M tv» Sonntag, den 10. SeptemSer 1871. X. Jahrgang. Die „Marburger Zeitung" erscheint jeden Sonntag, Mittwoch und Freitag. Preise — silr Marburg: aan^iähria 6 fl. ____________________monatlich kr. — mit Postversendung: ganzjährig 8 sl., hall>jährig 4 fl., vierteljährig halbjährig 3 fl., vierteljährig 1 fl. b0 tri für Zustellung 2 fl. JnsertionSgebühr 6 kr. pr. geile. Gründet AortschMs-Derelne! Marburg. 9. September. Die Ultramontanen haben de» j^ewünschten Erfolg in der Steiermark nicht rrrungrn — si? werden also ihre Thätigkeit nicht allein forlsrhen, sondern verdoppeln; namentlich in drr Nähe der Stävte und Marktflecken drS Unterlandes ivollen sie die kirchliche grage noch mehr betonen und die Religion noch lautstimmiger in Gefahr erklären. Die Ultramontanen »veisen darauf hin. daß diese Orte in Handel und Wandel von der bäuerlichen Bevölkerung abhängen. Wenn einmal die genannte Paitei in der Um.iebung der kleineren Städte und Marklflerkcn Verein auf Berein gegründet, die lvahlberechtigten Bewohner der Landschaft aufgenommen und zum Feldzuge gedrillt. dann Mrde das Verliältniß dieser Abhängigkeit nach bestem Wunsch ausgebeutet: die Gegner tverden zu geivinnen versucht; gelingt rS aber nicht, dann müssen sie eingeschüchtert, bedroht, ^ur Tijtilnahmslosigkkit gezwungen, in Arbeit und Verdienst geschädigt lverden. Lernen wir diesen Plan der Ultramoutanen doch erkennen und begreifen und durchkreuzen »vir denselben. Die Erfahrung hat gezeigt, daß überall da kein ultramontaner Weizen blüht, wo die Städter und die Marktbtlrger mit der angrenzenden Bevölkerung nicht bloS den rein geschäftlichen, sondern auch den politischen Verkehr eifrigst pfle« gen — und daß zu letzterem Zwecke vor Allem die gortschriltSvereine dieustbar gemacht werden können. Wo eS darum solche Bereine noch nicht gibt, muß die Gründung unverweilt in Angriff genommen werden und richten wir an die schon bestehenden die ernste Mahnung: daS Atel unvcrrückl im Auge zu behalten und kein erlaubtes Mittel u demselben unbenutzt zu lassen. Heute gilt'S nicht nur der politischen Be lehrung und Parteischulung im Allgemeinen — auch der wirthschaftliche Verkehr muß gegen die Nachtheile gesichert werden, die aus der Partei-ung entspringen könne»,. Der Einzelne bedarf eines schützenden Rückhaltes; namentlich der ein same Grundbesttzrr auf dem LlN^de wär ohne diesen jeder Bedrohung bloSgestellt. DaS Bewußt-sein: „So viele Mitglieder schaaren sich hinter Dir!" verleiht dem Einzelnen nicht nur den er-sorderlichen Schwung zur rechten That — eS hindert auch der Gedanke an Partcihilfe und Par-teirache so manchen Gegner, ehrlos, ungesetzlich, nachbarfeindlich vorzugehen. Darum eilen wir! Bedenkt, daß Gefahr im Verzuge ist. Die Ultramontanen wütilen und wirken ohne Unterlaß, mit gesteigerter Heftigkeit. Wenn die freifinnige Partei sich nicht entschließt, dem drohenden Schlage zuvorzukommen, so kann binnen wenigen Iahrrn die freisinnige Bür-^rschaft der meisten kleineren Städte und aller Malktorte durch die ultramontane Partei ztvar nicht, bekehrt, aber durch alle Mittel der RückstchtS losigkeit und des blindwüthigeit TreilienS lahm-gelegt und lielierrschi sein und langer Zeit und zehnfacher Anstrengung lvürben wir bedürfen, um diese einstigen Heimstätlen dcS Freisinns und der Bildung wieder zu erobern. Aie HlationaMät in der Wolksfchute. Wie tief die nationale Beweguni^ in Oesterreich gegenlvärtig alle Schichten der Bevölkerung und alle Berufszweige ergriffen hat. ist am deut-lichsten dnauS ersichtlich, daß selbst die Schule sich derselben nicht mehr zu entziehen vermag und daß Schulmänner von Fach für eine nationale Entwicklung in der Volksschule einzutreten als Wicht erachten. Ein unter dem Titel: „Die Hebung der Volksschule — der Hort unserer Zukunft" von Prof. Dr. Schwab in Olmntz ver» faßteS und an alle deutschpolitischen Vereine in Oesterreich gerichtetes Schriftchen, welches den früheren Zustand der österreichischen Volksschule schildert und daS Wesen der neuen Schulgesetze ch^irakterisirt. schließt