Nl. 292.                                          Dmncrstllg, 21. Dcccmbci 1893.                          112. Iahiganz
Ombacher
Zeitung.

Die «Laib. Ztg.» erlchewt tässttch. »lt «ulnllhme del Vonn» unb Ftiertage. Die »»»inlftrat<»n befwd,» Nch <longre<«vlah sir, », die Nel»al»io» B!lhnl,n<ga!ie Nl. lb, spiechstunben bei Mebaction von » b!« 11 Uhr vormittag» unb von 3 bis 4 Uhr nachmittags. — Unfrankiert? Nriefe werden nicht angenommen, Mllnulrripte niibt zurück«, stellt.
UmtlNer Hheil.
Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung von, 11. December d. I. dem Director der Bibliothek und des Museums dev Stadt Wien Dr. Karl Glossy das Ritterkreuz des Franz-Ioseph-Ordens allergnädigst zu verleihen geruht.
Se. l. und k. Apostolische Majestät haben über allerunterthänigsten Vortrag des Ministers des kaiserlichen Hauses und des Aeußern mit Allerhöchster Entschließung vom 22. November d. I. allergnüdiqst zu Matten geruht, dass der Hof- und Ministerial-Official erster Classe im Ministerium des kaiserlichen Hauses und des Aeußern Tass'lo Graf Schallenberq den königlich serbischen Talovo Orden fünfter Classe annehmen und tragen darf.
Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 17. December d. ^. l»em Hilfsamter.Directions-Adjllnctm im Mimsterraths-Präsidium Eduard Weinzierl den Titel und Charakter eines Hilfsämler - Directors allergnadlgst zu verleihen geruht.                Windisch-Grä tz m. p.
Nichtamtlicher Hheil.
Aus dem Herrenhause.
Die markigen Worte, mit denen gestern im Herrenhause Ihre Excellenzen der Herr Chef des Ge-neralstabes FZM. Freiherr von Neck und der Herr Landesuertheioigungs. Minister FZM. Graf Welsers-heimb die Annahme der Laudwehrgesetz-Novelle, befürworteten, finden in den Wiener Blättern  anerkennende
Würdigung.                                             ^.      ...    «,
Das «Fremdenblatt, schreibt: «D,e geswge Berathung im Herrenhause nahm, abgesehen von der Wichtigkeit des Gegenstandes, ein ganz besonderes Interesse in Anspruch. Denn die Darlegungen der beiden hervorragenden und hochverdienten Militärs, welche sprachen, waren in ihrer Begründung der Gesetzvorlage so klar und olgerichtig und giengen so gründlich m unsere militärischen Verhältnisse ein, dass sie von allen Zuhörern mit gespannter Aufmerksamkeit verfolgt wurden. Es war niemand geringerer als der weitblickende Cyrs
unseres Generalstabes FZM. Freiherr v. Beck, der sich als erster Redner für die Vorlage einsehte. Der zweite Redner war Landesvertheidigungs-Minister Graf Wel-sersheimb. Sowobl Graf Welsersheimb wie auch Freiherr v. Beck stellten unserer Landwehr das erhebende Zeugnis aus, dass sie zum Schutze des Reiches stets und immer gethan habe, was sie mit ihren bisherigen Ulizureichenden Kräften zu leisten imstande gewesen ist. Die beiden Reden der berufensten Vertreter der Armee wurden mit lebhaftem Beifalle  aufgenommen.»
In der «Presse» heißt es: «Obwohl über die Intentionen der illustren Versammlung von vornherein kein Zweifel bestehen konnte, so wird man doch aller-wärts die Rede des FZM. Freiherrn v. Beck für den Gesetzentwurf mit lebhafter Genugthuung begrüßen, insofern als dieselbe eine autoritative Darstellung unserer militärischen Verhältnisse überhaupt involvierte. Der Chef des Geueralstabes, der mit vollem Rechte im In- wie im Auslande den Ruf eines ausgezeichneten Strategikers genießt, legte in überzeugender Dar-stelluug den Entwicklungsprocess und die Nothwendigkeit der Ausgestaltung unserer Landwehr dar. Die Ausführungen des hochverdienten Generals wurden mit lebhaftem Veifalle aufgenommen. Eine Ergänzung fanden sie durch eine gleichfalls sehr bemerkenswerte Rede des Herrn Landesvcrtheidigungs-Ministers. Auch die Erörterungen des FZM. Grafen Welsersheimb wurden sehr beifällig aufgenommen.»
Die »Neue freie Presse» findet es fast selbstverständlich, dass in einer Körperschaft wie das österreichische Herrenhaus eine Vorlage, welche die Hebung der Wehrkraft anzubahnen bestimmt ist, keinerlei Gegnerschaft findet. Deswegen konnten sich der Herr Chef des Generalstabes FZM. Freiherr von Beck und der Herr Landesvertheidigungs ° Minister FZM. Graf Welfers-heimb in ihren Beglündungsreden kurz fassen.
Das «Wiener Tagblatt» äußert sich folgendermaßen: «In der Debatte des Herrenhauses hat der Herr Landesvertheidigungs-Minister Graf Welsers-heimb in ähnlicher Weise, wie er es im Abgeordneten-Hause gethan hat, die Nothwendigkeit der Ausgestaltung der Landwehr gerechtfertigt. Ihm stand der Chef des Generalstabes, Herr FZM. Freiherr von Beck, zur Seite mit einer fachgemäßen, auf Grund langjähriger militärischer Erfahrungen aufgebauten Rede, in welcher er   in  prägnanter,   außerordentlich  wirkungs-
voller Weife das Wesen der geplanten Landwehrreform darlegte.»
Das «Neue Wiener Tagblatt» fchreibt: «Zur Landwehrnovelle ergriff der Chef Hes Generalstabes, FZM. Freiherr v. Beck, das Wort. um in kurzeu und prägnanten Sähen die Annahme der Landwehrnovelle vom Standpunkte der Machtstellung der Monarchie aus zu empfehlen. Was der Redner in Bezug auf die Noth» wendigkeit einer entsprechenden Ausbildung der Land-wehrmänner vorbrachte, wird nicht nur in militärischen, sondern in allen Kreisen der Bevölkerung lebhaftes Interesse hervorrufen. Die Schilderung der Wirlungen eines künftigen Krieges, wie sie FZM. Freiherr von Beck entwarf, ist in der That ein beredtes Plaidoyer für eine tüchtige Schulung der Landwehrmänner. Selbstverständlich wnrde die Vorlage, für die auch Minister FZM. Graf Welsersheimb in warmen Worten eintrat, vom Hause einstimmig genehmigt,»
Das «Vaterland» bezeichnet die Reden des Herrn Chefs des G^neralstabes. FZM. Freiherrn von Neck, und des Herrn Landesvertheioigungs-Ministers FZM. Grafen Welseriheimb als «ernste militärische Kund« gebungen».
Das «Extrablatt» schreibt: «Das österreichische Herrenhaus hat in seiner gestrigen Sitzung das vom Abgcordnetenhause bereiis erledigte neue Landwehr-Gesetz nach zwei bedeutsamen, vom Chef des Generalstabes, FZM. Freiherrn von Beck, und dem Landesvertheidigungs-Mlnister, FZM. Grafen Wclsersheimb. gehaltenen Reden ohne weitere Debatte in zweiter und dritter Lesung angenommen. . . . Wie es gekommen ist. dass die Land« wehr zu erhöhter militärischer Leistung herangezogen werden musste, darüber lassen die lichtvollen Darlegungen der beiden hohen militärischen Redner leinen Zweifel. . . . Man muss es den maßgebenden militärischen Kreisen der Monarchie Dank wissen, dass sie gegenüber der Alternative: entweder das stehende Heer und damit die Last der Bevölkerung schon in Friedens-zeiten maßlos zu erhöhen oder die Gefahr der Wehr-losigkeit des Reiches im Kriegsfalle heraufzubeschwören, in der Angliederung der Landwehr an das stehende Heer ein Äuskunftsmittel fanden, das zwar die Lasten der erhöhten Präsenzzeit bei der Landwehr um ein Jahr und nicht unansehnliche finanzielle Opfer in sich schließt, das aber, indem eil die letzteren auf ein erträgliches Maß reduciert, doch den Hauptzweck, die volle
Feuilleton.
Major Alois Urgiö.
Ein Gedenlblatt von Fridoli n Ka u ciö.
II.
Officierspatrouillen wurden gegen Risano um Wegweiser g. sendet; diese zündeten Laternen an, um schneller wttzukommen, doch das wäre ihnen bald schlecht be-ommen. Die im Hafen von Risano kreuzenden Kncgs-'ch'ffe bemerkten die Lichter und wollten schon auf die Achter fchießen, man besann sich jedoch eines besseren, °a man mit Recht zweifelte, dass Insnrgenten mit U'cht in den Bergen hernmsteigen könnten. Maior U's'c entsendete erneuert Patrouillen,- welche meldeten, ^teig sei zwar keiner zu finden, aber es werde schon Lehen.
,^ So wurde dann der Abstieg begonnen, es war ?.2 Uhr nachts. Der Abstieg erfolgte von Poljice aus Über die Wände direct gegen die Küste, und dürfte das ^ataillon in der Nähe von Morsic die Küste erreicht staben. (Von Poljice führt ein Fußsteig nach MoM. ver bei Tag gewiss zu finden gewesen wäre. Heute uoch "Ud den neu anlommeuden Truppen jener Felshang ge-U'gt. über welchen das «.Feldjäger-Bataillon semen "bstieg in stockfinsterer Nacht bewirkte.) Dieser Abstieg hottete jeder Beschreibung; der Feind folgte nicht Wahrscheinlich nahm er an, die muthige Schar sel auf Zlem verwegenen Marsche ohnedies dem Tode geweiht, ^s waren wiederholt mehrere Meter hohe, fast senk-Zechte Wände zu passieren, kurz. der Abstieg machte das "laß der Leiden  und  der durch acht Tage  schon an«
haltenden, fast übermenschlichen Anstrengungen voll; einzelne Leute erschossen sich, um nicht dem grausamen Feinde lebend in die Hände zu fallen.
Endlich erreichte das Bataillon die Küste; es war 3 Uhr früh. Um 5 Uhr traf das Bataillon in Risano ein, doch in welchem Zustande?! Die meisten nahezu barfuß, mit zerfetzter Uniform und wunden Füßen. Es mufste an der Küste eine längere Rast gehalten und dann erst der Marsch nach Risano angetreten werden. Am Platze von Risano raillierte sich das Bataillon in Masse — doch die Reihen waren sehr gelichtet; von der 4. Compagnie waren nur 1^/, Züge da. Der Compagnie-Commandant rückte gegen Morgen von Greben' mit einem halben Zuge ein und ein Zug kam im Laufe des Vormittags von Ubli. —Lieutenant Sch—er d^elben Compagnie verunglückte durch eine Steinbatterie, es wurde ihm der Fuß ober dem Kniegelenk zerschlagen, seine Bedeckung wu«de von den Insurgenten verjagt; er verkroch sich in ein Karstloch, wo er von herumschlcichenden Insurgenten gesucht, wahre Todesangst ausstand, er war ohne Schusswaffe, sonst hätte er den Tod dieser Pein vorgezogen. Als es in der Nähe wieder ruhig war, kroch Lieutenant Sch—er auf allen Vieren die Schlucht von Knezlac hinab nach Risano, doch gegen Morgen schon von den Insurgenten umkreist, aber zum Glück auch von Risano bemerkt, wurde er gerettet.
