Nr. 122. Dienstag, 1. Juni 1909. 128. Jahrgang. Mbacker Zeituna AllinnmcrntionöpltlS: Mi» Postverssndunn: nnnziiidrin »0 K, hnlbjälirif, ,5 K, Im »l'i,!or! „anzjciliril, ^ « li. l,albjäl,ri<, N X, ss»r d!s ^iisteNunn i»s Haus naoziäliril, 2 li. — Inseri>>!es Herrenhauses legt soel'en ihren Bericht über den feschentwurs, betreffend „den Dienstvertrag der '^MdluiM^chilsen und anderer Dicnstnehn,er in ^inlicher Stellung" vor. blicht zu verwechseln ist bicses Gesetz mit demjenigen, welches das Abgeordnetenhaus zu Beginn des laufeudeu Sessionsab-lu)niites erledigte und das gleichfalls uutcr der Bc-'Wenilicht^ltsbezeichuung „Haudel5gehilfengesetz" in ^wrterung stand. Während nämlich letzleres in der Hauptsache die Arbeitszeit im Handelsgcwerbc rc-^'lt, jst ^r ^.h^„ ,^,^ d^. Beratung der Herrenhaus-^»iluission tommende Gesetzentwurf bestinnnt, die ^'lainteu Rechtsverhältnisse der Handlungsgehilfen ^^^ner ganzen Reihe analog zu behandelnder An- gestellten auf eine gesetzliche Basis zu stellen. Die Bestimmungen des in Rede stehenden Gesetzes sollen demnach nicht bloß auf die im Gefchätsbetriebe eines Kaufmannes Angestellten Anwendung finden, sondern auch auf die in Credit- und Versicherungsanstalten jeder Art, bei Zeitungsunternehmung.cn, in Advokaturs- und Notariatskanzlcien, allen Arten Vermittlungsbureaus, endlich in Tabaktrafiken und Lottokollelturen Beschäftigten. Im Hinblicke auf diese verschiedenartigen hier zu regelnden Dienstverhältnisse bemerkte der Referent der Kommission Freiherr von G l a n z: „Gesetze dieser Art, wie der vorliegende Entwurf, haben die Eigentümlichkeit, daß sie gleichsam in Bausch und Bogen Verhälinisse reglementieren »vollen, die im Grunde nicht immer gleich sind. Der in VerHand, lung stehende Entwurf soll, wenn er Gesetz wird, für Groß- und Kleinbetrieb gelten, für Banken und Sparkassen, für handwerksmäßige Unternehmungen und Fabriken, für Kaufleute vom Grossisten bis zum Gemischtwarenhändler auf dem Lande, für die Redaktionen der Zeitungen, für die Kanzleien der Advokaten und Notare usw. Die Dienstverhältnisse aller dieser BcrufsgruPPeu sollen den gleichen Rechtsgrundsätzen unterliegen, so disftarat oft auch im einzelnen Fall die Umstände sein mögen, unter welchen das Gesetz zur Anwendung kommen wird. Das ist unleugbar ein Nachteil solcher Gesetze. Auch eine weitgehende Kasuistik im Gesetze vermöchte diesem Nachteile nicht abzuhelfen: denn vielgestaltig ist das geschäftliche Leben, ungezählte Varietäten bestehen uud bilden sich, welche der Gesetzgeber erschöpfend nicht überblicken und voraussehen kann. Um so mehr erscheint es beim Aufbaue eines solchen Gesetzes notwendig, eine strenge, nach beiden Seiten hin wohlwollende Objektivität walten zu lassen, die auf die Besserung ihrer Existenz gerichteten Bestrebungen der Dienstnehmcr mit der Leistungsfähigkeit der Dienstgeber angemessen zu kombinieren und die Fehlergrenzen möglichst enge zu ziehen, die bei solchen legislatorischen Werken sich erfahrungsgemäß nicht ganz vermeiden lassen."_______ Von diesen Grundsätzen ausgehend, hat die Kommission an dem Entwürfe eine Reihe von Änderungen vorgenommen, die aber die Hauptlinie des Gesetzes nicht verschieben, nur in manchen Details gewisse Schroffen und ,s->äi!«'ü ^u mildern geeignet sind. Die kretische Frage. Die „Pol. Korr." schreibt: Die Frage einer künftigen Vereinigung Kretas mit Griechenland hat in den letzten Wochen vielfach den Gegenstand von Erörterungen in der Presse gebildet, in denen das nunmehr stärker hervortretende Verlangen Griechenlands nach baldiger endgültiger Lösung der Frage, die Wirlungen, welche die völlige Loslösung der Insel von der Türkei gerade nnter den heutigen Behältnissen dort hervorrufen müßte, und die Haltung der verschiedenen Mächie gegenüber dem Kon-stantinopeler und dem Athener Standpunkte beleuchtet wurden. Einzelne darauf bezügliche Nachrichten wiesen der österreichisch-ungarischen Diplomatie bei den möglichen Versuchen zur Lösung dieses Problems eine tätige Rolle zu. Die Unwahrscheinlichfeit dieser Annahme läßt sich schon aus einem Rückblick aus das Verhalten erkennen, welches das Wiener Kabinett einnahm, seitdem sich Österreich-Ungarn, gleich Deutschland, aus Kreta zurückgezogen hat. In dieser neutralen Stellung hat sich auch in der letzten Zeit kein Wandel vollzogen. Die kretische Frage bildet für die östcrr.-ung. Politik keinen Gegenstand direkten Interesses, es ist somit dem Wiener Kabinette eine Initiative in dieser Richtung nicht zuzumuten. Zu einer Anregung erscheinen zunächst die vier Schutzmächte berufen, deren Stellungnahme seit Jahren für den Gang der kretischen Angelegenheit richtunggebend ist. Man würde es in Wien gewiß mit Befriedigung begrüßen, wenn es einer etwaigen Auseinandersetzung zwischen den Schutzmächlen und der Pforte gelänge, ein Einvernehmen in dieser Sache herbeizuführen. Ein tätiges Hervortreten Österreich-Ungarns, wie es in auswär- Feuilleton. Dst« Wild,:, Bctnard Show, ssiant Wedctind. Eine Parallele. A)r gemeinsames Merkmal ist der moderne, "ptwristischc-, satirisch,groteske Stil, der zwar blcn-/''- doch „ichs .„ erwärmen vermag. Der rücksichts-. esle Naturalismus, der weder Scham, noch sitl-u»)es Gesetz zu kennen scheint. Sie sind die typischen <'Mrcter des Eklcktizismus der Gegenwart, der " yologischen Terualliteratur der Dekadcnce. Aus Utger Sensationshascherei und Originalitätssncht /'"Ichen sie uns die Maske von Revolutionären "r, djc ^ ^^ Dingen ihren wahren Gegen« ""Nswert zu verleihen'wissen. Nas sie trennt, ist die differenzierte Auffassung ."Meintlicher Tagessragen, bedingt durch untcr-!")!eolichl' Stammeszugehörigkeit, persönliche Eigen- '" und Entwicklung.' s, Zu ihrem Eharatter mögen nicht wenig Per-^'! lchc Schicksale beigetragen haben. Vor allen, bei ^>lde, dessen Vit:^ ^'xll^li'5 überhaupt den Schlüssel "s,^'nein Lebensdrama bietet. Deshalb sehlte ihm, '"'ch dem ebenfalls durch ein bewegtes Leben suh ^ -'ze,clmenden Iren Shaw der eigentliche befreiende ^"'!^r, der bei ihnen nur zu oft zu allzubitterer rnl's^ ^'lo- Anders der Hannoveraner und nalu- " Werte Müuchner Wedekind, bei dem nicht selten edn ^"" ""^ "^ urwüchsiger, so doch nicht un- "er, Crocker Humor aufleuchtet. )> . Der genialste ist unbestritten der verstorbene ^x ,1 b"' ^esellschaftssritiker und Schriftsteller i>.'"-"l(M(x.. Der immer geistreiche Plauderer und glänzende, eigenartige Schildercr des englischen Salons. Der anfänglich verhätschelte Liebling der High-life blieb es so lange, als er mit ihr spielte. Im selben Momente, da er, den Schein nicht wahrend, die Grenzen ihrer laren Gesellschaftsmoral überschritt, brach auch mitleidlos ein hartes Gericht über ihn herein. Also stürzte der paradore Spötter selber über eiu Paradorou, der Wcltvcrächter durch die Mißachtung der Welt. Was dem aus vornehmem Hause stammenden, glänzend begabten, genialen Briten zn seinem Schaden vom Anbeginne vergönnt war, im Mittel-Punkte seiner Zeit und Zeitgenossen zu stehen, danach mußte sich Shaw lange vergeblich bemühen. Eine Proteusnatur gleich Bleibtreu und Bahr, versuchte er sich nicht bloß als Romancier und Dramatiker wie Wilde und Wedekind, sondern war auch lange Jahre als Literatur- und Musikkritiker, ja selbst als sozialistischer Agitator tätig. Der Repräsentant Deutschlands aus dein Gebiete der skrupellosen dekadenten Kunst, des burlesken Vari6t^stils, ist Wedekind bis heute geblieben, unbeschadet des ungezogenen Lieblings der Grazien, des immer liebenswürdigen nnd gefälligen Wolzogen, dessen Kabarett- und Überbrettldarbietungen von einer gewissen naiven und gesunden Sinnlichkeit erfüllt sind. Wedekinds Zynismus ist zwar der Ausfluß einer einheitlichen Weltanschauung, seine kühnen Rücksichtslosigkeiten und Einfälle haben Stil und Eharakter, zeugen felbst von genialer Begabnng, doch werden wir desuugeachtct nicht des Endruckes los, einem litcrarischen Elown beizuwohnen, dcsfen Possensprünge und >lapriolcn wohl unterhallen können, doch keineswegs tiefe und nachhaltige Wirkungen zu äußern vermögen. Oft erweist erst die lyrische Begabung am eindringlichsten neben dem formalen Talent die Phantasie und den Gedankenreichtum des Dichters. Die-ferhalb eignet Wildes „Gedichten", den Dichtungen „Tphinr" und „Ravenna" sowie der „Ballade vom Zuchthause zu Reading" eine berauschende Pracht der Schilderung, vor allen fremdreizender Dinge und eine überwältigende Fülle von Bildern und tiefen Grübeleien. Insbesondere in der Ballade, der gewaltigen, ergreifenden Anklage gegen Anschauungen und Einrichtungen, deren Verkehrtheit er an sich genügend erfahren, formte er ein Kunstwerk von absolutem Werte. Wedetinos Gedichte „Die vier Jahreszeiten" sind schon früh mit dein dermalen vergriffenen Bändchen „Die Fürstin Russnlln" bekannt geworden. In ihnen prägt sich vielleicht an, schärfsten seine literarische Physiognomie: Originalität und Kaprice, scharfer Witz und köstlicher Humor aus. Als Dramendichter und Epiker ist es ihnen weniger um Propagierung von Wahrheiten, Zu-standsschildcrungen oder Hcrausarbeitung von Menschheitstypen zu tun, als vielmehr um passende Gelegenheiten ihre Apercus, Paradoxa oder abrupten Ideen zu lancieren. Deshalb vermag auch keiner von ihnen menschliche Leidenschaften und Schicksale auch menschlich zu u„s reden zu lassen, so daß von ihnen allen mit Recht die Klage Wcoe-tinds gilt, „er stände auf einem armen, verlorenen Posten." Hinsichtlich der Stoffwahl, in welcher hauptsächlich Shaw von sind es neben Serualfragen ,oziale und ästhetische Themen, die sie beschäftigen. Laibacher Zeitung Nr. 122.