in dem angedeuteten Sinne mit den Worten: Die Erziehung in der Volksschule wird heute allüberall eine nationale; sie muß dieS auch bei den Deutschen »Verden. Durum muß sich jede Gemeinde den Mann, tvelchen sie zuin Lehrer wühlt, wohl ansehen und in deutschen Sprach-Inseln und an den Sprach-Grenzen mit der größten Aufmerksamkeit bei dieser Wahl vorgehen. Ein Pfarrer und ein Lehrer von anderein Stamme vermögen erfahrungsgemäß in z'veijprachigen Lan den ein ganzes Dorf zu entnationalisiren. So lange daS Volk die Wahl seiner Pfarrer nicht Mückerlangt. muß es doppelt umsichtig bei der Wahl seiuer Lehrer sein. Der Deutsche achtet die Natloualität stiueS slavischeu Mitsaßen und wir gönnen unserm anders redenden Nachbarn die freie Entwickeluug seiner Rationalität, — so lange sie sich mtf Verfassungsmäßigem Boden be-lvegt und nicht in unsere RechtS-Sphüre eingreift. Aber di'selbe Freiheit nehmen wir alS unser gutes, unveräußerliches Recht, alS eine unverbrüchliche Pflicht gegen unsere Kinder, für unS in Anspruch. Daß wir deutsch sind, deutsch fühlen und denken, ist so unabänderlich wie Baterschaft und Kindschaft. Heilig gilt darum auch dem Deutschen sein eigenes BolkSthum, er muß eS schützen und pflegen als kostbares Gut und sorgsam an sich und seinen Kindern entwickeln! Diese Gesichtspunkte sind zwar nicht die einzigen, von welchen die Thütigkeit jedeS poli» tischen Vereines geleitet werden soll, aber sie sind die wichtigsten und nächstliegenden. Die Erreichung dieser Forderungen ist mit Opfern ver-bunden, aber welche Wucherzinsen werden diese tragen! Schon vor hundert Iahren hat unser unsterblicher Kaiser Joseph erkannt, daß AlleS, was Man auf Schulen Verlvendet, reichlich an Kosten für Gefängnisse, Kranken- und Siecheu-häuser erspart werde. Ein wahrer und schöner pädagogischer Satz lautct: „Für die Kinder >st nur das Beste gut genug." Unvernünftig „sparen" wollen, wo es sich um die Schule handelt, heißt blind sein mit offenen Allgen. Wer mit dem Velde liei der Btl.)ung und Erziehung des Menschen geizt, der nenne sich nur bei seinem rechten Namen: „Menschenfeind!" Für Oesterreich kann das Heil nur aus der Volksschule erblühen. Durch die Volksschule muß die materielle und politische Wiedergeburt unjers Volkes erfolgen. DaS des Schul' Meisters ist mächtiger als das Bajonnrt deS Soldaten. Wer bei uns nicht die ^Älksschule för- dern tvill. der ist unser Feind, ein Feind unserer Kinder, ein Feind OesterreiihS. der will, daß das Vaterland Oesterreich zu Grunde gerichtet werde. lvelcheS wir Deutsihe mit unseren Händen aufgebaut, mit unserem Herzblut zusammengekittet haben, für das lvir als freie Staatsbürger auch fürderhin eintreten wollen mit Gut und Blut, mit Leib und Seele! Am Heschichte des Hages. Der Würfel liegtl Die besitzer Mährens haben durch ihre Wahlen zu Gunsten der Regierung diese Entscheidung herbeigeführt. Wenn die Landtage von Mähren und Böhmen das Abgeordnetenhaus beschicken, so stimmen die verfassungSgemäß erforderlichen zwei Drittel für Hohenwart und seinen Ausgleich. Ob sie wohl kommen lverden? DaS „Baterland" behauptet zwar: Nein! — die Regierung versichert aber das Gegentheil. Ob sie kommen, oder nicht — in den Landtagen von Schlesien. Nieder-Oesterreich. Salzburg. Kärnten und Steiermark, die ein Viertel der Bevölkerung Oesterreichs umfassen, wird die Regierung Widerstand finden. Und dieser Widerstand wird durch die Freisinnigen von Vorarlberg, Tirol. Ober-Oesterreich und durch alle Deutschen in den Län-dern der böhmischen Krone verstärkt — eine Geg-nerfchaft von sieben Millionen. Das türkische Reich hat einen schlveren Verlust zu beklagen. Der Großvezier Aali Pascha ist seiner langwierigen Krankheit erlegen und mit ihm ist jener Staatsmann geschieden, welcher über den wankelmüthigen, in den Grundsätzen des Alttürkenthums erzogenen Sultan die meiste Herr-schast der Vernunft besessen. Die Reformbewegung dürfte dort auf geraume Zeit alS eingestellt zu betrachten sein und gelangt vollends die alt« türkische Partei ans Ruder, so