MbllchnWMtlmg. Nr. 85 Pränum^ationeprcis: Am Eomvton ganz,, ft. N, bl,N>i, fl. 5>,s^». Fiir tic Z»stclll,»g ,n« .van,' !>«Ibj. !-.<, lv, Mit dcr Post «mizj. fi. 1,'>. halbj. fl. ?.5>«. Freit.,.,, 15. April >1nstrtion«ncbiihi bis 10 Zcilcn : lm»l«0lr., >^)"?F^ ^n!.«)lr., 3m. l fl.; sonst pr.Zcilc lm.el«., iim. «lr.. > ^ / VV ^m. N) lr. u. s. w. ^nscNionsftempcl jc^csm. A» lr. ' ^ ^ '^ » Allltlichcr Tbeil. Ecjctz »W !». AM l87<» bctrcft'eud die Gehalte dcr Professoren UN 5c» uom Stable clhaltenen Mitlelschule«'. Mit Zuslimmuug beiden Häuscr dls NeichSrathes ftnde Ich anzuordlicu, wic solgt: 8 1. Der systemmäßi^e Gehalt der willlichcn schier un dm vom Staate (beziehungsweise aus dem Sludinl-fondo) crhnltenen Hiitlelschulcn ^Gymnasnn, Realgymnasien u»d Realschulen) ivird fUr Wie» mit l(XX^ ft., fill' die übrigen Mittelschulcu mit W0 si, bestimmt. Außerdem c,h^ltcn Professoic» au Mittelschulen crster Classe außerhalb Wien cine in die Ruhegehalte anrechenbare Localzulagc von jc 150 si. § 2. Die an demselben >Drlc bestehenden Slauts-Nliltclschulc:, sind lücksichtlich dcl sl)stemmaßi>'u Äezüge ihrer Plofcsfureu gleich z» holten, ^ ^. Dcr Gehalt cine« Professors wird nach je fünf Jahren, die diefer, sei es vor, sei eS nach Vcginn der Wirksamkeit dieses Gesetzes, als Professor an einer Mittelschule des Staates in zufriedcustcllmder Weise zurückgelegt hat, bis einschließlich zum füuiuubzwauzig-stcn Jahre dieser Dienstleistung »m je 200 fl. erhöht. § 4. ssin- Supplirunqeu erledigter Lchrerst^llen oder sür eine Aushilfe in dem M^ißc der einem wirllichcn Lehrer oblicgcudcu Perpfiichlung wird in Fällen, wn de> Supplcnt zur Auslellün^ als wiiklicher Lehrer a.rcin,ncl ist uud kciüc andere Vcsolduuq bezicht, die Substitu-tionsssebl'lhr auf 000 fl. festgesetzt. Im Ucbrigen blcilic» die Gestimmnu^en des Sub stilutionsnormeilc auf'echt. § 5. In bclücksichligun^wlirdigen Fällcll tain, de ^"^n,lssll>,ci dcs Nuhcgehaltes die in dcr ^,gc»schaf< ulc> ^"Pftlcnt zurückgelegte Dienstzeit angcrcchntt werden, ^ 6. Die Bezüge eines Dircclois dastehen in dem system,sii-tei', mit d^m Ansprüche auf Quirqiicunal^ula» qcu verbundenen Prof^ssorcngch^llc der brlicffcuden M>t tclschule und in en^cr gleich jenen bei dcr Pcilsionirnust alnechcnliaren Zulage, welche 400 fl. an den Mittel-schulen in Wien, 300 ft, an allen übrigen voll» ständigen Gymnasien und Realschulen, 200 fl. abcr an dm vicrclussnjcn Mittelschulen beträgt. Professoren, welchen die Leitung eines Gymnasium? oder einer Realschule provisorisch übcitra^cu wird, bc ziehen eine Remnucrnlicm in dem Betrage dcr «rwiihu» l?n Hulayc. § 7. Die Directoreu der Mittelschulen haben An spluch auf cin Naluralquarlicr in> Amttu,d Trieft genießen ein Quartingeld von jc :j(X) fl, 8 8. Der Minister für Cultus und Unterricht lvlrd «rmächtifft. solche Dircctoren und Lchrcr dcr Mil-lllschuleu, welche sich durch hcrr>orraa.cndc Leistungen aus °em wisftüsch^llichen oder didaktisch-püdaczogischen Ge-«e aus^zcichncl haben, mit Verdielsslzulaa.cn liis zu ^m Betrage von 500 ft. jährlich auf die Activitäts-.""" zu bcthcilcn. zu welchem Zwecke ihm jährlich cin >>» Wege des Prälimmars anzusprechendcv Vctraa, zur "krfugung ^stellt wird. H !X Dc«< an den in tz ) dieses Gesetzes erwähnen Mittelschulen zn cntrichlcndc Schulgeld, dessen Fest ctzm,g dem Minister für EultnS und Unlerrichl überlassen bleibt, ist. unbeschadet der Ansprüche, welche Cor-porationen oder andere Personen darauf zu stellen bc "chtigt sein sollte», im vollen Ausmaße an den Staatsschatz, beziehungsweise den StudicnsondS, abzuführen. § 10. Wenn bei Durchführung dcr voranstehcn» den Bestimmungen sich für ciuzelnc Professoren cin yc-^llstcrcs als dasjenige (5inlolnmcn ergeben sollte, welches ne in dem lchtabgclanfencn Iahrc zu beziehen hatten. >o wird ihnen das hieran Fehlende durch Personal-ulagcn «lgän^t, welche uach Maßgcirc des Borrückcus in cincu Yllhcrcn Gchailsbczug wieder einzuziehen siud. <-> . ^,!^ .^^^°"'°' ""d Plofcssorcn der mit dem Qcffcntllchkcltsrccht versehenen Mittelschulen der Gemein-den und Länder werden bei ihren, Uebcrlrilt an eine Mittelschule des Staale« so behandelt. als hätten sie stets an einer solchen gedient, wenn an dcr Anstalt von welcher sie übertraten, die Reciprocität beobachtet' wlrd und dies von den Erhaltern derselben schon vorlicr ausdrücklich erklärt war. '^ " tz lii. Das gegenwärtige Gesetz fiudcl auf jene ReligionSlchrer, welche nicht in allcn Classen einer voll' stäi'digcn SlaatSmitlclschulc dcn Religionsunterricht er« theilen odcr nicht zugleich die gesetzliche Bcsahignng für das Lehramt in ^ndcrcn sweltlichen) Uulcilichlösächcrn dcr dclreffcndcn Mittelschulen crworbeu haben, ferner auf Ncdcnlehrcr keine Anwendung. tz !3. Die Direclorc», dcr Mittelschulen stehen in der achten, die Professmrn in dcr neunten Diäten-classe. tz l4. Die in diesem Gcjetzc cnthalttrien Ve^ stimmungen haben auch rücksichtlich der während des Tricmnums an Mittelschulen verwendeten Lehrer zu gelten. tz 15). Dieses Gesetz tritt bezüglich der im tz 7 erwähnten Quarticrgelder mit 1. April 1870. rücksichtlich aller übrigen Bestimmungen mit 1. Mai 1870 in Kraft. Die Bestimmung des tz 9 ist schon für das Summcrsemcslcr 1870 wirtsam. § 16. Mi! der Anöführung dicscs Gesetzes wird der Unlerrichlsministcr beauftragt. Wien, am 9. April 1870. Franz Joseph in. p. Hafner m. i>. Strcmayr in. p. Vesch vom 9. April 1870 über die Pctisionsbchandluuc, dctz LchrpeisonalS dci vom Slüc>stlichtn und mit Aueschlliß de>- Professoren dcr lhlolu^ischcn ,^a-cultät zu ttiakau, is» die Pc,,sl0l,5vo'sch!!ft voln 9lsU Dccemdcr 18tttt, R. G. Bl. Nr. 157, maß^clid. Dabei ist jedoch die au dcn TtaalSlchsnnstaltel, mit Ausnahme dcr mit dcu LchrcrbilduiigSanftciltcn verbundenen Uebungsschulcn odcr audnen Volksschulen zugebrachte Zeit in dcr Wcisc zu berechnen, daß jc drei in dicscr Dienstleistung vollständig zurückgelegte Iahrc für vier gezählt werden, und zwar auch dann, wenn ein Ucvertrilt aus cincv anderen Staatstcmstellung in ein solches Lchraml odcr umgekehrt stallgesnndeü hat. tz 2. Für dic Witwen dcr ordentlichen Univcr» sitä'ts° und Facultätsproscssorcn, dcr ordentlichen Pro» fcssorcn dcr neu orgunisirlcu, untcr dcr unmittelbaren Leitung der Regierung stehenden technischen Institute und dcr l. t. Akademie dcr bildenden Künste in Wien wird hicmit unter Voraussetzung der Ersüllnug dc> sonstigen normalmaßigcn Bedingungen cims Pcnsions-gcnusses cinc charattcrmäßiß, Pension von fünfhundert Gulden festgesetzt. Eine