___________________________________1112 1. I^z I909. tigen Blättern angedeutet wurde, ist jedoch aus den dargelegten Gründen ebensowenig zu erwarten, als dies auf deutscher Seite beabsichtigt zu sein scheint. Politische Ueberftcht. Laibach, 29. Mai. Tie nächste (22.) Sitzung des Abgeordnetenhauses findet Tonnerstag, den 3. Juni, um 10 Uhr vormittags mit folgender Tagesordnung statt: 1.) Erste Lesung der Regierungsvorlagen: ") betreffend einige Abänderungen der Bestimmungen über die Branntweiiwesteuerung; l») betreffend die Erhöhung der Biersteuer; <') betreffend die Neuregelung der Überweisungen aus Staatsmitteln an die Landesfonds der im Rcichsrate vertretenen Königreiche und Länder und die Herabsetzung des Ausmaßes der Realsteuern. 2.) Bericht des Immunitätsausschusses über das mit der Note des Bezirksgerichtes für Strafsachen in Brunn vom 12. März d. I. gestellte Begehren um Erteilung der Zustimmung zur strafgerichtlichen Verfolgung des Reichsratsabgeord-neten Eduard voll Stransky wegen Übertretung gegen die Sicherheit der Ehre. Z.) Bericht des Volkswirtschaftlichen Ausschusses über den Beschluß des Herrenhauses, betreffend den Weltpostvenrag, welcher in Rom am 2U. Mai IWtt abgeschlossen wurde. 4.) Verhandlung über alle bisher nicht agnosziertcn Reichsnuswahlen. Zur Erinnerung an die Proklamicrung der Unabhängigkeit Bulgariens in Tirnovo am 22. September a. St. 1W^ hat.Nönig Ferdinand ein Ehrenzeichen — (frinnerungstrcuz — gestiftet, welches, wie man aus Sofia schreibt, nur jenen Zivil- und Mililärversonen verliehen werden wird, die an dem genannten Akte in amtlicher Eigenschaft teilgenommen oder sich bei diesem Anlasse in der Umgebung des Königs befunden, bezw. ihn bei der Reise, die er nachher durch einen Teil des Landes unternahm, begleitet haben. Tas >Neuz, welches eine einzige Klasse hat, ist aus Bronze in altbulgari scher Krcuz-forin (mit abgerundeten Ecken) verfertigt und trägt auf dein Vorderschilde den Ort und das Tatum der „Trnovo, 22. September 1W^", auf der Aversscite aber die Inschrift: „Vlgarslo Earstvo" (Bulgarisches Königreich). Als erste erhielten dieses Kreuz Ministerpräsident Mali-nov und dessen Gattin, die anderen Minister und die Mitglieder der königlichen Suite, welche am denkwürdigen Tage in Tirnovo anwesend waren, ferner Kronprinz Boris und Prinz Kyrill. Tie sehr ungünstigen Darstellungen, die über die Lage des Sultans Muley Hafid verbreitet wurden, finden, wie man aus Paris schreibt, in dort eingctroffencn glaubwürdigen Berichten keine Bestätigung. Der neue Sultan hatte und hat noch mit Schwierigkeiten zu kämpfen, die von Muley Muhammed und El Kittani angezettelten 'Aufstände, die Umtriebe des Prätendenten Bu Humora verhinderten bisher die Befestigung der Zustände im scheri-fischcn Reiche, eine ernste Erschütterung des Thrones Mulel) Hafids hat sich aber durchaus nicht ergeben. Ter Sultan bedarf dringend einer gut organisierten Streitmacht und neuer Geldquellen. Die außerordentliche marokkanische Botschaft, die zur Zeit in Paris weilt, ist beauftragt, die Verhandlungen, welche der französische Gesandte Regnault in Fez eingeleitet hat, zu Ende zu führen. Man erwartet das Erzielen einer baldigen Verständigung mit um s,i größerer Zuversicht, als das Gelingen der Bemühungen des Maghzen um die Erlangung einer Anleihe in Frankreich vom Zustandekommen eines Einvernehmens zwischen der französischen Regierung und den Abgesandten des Sultans mindestens in den wichtigsten Punkten des schwebenden Meinungsaustausches abhängt. Tagesneuigleiten. — Mu sechzehnjähriger Naubmörder.j Aus Verlin wird gemeldet: In Kronsch wnrde die Bäckersfrau Diller von dein sechzehnjährigen Bäckerlehrling Josef Geist erdrosselt. Der jugendliche Mörder hangle hier. auf die deiche bei der Kellerstiege cms, mn einen Selbst, mord glaubhaft zu machen. Das sechsjährige Kind der ^rau Diller, das Zeuge der entsetzlichen Tat war, schien, deile Geist mit derartiger Wucht an die Wand, daß es den erlittenen Verletzungen erlag. Geist raubte nach dein Morde 21 t) Mark und fuhr zu semen Verwandten. Schon in der nächsten Bahnstation wurde er verhaftet. Der Mörder ist geständig. — sDcr Hut als Friedenöstifter.j Aus London wird berichtet: Während der Beratung des Budgets im Unter» Hanse wallten politische Leidenschaften in hohen Wogen, und mehr als einmal schien die Wnrde des Parlaments ill Gefahr, im lärmenden Hasse der Parteien begraben zu werden. Vis am Donnerstag, als die Erregung sich dem Gipfel zu nähern schien, alle Leidenschaft und alle Bitterkeit sich plötzlich in ein stürmisches Gelächter auslöste. Der Abgeordnete Lochwood, einer der /führer der Opposition, halte das Wort zu einer leidenschaftlichen Nede ergriffen; nun war er am Ende, zum Schluß noch einen schwungvollen und schlagkräftigen Seilenhieb gegen den Schatztanzier, dann setzte er sich mit Aplomb aus seinen Stuhl. Aber das ehrenwerte Mitglied des Unter. Hauses schnellte sofort wie eine ^eder wieder empor, wandte sich znrüct und hielt mit sichllich betrübter Miene die Neste eiues einst sehr schönen Zylinderhutes in den Händen. Er hatte sich auf seinen Hut gesetzt. Durch das Haus aber ging ein schallendes Gelächter, in dem alle Leidenschaften sich entspannten, nnd die Sitzung ging nun ruhig und fast fröhlich ihren Gang. — Wn Denkmal für Adam.j Ans London wird telegraphiert.- Äinn ist also auch Adam, dem ersten Men» schell, ein Denkmal gesetzt worden. Das Verdienst, diese Lücke in der Serie menschlicher Denkmäler ausgefüllt zu haben, gebührt nach dem „Newport American" einem Bauunternehmer Vradl) in der Nähe von Baltimore. Da man aber bekanntlich nicht genau weiß, wie Adam eigentlich aussah, so hat sich Herr Vrady damit geholfen, daß er unserem Urahn ein Denkmal in der Gestalt eines großen Obelisken setzte, den eine Sonnenuhr krönt. Die eine Inschrift auf dem Denkmal lautet: „^i^ l.i-nnxi!. ^Il'i-Ill inuinli", die andere zeigt an, wem dieses Denk» mal gilt. Herr Vrady meinte dazu: „Ich sehe »licht ein, warum man nicht auch Adam ein Denkmal setzen soll. Zwar seufzen die meisten Leute, aber im Grunde freuen sie sich doch, daß sie leben. Es war also sehr freundlich dun Adam, sich dazn herzugeben, der erfte Mensch zu sein." yinn fragte mall den Mail», ob cr nicht auch Eva ein Monument errichteil wolle. Dagegen wehrte sich Nrady mit aller Energie; auf einen solchen Einfall werde er nie kommen. Weshalb nicht, verrät der Bauunternehmer nicht. — lWiedcraufleben des Sklavenhandels?) Aus Ost-afrika kommt die Nachricht, daß der Sklavenhandel im südlichen Teil des Noten Meeres, besonders um Aden, in neuerer Zeit bedeutend zunimmt. Die Ursache soll, wie der „Kolonialen Nnndschau" mitgeteilt wird, darin zu suchen sein, daß die Engländer ihr Geschwader in den dortigen Gewässern stark verringert haben und n»r minderwertige Schisse, die an Schnelligkeit nicht einmal den arabischeil Dhaus gleichkommen, dort gelassen haben. Aufgehört hat der Sklavenhandel in dieser Ecke uie, wenn ihm auch durch die Wachsamkeit der europäische!' Negierungeu das Handwerk erschwert wnrde. Auf Schleichwegen sind immer noch ans den verschiedensten Teilen der ostafrikcmischen Küste Neger als Sklaven an die arabische Küste und voll dort Weiler in die größeren Städte des Türkeilreiches gebracht worden. Und so lange hier die Nachfrage nicht aufhört, das heißt so lange, das