VrL»»«eratiouS - Preise Für Laibach: »««rjLhrig . . 8 fl 40 fl. H»»j8brig. . . 4„ 20 „ «irrteljShrig . 2 „ 10 „ «imatlich „ 70 „ SR i t der Post: ®an}j&tiig...............12 fl. HvlbjSvrig............... 6 „ Mtrrtrljührig 3 „ für Kustillung in* Hau» umtetj. 85 k., mono«. 9 tr. ä 10 fr. Jnsertionsstempel jede! 30 tr. Bei größeren Inseraten und öfterer Einschaltung entsprechender Rabatt. Nr. 142. Donnerstag, 25. Juni 1874. — Morgen: Johann u. Paul. 7. Jahrgang. Die Schwarzen und die Rothen. (Schluß.) Auch bei den social-demokratischen Agitatoren und sogenannten Arbeiterführern ist wie bei unsern Ultramontanen das Ende vom Liede stets der „Opser-muth" der Massen. Auch die Arbeiterführer haben unter sich nach dem Muster der Römlinge eine förmliche Hierarchie organisiert. Wie bei letztem gibt es unter den Arbeitern heutzutage eine Kaste, die sich angeblich, wie die römische Priesterschaft das Heil der Menschheit, das Wohl der Arbeiter zur Lebensaufgabe gemacht hat, und die sich, da sie entweder keine Arbeit gelernt haben oder nicht arbeiten wollen, wiederum von den durch sich bethörten Arbeitern soviel erschwindeln, daß sic ganz sorgenfrei auf anderer Unkosten leben können. Um dies zu erreichen, gehört bei dem geringen Bildungsstande der arbeitenden Klassen eigentlich nicht viel mehr als eine etwas große Schnauze und eine tüchtige Portion Unverschämtheit, denn „die Dummen werden nicht alle." Die Hierarchie des internationalen Arbeiterbundes, oder vielmehr der sogenanten Arbeiterführer, respective Verführer und Aufwiegler, umfaßt gegenwärtig schon eine recht stattliche Anzahl von Rangstufen. An der Spitze der ganzen rothen Internationale steht der Arbeiterpapst Marx in London. Es gibt Central-, Provinzial-, Kreis-, Bezirks- und Ortsvereine, es gibt Kreis- und andere Verbünde und folgerichtig Centralanwälte, Central- und Ge-neraträthe/ Secretäre, Controleure und Kassiere, letztere in der Regel ohne Kasse und ohne Geld, da dieses gewöhnlich nicht erst in Kassen deponiert zu werden pflegt. Es gehört wirklich schon ein gutes Gedächtnis dazu, sich alle die hohen und höchsten Titulaturen und Aemter zu merken, die in der Organisation der Arbeiterhierarchie bereits gang und gäbe geworden. Und was haben die Arbeiter von diesen vielen, nur Geld und immer wieder Geld verschlingenden Kassen und Vereinen? Erhält ein Kranker, Fremder ober sonstwie Hilfsbedürftiger aus einer social-demokratischen Kasse etwas? Mit nichten. Dafür läßt man wohlweislich andere Leute sorgen. Wo bleibt also das Geld, welches in Form von verschiedenartigen Beiträgen dem Arbeiter ab-genommen wird? Der weitaus größte Theil dieser Beiträge geht darauf für Besoldung derjenigen, die nicht arbeiten wollen und nicht arbeiten können, geht in dm Sack der Agitatoren und Volksbeglücker, wird verausgabt für Drucksachen, Hetzjournale, Miethe für Versammlungslocale, Gehalte an Räthe, Kassiere u. s. w. Gleich den Klericalen haben es die social-demokratischen Agitatoren verstanden, ihren Anhängern alle möglichen Lügen- und Schmierblätter aufzudringen. Was enthalten diese Blätter in der Regel? Etwa geist- oder herzanregende Artikel, Mitteilungen über nützliche Erfindungen auf dem Gebiete der Industrie ober Volkswirthschaft? Wirb etwa barin nachgewiesen, wie ohne neue Kassen, Vereine, ohne Petroleum und Lassalle'sche Doctrinen das materielle und geistige Wohl des Arbeiterstandes gehoben werden könnte? Von alledem wird man ebenso wenig eine Spur darin finden als in unfern klericalen Blättern; dahingegen desto wüthenbere Hetz- artikel gegen die bestehenbe Orbnung der Dinge, oft schmutzige Beschuldigungen und Verdächtigungen, persönliche Angriffe auf alle diejenigen, die nicht nach der Pfeife feiler Agitatoren tanzen und ihnen den Säckel füllen wollen. Und was für Leute drängen sich den Arbeitern als Führer und Sprecher auf? Verunglückte Dotieren, die in Bier- und Schnapskneipen ihre volkswirthfchaftlichen Studien gemacht, in deren Köpfen entweder Größenfchwindel, Eigendünkel oder Selbstsucht den größten Platz einnimmt. Für die Arbeiter, die sich durch die socialistischen Hirngespinste dieser Leute, durch ihre Deklamationen wider das Kapital, wider die Ausbeutung der Mas-sen durch die Gelbprotzen unb bgl. haben bethören lassen, wäre unser Rath: Beobachtet genauer bas Treiben bieser Leute, haltet ein Auge auf bas Gebaren mit eurem sauer erworbenen Gelbe unb ihr werbet nicht länger einen Schwinbel unterstützen, ber mit eurer Unwissenheit ober Gutmütigkeit getrieben wirb. Errichtet in euren Fabriken Kranken-, Fremben- unb anbere Kassen, gebt ben Hilfsbedürftigen nach besten Kräften, unterstützt die unverschuldet Arbeitslosen. Vorkommenden Falles traget eurem Arbeitgeber in aller Ruhe etwaige Uebelstände, Mängel unb Unzukömmlichkeiten vor, orbnungs-störende, verhetzenbe Individuen aber schließt aus eurem Verbanbe ans; vor allem aber haltet euch bie saullenzenben Drohnen, die Räthe u. s. w. vom Leibe. Euren gegrünbeten Beschwerben unb Wünschen werben sich bie Organe der öffentlichen Meinung bereitwillig erschließen. Auf diese Weise werden die Arbeiter auch ohne Hetze gegen Kapital und IeMeton. Rocheforts Entweichung. Bisher hat Rochesort ebensowenig wie ein anderer seiner ans Caledonien entflohenen Genossen