charaltcrmllhigc Pension erhallen fcrncr noch die Witwen dcr außerordentlichcu Profcssoren an dcn genannten Lehranstalten und der Dircctorcn an Staats-Mittelschulen im Betrage von 400 ft. so wie der Professoren an Tlaatsmiltclschülcn im Betrage von 350 fl 8 3. Jeder Professor, welcher das 70. Lebensjahr zurückgelegt hat. ist von AnUSwegcn mit seinem ganzen, zuletzt genossenen Gehalte und mit Veibchullung einer ihm etwa zutummcndcn Pcrsoualzulage in dcn Ruhr-stnnd zu versetzen. Er behält jedoch, ungcachtct er aufholt, Mitglied deS betreffenden Prosessorencollegiumö zu sein, nicht nur die passive Wahlfähigleit zu dcn akademischen Würden, sondern auch das Recht, als Honorarprofessor über sein« Nominalfächer a» der Uni^ilität „iilcr dcn von l>rm Unterrichtsministerium festzustellenden Modalitüten Bor-lesuua.cn anzukündigen und zu hallen. Soweit es das Interesse dcs fortlaufenden Unterrichtes erfordert, bleibt es dem Minister dcs Unterrichte? vorbehalten, dcn definitiven Eintritt eines folchcn Pic,' fessors in dcn Ruhestand ,rst mil dem Amtsantritte seines Nachfolgers, spätestens am Scklusse dcs nächst folgenden Schuljahres in Wirksamkeit zu setze». § 4. Alle Professoren können, sobald sic das N5tc Lebensjahr zurückgelegt haben, ebenfalls in der im § 5 bczcichucten Art in dcn Ruhestand versetzt werden. tz s). Der Unter-, ichtömimstcr ist mit der Anssüh-rung dieses Gesetzes beauftragt. Wien, am 9, April 1870. Fran, Josrpl) m. j^. Hafner 'n. p. Stremayr m. z.. Sc. l. und t. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Emschlicblmg vom II. April b. I. drn mit dem Titel und Chiller eines Mimstrrialrathes iellcidelc» Slctiousialh im Fiuaüzmiinstcrium Friedrich Elsuer z»l» M,nistclia!ralhe «itrit nwwm allflgnii' digst zu elN'Nnc" geruht. Mit dersclbci, 'Alleihöchst.n Entschließung qc,»hlen S?. t un^ l. Apostolische Majestät dem dei drm Fi-Kanzmiüislelium in Verwendnng stehenden Fina^secillgr ^quaz Mayer, dann dem Finanziniilisteilalcollcipisten (^lnil Chcrtct in Aueitennung ih,c>- ootzll^lichcn Dien-leistuua, uud zwar dem Ersteren den Titel und Ctiarull«-, dem Letzterem dcn Titcl und Rang eines Ministerial-secrclärs tafsrci allcignädigst zu verleihen. Brestel m. p. Sc. l. uud t Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Enlschüchung vom t>. April d. I. dm Finanzralh und Finalizbezirlsdirector in Tarnow Ic»s>ph Schenkt zum FiuanzbrziilSdilrctor <» ^,'imbcrg mit , dcm Titel uud Charakter eines Dbc>si»anzrathls aller» <)nädi^st zu ernennen geruht. Brestel m. p. Sc. t. uud l. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 27. Mäiz d. I. den D»r. Joseph Oczapowsli zum uußsio'denllichln Professur fu> Vcswaliuu^sllhrc und ii"cyllopädie der Tlualelwisscilsch iflcn an der Krakauer Univtlsitüt aller^ gnädigst zu ernennen kernt)! Stremayr m ^ Der Iuslizministcr hat den StaatSanwaltesndstituten Dr. Robert S H ö i! R>t>es v. Li ebin c< e n zum Ralh^-sccrctär dcs mährisch schlrsischcn Oberlandcsgr'ichtes er^ "llNNl. Der Iustizmimstcr Hut d«n Brzi,t?qcnchs^djulictel! l^mil Schlindcnduch ^u Laun ubcr sein Ansuchen "> gleicher E^esichtSadiul!c. tcn in Laiin ernannt. Dcr Iustizminister hat den Auseultanten »all Pubitschkn zum VeziltSgerichtsadjuntten für 2ö< uiyinhof erna'U't Der Iustizministrr hat dcn Landesaerichtsadjuncteli Anton Niesll zum Nalhssccrctärsadjunctcn bei dem böhmischen Obcllandcs^elichle kllicmnl. Der Miüistcr für Eultus und Unterricht bat den Snpplenl.n au der l. l. Olicircolschule am Schollen-feldc Fiiedrich Müller zum nmlUchel, Lehrer un dieser Anstalt ernannt. Wchtamtliclm Tbcil. Politische Uebersicht. Laibach, 14, Apn!. Die ..Corr. du Noid Esl" theilt folgende Analyse cincr C ir r u l ardcp eschc des Grasen G e u st «n die Vcrtreler Oesterreich.Ungarns im Auslande mit: Der Reichskanzler hebt hervor, es handle sich nickt um einen 'iyncmwechsel, dcnn dcr Naisci sei fest entschlossen, die De ccmlier-Ve'.sassllng uud die daraus hcrooraea,al,a.ci!rl! Fort-schritte für Ocjlerrcich auficcht ^u cilialttn. Das parlamcn. tarische Ncyiinc auf dualistlschcr Ollllidlaae fti mchl bc' c^rohl. Aber r>-< sci nothwendig. dicscS Regime allcn Na« tionalitälcn Oesterreichs annehmbar zu machen und cs mit dcr verlauten Autonomie dcr inneren Verwaltung m dcn Provinzen zu veischmelzru. Der ..(5ino" bclubt Graf Potocli's Absicht, ein Ministerium cn Bestimmungsort abgehen zu lassen. Ucbri.!enS vernimmt man, daß ihr die moralische Unterstützung der meisten katholischen Cabinette bei der lömischen Curie gewiß ist, waS um so weniger auf sich hat, als das Actenstück ganz akademisch gehalten ist, leine thatsächliche Conclusion enthält und den Autrag auf Zulassung cm»??Botschafters zum Concil implicite fallen läßt. Die Note dürfte Wie die „Franz. Corr." weiter vemc'kt, noch weniger zu einer Duplil seltens des römischen CabinetS Anlaß ac-ben. Graf Daru verwahrt sich in den fchüeidcndstcn Ausdrücken aegen etwaige Eingriffe deS Concils in die bür^erl'che Ordnung Frankreichs; aber er betheuert daS unwandelbare Vertrauen des französischen Cabi-.ctS i:i dit Weisheit und väterliche Obsorge PiuS IX. Der „Pester Lloyd" erfährt aus ..bester Quelle/' daß die ungarischen Vi schüfe nach Ostern nach Rom zurückkehren und. durchdrungen von der großen Gefahr der Unfehlbarkeit für Staat und Kirche im Perein mit den deutschen, französischen und nordamcii< lanischen Bischöfen entschieden gegen die Unfehlbarkeit opponiren und jedenfalls festhalten werden an dem biS' herigen Concilsgrundsatzc, daß Stimmencinhelligleit für die Perkündigung von Dogmen nothwendig sei. Timor's Uebertritt ;u den Infalliuilistcn wird dementirt; er meide zwar, heißt et«, die Bersammlnuge» der Opposition, doch nur um zu vermitteln und die Curie zu bestimmen, die Unfehlbarkeit aus eigenem Antrieb fallen zu lassen. In Bagno von Finalborga. Provinz Genua, hat eine furchtbare Cmcute stattgefunden, die man cir-culirenoen Gerüchten zufolge mit den revolutionären, in letzter Zeit an verschledcnen Orten Italiens zum )lu«-bruchc gekommenen Complotten in Zusammenhang bringen will. Die gefangenen Bewohner zwcier Tälc empörten sich gcgen ihre Aufseher und suchten unler furä'tl'a-rcm Geheule die eisernen ^nstergltler aufzureißen, um dann ins Freie zu a,clll».j.'