Sklaoenhalten gesetzlich erlaubt ist, wird auch dos Angebot dauern. — Mnc ärztliche Konsultation durch drahtlose Teleqraphiej ist das Allerneueste. Aus Newyorl berich« tet man: Die Nützlichkeit der drahtlosen Telegraphic wird mit jedem Tage deutlicher offenbar; heute aber erzählen die Newyorter Blätter eine Geschichte, die einzig in ihrer Art ist. Eine reiche Dame aus Phile»» delphici, die schwer krank liegt, kam auf die nemirlige Idee, sich mit ihrem Arzte, der sich aus einer Neisc nach Enropci befindet nnd »och auf dem Ozean schwimmt, durch drahtlose Telegraphic in Verbindung zu setzeil. Die Tame „radiotelegraphierle" dem Arzte ein ganz genanes Krantheilsbüd, und der Doktor erwiderte so» sort aus demselben Wege, indem er die erforderliche Kur vorschrieb. Die Dame befolgte alle Vorschrislen und befindet sich alls dem Wege der Vessernng. Die radio« telegraphische Korrespondenz hat nicht mehr als vierzig Mark gekostet. ^- lDer Klub der Dicken.) Es existieren auf der Erde eine ganze Menge von Vereinen wohlbeleibter Leute; der neueste Vereiu dieser Art hat sich in New« york unter den, Namen eines „Klubs der fetten" gebil-det, der sogar über ein eigenes Haus iu der 3. Straße verfügt, und defsen Mitglieder meist ans dem Vrauerei-gewerbe find. Die Versammlungsränme befinden sich ans begreiflichen Gründen sämtlich zu ebener Erde. Die Anfmchmsbedingnngen sind ziemlich schwere. Nur ein Körpergewicht von mindestens 135 Kilogramm, ver> bundeil mit einem Leibesnmsang von nicht weniger als 185 Zentimetern, berechtigt zum Eintritt in den Klub. Wird ein Mitglied magerer, so daß sein Gewicht unter die erlaubte Mindestzisser sinkt, so muß es auslrelen. Wer im Lause eines Jahres einen Gewichtsverlust von 5 Kilo, jedoch noch innerhalb der von den Statuten ge< stalteten Grenzen, erlitten, hat, muß seinen, Klnb so lange fernbleiben, bis er nachweisen kann, den Verlust wieder eingebracht zu haben. Hohe Ehren werden den besonders Veleibte» zuteil. Znm Ehrenmitglied wird er> nannt, wer seine Körversülle ans 2<><> Kilogramm g» fördert hat; nnd wer jich gar eines Gewichtes voll 225 Kilogramm rühmen kann, erhält das Diplom der lebens» länglichen Mitgliedschasl. Der Präsident des Vereines wiegt, nach „Tal-Vils", I7<» Kilogramm, während der Vizepräsident um 2? Kilogramm hinter ihm zurücksteht. Die Nindertragödic des scruellen Frühlings hat uns Wedckind in seinen: „Frühlingscrwachcn", einem Stücke von unerhörter .^raft und Kühnheit, geschenkt. Hier schildert er die ersten Gedanken an den Unterschied der Geschlechter in der Kindcsseclc, die Phasen einer ihrer sich allmählich bewußt werdenden ungeahnten Leidenschaft, von der ersten naiven, noch unbefangenen Begegnung bis zum Drama der jungen Nehmuttcr, dem Selbstmorde des jungen Mannes. Bitterster Hohn führt die Tragödie zu Ende, deren nicht genug beherzigenswerte Moral der landläufigen Prüderie und Heuchelei ins Gc-wisfcn redet. Die konträre Serualempfindung findet in Wildes Roman „Das Bildnis des Dorian Grey", der Novelle „Das Bildnis des W. H." und der Erzählung „Der Priester und der Mesncrknabe" ihren Echilderer. Ersteres Werk ist vielleicht das charakteristischeste. In Dorian Grey, dem haltlosen Lüstling, hat er sein eigenes Bildnis und Bekenntnis hingestellt. Doch auch im zynischen Lord und dem liebenswürdigen Maler Basil steckt ein Stück von des Dichters Persönlichkeit, der gleichermaßen ausschweifend und frivol als liebenswürdig war. Ein Apostel der Schönheit, doch einer Schönheit um jeden Preis und wo er sie auch fand. Ähnlich die Novelle „Das Bildnis des W. H.", die ebenfalls das Thema von der schwärmerisch verehrten Iünglings-schönheit aufnimmt und, angeregt durch die That'e-sPearc-Sonette, den großen englischen Poeten zu einem erdichteten Schauspiclerknabcn in ein gleiches Verhältnis treten läßt wie das von Basil zu Dorian bestehende. Die Fabel vom „Priester und dem Mes-ncrknaben" ergibt sich aus dem Gesagten von selbst. (Schluß folgt.) Am Franzoscnstein. Original«Roman von Erich Vbenstein. (32. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) Ina Landi hatte Winkel verlassen, um bis zur Hochzeit, deren Termin noch nicht festgesetzt war — der Alte wollte, daß Hans schon im Fasching heirate, aber das Brautpaar wünschte einen späteren Termin — im Hause der ihr befreundeten Frau Sektionschcf Herder zu wohnen. Inzwischen sandte Jakob Paur nach allen Richtungen pompöse Ver-lobungsanzcigen aus, in welchen er die Verlobung seines Sohnes Hans mit „Fräulein Ina von Landi, Tochter des weiland Herrn Generals Wilhelm von Landi", feierlich bekannt gab. Jedes einzelne Glied der Familie Herzog bekam eine folche Anzeige. Vier Wochen lang ging der alte Paur mit strahlenden! Gesicht herum und behandelte seinen Sohn sogar unter vier Augen mit einem Schimmer von Hochachtung. Es hatte sich nämlich ergeben, daß die zukünftige Schwiegertochter zahlreiche vornehme Bekannte besaß, und Jakob Paur fchwelgte förmlich in dein Gedanken, daß all diefe Leute nach und nach zum Ärger der Herzogs und besonders Frau Constanzes nach Winkel als Gäste in seine Villa kommen würden. Reich und vornehm sein — das lvar sein Traum stets gewesen. Reich war er. Nun würde auch wohl die Vornehmheil allgemach kommen. Aber nicht lange dauerte diese freudige Stimmung. Eines Tages verbreitete sich das Gerücht in Winkel, daß eine Aktiengesellschaft eine Eisenbahn von Bruckstadt über Winkel und Gams nach Mitterbach bauen wollte. Das neuentdeckle Kohlenlager und der berühmte Wallfahrtsort bei Gams rechtfertigten diesen Plan. Im Grunde aber zweifelte niemand und am allerwenigsten Jakob Paur, daft der alte Herzog hinter der ganzen Geschichte steckte-Wenige Tage später brachlen die Zeitungen sclM die Nachricht, daß das Projett noch in der diesjäh-rigcn Landtagssession vorgelegt werden sollte. Pcu>l schäumte vor Wut. Wenn die Sache bewilligt wnrde, dann konnte er all seine wohlerwogenen Pläne in die Tasche stecken — Peter Herzog war ihm „über für immer. Selbst wenn die Spekulation unten >n Bosnien gelang, die cr seit Monaten in aller Stille betrieb, würde das nicht viel ausmachen. Die Eisenbahn verdarb alles. Hans hatte gut redeil, daß >h^ Vorteile ja auch den Paurschen Werken zugute koM' men würden; daß man die Waren weitans billiger versenden könne, alles zum Betrieb NötnN'' vor allem das Roheisen, leichter herbei schabn würde. Das bewies nur Hans' klurzsichligkeit. Die Eisenbahn durch Winkel, das bedeutete kein bloßes Verkehrsmittel, das bedeutete ganz einjmy die Erschließung dieses weltabgelcgenen Tales, "" dem die Jahrzehnte fast spurlos vorübergegangen waren, für den modernen Geist der Zeit. Neuc Menschen mit neuen Ideen, tausend neue Bedmi^ nisse, Lw'Us, Aufklärung, Unzufriedenheit ^. ," alles würde sich durch die Eisenbahn gleich "ne»' Strom über Winkel ergießeil. Diesen Dingen "" fühlte sich Jakob Paur nicht gewachsen. Ihm im seiner geringen Bildung, seiner angeborenen 4' ^ lelariernatur, seinem rücksichtslosen Despolens'NN , schien nichts so gefährlich und unheimlich "'"' , neue ^eit. In den ihm von Jugend an vertt"' Verhältnissen durch Glück und seine natn " ^ Schlauheit unterstützt, war er emporgekommen. In neuen Verhältnissen würde er sich '" ^. rechtfinden können, während Peter Herzog vei« - Laibachcr Zeitung Nr. 122. 