auch nur das Geringste über die Mittel und Wege veröffentlicht, durch die es ihnen gelang, der Wachsamkeit ihrer Hüter und der Gefräßigkeit der Haifische zu entschlüpfen. Dafür hatten sie ohne Zweifel ihre guten Gründe. „Ganz besondere Umstände" gestatten es nunmehr dem „Evänement", einen ausführlichen Bericht über den Aufenthalt Rocheforts in Rumea, feine Flucht und Ankunft in New-Castle zu veröffentlichen. Wir entnehmen diesem Bericht folgendes: Rochesort war im Dezember vorigen JahreS auf der Halbinsel Ducos angelangt. Er bezog eine schlecht gezimmerte Hütte, welche schon von Pascal Grousset und Olivier Pain bewohnt war. Im Februar begannen die Unterhandlungen, betreffend dir Flucht, deren Gelingen zwei Monate später die Aufmerksamkeit Europas wieder auf ben halbvrr« gessenen „Laternen" - Mann und seine Gefährten lenken sollte. Jourde, der ehemalige Delegierte für die Finanzen, der in Numea bei einem Kolonisten wohnte unb frei gehen und kommen durfte, wurde währenb eines Bruches bei seinen Frennben in ihre Entweichungspläne eingewciht unb beauftragt, unter ber Hand die nöthigen Erkundigungen einzuziehen. Vierzehn Tage später wiederholte er feinen Besuch, um bie Mittheilung zu machen, baß ein englischer Eapitän, Namens Law, ber Steinkohlen auszulaben hatte, bereit wäre, sechs Flüchtlinge aufzunehmen. Er forberte für bie Ueberfahct 10,000 Francs, von denen 2000 Francs im voraus zahlbar wären. Sein Schiff sollte in acht Tagen unter Segel gehen, unb nun galt es, keine Zeit zu verlieren. Außer Roche-fort, Pascal Grousset, Olivier Pain unb Jourbe gehörten noch Bailliere unb Bastien Granthille, welche wie Jourde zur einfachen Deportation ver« urtheilt und in Numea niedergelassen waren, zum Complot. Für diese drei Letzter« hätte das Unternehmen geringe Schwierigkeiten gehabt, aber es mußte nun ausgemacht werden, wie sie die drei Gefangenen von der Halbinsel mit einem kleinen Fahrzeug entführen könnten. Bastien war in Numea bei einem Kaufmann angestellt, der ihn sehr gut behandelte und auf der Halbinsel Ducos eine Cantine hielt. Sein Compagnon stand dieser vor, während Bastien ihm jeden Morgen hie für die Verwaltung und die Deportierten nöthigen Lebensmittel in einem Kahn zuführte. Auf diesen Kahn hatten die Verschworenen ihre Pläne gebaut. Am verabredeten Tage, als alles für ben Abenb bereit war, hatte Herr Duffert, Bastiens Principal, den Einfall, mit ihm nach der Halbinsel zu fahren und da mit Rochesort, wie ec dies zuweilen zu thun pflegte, zu dejeunieren. Einige andere Deportierte wurden eingeladen; man war lustig und guter Dinge — aber wenn Herr Duffert sich zu lange aufhielt und die kostbare Zeit verloren ging? Die Betheiligten bebten innerlich bei diesem Gedanken. Ein starker Wind, der sich plötzlich erhob, kam ihnen zu Hilfe. Herr Dussert verabschiedete sich schnell und forderte Bastien auf, aus Leibeskräften der Stadt zuzurubern. Als die Dämmerung eingetreten war, trafen Rochefort, Grousset und Pain ihre Vorbereitungen, harrten, hinter ihrer Hütte liegend, des Kanonenschusses, der den Cantinen das Signal zum Schließen gab, und etwa zwanzig Minuten später, als alles still geworben war, vertauschten sie Eigenthum, ohne Petroleum und allgemeinen Umsturz, ohne von der rothen oder schwarzen Internationale als Werkzeuge misbraucht zu werden, zu ihrem Ziele gelangen; denn der ehrliche gerade Weg ist immer der beste, wenn er auch nicht selten mit j Dornen bestreut ist. Die beiden Gegner des modernen Staats- und Gesellschaftslebens, das sie zu verderben trachten, der Ultramontanismus und die Socialdemokratie, sind um so bedrohlicher, je mehr sich beide aus die Massen stützen, indem der erstere sie durch religiöse Verdummung, die letzteren durch die Pflege gesellschaftlicher Hirngespinnste für ihre politischen Sonderzwecke willfährig zu machen bestrebt find. Dieser doppelten Gefahr gegenüber thut eine Rüstung der Geister noth, um das Errungene vor dem Pesthauch der Gegner zu schützen. Alle Kraft und alle Intelligenz muß aufgeboten werden zur Bekämpfung dieser Krebsschäden der Völker und Reiche; alsdann wird es auch ohne Dazwischentreten der Regierenden und der Gewalt gelingen, das Palladium der Freiheit zu retten. Politische Rundschau. Laibach, 25. Juni. Inland. Aus Wien wird der osficiösen „Bohemia" berichtet, daß der letzten Samstag ab-gehallene Ministerrath in betreff der Besetzung der erledigten Statthalterposten definitive Beschlüsse gefaßt und dieselben bereits dem Kaiser unterbreitet hat. Auch nach einer Mittheilung des „Pester Lloyd" steht die Ernennung der neuen Landeschefs für Mähren und Krain unmittelbar bevor. Der Ministerpräsident berichtete noch am letzten Samstag, gleich nach seiner Rückkehr aus Marienbad, einem Ministerrathe über seine Con-ferenzen mit Baron Lasser, und die definitiven Anträge des letzteren sind dem Kaiser bereits unterbreitet worden. Die Namen der für die beiden Posten bestimmten Funktionäre werden jedoch noch immer geheim gehalten. Der nenernannte Reichskriegsminister, General der Cavallerie Baron Koller, hat bekanntlich bereits den Diensteid in die Hände des Kaisers abgelegt. Auch FZM. Freiherr v. John ist infolge telegraphischer Berufung des obersten Kriegsherrn zur Uebernahme seiner neuen Functionen