Dieser Tag hat dem Bataillone einen Verlust wn circa 50 Mann an Todten, Verwundeten und Vermissten gekostet. Se. Majestät der Kaiser belohnte die Leistnngen des Bataillons mit einem Orden der Eisernen Krone dritter Classe (Major UM), drei Verdienstkrcuzen. zwei goldenen Medaillen, drei silbernen   Medaillen   erster   Classe, "dreizehn   silbernen
Medaillen zweiter Classe und  drei Allerhöchsten Belobungen.
Mit der am 23. November zu Ende geführten Expedition gegen Dragal gelangten auch die militärischen Operationen im eigentlichen Sinne des Wortes zum Abschluss.
»
Zum Schlüsse biete ich einige biographische Daten über den tapferen Führer des 8. Feldjäger-BataillonS. Major Alois Uröic entstammt einer bäuerlichen slovenischen Familie aus Senoscheh in Innerkrain, außer ihm dienten noch drei seiner Brüder als Officiere im k. und k. Heere. Major Uröit hatte einen außerehelichen Sohn, an dem er mit besonderer Zärtlichkeit hieng und väterlich für ihn sorgte. UrZic war eine imponierende Erscheinung, groß. kräftig gebaut, mit energischen, scharf gezeichneten Zügen, ein Soldat vom Scheitel bis zur Sohle. Im Dienste streng aber gerecht, außer Dienst ein guter Kamerad, wohlwollend, fürsorglich. Vor dem Feinde unerschrocken, selten ruhig und todesmuthig. Durch sein Beispiel anf Officiere und Mannschaft den günstigsten Einfluss nehmend, in den kritischesten Momenten Vertrauen erweckend, sicherte er sich die Liebe und Verehrung aller seiner Untergebenen. Trotz all der hervorragenden militärischen Eigenschaften und Leistungen wurden die Verdienste dieses tipf^ren Officiers erst im Jahre 1869 durch den Orden der Eisernen Krone dritter Classe Allerhöchst belohnt. Er hat gewiss auch in den früheren Feldzügen seinen militärischen Tugenden und Eigenschaften gemäß in seiner Sphäre Hervorragendes geleistet, doch kamen seine Thaten maßgebenden Ortes nicht zur Kenntnis.
LMacher Zeitung Nr. 292.                                                                         25!4                                                                                   21 December i^
Wehrfähigkeit der Monarchie,  sofern  sich  dieselbe auf das gesammte Volk unter Waffen stützt, erreicht.»
Die «Oesterreichische  Volks-Zeitung»   reproduciert die Reden  des  Herrn   Chefs des  Generalstabks  und des Herrn Landesvertheidigungs-Ministers und bemerkt ^ unter anderem: «Es ist begreiflich, dass unsere Heeresverwaltung   bestrebt   war,   die  Organisation   unserer, Armee weiter zu entwickeln, um nicht hinter den ersten ^ Militärmächten allzuweit zurückzubleiben.»                        !
Das «Neue Wiener Journal» bezeichnet den Herrn Chef des Generalstabes  als «einen  klassischen Kenner der österreichisch-ungarischen Armee» und  sagt:  «Die! plastische Darstellung  des  FZM. Freiherrn  von Beck, blieb nicht ohne Eindruck auf das Haus, das die Vor- ^ läge,  nachdem noch  vorher  der Landeivertheidigungs-^ Ministers FZM. Graf Welsersheimb  gesprochen,  einstimmig zum Beschlusse erhob.»
Parlamentarisches.
Die «Gazeta Narodowa» führt aus, dass die Coalition der ParteieA und die Regierung mit Befriedigung j auf den Verlauf des  letzten Sessionsabschnittes zurück- ^ blicken können. ... Bei den Debatten über den Prager Ausnahmszustand und  über  das Budget-Provisorium babe es  sich nicht nur gezeigt,  dass die Regieruugs-Loalition   über   eine   imponierende   Stimmenmehrheit verfügt, sondern dass die großen Parteien des Reichs-rathes  die  neue Vereinigung  als  überaus  bedeutsam ansehen und dieselbe aufrechtzuerhalten gesonnen sind.»
Mit Bezug auf die jüngst im Abgeordnetenhause gehaltene Rede Sr. Excellenz des Herrn Finanzministers Dr. Edlen von Plener schreibt der «Berliner Nörsen-Eourier»: «Wie durch einen elektrischen Scheinwerfer ist die finanzielle Situation im allgemeinen und die Angelegenheit der Valuta-Reform im besonderen durch hie vom staatsmännischem Geiste erfüllte Rede des Herrn Finanzministers Dr. Edlen von Plener beleuchtet worden. . .. Nach dem klaren Programme, welches Herr von Plener entworfen hat, darf man der weiteren Gestaltung der Valuta-Action vertrauensvoll entgegensehen.»
Im Hinblicke auf den jüngsten Erlass Sr. Excellenz des Herrn Iustizministers Dr. Grafen Schönborn betreffend die Fürsorge der Gerichte für die Minderjährigen bemerkt das «Wiener Tagblatt»: «Der Erlass des Herrn Iustizminister« betrifft eine gerade in der letzten Zeit viel besprochene Frage, nämlich die öffeut« liche Fürsorge für die verlassenen Kinder. . . . Der Herr Iustizminister betraut die Gerichte mit einer wahrhaft edlen Mission, indem er von ihnen verlangt, dass sie der Erziehung und dem sittlichen Zustande her Kinder ihre Aufmerksamkeit zuwenden, ernennt die Richter zu Waisenvätern, die es mit der ihnen hiemit übertragenen Aufgabe gewiss ernst nehmen und vielleicht so manches heranwachsende Kind vor dem sittlichen Verfalle bewahren und es als ein nützliches Mitglied der Gesellschaft erhalten werden.»
AuS Brasilien.
Das «Journal des Mbats» hat von seinem eben aus Brasilien heimgekehrten Berichterstatter, der in einer Reihe interessanter Artikel die dortige Revolution beschrieben hat, bestimmte Auskünfte erhalten, die auf eine Bestätigung des Gerüchtes hinauslaufen, man gehe in Rio ernstlich mit dem Gedanken um, nach all den gescheiterten Versuchen mit der Republik die Monarchie wiederherzustellen. Der Admiral de Mello, obwohl Republikaner, ließ sich von dem Admiral de Gama cud lich überzeugen, dass nichts anderes mehr zn thun erübrige, wenn man das Land vor der Anarchie retlen wolle. Nur gierig der Admiral de Gama in seinem Eifer und in seiner Anhänglichkeit für die Dynastie etwas weit, indem er sogleich Agenten nach Emopa entsendete und mit der Gräfin von Eu Unterhandlungen anknüpfen ließ. Da die Gräfin von Eu in Brasilien nicht populär ist, suchte er sie zu bestimmen, dass sie zugunsten ihres ältesten Sohnes Dom Pedro d'Alcantara abdankte, der noch Zögling der Militär-Akademie in Wiener-Neustaht ist. Alle diesbezüglichen Bemühungen sind aber gescheitert. Angesichts dieser Haltung war in Rio, wie man schon we,ß, ernstlich davon die Rede, den Sohn der zweiten Tochter des verstorbenen Kaisers, den jungen Prinzen Peter von Sachskn-Coburg-Gotha, auf den Thron zu heben. Allein man verzichtete aus Opportunitätsgründen darauf, und nun sollen der Admiral de Gama und seine Anhänger entschlossen sein, die Monarchie ohne Monarchen einzusetzen, falls die Gräfin d'Eu allen Vorstellungen unzugänglich bleiben sollte. In Ermanglung eines Kaisers, der mit einem Staatsrathe regierte, würde man sich mit einem Staatsrathe oder Regentschaft, athe btg'Nlgen, der aus alten Dienern des Kaisers Dom Pedro zusammengesetzt wäre. Um die Provinzen zu gewinnen, würde man ihnen noch ausgedehntere Freiheiten bewilligen, als die Republik ihneu gewährte, beinahe die Autonomie, wodurch aus Brasilien ein Bundesstaat würde, dessen Centralgewalt in dem Regentschasts-rath und einer Deputiertenkammer bestände.
Politische Uebersicht.
Laib ach, 20. December
Die Landtage von Niederösterreich, Mähren und Steiermark, Görz und Gradiska wurden gestern eröffnet. Im niederösterreichischen Landtage wurde vom Statthalter die durch die Vereinigung der Wiener Vororte mit Wien nothwendig gewordene Ab änderung der Landekordnung und Landtags-Wahlord-nung eingebracht. — Der steierische Landtag findet ein neues Präsidium an seiner Spitze, indem dessen Landeshauptmann und Landeshauptmann-Stellvertreter erst jüngst ernannt worden sind. Der neue Landeshauptmann, Graf Edmund Attems, wurde im Jahre 1884  von  der  Curie  des Großgrundbesitzes ,in   den
Landtag und noch im selben Jahre von den Abgeord» neten dieser Curie in den Landesausschuss gewählt. Er gilt als eine außerordentliche Arbeitskraft, seiner Gesinnung nach ist er deutsch liberal. Der neue Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Raday gehört seit 1876 dem Landtage an, in welchen er von den Landgemeinden Marburg als Abgeordneter der slovenischen Partei entsendet wurde, und hat schon früher einmal die Würde eines Landeshauptmann ' Stellvertreters bekleidet. Als Gesetzvorlagen kündigte der Landeshauptmann solche bezüglich des Vogelschlitzes und der Fischerei an und gab der Erwartung Ausdruck, dass es gelmgeu werde, die Errichtung des Laudeshotels in Gstatterboden durchzuführen. Mit einem begeistert aufgenommenen Hoch auf Se. Majestät den Kaiser schloss der Landeshaupt' mann seine Rede.
Nachdem der Landeshauptmann den mit Tod abgegangenen Mitgliedern des Landtages warme Nachrufe gewidmet Ulid die neu eingetretenen Mitglieder die Angelobung geleistet hatten, wurde die Sitzung go schloffen. Nächste Sitzung heute.
Ueber den Urtheilsspruch im Leipziger-Spionage-Prozess sprechen sich die deutschen Blätter mit großer Genugthuung aus. Namentlich deshalb, weil über die beiden französischen Osficiere keine Zuchthausstrafe verhängt wurde. Die «Münchener Allgemeine Zeitung» sagt, das entscheidende Mrkmal für, die Charakterisierung einer That als einer gemeinen sei zwe,fellos im Subj ct zu suchen, im vorlieqenden Falle also keineswegs vorhanden. Ob die Gnade des Kaisers früher oder später der Gerechtigkeit in den Arm fallen wird, stehe dahin; die Vermuthung, dass es bald geschehen werde, dürfte j.doch manches für sich haben, und man werde einen solchen Entschluss des Kaisers in den'weitesten Kreisen mit Befriedigung aufnehmen.
