Nr. 96. Montag, 27. Aprili 908^_______________127. Jahrgang. MblllherMZeitma ^rännmerationsprelj»: Vi« !lj ost ver < e nd» »g : ssanzjähri,, M l<, halbjHhlin <5 X. Im lloiüor: ganzjslirin « X, halbMiist li X, ssür die Zustellung n Pariser Komitee hat das vollständige Einver-'U'hnien der zlvei Organisationen erbeben. Es wurde beschlossen, sich vorerst für folgende wich usi^ieformeu einzufetzeu: Raschere lind direkle Ve '"rderuug im Personen nnd Warenverkehr; Er-'"ns'.immq des Posttarifs für Drucksachen im Ver-")r zlvischen Frankreich nnd Deutschland; Ein-Wtlicho Regelung des Patent- nnd Markenschutz-Achtes. Niters lverdeil die beideil Komitees sich bemühen. Verbesserungen im Zolllvesen herbeizu führen-, sie werden sich bei ihren 3teMruna.cn in dieser Hinsicht zu Dolmetschen der Interessen machen, die sie vertreten. Schließlich werd<-n sie einander alle^ statistische, legislative und sonstige wirtschaftlich wichtige Material mitteilen, welches über die gegenwärtigen Verhältnisse nnd die möglichen Verbesseruugen deo Tauschverkehrs zwischen den beiden Bändern genauere Aufschlüsse bieten kaun. König Manuel von Portugal. Aus Lissabon wird geschrieben: K'önia Ma-nucl, der seit seinein Regierungsantritte das Palais nicht verlassen hat, wird sich demnächst bei zwei Anlässen in der Oeffentlichkeit zeigen: bei der am 25. April stattfindenden Ueberführung der Leiche des Königs Dom Carlos nach dem nationalen Pantheon in dcr 3t. Hierouymu5 Kirche und bei der Eröffnung des Parlameulv. Seme Anwesen heit bei der ersterwähnten Zeremonie war uicht erwartet worden; indem er sich zu diesem Akte der Pieint entschloß widerlegte er gleichzeitig die Annahme, als ob e5 irgendwelche Vefürchtuugen geweseu wären, die ihn biccher zll einer gewissen Zurückgezogenheii bestimmten. Moralisch wurde er in dieser Zwischenzeit der Bevölkerung vielfach näher gebracht dnrch die in die Oeffentlichkeit ge^ langten Nachrichten über verschiedene seiner Hand' lungeu. sowie dnrch Mitteilungen von Persoueu, die mit dein Könige in )x'rührnng gekommen sind. Alle diese Aenderungen stimmen darin überein, das', die bespräche, die König mit den in Audienz Empfangenen führt, durch grofte Herzeusgüte, Aufrieb-tigkeit und Freimut gekennzeichnet werden. Er scheut sich durchaus nicht, auf die groben Tchwie-rigkeiten der Aufgabe, die ihm zufiel, hiuzuweiseu. was er einmal gegenüber eiuer Depuialiou ungefähr nut dcn Worten tat, das; es eine dornige Krone sei, die er seit der blutigen Katastrophe vom 1. ^ebrnar t-rage. Seine Teilnahme am Schicksale von Vedrän^ten bewies er nenerdingo gegenüber den vou eiuer gros'.eu Auzahl von Personen, die von König Earlos Peunoueu belogen, eingereiäi' ten ^'esucheu. in lvelchen uiu dic Fortsetzung der Pensioneu gebeten wnrde, da sonst nianche Fami lien in Not geraten würden. Obgleich die finanziellen Mittel der Kroue in der lehton Zeit sehr beträchtliche Verringerungen erlitten haben, beschloß König Manuel ohne Zaudern die Weiter-gewähnmg der von seinem Vater bewilligten ^madeugehalte. Der suugc Herrscher hat sich durch solche Züge viel Zuneigung bei der Bevölkerung erworben und umn ist überzeugt, das; seine nunmehr zu erwartende häufigere Berührung mit der Oeffentlichkeit zur Befestigung seiner Popularität beitragen wird. Politische Ueberlicht. Laibach, 25. April. Im „Vaterlaud" schreibt Freiherr v. Hellen^ bach-Paczolnl) über den Kampf der Kroate n nnd N nga r n uud bespricht auch die zwei grossen kroatischen Parteieu, von denen die eine, die jüngere, das nicht ungefährliche Experiment unternoin-men, die Serben als gleichberechtigten Faktor zn Hilfe zn rusen. Die 3^'rhältnisse in Kroatien seien jeht sehr desolat, und die Kroue oder Oesterreich sollten die Vermittlerrolle zwischen Ungarn nnd Kroatien übernehmen. Die Bedingungen wären beiläufig folgende: l.) Ungarn überläßt den Vorschlag des Banus der kroatischen Vollovertretung. 2.» Sämtliche Steuern werden von Kroatien eingetrieben uud für die gemeinsamen Auslagen ein gerechter Beitrag an Ungarn übergeben. ^.» Ungarn hat sich mit Kroatien dnrch die Negnikolar-depntation über jene Punkte des Ausgleiches, die in Ungarn anders ausgelegt werden, anzusprechen nnd eine Auslegung festzusetzen. Die „Zeit" meint, man gehe nicht fehl. lvenn man die von der italienischen Regierung eingestandenen (Gründe der italienischen Flotten-d e m onstration nicht für die ansschlatMlxi,-den hält. Italien hat sich einfach beim Snltan als eine ieuer (Großmächte anmelden wollen, die im Orient ein entscheidendes Wort mitzusprechen bal>en. Es ist nicht das erstemal, das', die italienische Politik große Mittel aufwendet ohue sichlbaren Feuilleton. Der Phantast. Von HVt^r H'rlvinc'l'ier. lNachdruck verboten.) ^ (^'rda sah nach der Uhr. Eine Stunde noch. eiusameu Laudhauo zu vergessen, daß sie '^N'elaun i» den Salons der Metropole die Köni^ ^' gelesen lvar. An d<>r Seite eines geliebten ^U"e5 allerdings. — Eines Mannes — ? — .^da lächelte lvehmütig miitierlich. Er war mehr ' ,s^"i>^ Kind. (^euial ^ ja; fleißig — ja; uud t<-,sl l ^' ""- 'lber ein unverbesserlicher Phan-Hl E,n, Optimist in Neiuknltur. Nur über den ui^ '^^ feindn (bedanken daheim, iu praktischen ."w materiellen Frageu aber ein blindes Opfer """es bm,rmschmmm Tropfs, lai s ^' luarx'n die Beweise. Die jnnge Fran ging ^'M>n durch die lange Flncht großer Zimmer. ^" waren die Möbel von den Wänden gerückt, s!,'"ollen verschnürt lagen die Teppiche nmher; l u„o ^. sj^,^^' d^ pralle Wintertag dlN'ch ^^ lnhlen Fonster; Kvffer, K'örbe nnd Kisten ""en üb^einauder getiirmt. Ein Aufbruch uud — ein Znsammenbruch. Denn dieser- Hausrat — allerdings ein fast fürstlicher Hausrat — war alles, was den beiden Menschen geblieben war. Das waren die Neste eines stolzen Vermögens, das von verfehlten Spekulationen, von mißbrauchter (hntmütigkeit, von beinahe sträflicher Vertrauens seligkeit aufgezehrt worden war. Fran l^erda ließ sich seufzend aus einen der verhüllten Stühle nieder, stich mit der feinen, ner-vösen Hand über die Stirne und blickte ängstlich kummervoll umher. Würde es gelingen, das wenig steus zu erhalten V O, diese letzten Wochen uud Monate! Norbert hatte sie schon seit einem Viertel jähr allein lassen müssen, nm (Held zn verdienen. Der arme Kerl! Wie saner ihm das geworden sein mochte! Für t^'Id zu arbeiten, systematisch zu arbeiten, in Abhängigkeit zu lebeu. Uud doch war es noch ein große? (^lück, daß man ihm die Ehes redaktion angeboten hatte, in einem Moment, da alles zu Eude war. (^ierda hatte schon ihren ge-samten Schmuck hiugegebeu gehabt; alles aber hattcu diese entsetzlichen Prozesse lx'rschluuaeu, diese unerschwinglichen (brichtskosten und Au Walts rechnn u gen — nnd nirgendsmehr hatte sich eine Hoffnnng gezeigt. Nirgends! Dcnn auch Norlx'rts Arbeitskraft schien erlahmt zu sein in dieser Zeit erschütternder Kämpfe. Er hatte lange nichts mehr geschrieben — — Fran s^erda flim merte es vor den Angen, während sie alle diese Oualen vou neuem vor ihrer Tcvle aufsteigen ließ. Ah —! sie hatte damals dm leichtsinnigen Mann beinahe gehaßt, als ei' im Angesicht des äußersten