in Wien eingetroffen. Wie verlautet, werden unter dem Vorsitze des FM. Erzherzog Al brecht Berathungen stattfinden, um die Vertheilung der Agenden an diese Herren festzustellen. Diese Thatsache wäre, wenn sie sich bestätigen sollte, von hoher Bedeutung, denn sie würde beweisen, daß die Entwicklung der militärischen Angelegenheiten nun in der That von einem außerhalb des strengen Derfassungssystcmes stehenden Punkte aus — Anstoß und Richtung cr- ihre Kleidung gegen Badehosen und Gürtel und liefen dem Meere zu. Eö regnete ein wenig, die Nacht war finster und sie glitten unbemerkt an einer Wache vorbei. Nachdem sie ebenso glücklich drei Aufseher umgangen hatten, warfen sie sich ins Meer und langten, Rochefort mit einer tiefen Wunde in der Hüfte, Grouffet und Pain mit Verletzungen an Armen und Beinen, die sie sich an den scharfkantigen Klippen geholt, auf den zum Rendezvous bestimmten Felsen an. Da brachten sie eine Viertelstunde voll Todesangst zu — endlich erblickten sie in der Richtung von Numea ein Licht, das plvtz'ich auftauchte und wieder erlosch dann hörten sie Ruderschlag. „Das ist da» Boot!" sagte Rochefort; ein schwacher Lichtschimmer kam näher, Olivier Pain sprang ins Wasser, «Heiterte geschickt das Boot und half seinen Gefährten cinsteigen. Es war kein Leichtes, sich in diesem Labyrinth von Riffen zurech>zufinden; der Kahn lief jenen Angenb.ick Gefahr, durch eine utv oermuthete Berührung ein Vect zu bekommen; aber wo« den sechs Flüchtigen noch weit verderblicher hätte werden können, war die Begegnung mit einem Fahrzeug, in dem weinseligr Soldaten, augenscheinlich halten soll, oder mit anderen Worten ausgedrückt, sie würde beweisen, daß der Kamps der in der Armee herrschenden gegnerischen Strömungen nicht zu einem Compromiß, sondern zu einem Siege der j sogenannten Militärpartei geführt habe. Frage der Zukunft bliebe es dann nur, ob und inwieweit die neue Strömung die Dämme des Constitutionalis-mus durchbrechen würde. Die politisch bedeutsamen und interessanten Vorgänge der jüngsten Tage haben im ungarischen Reichstage und in Regierungskreisen doch den Wunsch nach einem möglichst baldigen Schlüsse der Session nicht beseitigt, Die Regierung erwartet nichts sehnlicher als den Augenblick, in welchem sie sich aus dem Parlamentssaale in die Ressortbureaux zurückziehen kann, um die schwierigen Arbeiten für die Herbstsession in Angriff zu nehmen. Aus diesem Grunde beantragte der Ministerpräsident in der Conferenz der Deakpartei am 22. d., dieBerathung über die E i v i l e h c von der Tagesordnung abzusetzen. Wohl machten sich Stimmen gegen diese abermalige Verschiebung geltend, allein trotzdem wurde beschlossen, aus der Annahme der Vertagung eine Parteifrage zu machen. Herr v. Bitto gab vorher beruhigende Erklärungen darüber, daß die Regierung nicht daran denke, die Einführung der Eivilehe durch diesen Antrag meuchlings zu Hintertreiben, sondern im Herbste selbst die Einbringung einer darauf bezüglichen Vorlage beabsichtige. Zur Abwechslung verlautet wieder einmal, die Wahl-Novelle werde kaum vor Juli zur Berathung gelangen. Ansland. Der deutsche Reichstag gab schon in seiner ersten Session seine Ansicht von der Noth-Wendigkeit eines Neichs-Verkehrsministe-riums fast mit Stimmeneinhelligkeit kund, ein Beweis dafür, daß es sich in dieser Frage wirklich um ein allgemein gefühltes Bedürfnis handelt. Wie die „Voss. Ztg.“ erfährt, ist neuerdigs angeregt worden, das Reichseisenbahnamt und die dem Reichö-kanzleramte unterstellten Ressorts der Post- und der Telegraphenverwaltung zu einer Reichsbehörde zu vereinigen; ferner, ob es nicht opportun sei, das preußische landwirthschastliche Ministerium mit dem Handelsministerium zu vereinigen, von letzterem das Eisenbahnwesen vollständig abzutrennen und solches dem Reichseisenbahnamte zu übertragen sowie das auf diese Weise in seiner Competenz erweiterte Reichseisenbahnamt und die Post- und die Telegraphenverwaltung der Leitung eines Chefs zu unter-stellen. Daß die praktische Ausführung beider Ideen mit manchen Schwierigkeiten verbunden sein würde, kann nicht bestritten werden. Nach Andeutungen, die aus Regierungskreisen kommen, fehlt es beiden Ideen auch nicht an Gegnern in hohen Be-amtenkreifen, die sicher sind, dem Fürsten Bismarck einen Gefallen zu thuii, wenn sie ihm einen Reichs- verspätet, von der Stadt nach der Halbinsel zurückkehrten. Diese riesen sie an, erhielten ober keine Antwort und zehn Minuten später waren die Eom-munardS an Bord des „Peace Comfort Ease." Der Eapitän Law kam erst im Laufe des Abends von Numea zurück. Als er die Eajüte betrat, durch, blätterte Rochefort eben eine illustrierte Wochenschrift, in der er neben einem Porträt Gambettas das [einige gefunden hatie. Der Eapitän, der die Namen seiner neuen Passagiere nicht kannte, warf einen Blick auf das Blatt, dann auch Rochefort; er wußte nun, wen er vor sich hatte. „Ist der andere auch mit Ihnen? fragte er, indem er auf das Bild Gambettas wies Rochefort verneinte lachend und die Bekanntschaft war gemacht. Der Eapitän stellte sich nun zur Verfügung der Flüchtigen, erlaubte ihnen, einen Theil der Nacht auf dem Verdeck zuzubringen, jedoch ohne ein Wort zu sprechen, da das französische Kliegsschiff „La Vire" in geringer Entfernung