In der französischen Kammer steht, wenn der Pariser «Temps» gut informiert ist, die Em-bringuug eines Antrages in nächster Aussicht, wonach kein Ausläuder in Frankreich, dessen Colonicn und Schutzgebieten, im Bereiche von Befestigungen und Seehäfen liegendes Terrain erwerben dürfe. Allem Än-scheine nach steht dieser sonderbare Antrag mit ein" neuen Eruption der nie erloschenen Spionenfurcht inl Zusammenhange.
Im englischen Unterhause wurde das in« dische Anleihegesetz in dritter Lesung angenommen. 3^ Laufe der Debatte erklärte Harcourt, auf Wunsch der indischen Regierung sei ein Experiment gemacht worden, für welches sehr gewichtige Stimmen eingetreten sei^l wenn das Experiment keinen Erfolg hätte, müssten w Zukunft andere Maßregeln ergriffen werden.         ,   .
Der italienische General Ricotti, dem C"sPl das Kriegsministerinm angeboten hatte, pnbliciert m der «Opinione» ein Schreiben, in dem er das Scheitern der Verhandlungen erklärt. Er wünschte in der ae-sammten Verwaltung 40 Millionen zu erspraen, davon
Im Jahre 1866 machte er als Divisions - Com-mm.dant im 20. Feldjäger-Bataillon den Feldzug gegen Preußen mit; bei Königgrätz schwer verwundet, wurde er im September zum Major und Commandanten des 6. Feldjäger-Bataillons ernannt und rückte mit kaum vernarbter Wunde zum Bataillon ein. Im Jahre 1869 commandierte er das 8. Feldjäger-Bataillon gegen die Aufständischen in Dalmatien mit Auszeichnung, doch sollte er sich der Allerhöchsten Auszeichnung, welche ihn mit stolzer Befriedigung erfüllte, nicht lange erfreuen.
Ein altes Magenleiden trat nach den über« standenen Strapazen und Entbehrungen des Winterfeldzuges mit umso größerer Heftigkeit auf. Major UlZic suchte Heilung in seiner theuren Heimat, kehrte anscheinend gesund zu seinem Bataillone nach Stame-narovic-Bocche zurück, doch das südliche Klima behagte ihm nicht. Im Herbste 1871 erkrankte er abermals, der gigantische Mann wurde immer schwächer, endlich stellte der Magen seine Functionen ganz ein, noch einige Tage fristete UrZic durch künstliche Nahrung sein leidenvolles Dasein und am 7. Mai 1872 hauchte er seine Heldenseele aus. Am 6. Mai war das Verordnungsblatt in Budua eingelangt und der wackere Major wurde nicht Oberstlieutenant, was er immer erhofft hatte. Das Avancement schnitt gerade vor ihm ab, doch nahm er diese Mittheilung ziemlich theilnahms-los hin.
Major Ursic wurde am Friedhofe zu Budua in feierlicher Weise zur ewigen Ruhe bestattet. Oberst-Brigadier Iovanovic traf zum Leichenbegängnisse aus Cattaro in Budua ein und ordnete an, dass auch die Artillerie eine Ehrensalve für den verblichenen Halden abzugeben habe. Sein Bataillon gab ihm das letzte Geleite. Eine Salve krachte am Gottesacker und sandte seinem geliebten Commandanten den letzten Soldaten-gruh nach. Die Salve ist verhallt, die Erinnerung ober an den Dahingeschiedenen wird in j dem treuen Eoldatenherzen, das Ursic gekannt, weiter leben.
Meine Ktieftnutter.
Eine Erzählung von E. Kern. (Schluss.)
Aber die Ferienzeit vergeht schnell, schneller als die übrigen zehn Monate. Der September näherte sich seiner Hälfte, nur mehr einige kurze Tage, und das Gymnasium öffnete wieder sein Thor. Nicht ohne Herzbeklemmung sagte ich meiner braven Amme und allen Lebewohl und traurig trat ich den Heimw?g an.
Bei meiner Rückkunft hatte ich keine geringe Mühe, unser altes Haus'wieder zu erkennen. Es war gründlich ausgebessert und neu angestrichen. Noch auf« fallender war die Veränderung im Innern; man hatte zum großen Theil die alten Möbel erneuert, freundliche Tapeten glänzten an den Wänden, und, was eine Seltenheit bei uns war, man sah überall Blumen, wo sie ein Plätzchen finden konnten.
Aber ich war mit meinen Entdeckungen noch nicht zu Ende. Als ich m,in kleines Zimmer betrat, das bis jetzt nüchtern und trübselig war, stieß ich einen Freudenschrei aus. Eine hübsche Tapete gab ihm ein heiteres Aussehen, weiße Vorhänge zierten die Fenster und das Bett, und neben dem Ofen stand ein Büchergestell aus schwarzem Holz, der Gegenstand meiner kühnsten Träume, und schön geordnet meine Lieblingsschriftsteller darauf.
«Wirklich,> rief ich voll Bewunderung, «man sollte meinen, eine gütige Fee sei während meiner Abwesenheit gekommen und hätte mit ihrem Zauberstab alles verwandelt!» Kaum hatte ich mich von meiner Ueberraschung etwas erholt, als mein Vater mich durch die eintretende alte Grcthel zu sich auf sein Zimmer rufen ließ.
Die geheimnisvolle Miene meiner ehemaligen Kindsfrau vollendete meine Betäubung, und nicht ohne eine gewisse Unruhe folgte ich dem Wunsche meines Vaters. Auch er sah strahlend U'd glücklich aus. Er gieng mir entgegen, umarmte mich zärtlich, und noch ehe ich Zeit gefunden hatte, eine Fwqe über die s^lt» same Verwandlung unserer Häuslichkeit an ihn zu richten, sprach er zu mir: «Ich habe dich rufen lassen,
um dir eine große Neuigkeit zu verkünden, nnd es '!' mir viel daran gelegen, dass du sie aus meinem Munde erfährst. Ich habe mich während der FerttN wieder verheiratet, du hast jetzt zwei Herzen, die dlly lieben.» Bei dieser niederschmetternden Eröffnung erblasste ich. Ohne sich den Anschein zu geben, als ov er diese Aufregung bemerkte, fuhr er in seiner Rede fort: «In deinem Alter bedarf man noch der Zärtlich' keit uud der Sorgfalt einer Mutter, und übrigens,' fügte er mit gutmüthigem Lächeln hinzu, «habe ich alle Ursache zu glauben, dass du und deine Stiefmutter ausgezeichnete Freunde sein werdet.»
Leichenblass und mit zusammengepressten Lippen stand ich vor meinem Vater und fand kein Wort der Erwiderung. In meinen Ohren summte die Prophezeiung der «Rothen Rübe» mit furchtbarer Deutlichkeit: «Du wirst eine Stiefmutter bekommen, die dicy nicht mag, die...»
«Nun.» sagte da mein Vater, «du sagst g" nichts. Willst du nicht die Bekanntschaft deiner Mutter machen?»
Ich stamm-lte einige undeutliche Worte. Da ergriff er mich bei der Hand und richtete seine Schütte gegen die Thür des Wohnzimmers.
Ich wich unwillkürlich zurück, das Herz schlug"" zum Zerspringen, und ich erwartete, eine kalte Frau erscheinen zu sehen, die ich niemals würde lieben können, als die Thür sich aufthat und ich — meine Pathin erblickte.
Mit einem Sprung lag ich in ihren Armen.
«Mein Sohn!» fagte sie zu mir in tiefer Bewegung.                                                                          .   ^
«Ihr Sohn!» Plötzlich wurde es Licht in memem Kopf«». «Du bist es also, du! O, welches Glückl» "es ich,  indem  ich  ihren Kuss zurückgab und nicht muoc wurde, immer wieder den Namen zu wieverholen, oe mir so süß erschieu:  «Mutter! Mutter!»
«Habe ich es dir nicht gesagt, mein Kind,» pgr sie zu mir, «habe ich es dir nicht gesagt, dass du me mals eine Stiefmutter haben würdest? ...»
Und sie hatte die Wahrheit gesprochen.
Lüibacher »«-Itung Nr 292.                                                                                  2515                                                                                           21 Vereinber 1893.
im Kriegs« und Marine-Etat 20 Millonen. Die Heeres« ausgaben wollte er von 246 auf 232 Millionen herabsetzen und dementsprechend das Heer organisieren, da die Beibehaltung der gegenwärtigen 12 Armeecorps bei unveränderten Ausgaben ein Fehler ist, der manche Gefahren im Gefolge hat und leicht verhängnisvoll werden könne.
Nach Erledigung des Budgets erfolgt die Vertagung der serbischen Skupschtina bis über die griechischen Weihnachten hinaus. — G^rüchtweise verlautet, der radicale Club beschäftige sich mit dcr F-age ber Pensionierung des Metropolilen M'chael und trachte durch PaZic die Zustimmung Nusölands für einen solchen Schritt zu erlangen.
Tagesneuigleiten.
—   (Fürstbischof Dr. Leopold Schuster. ?ach  dem   kirchlichen Verordnungsblatte  wird   die Confirmation   des  hochwürdigsten   Fürstbischofs  von   Seckau, Dr. Leopold Schuster,   am 3N. d. M. und die Consecration am   31. December   in Salzburg   stattfinden, womit der Herr Fürstbischof in alle Rechte  als Ordinarius der Diöcese Seckau eintritt. Die Inthronisation wird am 6ten Jänner stattfinden.
—    (Concurs    einer    la ndwirtscha ft-l'chen    VorschusScasse.)   Die    landwirtschaftliche '8alozna.   in Chotusic  bei Czaslau  sagte den Concurs an.   Der   Gemeindevorsteher    und    gleichzeitige   Casfter vftinla wurde verhaftet,  drei Verwaltungsräthe von der Gendarmerie in dem Momente betreten, als sie die Flucht Mittelst Eisenbahn ergreifen wollten. Der Landwirt Pro-chaskll erschoss sich.  In Chotusic   musste Czaslauer und Kuttenberger Gendarmerie  die Ordnung aufrechterhalten, da die Erregung bei der Bevölkerung sehr groß ist. Bisher wurde ein Deficit von 30.000 fl. eruiert.
—  (Dürre Wurst) In der letzten Sitzung des bersten Sanitätsrathes referierte nach Erledigung einer Weihe von geschäftlichen Mittheilungen Ober-Sanitätsrath Dr. Max Gruber   über  die  Zuliissigleit   der  Erzeugung Und des Verlaufes der  getrockneten,   sogenannten  dürren Wülste. Der Oberste Sanilätsrath stellte die Bedingungen lest. unter welchen die Herstellung und der Vertrieb dieses battels   vom   sanitätspolizeilichen  Standpunkte statthaft
"scheint.                                                                         ^,
-(Vice-Hoflapellmeister Pius Richters).
