Fr. 98 »OHO. Wli8 sellmilllii, F5l/,'»i), wovon ich im verflossenen Jahre drei Eremplare ebenfalls in einer Grotte auf dem Krimberg bei Ober-Iggdorf gefunden habe, im heurigen Sommer auch bei Laas in ei-ner Grotte, und zwar von dem unermüdeten Botaniker und Entomologen, dem hochwürdigen Herrn Domini k B ili mek, Bibliothekar des Cistercienser-Stiftes zu Neukloster bei Wienerneustadt, auf seinen Ercnrsionen in Krain, in mehreren Eremplaren gesammelt wurde. Das mir von dem geehrten Herrn Finder mitgetheilte Eremplar des besagten augenlosen Käfers ist in der Gestalt und Farbe von meinen in der Luegger und Krimberger Grotte gesammelten Individuen gar nicht verschieden, nur etwas größer. Ob alle übrigen von ihm in der Laaser Grotte gesammelten Eremplare ein gleiches Ausmaß haben, ist mir von dem freundlichen Sender nicht bekannt gegeben worden; ich werde daher trachten, im künftigen Jahre an den bezeichneten Ort zu gelangen und von dort mir weitcrn Aufschluß holen. Es sind nun bis jetzt von dem in Rede stehenden Thierchen drei Fundorte bekannt, und ohne Zweifel wird es sich auch noch anderorts in und außer Krain vorfinden, wo Kalkgebirge bestehen und als solche Höhlen und Grotten bilden. Gewöhnlich hält sich das honiggelbe, sehr leichtfüßige Käferchen am Boden unter locker liegenden Steinen auf, nur darf der Suchende die Gednld nicht verlieren, wenn seine Mühe nicht gleich durch das Auffinden des stets seltenen Käfers belohnt wird. F. I. Schmidt. Feuilleton. (Gine Trauung) in Pesth wurde unlängst sonderbar gestört. In dem Äugenblicke, als der Bräutigam gefragt wurde, ob er keiner Andern noch die Ehe versprochen habe, und er es mir einem »Nein" beantwortete, schrie ein Mädchen vom Chor herab: „Er lügt!" 392 (Die Wiener Fiaker) charakterisirr nicht bloß so mancher lustige und witzige Einfall, sondern auch wirkliche Herzensgute. Einen wahrhaftigen edlen Zug erzählt der »Humorist" von den am Lugeck stehenden Miechkurschern: »Einer ihrer Cameraden war wegen seines schlechten »Zeugs," nämlich seines zerbrochenen Kastens und seiner ausgehungerten mageren Rozinanren die Zielscheibe des Spottes aller seiner College». An einen« der letzten Tage ging aber seine Qual zu Ende. Seine Cameraden luden ihn ins Gasthaus zu Schmaus und Trank, und als er wieder auf die Gasse rrat, fand er zu seiner nicht geringen lleberraschung und Rührung — einen ganz neuen Wagen und ein prächtiges Paar munterer und feuriger Pferde. — Ist das nicht ein wahrhaft edler Zug, der sowohl als That, wie in der Art und Wei-se, als er ausgeführt wurde, den Fiacres alle Ehre macht? — Hut ab vor solchem Eoelmurhe, wo er immer zu sin-den ist!" — (Gin spät entdecktes Verbrechen) wird nach stens von einer französischen Jury verhandelt werden. Es handelt sich um die Vergiftung eineö Vaters durch seine drei Söhne, wobei eine Magd als Mitschuldige erscheint. Das Verbrechen wurde vor 10 Jahren verübt. Das Schweigen der Magd ward durch eine jährliche Pension erkauft. Als diese nicht mehr bezahlt wurde, beklagte sie sich bei Jemand darüber. Man fragte sie, ob sie Rechtsansprüche habe, worauf sie anrworcete: »Meine Rechtsansprüche