!i. Im Orte herrschte Angsl und Entsetzen; die Bewohner oerbarricadirteu sich in ihren Häusern, viele suchten eine Zuflucht in den naheliegenden Bergen. Gütliches Zusprechen hatte cben so wenig einen Crfolg, als die ernste Aufforderung, von dem begonnenen Zcrslörungswerkc abzustehen. Es wurde nun der Versuch gemacht, die Meuterer durch einige blinde Schüsse einzuschüchtern, was ebenfalls keinen Cnolg hatte und die Rasenden nur noch mehr aufstachelte. Nun wurde von außen durch die Gitterslädc gefeuert und es bedürfte wiederholter Dechargen. um dem Tumult ein Ende zu machen. 37 unter 400 Meuterern wurden ver< wundet. Im Bagno befanden sich dem Vernehmen nach nahezu 800 Gefangene, während die Militärwachc nur 40 Mann stark war. In Carrara ist nach einem Telegramm der «Presse" ein Aufstand ausgevrochen, es ist Blut ge< flössen und Truppen sind dahin gesendet worden. In Sangiorgio. auf der Insel Sizilien, wurden 1000 Kartatschen und Material für weitere 20.000 aufgefunden. Die lebhafteste Bewegung herrscht in der Umgebung; die Unabhängigtcitspartei ist überaus stark. Es sind Truppen» und Flottenverstärtungen dort eingetroffen. Maria Theresia und der katholische Clerns in Oesterreich. Nie sehr auch eifrige Katholiken den Kaiser Joseph II. in religiöser Beziehung verdächtigen und verunglimpfen — die fromm katholische Gesinnung seiner Mutter, der Kaiserin Maria Theresia, hat Niemand noch zu bezweifeln gewagt. Wie wäre dies auch mög lich! Legte doch ihr ganzes Leben Zeugniß ab, daß sie eine fromme Tochter der katholischen Kirche war. Man würde jedoch sehr irren, wenn man glauben wollte, daß diese streng katholische Monarchin irgendwie geneigt war. von ihren Hoheitsrcchtcn zu Gunsten dcr Kirche oder ihrer Würdenträger auch nur cm Tütelchcn abzutreten. Wenn es sich um derartige Fragen handelte, war sie streng und fest. Sie wollte Gott geben maS Gottes ist. aber das, was ihr zukam, in leiner Weise einbüßen. Wir wollen hier einige Belege dafür anführen, die nerade jetzt nicht ohne Interesse sind. Vorausschicken wollen wir nur. daß schon Joseph I. am 20. Januar 1700 entschied: daS Consistorium habe sich m dle matnnUcn Angelegenheiten bei einer Ehe Nlcht zu m,sch«n. Die GeisMchen ,°llen die Sakramente spenden, aber von materiellen Fragen sich fern halten. IM Jahre I70l erschien ein Generalmandat- es ' sei Niemand verpflichtet in weltlichen Angelegenheiten vor dem geistlichen Geiicht als Zeuge zu erscheinen. ! Im Jahre 1750 begehrte der Cardinal-Crzdischof von Wien die persönliche Stellung eines Arztes als Zeuge in imucto eines Cheversprechcns beim Consistorium. In Folge eines Rrcurses entschied dic Kaiserin gegen das Consistorium. Daß jedoch diese Reibungen zwischen weltlicher und geistlicher Behörde nicht cu^mttll. läßt sich begreifen, da das Tridentiner Concil dafür gesorgt hatte, daß rein weltliche Angelegenheiten in das geistliche Forum mit einbezogen wurden, und daher die bürgerliche Gesetzgebung von der kanonischen mficirt war. Insbesondere waren zu jencr Zeit Conflicte auf dem Gebiet der Ehe oft an der Tagesordnung. Es sei uns gestattet bei dieser Gelegenheit eine Bemerkung zu machen. Es wird heute über dm Verfall der Sittlichkeit Klage geführt. Es sei fern von uns, alles, was heut auf diesem Gebiete geschieht, vertheidigen, entschuldigen oder beschönigen zu wollen. Denjenigen jedoch, die etwas tiefer in diese Verhältnisse, wic sie in der Vergangenheit wcnvü. soweit sie uns bekannt sind, geschaut haben, ist cs nicht unbekannt, dc<ß sie früher nicht besser, ja häufin weit schlechter waren. Es hat uns damals un Zeitung^, gefehlt, welche in pikan» ten Feuilletons diese Verhallmssc besprachen, und ebensowenig berichteten sie über Gerichtsverhandlungen die hinter geschlossenen Thüren stattfanden. Man rümpft die Nase iilier die Keuschheitscommissionen, welche Maria Theresia einsetzte. Gewiß war diese Institution eine verfehle. Es darf jedoch nicht vergessen werden, daß diese Commissionen für das un-keusche Treiben jener Zeit das triftigste Zeugniß ab legen. Wir kehren nun zu unferem Gegenstände zurück. Bis zum Iakr 1752 entschieden die Consistorien iu ea8i'du8 ä6ll0ra,timn8 sowohl über die Schuldfrage als über die Strafe, wie dies vom Trientcr Concil bestimmt wurdc. In Folqc eines Processes bemerkte im genannlcn Jahre dic nicderöslerreichische Nessienma.: der Papst selber wünsche nicht, daß dic ^andcsfürsten und deren Erkenntniß ülicr weltliche Oecmislündc von den Bischöfen getränkt werden sollen (?). Dic oberste Iustizstcllc uotirte: „Nach dem gemeinen Rechte steht dem geistlichen Foro, die Mittel der Personen betreffend, mithin ihrc Jurisdiction überschrci» tend, kein Urtheil zu, und sind diesc von dem welllichen Horo als nichtig anzusehen." Trotz der Einrede des Wiener Bischofs. Joseph Trautschc Graf zu Falketislcin, cnlschicd dic Kaiserin in obigem Sinne. „Dclm dic Ausmessung der Kindbett-lind Atzuligslostcn sowohl fm- das Kind, als im Falle 5cr Trennung für die Mutter sind durchgehende solche Forderungen, welche von düi:: 3?cr^mcnt der Ehe, über dessen Giltigteit, Voting oder Fürdaucrung der geistliche Nichter allein zu erkennet: hat, getrennt sind." Bei einem späteren W'Üclc:: Anlaß bemerkte die oberste Justizsttlle: „Nachdem die .luri^äictio Mtri'mo-niaiis 6t priviisFjaliL eingeführt sei, könne das M» rcinHimm nicht allemal Play greifen; Rcqicrungepftichl und Schuldigkeit erfordert auf dic landesfinstlichen Gerechtsamen, als daS ihr anvertraute große Kleinod, äußerst besorgt, zu sein. Was im ^genwin ligen Falle der Negierung aberkannt wird. mutz l'ei nllcn weltlichen Stcl° le„ Platz greifen, und schwächt i^ landesfürstlichc Autorität, und obschon dermalen nun der hiesige Erzbischof, so ist doch nickt anzustehen, daß die übrigen OnUnarn nicht nur in Oesterreich unter der Enns, sondern auch in allen Erbländeru nachfolgn werden, welches ihnen nicht wird abgeschlagen wcrd.'u können, weil ein Oräi-narius dic nämliche Würde und Autorität wic der cm< dcre hat. Gegenwärtige Vorsallcuhcit schlügt daher in jene Fragen ein, wic weit sich dic Grenzen der Kirche und des Staates erstreckn." Dieser Passus erinnert unwillkürlich an Ereignisse unserer Zeit. Eine andere Frage betraf dic Besteuerung der Geistlichkeit. Die böhmische Hofkanzlei erhöhte 1747 die Steuer des Bischofs von Olmütz von 1000 auf 15.000 fl.. die des Bischofs von Vrcslau von 3000 auf 15.000 Gulden, die des Abtes von Braunau von 1500 auf lO.000 st. :c. Dic österreichische Hostanzlei meinte: man könne in ähnlicher Weise nicht in den deutschen Erbländern verfahren, weil die Geistlichen daselbst nicht so viel Einkommen haben. Doch die Kaiserin rescribirte eigenhändig: „Dic Prälaten lönnttn gehalten werden wie in Böhmen. Ein Prälat von Krcmsmünster und Klostcr-ueuburg sind wohl noch einmal so reich, als der Prälat von Brück in Mühren.