Donnerstag den 4 Nr. 19s lyis S9. Jahrg. Die Adriasrage. St. Germain, 3. September, Fiume soll mit einem großen Stück seines Hinterlandes zu einem Pufferstaat gemacht werden, dessen Lharakter vorwiegend italienisch sein wird. Der Friede mit Bulgarien. KB. Paris, 3. September. (Agence Havcrs). Im Obersten Rat der Alliierten besteht der Wunsch, den Friedensvertrag mit Bulgarien so rasch als möglich zu erledigen. Tfchechifierung der Slowaken. P r e ß h u r g, 3. September. Gleichzeitig mit dem AmtSverzicht des Preßburger Zsu-PanS Czoch sind sämtliche- ZsupnnS der Slowakei, 18 an der Zahl, zurückgetreten, »>nd zwar unter Hinweis auf die Tschechi-sierungSpolttik der Prager Regierung, die die Slowaken nunmehr als unerträglich empfinden. Dle ungarSschm Kommunisten. Verhaftung de» Präsidenten de» Revolntton-tribnnal». Budapest, 3. September. Die Polizei hat den hiesigen Advokaten CSato-Zinner, der während der Räteberrschast als Präsident deS militärischen RevolutionStribunalS amtiert hat, sowie seinen Bruder, den HandelSangestellten Alexander CSato-Zinner, der bei der Terroristengruppe gedient hat, verhaftet. Julius Csato-Zinner wird beschuldigt, zahlreiche Personen tm Milttärgesäng-nis gefoltert und zum Tode verurteilt zu haben. Die Bewachung der in Deutsch- österreich Internierten. Wien, 3. Scptember. Mit Bezug auf die Mitteilung der heutigen „Mittag-Post", daß Bela Kun die Wiederaufrichtung der Räteregirrung in Ungarn plane und mit ihm ungarische und österreichische Kommunisten zu diesem Zwecke innigen Verkehr unterhalten, erklärt Staatssekretär Eldersch, daß von einer Flucht Bela KunS und seiner Genossen absolut keine Rede sein könne, da die Ueberwachung jeden derartigen Versuch als aussichtslos erscheinen läßt. Auch habe die FinanzlandeSdirektion dir ganzen bei den Mitgliedern der ehemaligen Räteregiernng Vorgefundenen Gclvbeschläge mit Beschlag belegt, so daß es den ungarischen Kommu-aisten an finanziellen Mitteln zur Ausführung ihrer Pläne fehle. Szamueltz» Helfer. Budapest, 3. September. Der dieser Tage verhaftete Zoltan Szamucly, ein Bruder des berüchtigten Tibor Gzamurly hat sich st, der GesängniSzelle erhängt. W i e nxr--Neu sta d t, 3. September. Ber hiesigen Staatspolizei ist es gelungen, Henkersknecht Tibor SzamuclhS festzu-nehmen. Es ist dieS der LZjährig« Fleisch-aauergehilfe Julius Grubitsch ans Kollnhof. «rubilsch hat sich seinerzeit. ö S Szamuely n Kollnhof anläßlich des gegenrevolutio-aärn, BauernausstaudeS Todesurteile voll-».I ^hr rege an dieser HenkerS arbeit beteiligt. Grubitsch wurde von der rdeubmgcr Stadthaupimannschast wegen „^dachtes des mehrfachen Mo.rdeS verfolg: ad ist hier Grund einer am 30, Augusk ^'',h"angtcn Telcphondepesche gestern vrr-? worden. Die Verhaftung erfolgte ge . ö-Mlich dn- polizeilichen Flrmdeniouttullt b!.hiesigen Holcl» ln welchem Gttl. ''H nicht gemeldet war, ! Ein nichtamtlicher Auszug. (Dr ah tb erich t der „M arb u r ger Zer tun g".) ' St. Germai«, 2 September Am Mittwoch wird Dr. Renner mit de» beiden politischen Beiräten Professor Gürtler und Dr. Tchön-baner und dem Sektion»chef Dr. Schüller St. Germain verlasse« und die Antwort der Verbündeten nach Wien bringen. Wird in Wien die Unterzeichnung beschlossen, so könnte am Donnerstag vormittag», da» ist am 11. September, Dr. Renner wieder in St. Germain eintressen. In diese« Falle wäre mittag» die Unterzeichnung und wohl noch am gleichen Abend könnte die Hei nreise der Delegierten erfolgen. ^ Soweit man nach den verschiedenen Zeituagsmeldume» ein vild über die Aenderungen gewinnen kann, läßt sich von dem vertrage, den wir morgen erhalten werde», folgende» sagen: Deutschöfterreich hat de« Rame« „vesterreichische Republik" z« führen. Der Anschlutz wird nicht im Frieden-Verträge selbst, wohl aber im Begleitschreiben dadurch verboten, das; Oesterreich vorgeschriebe« wird, keine Propaganda z« dulde«, die gegen die Unabhängigkeit de» neuen Staat-wesen» gerichtet wäre, verschiedene Aenderungen des Personenrechte», insbesondere die Naturalisierung und Option betreffende, werden angekündigt. Die Kriegsgefangenen solle« noch vor der Ratifizierung Heimkehr««. Die Ausnahme Deutschösterreich» in den Völkerbund soll gleich «ach der Ratifizierung de» Vertrage» erfolgen Da» linke Mnruser mit Radkersburg gelangt ohne weitere Volksabstimmung zu Deutschösterreich In de» Bestimmungen über Westungarn hat sich nicht» geändert. E» bleibt bei der bekannten Abänderung, ohne daß eine BoMabstim-mung zur Pflicht gemacht würde. Ferner wurde ein Antrag der Gebiet», kommission abgelehnt, Deutschösterreich zu verpflichten, einer eventuelle« Lo»lösn«g Vorarlberg» unter der voran-setzung zuznstimmen, daß die Schweiz den Anschluß ausdrücklich fordern und der Völkerbund genehmigen sollte. Vorarlberg bleibt uns demnach erhalte«. , Wirtschaftliche Bedingungen In Bezug aus die Kriegsanleihe hätte Deutschösterreich für jene Titre» nicht zu haften, die zwar auf seinem Gebiete liegen, aber den Angehörigen der Nationalstaaten gehören die nichttitn'ierte« «orkrtegsschulden sollen wie die titulierten aus alle Nachbarstaaten verteilt werden. Kür die HandeltzbeziehunLeu der Nationalstaaten soll ans die Dauer von fünf Fahren G-senseitigleit gellen. Lschechoslowalien ukd Polen sollen verpflichtet werden, an Deutsch-österreich Kohle in gleichem Umfange zu liefern. Leider scheint Deutsch-österreich weiter nicht mit den nichttituliedten Krieg»schulden und vor allem mit den rninöse« Bestimmungen, betreffend den Umrechnung«-schlüssel, belastet