LaibacherWMtung. ^H. «^K<^t> Plänuluclationsprci«: Im Eomptoil ganzj. 3^ß. V^ «^^M^ st- ", halbj. fi. 5.50. sslll die Zustellung ins Hau« »^. l^«I<^. halbj.5!)lr. MitbeiPoftgauzt.fl.l5,halbl.fl.7.5,o. w»»-»^«___________________________________________________ Mittwoch, l7. October Inserti onSgebühr bi« 10 Zeilen: imal «0 lr., ^ ^)43Ft LM. 8U lr., »m. 1 fi.; sonst pl.Zeile im. <5 li., 2m. 8 li., ! ^>»HTV^ 2M. l« lr. u. s. w. InscrtionSstempel jedeSm. 501,. ^.^^ w » KmMcher Theil. 3c. f. l. Apostolische Majestät haben mit Aller-Mister Cmschlicßnna. vom 7. October d. I. den Consul lw'dmcuid Hans, Leiter dcr k. k. Agentic lmd des .^cnclalconsulatcs in Iassy, znm t. l. Gcncralconsul '" Scrajewo allergnädigst zn ernennen geruht. Das Finanzministerium hat die bei der LandeS-MUptcassc in Zara erledigte Zahlinristcrsstcllc dem pro-^>sorischcn Oberreuidenlcn der Nechnung^kanzlei der be» Itandcntn loindardisch'vcnczianischcn Finanzprascctnr Fla:iz ^ uscher ucl liehen. ^ichlttlnllicher Theis. «aibach, !7. October. . Der Friede mit Italien ist abgeschlossen. Er ^ldet einen wichtigen Wendepunkt in dem geschichtlichen Vbcn Oesterreichs. Es ist natürlich, daß der Vcrlnst kU'cr rcichcil und blühenden Prouinz, einer uon Ocstcr. clchg Herrschern iinincr gerecht nnd milde regierten ^'°vmz in der Vrust jedes Patrioten ein wehmüthiges ^cfllhl hervorrufen mnß. Aber anch llcinlichcn An-^"unngcn lanu daS FricdcnSinstrnmcnt bei engherzigen ^clci, Naum verschaffen. Die „Debatte" tritt solchen «!"schniittngcn in nachstehenden wahren und berechtigten "°"cn entgegen: ^ „Es fcl'lt nicht an Stimmen, die da behaupten, ^ritcrrcich habe gegen allzn geringes Entgelt Vcnczicn ' Italien übertragen, nnd der Friede sei zu theuer , "l'ft. Sie rechnen und zählen, und vermögen nicht ^nchligcs Verhältniß zwischen den Opfern, die Oester- '"1 dl,-r Erhaltung VcnczicnS nnd dcö .8ll>lu!< «zuo i» ^licn gebracht, nnd dem Gewinne zu finden, den ihm , ^Iriedenstschlliß eingetragen. In der That ist dieser, " Hisfcrn ausgedrückt, ein anßcrst geringer, nnd hält '>cn, ^„ Niillioncn Entschädigung fnr die Abtrctnng ^"czicns die Vlilliardcn enlgcgcn, die Oesterreich an .Gn Erhaltnng gewendet, dann haben jcnc Necht, die ^„^l-stchcrn, wir hätten wahrlich ein gar arges Ge- ^"U gemacht. Doch nicht Ziffern und Zahlen sind lim' ^' nchtigc Wcrthincsser für cm Erciguiß, daS s. .^^clldig »on tief eingreifenden Folgen für dic Welt» ^ "nmg des KaiscrstaatcS fein mnß. lciss ^^^^ricich tritt Vcnczicn ab, erkennt das Ko'nig- ^. ) Italien an nnd schließt immerwährend Frieden und ,"„,, M)aft „,it ^^^„^ So erklärt der Vcrtrag; sind dilsc Stipnlationcil eine Pandorabüchse ncner Ge» l 1 c>! >,„^, Verwicklungen, oder der fruchtbare Samen, aus dem herzliche, beiden Theilen Nutzbringende Bezie« hnngcn zu erwachsen veruiugen? Unzweifelhaft das elftere: die Quelle ncncr Verslimmnngen und Kämpfe, wenn Oesterreich nnr mit Widerwillen und Vorbehalten das als ein Provisorium acceplirt, was der Vertrag als Dcfinitivnm bezeichnet; ebenso gewiß aber das lctzlcre : eine vielverheißcndc Aussaat, wenn Oesterreich ans der Bahn, die es hcntc Italien gegenüber betreten, ohne Rückhalt vorwärts schicitct nnd sich anf seinen ferneren Wcgcn von dcm Geiste der Neuzeit leiten läßt, der allein der verläßliche Führer mif den Pfaden ist, auf dcnen dic Völltl sich gegenseitig zu nähern suchen." Die „Debatte" begrüßt dahcr den Frieocnsvcrtraa, als ein Document dcr V e rs o h n l ich tc i t, des a u f^ richtigen Entgegen ko mmenS, einer Politik im großen Stile. Wir haben bereits eine Erörterung dcr durch dcu Friedcusvcrtrag zunächst hervorgerufenen österreichisch - italienischen Handelsbeziehungen gebracht; die malcricllcn Iittcrcssen sind es, welche die Völker heutzutage am sichersten mit einander verknüpfen. Italien gegenüber sind alle Hindernisse dcr Perständi« gung hinweggeräumt, statt eines grollenden Nachbars haben wir jetzt in demselben hoffentlich einen aufrichte gen Freund gewonnen, mit dem wir neidlos in den Wcrkcn dcö Friedens wetteifern werden. Nnr dürfen wir unS nicht in fruchtlosen Nccriluinationcn erschöpfen, fondcrn wir müssen nnserc Blicke nur nach vorwärts richten, wir müsseu vergesse:,, was wir vcrlorcu, und uur darau deuten, was wir gewinnen können! Oesterreich. Wien, l.5. October. ^ In diesen Tagcn wurde von Scitc der kaiser-lichen Staatsdrnckcrei ein nencö Heft dcr „Mitthei-lungcn aus d c in Gebiete del Statistit" aus^ gegeben. Dasselbe enthält die Eommcrzial« Gewerbe Oesterreichs nnd dcrcu Steucrpflicht. )iach dcu in dic-fem Hefte cnthaltcncn Daten zählte Oesterreich im Jahre l^02 aus diesen itteisc» nicht weniger als 475.75)^ Stcuerträgcr, W^lchc an anfzublingendcr Erwerbstcuer den Vctrag von WM7 8l)1 Gulden entrichteten. Auf Krain cnlficlcn aus diesen 7W7 Steuerpflichtige mit dcm Elwerbstcuer-Erlrägniß von i»5.l^22 Gulden; woraus hervorgeht, daß Kmin zur Ge sammt summe dcr Er-wcrbstcncr 0'92 Pcvccul bcitrng. lUu dic Stellnng Krainö unter den übrigen Mndcrn der Ntouarchic zu charaktc-risircn, sci hicr noch bemerkt, daß Oesterreich nnter der Euns als dcr bcdenteustc Eontribueut 43-58 