* Also soll es bleiben nach dcm in Böhmen. Der Bischof von Wien könnte auch erhöhet werden." Im Laufe der Zeit. wo die Finanzen des Staates immer mehr einer Kräftigung und Hebung bedurften, suchte die Kaiserin dic Geistlichkeit überhaupt mehr zu besteuern. Ursprünglich genoß nämlich die Geistlichkeit eine Immunität bezüglich der Steuern, und konnte dieselbe nur mit Bewilligung des Papstes besteuert werden. Papst Nikolaus V., der Begründer der vaticanischcn Bibliothek, enthob das Erzhaus Oesterreich in einer * Bei Znaim, ! Bulle von der Einholung des päpstlichen Consenses. um ! geistliche Subsidicn zu verlangen. In der That wurde ^die katholische Gcistlichlcit in Oesterreich lncht nur in Nothfällen mit Steuern bclrgl. Schon unter Ferdinand l. mußte sie, wic alle weltlichen Vasallen, Contributionen zahlen. Nur dic Clnatgcistlichkeit wurdc in Folge einer Vorstellung der Bischöfe milder behandelt, und hatte i vlos den vierten Theil der Domcsticulsteuer zu zahlen, um nicht den Seelsorgern dcn nothwendigen Unterhalt zu schmälern. Später blieb nur die Congrua mit 300 fl. steuerfrei. Im ^aufe der Zel scheint man jene Bulle ganz ! vergessen zu haben, und ale man im Jahre 1720 dic ungarischen Orcnzfcstmlgen in einen haltbaren Zustand setzen wollte, kam man un, dic päpstliche Gcwilligulisl !ein, um geistliche Vubstdicn zu erhalten. ! Als dic Kalseri» im Jahre 1761 die katholische Geistlichkeit mit einer höhnen Steuer belegen wollte, bemerkte das Direktorium in (üimumliduk 0< ^»liti^js^ in einem Vortrage vom 2. September I7l>1: man müsse zu dcm Zweck dic päpstliche Bewilligung ciüholen. Dic Kaiserin war darüber sehr erbittert, und sic rcscribirtc: „Daß in dicscm wic in mehreren anderen wichtigste» Gerechtsamen McineS ErzHauses vieles veriu^ .'n worden. zeigt sich nunmehr ganz klar und ist daher nöthig, c.uf lhunlichste Hilfsmittel zu denken." Wir glauben, die angeführten Beispiele, die sick übrigens bedeutend vermehren ließen, werden genügen, um sich ein Urtheil zn bilden, wie wohl die fromme Kai serin die ncucn Canoneö aus Rom aufgenommen hätte. Wir glauben nicht, daß dcr Fürst Kaunitz bei einer ähnlichen Gelegenheit, dcm Inhalt nach, eine andere Dc' pesche nach Rom geschickt hätte, als dcr Graf Äcusl. (Mg. Ztg.) * Eine Behurdc. dir auö Beamten drv vcrschisdem» Hos lanzleicn znsammcugcsstzl war. Mgesnemgkeiten. — (Leitung der P fer d czucht «Ansta lte n.) Die „Corr. Sch." meldet: Am 6. d. M. hat im Acker bauministerimu unter dcm Vorsitze des Ministers eine Enquöle-Comnnssion stattgefunden, um rin Gutachten über die Leitung der Pferdezucht-Anstalten seit der Uebernahme dieses Verwaltungsnveigeö in das Nessort des Ackerbau Ministeriums, so wie Über diejenigen Maßnahmen abzugeben, welche noch weiter zur Hebung dieses Productions-zweiges voll der Regierung in Aussicht genommen find. Es waren zu dieser Commission geladen: Der Oberststall-meister Graf Grlinne; der Präsident deö Iockcy-Clubö Prinz Egon Thurn und Taxis; Fllrst Adolph Schwarzenberg; Graf IaroSlam Sternberg; Graf Oswald Thun; Graf Kinsky; Altgraf zu Salm jun.; Baron Honnchs; Graf Sicnnnski; Graf Bawarowsli; Varon Petrino; Prinz Alex. Croy; Ritter v. Wachtler; dann die Neichs-ralhs'Abgeordnelen Ritter v. Strceruwitz, Baron Wachter, Skene und Ritter v. Mayrhofer, endlich dcr Professor des Thierarznei-Instituteö Dr. Armbrecht. Vom Ackerbauministerium wnren der General-Stallmeister, der Militär-I»' spcctor G. M. v. Nadosy und Mimsterial-Secrelcir Fort' wängler dcr Commission zugezogen. Tic Tentschrift, welche der Commission als Vorlage diente, enthielt eine Darlegung des Systems und der Principien, welche das Ackerbauministerium slir die Leitung dieses Verwaltungs-zweigcs adoptirt hat, einc Darstellung des übernommenen Standes, den Vericht über die Gevahrung mit den Mitteln des Verwaltungsjahres 1869, die Begründung dcr Post-tionen des Budgets für 1870 und den Vergleich derselben mit dem letzten Budget der früher gemeinsamen Verwaltung, endlich ein Nesum6 iiber die bereits durchgeführten Reformen und die hieuach noch zu treffenden Maßregel»'. Nach eingehender Debatte über dieses Resmn6 wurden dic einzelnen Punkte desselben von der Commission als den allgemeinen Grundsätzen zur Hebung der Pferdezucht ebenso wie den Verhältnissen Oesterreichs entsprechend befunden, und die vollc Zustimmung über dic bisher getroffenen Verfügungen ausgesprochen. Graf Grünne hatte seine ZU' stilnmung zu den in der Denkschrift niedergelegten Ansich' ten und Verfügungen ausdrücklich zur Kenntniß des Min^ sters bringen lassen. Es wurde beschlossen, die Dcntschr'^ sowie das Resums und das Ergebniß der commifsionellen Verhandlungen in eine BroschUre zusammenzustellen "^ diese der Oeffentlichkeit zu üdergcben. — (Die Nachrichten aus Capodistria), welA wir in der „Tr. Ztg." sinoen, bestätigen, daß eine P"' cession, die am 11. d. M. gegen 7 Uhr sich ans d" Domtirche auf den Hcmptplah begab, Anlaß zu höchst ^ bäuerliche» Ausschreitungen gab. Den Vorwaud zu ^"^ selben bot der Umstand, daß einige Zuscher nicht den H" abnahmen. Das auf dem Platze befindliche Kafseeh"^ wurde wie mit Sturm genomme» nnd ans das ärgste verwüstet, ganz harmlose Personen mißhandelt und verwund" und weiteren Gewaltthätigkeiten --es soll auch da"«! angelegt gewesen sein, das Theater in Vrcmd zu st""'< weil es während der Fastenzeit nicht geschlossen woroc war — nur durch das energische Einschreiten des Mn"a^ vorgebeugt. Mehrere Personen wurden verhaftet "«d gerichtliche Untersuchung ist bereits eingeleitet. Von ^ .^ gingen zwei Compagnien Infanterie nach Eapo !