-räilumkraiions-preist: Für Laibach: vanzjährig . . . 8 fl. 40 tr. Halbjährig . . . 4 „ 20 „ Bierteljiihrig. . . 2 , 10 „ Monatlich . . . — „ 70 „ M i t der Post: Ganzjährig . . . II fl. - kr. Halbjährig . . . 5 ,. 50 „ vierteljährig. . . ä „ 75 „ Für Zustellung in« HauS »icrtet. jährig 25 tr., monatlich ü kr. Siitjclne ’Jlummcrn i; kr. Laibacher Anonime Mittheilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zun'ufqcfcnbet. Nr. 239. Mittwoch, 18. Oktober 1871. — Morgen: Petrus v. A. Stiaktion Vahnhofgasse Nr. iS'.'. Erpr-itio» uub 3 uff rat: n-ßnrcan: ffongrcßplaj} Nr. 81 (Buchhaildiiiiij von I. v.KleinmayrLF. Bamderg Znftrlionspikisc: gilt tic einspaltige Petitzeile 3 kr iici zweimaliger Einschaltimg i 5 kr dreimal ii 7 tr. Jusenionsstemvel jedesmal 30 kr. Bei grkheren Inseraten und ifterer Änschaltung entsprechender Rabatt. 4. Jahrgang. Zur Erklärung dcsNegieruuqsvcrtreterS im Kraiuer Laudtäg. Das Nationalitätenprinzip, dcr Nechtsstaat, das wahrhafte Oesterreicherthuui, der Zentralismus, dcr Föderalismus und endlich die böhmische» Sutibamcu* tal-Artikel scheinen in den Köpfen unserer Negie-rungsmäuucr einen sc> abnormen Ge!siesznstand her-vorgebracht zn haben, daß wir ändern mit unserem beschränkte» Uulcrthaneiwerstande davon absolut nichts mehr wisse», nichts mehr verstehe» können. Der Geist dicscr hohen und höchsten Politik ist »ns nachgerade ganz unfaßbar; wo die Triebfeder eigentlich sitzt, von welcher ans dieses Gewirre von Erscheinungen, Thatsache» nnd Acnßcrnugcn in Gang gesetzt wird, ist uns rein unmöglich zn erkennen. I» dieser Verwaisung nnd Verlassenheit von aller staats-ntciiniische» Einsicht müssen wir Laien in der „hohen" Politik 11118 mir mit dein AuSspruchc des großen Oxenslicrna trösten, der da sagt: Fili mi, fili mi, nescis quam pauca sapientia nnmdus gubernetur! Der Satz, daß es ja überhaupt von jeher nicht viel Verstand gebraucht hat, um die Welt zu regiere», fami uns als Leitfaden diene» i» diese» Irr gütigen von Meinungen und Ueberzeugungeu. Einsicht, Klugheit, BvranSsicht, Charakterfestigkeit, Ideen-reichlhum und dergleichen, meint ja der alte Schwede, seien nicht die bewegende Kraft in den Händeln und Kämpfen der Staaten. Ja, wenn so ein Grübler dem aufs knappste eingeengte» Ideenkreise noch etwas näher auf den Leib rückt, so vermag er selbst innerhalb dicscr so eng als möglich gesteckten Grenzen den Verbrauch gesunder Denkkraft nnd folgerichtiger Grundsätze nicht ausfindig zu machen. Es will einem Bedun ken, als ob der knappe Vorrath an Denkkraft plötzlich auf den Aussterbestand gesetzt wäre, als ob jedermann sich ordentlich scheute, die Folgen der eigenen offen einbekannten Grundsätze zn tragen, als ob es zur Ziegel geworden, daß die grellsten Widersprüche harmlos in einem und demselben Gehirne neben einander Hansen. Wir wollen hier nicht näher auf die absonderlichen Wandlungen in den Anschauungen unserer obersten Staatslenkcr entgehen, die hciitc das als Hochverrat!) bezeichnen, was gestern als echtes vaterländisches Gefühl gegolten, die heute mit Orden iittd hohen Würden anSzcichncit, wer gestern noch als Landesprcisgeber gcbrandinarkt ward, die dem, was gestern noch als der wahre österreichische Staatsbegriff gegolten, heute den Krieg erklären und in den weitgehendsten reichszersetzenden Strebungen der Stämme das wahre Österreicher-thunt erblicke». Nein, nichts von alledem ; wir haben es heute nur mit einer Auslassung des Regiernngs Vertreters im frottier Landtag bei Gelegenheit der Adrcßdcbatte in der Schlußsitzung zn thuif. Der Herr Landespräsident ergriff nämlich während der Generaldebatte „im Namen und im Aufträge der Negierung," wie er sagte, das Wort. Da in der Adresse der Landtagsmajorität, sagt Red-ncr, der abwesenden Landtagsminorität Erwähnung geschieht, so müsse er im Namen und im Aufträge dcr Regierung offen und unumwunden erkläre», daß die Legalität des Landtages i» Feiner Weise an-gefochie» werde» kamt nnd die Landtagsminorität durch ihr Fernbleiben von den Sitzungen ihre verfassungsmäßigen Pflichte» vernachlässigt nnd ihrem Gelöbniß zuwider gehandelt habe. Hierauf möchten wir denn doch, freilich nur nach unserer beschränkten Kenntniß dessen, was konstitutioneller Brauch ist, einer hochweisett Regierung z» bedeute» geben, daß die Pflichtversünmniß, das Znwiderhandeln, der Widerspruch mit dein Angelöbniß ganz wo anders zu suchen, als bei dcr verfassungstreuen Minorität. ES war Pflicht dcr Negierung, einen parlamentarischen Vertretungskörper, der seine eigene Rechtsbasis ver leugnet, sofort anfzulöfen und Nenwahlen anszu-schreiben. Diese konstitntionellc Pflicht hat die Ne- gierung bis zur Stunde nicht erfüllt, und doch haben die Minister geschworen, die Verfassung zu schützen gegen jedweden Angriff, von wo immer er kommen möge, uub haben bei jeder Gelegenheit betont, sie stünden auf „verfassungsmäßigem Boden." Die Adresse, heißt es weiter, welche der Landtag von Kraut in der letzten Session beschlossen hat. als Grund des Fernbleibens zu bezeichnen, sei unstatthaft. Auf die krainischc Adresse sei ja keine Antwort des Kaisers erfolgt, und nicht beantwortete LandtagSadressen seien nichts weiter als „ein hohler, bedeutungsloser Schall." Abgesehen davon, daß wir anderen Menschenkinder sonst dem Grundsatz hnl digten, „qui tacet, eonsenlit" (wer schweigt, stimmt zu), sieht diese nachträgliche Erklärung einer lioch wichtigen parlamentarischen Kundgebung, wie es eine Adresse an die Krone wenigstens fein soll, als „hohler, bedeutungsloser