zu sein. Eine Frist von zehn Lagen für die Linlerzeichnung. Gens. 3. September. Dr. Renner wird eine Frist von zehn Lagen erhalten, um sich darüber zu entscheiden, ob er den Friedeu»vertrag unterzeichnet »der nicht Man rechnet mit der «uterzeichnung nicht vor de« 12 oder 13. September. . Gründung eines christlich-sozialen Blocks in Ungarn. lDrahtbericht der „Marvurger Zeitung'.) Budapest, Z. September. Die christlich-soziale Partei -in Ungarn bat gestern eine Bersammlung abgehaltsn in der die Gründung eines christlichsozialen Black» vollzogen wurde. Diesen, gebSren an r dt« christlich«, soziale Partei, die christlichnational« Partei, i ein Teil der gewesenen Arbeiterpartei und die Leldarbeiterpartei. Der neue Block beschloß. dis Politik Friedrichs mit allen Mitteln zu unterstützen. Sollt« jedoch seine Person «in Hindernis bilden, so wird der Block eventuell von der Person Friedrichs absehen, aber nur unter der Bedingung, dafj auch m der neuen Regierung der christliche Block genügende Vertratung finde. Das Deutschtum tu SüSttiol. Der italienische GeneralkommMr verspricht Schutzmaßnahmen. Innsbruck, 3. September. Am 29. September hatten die Führer der politischen Parteien Südtirols eine Besprechung mit dem Generalkommissär Lredaro, wobei sie vorerst eine Rechtsvsrwahrung gegen die Einverleibung Deutsch-Südtirols in das Königreich Italien einlegten und s ->da m die Beschwerden der Bevölkerung über die Uebergriffe der italienischen Behörden zur Kenntnis brachten. Eredaro sagte die Abstellung der Mängel zu und betonte neuer-lich seinen Standpunkt, daß Sprache, Sitten und Gebräuche der deutschen Bevölkerung den Schutz der italienischen Regierung finden werden. Den Vertretern der Meranor knr-vorstehung erklärte Eredaro, es sei die feste Absicht der italienischen Regierung, daß^ die deutsche Bevölkerung ihre deutschen Schulen haben solle. Gttett dör Eisenbahner in Dentfchöftepreich. Wien, 3. September. Nach dem -Streik auf der Südbahn ist HKite vormittag der Generalstreik auf sämt'ichen Bahnen beschlossen worden. Ls werden nur mehr die Züge, die auf der Strecke laufen, nach Wien gelassen, von Wien geht kein Zug mehr ab. Man hofft jedoch, daß man heute zu einer Einigung komm-n wird, so daß im kaufe des Abends der Eisenbahnbetrieb wieder ausgenommen werden kann. Belagerungszustand über Sofia. Versailles, 3. September. Nach einer Meldung aus Basel sei über Sofia und Schumla der Belagerungszustand verhängt worden. Der MlMonendlebftah! in ker ungarischen Gesandtschaft. wien, 3. September. Bekanntlich wurden seinerzeit aus dem Gebäude der ungarischen Gesandtschaft 135 Millionen Kronen geraubt, wovon 70 Millionen zustandegebracht wurden. Nunmehr sind auch die restlichen 65 Millionen sichergestcllt. Der Attache« der Gesandtschaft, Herr Hayos, hat am Freilag der Staatspolizei mitgsteilt, daß er seinerzeit das Geld in Sicherheit gebracht habe, um es vor den: Zugriff der Räteregierung zu sichern. Die Kämpfe in Rußland. Warnung vor Optimismus. Berlin, 3. August. Au- put informierter Quelle erfährt die »Deutsche Allste-meine Zeitung* : Dir Nachrichten über die Vorgänge an den Volschewisiensronten sind mit caoßcr Vorsicht auszunebmen. Uebrr den Operationen stegen Petersburg schwebt noch völliger Dunkel und man muß die Meinungen darüber mit großer Zurückhaltung beuctrilen. Scheinbar wollen sich die Finnen und Esthen ausschliehen. Ein Zusammenbruch deS Bolschewismus iu Grobrußland sicht jedenfalls noch nicht bevor. Dir Meldungen aus drr Ukraine lauten sehr widersprechend. Die Lage der Bolschewist'« ist vort keine besonder» Me. Falls sich oll« Caits A Marburg er Zerkung. Nr. 166 — '4. Sevtsm-ber 1618 arttibolschewlstischen Elemente in der Ukraine zusammenMcßen. wäre mit einer alsbnldr-gen Niederlage der Bolschewisten in der Ukraine zu rechnen. Mutige Stratzeu-Ämpse in Kronstadt Kopenhagen, 3. September. Die in. .Stockholm erscheinende »Dagens Nyheter ersähet aus HelsingforS: Flieger, die gestern über Kronstadt suhren, berichten, daß auf dem Markte regelrechte Gefechte zwischen Bewaffneten und der Bevölkerung ftattstn« den. Eine Menge Leichen liegen aus dem Markte und in den umliegenden Straßen umher'. Aus Wiborg wird gemeldet, daß man Donnerstag mehrere Stunden langes Schießen aus der Gegend von Kronstadt gehört habe. Man nimmt an, daß englische See- und Lnftsireitkräite in Wirksamkeit waren. «ine englische Flottille in der «stser. Königsberg, 3. September. Eine englische Flottille hat die Ostsee in der Richtung nach Osten passiert.^ Es gondelt sich vermutlich um eine bevorstehende Unter-stützung des Vorgehens gegen Ruglano durch den Hauptteil der englischen Flotte. Deutschlands Zukunst — ein Bund mit dem Osten. S!. Germat«» 3. Sspksmbsr. Die Blätter melden aus WaWn ?s«: Der frühere Staatssekretär Knox Hai im Senat sine «mffehenerregenSe Rede gehalten, worin er erlrlarke. Sie Ver-ekni-ten Skaalsn körmSen niemals einen Vertrag unterzeichnen, Ser De ttfchlanS vernichtet und Sen Keim zu n-men Kriege« in sich lrüge. KnVx prophezeit ein Bündnis zwischen Deutschland, RntzlanL, Sen MEchsn Skaaten Europas und Japans. Er ermähnt Frankreich, gute Beziehungen, womöglich einen freundschaftlichen Verkehr mit Deutschland zu tuchen und das Geschehene zu vergessen. Leider ist -er Friede von der Art, Satz zwar Frankreich sofort, Deutschland aber gar nicht vergessen kan«. Die VorkmeiiuWM für die Vmlamentö- jdas Wahlrecht; die Männer, die an der j Front weilten, selbst dann, wenn sie daS 18. Lebensjahr nicht erreicht baben. Nebst dieser Aufgabe, die Nationalversammlung zustande zu bringen, erachtet es die neue Negieruug als ihre Hauptaufgabe, mit der Entente die Friedensverhandlungcn cinzu-leilen, mit den Nachbarstaaten eine vollständige Verständigung zu erzielen und zwar auch mit Deutschösterreich in der Frage DeutschwestungarnS, und den gegenwärtigen Ncbcrgriffen in Ungarn ein Ende zu bereiten. taguug in Wien. Verbrechens-Chronik. Der- Massenmörder Schumann. Berlin. 