njegovo duševnost. 12. Vzroki vojsk. 13. Pregled slovenskega slovstva. (V obliki spodbujavnega govora.) 14. SS. Cirila i Metoda delavnost veljava za slovanske narode. VII. Classe. 1. Vvod v prvi Ciceronov govor zoper Antonija. 2. Ljubezen do domovine i hrabrost sta glavna znaka starorimskega značaja. (Dokažite resnico tega izreka iz zgodovine.) 3. Prevod I. govora Ciceronovega zoper Antonija. 4. Demosten nasvetuje svojim sodržavljanom mir z Filipom kraljem mace-donskim. 5. Prevod Demostenovega govora „za mir.“ 6. Nameni papeža Gregorija VIT. z crkvijo. 7. Vzajemnost Grškega naroda. 8. Viljem Tell. (Zgodovinska povest.) 9. Devica Orlejanska. (Zgodovinska povest.) 10. Homerova doba. (Zgodovinska razprava.) 11. Spoštuj sam sebe i spoštovali te bodo tudi drugi. 12. Antonij spodbuja rimsko ljudstvo zoper Bruta i Cussija. (Govor.) 13. Vzroki križarskih vojsk. 14. Kratek ozir na staroslovensko bogočastije. VI. C las s e. 1. Ob šolskih praznikih potujoč dijak si zapiše med svoje opazke obris nekega zanimivega kraja, in vplete isto tako neko zanimivo prigodbo svojega potovanja. 2. Artaban svetuje Kserksu, naj ne hodi v boj proti Heladi. (govor po Herodotu). 3. Običaji in pravljice o božičnem kresu (rodbinski obraz). 4. Naravino in človeško življenje, (razprava po „Zimi“ Koseskega). 5. Kaj je zgodovinska podlaga Prešernovi epični pesmi „Krst pri Savici“ in kako je iz te podlage pesnik razvil celo pesem. 6. So-li Rimljani iu Grki imeli prav če so vse inostranske narode imenovali barbare? (razprava). 7. „Leto“, poskušnja pesniška po meri in sliki „Zime“ Koseskega. 8. Epično djanje prvega speva Ilijadinega. 9. Leonida pri Termopilah, (zgodovinska črtica po Herodotu). 10. Drevo, kako raste in se plodi, (naravopisna razprava). 11. Hektor jemlje slovo od Andromahe. (epični prizor po llomerovi Ilijadi). 12. „Vzdignite srčno zaklad slovenskega dlana in uma“. Koseski, (beseda mladini pred šolskimi praznikij. V. Classe. 1. Mladost je naj lepši čas človeškega življenja. 2- Zevs in konj. ("Prestava iz nemškega po Lessingu.) 3. Zevs in ovca. (Prestava iz nemškega po Lessingu.) 4. Oront. (po Kscnofontu. anab. I. 6). 5. List. (prijatelj piše prijatelju proti koncu prvega polletja). 6. Mozesovo življenje. 7. Cirova smrt. (po Kscnofontu anab. I. 8). 8. Sv. Martin. (Legenda iz berila). 9. Fant in kača. (prestava iz nemškega po Lessingu). 10. Alboinova smrt in nje nasledki. 11. Lenuh, (po Salomonovih izrekih). 12. Trije prijatelji, (prestava iz nemškega po Herderju). 13. V čem moremo starodavno narode posnemati ? IV. Vermehriing der Lehrmittel. A. a. Geschenke. 1. Geschenke des hohen k. k. Staatsministeriums: a) Pfeiffers Germania X. 2. 3. 4. XI. 1. 2. a) Bevölkerung und Viehstand von Steiermark nach der Zählung vom 31. Oktober 1857. c) Erste dalmatinisch-kroatisch-slavonische Ausstellung vom Jahre 1864. 2. Geschenke der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften: a) Sitzungsberichte der philosophisch-historischen Classe Bd. 48, Heft 1. 2. 49, 1. 2. 3. 4. 51, 1. 2. 3 und Register. 52, 1. b) Sitzungsberichte der mathematisch-naturwissenschaftlichen Classe I. Abtheilung Bd. 50, 5. 51, 1—5. 52, 1—5. II. Abtheilung 51, 1—5, 52, 1—5. 53, 1. c) Archiv für Kunde österreichischer Geschichtsquellen Bd. 32. 33. 34, 1. und 2. Hälfte. 35, 1. und 2. Hälfte, d) Almanach der kaiserl. Akademie der Wissenschaften 15. Jahrgang, e) Register zu den Bänden 43—50 der Sitzungsberichte. 3. Geschenke der k. k Centralcommission zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmäler: Der Mittheilungen X- Jahrgang, Hefte Juli — Dezember- XI. Jhg- April 4. Geschenke der k. k. Direktion für administrative Statistik: 3. und 4. Band der Tafeln zur Statistik der österreichischen Monarchie. 9. und 10. Jahrg. der Mittheilungcn aus dem Gebiete der Statistik- 5. Geschenke der k. k. geologischen lieichsanstalt: Jahrbücher Bd. XV. 2. 3. 4. XVI- 1. 2. H. Geschenk des naturwissenschaftlichen Vereines für Steiermark: Mittheilungen des Vereines, 3. Heft 1865. 