Urt«,«er»ttous - Preise Für Laibach: Ws«i|15(rig . . 8 fl 40 fl. KÄ»j8hrig. . . 4 „ 20 „ HirrtrljShrig . 2 „ 10 „ «vmütich „ 70 „ Mit der Post: »mzjLhrig................12 fL ».lbjiihrig.............. 6 „ »irrtrljLhrig............ 3 „ Für Zustellung ini Hau-»tetdf. 86 kr., «onatl. 9 kr. Umzelnr Änmwtm 6 kr. Laibacher I ^gbktt Anonyme Mtttheilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgesendet. Redaction Bahnhofgasse Nr. 13*. Expedition- & Jnseraten-Bureau: Longreßplatz 9Zr. 81 (Buchhandlung von Iyn. b. Kleinmayr & Fed. Bamberg.) Jnserttonspreise: Für die einspaltige Petikzeile-4 4 tr., bei zweimaliger Einschaltung L 7 tr., dreimaliger ä 10 tr. Kleine Anzeigen Bis 5 Zeilen 20 tr. Bei größeren Inseraten u' öfterer Einschaltung entfpn chender Rabatt. Nr. 157. Dinstag, 14. Juli 1874. — Morgen: Apost. Theil. 7. Jahrgang. Zur Befreiung des niedern Klerus. Zu den werthvollstcn Errungenschaften unserer Verfassung zählten wir immer jene Bestimmungen, welche jedem Staatsangehörigen die gleichen bürgerlichen und politischen Rechte gewährleisten, allen die Wohlthaten, Bequemlichkeiten und Vortheile des öffentlichen, bürgerlichen Lebens, zu denen die Ge-sammtheit beisteuert, zuerkennen, so lange sie sich als ordentliche, gesittete und friedliche Mitbürger benehmen, allen die Freiheit des Gewissens, des Bekenntnisses und der Meinungsäußerung in Wort und Schrift innerhalb der gesetzlichen Schranken zugestehen. Es stand zwar zu erwarten, daß der Durchführung der vollen Gleichberechtigung in einem Staate, der noch vor kurzem so- lief im Mittelalter steckte, mannigfache Hindernisse würden bereitet werden, daß dieselbe auf Vorurtheile und Hemmnisse stoßen werde, welche erst durch die Zeit und den reifenden Sinn des Volkes beseitigt werden können. Aber dem Staate liegt es ob, durch Gesetze seinen obersten Prinzipien überall dort Zwangscurs zu verschaffen, wo jene bürgerliche Gleichheit aus freien Stücken und aus freiem Willen nicht gebührend respektiert wird. Wenn es von der Willkür einzelner abhängen soll, ganze Klassen von Bürgern vom Rechte der Selbstbestimmung, der freien Meinungsäußerung, den Dortheilen und Bequemlichkeiten des bürgerlichen Lebens auszuschließen, ohne daß die Staatsgewalt ihr Veto einlegt, so ist das ein Rechtsstandpunkt, der nicht geeignet ist Propaganda zu machen, einAvilisationsstandpunkt, der eben beweist, wie weit wir praktisch noch davon entfernt sind, alle die großen philosophischen Grundwahrheiten und Thesen anzuerkennen, auf welchen unsere konstitutionelle Regierungsform aufgebaut wurde und auf deren.Verkündigung vor der Welt wir so stolz waren. Zu diesen Bemerkungen veranlassen uns ein paar Schmerzeusschreie, die in jüngster Zeit aus der Mitte des niedern Klerus ausgegangen und aller Welt den Einblick gestatten in Verhältnisse, wie sie in einem Culturstaate nicht geduldet werden sollten. Die Kategorie der „weißen Sklaven" will noch immer nicht aus unfern socialen Verhältnissen verschwinden. In neuester Zeit, namentlich seit der Proklamation der päpstlich-n Unfehlbarkeit, sind die obern Mitglieder der römischen Hierarchie, die Kirchenfürsten, dem absoluten Willen des unter der Herrschaft der Jesuiten stehenden Vatikans dienstbar geworden. Die ganze Klerisei hat dadurch mit einem Schlage eine jesuitische Organisation und Unterordnung angenommen. Je tiefer man hinabsteigt auf der hierarchischen Stufenleiter, desto drückender werden die Fesseln, die auf allen lasten, so daß der niedere Seelsorgerklerus, der die eigentlichen Arbeiter im Weinberge des Herrn liefert, gegenwärtig einen völlig rechtslosen und in Knechtschaft schmachtenden Stand bildet. Der Bischof darf nach den Geboten der Curie nichts kennen, ihm darf als Norm seiner Handlungsweise nichts dienen als päpstliche Bullen und Dekrete und die mittelalterlichen kanonischen Satzungen. Zudem sind in die Hand des Bischofs die Mittel gegeben, nach Gutdünken zu belohnen und zu strafen, die Unterwürfigen und Blindgehorchenden zu befördern, die Widerspänstigen, die Unzufriedenen, die sich erinnern, daß im Staate außer dem Bischöfe noch jemand anderer zu befehlen hat, die nicht vergessen, daß außer den kanonischen Satzungen noch anderes zu Recht besteht, von ihren Stellen zu vertreiben, abzusetzen, infam zu kassieren. Wir haben es in jüngster Zeit erlebt, daß Geistliche, weil sie ihr Abgeordnetenmandat im Sinne ihrer Wähler und gemäß der eigenen Ueberzeugung ausüblen und stimmten, wie es ihnen ihr Gewissen diktierte, von ihren Bischöfen abgesetzt, gemäß-regelt oder zu schmählichem Widerrufe gezwungen wurden. Alle Tage lesen wir, dieser und jener Geistliche wurde so lange auf die Gewiffensfolter gespannt, bis er sich „reumüthig" unterwarf oder einem Berufe entsagte, der ihm Sklavenpflichten auferlegt und ihn jeden Augenblick in Conflict mit seinem Gewissen und den bürgerlichen Pflichten brachte. Kurz die Lage des niedern Klerus ist eine außerordentlich gedrückte geworden, ja derselbe ist bereits in so tiefe Abhängigkeit versunken, daß man vonseite des Episkopats