Elends nach ihrer wilden Verzwciflima. mit seinem schrecklichen Lachen eines Unüberwino-baren begegnet war. Sie hörte ihn immer noch, wie er zn ihr gesagt hatte: „Darum Tränen, >lind? — Pfni! Diesen Bettel schaff' ich dir in einem Jahr wieder! Ich schreibe einen Noman oder noch besser ein Stück —" AIs sie ihm dann endlich klar gemacht hatte, daß ihre Situation mit keiner Vertröstung mehr ausrecht zn erhalten war, daß eine unmittelbare Hilfe not tat. da war er doch etwas kleinlaut geworden. Aber nur für Augenblicke. Dann wieder ein Aufrecken und den Kopf im Nacken: „Bah! Da geh' ich eben für einige Zeit ins Jock)!" llnd acht Tage später der Abschied. Draußen schellte die Mocke. (^erda erschrak. Es war fast jedesnml eine neue Aufregung, die sich so auküudigte cine Nechnnng, ein Schreiben vom bericht. Daran war sie schon so gewöhnt, dnß sofort irgend eine fchwarze Vision vor ihr aufstieg, wenn dieser schrille K'lang ihr Ohr traf. Zitternd starrte sie nach der Tür. (^ott sei Dank! Herr Winter tint ein, der vertraute Freund ihres Mannes. „Nnn, ^meine Gnädige? Hat sich etwas ereignet?" fragte er mit einem humoristischen Ton in dl*r Stimme. „Was soll sich ereignet haben?" Laibacher Zeitung Nr. 96, 880 27. April 1908. nahen Zweck, eigentlich nur, um die Aufmerksamkeit der Welt auf sich zu lenken. Nunmehr haben wir. im Orient wieder mit den alten Rivalitäten zu rechnen, nur daß diese mn eine ueue vermehrt sind: die italienische. Die Rede des russischen Ministers des Aeutzern Izvolskij über die gegenwärtige Balk an Politik Nußlands hat, wie man aus Belgrad schreibt, in den serbischen politischeu Kreisen großes Interesse hervorgerufen. Die Erklärung des Ministers, daß das durch die russischen Vorschläge erweiterte Htnrzsteger Neform-programm gcwift von allen Großmächten angenommen und unterstützt werden wird, wurde in Belgrad mit besonderer Befriedigung zur Kenntnis gcnoinnien. In serbischen Negierungskreisen erwartet man mit Bestimmtheit, daß Nußland die Ausdehnung der Neformen auf sämtliche Teile der drei mazedonisä>en Vilajete, das heißt, auch auf den nördlichen Teil Altserbiens anstreben werde. Dagegen haben die Aeußerungen Izvolskij s über die vom Standpunkt eines „gesunden Egoismus" uotweudige Zurückhaltung Nußlands iu der Bal-kanfrage weniger angenehm berührt. Die Nutersertigung des No rd sc e - U eb e r-ei n komm ens in Berlin und des Ostsee-Uebereinko m m e n 3 in Petersburg markiert, wie die „Neue Freie Presse" hervorhebt, deren inneren Zusammenhang. Es sollte wohl auch durch diese offenbar von vorneberein in Allssicht genommene (Gleichzeitigkeit verbindert werden, daß nicht ein Staat etwa die Vorteile der einen Convention einheimse und dann Verpflichtungen aus-weichc, die ihm die andere auferlegt. Besonders wichtig sind diese Pakte für die daran beteiligten schwächeren Staaten. Holland, Dänemark und Schweden. Derlei Conventionen werden für sozusagen „normale Krisentage" geschlossen- in Situationen, die alles Maß überschreiten, werden sie hinfällig. Trotzdem hat sich ihre Nützlichkeit wiederholt bewiesen, da eine vorsichtige Diplomatie auch wäbreud dcs Kampfes nicht leicht ohne zwingende Not Rechtsverletzungen begeht, die neue Schwierigkeiten herbeiführen können. Die Konventionen sind auch darum willkommen, weil sie gebesserte englisch-deutsche und französisch-deutsche Beziehungen bedeuten. Man schreibt aus Paris: Es wurde das Gerücht verbreitet, daß in Washington die Neigung bestehe, mit der chinesischen Negierung in eine engere Fühlung zu treten, welche die gemeinsame Bekämpfung weit ausgreifender Bestrebungen I a -pans auf dem (Gebiete der ostasiatis ch e n Politik zum Zwecke haben soll. In Pariser diplomatischen Kreisen ist man der Ansicht, daß diese Kombination einer näheren Prüfung nicht standhalten könne. Die Herstellung einer derartigen antijapannckcn Entente wäre ein Unternehmen, das sicherlich nicht zur Befestigung der friedlichen Lage in Ostasien dienen könnte, sondern eine Verschärfung bestehender Gegensätze herbeiführen müßte. Man sei aber durchaus nicht berechtigt, der amerikanischen Negierung zuzumuten, daß sie Pläne in Erwägung ziehe, die ein gewagtes Spiel mit der weiteren Gestaltung der Dinge in Ostasien bedeuten würden, ferner stehe die erwähnte Annahme in scharfem Widerspruch mit dem Charakter der Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und Japan, die vou beiden Seiten auch in neuester Zeit immer wieder als freundschaftliche bezeichnet wurden. Tagesneuigleiten. — (Die technische Verwertung der Mceresroellen) hat eine neue Lösung gefunden, die allem Anschein nach ernist zu nehmen ist. <3Z handelt sich um einen „Maremotore" genannten Apparat, den Major A. Ravelli vom italienischen Generalstab erfunden, bei allen Staaten Europas und Amerikas patentiert und an der ligu-rischen Küste erprobt hat. Der Apparat besteht aus einer mit Schienen versehenen schiefen Ebene, die so beweglich ist, daß sie der wechselnden ?slut sich anpassen kann und auf den Schienen einen ebenfalls leicht beweglichen Karren mit Pumpen trägt, deren Tätigkeit den Druck der Wellen in komprimierte Luft oder Elektrizität umseht. Der Erfinder berechnet, daß durch seinen Apparat die Kosten für motorische Kraft um die Hälfte geringer werden. — (Dre sprechende Uhr.) Wie die „Patentwacht" mitteilt, wird demnächst von einem Berliner Mechaniker eine sprechende Uhr beim kaiserlichen Patentamt angemeldet werden. Sie besteht aus einer Art Regulator, verbunden mit einem Phonographen in einem akustischen Holzgehäuse. Durch eine Federverbindung zwischen der Uhr und dem Phonographen wird der letztere bei jeder halben und vollen Stunde in Bewegung geseht und ruft klar und deutlich die durch die Uhr angegebene Zeit aus einem unter der Uhr befindlichen Schalltrichter. Der Phonograph wird nach Ablauf der betreffenden Zeit durch eine Feder sofort wieder abgestellt. Auch die Tageszeit wird durch den Apparat ausgerufen, wie z. V. „Halb elf Uhr vormittags". Wenn sich diese Erfindung einbürgert, wird sie wohl bald auch eine Umwälzung in den Wendungen der Umgangssprache mit sich bringen, und die Zeit ist dann wohl nicht mehr fern, in der man sagen wird: „Der weiß, was die Uhr gerufen hat?" — (Seltsame Berufe) Die großen Städte machen seltsame Berufe möglich, Berufe für Leute, d!