7. Geschenke des Herrn J. C. Hofrichter: a) Arabesken, lleisc-, Zeit- und Lebensbilder aus Steiermark, 2 Exemplare- b) Arabesken, 2. Heft, 2 Exemplare (bestimmt ftir Schüler der unteren Classen als Belohnung besonders eifriger Verwendung im Studium der Geographie und Geschichte), c) Die Privilegien der landcsfllrstlichen Stadt Fürstenfeld. d) Hartberg, historisch-topographische Skizze, e) Büttner, Vergleichungstafeln der Schriftarten verschiedener Völker, f) Anzeiger ftir Kunde der deutschen Vorzeit (Organ des germanischen Museums) sammt Beilagen, XII- Bd-Jhg- 1865- g) Manuskripte, h) Münzsammlung des Vereins für nassauische Alterthumskunde von Dr. H. Schalk, i) Mittheilungen des Vereines tür nassauische Alterthumskunde Nr. 3. 4. k) Jahresbericht des vaterländischen Museums Carolino-Augusteum der Landeshauptstadt Salzburg pro 1864 und 1865- 8. Geschenk des Herrn Friedrich Leyrer, Buchhändlers in Marburg: 10 Bände Lehrbücher für den Unterstützungsverein- 0. Geschenk des Herrn Josef Reitter: 3 Bände Lehrbücher für den U- V- 10. Geschenk der Verlagshandlung von Justus Perthes: Orbis antiqui descriptio. Tn usum scholarum edidit Th- Menke- Editio IV. 11. Geschenk der Verlagshandlung F. Meyer in Wien: Lateinisches Uebungsbuch für die zwei untersten Classen der Gymnasien von Dr. J- Hauler- 12. Geschenk des Herrn Gymnasialprofessors Joli. Alex. Ruzek : Lateinisches Lesebuch für die untern Classen der Gymnasien von Job- Alex- Rožek. 13. Geschenk des Gymnasiallehrers Rudolf Reichel: a) Godofredi Hermanni elementa doc-trinae metricae- b) Deutsche Rechtsgesehichte von Feld-Walter- c) Programme des grossherzogl- Gymnasiums und der grossherzogl- technischen Schule in Darmstadt- Herbst 1865- 14. Geschenk des Schillers der I. Glosse Paid Rehm: 1 Lehrbuch für den U. V- 15. Ulomci svetoga pisma obojega uvjeta staroslovenskim jezikom (II- IV.) 16. Programme österr. preussischer und bairischer Mittelschulen aus dem Schuljahre 1864/65. b. Ankauf. 1. Isocratis orationes Edit- Teubn- Vol* I- II. — 2- Hildburghausner Bibliothek deutscher Classiker, Lieferung 131 — 142. — 3- Sybel, historische Zeitschrift lb65- I- II- III- IV- 1- und 2- Hälfte 1866- I-Heft. — 4. Hoffmanns Encyclopädie der Erd- und Staatenkunde, Lieferung 5‘J. 60. 01- — Pompeji in seinen Gebäuden, Alterthümern und Kunstwerken von J- Overbeck- I. Bd. 6. Aus dem Nachlass des verstorbenen Gymnasiallehrers Schnidaritsch: a. D- v- Quintus Icilius Experimentalphysik- b. Lehrbuch der Chemie von Victor Regnault- c- Justus v- Liebig, Grundsätze der Agrikulturchemie, d- Lefebure de Fourey, analytische Geometrie- e- Compendium der chemischen Technologie. Leitfaden der Vorträge an der k. k- landwirthschaftl- Anstalt zu Ungarisch-Altenburg- f. Dr- Martin Ohm, Lehrbuch der gesammten höhern Mathematik 2 Bd- g- Dr- Josef Moser, Leitfaden zur agrikulturchemischen Analyse- h. Duhamel, Lehrbuch der Differential- und Integralrechnung- — 7. Grimm, deutsches Wörterbuch 5. Bandes 3. Lief- (Kein—Kind.) — 8. Ph. Wackernagel, das deutsche Kirchenlied Lief- 11—16. — 9- Ocsterr- Geschichte für das Volk, 2. und. 3 Band, je 2 Exemplare. — 10- Th. Kolshorn, der Deklamator- — 11. Verhandlungen der k- k- zoologisch-botanischen Gesellschaft in Wien, Jhg- 1865, XV. Bd. — 12. Platons Werke, übersetzt von Müller und Steinhardt. VIII- Bd- — 13. Handtke, Wandkarte von Asien. — 14. Platonis Hippias uterque, Jo, Menexenus. Edit. Teubn. — 15. Hof- und Staatshandbuch des Kaiserthums Oesterreich für das Jahr 186G- — 16- Denkmäler der Kunst von Dr. Wilh- Lübke, Volksausgabe. — 17- Bevölkerungsverhältnisse der österr. Monarchie von Dr. Ficker- — 18- Geschichte der römischen Literatur von Dr. Ed. Munk- — 19- Das Gefühlsleben von Dr. Jos. W. Nahlowsky. — 20. Neue Darstellung der Logik von Dr. W- Drobiscb- — 21- Historische Charakteristiken für Schule und Haus von Wilh. Pütz, 3. Bd. — 22. Zeitschrift für die österreichischen Gymnasien 1866. — 23. Jahrbücher für Philologie und Pädagogik 1866- — 23. „Aus der Natur“ Zeitschrift I86(i. — 25. Literarisches Centralblatt von Dr. F. Zarncke, 1860. — 26. „Natur und Offenbarung“ Zeitschrift 1866. B. Physikalisches Cablnet. Ankauf. 1. Ein Giftheber. 