In Wien ist der l. und l. Hoforaanist und Vice - Hos« kapellmeister Pius Richter lurz nach vollendetem 75. Leben5-lah'-e gestorben. Er erkrankte an einer doppelseitigen Lungenentzündung, die ihn in wenigen Stunden dahinraffte. Nichter, der einen guten Namen in der musitalifchen Nelt hatte, wurde zu Warnsdorf am 11. December 1816 geboren und war vielen Mitgliedern des Kaiserhauses der erste musikalische Lehrmeister. Ihre Majestäten die Kaiserin und Königin Christine von Spanien, Ihre l> und k. Hoheiten Prinzessin Gisela von Baiern und die Herren Erzherzoge Fneorich und Eugen sowie weiland Erzherzogin Mathilde zählten zu seinen Schülern. Er bar auch als Componist thälig und schrieb eine Symphonie, "n Requiem, Graduate. Messen, Lieder und Clavierstücke. W°n historischem Interesse ist, dass er als 21jähr,ger Angling während des Gottesdienstes in seiner Vater-A»dt die große »Messe Beethovens zum erstenmal m Oesterreich zur Aufführung brachte. Auch seine eigenen Kompositionen kirchlichen Genres wurden während seiner ""gen Dienstzeit wiederholt i-i der Hofkapelle zu Gehör gebracht. Pius Richter war mit den Ritterkreuzen des ."lanz-IoschOrbens und des spanischen Ordens Karl III. oecoriert.
„. — (Duelle.) In Kecskemst hatte der Rechtshü rer ""st Kiss an einem Tage zwei Duelle zu bestehen. Zu-"st schlug er sich mit dem Privatier Nikolaus Aoa-"°viö. dem er den Hut durchlöcherte, auf Pistolen. Gleich °arauf focht er mit dem Hufaren - Lieutenant Grafen .^chenyi einen Säbelduell aus, wobei beide Partelen '?wer verletzt wurden. Das Motiv beider Zveitämpse "ldtte ein heftiger Wortwechfel. «, — (In Angelegenheit des Kunstweln-"tseh es.) Wie der «Pester Llov> meldet, hat der ^»arische Handelsminister an sämmtliche ausländischen Insulate ein E suchsschreiben gerichtet, in welchem beider« hervorhoben wird, dass. obschon in Ungarn l„ Oberem Maße Kunstwein nicht fabriciert wird, d,e "lg'erung und die Legislative es dennoch — besonders '"Anbetracht des Umstandes, dass im Auslande sehr ^ Weine mit falscher Bezeichnung ungarischer Mm-"oductionsgebiete in V-rkchr gebracht wurden — sur "°'hwendig gefunden haben, dass diesbezüglich gesetzliche ^"antien geschaffen werden, welche in Zukunft den aus-landischen Käufern vollständig dafür Gewähr bieten wer-^"' dass sie, wenn sie sich direct an ungarische Pro-Lenten, respective an ungarische Weinhändler wenden, !"b aus jener Weinproductionsgegend stammende un-"lalschte Weine schalten werden, welche auf den V»g-""ten verzeichnet sind.                                               .      ,
^ ^ (Ein lebensüberdrüssiger Häftling.) ^" der Strafanstalt Panlrah bei Prag zündete ein zu ^ Vionaten Kerler verurtheilter Sträfling in emer ^"zelzelle den   Strohsack  an,   um   sich  zu  verbrennen.
nachdem er durch Verbarricadierung der Thüre den Ein« tritt der Wachorgane verhindert zu haben glaubte. Dieselben drangen dennoch ein und entfernten den mit Brandwunden bedeckten Lebensüberdrüssigen. Aus Schreck über den Vorfall starb in der Nachbarzelle ein bereits 80mal abgestrafter Verbrecher an Schlaafluss.
—  (Unruhen in Pacermo.) Vorgestern abends fand   in   Monreale   eme   von   der  Arbeitervereinigung «1?a,8«io   äm   lavoratori»    veranstaltete Demonstration statt. Die Demonstranten schrien:    «Nieder mit der Ge-meindebehö-de! Nieder mit der Verzehrungssteuer!» Nach-dem   sie   einige Zullwächter  übel zugerichtet und mchrere Zollhäuschen verbrannt hatten, wurden die Demonstranten von der Polizei zerstreut und mehrere derselben verhaftet. Die Demonstranten   unternahmen   sodann   einen  Angriff auf   die   Kaserne,    in   welche    die Verhafteten   gebracht worden   waren,   um   dieselben   zu   befreien.   Es entstand ein Handgemenge,   bei welchem   ein Sergeant der Bersa-glieri,   zwei Gendarmen   und   ein Versaglieri   leicht verwundet wurden.   Zwölf der Demonstranten erlitten Con» tusionen.   Die   bewaffnete Macht   machte von der Feuerwaffe keinen Gebrauch.   In  der Nacht wurden die Verhafteten, 32   an   der Zahl,   nach Palermo transportiert.
—   (Zum    Attentate    auf    den    Journalisten Harich.) Aus Magdeburg wird telegraphiert: General   Kirchhofs,   der   seinerzeit   auf   den   Redacteur Harich in Berlin   geschossen   hat,   büsste  hier  eine vierzehntägige Festungshaft   ab,   zu der  er  verurtheilt worden war.
—  (400.000 Mark de fr audiert.) Wieder «Localanzeiger» aus London meldet, wurde ein Angestellter des Berliner Bankhauses Hardy  und Comft. nach Unterschlagung von mehr als 400.000 Mark flüchtig.
Local- und ProvinM-Nachrichten.
—  (Der Kais er tag  im  Kalender.)   Eine jeden Patrioten   erfreuende Neuerung   zeigen,   wie schon jüngst   erwähnt,   die    meisten    österreichischen   Kalender für 1894.   Der Kaifertag  (bei unS der 18. August) ist, wie es in allen reichsdeutschen Kalendern längst der Fall war, nunmehr auch bei uns roth bezeichnet. Die Anregung zu  dieser   erfreulichen Nmerung  hat,   wie   es heißt, ein begeisterter Patriot und höherer Militär gegeben.
—   (Die   Verlobung   im   Kaiserhaus e.) Aus   Pola   liegt  folgende   amtliche  Depesche  vor:   Die Meldungen von der erfolgten Verlobung Ihrer l. und k. Hoheit der Frau Erzherzogin  Karolina Maria Immaculata mit Sr. Hoheit dem  Prinzen  August von  Coburg finden Bestätigung.
—  (Achtzigster Geburtstag der Großherz on in    von    Toscana.)   Aus   Volosca   vom 19. d. M. wird gemeldet:  Zu Ehren   des   80. Geburtstages Ihrer   k. und   k. Hoheit   der   Frau   Erzherzogin Maria Antonia Großherzogin   von Toscana   brachte   die Militärkapelle gestern abends der hohen Frau ein Ständchen dar. Die Gemeinde Volosca   hat   ihrer Dankbarkeit für die vielseitigen wiederholten Gnadenacte Ihrer l. u. l. Hoheit durch festliche Beflaggung des Ortes Ausdruck ge« geben. Die Schiffe haben Flaggengala angelegt. Zur Beglückwünschung   der Frau Erzherzogin   hatten   sich   heute eingefunden:   Bezirlshauptmann   Fabiani,    Curvorsteher Oberst  Wachter,  die  Geistlichkeit  und  eine Deputation der Gemeindevertretung, welche Ihrer l. u. k. Hoheit ein prachtvolles Bouquet mit einer auf  einer Schleife   lunst-voll  ausgeführten  Widmung   überreichte.    Heute  abends wird Volosca festlich beleuchtet sein.   Se. l. u. l. Hoheit Herr Erzherzog Ferdinand Großh.'rzog  von Toscana   ist gestern abends hier eingetroffen.
—   (Freiherr   und  Freifrau   Seefried von Vuttenheim.) Das junge Ehepaar weilt äugen-blicklich, wie aus Mailand gemeldet wird, unter dem Incognito v. Walden  im  vornehmsten dortigen Hotel,  dem «Grand Hotel de Milan». Die junge Baronin, bekanntlich geborne Prinzessin Elisabeth von Baiern und Enkelin Sr. Majestät des Kaisers,  scheint sich  sehr  rasch in die neuen  Verhältnisse  gefunden  zu  haben.  Sie  reist ohne Begleitung  oder  Dienerschaft  und  nimmt  bescheiden  an den Tabled'hott-Mahlzeiten theil, unerkannt von Wirt und Hotelgästen. Wenn irgend etwas, so könnte höchstens das blühende, glückstrahlende Aussehen der jungen Frau Aufmerksamkeit erwecken.
__ (Militärisches.) Wie das Armeeverordnungsblatt meldet, wurden in den Stand der Infanterie-Cadcttenschule in Liebenau bci Graz transferiert: der Major Anton Hubel des 41. Inf.-Reg.; bann die Hauptleute: Emil Llschla des Generalstabscorps, Alois Bergltsfel des 17. Inf.-R g., Wilhelm V.ilh von Wallernried des 4ten ^äaer-Bataillons und Adalbert Schneider des 27. Ins.-R a ' daxn die Oberlieutenante: Eduard Mertn des 77sten Ins ''i)teg Michael Nag/l des 69. Inf.-3ng., Anton Gre-aorilsch des 20. Feldjäger-Bataillons, Philipp Czeipll des 22. Inf..Reg. und Roman Niche" des 17. Inf.-Reg., dann den Regimentsarzt Dr. Julius Schulbaum des 47sten
Inf'Reg.
__(Die Ernennung der Reserve-Lieutenant s) pflegt bekanntlich jedes Jahr am 24. December zu erfolgen. Diesmal fällt der Weihnachtsabend jedoch auf einen Sonntag,  also auf einen Tag,  an welchem in der
Regel die Hof- und Staatsdruckerei geschlossen ist. Man gibt sich in den betheiligten Kreisen des Publicums der Hoffnung hin, das Reichs-Kriegsministerium werde den Einjährig-Freiwilligen, welche dieses Jahr die Officiers-prüfung mit gutem Erfolge absolviert haben, die übliche Weihnachtsbescherung auch diesmal nicht vorenthalten wollen, sondern das Verordnungsblatt am Samstag d?n 23. December erscheinen lassen. An unterrichteter Stelle versichert man indessen, dass bis heute noch leine Anstalten getroffen wurden, um das Verordnungsblatt mit der Ernennung der Reserve-Lieutenants schon am 23. zu publicieren. Das schließt allerdings nicht aus, dass die Veröffentlichung doch beschleunigt wird und schon am 23. December erfolgt. Es wäre dies umso wünschenswerter, als auch an den zwei Weihnachtsseiertagen die Hof- und Staatsdruckerei geschlossen ist, die Ausgabe des Avancement-Verordnungsblattes also erst nach den Weih-nachlsfeiertagen erfolgen könnte.