Pcrccut, Salzburg als dcr uubcdcnlcndste Eontribucnt dagegen 0-35) Percent zur Gcsüinmtsnmme dcr Erwcrbslcncr beitrug. Aus dcu einzelnen Gruppen dcr Gewerbe hebe ich mit Bezug auf Kram folgende Daten aus: In den Baugewerbe» finden sich 24 Steuerpflichtige mit 359 Stcucrguldcu, in dem Vertriebe für Metalle und Me< tallwaarcn 36 Steuerpflichtige mit 155 Stcuergulden; in dem Vertriebe von Erzeugnissen aus nicht metallischen Mineralien 30 Steuerpflichtige mit 376 Steuergulden; in dcm Vertriebe für chcmifchc Productc 5)3 Steuerpflichtige mit 175 Stenerguldcu; iu dcm Vertriebe von Nahruugsmittclu 5438 Steuerpflichtige mit 51.359 Steucrgulden; im Vertriebe von Wcbcmaterialicn 5)5 Stcncrpflichtige mit 037 Stcncrgnldcn; im Vertriebe von Holz-, Lcder-, Stroh« und dergleichen Waaren 267 Steuerpflichtige mit 4453 Stcucrguldcn; in Kunst und lilcrarischcr Thätigkeit, Unterricht, Sanitätsgcwcrbe, Geschäftsvertretung und Vermittlung 148 Steuerpflichtige mit 4118 Stcucrguldcn; in Trausportunternehmuugen 57 Steuerpflichtige mit 95)5 Steucrgulden; im Handel und Ercditwescn 1657 Steuerpflichtige mit 29.592 Stcucrguldcu; iu Pachlunternchmungen lind Monopols-wcfcn 211 Steuerpflichtige mit 3792 Stcuergulden; endlich iu Gewerben für Vergnügungen 11 Steuerpflichtige mit 51 Stcucrgnlden. Anf die Gefahr hin, in den Verdacht zu kom< men, ciu wenig Reclame zu machen, erlauben Sie mir, Ihreu gechrtcu Lcscru mitzutheilcu, daß die hier im Verlage von Arnold Hilbcra. erscheinende „Internationale Ncvuc," von welcher in die» sen Blättern bereits die Ncdc war und dcrcu drittes Heft soeben ansgcgcbcn wnrdc, sich im großen Publicum der glänzendsten Anfuahme clfrent. DaS Unternehmen, dessen Entstehen in dic bewegtesten Tage dieses bcwegtcu Sommers fiel, hat sich rasch ein Stammpublicum von über 2500 Abonnenten zu verschaffen gewußt. Wenn dem aber hinzugefügt werden muß, daß dieser Abon< nentcnkrciS vor allem daö Ausland berührt, so ist dicS vielleicht nicht allzn schmeichelhaft für den inländischen Büchermarkt lind dcsfcn Kunden; gewiß spricht c« jedoch in der crfrcnlichstcu Weise für den steigenden Ercdit Oesterreichs iu literarischcn Unternehmungen gegenüber dem Anslandc. D^c eingetretene Kälte und dcr cingcsallcne Regen dieser Tage scheint leider jenen mildernden Einfluß auf die herrschende Epidemie nicht geübt zu haben, dcn man erwartete. Nicht nnr in Stadt und Vorstadt sind in dcn letzten Tagen Eh o lcrafä l l c mit sehr rapidem tödtlichem Verlaufe bekannt geworden, auch iu dcn Ubi« cationcn nahm die Seuche einen empfindlichen Nufschwuug. Wie«, 10. October. Die slovakischc Depu» tation, bestehend anS den Herren: Viliam Paulini Toth, Dr. Hnrban, Dr. Scberiny, I. Maly, Dr. Mndron und Dr. Stur, hatte gestern die Ehre, von Sr.. Majestät dem Kaiser empfangen zu werden. Sie Nur reich! Nouclk von Ludwig Vowitsch. (Schluß.) «Nnn»'^ »nlcrdrücktc die R^unsscu des Grolls: „Hrrr v, Erd-3lc„s^ ' ^'r Liclic zu dcm uorlrosslichstrii Miidchm läßt „üch drrlci lliid ^,'''^"l gcgcniibrr ruhig uerl)l«bcu — uur das Mädchen !^ du' Rücksicht auf Stand mid Vmlwgm —" '»Nl! cv/ ^^ "' Sie milssm auf dirsc Rücksicht vcrzichlm, wril l die c," > ^^ "^"' '"^bcr dic Hofsnunc; anf, noch willigte sie ^ dcn ^'!^^^ Trcuuuuc, dcö LicbcöbundcS. Weiucud beschwor ^^^' din^'^^"' ^""" sein Her; ihr zu bewahreu, betheuernd, °^"nidi. ^^'^ "och Unnlück sich vom Ideale ihrer Wüusche H„; '^"1'" zu lassen.' ?°lzlttcl, i' ^^'"°uu setzte seine Gattin uou dcr Brautwerbung ^humm'. """^' ^'^^ erschöpfte sich iu Ausdrücken zur ^""^". ui d ^"""^ ' ^'" ">' s° dlutarmcr Schlucker sich Mci'ch - ^^"'wnchtc ihre Tochter mit Arguüangen. ^'""Nl deuV "^'" Momenten dcr Vesihherrlichteil halte ^"' E,,«.^ .^ ^"^"" veruachlässlgt gewesmm Bergbau mit ^" °u Angriff neuommcu. „Keine itostcu gescheut!" rief K'ümmel. „Vlnr ciuc große conceutrirtc Armer erringt deu Sieg, währeud die oiuzeluen lleiuru Trnppeumassen cmfgeriebeu werdcn!" Tai< war freilich ein hinlonder Vergleich, aber Erdmauu ließ sich bestechen uub forcirle. Dcr Ertrag lohule jedoch die Austrcn« gungrn nicht, nnd luaö cinerseitö im Geschäfte gewonnen wurde, ging andererseits ulcht uur uerloreu, sondern winde sogar überwogen. Ferner entstanden Zubauten, Aenderungen uud Vcrbcsscrmlgm, die zwar au sich uicht tadclus'vcrth liud imzwcämäßig warcu, sich jedoch uicht rcutirteu. Eiucs Tagcö trat Krümmel demüthig freundlicher als gewöhnlich vor Erdmauu und eröffnete, daß er dcu Alicud seiueö ^!ebeuö iu Muße abzuschließen gesonnen sei uud seiuc Capitalien, die uach und uach anf ciuc sehr bedeuteude Summe angewachsen wareu, aus dcm Geschäfte nlckzichcu wolle, und ricth, sich um ciueu anderen Compagnon umzuschm. Die Offcubaruug dicscö Vorsatzrö c'.folgte iu einer Zeit, wo Erdmcmu. vou verschiedeueu Scitcu gcdräugt, ebcu ill peinlicher Verlegenheit sich befaud. Dcr Tcrmiu dcr Kündigung, wclcheu Ärümmel sich in allen Verträgen bedungen, war em so lnrzer, daß ein Herbeischaffen dcr erforderlichen Gelder sich aus deu ersten Blick alö höchst schwierig hcrauöstclleu mußte. Crdmauu versuchte Borstclluugcu, ja sogar Bitten, iudcm er dk Bcdcullichtcit dcr