« keinen Beruf haben. In Paris z. V. gibt es, so schreibt die ..Voss. Ztg.", Männer, die sich als „Schutzengel für Trunkenbolde" etablieren, indem sie gegen Entgelt die Kneivenhocker, die nicht mehr ganz fest auf den Beinen sind. sicher nach Hause geleilen. Manche Gastwirte engagieren für die Nacht zwei oder drei solcher Schutzengel, und die Ehefrauen, die den treuen Gatten in der Hut so freundlicher Begleiter wissen, können ruhig schlafen. Zu den eigenartigen Berufen gehört auch der der „menschlichen Mck-uhren": Das sind arme Frauen, die für ein paar Heller per Tag in aller Herrgottsfrühe die allein lebenden Arbeiter, die draußen in den Vorstädten wohnen, aus dem Schlafe wecken, damit sie nicht zu spät zur Arbeit kommen Ein an die „Gazzetta di Torino" gerichteter Pariser Brief erwähnt noch andere seltsame Berufe, darunter auch solche, die sehr großen Gewinn bringen, bezw. brachten. Großen Reichtum erwarb sich ein Mann, der alte Stöpsel sammelte, sie durch einen besonderen chemischen Prozeß so reinigte, daß sie wie neu aussahen und sie dann für 3 bis 5 Kronen per tausend Stück an Gastwirte, Krämer usw, verkaufte. Ein anderer schaffte sich eine halbe Million, indem er in den Wäldern Ameisen sammelte und sie einer besonderen Temperatur aussetzte, so daß sie sick) in geradezu fabelhafter Weise vermehrten, diesen Ameisenreichtum verlauste er dann sackweise an die Fasanenzüchter in der Umgegend von Paris. Typischer noch ist die Geschichte der Frau Vanard. die nach einjähriger Ehe ihren Mann verlor und mit 18 Jahren als mittellose Witwe dastand. Die Frau hatte sich in dem Geschäfte ihres Mannes, der Parfümeriehändler gewesen war, einige chemische Kenntnisse angeeignet und begann nun Apfelsinenschalen, die sie zusammen mit altem Zeitungspaftier, Zigarrenstummeln und ähnlichen Dingen in den größeren Restaurants und Kaffeehäusern sammelte, nach einem besonderen Versahren zu destillieren. Si? gewann aus den Schalen einen „Curasao", den sie sehr billig unv trotzdem mit hohem Gewinn verkaufte, N>ach einigen Jahren war fie Besitzerin einer Schnapsfabril und jetzt ist s" Millionärin und besitzt eine der größten Destillationen in Paris. — sDe r Kinematograph in der Fremde.) Die Türken sind, wie das Giornale d'Italia erzählt, rege Freunde der neuerdings in Konstantinopel errichteten großen Kinematographen-Theater. „Jeden Abend drängen sich h^r die Gläubigen, Drei Stunden währt eine Kinematographen-Vorstellung, aber sie werden nicht müde. die beturbanten Schaulustigen. Drei Stunden lang rollten sich vor ihren Blicken ernste Tragödien, sowie die ausgelassensten Komödien ab, Landschaften, wechseln mit Uebcrfällen. FestM mit Kriegsbildern: alle Möglichleiten des Daseins werden durchlaufen und vor allem: es gibt da nichts Schwerverständliches, Kein Theater hat bisher bei den gleichmütigen Türken solche Aufregungen wachgerufen wie der moderne Kinematograph . . . Bekanntlich bekundet auch die Kaiserin-Mutter von China großes Interesse an tinematographisclM Vorführungen^ sie hat geeignete Apparate aus Brüssel lom-men lassen und verspricht sich von der neuen Erfindung große kulturelle Einwirkungen aus das chinesische Voll, w" soferne, als es diesem Bilder aus d«m europäischen und amerikanischen Leben vorführen soll, die geeignet sind, den Ehinescn aus seiner Lethargie zu ernster Vetätigung und zu modernem Leben zu erwecken. Das lebendige Bild sol> den einer erstarrten Vergangenheit angehörenden Chinamann hinüberleiten auf europäisches Gebiet, und die kluge Ka^ serin beabsichtigt, ihn dadurch nach und nach mit moderner Arbeit bekannt zu machen, ohne ihm die Einrichtungen der Kultur indes aufzudrängen. — (Ein eigenartiger Ehescheidung-^ Prozeß) wurde in einem Gericht in Newark im Staate New-Jersey angestrengt. Der Gatte James Nashs ist der Kläger, beide Ehegatten sind taubstumm. Die Gattin unterbreitete eine Gegenklage, in welcher sie erklärte, ihr Man" habe ihr mit Hilfe der Zeichensprache die gröbsten Schimpf Worte an den Kopf geworfen und ihr auch einmal gcsaat, er würde sich freuen, wenn sie sterben würde. Die Eheleu e sind bereits über achtzehn Jahre verheiratet. Ihre Kinder sind vollständig normal. „Es ist heute der achte Tag!" gab er zurück. „Ich verstehe Sie nicht —" „Haben Sie die ^cheriu vergessen?" half er ihrem Gedächtnis nach. Frau Gerda lächelte schmerzlich. „Ach ja! Die ante Person — richtig: heute sollte ja wohl ein totaler Umschwung in nieinen Verhältnissen eintreten." „Gemerkt haben Sie also noch nichts?" wihelte Winter. „Der Tag hat ja erst begonnen, lieber Freund." Das klang so trostlos. „Seien Sie nicht so kleinmütig, Gnädigste! Es wird alles viel schöner werden, als Sie denken. Es ist auch sicherlich nur ein Übergang. Norbert wird mit seinem Talent —" Sie hatte die Hand auf seinen Arm gelegt und wehrte ab: „Er wird fortfahren, seine kleinen und großen Torheiten zu machen, und wir werden nie mehr auf einen grünen Zweig kommen. Wer weift, was dieses Haus, das er da gemietet hat, wieder für Mängel hat! Wir beide brauchen uns doch nichts vorzumachen. Norbcrt ist ein Idealist mit den Gewohnheiten eines Grand seigneurs. Wie das endet, lieber Freund, das ist doch ein glattes Rechenerenrpel. Nein, nein, ich gehe mit unendlich schwerem Herzen in diese neue Eristenz hinein, der ich nicht traue. Sprechen wir nicht mehr davon." Nach einer Pause setzte sie hinzu: „Nicht wahr, Sie sorgen dafür, daß der Spediteur meine Möbel rechtzeitig verlädt?" (Schluß folgt.) Bei uns in Amerika. Von Kate van Neeler. (48. Fortsetzung.) sNachbruck verboten.) Wie von einein Geschäft sprach er, dieser Geldmacher! O, die Generalin war so grimmig. Aber was blieb ihr anderes übrig, als seinem Wunsch nachzukommen? Nachdem sie ihn verabschiedet und versprochen hatte, umgehend Nachricht zu senden, lieft sie Susel zn sich rufen. Zum Erholen und Besinnen kam sie gar nicht. Dieser gräftliche Mensch überstürzte alles. Auf einmal sollte es mit Dampf gehen, weil es ihm beliebte. Und ihr Mann war nun nicht einmal da! — Der hatte doch anch von Dilianna gesprochen. Was meinte, er denn. was sollte nnn überhaupt aus Tilianna werden? Zum weiteren Nachdenken kam sie nicht, denn eben trat Susel in das Zimmer. Wie anders das Kind aussah als sonst! Etwas blaft und ernst und in den Augen solch ein besonderes Licht. War das nun Kummer, weil sie sich hoffnungslos glaubte, oder hatte sie schon eine Ahnung? — Das würde sie ja gleich erfahren. Liebevoll strich sie über das schimmernde Haar, während Susel ihr die andere Hand küftte und dann etwas verwirrt und fragend zu ihr aufsah. „Du willst mich sprechen, Tantchen?" „Ja, Snsel. Solltest du vielleicht schon wissen, was ich mit dir zu reden habe?" „Ach, Tantchen — du siehst mich so merkwürdig an! Liebes Tantchen, hast du etwas ge merkt?" Sie lächelte mit fenchtschimmerndeu Aul!'-'" zu der Geueralin auf. „Nein, Tusel, ehrlich gestanden, bin ich W'cn' zcnlos überrascht. Daran habe ich nicht ^'dcw^- „Tantchen, du bist mir doch uicht böse? 3" wuftte es ja selbst nicht bis gestern!" Sie barg ihr glühendes Gesicht in Tante-Hände. Die Generalin seufzte. Also besiegelt ^ der langweilige Geldmacher triumphierte. .., „Liebes Kind, wenn es zu deinem Glücke W-will ich nichts dagegen sagen, aber —" „Ach, Tantchen, alle .aber' habe ^h nn'r 'a schon vorgehalten, aber — ich liebe ihn, ich "<-, ihn so von Herzen, daft ich nicht den Mut M". ihm zu entsagen." „Nnn, dazu liegt ja, wenn du ihn liebst, aü<' kein Grund vor, Susel, gar keiner. Es ist dc>m sogar, was die Welt ein groftes Glück nennt, nm wenn du so einig mit dir bist, kann ja alles ^w' in Ordnung kommen. Ich schicke dann aMli ^ ihm und lasse ihn holen —" „Er wollte ja heute vormittag zu Onkel koin-men, nüt dein sprechen —" ^ „Mit, Onkel? Nein, Kind, mit mir hat cr ">" sprachen, schon heute —" ^ „Ach? — Aber Tantchen, er hatte dock l " — nein, Tantchen, das ist doch nicht möglich'. " habe so aufgepaßt!" — Verloirrt sah sie 3"' ^ neralin empor. ..