2- Ein Dichtigkeitsmesser. 3. Real’s Presse- 4- Bar- low’s Rädchen- 5- Pohl’s rotirender Magnet um seine eigene Axe, ü. Er- gänzung und Vermehrung der Chemikalien Sammlungen. Natur'allen-Samnilung. Geschenke. 1. Vom naturhistorischen Vereine für Steiermark 525 Stück Pflanzen und 332 Stück Insekten (Käfer)- 2- Vom Schüler der II- Classe Nouackh 7 Stücke Mineralien- E>. Numismatische Sammlung. Geschenke. 1. 2 Stück Medaillen von Prof- Rieck- 2- 40 Stück Brakteaten von einem hiesigen Funde, von Herrn Bancalari. E. Musllcallen. Von Schülern für den Chor der Gymnasiasten abgeschrieben: eine Messe von Kempter, 7 geistliche Lieder. Stand der Musikalien: 78 geistliche, 62 weltliche Piecen- V. Unterstützung der Schüler. A. Von der Entrichtung des Schulgeldes waren befreit: im I. Semester unter 330 Schülern 133, jr H. „ „ 334 „ 146. B. Als Stiftlinge genossen : 33 31 33 33 33 '33 i) 33 33 33 53 33 33 33 33 33 33 33 33 ! Scham perl’sehe Stipendium, 40 fl. 6Va kr., Babnik Friedrich in VIII. Czikan’sche 3) 52 „ 50 33 Leixner Otto » 33 6. Cvetko’schc 3) 52 „ — 33 Mlaker Johann 33 33 2. Gruber’sche » 100 „ — 33 Rogozinski Philipp 33 33 7. Cvetko’sche 33 52 „ — 33 Čeh Anton 3) VII. Krambergersehe 33 113 „ 50 33 Čuček Lorenz 33 33 Convikts- 33 200 „ -- 33 Hauptmann Franz 3J 33 2. Jagrovitsch’sche 33 42 „ — 33 Senčar Johann 33 33 1. Cvetko’schc 33 52 „ — 33 Slavič Franz 33 33 Wreden’sehcn 33 25 „ — 33 Terstenjak Franz 33 33 1. Pichler’sche 33 65 „ 50 33 Ferlinz Anton 33 VI. 5. Cvetko’schc 33 52 „ — 3» Purgaj Jakob 3> 37 Hübenreieh’sche 33 73 „ 60 33 Tribnik Carl 33 3J 1. Plochl’sche 33 144 „ 3G 33 Simonič Franz 33 V. 7. Popowitz’sche 33 42 „ — 33 Hamberger Anton 33 3) 11. Mofrin’scho 33 34 „ 58 V2 33 Haubenreich Alois 33 IV. 2. Cvetko’schc , 33 52 „ — 33 Heric Josef 33 3) 3. Cvetko’schc 33 52 „ — 33 Schreiner Heinrich 33 III. 2. Plochl’sche 33 144 „ 36 33 Spešič Jakob 33 3) Veräiö’sche 33 67 „ 75 Va 33 Stramič Franz 33 33 4. Cvetko’sjche 33 52 „ 33 Žajdela Heinrich 33 33 1. Jagrovic’schc 33 42 „ 33 FenS Franz 33 II. Kauciö’sche 33 43 „ 61 33 SchoefV Andreas 33 3) Fr. v. Schwitzeu’sches 33 115 „ 71 33 Pickhart Anton 33 I. C. Die Martin Kaucie’schc Studenten-Stiftung, bestehend in der von dem hochwürdigen Herrn Canonikus und Dompfarrer Josef Kostanjovetz verabreichten vollständigen Verpflegung genoss Kralj Josef, Schüler der V. Classe. D. Die Zinsen der Andreas Kaučič’sehen Stiftung, 5 11. 99öst. W., wurden der Intention des Stifters gemäss auf Anschaffung der nöthigen Schreib- und Zeicbnungsrequisiten für dürftige Schüler der unteren Classen verwendet. E. Die Zinsen der Anton Hummer’schen Stiftung im Betrage von 5 fl. 25 kr. wurden als „Sittenprämium“ dem aus Marburg gebürtigen Sekundaner Moritz Nicklas zu Theil. F. lu Krankheitsfällen erhielten Gymnasiasten aus der Ringauf’schen Stiftung unentgeltlich Medikamente im Wcrthe von 63 fl. 64 kiv ö. W. 4 G. Dem Fonds des Vereines zur Unterstützung dürftiger Schüler des Marburger- Gymnasiums liaben nach Veröffentlichung des im vorigjährigen Programme enthaltenen 7, Jahresberichtes an Barbeträgen zugewendet: 1865 im Oktober Dezemb, Herr Dr. Jakob Razlag, Hof- und Gerichtsadvokat Se. Hochwürden Herr Michael Pikl, des fiirstbischöf-lichcn Lavanter Domkapitels iufulirter Dompropst . Herr Vincenz Tschebull, Gutsbesitzer, 2 Dukaten in Gold Der hochw. Herr Josef Vrbnjak, Curat-Beneficiat im allgemeinen Krankenhause in Graz Die bochgeborne Frau Gräfin Caroline Brigido Sc. Gnaden der hocliwUrdigste Herr Fürst-Bischof Dr. Jakob Max. Stepischnegg................................ Der hochw. Herr Mathias Modrinjak, fürstbisehöflicher Hofkaplan, Consistorialrath etc........................ Der hochw. Herr Dr. Josef Ulaga, Subdirektor des ftirstbischöflichen Priesterhausea in Marburg . Herr Dr. Jakob Traun, Hof- und Gerichtsadvokat Se. Hochwürden Herr Josef Kostan jovetz, des fürstbisch. Lavanter-Domkapitels infulirter Domdechant . Der hochw. Herr Carl Wellebil, Dom- und Stadtpfarr- vikär in Marburg....................................... Se. Hochwürdcn Herr Canonikus Franz Sortschitsch, Direktor des fürstbisch. Priesterhauses in Marburg Der bochgeborne Herr Graf Ferdinand Brandis, Sr. k. k. a. Majestät Kämmerer, Gutsbesitzer Herr Adolf Rotondi Edl. vo Arailza, k. k. Bezirksvorsteher Herr Johann Pogatsclniigg, k. k. Laudesgerichtsrath Herr Carl Bitterl Edl. von Tessenberg, k. k. Hauptmann Herr Alois Edl. von Feyrer, Mitglied des hohen Reiehs-rathes, Landtags-Abgeordneter, Gutsbesitzer Herr Eduard Janschitz, Kreis-Buchdrucker Frau Aloisia Altmann, Realitätenbesitzerin Herr Josef Noss, Apotheker und Hausbesitzer Herr Josef Albensberg, Handelsmann und Realitätenbes. Herr Friedrich Leyrer, Bachhändler und Realitätenbes., Gcmeiuderath........................................... Herr Othmar Reiser, k. k. Notar, emeritirter Bürgermeister der Stadt Marburg................................... Herr Dr. Matthäus Reiser, Gemeinderath, Advokaturs- Candidat........................................ . Herr Michael Marko, Notariats-Concipient, Gemeinderath, Realitätenbesitzer.................................... Herr Josef Wundsam, Handelsmann und Realitätenbes., Gemeinderath........................................... Frau Maria Schmiderer, Realitätenbesitzerin fl. kr. 3 — 10 — 6 4 — 12 — 4 — 4 _ 5 — 5 — 2 — 5 — 5 — 2 — 2 — 2 — 5 2 — 2 — 2 — 5 — 2 — 5 — 2 — 2 — 5 5 — 1865 im fl. kr. Decemb. Herr Alois Edl. von Kriehuber, Gemeinderath, Gutsbes. 5 25' j) i Herr Johann Girstmayer, Gemeinderath, Realitätenbes. 5 j) Herr Friedr. Edl. von Kriehuber, Eisenbahn-Amtsoffizial 2 jj Herr Franz Oelim, Gemeinderath, Realitätenbesitzer 2 j) Herr Johann Burkhart, Bürger und Realitätenbesitzer . 2 ?7 Herr Dr. Franz Duchatsch, Hof- und Gerichtsadvokat . 5 Herr medic. Dr. Josef Röckenzaun, Realitätenbesitzer . 2 10 j) Herr Franz Tscheligi, Bürger und Realitätenbesitzer 5 — n Herr Andreas Tappeiner, Landtags-Abgeordneter, Bürgermeister der Stadt Marburg .... 2 _ n Herr Johann Delago, Handelsmann und Realitätenbes. 5 — n 1866 im Der hochw. Herr Franz Juvantschitsch, fürstbischöfl. geistlicher Rath, Dechant in Neukirchen 4 20 Jänner Herr medic. Dr. Anton Magdič in Friedau 2 10 April Die hochwohlgeborne Frau Baronin Josephine von Rast 2 — Mai Die Fräuleins Aloisia und Josefa Stachel 5 — Juni Herr Dr. Anton Križan, k. k. Hauptmann-Auditor in Petrinja 5 __ Fiir den Fonds des Unterstützungs-Vereines sind in dem vorliegenden Jahresberichte auch in Empfang zu stellen die pro 1865/66 eingelösten Coupons (leidem Vereine gehörenden Creditpapiere per 35 16 Die Gesammteinnahme des Vereines vom 24. Juli 1865 bis inclusive 31. Juli 1866 beträgt somit 1 196 81 Als Barverlag waren nach dem Rechnungsabschlüsse vom 23. Juli 18G5 geblieben 148 49 Summa: j 345 30 Vom 24. Juli 1805 bis inclusive 31. Juli 1866 wurden für Vereinszwecke, d. i. zur Unterstützung dürftiger Schüler des Marburger-Gymnasiums durch Bestellung von Freitischen, Anschaffung der Lehrbücher, Schreib- und Zeich-nungsrequisiten, Subvention in Krankheitsfällen ctc. verausgabt: 192 fl. 69kr. Die von Herrn Vincenz Tschebull gespendeten zwei Dukaten in Gold erhielten der Intention des Geschenkgebers gemäss die Schüler Ferdinand Pichler aus V. und Johann Witzmann aus IV. Vermögensstand des Unterstiitzungs - Vereines nach dem Kechnungs-abschlusse vom 31. Juli 1866: a) Creditpapiere im Nennwerthe von . 1470 fl. b) Sparkasse-Einlagen im Betrage von 410 11. c) Ein Barverlag.......................................152 11. 61 kr. Namhaft wie in früheren Jahren waren auch diessmal wieder die Bene- licien, welche den mittellosen Gymnasiasten von Seiteu edler Wohlthäter ausser den oben verzeiclmeten in Barem gespendeten Beträgen zukamen. Der Buchhändler Herr Ed. Ferlin/, jun. Ubergab der Gymnasial-Direktion 90 Schreibhefte zur Vertheilung an dürftige Schüler der unteren Classen. Von vielen Familien wurden Gymnasialsehülern an einem oder mehreren Tagen der Woche Freitische gewährt. Die Herren Doktores der Medicin nahmen sich der mittellosen Gymnasiasten in Krankheitsfällen mit dankenswerter Uneigennützigkeit an. Für alle diese den unbemittelten Schülern des Marburger-Gym nasiums erwiesenen Wohlthatcn wird den hochherzigen Gönnern der studirenden Jugend hiermit der innigste Dank ausgesprochen. VI. Normalien. 