2 September. Der Massenmörder Schumann aus Spandau, der jahrelang die Besucher des Falkenhagener Forstes in Schrecken verseht hat, hat nnn unter dem Drucke der gegen ihn vorgebrachten Beweise nicht weniger als fünfzig Verbrechen elnae-standen. Die Vermutung der Kriminalpolizei, daß dieses Mordregister noch lange nicht erschöpft csi, dürfte nicht von der Hund zu weisen sein. Schumann gibt zu, 7 Morde, 15 Mordversuche. 5 Brandstiftungen, 3 Naubiiberfälle. 11 Nolzüchtigungen und 9 Diebstähie begangen zu haben. Es ffbunbe-greiflich. daß es diesem Manne möglich Wien, 3. September. Die lausende Woche wiro das Parlament in einer erhöhte» politischen Tätigkeit sehen. Alle Parteigruppen sind zu Sitzungen rinbecufen. Der Fricdensvertrag, aut den monatelang gewartet wird, wird u. allernächster Zeit in den Händen der Delegation sein. Der Vizepräsident Fink reist morgen dem Staats-kanzler Dr. Renner nach Feldkirch entgegen. Die Tagesordnung der Nationalversammlung bildet der Friedensvertrag. Dieser wird noch In der Samslagsitzung erledigt werden. Die Christlichsoziale Vereinigung tvird Freitag nachmittags zum Frtedensvertrag Stellung nehmen. Wegen der Dringlichkeit der Beratungen wurden die Abgeordneten von allen Parteien ersucht, zu den Sitzungen bestimmt M erscheinen. Der Sitzung des Hauptausschusses am Freitag geht eine Sitzung des Kabknetts-rates voran. Sowohl im Ksbinettsrate als mar' Mae solche Unzahl von verbrecherischen? auch im HauptauLschusse wird der Staats-Handlungen jahrelang ungestört zu voll-flauster über d-e letzten Verhandlungen führen. "Wenn eine Erklärung dafür überhaupt geiucbt wird, so könnte sie vielleicht darin gefunden werden, daß die vielen Lei-cbcnfunoe im Fatlenhagcn?r'Forst und nn gleichnamigen Sec von^den dortigen Behörden kurzweg als Selbstmorde erstark wurden. Schumaun wurde in da§ llntcr-fuchunqsgcfänam» eingclieferl. ISAM Kronen Im EtiefelaSfatz. Salzburg, 2. September. Vor einigen Tagen verkaufte ein etwa 30- bis Oöjähriger Mann rn Zugssührerunisorm in Maxglan bei Salzburg der Hermine Traber einen braunen Segeiluchkofser; er enthielt einen dunkelblauen Kammgarurock und eine Hole, eine dunkelblaue Snmtweste, eilten grau-grün-» englischen Ueberzi-h-r nut blauwriß-lnrriertem Futter und ein^Paar Boxka.f-schuhe Nr. 42 der Wiener Firma Reumann. be- richten und sich auch über die vorgenomme- neilAendetUngettdesFriedensvertragesäußern. In den bisherigen Besprechungen de Partcifübrer trat zutage, daß die Vertrete sener Gebiete Deutschösterreichs, die nach den Bestimmungen des Friedensvertrages an Italien und die anderen Nationalstaaten abgetreten werden muffen, Widerstand gegen den Fricdensvertrag geltend macksten und für die Ablehnung desselben Stimmung machten. Inwieweit sich dieser Widerstund in den Beratungen und in der Nationalversammlung geltend machen wird, steht noch nicht fest. Eines ist jedoch sicher, glatt werden sich die Verhandlungen der Parteien nicht gestalten, zumal erhebliche Schwierigkeiten zu überwinden sind. -!- Wien, 3. September. Der Präsident der Nationalversammlung hat den Haupt-ausfchuß für Freitag den 5. September, 6 Uhr abends, und die Nationalversammlung für Samstag den 6. September, 1 Uhr nachmittags, cmberusen. Die TageSorhpung bei den Sitzungen wird die Beschlußfassung über den Vertrag von St. Germain bilden. Llngain auf brm Wege zur Ordnung. Die Lösung der KMueUs Krise. Budapest, 3. September. Das Ministerium Friedrich ist vom Schauplatz noch n'cht verschwunden, und schon ist ein neues Kabinett in Gründung begriffen, welches in den nächsten Tagen die Leitung der Geschäfte in Ungarn übernehmen dürfte. Die heutigen Verhandlungen, die der gegenwärtige Unterrichtöministcr HuSzar sowohl mit ungarischen Politikern als auch mit Vertretern der Entente geführt hat, zeitigten nämlich das Ergebnis daß eine neue Regierung an Stelle des Kabinetts Friedrich eingesetzt werden soll, und wenn das Kabinett zu- Es stellte sich heraus, daß in den Absätzen j stunde kommt, wofür heute abends alle Aus-irr 000 Kroiien in ungestempelten Banknoten l sichten vorhanden sind, ist volle Bürgschast verborgen waren. Nun sucht man den Ver-i dafür geb.oteu, daß Friedrich freiwillig seinem - - ^ dxg offenbar j Nachfolger den Platz raumen wird. H-ormell käuser und den Eigentümer gestohlenen Koffers jwird wohst an der Spitze der neuen Re- gierung der gegenwärtige Handclsminister Heinrich als Ministerpräsident stehen. In Wirklichkeit handelt es sich jedoch um die Einsetzung eines OrdnungsmiiitsteriumS, das den Charakter Hegedü 8 - Gnrami - Hn «-zar tragen wird. Die hentigen Verhandlungen lassen darauf schließen, daß die Entente dieses Kabinett anerkennen wird. Sobald diese Anerkennung erfolgt, gilt das Kabinett Heinrich als gesichert. Das Regicrungsprogramm des neuen Kabinetts besteht zunächst darin, auf stark demokratischer Grundlage Neuwahlen vorzunehmcn, die am 28. September statt-finden sollen Anderthalb Millionen Wähler werden die Mitglieder der Nationalversammlung wählen und zwar erhalten alle