Lmtmcher Zeitung. Nr. 239. PränumeratlonSprei»: Im 2ompl0ir ganzj. fl. 11, haldj. ,st. 5.5«. Mr dic Zustcllunff inö Hnu« hallij.20lr. Mit bcr Post ganzj. fl.) 5, halvj. ft. 7.5U. Montag, il. November Iu»gebühl bie 10 Zeilen: imal «<> ll., üm.»N?r., 3m. i fi.!sonst Pl.Zeile Im. klr., Lm.«lr., 3m. 1« li. u. s.». In<«ti°n«stempcl jedcsm. 3« ll. 1887. Amtlicher Theil. Denlc wild in deutschem und zn^leich slovemschcm Texte "Usgcczchcn nnd versendet: besetz- und Verordnungs-Vlatt für das Her-zogthum Krain. XVIll. Stück. Jahrgang 1tt07. InHalls-Nelicrsich!: ^'Ndmnchling der l. l. LandeSrelnerniili sllr Krain vom 20. October 1«67,' Nr. «3^9, "M niu>r ^'tc>ch!raqt«rrlän!ernnss zn der A. h Entschließung vom ^V,Ft'l>nmr 1,^07^ belrcfsend die An^dehnnn^ der den Mililäriil' ?>v>dnen sscwähNen Vegünslicinnss der Znzählnng des Fe!,licheii'Diensl;e!t Iiei Äemessn!^ ihrer Pension, cnif alle Staalodicner, die einen Feldznss nntmachen. i?a!bach, den II. Noucmlicr 1807. ^°>n t. l. RcdaclioiMmrccul dei< Gesetz: nnd VerordnnngMalteö fs,r Krain. Nichtaintllcher Theil. Laibach, 10. November. Dic Ansprache dcs Bürgermeisters von Wicn an ^c. Majestät dcn Baiser nnd die Erwidcruug dcö Mou« ^'chm sind Kundgcbuugeu, wclchc dcr Publicist nicht ^rgcheu darf. In würdiger Weife knüpft crslcrc an die "vig denkwürdigen Worte an, welche der Kaiscr im Pariser Cladthansc gesprochen. Friede, Fortschritt, Ei. l'i! isatiun, das sind die Grundlagen dcs Gedeihens bcr Stationen/ Diese Grundlagen sichert uns das Wort unscreö Kaisers, der, wie der Bürgermeister von Wicn bedeutsam hcruorhcbt, die VoltSrcchtc aucrlcunt nnd schützt, ^nfür ist ihm aber jedes patriotische österreichische Herz warm ergeben. Die Erwiderung des lwisers verweist ^u>f den nächsten Grund der französischen Sympathien, fieser kann jcdcn Ocstcrrcichcr nur stolz machen. Wie °U' Mauu auf dic Achtung stolz ist, welche sciuc Eigcu-haften cinflößcu, auf dcu Eiuflllß, wclchcu ihm seine Ti'ichligMt iu was immcr für cincin Kreise der mcufch-l'chen Gesellschaft verschafft, so muß jeder Staat auf ienc Sympathien stolz sein, die ihm die Ucbcrzcngung bon seiner durch Eiuignug iin Iuucrn erlangten Stärke, b°n sciucm Einflüsse iu deu europäischen Fragen vcr-^infft. Abcr ciuc noch wichtigere Hiuwcisuug enthält ^c kaiserliche Antwort iu der Versicherung, daß diese ^ahruchmung den Kaiscr nur bcstärkcn tonne, auf .? eingeschlagenen Bahnen muthig vorwärts zu schrcitcu. Eine glänzendere Gcnngtlmug hätte ^Mann, der die Geschicke Oesterreichs leitet/hätte dcr ^on offenen nud hcilulichcn Gegnern fo vielfach angefeilt ^l Reichskanzler uicht erhalten louucn, als durch diese, Worte des Monarchen. Diese Worte mögen allen klein-müthigcn und skeptischen Gemüthern neue Zuversicht einflößen und dcn offenen nnd heimlichen Gegnern dcr Rcichscinhcit und dcö Fortschrittes die Ueberzeugung von dcr Fruchtlosigkeit ihrer Anstrengungen beibringen. Die bisherige Politik des Fortschrittes im Sinne der Zcitidcen, dcs Brechens mit allcu mittelalterlichen Traditionen, dcr Einigung durch dcu Ausbau dcr Verfassung nnd dcn Ausgleich mit Ungarn soll auch ferner mnthvoll fortgesetzt wcrdcu. Die Wiener Bevölkerung hat durch dcu stürmischcu Wicdcrhall, dcu die kaiserlichen Worte fauden, ihre volle Zustimmung zu diesem laiscr« lichen Programme an dcn Tag gelegt, uud dieser Wieder« hall wird s-ich iu allen Schichten dcr Bevölkerung cr-ncncrn. Auch alle politischen Parteien, insofcrnc sie noch Anspruch auf politisches ^cbcn besitzen, werden dieser An« crkcuuuug sich uicht entziehen können. ES wird, wie in jcdcm coustitutioncllcn Staate, auch bei uns Confer-vlltive, Liberale und Nadiealc gcbcn, abcr sie wcrdcn, wie dicS z. B. in England der Fall, auf dem Boden dcr Verfassung, als dem gemeinsamen Rcchtsbodcn, stehen müssen. In dieser Beziehung müssen wir auch die Haltung ciucS Theils dcr slovcnischcn Fraction, dcn Abgeordneten Svctcc an dcr Spitze, mit Gcnnathunug begrüßen. Diese „Spaltuug" mag von den „Novice" beklagt wer» dcu, unS crschciut sie nur als ein Zürnckkchrcn zur Ein' hcit, zu jener Einheit, die allen berechtigten Anforderungen geuügt, freilich abcr auch alle feudal-clericalcn Trau-mcrcicu für ewig vernichten muß. 48. Sitzung des AliWldnclenhlichs vom 8. November. Auf der Minislcrbant: Ihre Ezccllcnzcn die Herren Minister Freiherr v. Bcust, Freiherr v. Bcckc. Am Tische der Rcgicrungscomiuissärc: Sections' rath Dr. Ficrlingcr (Finai,zministcril»u). ,Präsidcu< Dr. Gislra cröfsncl dic Sitzung um 10 Uhr 45) Min. Das Protokoll der letzten Sitznng wird vorgelesen uud gcuchmigt. Die ciugelauscneu Petitionen werdcu dcn betreffenden AnSschüsscn zugewiesen. (Darunter befinden sich fünf Petitionen um Aufrcchthaltuug uud A5) um Aufhebung dcS EoncordatcS.) Abg. Skcuc und Gcuosscu briugcu folgenden Antrag ein: „Das h. Haus wolle bcschlicßcu, cincu AnS. schuß vou nenn Mitgliedern aus dem Hause zu wählen, um Anträge zu stellen, wie dcr Tabalsbau in dcn diesseitigen Ländern entwickelt wcrdcn töuuc." Dcr Antrag ist unterstützt uud wird dcr gcschäfts-orduuugSmäßigcu Bchandlnng unterzogen werden.) Es wird zur Tagesordnung geschritten. Erster Gegenstand ist die Fortsetzung dcr General, dcbatte über dcn Autrag dcs Freihcrrn von Tinti, betreffend die Arrondirung von Grundstücken. Negiernngscommissär, ScclionSrath Dr. Ficrlin-gcr kennzeichnet dcn Standpunkt der Regierung in die« scr Frage und bemerkt, die Ncgicruug sei dcr Ansicht, daß erst nach Erlassung cincS Eommnssationsgcsctzcs, möge dasselbe das Princip dcr zwcmgswciscn odcr freicn Eommllssation aufstellen, Vcraulassuug gcdolcn sein werde, die Gebührcufrcihcit zu gcslattcu. Ncdncr schließt mit dcr Bcmcrluug, das Gefalle würde zu große Nachtheile erlcidcn, wcuu daS Gesetz beschlossen würdc. Berichterstatter Pl a n kcu st ei ncr bekämpft dcu Autrag auf Tagesordnung und empfiehl! unter dem Bei» fall dcS Centrums uud dcr Rechten dcn Geschcnlwnrf znr Annahme. Se. Exc. Finanzminislcr Frh. v. Bcckc: Die Nc-gicrung vcrkcnnc nicht dcu ^lutzcu vou Arrondirungcn und sei principiell mit dem Bcslrcbcn dcS Ausschusses cinvcrstandcn, nur glaube er, daß für die Ercirung so vcocutcudcr Steuerfreiheiten eine zwingende Nothwendigkeit nicht vorlicgc. Wcuu cS wahr sci, daß dcr Nutzcn vou Arrondirungcn oft :;0, ja manchmal 20l)pEt. bctragc, so sci dcr Obolus vou ^'/.^ pEl. an den Staat keine so großc Last. Sollte abcr das HauS dcuuoch bc^ schließen, auf die Bcralhnng dcS Gesetzentwurfes cinzu gehen, so werde die Ncgicruug dcm lcine Opposition machen, doch wäre cr dcr Ansicht, daß dann dic ganzc Maßregel nur einen provi so is ch en Eharattcr erhalte, uud zwar aus dcm Grunde, weil einerseits biöhcr Stcncrbcsrcinngcn imiucr nur auf ciuc bcstimmtc Zcit bewilligt wurden, wie bei dcn Neubauten, uud anderseits im Interesse dcr Sache selbst, weil, wem, die Befreiung nnr auf cinc bcstimmtc Zcit gilt, dies für dic Parteien ein Eompcllc scin wird, dicsc Zcit rasch zu benutzen. Wird dic Maßregel als provisorische beschlossen, so hnbc dies auch dcn Vortheil, daß mau iu dieser Zeit die nöthigen Ersahrungcu über dic Erfolge derselben werde sammeln können. Dcr Antrag auf llcbcrgang zur Tagesordnung gelangt znr Abstimmung uud wird abgclchnt. (Dllfür bloh Freiherr v. Kotz, v. Froschaucr uud Dr. Groß ans Wclö). Es wird zur Spec ial dcb n tt e geschritten. tz 1 lautet: Rrchl5geschnf0 ^^ slühc^ niemand gedacht hatte, haben seit erst etwa ^ ."Nhrcn die Aufmerksamkeit dcr wisscuschastlichcu Welt ^I ^ch siezogen. Früher erklärte man sie als brennbare ^'lniste clwa von ähnlicher Natur wie die sogeuauutcu ^ Achter. Gcgcu Eudc der vorigcu Iahrhliudcrtö er-sfm^! ^ ^^ Äufn^crksamkcit mehreren jnngcr eifriger lvü,'d ' ^^ OlbcrS, Brandes, Bcnzcnbcrg, und c6 doi, ^ "'^^ °^lc Erfolg gleichzeitige Beobachtungen init !