1865. Ministerial-Erlass, 25. Juni Z. 20G5, Verordnung in Betreff der Einführung neuer Lehrbücher und Lehrbehelfe. M. E. 1. August Z. 6540 approbirt das slovenische Lesebuch von Dr. Franz Miklošič für VIH. M. E. 25. August Z. 14,477, ein Exemplar des revidirten Verzeichnisses der an österr. Mittelschulen zulässigen Lehrbücher wird zugemittelt. M. E. 20. August Z. 7339 betrifft die von bereits angestellten Gymnasiallehrern abzulegenden Ergänzungsprüfungen. M. E. 9. Dczemb. Z. 10.728 genehmigt für das Marburger-Gymnasium die Bestellung eines überzähligen supplirenden Lehrers der sloven. Sprache. 1866. M. E. 10. Februar Z. 1187, wirklichen Gymnasiallehrern wird bedingungsweise der Titel „Professor“ zuerkannt. M. E. 23. Mai Z. 4524, freiwillig zum Heeresdienste übertretenden Jünglingen werden hinsichtlich des Studiengaugcs Begünstigungen zugestanden. M. E. 29. Mai (St. E. 4. Juni Z, 7213), Begünstigungen der Stipendisten in Rücksicht auf deren freiwilligen Eintritt zum Heeresdienste. M. E. 7. Juli Z. 5834, Ermächtigung zum Schlüsse des Schuljahres 1865/GG vor Ablauf des Monats Juli. 1865. Das Studienjahr 1864-G5 wurde am 29. Juli in feierlicher Weise beschlossen. Nach dem von dem hochw. Herrn Canonikus Mathias Pack, dem fürstbisch. Commissiir der Lehranstalt, celcbrirten Dankamte vertheilten Sc. Gnaden, der hochwürdigste Herr Fürstbischof, Dr. Jakob Maximilian Stepischnegg im Saale der gräfl. Brandis’schen Burg Schulpreise an die ausgezeichneten Schüler: Pascolo Dominik, Feuš Franz, Schmirmaul Mathias (1.); Schreiner Heinrich, Vengcr Ferdinand, Hauz Anton (II.); Mihelič Josef, Heric Josef (III.); Krenn Franz, Žlamberger Anton, Kossär Maximilian (IV); Purgaj Jakob, Senekovič Andreas (V.); Slavič Franz, Binter Anton (VI.). Preisträger in den freien Lehrgegenständen waren: Zotzeck Anton, Weiss Alexander, Žlamberger Anton, Krenn Franz (IV.) für ausgezeichnete Leistungen im Studium der steiermärkischen Geschichte; Babnik Friedrich (VII.) für vorzügliche Verwendung und entsprechenden Erfolg im Slove-nischen; Leixner Otto (VII.) und Pečko Jakob (VIII.) für gelungene poetische Versuche in deutscher und slövenischer Sprache. Die Prämien für die im Studium der vaterländischen Geschichte eminenten Schüler hatten gespendet: Der hohe steierm. Landesausschuss (2 silberne Medaillen), Herr Ministerial-Concipist Dr. Franz Pichler (die Wartingerspende) und der Herr Notar Jos. Carl llofrichter. Den Preis für das slovenische Sprachstudium widmete Herr Dr. Ferdinand Domiu-knä, Hof- und Gerichtsadvokat. Nicklas Moritz, Schüler der I. Classe, erhielt als „Sittenprämium“ die Zinsen der Ilmnmer’schen Stiftung. Ein deutscher und ein slövenischer Vortrag, ersterer von dem Abiturienten Paul Turner, letzterer von dem Abiturienten Josef Sernec gehalten, und Produktionen des Gymnasial-Sängerchors bildeten die Episoden des feierlichen Schlussaktes. Am 31. Juli, 1. 2. und 3. August wurde unter dem Vorsitze des Herrn Schulrathes Dr. Eusebhn Czerkawski die mündliche Maturitätsprüfung für das Studienjahr 1864-65 abgehalten. Es bestanden diese Prüfung mit Auszeichnung die Abiturienten: Ftlrbas Franz, Glaser Carl, Miglič Peter, Santi Anton, Sernec Josef und der Externist Baron Lazarini Pius. Ausser diesen wurde das Zeugniss der lieifo ertheilt den Abiturienten: Bezjak Peter, Bračko Michael, Dvoršak Andreas, Fras Anton, Friedrich Edl. von Gasteiger, Gmeiner Carl, Hernah Josef, Janžek Eduard, Košir Josef, Orthaber Franz, Peeko Jakob, Plohl Franz, Polanec Johann, Rojko Franz, Sclmch Ernest, Šuher Peter, Srabotnik Adolf, Turner Paul, Vitmajer Carl und Žajdela Franz. Mit Bewilligung der hohen k. k. Statthalterei vom 21. September Z. 15.538 wurde wegen eines während der Ferien im Gymnasium auszuführenden namhaften Umbaues die Eröffnung des Schuljahres bis zum 15. Oktober hinausgerückt. Durch die Vollendung der von den hohen Behörden mit dankenswerther Munificenz bewilligten und von den Herren Bezirks-Ingenieuren