Männer, und Frauen vom 24. Lebensjahre angefangen s Kurze Nachrichten. Salvarsanschnmggel in Deutschland. Düsseldorf, 2. September. Die Düsseldorfer Polizei ist einem ausgedehnten Sal-varsnnschmnggel ins Ausland nick die Spur gekommen. Der Hauptbcteiligte ist der Vorsteher der Allgemeinen Krankenkasse. Er hat ein ibm anvertrautes Depot im Werte von 25.000 Mark unterschlagen und für die Schiebungen benutzt. Großer Kasseneinbruch bei der medelökerrcrchischen Limdcöregierung Wien, 3. September. Am 29. August nachts sind'bi-her.unbekannte Täter in die Ranzleien der Wirtschaftsabteilung der niederösterreichischen Langesregierung eingedrungen. Sie bohrten eine eiserne Lasse an, legten die Schlösser bloß und erbrachen dann die Rasse. Sie entnahmen ihr einen Betrag von 200.000 Rronen und entkamen mit der ansehnlichen Beute. Um 750.VÜV Krone« Schmuck unterschlagen. Wien, 2. September. Auf Ersuchen der Polizeibehörde in Romorn wurde dieser Tage der 29 jährige Raufmann Lmanuel Deutsch, unter dem verdachte verhaftet, Juwelen und Wertsachen im Betrage von drei Viertelmillionen Rronen, die er nach Deutschösterreich hätte schaffen sollen, veruntreut zu haben. Er gab nur zu, ein paar Brillantboutons nach Wien gebracht und einem Unbekannten um 48.000 Rronen verkauft zu haben. Daß er dieses Geld veruntreut hat, gesteht Deutsch. Er will es zur Gänze im Hasardspiel verloren haben. Daß er auch den anderen Schmuck übernommen hat, stellt er nicht, in Abrede. Er gibt aber an, daß er diese Juwelen, als er die ungarisch-deutschösterreichische Grenze überschritt, weggeworfen hat, weil er von ungarischen Notgardisten angehalten wurde. Deutsch wurde dem Landesgericht eingeliefert. Mehrheitslozialisten, Unabhängige und Kommunisten. München, I. September. Wie aus Nürnberg gemeldet wird, ist e-Z dort über Antrag der Betriebsräte zn einem Zusammenschlüsse der drei sozialistischen Gruppen, nämlich der Mehr-yeitssozialisten, der Unabhängigen und der Kommunisten, gekommen. HindeiiSurg und'die Schmiede. Ans Kassel wird der Berliner „Deutschen Zeitung" geschrieben: Eine Schmicdetagnng in Hannover brachte dem Feldinarschall Hindenburg vdr seiner Ehrenwohnung eine .Huldigung dar. Der Feldinarschall dankte und mähnte zur Arbeit, die allein Deutschland retten könnte. Ans der Menge heraus wurde dann erklärt, sollte Hindenburg vor ein feindliches Genchl gestellt werden, dann würden alle Schmiedehämmer, von Hannover zum Vorschein kommen. I eme'ticfc Enttäuschung folgte. Oft erkundigte L-M SO "AK MNsWßWA«. cr sich bei seiner Pflegerin nach der anderen ^ ' Schwester, die früher in der Pflege mit ihr abgewechselt nird jetzt, seit er zn genesen -.in- Roman von A. Deutsch. ^ (Nachdruck verboten.) „Die haben mich lange warten lassen," sache der alte Herr, als sie mit dem Verlangten zurückkehrte, . . „ „Ich konnte die Locke nicht gleich ftnden. „Hier Anblick entschädigt. Welch eine Pracht!" Er hielt sie gegen das Licht. „Me lang, wie weich und von welch wunderbarer Farbe! Jetzt kann ich es dem armen Schelm nicht verdenken, daß er sie nicht missen wollte. ''Aber wissen"Sie," suhr er fort, und jetzt funkelten die grauen Augen mit dem bekannten Ausdruck hinter den Gläsern, „das Haa-r gleicht dem Ihren wie ein Wassertro-pfcn dem ändern! Merkwürdig, ganz merkwürdig!" Dam, lachte er in sich hinein, wie es seine Art war, wenn er recht innerlich -froh war, streichelte ihr die Wangen und entfernte sich. Am ändern Tage übergab der Arzt den, .Kranke» das Verlorene und dieser dankte ihm mit so tiefbewegten Worten dafür, als habe er ihm das Teuerste wiedergegeben. Einige Tage, wirkte das Medergewonneue chernh'igend ans ihn, ja, inan sah, wie er sich izusehends erholte Doch das dauerte nicht Zange. Die alte Unruhe trat wieder ein, die sich zu einer fieberhaften Aufregung sttigertw lSchveiKin, die unser svcmtvS Gehirn, -hervor-Es peinigte ihn etwas. Er schien etwas zu «örnngt^p ihn Äs ovstrw GoKlMtvu Puc4m der Krankheit das ganze Seelenleben beherrschte, crwackcn, oft , _____ Hem Ausdruck der Erwartung, dem dann gefangen, nie wieder die Zelle betrat Schwester Martha sagte, es seien einige Schwerkranke ini Kloster und da Schwester Charitas das höchste Vertrauen g.n.ietzc, bei derartigen Fällen die Pflege gan^z in ihren Händen; anch gehe sie sehr häufig in die nahegelegenen Pacht- und Landhäuser, ivo ebenfalls viele Verwundete nnterffebrach! wären. Eines Tages fragte er den Oberarzt, wer die Locke in Verwahrung gehabt. H,Eine der Schwestern," gab dieser zur Antwort. Der Oberarzt war nicht ohne Verlegenheit. Er Wichte, daß das Mädchen unerkannt bseibe» wollte. Er kannte die Gründe für diese Handlungsweise nicht, aber den Charakter des Mädchens genug, um diese zn ehren, ohne sie zu kennen. „Schenken Sie mir noch einige Muu-M>!" bat der junge Mann und i-ichtete seine dunklen Armen forschend aus das Gesicht des Arztes, „Ist es möglich, daß wir in einer Krankheit, wo alle unsere Sinuc von einem dichten Nebel umhüllt sind, für eines .ein halblichtes Bewußtsein haben und diesen Punkt festhalken unter all den Wirren und lasten, etwas, was einbraffen Es neue" LKHbe'wüßtwcrtzE" .die Türe a-ntging, hob er den Kbp^mit" „Wenn es ein Geckanke War,' der v'or so gchörh eine solche Erscheinung nicht zu den unmöglichen Fällen," antwortete der Oberarzt, bei dem jetzt das wissenschastlichc Interesse erregt' wurde, „So.habe ich nicht geträumt?" rief der junge Mann mit fcstein. überzezmeiidenr Tone, - „Wovon spreche» Sie?" fragte der alte Herr. ' ' „Sie sollen etz