Hr. 74. »84«. Der erste Blick.*) ^loin Vlindgeborner erhielt das Licht. Nachdem er trauernd in tiefer Nacht Der Kindheit Tage zuqebracht. — ' Und als der Schleier verflattert war, Ui-.d als der Knabe zum ersten Mal Erhob des Auges jungfräulichen Strahl: Da streckt er die Hand nach der Mutter aus, . Nach ihr. die ihm liebend Jahr für Jahr Des Lebens einzige Leuchte war. Und faßt sie, und blicket gerührt sie an. Vergleichend ihr Antlitz Zug für Zug Dem Bilde, das er im Herzen trug, Und läßt sie mit zitterndem Augenlied. Und weint vor Freude, das, er sie sieht. Und weint, daß er erst jetzt sie sieht! — „Dir." ruft er. „weih' ick den ersten Blick, ,,D i r diese Thräne, die tiefbewegt „Ins junge Auge mein Herz gelegt: „Von Allem, was sichtbar, mir Dick will ich seh'n, ,.Ni. » ^. . . ., ., ' l'eicheidener Verborgenheit da stehen, so bleiben sie doch ,n.',si.„.i ^ >. c. ^> ,? > >«-^ ^ '"».^würdig durch die Ereignisse ') Probe aus den zum Drucke vorbereiteten - ^ . ^ <« .-^.- „ des Verfassers. ' "^"ischen Pulsschlagen" des vorletzt verfiossenen Iahrzchents, indem sie eine Berühmtheit erhielten, die besonders bei den Wallachen nur mit ihnen selbst untergehen wird, denn hier in dieser Gegend lebte auf einem kleinen Landhause ihr Liebling, ihr Held, ihr Beschützer, ihr Racher und Retter, hier lebte Theodor Wla-dimiresko durch längere Zeit i>: patriarchalischer Zurückge.-zogenheit. Auf einen der heißen Sommertage, die in den Ge-genden der niederen Donau oft so fühlbar sind, war ein angenehm kühler Abend gefolgt. Der Mond spiegelte sich funkelnd auf der, Wasserfläche des gewaltigen Stromes und die Luft war so rein, daß das »Allah il Allah" der Muezins von den Minareten aus Neu - Orsova deutlich nach Vecse-rova herüberhallte, wo Theodor auf einer Terrasse des Gartens im vertraulichen Gespräche mit seiner Familie saß. Sein Schwager Opra war nicht lange zuvor von einer Reise aus den österreichischen Staaten zurückgekehrt, lobte die herrliche Ordnung und Sicherheit, deren sich die dortigen Einwohner erfreuten, und beklagte so eben die unglückliche Lage des Fürstenthums, als das Stampfen der, Pferde vor dein Thore des Landhauses die Ankunft mehrerer Fremden verkündete. Schnell griff Theodor, nach dem Gebrauche jener Zeit, mit seiner zahlreichen männlichen Dienerschaft zu den Waffen, um im Fall der Noth zum ernstlichen Widerstand gerüstet zu seyn; doch bald ergab es sich, daß es einige Herren aus der Hauptstadt waien, die mit ihrem Gefolge auch sogleich eingelassen wurden. In feierlicher Rede trugen die Angekommenen, meist Freunde und Bekannte Theodor's, ihm nun vor, wie sie gekommen wären, um ihn im Namen des bedrängten Vaterlandes aufzufordern, demselben in dieser unglücklichen Zeit seine Hilfe nicht zu versagen, das Land von den Räuberhorden zu reinigen und die öffentliche Sicherheit wieder herzustellen. Auch brachten sie ihm zugleich die Mittel, eine gehörige Anzahl Panduren anzuwerben und zu bewaffnen. Theodor sträubte sich lange dagegen, doch endlich siegten die schönen Worte der Freunde, endlich willigte er ein und versprach, Alles zu thun, was in seinen Kräften stünde. Theodor gehörte zu jener ausgezeichneten Classe Menschen, deren Fassungsvermögen und Bcurtheilungskraft sie über die gemeine Menge nicht nur erhebt, sondern Achtung, 2!N einstoßend ihnen