stationierte, und ließ ihnen durch den Schiffolieutenant ein mit Leinwand verhülltes Versteck bereiten. Hier mußten sie bleiben, bi« das Schiff die Klippen passiert hatte und der Pilot es verließ, um nach Numea Würdenträger, dem er eine Dosis von Macht abzugeben hätte, vom Halse hielten. Nicht mit Unrecht wird der Thronrede, mit welcher der König von Würtemberg am 20. d. den stuttgarter Landtag schloß, eine weittragende Bedeutung beigemessen. Wir haben jüngst erst von den Anzeichen Notiz genommen, welche aus eine Besserung der nicht immer befriedigenden Beziehungen zwischen dem berliner und dem stuttgarter Hofe zu deuten schienen. Die Eingangssätze der Thronrede bestätigen diese Auffassung; dieselben lauten nemlich wörtlich: „Der Landtag, welcher heute abschließt, hervorragend durch Wichtigkeit und Zahl seiner Ergebnisse, hat in denkwürdiger, von weltgeschichtlichen Ereignissen bewegter Zeit begonnen. Schon bei seiner Eröffnung konnte ich die bedeutendste Frucht der nationalen Erfolge — die Verträge, abgeschlossen zur Herstellung eines durch Kaiser und Reich neu geeinigten Deutschland — als den wichtigsten Gegenstand Ihrer Berathungen bezeichnen. Sie haben in patriotischem Sinne diesen Verträgen Ihre Zustimmung ertheilt. Das hiedurch begründete neue staatsrechtliche Verhältnis gab verstärkten Anlaß, die früher begonnene Verfassungsreform auf einige weitere Punkte zu erstrecken, welche einer zeitgemäßen Abänderung zunächst bedürftig erschienen. Das erzielte Ergebnis berechtigt zu der Hoffnung, daß es im Wege deö stetigen und besonnenen Fortschrittes gelingen werde, künftige weitere Reformen in gleich befriedigender Weise durchzuführen." In Versailles ist wieder einmal die fu» fionistif che Intri gue an der Tagesordnung. Einer der intimsten Vertrauensmänner des Grasen von Ehambord, Vicomte de Damas, soll mit „sehr entgegenkommenden" Aufträgen desselben an die royalistische Partei in Versailles eingetroffen sein, und hat der Legitimist Tarteron in der Sitzung der Verfassungscommission bereits den für die Ortea« nisten bestimmten Fusionsköder ausgeworsen, indem er betonte, daß die Verfassung zwischen dem König und der Volksvertretung vereinbart werden müsse. In Versailler royalistischen Kreisen betrachtet man diese Erklärung als Zeichen, daß der Graf von Ehambord nunmehr geneigt fei, eine „verfassungsfreundlichere" Haltung einzunehmen. Dieses sogenannte Entgegenkommen des srohsdorser Prätendenten hat wenigstens bei einem Theile der Drleanistett gerade feine günstige Aufnahme gefunden. DaS Organ des Duc Dvcazes, „La Prei'e", ruft dem Icgitimistifchen Unterhändler Vicomte Damas zu: „Zu spät! Die Stunde derEoncessionen hat aus» geschlagen!" Trotz deö Geheimnisses, in das sich die Dreißiger-Commission zu Versailles hüllt, will das ßvimement erfahren haben, die Mehrheit der Commission werde sich dem folgendermaßen veränderten Anträge Casimir Parier anschließen? Art. 1. zurückzukehren. Das dauerte mehrere Stunden, endlich konnten sie ihr enges Gefängnis verlassen, mußten jedoch, im Einverständnis mit dem Capitän, vor den Matrosen eine Scene auffuhren, ans der hervorging, daß sie sich ohne fein Wissen und Willen in den „Peace Comfort Ease" eingeschlichen hatten. DaS gelang: die Matrosen starrten die Männer, die unter der Leinwand hervorkrochen, zuerst außer sich vor Erstaunen an und gaben sich dann mit den Erklärungen zufrüden. Die caledonischen Küsten schwanden zusehends vor den Blicken der Flüchtigen, und diese athmeten immer freier. Sie schrieben sich unter falschen Namen in das Fremdenbuch ein. Der Ca» pitän Lato fand, Rochefort sehe in dem ,Bow BellS", dem illustrierten Blatte, jünger als in der Wirk« lichkeit aus, und dieser gestand ihm, daß er seit drei Jahren viel gelitten habe, und beim „letzten schwarzen Haare" angelangt sei. Als der „Peace Comfort Ease" nach sieben Tagen in d r Rhede von New-Castle einlief, hatten die Deportierten ihre volle Freiheit wieder erlangt. Bastien schiffte sich bei d-r ersten Gelegenheit nach San Francisco ein, wo er einen Onkel aufjufuchen gedachte, Bailiiere blieb i« Sidmy, Die Regierung Frankreichs besteht aus zwei Kammern. Art. 2. Die vollziehende Gewalt wird durch den Präsidenten der Republik 'ausgeübt. Constatieren wir die sonderbare Anomalie, bemerkt das angeführte Blatt: Im ersten Artikel ersetzt man das Wort Republik durch das Wort Frankreich und im Art. 2 setzt man das Wort Republik. Zugleich erfuhren wir, fährt das Blatt fort, die Rechte werde ein Amendement der Inhaltes einbringen: Art. 1. Die Regierung Frankreichs besteht aus zwei Kammern. » Art. 2. Der Marschall de Mac Mahon ist Chef der vollziehenden Gewalt. Am 19. d., abends, waren unter den verschiedenen demokratischen und extremen liberalen Führern Londons mehrere vorläufige Bewegungen im Gange, um Ro chefort zu bewegen, einen demokratischen Willkommen zu acceptieren, bei welchem er eine Gelegenheit haben dürfte, sich und die Handlungen der Commune zu rechtfertigen. Einige der Urheber begünstigen ein allgemeines offenes Meeting, aber andere, Vorsichtigere, drücken ihre lieber» Zeugung aus, daß antagonistische Einflüsse von mehreren Seiten stark genug sein würden, den französischen Flüchtling nicht allein zu belästigen, sondern sogar sein