^. ,^ „Na, glaube mir nur, Dummcheu." lacl^ diese. „Ferdinand soll gleich zu Edgar h"'""" gehen —" .'?" „Zu Edgar? Tantchen, was sott denn del- Laibacher Zeitung Nr. 96. 881 27. April 1908. LolaI- und Provinzial-Nachrichten. -^ (Sanktionierter Gesetzentwurf.) Seine Majestät der Kaiser hat mit Allerhöchster Entschließung vom 23. d. M. dem vom Landtage des Herzogtums Krain beschlossenen Entwurf eines Gesetzes, betreffend die Beratung der Neform der Landesordnuna. und der Landtagswahlorbnung für das Herzogtum Krain. die Allerhöchste Sanktion erteilt. — (Vom N e r g b a u d ie n st c.) Seine Majestät der Kaiser hat dem Haupiprobierer in Idria, Hcrrn Franz Ianda, den Titel und Charakter eines Nergrates verliehen. — (Ernennung) Der Forstmeister im Ackerbau-Ministerium Herr Etbin S ch o l l m a y e r wurde zum Forstrate ernannt. — (Militärisches.) Ernannt wurden: Zum Kommandanten des Landwehrinfanterieregiments Sebenico Nr. 23 der Oberst Johann Saue rwein des Landwehrinfanterieregiments Klagenfurt Nr. 4; zum Kommandanten der 6. Infanterietruppendivision in Graz der Generalmajor Franz Wilullil, Kommandant der ^4. Infanteriebrigadc. — Mit Nartegebiihr werden beurlaubt: der Oberst Wilhelm Mast des Infanterieregiments ^r. 27 nach dem Ergebnis der auf sein Ansuchen erfolgen Superarbitricrung als derzeit dienstuntauglich, auf ein Jahr sUrlaubsort Innsbruck): der Landwehrevidenzoffizial "vsef Untcrlader des Landwehrinfanterieregiments Klagenfurt Nr. 4. auf 6 Monate (Urlaubsort Wolfsberg). 3ur Truppendienstleistung wurde eingeteilt, bei Nelassung 'm Gencralstabslorps. der Oberstleutnant Adolf Vruns -^il dc Koromfta der 2«. Infantcrictruppendivision, beim Infanterieregiment Nr, 27. In das Proviantoffi-zierslorfts wird überseht als Oberlcutnant-Proviantoffizicr, der Oberleutnant Johann Novak des Feldjägcrbataillons ^r- 22 beim Infanterieregiment Nr. 07. In den Ruhestand derben übernommen: der Fcldmarschall-Lcutnant Anton ^"las, zugeteilt dem 3. Korpslommando, nach dem Ergebnis der auf sein Ansuchen erfolgten Superarbitriernng unter Verleihung des Ritterkreuzes des Leopolds-Ordens lDom^ss Graz). dann der Militärverpflegsverwaltcr Karl ^ipovsly. Vorstand des Militärverftflcgsmagazins in laibach. auf Grund der Bestimmung des tz 3. Absah 2, der Superarbitrierungsvorschrift (Domizil Wien). Trans, friert werden: die Hauptlcute erster Klaffe: Iginio ^astelftietra vom Landwehrinfantcrieregiment Scbe-nico Nr. 23 zum Landwehrinfantrricregimcnt Laibach Nr. 27, Johann Schwenk vom Landwehrinfanterieregi-Ment Laibach Nr. 27 zum Landwehrinfanterieregiment Etryj Nr. 33, Rupert von E ck h e l vom Infanterieregiment Nr. 15 zum Infanterieregiment Nr. 97, Heinrich Herda b°m Infanterieregiment Nr. 52 zum Infanterieregiment Nr. 97. Heinrich Ritter Schön Haber von Wenge-rot vom Infanterieregiment !ssr. 56 zum Infanterierea> Ment Nr. 7, Josef Kleczlowsli vom Infanterieregiment Nr, 79 zum Infanterieregiment Nr. 27; die Haupt-'kute zweiter Klasse: Josef Schimann vom Feldjäger^ bataillon Nr. 29 zum Felbjägerbataillon Nr. 16. Karl ^^affler vom Landwchrinfantericregiment Gravosa ^- 37 zum Landwehrinfanterieregiment Laibach Nr. 27; d'° Oberleutnante: Alfred Schindler vom Infanterie-^Ument Nr. 17 zum Infanterieregiment Nr. 1'!. Bruno Veide l^>esichter waren lileichmäs'.ifl verblüfft. ,. .,^»a, 3usel. loir reden doch die winze ^eit """- vun (5-dsicns Werbuna,!" „Von Edgars Werbnnc,? — Um wen wirb! ^ dmni?" , „Um lr>en? Aber Tnsel. doch nm dich? — " will doch Dilianna heiraten!" ,, > ""ein. Kind, or lnill dich heiraten. Tnscl, '""West du das denn nicht?" . '^cvnichen. lvenn der Kaiser oon China um nch anhielte, sönnle ei- nur nichi überraschender ^" , ninvahrscheinlicher vorkommen!" Tnsel Zupfte ansienschcinlich nn't einein Lachcmfall. < „liebes, sioldcncc' Tantchen, wie koinmi er ^"u m,f diesen verrückten Einfall?" ^-. ."Aber Nind. dabei ist nichte ,",11 lachen, das s,-/"" s^hr ernste Tache." Die (>>eneralin erhitzte ,''"'" doch als Tante nnd Praktische ^ran. „Du "'!t bedenken, dast dn ein arme<' Mädchei^ bist —" l>(i s/'^^ ^"' ^"'' ^"^^' '^ ^'^ Nestern sehr viel be-den / "^" "'^ "^ '^"'"' ^^nars lvillen. denn ei„' ^^' ^ ^^ "'^' ^^^'^' ^^'^' weniqstens nicht ^ ^ ^pllr mehr als jeden andere,, Menschen. Va5 ei, ! "^ ^'" ^''"ch ^'^liken ^'l' l^eneralin kamen honte ,',u II, , ^^ln'llsi n,ld .Klarheit. Immer fiel etwas f, !."""rtetes. Verblüffendes in ihren silailesten. lurteil Weq. Ichl ianchie anf einmal ans dem ^.""lN'r^es (5dvao meintest dn denn? Wen (Fortsetzung folgt.) P u t e a n n Edler von Drauhain vom Infanterieregiment Nr. 22 (Norbgruppe) zum Infanterieregiment Nr. 17, Othmar Seidl vom Infanterieregiment Nr. 28 zum Infanterieregiment Nr. 97. Leo Gebauer Edler von ssiilnegg des Infanterieregiments Nr. 96. Emil Schieschnel des Infanterieregiments Nr. 96, beide zum Infanterieregiment issr. 97. Hugo Rosmann vom sseldjä'gcrbaiaillon Nr. 11 zum Frlbiägerbataillon Nr. 10. Anton» Kabatnil vom Landwehrinfantericregiment Lai-bach Nr. 27 zum Landlvehrinfantcricregiment Iaroslau Nr. 34. Josef Rus vom Landwehrinfanterieregiment Sebenico Nr. 23 zum Landwehrinfanterieregiment Laibach Nr. 27; die Leutnante: Zoltan Schcnker vom Infanterieregiment Nr. 17 zum Infanterieregiment N>r. 37. Josef Brunar vom Infanterieregiment Nr. 17 zum Infanterieregiment Nr. 22 (Südgrupve), Matthias Rei nett vom Heldjägerbataillon Nr. 29 zum Infanterieregiment Nr. 32. Ernst Iappel vom Landwehrinfantericregiment Kremsier zum Landwehrinfanterieregiment Laibach Nr. 27. — (Mi li t ä rpferde liz i ta tion.) Die Ver-waltungslommission des l. l. LanbwehrinfanterieregimcntZ Laibach Nr. 27 teilt der Handels- und Gewerbelammcr in Laibach mit. daß sie am 5. Mai um 9 Uhr vormittags zwei Reitpferde im Hofe der städtischen Artillcriekascrnc in Lai-bach im Lizitationswege verlaufen wird. * (Festschrift zum 60jährigen Regie-ru n gsj u b i l ä u m.) In der Buchhandlung für pädagogische Literatur A. Pichlers Witwe H Sohn in Wien ist das Nuch ..Frank. Kaiser Franz Josef I.. eine Festschrift zum sechzigjährigen Regierungsjubiläum unseres Monarchen" erschienen. Der Preis dieser für die Mafferverbrei-tung bestimmten Festschrift beträgt: 25 Stück 4 X 50 I,. 