auch ein gewisses Recht einzuräumen scheint. Von etwas mehr als mittlerer Größe, stark und wohlgestaltet, verband er mir einem angenehmen Aeußern zugleich eineu edlen Charakter, kühnen Muth, Schlauheit, und eine seltene Geistesgegenwart in der Mitte der Gefahr Seine Jugend in verschiedenen Ländern Europa's und Asiens zubringend, wohin er einem Verwandten, der in HandlungZgeschäfteu ofc große Reisen unternehmen mußte, gefolgt war, hatte er sich Erfahrungen und Menschenkenntnis; gesammelt, und als.er nach Bukarest zurückkehrte, nahm er, dem Wunsche des damals regierenden Fürsten folgend, eine Anstellung in dessen Leibwache an, in der er einige Jahre diente, worauf er jedoch wieder aus den Diensten des Hoöpodars trat, sich mit der Schwester eines gewissen Opra vermahlte und auf das kleine Landhaus bei Vecsc-roua zog, das nur einige Stunden von Kladova entfernt ist, wo sein Schwager einen bedeutenden Viehhandcl crieb. Nicht lange darauf verbreitete die unerwartete Rückkehr der Dahien, (der vertriebenen türkischen Grundherren von Serbien,) dir, voll Ingrimm und Rache gegen die Christen, wieder in Belgrad erschienen waren, plötzlich Angst und Bestürzung über das ganze Land. Schrecklich war das Schicksal der armen Serbier, bis in dem 16. Februar 1804 ihnen der Tag aufging, an dem Georg Czerni zum Oberanführer der Insurrection erwählt wurde, und auf dein höchsten Puncte des Ivan-Gebirges die Flammen mächtig empor loderten, zum Zeichen der Vereinigung, zum Zeichen, daß die Stunde der Befreiung, die Stunde der Rache gekommen sey. Auch Theodor nahm auf eine Aufforderung von Oß-trusnitza aus dem Kriegsrathe der Serbier mit einem selbst gesammelten Corps thätigen Antheil an dem Befreiungskämpfe. Er erwarb sich dmch seine Streifzüge, in denen er später auch größeren russischen Abtheilungen die Hand bot, die allgemeine Achtung der Krieger dieser Nation, und erhielt endlich zum ehrenden Dank den St. Wladimir-Orden und den Rang eines Capitans im russischen Heere. Nach abgeschlossenem Frieden kehrte Theo d or zu den Seinigen zurück, und verlebte wieder mehrere Jahre in häuslicher Zufriedenheit auf seinem kleinen Landhause. Als hierauf im October 1818 sich der Hospodar der Wallache,', Fürst Karadschia, nachdem er sich ungeheure Schatze aufgehäuft, mit seiner Familie und seinen Reichthümern der Pforre durch die Fluchr entzogen hatte, und erst Anfangs 1820 in Constantinopel Fürst Alexander Suzzo zum neuen Hospodar der Wallachei ernannt wurde, organisirten sich. so zu sagen, während dieses Zwischenreiches die Verwirrung und Ordnungslosigkeit in diesem unglücklichen Fürstenchume, und die überaus zugenommene Menge von Landstreicher» undRaubeni, die ungestraft die grausam sten Mord-und Raubscencn ausübte, brachte endlich die Vorsteher der öffemlichen Gcvcchtigkeitsvssege dahiu, sich umzusehen um einen Mann, der Ansehen und Muth genug bc-jasie, das Land von dieser schrecklichen Plage zu reinigen. — Die Wahl traf Theodor. Er sammelte bald eine Zahl meist aus den letzten Kriegen ihm noch treu ergebener Leute um sich, und durchstrich nun als Panduren-Capirän das ganze Land nach allen Richtungen. Mehrere dieser Männer, an ein unruhiges Leben gewohnt, und seit dem Frieden in Ilnthatigkeit versetzt, waren unterdessen selbst Räuber geworden. Diese fanden sich auf die