Schall," doch, gelinde ge sagt, recht bedenklich aus. zumal zusammeugehalten mit der Thatsache. daß die Regierung ja gerade jene Männer, welche derlei die Rechtsbeständigkeit unserer Verfassung lengnende Adressen erließen, um sich geschaart und mit ihnen den Umsturz eben dieser Verfassung von langer Hand geplant hat, anderer scitS aber die Regierung gerade jine Landtage, welche treu zur Verfassung hielten, aufgelöst und mit allen möglichen Manövern eine verfassungSfeindliche Ma jorität zusammenzubringen versucht hat. Wie man angesichts solcher Thalsachen die verfassungssemd-liche Adresse des kraiuer Landtages noch einen „hohlen, bedeutungslosen Schall" nennen kann, ist unferttt beschränkten Unterthanenverstande. wie gesagt, ganz und gar unfaßlich. Doch wenn die bisherigen Kundgebungen m Regierungsvertreters im kraiuer Landtage nur mit dem schlichte» Denkvermögen eines normal angelegten Staatsbürgers nicht ganz zu harmonieren vermochten, so gerathen die weiteren Offetibartmjen desselben auch mit den obersten ethischen Grund Jeuisseton. Die Ausgabe» der Naturwisjeuschasteu in dem neuen uatioualeu Lcbeu Deutschlands. Red.- Virchow's in der -41 Naturforscher Lersainnilllng 311 Rostock. Es war gewiß erhebend, als die deutschen Naturforscher und Aerzte sich wieder zu dcr stillen, friedlichen Arbeit der Wissenschaft versammelt sahen. Was vor zwci Jahren in Innsbruck noch mehr oder minder lauter Wunsch war, das wurde jetzt als vollendete Thatsache mit Begeisterung in allen Reden begrüßt. Sagte sich doch jeder dcr Männer, daß an dem großen Werke auch diese Versammlung mit-gewirkt, daß die Vereinigung einzelner ein Vorspiel der Einigung aller gewesen war. Besonders wirkungsvoll trat dieser Gedanke in dcr schönen Rede hervor, die Virchow in der zweiten Sitzung der Versammlung hielt. Auch vor zwci Jahren sprach Virchow in Innsbruck über die Ausgaben der Naturwissenschaft. Aber damals ordnete er sozusagen ihre inneren Angelegenheiten, erörterte ihre Methode, ihre Grundgedanken. Diesesmal versucht er die Stelle zu bezeichnen, die sie im geistigen Leben der Nation entnehmen soll und will ihr die Aufgaben klarstelleit, die sie nach Außen hin zu erfüllen hat. Besonders interessant war der Rückblick, den er bei dieser Gelegenheit auf die nächstens fünfzigjährige Geschichte der Versammlung warf. Versteckt, in der Stille des Geheiutnissrö kamen 18*22 die Männer zusammen, die Oken um sich her versammelte. Die Polizeibehörde hätte es nicht gestattet, daß sich deutsche Männer, zu welchem Zwecke immer, öffentlich versammeln. Und gewiß leitete sie dabei ein richtiger Instinkt. Denn Ofen wollte mit jenen Männern nicht blos über die Angelegenheit der Wissenschaft verhandeln, er träumte von der Größe eines kommenden deutschen Reiches und wollte in den zerstreuten Söhnen desselben den Gedanken des innern Zusammenhanges erwecken. Und wie viele Schwierigkeiten niederznkampfen waren, zeigt am besten der Umstand, daß erst im Jahre 1861 aus der Naturforscher-Versammlung in Speyer die Namen der Mitglieder veröffentlicht werden durf ten, die aus Oesterreich an dicscr foustitimenden Versammlung thctlgenommcn hatten. Und ebenso große Wandlungen bietet die innere Geschichte der Versammlung dar. Als die deutschen Naturforscher zuerst zusammentraten, da war die deutsche Naturwissenschaft noch durchwegs — französisch. Die Wissenschaft der Handbücher, diese Quelle des gemeinsamen Denkens, war durch und durch französisch. Nichts war in diesem Erstlingsjahre von der Naturforscher-Versammlung deutsch, als ihr Grundgedanke, der genetische Gedanke. So oft auch der Gedanke in der Kultur gcschichte ansgetancht war, man beule nur au die Alten, daß die Dinge nicht sind, was sie scheinen, daß jedes Ding eine Geschichte durchmacht, die sein wahres Wesen eiitsaltet, daß man daher dieser Geschichte uachgeheu 1111b jedes Ding ans seine varia bleu Eigenschaften untersuchen müsse — diesen Ge danken seiner schwankenden'Unsicherheit entrissen und durch produktive Thätigkeit lebendig gemacht zn haben. sätzen eineü modernen Staatswesens in einen höchst bedenklichen Konflikt. In den Regionen der „hohen" Politik des wahren Oesterreicherthums gibt cs, wie es scheint, nicht blos keine Gemüthlichkeit, keine Denk--gerechtigkeit, keine weitläufige Logik mehr, sie hat bereits auch ihre ureigenthümlichen, „wahrhaften" ethischen Prinzipien. Der Herr Landespräsident erklärt nämlich im „Namen und im Aufträge der Regierung," es fei ganz gleichgiltig, ob die Majorität eines parlamentarischen Vertretungskörpers die Ber-fassung anerkenne oder nicht. Das heißt doch Fortschritt ! und wir verknöcherte Pedanten halten nicht blos selbst noch an vermoderten Traditionen von der Heiligkeit des Eides und des beschworenen Wortes fest ”und wissen nichts von Vorbehalten, sondern sind so unverschämt und fordern dasselbe auch von Regierungsmänner» und parlamentarischen Vertre-tungskörpern ! Ja wir sind so in veralteten Schnurren und Vorurtheilen besangen, daß wir Bedenken tragen, in Vertretungskörper einzutreten, die so vorgeschrittenen Prinzipien huldigen und die Verfassung nicht an--erkennen, auf deren Grund sic tagen! Und dennoch besitzen wir die lächerliche Schwachheit zu glauben, dieser begriffsvcrwirrende, alle Gemüthcr erdrückende, alle unsere gewohnten Vorstellungen von Recht und Sitte verkehrende grause Alp werde vorübergehen, die ewigen unvergänglichen Ideen von Tugend, Seelenadel, Recht und Gerechtigkeit werden unverletzt aus dem tollen Geisterspnk sich