50 Stück 8 X 50 1,, 100 Stück 16 X. 200 Stück 30 X. 300 Stück 42 X. 500 Stück 65 X. 1000 Stück 120 X. 3000 Stück 330 X. 5000 Stück 500 X. Der t, l. Lanbes-schulrat hat die Bezirksschulräte (l. l, Stadtschulrat) angewiesen, die unterstehenden Ortsschulräte und Leitungen der Volts- und Bürgerschulen mit deutscher Unterrichtssprache auf das Erscheinen dieses patriotischen Büchleins aufmerksam zu machen. —,-. — (De r Iu bi läu m sfe stzu g in Wien.) Der Laibacher Künsilerberein „Sava". der das künstlerische Arrangement der Gruppe „Krain" im Nationalitätenzuge besorgt, hat folgende Untergruppen in Aussicht genommen: einen Hochzeitszug, einen Wallfahrtszug und eine Iagd-und Fischergruppe. Ehrenpräsident des Exekutivkomitees ist Herr Landeshauptmann K u l l j e. * (E i sen ba h n a n g e le ge n hc i t e n.) Das l, l. Eisenbahnministerium hat im Einvernehmen mit der l, l. Landesregierung für Vtrain der l. k. Staatsbahndireltion in Trieft den Baulonsens zur Erweiterung der Restauration im Ausnahmsgebäube der Station Ahling der Linie Aßling-Triest erteilt. — Die k, l. Landesregierung für Krain hat zufolge Ermächtigung des l. l. Eisenbahnministeriums der l. t. prib. Südbahngesellschaft in Wien den Baulonsens zur Herstellung einer Wcichcnsichcrungsanlage und der dazu gehörigen Stellwcrlshüttcn in der Station Littai der Linie Wien-Trieft erteilt. —r. "(Exkursion der Frequentanten der Hochschule fü r V 0 b e n l u l i u r in das Karst -gebiet) Wie man uns mitteilt, beabsichtigt die Lehrkanzel für forstliche Produltionslehre an der Hochschule für Bodenkultur mit 50 bis 55 Hörern des betreffenden Studienjahres unter Leitung des Vorstandes der genannten Lehrkanzel. .Herrn Professors Dr. A. Cieslar, Ende Mai und Anfang Juni l. I. unter anderen auch eine Studienreise im lrainisckicn und Triesier Karsigebiete zu unternehmen und bei diesem Anlasse die Karstlulturen ?c. zu besichtigen. —r. " (Aus dem V 0 llsschu ld i en sle.) Der l. l. Lanbesschulrat für Kiain hat über das Gesuch des Orts-schulrates in Kaltenfeld. politischer Bezirk Adelsberg, die Einführung des ungeteilten Vormittagsunterrichtes im Sinne des tz 60 der definitiven Schul und Unterrichts ordnung an der zweillasstgen Volksschule in Naltenfeld für das ganze Jahr hindurch bis auf weiteres bewilligt. —r. — (La i bacher K redi tba n l,) In der am 25. d. abgehaltenen Verwallungsratssihung, der Laibacher Kreditbank wurde an Stelle des verstorbenen Herrn Franz Kollmann Herr Ivan Knez. Großhändler :c.. zum 2. Vizepräsidenten der genannten Bank gewählt. * (Bez irlsstraßenau sschu ß Gott scher,) Wie man uns mitteilt, wurde in den Bczirlsstraßenausschuß Gottschce der Bürgermeister und Hotelbesitzer in Gottschee. Herr Alois Loy. zum Obmann, und der Postmeister und Vesiher in Obermösel. Herr Johann Lackner. zum Ob-mann'stellvertrctcr gewählt. __^. — (V e rci n swesen.) Das l. k. Landcspräsibium für Krain hat die Bildung des Vereines „Xnwi^ko .^ n . Oskar Slu^el. Dr. Anton Kvigelj und Dr. Franz Zu panc iun. neu gewählt. Ueberbies gehört dem Ausschusse Herr Anton Milu^ als Nedalteur des „Planinsli Vestnil" an. Ersatzmänner sind die Herren Iesih. Leo Rogl und Dr. Jakob 5mavc. Rechnungsprüfer die Herren Heinrich Linbtner und Ivan M e j a <-. — Im weiteren Verlaufe der Versammlung stellte Herr Dr. Kvi -gelj den Antrag, zwecks Heranbildung des touristischen Nachwuchses Hochtouren unter Leitung des Zentralaus-schusses zu veranstalten. (Angenommen.) Ein Antrag des Herrn Prof. Pajl, wornach die Triglav-Hütte fortan die Bezeichnung Stani,'-Hütte zu führen hätte, erhielt nicht die erforderliche Majorität, doch wurde beschlossen, eine der nächsten Bauten nach Stanid zu benennen. — („P r i sir a on i 5li Dom.") Der Verein zur Gründung eines Konviltes für die Zöglinge der l. l. Lehrerbildungsanstalt zu Laibach hielt am 26. d. M. sein? (Generalversammlung für das Jahr 1907 ab. Den Tätig, leits- und den Rechenschaftsbericht erstattete Herr Professor Kanonikus Kr5i5. Aus seinen Vorlegungen war zu entnehmen, daß er im Rechnungsjahre eine anerkennenswerte Tätigkeit entwickelte und mit Zuzählung des vorjährigen RemvermögenZ eine Einnahme von 68.243 X 16 >, erzielte. Die Auslagen betrugen 532 X «2 !>. nach deren Abzug sich mit Ende 1907 ein reines Vereinsbermögen von 67.710 X 34 l, zeigte, welches fruchtbringend angelegt ist. Diese von den gewählten Rechnungsrevisoren richtig befundene Rechnung wurde von der Versammlung einhellig genehmigt und dem Herrn Rechnungsleger für seine aufopfernde Mühe der Dank votiert. Hierauf erfolgte die Wphl des Vereinsmis-schusses. Dieser besteht nun aus folgenden Mitgliedern; Obmann: Kanonikus Andreas Kalan: Obmann-Stellvertreter: Schulrat Jakob Vodeb; Schriftführer und Kassier: Professor Kanonikus Anton K r 5 i .^ Mitglieder: Theologieprofessor Monsignore Anton Zu pa n 5 i 5 , Primararzt Dr. Vinz. G r e g 0 r i <"-, Spiritual Alois Stroj, Ursulintlinnenbeichtvater Michael Bulovrc; Schiedsrichter Kanonikus Josef Ki5la. Vezirlsschulinfpel-tor Ant. Maier undKatechet Jos. P 0 t 0 lar; Rechnungs-revisoren: Thcologieprofessor D-r. Johann Ian exi 5 un,d Uebungsschullehrer i. R. Franz G e 1 l m a n n. — Nach Erschöpfung des Programmes wurde die Versammlung geschlossen, lü. — (St. Georgsfest aus dem Laibacher Schloßberge.) Nach langjähriger Unterbrechung wurde gestern auf dem Laibacher Schloßberge das traditionelle St. Georgsfest feierlich wieder begangen. Um 10 Uhr vormittags fand ein vom Pfarrer Be 1 ce zelebrierter Gottesdienst mit Predigt statt, dem ein außerordentlich zahlreiches Publikum aus allen Gesellschaftskreisen Laibachs beiwohnte. Den Kirchengesang besorgt« der Verein „Ljubljansti Zoon". Noch größer war der Andrang zu der um 4 Uhr nachmittags abgehaltenen Litanei. Hieran schloß sich ein Volksfest. Im geräumigen Schloßhofe waren Buschenschenten und Vnben errichtet worden, welche zur Befriedigung der leiblichen Bedürfnisse der Besucher ihr Bestes aufboten, und bald entwickelte sich ein fröhliches ungezwungenes Treiben, das erst spät abends infolge andauernden Regens ein vielfach unerwünschtes Ende fand. Wohl schon lange war auf dem Laibacher Schloßberge leine so zahlreiche Gesellschaft versammelt gewesen: die Anzahl der Besucher wird auf über zehntausend Personen geschäht. " (Lehrturse an der österreichischen Imlerschule in Wien.) An der r»om Zentralvereine für Bienenzucht in Oesterreich anläßlich des fünfzigjährigen Rogierungsjubiläums unseres erhabenen Kaisers gegründ«-tcn Oesterreichischen Imlerschule in Wien finden im Jahre 1908 folgende Lehrlurse statt: 1.) Ein Faulbruilurs. qe- Laibacher Zeitung Nr. 96. 882 27. April 1908. halten von Herrn Dr. Wilibald Winller, Professor an der k. k. Hochschule für Bodenkultur in Wicn, Sonntag, den 21. Juni, von 2 bis 5 Uhr nachmittags. Teilnehmerzahl 40 bis 50. Anmerkung: Dieser Kurs findet in Wien außerhalb der Imkerschule statt. Ansuchen bis 8. Juni. 2.) Ein ganztägiger Hauptlehrkurs zur Heranbildung von Bienen-zuchtlehrern und Bienenzuchtmeistern vom 7. bis inklusive 21. Juni 1908. täglich von halb 8 Uhr früh bis 7 Uhr abends; Teilnehmerzahl 16 bis 20. Bedingung mindestens dreijährige Praxis, Unbescholtenheit und das zurückgelegte 20, Lebensjahr. Der Unterricht erstreckt sich auf das gesamte Gebiet der Bienenzucht in Theorie und Praxis. Die Teilnehmer müssen die Fähigleiten für den theoretischen und praktischen Unterricht haben. Solche, die bereits längere Praxis besitzen, werden bevorzugt. Anmeldungen sind mit Angabc des vollständigen Nationales bis längstens 7. Mai an die Vereinslanzlei, Wien, I., Schauflergasse 6, zu richten, worauf bis 15. Mai den Ansuchenden Nachricht über die Aufnahme oder Nichtaufnahme zukommen wird. Der Verein unternimmt Schritte, um Unbemittelten bei den betreffenden Landesvertretungen Stipendien zu ermöglichen. Wer dein Hauptlehrkurs regelmäßig beiwohnt, erhält ein Frequenta-tionszeugnis. 