Nachricht, daß Theodor den Oberbefehl der Pauduren übernommen und jedem der.Räuber, der zur gesetzlichen Ordnung sich bei ihm stellei) würde, Gnade und Vergebung versprochen habe, meist bei ihm ein. Sie verriethen, um sich das Vertrauen ihres Capitäns wieder zu erwerben, die Verstecke ihrer ehemaligen Genossen, übersielen oft unverhofft die Versaminluugsorce der Räuber, und trugen dergestalt das Meiste zur Ausrottung uud Vernich-tuug dieses Gesmdels bei. So war T heodor eben mit der Aufsuchung uud Verfolgung einer der zahlreichsten dieser Banden am obern Aluta--fiusse nahe an der Siebeubürgel' Gränze beschäftigt, als ein Bote des Bojaren Diamanty aus Szurduk, nur wenig Stunden von Vecserova entfernt, mit der Bitte bei ihm eintraf, so bald als möglich in jene Gegenden zurückzueilen, da eine Horde Räuber, durch die Abwesenheit Theodor's um so frecher geworden, dort die schrecklichsten Gräuelscenen verübe, und die stets zunehmende Menge derselben die größce Gefahr drohe. Einige seiner besteir Renner schnell voraus'endend, übergab Theodor einem llnreranführer die eben begonnene Verfolgung uud eilte einige Stunden später selbst mit dem größten Theile seiner verirren»:!, Panduren den Bedrängten zU Hilfe. (Fortsetzung folgt.) Guitarren und Weiber. Em, Variation auf zwei launenhaften Instrumenten. Von I. H. Mcdis. Guitarren und Weiber sind, von allen Seiten beschaut, empfindliche Weseu, bei denen man sich das Stimmen gefallen lassen muß, und glaubt man endlich, einen vollkommenen Einklang hergestellt zu haben, so läßt sich plötzlich wieder ein 'Mißton hören und die günstigste Stimmung ist uns verleidet. Ein Laie wird selten den rechten Ton zu treffen wissen, um Anklang zu finden, und will man bei ihnen in die Höhe kommen, so muß es mit richtigem Takt geschehen. Beider Studium ist ein undankbares und wird größ-tentheils nur als Liebhaberei getrieben. Doch leider werden oft beide iu einen Winkel gestellt und erst dann wieder heraus genommen, wenn die Zeit so manchen Riß in sie hineingcsprengt uud der Wohlklang jeder Saite vernichtet ist. Die geringste Einwirkung von Ausieu verstimmt sie; im Negenwetter spannen sich die Guitarren, im Unglücke die Weiber ab; das trockene Wetter macht die ersteren, das Glück die letzteren spröde uud volltöueud. Wundere Dich nicht, wenn Du gewisse Damen und manche Guitarren sehr geschraubt findest, denn Geschraubtheit ist nur das Zeichen des sehr hohen Tones. 295 Mit Weibern und Guitarren kann man stundenlang phantasiren ; doch es gehört eine große Geschicklichkeit und ein anhaltendes Studium dazu, um ein großes Werk mit ihuen auszuführen. Weiber und Guitarren sind ein Begleitung?.-.Instrument; denn durch die wechselnden Strophen, welche uns das Leben und die Liebe singt —Lieder des höchsten Entzückens und der finstersten Verzweiflung — gehen sie mit uns Hand in Hand, und die bitteiste Stunde unseres Lebens wird uns zuweilen durch sie versüßt und verkürzt. Weiber und Saiten sind sich darin ahnlich, das; beide abspringen können. Jede Guicarre har sechs Saiten, das Weib hat sie auch: die tiefe N-Saite, d. h. die Ehe voll dumpfen, düstern und ernsten Klanges; die 4-oder Ach.