könnte dies ernste Verlvicklungen im Morgenlande zur Folge haben. Bermifchte Ntachrichteu. (Amerikanische Staatsschuld.) Die Bereinigten Staaten von Nordamerika verwandeln ihre sechSperzentigen Schuldtitel in fünf-perzentige, woraus jährlich eine Ersparniß von vielen Millionen erwachsen soll. DaS Merkwürdige an dieser Operation ist der Umstand, daß die Republik keine zwangsweise Umivandlung vornimmt, wie dies in Oesterreich der Fall war und dennoch ilirZiel vollständig erreicht. Sie schreibt nämlich eine Subskription auf einen vperzen-tigetl konsolidirten StaatSschuldentitel nahezu zu deinselben Kurse auS, tvelchen die ßperzentigen besitzen und löst mit dem einfließenden Betrage den ^erzentigen Titel ein. Diese letzteren find vom Jahre 1882 rückzahlbar, können jedoch auch früher von der Republik zur Rückzahlung gekündigt werden, so daß die Besitzer eS vorziehen, dieselben cntll)eder gegen öperzentige einzutauschen. die eine immerlvährende Rente in Aussicht stellen, oder falls ihnen dieS nicht gefällt, auf die Einlösung zu warten. ES wird nun die bemerkenswerthe Thatsache mitgetheilt. daß die Operation als gelttngen zu betrachten ist und daß sogar eine Reduktian auf die stattfindende Zeichnung bevorsteht. Am meisten betheiligt sich das englische Kapital und ist dieS ein schlagender B,weiS der in der letzten englischen Thronrede hervorgehobenen Eintracht zwischen England und den Bereinigten Staaten. DoS englische Kapital stellt durch seine Bethelligung der AahlungSsähig-feit der Republik zugleich ein beachtenSwertheS Aeugniß aus. (Isabella'S letzter Vxminister.) Gonzalez Bravo, der letzte Minister der frommen Jsabella, ist gestorben — daS getreukste Ebenbild jenes Gpani-rthumS. welches die Herrschaft dkr Jesuiten zu Tage gefördert. r b e i t s e i n st e l l it n g von Lehrern.) In Klausenburg haben dle Llehrer der römisch katholischen Hauptschule erklärt, nicht eher den Unterricht »vieder ausnehmen zu wollen, alS bis man ihnen den Gehalt aufbessert. ^Erster allgemeiner Beamten-Verein der öst r. u n g. Monarchie.) Wie wir vernehmen, ist der Zugang neuer Mitgliedrr zu diesem Bereine so Icbhast, ivie in keinem der srüheten Geschastsjahre. Alle Stünde find dabei vertreten, in letzter Zeit auch Offiziere, von welchen die Bortheile der LebensveisicherungS- und Borschuß'Abtheilung immer mehr erkannt werden. Auf Grundlage von BerftcherungS-Polizen, lvelche im Gnadenwege häufig statt Baar-Kautionen zugelassen tverden, finden sortwahrend Miiitär-Heirathen statt und zu diesem, so wie zum Zwecke der Bersorgutig von Familien Gliedern tverden immer häufiger Berftcherungs-Berträge mit dem Beamten-Bereinc abgeschlossen. Die Spar- und Borschttß-Abtheilung wird von Offizieren gewöhnlich benutzt, um sich sür Avancements, lvelche zumeist namhafte Geldauslagen zur Folge haben, den Erhalt von ln Raten rückzahlbaren Darlehen schon im Boraus zu flchcrn, eine Vorkehrung, die gewiß sehr zu empfehlen ist. — Vom Auslande find Aufforderungen an den Verein gcrich. let worden, ftine Wirksamkeit auch auf die be-nachbarten Staaten auszudehnen, da anderwärts Einrichtungen dieser Art noch nicht bestehen. (Die Deutschen in Cincinnati.) Amerikanische Blätter erzählen unS von einem Streite, wtlcher zwischen den Deutschen in Ein-elnnati und dem Bürgermeister der Stadt (Mayor) ausgebrochen. Die Deutschen haben fich dort in solcher Anzahl angesiedelt, daß ein ganzes Stadtviertel den Namen „Deutschland" oder „Rheinbezirk" sührt. Der „Rheln" ist diesmal ein Kanal, welcher träge durch die Stadt fließt. Die Deutschen find gute Republikaner und durch Be-Iheiltgung an den Wahlen haben sie ihre Partei seit Jahren am Rud,r erhallen. Im Bewußtsein dieses ihres polltischul Einflusses haben fie eS sich zur Gewohnheit gemacht, die Gesetze betreffs der Sonntagsseier in allcr Gemütheruhe zu übersehen und »ine Anzahl von Konzcithallen ihrer Lands leute ersreuten fich zumal veS Sonntags eines massenhaslen Zuspruches. Nicht gerlng war dcß-halb ihr Entsetzen, als der neue Mayor, der seine Wahl hauptsächlich