1113 1. Juni 190^. Der Tafelmeister hingegen ist beiden überlegen' er wiegt bereits 185 Kilogramm und hofft es noch auf 225 Kilogramm und dmmt znin lebenslänglichen Ehrenmil» kllicde zn bringen. Der Verein zählt bereits über 50 Mitglieder, die alle gnlmütig lind vergniigt sind, so daß sn' alle Aussicht habe», nicht gerade durch Ärger abz». mager». Sie habeil sich zur Richtschnnr nnd zum Wahl-!p^»ch Inlius Cäsars Ausspruch gewählt: „Laßt wohl-beleibte Männer um mich sein!" — Mn Opfer für die Kunst.) Aus Newyork wird berichtet! Das hübsche Vermögen von 44 Millionen hat Mrs. George Whillell jnn. preisgegeben, nm ihrer Liebe sin das Theaterleben nachgehen zn lönuen. Als neun» ^ohnjähriges Mädchen heiratete die jnnge Schauspielerin den Millionär von San Francisco, dessen Namen sie irhl trägt, aber nach zweijähriger unglücklicher Ehe lie» sirn die Gatten sich scheide». Kürzlich hat Frau Whittell 'hrcn einstigen Gallen wiedergetrofse» nnd aus der Zu» sammeuluuft entsprang der Plan, sich wieder mitein» ander zu verheiraten. Aber ans der Fahrt nach New-Hvrl, »^ ^> die Heiratsvorbereitnngen treffen wollte, überkam die Braut ihres geschiedenen Mmmes lvieder "'c Theaterleidenschasl und sie unterschrieb einen Ver» Uag sü^ ^>,i H^bst dieses Jahres. Als sie ihren Bräu-ugam davon unterrichtete, war ein Telegramm die Ant» luurt, i» dem ihr einstiger Gatte erklärte, sie nie wie-ber zu heiraten, wenn sie sich dem sauber des Rampen-l'chts »icht entwinden würde. Aber Mrs. Whillell blieb standhaft nud verschmähte 44 Millionen. Lokal- und Provinzial-Nachrichten. — lNeirat für baulünstlcrische fragen im Mini« stcrium für öffentliche Arbeiten.) Seme'Exzellenz der Herr Minister für öffentliche Arbeiten beabsichtigt dem seiner Leitung unterstehenden Nessort ein beratendes ^upn für baulünstlerische fragen zur Seite zu stellen, w dem Hervoragende österreichische Architekten Gele-Unheil siuden sollen, die Lösung größerer staatlicher Aufgaben aus dem Gebiete des Hochbaues mit ihrem sllchmänuischen Nal und ihrer Erfahrung zu unter-stützen. Gelegenheit hiezu soll »icht nur die Begut-achlling einzelner Projekte vom baulünsllerischeu Stand-punkte sowie die Art ihrer Durchführung, sondern eine ll^nze Neihe wichtiger allgemeiner Aufgaben bieten, "'re,, Lösung dem Minifterinm für öfseutliche Arbeite» ubliegt. So die Frage einer rationellen und lünst» fischen Ausgestaltung des Städtebaues, die Verück-l'chUguiig des landschaftlichen oder lokale» Charakters, sprziell der heimischeu Bainveise bei Durchführung von ^c». und Umbauten, die Förderung vou Publikationen über öffentliche solvie private historische und moderne hauten von typischer Nedeutnng oder hervorragender Ul'lstlerischer Qualität. Nber die Details der Zusammeu-Nnmg i,i,d der Netätigungssphäre dieses beratenden ^gcmes sind Verhandlungen im Ministerium für "lautliche Arbeiten bereits im Zuge, die lvohl in nicht Zu ferner Zeit zu einem gedeihlichen Abschlufse fiihren dursten. w ^ lVom Tiaawcisenlmhndienste.j Ernannt wurden: ^aul Morpnrgo, Vaulominissär der Osterreichi. ^)en Staatsbahnen, 1. l. Staatsbahndirettion Trieft, zum Norstandstellvertreter bei der k. l. Nahnerhallnngs» IMiun Laibach I; Friedrich Weiß, Maschiuenober-^uuissär der Österreichischen Staatsbahnen nnd Ab- Itciluugsleiter bei der Betriebswertstätte Laibach, zum Abteilungsleiter bei der Velriebswerlstätte Trieft; Rudolf Edler von S ch n ch , Maschinenoberkommissär der österreichischen Staatsbahnen nnd Abteilungsleiter bei der Betriebswerlställe Triest, zum Vorstandstellver. treter bei der l. l. Heizhansleitnng Triest, und Alois Höß, Maschinenkommissär der österreichischen Staats-bahnen, k. l. Slaatsbahndirektion Triest, zum Abtei-ll'ügsleiter bei der Betriebswertstätte Laibach. —i-. — sDer Laibachcr Gcmcindcratj hält morgen um 6 Uhr abends eine ordentliche Silning mit folgender Tagesordnung ab: I.) Berichte der" Personal- nnd Rechtsseltion Deferent Dr. Oralen): il) über Ge-suche um fünf Juvalidenunterstützuugen: d) über das Gei'uch des Franz Zoree um kostenfreie Abschreibung eines an die l. k. priv. Cüdbahmiesellschast verkauften Grundstückes. — 2.) Bericht der Finanzsetlion über das Gesnch des Vereines „Mladila" n»l Verlauf der Bau. Parzelle Nr. 195/12 der Kalastralgemeinde Kapuziner Vorstadt i3tesere»t Mil 0 h n 0 j a).' — 3.) Berichte der Nauseltion: -i) über das Gesnch der Franzista Trtnil um Austeilung der Parzelle Nr. 250/8 der Kataslral. gemeinde Tirnauer Vorstadt in acht Baupläne serent T nrl)' c) über das Gesuch des Max Samassa uud Genosse» nm Anlage eines Straßengrabens am Seilerwege (Referent Roethl; n hat aus Grund der Ermächtigung des k. k. Eiseubahuminislcriums der t. k. priv. Süd-bahngesellschaft i» Wie» den Baulonsens zur Her-slellnng eines Magazins für die Deponiernng von Gütern in der Station Ober-Lexe^e, politischer Bezirk Adelsberg, der Linie Wien-Triest, erteilt. —i-. — sTiebenhunbertjähriges Jubiläum des Frau» zic.taner Ordens.j Der größte Orden der römischen Kirche, der des heil. Franzislus von Assisi, feiert in diesen Tagen bei dem Portiunlulatirchlein von Assisi sein siebeuhundertjähriges Jubiläum. Aus allen Teilen der Welt kommen die. Oberen der Ordensprovinzen da» selbst znsammen, um mit dem General I'. Dionysins Schuler das Generallapilel abzuhalten nnd über ihre Missionen nnd Exerzitien zu berichten. Nach den kürz-lich veröffentlichten ^.«w Ordini« Hliiiorum zählt der Oiden 1413 Niederlasfuugen nnd 16.894 Mitglieder. Der Schwerpunkt der Tätigkeit des Ordens liegt der. zeit in Deutschland uud Österreich. Weit zurück" stehen scmer Bildung und seines Anpassungswlcnts zwci-K'llos oinon ncucn 'Auffchwung fcincr Untcrnchnnln-LM dadurch erzielen lmirde. Schou hatte er zum "ra.cr feines >louluire!,ten auqescmgen nnt ^tesor-'uen. Ein ^onsuinvereiu für feiue ^'llbeitel, an ^sscn Spitze Peter Herzog stand, war im Werden, .^wußen aus der Straße gegen Gams zu wurden lustige grostc ^lrbcitcrhäuscr gebaut, zu welchen Her-^g dell (^ruud umsonst hergegeben hatte. 'Auch die Aczittstraittenkasse lvar so gut wie eingerichtet, und ^'ter Herzog hatte sich aus freien Stücken bereit "Ucirt, zwei Tritte! der Gesamtoeiträge feiner:'lr-^lter aus eigener Tafchc zu zahlen. WaS Wunder, ?n sie ihn, zuströmten in Scharen und PaurS Mene Arbeiter lein höheres Ziel kannten, als in ^'lzogsche Dienste zu kommeu. Dagegen bedeutete "lr bermehrle Betrieb in den Panischen Werlen, l5.,salbst die beiden neuen Hochöfen in der Anna-Mte, locnig genug. Nun sollte noch diese ver-^Ntlmtc Eisenbahn dazulolnn,en. Und es fchien un-^'Meidlich. >taum schmolz der Schnee und die ersten "nlinlähchen reckten sich im linden ^rühlingshauch 3"por, als Geometer und Ingenieure das Wintler 7-^l zu durchschwimmen begannen. Überall lvurde gc-"esscn, gebohrt und berechnet. Die Nosenauerm !"Nvanun in einem Meer von Wonne. Eine Bahn ^Urch Wmlel! Wie würde daS ihre Wirtschaft heben! ^"d einstweilen loaren die Herren Geometer und ^"nenieure tägliche Stammgäste im „Hl. Florian" ""b sagten ihr die ausgesuchtesten Schmeicheleien. Hans beschwor seinen Baler wieder nnd wieder, ,M eigensinnig sich gegen die Zeit zu stemmen. ^ '"lie ihm doch jetzt endlich vertrauen, Freiheit ^ucn, ebenfalls Reformen einzuführen und so das "Mich wachsende Übergewicht der Herzogs zn parie-^N. ^>lber da wurde der Alte wild, schrie und fluchte ^d schwor, fo lange er lebe, gehe er nicht ab von ''-Men Grundsätzen uno er weroe schon trotz allem einen Trumpf finden gegen die Herzogsche Bande. Da schwieg Haus und die Entfremdung zwischen Vater und Sohn wurde grosser als je zuvor. Nur in einem war Hans jetzt auf feiten feines Vaters: Auch er haßte die Herzogs. Und daS tam so: Im Fasching war im „Hl. Florian" Kränzchen gewesen zum Besteu der Ortsfcuerwchr, an oem sich alle Honoratioren beteiligten. Auch HanS war hingegangen. Zum erstenmal nach langer Zeit hatte er dabei Constanze Herzog wiedergesehen, und dcr Anblick ihreS Gesichts, daS ihm gleichwohl schmaler und blasser erschien als früher, war ihm wie ein Tiich durch die Brust gegangen. Warum durste er nicht hintretcn zu ihr wie früher und sein bedrücktes Gemüt erleichtern in herzlicher, freundschaftlicher Aussprache? Ja, warum eigentlich? Er hatte sie doch nie beleidigt, und vielleicht war es nur Einbildung, daß sie die Hcrzogsche Feindschaft gegen seinen Vater auch auf ihn ausdehnte? Was ging sie beide denn der Streit des Alten an? Als es zum Tanz kam, trat er auf sie zu und bat sie um den ersten Walzer. Aber Konstanze erwiderte seinen Gruß laum, blickte ihn fremd an und crtlärlc lühl, sie tanze nicht. In demselben Augenblick rief der alte Herzog, welcher auch anwesend war, seine Schwiegertochter zu sich. Hans verbeugte sich grüßend gegen den Alten, den er erst jetzt bemerkte, ebenso wie er nun erst Richard sah, dcr neben dem Alten stand. Beide blickten ihn starr an, ohne seinen Gruß zu erwidern. Über Peter Herzogs ausdrucksvolles Gesicht glitt sogar ein höhnisches Lächeln. Dnnkelrot vor Schani und Zorn trat Hans zn seinem Vater, der allein in einer Ecke saß und ihn mit einem spöttischen Blick empfing. „Nun, ich denke, jetzt siehst dn, was das für Leute sind?" brummte er grinning. (Fortsehung solgt.) die romanischen Länder. Der Orden zählt derzeit vier. zig Bischöfe nnd zwei Kardinäle. In 3)sterreich'Ungarn hat der Orden 14 Provinzen. Abgesehen von den alten Provinzen, haben die Franziskaner in Bosnien zwöls Ordeushänscr nnd 59 Pfarreien, in der Hercegovina 3 Klöster nnd 32 Pfarreien. Im ganzen hat der Orden in unserer Monarchie 203 Pfarreien mit 727.000 Seelen. In Bozen und Hall haben die Franziskaner auch die Gmuuasien. An 1500 Ordensbrüder