9. Kamstag den 27. Mebruar 1836. H- r ü h I i n g s - N i e v. (DeS Grafen AUgust v. Plate» Schw'anengesang.) ^) ^33üß ist der Schlaf am Morgen Nach durchgeweinter Nacht, M3 alle meine Sorgen Hab' ich zur Ruh' gebracht. Mit feuchtem Augenlied? Begrüß' ich Hain und Flur: Im Herzen wohnt der Friede, Der tiefste Friede nur. Schon lacht der Lenz den Blicken, mildert jedes Leid, Und seine Veilchen sticken- Der (5rde junges' Kleid. Schon hebt sich hoch die Lerche, Die Staude steht in Flor. Es zieh'n aus ihrem Pferche Die Heerden sanft hervor. Das Netz des Fijchers hanget Im hellsten. Sonnenschein, UnV sein Gemüth verlanget D Winde Spiel zu seyn. . Ui^ ...,. am Felsenriffe DaK Meer sich leichter bricht, Wird rings der Vauch der Schiffe Zur neuen Fahrt verpicht. Don Uferdamm erklettern. Eidechsen rasch bewegt, ') "^ustGraf von Plate n sw'l' M 5, December ,S25 zu "'"""' >n Sicilien. UnO Nachtigallen schmettern, Die jede Laube hegt. Gezogen von den Stieren Wird schon der blanke Pflug, Und Menschen scheint und Thieren Die Erde schön genug. Nicht findet mehr der Waller Das Gotteöbild zu weit, Cs sind die Seelen Aller Gestimmt zur Frömmigkeit. Ü! meln Gemüth erfreue An diesem Glanz dich auch, Sey glücklich und erneue Der Lieder Flötenhauch. Auf daß die stummen Herzen ! Du doch zuletzt besiegst, Wenn frei von allen Schmerzen . Tief unter'm Gras du liegst. Nanvwirtsischaftliche Gesetzgebung. ^ - (Von Dr. Mayer.) Die Literatur des österreichischen Staates, und selbst des Auslandes, hat einen erfreulichen Zuwachs erhalten. Es ist das vor Kurzem in drei Theilen erschienene Werk: „Die Landwirthschaft in ihrer ge. schlichen Verfassung dargestellt von F. I. Schöpf.« Längst befanden wir uns im Besitze ausgezeichnet« Werke über National.Oekonomiej doch nur die allge' meinen Grundsätze enthaltend. Wünschenswert!) war daher auch eine Darstellung der einzelnen Zweige der< selben in ihrer Anwendung auf das praclische Leben. Darum hat Hr. Dr. Kopetz durch die von ihm bearbei- — 2« — tete allgemeine österreichische Gesetzkunde eine sehr angenehme Ueberraschung gewahrt. Aber es mußte sich auch damit der Wunsch aufdringen, daß die Schriftsteller unseres Landes ihre Thätigkeit noch andern staats-lvirthschaftlichen Zweig,en widmen mögen. Dieser Wunsch äußerte sich vorzüglich in Beziehung auf die Landwirthschaft, welche als die Grundlage des Wohles der Staaten in ihrer Beziehung auf letztere, und in ih« rer Wichtigkeit für dieselben, einer wissenschaftlichen Erörterung dringend bedürfte. Dr. Schilling war der Erste, welcher sich dieser Arbeit unterzog. Mit dem Entschlüsse, die landwirth-schafllichen Gesetze aller deutschen Vundesstaaten zu sammeln, hat er bereits das Landwirthschaftsre'cht für die sächsischen Länder (1823), und jencs dcs preußischen Staates (l8Z0) geliefert. Auch erst vor Kurzem erschien von dem so bekannten Ökonomen I. G. Elsner das in seinen Grundsätzen beachtenswcnhe Wcrk: Die Politik der Landiuirlhschaft (1855). Während abcr jenes des Dr. Schilling, einzelne Vundesstaaten nur oberflächlich erörternd, uns selbst nicht historisches Interesse gewährt, sind die von Elsncr aufgestellten Grundsätze für die österreichischen Provinzen hinsichtlich ihrer eigenthümlichen Verfassung größten Theils unanwcnd-dar. Der durch mehrere, meistens gehaltvolle Schriften schon rühmlich bekannte F. I. Schöpf hat endlich dem allgemein ausgesprochenen Bedürfnisse abgeholfen. Nicht zu verkennen ist das Mühsame seiner Arbeit. Der österreichische Staat besteht aus so vielen Provinzen, die, gegründet auf ihr Eigenthümliches