^'"s^nnppcn an verschiedenen Orten angestellt, ^! 'glichst ^'naucr Bemerkung dcS Orleö nud dcr der c> ErschciucuS und VcrschwindcuS, letzterer um Identität gewiß z» wcrdcn. llche «.^ ^'^^' Bcobachtnngcn crgab sich rinc bcträcht-l>is ^^ d" Sternschnuppen, nnd zwar nie unter 4 vor'' "ccilcn, oft vou W bis 50, es kommen oft Fälle Ws l'"c Pnrallarc sich nicht zeigte, die also jcden- I!°ch writer cutfcrut waren. dak /^ Ergebnisse machten cs uuu schou zweifelhaft, sein f"'" ^llflkrcis dcr EutstchungSort dieser Körper E^/?""r. Das erste stets plötzliche uud unerwartete des 3!'!^ bezeichnet ohnehin wohl uicht dcn Zeilp'mlt ^"l'tchenö, und dcr Atmosphäre hä«c u,an ciuc Hohe zutheilen müssen, welche die gewöhnlich angenommene sehr weit übertraf. Abcr auch angcnommcn, daß sie sich zu so uugehcurcu Höhen erstreckte, wie uumcßbar dünn müßte sie nicht dort sein. Mch in uuscrcu uutcrcu Gegenden angestellten Baronn'terbcobachtuugcn hat die ^uft in « Äteilcn 5)öhc nnr noch ein Tausendstel dcr Dich> tigleit an dcr'Erdoberfläche, in 10 Meilen Höhe nur ein Millionstel iu 5><) Milcn endlich nur ein Trillionstcl. Und in cincm solchen Nichts sollte noch aufgelöster Mctcorftoff sich befinden, hinreichend, nicht nur Stcru-schnuppcn, soudcru selbst 'nächtige Fcucrbällc ^u erzeugen? Dazu kam daß mehrere Astronomen "-tcrnschnup. pcu durch das Feld ihres FcrurohrS zichcu sahcu. deren Glanz nicht stark genug war, um dem bloßen Auge ych wahrnehmbar zn uiachen. Echrölcr ,ah cme solche deren Entfernuug cr ans Mcllcu cut-fcrnte sehr kleine, als cinc 10 Aic.lcn wette gröbere Stcrnschnnppc gcwcscn sci". Allen, daS Fe d eines Fernrohrs umfaßt cincn so kleinen Naum, daß c.ue so uahc Stcruschnuppc „ach allcm, was wir übcr dic Rasch, hcit ihrcr Acwcguug wissen, nur eiu Yuudcrtstcl-Sc-cunde laug odcr cinc noch vicl kürzere Zcit hiudurch im Felde hätte bleiben können, bei welcher Raschhcit dcr Beobachter wohl nichts wahrgcuounucu hätte. Die Stcruschuuvpm gcwöhulichcr Art, nnt bloßen» Auae betrachtet, legen in ciucr Sccuudc ^,0 bis 40 Grade zurück was mit Rücksicht auf ihre obcu augcgcbenc Ent< fcrnnng eine Geschwindigkeit von mehreren Meilen für die Secunde gäbe. wodnrch die raschesten Bewegungen im Vnftmccre, ja selbst die dcs Schalles uud die Erd- rotation um das huudcrt- unk tausendfache übcrtroffc» wcrdcn, cinc Geschwindigkeit, die nur in dcu Bewegungen dcr Himmelskörper sich wieder findet. 'Man kann also die Erschcinnngcu dcr Sternschnuppen in ihrcr Gesammtheit wenigstens nicht der Atmosphäre dcr Eroc zuschreiben, ohne sich von dcr Ausdehnung uud Wirksamkeit dcr letzteren Vorstellungen zu machen, welche mit dem, waS mau von anderer Seite her über stc weiß, im unvereinbaren Widersprüche stehen. So standen die Sache«, als in dcn dreißiger Jahren Alexander von Humboldt darauf anfmerlsam machte, daß in dcn Nächtcu vom 12. bis 14. November sich mchrcrc Jahre und in dcn verschiedensten Erdgcgendcu eine ungcmcin große Zahl vou Slcrnschnnppcn gezeigt habe. Er forderte dic Astronomen auf, in diesen Nächtcu Bcobachtuugcn dcrart anzustellen, uud dcr Erfolg bestätigte widcrErwarten sriuc Vermuthung. Zwar war der Reichthum uicht iu allcn Jahren gleichgroß, zwar wurdcu in Nord» Europa durch daö im November so häufig anhaltende trübc Wetter viclc Beobachtungen vereitelt, allein kein einziges Jahr ist seinen Beitrag schuldig gcbliebcu und cs ist acgcnwärt.g bewiesen, daß alljährlich um den ^: '^"ub"' ciuc zn andcrcu Zciteu durchaus uuac. wohnliche w'lle von Stern chunppen sick :eia/ s^A« Aufsehen namentlich crregte der v , Olm ' unkH mcr in Nordamerika am 12 bi« >> ?' l ^?> beobachtete Sternschnuppin ^w^m^^c^^ ^>"" Stc'rnsch./up cn, "und'sie gedingt ' "" Schuecflockcn zusammen- ^ Später wachte Quclclct, Director dcr Brüsseler ^lernwarlc, daraus nufmcrtsa,,», daß auch dcr lI.August 1766 l,. bci Grundtanschverträgeu zwischen einzelnen Grundbesitzern in dem Falle, »ucnn hiednrch mindestens einer derselben cin mit seinem Grundbesitze zusammenhängende« Grund-stllct erwirbt, insoweit dic Tauschobjcctc van gleichem Werthe sind. Wege nud Väche heben den Znsammelchang nicht ans. Dr. v. Pcrger bekämpft diesen Paragraph in längerer Rede und stellt den Antrag, § 1 habe zu lauten : „Die gänzliche Gebührcnfreihcit bei Zusammenlegung und Arrondiruug vou Grundstücken hat in dem Falle ein« zutreten, wenn ganze Gemeinden oder doch der größere Theil der Grundbesitzer in denselben die in ihrer Gemarkung gelegenen Grundstücke zusammenlegen." Für den Fall, als dieser Antrag angenommen würde, stelle er den weiteren Antrag, den Gesetzentwurf an den Ausschuß zurückzulcitcu, um mit Festhaltung dieses Grund» gcdankcns das Gesetz umzuarbeiten. (Wird von der Linken unterstützt.) (Sc. Excellenz Iustizminister Ritter v. Hyc er» scheint auf der Ministerbant.) Abg. Krzccznnowicz bekämpft den Antrag des Dr. Pcrgcr nnd bringt zu dem Ausschußantrage folgende Amcudemcnts cin: lii, -> habe zu lauten: „Wenn in Gemeinden oder Ortschaften die in ihrer Gemarknng gelegene'.'. Grundstücke zusammengelegt und mindestens cin Vicrthcil der zur Gemeinde der Ortschaft gehörigen Grundfläche oder Grundstücke von mindestens einem Vicrthcil der Grundbesitzer in die Zusammenlegung cinbczogcn werden." Zn lil. I» sei nach den Worten „Grundstück erwirbt" einzuschalten: „oder mehrere von einander getrennt liegende Grundstücke gcgcn zusammenhängende eintauscht." (Wird von der Rechten unterstützt.) Viccpräsidcnt v. Hopfen übernimmt den Vorsitz. Abg. Reeder wünscht, daß die Gebührenfreiheit nicht allen Grundstücken ohne Unterschied zukomme, sondern daß dies nur für solche Grundstücke platzgrcife, welche der Vodcncultur gewidmet sind oder bei denen die Zusammcnlcgnug oder der Umtausch eine bessere Ve-wirthschaftnng bezweckt. Redner stellt einen dieSbezüg» lichcn Antrag, welcher unterstützt wird. Abg. Dr. R ygcr ist principiell gegen jede Steuerbefreiung, weil dies eine Bevorzugung des Einzelnen auf Kosten der Gesammtheit involvirc. Abg. Freiherr v. Pctrino beantragt, sämmtliche eingebrachte Anträge an den Ansschuß zu verweisen und dic Verhandlung über diesen Gegenstand abzubrechen. Der Antrag wird angenommen. (Schluß folgt) Vfficiellcü über dic Schlacht von Mcntana. Das amtliche Matt der italienischen Regierung theilt die Nachricht über dic Niederlage Garibaldi's in folgender Weise mit: „Ungeachtet der dem General Garibaldi ertheilten Rathschläge und trotz der dircctcn Aufforderung seitens Sr. Majestät des Königs, sich mit seinen Freiwilligen hinter die Linie