—  (Das Aquarium   an der k. k. Staats« Oberrealschule.)   Kaum  ist   ein  Jahr   vergangen, dass von dem Aquarium an der Laibacher Oberrealschule in diesen Spalten Erwähnung gethan wurde, so sind wir in der angenehmen Lage, von einem weiteren Auffchwunge derselben   berichten   zu   können.   Immer  weitere  Kreise interessieren   sich   für  dieses,  die  Anschauung  und  das Wissen der studierenden Jugend fördernde Unterrichtsmittel. Ein   ehemaliger Schüler   buser Anstalt,   Postofficial und Hausbesitzer Herr Josef Flere, bereicherte in hochherziger Weise dieses Aquarium mit zahlreichen,   selbst  a/zoa/nen Süßwasserfischen,  darunter   zwei   junge Welse,   und   mit zwei sehr hübschen ausgewachsenen Axeloteln. Ein Schüler dieser Anstalt fügte zwei schöne Grottenolme hinzu.  Allgemeine   Bewunderung   erregen   gegenwärtig  drei Fische, die von der Fischereisection der krainischen Landwirtschafts-Gesellschaft   für dieses Aquarium gespendet wurden,   und zwar ein amerikanischer Bachsaibling (8a1mo sontiniill'»), der, erst vor nicht langer Zeit aus Amerika nach Europa verpflanzt,   vor zwei Jahren   in   der Fischbrutanstalt zu Studenz aus dem Ei gezogen wurde (was Färbung und Güte belangt, übertrifft der Vachsaibling  alle bisher bekannten   edlen   Fischgattungen),  und   zwei   schöne,   ausgewachsene ErMplare der prachtvoll gefärbten Bachforelle (Irutta tario) im vierten Lebensjahre,  die ebenfalls  in dieser Brutanstalt vom Ei aus gezogen wurden, tummeln sich in dem Aquarium herum. Die Schuljugend wird dieses Geschenk  in  dankbarer Erinnerung  behalten  und   sicher dadurch zu würdigen wissen,  dass sie in ihren Heimatsorten der Fischzucht, diesem in national-ökonomischer Beziehung bisher noch so wenig  beobachteten Zweige,  neue Gönner und Förderer zu gewinnen trachten wird.
—   (Beamten-Bauverein.)   Der Laibacher Beamten - Bauverein   hat   sich   bei der Versammlung am 17. d. M. mit  «beschränkter Haftung»  constituiert.   Von der Versammlung wurden gewählt: In den Verwaltungs-rath:   Bayer Otto,  Buchhalter;   Biber Alois,  l. k. Zollamtsverwalter; Dimnil Jakob, Stadtlehrer;   Hanui Ia-romir,  Stadtingenieur;   Dr. Jan   Johann,  k. l. Finanz-Procuratursconcipient;   Ienit  Alois,  Assecuranzbeamter; Klein Anton, Director der städtischen Svarcasse; Kokevar Josef,   Beamter  der   Südbahn;   Dr. Koptiva   Johann, Stadtphysicus;   Koch   Lyrill,   Architekt;   Perhavc  Josef, l. k. Finanzbeamter in Pension  und Generalvertreter des österreichischen «Phönix»;   Plantan Johann, l. l. Notar; Prosenc Josef,   Generalvertreter   des   «Phönix»;   Samsa Raimund, t. l. Grundbuchssührer; Svetek Johann, Südbahn-beamter; Svitil Johann, l. l. Vaurath; Trstenjak Anton, Controlor der städtischen Sparkasse; Vdooic Johann, Buchhalter  des   österreichischen «Phönix»;   Verberber   Victor, k. k. Gerichtsadjunct; Waschica Roman, l. k. Oberingenieur; Zarli Rudolf,   l. l. RegierungSofficial;   in den  Aufsichterath: Luschin Karl, l. k. Hauptmann in Pension;   Svetll Anton, l. k. Rechnungsrath; Iamida Mathias, Landesrath.
—    (Gegen   die   Nichtbefolgung   eines Einberufungsbefehles.)   Zur   thunlichslen   Ein-schränlung der Fälle, dass Mannschaft des Heeres, welche auf  einen  Einberufungsbefehl  nicht   eingerückt   ist,   nach vollstreckter  Heeresdienstpsticht  in  die  Landwehr   übersetzt werbe,  ist  vom Kriegsministerium im Einvernehmen mit dem l. l. Ministerium  für  Landesvertheidigung und dem königlich    ungarischen   Landesvcrtheibigungsminifter    angeordnet  worden:   Jene  Mannschaft,   welche  der  Nicht-befolgung eines Einberufungsbefehles sich schuldig gemacht hat und im letzten Jahre der Heeresdienstpsticht steht, ift in diesem Jahre unbedingt zur Waffenübung — eventuell wiederholt  und  ohne Rücksicht darauf,   ob  eine Waffenübung noch stattfindet oder nicht — einzuberufen. Seitens der Ergänzungsbezirkscommanden,   beziehungsweise politischen Vezirlsbehöroen (Vezirlsbeamten) ist mit allem Nachdrucke anzustreben, dass die Betreffenden noch vor Ablauf des letzten Jahres der Heeresoienstpflicht ausgeforscht und stellig gemacht werden.   Diejenigen,   bei welchen die Umstände der erfolglosen Einberufung darthun,   dass sie sich der   Dienstpflicht   gänzlich   entziehen   wollen,   sind   als Deserteure zu erklären und außer Stand zu bringen.
—  (Gefundene Alterthümer.)   Ueber prä-historische Funde beim Bau der Würtherfte-Strahe nächst Velden  berichtet K. Freiherr v. Häuser in   den   «Freien Stimmen»: Gefunden wurden Blonz?beile. Lanzenspihen, Bruchmetall,   zusammengeschmolzene  Vronzeklumpen  und
Llttbllcher Zeitung Nr. 2V2.                                                                                2516                                                                                              21. December 1SV8.
Vronzesicheln. Der wertvollste Theil der Funde sind die Sicheln, die, deutliche Zeichen des Gebrauches ausweisend, den Schluss zulassen, dass zur «Hallstätter Ieit» in Kärnten Fldsrüchte gebaut wurden. Schon im Jahre 167? war im Görtschitz'Thale, etwa zehn Zoll unter der jetzigen Oberstäche, eine drei bis vier Ioll breite Schichte von verkohlten Gersten«, Hirse-, Roggen- und Weizen» lörnern gefunden worden.
—  (DerCommandantder 28. Infanterie» Tuppendivision),  Seine   Excellenz   FML. Ludwig Hegedüs be Tiszavülgy,  trifft heute  mittags   in  Laibach ein;   ein   osficieller  Empfang  findet   über  Wunsch  des Herrn FML. nicht statt.
—   (Die Handels« und Gewerbekammer in Laibach) hält Freitag den 22. December um 2 Uhr nachmittags im Magistratssaale eine öffentliche Sitzung ab. Nuf der Tagesordnung stehen: 1.) Vorlage des Protokolls der   letzten   Sitzung;    2.)  Verleihung   der   Jubiläums« Stiftungen   pro 1893;   3.)   Erstattung  des Vorschlages für füns Censorenstellen bei der hiesigen ung. Bankfiliale; 4.) Erstattung des Vorschlages   für Handelsbeisiher beim hiesigen   Landesgerichte;   5.)   Bericht, betreffend   die Errichtung einer Schule für Thonindustrie; 6.) Bericht betreffend die Hebung der Strohflechtindustrie;   7.) Voranschlag  der Kammer  pro 1894;   8.)  Maximaltaris   des Eommifsionär - Vereines   in Laibach;   9.)   Statuten  der Kranlencafse der Genossenschaft der Schneider,  Kürschner «. in Laibach;   10.) Gesuche   um Bewilligung  von   neuen Märkten  in   Vagor  an  der  Save,  Reifnitz und   Nrch; 11.) Erhöhung des Lagerzinses  beim   hiesigen Zollamte; 12.) Abänderung der Marktordnung in Reifnih; 13.) Bericht, betreffend die Einführung des Unterrichtes im Schuh-machergewerbe in Kropp.
* (Deutsches Theater.) Gestern gieng die Oper «Faust» von Gounod und damit die erste große seriöse Oper in dieser Saison in Scene. Es ist einleuchtend, dass man bei Aufführungen von Opern großen Stils seitens einer Operettenbühne nicht Unmögliches verlangen kann; anderseits muss man zugeben, dass die Solisten Frau Vaviera (Margaretha), Herr Müller (Faust), Herr Hönigsfeld (Valentin), Fräulein Grimm (Siebet) und Frau Milola (Marthe) brave Leistungen boten und in den Hauptnummern warmen Beifall er« hielten. Herr Souvent ist ein Bassbusso, großen Gefangs-partien nicht gewachsen, war überdies indisponiert, daher als Mephisto ganz unzulänglich. Das Orchester hielt sich wacker; dem Chor, wie überhaupt der ganzen Oper wären jedoch einige Proben sehr zuträglich gewesen, denn dass besseres geleistet werden kann, hat der «Bajazzo» bewiesen.                                                                            ^
—  (Heimische  Kunst.)  Im Schaufenster  des Herrn Vaso  Petriiic   am  Rathhausplah   wird  für  dcn morgigen Tag  ein  in   Goldstickerei   ausgeführtes Velum zur Ausstellung gelangen. Dasselbe wurde an der hiesigen Fachschule von den Schülerinnen des zweiten Jahrganges und  der Hospitantin Fräulein Adele   Czerny   unter  der Leitung  der Lehrerin Fräulein Risa Wennig   angefertigt und ist für die Kirche in Bischoflacl bestimmt.
' (Dynamit« Diebstahl.) Am 11. d.M.nachts wurden der Vauunternehmung G. von Eeconi <K Comp. am St. Nnnaberge, politischer Bezirk Rubolfswert, zwei Werkzeugtisten erbrochen und aus denselben nebst verschiedenen Werkzeugen auch 1b Kilogramm Dynamit, 3 Zündschnüre, 106 Kapseln und 5 Kilogramm Pulver gestohlen. Nach den unbekannten Thätern ist die schärfste Invigilierung veranlasst worden.                                 —r.
—   (Aus Adelsberg)  geht uns die Mitlheilung zu,  dass der dortige Ortsschulrath den Beschluss gefasst hat, die derzeitig 4classige, mit drei Parallelclassen ver« bundene Volksschule  unter   obligatorischer Trennung der Geschlechter in den zwei obersten Classen in eine 5clajsige Schule umzuwandeln und ein bezügliches Gesuch  an   die höheren Schulbehörden bereits überreicht hat.
—   (Vom Theater.)  Morgen   beginnt  das   Gast« spiel des k. k. Hofburgschauspielers Herrn Ernst Hartmann, der nicht nur eines der hervorragendsten Mitglieder und eine Hauptstütze des k. l. Hostheaters,   sondern auch einer der bedeutendsten Künstler der Gegenwart ist, ja in seinem ' Fache  (Bonvivant)   in  unerreichter   Größe  dasteht.   Der Künstler wird am   ersten Gastspielabende   eine seiner berühmtesten Rollen in Shakespeare's «Die bezähmte Widerspenstige»  darstellen,  eine Rolle,  in der er die gröhlen Triumphe   gefeiert   und   die   glänzendsten   Erfolge   errungen hat.   Soweit unsere Erinnerung   reicht,   ist «Die! bezähmte Widerspenstige» in Laibach   niemals,   oder   seit ^ vielen Jahren nicht   aufgeführt worden,   daher auch dem! Stücke   das    größte   Interesse   entgegengebracht   werden dürste.
—   (Todesfall.)  Gestern ist Herr Josef Svoboda, Apotheker   und Vorstand   des   lrainischen Apotheker-Gremiums, eine allgemein gekannte und geachtete Persönlich» leit, im 52. Lebensjahre verschieden.  Das Leichenbegängnis findet morgen statt.