liegen am Kirchhofe." Ueber diese Rede forschte man nach, grub die Reste des unglücklichen Vaters aus und analisirre sie. Die Anwesenheit von Arsenik wurde constatirt. Man versichert, daß einer der Angeklagren durch Gewissensbisse in den jammervollsten Seelenzustand versetzt ist. (Ncindl), welcher wegen Attentats auf Se. Majestät zu 20 Jahren nach Muntiirs verurcheilr wurde, starb vor 5 Wochen in dem dortigen StaarsgefängMe. Eorrespondenz. Wien 4- December ,846. Dieser Tage bereiteten uns einige Hlavenfreunde hier einen wahren Hochgenuß, Sie veranstalteten »ach dem Vorbildc der in 'praa Sta t fin> denden so sehr beliebten „Le-icci," (Unterhaltung, hier heißt es slavisches Concert) den 7. Nov. auch hier eine »olche. und den 1. Dec. eine zweite in den Sälen „zum goldenen Strauß» im Iojephstaoter Theatergebaud.. Beide er,rcuten sich eines ungemein großen Zuspruches und Besuches, ui'd dieß um so mehr. da das Entr^e frei war und von dein Besucher nichts anderes, als die Einladungskarte, und, um eine gewähltere Gelellichaft zu erzielen, das Erscheinen in llrenger Gala gefordert ward. Vo» den Böh-men. Mahren, Slovaken, Croalen und Krämern sind Ausschüsse als Arrangeurs, die gewöhnlich Slucierende sind. In der ersten Uelecli» am ?. Nov-, bei der über 500 Perionen. meistens Studierende, Beamte und fehl viele aus den höchsten länkeln zugegen waren, wurden jwei bohmi» sche Chöre und ein Quartett meisterhaft aufgeführt. Dem, Nergauer, vom Theater an der Wien, eine gcborne Böhmin, sang einige böhmische Nalionalliedcr mit der gewohnten Anmuth und Hchönheit ihrer Stimme. Hr. Staschitsch< Tenorist voni Theater an der Wien, ein geborner Croate, sang einige croatische Piepen in der That bezaubernd schön. Hr. I o« seph Legat. Beamte bei der k. k Hoi'buchhallung > ein Laibacher, sang das krainilche Lied „pu^ulnik" so hinreißend schon und gemüthvoll, daß unstreitig er es war, der den Lorbcrkranz desselben Abends davongetragen- — Dinstag den 1- December wurde nun die zweite Le«ecll> veran« staltet, bei der sich. ungeachtet der lo sehr ungünstigen Witterung desselben Tages, dennoch über 700 Personen, größlenlheils aus 0en Höberei, Standen einfanden- Das Concert wurde mit einein böhmischen (Zhore von Winter »roffnet, woran sich dann croalische, böhmische und frainische Piecen rcihclen. Hr. Legat sang das Lied : „Ill-e^enoiije" (,,Zehnsuchl«, von S ch i l-l e r . von I)l'. B a r t h. l!e v i t schn i l ins Krainil'cke übersetzt u»d von Schubarth in Musik gesetzt.) Wer nur ein wenig die S ch u d a,r t h'schen Compositionen kennt, weiß zur Genüge, wüs für ein außerordentlich« musikalischer Werth in Allen liegt, und was b,i der oben erwähnten Piece besonders d.r Fall ist; und doch scheint di.se herrliche, in der That meisterhaft gesungene Composition nicht so sehr zu Herzen gedrungen zu seyn, als die einfachen, heimathlichen Melodien und Weisen des „pn^ol-üik," Der Sanaer wurde übrigens stürmisch applaudirt und des Tumultes und llrplauses früher fein Ende, bis Hr> Legat wieder auftrat, und auf allgemeines Verlangen wieder den „papotmk" sang. Hr. Legat hat sich durch dieses zweimalige Auftrete» die