ihnen verdankte, mit Einem-male zu verstehen gab, er wolle gegen diese Lokale mit der Slrctlzje deS Geietzes vorgehen. In Folge dessen hielten fie stürmische Masseil-Versammlungen, in denen sie erklärten, nicht nach Amerika gekommen zu jein, um sich unlerdlücken zu laffen. Wenn der Mayor auf seinem Borhaben l)kstehe, dann würden die zehntausend Deutschen schon Sorge dafür lragen, daß nicht ollein die Biergärten und Konzerlhallen am Sonntag geschlossen blieben, sondern diß auch alle Eiselldahnen und TelegraphlN den Sonntag aufs strengsie beobachten, daß der Milchmann und der vlsmann. der Kutscher und die Köchin am fiebenltn Tage ausruhe — kurz, daß alle Arbeit inntl' wie außerhalb des Hauses aufhöre. Diese Erklärung suhr den Puritanern in den Maaen' sie hielten eine Gegenversammlung, auf welcher sie erklärten, daß dle Deutschen in Cin-einnali nicht so 'hren Willen durchsetzen würden, wie sie es in Frankreich gethan. und wenn sie ihre Drohungen auszuführen versuchten, dann würde man der Gewalt mit Gewalt gegenüber-treten. So stehm die Sachen augenblicklich, utld allgemein erwartet Mlin mit großer Spannung, auf welche Weise dieser Streit endigen wird. Marburger Berichte (La ndwirt hsch östliche Filiale.) In Verhinderung des ObmanneS der landwirthschaft« lichen Filiale Marburg ist vom Stellvertreter desselben am 6. September an sämmtliche Bezirksausschüsse und landwirthschaftliche Filialen der unteren Steiermalk folgende Zuschrift gerichtet worden: „Die Filiale Marburg der stciermärki-ichen Landwirthschafts-Gesellschaft hat in Folge Sitzungsbeschlusses vom 2. d. M. die beilicilcnde Petition wegen Eröffnung der Wein- und Obst-l auschule in Marburg an den demnächst zusl^m-mentretenden Landtag gerichtet. Da jedoch nur die Kundgebung der Wünsche der gejammteu Bevölkerung deS UnlcrlandeS gc-eignet ist. aus den Landtag jene Pression auszuüben. daß die Eröffnung dieser sür vaS Gedeihen des HaltptproduktionSzweigeS des Unterlaitdcs so nothwendigen Lehranstalt vom Landtage nicht noch länger verschleppt werde, tvie dieS so ungerecht-ftrtigter Weise bereits seit vier Iahreu geschehen ist, so hat die gefertigte Filiale zugleich beschlossen, alle Bezirksausschüsse und landwirthschaftlichen Filialen zuin Anschlüsse an diese Petition ein-zuladen. In Ausführung dieses Sitzungsbeschlufses stelle ich das höfliche lKrsuchen. der löbliche Ausschuß wolle der Petition der Filiale Mar-durg beitreten und erlaube mir. ivohldemselbcn der Kürze der vor Eröffnllng des Landtages noch erübrigenden Zeit wegen vorzuschlage«, die Bei trittserklälung aus das dieser Znschrift beiliegende iZzemplar der Petition beizusetzen und dasselbe mu tnöglichsler Beschleuniguug der gefertigten Filiale zuzusenden, die alle Beitrittserklärungen satnmeln und im geeigneten Wege im Landtage einbringen ivird." (F a b r ika n t e n sp i e g e l.) Vom hiesigen Schuhlvaarenfabrikanten Herrn A. E. Kleiit-fchusier ist auS freiem Antiiebe die zwölfftündige Arbeitszeit bei gleichem Lohne um eine volle Llunde herabgesetzt lvorden und tritt diese Neue rung schon morgrn ln'S Lebe». Eine Abordnung von drei Arbeitertl hat gestern Herrn Kleinschuster im Namen der BerufSgtnofsen den verbindlichsten Dank ausgesprochen. (Wahlseier.) Der kurze Aufenthalt der Wahlmänner von Windisch-Feiftritz am 7. d. M. in der Götz'schen Bierhalle gestaltete sich zu einem fröhlichen Volksfeste, mit freiem Eintritt. Fahnen-ivacht. Musik. Reden und Gesang. Die Kapelle der Südbahnlvelkstätten fand namentlich Mit dem „Dentschen Lied" und der „Wacht am Rhein" stürmischen Beifall. Der Bürgermeister Herr Dr. Reiser begrüßte die Wahlmänner vonW.-Feislritz; sie hätten sich wohl verdient gemacht nnd er fühle sich verpflichtet, im Namcn drr Stadt Dank uud Anerkennung auszusprechen und ein Hoch auszubringen. Herr K. v. Aormacher cril'idelte: Die W.