Situation au daS Herz ciucs MauueS leglc, dcr eigentlich sein Dicuer war. Krümme! blieb jedoch starr uud forderte dic Begleichung der Forderungen, Erdmann bantc noch auf ciue Karle. Der Sohu dcö rcichcu Acmqnierö Wölfl hatte sich geäußert, daß Marie ihm außcrordcut-lich gefalle, und auch bei mchrcrm Gelegenheiten diese Neigung dnrch dargebrachte Huldigungen und Auszeichnungen geoffeubart. Dcm Neugcadclteu nnd daher auf seiu Diplom ilbermäßin Stolzen gereichte es wohl zum crustlicheu Mißbehage», daß Simou Wölft unr einfach Simou Wölfl sich ucuncn durste, aber im Augcsichte der droheudeu Gefahr mußte dcr Hochmuth sich bcugcu uud Erd-manne Bcmnhuugeu gingen dahin, eine Allianz zwischen dem reichen Banquier lind Marie zu bewersstelligeu. Letztere stemmte sich dieser Zumulhnng mit Bitte, Thräneu und Trntzworlcu cut-gegen; endlich wiirde sie aber luohl habeu nachgeben müsseu uud vielleicht auö Kindesliebe iu stiller Resignation nachgegeben haben. Der alte Wölst trat jedoch selbst dcn Plänen offen und entschieden entgegen nnd überzeugte schlicszlich anch seiucn Sohu, daß Marie keine, angemessene Partie sei. Ob wohl Krümmel Andeutungen über dcn Buch- uub Easscnstaud seines Chefs hatte fallen lassen? Erdmauu wandelte nnwirsch iu dcr Schreibstube auf und ab. Tödtlichcr Haß gegen Krümmet lochte in seiner Vrnst, und trotz diesem Hasse mußte er gcgeu dcu Trculcscu sich freundlich bcuch-mcn. Endlich liefen Gelder ein. Erduianu berichtigte emeu Theil dcr Schuld uud rrwirttc für dcu größeren Nest, natürlich uuter weuig glimpflichen Bedingungen, Aufschub, Da traf die Nachricht eiu, daß ein Handelshaus, das mit dcr Zahluug enormer Lieferungen im Anölandc haftete, sMrt habe. DaS war cm Blitzstrahl, fahrend iu ciu bereits brennendes Haus, Erdmauus Besinnung waulte. „Hclfcu Sie mir, Krümmel. um Gottcs Willeu - helfm Sie mir! — trctcu Sie nicht aus dcm Geschäfte t" rief cr aus. „Nun - ich will großmüthig sciu, Herr vou Erdmaun — will ciucu Vorschlag machen. - Gebe,' Sie mir Ihre Tochter nnd zugleich all' ihr liquides nnd "erbuchtcs Vermögen — alle«, worüber Sie zur Stunde verfügen. — Hoffe mit dcu Gläubigern ciucu Ausgleich zu treffen uud da« Etablisscmcut miedcr in die Höhe zu briugcu. — Wie gesagt - ich thue es ans purer Gütr — Sie dürfen freilich fürder sick uicht mehr als Herr gcrirru --im Gegentheil, Sie haben sich vertragsmäßig jcder wie, immer ' 1574 überreichte die von der slowakischen Matica in ihrer hen< rigen Iahrcs'Gcneralocrsammlnug uotirte Ergcbenhcits. ndrcsse, und hiclt dcr Fiihrer der Deputation, Herr uon Paulini Toth, erster Viccpräses der slovakischen Matica, folgende Anrede an Sc. Majestät den Kaiser: Oure t. l. apostolische MajestÄt! Aller gnädigster König und Herr! „Das Unglück, welche» über die österreichische Mon» archie in Folge eines schnöden, von zwci Seiten zugleich er» folgten Angriffe hereingebrochen, und die uerhüngniszuollen Ereignisse aus den letzten böhmischen Schlachtfeldern haben alle Voller dieses Reiches schmerzlich berührt, — noch schmerzlicher aber einen, von der slovalischcn Nation bewohnten Theil unseres geliebten ungarischen Vaterlandes. Die llooaNsche, Euer t. l. apost. Majestät unter allen Verhältnissen trencst ergebene Nation hat in Folge ihrer ungünstigen Geschicke leinen anderen gesetzlich erlaubten Sammelpunkt, als ihre durch dle Gnade und väterliche Hnld Euer k. t. avostol. Majestät bewilligte „Matica slovensta." Dieses Institut — als der bis jetzt einzige öffentlich anertannle Repräsentant der nahc an drei Millionen starten slovalischen Nation - hat in seiner am 12. vorigen Monats abgehaltenen alljährlichen General-Versammlung die über Oesterreich hcreingebiochenen Kriegsunglücksfillle in vollem Masie mitempfunden und demzufolge auch seinen treuen Ge» sinnnngen znr allerhöchsten kaiserlichen Dynastie einen lauten Ausdruck gegeben, Eure l. l. apost. Majestät feierlichst ver° sichernd: dah, wie unsere Nation bisher in guten und in bösen, in heiteren nnd in trübcn Tagen zum allerhöchsten erblichen Herrscherhause stets in unwandelbarer Treue ge» standen hat, und wie sie bisher nie — weder durch Drohun« gen, noch durch Verlockungen der Feinde des Thrones — sich zum Treuvruche verleiten ließ: dah diese unsere Nation auch in Zukunft immerdar dieselben Gefühle ver Treue zur geheiligten Person Eurer t. l. apost. Majestät und zum allerhöchste!: Kaiscrhausc in ihrem Herzen bewahren und in dieser Beziehung sich von keiner der österreichischen Nationen überflügeln und überbieten lassen werde. Diesen herzlichsten Ausdruck der Gefühle unwandelbarer Treue und Ergebenheit unserer slovalischcn Nation geruhen Euer l. l. Avost. Majestät huldvollst entgegenzunehmen, und bei der bevorstehenden neueu constitutionellen Organisation des österreichischen Slaateö und unseres engeren ungarischen Vaterlandes, auch auf die freie nationale Entwickelung unferer Stammgenossen väterlich und allergnädigst bedacht zu seiu." Diese Ansprache geruhten S e. Majestät mit folgenden Wortct, zn erwidert«: „Es freut Mich, in diesen harten Tagen, die ich jüngst erlebt, Diese Erklärung der Treue Meiner slovatischen