gar kein Hehl mehr daraus macht, dessen Sklaverei offen proklamiert und Imilleton. Die „Lanterne" Rochesort's. Unter dem Titel „Chronik" veröffentlicht der Gerettete von Neu-Caledonien eine kleine Broschüre in englischer und französischer Sprache. Preis drei Pence. Verleger: Weldon und Comp. Sie bildet den Anfang einer Reihenfolge von kleinen Broschüren, deren je eine unter demselben Titel wöchentlich in London erscheinen wird und die, wenn möglich, massenhaft nach Frankreich eingeschmuggelt werden sollen. Das Erscheinen dieser „Chronique" war vor längerer Zeit angekündigt. Damals bezeichnete man die Firma Ward, Lock und Tyler als deren Herausgeber, doch scheint diese im letzten Augenblick die Ehre des Verlags abgelehnt zu haben, worauf die obfcurere Firma Weldon und Comp, ihn über-■ nahm. Der Umschlag trägt dieselbe Farbe wie die ehemalige „Lanterne" und letztere selbst prangt in Holzschnitt auf dem Titelblatt. Der Druck ist gut, das Papier weiß, das Format klein Duodez, der Inhalt-------- Den Inhalt zu charakterisieren, wäre eben nicht schwer, wenn man sich einfach begnügen wollte 3« sagen, daß er dem der ehemaligen „Lanterne" gleicht, daß er meist in Angriffen gegen das verschollene Empire besteht und daß er eine große Masse von Phrasen enthält, die mit winzigen Gaben von französischem Esprit versetzt sind. Einige Stellen mögen für den Inhalt und die Tendenz der Schrift sprechen: „Weshalb — so wird man fragen — das Aufreißen alter Wunden? Sind nicht alle Schleier gelüftet? Kennt die Welt nicht alle Arien, die von den Virtuosen des Kaiserreichs auf dem Klavier des Eharlatanismus gespielt routben ? Ist auf den moralischen Werth des „Philosophen von Chisl-hurst" noch nicht Licht genug geworfen worden? Weshalb sollte man diesen Schiffbrüchigen .nicht lieber ungestört den ewigen Schlaf schlafen taffen ?' Die tobte Schlange beißt ja nicht mehr. In solchen Ansichten steckt ein Jrrthnm, bet nicht energisch genug bekämpft werben kann. Das Kaiserreich sinb wir los, sein Schwanz aber ist geblieben. Bonaparte hat, als er floh, uns fein System uub seine Verwaltung hintertaffen, als sicherste Rache. Der 4. September begnügte sich, die Minister zu wechseln, statt daß er säinmtliche Ministerbureaux hätte rein fegen sollen. Die Bureaux waren es, die während 18 Monaten dein Verschwörer von Metz gestatteten, seinen Verrath und seine Straflosigkeit unter dem preußenfreundlichen Schatten von Versailles zur Schau zu tragen. Diese Bureaux waren es, welche die erbittertsten Feinde des Empire aus den Gefangenen des Bürgerkrieges heraussuchlen, um die Gräber von Neu-Caledonien mit ihnen zu bevölkern. So verabscheuungswürdig auch ein Individuum sein mag, jener Phlegmaticus, dem sein Phlegma erst im Momente der Gefahr abhanden kam; jener Melancholicus, den man für Wilhelm den Schweigsamen hielt, währenb er höchstens Karl dem Einfältigen glich, besaß nimmermehr bie Eigenschaften, um für sich allein eine Nation wie bie französische zu verberben. Was sie zerrüttete, war nicht der Despot, es war ber Despotismus. Angenommen selbst, baß Louis Napoleon Bonaparte von ben tbelften Gedanken und rechtlichsten Absichten beseelt gewesen, daß er bie Staatskassen gefüllt statt erschöpft hätte, baß baS Heer durch ihn an Nüchternheit statt an Cognac gewöhnt worden wäre, daß seine Umgebung aus ehrlichen, überzeu-gungstreuen Männern bestanden hätte statt aus Nichtswürdigen, aus einem sittenreinen Morny, einem menschlichen Troplong, einem intelligenten Canrobert und einem wahrheitsliebenden Rouher — selbst dann noch hätte, so behaupte ich, das Empire ein klägliches Ende nehmen müssen. Denn der Absolutismus hat die meiner Meinung nach tost* von ihm „Gehorsam und Treue unter allen Umständen" verlangt. Die Gewohnheit in der Hebung der DiSciplin ist zwar in dem katholischen Klerus eine althergebrachte, und meist begnügt man sich damit, innerlich zu knirschen und die Faust im Sacke zu ballen; es gibt aber dennoch — zum Ruhme des nieder» Klerus sei eö gesagt — Fälle, wo er nicht auf sich herumtreten läßt und er manchesmal ein entschiedenes Manneswort zur Abwehr findet. So erschien am letzten Donnerstag ein katholischer Priester der St. Pöltner Diöcese, der greise Pfarrer Leitgeb von Stößing, unvermuthet auf der Versammlung des penzinger deutsch-liberalen Vereins zu Purkersdorf und hielt eine Rede, die nicht ermangeln wird, in hierarchischen Kreisen einiges Kopfschütteln zu erregen. In herzgewinnender Weise, mit überzeugender Wärme und unerschütterlicher Entschlossenheit sprach der greise Priester von der heutigen „Disciplin der katholischen Kirche," erzählte, wie der Bischof von St. Pölten, Monsignore Binder, ein Rundschreiben an die ihm unterstehende Geistlichkeit erlassen habe, mit der kategorischen Aufforderung, das schriftliche Versprechen zu leisten, dem Bischöfe unverbrüchliche Treue und Gehorsam unter allen Umständen zu leisten. Pfarrer Leitgeb fügte hinzu, daß er ohne Bedenken die Zumuthung blinden und unbedingten Gehorsams, der zum frevelhaften Ungehorsam gegen