—    («Slovenski   Pravnik.»)   Nummer   12 enthält: Fr. Sullje, «Von   der Reform   unserer   directen Steuern. (Schluss);   P. v. Radics,  «Rechts« und  staats-wissenschaftliche Vortrüge  in  Laibach.  (Schluss);   «Mit-' Heilungen au« der Rech^prar.ls»; Diverses.                        l
— (Die Typhus-Epidemie) in Zelimlje, Bezirk Umgebung Laibach, ist in entschiedener Abnahme begriffen, und belauft sich der dermalige Krankenstand noch auf 5 Perfonen; dagegen trat diese Krankheit vor kurzem in der zur Gemeinde Helimlje gehörigen Ortschaft Skrilj auf, woselbst ? Erkrankungen vorkamen, unter denen jedoch schwere Fälle nicht beobachtet wurden,    o.
Neueste Nachrichten.
Seine Majestät der Kaiser hat gestern Seine Durchlaucht den Ministerpräsidenten Fürsten Windisch-Grätz in längerer Audienz empfangen. Der Ministerpräsident erstattete dem Monarchen Bericht über den Verlauf der eben beendeten Parlamentssession.
Landtagsberichte.
Der Finanzausschuss des niederösterreichischen Landtages berieth gestern übcr das Budget-Provisorium. Referent Abgeordneter Dr. Magg gab ein Bild der finanziellen Lage des Landes und empfahl die vom Landesausschusse vorgeschlagene EinHebung der Landesumlagen vom 1. Jänner bis 3lsten März künftigen Jahres in derselben Höhe wie im letzten Jahre. Das Provisorium wurde in der vom Landesausschusse vorgeschlagenen Fassung beschlossen.
ImsteierischenLandtage wurde das Budget-Provisoriuni genehmig^ — Nächste Sitzung am 9ten Iä nner.                       ________
Dem am 28. d. Vc. zusammentretenden schlesi -schen Landtage werden von Seite des Landrs» Ausschusses 93 Vorlagen unterbreitet werden, welche sämmtliche Agenden der Landesverwaltung betreffen.
Gelegratnine.
Wien, 20. December. (Orig.-Tel.) Obwohl in der gemeldeten katarrhalischen Affection eine erfreuliche Besserung eingetreten ist, verließ Se. Majestät der Kaiser heute die Hofburg nicht.
Prag, 20. December. (Orig.-Tel.) Gestern abends hat gegen den Advocate« Wolf in Rakonitz ein Dynamit-Attentat stattgefunden. Das Haus wurde fast ganz zerstört, jedoch niemand verletzt. Das Attentat wird der Socialistenpartei zugeschrieben. Umfassende Sicherheitsvorkehrungen wurden getroffen.
Prag, 20. December. (Orig.-Tel.) Bezüglich des Attentats in Rakonih wird authentisch gemeldet! In der Nacht zum 17. d. M. wurden 32'/, Kilogramm Dynamit entwendet. Das Attentat auf das Haus Wolf erfolgte am 16. d. M. Es scheint, dass die Dynamitpatrone vom Trottoir in die Hausflur geworfen wurde. Auf die Ausforschung des Uebelthäters wurde eine Prämie von 500 fl. ausgesetzt. Die Stadtwache wurde verstärkt. Mehrere Haussuchungen blieben bis nun erfolglos.
Rom, 20. December. (Orig.«Tel.) Die in der Kammer von Crispi verlesene Declaration betont, indem die Regierung die Macht im ernstesten Augenblicke übernehme, benüthige sie der Mitwirkung der Kammer ohne Partei-Unterschied und das Vertrauen des Volles, um durch Reorganisieren der Finanzlage dem Lande neues Selbstbemnsslsein zu geben Die Declaration kündigt die Durchführung größtmöglichster Ersparungen an und betont die Nothwendigkeit neuer Steuern. (Beifall im Centrum und auf der Linken.) Im Laufe der Debatte erklärte Crispi, er wolle bezüglich der äußern Politik die Freundschaft der Völker und Achtung der Verträge.
Pola, 20. December. Erzherzog Franz Ferdinand von Oesterreich-Este ist heute früh um 4 Uhr 30 Min. nach Wien abgereist.
Berlin, 20. December. In der Zündwarenfabrik von Klimitz in der Rathhausstraße fand heute früh eine Explosion statt, bei welcher Warenvorräthe im Werte von einigen Tausend Mark vernichtet wurden. Von den Arbeitern wurde niemand ernstlich verlcht.
' Paris, 20. December. Die Untersuchung über das Bombenattentat in der französischen Kamnnr ist bereits weit vorgeschritten. Es sollen neuerliche Hausdurchsuchungen angeordnet worden sein.
Madrid, 20. December. Die Aerzte des Ministerpräsidenten Sagasta jprachen sich für die Nothwendig« keit der Vornahme einer leichten Operation aus. Das Allgemeinbefinden ist ein gutes.
Melilla, 19. December. Auf das Verlangen des Marschalls Martinez Campos, die räuberischen Kabylen zu bestrafen, versprach Araaf, jene Strafe über dieselben zu verhängen, die Campos verlangen würde, ausgenommen die Todesstrafe, die nur der Sultan selbst aussprechen könne.
New-Iork, 20. December. «New.Hork Herald» meldet aus Montevideo: Depeschen aus Rio de Janeiro zufolge erhielt der englische Commandant Instructions aus London,  die Blocade  nicht  anznerlennen und di
Interessen Englands zu schützen. Peixow vezelHime osficiell die Plaza de Harmonia als Landungsplatz für die fremden Kriegsschiffe.                                          ____
Ausweis über den Stand der Thierseuchen in Krain
für die Zeit vom 11. bis 18. December 1693. A « sgebrochen
die HunbSwuthkranlheit im Vezirke  Gurkfeld in der Gemeinde Landstraß -   in, Bezirke Rudolfswert in der Gememde
Täftlil).
Verstorbene.
Den 19. December. Karl Au^ic, Vesitzers«Sohn. 8 I,, .hradchlydorf 15, Schwäche nach Scharlach. — Josef Trinler, Hausbesitzer, 49 I., Südbahnstraszc 11, Herzfehler. — Karolma Vcdma, Fialers.Tochter. 13 Mon., Anstraße 10, Bronchitis. --Marjana Novak, Amtsdieners'Witwe, 67 I.. Deulfche Gasse?, Altersschwäche.
Im Spital«:
Den 1 9. December. Anton Frank, Feldarbeiter, 42 I., bösartige Geschwulst. — Varthelma Lotric, Schlosscrgehilfe, 32 I., Lungenödem._______________________________-
Verzeichnis
der Wohlthäter, welche für die Abbrändler von Altbacher milde
Gaben gespendet haben:
Sammlung der Psarrämtec: Ratschach 3 sl., Lces 7 fl>, Koprivnit 4 fl. 64 kr,, Iohanncsthal bei Ratschach 4 fl. 44 ir., St. Varthclmä 3 st. 50 lr., Zirkle 4 fl., St. Ruprecht .> ft-, Schach 10 fl., St. Georgen 18 fl,, Seebach 63 kr.. Duplach 3 ft., Gorice 3 fl., Krainburg 24 fl. 49 fr., Nulovsica 1 fl. 80"., Virkendorf 5 fl., Predasscl 10 fl. 12 lr.. Semic 21 fl., Tsch"' nembl 5 st., Schwcinbcrg 3 fl. 62 kr., Zalnja 4 fl. 45 lr., Suva 5 fl., Villichberg 5 fl. 5 lr., Vojslo 7 fl. 50 lr., Godomc 4 fl. 50 st., Mannitz 2 fl.. Idria 10 fl. 20 lr., Planina 2 fl. 62 lr., Zavrac 1 st. und Iejica 8 st.
Volkswirtschaftliches.
Laibllch,  20. December. Auf dem heutigen Marlte sind erschienen : 2 Wagen mit Getreide und 5 Wagen mit Holz. Durchschnitts-Preise.
fl, ! lr' N, ! ll,                                        fi^   t^ ^ ^ Weizen pr.Meterctr.   7 55   8 5c Nutter pr. Kilo . . — 9U-—^ Korn              »         6—   6 50, Eier pr. Stück   . .   -   3-^"-Gerste            .         6 —   6 50 Milch pr. Liter . . - 10 - ^ Hafer             »         6,70   7 50 Rindfleisch pr. Kilo — K4 - ^ Halbfrucht      .        ---------------Kalbfleisch          »    — 54 — ^ Heiden           »         8—   8 5l> Schweinefleisch  »         56^""" Hirse              .         5 30  6 — Schöpsenfleisch   »         36 — ^ Kuluruz         »         5 80   5 80 Hähndel pr. Stück  — 40 - ^ Erdäpfel   100 Kilo   2 20-------Tauben         »         -17-^ Linsen pr. Hcltolit.   13 .-------Heu pr. M.'Ctr. .    3 57 — -^ Erbsen            .        13^-------Stroh         »     . .    2 87 — ^ Fisolen          »         9-----------Holz,   harte«   pr. Rindsschmalz   Kilo   1------^—                  Klafter    7!-------^ Schweineschmalz »        68-------— weiches,    »      b------'"" Speck, frisch       .        56-------Wein,roth.,100 Lit.  -^24^ — geräuchert »   — 64-------— weißer,   »------^^ Lottoziehung vom 20. December. Brunn:     22     61     47      64     4. Meteorologische Beobachtungen in Kaibach.___. Z          «tic       Z,                                                      3'«« ^   3k     -Z5   I"       ««">     beV«tl. W 7Ü.Mg."?Z6g       0 4'     windstill     ^bewM^ 5 50 20.2 . N.      734 6       16     W. schwach        bewölkt     MegeN 9 . Ab.    732-5       2 0     W. schwach         Regen Bewölkt, regnerisch. — Das  Tagesmittcl der Temperatur 13°, um 33' über dem Normale.                           ______^. Verantwortlicher Redacteur: Julius Ohm-IanuschowskY Ritter von Wissehrad.
!       5
Schmcrzerfüllt   geben   wir   allen   Verwandten, Freunden und Nelannten die ticsbetrübend? Nachricht, dass unser innigstgclicbter, unvergesslichcrGatte, Vater, I   Schwiegersohn und Onkel, Herr
Josef Slwlwda
Apotheker   und vorstand  des  krainischen Apotheker-Gremiums
gestern den 20. December um 3 Uhr nachmittags, versehen mit den heil. Stcrbesiicramenlcn, in semcm 52. Lebensjahre selig im Herrn entschlief.
Die irdische Hülle des theuren Dahingeschiedenen wird Freitag den 2^. December nm 4 Uhr naa)' mittags im Tmuerhause Prescherenplai) Nr. 2 gchouen und dann auf dem Friedhofe zu St. Christoph zur ewigen Ruhe bestattet.                                       .. ^, «
Heilige Seelenmessen werden in mehreren Klrcye,. gelesen.
Um stille« Veileid wird gebeten!
Laiba ch am 21. December 1893.
Wilhelmiue Tvoboda geb Pischel. ^^n-V «crcha.   Mizi.   ,l„na, Töchter        2>r. Py"'
Hauo Pischel, Schwager. - Voiena und U.'N« «ttiiüta, Nichten. — Iaroslav «uiiüta, ^csir.