Nation, an der ich nie gezweifelt habe, entgegen nehmen zu können. Seien Sie auch versichert, dah Ich Meiner slovakischen Unter» thauen unter allen Umständen nicht vergessen werde. — Ueber dic ungarische Legion bringt die Nordd. Allg. Z'g. folgende Note: Die Nachrichten vcr. schicdencr Blätter, daß die österreichische Regierung Maß» regeln gegen dic in ihic Heimat znrncklchrcndcn Mitglieder der bisher in Preußen bestandenen ungarischen Legion ergriffen habe, um sie im Widerspruch mit den Bestimmungen des Präger Friedens wcgcu ihreS poli» tischen Verhallens zur Verantwortung nnd zur Strafe zu ziehen, cnldchrcn nach der ang Wien eingegangenen Erklärung der dortigen Regierung jcdcr Begründung. Die zurückkehrenden Ungar» hauen die Reise iu die Hei. mal nicht iu llciuen Abtheilungen, wie prenßischerscits gefordert war, sondern in zwci Colonncn von 800 und 700 Mauu angctrclm. Die österreichische Regieruug ist daher gtuölhigt gewesen, polizeiliche Maßregeln zur Con- trolc, eventuell zur Niificchthaltung der Ordnung zu treffen. Ueber diese hinaus habcn sich die getroffenen Auorduuugcn nicht erstreckt. UcbcrdicS ist vou dem Wic-ncr Cabinet, in Veranlassung einer preußischen Anfrage, ausdrücklich erklärt worden, vcch die österreichische Rcgic< rung dic 3lmnestie«Äcstimmnng des Präger Friedens stritte ausführen und lcinerlci Versolgnng gegen oic zu« rilcklchrenden Mitglieder der früheren ungarischen Legion werde eintreten lassen." Ausland. Berlin. Die neneste Lesart in Betreff des Friedensschlusses zwischen Prcnßcn und Sachsen gcht nach der ,,V.« und H.'Ztg." dahin, daß von Berlin ans an König Johann eine Sommation gerichtet worden sci, nach welcher dic sächsische Landcscommission abgesetzt nnd das Land unter preußische Perwallnng gestellt würdc, sobald nicht bis zum 18. October dic von Vcr, lin ans gcfotdcrten Bedingungen bewilligt worden scicn. Sulltc sich dadurch das sächsische Königshans nicht znr Nachgiebige:': lnnvcgcn lassen, so sei mie lvcilere Frist vo:> slchs Wochcn (vom 18. October an gerechnet) ge-stcllt, nach deren rcsnltMwsem Vcrlanfe die Ein» er-lcibung Sachsens erfolgen wcrdr. Ans Frankfurt schreibt mau der „D. Ztg." vom U.d.M.: Heule ist daö frühere österreichische Mitglied der Bmideömilitärcommission Oberst Tiller von Stcinfnith hier cingclroffcn, nm Ocstcrrcich lm dcr Conlinission für die Liquidatiuu des Ä nil des" cigenthums zu vertreten. Zweiter Vertreter Oester-rcichs ist Heir von Dnmrcichcr, dcr bis znm Schlnsse dcs Bundestags bei dcr österreichischen Vnndcsgcsandt» schaft als Lrgalionsrath slingirte. PicußcnS Vcrlrctnng wird in ähnlicher Weisc znsammcngcschl scin. Nian nennt den Generalmajor von Dcwall, zweiter Bevollmächtigter dcr e!)cinal>grn Bnndesniililärcommission, nnd den GcsandtschaftSralh von Iasmnnd als dcsignirtc Mit« alicder dcr Commission. An den verschiedenen Orten, wo sich Bnndcscigc»thnm befindet, werden Untcrcoin-Missionen das schwierige Wcrl fördern helfen. In Mainz sind bci der Almining dcr Fcstnng an einigen Forts nnc> Außenwcrkcn die Schußlinien für die Geschütze dnrch Fcillcn aller Bäumc frci gemacht worden. Nach sachverständiger Schätznng wurden etwa 25.000 Stämme, niedergelegt, nnd etwa die Hälfte die« scr Zahl verstümmelt odcr ihrer Krone bcrallbt. Unter ihnen befindet sich auch viel Privatcigcnlhnm, größten^ theils Fruchtbämuc, durch derm Füllcu in dcr cincn oder andcrn Gcmcinc manchen Lcntcn cin sehr betracht« lichcr Schaden zugefügt worden ist. In cincr einzigen Gemeinde z. Ä, ist dieser Schade anf .^»6.000 fl. ab" geschätzt; in rincr andern fielen unter dcr Axt Bänmc, deren jährlicher Crtrag die 5>pcrctigc iltentc von 400 bis 700 fl. rcpräscnlirt. Es entsteht nun die wichtige Frage: ob dic NasirlMg "ls wirklicher Kricgsschadcn odcr als zu einseitigem Zwcckc dcr Vertheidig!,ngsfähig« kcit dcr Festung dirncnd ongeschen werden soll. Im er-stcn Fall wäre an cine Cntschädignng nicht zn dcnkcn nnd die Gemeinden nuißlcn ihren großen Schaden büßen. Paris. Wir haben unsere Lesern die allgemein cnrsiicndcn Nachrichten über die bedenkliche Krankheit Kaiscr Napoleons mitgetheilt. Was nnn den Kaiser scllist anbetrifft, so scheint er seine Lage noch nicht für gefährlich zu halten nnd soll er überhaupt sehr schweigsam geworden sein. Man glanot indessen zn wissen, daß der Kaiser für den Fall feines Abkbcns alles tcslamen. tarisch geordnet hat. Der Gcheimrath, welchen er nach dem Orsini'Attcntatc eingesetzt hatlc, bedürfte cincr völ< lia.cn Reorganisation, nachdem Pelissicr, Morny und Cardinal Morlot gestorben sind. Nach dem Willen dcs Kaisers hat die Kaiscrin Cligcnic die Regentschaft zu übernehmen, bis dcr kaiserliche Prinz das 21. Lebensjahr vollendet liabcn wird, Napoleon soll ausdrücklich betont haben, daß dcr kaiserliche Prinz in dieser Äc< zichnng nicht anders zn behandeln ist, als jeder Franzose. Die Kaiserin ist Präsidcntin des Geheim- nn5 NcgcntschaftSrathcS und mit den wcitcstgchenden Voll-machten ansgcstatlet; als Vicc-Präsidentcn soll der Kai' scr den Prinzen Napoleon eingesetzt haben. Dic auf die Vicc-Präsidentschaft bezüglichen Vcrfüguugeu solleu der-artige sein, daß