emporringen. Politische Rundschau. Laibach, 18. Oktober. Inland. Da es der czechisch-scudalen Ausgleichspartei nicht so leicht gelingen wollte, den Reichskanzler auf kurzem Wege zu beseitigen, da selbst die beispiellos brutalen Angriffe der czechischen Journale nicht die gehörige Wirkung thaten, versucht man es einmal auf einem ändern Wege. Man sucht ihn wenigstens für einen Theil des czechischen Programms zn gewinnen und die „Abendpost" läßt sich sogar herbei, es der Welt zu verkünden, daß gewisse Prager Blätter „die Grenzen des publizistischen Anstandes, theilwcise mit persönlichen Ausfällen der niedrigsten Art weit überschritten haben." Warum aber der Prager Staatsanwalt, der doch auch seine Instruktionen vom Ministerinm empfängt, noch nie gegen die allcö Anstandes baren czechischen Journale cingeschritten ist, während in Wien tagtäglich kon-stszirt wird, das sagt uns die „Abendpost" nicht. Dafür leugnet sie, daß sie jemals die czechischen Fundamental-Artikel vertheidigt oder befürwortet hätte. Wenn dies anch der Wahrheit schnurgerade zuwider läuft, so ist es doch ein Symptom, daß man selbst in diesen Kreisen das mißliche der Situation, in die man sich wie tollkühn festgerannt ist das Verdienst der Naturforscher, speziell der deutschen Naturforscher durch die Naturforscher-Versammlung. Schon in den ersten Grundlagen ihrer Statuten wird hervorgehoben, wie groß die Bedeutung des persönlichen Verkehrs der Naturforscher unter einander ist. Nebensächlich sind die Freuden der Geselligkeit, die erzeugt werden. „Das größere bleibt jene Mittheilung im Wissen, jene Verständigung über die Methoden, jene Klarlegung der Richtungen der Forschung, welche unzweifelhaft nirgends besser geschehen kann, als in dem mündlichen Verkehr." Dieser Gedanke der Entwicklung ist heute maßgebend im ganzen Gebiete der organischen Wissenschaften, und wird gewiß hier nicht Halt machen. Hörte man ja schon auf der englischen Naturforscher-Versammlung, daß die Astronomie aufhöre, eine Fysik der Sterne zu fciu und sich immer mehr in eine Fysiologie der Sterne verwandle. Man könnte meinen, daß nach solchen Umwälzungen und Errungenschaften alles erreicht ist, was man wünschen konnte. Schule und Leben haben sich der Ergebnisse der Naturwissenschaft bemächtigt, um einestheilS den Schatz dcö Wissens zn verbrei- hat, einzusehen beginnt. Damit ist die Krisis aber noch durchaus nicht beschworen. Die gegenwärtigen Berathungen scheinen vor allem den Zweck zu verfolgen, die verfassungstreuen Abgeordneten für das Erscheinen im Reichsrathe zu gewinnen. Außer Wrbua und Wenkheim, heißt es, sei auch Herr v. Schmerling von Sr. Majestät dem Kaiser in zweimaliger Audienz empfangen worden, da es der Wunsch des Monarchen gewesen, die Ansichten des Mannes zn vernehmen, der es seinerzeit über sich vermocht hat, seinen schroffen Zentralismus dem Interesse des Reiches zum Opfer zu bringen und mit dem Dualismus zu paktire», dem also doktrinäre Starrheit in der Beurtheiluug der Nolh-wendigkeit der Situation nicht mehr zum Vorwurf gemacht werden kann. Herr v. Schmerling, heißt es weiter, habe dem Monarchen seine Auffassung über die Sachlage und über die Gefahren der czechischen Projekte mit aller Uuumwnndenheit aus-einandergefetzt und der Kaiser habe diese Auseinandersetzung mit ernstem Wohlwollen eutgegenge-nommen. Eine Wiener Korrespondenz des „Naplo" erzählt, bei der Audienz, die der Reichskanzler Gras B e it st hatte, sei der Kaiser von der offenen und freimüthigen Darlegung Beust's sichtlich berührt gewesen und habe ihm den Dank dafür ausgesprochen, daß er seine Meinung so rückhaltslos ausgesprochen. Der Kaiser sagte ihm zugleich zn, das ganze böhmische Ausgleichswerk und die dagegen erhobenen Bedenken einer neuen reifllichen Prüfung zu unterziehen. Die Entscheidung ist demnach ans einige Tage hinansgeschoben. „Von dieser Entscheidung," bemerkt „Naplo," hängt das Schicksal der Monarchie ab." „‘iliaplo" versichert nochmals, daß Andrassy weder einen Theil, noch das ganze ihm mitgetheilte Ausgleichswerk gebilligt habe: er hat bloS die hauptsächlichen Punkte zur Kenntniß genommen, jedoch weder Beifall noch Tadel ausgesprochen, sondern sein Urtheil späterer Zeit Vorbehalten. Aus den Papieren des Dr. Starkevic und Genossen wurden Verbindungen der Aufrührer mit der Pester Arbeiterpartei, der Pariser „Internationale" und dem Petersburger Aktions-Komitee konstatirt. Ein russischer Schriftsteller, Milic, und der gewesene Karlstädter Bürgermeister Fabiani wurden vor das Standgericht gestellt. In den Kreisen der Natio-nalpartei herrscht große Niedergeschlagenheit. Bisher liegen über die Ursachen der Bewegung nur solche Berichte vor, die aus Kreiseu stammen, welche der kroatischen Nationalpartei nahe stehen, und alle diese suchen in dem Verkauf der Grenz-waldungen die Ursache des Ausbruches. Bezeichnend sei es aber, sagt „Pesti Naplo," daß ein halbamtliches Blatt des Ministeriums Hohenwart mit schlecht verhüllter Schadenfreude ebenfalls von dem „berüch- ten, andererseits den größtmöglichen Nutzen aus ihnen zu erzielen. Auf beiden Seiten ist nur Unzulängliches geschehen. So fremd es auch scheinen mag, gerade von dem Gebiete der materiellen Leistungen aus lassen sich der Menschheit zugleich größere uud vielleicht unschätzbare Wohlthaten zuführen. Die Geschichte verletzten hundert Jahre, seit bessere Maschinen eingeführt wurden, beweist unwiderstehlich, daß die Maschine Menschenarbeit ersetzt. Diese ersetzte Menschenarbeit und ersparte Menschenkraft, wo