Laidachrr Zeiwnfl «r.292                      _________________________2517                                                                                    21. December 18V3.
Course an der Wiener Börse vom 20. December 1893. .    «««v«, 0^°«, «our«^
ziaat».HnIehen.            »"d  Wa«
^/« «inheitliche Rente ln Note»
drrz, Maiili'vembei    ,    .    .      »7 »b   975!»
'"N°ten verz,sscbnlllrM»l,usl     97 L»   87 45
>. Cllber  verz, Iünner-Iül!     97 LN   »? 40
, >'    „        ,.   «pril-October  ! 97 l!«   97 4N
«<« 4°/. Vtaas«lose . 2ünfi.   i,<5 —KN-
«Ner 5°/.      ,,   ganze 5NN ft,   !, < 5> 75, , <«   -
^""  "        „ Fünfteln»» ft,   >'«1 -j,N1"?5
">«« Otaatslose .    ,   WON.    l94 5>0 195KN
,bt°,          .,          .    .      50 fl.    1N4!>«l!!5>'5"
' /, Dom.-Pfdbr. il 1,0 fl, .    .    lb? 85 >5« —
A» 0rst, «oldrente, stenersrel   N8 »!i 1l8 45
/» vest. Nolenieuie, steuerfrei     —'—   ^'-h »to, Nente in llronenwilhl.
Neuerli-eisurLONlfronsnNnm.      96S0   96 80
*/,'.><«. bto, bto, per Ultimo     »»7«)  »« »l,
^lNlbah». Villn<esch«!>vn> schltlbuugnl.
llilabethblll,» i>,  «, steuerfrei <°,>>, Es) s,^ ,^, ^   G   40/    12y._ ^zi ...
'"nz-I°kl>h°Äahi! in Silber „ °w, Gt,) f, W0 ft, l>lom. 5'/.°/.   1,1 70 «»'bo ^<°/»«ubolvl,U,l <3, <div. Vt.) ^,, ^     für ,0<x» fl Nom,  .   .    —'—   —'- -^° dt°.i,Kro»tnni s<s,ierf,(b<»>,              >
.,           Et, für 2<«> ll>r. Nom,     96 15   »7 15
.^"lorlberaer Val», in Eilb.
^/<"!l  ,!>N<» fl, f, ,00 fl, N°M,      —'- . - '—
^» dto. W Nronenw, steuers 4W
u. »non ftr. s. »00 »r, Nom.    l»6 i»  »7 «5
?" «taatsschuidverschrelb»». «N» llblltftp. i5i,»nb..«ctin»
^llabethbahi, UN» fl. CM. 5'/<°/<>
don 2»» fi. ö, W, pr. Stück   »55 — »5« — °'° «<nz Uudwel« »UU fl. 0. W. k»   ^     ^'^'>......L.12 L5 «84 »5
"""lj.ftailLiidw.'V.^Mft.llW.   »l? 75 L1S —
«elb    Wa«
Vom   Etnate zur Zahlung
übernommene <r<sb. .Prior.>
Obligationen,
ltMllbelhbahn 6NN u. 8N«a M
Mr »Nl' M. 4°/«.    .              lttLbli«»^
Ellsabethbahn, «ON u, »0<»0 M,
^>N M. 4"/„......   1L8LL1L4 25
ssranz-Illscph-V. Em. l884 4"/„    97— V7 80 Galizlsche ilarl - Ludwig - Bahn
Em, !««> :«>» fl. S. 4°/y .     96-— 9?-— Vornrlbcrzer Ällhn.^miss. l«84.
4"/<,,(»iv.Ht,) O..l. INN st, N.     9S-50   97'50
Un„. Volbrente 4"/„ per Ealse.   IlN 50 NN 7»
btll. b!o. dto. per Ultimo . .   l<6'45 l»«65 blo. Rente   Ni^onrnwähr.,  4°/„,
steuerfrei für 2<«» Kronen Nom.     94 05   94 95
4</> dto. bt°. bto. per Ultimo.     94 «5, 94 25
d'o. St. «,«l. Polb 1»<> N., 4'/,"/^     L5 20 l«« 2N
dtll. dtll. Silb, loo fi.. 4>/,°/n   l!»1 - ,01 9» dto. Etaa«'0blig. (Una. 0bftb.)
v. I. «»7«, 5«/.      .    .   12»'— 1?» 5N
oto.4>/,°/„Vchanlvsgal'«bl.<Ol>l,     99 si5 1N0 «>
bto. Prüm,'«nl. i^loofi.U, W.   l48 — <4«'5»
dto.          bto.        ll   l»N fl, «. W.   148 —1,8 5»
Ibeih«Mea..Lofe 4°/„ t00 fl.    .   141'bO l<»-50
Gnlnd«nU.«Vbliglltion»n
cwr ,»0 si. CM.).
5'V° «alizifche......    —'-   -'—
5°/„ nieberüstürreichilche  ...    109 75 110-75
4"/l, troalischs und slavonilchc  ,      l»x 25   »9 50
4°/» ungarische (100 ft. W.)      .      94 4N   K5 4U
Ander» üssentl. Hnl»h»n.
l>°nau°Nea.-Lusc 5°/„     .    .    .   129 — l 8« —
bto.         rilllcihe ,878    ,    .   10» 50 109 25
«nlehen der Stadt Gör^     ,    ,     —-    ! — —
Inleben b, Vcadlgcmeinue Wien   l< 6-50 10?-— Nnlebtn d. Erabtarmeinbe Wien
(Silber ober «old).   .    .    .   129 2!> 130
PramienNnl. b. Stadtam. Wien      5 — 175 «0
Uüriebau »Inlehen vrrlosb, 5»/,,   100 >0 loo «N
4°/^ Drainer Landtu'Nnl,    .    .       7-60   98'«0
»«lb   ü»«t Dfllndbrits«
(fur 100 <fi.).
Nod«, llllg. öft. w50I.vl.4"/V.   12»'5O   — —
dto.    ,           in 50    ..   4>/,°/,     — —   —-—
Vobcr. all«, östr. in50I. vl.4»/„     98'8>1   9»<"
bto. Prüm.'Vchlbv. 8°/n, I. ltm.   114'»O114 90
dto.            „           2°/^II.(tm.   114-5'115 —
N.-Üsterr. Lanbes-Hyp.Nnst. 4°/«     99-60 ,00 4«
0est.°una. «ant verl, 4'/,«/<,   .    -------   .-—
dtll.              „    4"/n   .    .     p»'9<» 1N0 ?0
dto. 5Ujllhr. ,,    4°/»   .    .     99-«' 1N«-?l>
Vparcasst, I.üft., S0I. b'/,°/<,ul,   100 lO 10» -
Priorilät»»Vl>llg»tiVN»n
(für ion st.).
sseidinanbz-Norbbllhli <km, 1886     9N-50 1NN'5"
Oestkrr. Nordwestbahn    .    .    .   10ft 25!'"«'50
Vtaatsbahn.......   2N«'7N ?«7 5»
Lübbahn k 8»/o.....   149 80 1^0 80
5 5°/».....   1L7-— ,27 50
Ung.°galiz. Vc»l,N       ,    .    .    .   ,04 70 105 7"
4"/„ Untlilllllnei Vahnen    .    .     98 b0   S9 —
Divers» Las»
(per Truck).
Vudllpest-Nafilica (Dombau)   .       9 50    9 ?5
«lreditlofe 100 st......   197 15 198 15
«sla^y-Aose 4» fl. «M.    .    .    .     b6 »0   b? 50
4»/„Po»au^Dampf!ch.10<>fl.^M,   1»8- 14« —
vfener Lose 40 fl.....     68 —   64 —
Palssv'Lllse 40 st. CM.  .    ,    .     56 80   f>7"0
Nöthen Kreuz. «st. Ges. v., 10 fl.     is   -   10-70
Rothen Kreuz, un<,. Ves. v,. 5 st.     l» 50   12 50
Rudolvh-Lose 10 fi.....     23 25   24 25
Salm-Lose 40 fl, CM.    .    .   .     ?i> -   ?2> -
Lt.-Genoi« Lllse 4« fi. CM      .     V9'25   70-25
Waldftein-Llllc 20 fl. CM. .    .     48 —   4» —
Wndücharäv Lllle üO st. CM. .     —-—   —--Vew. Sch.d,»"„Piäm.-Echulbv.
d. Nodencreditanft. I. Em.     19-50   »N'50
bto, II. Em   1889     .    .    .    .     «8 -    8» —
Laibacher Lose......     »z-50   2» 50
Velo   »are Aank»AciitN
(per Stült).
«Nlllo'Oest. VllNl 200 fl. S0°/. «.   15»-.. «s>« 50
«anrn^ein. Wlen^   <Nl» «l.     .   IL3 >>5 123 75
Vi,dencr.°«nst.,üsl.200fl.L.4«°/o   489   . 440 —
Crbt.-«lnN.s. Hand. u. « i«Nfl.     — —   — —
bto.   dto. per Ultimo Septbr.   84« 7b 34» 25
Crebitbanl, «llg. una., 200 st..   4<5 -  <15 50
Dcvosltrnbanl, Lllla., 200 fl.    .   223 — »V4 50
Escomvte Ges.. NorUst., 500 fi.   <«58 — »<59 —
V!ro°,:. Lass?nv.. Wiener, 200fl.   ^50 — l>59 —
F»UVotl,elenb..0ft.,200fl.»5°/.»      81—   83 —
Länberbant, 0st., 200 fl. .    .    .   «50 2' 250 70
Oeltei-r. Ungar, Vanl 600 fl.   .      1008    1007
Uninnbanl «D fl......   253 — 254 —
»erlehrlbanl, «llss.. 14« fl,      .   17» — l'/4 —
Arti»n von tzllln»p«rt-zntern,hmnn,»»
lver Lrüll).
«Ilbrecht Nahn »00 fl. Silber   .     S5 40   9« 40
«usfig-Tcvl. Eilend. 800 fi. .    .      18L0    1840
Vöhm. Nnrbbllhn 150 fl.     .    .   21« —'19 50
,,      Weftbabn 200 fl.      .    ,   873   - »74 —
Vuschliehrabrr Ei«. 500 fl. IM,      1185    1150
btll,          sltt. ») 200 fi.  .   <51 — 454 — Dona» - Dauumchiffllhrt » Vtf.
Oejierr. 500 fl, CM.    .    .    .   418 — 414 50
DraU'<t.sNlltl.-Db.-H.)20Nft.E.     —-^   —-__
Dui'Vc>denba<i,er C.°N. »OOfl.E.     —>—   . .--
Ferdinand«-Norbb. icx)0fl. CM.      2895    »905 Lemb. - <l«rnc>w..Iafly-lisenb.'