3.) Ein Königinnenzüchterlurs, gehalten von Herrn Hans Pechaczek, am 28. und 29. Juni an der Imler^ schule in Wien; Teilnehmer 20. Anmeldung bis 15. Juni. 4.) Ein Nebenlurs für Anfänger und Laien, an den Nachmittagen am 16.. 20.. 23, und 27. Mai, 3.. 6.. 24.. 27. und 30. Juni und am 19. und 23. September. Dieser geteilte Kurs findet an obbezeichneten 10 Tagen nachmittags von 4 bis 7 Uhr statt und bezweckt hauptsächlich die Einführung von Anfängern und Laien in das gesamte Gebiet der Bienenwirtschaft. Die Kursisten erhalten nach regelmäßigem Besuche ein Frequentationszeugnis. Bewerber müssen das 18, Lebensjahr zurückgelegt haben, unbescholten sein und haben ihre Teilnahme bis spätestens 10 Mai in der Ver-einslanzlei schriftlich oder persönlich zu melden. Sämtliche .Nurse und auch die Prüfung sind unentgeltlich. Programme, Nationalformulare und Näheres durch die Vereinslanzlei, Wien. I., Schauflcrgasse 6. ab 1. Mai: Wien. I., Helfers-dorferstrahe 5. Jene Volks- und Nürgerschullehrer, die an einem dieser Kurse teilnehmen wollen, haben sich den Urlaub im vorgeschriebenen Dienstwege zu erwirken. —,-. — (K i n d e r sch u tz.) Dem Vereine für Kinderschu!.', und Jugendfürsorge für den Gerichtsbezirl Großlaschitz ist als erster Gründer Herr Leo Graf Auersperg, Besitzer der Herrschaft Auersperg, mit dem Betrage von 100 X beigetreten, der am 23. d. M. durch dessen Verwalter. Herrn Schauta, zur Auszahlung gelangte. Der Herr Graf hat dadurch neuerlich sein Mitgefühl für die armen Kinder betätigt, wie er sich denn alljährlich als Wohltäter der Schuljugend in Auersperg. namentlich am Aloisiusfesttage, erweist. * (Aus dem V olls schuldien st e.) Der k. l, Landesschulrat für Kram hat den provisorischen Lehrer an der Volksschule in St. Lorenzen lSteiermarl) Herrn Franz Flere zum definitiven Oberlehrer an der zweillassigen Volksschule in Gereut und die provisorische Lehrerin an der Volksschule in Vrem Fräulein Johanna Orel zur definitiven Lehrerin an der dreillassigen Voltsschule in Neudegg ernannt. Ferner hat der Landesschulrat die provisorische Lehrerin an der Volksschule in Schwarzenberg Fräulein Marie Iurjev 5 i 5 und die provisorische Lehrerin an der Volksschule in Kanler Fräulein Aloisia Ktebi zu definitiven Lehrerinnen auf ihren gegenwärtigen Dienstposten ernannt. — Der Oberlehrer an der Volksschule in St. Peter bei Rudolfswert .Herr Josef Franke wurde über eigenes Ansuchen in den dauernden Ruhestand verseht. —r. — (Untersuchung und Bezahlung der Milch nach dem Fettgehalt.) In kurzer Zeit wird ein neues Buch über die Untersuchung und Bezahlung der Milch nach dem Fettgehalt, verfaßt vom Molkerei' lonsulenten I. Legvart, erscheinen. Die Schrift wird mit zahlreichen Illustrationen und Tabellen zur Berechnung des Fettgehaltes sowie mit Verrechnungen ausgestattet sein. Das Buch ist speziell für die Mollereigenossenschaften bestimmt. — (Totschlag.) Am 20. d. M. nachts kam es auf der Reichsstraße in Unter-Planina, politischer Bezirk Loitsch. zwischen den Burschen Anton Podboj und Anton Texat zu einer Rauferei, in deren Verlaufe Podboj dem Te5al einen Messerstich in die Brust versetzte. Die Verletzung war so schlver. daß Te5al schon am frühen Morgen starb. Der Täter wurde dem Bezirksgerichte in Loitsch eingeliefert. —a— — (Studentenheim in G o t t s ch e e.) Man schreibt uns aus Gottschee: Für das hiesige Studentenheim sind in letzter Zeit folgende Beiträge eingelaufen: von der Südmarlortsgruppe Annahof in Wien 125 X, von der süd-märtischen Volksbanl 100 X; von der Ortsgruppe Wiesbaden des allgemeinen deutschen Schulvereines 234 X 50 !,; von den Herren Johann Hönigmann in Graz 39 X; Professor Dr. G. Lukas in Graz 2 X; Dr. Josef Ritter von Höfler in Wien 20 X; Graf Lamberg in Pöllau 10 X; Dr. Paul Musil v. Mollenbruck 20 X; Georg Perz in Lcoben 20 X^ Professor G. Widmer in Leitmerih 6 X. — Für das Studentenheim wurde jetzt cin sehr schön gegen die Bahn gelegenes Grundstück im Ausmaße von ungefähr zwei Joch angekauft, das hinreichend Raum zur Anlage von Spielplätzen, Zier- und Gemüsegärten, Baumgruppen und dergl. m. bietet. Der früher hiezu bestimmt gewesene Platz hinter dem Gymnasium wird nunmehr für das Qbergymna-sium in Anspruch genommen und verbaut werden. Es hat sich gerade so glücklich getroffen, daß er ans Gymnasium unmittelbar anschließt und die Stadtgemeinde mancher Sorgen überhebt. — (Der Zirkus Horvath) läßt nunmehr immer neue Anziehungskräfte spielen und seine Reserven sind offenbar noch nicht erschöpft, so daß man auch bei wiederholtem Besuch der Produltionen um so mehr auf seine Rechnung kommt, als das etwa schon gesehen? Personal über ein reiches Repertoire verfügt. Die nunmehr sich produzierenden ..Zwergimitaioren" sind in ihrer drastischen Komik eine gar originelle Nummer und die „dressierten Hunde" — prachtvolle Tiere! — leisten im Hochsprung — Ueberhundliches. —in— * (Gefährliche Ruhestifter.) Vorgestern nachmittag entstand am Petersdamm zwischen dem Knechte Johann Peterlin und einem gewissen Erhard Zenko wegen der Reinigung des Trottoirs ein Streit und sodann ein? Rauferei, wobei sich beide in die Haare fuhren und sich auf dem Boden herumwälzten. Ein vorübergehender Trupp von sieben Männern stürzte sich auf die Raufenden, dic so mit Stöcken bearbeitet wurden, daß Zenlo ohnmächtig liegen blieb und mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus überführt werden mußte. " (E i n später K i r ch e n b e su ch e r.) Gestern gegen Mitternacht kam der 34jährige Taglöhner Jakob Porenta aus Podgorica zur Franzislanerkirche. schlug mit der Faust aufs Kirchentor und wollte in die Kirche dringen. Da lam ein Sicherhcitswachmann hinzu, um ihn zu entfernen; schließlich verhaftete er ihn, da er ihm seinen Namen nicht angeben wollte. Der Verhaftete warf sich auf dem Marienplatze zu Boden und es gelang nur mit Mühe, ihn auf die Zentralwachtstube zu bringen. * (Exzesse) Der 28jährige Knecht Jakob Poglitzsch aus Kärnten geriet gestern nachmittag mit seinem Dienstherrn wegen der Löhnung in einen Streit und provozierte schließlich einen argen Exzeß, wobei er gotteslästerliche Worte fallen ließ. Ein Sicherheitswachmann führte ihn ab. — Auf dem Froschplatze machte sich ein Zimmermaler aus .Kroatien das Vergnügen, in trunkenem Zustande die Passanten anzurempeln. Da niemand darauf reagierte, zertrümmerte er bei einem Schuhmacher eine TUrscheibe, Ein herbeigerufener Sicherheitswachmann verhaftete den Exzedenten, der sich aber widersetzte, mit Beinen und Armen um sich schlug und das Sicherheitsorgan zu beißen versuchte. Mit Hilfe eines zweiten Sicherheitswachmannes gelang es den Raufbold zu bändigen und abzuführen. — In einem Gast' lolal in der Ialobsvorstadt provozierte ein Unteroffizier des 27. Infanterieregiments einen Exzeß und schleuderte Vier-lrüge umher. Er wurde nach der Feststellung seiner Identität durch die Sicherheitswache aus dem Lolal entfernt — Auf dem Rathausplatze wurde ein betrunkener Schlosser gehilfe verhaftet, weil er nach Mitternacht durch Lärmen und Singen die nächtliche Ruhe störte. — (Im städtischen S ch l a ch t h a u s e) wurden in der Zeit vom 12. bis einschließlich 19. d. M. 69 Ochsen, 8 .Kühe und 5 Stiere, weiters 166 Schweine. 