Staat und Gesetze werden müßte, zurückgewiesen habe. Als der würdige Priester im weitern Verlaufe seiner Rede auf Abschaffung der die Menschheit nicht verbessernden Feiertage, d. H. auf v deren Verlegung auf die arbeitlosen Sonntage drang, als er den Aberwitz der Fasttage beleuchtete und die Ehelosigkeit der Priester als einen „Raub an dem Natur- und Menschenrechte" erklärte, als er schließlich mit funkelnden Augen in die Worte ausbrach: „Die Sonne der Aufklärung möge den kalten Koloß Rom zerschmelzen" — da brauste ein zustimmender Jubel, ruf durch die Menge, man drängte sich um den ehrwürdigen Priester, der sich den stürmischen Huldigungen nur durch die Flucht zu entziehen vermochte. Der Versammlung ward es sofort klar, daß der Mann sich um seine Pfarre gesprochen. „Verfolgung, Hohn, Betrübnis, Pein wird fortan seine Losung sein." Aber rasch bildete sich unter den wackern Männern durch Wort und Handschlag ein Bund: „den braven Mann nicht fallen zu lassen!" Man wird sein Schicksal scharf im Auge behalten, man wird ununterbrochen von seinem ■ fernem Lose sich Kenntnis verschaffen, man weiß, daß der Bischof den heimkehrenden „Rebellen von Stößing" nicht segnen und nicht in christlicher Liebe umarmen wird. Es ist heilige Pflicht der gesummten liberalen Partei, bare Eigenschaft, alles, was er berührt, zu vergiften, alles, was er auszeichnet, zu erniedrigen. Rur wer, wie ich, GOOO Meilen weit im Zwischendeck eines Kriegsschiffes von Europa weg. geschleppt wurde, kann es fassen, wie sehr ich erstaunt war, bei meiner Hrimkehr alles zu einer Rückkunft von der Insel Elba vorbereitet zu finden. Statt der definitiven Einsargung des Kaiserreiches, an die ich geglaubt hatte, begegnen meine Blicke den mehr als je schamlosen kaiserlichen Helmbüschen, nicht allein in den Straßen von Paris, sondern, Gott verzeih es! auch in den Straßen von London. Da ich für das republikanische Frankreich, nicht | aber für das katholische Irland schreibe, fühle ich nicht die Verpflichtung in mir, zu untersuchen, wie weit die Sympathien des vereinigten Königreichs für die uneinige und intriguante chislehurster Fa-milie sich erstrecken; aber wofern England seine Sicherheit einer bonapartistischen Restauration anvertrauen sollte, dann würde es wie mir bäucht, sein Glück auf eine sehr schlechte Karle setzen. Louis Bonaparte, der den französischen Journalisten nur Gefängnisse zu bieten wußte, hatte für ausländische Journalisten noch ein freundliches Lächeln bereit. Jenen standen die Thore von St. Pe» lagie, diesen die Prunkgemächer von Coutpiögne die Zukunft des würdigen Pfarrers Leitgeb zu überwachen, überhaupt alle Priester, welche die Sklavenketten abzuschütteln willens sind, vor Untergang und Verderben zu schützen. Die Männer von Purkersdorf gelobten cs, sie werden ihren Schwur halten. Mögen auch die ändern es thun. Es wäre Thorheit, nach den gemachten Erfahrungen von der Regierung in dieser Beziehung irgend welchen Schutz für den Unterdrückten zu erwarten. Wird doch aus Galizien das Unglaubliche berichtet, daß die Regierung das Bestreben der reichstreuen ruthenischen Geistlichkeit nach einer Trennung von Rom und nach Begründung einer nationalen ruthenischen Kirche als „revolutionäre Bewegung" betrachtet und strengstens überwachen läßt. (Schluß folgt.) Politische Rundschau. Laibach, 14. Juli. Inland. Die Durchführungsbestimmungen zu den konfessionellen Gesetzen sind noch immer nicht erschienen. Wie der „Schles. Ztg." aus Wien geschrieben wird, ist der an die Statthal-tereien ergangene Erlaß nichts weiter als eine vertrauliche Amtsinstruction, worin die Statthalter darüber belehrt werden, wie die consessionellen Gesetze aufzufassen seien, welche Bedeutung sie für Staat, Kirche und Regierung haben und in welcher Weise sich die Behörden zu denselben stellen müssen. Was die eigentliche Durchführung, die praktische Anwendung der Gesetze von Fall zu Fall anbelangt, so sollen darüber bindende Weisungen erst bei nächster Gelegenheit erlassen werden. So bald dürsten dieselben übrigens kaum in Kraft treten, da man im Cultusministerium der Ansicht sein soll, daß der gegenwärtige Zeitpunkt dazu nicht geeignet sei, und die Regierung ängstlich bemüht ist, jedem Con-flicte mit den Bischösen aus dem Wege zu gehen. Rieger und Palacky haben sich alle Mühe gegeben, um ihre durch den Eintritt der mährischen Deklaranten in den Reichsrath erschütterte Position wieder zu befestigen und hatte Graf Belcredi die Mission übernommen, Prazak und Genossen zu bewegen, daß sie einer Conserenz beiwohnen, welche die Festsetzung eines gemeinsamen Actionsprogramms zum Ziele haben soll. Prazak und Genossen wollten von dieser Zumuthung nichts wissen, allein die klerikalen Protektoren erklärten den mährischen Alt-czechen rundweg, daß sie im Falle des Ungehorsams nimmermehr auf ihre Unterstützung bei den Wahlen zu rechnen hätten, — und so mußte Prazak nachgeben. Wie die Steuerfassionen der Geistlichen angelegt werden, ist jüngst an einem con- offen. Aber es tanzt keiner ungestraft in einer königlichen