könnte sie besser nutzbar gemacht werden, als auf dem Gebiete der höheren, besseren, der geistigen Arbeit? Ein Streben in dieser Richtung ist unverkennbar. Die Arbeiter selbst fangen an, ihre Forderungen nach dieser Richtung hin zu formnliren, und der intelligente Arbeiter wird schon hente sagen, die Erspar ruug an Zeit, welche der Normalarbeitstag mit sich bringt, soll gewidmet werden der geistigen Erziehung, dein Fortschritte im Wissen, welches Wissen wiederum verwendet werden soll zu neuer Arbeit, welches Wisse» wiederum dienen soll als Ausgang für neue technische und geistige Fortschritte. tigteu Grenzwalduugs-Schacher" spreche. Andere Berichte wieder, welche aber sämmtlich das Gepräge der kroatische» Nationalpartei tragen, bemühen sich eifrig, alle Schnld auf Starcevic und seine intime» Anhänger zu wälzen. Jndeß sei eö Thatsache, daß Startevic, der angebliche Urheber der Revolte, dieser Tage in den Straßen Agrams spazieren ging, ohne daß an ihm irgend welche Befangenheit wahrnehmbar gewesen wäre. Koaternik und Bach, die Männer der „Hrvatska," haben allerdings an dem Auf» stände Antheil genommen uud diese haben sich freilich immer als Mitglieder der Staröevic-Partei geriet. Daraus folge aber keineswegs, daß diese Menschen nicht als bewußte oder unbewußte Werkzeuge anderer, hinter den Konlissen wirkender Faktoren in die Schranken getreten. Koaternik sei zn einer solchen Rolle ganz geeignet gewesen. Der Mensch, der im Jahre 1848 im Dienste Jelacic's das Volk gegen die Ungarn insurgirte, der in allen Ländern und unter alle» Parteien Enropa'S fein Glück versuchte, der einmal dem Grasen Rechberg sich erbot, für 200.000 fl. ihm die geheimen Abmachungen Rußlands und Frankreichs gegen Oesterreich zu verratheu, und der endlich, als er wegen eines hoch* verrätherischen Pamslets verurtheilt wurde, nach Verkündigung des Urtheils einen von der russischen Gesandtschaft ausgestellten Paß hervorzog, welcher ihn als russischen Unterthan darstellte: dieser Mensch könne unmöglich der Ansmerksamkeit derjenigen entgangen sein, die fich'S zur Aufgabe gemacht, Unruhe» i» der Militärgreuze hervorzurufeu. Bach, ei» junger Schwärmer, war theils ein blindes Werkzeug KvaternikS und wohl fähig, zur Erreichung eines von ihm für heilig gehaltenen Zieles selbst vor Diebstahl und Unterschleif nicht zurückschrecke». Ausland. Der deutsche Reichstag wurde am 16. eröffnet. Die Thronrede wurde um 1 '/* Uhr Nachmittags gehalten. Der Kaiser, begleitet von dem Kronprinzen, den Prinzen Karl, Friedrich Karl und Adalbert, wurde mit lebhaften, vom Präsidenten Simson ausgebrachtcn Hochrufen begrüßt. Die Thronrede wurde bei dem Passus über die Aussöhnung mit Oesterreich durch lebhafte» Beifall unterbrochen. Nach Verlesung der Thronrede erklärte der Reichskanzler den Reichstag für eröffnet. Der Kaiser verließ unter enthusiastischen Hochs, die von dem bairischen Minister Pfretzschner ausgebracht wurden, die Versammlung. Der Abschnitt der Thronrede, welcher von der auswärtigen Politik und von den Beziehungen zu Oesterreich handelt, lautet wie folgt: „Auf dem Gebiete der auswärtigen Politik hat Meine Aufmerksamkeit der Ausbildung und Befestigung des mit Frankreich neu geschlossenen Friedens unt so ungeteilter gewidmet sein können, als die Beziehungen Deutschlands zu allen auswärtige» Re* Hier liegen berechtigte Forderungen. Und gelingt eö, die Bahn zu ebnen, in deren Versetzung ein solcher Nonuatarbeitstag mit Ersparung und zweckmäßiger Verwendung der ersparten Zeit vereinbart werden wird, so würden damit so große Kräfte der Nation und der Menschheit zu neuen Zwecken zur Verfügung gestellt werden, daß damit ungeahntes geleistet werden kann. Die Möglichkeit des Fort» schreitens einer Nation beruht nicht daraus, daß sie einzelne eminente Geister hervorbringt. Die meiste Arbeit, welche in der Erinnerung "der Massen an einen einzelnen Namen sich anschließt, erwächst zunächst aus der Theilnahme vieler. Diese Betheiligung der vielen mag sich gelegentlich auch in etwa« ungeschlachten Forderungen geltend machen — immerhin wird man anerkennen müssen, daß in dein yJZaße, als jeder einzelne in den Nationen Theil hat an den neuen Erkenntnissen, auch daö ganze im Wohlsein und Reichthum fortschreitet. Aber noch mehr Werth muß auf die ideelle Seite des Fortschrittes gelegt werden, welche die Naturwissenschaften anbahnen. (Schluß folgt.) gierungen friedliche und von gegenseitigem Wohlwollen getragene sind. Meine Bemühungen bleiben dahingcrichtct, daS berechtigte Vertrauen zu stärken, daß daS neue deutsche Reich ein zuverlässiger Hort des Friedens sein will. In dieser Richtung ist es eine besonders wichtige, aber Mir auch besonders willkommene Ausgabe, mit den nächsten Nachbarn Deutschlands, den Herrschern der mächtigen Reiche, welche dasselbe von der Ostsee bis zum Bodensee unmittelbar begrenzen, freundschaftliche Beziehungen von solcher Art zu Pflegen, daß ihre Zuverlässigkeit auch in der öffentlichen Meinung aller Länder außer Zweifel stehe. Der Gedanke, daß die Begegnungen, welche Ich in diesem Sommer mit den mir persönlich so nahestehenden Monarchen dieser Nachbarreiche gehabt habe, durch Kräftigung des allgemeinen Vertrauens auf eine friedliche Zukunft Europa's der Verwirklichung einer solchen förderlich sein werden, ist Mei* nein Herzen besonders wohlthuend. Das deutsche Reich und der österreichisch-ungarische Kaiserstaat sind durch ihre geografische Lage und ihre geschichtliche Entwicklung so zwingend und so mannigfaltig aus freundnachbarliche