dem etwaigen Ehrgeize dcS Prinzen alle erdenklichen Schranken gezogen sind. Mit diesen Dispositionen glaubt der Kaiscr genugsam vorgcsorgt z" haben. Mac Mahon an dcr Scilc dcr Kaiserin n»d seines SohncS verbürgt ihm dic Unterstützung dcr Regentschaft durch dic Armee, und daö Ucbrigc stellt er der Vorschnng anheim. — In Paris hört man bereits anf, die sächsische Angelegenheit mit Glcichgiltigkcit zn betrachten. Dcr „A. A. Ztg." wird von dort geschrieben: Daö Schicksal dcs Königreichs Sachsen beschäftigt daö hiesige aus< ^ wärtigc Amt lebhaft. Nach Berichten, dic dcr hiesige» Regicrnng von ihrcn diplomatischcn Agenten in Denlsa> land zugegangen sind, beabsichtigt Prenßen nichts Gerin< gcrcs, als die gänzliche Einvcrlcibuug dieses Königreichs Di»sc Knndc hat, Sie werden cS mir gcrnc glauben, hier kein gcringcS Aufsehen gemacht. In den betreffet den Berichten wird dem Grafen Bismarck vorgeworfen, er suche stets nenc Schwierigkeiten hcrvorznrnfcn, uü> linr einen Vorwand zn bekommen zn dieser Verletz»'^ dcs Präger Friedens. Man wiro hier in dem cbe» besprochenen Argwohn dnrch die wcitcrc Mittheilung dll französischen Agenten bestärkt, daß das Sachsenvclk cincn solchen Ausgang jedenfalls dcr Vcrlängernng dcr gegell' wältigen Ungewißheit vorziehen würde. Dic französische Regierung würde diesen Schritt noch weit mehr aus Rücksichten gegen die ohnehin schon so sehr gereizte ^ öffentliche Mcinnng bctlagcn, als an nnd für sich. 6'6 heißt uun, Herr v. Bcncdctti wcrdc uumitlclbar nach dcr Rückkehr dcs Kaisers auf fciucn Posten nach Berlin sich begcbcn; doch will Herr v. Monsticr nicht bis dahin wallen, nm dem Berliner Cabinet zn erkenne» zn geben, wie bedauerlich eine so offenbare VcrlctzM dcr Nikolsbnrger, in Prag bekräftigten Bestimmungen Frankreich erscheinen würde. Es ist aber nicht unwahr-schcinlich, daß die hiesige Rcgicrnng sich nnnöthigc Fnrchl hat einflößen lassen, und dic Prcnßcn zngeschrlcbelicn Vcllcitcitcn mögcn sich schließlich auf Drohungen W fchränlen, zu welchen man in Berlin feine Zuflncht gc-nommcn HU, um dcr Weigerung SachscnS, sich in dic preußischen Bedingungen zn fügen, ein Cndc zu mache»' Daß man aber hicr eine Verwirklichung dieser DrohM nicht für nnmöglich hält und dcshall) Äcfmchtmlgcil hcgt, darf ich Ihnen anf das Bestimmteste melden. (5onstautiuopel, U!. October. Fnad, Saufet nnd KipriSli Pascha sollten i» das Ministerinn: eintreten. Den Montcnegrincrn wnrdc dcr Streifen vl>n Novella abgetreten; dic Blockhäuser.Angelegenheit wird gleichfalls znr Zufriedenheit dcr Montenegriner entschiede!'» Den aufständischen Candiotcn wnrde cinc Amnestie z^ gesichert; cS hcißl, diesclbc sci van den Insurgent^ angcnonilncn worden. Die Mitglieder dcS in Consta>" tinopel tagenden Sanitäts^CongrcsseS erhalten tnrkW Orden. gearlctcn Einsprach!,' zu enthalten uud mit einer Abfertigung vou 400 Gulden, die ich Ihnen auswerfe, zu bcgnllgen." Erdmnmi fchllndcrte. So tief ivar er uon seiner Höhe herabgestürzt , daß es ein Diener wagen durste, solche Sprache zu fllhrcn. „Also ilbcrlegcn Sie, Erdnunln — die Angelegenheit muß binnen drei Tagen erledigt sein, oder ich trete zmilcl — gebe Ihnen nur zu bedenken, daß vcrspälelc Neue eine fruchtlose ist!" Erdmann würde in seiner Verzweiflung vielleicht den Vorschlag eingegangen seiu, Frau von Erdmnnn jedoch hol.- zürnend ihr Haupt empor. Der weibliche Stolz konnte den Gedanken einer solchen Demüthigung nicht fassen. „Nein!" douucrte sie, „wir wollen dns Acußersle versuchen, wenu cs sein muß, zu Grunde gehen, aber niiscrcii Namen nicht auf cmc so schuftige Weise brandmarken. Ihm, der unfer Diener war, sollm wir nnscr Gnadenbrot danken?! Nein! Nimmermehr!" Erdmaiul rumorte sich nn vnschiedenc ihm befreundete Capi, talisten, aber von lcincr Seite wollten Darlehen flllsstg werden. Jetzt, wo alle Freunde, wic Schwalben beim Beginn dcS UlättcrfallcS,sich znrUcigczogm hattm, wagte Karl Wölllhal alS wohl-lueinender Freund wieder vor Erdmann zu trcteu. Er wußte lic^ reit«, in welche Krisis daö Etablissement gerathen, sprach man doch von dem bevorstehenden Stnrze des Herrschafts- und Gc-wcrtsbcsihcrs zu Kirchftldcu aller Orlcn. Scin Rath giua dahiu, bevor es zur Frilbictulig Seitens der Gerichlc lommc, selbst an Veräußerung zu drnlcn, Für die Herrschaft wäre jcht uutcr fiir Erduiann schr günstigen Bedingungen ein Käufer vorhanden iu dcr Person des Grafen von Stem. Ob da« später uoch dcr Fall feiil werde, stehe in Frage. Mit dem Erlös löunc nicht uur Krümmll uollständig befriedigt, sondern wahrscheinlich auch das Gcwerlc aufrechterhalten werden. Jedenfalls wäre eine Rangi- rnna, nuziss aus diese Art möglich. Endlich wiederholte Wölllhal sciue Wcrbuua. um Mariens Hand mit dem Vedeulrn, daß er sie als seine Vrant empfangen wolle, wenn ihr auch uicht ein Pfennig Mitgift geboten werden tonnte. Erdmauu erbat sich Bedenkzeit. Scin Stolz, sciu Hochmuth hattcu uutcr dcr Wucht dcr hcrcingebrocheueu Wrtterschlä^e eine nachhaltige Abschwächung crfcchrm. Frau uon Erdmann äußerte jedoch im Ungemach riueu womöglich noch größeren Stolz als im Glücke. „Kciue Capitulation; wenn wir uns erhoben