^ ab. Die Aehorden traten dem fanalischen H""'"^uhe Energie entgegen und es ist wohl zu hoffen, daß die nicht weiter gestört wird. 609 — (Aus der Papierfabrik zu Schlöglmühl.) Neuerdings ist eine Erkrankung mit raschem lödllichen Aus-gange in dieser Fabrik vorgekommen. Der Sanitäts-Refe-rent der nieder-österreichischen Statthallcrci, Dr. v. Kara-jan, hat sich mit Herrn Professor Dr. Klob, der die Section der Leiche vornehmen wird, sofort nach Schlö'gl,-miihl zur Eruirung aller Umstände und Verhältnisse, unter denen die Erkrankung erfolgt ist, begeben. Die nach den früheren Todesfällen an die übrigen Papierfabriken in Niederösterrcich gerichtete Anfrage, ob auch in ihnen ähnliche Lrkrankungen vuu mit der Hadernsortirung beschäftigten Arbeitern beobachtet worden seien, ist, soweit Berichte vorliefen, negativ beantwortet worden. Die in TchlöglmUhl verarbeiteten Hadern sind, dem Vernehmen nach, aus Ungarn bezogen. — (Die Swa rower Fabrik.) ÄnS Tannwald meldet die „Prager Ztg./' daß die Vigculhnmcr der Swa-rowcr Fabrik, Freiherrn v. Liebieg, sich entschlossen haben, die Fabrik Monlag allen Arbeitern, welche darum ansuchen werden, genau unter denselben Modalitäten, welche die Arbeiter selbst am 18. Februar d. I. verlangt hatten, wieder zu eröffne». Für die bei dem jüngsten blutigen Conflicte Verwundeten und deren Angehörige ist durch die Freigebigkeit der Iabriksbescher Baron Licbieg, Mayer nnd Priebsch ausgiebig gesorgt, indem dieselben deren Verpflegung und ärztliche Behandlung bcstreitcn. Die Verwundeten werden täglich zweimal von den Aerzten besucht und verbuuden, und es ist Hoffnung vorhanden, daß dieselben insgesammt am Leben erhallen werden. Uebrigens sind, wie sich jetzt herausstellt, nur vier und nicht fünf Personen ums Leben gekommen, da die anfängliche Meldung, daß noch eine Leiche im Walde bei Swarow liege, sich bei genauer Nachforschung nicht bestätigt hat. Der Hauptagitator und Commandant der Arbeiter bei den Excessen in Tannwald wurde in der Person eines gewissen Johann Hollan, allgemein Janet geheißen, ermittelt und zugleich mit dem vom k. t. Militär vor der Swarower Brücke verhafteten hauptercedenten Augustin Thyll dem k. l. Kreisgerichte in Reichenberg übergeben. Ium Schlüsse wird noch erwähnt, daß die Fabriken in Tannwald und Morchenstcrn ununterbrochen arbeiten. — (Neu erfundener Distanzmesser.) Hauptmann Weil in Agram hat einen neuen Distanzmesser für Kriegsschiffe für permanente, insbesondere aber für Küstenbatterien projectirt, welcher in Bezug auf Einfachheit und Schnelligkeit der Meßoperation dem höchsten Grad von Vollkommenheit entspricht; denn es ist durch eine sehr sinnreiche Combination zum Messen einer Instanz thatsächlich nicht mehr als ein Moment nöthig. — Nachdem die derzeit bekannten optischen Distanzmesser notorisch noch manche Aü"I«l enthalten und dem Zwecke nicht im gewünschten -^aße entsprechen, so dürfte das neue Project nicht allein fl'r die vorstehenden Zwecke, sondern auch für die Handelsmarine von unschätzbarem Werthe sein. — (Standrechtliche Hinrichtung.) In den letzten Tagen des vorigen Monats überfielen, wie die „Ägramer Ztg." meldet, im Dorfe von Vacin, Dubiccr Compagnie des zweiten Vanal-Grenzregimeuls, vier Männer den türtischen Zolleinnehmcr, welcher sich von Kostaj-nica nach Türlisch-Allgradisca (Nrebir) auf der diesseitigen Straße begab. Die Missethäter vermutheten, daß der Türke Barschaft bei sich habe, waö aber nicht der Fall war, und mißhandelten denselben und den Fuhrmann auf offener Straße. Während die Missethäter mit Pferden und Wagen davongingen, begab sich der Türke zu der Behörde, meldete den Vorfall, und es wurden von Seile des Compagnie-Commandanten alle Vorkehrungen zur Ergreifung der Schnl-digen getroffen, was auch am selben Tage gelungen ist. Sie wurden durch Zeugenaussagen der That überwiesen, und da auf das Verbrechen deS RaudeS das standrechtliche herfahren besteht, so wurden die zwei Hauptthätcr zum Etrauge verurtheilt und das Urtheil am ^ d. M. im Orte cin, wo die That geschehen vollzogen. Gegen die andercu Wn Mtschuldiaen wird das ordentliche Criminalverfahrcn "ngcleuet. roser ^ ^"c Bärenjagd.) Aus Berlebaö (Manna Mittl ,"'"^^ ^"^ der „Pester Lloyd" eine interessante Bär ^uug ul)^ eine dort in voriger Woche abgehaltene ?l, l/' "^" ^'" dieser Bestien, die sich ii, diesem ^ .)re theils i„ F^l^ ihrer immer zunemhenden Zahl, «Yens wegen des harten Winters von ihrer gefährlichsten ^"te zeigte« und Pferde uud Kühe zerrissen, gctödlct wur- ^' ^r dritte Bär wurde auf eine eigenthümliche Weise Alchosscn, die beinahe die Jagd mit cin'cm sehr traurigen "usgange beendet hätte, indem das von einen» Schützen an-Mchossenc Thier sich a„f das nächste Gebirge verzog, wo k« m semer Wuth einen junge» Arzt, Doctöraud der Mc^ "n Cz. au« Pest, der gegenwärtig auf Besuch bei seinen» ater dem Trebusaer Ei'senwertsvo'rstaud, sich aushält und amals eben über das Gebirge von einem trank» Köhler ^anfiel, wobei der junge Man» seine Wohlthat beinahe «"dem Leben gebüßt hätte, da er zwar im erste» Augen. Mc glclch den Revolver, seinen state» Begleiter, zog, doch "der Aufregung den Ladstock, der als Sperrc dient, her^ nuszuzlehen vergaß und so zu feinen, Schrecken sich wehr-lo dem Ungeheuer gegenüber sah. Als er den Umstand be. we tte hatte stch der Bar schon auf die Hin.erfüße gestellt, kam zedoch von dcr Unten Seite, was noch ermöglichte daß ^ mtt der ReclM den Revolver haltend, die Linke dazu be. Mtzte densperrenden Ladslocl herauszuziehen, obgleich der Bär de N" "3 lmken Arm packte, aber glücklicher Weise nur deu dlcken Rock zernß. Es gelang Cz. einen Schuß abzu- feuern; der Bär drehte sich brüllend im Kreise, wollte sich abermals auf sein Opfer stürzen, aber cin zweiter Schuß in den Kopf streckte ihn meder, — (Ein Wunder schrank.» Eine Dame kehrte jüngst in Paris zur Essenszeit nach Hause zurück. Sie machte einen Abstecher i» die Küche, um nachzusehen, wie es dort bestellt sei und, da die Inspection nicht das ge» wünschte Ergebniß hallc, sandle sie ihre einzige Magd um einige Kücheningrcdicnzien son, Plötzlich wurde an der Thüre geklingelt, und als die Tamc ausschloß, stürzte ein Mann in die Küche uud schwang mit den Worten: „Das Silberzeug oder das Leben!" drohend ein Messer. In stummen» Schrecken zeigte die Dame auf einen in der Küche stehenden großen Schrank; vielleicht wollte sie nur Zeit gewinne«, denn das Silber war in demselben gar nicht verwahrt. Der Räuber eilte auf den Schrank loS, öffnete — aber zu feinem großen Schrecken entwand sich dem engen Inneren ein riesiger Gardegrenadicr, der den Räuber entwaffnete und ihn mit sich führte, um ihn in sicheren Gewahrsani zu bringen, zuvor aber noch zur Dame sprach: „Enlschnldigen Sie mich, Bürgerin, ich erwartete da drinnen Instine!" (die Magd). — (F astencostumc iu Paris.) Hier folgt feine Beschreibung: Robe auS concilvioleltem Atlas, Jacke (Habit) Louis XV. mit Leibrüstung, Garnituren aus concil« violettem Atlas, Hut, der Leibrüstung entsprechend, mit rö< mischer Binde und einer weißen Rose. — Das Concilviolett ist eine Huldigung fiir die Väter des Coucils, die Leibrüstuug (doch nicht gar aus Eisenblech?) soll gegen die Anfechtuugen des Teufels stählen, die weiße Rose die Rein« hcit des Herzens andeuten (die man wahrscheinlich neun-undneunzig Male unter hundert nur wünscht, aber nicht hat). — (Die erste Zeitung iu Montenegro.) Ein