»«lelKck, 200 fl. E.      .          .   2^0 50 >«2'—
Lloyb,«fterr.,Trieft,500fl.CM,   483 — 467 —
vefterr, Norbweflb 200 fi, Vllb.   2,6 25 216 ?z
dtll.      (lit. L) 800 fi. L.    .    .   «40 50 >4I -
Prag-Duier Vllenb. 15N fl, Eilb.     »9 2»   S0 25
Viebrnbürgrr Eisenbahn, erste.     — —       -
Etaat«e<senbahn 200 fl. G. .    .   307   - 807 75
Vüdbahn 200 fi, Silber .   .    .   107 50 IO>< »0
Tüdnordb. Verb.«». 200 fl. CM.   1«4 L5!>«5 25
Iram»ay««e1.. Nr., 1?0fl.».W.   «74 50 «75 —
«».1887.»anfl.     - >.j —-.
»elb   «a«
Iram»av»Gfs., neue Vr^Prü»»
ritHt«°«lctien 100 fl.    .    .    .     94"   »5 —
Ung.°aalz Vilenb »00 ss. Silber   »0» L» »i< »5
Ung.Weftb (Ma»b-»r»z)200fl.V.   »o< 75 »0» —
Wiener Lokalbahnen, »ct. < »es.    «?—-.—
Znou!lri»<ßctl»n
(V«r Vtülk).
Vauges,. «ll«. ve«,. 100 fl.    .   ln« — lo? »« «gnbier C-isen- und St»hl»Inb.
in Wien 100 fl.....     «3 ?h   «5?z
Glsenb»hnw.°U«ihg., erfl«. 80 fi.     «>8 — 100 —
„«lbemühl", Vavierf. u. ».»».     <»50   44 —
NeNnzei <^»u?«!  100 fl. .    .   107 — ly« —
Vtonlnn V»1tll!ch,, estr^-alvtne     4« 7«   47 50
iir»«« «ilen-Ind-Ves. »«0 fi    4»« «> <9< 50
Halao-Iarj,.  Slri^lolilen 60 fl    ??5  - ?«« —
„VcklsglmUhl", Papiers., »00 fl,   »<>z -20««»
„Vleyrerm,", Papiers, u, V.»!l>.   15g —i?>4   -
Irisailer Kohlenw.-Ves.  70 fi    158—»58 5»
Waffens.-«., Oeft.in Wien.iNOfi.   »44 — 247'— Wc-zgon.Üelhanft ,, «ll«. «n Pest,
»Ofi.........     __.^^y.^
«r. «auae<eN!b»ft «00 fl. .    .   1,7 — 1» —
«zltn«^bt»gs7Ziellil'<lN<en<»es.   »»> — »8l —
V»Vts»N.
Amsterdam.......   10» 70 103 80
Deutsche Plütze......     ni 35 »1 4»,
London........   1»480I»l —
P.'-i».........    4»5». 4»-t?.
Valut»«.
Ducaten........        »»5    »9?
20-France-Vrll<lf.....         9-9»   995.
Silber........       - -    - -
?>e,!tlche Nf<<b«l>llnfnntrn     .     .       «1 >0  61'3t
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V èetrtek dne 21. decembra
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gornik.
lonbcs-fljcotct in failmiJj.
^Horgcu ^rcita^ 22. December
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(5545)3—2         "           Nr. 7972.
Edict.
.. Von, k. k. Bezirksgerichte Nassenfuß ""w bekannt gemacht: . . Ueber Einschreiten der Oenerulaqent-'^ft in Graz der Ung-franz. Vcrsiche-»-Actiengescllschaft (dnrch Dr Victor ^'lter v.Altcns)wird znr Hcreinbringnng f" Prämienforderung per 5 fl. 20 kr. ^"h. aus dem Urtheile vom 4. December K?'^. Z. 48.864, die Nelicitation des "nzchntel-Antheiles der Realität E.Z. 2^4 . ^ Eatastralgelneiude Zbnre, ursplünglich kr Agnes Kernc gehörig, sohin von Josef ernc rxccntivc erstanden, auf Gefahr nnd "o<ten des säumigen Erstehers bewilligt s 'd zu deren Vornahme die einzige Tag-'"bung auf den
d..  .     ^- Jänner 1894, "wnmags  von 11  bis   12 Uhr, hicr-Krichts angeordnet,  wobei  die  Realität /!" N'den Preis  an  del,  Meistbietenden "Ntana/grbl',, werden wird. 5y 3^  ^   Bezirksgericht   Nasfenfuß   a,n ^^ November 1893.
Wk               Ich beehre mich hiemit bekanntzugeben, dass ich meine                       Lj|
\ Advocaturs-Eanzlei §
i      in Crottüchee (Schloss-Gebäude)      B
H     eröffnet habe.                                                                                  H
§             Dr. Franz Golf i
fl (5652)                                                     Advooat.                            H
Fleisch-Lieferung.
Fleischhauer,   welche   sich   an der  Lieferung  des Fleisches für die in Lalbaoh garnisonierenden Abtheilungen   des k. k. Landwehr-Infanterie-Reglments  Nr. 5
betheiligen wollen, haben ihre Offerten
bis längstens 27. d. M.
an das k. k. Regiments-Commando einzusenden.                                          (5650)
(5539) 3—2                      Nr. 7884.
Ezec. Ncalitätcn - Versteigerung.
Vom k. k. Bezirksgerichte Laas wird bekannt gemacht:
Es sei über Ansuchen der Herrschaft Schneeberg die executive Versteigerung der der Francisca Hagar und dem Anton Kukec von Podcertev Nr. 9 gehörigen, gerichtlich auf 60 fl. geschätzten Realitäten Grundb Mnl. ZZ. 77 und 192 der Cat.-Gemeinde Podcerkev ohne Zugehör bewilligt und hiezu zwei Feilbietungs-Tag-sahungen, uud zwar die erste auf den
2 4. Jänner nnd die zweite auf den
28. Februar 1894. jedesmal vormittags nm 10 Uhr, in der Gerichtskanzlei mit dem Anhange angeordnet worden, dass die Pfandrealitä'tm bei der ersten Feilbietuug nur um oder über dem Schätzungswerte, bei der zweiten aber auch uuter demselben hiutangegeben
werden.
Die Licitations-Bedingnisse, wornach insbesondere jeder Licitant vor gemachtem Anbote ein 10"/« Vadium zu Handen der Licitations-Commission zu erlegen hat, sowie die Schätzungs-Protokolle und die Grundbuchs-Extracte können iu der dies-gerichtlichen Registratur eingesehen werden.
K. k. Bezirksgericht Laas am 25sten November 1693.
(5450) 3—3                     m. o*w.
Oklic zvršilne zemljišèine dražbe
C. kr. okrajno sodišèe na Krškem daje na znanje:
Na prošnjo Mice Rebsov (po dr. Mencingerju) proti Joželu Tomažinu iz (Jorenje Vasi (po kuralorju na fin Ja-
nezu Glavanu iz Ravnega) dovoljuje se izvršilna dražba Jožeta Tomažina sodno na 170 gold, cenjenega zemljišèa vlož. št. 269 kat. obè. Dernovo.
Za to se doloèujeta dva dražbena dneva, prvi na
10. januvarja, drugi na 10. februvarja 1894, vsakikrat od 11. do 12. ure dopoldne, pri lem sodišèi s pristavkom, da se bode to zemljišèe   pri   prvem  röku le  za  ali èez  cenitveno  vrednost,  pri  drugem röku pa tudi pod to vrednostjo oddalo.'
Dražbeni pogoji, vsled katerih je sösebno vsak ponudnik dolžan, pred ponudbo 10 °/0 varšèine v roke draž-benega komisarja položiti, cenitveni zapisnik in zemljeknjižni izpisek Iež6 v registraturi na upogled.
C. kr. okrajno sodišèe na Krškem dnè 16. novembra 1893.
(5398) 3—3                    Št. 25.839.
Razglas.
G. kr. za m. del. okr. sodišèe v Ljub-ljnni naznanja, da se je vsled tožbe Marije Podržaj iz Studenca št. 148 proti Juriju Cankarju iz Sludenca, o/iroma neznanim njegovim pravnim naslednikom, zaradi priposestovanja zemljišèa vl. št. 251 k. o. Sludenec de praes. 3. novembra 1893, St. 25.839, slednjim poslavil gospod dr. Tavèar, advokat v Ljubljani, skrbnikom na èin in da se je za skrajšano razpravo doloèil dan na
12. januvarja 1894, dopoldne  ob  9. uri, pri tem sodiäci. C. kr. za m. d. okrajno. sodišèe   v Ljubljani ane 7. novembra 1893.
2. Verzeichnis
derjenigen P.T. Wohlthäter, welche sich zugun« sten deS Laibacher Armenfondes von den
üblichen  Besuchen  am  Neujahrötage  losgekauft
haben.    Die   mit   einem   Sterne   Bezeichneten
haben sich auch von Namens» und Geburtstags»
Gratulationen losgekauft.
*  Anton Gutnil.
*  Ivan ^ßk»öin.
*  Dr. Mathias Hudnil.
*  Ieannette u. Jenny Recher.
*  Ernest Hamnierschmidt s. Frau.
*  Heinrich Maurer.
*  Dr. Franz Vol s. Familie.
*  Dr. Franz Munba.
*  Ivan Plantan, l. l. Notar.
*  Ivan lirinar 2 roänino. Ferdinand Bilina ck Kasch.
^ Marias Perne.
*  Mllssdlllena Rudholzer.
*  Josef Svoboba.
*  I. Naglas.
*  ^erne^ ^ituilc.
*  Famile Achtschin.
*  Julius Klein.
*  August Mali.
*  Ignaz Zargi.
*  Thcresie Eger.
*  I?r«mio llrlb».r.
*  Maria Pototnil.
*  Johann Ianesch. Peter Pirc.
*  A. Ietminel.
*  A. Presler.
*  Johann Somnitz.
*  Familie Leuz.
*  ^oänin» I^okrmllnov». ' Rosa Fux, Doctorswitwe.
*  Ivan Veikovrn.
*  Mally.
*  Thomas Koschier, Privatier in Laibach.
*  Franz Isatitsch, l. l. pens. HilfSämter-Director
in Laibach. ^ * Franz Pirler, Spediteur, s. Frau.
*  I^ullll 3velec, c. ^r. not»,r.
{uoi.o) o—o                       bt. öö27.
Oklic.
Ivanu Knificu, birSemu peku v Kranji, sedaj neznanega bivali&èa, se naznanja, da je proti njemu Tomaž Pavšlar ml., trgovec v Kranji, vložil profinjo de praes. 5. decembra 1893, št. 6495, za razglaäenje konkurza in da se je Ivanu Knificu za zastopanje o postopku vsled t.e prošnje y zmislu § 64. k. r. Jakob Perisini, trgovec v Kranji, kuratorjem postavil.
C. kr. okrajno sodišèe v Kranji dn6 7. decembra 1893.________________
(5474) 3-2                   St. 11.0967
Oklic.
C. kr deželno kot. trgovsko sodisèe v Ljubljani naznanja, da se je druga izvr-silna dražba Francetu Wohincu, urad-niku južne železnice v Lubljani, laslnih premiènin, in sicer razliènega pohistva, preložila na
15. janu varj a   1894 ob 10. uri dopoldne v  bivališèi  izvr-šenèevem naReseljevi cesti &t. 16 z do-stavkorn prvotnega oklica.
V^ Ljubljani 5 decembra 1893.