Leben in Gefahr zu bringen. Unter diesen Umständen riethen sie ihm, Einladungen nur an Orte anzunehmen, wozu auserlesene und zuverlässige Freunde eingeladen werden und wo jede Vorsichtsmaßregel für seine Sicherheit ergriffen wird. Sie beabsichtigen, ihm vorzustellen, wie wünschens-werth es sei, daß ihm eine Gelegenheit zur Rechtfertigung geboten werde und daß die Prinzipien des CominunismuS vom englischen wie vom französischen Gesichtspunkte aus diseutiert würden. Herr Roche-fort hat, wie der „Standard" mittheilt, bereits eine Einladung, einigen seiner Freunde bei einem Diner zu begegnen, angenommen. Eine aus vierzig Vertretern des Adels, der Bürgerschaft und der Bauern-Corporationen bestehende Versammlung wird in kurzem nach Petersburg berufen werden, um der Regierung bezüglich der neuen Gesetze, die über Fragen in Verbindung mit der Förderung des Ackerbaues und der Industrie gegeben werden sollen, mit Rath beizustehen. Man „hofft" in der russischen Hauptstadt, der Kaiser werde dieser Versammlung gestatten, periodische Sitzungen zu halten, und daß sie der Kern repräsentativer Institutionen werden wird. Zur Tagesgeschichte. — Herr v. Hopfen weilt gegenwärtig in Agram als Vertreter der wiener Bodencreditanstalt in folgender Angelegenheit: Als Baron Rauch in Kroatien herrschte, tarn auch die bekannte Lonjskopolje-Geschichie aus. Lonj-kvpolj-, ein riesiger Sumpf, sollte entwässert und QtS verwendbarer Acker- und Wiesengrund bann an Mann gebracht werden. Unbekümmert um das, was Pascal Groussct und Jourde werden ebenfalls nächstens in England erwartet, wo Rochefott und Olioier 'Paitt vor wenigen Tagen angelangt sind. Die „Glasgow News" veröffentlichen einen langen Bericht über die Unterredung, welche ein Herr, der mit Rochefort zufällig im Eisenbahnwagen zu-fammengetroffen, mit diesem und seinem Reisebegleiter Pain geführt. Rochefort äußerte sich: „Äls College sind Sie mir herzlich willkommen, obwohl ^ viel von den amerikanischen Reportern zu leiden gehabt habe. Es würde Sie belustigt haben, wenn Sie cs hätten mit anschen können, wie dieselben haufenweise, bas Notichuch und die Bleifeder in der Hand, sich bei mir rindrängten und uns mit fragen belästigten, die wir niemals ernstlich beantworten konnten." Herr Pain, der Rochefort als Se-^etär beuteltet, fügte hiezu bei: „Wir haben solche «ragen niemals beantwortet." Rochesoit fuhr fort: '|3a, aber trotzdem haben sie das seltsamste Zeug Uber u„s veröffentlicht; fo habe ich j. $8 erfahren, ÖQB sie Herrn Pain nachgesagt, er verstehe vollkommen englisch, obgleich er thatsächkich diese Sprache Zar nicht kennt." Aus dir Frage, ob Rochefort in d’tum und d'can hing, Eigentumsrechte u. s. w., suchte die am Ruder befindliche Partei auf diese Lockspeise Abnehmer zu finden. Unter ändern kaperte man auch glücklich die Bodencreditanstalt, welche sich an dem „Geschäfte" mit 300.000 fl. beteiligte. Darauf harten die zahlreichen kleinen Edelleute der herrschenden Unionistenpartei eben gewartet. Von HauS aus arm, sind sie gewohnt, auf dem Fuße der Magnaten zu leben. Sie verfügten rasch über das Geld, das die gutmüthigen „Schwaben" nach Agram schickten. Za zwanzig-, fünfundzwanzig- und dreißigtausend Gulden wurde es unter die „einflußreichen Männer" der damaligen Regierungspartei vertheilt. Nun möchte Herr v. Hopfen gerne retten, was zu retten ist, aber leider ist nicht mehr viel zu retten. — DerPapstnndderKalender. Der Papst setzt jetzt, wie au« seiner Antwort auf die Glückwünsche des Catdinal-CollegiumS zur Feier seiner Thronbesteigung hervorgeht, fein Vertrauen hauptsächlich auf den Kalender, und zwar speciell auf den für das Jahr 1874. Er sagte nemlich in der ettierten Rede: „Ge- denket aber auch des Festes der heiligsten Maria, welches unter dem Namen Auxilium christianorum gefeiert wird. Der für dieses Fest bestimmte 24. Mai traf in diesem Jahre mit dem Feste des Heiligen Geistes, des Bräutigams Marias, zusammen. Dieser Umstand verstärkt unser Vertrauen." — Schlechte Conduite eines schweizer Schullehrers. Das arme Schulmeisterlein zu Salvagny im Canton Freiburg hat seinem Elend und seinem Leben mit eigener Hanb ein Ende gemacht, was vvrfchriftSgemäß dem cantonalen ErziehungS-De-partement mitgetheilt wird. Nach vierwöchentlicher gründlicher Erwägung des Falles gelangt die hochweise Behörde zu der Einsicht, daß ein Mann, der den Canton Freiburg nicht als die beste aller Welten betrachtet und sich durch einen Selbstmord von ihr verabschiedet, unmöglich noch zur Erziehung der kleinen Jeluiten geeignet fein kann. Infolge dessen erscheint das folgende vom „Consädäce" publicierte Decret: „Im Hinblick auf die notorisch schlechte Aufführung de« Schullehrers X, — im Hinblick auf feinen tragischen Tod, beschließt das Erziehungs-Departement des Clintons Freiburg: Der Schullehrer X wird von feinem Posten abberufen (destituö). Das Erziehungs-Departement des CantonS Freiburg: Henri Schalter, Staats« rath." (Also nicht bloS ktainifche Armier nehmen laut „Laib. Ztg." Amtshandlungen mit bereits aus dem Leben geschiedenen vor, sondern auch ultramontane schweizer Behörden.)