-Feistritzer hatten nuu ihre Schuldigkeit als gute Oesterreicher gethan; lvenn Jemandem aber ein Dank gebühre, so sel eS die Stadl Marbnrg: ihr gelte sein begeistertes Hoch! Herr Professor Rieck sprach im Narnen des liberalen Wahlausschusses, dessen Aufruf falchen Anklang gefundeil. Herr Karl Reuter führte in längerer Rede auS. wohin die Bestrebungen deS MinisterlUlnS zielen. Männer der ganzen freisinnigen Partei, verschiedener Nationalität, aus der Stadt und vom Lande eikennen die Gefahr und vereinigen sich zu gemeinsamer Abwehr; er wolle einstehen für die Änterresjen der Freiheit, für die Interessen der Stadt Marburg. Brausender Zu-bel erscholl bei diesen Reden. Dei^ Männerge-sangSverein ließ die „Wacht atn Rhein." .,Kärnt-nerlied" und „Walde'Z'grnh" erklingen, woraus Herr Reuter daS Telegramm über den Ersolg der Städtetvahlen in der Steiermark verlas, von freudigem Zuruf hätlfig nnterbrochen. Die W. Fkistritzer, 70 an der Zahl, rühmen den herzlichen lSmpfang, welchen sie auf ihrer ganzen Fahrt, namentlich aber bei deit Mahrenbergern gesunden. Um g'/s Uhr Abends schieden die Gaste, welchen die hiesigen Parteigenoffen mit Musik und Fahnen daS Ehrengeleite nach dem Bahnhofe gaben. Eingesandt Talle Streicht drr Natimat-KtMale«. Mehrere Liberale des Marktes St. Leonhardt luden auf den 27. August 1871 Früh 11 Uhr Gefinnungsgenossen zu einer Wahlbe-sprechung in daS Rathhaus ein. Hicvoa wurden auch Herr Friedrich Brand-stctter und Herr Konrad Seidl mit dem Ersuchen verständigt, sie mögen an der Wahlbesprechung Theil nehmen. Wegen des ungtmstigen WetlerS tvurden mehrere Eingeladene zu erscheinen verhindert. Von Marburg erschienen Herr Friedrich Brandstetter und Herr Julius Reiter. Die National-Klerikalen tvollten diese Gelegenheit zu einem Putsch benützen und es erschienen die Häupter derselben. Dr. üuöek, Leserer, Klinar, RoSkar, Peöovnik, nebst Leuten, die gar nicht ins Wahllokale gehören. Diese Herren hatten nämlich, aus welcher Ursache immer, betrunkene Knechte mitgebracht. Schon als man den Vorfitzenden wählen sollte und den geachteten k. k. Pens. Grundbuchs-führer und Realitätenbesitzer Herrn Wabussegg daw wählen wollte, schrieen einige von den ob-aufgezählten Herren und der hinter ihnen stehende nieht wahlberechtigte Troß: „Wabussegg nicht" —. Man schlug den Wahlmann Herrn Johann Sollag als Vorsitzenden vor. Da dieser nicht gleich erschien, beliebten die Rational-Klerikalen Grobheiten anszutheilen und jämmerlich zu heulen, so daß ihr Auftreten jenem von rauflustigen Betrunkenen glich. Endlich erschien der Vorsitzende und ertheilte dem Herrn Brandstetter das Wort. Herr Brandstetter versuchte wiederholt zn sprechen, allein es erhob sich immer ein Gcheul und Gejohle und man hörte obige Klerikale nur sagen: „Deutsch lassen wir nicht reden." Der Vorsitzende löste in Folge dessen die Versammlung auf. Die National-Klerikalen, die in die libexale Wahlversammlung zugelassen tvurden. um ihnen das sreie Wort alS Steuerzahler zu gestatten, benahmen sich gleich Nachmittag anders, denn ihrer Wahlbesprechung beim Leserer durfte Niemand eintreten, außer er Mtterfchrieb einen leeren Bogen. Man sieht übrigens, daß der ganze Vorfall durch eine gemeine Anstifterei provoeirt wurde, denn der Wahlmann Veröiö von Kirchberg er-zählte am 4. d. M. zweien angesehenen Herren, Klinar habe ihm gedroht, daß. wenn er nicht, mitschreit, er ihn durchhauen werde. Es gibt aber noch andere Wahlmänner, denen auch mit Prügeln gedrol)t wurde, wenn sie nicht klerikal stimmen. Diese können wir nöthigenfalls seiner-zeit anführen. Dominik öolnik riß beim Wirthe Peklar in Schwcindorf die Aufrufe der Liberalen von der Wand, warf sie auf den Boden, trat sie mit Füssen und schrie und schimpfte über die Liberalen. Auch soll er den Wahlmann Peklar, der zufällig Nicht da war, mit Prügeln gedroht haben, wenn er liberal wühlt. öolnik äußerte sich auch, daß alle Liberalen erschlagen werden, ehe sie von Marburg kommen. Die Frau Peklar hatte doch noch wenigstens so vielNIcntl), darauf zu sagen: „Man möge ihrem Gatten doch so viel Zeit lassen, daß er beichte und Testament mache, öolnik atier sagte: Ein Liberaler sei nicht tverth. daß er beichte oder ein Testament Mache. DeS öolnik Austreten war so ungestüm, daß sich die Wirthin Peklar schon flüchten wollte. Diese Handlungsweise der National-Klerikalen läßt Dinge befürchten, tvie sie unlängst in Mtau geschehen sind. Daß übrigens ungesej^liche Mittel bei den Wahlen angelvendet lvorden. kann inan attch daraus entnehlnen, daß im Wind.