Beziehungen angewiesen, daß die Befreiung der letzteren von jeder Trübung durch die Erinnerung an Kämpfe, welche eine unerwünschte Erbschaft tausendjähriger Vergangenheit waren, dem deutschen Volke zur aufrichtige» Befriedigung gereichen wird. Daß eine solche Befriedigung der Gesammtent-wicklung des deutschen Reiches gegenüber von der große» Mehrheit der Ratio» empfu»ben wird, dafür bürgt Milder herzliche E»ipfa»g, der Mir i» Meiner dieses Reich vertretenden Stellung i» allen Gauen des großen Vaterlandes kürzlich zu Theil geworden ist, und der Mich mit Genuglhnung, vor allem aber mit Dank gegen Gott für den Segen erfüllt hat, der unserem gemeinsamen redlichen Streben auch in Zukunft nicht fehlen wird." Die erste Reichstagssitzuug wurde um 2 % Uhr im neue» Reichstagögebäude eröffnet. S i m f o n übernimmt den vorläufige» Vorsitz. Es werde» vier Regierungsvorlagen eingcbracht: Die Uebcrsicht der Ausgaben und Einahmen des Nordbundes im Jahre 1870 mit einem Gesetzentwurf betreffs Verwendung des Ueberschnsses; dann Gesetzentwürfe betreffend die Bildung eines Reichs-KriegsschatzeS, die Zurückzahlung der auf Grund des Gesetzes vom 21. Juli 1870 aufgenommenen Anleihe und die Kontrole des Reichshaushaltes pro 1871. Folgt die Verlosung in die Abtheilnngen. Der Namensaufruf ergibt die Anwesenheit von 153 Mitgliedern, mithin die Be-schlußunsähigkeit. Der baierische Landtag wurde am 16. d. M. durch königliches Reskript vom 11. Oktober auf unbestimmte Dauer vertagt. Die Gesetzgebungs-Ausschüsse beider Kammern haben ihre Arbeiten fortzn« zusetzen.________________________________________________ Zur Tagesgeschichte. — Gras Hohenwart wird sich wohl mit nächstem gezwungen sehen, säinrntliche Wiener Theater zu schließen, wenn er den Mißklang unangenehmer Demonstrationen vermeiden will. Das k. k. Hofburgtheater dürste natürlich von dieser Maßregel nicht ausgeschlossen bleiben. Die Ausführung deS „Pelikan" hat es wieder bewiesen. Bei den Worten Giboher's an feinen Sohn: „Meinst Tu, man könne den Strom rückwärts fließen machen? Wer's versucht, ersäuft" — scholl ein Beifallssturm durchs HauS. Neulich wurde im Karltheater eine Demonstration völlig vom Zaune gebrochen. In dem Lustspiel „Kanonenfutter" geschieht cs, daß Fräulein Kronau in der Meinung, de» Jour-»allsten einzuspericn, einen Minister einsperrt. Bei dieser Gelegenheit fällt die Aenßerung: „Es ist gut, daß auch einmal ein Minister eingefperrt wird," und kaum waren diese Worte gesprochen, als ein stürmischer Beifall erdröhnte, der sich gar nicht legen wollte und die Darsteller in nicht geringe Verlegenheit fetzte, da sie erst hinterdrein eine Erklärung für diesen demonstrativen Beifall fanden. — Wie aus Prag gemeldet wird, soll das Fünf. Millionen-Anlehen die böhmische Bank und die „Ziv-nostenska" anslegen. Der Hauptheil des Anlehensge-schästeS ist Hamburger Häusern angeboten worden. Der Gerneinderath will zeigen, daß das Anlehen auch ohne Wiener Banken zu Stande kommt. Nun, das wird die Zukunft lehren. Herr von Lonyay hat sich auch einmal verrechnet, hat auch einmal eine Anleihe ohne Wiener Banken machen wollen, und erlebte dabei das allerschonste Fiasko; cs kann auch den Wenzelsrittern so ergehen, und wenn nicht, so werden sich die Wiener Banken über diese Zurücksetzung ihrer czechischen Brüder wehl zu trösten wissen. Noch haben übrigens die Hamburger das Geld nicht hergegeben. — Die Fortexistenz 'des Fürstentums Liech, t enfte in ist vielseitig bezweifelt worden, weil seit der im Jahre 1866 von dem Fürsten gegen Preußen geschleuderten Kriegserklärung keine Nachricht aus diesem Großstaate in die Welt drang. Hat doch der Fürst noch nicht einmal mit Preuße» Frieden geschloffen. Aber Liechtenstein existirt wirklich noch, wie wir aus einer Baduzer Korrespondenz in der liberalen „Feldkircher Zeitung" ersehen; die Korrespondenz enthält die an und für sich unwichtige Nachricht, daß das Liechtensteiner Reichsparlament — es sind dort noch feine SonderstaatSrechte erfunden, uud es herrscht der bösartigste Zentralismus — dem Fürsten eine Dankadresse gewidmet hat für 50.000 fl. Beitrag zu den Kosten Cer Rhein-Korrektion. Jedoch als Lebenszeichen aus „dem unbekannten Land, in deff’ Bezirk kein Wanderer cintritt," ist die Korrespondenz von historischer Wichtigkeit. — Jüngst erregte eine Szene, nicht auf den Brettern, sondern im Parterre deS Belle-Allionee-TheaterS zu Berlin die allgemeinste Heiterkeit. Ein in rofenfatbener Laune sich befindender Kellner, der das dürstende Publikum mit dem edlen Gerstensäfte zu befriedigen hatte, blieb plötzlich vor einer jungen Schönen stehen und sagte zu derselben mit einer Galanterie ohne Gleichen: „Mein schönes Fräulein, darf ichs wagen, Ihnen auch ein Seidel anzutrageti ?" — Die Dame iniprovisirte mit gellendem Diskant sogleich folgende Antwort: „Bin weder Fräulein, noch trink ich Bier, Sie aber sind ein Dnfellhier!" — Ein homerisches Gelächter schallte nunmehr hinter dem davon-schleichenden Kellner drein. — „Fern im Süd das schöne Spanien.