in Sitten, Gebräuchen, Klima, Privilegien, eine verschiedenartige Landesverfassung haben. Einer allgemeinen Darstel. lung dieser Verhältnisse aller Länder mußten sich allerdings Hindernisse entgegenstellen, weil, um die/ Verfassung Aller zu amalgamircn, das gewählte System des Vertrages nur verwirren konnte. Doch der Verfasser hat seine Aufgabe rühmlich gelost. Seine Ar-bcit, von besonderer Classicität, führt uns in die Geschichte der landwirthschaftlichen Gesetzgebung frühester, Zeit zurück. In drci Theilen wird die Verfassung van neun Gouvernements-Bezirken erörtert. Diese Darstel- ^ lung beginnt mit der Eintheilung der Lander in Kreise und verschiedene Verwallungs-Bezirke, wie auch mic der Aufzählung aller Behörden llandcsfürstlich und patrimonial), zeigt ferner, was die österreichische Oe^ setzgcbung zum Nutzen dcc Lant,!virthsckaA verfügte, lehrt das privalrechtliche so wie das politische'Verhält-niß ailec Realitäten, und endet, mit den" Verordnungen, welche in Beziehung auf den Betricb erssosscn sind. Sie zeichnet sich durch scharfsinnige'Anordnung dcs Ganzen sowohl, als durch die unermköete Fusfllhrung des Einzelnen, besonders aber durch einen ansprechenden logischen Vortrag aus. Der Beamte und Landwirth erhielt hierdurch cin praclisches Hülfsbuch, das auch hinsichtlich scincr statistisch-topographischen Tendenz für die Geschichte des Landes von Nutzen ist. Seue MethoVc, aus schlechtem Roheisen gutes geschmievetes Ztabeisen zu erzeugen. Das erste Iännerheft des politechnischen Journals von Dingler macht (nach dem I^pcl-tai-^ of l'a-taut InvLüiiol! S. 52, also ohne Zweifel mit Vor-wisscn der Erfinder), das schon mehrfach in öffentlichen Blättern besprochene, und bisher noch immer geheim gehaltene Vcrfah'/cn speziell bekannt, welches die HerrelZ Schafhäutcl und Böhm zur'Erzeugung des besten geschmeidigen Eisens aus schlechtem Roheisen anwenden. Es besteht darin, daß man das zu frischende Roheisen .im Puddcl- oder Flammofen, nachdem -1 in Fluß gekommen, mit einer Mischung von reinem Vram»« stein, trockenem Kochsalz und gereinigtem Töpferthon beschickt. - Auf 3 ^ M- Roheisen werden 1 '^ ^ Braunstein,' 2 ^ //. Kochsalz und 20 ^7/: Topferthon genommen, welche Substanzen zuvor fein puluerisirt und innig mit einander gemengt werden müssen. Das Pulver wird dann in 12 Portionen, zu ^//. getheilt, und diese in eben so vielen, schnell aufeinander folgenden Zlvischenräumen, welche zusammen etwa eine halbe Stunde betragen, mit einer Schaufel auf das, wie gewöhnlich mit Schlacken beschickte, im Oftn befindliche, Nohciscn'gestreutj d.ibei muß unablässig dic ge-schmolzene Eiscnmasse tüchtig umgerührt, und mic Brechstangen durcheinander gearbeitet werden. Es wird auf diese Weise vortreffliches weiches Eisen, und, mit einigen Abänderungen bei dem Verfahren, auH härteres, zur Stahlfabrikation sich eignendes Ciscn er--cugt. Einc andere neue Frischmethode mll Salpeccr, von den Übersetzern des Du'mas'schen Handbuches d<^ tonischen Chemie (B./», Seite 714) empfohlen, wm., de durch Erfahrung von einem Eisenhütlenwerkbcsiyer b^c-ils als ganz vorzüglich bewährt gefunden. Es wur- . de nämlich auf 2 ^ M>. schlechtes Phosphor- und schwcfelMtiges Roheisen l //. Salpeter, und zwar, V-, '«r schlechte Eistnerze zu Gebote stehen, trotz aller Anstrengungen k>w gutes Schmiedeeisen Wnzestellt werden konnte. i> ^ tragischer Vorfall. Z'vei Schmiedegesellen in Paris scherzten in der Schm-ede nm einander, zeigten allerlei Kunststücke ih' rer Kraft u. dergl. Dabei war ein. Kind me^mals durch die Schmiede gelaufen und'hatte die Gesellen ZlWdm. Einer derselben ergriff cs daher im Scherz, . legte es über den großen Amboß, und rief- <^s "n lic^ ^ 7"^ schmieden.