-Feiftritzer Bezirke durchlvegS liberal gelvählt wurde, oblvohl dieser dem von der national-klerikalen Partei beherrschten Krainerlande näher liegt, während im Bezirke St. Leonhardt, der cin an die Deutschen anstoßender Grenz-Nkzirt ist, die Halste der Stimmen den Klerikalen zufitl. Man sieht demnach, daß nicht die Liberalen, daß vielmelir die Klerikalen aus schändliche Art terrorisiren. Ein Liberaler. St. Leönhardt. 8. September 1871. Eingesandt. Hkrr Bindlechner. Scisknsi^der. Sic werden sich wohl zu erinnern wissen, welche: Unsinn Sie sei geraumer Zeit l,esprochen; ich wartete jedoch geduldsam aus die Zeit der Entscheidung, »velche sich am 7. d. M. in Windisch Graz zkigte, wo Herr M. R . . . linstimmig sür den Landlag gewählt wurde, woraits zu erskhen, daß obigem Herrn so^^ar eine sremde Stadt sür ihr Wohl da» vollste Vertrauen schenkt, Sie aber solchen alS eintn Kcj»cr tituliren. daß cr zur Kirche zurück kriechend, kniend iviid kommen müssen; !vie er voriger ausgetreten, so wird er mit dem demüthigen Ausdruck seine Reue zeigen und ztvar mit den Worten: „O Herr! ich bin nicht würdi.,. daß du eingehst unter mein Dach, sondern sprich nur ein Bis zum Schaffst. Von 3. Mühlfeld. (Fortsetzung). Leise schlich der Alte weiter, dicht on der Hütte vorüber, und als er am Fenster einen Augenlilick lan,i. wie zusällig. stehen tilieb, hjjrte sein scharfes Ohr deutlich. waS hlnttr demselben Voiginp. l!r vcrnabm die schluchzende Klage derLene. die sich nichtül)er den Tod derMuttrr zu tröstkN vermochte und nach rinem ta^^elangen Alltinskin bei ihrer Näharbkit imniel tvieder neuem Schmerze anheimfiel. Er vernahm ouch diemilde, tröstende Stimme des. jüngsten SohnkS vom Ringe und ging mit ditjer Entdeckung kopsschütteM weiter. Mnrtin haßte den jüngslcnSohn deS ttichen Bauer?, weil ir ihn im grwölinlichcn Egoismus als die Ursache bezeichnete, um derentivillen der Bauer ihm zürnte und die gewohnten Gaben kürzte. Daß seine böscn Schtvahercien über diesen selbigen Jüngling die Schuld di^ran trugm, lie-griss er so wenig, daß er in seinem Ht^ß ge^jen Friß auch die neue Entdeckung schon aus dem Hrilnwej^e Mlhr«rrn Bekannten mit boshaften Bemerkungen etzählte. Am andern Tage «vußte bereits das ganze Dorf von dem Besuche des SohneS vom Ringe bei der Lene. Alle spilzenPseile der BoSiieit wurden gegen die Beiden losgelassen ; am Abend beob^ichteten eine Menge lauernder Augen den Weg deS junsicn BaueriohneS. nnd ein wahrer schadensroher Jubel entstand unter dem klatschsüchiigen Volke, als Vater Martins Behauptung sich blstätigte und Fritz in Lene'S Hütte trat. Der Bäuerin »var die lvichtige Entdeckung am Abend vor der Ankunft deS ArzleS mitgethellt worden. Sie hatte diesrlbc von einer befreundeten Kläticherin Mlt der ihr eigenen Ruhe entgegengenommen. ohne schi lnbar Wrrlh darauf zu leaen; im Grunde Mr sie abkr doch erschrocken. Diese Mittheilung erklärte ihr allerdings die nuffailende Veränderung im Wesen deö Sohnes, die sie allein im Hause wahrgenommen hatte. Wort, so wird meine Secle gesund", falls er sich aber weigert, so wird cr landesverwiesen und der 10. Theil seines Vermögens ihm weggenommen und konfiSzirt. Ist dies vielleicht am 7. d. M. geschehen, srage ich Sie? Der sreigesinnte Joseph Koß, Gastwirth. Roßwein, 8. September 1871. Eingesandt. Ein Beitrag zur Thier-Seelen künde. Auf dem Sophienplcitz ist eine Merkivürdig-keit seltentr Art zu sehen —- der gelehrte Hund „Schnapöl" und seine Familie. SchnapSl ist z. B. mit den natioimlrn Fahnen vertraut; nicht weniger als zwölf kennt er so genau, daß er bei ihrer Nennung die richtige sofort lierauSfindet. SchnapSl ist auch eii» gewandter Turner, der namentlich durch Marschübungen sich auszeichnet. „Lydia" hat eine