Quadrille vis-ä-vis vor einem gekrönten Haupte, und ein kaiserlicher Händedruck ist wohl geeignet, ein strenges Urtheil über kaiserliche Füsi-ladeti abzuschwächen. Wenn es jedoch dem Kaiser Napoleon III. je in den Sinn gekommen wäre, einen englischen Journalisten in sein Rauchzimmer zu nehmen und ihm bei einer Cigarre freundlich zu bedeuten, daß er (Napoleon), wenn ihn England dazu ausfordern wollte, freundlichst geneigt fein würde, der englischen Nation eine Verfassung zu entwerfen, die, nach dem Modell der französischen | gearbeitet, daö englische Volk ebenso glücklich machen i würde, wie das französische durch die feinige ist, :----------wie hätte der englische Patriotismus über eine solche Zumuthung wohl gelacht! Nach wie vor hüte sich England vor dem : Hause Bonaparte. Um ihm zu schaden, schloß > diese« im Kriinkriege Frieden mit Rußland, bewog i ee Italien zur Abtretung von Nizza, unternahm es die Expedition nach Mexiko und intriguierte es im ' Jahre 1866 mit Deutschland. : Wenn Frau Witwe Bonaparte sich von neuem . den kaiserlichen Purpur iimhängcn und der junge . Zögling von Woolwich erst in den Sattel gesetzt : sein sollte, dann würden wir allesammt die Folgen ' treten Beispiel dargethan worden. Bekanntlich haben in der leitmeritzer Diöcese zwei Geistliche, die eine Betheilung aus der Staatssubvention beansprucht und erhalten hatten, dieselbe dem Diöcesansonde zugewendet. Bei näherer Untersuchung stellte sich heraus, daß sie ein Einkommen von 1200 bis 2000 fl. haben, ihre Fassion aber, da das Beneficium au6 Grundstücken besteht, nur auf 300 fl. gemacht Hallen, während diejenigen Seelsorger, welche ihre Dotation aus dem Religiousfonde erhalten, dieselbe selbstverständlich voll und ganz angeben muffen. So handelt christliche Wahrheitsliebe. Aber das Talent deS betreffenden Bezirkshauptmannes ist zu bewundern, der das Gesuch zu begutachten hatte. Ausland, lieber die eigentlichen Beweggründe, welche den Anlaß zur Revolte der ostprrußi-schen bäuerlichen Arbeiter gegeben, verlautet jetzt nachträglich, daß das Institut des durch die neue Kreisordnung eingesetzten Amtsvorstehers nach Ansicht der Ausrührer nichts weiter bedeute, als die Wiedereinführung der Leibeigenschaft^ Dieser Grund ist indessen wohl nur vorgeschoben. Es erschiene geradezu unbegreiflich, wie in der bäuerlichen Bevölkerung solche, in dem Institut der Amtsvorsteher auch nicht im entferntesten begründete irrthümliche Auffassungen Platz greifen könnten,, wenn nicht von feudalen Agitatoren aller Fanatismus aufgeboten wurde, um die ländliche Bevölkerung durch Schilde» rungen grausigster Art zu Ausschreitungen^ wie die: in Fischhausen und Quednau zu verleiten. So sind diese Revolten ein Beweis dafür, daß die feudal» klericale Agitation, nachdem ihr in den Städten itt letzter Zeit ein Hemmschuh angelegt worden, auf dem Lande ihr Glück jetzt versuchen will. Die bezüglich der Botschaft Mac MahonS ausgedrückte Ansicht, der Marschall wolle für seine siebenjährige Amtsdauer ein strammes „Ich-Regiment" organisieren und weder die Proclamierung der Monarchie noch jene der Republik gestatten, scheint auch von den Republikanern der Versailler Kammer getheitt worden zu sein, ©ertaut!» von der Linken hat infolge dessen das Cabinet interpelliert, ob die Botschaft Mac Mahons der Kammer das Recht abzusprechen beabsichtige, den Charakter deS Gesetzes vom 20. November auszulegen, und ob der Marschall auch in Zukunft der verantwortliche Delegierte der Nationalversammlung bleiben wevde. General Cisseh setzte es durch, daß die Beantwortung dieser Interpellation bis zur Berathung der Verfassungsgesetze vertagt werde. Mar Mahon und feint Minister wollen unter keiner Bedingung. Farbe bekennen, denn auch jene Eröffnungen, welche der Bice-präsident des Ministerrathes im Verfassungsausschuß machte, sind nicht geeignet, Klarheit in die Situa» fühlen. Vorerst haben wir außer der weißen auch noch die dreifarbige Schreckensherrschaft zu be* kämpfen. Wohl höre ich von allen Seiten die Versicherung, daß ein loyaler Degen jetzt an Frankreichs Spitze stehe. Mir aber bäucht, daß ebensowenig, wie ein Republikaner jemals ein Mimsterportefeuille aus den Händen eines Monarchen annehmen sollte, so auch ein Monarchist die Annahme einer Stelle aus den Händen der Republik verweigern müßte. Wenn Marschall Mac Mahon wirklich gesonnen ist, letztere zu erhalten, dann verstoßt er an Loyalität gegen seine Freunde, seine Vergangenheit und sich selbst; wofern er es aber auf die Vernich» tuitg der Republik abgesehen hat, dann entbehrt et der Loyalität gegen die Regierung, an deren Spitze er steht. Ich kann dem Gelüste nicht wiederstehrn, den schlechtesten Vers, den Motifcre je geschrieben, auf ihn anzuwenden, nemlich den: „Ce monsieur loyal porte un air bion döloyal.