Franz Zistler und Theodor Lindauer mit dienstfreundlichster Mühewaltung geleiteten Bauherstellungen hat das Gyinnasialgcbäude geschlossene, liehtreiche Corridors an Stelle der ehemaligen sogenannten fliegenden Gänge und die Erweiterung dreier Lehrzimmer, somit eine wesentliche und höchst vorteilhafte Umstaltung gewonnen. Am 30. September beehrten Se. Excellenz der Herr Statthalter Carl Freiherr Mecsery von Tsöor die Lehranstalt mit einem Besuche und nahmen die ehrerbietige Begl'Ussung des Lehrkörpers und die Relationen des Direktors und der einzelnen Lehrer über den Zustand und die Bedürfnisse des Gymnasiums iu wohlwollendster Weise entgegen. Am 10. Oktober erlag einem langen und schmerzlichen Leiden der Gymnasial-Professor Ilerr Anton Sclmidaritsch, Mitglied des Marburger-Lehrercollegiums. Der Verblichene, dessen Verlust Lehrer und Schüler des Marburger-Gymnasiums tief betrübte, war am 17. Jänner 1805 zu Kleinsonntag in Steiermark geboren. Des Knaben vielversprechende Begabung mochte dessen Eltern, schlichte Landleute, bestimmt haben, ihn den Studien zuzuführen, die er denn auch am Gymnasium zu Marburg und zur Vorbereitung für das Gymnasial-Lehramt an der Wiener-Universität auf die ehrenvollste Weise absolvirte. Zetigniss hievon giebt die Thatsache, dass eine der wissenschaftlichen Arbeiten, die Schnidaritscb während seiner praktischen Ausbildung für das naturhistorische Lehrfach vollendete, der Aufnahme unter die Publikationen der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften gewiirdigct wurde. Von der k. k. wissensch. Gymnasial-Prüfungs-Commission in Wien für den Unterricht in der Mathematik und Physik am ganzen Gymnasium und später auch für den slovenischen Sprachunterricht in sämmtlichen Gymnasialclassen approbirt, wurde Herr Anton Schnidaritscb durch hohen Ministerial-Erlass vom 16. September 1864 zum wirklichen Gymnasiallehrer für das Gymnasium in Marburg ernannt, nachdem er an dieser Lehranstalt bereits seit Beginn des Studienjahres 1859-60 iu anerkennenswerther Weise als supplirender Lehrer gewirkt hatte. Das frohe Bewusstsein, nach mühevollem Streben eine gesicherte Stellung erreicht zu haben, war ihm nicht lange vergönnt. Von schwächlicher körperlicher Constitution fühlte er sich gar bald den Mühen des von ihm mit aller Liebe erfassten Berufes eines öffentlichen Lehrers nicht gewachsen. Eine von dem hohen Ministerium ihm gnädigst bewilligte Beurlaubung hatte nur vorübergehende Besserung seines krankhaften Zustandes zur Folge, der, als Schnidaritscb mit dem besten Willen seine Dienstleistung wieder aufuahm, durch die Anstrengung der Sprachorgane in bedrohlichster Heftigkeit von neuem ausbrach und mit der allzufrühen Zerstörung eines hoffnungsvollen Lebens abschloss. Am 12. wurde unter Kundgebung der schmerzlichsten Theilnahme von Seiten der Collegcn und Schüler und im Beisein vieler Honoratioren der Stadt die Leiche des seiner trefflichen Geistes- und Herzenseigenschaften wegen allgemein hochgeachteten Professors in feierlicher Weise bestattet. Ausser denen, die dem Verblichenen zunächst gestanden, der mit drei Waisen zurückgebliebenen Witwe, werden ihm auch Amtsgenossen, Freunde und dankbare Schüler gewiss bis in späte Zeiten ein treues Andenken bewahren. Am 15. Oktober wurde dos Schuljahr 1865/66 mit dom von dem hoch-wlirdigen Herrn Canouicus Mathias Pack cclebrirten heil. Geistamte eröffnet. Die Lehramts-Candidatcn Leopold Koprivšek und Matthäus Vodušek traten mit Beginn des Schuljahres 1865/66 als Supplenten in’s Lehrercollegium ein. Am 26. Oktober wurde in der Aloisikirclic für den verstorbenen Professor Schnidaritsch ein Seelenamt gelesen. 1866. 10. Februar Schluss des I., IG. Februar Beginn des II. Semesters. Am 25. 