der italienischen Armee zn ziehen, be-harrtc er in seinen Anschlägen gegen den Kirchenstaat. Seine Eolonncn wurden während des Marsches auf Tivoli angegriffen und vernichtet, uud nach bellagcnSwcr-them Blutvergießen der General selbst gezwungen, sich auf italienisches Gebiet nach Passo Eorcse zu fiüchtcu. Von hier fuhr er mit einem Spccialtraiu gcgcn Lioorno, um nach Eaprcra znrückzukchrcu, aber die Regierung beschloß zur Aufrcchtcrhaltuug der Ruhe und Ordnung, wie der Herrschaft des Gesetzes, den General in Varig-nano, im Golf von La Spezzia, bewachen zn lassen. Während der Ereignisse der letzten Tage wurden in mehreren Districten des Kirchenstaates Plebiscite vorgenommen, um die Anhänglichkeit an das Königreich Italien kundzugeben. Solche Kundgebungen wurden aber von der königlichen Regierung nicht nur nicht provocirt, sondern geradezu mißbilligt: sie sah sich daher leider mit Vc-dauern veranlaßt, die Resultate dieser Kundgebungen abzulehnen, theils um dic ohuedicS schon schwierige Situation nicht noch mehr zu verwickeln, theils um eine umso freiere Hand zur wirksamern Vertheidigung der Wünsche und Iutcrcsscn der Nation zu habeu. Mittlerweile gibt sie sich alle Mühe, um die Theilnchmer an den letzten Ereignissen vor ferneren Belästigungen sicher zu stellen; da die Auflösung und Entwaffnung der Freiwilligen-banden jede fremde Intervention überflüssig machen, so erachtete die Regierung nicht für nöthig, noch länger einige Puuktc des Kirchenstaates besetzt zu halten, son-dern ertheilte den Befehl zum Rückzug der königlichen Truppen auf italienisches Gebiet. Sowohl militärische als politische Erwägungen ließen einen solchen Vorgang räthlich erscheinen, weil derselbe die Stellung der königlichen Regierung nicht nur von jeder Verbindlichkeit befreit, sondern ihr anch eine größere Autorität verleiht, um die Gründe, auf welche sie sich uutcr den gegenwärtigen ernsten Eonjnncturcn stützt, mit Nachdruck zur Geltung bringen zn können. Da das päpstliche Gebiet von den Freiwilligen jetzt geräumt und jede Gefahr vor uenen Angriffen verschwunden ist, so wird der Rückzug unserer Truppen jeden Beweggrund oder Vorwaud zur Verlängerung der französischen Occupation beseitigen. Ohnedies hat der kaiserlich französische Minister des Acußcrn in seinem Circular vom 25. v. M. erklärt, daß Frankreich seine Aufgabe für becndct ansehen und sich zurückzichcu wird, sobald durch Entfernung der Angreifer Ruhe und Sicherheit wieder in den Kirchenstaat eingekehrt sein werden. Die Regierung vcrlrant diesen Znsichcrungen uud lanu nach deren Vcrwirklichnng in Unterhandlungen sich einlassen, um in definitiver Weise die römische Fragc zu regeln und eine Lösung herbeizuführen, welche die natürlichen Bestrebungen der Italiener mit den Interessen der katholischen Religion versöhnen soll. Die Regierung wird durch eine feste und llar bestimmte Politik alle Anstrengungen machen, nin das Land durch die jetzige fürchterliche Krisis hiudurchznführeu, und wird später scinc Hand-luugsweise der Billigung des Parlaments nicht cnt^ ziehen." Oesterreich. Wien, 8. November. (Der Ausgleichs-Ausschuß) berieth das Zoll- und Handclöbüudniß weiter nnd nahm das Amcndcmcnt Herbst an: Den beiderseitigen Vertretungen werden baldigst gleichartige Vorlagen zur Einführuug der Goldwährung gemacht, wobei die Grundsätze der Pariser Münz-Eanfercuz möglichst anzuwenden, ferner das Amciidcmenl: über die Er< theilung von Hausicrbefuguisscn werden in beiden Länder-gebieten übereinstimmende Grundsätze angewendet, writers das Amcndcmcnt Plencr: Der gegenseitige Schutz des geistigen uud artistischen Eigenthums wird durch die beiderseitigen Gesetzgebungen vereinbart. Morgen erfolgt die Beschlußfassung über die VcrtragSdaucr. — 8. October. (Verichtignu g.) Die „Debatte" schreibt: Die Mittheilung, daß Fürst L. Sanguözko dem Hcrrcuhausc eine Anzahl von Petitionen für das Eou» cordat überreicht habe, tüuneu wir als irrig bezeichnen. Von den vielen Petitionen, welche Fürst ^angnszko dem Herrcnhansc übergab, galt keine einzige dem Eoncordatc. ein solcher Sternschnuftpcntag sei. Der August hat in der Regel viel größere Heiterkeit als der November, wogegen in höheren Breiten seine 'Nächte noch zn knrz und zu hell sind, um viele Beobachtungen hoffen zu lassen, doch haben die seitdem gemachten Erfahrnugcn Quctclet'S Entdeckung völlig bestätigt, zuweilen ist sogar die Ernte im August noch reichlicher ausgefallen als im November. Es licß sich erwarten, daß auch iu früheren Jahr-hnndcrtcn diese periodischen Sternschnuppen vorgekommen waren, uud die Nachsuchungcn in den älteren Ehroniken sind nicht vergebens gewesen. Mehr als 600 Jahre zurück hat man solche Nachrichten gefunden, freilich unter seltsamen Ausdrückcn, wie „fcnrigc Heere," „Sternrcgcn" u. dgl., auch stellte es sich heraus, daß der Sternschnup-peuschwarm im August um das Fest des h. Laurcutius als dessen „fcnrigc Thränen" in England schon längst in einem alten Kirchcukalendcr, wie in alten Traditionen als eine wiederkehrende meteorologische Begebenheit erwähnt wird. Bei der genaueren Bcobachtnng der Stern schnupften-schwärmc stellte es sich ferner heraus, daß die Erscheinungen in gewisser Weise zu einem bestimmten Punkte des Firsternhinnnels in Beziehung stehen. Wenn man nämlich die durchlaufenen Vahnstücke,' so gcnan als thunlichst auf-gefaßt auf einer Sternkarte markirtc, so trafen dicsc Bahnen rückwärts verlängert in einer und derselben Gegend des Himmels zusammen. Diese Gegend blieb dieselbe wäh< rend der ganzen Nacht, obgleich sie in Folge der Dreh-ung dcr Erde um ihre Are nach und uach ganz andere Lagcn gegen den Horizont und Meridian einnahm; sie hatte sich selbst in dcu folgenden Nächten (denn 2 bis 3 Nächte hindurch währt das Phänomen gewöhnlich, wenn auch nicht in gleicher Stärke) nnr wenig geändert, so viel etwa als die Bewegung dcr Erde nm die Sonne den Ort ändern mnßtc, bei der Annahme, daß die Richtung dcr Sternschnuppen im ganzen unter sich parallel geblieben war. Sa hat, um bci dein Novemlierphäno» men zn bleiben, schon Dcnison Olmstcdt zu Ncwhavcn (Massachusetts) den Beweis geliefert, daß bei dem so be» rühmt gewordenen Sternschuuppenfallc in dcr Nacht vom 12. zum 13. November 1833 nach dem Zeugnisse aller Beobachter die Feuerkugeln und Stcrnschnnppcn iusgc. sammt von einer uud derselben Stelle am Himmelsgewölbe nahe beim Sterne 7 im Stcrnbildc dcs Löwen ausgiugcn, nnd vom diesem Ausgangspunkte nicht abwichen, obgleich dcr Stern während dcr laugen Dauer der Vcobachtuug sciue scheinbare Höhe und seinen Ab' stand vom Meridian veränderte. Dnrch alles dieses ist nun wohl auch dcr letzte Zweifel, daß diese Meteore nicht in der Erdatmosphäre ihren Ursprung haben, sondern dem Welträume angehören uud im vollen Sinne dcs Wortes kosmische Mc-teore seien, auf immer gehoben. Sie gehören zu dcu Wcltkörpcrn, möge auch nnscrc Hand sic umspauucu können, uud sie wcrden denselben Vcweguugsgcsctzeu unterworfen sein, denen anch die mächtigsten Planeten gehorchen, mithin Bahnen um die Sonne beschreiben, so lange, bis sie etwa, einem Planeten begegnend, in diesem sich niederschlagen, wahrscheinlich in der Gestalt der Meteorsteine, und aus der Reihe der selbständigen Weltkörper verschwinden. (Fortsetzung solsst.