________________________■ Local- mit) Provinzial-Akgelegeuhetten. — (Zum tlogenfurtet Feuerwehrfefie.) Für diejenigen Mitglieder der laibacher freiwilligen Feuerwehr, welche an den Festlichkeiten in Klagen« futt sich betheiligen wollen, werden Karten, die zu einet Ermäßigung der Eifenbahn-Fahrgebühr von einem England zu bleiben gedenke, erwiderte derselbe, daß sein Aufenthalt in England nicht über vier oder fünf Tage dauern dürfte und daß er sich entweder nach Belgien oder der Schweiz zu wenden gedenke. Er beabsichtige, die Feinde der Republik zu bekämpfen und die schrecklichen Leiden, welche die politischen Gefangenen von Seite der jetzigen französischen Regierung zu erdulden haben, zu veröffentlichen. Im Verlaufe der Unterhaltung bemerkte er, daß er keine Handlung seines Lebens zu widerrufen habe und die Handlungen der Commune billige, welche der Freiheit zugute kommen müßten. Mac Mahon schilderte er als einen Mann, der als Soldat incoinpetent und als Politiker ein Dummkopf fei. Gleich;eitig sprach er fein Vertrauen in die Erhaltung der Republik in Frankreich aus, welche die einzig mögliche Regierung fei. Die Frage, ob er in London in öffentlichen Versammlungen zu sprechen beabsichtige, verneinte er aufs bestimmteste und sagte, daß er sich feine nutzlosere Beschäftigung denken könne. Bei feiner Ankunft in London wurde Rochefort von seiner ältesten Tochter empfangen. Drittel berechtigen, bei Herrn Franz Fink auSgegtben. Wir bemerken jedoch, daß solche nur an Mitglieder der Feuerwehr und zwar an ausübende sowohl als an unterstützende verabfolgt werden. — (Die Eröffnung der Schießstätte u Planina), welche letzthin durch das abscheuliche Wetter vereitelt wurde, ist nunmehr auf kommenden Montag den 29. Juni anberaumt. Hoffentlich ist diesmal der Himmel dem Feste gnädiger gesinnt. — (Verkehrsstörung auf der Süd. bahn.) Äm 22. Juni nachts ging außer der Station Vöslau ein fo heftiger Wolkenbruch nieder, daß die Bahnstrecke zwei Schuh hoch unter Wasser stand und die Züge ihre Fahrt nicht weiter sortsetzen konnten. Der Schnellzug kam deshalb vorgestern abends mit einer Verspätung von 1 Stunde 15 Miauten in Laibach an. — (Entgleisung.) Auf der Bahnstrecke AdelSberg-Rakek entgleiste beim vorgestrigen, von Triest nach Wien abgegangenen Abendzuge infolge Uebet* fahrend eines Rindes die Locomotive mit einem Räderpaar und einem Waggon. Ein Uuglücksfall trat dieser» wegen nicht ein. — (Schadhaste Staatsnoten.) Das Handelsgremium in Linz richtete seinerzeit eine Vorstellung an das Finanzministerium, betreffend den von den Landeshauptkaffen und Zahlämtern beobachteten vcxawrischen und vaS Interesse der Parteien schädigenden Vorgang bei der TheilzahlungSbemcffung beschädigter Staatsnoten. Diese Eingabe wurde vorn Reichs-Finanzministerium dahin erledigt, daß vonfeite der BemeffungSorgane künftighin nachstehender Vorgang eingehalten werde: Jedes Feld, dessen Raum durch die unter das Netz gelegte Staatsnote nicht wenig-ft eit 8 bis zur Hälfte auflgefüllt wird, ist bei den Staatsnoten zu 50 fl. mit 25 fr., bei den Staatsnoten zu 5 fl. und jenen zu 1 fl. mit 5 kr. von dem ganzen Nominalbetrage der Note in Abzug zu bringen. Fehlende Theile, welche an den Berührungspunkten von zwei oder mehreren Feldern liegen, sind nicht mit den für die einzelnen Felder entfallenden Teilbeträgen zu veranschlagen, sondern mit jenem Betrage in Abzug zu bringen, welcher den fehlenden Theilen zusammengenommen entspricht. Solche Staatsnoten, aus welchen Streifen herauSgefchnitten ober welche aus zwei ober mehreren Streifen zusammengesetzt erscheinen, sind dem Reichs-Finanzministerium vvrzulegen. Von dieser Beifügung wird das Publicum und namentlich die Geschäftswelt gewiß mit Befriedigung Kenntnis nehmen. — (In der Enquete über Pferdecon» feription) zu Zuchtzwecken, von beten Einberufung durch den Sltferbauminister wir unlängst berichteten, waren die Ansichten der Präsidenten der LandcScom» miffionen sehr divergierend. Wir erwähnen hier nur die AuSsptüche der Vertreter der Commiff.onen auS Steiermark , Kärnten , Krain und Salzburg: Baron Z o i S (firain) ist für die Verbindung Bet Gonscription zu Zachizweckm mit jener zu Militärzwecken und legt auf du Ausnahme nur geringen Wetih. Graf Fugger (Kärnten) befürwortet dagegen wieder die Aufnahme durch LaudeScomm ff onett und die Anlage eines Landes» gestüiSregistetS für Halbblurzucht. Der Vertreter von Salzburg, Dc. Lechnet, LanoeSthterurt, will die Durch, führung bet Coasctiptio» durch Thietärzle. Ritter v. SB achtlet (Stetermaif) spricht lür die Durchführung der Sonfcriptton, wie sie die (5 qietecomm ffion vom Ich re 1872 beantragt, ist gegen die V tbindung Bet Eonfcriptton deS ZuchtmatetialS mit dir Mili» tär» Conjcriptton und füc Durchführung durch die LandeScommiff onen. Für die nonfche Pferdezucht will er keine ©onferiptiott, sondern nur für die Halb» blutzucht und fei diese dann in das LmdeSgestütStegißer eingetragen. — (Militär - A ff ist en z zur Aufrecht» Haltung der Ordnung.) In Folge eines an den Herrn Minister.Prüsirenl-n gerichteten Einscherr» ttnfl des Reichs--KnegSministcriumS wurde den Statt» botieteien mitgeihellt, daß von Seite der Ctvilbehötde» Milität-AWcnzen behu|S Äufrechthaltung und Wieder» Herstellung der gesetzlichen Ordnung und Sicherheit nur in dringenden, unvorhergesehen Fällen und auch nur denn bei den Militär- Station«-Cvmwandonten onzusprechen sind, trenn eS sich um Assistenz im Gar. uisonSorte seit st oder in dessen Nähe aus kurze Dauer handelt, hiedurch nicht eine bedenkliche Schwächung der Garnison entsteht und hiezu keine besondere von höheren Behörden abhängige Marschdirposition erforderlich ist. In allen anderen Fällen de« Anspruchs von Mililär-offistevzeN wöge man sich an die General- und Mi-litärcornrnanden wenden. EivgesenSet. Erwiderung. Aus das „(EingefetiM" der „Laib. Zeitung" Nr. 139 vorn 22. Juni unter Chiffre „Zur Aufklärung" ist der «gefertigte verpflichtet zu erwidern, daß er und dessen Fran die alleinigen Besitzer der versicherten Realitäten Hs.