haben werden, wollen wir erwägen, was uus die Verhältnisse gcbicteil oder ge-stattcu! Eher niUergeheu, als uns vom Mitleid retten lassen! llebcrdem dcr Verlauf dcr Herrschaft bleibt das Lctzle, uud wcuu ich nur noch cincn Tag mich als Outsfrau bchmiptc» lauu, so will ich es!" Au solchen Flammen entzündete sich allmälia auch Erdmauuö Hoffart wicdcr. Er brachte die größten Opfer, um Krümme! zu befriedigen, verschleuderte das vorrälhige, Vaarculagcr, ucrmchrte die ArbcitSlräftc dcr Fabrik, warf sich neuerlich mit aberwitziger ^eidcuschaftlichleit auf dcu bereits verlassenen Bergbau — wäh, ueud, mit cincm Schlage wicdcr zn gewinnen, was verloren gc< gangen war. Dabei steigerte sich natürlich die Schuldenlast iu rapidester Schnelle Banquier Wölfl drang auf Zahlung eines Wechsels von 3N.000 fl. War schou früher dcr Credit gcsuuleu gcwcscu, so saud sich uuu unter gar leiucin Anbot ein Darleiher. Wölfl drohte mit den Gerichten Erdmann verzweifelte; seine Gattin brütete schweigend vor sich hiu. Es war ci>, mildcr FrilhliugSabcnd. Dcr Spriugbruuueu im Schloßgarten plätscherte lustig uub aus dem nahm Tcmncu-waldc scholl des Sprosserö i!ied. Rnhc nnd Friede hatte sich ilbcr ----------—------^------.„„,'"" ^—------^----——^-- i die Landschaft ergossen , während die furchtbarsten Stürme in ^ Herzen ihrer Besitzer rasten. „Nein," ricf Wöllthal mit Marie gegen bcu Hofranin "^ tretend, „ich will uicht länger heimlich mit Dir zusammen!"!^ — Du bist scit rinigcu Wochen großjährig - ich bin der M'' l Dcincr Wahl — Du sollst nicht nulcr deu Trümiueru diese« s>' f zendru Haliscs begraben scin — ich will Dich fordern -" Verblendeten haben kein Recht mchr auf Dich!" , .g „Ach, die Unalücllichcn! Eigme Schuld — Wahnwitz'^ Hinausstrcbm ilber die vom Geschicke vorgczcichiutcn ^"^^"^ — dcr Idee des Reichthums uud des Glanzes ulles ops"" Hochmuth!" g, „Auch Du. Marie, giltst Ihnen nur als Waare, schlagbar für cincn annehmbaren Preis. — Ich sehe sie elc« Grnndc gehen — Du sollst es uicht mit ihueu!" ,^,t Erdmann hatte sich aus scinerVerzweiflung mit °"'^'^»' ciucs Tibers aufgerafft. Seine Augen flammtcu gleich ^» Er steckte ciiligc Pakete zn sich und stürzte die Treppen ^ ,g Schlosses hinab, sich gegcn drn Wald und das in seiner L>Y gelegene neue Schloß wendend. Am Fußc ciucr Tanuc warf er sich uicdcr. ^^„i^ „30.000 fl.," grollte er, „werde also dcu kommende" ^ mcr im alten Schlosse wohnen — Der Dachstnhl ist l" 1 ^^,g 10.l)00 fl. hergestellt und um 30.000 fl. versichert ^^„hl 30.000fl.! — Bist doch ein vcrstnchter Pfifficus Erdina""' ,. October verblieben in der Behandlung 14, ^ 16. Abends sind zugewachsen 4, zusammen 18 Kranke, ^avon sind genesen 4, gestorben 2, es verbleiben somit in "Handlung 12 Personen. Seit dem Beginne der Epidemie sind in der Stadt krankt 1(,0, genesen 71, gestorben 77 Personen, y Laibach, am 17. October 1666. '"v" der l. l. Sani tütS-Landescommission. y -- In Anerkennung der tapferen Leistungen bei der ^"theidigung Tirols im diesjährigen Feldzugc hat Seine ^ l- apostolische Majestät init allerhöchster EntMießnng ddo. ^l 4. October dem Oberstlieutenant Heribcrt Ritter von Eisern zu Saatfeld, des Tiroler Kaiserjüger-Negimcnts, "6. Nittcrkreuz des Leopold-Ordens mit der ^llsdecoration verliehen. . . -- Dem Vernehmen nach ist von Hauvtmann ^. des ">. niczicanischcn Corps österreichischer Freiwilli» ukn rin Schreiben eingetroffen, welches den Tod des Sohnes ^^ hirsigen Gemeindcrathcs, Herrn T> cbeuz, welcher in ." leichten Cavalerie (Uhlanen) diente, bestätigt. Er fiel in ^e,n der letzten Gefechte den Heldentod. Der Vriefschrciber s ^ die Hoffnung auf baldiges Wiedersehen durchblicken. Er M, daß dem österreichischen Corps von Seite der Iuaristen ^ibietungen von Geld und Grundstücken für den Fall det ^tbertlittcs gemacht, aber von demselben abgelehnt wurden, ^"w hat bekanntlich eine bedeutende Anzahl rüstiger Män- " und intelligente Osjiciere zum Freicorps gestellt. . -- Die in Wien zur Mode gewordenen Tegett« "lfhilte werden auch hicr bereits von unseren Schönen " ""gen, si„d sehr kleidsam und praktisch. s- -7 Soeben ist in Graz bei Josef Pocl ein dramati- dnz^ ^araltergemälde, „Moderne Lebemänner," erschienen, ^ie Herren H. Penn und Marius v. Tuarlo (Pseudonym eines begabten Mannes aus der hiesigen Aril stolratie) zu Verfassern hat. Das Stück, das mit viel Vül> ncngcschicl angelegt ist und in drei kurzen Acten ein charak« teuflisches Äild aus dem modernen socialen Lcbcn entrollt, dessen Zeichnung durch das Lolorit einer schwungvollen und fließenden Sprache recht vorthcllhast gehoben wird, leidet vielleicht nur an einem Fehler — der nicht erschöpfenden Behandlung des zum Vorwurf genommenen Stoffes, in Folge dessen der Schluß den Leser über das Schicksal der Heldin des Stückes im Unklaren läßt. Wir empfehlen es übrigens aufs Beste unserem Publicum, dem dasselbe dem Vernehmen nach in kürzester Frist auch auf unserer Äühue vorge» führt werden wird. ^v. Stein, 12. October. Gut Ding braucht Weile, sagt daS Sprüchwort, und so erging es auch mit derWahl unseres St ad tg cm eind e. A us s ch us se s. Erst heute fand