-Saite, mit der ersten sehr nahe verwandt; die 0- oder Du-Saite, welche dem schönsten Accorde ihre Töne leiht; die II- oder Ia-Saice, welche recht innig aus dem Herzen heraustönen muß, wenn sie mit der hohen N-Saite Harmoniren soll, welche beim Weibe wohl nichts anderes ist, als die Ehe voll himmlischer Melodie und herzerhebenden Glückes. An der Guitarre bemerken wir einen Resonanzboden, das Weib hat auch einen Resonanzboden, der ist das Herz. Da rlingt jeder Ton, jedes Wort, das ihre Saiten gesprochen, wie im Echo wieder; jedes leise Berühren derselben findet da seine Stimme, jede Empfindung ihre Antwort, und oft i»V ein unrichtig tönender Resonanzboden und ein Herz voll wirrer Gefühle nichts anderes, als die Folge der Ungeschicklichkeit desjenigen, der mir unkundigem Finger über die Saiten gefahren und Mißtöne hervorgerufen, die sich fortpflanzten bis ins Innerste und drinnen hafren blieben auf immer. Weiber und Guitarren knüpfen wir durch ein schönes Band an uns, öfr von der lieblichsten Farbe;' selten aber ist sie beständig, und die Zeit bleicht und runzelt das Band und schmutzt es ab, und wir mögen noch so viel daran färben und glätten, es wird nie wieder seine erste Farbe und Schönheit erhalten. Und es gibt sogar Menschen, die das alte, schmutzige Band von Guitarren und Weibern, die sie zu Grunde gerichtet, herunter nehmen und es Anderen wieder hinaufknüpfen; das sind die Oeconomen in der Liebe und im Leben, und für sie sind Weiber und Guitarren nichts, als gemeine Trödlerwaare. Es ist etwas Eigenthümliches um die erste Unterrichts-stunde, die wir auf der Guitarre, und um die erste Unter-'/ "", "^' d'e wir in der Liebe nehmen. Da sind wir noch ,o lapP.sch und blöde, so sts,„„isch und v.ll Drang, möchten alle un.ere Gefühle .„.'r „^m Male heraussprechen und h^conen lassen, ""d ,<^c^ eö mchr; sm5 wn> eMich t/t^l' e<„g^/ht /« d/e Och,i,„„isse d,, ?,',5, u„d de«- Guitarre, so sinden wir uns g.ößtentheils in unsern schönen Er- die Liebe zur Musik, wie die Musik der Liebe, bleibt uns auf ewig versi'idet.' - („Wandere!-.") Feuilleton. (Ein Mord), welcher durch die Jugend, die Ruchlosigkeit und dcn entsetzlichen Leichtsinn des Thäters besonders merkwürdig ist, wurde dieser Tage in Paris vor Gericht verhandelt. — Der Angeklagte ist klein, seine Züge sind sanft und regelmäßig, seine ruhige, sichere Haltung contrastirt sonderbar mit der schrecklichen Anklage, welche auf ihm lastet. Er ist mic einer blauen Blouse bekleidet und trägt eine Cravatte von weißem Mousseline. Man gibt ihm einen Doll-metscher, da er nu deutsch spricht und wenig französisch versteht. — Er errl>n-r, daß er Johann Petry heißt, 18 Jahre alt, im Herzogthume Luremburg geboren, und von Profession ein Kellner sey. Um die französische Sprache zu erlernen, war er nach Frankreich gekommen. Zu Ostern d. I. trat er in der Nähe von Paris in Dienst. Später heira-thete der Wirth ein 17jähriges, armes, aber wohl erzogenes Mädchen, welches jchon 14 Tage nach ihrer Hochzeit von dem Angeklagten ermordet wurde. Am 17. Juni d. I. mußte der Wirth in Geschäften ausgehen und kehrt erst gegen Abend nach Hause zurück, wo er das Thor offen findet und ihm auf sein Rufen Niemand antwortet. Er durchsucht dai> Zimmer lind die Casse, und findet eine Summe von mehr als 400 Francs entwendet. Da er seine Frau nirgends erfragen kann, durchsucht er endlich in Begleitung des, Ortspfarrers den Kellcr, und findet sie dort leblos, in ihrem Blute schwimmend, hinrer einem