wirken als Mis-sionäre in nichtchristlichen Ländern, i» den Kolonien Deutschlands, Englands nnd Hollands. Seit tiOO Jahren haben die Franziskaner die „Kustodie" des Heiligen Landes' sie rühmen sich, in Palästina Kranken-, Waisen» Häuser nnd Schnle» gegründet und alle geweihten Slät» ten geschützt und Tausende von Pilgern unterstützt zu haben. Der Orden hat seit Leo XIII. und seinen letzten Generalen Laner und Schuler einen großen geistigen Aufschwung geuomtnen nnd an der katholischen Univer-sität Löwen in Belgien ein eigenes Konvilt errichtet. — jTrauung.j Am 29. v. M. fand hier die Trau-nng des Herr» Dr. Jakob Ulrich Herz aus Wien mit Fränlein Dora S n pp a n t jch i l sch statt. " ^Mitteilungen aus dcr Praxis.) Für das Maß der Vorbildung zur Erichluug einer Zuschneiderschule sür das Damenkleidennachen besteht, wie für Fachschulen für einzelne gewerbliche Zweige überhaupt, leine all-gemeine Norm und ist somit hierüber in jedem lvn> lreten ^alle zn entscheiden. — Ans administrativen Rücksichten darf die Gründung einer Privatlehranstalt von den Administrativbehölden nicht untersagt werden. —1-. — llHrünveredelungsturS an der lanbwirtsckafi. lichen Lehranstalt in Ttauben.j An der landwirtschaft-lichen Lehranstalt in Stauden sindet Sonntag den 6. Juni ein Grünveredelnngsturs statt, und zwar vor» mittags von 9 Uhr an in Standen selbst und nach» mittags um 3 Uhr im Austaltsweiugarlen am Stadt-berg lTr^ka Gora). Bei dieser Gelegenheit werden unter die Teilnehmer Edelreiser zum Zwecke der Reb-grünveredelung kostenlos abgegeben. — Wir erhoffen einen zahlreichen Besuch von feiten der lehrbegierigen Jugend nud unserer Weinbauer. — lLehrer'Zcrialturs.j An der l. t. Handels» akademie in Graz wird mit Genehmigung des t. k. Mi» nisteriums für Knllus nnd Unterricht in der Zeit vom 15. Juli bis 14. August der fechsle „Ferialkurs zur Her» aubildung von Fachlehrern an kaufmännischen Fort» bildungsschulen" abgehalten werden. Unterricht und Übnngen finden täglich von 8 bis 12 Uhr statt; es werden keinerlei Ta^ren eingehoben. — Die schriftlichen Anmeldungen zu dem Kurse, von der Schulleitung vidicrt, sind bis 20. Juni an die Direktion der l. l. Handelsakademie i» Graz zn richten. " lslus dem Aollsschuldienstc.j Der l. l. Bezirks. schnlral in Krainbnrg hat an Stelle des kranlyeits» halber beurlaubten Oberlehrers Herrn Anton Tone die absolvierte Lehramtskandidat in Fräulein Theresia Rant zur Tupplenlin an der Volksschule in Eisnern bestellt. —r. " iTubskripiion auf ein für den Neamtcnstand wichtiges Wert.j Demnächst wird ein von den Selliuns» raten im Finanzministerium Dr. Robert ^wier» zina und Dr. Karl Nedinger herausgegebenes Werk „Die Versorgung der k. l. österreichische» Staats» lxamte», Staatslehrpersone» und Diener, sowie ihrer Hinterbliebenen" erscheinen. Diese auf offiziellen Grundlagen beruhende Publikation verfolgt deu ^weck, einerseits das formelle und materielle Pensionsrecht der im öfsenllich.rechllicheu Dienstverhältnisse stehenden ^ivilstaatobediensteleu und ihrer Hinterbliebenen in systematischer Weise darzustellen, anderseits die prak» tische Anwendung dieses Rechtes unter Berücksichtigung der bis in die jüngste Zeit reichenden einschlägigen Judilatur zn verauschaulichen. Dcr Preis eines bro» schierlen Exemplares beträgt 7 k, bis zum Erscheinen des Werkes im Subslriptiunswege 6 X. Subskriptionen aus dieses Wcrl nimmt das Präfidialburcau des t. l. Finanzministeriums eutgegen. —i-. — lVischof Stariha,j unser Landsmann, hat auf scin Bistnm in Amerika trcmlheitshalber resigniert und ist »ach Europa abgereist, um seine alten Tage in der Heimat zu beschließen. <^. — »ien.Nache eine Siwing ab, wobei vom bis» herigeu Projeltsinhaber I. T 0 bell und vom Inge» nieur I. I a n e s ch technische Berichte erstattet wur-den. Der interessante Bericht des Ingenieurs Icmesch soll in Druck gelegt und an die Interessenten verteilt werden. Die Ncmarbeiten dürsten demnächst in Angriff genommen werden. " lVrrichtuna einer Gef«ü.qe,zuch!,ch bei Laibach nm nachträgliche Geuehmimmg seme, a«, der Parzelle Nr. 134«/li4, Katastralgememde Wa!,,ch, er-richteten Geflügelzuchtaustalt findet am «. d. M um 9 Uhr vormittags die lommi,sw»elle Lolalverhandlung unter Intervention eines Staatsbautechnilers der t. l. Laudesregieiui'g an Ort und Stelle stall. —r. Laibacher Zeitung Nr. 122 1114 1. Juni 1W9. — iDic Pfingstfeicrtagcj brachte», dank der ziem. lich günstigen Witterung einen äußerst regen Vorkehr. Unzählige Karossen führten Pfiilgstgäfte und Firmlingc iu die Ümgebuug unserer Stadt, die sich ebeu bei solchen Gelegenheiten stets bestens bewährt, wo es gilt, lauschige Rast» und Ruheplätzchen mit dem nötigen Komfort zu bietcu, wie ihu Ausflügler des 20. Jahrhunderts lieben. Auch die Abendzüge führten ein nach Tansenden zäh» lindes Publikum von den verschiedensten Aus» flngsorten heim. — Tas Satramcut der hl. Firmung empfingen an den beiden Pfingslfeiertagen insgesamt 941 Knaben nud 969 Mädchen, was eine Gcsamtziffer von 191«» Firmliilgeil ergibt. Im Vorjahre betrug die Gesamtzahl etwas über 2000. Der Unterschied, der sich heuer ergibt, hängt jedenfalls mit dem Umstände zu» sammen, daß in vierzehn Tagen die hl. Firmung auch im nahegelegenen Waitsch stattfindet, wobei die in letzter Zeit anszergewöhnlich erstarkten Ortschaften Waitsch nnd Gleinitz wie auch das aufblühende Rusental ein bedeu. tendes Kontingent stellen, das sonst der Laibacher Tom» kiichc zugefallen wäre. — <» K für arme k. k. Neantteus-tüchter, zlvei ü 400 l< für arme Nürgerstöchter, znn'i ^ 2l)0 K für arme Mädchen. Tie bis' 10. Juni 1909 bei der Stalthalterei in Wien fälligen Gesuche siud zu instruieren- Taufschein der Braut, legales Mittellofig» keilszeuguis uud Sitteuzeugilis; Nachweis, daß der Vater dem Offiziersstand, bezw. dem k. k. Veamteustand angehört oder angehörte. Die mit dem Ansftallnngs. bcitrag beteilten Mädchen müsseil sich nach dem Willen des Stifters am 1.6. August 1909, als dem Tage des heiligen Nochns, in der Pfarrkirche zn St. Stephan in Wien tränen lassen, widrigens die Verleihung erlischt. — Meisterschaftsringtämpfcn im Zirkus Zavatta.j Die Konlurrenzringlämpfe nm den großen Preis von -Laibach im Betrage von 2000 l^ fanden Samstag abends sowie, au den Nachmittagen uud Abeuden der beiden Pfingstfeiertage bei großem Anspruch eines schaulustigen Publikums ihre Forlfetzuug, die namentlich infolge Auf. treteus mehrerer neu eingetroffener Meisterringer äußerst interessante Phasen darbot. Samstag abends rangen Pamburi Mailand) gegen Ännoni lItalien) nnd H c r m a n n ^Dentschlaild) gegen Mariui Raii-evi^ sDalmatien). Ans ersterem Wettlampse ging Anuoui, aus letzterem Weltmeister Rai'6c» vi6 als Sieger hervor. Annoni lvurde Sieger in 17 Minnten durch Drehgriff und Eindrückell der Brücke, Nai5evi6 iu 27 Miuuteu durch Zwiegriff. — Am Pfingstsonntag nachmittags trat der aus Wien eiuge» tioffcne Chaiilpion Saudhofer gegen den dänischen Meisterringer Hansen anf, wobei Hänfen durch eineu Fallgriff am Boden nnd Eindrücken der Brücke nach einem Ringkampfe vou 17 Minuten Sieger wnrde. Als zweites Ringerpaar traten Hermann gegen An-noni in die Tchrauten. A n nuui errallg ilach 22 Mi» uuten durch einen Untergriff von hinten den Sieg über Hermann. — Am Pfingstsonntag abends waren die Konkurrenzringkämpfe durch den Champion Sedl» m e y e r aus Tirol eingeleitet, der gegen Maxim Rai -5evi6 in die Schranken trat. Obwohl sich Sedlmeuer durchwegs als routinierter Berufskämpfer erwies und über eine staunenswert entwickelte Muskulatur verfügt, besiegte ihu doch der stets ruhige, doch ebenso energische Weltmeister Rai5evi« durch einen Ausheber vou Stand und Mühle binnen 27 Minnten. Nach Abtreten des stürmisch akllamiertcn Ningerpaarcs nahm das Kampfbild eine ganz unerwartete und deshalb um so inlereisantere Weuduug. Ein unbekannter, angeblich Hierlands ansässiger Herr, der seinen Namen nicht neu-nen will, war schon zu Beginn der Abendringtämvfe zum Kampfrichter Herrn Pfeffer, der die Konkln» reuzkämpfc seit Beginn mit vieler Umsicht leitet, heran> getreten und hatte sich nnter Deponierung einer Prä» mie, die seinem eventuellen Besieger zufalleu sollte, er» boten, mit jedweden der bisher aufgetretenen Ringer den Kampf aufzunehmen, worauf die Jury einging. Dieser Unbekannte trat nun in die Kampfmanege und zu seinem Partner wnrdc der deutsche Champion Her. m a n n bestimmt. In hoher Spanuuug sah das Pu> blikum dem Auftreten des so kühuen