culturhistorisches Ereignis; für die fchwarzen Berge ist das Erscheinen einer politischen Wochenschrift, der ersten Zeitung seit dem mchrhundcrtjährigen Bestehen Montene» gro's. Der Redacteur derselben, Herr Sundiöi?, ist der der, zeitige Secretär des Fürsten Nicola. Vocale s. — (Der Rehn'schen Pridatmädchenfch ule hie selbst) wurde vom Unterrichtsministerium daS Oe f' fentlichleitsrecht verliehen. — (Die Statuten desärzllichcnVereinS) wurden dem Vernehmen nach, mit Auenahme jener Be< stünmung, welche sich auf Abhaltung von Vereinsversannm lungen außerhalb Laibachs bezieht, von der hohen t. k. Landesregierung genehmigt. — (Für die freiwillige Feuerwehr) wurden 5 fl. von Johann Baron Grimschitz, l. l. pcnsionirlen Stathaltereiralh, gespendet. — (Dr. Wilhelm Jordans Rhapsodien) werden von dem Dichter nächste Woche im Saale des Casino zum Vortrage gebracht werden. Program m. Erste Rhapsodie: Dienstag, 19. April, 8 Uhr Abends. Erklärung des Stabreim-Verses. Gesang 1. Vorspiel. Die Insel Bruuhilds. Volant und die Göttervcrsammlung in Walhalla. Ein Lügcntraum. Freyas Liebeszaudcr. — Der Hos König Günthers in Norms. Tas Harfcnband. Der Rhein und die Sage. Die Tarnkappe. Der Hindcrberg. Ter Geist der Mutter. Der Zaubergarlen. Brunhildens Erwartung. Volkers Botschaft. - Epilog. — Zweite R hap'fodic: Donnerstag, 21. April. Sigfrid« Ankunft in Worms. Der Traum 'Krimhildens. König und Findling. Der wilde Gast. Der Willkommbecher. Licbes-zauber. Das Mahl. (Pause.) Mimes Erzählung von Sig-srids Kindheit. Die schwimmende Wiege. Das Habichtnest. Die Amme. Der Schmiedclehrlmg. Die Schwert-probe. Die Seherin Oda. Die Hirschkuh uud die Schlange. Epilog.- Dritte Rhapsodie: Freitag, 22stcn April. Mtnüpsung, Vorspiel zum zweiten Theil. Tie Sorgen Günthers. Nixcngeplaudcr. Bruuhildcuö Stein-wurf. Hagenö Lügcnmähr von» rothen Kreuzchcu. (Pause.) Die beiden Köuigiuncn im Bade. Das Baloerslied. Sig-frids letzter Abfchicd von Krinchild. Helgi der Kleine und die Sonnenblume. — (Verunglückt.) Vorgestern Abends gcricth am Bahnhofe der Wagenluppler I. B. bei Zusammenstellung eines Lastcnzugcö an der Drehscheibe gegenüber dein Waarenmagazin zwischen die Puffer zweier Waggons und wurde dabei fchwer und lebensgefährlich verletzt. Die strafgcricht-liche Untersuchung wurde eingeleitet. - (Todfall.) In Sostru bei Laibach starb in der Nacht vom 13. auf den 14, d.M. der dortige Pfarrer Anton Gregorec. - (Aus Amerika) ist am 9. d. M. der dortige Missionär Joseph Buh, ein geborner Kramer, hier angekommen uud Tags darauf wieder nach Ron« verreist, von wo er sich nach Jerusalem begibt und schließlich für einige Zril »ach Kraiu zurückkehren soll. Das Kreuz. „Du soils! den Mchslcn nonin' ln'lim, Eo wie dich sclull," ^. Welch' schtt» Gebot! Mit Bln< lmt cö cm Gott gsschriclir». Vssu'licll dann mi! seinem Tod. N»d Mmsch. di, willst in, Fchmer; vlr^gi'li. Wenn du „m And'rc leiden sollst; Wenn du im Dulden und Ertragen Dem hohen Wort Gehorsam zollst? O. blicke hin auf jene Höhen. Nuf Golgatha, zum Kreuzrsbild, lind lern' die i!irl>e dort verstehen. Dir Alle« trag», so groß und mild Iu Demuth sinte ihr zu Fl!ßen, Vom Leidcnsanl'liel licf bewegt, lliid still mogst du dab Klluzlsili lüssc», Da« ihre Hand dir aufgelegt. __________________________ eontst Pesi«ck. Oeffentlicher Dank. In Folge Berichtes der hiesigen l. k. Bezirkshauptmannschaft über die fehr traurigen Folgen deS heurigen allzulange« Winters hat mir P. T. Herr Landespräsidenl v. Eonrad aus eigenen Mitteln zwei Hundert Gulden znr Anschaffung des Samengetrcides für einige verarmte Familien meines Psarrsprengels zugeschickt. Für diese großmüthige Spende sehe ich mich im Namen der ohne Verzug zu Belheilenden sehr angenehm ver-pflichtet, dem hohen Geber den wärmsten Dank hiemit auß-zusprechen. Möge dieses edle Beispiel den im Lande herrschenden, schon oft bewährten Nohlthätigkeitssinn anregen, um auch anderwärts, wo gleiche Noth herrscht, ausgiebige Hilfe leisten zu können. Krainburg, am l.j. April 1870. Johann R e ö, Dechant Ncuckc Hllst. Feld marsch all Hetz ist Mittwoch Früh in Willi gestorben. Die „Wiener Zeitung" vom 14. d.M. schreibt: Den Bcmertunstcli cineS hiesigen Abmdblattcs von yesleln «cgcnübcr, wcicheS die Macht und da5 Ansehen deS Grafen Veust darnach abmessen will, daß im omilichen Thcilc der ..Wicnrr Zeitung" znrrst die Erliennunssen publiciit werden, dir der Reichskanzler, dann llst die-jcnigen, welche Tc. Majestät der Kaiser vollzogen, haben wir zu cllllli-cn, daß instruclionSurmäß im amtlichen Theile der ..Wiener Heilung" der Reihe nach zuerst die Aufsähe, wclchc s,emeinsame Angelegenheiten betreffen, dann dieienia.cn, wclchc sich auf die im Reichsrathe oer trclencn Königreiche nnd Länder beuchen, daraus diejem' ycn, wclchc die Vändrr der ungarischen Krone betreffen, veröffentlicht weide». Die Neicl?cnbera,cr Stadtdertretuna. beschloß, eine Petition an dc,o Präsidium drs Ministerium« ;u richten mit der (5lklürm'.a., daß sie dcr Resolution dcS Hcnen-Hauses, dcr Adrrssc dcS Abgcoidnclenhauies und dcr Rede KaiserfeldS zuslimmc. — ^ine Vollsoersammlung in Lcit-mcritz nahm den gestern erwähnten Anlraq dciü AuS' schusscS des denlschpolilischln Berlins an. Zuni Schloß wnrdcn Hochs auf den Hcnscr und die Verfassung anS' qcbracht. — Die Tropunucr Gemeindevertretung hat den abgetretenen Minister Dr. Gislra zum Ehrenbürger er« nnnnt. — In O-a; wirl, nach Meldung von Wiener Glättern cin MasscnanStrill aus der kalholifchen Kirche fnr dcn Fall dcr Bcrlündung dcs Dogma's der Unfchl» lilllkeit beabsichtigt. — In Swarow, wo die letzten Ar» licitcrnnrlihcn mit blnticzcni AuSgangc stallfandcn, wurden die Arbritcn in Folgc ciiics versöhnenden Aufrufes Lieblos aUffcnnin wieder nusgrnommen. — Dir Königin oon Belgien wird am 25. d. M. nach Pest reisen. — In Paris wurde die Kammer bis zu dem nuf den Tag dcs Plebiscits folgenden Donnerstag vertagt, nach-dcm Jules Fcwre dcn Minister Ollivicr heftig ange-ciriffcn hatte, Än Stelle Daru'S soll ^agueronniöre Minister drs Aeußcrn werden. - Der mehrjährige Krieg Brasiliens gcgen bcn Dictator Lopc; von Paraguay »vllrdc durch cinc glückliche Schlacht, in welcher derselbe nctöotct wurde, bccndigl. - Ans Griechenland wird ein Fattnm gemcldtt. welches in cclalunlcr Weise dic Zu' stände dieses hoffnllNssStwllen ziöingrcichs illuslrirt. Dcr Telegraph mcldcl ans Athen, 15 April: Nach cinem bei Marathon zwischen Ocndnrmen und Brigantcn statt' gcfundcncn Conflicte nahmen dic Vriganlen den eng« lischcn und ilalicnisckcn VcgationS-Sccrctär, ferner noch audcrc drei rciscndc Engländer, sowie zwci Frauen ge-fangen nnd verlangen cin hohcs i^ösegeld. Telessr.lpditcb'' ^i,l.