“ Im Geburtslande der Jesuiten und der Groß-Jnquisi-toren wird die Zahl der Diözesen vermindert und jeder Bischof abgefetzt, welcher den Eid auf die Verfassung nicht leistet. — In Rußland trägt man sich mit der Jvee, das kaspische Meer mit dem s chmarzen Meere durch einen Kanal zu verbinden. Der Kriegstopograf Eduard Blum weist in einer Abhandlung nach, Baß diese beiden Meere einstens mit einander kommunizirt haben und eine Wiedervereinigung möglich wäre. Die Kosten veranschlagt er auf 81 Millionen Rubel, also beiläufig 30 Millionen Rubel mehr als der Durchstich des SuezkaualS kostete, wiewohl. sich feiner Ansicht nach die Koste» möglicherweise um 20 bis 30 Millionen verringern lasse». Er sucht auch zu beweise», daß sich dieses Unternehmen rentiiett würde, da der merkantilische Verkehr auf dem kaspischen Meere ein bei weitem regerer sei als auf dem schwarzem, indem bis jetzt 508 persische und 316 russische Kapfmanns-f(hisse daselbst thätig seien, während aus dem schwarzen Meere, wo englische, norwegische, französische, belgische, türkische und russische Schisse verkehren, die Zahl und Leistungsfähigkeit derselben nicht einmal das Doppelte (1608) ausmacht. Lokal- und Provinzial-Angelegenheiten« Lokal-Chronik. — (8 an b täg l ich es.) Der Bericht über die 10. Sitzung unserer Landtagsverfammlung müssen wir dahiit berichtigten, daß die zur Herstellung der Zufahrtsstraßen zu den Bahnhöfen der Laibach-Tarviser Bahn erforderliche Summe per 5848 fl. nicht bewilligt worden ist. Unsere klerikalen Volkswirthe nennen die oferfratner Bahn immer so gerne ihre Bah», wofür sie so und so viel Hunderttausend Gulden jährlicher Zinfensubvenkio» aus Reichsmiltein, aber trotzdem mit Vergnügen, in Anspruch nehmen, dagegen aber noch immer nicht Sorge getragen haben, daß endlich ordentliche Zufahrtsstraßen zu den Bahnhöfen herge-stellt werden. — (Einschreiten um die Be urlau. bung) auf eine kurze Zeit auS Familienrücksichten sind nach einer Kundmachung der Landesregierung in Krain von Seite der Parteien unmittelbar bei jener Militärbehörde, Truppe oder HeereSanstalt einzubringen, bei welcher der Betreffende in aktiver Dienstleistung steht, und wird die Art der glaubwürdigen Nachwei-sung des Bestandes der dem Ansuchen zu Grunde liegenden Verhältuiffe dem Bittsteller überlassen. Die Entscheidung hierüber steht der vorbezeichneten Militärbehörde, Truppe oder Heeresanstalt zu. Wird hin* gegen die dauernde Beurlaubung angesprochen, so ist daS Einschreiten in der Weise zu instruiten, einzu-brinzen und auSzutragen, wie dies rücksichtlich der Einschreiten um die Militärentlaffung aus Familienrücksichten durch die §§ 161 und 164 der Instruktion zur Ausführung der Wehrgefetze vorgefchrieben ist. — (8 e bett 8 rettuug.) Die k. k. Landesregierung hat Dem Andreas Skerlepp für die mit eigener Lebensgefahr bewirkte Rettung des zehnjährigen Knaben Jakob Poren ta vom Tode des Ertrinkens im Gruber'fchen Kanale die gesetzliche Taglia zuerkannt. — (Eine Geistergcfchichte.) Folgende-traurige Beispiel krassesten Aberglaubens wird der „Laib. Ztg." mitgetheilt: In den untern Volksschichten namentlich der St. PeterSvorstadt, unter den Dienstleuten, ja selbst den Schulkindern wird aufs eifrigste die grause Mähr erzählt, wie seit einiger Zeit sowohl zeitlich früh als auch in den Abendstunden ein Weib durch die Gassen wandere, allein gehende Kinder an sich locke und sie dann abseits zu führen versuche, um — ihnen den Hals umzudrehen. Letzthin Abends hätten zwei Knaben mit genauer Noth durch schleunigste Flucht ihr Leben retten können, doch seien ihre Gesichter ganz zerkratzt. Da» fürchterlichste aber kommt erst: Als jenes furchtbare Weib vor etliche» Abenden in der Nähe de» Bahnhofes auch ein armes Opfer in den Händen gehabt, fei auf dessen Hilfegeschrei ein Bahnarbeiter herzugeeilt und habe das Ungeheuer packen wollen, dies aber — sei ihm unter den Händen in Luft zerflossen, es sei also ein übernatürliches Wesen, der Geist einer Verstorbenen. In Folge dieser mit allen möglichen Ein-Reinheiten eifrigst weiter erzählten und — leider geglaubten Schauermähr fürchten sich bereits die Kinder und jene, welche ihnen gleich zu achten, in der Dämmerung auf die Straße zu gehen, damit sie dem Geiste nicht begegnen. Wir bitte« die berufenen Kreise um Belehrung und Aufklärung zur Beruhigung der Kinder und Eltern. — Anlaß zu dieser Geistergeschichte gab die Thatsache, daß ein Bauer vor einigen Tagen sein Kind hier verloren und dessen Auffindung durch Trommelschlag eingeleitet hatte. — (Dramatische Vorlesungen.) Wir machen das gebildete Publikum Laibachs und insbesondere die Freunde der Schiller'schen Muse noch einmal aufmerksam auf die morgige Vorlesung des Dr. Rudolf Bieleck über Friedr. v. Schillers Fragment: „Der Menschenfeind." Ter rühmlichst bekannte Vortragende wird den Originaltext Schillers und seine eigene Ergänzung zum Torso des großen Dichters Donnerstag den 19. Oktober im Glassalon des Kasino vorlefe». Beginn der Vorlesung um 7 Uhr. — (Aus dem Vereinsleben.) Der Ar-beiter-Bildnugsverein in Laibach feiert Sonntag den 22. d. in den Lokalitäten „zur (Sternwarte" am Ja-kobsplatz fein erste» Gründungsfest mit Festrede, Deklamationen, Tombolaspiel und Tanzkränzchen. Der Ertrag ist zur Hälfte für Beschaffung von Lehrmitteln für den Verein, die andere Hälfte aber der hiesigen 'Arbeiter-Kranken» und Jnvalidenkcifse gewidmet. Der Herr k. k. Oberst des löblichen Jnf.