-Nr. 4 in Sgosch und Hs.-Nr. 62/63 snmmt betreffenden Sagemühlen und Gebäulichkeiten zu Vigaun und eben so der abgebrannten Mahl- und Sägemühlrealitäten zu Seebach (recte Jlouse Zagarische Realitäten) sind, obwohl Hr. Pohlin aus Triest bei dieser letztem Realität im Grundbuche noch als Miteigentümer eingetragen ist, worüber betreffender Herr selbst die Ausklärung in der Kanzlei der „Slovenija" gab, daß ferner alle Erwerb-, Einkommensteuer, Gemeindeauslagen rc. auf den Namen And. Pogakar lauten und daß sich Herr Pohlin schon längst auch des Miteigentums-rechtes begeben hat. Ferner hat die „Slovenija" die Behauptung ausgestellt, daß hier eine Unrichtigkeit obwaltet, indem es in der Polizze beißt: tri hise pod eno streho Nr. 29, 30, 31. Es scheint, Laß ein slovenisches Institut die Landessprache entweder nicht versteht oder nicht verstehen will. Diese Inbegriffe der Bank „Slovenija" wären nicht vorgekommen, wenn ihr Agent, statt die Versicherungen beim Weinglas auszu-nehmen, sich an Ort und Stelle begeben, die Baulichkeiten in Augenschein genommen und dieselben abgemessen hätte. So wären auch die Dimensionen der Gebäude, welche, wie die Bank behauptet, unrichtig angegeben waren, richtig ausgenommen worden. Dieser Fall ist zwar nicht von Belang, da der Gesuchsteller die Ausdehnung der Gebäude vor der Aufnahme selbst abgemessen hat und deren Richtigkeit behaupten kann. Auch kann man an den abgebrannten Objecten die Grundfläche noch gegenwärtig ersehen. Uebrigens stehet es der Bank „Slovenija" oder jedem Zweifler frei, sich beim Gemeindevorstande in Veldes zu überzeugen, nemlich da so pri Zagarju na Mlinu (Ilovze) tri nurnere narnrec 29 30 in 31 pod eno streho oder umgekehrt tri hise pod eno streho.) Jeder Ortsbube wird dieses bestätigen können. Die Versicherten sind von Ihren wahrhaften und ehrenhaft, n Angaben überzeugt, hingegen machen sie der Bank „Slo-lenija" den Vorwurf, nicht gerecht nach den Statuten vor- gegangen zn fein. Ihr Schadenerhebungs-Commissär hätte auf eine Einwendung des Gefertigten, daß die lieber-nähme oberflächlich, ungenau und statutenwidrig vor-genommen wurde, bei der zweiten Beaugenscheinigungs-commission, zu welcher auw Sachverständige beigezogen wurden, gegenwärtig sein sollen, statt in Gesellschaft lieblicher Damen eine Schiffspromenade auf dem veldeser See zu machen, und sich statt unhöfliche Bemerkungen zu machen um feine Pflicht kümmern sollen. Daher, löbl. Direction der „Slovenija", Sie muthen sich mit dem Spruche: „Ehrlich «ährt am längsten", falls sie denselben auf Sich beziehen, wohl zu vieles zu, und es wäre mehr am Platze zu sagen: wir wollen uns bestreben ehrlich zu sein, um lange Existenz finden zu können. (370) Achtungsvoll Andreas Pogacar. Sgosch, im Juni 1874. Witterung. Laibach, 25. Juni. Herrlicher Morgen, später etwas bewölkt, Ostwind. W ärme: morgen-v U6r + 112 , nachmittags 2 Uhr + 198° C. (1873 + 26-8«, 1872 + 190' C.) Barometer im Fallen 735-02 Millimeter. Das gestrige Tages-mittel der Wärme r\-15 5°, um 3 3' unter dem Normale. AsgekoMwene FrenrLe. Am 24. Juni. Hotel Stadt Wien. Koppmann, Mignon, Schwab und Lahns, Reisende, Wien. — Krizeker, k. k. Ober-lientenant, n. Knntara, Reis. Agram. — Seemann, Gottschee. — Dr. Buchmüller, Graz. — v. Goßlet, Privatier, Hrast-nig. — Kergl, Handelsmann, KapoZwar. — Goldenberger , Privatier, Görz. — Scheidenberger mit Familie, Triest. Hotel Elefant. Abeles und Biber, Wien. — Hofer, St. Jost. — Farkas, Rechnungsfeldwebel, Iriest. — Kühn, Reichenberg. — Lewitfchnig, Lack. — Waschnitius, Nasfenfuß. Botel Europa. Trink mit Familie und Anna Wal-cher, Tarvis. — Fritsch, Trisail. — Valentinic, Ingenieur, Steyer. — Blazekovic, Major, und Benkiser, Hauptmann, Triest. — Watzler, Wien. Moliren. Brandl, Rotterdam. — Mozes v. Bneren, Holland. Lebensmittel Preise in SaiBndb am 24. Juni 1874. Weizen 7 fl. 20 kr.; Korn 4 fl. 80 kr.; Gerste 4 fl. 60 kr.; Hafer 3 fl. 40 kr.; Buchweizen 5 fl. — kr., Hirse 5 fl. 40 kr., Kukurutz 5 fl. 30 kr., Erdäpfel — fl. — kr., Fisolen 7 fl. 20 kr. pr. Metzen; Rind-schmalz 51 kr., Schtveinsett 42 kr., Speck, frischer, 44 kr., Speck, geselchter, 42 kr. pr. Pfund; Eier 12/S kr. pr. Stück; Milch 10 fr. pr. Maß; Rindfleisch 30 tr., Kalbfleisch 26 Ir., Schweinfleisch 36 kr. pr. Pfund; Heu 1 fl. — kr., Stroh 70 kr. pr. Zentner; hartes Holz 6 fl. 40 kr., weiches Holz 4 fl. 80 kr. pr. Klafter. verstorbene. De» 2 4. Juni. Helene Bricel, Schmiedmeisters- und Hausbesitzerstochter, 7 I. und 2 M., St. Pelersvorstadt Nr. 164, brandige Halsbräune. — Anna Götzl, k. k. Be-amtcnswaise, 72 I., Civilspital, Bauchwassersucht. Telegramme. Pest, 24. Juni. Das Unterhaus verwarf den' Befchlußantrag auf Abschaffung der Gerichtsexecution und nahm den diesbezüglichen Vermittlungsantrag an. Die Jncompatibilitätsvorlage wurde als Grund« läge der Specialdebatte angenommen. Von den neuen Wahlen für den serbischen Kirchencongreß gehören fast sämmtliche Gewählte der Mittelpartei an. Berlin, 24. Juni. Es verlautet, das Kriegsgericht verurtheilte den Seecapitän Werner zur Arreststrafe. Wiener Börse vom 24. Juni. Staatsfonds. Sperr. Reute, vft.Pap. dto. bto. öst. in Silo. Üofe von 1854 .... dofe ecu 1860, ganje Lose vo» 1860, gibtft PrLmieusch. s. 1864 Grundentl.