151 Kälber. 29 Hammel und Böcke sowie 234 Kitze geschlachtet. Ueber-dies wurden in geschlachtetem Zustande 2 Schweine, 92 Kälber. 1 Hammel und 66 Kitze nebst 416 Kilogramm Fleisch eingeführt. " (Verloren) wurde: ein braunes Geldtäschchen mit 4 X, ein Taschenmesser mit silbernen Schalen und mehreren Klingen, eine silberne Taschenuhr und cin Geldtäschchen mit 7 X 20 n. — (Gefunden) wurde in der Stadt ein Zwicker. Der Verlustträger kann ihn im Hause Nr. 24 an der Karlstädter Straße, 2. Stock linls^ abholen. Theater, Kunst und Literatur. — (Sondernummer „K r a i n" der Illustrierten Reise- und N ä d e r z e i t u n g.) Im Einvernehmen mit dem hiesigen Landesverbände zur Hebung dcs Fremdenverkehrs gibt obgenanntes Blatt nach dem Muster der bereits erschienenen Sondernummer Oberlrain (Veldes-Nummer) eine Sondernummer „Krain" heraus, die bereits Mitte oder Ende Mai erscheint. — Die Redaltion dieses Blattes (Triest-Scorcola 457) wendet sich nun an alle Interessenten, resp. solche Persönlichleiten, die mit den Sitten, Gebräuchen des Landes :c. vertraut sind, die aber auch weiter bisher dem Fremdenverkehre unerschlossene Teile besonders gut kennen, mit der Bitte, innerhalb 8 Tagen kurze oder längere Aufsähe in Feuilletonform einzusenden, die sodann unter dem Namen der Einsender in dieser Sondernummer publiziert werden. — („Wiener Mode.") Vergleiche, die jede Frau auf das lebhafteste interessieren dürften, gestattet das soeben erschienene Heft 15 der „Wiener Mode" durch seine Gegen- überstellung von Wiener und Pariser Frühjahrsllcidern unv Hüten, Diese Bilder zeigen, daß jede der beiden Modestädte ihre Eigenart Hot, wobei aber erfreulicherweise Wien in leiner Hinsicht zurücksteht. Noch mehr gilt das natürlich für den Handarbeitsteil, in dem die „Wiener Mode" seit jeher als tonangebend anerkannt ist. Von besonderem Reiz ist diesesmal wieder der farbige Umschlag. — (In Reclams Univers al-Vibliothet) sind folgende Bände neu erschienen: Nr. 4981. Sophie Iunghaus: Wisel. — Das Gelübde. Zwei Novellen, Mit einem Vorwort und dem Bildnis der Verfasserin. -^ Nr. 4982. Qpernbüchcr 62. Band: Otto Nicolai: Die lustigen Weiber von Windsor. Komisch-phantastische Opcc in drei Aufzügen. Nach Shakespeares gleichnamigem Lustspiel gedichtet von Hermann S. Moscnthal. Vollständiges Buch. Herausgegeben und eingeleitet von Georg Richard Kruse. — Nr. 4983. Ernst Ritter von Dombrowsli: Grüne Brüche. Skizzen aus dem Iägerleben. — Nr. 4984 bis 4986. Friedrich August Wolfs Prolegomena zu Homer. Ins Deutsche übertragen von Prof. Dr. Hermann Muchau. Mit einem Vorwort über die Homerische Frage und die wissenschaftlichen Ergebnisse der Ausgrabungen von Troja und Leulas-Ithala. — Nr. 4987. Rudolf Lothar: Das Andere. Ein Alt. Regie- und Soufslierbuch nach der Aufführung am Hofburgtheater in Wien. — Nr. 4988-Vismarcks Humor. Heiteres aus dem Leben und Wirten des Altreichskanzlers. Zusammengestellt von Alfred Gottwald. — Nr. 4989. 4990. Marie Henckel: Lolotte. Ein Roman aus der G»stavianischeu Zeit. Autorisierte Uebersehung aus dem Dänischen von Mathilde Mann. Geschäftszeitung. — (Ausstellungen in Brüssel.) Wie in den Vorjahren findet auch in diesem Jahre eine „Inter' nationale Ausstellung für Kunst und Gewerbe" (Salon des Arts et Metiers) in Brüssel statt. Von gut unterrichteter Seite wird uns mitgeteilt, daß diese von einer Nohltätigleitsgesellschaft veranstalteten Ausstellungen nur von lokaler Bedeutung sind und dürfte daher eine Beteiligung für österreichische Gewerbetreibende kaum lohnend sein; für eine der vorjährigen Veranstaltungen ist durch das Urteil des Landgerichtes München, I,. vom 4. Ium 1907 der Charakter der aus dieser Ausstellung erfolgte" Prämiierungen, als ein nicht ernst zu nehmender festgestellt worden. Auch für eine sogenannte „Internationale" Ausstellung, die in Saint Iosse, einer Vorstadt Brüssels in diesem Jahre inszeniert werden soll, wird zur Zeit Pr^ paganda gemacht; eine Beschickung durch österreichische Interessenten kann nicht empfohlen lverdcn. — (Markenschutz in China.) Firmen, die an der Wahrung von Markenschuhrechten in China ein Interesse haben, können in der Kanzlei der Handels- und M-werbclammer in Laibach wichtige Mitteilungen über das Marlcnschutzwesen in China erhalten, Telegramme des k. k. Teleqraphen-Oarrespondenz-Oureaus. Wien. 26. April. Heute fand die konstituierende Versammlung des Zentralberbandes der österreichischen Kaufleute statt, zu der sich Handelsminister Dr, Fiedler. Statthalter Graf Kielmannsegg. Vizebürgermeister Hicrhammer. Vertreter großer kaufmännischer .Korporationen aus alle» keilen des Reiches, der Handels- und Gewerbetammern. Delegierte gewerblicher und industrieller Vereinigungen s>^ wie Vertreter verschiedener staatlicher Behörden einfanden-Nachdem der Präsident des Proponcntenlomiices Pollal von Parnegg die Zwecke und Ziele dcs Verbandes auseinandergesetzt hatte, führte Handelsminister Dr. Fiedler in einer beifälligst aufgenommenen Rede aus, die Regierung und namentlich das Handelsministerium begrüßen das Gelingen des Zusammenschlusses der kaufmännischen Korporationc> mit besonderer Befriedigung und wünschen innigst, daß ^ Tätigkeit dcs neuen Verbandes dem Handels- und dein Kaufmannsstllnde die verdiente Stellung verschaffen werde- — Vizebürgermeister Hierhammer übermittelte die GrM und Glückwünsche der Stadt Wien. — Nach GenchmiaM der Statuten und Erledigung der Formalien wurden verschiedene Resolutionen angenommen, darunter eine Res<"^ tion, worin von der Regierung die Ausscheidung des gesamten kaufmännischen Hilfspersonales aus dem ^n sionsversichcrungsgesetz verlangt wird und ferner eine Mi" lution, welche die Regierung auffordert, unverzüglich eine Handelsbeirat im Handelsministerium zu errichten. Madrid. 26. April. Der Leiter der Filialen der Bank von Spanien wird sich unverzüglich nach Narccio begeben, um dortselbst die finanzielle llacu>, bezw. die zl Sanierung derselben zu ergreifenden Maßnahmen zu !' dieren. London, 26. April. Nach einer amtlichen Meldung aus Portsmouth sind bei dcm Zusammenstoße des Kreuz „Gladiator" mit dem Paletboot ..Saint Paul" drei M" des Kreuzers ertrunken. Ein Leutnant wird noch vermw -Der „Gladiator" ist ein vollständiges Wrack. ^^ Verantwortlicher Redakteur: Anton Funtek. Laiiacher Zeitung Nr, «N, 883 27, April 1908, Mit 1. Mai 1908 beginnt ein neues Abonnement auf die Dailmcher Zeitung. Die Pränumerations-Bedingungen bleiben uu verändert und betragen: mit Postuersendung: für Laibach: ganzjährig . . »O k — d ganzjährig . . 22 X — d halbjährig ..»»»—» halbjährig . . II » — , vierteljährig . 7 » l5N , vicrtcliährig . l5 » lift » monatlich. . . » » »« » monatlich. . . I , »» » Für die Zustellung ins Haus für hiesige Abonnenten per Jahr 2 Kronen. Dic P. T. Abonnenten werden höflichst gebeten, 5>cu Prämnncrationsuctrag für die «Laib. Zeitung» stets rechtzeitig nnd in vorhinein zu entrichten, da sonst die Zusendung ohne weiteres eingestellt wird. AM- vie ?s«numeratlonl Lettäge wollen po«olrei t. Oberinspektor; Dr. Vouchal, l. l. Rcchmma.srat; Dr. Schil» cher, l. l. Notar, s. Gemahlin; Mäher, Direktor; Fritz, Privatier, 1 Mutter; Numlcr, Schneider, Starl, Melicher, Grundncr. Wanderer. Fraull, Kdstcnbaum, Vasch, Spitz, Faltin, Saumel, prasse, Holzer, Andres, Mauhcim, Neich, .Vürer, Neuer, Schu» bcrt, Naar, Kflte., Wien, — Dr. Lcwicti. .