« In demsttbenilu- ^ ^l^^e^^^lü. der zweite Schmie. . ^u^ammer,der^br^;^sch'ew"^ de-denselbkn hemmte, abknüpfte ?v , 5. ' si'I dab?r .^-, s - n^l.upsle. D,e ,r Hammer ^st nach ^7 ^ "^ ""m Seiten h.rausirat/n. siarh^ das ungl^^"^' fürchttrlich^. Leidens , Das Deueste unv Interessanteste ini Gebiete ver Kunst unv DnVustrie. Ver Nänver « ünv ' ^ölkcrkunVe. Nach einer neueren Zahlung enthält die kö'nigli; che Bibliothek zu Paris jetzt 800,000 gedruckte Bände, 100.000 Handschriften, und eine Million verschiedenartiger auf Gegenstände der Geschichte sich beziehender Papiere. Im Laufe des verflossenen Jahres sind, ohne dse wichtigeren Flugschriften zu zählen, 15.000 Vän, d'e hinzuge'kommen.^So cntbäll dieselbe Bibliothek ein Vuch, welches das alphabetisch? Vcrzeichniß der Namen Aller, die unter der Schreckenshe'rrschaft Nodes-pierre's und seiner Genossen gemordet.wurden, in sich schließt, und dreihundert Seiten zählt. Auf d wacht, und ein vollkommener Ersatz der Muttermilch, selbst für ein neugeborenes Kind ist. Fur Magen» schwäche und schwindsüchtige Erwachsene hat es sich ebenfalls als sehr heilsam bewährt. — Hr. Alexander Hordon hat ein interessantes IÜerk über die nationalen Vortheile der Locomotion durch Eletnentarkräfte geschrieben, woraus hier Einiges in Bezug auf die Dampfwagenfahrt hervorgehoben wird:, »Die lebendige Kraft (Zugkraft der Thiere, im Gegensatz zur Elementarkraft), die gegenwärtig auf den commerciellen Transport in Großbritannien verwendet wird, schätzt man auf etwa zwel Millionen Pferde. — Das, was ein Pferd zu seinem Unterhalte htdarf, der zum Heu- und Haferbau erforderliche Grund und Boden also für ein Pferd, isd hinreichend, das zu erzeugen, was acht M«nschen ernährt. Wenn also die Kraft jener zwei Millionen Pferde durch Dampfkraft ersetzt wird, so können dafür 16 Millionen Menschen ihren Unterhalt durch Acker» oder Gartenbau finden. Oder — wrnn statt der weniger zu haltenden Pferde, verhältnißmäßig mehr Ochsen gezogen und gemästet werden, so werden die Arbeiter stets wohlfeiles Fleisch bekommen, während durch Vermehrung der Talg-Production die Lichter, und durch die große Menge Dchsenhaute das Leder billiger werden muß. Ahn« liches gilt in Betreff der Schafzucht und Wollen-Fa-brication.« Colonel Torrens äußerte ffch vor einem Parla» ments-Ausschüsse fast in derselben Weise. Er sagt: «Wenn es mit der Dampfwagenfahrt so weit gekommen seyn wird, daß die eigentlichen Frachtpferde auf ge» wohnlichen Straßen erspart werden (die zu andern com-merziellen und landwirlhfchafttichen Zwecken erforderlichen, so wie die Luruspserde nicht mitgerechnet), so lvlirde Großbritannien dadurch die Unterhaltsmittel für acht Millionen Menschen gewinnen. Wenn man aber ferner in Betracht zieht, daß durch die Verminderung der Frachtkosten (z. B. für Dünger aus den Städten in größere Entfernungen) der Anbau bis jetzt unculti-" virter Ländercicn sehr erleichtert würde, während die Cultur der bereits angebauten eben so sehr verbessert werden konnte, indem nicht nur das zum Ankaufe der Pferde bisher erforderliche Capital, sondern auch die zu ihrer Pflege u. s« w. nothwendige Arbeit anderweitig disponibel würde; so kann man mit Grund anneh- men, daß durch die gänzliche Beseitigung der Zugpferd de durch Elementarkräfte, die Bevölkerung, der Reichthum und die Macht Großbritanniens wenigstens ver-doppelt werden könnte.cl Berichte der Missionäre