^ — (Tegetthoff's Mission.) Mit Bezug auf die Nachricht von dem Scheiter» dcr Mission Tcgctt-hoffs erhält die „Presse" von wohluutcrrichtctcr Scitc Aufklärungen, welche dcu Sachverhalt in folgeudem Lichlc darstellen. Die Aufgabe des VicoAdmirals soll sich h"' nach darauf beschränkt haben, die nordamcritanische Regierung um die Vcrmittluug in dcr Angelegenheit dcr Anslicfcruug dcs Leichnams Maximilians anzugehen. Herr von Tcgetthoff ging hierauf uach Mexico, tonntc jedoch sciuen Zweck uicht erreichen, da die rcpnblikm'.ischc Regierung sein Creditiv abverlangt haben soll, Herr v. Tcgctthoff aber cin solches vorzuweisen augenblicklich nicht in der Lage war. Er wendete sich dahcr an dic kaiserliche Ncgicrnng um die Ausfertigung seines Bc> glaubiguugsschrcibcns, welches nach der Havana gesclM wcrden sollte, da dcr Admiral das Eintreffen desselben dort abwarten wollte. Die Acten gingen an den österreichischen Consul in dcr Havana ab, scheinen jedoch bisher noch nicht an ihre Adresse gelangt zn sein, da cinc Anfrage in unbefriedigender Wcisc beantwortet wurde, Graz, 6. November. (Fürstbisch 0 f von Se -kau. — Dic Bezirksausschüsse.) Heute um halb 9 Uhr Morgens traf mit dem Triester Postzugc dcr Herr Fürstbischof von Scckan Dr. Zwerger cin und wurde auf dem Bahnhöfe vou ciucr Deputation dcs Gc-meindcrathcs, dem gcsammtcn Domcapitcl, cincr großc» Anzahl von Officicrcn des nniformirtcn Bürgcrcorpö und andcrcn Personen geistlichen und weltlichen Stands empfangen. Viccbürgcrmcistcr Rcmschmidt welcher, da dcr ncugcwähltc Bürgermeister noch nicht bestätigt ist, d>c Deputation führte, begrüßte dcu Herrn Fürstbischof i» cincr lurzcu Ausprachc. Hierauf stellte Herr Ncmschmidl den gewählten Bürgermeister Ritter v. Franck vor, mil welchem dcr Fürstbischof längcrc Zeit convcrsirtc. Im Namen dcö Bürgcrcorps wurde 'der Kirchcnfürst vom Herrn Major Oeißlcr begrüßt. Hicranf bcsticg dc>' Bischof scinen Wagen, welchem sich nngcsühr zwanzig audcrc Wägen mit dcu verschiedenen Deputationen an-schlössen. In dcr fürstbischoflichcn Residenz angelomnicü, wurde Dr. Zwcrgcr von dem Stadtclcrns unter Füh' rnng dcs ProbstcS Riedl begrüßt, womit dic Empfangs-fcierlichkeiteu schlössen. - Die Bezirksausschüsse uo» Stciermark wnrdcu vom stcicrmärkischeu Landcsausschussc aufgefordert, die Beantwortung dcr Fragcn, ob und aus welchen Gründen im Bezirke das Bedürfniß dcr Zusammenlegung von mehreren Gcmciudcn iu ciuc vor haudcu ist? ob ciuc freiwillige Zusammenlegung dcrscl' ben dnrchführbar ist, oder welche Hindernisse dcrscll'cn entgegenstehen? ob ciuc zwangsweise Zusammcnlcannss dcr Gemeinden im Wege dcr Gesetzgebung nothwendig ist, und in welcher Weise die Zusammenlcgnng slattzU' finden Hütte? — bis Eu'oc dieses Iahrcs dem Landes« ausschussc vorzulcgeu. Innsbruck, 8. November. (Eou cordat.) I» zahlreich besuchter Versammlung wurde heute eine Zu-stimmungs-Adrcssc au das Abgcorduelcuhans mit gleich' zeitigcr Kuudgebung dcs Mißtrauens gegen dic deutsch" tirolischen Reichsraths'Abgeordneten beschlossen und cin Eomit" znr Abfassung dcr Adresse gewählt. Uusland. Verlin, 7. Nov. (Verschiedenes.) Ein Erlaß dcs Finanzministeriums gibt den Eintritt dcr Elbchcr-zogthümcr in dcn Zollvcrcin vom 15. d. ab bekannt; gleich' zeitig treten dem Zollverein die zum Zoll- uud Stellt systcmc dcr Elbc-Herzogthümcr gehörenden oldcnburg'schc", lübcck'schcn nnd hambnrg'schcn Gcbictsthcilc bci. Au^ geschlossen bleiben einige holstein'schc, zn Altona und Waudsbcck gehörige Gcbietsthcile. ^ - Das Wahlrcsultat in Berlin ist folgendes: Im ersten Wahlbezirke Lö'vc nnd Parisius; im zweitcu Iacoby uud Runge; im dritte» Schulze-Dclitzsch und Virchow, und im vierten EbcrlY uud Franz Dunckcr. — Dcr „Staatsanzcigcr" meldet: Gestern fand im Bundestanzlcramte die Auswechsln!^ dcr Natificatioucn dcs Vertrages vom 8. Juli zwischc" dem Nurdbundc, Vaicrn, Württemberg, Baden u»d Hessen über die Fortdauer dcs Zollvereines statt. — 8. November. (L a ndt ag ö c i n b cr n f un g.) Dcr „Staatsanzcigcr" veröffentlicht cinc königliche M'' ordnnng, welche den Landtag anf den 15. November ciu' beruft. Stuttgart, 8, November. (L andtag.) Auf die Anfrage des Abgeordneten Holder erklärte dcr Minister deo Innern, daß die Gesetzentwürfe über die Organisation dcö Ministeriums dcS Innern uud die Verfassung^ revision demnächst vorgelegt werden, uud versprach, cn>! ciue Aufrage Wächters, den Entwurf dcö Stcucrrcvisio^ gesctzcS uoch während der Daucr dicscr Landtagöscsslo" zur Vorlage zu bringcu. Florenz, Die „Opin." meldet, daß sich gegenwärtig im Mch«^ staat 35.000 Soldaten befinden, nämlich 20.000 F"u zosen uud 15.000 Mann päpstlicher Trnppen. . ^ ersteren standen bei Mentana das 1., 5<). uud 80. Lm"' iufauteriercgimeut, cin Iägcrbataillou und ciue V"tttl ' — Die „Riforma" berichtet, daß das 3000 Manu M Eorfts Acerbi's sich gestern anschickte, Vitcrbo zu " men. Eine vom Major Nivini commandirtc Abthcuu" bestand am 3. einen siegreichen Kampf, machte l'0 fangene uud erbeutete viele Waffen und Munition- '1767 Paris. 8. November. (OfficiiiscS iiber ^llllicn.) Die „Patric" sagt in ciucm uou Drcolle uucrzcichnctcn Artikel: Nach der Niederlage der rcuolu-uonarcil Armee und der Abbcrufuug der italienischen Gruppe,, crüdvigc der italienischen Regierung, noch einen eucrcil Sieg davonzutragen, welcher in der Beruhigung u Gcmülher der italienischen Provinzen und der Päpste ucycn Staaten bestehe. Die „Patric" hofft, daß Frank-eM) mid Italien zur Erfüllung dieser Aufgabe in Ueber-'"luunnung bleiben werden. Die frauzösischcn Trnpftcu werden sonach in Rom verbleiben, bis die päpstliche Rc-Milmg die Localbchördcn rcorganisirt uud die Spuren ^er letzten Kämpfe verwischt haben wird. Wahrscheinlich "den wir in einigen Tagen erfahren, daß uuscrc Truppen com verlassen und sich iu Civitavecchia couccntrirt haben; !'.c werden schließlich nach Tonlou zurückkchreu, wenn "t Äeruhiguug der Gemüther eine vollständige sein wird. London. (Ueber die Anwesenheit des ocrrn v. Beust in London) berichtet die „Engl. ^n.