leeren Fasse. Bei weiterer Nachforschung fand man unter der Bettmatratze die mir Blut befleckcen Kleider des I. Petry. Gensd'armen setzten sogleich dem Entflohenen nach, welcher nach der Ermordung sich der vorhandenen Barschaft und der Ohrgehänge der Unglücklichen bemächtigte. Nach der That wechselte er die Kleider und eilre nach Paris. Unterwegs nimmt er einen Fiaker auf, welchen er sammt dessen Eameraden und einem Mädchen in einer Kneipe tractirt. Er will mittelst der Post nach Metz abreisen, muß aber, da alle Wagen bereits fort wa-ren, bis zum andern Tag in Paris bleiben. Da kaufte er nun dem Mädchen Kleidungsstücke, im Werthe von 91 Frsc., und für sich einen goldenen Uhrschlüssel und eine silberne Uhr. Er zecht in schlechter Gesellschaft bei einem Speisewirth, und fährt dann mit dem Mädchen in die Vorstadt Temvle, wo diese, seine Trunkenheit benutzend, unbemerkt aus dem Fiaker entwischt. Um 1 Uhr Morgens läßt er sich abermals in ein Weinhaus führen, und endlich um 2 Uhr zu seinem Oheim, einem Kutscher, wo er gleich darauf verhaftet wurde. — Der Elende, welcher auch gegen die Reize seines Opfers nicht gleichgültig gewesen zu seyn scheint, wurde ohne mildernde Umstände zum Tode verurrheilt. (Wettpfiiigen.) Am 25. August fand in Agram ein Wercpflügen Scacc. Vier Bauern, die mir ihren Pflügen erschienen waren, erhielren jeder ein gleiches Stück Feld zum Pflügen, das Alle auf ein gegebenes Zeichen zugleich begannen. Der, welcher zuerst mit seinem Acker fertig war, erhielt 20 fi., der zweite 15 fl., der dritte 10 fi. C. M. als Prämie. Hierauf hielten vier andere Bauern ein Wettreiten auf ungesartelcen Pferden. Enier wurde im Ritt vom Pferde geworfen, bestieg es aber sogleich wieder und errang noch den zweiten Preis. (Die Acchl der Gymnasien im Kaiserstaate) belauft sich aus 263 mir 1842 Lehrern, 56.903 Schülern, und ihr Iahresaufwand stellt sich mir 587.654 fl. Heralls. 966 Sripendirte beziehen 36.710 fl. Besondere Lehranstalten 5nr ke'^e GeWechrer , skv do.ö C'w'^ nnd M^ucu-, wvvvden nebstbei noch 1428 mit 4.420 Lehrern, 53.233 Schülern ulid 69.119 fl. Aufwand gezählt. 296 Papierkorb des Amüsanten. Die „NeiNH. Ujsäg" erzählt ein lustiges Histörchen von einem Pesther Hausherrn, der es für seine Pflicht hält, gewissenhaft jedes Quartal seine Inn'ohner zu steigern, und so im Laufe der Iabre den Zins für ein in seinem Hause befindliches Wirthslocale von 700 auf 1300 fl. hinaufschraubte, bis endlich der Wirth bei einem neuen Sreigerungsversuche die Geduld verlor und kündigte. Die Ausiiehzeit rückte heran »nd noch hatte sich keine Partei für das, theuere Quartier gefunden, so daß der geizige Hausherr, in der Besorgnis;, einen vierteljahrigen Zins einzubüßen, noch froh war, als sich endlich ein Wirth für das Locale meldete, der 900 fi. bot und auf 3 Jahre abschloß. Aber wie groß war sein Erstaunen, als der Wirth nach einigen Tagen ihm die Eröffnung machte, daß seine Umstände ihn nöthigten, das auf> genommene Locale an den früheren Mierhsmann abzutreten, der sich nun für diesen abgekarreten Streich ins Fäustchen lacht, da er sein Quartier nicht nur um -400 fl. billiger bezahlt, sondern auch vermöge des Conrractes auf drei Jahre gegen das Sreigerungsgelüste seines Hausherrn gesichert ist. »Warum," fragte eine Frau, „rufen die Nachtwächter immer: „Hört