26. und 27. März wurden die österlichen Exercitieu abgehalten. Die Schüler gingen auch nach Eröffnung der Studien, zu Weihnachten, zu Pfingsten und am Schlüsse des Schuljahres zur Beichte und Coinmunion. Am 18. April starb der Quintaner Josef Fischer, ein strebsamer, seines sittlichen Wandels wegen allzeit belobter Jüngling. Der Hingeschiedene war verwaist und gänzlich mittellos gewesen. Die auch vielen anderen Schülern unserer Anstalt seit Jahren reichlich zuströmende Wohlthätigkeit der edlen Frau Maria Scbmidcrer liess ihn Schutz und Pflege bis zum Ende seiner Tage finden. Fischer starb im Hause seiner Wohltliäterin und wurde von dort aus am 20. April in feierlicher Weise bestattet. Die Seelenmesse für den verstorbenen Cominilitonen wurde am 2ß. April gelesen. Am 27. April, 1‘J. Mai und 8. Juni betheiligten sich Lehrer und Schüler des Gymnasiums an den Leichenbegängnissen der in rascher Folge nach einander verstorbenen Lehrer der hiesigen Haupt- und Unterrealschule, der Herren Johann Schweikhard, Vincenz Mirth und Martin Posavetz. Am 31. Mai betlieiligte sich die Lehranstalt an der feierlichen Frohn-leichnams-Procession. Vom 4. bis inclusive 8. Juni wurde die schriftliche Maturitätsprüfung abgehalten. Die mündliche Abiturientenprüfung wurde über Ansuchen der Direktion von dem hohen Staatsministerium in Anbetracht der diessjährigen ausserordentlichen Verhältnisse auf die letzten Tage des Monats Juni anbe-raumt. Zwei der Abiturienten, die Grafen Ferdinand und Otto Brandis, hatten sich dafür entschieden, nach bestandener Maturitätsprüfung freiwillig in den Heeresdienst einzutreten. Die Oktavaner Auernik Markus, Geč Franz, Jurtela Jakob, Simonič Alois und Zmazek Franz; die Septimaner Arnuga Alois und Verdnik Josef; die Sextaner Gregorec Anton und Polanec Alois und der Quartaner Podhostnik Andreas waren bereits im Laufe des Schuljahres und zwar Auernik Markus und Polanec Alois aus freiem Entschlüsse, die übrigen nach gesetzlichem Aufgebote dem Kufe zu den Waffen gefolgt. Im Sinne der hohen Ministerial-Verordnung vom 24. April d. J. Z. 3552 wurde den wirklichen Gymnasiallehrern Josef Essl, Johann Gutscher, Josef Schaller, Carl liieck und Josef Šuinan der Titel „Professor“ zuerkannt (St. E. 5. Juni 5937). Am 24. Juni celebrirte der hochwürdige Herr Canonicus Mathias Pack fürstbischöflichcr Commissär des Gymnasiums, zur Feier des Aloisifestes das Hochamt. Vom 25. bis inclusive 28. Juni wurde unter dem Vorsitze des Herrn Schulrathes Dr. Eusebius Czerkawski die mündliche Maturitätsprüfung pro 1865/66 abgehalten. Das Zeugnis« der Reife „mit Auszeichnung“ wurde zuerkannt deu Abiturienten.- Babnik Friedrich, Graf Brandis Otto, Hirti Franz, Leixner Otto, Mlaker Johann, Pajfler Jakob, Rogozinski Philipp und Schmi-derer Johann. Ausser diesen wurden für reif zum Besuche der Universität erklärt die Abiturienten: Graf Brandis Ferdinand, Cernko Josef, Ehrne Johann, Gottsmathz Franz, Holzmaister Robert, Irgolič Anton, Kelemina Mathias, Kreft Alois, Lubec Carl, Meyer Friedrich, Orešec Franz, Pichs Carl, Pravdiß Josef, Rajh Anton, Schwenter Anton, Skerbec Martin, Solak Carl und die beiden Externisten Steinberger Franz und Herr Heinrich Klingan, k. k. Uutor-Feldarzt. Vom 30. Juni bis inclusive 6. Juli inspicirte der Hr. Schulrath Dr. Eusebius Czerkawski nach Entlassung der Oktavaner die übrigen Classen des Gymnasiums. Vom 9. bis inclusive 10. Juli wurden in I.—VII. die Vcrsctzuugsprilfungen vorgenommen. Am lü. Juli wurden die Lokalitäten des Gymnasiums für die in Folge der Ereignisse am nördlichen Kriegsschauplätze von Wien abzieliende Marine-Sektion des hohen k. k. Kriegsministeriums in Anspruch genommen. Von Sr. Excellenz dem Herrn Statthalter dazu ermächtiget leitete die Direktion den unverzüglichen Schluss des Schuljahres ein. Die Classification der sieben unteren Classen, die Prüfung der Privatislen, die Prüfung der Quartaner aus der steiermärkischen Gcschichte wurden in den Tagen vom l(i. bis inclusive 19. Juli vollständig und regelmässig zu Ende gebracht. Die von dem hohen steiermärk. Landesausschusse l'iir vorzügliche Leistungen im Studium der vaterländischen Geschichte gespendeten zwei silbernen Medaillen erhielten die Quartaner: Heric Josef und Mihelič Josef; zwei von dem Herrn Notar J. C. Hofrichter zu demselben Zwecke gewidmete Prämien wurden den Schülern Amschl Alfred und Ekrieder Bernhard aus IV. zuerkannt. Die Preise aus der „Schillerstiftung“ für gelungene poetische Versuche wurden nicht vergeben, dieselben bleiben für die nächstjährige Conkurreuz in Vorbehalt. Am 17. und 18. Juli gingen die Schüler zur Beichte und Communion und wurden am 19. Juli Früh nach dem in der Aloisikirche gehaltenen Dankamte entlassen. Von diesem Tage an ctablirte sich in den Lehrsälen des Gymnasiums die Marine-Sektion des hohen k. k. Kriegsministeriums und amtirto daselbst bis zum 29. Juli, ln diese Zeit fällt die von den hohen Gästen der Lehranstalt durch seltsame Schickung gerade in Marburg, der Vaterstadt des Vicc-Admirals Wilhelm von Tegetthoff, am 23. Juli begangene Feier des glorreichen Sieges der österreichischen Flotte bei Lissa, deren Lehrer und Schüler des Marburger-Gymnasiums fortan mit freudigem Stolze gedenken werden, da sie in dem heldenmüthigen Sieger von Helgoland und Lissa zugleich einen ehemaligen ausgczeicheten Schüler eben dieses Gymnasiums verehren dürfen. *—^v>aa/\AAAAAAaaaa<««- o m JA ~g 55 o bo c O) 05 "if* «s g O P-4 cd ® 'to 03 co ^ a o 0) bfl R H s s ^ « s s d g o S 73 c« r^3 _, 0 S 01 ® d’® ® £ S N SCO a C3 <73 m 'a o o s 72 B g:° CÖ d co a> 09 -*-* -T* d a« u &rd o . j« n3 co SunjtuJynoi^T?jT5do^ jouib nz ssiuqiropg; ssiuSnag uiojj essuto -g 0SSB[O -g 0SSBJÖ 't ^uomuig; u9)8ipu9d^g ^i9.ijaq pia3[nqog mo A pusppjz p[0.8[nq0g ■Smo S Jj.2 ^3 ^ M fO co CV. co o d co o) '30 -S § .2 ,2 '3 <33 3 1 1 1 rH 1 1 1 t-- 1 rH 1 1 1 1 00 OO rH CO lO C*1 rH 1 m iO o rH CO t- TH > £ * a o m U4 0> cu M (D iJ ^ rd O) o So S O ^ p, o ’ß o bo Q) "rt M fl} rd ’rd r* i~l • rt c3 M. 'S d Oh © O* rO d © Zwei Privatisten sind zur Prüfung nicht erschienen, haben das Schulgeld nicht erlegt. Deutsch ist die Unterrichtssprache des Gymnasiums in sämmtlichen Classen und Lehrgegenstünden mit Ausnahme des slovenischen Sprachunterrichtes für Slovenen. Slovenisch ist obligater Lehrgegenstand ftlr die Slovenen. Als Freigegenstünde wurden gelehrt: Slovenisch für 92 Schüler, Italienisch „ 6 „ Französisch „ 6 Böhmisch „ 7 „ Mittelhochdeutsch fllr 8 „ Steiermärkische Geschichte fllr 35 „ Gesang fllr 122 „ Turnen „ 55 „ Zeichnen fllr 27 Kalligraphie für 49 „ Stenographie „ 15 „ Das fllr beide Semester eingehobene Ilnterrichtsgeld beträgt: 2513 fl. 70 kr. ö. W. An Aufnahmstaxen sind eingegangen: 172 fl. 20 kr. In die Musikalien-Casse haben die Schüler eingezahlt: 32 fl. 80 kr. Ergebnisse der Maturitätsprüfungen. Zur Prüfuug gemeldet . Währung der Prüfung zuriickgetreten Approbirt als vorzüglich reif . „ „ reif Reprobirt auf '/, Jahr . Zu einer Reparationsprüfung verhalten Ala Berufstudien wählten: Theologie Jurisprudenz Medicin Philosophie Unentschieden Ohne Maturitätsprüfung abgegangen I Schuljahr 1864/05 | Schuljahr 18G5/66 'Abiturienten Externisten Abiturienten Externisten | 2G 1 30 2 - — 1 — 5 1 8 — j 20 — 17 2 1 — 1 — — — 3 — 13 — 9 —• 5 1 7 — 3 — 4 2 4 — 3 — — — 2 — — — 3 — Lokation der vorzüglichen I. Classe. 1. Fux Ferdinand. 2. Wodičzka Gustav. 3. Tognio Julius. 4. Zadravec Johann. 5. Novak Michael, fi. Tribnik Ernest. 7. Tauerer Hubert. 8. Hoffraann Josef. 9. Horvat Thomas. II. Classe. 1. Pascolo Dominik. 2. Feuš Franz. 3. Schmirmaul Mathias. 4. Girstinaier Eduard. 5. Kocbek Martin. III. Classe. 1. Schreiner Heinrich. 2. Venger Ferdinand. 3. Vaupotič Mathias. 4. Nemanič August. 5. Pickhart Johann. 6. Hauz Anton. 7. Achatz Franz. IV. Classe. 1. Mihelič Josef. 2. Ekrieder Bernhard. 3. Heric Josef. 4. Repa Josef. 5. Venger Carl. Schüler vom II. Semester 1865/ßß. 6. Lenart Josef. 7. Voušek Franz. 8. Amschl Alfred. V. Classe. 1. Krenn Franz. 2. Rop Mathias. 3. Weiss Alexander. 4. Zlamberger Anton. 5. Prešern Johann. VI. Classe. 1. Purgaj Jakob. 2. Kratter Julius. 3. Senekovič Andreas. 4. Kuncc Johann. 5. Dovnik Franz. 6. Polanec Alois. 7. Čuček Raimund. VII. Classe. 1. Slavič Franz. 2. Čuček Lorenz. 3. Hauptmann Franz. 4. Binter Anton. VIII. Classe. 1. Rogozinski Philipp. 2. Babnik Friedrich. 3. Pajtler Jakob, 4. Schmiderer Johann. 5. Mlaker Johann. 6. Graf Brandis Otto. 7. Hirti Franz. 8. Leixner Otto. ) tftapbu.FR.tc v Buclidruckerei des E. Janscliitz. meo.