Liebe und Bewunderung der ganzen Gesellschaft in einem sehr hohen Vradc er« warben, wofür der nrößte Beleg das iss, daß sich bei der zweiten Leveli, gleich bei seinem Betreten des Orchesters die Liebe und Zufriedenheit durch tin allgemeines Händeklatschen kund gab. was sonst keinem Sänger aeichah. Vei dieser zweiten Nu58>!6. Euer Wohlgeboren! Ein wesentlicher Dienst steint den leidenden Bewohnern Ihrer Stadt ableistet, wenn Sie meinen. in diesen Zeilen ausgesprochenen biltliche» Wunsch reaüsiren und die baldige Ankunft des hochberühmten Gehör: und Svracharztes, Medicinalrathes I)i-- Eduard Schmalz,, aus Dresden, in Laibach mit dem in Ihrer Zeitschrift an« nonciren > daß dieser gefeierte Arzt, der mit Allerhöchster Bewilligung im östcrr- Kaiseritaate seine Praris ausübt, aller Orten den Leidenden slath und Hilfe spendet, auck gesonnen ist. auf seiner Durchreise nach Italien, einige Tage in Ihrer Stadt in gleicher Absicki zuzubrinaen. In Gratz ist der Andrang der Kranken ein ungeheuerer, wird aber auch durch oft glänzenden Erfolg gerechtfertigt. Indem ich der Gewährung meines Ansuchens gewärtige, bemerke ick »ur noch. daß Schmalz durch die Herausgabe vieler großer und Ueinerer Werke, die mrhrfacke Auflagen zur Folge hatten, und wel^e die Gehör - und Sprachsrankheiten behandeln , seinen Beruf auch in dieser Beziehung auf das Glänzendste bethätigte. S"' Theater in Laibach. Unsere Localposse hat endlich den länast herbcigewüüscktcn Suc« curs crkaltsii. Die. bercits annoilsirte Lc>calsa'»geri», Dllr. Aülonie Calliano, vom Thcalcr a» oer Wii'ü, trat a>:« verfloffcoen Samstag, am 5. 0. M-, in dcr Schikh'schcn Poffc: ,» der Tüelrolle als Gast auf, und hat d.e» gunsligen Ruf, der ihr vor.»usc,sga>lgcn, auf ci»c glanzende Weise gerechlferiigt. Dlle, Calliano erschil!» in dieser Partl'ic nicht minder tüchtig als schauspielcrin, wic als Bängcli» ; rechiici man noch dazu. das; sick in tiescr jüügo, Künslleli» Alles ve>ei,,igt findet, was aucl> von Ausien enn pfehlen fann» als Jugend, einnehmendes Aeusicrs, schöne Figur« angc« nchmcs Oraan n-, ss tonnte ein briUantcr lfrfolg dieses ersten Gasic debüls gar nickt ausbleibe». Das Publikum i'ichnete eic Künstleri,, durch viclfal igc» stürmischen Hcrvorruf a»s; bes^nters brar, ja ausgezeichnet trug sie »m 2 Acte das grosje Gesangzpolpour:i vor. Ihre S:immc »st in den ködern Tonlagen sehr biegsam und glockenrein, in d<>n liefe» Chorden schien sie uns etwas umflort und weniger angenehm- Herrn Moldt, als Geschäftsbcsorgcr Waxel, kennen w>r schon vom vorigen Y'urse; er stand der Localsangerin würcig zur Heite und lheilie sick mit ihr in dcn VeifaU 'es starkbesuckten Theaters. Dic übrige» Rolle» sind unerheblich, bis auf den Holzhandler Max Hanman» irl z» haben. Herr B l u », c n fe ld repräs.»,irie den Panloffeibttde». Herr» v. Klecks, auf recht entsprechende Art, Die Herre» Germai» und C z e r >ve » ka (Wirth und jlclliier) machte» sich gut. Da- Siück wurde gxt aufgenommen, und man sieht dem weider» Gastspiele der Dlle. Calliano gewiß mit gespannter Erwartung enlgegc», Leopold Kordes ch. V erl eg er : Ig u az Al 0 is Gdler v. Kleinmayr.