Ihr Herren, und laßt Euch sagen, und nicht auch: Ihr Frauen?" — „Weil," entgegnere Jemand, »die Frauen auf nichts hören, und sich nichts sagen lassen!" Correspondenz. Wippacber Thal, am 8. September 1846. Die Weinlese im Wivpacher - Tbale wird den 14. l- M. beginnen. Die große Hitze des heurigen Jahres hat die Trauben zu dieser ungewöhnlich frühen Reife gebracht. Die Beeren der sonst etwas schulteren Trauben sind ziemlich groll, und wenn uns das Wetter bis zur Lesezeii, und besonders während derselben begünstiget, wird deren ohnedem köstlicher Saft nock um Vieles veredelt, so zwar, daß man den Sechsundvi.r-ziger bezüglich der Qualität den besten Jahrgängen wird anr.iken können. Die Quantität ader wird die der mittleren Jahre nicht übersteigt". Die Fecksung der Cerealien des Jakreö 18'l6 ist. wie anderwärts, aucb hier weit hinter unseren Erwartungen zurück geblieben. Wir waren zwar, mit Ausnahme einiger unbedeutenden durch Hagel beschädigten Strecken, vor Wollenbrücken, Ueberschwemmungen und aüdcrn Elementar ^ Unfällen, welche, wic uns die Blätter nach der Reihe meldeten, in andern Lä'ndern die Hoffnungen des Landwirthes so gänzlich vernichteten, verschont geblieben, halle» aber dafür mit der Alles versengenden Sonnenhitze zu kämpfen. Besonders unsere schönen Maisäcker, die es noch im Monate Juni anzusehen eine Freude war, haben von den sengenden Sonnenstrahlen so vii'I gelitten, daß sie nur eine sehr geringe Ernte gaben. Und der Mais ist doch das tägliche Brot der Wippacher Bauern- Die Spätfrucht dürfte besser gerathen. Von der Kartoffel - Krankheit, über die man in mehreren Gegenden Inner-Krains jammern hörl, zeigten sich hier noch keine Spuren. Das Wippacher-Thal wird zwar der Obstgarten von Krain ge-nannt, aber zur dießjährigen Obstausstrllung in Laibach wird man dock sehr wenig einschicken können, und zwar dies; aus dem einfachen Grunde, weil denn auck unsere Bäume zuweilen etwas ausruhen wollen, was eben heuer der Fall ist: dann aber ist die Ausstellung selbst für hiesige Obstsorten zu weit hinausgeschoben. llnd?re Jahre könnle man zu der Zeit wohl noch scköne Trauben bekommen, heuer werden auch sie ftbon ganz abgewelkt seyn. Birnen und Pfirsiche wird es gar keine mehr geben. Wenn im kommenden Jahre, wic versprochen wurde < eine derartige Ausstellung nock in den Sommer« monatcn Statt finden sollte, 'elir nett und passend ausfiel, denn die Walz, r hei« ßen: „Ideen-Blüthen." Die Parthie wurde gleich darauf vom Orchester meisterhaft erecutirt, gefiel ausnehmend, wurde auch stürmisch beklatscht und zur Wiederholung verlangt- Die Walzerparthie würde — Freund und Feind muß es bekenne», jedem Walzercomrositeur Ehre machen, so anmuthia. lieblich, lebhaft und melodiereich ist sie. — Das Fest nahm erst nach 10 Uhr vo,lkomm,'n begreiflich. Er gedenkt, der Eröffnung seiner Vorträge eine allgemeine Probe seines eminenten Talentes in diesem Facke vorangehen zu lassen, welche i» einigen Tage» Matt finden und durch An-lchlagzettel bekannt gegeben werden soll- Herr Lichten st ein ist mit den glänzendsten Zeugnissen gelehrter, wissenschaftlicher Notabilitäten über seine Naunenswerthen Leistungen versehen und dürfte ?aher auch von Seite unseres gebildeten Publikums die freundlichste Aufnahme hoffen. Leopold Kordcsch. Verleger: Ignaz Alois Odler v. Kleinmayr.