musikalische Ausbildung flenossen und trägt auf dem Pianino „einpfotig" ganz hübsche Stücke vor. „Mylord" steht auf einem Tische, sucht zuerst vorgesprochene Zahlen nicht Keuillets«. Vater und Brüder btfanden sich tagSüber im Felde, wo die Arbeit drängte, und lvenn sie Abends heimkamen, so ivolltkn sie ruhen, nicht be-obachten oder sich g.ir um Irmand kümmern, dcr sich um ihre Feldarbeit auch nicht kümmerte, son-dcrn bei nutzlosen Büchern ein Müßiggängcrleben sührte. Die Bö.Ukrin erschien äußerlichstctS kiihl und lvortkarg. Sie war lm Aelternhause zu einer Arbeitsmaschine erzogen, die ihre Pflicht in allen Dingen thut und daS Uebri^le dem Manne anheimstellt, und Fröse lzatte sie nicht anders gewöhnt. Sein harter, kutschlossener Sinn Halle nie in seiner Familie Widerspruch gedult>el. Aber ihre Kinder liebte die Bäuerin so herzlich wie jede Mutter, obgleich sie kailM mit ihnrn sprach, oder gar einmal eineZärtlichkeit an sie verschwendete, und den jüngsten, ihren Fritz, liebte sie noch 'nehr als die andern, gerade lveit er der jüngste ivar und um seineS linglücks willen. Sie nhnte daß die Entdeckung der Besuche bei Leue durch den Bauer eineu furchtbaren Sturm herausbeschivören tvürde. Fröse versnhr in solchen Dingen hart und unbeugsam. Er ivar eher im Stande, den Sohn Mit einem Hiebe niederzuschmettern, als eine unehrliche Liebschast zu dulden. Und von mehr konnte doch zwischen der Tagelohnersdirne und einem Sohne Vom Ringe gar nicht die Rede sein. Sie schwieg also t!tgen Jedermann, besonders ^^egen ihren Mann; aber sie überlegte in der lingen, säst schlaflos hillgebrachten Nacht, was sie thun oder nicht thun solle. Am andern Morgen kam dcr Arzt tmS dem Irrenhnnse und machte den Bauer auf das gute Aussehen seines Sol)Nt6 ausinerksam. Würde der-scllie nach einer besondern Ursache dieser Uinwand-lung sorschen? Die Gesaljr einer Entk^eckuNtNiegte und die Bäuerin überlegte an^^stvoll ihr Handeln. Zivei Tage nach der Abreise deS AizteS be-schlvor sie den Sohn, von ciner Thorheit abzulassen. die den Zorn deS BaterS hervorrufen und sie alle unglücklich machen müßte. Fritz hatte seine Mutter noch ni'malS so btlvegt grsehen. als in diesem Augenblicke. Ein greller Schein siel plöj^lich aus sein Verhältniß zu Lene, der ihm dasselbe in einem entsetzlichen Lichte zeugte. Die Harmlosigkeit seiner Seele lvurde durch dcr Mutter Worte und ÄiahnuNt, wie Blütenstaub von der Blume, die dcr Slnim »tklist, hinweggefegt. Er sah ein. daß daS nicht m^hr so bleiben, nicht lveiter so gehen könne, daß er liandeln müsse. Wie. das ivar ihm im Ausienblicke seltier noch nicht klargeworden, doch antwortete er,dnß er nach bloS aus dm vor ihm liegenden VlSttchen her-aus. sondern gibt auch die Resultate selbständig ausgeführter Addition und Subtraktion durch Aufnahme der Zahl genau an. Der Besuch dieser Biersübler sei besonders der Jugind bestens empsohlen. Ein Thiersreund. Letzte Post. Im ftelermärkischen Großgrundbefitz haben die Freisinnigen mit 99 gegen S« Stimme« gewählt wurden: AttemS, Earneri, Eonrad, Glei'Spach, Haekelberg, Hammer-Vurgftall, .lkellersperg, Kottnlinsky, Lohninger, Neupauer, Pauer, Washington. Der ReichSrath soll auf den 27. September einberufen werdn. Bismarck hat in Talzburg die Politik des Grafen Benft als ein Unterpfand der Freundschaft und deS Friedens anerkannt. Thiers will einen Zehntel-Zuschlag für alle Steuern beantragen. ihren Wünschen thun und MeS ordnen würde So stürzte er davon. Die Bäuerin sah ihm noch und wußte nicht recht, ob sie sürchten oder hoffen solle — der Sohn erschien so seltsam, unbegreiflich. Sie schüttelte den Kopf und dachte trauervoll. daß von seiner Krankheit doch noch immer ein Stück zurückgcblieben sei und seinen Geist ver-wirre. Fritz ging nach dem Gespräche mit seiner Mutter in großer Erregunt, in den Wald, ohne jetzt, da es noch Tag war. bei Lene'S Hütte anzuhalten. Es ivar ein wundervoller Maitag. Die Sonne leuchtete auS einem säst wolkenlosen Aether blau nieder und lockte mit ihren wärmenden Strahlen überall daS neue Leben in