wissen,, Herr Oberarzt," sagte der Fremde nach einer Weile stillen Nachdenkens, „denn einmal muß es Licht um mich werden, wenn ich leben, soll! Ich folge fest vier Jahren den Spuren eines Mädchens . . . ohne, ohne es finden zu können. Dieses Ziel ließ mich den Dienst meines .Kaisers verlassen — ich bin österreichischer Offizier und wollte an diesem Kriege teil-nchmen: denn ich dachte, wo Selbstlosigkeit und opferwillige Hingäbe ihr Wml übten, da da müßte auch sie sein und so-würde mich vielleicht ein gütiges Geschick endlich mit ihr znsammenüchren . . . lind schon Sie, Herr Oberarzt," fuhr der junge Mann so« und seine bleichen ,Wangen röteten sich vor tiefer, innerer Erregung, „gleich >„ den ersten Tagen, als ich ohne Besinnung hiet lag. hatte' ich die dnntle Empfindung' ihrer Nahe, Mochte cS' wie Nebel um meine Seele liegen, floß mir glühendes Feuer durchs j.Hevz, ängst-ich-ew mich Schreckgestalten, -immer scch'ich ihre Züge; bald uerschwoimmm -und nnk-kar, Md lichter und deutlicher, aber 'chimer war es ihr Gesicht, Und einmal, als cs am schrecklichsten war, als mich lebendiges Feuer verzehrte und die Hölle mit ihren Schrecken -mich ängstigte, da fühlte ich ganz deutlich den Strahl ihres Auges/ hörte ich in meinem innersten Geiste ihr leises FlüsO stern: „Sei ruhig, ich bin bei dir!" Und ich wurde ruhig. Mir -war cs, als hebe mich plötzlich eine liebe, starke Hand aus all diesen Schrecken, mein wild rasendes Bl-ul besänftigte sich, es, legte sich ein müdes, erquickendes Etwas ans meine Sinne, dann schwand mir alles." Der junge Manu schmieg -erschöpft. Er lehnte sich zurück und schloß 'auf einen Auge«' blick die Augen. „.Habe ich geträumt, Herr Oberarzt, oder nicht?" fragte er dann mit l-oisem Tone. - Dieser war bewegt: nicht nur sein wisstp- schastliches Interesse war bewegt, anch ffHü ÜraveS, m-enschenfrenndliches Herz fand sestff Rechnung bch dem Falle. Ihn rührte mc Größe und Pjefe feines Gefühles, wie es W i-u feinem ganzen' Leben, -daS auch nicht arw an Ereignissen, aü fremden And eigenen, ^ —s.... !--. . ,, » V ..rtz^rtL wesen ist, nicht begegnet. Und -doch erwt er änsweichend: las lanu -ich nicht wissen. Ich 1^ ach von der Möglichkeit dieses Falles im allg; meinen. Ob er bc-j Ihnen eintrisft, kann l nicht wissen, da ich das Mädchen nicht kcu ' das Sie suchen." „Ist keine unter den Pslegeri-nncitz EliMtth Werüer heißt?" Seine 'sttP zitterte, al,s er diesen Namen anssproa)- (Fortsetzung folgt.) Nr. Igg „ H. September 1616. ' Märb' urfter Ze k t u n ft?' » r 7 ? 7- ^ 7 ? Die Annahme des GtaatsvoransOlages. Tarte A Marburg, 3.rSeptember. .-SlovenSk! Narod* ' " 1 Korosec geg-en oen -v^varsvoran--schlag gestimmt. Durch das StimmewI fürsorge gegen daL Budget habest >^e» Klertkalerr'gegen die Ausbezahlung der Br/Lntengehälter für September, gegen die Auszahlung der FlüchtllngSunterstützungen -aus Dem besetzten Gebiet, gegen die slowenische Universität, gegen die Jrivalidenuntcrstützungen. gegen die Erhaltung der Schulen und Kranken Häuser, gegen die Erniedrigung der hohen Zölle, also für die Teuerung und "für die Fortsetzung der gegenwärtigen konzentrierten Konzcntrationsunmögltchleit gestimmt. DaS Volk soll froh sein, daß die Klerikalen samt ihren Verbündeten trotzdem in der Minderheit geblieben sind. Auf die Frage eines Abgeordneten, warum sie gegen die Regie» rung stimmen, hat Dr. Korosec geantwortet; Weil wir nicht in der Regierung sind. Vor der Abstimmung hat der dalmatini-Iche Abgeordnete Tresic-Pavicic, der keiner Partei angehört, gesprochen. Dieser Abge-ordnete hat zur Arbeit aufgefordert und 'in scharfen Worten die Parteipolitik selbstgefälliger Politiker gegeißelt. Zu den Slo» wenisch.Klcrikalcn gewendet, erklärte er mit erhobener Stimme, daß eS nicht angängig fei, daß sich die Minister in Automobilen auf Agitationsreisen begeben, solange die Kriegswaisen noch letdenMamtt meinte der Redner die SlgitationsretschDeS Dr.-Korosec nach Dalmatien), während die von ihm geleitete Abteilung für staatliche KricgSwaisen-e Leitung geblieben ist. Auch erklärte derMedner, daß er niemals unter Oesterreich" für den Voranschlag gestimmt habe, daß^rr es aber als Pflicht eines seden Abgeordneten ohne Unterschied der Partei betrachte, daß er in einem Nationakstaate für dir Staatsnotwendigkeiten stimme. Die Rede war mit großer Zustimmung und KlatkiHttt, sowohl in der Kammer als auch auf 'Den -Galerien begleitet. Bei der Abstim- mung haben die Demokraten klar und scharf ihr „Ja* ausgesprochen, während in Oppo-sittonstreifen Das „Gegen* wenig begeistert und nur halblaut gesprochen wurde. Nur Triskovic, Sola und Dr. Smodej haben eine'Ausnahme gemacht. Korosec schwankte erst, ob er auf die Ausrufung seines Namens hören solle, und erst auf die wiederholten Rufe: „Na, na, Herr Korosec, stimmen Sie doch!* hat er halblaut sein „Gegen* gesprochen. Dabei rief ihm der parteilose Abgeordnete Tresic ironisch zu: „Es lebe Oesterreich!* Als Herr Ntncic sein „Gegen* gesprochen hat, hat die ganze Kammer ge lacht. So hat die Opposition ihre zweite Niederlage, die ärger als die erste war, erlebt. Die Demokraten können mit Vertrauen in die Zukunft blicken.