-Regimentes Graf Hnyn N. 79 hat mit Rücksicht auf den wohlthä-tigen Zweck in freundlichster Weife die unentgeltliche Mitwirkung eines Theiles der Regimentsmusik bewilligt. — (Wozu man nochDispens brauch'jt.) Der Postmeister K. in O. lag otet liegt noch schwer krank darnieder. Der Dotier erlaubte ihm feine andere Speise, als eine kräftige Rindssuppe. Nun war aber seine Frau so wie er selbst sehr gut — oder zu gut — katholisch, was sollte er dauu am Fastentag genießen, da die Kirche an solchen Tagen den Genuß von Fleischspeisen verbietet ? — Beide beriethen, waö zu thuii — und die Frau Gemaliu holte schließlich die geistliche Dispens ein, damit der todlkranke SDJann doch' auch am Fasttage etwas genießen konnte. Sic! — (Schadenfeuer.) In der Nacht vom 13. zum 14. d. ist in Althammer nächst Wocheincr-Fei-striz durch Entzündung des in einer Schmiede liegenden Kohlenstaubes ein Schadenfeuer ausgebrocheu, wodurch eine Schmiede, zwei Wohnhäuser und vier Wirtschaftsgebäude ein Raub der Flammen wurden. Das schnelle Zusammenwirken der zur Hilfeleistung herbei-geeilten Nachbarn hat das Weitergreisen des Brandes verhindert. An diese Notiz knüpfen wir die Anmerkung, daß zu Althammer am See bereits zu Römerzeilen Eisen für die Miliz geschmiedet und dieses Über Baca und Canale auf Saumpfaden nach Italien lranspor-tirt wurde. Jetzt liefert Althammer Metals Bauxit in die preußischen Kreolitsabriken, welche glänzendes Geschmeide für Damen und Kürasse für russische Leibgarden verfertigen. — (lieber die Bahnstrecke Villach-TarviS.) Die kärntner Handels- und Gewerbe-kantmer sagt am Schluffe ihres Berichtes über die Geschciflsvcrhällnisfe de« Jahres 1870: Von krai nischcr Seite wurde das Projekt einer Bahn von L a i b a ch nach T a r v i s beziehungsweise Billach aufgestellt und die Regierung erwartete von der Annahme und Förderung desselben Wunder für den Ausgleich mit den Führern der kraüüfchen Slovcnen. Um nicht das Projekt einer selbständigen Führung der Rudolfs-bahn von Villach Uber Tarvis anö Meer zu beeinträchtigen, beschränkte sie die Konzession obiger Bahn auf Tarviö als Endstation. Die Rndolssbahngesell-schast bewarb sich um dieselbe in der Absicht, damit ihren Anspruch auf die Konzession der Strecke Bil-lach-TarviS noch mehr zu stützen. Sie erhielt jene Konzession und baute tie Bahn mit bewunderungswürdiger Schnelligkeit. Bald wird schon ein Betriebsjahr um fein und dennoch ist bis heute noch nicht die Konzession für die Strecke Billach-TarviS erwirkt. Für die an der RndolfSbahn von BUM) nordwärts gelegenen Länder böte die krainijche Strecke das Mittel eines direkten Verkehrs nach Laibach und beziehungsweise Triest und Kroatien, für Befördern»« gen der auf der tiroler Bahn von Tirol und Oberkärnten über Villach kommenden und nach Triest und die südungarischen Länder bestimmten Güter böte sie mit der Einmündung in Villach eine Distanzvetkürzung ähnlich wie die Bahn Valentin-Leoben für die von Ober-Oesterreich, Baiern und Böhmen dahin ziehenden Güter, aber der Verkehr kann sich dieses Vonheils nicht bemächtigen, weil die vier Meilen lange Bahn zwischen Villach und Tarvis fehlt, deren Ban allem Anscheine nach auch in diesem Jahr noch nicht beginnen und daher vor 1874 kaum vollendet sein wird. Indessen geht auch der Termin zu Ende, welcher die Geltendmachung des Privilegiums der Südbahn in Betreff konkurrirender Bahnen im südlichen Donaugebiet bindet und will die Regierung dann noch das Programm der Rudolfe bahn zur Verwirklichung bringen, so muß sie sich abermals die Erlanbniß dazu mit neuen, der Südbahn gemachten Opfern erkaufen. Im Hinblick auf ein solches Gebühren der Regierung ist nicht abzusehen, ob im Zeitraum der nächsten zehn Jahre auch nur eines der jetzt in Verhandlung stehenden Projekte einer Bah» über den Predil oder einer anderen von Radmannsdorf oder Lack über Jkria oder Präwald nach Triest l'efcljloffen oder »usgesührt wird. DaS aber steht außer Zweifel, daß die Regierung verschuldet, wenn die Rudolssbahn ■ so lange in ihrem verstümmelten Zustande bleibt, daß der Staatsschatz diese Schuld der Regierung büßen muß, daß darunter der Verkehr aller an dieser Bahn gelegenen Länder aufs empfindlichste geschädigt ist, daß inzwischen die Monlceiüsbahn fertig und mit aller Energie die Gotthardsbahn in Angriff genommen wird, daß man die Rückwirkungen beider Bahnen auf Oesterreichs Hafenplätze und feinen Durchzugshandel kaum zu ahnen scheint, und daß Triest so nie den Aufschwung gewinnen kann, welchen es durch die Vermehrung der Schienenstraßen anS Meer sonst erreichen müßte. Die Handelskii miner hält sich deshalb verpflichtet, das Haudelsministerinm von dem bisher von der österreichischen Regierung in Frage der Rudolfs-bahn beobachteten verderblichen Verfahren abzuntahne» und endlich zur entscheidenden Thal zu drängen. — (Aus dem A m 18 b la t te der „Laib. Ztg.") Am 7. November d. I. wird im Ralhs-saale der hiesigen Landesregierung die öffentliche Staats-forstprüsung für feldständige Forstwinhe in Verbin dnng mit der Prüfung für das Forstschutz- und lech nische Hilfspersonal für das frainifchc, kärntnische, steirische und küstenländische Verwaltungsgebiet statifinden. — DaS Barth. Schmutz'fche Handstipendium für Theologen ist im Betrage von 42 fl. 41 fr. zu vergeben Bewerbungen sind bis 20. k. Mts. an die steirische Statthalter« zu richten. 