« uuterm 4. d. M. folgendes: ..Freiherr v. Bcust, °w der österreichische Botschafter Graf Apftonyi von M',s hcrüberbcgcleitet hatte, ist heute Früh mit diesem U"o dem Sectionschcf Herrn v. Hofmann nach Paris zurückgereist, von wo er am Donnerstag in Wien einzutreffen gedenkt. Ihm zu Ehren war vorgestern Diner ue»n Grafen Apponyi, dem unter anderen DiSracli, ^'d Stanley, Mr. Egcrton (Untcrstaats - Sccretär im ^mustcrium des Auswärtigen), der russische Botschafter, ^'Vertreter der Hauscslädtc uud der französische Ehargc Affaires beiwohnten. Gestern hatte der österreichische "ttlchslanzlcr Andicnz beim Prinzen von Wales nnd ^ar dann erst bei Baron Lionel Nothschild auf dessen Mandant GnnneSblirg, uud zunl Diucr bei Vord Stauley ^ Gaste, woselbst die cbcu in der Hanptstadt anwcscn-°Ul englischen Minister und Diplomaten versammelt ^arcii. Anch sonst waren die beiden Tage seines hie-I'gcn Aufenthaltes fast ausschließlich Besuchen und Po-"lischcn Vcsprcchnngcu gewidmet, dcucu ciuc Circular-^vtc, welche er vou Paris au alle bei den Großmäch' ^>l accrcditirtcn österreichischen Vertreter gcsaudt hatte, ^vlssermnßcn als Vorrede diente. Folgendes sind die Mciidcn Gedanken dieses Rundschreibens: „Die ^ttrcichischc Ncgierling coustalirt ,nit lebhafter Befriedung die vollste Ucbcrciustimmnug der Anschannngcn mautmchs und Oesterreichs in Bczng auf alle großcu Ichwcbcudcu politischen Fragen. Diese Harmouic sei die uatürliche Folge der Lage uud der Ereignisse, ohne daß U)r cinc Allianz zn Grunde liege. Eine solche cMirc 'ucht ciuinal iu dcr Idee. Iu Bezug auf Deutschland Leiben fill- Oestereich die Stipulationcn des Präger Mlcdcns maßgebende Principien seiner dcutschcu Politik. Oesterreich perhorreScirc jede Iutcrvcution iu die Auge-Mühcitcu Deutschlands, die ciuzig und allein Sache ^ deutschen BollcS bleiben sollen, uud welch' letzteren, slcigcstcllt bleiben müsse, sich seine Zuluuft selbständig zu gestalten. Oesterreich habe mit Befriedigung vernom-^s», daß dic letzten Schritte, welche die Vertreter Frank» ^lchs und NußlaudS bei der Pforte iu Angelegenheiten Beta's gethan haben, eiu freundschaftlicher Rath waren Und dnrchauS nicht den Charakter einer Drohung in sich Flossen. Von mm an werden Oesterreich und Frankreich, ba ihre Ansichten in dcr orientalischen Politik vollkom» ^cn übereinstimmen, im Oriente alle ihre Schritte nur l^Meinsaiil thuu. Iu Bezug auf die italienischen Wir-wi bemerkt Herr v. Vcust, daß Oesterreich, uachdcin es "Men Theil an dcr September »Convention genommen ^ gcgen ihre Haltbarkeit von Anfang au schwere Ac» ^nkcn ausgesprochen hatte, ihr nach wie vor fcruc bleibe 'ud sjH ^'^^. (vi„i,^f^l,l^ in die römischen Angelegen-IMcu enthalte. Doch begleiten seine besten Wüuschc die ^"uzösische Ncgicruug iu ihrem Vcstrcbcu, einen Modus "M'iudcu, welcher die Interessen Kirche uud gleich, ^„'ss Italiens zn wahren vmnöchtc. Solllcu audcrc ^^l'l'tc eingeladen werden, an dcr Berathung über diese ^'W thcilzunchim'n, werde Oesterreich dicscr Auffor» ./llug nachkommen nnd das Scinigc mit Frcndcn bei-. ^eu, niu den Frieden zwischen Ron, nnd Italien her-iuftcllcn." ^. St. Petersburg, 7. November. (Zollresor m.) )c Commission für die Zollrcforin wnrdc cruannt. Ein "'scrlichev Befehl ordnet" den Beginn dcr Arbeiten dcr h°"uuissiou für den ,13. November an. DaS Ergebniß s..' Arbeiten nebst dcr ministeriellen Entscheidung ist uicht '""er als bis zum 13. März 1808 dem Reichsrathc Zulegen. ^ ^onstantinopel, 7. Nov. (Reorganisation.) ^kr ..^cvant'Hcrald" meldet: Polizcilcutc siud uach Krcta ^"^^Usscn, nm dort die Polizei zu orgauisircn. Hussein ^lchc, soll Thessalien mit 5>- bis 0000 Mann verlassen Hagesneuigkeiten. y. -" (Bewaffnung.) Aus Wien sckrcibt man dcr Nun ^" Uou offenbar unterrichteter Seite: „Wie sich ^nwchr herausstellt, ist das Wa'nzl-Gcwehr cntschicden besser deitct ' ^' Seit man mit dcr Hilfe von Maschinen ar-^ ' "" denen eS vorher lange Zcit mangelte, fällt das ,vti.^"'" ^"" ""^' "'^ ^'^"^ geht eö mit der Arbeit law ^^" vorwärts als früher, wo der Brunnen glc'ch' «llein"," lröpsel«>, anstatt zu fiichcn. Das hiesige Arsenal " l'cfeit 000 Hintetlader täglich, bis zum nächsten F»uh« jähre wird die ganze Armee damit versehen sein. Es sind gegenwärtig aus 24 Infanterie'Divisioncn Ofsicicre hier, um im Arsenal die Uebungen mit dem neuen Gewehre durchzu» machen und dann als Lehrmeister zu ihren Truppen zurück» zulchrcn. An praktischer Vergleichung mit anderen Gewehren fehlt es dabei nicht: man hat da beiläufig achtzig Sorten von Hinterladern zur Verfügung, aber das Wänzl-Ge« wehr, obwohl nicht ohne Schattenseiten, wcist auch verschiedene Vorzüge aus. Indeh ist daH System Mnzl nur für die Umgestaltung Älterer Gewchrc in Hintcrlader adoptirt, während für die Erzeugung neuer ausschließlich das System Wörndl (für welches gleich anfänglich ein Correspondent der Londoner „Times" schwärmte) in Geltung ist. Auch mit einer „Kugelspritze" finden noch fortwährend im hiesigen Alsenal Erprobungen statt: «ach Maßgabe derselben muß die thatsächliche Wirkung im Kriege eine wahrhaf mörderische sein. Es ist dies übrigens nicht die im Frankreich ange» nommene Kugclsprihe, sondern bereits eine weitere und ver» besserte Auflage der ersten Erfindung." — (Ueber den Dieb st a hl beim Juwelier Fritschner in Wien), dessen wir seinerzeit erwähnten, fand dieser Tage die Schlußverhandlung statt. Der Gerichtshof fällte folgendes Urtheil: Jakob und Alois Zaninl sind dcZ Verbrechens des Dicbslahles als unmittelbare Thäter schuldig und sollen, und zwar Jakob durch sieben, Alois durch vier Jahre im schweren Kerker angehallen werden. Joseph und Ioscpha Zaniüi und Marie Wagner sind de« Verbrechens der Diebstahlsthcilnehmung schuldig und sollen Joseph Zanini durch sechs Monate, Mane Wagner durch vier Monale uud Iosepha Zanini durch scchs Wochen im Kerker angehalten werden. Gleichzeitig wurde dem Engel« bert Frilschncr die von ihm gestellte Entschädigungs.Fordc-rung zuerkannt. Nur die Wagner trat sofort die Strnfe nn. — (Die Lebensgcschichte des neueuFürst-bischofs von Seclau) wird vom „Kath. Nahrheils-srcund" beiläufig folgendermaßen erzählt: Dr. Ioh. Zwer-ger ist in Altrry, einem Dorfe Südtirols, unweit Botzen im FIcimsci«Thal, im Jahre 1824 geboren, studirle in Vohcn, Innsbruck und Trient und wurde im 3. Jahre seiner lhco« logischen Studien, im December des Iahns 1851, zum Pneslcr geweiht. Nach Bändigung des gewöhnlichen vierjährigen theologischen Untenichtes wurde er in der Pfarre Htallern als Cooperator angestellt, gegen Ende dcs Jahres 1853 kam er in« Collegium zum hcil. Auquslin in Wien. Vald darauf wurde er vom Fürstbischof zurückgerufen und aufgefordert, die Lehrkanzel dcr Pastoral-Theologie zu übernehmen. Durch kaiserliche Entschließung wurde Dr. Zwerger im Jahre 1858 zum l. t. Hoscaplan und zugleich zum Spiritual im Collegium zum heil. Augustin in Wien ernannt. Mehr als fünf Jahre hatte er im erwähnten Collegium die Stelle eines HofcaplanS und Spirituals bekleidet, da wurde er im Februar 1803 durch Entschließung des Kaisers ins Kathedral-Capitcl von Tricnt aufgenommen und vom Fürst« dischos Vcnedict ins Canonical ciügcsührl. In Folge laiser» licher ElUschlicsunig vom <1. März 1«L5 eihirlt Dr. Zwerger die Wüide eines Capitel-Propstes. Die Nicncr Universität hat ih», als sie i.n Jahre 1805 das Eacularfcsl ihrer Grün« dung feicrte, durch Verleihung deS DoctorateS der Theologie ausgezeichnet. — (He img elehrte Auswanderer.) Eine charciltcnstische Illustration für die Aussichten dcr Nusso« philcn, wclchr i„ dcn Zuständen Niihlands ihr Ideal er» tcnnen, boten lürzlich mehrere Familien, welche aus zehn Karren, welche von ausgehungerten Pferden gezogen wur» den, durch Olmütz zogen. Die Armen waren aus Mähren nach Nußland in das Gouvernement Lublin ausgrwandelt und lrhlten nun als Nclllcr zurück. Man bat Ihncn gol» dene Verge in Aussicht gestellt, — was fanden sie jedoch? Drückende Knechtschaft und nacktes Elcnd. — (Monst re-Dieb stahl in Warschau.) Aus Würzburg wi,b berichtet: Unsere Polizei ist in dcr eisligsl<>n Ncckeichc, bis jetzt aber clsolglos. Es gilt nämlich, eiinn Dieb zu rrmitttln, welcher vor kurzem in Nalschau 3'/» Millionen Rubel lnlwcüdllc u>'d dcm man in Würzburg auf dcr Spur isl. Von den entwendeten Nubclscheinen wurden für 5000 fl. bei dem Banquier Gregor Oehninger dahier von lincm Unbekannten ausgewechselt. 