“ * * * Mit der Andeutung, daß eine genaue Untersuchung der Loyalitätsmenschen dieser Gattung den Stofs für die wöchentlich erscheinenden Broschüren des Verfassers abgeben werde, schließt er seine erste Nummer. tion zu bringen. Die Dreißigercommission hat übrigens sämmtliche Verfassungsartikel der Subcommission und außerdem die Bestimmung angenommen, daß der Präsident der Republik wieüergewählt werden könne. Der Gesetzentwurf des Dreißigerausschusses unterscheidet sich insofern von den Forderungen der Regierung, als derselbe das Recht der Kammerauflösung ausschließlich dem Staatschef zuerkennt, während die Regierung dieses Recht nur unter Mit« Wirkung des Oberhauses ausüben will. Die unmenschliche Grausamkeit, mit welcher die carlistischen Mordbrennerbanden einen friedlichen Kriegscorrespondenten, den am Arme gelähmten preußischen Hauptmann a. D. Albert Schmidt, nach seiner Gefangennahme erschossen haben, begeistert das „Vaterland" so sehr, daß es allen Ernstes aus diesem Anlaß Gelegenheit nimmt, für die Anerkennung der Carlisten als kriegführende Macht öffentlich zu plaidieren. Es ist eine seltsame, feudale Logik, welche sich in diesem Verlangen kundgibt. Wir glauben nicht, daß die deutsche Reichs-regierung in der Lage sein wird, irgend eine Genugtuung für diesen ganz unentschuldbaren Mord zu begehren — aber die Blutschuld, welche der Car-lismus mit dieser That von neuem auf sich geladen, wird nicht unvergolten bleiben, „denn jede Schuld rächt sich aus Erden." General Zabala hat am 2. Juli einen kurzen energischen Tagesbefehl an die Armee erlassen, worin er sagt: „Das Vaterland hat seine Hoffnung auf uns gesetzt, zeigen wir uns seiner würdig." Wie der Correspondent des Standard mittheilt, haben die Carlisten in der Schlacht bei Estella nur dreihundertfünfzig Gefangene gemacht. Oder haben sie etwa die anderen massacriert und nur den Rest am Leben gelassen? In der Mittwochssitzung des englischen Unterhauses fragte der Serjeant Simon den Premierminister, ob die Regierung zu dem in Brüssel abzuhaltendcn Congreß einen Repräsentanten zu schicken gedenke, und wenn das, welches die Bedingungen seien und welche Vollmacht der Vertreter besitzen werde. D i S r a e l i erwiderte: die Regierung habe sich erboten, einen Delegierten zu dem Congreß nach Brüssel zu schicken, wenn ihr über verschiedene Punkte von der russischen Regierung befriedigende Antwort werde gegeben werden, lieber die Bedingungen ausführlich zu sprechen, sei jetzt ungelegen und würde nur zu MiSverständnissen führen; die Aktenstücke werden wahrscheinlich in dieser Woche schon dem Hause vorgelegt werden. Zur Tagesgeschichte. — Bon der österreichischen Nordpol-Expedition. Im Laufe de« Sommers wird die geographische Gesellschaft in London Versuche machen, um einige Nachrichten über die österreichisch- Nordpol. Expedition, unter Commando der Herren Payer und W-yprecht, zu erhalten. Dag Schiff „WigginS" wird z» diesem Zwecke nach Spitzbergen entsendet werden. — Ein RiesengeschUtz. Die in der Kano-nenro:rlfiälte des Arsenal« in Woolwich betriebene Anfertigung einer 80 Tonnen wiegenden Kanone erregte im betreffenden Departement nicht geringes Interesse, da dag Geschütz mehr als zweimal so groß ist. als die Siöjjte der bekannten Riesenkanonea. Der Srahlblock, £“8 dem das innere Rohr gefertigt wird, wird ale ®a< größte bis jetzt fabriciecte Stahlstück betrachtet. Der Länge nach mißt es 25 Fuß, im Durchmesser 25 Zoll; 1{in Gewicht erreicht nahezu 12 Tonnen. — Geistesgegenwart. Zum Empfange '»«es bereit» „verflossenen" Fürsten stand der Bürgermeister nebst den würdige» Stadtverordneten aus dem ^rron bereit, rings umdrängt von der schaulustigen ™‘cngt und in erster Linie natürlich von der lieben ^chuljugrnd, die der lahme Polizeidiener nur mit äußerster Kraftaufbietung in die loyalen Unterthanen geziemenden Schranken zurückweisen vermochte. Der ^“9 hält und Serenissimus, von brausenden Hoch» "pfangen, wird von dem sorgsamen Bürgermeister. "e er feine wohleinstudirrte. Anrede beginnt, erst in das Wartezimmer geleitet und dessen Thür zugemacht. Einer der Jungen aber, sehr aufgebracht, daß dieser wichtigste Theil des Empfanges feiner und feinet Commilitonen Kenntnis entzogen werden soll, wagt eS, die Thür zu öffnen und sogar das unehrerbietige Wort „Schafskopf!" hineinzuschreien. Den Bürgermeister faßt kalter GrauS, er nimmt aber alle Energie zusammen und stammelt, zwar etwas bleich, aber doch lächelnd: „Verzeihen, Euer Durchlaucht — der Schlingel meint mich!" — Die Beute russischer Wölfe. Nach einer Notiz des russischen „RegierungSanzeiger" betrug die Zahl der im Gouvernement Kaluga (südwestlich vom Gouvernement Moskau, 573 Quadratmeilen groß) von Wölfen zerrissenen HauSihiere im Jahre 1873 nicht weniger als 32,260 Stück. Darunter waren 28,845 Stück Pferde, Groß- und Kleinvieh, Schweine und 3415 Stück Geflügel. — (Berkehr.) Das Hamburger Post ^ Dampfschiff „Saxonia", Capitän Nielsen, ging am 8. Juli nach West-indien, das Post-Dampfschiff Frisia, Capitän Ed. Bavenhausen, am 8. Juli von Hamburg via Havre nach Newyork ab; das Post-Dampfschiff Silesia, Capitän Hebich, welches am 24. v. M. von Hamburg abgegangen ist, ist am 8. d. wohlbehalten in Newyork angekommen. — Das der deutschen transatlantischen Dampfschiffahrts-Gesellschaft (Adlerlinie) in Hamburg gehörende Post-Damps-schiff „Goethe", Capitän Wilson, trat am 9. Juli seine vierte diesjährige Reise mit 15 Cajiits- und 125 Zwischen-decks-Passagieren, sowie Post und Ladung von Hamburg direct ohne Zwischenhäfen anzulaufen nach Newyork an. Local- und Provinzial-Augelegeuhette». Origiual-Correspoudeuz. Aus Junerkraiu, 12. Juli. Bei der am 11. Juli l. I. vorgenommenen Gemeindevorstandswahl für die Gemeinde Senosetsch wurde als Gemeinde» Vorstand Herr Josef Piano, als Gemeinderäthe die Herren Johann Me den und Franz Mahorcic gewählt. Diese Wahl bedeutet den Sturz des Pascha-thumS, welches das bisherige Gemeindehaupt and sonst noch vielseitiger Vorstand in Senosetsch, Herr Josef ßelen, auSgeübt hat. Ein PcotectionSkind und Schleppträger des politisch verblaßten Doppelgestirne» Bleiweis und Costa, waltete er seines Amtes in derart rücksichtsloser dicta-torischer Art und Weise, daß er sich nach und nach die Ungunst der meisten Senosetscher zugezogen hat. Mit allen möglichen Chikanen trat er insbesondere dem einzigen dem Orte Senosetsch und der Umgebung segenbringenden industriellen Etablissement, der Bier, und Malzfabrik entgegen, und brachte durch die Pression, die er aus selbstsüchtigen Gründen auf selbe üben zu müssen geglaubt, in mehrfacher Beziehung den OrtS-infafsen empfindlichen materiellen Schaden bei. Mit Ziten fällt eine Stütze der national-klericalen Partei im Lande, die sichtlich immer mehr an Boden verliert. Die Mehrzahl der Bürger von Senosetsch begrüßt die Neuwahl mit hoher Genugtuung und weiß sie zu würdigen, ein freudige« Gelage gab diesen Gefühlen Ausdruck. — (Eommunatanlehen und Sparkassen.) Das „N. W. T." schreibt: Jene Provinz-Communen, welche zuletzt die Ausnahme von Anlehen mittelst Emission von Losen beschlossen haben, sind infolge der Ungunst der Verhältnisse nicht dazu gekommen, ihren Plan zu realisieren. Die Gemeinde Graz mußte bekanntlich das mit einem wiener Bank» Institut bereits getroffene Uebercintommen lösen und sich mit einem allerdings bedeutenden Reugeld begnügen. Dafür kontrahierte sie bei der grazer Spar» koste ein in Annuitäten rückzahlbare« Anlehen. Die Commune Linz wollte bekanntlich gleichfalls ein LoS-anlehen emittieren, aber die Väter der oberösterreichi-fchen Residenz mußten, wie aus Linz berichtet wird, auch die Idee aufgeben und sich mit der dortigen Sparkasse über ein Darlehen verständigen. Eine dritte Commune, Laibach, hat, wie man sich erinnern wird, ebenfalls die Aufnahme eines AnlehenS durch eine LoSemifsion beschlossen, ohne daß efl bisher mög« lich war, den Beschluß auSzusühren. ES werden betreffs diese- dritten Gommenatanlehenfl zwar Unterhandlungen mit einer Wechselstube gepflogen, ober bU Wahrscheinlichkeit gewinnt immer mehr Rau«, daß auch hier die heimatliche Sparkaffe schließlich da« erforderliche Geld wird hergeben muffen. Und so sehen wir drei Fälle, wo die Sparkassen für jene Mittel sorgen, welche früher die Wechselstuben mit Hilfe der Börse beschafft haben. Wie in vielen anderen Situationen, bewährt sich die Thätigkeit der Sparkassen auch bei den Communalantehen. — (Die diesjährige Ernte in Europa.) lieber die Ernteaussichten in Europa spricht sich ein in der „Times" vom 6. d. enthaltener Bericht von H. Kains Jackson (der allgemein als eine landwirth» fchastliche Autorität gilt) in hohem Grade ermutigend aus. Vergleicht man (heißt es in diesem Berichte) die gegenwärtigen Aussichten der Körnereroten in der ganzen Welt mit denjenigen desselben Datums im vorigen Jahre, so begünstigen sie in hohem Grade die gegenwärtige Saison, die von vielen Beobachtern als der Beginn eines CykluS guter Jahre betrachtet wird, und der Komet, der nun nächtlich im nördlichen Horizont sichtbar ist, wird als eine gute Vorbedeutung angesehen, da in einem früheren Kometenjahr, zu Anfang des Jahrhunderts, späte Fröste ermangelten da» erwartete Unheil anzustiften und eine große Ernte folgte, während die französischen Weinberge, als ihre ersten Sprößlinge vernichtet wurden, frische Keime und Stengel anfetzten, die eine reichliche Weinlese erzeugten. — (Kronprinz Rudolfbahn.) Als Vorläufer der auf den 18. d. vertagten Generalversammlung geht wiener Blättern der Bericht des Verwal-tungSratheS für das Geschäftsjahr 1873 zu. Derselbe konstatiert, daß das GeschäftSergebniS im Vorjahre trotz der Krisis und ihrer nachtheiligen Folgen ein günstigeres als im Jahre 1872 war. Das beförderte Frachtenquantum betrug 1872 bei einer Betriebslänge von 65 8 Meilen 15,219,655 Zollzentner, 1873 bei einer solchen von 80'6 Meilen 22,020,248 Zollztr. Den ausgiebigsten Antheil hieran hatten wie in den Vorjahren auch 1873 die Rohprodukte der Eisenindustrie und die Erzeugnisse derselben. Die Gesammt-einnahme für den Güterverkehr betrug im Jahre 1873 2,678,746 fl. gegen 1,556,437 fl. im Jahre 1872, jene für den Personen- und Gepäcksverkehr 982,240 fl. 60 kr. Der größte Personenverkehr ergab sich, wie in den Vorjahren, in der vierten Wagenklaffe mit 891,985 Personen. Der Stand der Betriebsmittel