Herausforderers entgegen, der mit seiner staatlichen Figur vou etwa l.85 Körpergröße uud kolossal kräftig entwickeltem For-menbau zu imponieren anch vollends geeignet schien. Er wurde mit dem Meisterringer Hermann, der schon manchem braven Kollegen viel zu schaffen ge» macht hatte, in drei Minuten fertig. Allerdings spielte diesmal mehr derbe Kraft als Technik die entscheidende Rolle. Der unbekannte Herausforderer bewährte sich iudes auch gestern nachmittags und abends in staunenswerter Weife. Am Nachmittage betrat er mit dem Wiener Ringkämpfer Saudhofer'den Wettkampf» platz uud siegte über seineu Partner mittelst Nacken» Hebels iu einem Zeitraum von nur vierzig Sekunden! Hierauf rann Annoni mit Sedlmeyer. Annoni besiegte, seinen Kampfgcgner mittelst Eindrüctens der Brücke in siebzehn Minuten. — Gestern abends rangen als erster Paar Mai im Rai^eviä g^n Sand-hufcr, wobei Ran-evi6 in vier Minnten durch Ein» drücke» der Brücke über Sandhofer siegte. Hierauf folgte der Ringkampf Sedlmcyers gegeil den unbe» kan ntcn Champion, wobei letzterer — ebenfalls durch Eindrücken der Brücke — seinen Partner in drei Minu» ten besiegte. — Als Schlußringkampf des Abendes folgte der Entscheidnngskampf zwischen den Meister-ringcru Hermann und Hausen, der lange mit wechselndem Glücke hin. nnd herwogte lind sich angesichts der routinierten Technik sonne der enormen Zähigkeit der beiden Champions höchst interessant gestaltete. Nach dreinndfünfzig Minnteil gelang es Hausen seinen Partner durch einen Untergriff von vorne in die eilt-scheidende Rückenlage zu bringen und so als Sieger heivorzngehen. Das Publikum zollte dcu Ringkämpfern reichlichen Beifall. — Morgen abends ringen der Tiroler Champion Sedlmcyer gegen den dänischen Meisterringer H ansen und der u ü b e t a n n t e Kon. lnrrent gegen den Weltmeister R a i i-e v i 5. Nament» lich letzlerer Wettkampf dürfte sich besonders spannend und interessant gestalten, da sich bei der nunmehrigen Sachlage wohl unwillkürlich die Frage ausdrängt, ob den kühnen Herausforderer auch Raic-eviä gegenüber das gleiche Glück begleiten wird, das ihn seine bisherigen Kampfgegner so ungewöhulich rasch zu Boden strecken licß. — lDer Vlektroradiograpl) „Ideal") absolvierte sein Erösfnungsprogramm im nenerrichteten Salon, bezw. abends im Reslauralionsgarten des Hotels „Stadt Wien" im Zeichen des Pfingstfestes durchwegs tadellos. Das Dargebotene faud bei dem iu ansehulicher Anzahl erschienenen Publikum uugeteilten Anklang. Die prak» tische Einrichtung nnd Ausstattung des Etablissemeuts wovon schon das einladende mit gutem Geschmacke und stilvoller Eleganz ausgeschmückte Vestibül Zeugnis ab» legt, kann, entsprechend dem Titel, als „ideal" bezeich» »et werden. Anch die Straßenfront steht hiemit völlig im Einklang. Schade, daß eines der mehrere Qnadrat» meler großen farbigen Tableanr, welche die Straßen» seite zieren, schon in der ersten Nacht einem Bnben» streiche zum Opfer fiel nnd total zerfetzt wnrde. Da sich der Anschasfnngspreis derartiger meist aus England piovenierender Bilder bedeutend höher stellt, als das Dlirchschnittspnbliknm anzunehmen pflegt, wäre zu wün» schen, daß ein solcher Vandalismus in Hinlnnfl durch rechtzeitiges Eingreifen voll Wachorganen verhindert würde. — l.Kinderschuh.) Der Verein für Kinderschntz und Jugendfürsorge für den Gerichlsbezirk Krainbnrg sollte am 24. v. M. seine Vollversammlung abhalten. Da sie jedoch nicht beschlußfähig war, findet am 7. d. M. um 4 Uhr nachmittags in den Räumen des k. k. Bezirks» gerichtes in Krainburg l^immer Nr. 9) neuerlich eine Vollversammlung statt, die bei jeder Anzahl von an» wesendcn Mitglieder» beschlußfähig sein wird. —^. " tZur Volksbewegung i» ttrain.j Im politischen Bezirke Krainbnrg (53.027 Einwohner) fanden im erstell Qnartale des lanfenden Jahres 107 Trannngen statt. Die Zahl der Geborenen belief sich auf 465, die der Verstorbenen anf 393, daruuter 139 Kinder im Alter von der Geburt bis zu 5 Jahren. Ein Alter von 50 bis 70 Jahren erreichten 83, von über 70 Jahren 90 Personeil. An Tuberkulose starbeu 63, an Limgenent» zünduug 18, an Diphlherilis 5, an Keuchhusten 4, all Masern 3, an Scharlach 2, an Typhus 3, durch zu» fällige tödliche Beschädigung 7, durch Selbstmord I Per» soil- alle übrigen an soustigen verschiedeneu Krankheiten. Ein Mord oder Totschlag ereignete sich nicht. —r. — ^Totale Mondesfinsternis.) In der Nacht vom 3. auf den 4. Juni werden wir das einigermaßen seltene Schauspiel eiuer totalen Mondesfinsternis genießen können, wenn nicht Bewölkung einen Strich dnrch die Rechnung zieht. 49 Minntcn nach der Wiener Miller« nacht tritt die Scheibe des Vollmondes ill den Erd» schatteil ein. Zunächst zeigt sich an der linken Seile des Mondes ein schmaler dunkler Streifen, der allmählich immer mehr uach rechts rückt, bis nm 2 Uhr 3 Min. der ganze Mond vom Erdschatten eingehüllt ist. Aber nicht dunkel und ganz unsichtbar wird der Mond, soil» dern er ist sichtbar nnd erscheint in einer kupferroten Färbung, die davon herrührt, daß das Sonnenlicht, welches nilsere Athmosphärc passiert, nicht geradelinig weitergeht, sondern von seiner Richtung gegen den Mond zu abgebogen oder, wie man sagt, gebrochen wird lind so dennoch den Mond erreicht. Dieses Licht hat aber beim Durchgänge durch nnsere Athmosphäre den größten Teil der in ihm enthaltenen gelbell, grüneil nnd blanen Strahlen durch Absorption verloren und nur das Rot ist uoch vorhanden. Leider steht der Mond am 4. Juni sehr tief uud wird deshalb noch aus dem Grunde schwächer erscheinen, weil das von der Mondscheibe zn» rücklommende Licht ein zweites Mal durch die lieferen Schichten uuserer Atmosphäre geschwächt wird. Um 3 Uhr 5 Min. geht die Totalität zn Ende nnd nun be» ginnt der Mond aus dem Erdschatten wieder heraus» zntretcn, aber 12 Minuten, bevor der vollständige Aus» tritt erfolgt ist, gehl iu Wien der Mond unter. In den westlichen Teilen Österreichs wird man auch diese letzte Phase vollstäudig beobachten können. — jDie neue Saucbrültc liei Krainllurg.j Am 17. v. M. wurde beim Vrückenban über die Save' bei Krain» bürg mit der Bclouierung der Bogeil begonnen. Die Konstriiktiou dieser Bogen ist mich für den Fachmann, nicht »ur für den Laien sehr interessant. Es sind dies nämlich sogenannte Dreigelenkbogen' ans jedem Kamp» sei nnd im Scheitel ist je ein Gelenk angebracht, so daß sich die halben Bugen frei in diesen drei Punkten drehen können. Diese. Geleilte sind ans dem besteu Mar» tinflilßstahl hergestellt nnd ihr Gesamtgewicht für alle vier Bogen beläuft sich auf rund 35.000 Kilogramm <3V^ Waggons). Die Betoniernng der Bogen ging in der Weife vor sich, daß jeder Bogen in l8 Teile geteilt werde, von welchen die vier nelien den Gelenken sich befindlichen Teile mit Eisen armiert sind. Diese vier Teile wnrden ans Beton in der Ausdehunng 1: 3 her» gestellt, das heißt 480 Kilogramm Porl'la»dzemeut kommen auf eiueu Kubikmeter Sand und Schotter, wäh» rend die übrigen Teile alls Stampfbeton von der Mi» schling 1:5, das ist 280 Kilogramm Portlandzement auf einen Kubikmeter Sand nnd Schotter, bestehen. — Du' Reiheilfolge der Betouierung der einzelnen Teile ist mit Rücksicht anf die gleichmäßige Senkung des Gc» rüstes getroffen worden. Die Vetonlubatur eines Vugens beträgt rnnd 170 Kubikmeter. Die Seuluug des Ge-rüftes unter dieser Last von rund 400.000 Kilogramm betrug 3 bis 4Vi: Zentimeter. Die Bogen werden jetzt den diesbezügliche» Vorschriften gemäß sechs Wochen lang am Gerüst bleibell. —t?. ^ Wasserleitung in Krainburg.) Die Arbeiten zur Errichtung einer Wasserleitung sür Krainbnrg und Umgebung sind nunmehr vom Kilometer 152 l^'em» ^enikar Quelle) bis zum Reservoir im Kilometer 9 261 fertiggestellt. Die Arbeiten bei den Quellen selbst, beim Reservoir uud beim Wasserturin gehen der Vollendung entgegeil. Ill Krainburg wurde am 25. Mai um halb 3 Uhr uachmillags der erste Spaleustich getau. Die Arbeiten werden heute in Krainburg, iu Klanec, Huje uud Rupa fortgesetzt. Iu deu Dörfern Tupali<-e uud Visoko, wo die Hausailschlußarbeiten bereits durch» geführt find, erhalten schon Wasser aus der neuen Wasserleitung. - - sVerschüttet.) Der 34jährige, in Spodnje Bitnje geborene Josef Miler war in der Gemeinschotlergrube schou dnrch mehrere Jahre mit den SaudmlSgrabungen beschäftigt. Am 27. Mai machte er nun, um leichter nnd schneller zum Materiale zu gelangen, eine Untergrabnng, worin er den ganzen Tag arbeitete. Gegen 6 Uhr abends kam ein