diese Wahl statt, wobei aus der Wahlurne hervor« gingen: Aus dem ersteu WalMrpcr: Dr. Valentin Preuz, Gregor Schubel, Alois Peterlin, Mathias Osbic, Johann Pogorelz, Blas Schnabel; aus dem zweiten Wahllörper: Franz Praschnitar, Valentin Dralka, Josef Dralta, Alois Praschniter, Alois Humer, Johann Kopina: aus dem dritten Wahlkörper: Georg Golleußer, Johann Podrelar, Johann Ketzel, Franz Erler, Ignaz Fayenz, Dr. Moriz Gauster: fast durchaus Männer in nationaler Äeziehnng ohne Fär. bung! wir vcrhoffen jedoch das Beste, insbesondere in Bezug auf d>e Stadtpflastcrung, Stadtbelcuchtung, Herstellung von gedeckten Eanülen :c., in welcher Beziehung bisher mehrfache Klagen zu hören waren. Kommende Woche findet die Wahl des Bürgermeisters statt: die meisten Chancen haben vor der Hand der bisherige Bürgermeister Golenner, die beiden Bürger Ketzel und Erler und der Advocat Dr. Preuz für sich. — Die große Feist rizwaldu ng, welche so manchem Naturfreunde aus Laibach in lebhafter Erinne« rung ist, bisher vom GcmeindeauZschusse verwaltet, dürfte nun eine separate Verwaltung erhalten, t>a dieselbe nur der einen Classe von Bürgern, welche nämlich die in der Land« tafel und nicht in anderweitigen Grundbüchern eingetragenen Häuser besitzen, zugehört. — Das seit 23. August hier und in der nächsten Umgebung beauartirt gewesene Bataillon von Graf Crenncville°Infanterie hat gestern uns verlassen i das« selbe läßt das beste Andenken zurück, da dessen Haltung musterhaft war. Am 2. d. M. wurde der Hauptmann. Auditor diefes Regimentes, Emanuel Mihalovu, auf dem hicrortigen Friedhofe mit allem militärischen Gepränge be» stattet: er starb nach einem längeren Leiden in einem Alter von kaum 33 Jahren. Bei diesem Begräbnisse sah man abermals, wie dringend nothwendig die Herstellung einer ordentlichen Wegbahn auf den Salmberg fei — gedulden wir diesfalls uoch eine kurze Zeit, bis der neue Gemeinde-ausfchuß scine Thatkraft entwickelt. — Unsere Stadt ver» blieb bisher von der Cholera ganz verschont, nur in der südlicheren Gegend von Moste, Mannsdurg, Domschale und Dragomcl kamen einige wenige Fälle vor, wobri auffaltend war, daß gerade nur jene Ortschaften, welche am Bcischeid» Wasser liegen, nach und nach angegriffen wurden: dies läßt annehmen, daß der Krankheilsstoff sich nach dem Wasser herunter verschleppt habe. — Die Theuerung war in unserer Stadt seit vielen Jahren nicht so groß, wie in den vergangenen Wochen: 1 Pfund Kalbfleisch von nicht besonders guter Qualität lostet 25 kr. österr. Währung, ein Paar Hühner, kaum befiedert, 70 kr., das Rindfleisch nach dem Tarife 16 kr. per Pfund : gegen letzteren Preis wäre nichts einzuwenden, wenn das Flcifch schmackhaft und von Mastochsen wäre. Höchst wünschenswert!) ist es daher, daß die neue Gcmcinderepäscntanz sich zu den ersten Aufgaben dic Einführung einer ordentlichen sogenannten Wohlfeilhelts« und Nncs ^"chs und hielt vor einer kleinen Seitenftfortc. Lugte hi,U ,"^" Seiten, steckte den Schlüssel ein, öffnete nnd schloß Ei, ^ ^' ^ Todtenstille. — Die Sonne sank tiefer nnd tiefer. Mir Sterne begannen zn flimmern! tlni, ä'schl cs cmf — rech!« — links — eine Fenergarbe fährt ^an-f "" "°^ ^'^ -^ und wieder eine — daö SritenpsMlcin ">'d fällt in ftinc Riegel, ^c»^ """ lanfl gegen den Wald. - Jetzt hält er Rast nnd ^l'ch nm und springt wildfroh empor. l>!»n/,^' ^ ^'e sie zum Himmel schlagen, diese Flammen! gc« '"' lial ha! ha!" ^chlo'k ^°"' Herr von Erdmann, Sie lachen, daß Ihr eigen N in Flammen aufgeht," rief eine Stimme, Der 3 ^'"selben Momente knallte jedoch ErdmcmnS Tcrzerol. ^"hrr laa am Boden. Stirne s^ ^""ll) mich nicht/' ächzte Erdmann, sich über die "'Ni»i,., '^ ""b wie Nohr im Winde zitternd. „Doch, fort" U»d d., ^ ^1 nach einer Panse — „wie die Lohe um sich greift s°N ^ "'chnam beleuchtet-------Gottes Zorn! Wüllthal — ! — U") — jH ^^ ^.^ ^ ^^ ^^ mich?!" Wals ^'"""c fort — sank — raffte sich rmpor - stürzte aber-"" Kci,, ^^^d schien zum Nchc geworden, ihn zu nmgarncn. bie ^a^""^ l)atte die sämmtlichen Arbeiter der Fabrik nnd Veiue g.r, ^ ^""l Kirch felden nnd scincr Umgebung auf die "losch ^"^' ^^ das Schloß feinen Dachslnhl cingeblißt, ^'°^n lMd^"^"'^ "" ^"llcn im bewußtlosen Zustaudc, zer-"''^fulidcii ?'"^"'' "°" ""'gen seiner heimkehrenden Knechte ^l^do/^ "^ !>ch wie ein Irrer, sprach vou Feuer, Blut, Wöllthal — lachte zuweilen laut und gräßlich auf und wcintc dann wieder wie ein Kind. Als die tlare Besinnung znnickgelehrt, legte er das Gcstättd-niß der Brandleanng und des Mordes ab. -. Als die Blätter voll den Bänmcn sielen, ging ciu düsterer Zug langsam nnd schweigend vom Gcrichtöhause des Städtchens Waldsec znm Richtftlal,. Einm Blumenstrauß in der hagern, bleichen Hand saß anf dem Henkerlarrm Erdmmm. Er sprach lein Wort nud horchte ohne ein Zcichcn innerer Bewegung ans den tröstenden Znsprnch des Priesters. Als jedoch der Wagen cun alten, rebcnnmflochtcncu Hause vorüberrolltc, da sioßeu ihm die Thränen in lichten Strömen über die Wangen. Eine Stunde darnach hatte sein Herz rmsgeschlagen. Frau von Erdmann war schon früher heimgegangen. Marie sucht als barmherzige Schwester