* Kino. Stadtküw. Nur noch heute Vorführungen des Kriminal-Sittcudramas „Die fremde Frau". Alexander Vissous Dichtung wirkt im Film ebenso ergreifend wie auf der Bühne als Theaterstück. Das hohe Lied der Mutterliebe bildet den Höhepunkt der Handlung; erschütternd wirkt die Schwurgcrichtsszcue, in der der junge Rechtsanwalt Rahmond mit Ausgebot seiner ganzen Beredsamkeit und jugendlichem Feuer ' seine Klientin, eine Verbrecherin, oerteidigt, ohne m ahnen, das; es seine eigene Mutter ist. Die Heldin des Dramas wird von der ersten Tragödin des Audapcstcr Nationaltheaters Emilie Markus darfthstcllt. — Das kommende Programm bringt die gerugcschene Filmkünstlerin Mia Man in einer ihrer, besten Rollen, im Filuischlagcr „Opfer". Marburger Binsko». Ab beute Mittwoch bis einschließlich Freitag erscheint die berühmte Filmdiva Magd» Sonja in dem drei aktigen Drama „Der Stärkere" auf der Bild fläche. Ihr Partner ist Herr K. Kästner, einer der Vesten'Mlmkünstler. — Als Zweites ist m sehen das viernktigv Lustspiel „Lehmanns Nraulnncht". Es sei schon heute darauf anfmcrlsam gemacht, daß ab Samstag den 6. bis !». September Ter Einbrecher im Frack", zweiter Teil, eine Aben-tcurcrgcschichte, vorgesührt wird. — Mit Spannung erwartet man schon den Schluß, da sich der erste Teil als glänzend in Handlung und Darstellung erwiesen hat. Marburger- und Lages-RachriOten. Todesfall. Mittwoch den I. d. M. verschied im ^'4- Lebensjahre Herr Johann Wessenjak, Privatbeamlcr. Das Leichenbegängnis findet Freitag den ö. d. M. um 15 Uhr von der Leichenhalle des städt. Poberscher Friedhofes aus statt. . Ernennung. An der Laibacher medizinischen Fakultät wurden ernannt: zu Professoren die Primarärzte Dr. Bottcri, Dr. S>e r k o und Dr. Plccnik. Spende. An Stelle eines Blumengrußes widmete für die verstorbene Frau Maria Kotsch-uig Familie Himmel der Freiwilligen Ret-tungsabtcilung 20 U. Zwei Stunden von Marburg. Miau schreibt ans: Schon im Jahre 1808 haben wirtschaftlich wciterdenkende Köpfe sich mit dem Gedanken getragen, die vielen, im fruchtbringenden Langen-lind Pößnitztale gelegenen Ortschaften durch einen Schiencustrang mit Marburg zu verbinden. Leider sind die mit vieler Zähigkeit vertretenen diesbezüglichen Bestrebuizg'en am Widerstande der alten österreichischen Regierun neu und gewisser Finauzjudcn, die mit den Steucrgeldern lieber Kanonen kauften und Forts gebaut haben, gescheitert. Ter Krieg hat nun auch die Ausführung dieses Projektes in unabsehbare Entfernung geschoben, ist doch durch die im Tale verlaufende Grenze die Ertrngsfähigkeit der Bahnlinie in Frage gestellt. Aber das soll nicht der Zweck dieser Zeilen sein. Gut/ wir bekommen keine Bahn, aber gar so trostlos braucht die Verbindung mit Marburg doch nicht zn sein. Ein schreiben, das in Marburg — anderthalb Stun den Fußmarsch von Ober-St, Kunigund — auf-gegeben wird, braucht bis Ober-St. Kunigund drei, jg nicht selten auch vier Tage. Telephon ll>bts in diesem weltvergessenen — (oft ist'S ja gut!) — Tale überhaupt keines und ein Telc-gsamin braucht von Marburg bis Ober-St. Ku-Nigund sage und schreibe zwölf geschlagene stunden. Die Stadt Marburg ist mit Mlch so ichlecht versorgt. Dieses wohlhabende, mit Naturprodukten so überreich gesegnete Tal könnte zum -lbbaue dieses Mangels leicht das Scinigc bci-krogcn. Die Behörde soll die Sache energisch in d>e Hand nehmen und aus der Sachdemobili st.erung Automobile zur Verfügung stellen, die sMen womindcst täglichen Verkehr mit den Ort Plasten Langental, Ober-St. Kunigund und Georgen ermöglichen, denn derzeit verirrt llch nur ein alter, ansgewerkclter Postwagen in stanz mittelalterlicher Weise jeden zweiten Tag sst diese schöne Gegend. Ausgabe der Behörden P es, diesen vorsintflutlichen Verhältnissen ein s-mde zu machen und einen ordentlichen Pc» mnenvcrkehr, Telesihonanlagon und eine halbtags annehmbare Postverbrndung zu schaffen, schließlich stellt sich auch der naivestc Mensch FNMal die Frage, ob die Behörde nur zum ^teuereiuhebcn da ist. Der Friede von St. Gcrmain lvilkd die Gren-o u Deutschösterreichs, so wie sic im Entwürfe llw 3"ii festgelegt wurde», nur unweseut ^rändern. Es ist daher die in unserer Vcr-- ,"ung erhältliche Landkarte von Deutschösler-"w, die bereits nach den neuesten Bestim-, "dgen bearbeitet und vom Wiener Militär-z ographischeii Institut angejertigl ist, die einzige erschienene Lnudtarte unseres Rock,bar m Karte, die im Norde» bis Dresden, Ss-.^"de» bis Laibach reicht, ist für Kanfleute, >»eo sanken, Industrielle sowie für jeder- , der Anteil nimmt an den Vorgängen der f>eeeinfach unentbehrlich. Es versäume barer m sich umgehend diese Karte in nnse- Postm??""-?''"" beschaffen. Preis 10 K, mit Axt.?"""" ^uur gegen Voreinnnsnenduug des ^ Thesen. Air erhalttüi folgende Zu-''^'uiw'li gowiß manchem Morlnirger er Proi>i»,j, ^ 'das ,scho» einuminal behandelte ' ouf der Tllxdpc ickcincoH-u l ILst-c l le zu errichten, endlich einmal seiner Lösung zu-gcführt werden würde. So oft die von Süden kommenden Züge in Thesen halten, sieht Miau eine Menge Fahrgäste, die sich den langen Weg vom Hauptbahnhöf in die Triestersträße, Po-bersch, Thesen usw. ersparen wollen, anssteigen. Die technischen Kosten werden doch der Südbahn gewiß nicht zn hoch kommen, diesen Plan, der im Interesse der Allgemeinheit liegt, zu verwirklichen. I- S. Von der Genossenschaft der Kleidermachcr und der verwandten Gewerbe. Die für den IT August festgesetzte Generalversammlung der Genossenschaftsmitglieder, welch? auf ' unbestimmte Zeit vertagt wnrdc, findet nun endgültig am Dienstag den 0. September um 18 Uhr bei Martin Fuchs, Edmund Schmidgasse Nr. 7 („Alle Bierquelle"), statt. Die geehrten Mitglieder werden im Sinne des tz 21 der Ge-nosscnschaftsbestimmnngen aufmerksam gemacht, zu dieser Versammlung vollzählig zu erscheinen. — Die Geuosscnschctstsvvrstehung. Kartschowin. (Amerikanische