Nesitzerssohn aus Ober.Feichliug mit einem Wagen Sand holen, faud jedoch den Miler nirgends vor. Dessen Rock nnd eine Branntweinslasche lagen etwas ab» seits von der Stelle, wo Miler gearbeitet halle, wäh» rcnd die Stelle selbst verschüttet war. Nach längerem Graben wnrde Miler im Sande verschüttet aufgefunden. —o— " (Von der Ttrasze.) Als dieserlage ein Fuhrmann einen mit langen Trammbänuien beladenen Wagen durch die Floriansgasse lenkte u»d etwas rasch in die Rosengasse einbog, kippte das Fuhrwerk um. Da der Wageu nmgelade» werde» mnßte, trat eine kleine Ver> kehrsstörnng ein. — Auf der Resselslraße fuhr ein Spc-diteurkuecht mit einem Streiswagen so uugeschickt, daß er an einen Baum stieß und ihn stark beschädigte. ^-Dem Handelsmanne Anton Klnn in der Bohori^gassc wnrde ein vor dem Laden gelegeiler Auslagelasten gc-stöhle». Er war grü» a»gestrichen und enthielt Schnurr« barlbürsle», Bleistifte, Notizbücher, verschiedene Gallim» ge» vo» Briefpapier u»d Ansichtskarten. Der Eigen» tümer erleidet eine» Schade» vo» 40 K. — Ans dem Platze Tabor an der Pfalzgasse fassen vorgestern abends drei Arbeiter, die von zwei vorübergehender Eisengie» ßer» angerempell wurde». ES e»tsta»d ei» Streit, der sich zn einer regelrechten Keilerei entwickelte, wobei von einer Seile mehrere Schüsse abgefeuert winden. ^ Sonntag nachts hörte ein aus der Martinsstraße pa» lrouillierender SicherheitSwach»innn mehrere Schüsss fallen. Als er der Detonation »achging, erfuhr er, daß der beim Bau des Straßeuviadultes als Nachtwächter angestellte Arbeiter »lit seinem Revolver einige Schreck« schlisse ill die Luft abgegeben hatte. Eiuige Passanten halle» nämlich die eiserne» Schotlerwage» losgelassen. " s(3in «^edierender Passagier.) Samstag »ach Mit' teriiacht wnrde ans der Südbahlistatio» durch einen Sicherheilswachma»» der 32jährige Manrer Johann Knoblizta aus Radobitz i» Böhme», der als Passagier »nährend der Fahrt von Trieft nach Laibach die Kon-dliklenre beschimpfte uud mißhaudelt hatte, angehalten lind verhaftet. " lGefundenj wurde: ein H)amenregenschirm, l'i» goldener Ring mit einem Opal nnd ein Donblezwicker- " lVerloren) wnrde: ein Spazierstuct mit silbernein Giisf, ei» silbernes Halsletlchen mit fünf Anhängst'!", e>» Geldtäschchen mit 25 X, ein Geldtäschchen mit 23 l'' nnd ein Spazierstock. — lkurliste.) In Bad Darnvar sind in der Z"t vom 16. März bis l8. Mai 323 Personen znm K'"' gebrauche eingetroffen. — Michiigc Zeit.j Landhansuhr: i 42 Sekunde». Theater, Kunst und Literatur. — l„Vl»^ vu<1 i l! n X s i> !! ^» k n.") 17 geogra» phischc Zeichnuugen in Farbendrnck mit Text, znsaM' mengestellt u»d gezeichuel voll Fr. Marolt, Lehrer cm der Dritte» städt. K»abe»vollSschule iu Laibcich. P"',^ 1 K. — Das Nüchlei», das als Ler»behels für d>c Schüler des 4. Schuljahres wohl gute Die»ste wsm dürste, gereicht dem Autor, der scholl vor zwei Iahn'" eine größere, als Klassenlehrmille» gellende Ausga" verfaßt hatte, zu aller Ehre. Die Titelseile entsp"")' teilweise dem geschichtlichen Stosse, der im 4. Sch.' jähre geboten werden soll, und wird unzweifelhaft ^ Schüler interessieren nnd gleichzeitig seil, ^edachnnv »»lerstütze». Mit de» ^eishenerllärlmge», die lin <",'' fa»ge den Schülern beim Karlenlese» viele ^^-'i,' kcilen verursache», mach» sie die erste Seite des ^"^' leiiis bekaimt. Städte, Marllslecken, Dörfer >>»d i.'" ' gcmeinde» überhaupt, reihen fich »ach der Ei»N'>.»l)> zahl, oh»e die Geschichte zu berücksichtige». ^,"'^'' ,.i dere Ei»teil»»g hinsichtlich der Dichte der Vevoll" .' enthält das Büchlein nicht, >vas auch auf dil's"'^^,. wohl kaum wünschenswert erscheine. Von den ^'' ^. slilen sührl nils die liule deu Stoss uud die ""^„„i betreffende geographische Skizze vor- der lcere -' . aus der linken Seile kann von den Schülern z». >""' ^^, lei Nemerlnnge» verwertet werden. Die Stizz" .^, im einheitlichen Maßslabe 1:35.000 l> ^M Laibacher Zeitung Nr. 122. 1115 1. Juni 1909. — 3^/2 kilmnctl'r) sil'.^'ichiil't. Dic SliMN sind in vier Farben an^^'flihrl. — Das Wc'rt lunrdc 0l,nn l. l. ^midr^schlllmte dl'N Schnllcitnnqen solvic den Ortsschnl» ^älcn ani'inps^hll'l». In cincr allfälliql'n zweiten Aus» ssabe dürste es anqezeiql sein, die Karlen vun Ober», ^>^er. nnd Innertrain nach den betreffenden Wan» dcrimqen einzureihen sowie ani Schlüsse eine Ubersichts» karte von qanz Kram in ebensolcher Ansfnhrnnq nnd un qleicheii Maßstabe einznschalten. Tie Stadt '^and-!^liß lieqt a n »nd nicht nilterhall., der Gurl, >vas ^>chtiqz„stl>llen ist. I,n übrigen N.nrd das Wert seinem Zwecke q»l entsprechen nnd oerdienl daher die weiteste Vc-rbreiinnq. 1^. ~~ <„Österreichijche Nundschau.") Heransqeqeben ^'n Tr. Alfred ^-reiherrn von N e r q c r, Leopold Frei» Mrn Y..1N (5 h l n ,n e c l y, Dr. Karl Glossy, Dr. ^lir ^-reiherrn von Opfte n h e i m er. — Inhalt des ü> Heftes: 1.) Nevolntionäre Vorspiele in ^ranlreich, ^l'n ^llrnnider Nlar lParis). 2.) Die londoner See-^''eqslonferenz. Von lomftetenter Seite. 3.) Mostar — ^^>l nnd Neliqion. Von Noberl Michel. 4.) Briesc "m, Giovanni Seqantiili. Mitqeleill von Bianca Se> Nantini. 5.) Die festliche Austria. Novelle von Max, M^'ll. 6.) Moderne Kunstbestrebunqen. Von Ne^ie-riin^srat I. ^ o l n e s i c s. 7.) 18<>9. Äns den Taqe» l'üchern der Gräfin ^nise ^hiirhei»,. Mitqeleill nnd ^»!)eleilet voi^ ^icn<' van N h y ». l^ortfeNnnq.) 8.) Po-utische Übersicht. Von Leopold Freiherr» von (5 h I n -U'r e l'y. 9.) Feuilleton! Marie ionise »ach dem Sturze Napoleons. Von Hans W e ber - Lntk o w. 1<>.) ^tnnd-!ch"!ü Die Kreditverhältnisse in Vosnien nnd der Heree-Mina. Von Otto Poppovi^. — „Das Griechentum n>5 lebendiqc Kraft". Von Kustos Dr. S. ^rant-fürt er. — Erinneruuqeu au Nohrau. Von Neqic» runqslat Ferdinand M e n ^ i k. — Nenere Haydn. ^terainr. Von Dr. D. I. Bach. — Eine Grillvarzer-""ttiniszenz. Von Professor Inlins S ch m i d. — Wie-"er Theater. Vo» Theodor A n l r o p P. Geschäftszeitung. — sD i e „X IN s» « <> ^ i 1 n i c :> l .i II l> -^'""»Ic« okoli««") zählte, wie wir dem uns zn-^kommenen Nechnunqsabschlnsse entnehmen, am Schlüsse °l's Jahres !i)<»8 2877 Mitqüeder. Alle Geldempsänqe ^'trii^en 35,802.703 K 60 !^ alle Ansqaben 35,614.64! Kronen 15 I,, worans sich ein Gesamtverlehr von ^,417.344 1< 75 l> erqibt snm 12,220.098 K 55 l> '','chr als im Jahre 1907). Die ^ahl der Einlaqcn be-urs sich a„s 6257, die einen Wert von 17,102.911 K ^' ll l„m 4,667.978 X 3 l> mehr als in, Vorjahre) ^präsentieren. Der Stand der Darlehen am Schlnsse ^'s Geschäftsjahres betrnq 13.492.123 K 29 l>. Der ^'inq^winn belies sich ails 76.083 !< 53 l>, wovon ^>.«oo i< an den Hanvtreservefonds nnd die qleiche ^"liune an den Spezmlreservefonds iiberwiefen nmrden. ^sterer beträqt nnnmehr 152.990 X 97 !,, letzterer M920 ^< n'i>, s^ das; sich der Gesamtstand der Ne-IM'efonds mit 288.9! l lv 8 I, darstellt. Überdies ve> ^!>rt sich der Spezialsonds mit 30.406 X 84 l>. — "U's dein oben anqeqebenen Reinqennnne wurden fnr ""schicdeiie »vohlläiisie >'>N'ecke Spenden in, Netraqe von ^l)l, i< kliert. ^^^______ Telegramme bes k. k. Telegraphen-Korrespondenz-Burcaus. Tcr Allslavischc Koussrcs, iu Petersburq. -. Petersburg, 29. Mai. sVericht der Petersburger ^leqraphen-Aqentnr.) Die Sitziinqen des Exekutiv-^"ltees des Ällslavischeu Prater Kongresses nnter "'lwirf,!!,^ der Mitglieder der „Kommission zur Grim-°"nq einer' Slavische» Vanl" und einer Anzahl speziell "Wladene» Persü»lichleite» sind beendet. Hn den Be-^uugen wnrde die ^rage erörtert, ob eine weitere ^"uateit gnr Herbeisührlinq der Einiqnnq der Slaven n?!'chts folgender vier 'Erschei»nna.en »nöqlich se>: "!cht,lb(>rei!!stil»,»»nq d<^ Meinnngen der slavischen A"lter i„ der Axnex'ionssrage, Uneinigleit zwi,chen den 5''^are» u»d Serben, Manqel an Vorzeichen für dic i, V""" ber Beziehungen zwischen ^inssen nnd Polen " 'Mchland ans Grnndlage der Verbrüderung, endlich 'wanernd unversöhnliche' Beziehungen zwischen den '""lhcnen ,„id Polen in Galizien. In, ^anfe der Be-t","Mge» nnirde lonstatiert, das; diese Erschemnngen ^"le »»»beriviüdliche» .Hindernisse siir die ^orisehnng ^/ anf ^,„ Pi^^^- ,^m,gresfe nnlernoninienen Sache ." lull,in',ll'i, »nd »virlschaftlicheil Einigling der Sla-/n bilde,,. Die Annerivn fei eine einseitige Handlnng ,''">s der österreichssch.niigarischen Negiernng ge-,/'l'", ohin' das; die Vollsverlrelnng daran leilgenom-. "' >1"be, »,,d es liege mithin lein Grnnd Znr Be-F."