-Obl. VteLroLürg. lagatn za. . Aetien. Auglo-Bank.......... iretitanftalt .... Depofitenbank .... Escompre-Anstakt . . Jtrar.co«Sant . . . Handelsbank......... yfanonalbant .... Oesterr. allg. Banl . Oest. Bantgesells. . . Union» Bank .... BereinSbank......... iBertcBrSbant....... illMb.Baou.......... Äa$t«8nbttig»Sa6n. . raii. «ttsad-.th-B-chu. Seif. Franz-ÄoissSb.. Gtaatsbahu . 83dbahll . . . Geld Ware 69.35 69.45 74 90 75.- 99.50 99.7k 109.- 109.25 111.— 111.50 131.50 132.— 73.— 74 50 75.— 75.50 135.- 135.50 222.50 i^2.7: 129.50 130.50 858.- 863.- 30.- 31.50 64.50 65— S87.- 9 9. 44.- 45.— 190 — 100.- 100 50 5.25 5.75 80- 87.- 144.50 14».— 248.— Ii49.— 206.- 206.50 200.50 2.1.50 31750 318.- J139.5Ü 139.75 Pfandbriefe. Lüg. öst.Bod.-Sredit. bto. in 33 3....... Manen. ö.W.......... Üsg. Bod.-Lreditank. Prioritäts-Obi. Franz-JosesS-Bahn . Oest.-Nordwestdahn. Siebenbürger......... StaalSbahn........... 6übb.»@ef.jU 500 Kr. bto. Bons 6 pLt. Lose. Sredit-L............. Rudolfs-L............ Wechsel (33tou.) itugeb.iooruftibb.B. Srantf. 100 st. » » Hamburg.............. eoubon 10 P>. Srerl. Pari« 200 Krauc« . II Unzen. Jtitif. SZtai-Siicaict. Lv-KrrucSMck . . . Preutz. «affeuschemr. Silber . . . . B-ld i Ware 95.— 95.50 83.75 91 SO 85.50 101.75 98 50 79.-139.-108.50 95.50 160.— 12- 93 50 93.65 54.70 111.70 44.2,"i 5.SS— 8.95 -1.65-105.75 84.— 91.50 85.75 108. -96 75 79 50 139 50 109.-95 75 169.50 12.50 93 70 93 85 54.80 112.80 44.30 5.33- 8.96' 1.65’ 105.9« Telegraphischer CurSbericht am 25. Juni. Papier-Rente 89 35 — Sitber-Rente 74-75 — 1860er Staats-Anlehen 108 25 — Bankaktien 996 — Sredit 221'2s — London 11150 — Silber 105-75 — 20- Francs Stücke 8-84. cvfotnt die erste Ziehnn,, der wiener Cominnnal-Anlehens-Prämien-Lose, sogenannte Schon am 1 . Wiener Lose wobei der Hanpttrrfier 300,000 Crizlden beträgt. Die gefertigte Wechselstube erlaubt sich, alle ihre geehrten p. t. Privatkunden und Geschäftsfreunde auf obbemerkte, neu emittierte Lose und nachstehend auf einige der Bortheile, welche dieselben dem Theilnehmer bieten, aufmerksam zu machen: 1. Bieten diese Lose, als von der Commune Wien garantiert, wohl die unzweifelhafteste Sicherheit. 2. Haben diese Lose vier Ziehungen des Jahres mit Haupttreffern von 200.000, 200,000, 200,000, 200,000, 50,000, 30,000 ic. rc. sind deshalb allen derart Losen gleichgestellt. 3. Musi jedes Los mit mindestens 130 fl. verlost werden, welcher mindester Gewinn sich jedoch in den folgenden Jahren bis auf 200 fl. erhöbt. 4. Sind dieselben, welche heute circa 101 stehen, im Vergleiche mit ändern derart Losen, von welchen ungefähr noch die ähnliche Anzahl Lose existiert, nngeniein billig, und •dürfte wohl anzunehmen (ein, daß sich der Cnrs dieser Lose, wenn eben die sich t-arbie teilten Vortheile mehr beachtet werden, in kürzester Zeit bedeutend erhöhen wird. Die gefertigte Wechselstube glaubt demnach, in Berücksichtigung obbenannter Um« fiande diese Lose zum Ankäufe besonders anempseblen zu können lind bemerkt hiebei, daß sie durch einen größeren Abschluß in der Lage ist, diese Lose im Originale genau nach Tageskurs, nnd zwar heute mit 101 fl. zu verkaufen und daß sie ferner auch dieselben auf Raten, und zwar mit 15 fl. Angabe und den Rest in lOmonatl. Raten ä fO fl. wobei mim schon in der 1. Zichnng mitspielt und den ganzen Gewinn von 200,000 fl. machen kann, verkauf«. Promessen i'5Ä* 200,000 fl., NB. Bei geneigten auswärtigen Aufträgen wird um gefällige Einsendung des Barbetrages sowie um Beischluß von 25 kr. für femerzeitige Zusendung der Ziehungsliste ersucht. Gegen volle Nachnahme können keine Aufträge zur Ausführung gebracht UKrten. (362-2) Wechselstube der k. I. priv. wiener Handelsbank Dorm. I. C. Sothen, Graben 13, 1 Erste kraioischB LeictaiWriis- & Beffltmisanstalt § W des Franz Doberlet in Laibach. m m -e mit Inbegriff des Sarges und der vollständigen Sargeinrichtung, der Zimmer- und Blumendecoration, der kirchlichen Ceremonien, der Kerzen für die hochwürdige Geistlichkeit und die Begleitung, der Gnibstelle, des Gala-Leichenwagens, der Leichcnbegleitung und der Trauermusik. Anmeldung in der Kanzlei: Franziskanergasse Nr. 8. K. k. ausschl. priv. »r»i im« v. Sl«i»«»y» ft'fft'b »,«berg in Laibach. iL aus bestraflhiiertem Zink mit reicher Ornamentik in grösster Auswahl, sowie alle Gattungen llolzsilrge von fl. 1 aufwärts; alle Gattungen »Mh Sargcinricktungsgcgenstilndc etc. etc. gy Aufträge nach auswärts werden prompt effectuiert und Aufträge per Telegramm noch am Tage des Einlangens, soweit es der Bann-verkehr gestattet, als Eilgut expediert. (287—J) «rrlrgrr ond sttr die Nedactton verantwortlich Ottomar