«»taiiouitus, Lemberg. ^7 Schauer, Pfarrer, Nesscltal. - ttnlau. Pfarrer, Sagor. — ^iezici. Ing.; Pevc, Privat, Kramburg. — Nebeslu, Privat, I- Familie, Nymburg, -Schwarz, Privat, s. Töchtern, Äjcluvar. ^ Windsvcrger, Privat, s. Gemahlin, Südling. — Carmäl, Rc» v'dcnt. f. Gemahlin, Pczcu, - Malsuvic, Lehrer, ttoljane. — -Uumith, Fabritsbcsitzer, Biala. — Rosenberg, Kfm.. Vcrliu. — Kozelel. Kfm., Brunn. — Braun. Fischer. Me., Buba« Pest. — Marpurgo. Fano. Kstte.. Trieft. — Clerk, Kfm, Car-nentiurg. — Glück, ttfin., Prag. — Iunghaus, ttfm.. Halle. ^ Gropl. .^fiu., Tcmcsvar. — Verger, Oblircher, Kinlupf, Me.. Graz. — Tibilctti. .ftfm., Feldlirchen. - Focte, Kfm,, '»roßpricfctt. — «uaancux, Ncuchatel. A m 2ti. Apri l. Dr. Nolvotuy, l. l. Postoffiz., illagen» fürt. — Dr. Straus, Privat, («raz. — Nitter von Detela, l. l. Ge„d..Obell., f. Gemahlin, Cilli. — Lenarcit, Besitzer, vberlaibach. — Vlasic, Kapitän, Fiumc. — Twidy, Reserve« «adett, Pola. — Malaru, Ertl. Fleischhauer, Spital. — Se» pctavec, Händler, Idria. — Bcttcri, Marsche, Kflte., Trieft. -^ Klemlerchcr, Kfu,., Villach. — Fürst. Kfm.. Maab. — Hay. bach, Kflil., Laibach. - Braun, Kfm., Budapest. — Terencal, Kfm., Nauu. — Nubitschel, Prolessor; v. Fehncr, Beamter; Äevetus, Schriftstellerin; Hardt, Duigberg, Nüst, Horwitz, Engel, Rummer, Katz, Stein, Grünn, Wertheim, Me., Wieu. Verstorbene. Am 24. April. Ludmilla Beden, Bäckermeisters, tochter. 9 Mon., Gradiste 10. Bronchitis. — Stephan Pez. dirc, Maurer, 43 I., Radetzlystraße 11, Paranoia, chron. Darmlatarrh. Am 25. April. Maria Arlo, Vahnbeamtin, 20 I., Pfalzgasse 9, ludorcul. pulni. Im Zivilspitale: Am 2b. April. Lazar Landau, Privatier, 63 I., ^.rtoriogeloroni». Lottoziehnngen am 25. April 1908. Linz: 9 80 56 58 49 Trieft: tt7 64 71 35 11 Meteorologische Beobachtungen in Laibach. Sechöhe' ^06 2 m, Mittl. Luftdnick 736 0 mm. 1^2 üV?t."?2^ 47^^ä^SW7Mß^Mkö7^heiter ^ 9 U. Ab. 729 5 6 b W. schwach_______^_________ 7"Ü/F^ 729 2 7 1 winostill iNegm ! b 4 26 2U. N. 73N1 13 4 SO. schwach ^ bewölkt j 9 U. Ab. 733 4 ^5 2 NO. mäßig ! » >____ 2'7.^^UTF^^« 6'j 3-1 s SW. mäßig > » j 27 -4 Das Tagcsmittel der Temperatur von Samstag beträgt 10 7°. Normale 11 3«, von Sonntag 8 6°. Normale II 4°. Seismische Berichte nnd Beobachtungen der Laibacher Erdbebenwarte issssslündsl lw» drr Nrain, Svnrlaslr <«n?). (Ort: Gebäude der l. l. Staats'Oberrcalschule.) Lage: Mrdl. Vrrite 46°0.'V; Östl. Lauge vou Greenwich 14° 31'. Bebenb crichte:* Am 21. April von 16 Uhr 51 Miuuteu bis 17 Uhr 6 Minuten seismische Störung in München. Bodenunruhe:-* Am 26. April: 12.Sekunden. Pendel «sehr schwach». 4 » Selundenpendel uud 7 » Sekuuben» Pendel «schwach»; 27. April: Vodenunruhe an allen Pendeln «schwach» bis «sehr schwach». * Dic Icltauaabs!! bezahln sich auf mittllrilropNilchs Zeit >i»b wrrde» vo» MÜternacht l>>« Mitl< o d r » » ü r u h s wird in f»lns»dc» Slärlenrnbr» llalsisi^irl!: «»«schttlnr bi« zu l MiNimstrr »Ichr lchwach». vo» 1 bi« li Millimrler »schwach., v°>, !l bi? < Milliinrlrri! «mäftin slorl., »w» -» lii» 7 Millimrlrr» »Nnrf», »n» 7 bi' 10 Vlilliinslri» «sshr stnrl» ,i»d iibsl IN MiNinietrr »aichfl ^lksüüich s!c>ll», — »V>Nnrmri»s Bob!>»»»r,>!>>'» brds»!»'! nlsichzsiuci a!>!<>r!c»d» »ltnils» üorichf auf nlli-» Vf»d>I» Die Bor- und Lithlum-hältlg-e Heilquelle 2 SÄLVATOR | bewährt sich bei Nieren- und Blasenleiden, Gicht, 2 iuokftfliarnruhr und eatarrhallschen Affectionen. w Natfirllcher eisenfreier Säuerling. Hauptniederlag^en In Laibaoh: Michael Kastner und Peter Lassnik. N»z ist D^f bewährteste n»b von den nftt» ^^^^^^^^ Nutnritütcn und lausenden von pral» ^^W^^^^^^^^ tischen Neizttn de« In»unb Auslande» » ^^^^^^W^^^^Wl^^ empsuhlrnr Nllhrunss <ür gelunb« und >» ^^^^^^sMMl^^^^ magendarmlianle «lndel und Erwach» ^ M l/^WU ^»Z M«M sene- siebesiyl hohen Nährwert. Ordert 's W ^^^^^W^^^^M blt Verdauung u ist im Gedlnuch« billig. „P»l KnugNn»", lrhlltiche Violchü», ^>M^^^^^^^^ aratt» rihälllich in den «eilaus»-ftcllen ob« l>e< N. Nufrlr. N'iri, III frauenollzgluppe Haidacd clez veutzcften 5cdulveleine§. Sinlaclung zu 6er Dienstag sen 2S. Ispril ,yos um dalb 4 Ubl nacdmittagz im blauen Ammer üe5 Kasino 5l2Nsinäenclrr> Mmpenammlung. ^agesoränung: t.) labsesbesickt. -^ 2.) 'NassAbmebt. -^ 3.) Bleu-W»dl lles Vosstanll«. — 4.) Wndl ller Dele, gletten l«s H)3uptvesS2mmlung (IKlagensust). — 5.) Mlüllige Nntrsge. 1768) Der Vorstancl. > Wmslll Klllli K KmilW > i^» ist heute nach langem schmerzvollen Leiden, ver» sehen mit den Tröstungen der Religion, verschieden. Vom ticffteu Schmerze gebeugt, geben die Ge-fertigten auch im Namen der übrigen Verwandten allen Freunden uud Bekannten Nachricht von dem unersetzlichen Aerluste. Die Überführung der teuren Überreste findet Montag den 27. d. M. um halb I I Uhr vorm. von drr Kapelle St. Giusto aus zum Friedhofe zu M St. Anna in Trieft statt. ^ ^ Triest, den 24. April 1908. iW M «abriet Piecoli, Apotheker, (Vatlc, — Lottina, M T>r. Gabriel, Antonietta uud Maria Piccoli, ^ W Kinder — Angiolamaria Piccoli, Schwieger. ' tochter. ^R (Statt jeder besonderen Anzeige) ^ 1 Krainische Baugesellschaft in Laibach I Die fUnfunddreissigste ordentliche 2 fieiiefiilij der llioie I findet am 30. Mai 1908 um 11 Uhr vormittags in der Kanzlei der Krainischen i 3 Baugesellschaft, Levstikgasse Nr. 13, in Laibach statt, wozu die P. T. stimmfähigen ) 1 Aktionäre mit dem Beifügen eingeladen werden, daß die Aktien bis längstens 16. Mai d. J.* \ 1 bei der Kassa der Gesellschaft, bei der Filiale der K. K. priv. Oesterreichischen Credit- i 3 Anstalt für Handel und Gewerbe in Laibach oder bei der niederösterreichisehen Eskompte- I 3 Gesellschaft in Wien, I., Freiung Nr. 8, zu deponieren sind. \ 1 *\ I Laibach am 25. April 1908. Der Verwaltungsrat. I« j Tagesordnung: 1 I 1.) Vorlage des Geschiiftsbcrichtes und der Kilanz. € I 2.) licriclit (Ich Kcvifiionsausschiisscs mid Krtoilung oda Franceta Kr-žišnik iz Sv. Oibolta St. 1 za, skrbnika. C. kr. okrajno sodišèe ^kofjaloka, odd. I, dne 15. aprila 1908. (1690) Firm. 289 Gen. IV. 204/3. Kundmachung. Im Genossenschaftsregister wurde beim Weißenselser Darlehenskaffenverrin registr. Genossenschaft mit unbeschränkter Haftung eingetragen, daß das Vorstandsmitglied Simon Fillafer ausgetreten und Bartl Dorn, Besitzer in Echlctten Nr. 7, neu-gewählt wurde. Der H 28 dcr Genossenschaflsstatuten wurde abgeändert und lautet nun: «Der Tag, die Stunde, der Ort und die Tagesordnung der Generalversammlung ist wenigstens acht Tage früher durch eine im Amtslokale angeschlagene Anzeige und durch Kundmachung in Weißen» fels und Ratschach, in der Pfarre Gog-gau aber durch angeschlagene Anzeige oder durch Verlautbarung belanutzu« geben». Laibach, l 7. April 1W8.