1000 fl. Äe« lohnung si»d für die Entdeckung des Thülsls ausgesetzt. In slugöburg sollen zwei der That verdächtige Gauner verhastet worden sein. _^^^__^ Locales. — (Laibacher Turnverein.) Die an, verflos« senen Samstag in Fischer's Salon abgehaltene erste Tur« ncrtncipc war zwar nicht in dcr unerträglichen Weise übcr. Ml, wic dies gewöhnlich an solchen Abenden der Fall zu srin pflegte, adcr darum um nichts weniger hcilcr und ani-mirt. Da sich die Vcreinsnülstlicder scil längerer Zeit nicht zu cincr gemcinichasllichcn Besprechung zusammengesunden ballen, so gab eö vor all^m verschiedene Vereinsangclcgen« hcilcn zu verhandeln, die nach verschiedenen mehr oder min» der lebhaften Deballe» ihre Erledigung fanden. Zum Schlüsse wurde auch die Frage der Kneipabende selbst eingehend vcn» tilitt und beschlossen, daß dieselben alle 14 Tage, aber ohne ein bestimmtes, schon im voraus formulirtcs Programm slallfinden sollen: letzteres deshalb, weil einerseits diesen Abenden nicht dcr Charakter theatralischer Produclionen vor einem geladene» Publicum, sondern gemüthlicher, gc« sclliger Zusammenkünfte der Vcreinsmilglieder unter sich gc. wahrt werden foll, andererseits aber auch ohne ein einiges Comit« vou Sciie der Erscheinenden erforderlichen Fall« be« lehrende und erheiternde Vortrage gewiß nicht fchlen werden. In später Stunde trennte sich erst die Gesellschaft mit dem Bewußtsein, die heurigen Kneipabende i„ recht vergnügter Weise eröffnet zu haben. — (Ein Vertrauensvotum an Dr. KIun.) Mehrere in Böhmen angesiedelte, in Kram gebürlige Gottscheer, die Träger achtbarer Handclsfirmen, habcn dcm Ncichsralbs-abgeordncten Dr. Klun sogleich nach dem Bekanntwerden seiner bci der Debatte über die Trennung der Schule von der Kirche gehaltenen Rede mittelst Telegraph eine Beglück-wünscbungsadresse zugesendet. Das darauf erfolgte Antwortschreiben des Dr. Klun hat in jenen Kreisen die Sympathien für unseren lrainischen Abgeordneten noch mehr gesteigerl, und wir glauben durch Veröffentlichung jenes uns zur Ver» fügung gestellten Briefes einen für Dr. Klun sehr ehrenvollen und sicherlich allen Freunden beS Fortschritte« in unserem Lande zur Befriedigung gereichenden Ausdruck der von der gegnerischen Seite angezweifelten und sogar im Neichsrathe verdächtigten Intentionen Dr. Kluns in der hochwichtigen Schulfrage zur allgemeinen Kenntniß bringen zu sollen. Das gedachte Schreiben Dr. Kluns lautet also: Wien, 27. October 1807. Herrn Michitsch, Bürger und Kaufmann in Leitmrritz. Hochgeehrter Herr I Ihr Telegramm ist mir gestern Abrnd zngrstrllt words», Indem ich Ihnen für Ihn' warme Thriliiahmc an inlinrr, am ^5tcn d. M im Rrichßralhe gehallrnrn Nrdc und sl!r ds„ Glückwunsch dcn brslcn Danl außsprcchc, vrrsichcrc ich Sic sowie Ihre Oe-simmilgsgcnossen, daß ich jederzeit und überall sür dir freiheitliche Entmiclluiig in unserem Valerlcmdc mil allcr Elitschirdelchsit rin-trctcn wrrdc. Insbesondere wcrdr ich milcn'bcitcu an drin mannhaftcu Ttlc-bcn, daß die Macht dcs ClcruS, wrlchc dicscr auf die Zchlll> nxd die blll'a.cl'lichc!i Verhältnisse seit brm Vcsta»de dcs Concordat?« auSgcübt hat, filr immer Erbrochen und brseitigt werdc. Mögcu auch incine Herren College» im Ncichsrathr, wclchr dcr i,'anbtag von Kraiu in das Absscordiletenhauö cnlscndcl hnl, für Aüsrcchlhaltuüg dc« Concordalcs spr^chc» und stiinmen, — ich lhnc das Gcgcnthril und hoffc, dcr inlclligcnlc Theil meiner i.'llüdblcute in Krain wirb mein Brstrcbl'n untersttttztn nnd nninc» schwrrcn Stand durch den Ausdruck seines Verlranrni! mir ei-lrichlcrn. Drehalb daiilc ich Ihnrli, gerhrtcr Hnr ^andsinaun, „nd Ihrcn Grsiünungögcnosscu ganz bcsonbrrs für Ihr Vei Naucüsuolnm, »vclchcö mich iiügcmriu rrfrcut hat und wrlchrs heffciillich nichl dnS rinzige blcibrn wird. Wir müssen manichas! nnd lrcn zusammcnhaltcn, damit nicht dic Ansicht Platz greife, ganz Kraiu schwnrmc sür oatz Concordat und für Moskau! Mit dem Ausdrucke besonderer Achtung Euer Wohlgrborrn crgclieüstcr Dr. V. F. K l u n Reichs! acht^Ablicorbnelcr, — (Jagdglück.) Vei der gestern in den Revieren des Herrn V. Galle am Ij!l!>!!>!!5l !< bei Obrrlaibach abgehaltenen Icigd sind 58 3ichr und I Fuchs cilegt worden. — (Harte Zeilen.) Neulich kam ein Bauer zu dem Vezirtsvorstehcr eines d,r grbhercn politischen Bezirke Krmns, um eine bewegliche Bitte um Zufristung der Steuer vorzubringen. Der Vezirlsvorstcher, dcr dcn Mann nicht kannte, vcrwics ihn an dcn Steuncinnchmer. Dieser erkannte den Vogrl bald und erklärte ihm rundheraus, er kenne ihn als zahlungsfähigen Mann und rr rathe ihm, sich der freilich manchcm unangenehmen Zahlungspflicht zu fügen. Das wirkte der Bauer zog mm einen Hunderter aus der Tasche und zahlte nicht allcin den Rückstand, sondern noch ein Vier-teljahr voraus. Nach dicscr Ersahrung tonnte man den altcn Satz: N»>!l!<'l> ^'»^ oi'Iiml, !!< l>5-, >»<>v,,m, li«!<',^ säst umkehren. — (Benefice.) Morgen wird Gouno d's in letzter Saison so beliebt gewordener „Faust" zum Vortheile dcs Hrn. Ander gegcbcn. Hr. Andcr ist ein tüchligrr und vorzüglich gischultcr Sänger, dcsscn Lns!u„gc>, stets der Eym-pathic des Pudlicums begegnete,,, und inöbesondere ist seine vorttrsslichc Lcislung in dcr Tilelvartic in so gutem Andenken, daß wir nicht zweifeln, daS Publicum werde dcm Benc-ficianlen seine Sumpathk durch einen zahlreichen Besuch bethätigen. — (Theater.) Die Vcneficcvorjlellung am vciflos' scncn Samslag erzielte ein volles HauS. Man war aber einigermaßen enttäuscht, als dcr Vorhang aufging und die T0ne dcr Ofsenbach'schen „Zaubslgrige" elllangen, welche wegen Heiserkeit der Frau Slala>Vorzaga an die Stelle der Mozarl'schen Oper grsctzt werden muhte. Osjcnbach ist „nicht so classisch" wie Mozart, wenn auch die „Zauber» geige" eine der graziösesten, wenigst lascioen Klcinialtilen des Meisters ist. Die Operelle wurde übngcns desliediqend gcgcbcn. Frl. Angcr als Antoiue zeigte, daß sie im Ge» brauche ihres schönen Organs Fortschritte macht. Frau Keller. Pobhorsty sang und spielte rccht hübsch und Herr Rosenberg als Vater Mathieu wurde für seine wirllich ancrlennenswerthe Leistung mit Applaus belobn! In „Wallensteins Lager", welches recht hübsch in Cce " ' setzt aber nicht ganz gut cinstudirt war ercellirte s..rr Z^llel als Kapuziner durch drastisches "'umo^ S scen5 ^ bur wurde in der rech. brav gespielten «M."^ ^ li"" "" ^""N 'ei"" mit Veifall ^ ^.