Hilfe.) Samstag den ü. September von 8 bis 11 und von 14 bis 17 Uhr werden Lebensmittel (amerikanische Aushilfe) .in der Kartschowiner Schule füN die dortige Gemeinde verteilt. Diejenigen Parteien, welche die Lebensmittel nicht abholen, werden aus dem Verzeichnisse gestrichen. Nerkans von zum Militärdienst ungeeigneten Pferden. Am Samstag den 41. d. M. findet in der Artilleriekaserne um 0 Uhr vormittags der Verkauf mehrerer zum Militärdienst ungeeigneter Pferde statt. Reflektanten mögen sich'dort-selbst melden und Ausweise darüber, daß sie selbst Besitzer sind und die Pferde zur Vorsehung wirtschaftlicher Arbeiten benötigen, mitbringen. Freie Lehrstellen in Dcutschösterreich. Dire k torstelle am Staatsgymnnsium in Klagen-furt. Gesuche bis 24. September. — Lehrste. llc für mechanisch-technische Fächer an der Fachschule für Eisen und Stahlbearbcilung in Fulp-mcs (rirol) Gesuche bis 30. Scplember. — 11 Lehrstellen an StaatSmittelschulcn in Wien, Krems, Oberhollabrunn und Wiener-Neustadt. Gesuche bis K). September. — Supplent e n ft e l l e n: Für Geschichte und Geo graphic am Gymnasium der TheresianischcN Akademie in Wien. Gesuche bis 12. September. — Für Naturgeschichte mit Mathematik und Physik am Staatsgymnasium in Wien, 10. Bezirk, Marollingergässe 00. Gesuche sofort. —Für Deutsch mit Italienisch, Französhch oder Englisch nnd für darstellende Geometrie mit Mathematik und Physik an der Oberrenlschiilc der Stadt Mer«. ^Gepiche ^sofort. — T u rnassiste n-tcn steile am Staatsrealgtimnasinm in Villach. Gesuche bis 12. September. > dinchpichtru aus dem Gottscheer Ländche». In A ltlag brachte man zwei Wildschweine zur Strecke. Der Schütze ist ein Landbriefträger. Es wurde ein Rudel, bestehend- ans acht Stück,, be obachtel. Höchstwahrscheinlich sind sie von Kroatien über d«: Kulpn gekommen. — In Pr e< riegcl erlkgie man einen Hirsch, der ans--geweidet ein Gewicht von 82 Kilogramm hatte. Es ist «ine außergewöhnliche Seltenheit, da inan dessen HcrkuM nicht eruieren kann. — In U n t e-r d e u ts ch a u wurde dem Besitzer Peter Meditz eine Knh von einem Bären getötet. Nur das Enter und das Ei»geweide verspeiste Meister Petz. — (Schmuggel.) Infolge energischer Maßnahmen von seite» der Behörden erwischte man einige Personen, die sich mit Schmuggel befaßten. Diese trieben Kettenhandel, indem sie Waren nach Kroatien lieferten und umgekehrt wieder zu unerschwinglichen Preisen von Ikroa-tien wieder elnschmnggelten. Ltuch den Italienern lieferten sie Kälber in gcfchlachtetem Zustande, Eier usw. Solche Personen sind auf das mipfiudlichste zu bestrafen, nicht nur mit Geld-, ändern auch mit Arrcststrafe. lieber hundert stuck Vieh hat diese Schmngglerbande den Italienern über die Demarkationslinie geschmuggelt. Infektionskrankheiten. Wochenausweis für das Stadtgebiet Mnrbnra ^Zivilpersonen): ^ - °-vertfticben l i, geheilt 2, gesicwben-^vi Ruhr: verblieben ü, geheilt 2, vcrble Volkswirtschaft. Jugoslawien und das Vermögen feindlicher Unicrtancu. Laibach, 0. September. Bisher wurden, nach dem „Iugosl. Lloyd", in den verschiedenen Geldinstituten rund 02 Millionen Kronen ans dem Vermögen der feindlichen Untertanen gesammelt. Von dieser Summe befinden sich 40 Millionen beim Finanzministerium und der Rest bei der Fondsverwaltung. Heiteres öer Leit. Die Wiedergutmachung. Der alte Morsche ^pvjickeilfteläinldcr in Ehmlo'wo, einen, kleinen -ncsle Russisch-Polens, erhält dieser Tage Besuch von auswärts. „Ms ich das letztcmal hier war," sagt der lNast, „hatte die deutsche Besatzung überall Ordnung nnd Sauberkeit geschaffen. Jetzt, nachdem die Deutschen -das Land räumen mußten, sicht m-am wieder allenthalben die alte Schlamperei und Un-sanberkeit. — „Ja," sagt der alte Moische mit siendigem Lächeln, „das; ich noch dnche erleben diese Wiedergutmachung!" Wahres Geschrchtchen. Bauerngutsbcsitzcr 4.. schieb! Getreide. Neulich soll 'eine der-artrge Ladung Weizen — in Kisten verpackt, als „M-aschi-nenteile" aufgeg-eben — mit der Bahn nach Dentschösterreich hofördert werden. Noch lagern die Kisten auf dom Giiter-bahnhof, als ihm ein wohlwollender Bahn--beamter den t-olephoni-fthen Bescheid zukom-men läßt, es würde -sich empfehlen, die Kisten z-nrnckznholen — die „Mnichinentol-le" fallen durch die Ritzen. Die RjiüwälMbewegmkg. Der Herr Ordimncius macht seinen Ouintanern klar, daß die Vorsilbe „re-- zumeist ein rück bedeutet, zum Beispiel rosingers— znrnckfliehen, reckciors—znrSckgeben, reenr-rere-^näcklaufcn. Nun stellt er Fraacn: „ wer kann mir ins Dmische übernommene JrenDwörter mnnsn, die gleichfalls mit. beginnend, cine NückwärtSbemeaun« verkörpern?" Der. kleine Meyer: „Nc ake-rung, Herr Oberlehrer.