der Natur, daß eS fast sichtbar emporivuchS. Auch im Walde begann cs eben grün zu iverden, und Amseln, Finken und Drosseln pfiffen und schlugen um die Wette mit der Lerche draußrn. die in einer unsichtbaren Höhe ihre jubitirenden Lieder zum Lobe des Frühlings sang. Fritz snh und hörte von alledem nichts. Schwer und ernstlich mit sich selbst beschäftigt und in sein eigene« Inneres versunken, schritt er dahin und die reichsten Reize dcr Natur klopften vergeblich an seine schivec athmende Brust. Stundenlang ii»anderle er so im Walde umher und rang mit ividerstrebende» Anstchteii, rang nach Entschlüssen. Die bange, sorgenvolle Rede seiner Mutler »var aus den Jüngling nicht eindruckSloS geblieben, aber cr wurde auch schnell darüber mit sich einig, daß eS sich hier nur um ein Mittel handeln könne, seine Liebe zu Lene mit den Ansichten und dem Willen seines Vaters in Ausgleichung zu bringen und eine Versöhnung zivischen beiden zu stisten. Dem Mädchen entsagen konnte er nur noch mit seinem Leben. Es iliurde bereits Alirnd, als Fritz den Wald verließ. Er war nicht ruhiger, aber für sich entschlossener geworden, entschlossen zu handeln. Eiligen Schrittes legte er den Weg bis zu Lene'S Hütte zurück und trat in dieselbe. Mit allen Zeichen entzückter Liebe flog ihm daS Mädchen entgegen und lehnte an seiner Brust, als wäre sie froh, nun in ihrer einzigen wahren Heimlit zu weilen. (Forlsetzung folgt.) Vtarb»rs, 9.Sept. lWochenmarktSbericht.) »eiztn fl. S.40. «orn «. 8.30. «erste fl. 3.10. Hafer si.1 S0.Kuturutz fl.4.b0. Hirse fl. 3.40. Hirfebrein fl. 6.10. Heiden fl. S.25, Erdäpfel fl. 1.20. Bohnen fl. 4.ö0 pr. Metz, veizeogrie» fl. 18.—. Mundmehl fl. 10.—. Semmelmehl fl. 9.—, Weißpohlmehl fl. 8.-, Schivarzpohlmehl fl. 6.—. Kuturutzmehl fl. 7.— pr. Cnt. He» fl. 1.^, Lagerstroh fl. 1.40. Autterstroh fl.0.g0. Streustroh fl. 0.80 pr. Cent. Rindfleisch 2Z—28, Kalbfleisch 80. Schwemfleisch i»ng30. Lammfleisch 22, Speck, frisch 36. Rindschmalz 56. Schwein, schmalz 44, Schmeer48ei>6uiiz äs» Lstr»«-° aur°i. 6ie oc8ieMeie»i8e»e -V/^NK, S^toeli im ki»en stir, Uü. llviere ^«eli»el»tudv besorgt äsv Lin- uvä Verickuf »Her (ZMuvxen Ltskts- unä luäustriö'kapiero, volä- unä KilliermünLsv, Lauknoteu unä vevisen evnku naod äem ieveilieen I'UssSi.Lourse. KuftritAv fiir lllv lc. k. Vöi^v ^»i^vn voulantsst vifvvtulrt. 567 ^I^svdäruolc virä uiodt douorirt.) Bon der hohen k. k. Statthalterei konzeflionirte ivat-AHentie, Gentrat-Keschilfts-Kamrei des Anton Kolnlgg^ in Herrengassc Nr. 112. vis-a^vis Cas^ PichS. j Verkäufe tehrere gut gelegeue zinSerträgliche Stadt' nnd Borstadthäuser, lin neu gebaute», ebenerdiges, mit Ziegel gedecktet Wohn hau» mit 3 Zimmern. Sparherdküche. ge »völbten Keller auf 10 Startin. Hoftanm mit Brunnen, Gemüse garten und bei S J. Aecker. worauf da» Wttthtgewerbe betrieben wird. ^Ein sehr solid gebaute« ebenerdige» Wohnhtiu» mit einem gemauer ten Wirthschaft»gebäude. Hofraum. 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(585 k'i?. ^äkm»8<;Ii1ueu dester (jukliität 675 »uL t RO V«IÜG» movAtUod. 5 Jahre schristliche Varautie. >»terricht gratiz. ^uttriLKv >ver6eu sutKeKeußenommeu iw Hotel krzlierzoz .lol>«iii. Ikilr Ilr. t0. Bei einem Lehrer werden zwei Realschüler in Quartier und Ber-vslegung genommen. — AltSkunst im Comptoir dieses Blattes._^ Ein Concipienl mit mehrjähriger Praxis wird sogleich ausgenommen bei ID?.SV?nOt», Advokat in leiten _ ^580 Airingl Ich ersuche das P. T. Publikum, auf meinen Namen Niemanden Etwas zu borgen, da ich ohne meine Anweisung keine Zahlungen leiste. Brunndorf. 5. Slptember 187l. 571_Jos. Te«e?ovitfch. Den geehrten Bewohnern von Marburg und Umgegend mache ich die ergebenste Anzeige, daß ich nur einige Tage meine Menagerie auf dem Sophie npl ahe zur Schau gestellt habe /itternig »kd Preisur Abends 6 Uhr, wo eine juvgt ?ame in den Käfig der Löwen. Htiä-nen ?c. zc. liineingeht und die Produktionen mit den Thieren auSsilhrt. EMe: Erster Platz 30 kr. Zweiter Platz 10 kr. 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