1. Feilb., ©ovjauc’fd'c 91ea[., Hrenowitz, VG. Seuosetsch. — 3. Feilb., Mersnik'sche Real., Snteije, BG. Feistriz. — 1. Feilb. Selles'fchc Real., ftliücnbrrg. BG. Feistriz. — 1. Feilb., Sprohar'sche Real., Jareeje, BG Feistriz. — 3. Feilb., Tomäii'sche Real., Bai, BG. Feistriz. — 1 Feilb., Bostjaueic'sche Real, Rodokendorf, BG. Adelsberg. — 2. Feilb., Bratovs'fche Real., Podgorik, BG. Wippach. — 1. Feilb , Zgone'sche Real., Radlek, BG. Laas. Berstorbcne. Den 17. Oktober. Lukas Guzi, Taglöhner, alt 54 Jahre im Zivilspilal an der Lnngenliiberkulose. Teleljrafischer Wechselkurs eom i 8. Oktober, bperz. Rente öfterr. Papier 57.20. — 5perz. Rente öflerr. Silber 67.75. — 1860er StaatSanlehen 67.30. — Vankaktien 708. — Kreditaktien 288.50. — London 118 35. - Silber 11M . - ■ K. k. Münz-Dukaten 5 66. — Ra= polcottsb’or 9.411,. _________________ Theater. •f> c ii t e: Fürst Wilhelm nnd Willicli» Kürst, oder: Zwei Tn-ie «ns dkl» Leben eines Fürsten. Lustspiel in 4 Akten von Teiiibardstein. künstliche ■» (fiiuiricniict. Äescheidene A »fräste! Zufolge eines jüngst berabgelangten Ministerialerlasses sollen an der hierortigen Realschule die 1. und die 2. Klasse in je zwei Abtheilungen gelheilt werden, und zwar so, daß die Schüler der einen Abtheilnng ausschließlich in slouenifetier, jene der ändern Abtheilung in deutscher Unterrichtssprache unterrichtet werden müssen. Ta mit aber nicht gewillt sind, unsere Kinder zu etwaigen, für ihre geistige Ausbildung höchst gefährlichen Experimenten opfern zu lassen, und wir erfahren haben, daß die Bertheilung Der Schüler durch den Lehrkörper der Realschule vvrgenommen werden soll. |v erlauben wir uns an die löblichen Behörden, die über eine gesetzliche Durchführung der crfleffotieit Bestimmungen zu wache« haben, die bescheidene Anfrage: l. ob es gesetzlich ist. Daß unsere Kinder nach der Willkür der Herren Pro sessoven geflen unfern Willen zum Bcsucl e der slovcnischeii oder der deutschen Abtheilung zwangsweise verpflichtet wer den können? 2. ob der Minislcrialcrlaß, wornach die Be sliinniung, daß den Eltern da« Recht gewahrt bleibe, die Loszählung ihrer Kinder vom Besticke des slovenischen Sprach Unterrichtes zu verlangen, in der Thal aufgehoben wurde?'" Mehrere Elter», Veren Minder" die Lailmcher Renlschnle besuche». * Rach den siaatsgriindgesetzcn ist in zweisprachigen Schulen jeder Zwang zur Erlernung einer zweiten Landessprache unzulässig, es sieht demnach den krainischen Eltern sicherlich das Recht zu, sich für das Deutsche oder für das Uweuische als Unterrichtssprache für ihre Kinder zu entscheiden.' Gottlob existireu noch die Staatsgrnndgefctze und wir wollen hoffen, das; der Herr Landesprästdent, welcher seinerzeit als Landtagsabgeordneter ein von allen intelligen teil Kreisen mit Beifall anfgenonnnencs Votum gegen Sprachveigewaltiguug im Landtage eingebracht hatte, nun mehr, da letztere sakrisch geübt werden soll, als Wächter des Gesetzes sein Amt walten werde. A » Ni e r k u n g der R e i> a k t i o n. und ganze Gebisse werden, ohne die vorhandenen Wurzeln zu entfernen, schmerzlos ein gefetzt, hohle Zähne dauernd plombirt nnd alle Zahnopera-tionen mit und ohne Narkose vorgenommen in dem zahn ärztlichen Etablissement des Zahnarzt (436--12) A. Paichel. Lrdinatimicu von 0 bis 5 116v im K'etiiiovich'slhc» Hanse, Tternnllee Nr. 37, 1. Ttork. Ansentlialt nach •i8i;odic«. toertetreitenflE! Das Hans Ir. 111 in der Bahiihofgassc, mit vielen Räumlichkeiten, Hof und Garten, stehender, n oeli neuer Dnmpfnto- frijinc, zu einem größern Fabri kSun ternehm en gee i guet, ist zu verkaufen. Näheres im Hanse 5 und 6 St. Peters Vorstadt. '488—1) Im ii«luw-Gl«.?sfit Um Witterung. Laibach, 18. Oktober. Dichte Bewölkung anhaltend. Schwacher Ostwind. Wärme: iLlorgens 6 livr i 7.5", Nachm. 2 Uvr+ 10.1"C. (1870 +14.8°; 1869 + 0.0"). Barometer im fallen 741.80 Millimeter. Das gestrige Tagesmittel der Wärme + 7.7", um 3.6" unter dem Normale. v. Hell, Franchi, Han-St. Peter. — Traudmann, Handelsmann, Ange!omincne Fremde. Am 17. Oktober. Kl«*HuiU. Furlani, Akademiker, Parvaiina Kansm, Triest. -- BreSckiui, Triest, delsmann, Wien. - iteglevti, Kaufm Schlagenhaufen. Tarvis. ■— Graz. Wulf, Mattersdors. Sind« Wie«. Waller, «aufm., Wien. -■ ■ Xmim, .«aufm Wien. — Dal Torso, Udine. - Dr. Fischhos, 'tieft - - Baron Absaltrern, Kreuz. — Baromi, Hnmboldt, Schlesien. - v. Reitenstein. Privat, Schlesien. - Wolf, Privat, Rudolsswerth.__________________________________________ (i^öcuftafcl über die am 20. Oktober 187 1 statlsindcnden Visitationen. 2. Feilb., Steibcnz'sche Real., Brezovic, LG. Tscher nembl. — 2. Feilb., Hasner'sche äieat., Kommenda, Stein. — 2. Feilb, Drobnic'iche Real., Scheraiinitz, BG. Planina. — 2. Feilb., Novak'sche Real., Famle, BG. Seuosetsch. - 2. Feilb., Oberstar'sche Real., Slalenek, BG. Reifniz. — Morgen Do»uerstlist de« 19. Oktober a. <*. Abends präzise 7 Uhr: Dramatischer Vortrag ülicr Iriedrich von Schissers Iragmcnj: „Der illfiitoeiifeinb," Schauspiel in ii Akten, mit Beibehalt obigen Origiual-Frag mentes ergänzt und frei lohne iUfamisfvipt) vorgetragen von Ur. Hudoif ltieleck, Schriftsteller aus Wien. (489) Referoirle Sitze ii 2 fl., uichtreservirte Sitze ü 1 fl sind zu haben im Hotel „zur Stadt Wien" (Zimmer-Nr. 8) und Abends an der Kasse. Ttehplähe ä 50 fr. Ämidiimchmtg. Mit der am 1. Oktober 1871 aktivirien Postboteu-jnlirt Livischen Rakek nnd (ituttsckcc werden auch Reisende befördert, wovon das reifende Publikum mit dem Beifilgen in die Kenntnis; gesetzt wird, daß der Botenwagcn täglich um 5 llbr Morgens von Ratet abgehi und um halb 1 llhr Mittags in Gottfchee eintrifft, andererseits aber um 1 Uhr Morgens von Goitschee abgeht und um 10 Uhr Bonnittags in Rakek ankommt. (468- 3) ?.<>x nx » va #> /ix >x -/'S 2% >.,i >X>.ü fS Jw 1 rfftr 35tcrfreuiiÖc! Wer ein abgelagertes, gutes, schmackhaftes | SchlkintrMrzkllbikr trinken will, dem empfehlen wir Leu Besuch der IS i erhalle«) woselbst auch die ausgezeichnete nud billige Kiiehe nichts zu wünschen übrig läßt. (400—1) Mrehrerc Bierkenner. a % X X&, tw, XX ÄÄ >•« *L< 5SS m M « L'L » m L'.uck ceu Jgn. e. Äleinmahr i Frd. Bamüera in Laitach. Verleger und für die Redaktion verantwortlich: Ottomar Bamberg.