* Letzte Nachrichten Der Frieds für Dentschösterreich. M 2 u r g, 3. September, 6 Uhr abends. Soeben wird uns der amtliche Auszug aus den FriedsusbedmHuuge» für Dcutschösterreich, der emschnei. dende Asttderungen in wirtschaftlicher Beziehung enthält, durch den Fsru» sprecher aus Wien «Serruittelt. Wir geven morgen (Dounerstao) früh um 7 Uhr eine Sonderausgabe unsere-Blattes heraus, die diese Frieden«. Sedingungen sowie eine Reihe weiterer mittlerweile eingelauferrer neuester Nachrichten zum Inhalte Habs« wird. Die LLnkor, und Mexiko. (Drahtbericht der „Marburger Zeitung".) Wien, tz. Septomber. Das Reut-erbüro inoldst aus- Mexiko: In seiner Botschaft an den Kongveß erklärt Carranza, daß Mexiko in den die Kohlengruben betreffen» Jen Fragen die M o n r o c d o k t r i -n nicht anerkennen werde. Die Regierung sai bereit, eine Bersöhnungspoliiit z-U führen. Me plündemSen Bolschewisten Stockholm, 3. Semptembcr. In Moskau haben Lle Bolschewisten das schwedische Generalkonsulat gestürmt. Dortselbst befand sich eine Filiale der amerikanischen Lity-Lank mit mehr als 100 Millionen' Dollar vermögen. Ein gesunkene? englische? Zerstörer. (Drahtbericht der „Marburger Zeiiung".) London, 3. September. (Neuter.) Die Admiralität teilt mit, daß der Zerstörer „Tittona" am 30. August in der Ostsee torpediert und gesunken ist. Dir unruhigen Neger. (Drahtbericht der „Marburger Zeitung".) Born, 3. September. Aus London wird gemeldet: Die Gefahr einer allge- meinen Erhebung der Boger Anierikas ist ncich New Harker Meldungen beunruhigend groß. Der Raffenkampf hat tatsächlich bereits begonnen. Die Kesge in Angcsm. (Drahtbericht der „Marburger Zeitung".) Budapest, 3. September. Soweit man die Lage beurteilen kann, erscheint das Kabinett Friedrich wieder gefestigt und es be? steht die Möglichkeit, daß, wenn sich die bürgerlichen Parteien nicht zu einem Block zusammenschließen, der christiichsozial: Block die Macht in die Hand bekommt. An unsere N.L. Abnehmer. . Jene P. T. Abonnenten, deren Bezugs-rccht abgclmifrn ist, werden zur Vermeidung von Unregelmäßigkeiten in der weiteren Zustellung dringend ersucht, die Erneuerung ihrer Bezugsgebühr möglichst bald zu vor-anlasfrn. Wir ersuchen, die Name» aus den An-Weisungen recht deutlich z„ schreibe«. AKschmschreiSert, Mene graphic, StechtschrM^ Gur keuls! üi»Gi«vmrIs lUsu Sau-atlons-ebauspla, nsok, ctem glalctmLmlgeu Kamaa von 4'vxsnclsr Slsson. kiIVUs.IL in cis^ ffsuptwlls. § ""ksng cikt- Vorstsllungsn lg ^ ^ 2O (8) Ükk. In Vorbereitung der kl große Filmschlager ss" SX (IVÜSl IVISjf)' Nette Bedienerin wird sofort für vormittag ausgenommen. Burg-gaffe 16, 2. Stock. - 14997 Verloren-Gesunden Verloren wurde ein antiker Goldring mir großem lichtblauen tem aus dem Wege Kärntner-straße, Schmidererallee, Pfarrhof-gasse, Domplatz, Schulgasse, Her rengasse nener-Stadtpark bis zur Billa Soß. Abzugeben gegen Be-lohnung in der Berw. 7853 Kinderlose Eheleute suchen Hanö-meisterposten. Di« Frau wäscht und bügelt schön. Anfrage in der Berw 14986 AcltereS, deutsches Fräulein sucht Stelle als Stütze der HauSsrau am 1. November. Adresse unter „Nr. 30" an Berw. 14984 Witfrau in mittleren Jahren sucht Posten a's Wirtschafterin zu einen alleinstehenden Herrn. Mel-lingerstr. 59, T. 1. 7861 Selbständige GksthanSköchin sucht Stelle. Geht auch iu Privui-hauS. Adr. Berw. 7851 Pensionierterltuterbeamter sucht Nebenverdienst. Adr. Vw. 15030 Offem Stellen Für HauSmcistcrposten und Bedienung wild ein ruhiges, ki». verlose» Ehepaar ausgenommen. Anzufragsn bei Josef Waidacher, Lederhandlung, Burggasse 6. Lehrer, der landwirtschaftliche Vorträge gibt, wird gesucht. Adr. in der Berw. 15019 Sehr tüchtige -Vonarbeitcriu wird gegen beste Bezahlung sofort ausgenommen. Damenhathou» Elise Polt-Witzlsr, Herrengasse 15. 15034 Reinliche Köchin mit längeren Zeugnissen, welche keine Arbeit scheut, wird für kleine deutsche Bürgecfamilie in Marburg für dauernd fo fleich mit guten Bedingungen ausgenommen. Auskunft bei Kaufmann Läufer,' Obere Herrengasse. 15021 Tüchtige Mamsellen sür Damen-fchneiderei werdin sofort auf GehaltSaniprücke sind etnzusenden an Frau Direktor Moriha Heiner, ' Lvko Pri rufmu» SHL. 14982 Arme Frau verlor ein Kuvert mit 250 R. War nicht ihr Eigentum. Bitte dasselbe gegen kleine» Finderlohn abzugeben. Adr. Berw. Kurze Holzpfeife (ev. in gelben Ländern eingebunden) wurde zwi-scken Herrcngasse Marburg und Gams verloren. Der ehrl. Finder mö ie diese gegen gute Belohnung in Drxgerie Wolf abgeben. Korrespondenz Intelligente» Mädchen, hier fremd, sucht Freund n, eventpell uneigennützigen Freund zwecks gemeinsamer Ausflüge. Zuschbiften sind erbeten unter „Wienerin- an die Berw. 7855 Suche für meine Knstne, junges, sehr hübsche», vermögendes Mädl, da hier fremd, passenden Herrenanschluß Briese unter „Doktor-an die Berw. 7860 kueMsItung. kskrrlponiknr deutsch, slowen. event. italienisch sowie alle einschlägigen Kontorarbeiten besorgt an Nachmittagen tommerz. Beamter mit Vank-vrsxis Antr. erb. unt. ,B»rwärts' an die Berw. 14968 Lämllieks limrre gLMT unck gsmafllsn stslL varrtitig bvi stlslilngvrstrug« 28. k»°8is8 ü/lgf-burgsk- 8i08!l0p. Das größte und beste Aino in ganz Jugoslawien. Mittwoch den r. bi» s September llEi» TIAi'irsi'G Drama in 3 Akten. Hauptdarsteller u. ILor'tnsr' Teile den geehrten P. T. Runden mit, daß ich meine Wäfche-Feinputzerei vom Burgplatz 3 in die Te«etthoffkraße 18 verlegt habe, weiteren zahlreichen Zu-spruch erbittet hochachtungsvoll «IIÄsID WeiLsn, lVIsis, Qei-sle, Ko^n, Kleie, ^,'solsn unci sonstig« t.snukts unri ^rvekts (nur komplstt« Wsggonlsciungsn) >4490 lvsn vum>6, 2sgi-eb, 2rinjsvse IS Reife-uKupeekörbe Blumenkische,Einkraufskaschen.Kandkörbe, Wäschekörbe. Siebe jeder Art. Kolzgeschirr, Bottiche, Badewannen, Schaffeln, Kaus- u.Küchen-Emailgeschirr. Drahkgeflechke für Einfriedungen in großer Auswahl nur bei Loses Antlvga, Gofienplad i (nebeu der Skädkische« Drückenwage). SAmrl. Reparaturen prompt UN- billigsi. KKmwMÜMlßi erteilt staatlich geprüfte Klavierlehrertn Leopoldine Ussar. Am Stodlpark Nr. 1. ' 14933 Zeitungsverfchleißer rrafitante« allerort»! übernehmen gern die NkilküiIiWII-MlIg Verlag, Graz, Wartingergasse 80 in Kommission, da risikoloser, lohnender Nebenverdienst. Das Blatt ist viel begehrt. 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