am Schluffe des Jahres 1873 war folgender : Es standen in Verwendung 67 Lokomotiven fammt Tender, 16 Tenderlocomotiven, 256 Personenwagen, 1787 Lastwagen und 17 Schneepflüge. Bon Zügen verkehrten 3031 Personenzüge, 10,399 gemischte, 11,806 Lastzüge und 823 R-giezüqe. Der Bruttogewinn betrug im vergangenen Jahre 3,537,021 Gulden 28 kr., die Summe der Auslagen 2,633,980 fl. 15 kr., daher das GefammtreinerträgniS 925,065 fl. 17 tr. Die Auslagen für den Bau der neuen Strecken beziffern sich folgendermaßen: Für St. Valentin-Steyer, St. Michael-Villach 29,993,672 fl., für Steyer-Wcyer-Rottenmann-St. Michael, Leoben, St. Veit, Klagen» furt und LmnSborfsMofel 27,978,400 fl, für Tat-viS-Laiboch 16,135,900 fl., für Weyer - Rottenmann 18,701,640 fl., für Kleinreifling-Amstetten 7.556,900 Gulden, für Hieflau - Eisenerz 1,858,679 fl., für Billach-TarviS 5,364,821 fl., zusammen 107,590,013 Gulden. Die Materialvorräthe repräsentierten am 31. Dezember 1873 einen Werth von 984,638 fl. Die Vorschüsse aus dem Titel der Staatsgarantie betrugen sammt 4 Percent Verzinsung 16 070,653 fl., die Debitoren 6.431,742 fl., Crediwren 4 332,768 fl. Das G-fellfchaftSkapital belief sich auf 110 937,300 fl., die Kaffa- und Effectenbeslände betrugen 134.004 558 fl. Da» Reinerträgnis beziffert fl* zum Jahres-Durch» schnittScurse deS Silbers von fl. 108 39 auf 797,072 fl. 38 kr. Hievon find zu bestreiten die 5perz. Zinsen vom Aktien- und Prioritätenkapitale, somit Amottifatieefl» quote 5 239,988 fl. 32 tr. Es ergibt sich sonach ein von der Staatsverwaltung zu leistender Borschuß per Silber im Betrage von 4.442,915 fl. 94 kr. An den Bericht betreffs der Geschäftsführung schließt sich jener betreff» Erwerbung der Conceffion zum Bau und Betriebe der Lvkomotiv - Eisenbahn von Steinach über Auffee, Steg, Ischl, Ebeus«, Attuang, Ried »ach 8a* dieseohofm, eventuell Schärding. Der BerwaltuagSrath beantragt, die Generalversammlung möge die venehmi-gung zu dieser ConceffionSwerbuug ertheilen. — (Alpenverein.) Programm der Schottberg. Festpartie. Die Mitglieder der Sektion Kram de» deutschen und österr. Alpenvereines wurden von der Sektion Küstenland zur feierlichen Eröffauug der von letzterer Sektion erbauten Schneeberghütte geladen. Die Abreise von Laibach erfolgt mit dem trieft« Postzuge Sonntag den 19. Juli um 3 Uhr früh 616 St. Peter, wo man um 5*/4 Uhr ankommt. Von dort wird sofort mittelst bereitgehaltener Wägen nach Koriteoza (1 Fahrstunde) aufgebrochen und dort ge-frühstückt. Dan» wird man 1 Stunde über Hutweiden, 5 Stunden durch Wald, zum UuterkunstShause ansteigen. Der Ausschuß der Sektion Küstenland beschafft dort Wein und Brot in genügender Menge. Für andere Leben-mittel wollen aber die Theilnehmer der Partie selbst sorgen. Träger werden in Koritevza bereit sein. Am Abend wird der Gipfel bestiegen »ad auch für ei« kleines Programm alpiner Untkrhal-tungen gesorgt werden. Am 20. d. M. morgen» geht eS zum Sonnenaufgang auf die Kuppe. Der Abstieg erfolgt gegen Norden in 6 Stunden nach Jgendorf, wo in MlakerS gute« Gasthause Mittag gehalten werden wird. Nachmittags wird man zu Wagen über Altenmarkt, LaaS, längs des zirknizer SeeS nach Zirkniz und zur Südbahnstation Rakek sich begeben, von wo aus die triester und görzer Mitglieder den in Triest um '/z6, in Görz um 10 Uhr früh eintreffenden gemischten Zug, die nach Norden zurvckkehrendeu Gäste aber den von Rakek um 11 Uhr nachts abgehenden Postzug zur Heimkehr benützen kennen. Wer an der Partie iheilzvnehwen wünscht, wird dringend er. sucht, dies behufs Bestellung der Unterkunft, Träger rc. im Laufe des morgigen Tages entweder direkte au den Beistand der Sectio» Küstenland C. Freiherrn von Czoernig oder in der Buchhandlung von Kleinmayr und Bamberg bekannt zu geben. — (Expreß-Sendungen.) Infolge einer zwischen den Handelsministerien der beiden Reichshälften getroffenen Vereinbarung werden vom 16. Juli d. I. angefangen im inländischen Berkehre Fahrpostsendungen über Verlangen deS Aufgebers unter den bestimmten Vorsichten sogleich nach ihrer Ankunft dem Adreffaten durch besondere Boten (Expreß) in die Wohnung zu-gestellt. Diese Bezeichnung „Expreß" oder „durch einen besonder« Boten" ist sowohl aus dem Briese oder Pakete und dem Frachtbriese ersichtlich zu macheu. Die Sendungen dürfen jedoch keiner zollamtlichen Behandlung unterliegen, den Betrag von 100 fl. in Post« nachnahme nicht übersteige» und muß der Adreffat im Postorte wohnen. Auf Fahrpostsendungen für veu eigenen BestellungSbezilk des Ausnahmspostamtes findet die Expreßbestellung keine Anwendung. — (Obstbau.) Ei» guter Apfel kostet gegenwärtig genau ebensoviel wie die italienische Orange. Dabei ist die Orange größer und schmackhafter und hat bei sorgfältiger Verpackung einen weiten nnd kostspielige» Transport zu ertragen. In gleichem Preis-Verhältnis stehen alle übrigen Obstsorten. Beweis genug, daß der Obstbau aufängt, sehr gewinnbringend zu werden, und daß eS /int wahre Sünde wäre, Wege, Gräben Feldränder ohne genügende Obstbaum-Anpflanzungen zu