?lu»g vor, das; die Vollsverlreter nnd die öffentliche ^'nnng der slavischeil Voller Osterreich-Nngarils mchl ,"e »„.nalische Pflicht erfüllen »nd alle Kräfte daran-^>eii würde», »,» der Bevö>ser»»g Bos»iens nnd der ^'V'eg^'ua ^^^ ^^.,^. Selbstverwaltung nnd d,e Frei-sir! '^"' »"t'vnalen nnd fnllnrellen EnOvicklnng z» > >)er». ^-evner gehe a»s den Ä»s;er>l»ge» der bnlgari-l >ie» Vertreter hervor, das; die lnltnrelle Ärl'eit B»I-^^'"'s, des lilächtigste» slavische» Staates a»s der ^' lnn-Halbinsel, darans gerichtet sein werde, alle sla-^ chsn Ballanländer vor Absorptnm nnd wirtschaftlicher l, '!'-' ,^, be>vahre>,. Deshalb töime die jetzt hervor-d<>, /c.^' ^""»igleit der Ballanvölker nicht als die Idee ' ^>uign»g der Slave» gefährdeiid ansgefaßt werden. Was dic Beziehungen zwischen Nnssen nnd Polen be-trifft, so fand die Versammlung, das; es verfrüht sei, die Gesetzesvorlagcn über die Abtrennung des polni-schen Gouvernements nnd die Einschränlnng der Nechte. der polnischen Wähler der neuu westlichen Gonverne-ments als den beiderseitigen Zwist nnd die Nndnldsam-ll,il »ähreiide Erschei»»>lgen zn betrachten, da die Stel-liingnahme der Volksvertretung noch unbekannt sei. Es sei zn erwarten, daß alle Anhänger der slavischen Eini-g»»g ihr Bestes tnn werden, nni den anf dem Prager Kongresse verlündelen Prinzipien der volle» Gleich-beiechlignng aller slavischen Völker zum Siege z» ver-helfen. Was Galizien anbelangt, so bemerkte die Ver-sammlnng mit 3^eda»er», das; hier die allergrößte» Schwierigkeiten für die Einigung der hadernden Völker-schaften vorliegen, gab jedoch der Meinnng Ansdrnct, das; Erscheinungen anf einem verhältnismäßig kleinen slavische» Territorium lein Hi»der»is zur Fortführung der Cache der Einigung der Slaven bilden können. Daher beschloß die Versammlnng, die begonnene Sache fortzuführen nnd die nächste Konferenz des Exekutiv-lomitees des Allslavischen Kongresses im Jänner 1910 abznhalten, Moskau, 30. Mai. Zehn Delegierte des Slaven-tages, darunter die Neichsratsabgeordueten Dr. Kra-mm nnd ^losa^-, find hier eingetroffen. Der Bürger-meifter begrüßte im Bahnhofe die Gäste, denen stürmische. Ovaliouen bereitet wurden. Moskau, 31. Mai. Meldung der Petersburger Telegidpheoagentur.) Die slavischen Gäste wohnte» nach. mittags einer Sitznng des Vereines zur Hebniig der slavische» Kultur bei. Fürst Eugen Trnbectoj führte in längerer Rede ans, die Axwesenheit der sla-vische» Gäste i» Moskau beweise, daß die Slaven be-stiebt seien, eine, An»äher»»g a» das russische Voll z» vollziehe», das für das Slave»l»m stets Znneignng gehabt habe. Dafür spreche die Nolle Nnßlands im rlissisch-türlischen Kriege. Nicht die Verwandtschaft allein, a»ch die gemeinsame Sache vereine die West-»»d Südslave» mit Nußlaud. Im Kampfe mit der ger-manischen Welle setze das Slaventnm seine Hoffnlmgen ans Rußland allein. Die A»»exio» Bosniens und der Hereegovina erfülle das russische Voll mit Schmerz. Äußer de» ge»!ei»same» Interesse» einigen anch die gemeinsamen Ideale die Rnsse» mit dem Slaventnm. Die Slaven in Rußland stehen für die eigenartige gei-stige Physiognomie jedes ei»zel»e» Volles ei». Dieses Prmzip liege der rnssischen Aufsassimg über die Emi-gnng der Slaven zngrnnde. ^»'eichsratsabgeord»eler Dr. Kraniär sagte, die Politik habe nichts mit Ge> fühlen zn lim. Damit das Slave»l»m trinmphiere, muffe gleichzeitig auch auf wirtschaftlichem Gebiete ge-cnbeitel »verden. Die Slaven wollen nicht die Karte Europas verändern, sie zielen nnr ans eine wirtschaft-liche Einigniig ab. Bezüglich Rußlands wü»schen die Slaven einzig uud allein, das; es dem polnischen Volle Gleichberechtigung gewähre. Die Westslaven seien dnrch ihre Begeisterung stärler als Nußland nnd bilden einen furchtlosen Vorposten znm Schntze Nnßlands bei etwai-geni denlfchen Eiiifall. Wenil der Vorposten salle, luerde Nußland schwerlich mil del» gemeinfame» Gegiier fertig lverdeil. Der Vnlgare Nob<"ev richtete einen Appell an die Nnsfe» uiid insbesoudere an Moslan, sich nochinals an die Spil^' der Slaven zn stellen znm Nampse gegen den wirtschaftliche» Andrang dcr Dclllschen. Der ferbifche Delegierte beioiile, die Serben setzen ihre Hosfimngen ans Nußlaiid allei». Der Viil-gare L » d s k a n o v »vies den Vorwnrs, der Nnlgarien deshalb gemacht worden sei, weil seine Unabhängigkeits-erllärnng gleichzeitig mit der Annexion erfolgte, znrüct ,i»d erklärte, das; die Bulgaren, welche der slavischen Idee tren bleiben, anf der Wacht für das Slavenlnm stehe»; wenn der historische Moment komme, werde» die Bulgare» dem deutschen Andrang Widersland leisten. Neichsratsabgeordneler Klo sä5 bestritt, das; der Triumph der slavischeu Idee ohne Teilnahme der rns. fischen Vollsmassen möglich sei. Die Ezechen wünsche» ei» i» materieller, geistiger nnd lnltnreller Beziehung starkes Nnßland, sowie, daß die slavische ^rage gleich-zeilig eine wirtschaftliche nnd soziale Thrage sei.'Pro-sessor Komarovskij warf den Pole» vor, daß sie vo» Nnßlaiid Z»gestä»d»isse fordern, selbst aber fron-diere» und der Gogoljfeier fern geblieben seien. — Abends fand zu Ehren der slavischen Gäste ei» Nanletl statt, an dem auch Vertreter der Stadt, der Kanfmann-schaft, der Knnst nnd Wissenschaft nnd der slavischen Kolonie teilnahmen. Göppinqen, 31. Mai. Auf der Nüctfahrt stieß das ^nslschifs „Zeppelin II" an einen Nanm. Die Ballon-spitze versing sich in den Ban»>ästen; das Steuer wurde ze/stört. Die Weiterfahrt ist erst morgeu zn erwarten. Gras Zeppelin lehrte nach ^riedrichshasen zurück. Paris, 30. Mai. Die Ageuee Havas meldet ans !^ima vom gestrige»: Unter ^ührnng Pierolas griff eine Volksmenge das Negieriüigsgebäude a» uud be> »iächtigte sich des Präsidelite» Leg»ia, nm ih» z»r Ab-danlnüg zn zwingen. Die regiernngstrenen Trnppen befreile» jedoch Regina »»d eröffnete» das Feuer gegen die Volksmenge, die mehr als 40 Tote anf dem Platze ließ. Damit erscheint die Nevolle niedergeworfen. Dallas 2 U. N. ! TSL^sM^j! SO. mäßig ! fast bewültsj "' 9 U. Ab. ,734 6 14^7! S. schwach heiter ____ 7U.F/ 7.W s 12 9,'W. schwach teilw.bew." 30 2 UN. 736 3 22? W. z. start teilw. heiter 0 0 9 U. Ab, 738 2 1« 3! SO. mähig ^ bewölkt 7 U. F. 737 3 I5"3 . "^" » ^ ^ 31. 2U.N. 736 5 21 6 . fast bewölkt 0 0 li U. Ab. 737-2 16 5 windstill brwültt_______ 1.> 7 U. F. l 736 4 ! Ib-I O3O. schwach heiter 0 0 Das Tagesmittel der Temperatur vom Samstag beträgt 15-6°, Normale 1b 7°. vom Sonntag 18 0°, Normale 1b 8°, vom Montag 17 8°, Normale 16 0«. Seisnlische Verichte und Beobachtungen bcr Laibacher Erdbebenwarte (Ort: Gebäude der l, t. Slaats-Oberrealschllle.) La^e: Mrol.Nleite4li" 03': Östl.Länne von Greenwich 14° 81/ ______Vegi n u ^ - °U « b«„. ZK ZK" tz'ff 8?« ^ff -. ^°"' kß 5H sx FZ' z« z °^ KlI! l> IN » ^ l> III « l> III » ll M » l, Ul ^ A n i b a ch: 30. 1200 0? 17 19 07 19 17 07 20 4b 07 21 23 07 35 V ' (116) 30. »000 22 20 44 22 28 50 22 5018 23 07 52 00 20 15 ! (2-7) Kola: 30. 9/0 07 17 00-----------------------07 21 16 0842 >V (160) A arn burg: 30. 2000 07 18 5t 07 22 !6 07 25 06--------------------W K c, r n z c t> c»: 30. 780 07 17 45'-----------,-----------07 20 02 07 26 V ! ! (42 0) Kadu a: ! 30. 1250 071730!--------------------------07 21 -0748V ! (700) Vebenberichte: Am 26. Mai gegen 3 Uhr Eidstoß in Massafra iiiecce); gegen 6 Uhr 30 Min,, 6 Uhr 45 Min.. 13 Uhr n. 1'i Uhr 15 Min. leichte Erschütterung«-!! in Messina. — Am 27. Mai gegen 6 Uhr Erdstoh vierten Grades in Porto Maurizio. verzeichnet in Moncalieri. — Am ^.8. Mai gegen 1 Uhr 45 Min. Erdstoß dritten Grades in Messina; gegen I Uhr 30 Mi», leichte Erschütterung in it lagen fürt. — Nm 2l>. Mai vor 7 Uhr Erdstoß mit starlem Getüse in Fünflirchrn (Ungarn) uud Umgebung. Voden unruhc am 31. Mai unverändert, heute am 1. Juni abnehmend. » E« bsde»!,!! k -- dleüllchf« Horl,o„,^d vo„ ». V — MillolfismlMapI) «>«!»!!!>, W ^ Wicchrr! Pe„bsl ^">. " Dif j< ,865.0-3' — abgesehen, auf über 125 Millionen Kronen, und zwar: Prämien-Reserven (abzüglich Rückversicherung) K 114, 268.492- — ; Reserven für Kurs-Schwankungen K 1,498.547- — ; Gewinn-Reserven K 9,800.000-. Das Vermögen der Pensionskasse und der Spar-uud Versorgnngskasso der Angestellten der Gesollschaft beträgt zusammen K 2,5HO. 110 —. Die Gesellschaft hat im verflossenen Jahre einen großen Häuserblock im Zentrum der Stadt Triest zum Zwecke der Errichtung eines neuen Anstaltsgebäudes für die Zoutral-vorwaltung und ein günstig gelegenes Haus in Graz, io welchem die Bureaux der dortigen General-AgentBchaft untergebracht sind, angekauft. (1982)