^^lc-o!,?je vl'm 1^ April. 5>perc. MctaUiqurs «0,40. — 5perc. Mttallia»''«' mi! Mm, und Nc!vr»!bn->zl,!sl!! 00.^0 5>prrc. National^"»^!! C9,?0, - ittMs»- V,au,«nn!?l,m 96.10, - Vaülartii'U 713. - Credit« Nciitll 254.80 > - i'ondo» 1A5.K0. — Silber l^0.f>0. — K. l Diicalr,, 5 87. An^ekom'ncne Fremde. Am i:i April, Htadt Wirn. Tic Hslrrn! Dalli!is,cr, l. l. Mil, ^ecimi., ron Mrn - ^c,„dl.r. .hilubocniss, ^'ewrrl^brsitzcrs Wattin' von EiünclN. ' (5lefa»t. Die Herren: Minder. Ingenieur, von Men Descnibus, weisender. von Udine. - Rudolf. Kaufm ' tw« Wien. ^ Helier Fabrikant, v.n Töpliz. - ^'umv .^,..'" mann, von ke,ckcn°u - Goßler. l. t, Bauadjunet, 'von V> > bürg.-- ^.'apaine. Lehrer, von Mia. - Müller 5>ands,.' ,. , von W.en. - Vuchtan, HandH.n.. von Wien 610 6U. V<^. 327.,5 -4-4,, windstill halbheiter 14. 2 « N. 325«« -i-l2,5 NW. schw. ganz bcw. 0.,,<> ,10,. M>. 325i.^ > 7.^ NW. schwach sternenhell Vormittags Sonnenschein, Nachmittags zunehmende Vewöl-lung aus Nord, Abends Aufheiterung, sternenhelle Nacht, DaS Tageemiltcl der Wärme -4- 8 2", um 0 9° über dem Normale. Rückschau auf die Gutstehunss und Entwicklung des allgemeinen Beamtcn'VereineS. i Schluß.) Doch nicht nur Krankheit lind Tod, sondern auch die momentane Gcoränyliiß des tägliche» Bebens, die augenblickliche Verlegenheit in Folge oon Unqlilcksfällen oder außerordentlichen Ereignissen, oft auch von deicht» sinn und Uncrfahrcnhcit, greifen störend und verwirrend in den kleinen Haushalt des Beamten ein. In der Regel des persönlichen Credites entliehrend, sieht er sich, um ein Darlehen zu erhalten, an seinen ärgsten Fcind, an den Wucherer, gewiesen und Tausende von Beispielen geben den traurigen Oelcg, wie diese grausame Hilfe zugleich die Zerrüttung und den Ruin seines Hausstandes für immer mit sich bringt. Den Nothlagen zu steuern, die sich aus den eben geschilderten Verhältnissen für den Beamten ergeben, in diesen drei Richtungen ihm Hilfe und Erleichterung zu bieten, wurde daher als dic erste und dringendste Auf' gäbe eines Unternehmens erkannt, das der Förderung der gemeinsamen Interessen des Bcamtenstandcs gewidmet sein soll. Diese Erkenntmß und dieses Streben fanden in den drei Hauptabtheilunqen der PereinSwirk-samteit, der Krankenversicherung, der LcbenS -vet sich erung und der V o r s ch u ß-Ve rmi lt> lung ihren praktischen Ausdruck, Das Princip der Gegenseitigkeit, auf dem sie beruhen, soll die Kraft und Stütze dieses großen Untcrnchimns sein. Sein materieller Werth licgt in den wirlhschaftlichcn Vortheilen, die dem Emzelncn geboten werden, sein sittlicher in den veredelnden Wirkungen, die in der Anregung zui Ordnung und Sparsamkeit, in der Belebung von Gemein? sinn und Selbstgefühl enthalten sind. Der Statuten-Entwurf, nach diesen Grundsätzen ausgearbeitet, wurde von der auf den 20. November 1864 einberufenen, sehr ^,'lreich besuchten Gründer-Versammlung angenommen, i..l I. allgemeine Beamten-Verein der österreichisch-ungarischen Monarchie als conftituirt erklärt, und der aus allen Kreisen der Beamtenwelt gewählte Vcrwallunasrath unter dem Vorsitze seines ersten Präsidenten Fürsten L o-thar Mettcrnich mit der Activirung der Vereins-wiitsamkeit betraut. Der Gedanke eines allgemeinen Beamten-Vereins fand auch außerhalb Wicns und namentlich in den östlichen Theilen des Reiches den lebhaftesten Anklang und die günstigste Aufnahme. Von allen Seiten wurde dem jungen Nuternehmen Vertrauen, Sympalhi: und Unterstützung entgegengebracht; bald zählten seine Mitglieder nach Tausenden; bald waren in allen Theilen der Monarchie Mitglieder-Gruppen mit gewählten i^ocal - Ausschüssen gebildet, und dadurch dic Sclbstbethciligung der Beamten an der gesammten Vcreinslhätigtcit angebahnt. Im Juli 1865 erfolgte die definitive Statuten-Genehmigung seitens der Staatsrcgierung. Mitlerweile waren schon Versicherungsanträge übcr mehr als einc Million Gulden eingelangt, und zugleich die organisatorischen Vorarbeiten unter der Leitung des im Versicherungswesen als hervorragende Capacität bekannten Herrn Julius Kaun so weit gediehen, daß bereits am 1. October 1865 mit der Wirksamkeit der ttebcns-versicherungs-Abtheilllna. begonnen werden konnte. — Es war wohl in Oestreich das erste mal, daß eine großartig angelegte Versicherungsanstalt ohne Actiencapital, ohnc jeden Gründungsfond, mit Nichts als mit dem muthiam Vcrll ,uc,i auf die Macht wissenschaftlich und praktisch erprobter Principien ins ^eben gerufen wurde. — Der ^ebnuoucrsichcrung blieb auch in den nächsten Jahren die Hauptthäligkcit des Vereins zugewendet, theils um dieselbe in kürzester Zeit auf einen solchen Standpunkt zu bringen, daß sie vermöge ihrer inneren Consolidirung gegen alle Wcchselfälle der Zeit geschützt sei, theils um durch die Befestigung dieser Abtheilung und ihr mögliches Elträgniß eine feste Basis für den Gcsammt-Perein und für andere Zweige seiner Thätigkeit zu gewinnen. Die Billigkeit der Prämicntarife, welche in Folge der besondern Verhältnisse des Vereins, namentlich aber der geringern Regiekosten um 15—20"/^ niedriger bemessen werden konnten, alo dics bei den andern auf Erwerb und hohe Verzinsung des Actiencapitals berechneten Anstalten der Fall ist. hat zu dem raschen Aufblühen unsers VersichcrungSgcschäfteö hauptsächlich beigetragen. Schon in der zweiten ordentlichen Gcncral-Vcl,-!sainmluug vom 28. April 1867 konnte die Activirung aller VercinS-Abtticilungell, sowie die Tilgung der sämmtlichen G rün d u n g s k o st c n constatirt, und mit Befriedigung die vollständige Consolidirung des Vereins, sowie der glückliche, zu den besten Hoffnungen bc-rechtigcndc Aufschwung ftlncr gesammtcn Wirksamlcit dargelegt werden. ! In dieses und in das folgende Jahr fällt auch die erste Statuten Revision, wodurch an den Satzungen des ^Vereins, namentlich in Bcttcff der Vorschuß'Abthciluna,, mehrere wesentliche Verbesserungen und Ergänzungen vorgenommen worden sind. wie sich solche nach den gemachten Erfahrungen als wünschcnswerth und nothwendig herausgestellt hatten. Dic rcuidirtcn Statuten wurden von der Staatsregicrung im November 1868 ge» nehmigt. Die politischen Umgestaltungen der Monarchie haben auf den Verein nur geringen Einfluß ausgeübt. Die Ansicht von seiner Oemeinnützi^leit hatte sich bereits Bahn I gebrochen, und man nkanntc, daß er weder politische noch j nationale, sondern ausschließlich nur