^^"lcuslaud im allgemeinen Kranle»-hau,e ,m Mouate Oc t ob e r'I 807.) Am Schlüsse des Monates September sind iu der Behandlung geblieben 294 Kraule, 120 Müuner und 174 Weiber. Zugewachsen siud 1766 im Monate October 17 7 Kraule, 86 Männer und 91 Weiber. Behandelt wurden 471 Kranke, 200 Mäuncr und 265 Wcidcr. Entlassen wurdcn 127 Personen, 49 Männer und 78 Weiber. Gestorben sind 10 Männer und 9 Weiber, so verblieben in der Behandlung 325 Kranke, 147 Männer und 178 Weiber. — (Schlußv erhandlungen) beim l. l. Landes» gerichte in Laibach. Am 13, November. Ialob und Io-l,a»n Suchadobnig: Schwere körperliche Beschädigung; Georg, Josef und Franz Kolman: Schwere körperliche Beschädi» qung. — Am 11. November. Johann Istcnic: Todtschlag,-Georg Suete: Schwere körperliche Beschädigung: Anton Ieuc: Schwere körperliche Beschädigung. — Am 15ten November. Lorenz Iencic mit vier Genossen: Diebstahl i Ioscf Traun: Schwere körperliche Beschädigung: Andreas Malicic und Anton Maticic: Holzdiebstahl: Georg Urbas: Holzdiebstahl. Bericht üd^r die am 20. October d. I. stattgefundene Sitzung des Vereins der Aerzte in Krain zu Laidach. Obmann: Prof. Schiffer. Schriftführer: Prof. Valenta. Gegenwärtig: 13 Mitglieder, 3 Gäste. Nachdem der Obmann aus Anlah des Wiederbeginnes dcl Siljungcn die Versammelten mit einigen herzlichen Worten begrüßt halte, theilte er mit, dah Herr Stabsarzt Sigl durch seine Uebcrsicdlung auswärtiges Mitglied geworden sei,, dah ferner die Herren Bezirkswundärzte Franz Legat in Weirelburg und Michael Taboure in Moräutjch dem Vereine als wirkliche Mitglieder bcigetreten seien, und daß das verehrte Mitglied Herr Dr. Gauster den Reinertrag seiner Broschüre „Kritische Studie über den Entwurf einer österreichischen Apotheker » Ordnung" der Löschner < Stif« ln»g gcwiomct habe, wofür die Versammelten durch Erheben von ihren Sitzen ihren Dank aussprechen mögen, welcher Aufforderung einhellig entsprochen wurde. Nach Verlesung und Genehmigung des letzten Sitzungs-protokolls wurde vom Schriftführer zur Kenntniß gebracht , dah der Vercinsbibliothcl nachfolgende Werke ge» schenkt wurden, und zwar: Von der Wicdner Spitalsdirec» lion deren Jahresbericht pro 1866, von der Salzburger chirurgischen Lehranstalt deren Programm pro Schuljahr 1868, vom Herrn Aürgcrmeisler Costa mit einer Zuschrift dessen Administrationsbericht und von Dr. Valenla eine Broschüre über das Bad Mährisch-Töplitz. Nacydcm noch einige Geldangelegenheiten durch Be« scbluh geregelt wurden, schritt man zu dcn wissenschaftlichen Vortragen: 1. Primararzt Fur stellte einen 11jährigen Knaben uoc, an welchem er den Wolfsrachen durch die söge» „annle Uranoplaslik mit Erfolg beseitigte: es ist dies sine bisher selten ausgeführte Operation, vermöge welcher der gespaltene barte Gaumen durch los präparirte Schleim» im» Knochenhaut verschlossen wirv. Hieran schloh er einen Vorlrag, in welchem er dcn Vorgang und Heilungsproceh dieses äußerst inleressaliten, aber auch schwierigen Opera-tionöoersahrens erklärte. 2. Primararzt Keesbacher trug die Kranlheilsslizze eines von ihm auf der mcdicinischen Abtheilung beobachteten ^V ü <> u l- ^ ^ m l> n u ll n 0 mit Insufsicienz der Aorten» klappen vor, welches Leiden durch einen heftigen Sloh in die Brust entstanden sein soll, und demonstrirte schließlich das bezügliche Präparat, wobei sich auch eine angeborne Enge der absteigenden Aorta erkennen ließ. An der Debatte über die eigentliche primitive Ursache der Aorlenerweiterung betheiliglen sich die l>. >. Mitglieder Bock, Fur, Mader und Valcnta. Das diesbezügliche Präparat wird dem Museum einverleibt. 3. Dr. Valcnta las eine vom Mitgliede Director Dr. Gregor ic eingesandte Krankengeschichte vor, selbe be» lraf einen Fall von allgemeiner Syphilis, die tödtlich endete. Tie Obduclion wies unter anderm cine tollossalc syphilitische Entartung der Leber nach, selbe war mit nußgroßen Knoten — Gummata — dulchsäet. Dr. Valenta zeigte dann die dem Museum eingesandte Leber vor. >1. Tistrictsphysiker Dr. Gauster theilte zwei Fälle aus seiner gcrichtsärztlichcn Praris mit: :>. dcmonsttirte er das äußerst dünne Schädeldach eines 10wöchentlichcn Kindes, an welchem sich deutlich eine Fissur erkennen lieh. Dieser Fall bot ob der fraglichen eigentlichen Todesursache viel des < Interessanten in gerichlöürztlicher Beziehung dar, cs han» dclte sich nämlich darum, ob der Tod in Folge der Fissur ober durch Erstickung eingetreten sei: die Fissur wurde als mechanisch entstanden und nicht als Vevlnöchcrnngsdefcct nachgewiesen. Der Schädel ist dem Museum einverleibt: li. zeigte er eineis ebenfalls dem Museum geschenkten, sebr starten Mannesschädcl mit einem Kn o ch en s p ru n g e, welcher durch einen Sturz von einer 12 Pfund schweren Bank von unbedeutender Höhe auf den Kopf bewirkt wor» den war. Wegen allzu sehr vorgerückter Zeit entfiel der von Dr. Valenta angekündigte Vorlrag, und erbat sich nur noch Dr. Gauster zu zwei Anträgen das Wort. Einmal er» wähnte er der Kranlheiti, halber geschehenen Pensionirung unseres Ehrenmitgliedes, Hosrathes L 0 schner, und meinte, gerade unser Verein, dem er so viele Beweise sciner Zunci« gung gegeben, sei in erster Linie berufen, demselben eine Beileids- resp. Verlrauensadresse zu voliren. Der Antrag wird einstimmig angenommen und Dr. Gaustcr mit der Tep lirung der Adresse betraut. Der zweite äußerst praktische Antrag Dr. Gau st er's war, daß man im Interesse sämmtlicher, aber besonders der außer Laibach domicilirenden Mitglieder stets einen bestimmten Sitzungstag normiren möge, worauf beschlossen wurde, dah die Sitzungen regelmäßig a in letzten Samstage eines jedenMonates st a t l f i n d e n sollen. Neueste Post. Wien, l). November. Der „Debatte" wird gemeldet: „Aus Paris erfährt mal,, daß das Rundschrei' ben, durch welches das frauzösifchc Calunct die Mächte zu einer Confcrenz l»>! !><»(.', d. h. zunächst wcgen der römischen Angelegenheit, einladet, zur Versendung bereit sei. Die Einladung soll gerichtet werden an die Großmächte, selbstverständlich an den Papst und an Italien, sowie an Spanien und Portugal. — Die Abberufung des Baron Hü liner aus Nom und die Erueunnng des Grafen Crivclli an dessen Stelle zum Botschafter beim heiligen Valcr darf als eine Thatsache angesehen werden. Es hat sich letzterer Zeit die öffentliche Meinung mit solcher Entschiedenheit gegen das Verbleiben des vorerst gedachten Staatsmannes in der Vermittlerrolle bezüglich der Concordatsfragc ansgcsprochen, daß entscheidenden Ortes Gedenken wach werden mußten, cs tonnte schließ» lich jeder Erfolg seiner Untcrhandlnngcn einer vorgefaßten Beurtheilung etwa verfallen. Hingegen bestätigt sich keineswegs, was andererseits von der Besetzung des Gesandtschaftspostcns in Bern durch Herrn von Mitlitt c n mitgetheilt wurde. Es dürfte im Gegentheile, und zwar ans Sparsamkcitsrncksichten, der Gesandtschafts' Posten in der Schweiz ganz anfgclassen nnd die Vertretung der österreichischen Interessen vielleicht einem Eonsnlate übertragen werden." Telegramme. Trieft, 9. November. Aus Tunis vom 8. November wird dem hiesigen Agenten des Bey gemeldet, daß Fürst Sidi Ewail Bey gestern am Fieber gestorben sei. — Im hiesigen Lloyd-Arsenal lief heute der ganz aus inländischem Eisen erbaute Dampfer „Orcstc" von 1000 Tonnen vom Stapel. Berlin, '.). November. Die „Nordd. Mg. Ztg." glaubt, daß die Verhandlungen der Sndstaatcn, bctrcf« fend ihr Verhältniß zum Nordbunde, gegenwärtig wieder aufgenommen werden. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" constatirt die Sympathien der badischcn uud hessischen Bevölkerung für den Eintritt in den Nord-vnnd, hält jedoch bezüglich Baicrns und Württembergs die Bildnng eines weiteren Bundes für wünschenöwcr-thcr, wobei die im Artikel lV des Bnndesverfassungs-cntwnrfcs genannten Gegenstände der gemeinsamen Ge-setMbnng zu unterstellen seien, deren Organ das Zollparlament wäre. Berlin, !). November. Nach einer vorläufigen Berechnung gehören von dcn 4Z2 Abgeordneten des preußischen Landtages 142 zu der conscrvativen, 42 zur frei-conseruativen, 50 zur altliberalcn, N8 zur national-liberalen Partei, 20 zum linken Eentrum uud 3^ zur Fortschrittspartei; ferner sind darunter 15 Clcricale, 15 Polen, 15) Particnlaristcn uud 2 Dänen. Paris, 9. November. Man versichert, daß du Einladungeu zu einer Eonfcrcn.z Donnerstag vcrsci'det wurden. — Der Kaiser Präsidirtc cincm Ministcrraihe uud empfing sodann Lord Lyons. — Der „Etcndard' meldet: Die Franzosen haben Vcllctri und Vitcrbo besetzt und werden die meisten Pnnl'tc an der Gr"izc bc< setzen. Dasselbe Blatt hofft, die meisten Mächte werden im Principe ciner Eonfcrenz znstimmcn. (Tonstantinopel, l). November. (Direct.) M verlautet, soll der österreichische Botschafter vorgcsttt>> der Pforte eine Specialnotc überreicht haben, welche auf die kretensischcn Angelegenheiten Bezug hat, ^^. Keschästs-Zeitung. Der Va» d.r Rudolfths-Vahll ist so weit gedieh", daß mcm sich dic Eröffnung der Strecken St, Valcnliu'Stw' nnd St. Michael-Pillach für dm Monat Inli nächsten Jahres verspricht. Nebst der Vollendung dieser beiden bereits im Vn' namentlich der Linien St. Veit-Klageiifurl und St. Michael-Leo' ben wäre das ^lich in Steicrmarl' u»d Mrnlcn iin Wesen uollcildkl nnd zwei weitere Anschluss«: an bic Südbahu »värcn gewönne»- Uaibach, 9. November. Auf den, heutigen Marlle sind erschienen : 20 plagen init Getreide, 6 Wngeu mit Hen nnd Stroh (heu 37 Ctr, Stroh 72 Ctr. 85 Pfd.), 60 Wagen nnd 1 l Schissl' (60 sslafter) mit Holz. Durchschnitts-Prcise. «tit.- Ma,.. MI"'Mgz' ^^ft^lr. fl. lr. fi^ Wcizm pr, Mchcn 6 Ä» 7 2< Bnller pr. Psnnd ^0 — " Korn „ ij ft0 4 2-^ Eirr yr, St,lcl — ^j--- Gerste ,. 3 ^ 35xi Milch pr. Maß -10 "^ Haftr „ 190 2-- Rindfleisch pr. Pfd. 21-—- Hall'frncht „ —'— 4 90 Kalbfleisch ,„ -24 — - Heiden „ 3 20 3 50 Schweinefleisch „ -22-^— Hirse „ 3 20 3 25 Schüpscnflcisch „ —,2-!-' Knlnrich „ ------ 4 5 Hähndcl pr. Slllcl —25- — Erdäpfel „ 1 60-,— Taulirn „ -15)------- linsen „ 4 50 —!—^ Heu pr. Zrnlmr — «5 - — '5rlisrn „ 4 50—! Stroh „ ..65—,- Fisolen „ - 5,^5N Schluriin-schinalz „—40—!— Wein, rother, Pr. ! Speck, frisch, „-2«------- Eimrr ^',.,2!- — geräuchert ., —40------- — weißer ,. — — 13!— Zlllstekommeue Fremde. Am ». ^toueinbcr, Stadt Wien. Die, Herren: Brnch, uun Bnlnn. — Orosec, uou Kmmbnrg. ~ - Bach, Ingenicin-, von Wien. — Sartori, Nealitätt'iibcs, uun Slcinbvück. - Minach, von Aololüca. ^ — Frc>n llrbaillschilsch, Gutt'brs., von Höflcin. (^lcpya»,t. Tic Herren.- Hcrtz, von München, — Hingst, Kanfn>, von Triesl. — Mcltn». Opernsänger, von Wien, — Plans, vo» Gra;. — Pogazhcr, Holzhändlcr, nnö Oberlrnin. .^taifcr vo» vestcrreicli. Herr tinger, von Ooül^glib, Paierischer Hof. Herr Schulz, vun Kn>pp Mol)Vc». Herr Vergcr. Prod»l,'le,ihä,idler, von Graz. Theatc^ H e:i l c Montag: Die zärtlicheil Verwandte». _________ Lustspiel in 4 Acten von Görner. Meteorulussisch« Voolilichllinuen ill l^iliinch. ^ '.F M M : s'tz Ä ,i> n. Mg. ^j2(I'.^""''"'^ sv^I^M""'^?b'hslter ^" ^,2 „ N, 325 81-^-13.: W. innßig heiler 0<>„ Nd. ^ 32»,„4 1 2.» N schwach ^ heiter tt N. M^. 328.?.., .. !.<> windstill halbhciler l0 2 „ N. 328.g„ -l- 5.i, ! windstill heiter 0.u0 !0„ Ab. 329.« -I- 0.« j windstill heiter ! Den !». : Morgenroth. Vonnütags rascher Teinperalurwechsel-Mäßiger Wind nn, W, und SW Gegeil 5 Uhr Nachm. Stur," lniö !7, vasch in G. nud W. ilbcrgchend, von lurzcr Daner. Präch' tigcö Abendrolh mi! den glühendsten FiN'benreslemi von goldgell', pinpnrrulh l'ii» dunielviolclt. U„i 7 Uhr Abends war wider die »urdlichc ^iiilslnwuiüg eingetreten Naschet Sleigen des Aaro-melerö. — Dru 10.: Kalter Tag. Nuhigc ^nft, sanftes Abendrulh. 'iicrantmortlicher Redacteur: ^«na,, v. Kl ? inm ° v r. Dürsenbericht. Wien, 8. November. Die Vörsc war sehr fest bei geringem Umsätze, Dic Papiercourse stellten sich höher, Devisen und Valuten aber bei siarl'rm Ausgcbol billig"' Geld abondant. Qeffentliche Schuld. /^. des Staates (für 100 fl) Geld Waare In U. W. zu 5pEl. für 100 fl. 53.30 .N.50 In österr, Wahrung steuerfrei f>7.^0 5".--', Stcneranl. iu ü. W. v. I. 1^4 zu 5pCt. rückzahlbar . 87.75 88.25 Sillier-Anlchcn von I8'i4 . . 73.— 73.50 Silberllnl.18li5 (ssrcs,) rückzahlb. m 37 Jahr. zu 5 pCt. 100 fl. 7825 78.75 Ätat,-Anl. mit Iän.-Eouv. zu 5°/., «6.f,,-. 105.2^ >; der Kronländcr (fiir 100 fl.) Gr.-Entl.-Oblig. Niederösterreich . zu 5°/. bl>,- l^0.- Oberüsterreich . « 5 „ o7.oO V8.— Geld Waare Salzburg .... zu 5'/« 86.— 87.— Bohmru .... „ 5 „ 89. - 90.— Mähren .... „ b „ «7.-- ««.— Schlesien .... „ b „ 8s.— 89.- Steiermarl ... „ 5 „ 89.50 90.— Ungarn..... ,, 5 „ 71.— 71 .U) Tcmcser - Bauat . . „ 5 „ 68.— 68.50 Ernaticu und Slavonien „ 5 „ 71.— 71.n0 Galizien .... „ li „ 65.75 66.50 Sicbinbiirgcn ... „ 5 „ 64.— 64.'>0 Bukoviua .... „ 5 „ 04.25 65.25 Ung. m. d. V.-E. 1867 „ 5 « 68.25 68.75 Tem.B.m.d.V.-E.1867„ 5 „ 68.!i5 68.50 Actien (pr. Stuck). Nationalbant (ohne Dividende) 686.— 687,— K.Fcrd.-N°rdb.zu1000fl. T.M. 1742.- 1745.-Kredit-Nnsialt zu 200 fl. a. W, 179.80 179.90 N.o.E«corn.-Gcs.zu500fl.».W. 606.- 608.— S.-E.-O.zu200ft.CM.o.500Fr. 237,80 337.90 Kais. Ms. Bahn zu 200 fl. TM. 140.- 140.50 Slld,-nordd,Ver.-B.20O „ „ 1'.-V.z.200fl.«M. llw.25 810.75 Geld Waare Böhm. Westbahn zu 200 fl. . 139.50 140 - Oest.Don.-Dampfsch.-Gcs.^^ 473.- 475.— Oesterreich. Lluyd in Trieft Z12» 170.— 175.— Wicu,DamPfm.-Aclg.500fl.o.W. 44''.— 450.— Pester Kettenbrücke .... 380.— 39".— Anglo-Austria-«au! zn 200 fl. 106,25 106.75 i!cmbergcr Eeruowitzcr Acticn . 172.-- 173.— Pfandbriefe (für 100 fl.) National- ^ baut ans > verlosbar zu 5°/. 9670 l>6.90 C. M. j Nat!0!illlb.aufö.W,verlosb.5„ 92.2l> 92.40 Ung. Blld.-Ered.-Nust. zu 5'/, „ 89.50 90.-Mg. ost. Bodcn-Ercdit.-Nustall vcrlosbar zu 5°/, iu Silber 1^5.— 106.— Uose (pr. Stück.) <5rcd.-N.f.H.u.G.z.100fl.ü.W. 126.75 127.50 Don.-DmPfsch,-G.z.100fl.EM tz5.50 "l.50 Sllldtgcm. Ofeu „ 40 „ ü. W. 24.— 24.50 Tstcrhazy „ 40 „ EM. 103.— —.— Salm „ 40 „ „ . 29,50 30. - Pallffy „ 40 „ „ . 22.- 22.50 Geld Waare Clary zn 40 fl. EM. 24,— 25.-" Sl. Genois „ 40 „ „ . 23.— 23.^> Windischgrälj „ 20 „ „ . 19.-. 19.5'li Waldstein „ 20 „ „ . 19.50 2".^' Keglevich „ 10 „ „ . 12.25 12.?^' Rudolf-Stiftung 10 „ ,. . 11.75 12.2" W e ch s e l. (3 Monate,) Augsburg für 100 fl, südd. W. 103.10 Mi.4" Hrantfnrt a. M, 100 st. drllo 103.20 1l>3.!'<' Hamburg, fiir 100 Mart Banto 91 20 91-^ London für 10 Pf. Sterling . 123 90 124,^» Paris für 100 Franks . . . 49.15 49.^' Cours der Geldsorten Geld Waare K. Mimz-Dncalcu 5 fl. 91; lr. 5 st. 9^ ^ ^lapoleousd'or . . 9 „ 91 „ 9 „ 92 " Nuss. Imperial« . 10 „ 16 „ 10 „ 18 " Verciuöthaler . . I „ 82 ,. , „ »2j,' Silber . . 121 „ 75 „ 122 „ - " Kraiuischc GrundeutlaNiingS-Obligationen, P^ vatuotlruna: 87 Geld, 93 Waare.