laffen. «ingesendet. Allen jenen Stadtklatschern, welche dieser Tage an der Berbreitung der Nachricht, daß ich freiwillig gestorben bin, ein Bergnügen fanden, so wie auch jenen, welche diese von MUssiggängern, faulen Subjekten und den Stadtklatschern zu Staude gebrachte Liige gläubig ausgenommen haben, dringe ich ganz geziemend zur Kenntnis, daß ich „och lebe, denjenigen aber, welche schon im Begriffe waren, wir die Ehre des letzten Befuches zu erweisen, danke ich reckt verbindlichst zugleich mit der Bitte, mir dies später «umal erweisen zu wollen. Laibach, 14. Juli 1874. Jos. Leu;, Handelsmann und Hausbesitzer. Wichtig für Viele! In allen Branchen, insbesondere aber bei Bezug der allgemein beliebten Original-Lose rechtfertigt sich das Vertrauen einerseits durch anerkannte Solidität der Firma, andererseits durch den sich hieraus ergebenden enormen Absatz. Von ganz besonderem Glücke begünstigt und durch Pünktlichkeit und Keellität bekannt, wird die Firma Adolf Haas In Hamburg jedermann besonders nnd angelegentlichst empfohlen. Witterung. Laibach. 14. Juli. Morgens Nebel, dann heiter, nachmittags Haufenwolken längs der Alpen. Wärme: «orqens li llht + 16 8 , nachmittags 2 Ubr 28-7° C. (1873 + 29 0", 1872 4 27'5"C.) Barometer 737 48 Millimeter. Das gestrige Tagesmittel der Wärme + 21 9 um 2 9° über dem Normale. Der gestrige Niederschlag 0 95 Millimeter. Regen.________________ «Um uiuiuiene bremse. Am 14. Juli. Hotel Stad« Hirn. Spitz, Affecuranzinspector, Linz. — Schleimer, Handelsm., Rottenmann. — Ehrenreich, Gutsbesitzer, Ponovitsch. — Frau Moschet, Private, Graz. — Kartin, Oresnik und Slapf, Reisende, Wien. — Dombaj, Kaufmannsgattin und Mauthuer, Pest. — Laninger, Augsburg. Hotel Elefant. Troyer, Oberstlieutenam, mit (5 mahlin, Fiume. — Mais, Jnnerkrain. — Dr. Pini, Dalmatien. — Polan, Forstmann, Haasberg. — Kohn, Mainz. — Amerling, Alexandrien. — Gräfin Auersperg, Landespräsidentenswitwe, Billichgraz. — Fürst Ludwig, Wien. — Derbic, Bezirkshauptmann, Krainburg. Schotten und Bauer, Kaufleute, Mattersdoif. Hotel Europit. GaberAig, fanimt, Frau, Flitsch. Mohren. Bondiner, Reisender, Wien, — Widmar, Reisender, Pola. — Eisengarten. Deutschland. «erftorbenc. Den 13. Juli. Franz Voltiro, Maschinwärterskiud, 2 M. und 6 T., St. PetetSvorstadt Nr. 148, Lungeuläh-mung. — BlasiuS Bonac, Maschiuputzcr, 34 3-, ist unterwegs von Sesaua grgcit Laibach om Hiruschloge infolge Sonnenstichs gähe verschieden.___________________________ Lottoziehung vom 11. Juli. Wien: 90 70 14 86 31. Graz: 68 23 63 46 35. Telegramme. Kissingen, 13. Juli. Fürst Bismarck wurde auf der Fahrt zur Saline duich einen Schuß an der rechten Hand verwundet. Der Attentäter, ein Bauernjunge, wurde sofort verhaftet und wäre bei nahe gelyncht worden. Im Verhöre gestand der selbe angeblich, aus üDiagbcburg zu sein. Die Ber-letzung Bismarcks am Vvrberarme ist unbebeutend. Morgen den 15. Ju.li 1874 CsisIzxo Militär - Concert« Anfang 8 Uhr. Entr6e 10 kr. (415) llochachtenil Franz JEhrfeld. Bei Josef Karinger sehr hübsche Zwirnhandschuhe für Herren Ae Damen, ______per Paar zu 50 kr. bis fl. 1-20._(310—8) Zwei Praktikanten gutem Hause finden in einem hiesigen Epecerei-iiste sogleich Aufnahme. Auswärtige haben den Bvrzug. aus geschiifte --- -------.......... RUhere Auskunft ertheilt das AimoHcen-Hiireaii in Laibach (Fttrstenhof 206.) (416-1) billige und bequeme Retour-Fahrgelegenheit am 14. und 18. Juli d. I. (Schusterschitsch beim Wirand.) (412) Pergament-Papier zum Msteirldiinsten, 1 Bogen 20 kr., (351—5) bei Josef Kantiger. Einladung zur Betheiligung an den neu beginnenden Ziehungen der großen, von der herzoglich brannschweig-lüneburgischen Landesregierung genehmigten und garantierte» Geldverlosung. Der größte Gewinn beträgt im glücklichsten Fall Thlr. 15to. ist. in 6ilb tiefe von 1854 . . . iofe von 1860, gant iofe von 1860, gtinft Prämien!*. ». 1864 flrundentl. - Obi 6ie6enbätg. Ungarn zu. . Action. ilnalo-Bauk.......... Kreditanstalt . . . . Depositenbank . . . . LScomple-Anflalt . . ^ranco - Bank . . . Handelsbank.......... üttttionalbant . . . . Oesterr. allg. Bank . Oest. «ankgefellf. . . Union - Bank . . . . BereinSbank.......... BerkehrSban!......... Älföld-Bahn . . . . «rarl-Ludwig-Bab». , Kaif. Eltsabeth-Badn kkais. Yranz-Sosefsv. StaatSbahn . . . Südbahn.••••• Geld 70 30 75.60 100.-109.75 114-134.— 73.75 76.75 lf S.— 231.— 152.50 875. 60.50 79.60 976 54— 186 131.75 9.76 102.-144 50 »50.75 210-197 50 808 — 188. Ware 70.4« 7ö.80 100 50 110.25 115.-.35.- 74 2 17.2. 153 25 >31.25 IC4. 885.-60.75 80.-978. 54.50 188 — 122 25 10.— 103 145.50 »5125 2>1 -198-309.- 138.50 Pfandbriefe. Sllz. öst. «od.-ircdii. bts. in 33 9....... Kation, ö.iü........ Ing. Äod.-Creditanst. PrloritÄts-Obl. i»ran,-gofefS-Bahn . Oest.-Norbweftdahn. Siebenbürger........ etaat«6a6tt......... Sübb..«rf.,n SOU Ift. Mo. ®on» Lose. ................... «UbOlf«>8........... Wechsel (3Mou.j «Ufllb. 100 fl.füdd.w. fiten«. 100 fU . Hamburg.......... donbon 10 Bf. CtetL Pari« 100 Ar»»ce Manien. »eil. HKttnvDncUcn. w.Fr»nc»ftü