wirthsi aftlichc und j humanitäre Zwecke verfolge, welch/ letztere keine Gren-! zcn der Abstammung oder dcr historischen Traditionen kennen. Der Verein und scine Geschäfte gewannen vielmehr stetig an Ausdehnung und i-.u sclbcil Maße erhöhte sich auch in Folge der günstigen Ergebnisse, die er jedes Jahr nachweisen konnte, sowie in stolgc der soliden, umsichtigen und uncigcnliükw/'n Geschäftsführung, die in allen Branchen der VercinSlhä'tigkeit waltete, feine Geltung, seine Bedeutung, und sein geschäftlicher Credit.' In der i? ebens vc r si ch cr u ng s - Abthei -lung waren bis Ende 186!) bereits 5529 VcrsicherungS-Vcrträge über ein versicherte« Gesummtcapital von mehr als 4^2 Millionen Gulden abgeschlossen, und sind bereits in 117 Todesfällen 90.000 fl. Versicherungsbeträge an die Hinterbliebenen ausbezahlt worden. Die Prämien-Reserve beträgt circa 200.000 ft, und ist in guten Effecten bei der k. k. prioiligirten Nationalbank hin» terlegt. Die Kranken - Versicherung befindet sich zwar im Vergleiche zu den anderen, bereits blühenden Geschäftszweigen noch im Stadium der ersten Entwich lung, doch dürfte auch diese Abtheilung durch die namhaften Begünstigungen, welche den Betheiligten rücksicht- lich des billigeren Bezuges verschiedener Heilmittel, Arzneien, Bäder u. s. w. ermöglicht werden, suwie durch die demnächst einzuführende Versicherung der ärztlichen Pflege, vermittelst welcher gegen geringe jährliche Einlagen die Behandlung durch einen ständigen Hausarzt gewonnen werden kann, zn einem glücklichen Aufschwünge gelangen. Inder Spar- und Vorschuß-Abtheilung, deren Aufgaben: Belebung der Sparsamkeit und Bekämpfung des Wuchcrthums immer mehr erkannt und gewürdigt werden, ist in A0 Volschuß-Consorticn, ohne jede frcmdc Aeihilfc durch die cigenen Einzahlungen der Beamten schm, cm Bttliebsfond von 190.000 fl. gebildet, und sind im Jahre 1869 bereits an 300.000 st. Vorschüsse an Beamte ertheilt worden. Der Verein hat jedoch seine Thätigkeit nicht bloS auf das Versichcluugs- und Vorschußwesen beschränkt. In Erfüllung der statutenmäßigen „Wahrung und Förderung der materiellen, geistigen und socialen Interessen des Beamtenstandes" ist eine Reihe von Maßnahmen theils eingeleitet, theils auch durchgeführt worden, dic beweisen, daß die Vel' einsleitung mit rastlosem Eifer bemüht ist, nach vel" schiedcnen Richtungen hin die Verbesserung dcr ttagc des Oeamtenstandes anzustreben und für die Förderung sci ner Interessen einzutreten. Schon die letzte Generalversammlung hat dieBil' dung eines Unterrichtsfondcs für Kinder mittelloser Beamten beschlossen und demselben vorläufig auf 10 Iahrc 25 pCt. der Interessen des allgemeinen Fonds zugewiesen. Aus den Zinsen der bisher eingegangenen Beträge wcrdcn vorläufig mehrere Freiplätze an der Handels- und Gewerbeschule dcö hiesigen Fraucnerwcrv-VcreineS dotirt, welche an Bcamtcli-tochter verliehen worden sind. Als eigentlicher und nächster Zweck ist die Errichtung einer hühcrn Töchterschule, eventuell mit einem Pensionate für auöwär-tigc Zöglinge, in Aussicht genommen, und ist der Vcr-waltungSrath soeben mit Erfolg bemüht, auch weitere Kreise zur Förderung dieses wohlthätigen Unternehmens heranzuziehen. Nicht minder hat der Verein auch anf socialem Gebiete Schritte gethan, wodurch den berechtigten An^ sprüchcn und lang gehegten Wünschen eines großen Theiles der Beamten Rechnung getragen werden soll. Wir erinnern diesfalls an die Petition des Vereines an das Abgeordnetenhaus behufs Erlangung ciner D i enstpragm alit für Staatsbeamte, und beziehen uns auf die neueste in dieser Nummer enthaltene Petition wegen Bewilligung von TheuerungSzula-gen, sowie wegen Regulirmig der Gehalte und d7,«<1, 2«0 .'l0. 25'.», Ä»g' 325 329 50 337, Lombarden 212,60, 214, Tramway 20s. 209, Franco 114.50, l 14.75,^aubalit 71. Nanlvermi 251.50. I8«0er Lose W.50, 18 9<) „ „ „ Aftnl-October. 69.70 69 80 Sttueranlehe» rückzahlbar (5) 98 75 99.- (j) . 97.50 98.— Lose v I, 1839 ....'. 232.50 233.-.. „ 1854 (4«/,) zu 250 f!. -.- -.-„ „ 1860 zu 500 fl. . . 96.60 96.80 .. „ 1860 zu 10« fl. . . U'5',50 106.--„ „ 1864 ,u 100 fl. . 120 — 120.25 Staats-Dumäuen-Pfandbriefe zu 120 fl. » W. in Süber . . 126.75 127 25 ». Grttndrntlastunsts-Vbligationc«. Für 100 fl. Nrlt, Waar? B^w.«u .... zu 5 pEt 94 25 95.75 GaUzieu ... s. 74 — 7450 Niedcr-Ocherrrich'. '. "'5" 97'^, 97'^ 0der-Oest0 — 90,50 Escumpte-Gesells'chaft, n, ö. . . 860.- 870.- ! ssranco-üsterr. Banl . . .114.-115.- Oemralbanl.......8650 87.-- Natioualbank. . . , , 715 — 716 — Niederländische Banl .... 100— 101... VereinSbant.......12150 122... Verkehröbant.......112.— 1l3.— Wiener Ban!......7? — ^ " «. Actien von TranSportunternel,- mungen. Geld Maar,' Alfolo-Fiumaner Bahn , , . 172.75 173 25 Böhm, Westbahn.....235-235.50 Carl-Ludwig-Vo.hu.....5N7.75 238.— Donau-Dllmpfschifsf. Gesellsch. . 586,— 588 - Elisabeth-Wrstbahu.....191.50 192 — Ferdinand^Nordbahn . . . 2220 — 2225.— ssUnftlrchen-Barcser-Vllhn . . —." ---" l Franz-Iosept,s.'«°hn .... 186.25 18^,.75 > «Holt' Waare j ,Lemiier«-E,eru.lIassylr:Nllhll . 20«.50 209.- Llovo. öNerr........372— 374 — .Omnibus........145.— 1 «l!b-:!ardd. Verbind, Bah» , . 179.— 1^0.-- ' Theiß-Bahn.......222- 223.- , Tramway....... . 208,- 208 50 l «. Vf.indbriefe (filr I00fl,) ! Alllj. iis! Bodüll-Hredit-Anstalt Geld Waare ^ ürrlaelillr ^: 5> pEt. in Silber 107.30 10? 50 ^ dto.in33I.rüclz.zu5pHt.inö.W. 90.15 90 40^ Natwnalb. nuf ü, W. oerlos'o. ^ zu 5 pllt........97.85 98.10 Ocfl. Hypb. zu 5'/, P2t. rilckz. 1878 98.- 99.- Unlj. «ad.-Ered.-Äilst. zu 5'/, pEt. 90,75 91.- r. «priorität«oblissl»tiunen. i. 10) si. ö. W. Geld Waare Elis-Westb. in S. verz. (I. Lmiss.) 93 50 93 75 Frrdinands-Ytordb. in Silb, verz. 105.30 105.60 Frauz-Iosephö-Bahll .... 95.80 9610 G." Staatöb. O.3"/„-l5.lX)Fr. ,.!.<2m. 142,- 1^»" S/,-.500Frc.....118- N^" Gildb.-Bons 6 7.. (1870-74) . !< 500 Frc«......247.50 24»' «. Privatlose (per Sliicl.) ^ Kreditanstalt f. Handel u. Gew. Geld 2)° ,5 zu 100 fl. ö N......158 75 ^'^ Rudolf-Stiftung zu 10 ft. . . 14 5,0 1"", Wechsel (3Mon) Geld W" ÄugMnru für 100 fl sildd. W. 102.50 !"^ Fralllfmt a.M. !00 st. bctto 102,60 1^.^ Hamburg. fi!r 100 Marl «lll:cu 9l,1'^ "7.-, London, für 10 Psnnd Sterling 123 60 >A' , Pari«, snr 100 Franc« . . . 49.— ^'' (5ourö vcr Geldspvt?» , Veld '-"^ tt. K. Münz-Ducate, . 5 st. 86 tr. ^-^^ ^ Napolconsd'or . . 9 „ 86z „ ^ " ^,z -< VereinSthaler. . . 1 ,. 61 .. ^ " ^,5 ,. Silver . . 120^35 .. 1"' " ^, ^ Krair.ische OrundcttttaMings' ^'"li«°n°'^^' '