sich den Qnalcn einer erschütternden Erinnerung zu entwinden. Fabrik und Herrschaft Kirchfclden gingcu in den Besitz Lorcnz Krülnmcls über. Aber auch dieser erfreute sich der gnindherrlichm Würde nicht lange. Er stürzte beim Ausbessern deS MühlwcrleS iu dcu Fluß uud crtraut, ____ Literatur. Unter allen in Oesterreich erscheinenden Kalendern behauptet der von F. Ment-Dittmarsch herausgegebene Illustrirte Novellen-Almanach auch dieses Jahr den ersten Rang. Die Novellen, von den gefeiertsten deut. schen Schriftstellern verfaßt, zeichnen sich durch da« fpan« nendste Interesse und die feinste Charakteristik der darin handelnden Personen aus. Die Illustrationen sind, wie auch das als Prämie beigegebene Oelfarbendruckbild, höchst gelungen uud dürfte letzteres allein schon dreimal mehr werth sein, alö der ganze Ladenpreis (64 Nkr.) beträgt. Fleischbeschaupolizei machen würde. — Künftighin werde ich Ihnen periodisch über das Wirken unseres neuen Gemeinde» ausschusses, welcher schon jetzt viel verspricht, Bericht er» statten: was bisher geschah (?) wollen wir zu den Acten legen. Neueste Nachrichten nnd Telegramme. Prag, 15. October. (Pr.) Dcr Kaiserbcsuch ist auisitt für die Städte Mimchcngrätz, Ii?m, Turnan, Ioscphstadt, Kimigilchof, Kömggrätz, Chrudim, Trautenali, Nachod, Ncichcuberg. Prag, 15. October. (Pr.) Vor dcr Ankunft dcS Kaisers wird nach glcmliwiirdisM Mittheilung daS kai-serliche Patent in Betreff der Einberufung deS Landtags, sowie die Erncnnuug des Olicrstland-lnarschalls publicilt werden. Dcr Landtag wird auch uor Ablauf des November zusammentreten. Pest, 15. October. „Idök Tanuja" meldet, Se. Excellenz dcr Hofkanzlcr erkundigte sich im Auftrage Sr. Majestät über das Befinden Sr. Eminenz dcS Primas, und wird auf allerhöchstem Wunsche täglich Nach« richt nach Wien gesendet. Der Zustand des Cardinals ist noch immcr Acsorgniß erregend. Agram, 15. October. Gcrüchtwcise verlautet, dcr croatischc Landtag wcrdc am 28. kommenden Monates eröffnet werden. Stuttgart, 15 Oct. Die Kammer der Staude ist dem Beschlusse dcr Abgeordnetenkammer über dic Indemnität uud Zustimmung znm Fricdensvcrtrage cinstim. mig bcigctrelcn. Florenz, 14. October. Die „Nazione" schreibt: Der Fi n a iizmin istcr hat dic Banquiers benachrichtigt, daß die Unterhandlungen wegen Verpachtung des Tabakmonopols gegen einen Vorschuß vou 240 Millionen abgebrochen seien. Da die Ansnahmsuollmachtcn aufgehört habcn, werden die Unterhandluugcu nicht mehr aufgenommen werden. Dcr Schatz kann aUcn Ansgabcn vou 1866 genügen uud cs wiro ciu Ucbcrschuß von 200 Millioneu sür 1867 erübrigen. Dcr Minister weist je« dcS Vorschnßangcbot auf dic Rente und ähnliche NuS-lunftsmittcl zurück. Die Gerüchte uou dem neuen Anlchcn sind unbegründet. Man glaubt, dcr Minister werde die Eröffnung dcr Kammern nbwartcn, um eine Finanz« operation auf Gruud dcr Damanialgütcr vorzuschlagen. Das venezianische Activum im Betrage von 25 Millia« nen und die vor dem Kriege vortirlen 130 Millionen ncnc Steuern werden daS Dificit pro 1867 vermindern. Die Vermehrung dcr Ausgabcu wird durch die uorbe-rcitctcu Reformen ausgeglichen, uutcr wclchcu die Con« vcrtiruug der Pensionen in öffentliche Rente sich befindet, welcher Vorgang das Budget um 30 Millionen entlasten wird. Vrüssel, l5. October. (N. Fr. Pr.) Zwischen Prcnßcn, Frankreich uud Rußlano schweben Unterhandlungen über eine Garantie dcr n a ft o lcouisch c n Dynastie. Prcußcn ergriff hiczu die Initiative. Tclearaphische IUechselcourse vom 1»i. October. 5)pere. Mctalliqnes 59.55. - 5pere. Natioual Aulehen (;5.85. --Vaulact.cu 70Z. - Lreditacticn 147.'!0. .^ 1860er Staatsanlehen 78,15. - Silber 127.7o. - London IW.W. - K. t, Ducaten «.12. cheschästs-Zeitung. Krainburg, 15. October. Auf dem lMticieu Marltc sind erschienen: (il) Wagen Nlit Getreide nnd 28 Sttlcl Schweine ________ Durchschnitts-Preise. st. ll. ^" fl. lr. Weizen ftr. Mc^cu 4 90 ! Vuttcr pr. Pfund . — !38" Korn „ 3 — Eicr pr. StliÄ . . —! 2j Gnste „ - l - Milch pr. Maß . - 10 Hafer „ 1 50 Rindfleisch pr. Pfd. — 16 Hallisrucht „ — — Kalbfleisch „ — 22 Heiden „ 2 40 Schweinefleisch „ — 20 Hirse „ 2 10 Schöpsenfleisch „ — ^ 12 Kukurntz „ 4 10 Hähndel pr. Stiict —! 30 Erdäpfel „ — 50 Tanben „ —! 10 linsen „ — — Heu pr. Zentner . 14«) Erbsen „ — — Stroh „ . —!(;() ssisolrn „ ci 80 Holz, hartes, pr. Klft. 4, — Nlildöschmalz pv. Pfd. — ^ 45 ^ — weichrS, „ g l _» Schweineschmalz „ — ! 44 , Wem, rother, pr. Eimer — , — Specl, frisch, „ — j 30 i — wcißrr „ 10 ^ 50 Speck, geräuchert, Pfd. — i 45________________________ Theater. Heute Mittwoch den 17. October: Zuvor die Mama. Lustspiel in 1 Act. Der Procesi ,»m eine» Kuß. Lustspiel in 1 Act. Dir wie mir. Lustspiel ill I Act. Morgen Donncrötnc, den 13. October-Die alte Schachtel. Lebensbild mit Gesang iu A Acten von Ncrg. 6 U. Mg. 32/.^ .». «.I windstill ^ ganz bew. 16. 2 „ N. 32?„ir , -4-10.4 O. chwach griißth. bcw. O.oo 10., Ab. 328.4» j-l- 5.o .NO. s. schw-! hallihcilcr ^ Nachmittag Sonnenschein. Klare Luft. Abends ganz cms- «.theitert. Oberer Wolkenzug aus N. .........___________ Berantmortlicher Redacteur: I„naz v. Kleinmayr.