Ich. Benedicts GründelS Lc kleckern« voöd. Beschreibung d-ß Sauerbrunnens ArRoitWM konsenoekML. Das O: Ausführliche Beschreibung Dep InVneer-GkeyerWeie-cherühmbteN Uoitschcn Uauerbrunn / In welcher Alle/vnd jede Mineralien/Eigen- schafften/ vnd Würckungen/nachGa- lentscher / vuv Chymischer Lehr examinier, vnd mit Mfflöstmg vi!.r : vthwendlg.-n ^ra^en e.-ls Lecfetwerdcn/fambr einem nunlichcn Bericht/roie/wann/ wie lang/vnd in was für Zuständen diser Brunn äusserlich vnd innerlich sey zugebrauchen/ auch wie man stch jm di«r/vnd Äranckhciccn Zufällen verhalten soll. Erstlichen mLateinischer/jctzoaber^ micher Sprach / mit vnttrschrdtlchM^ neuen?lnmerckunqen/vnvviler hochgelehrte«^ A^k MännerEcfalMussen vermehrter in DruE seg-heu. " Von soznne LenecliLko NIril. L ^/leäic.DoÄore, 8ac. I^om. ^caciemiL t^LwrL Luriosorum Lolley, eiaer Hüchlödl..hen Landschafft m Steycr rü)Lco oräinsrio )u Mahrburg. Gedruckt zu Grätz/ oey denen Widmanftetterlschen Erden/ Aden bey Johann Christoph Srhardt/ Luchführer allda / Anns rs§7« ! v,- -KA«M Denen Hoch-würdigst: Durchteuchtlg: Hochgebomm Fürsten/auch Hochwürdig r Hoch-vnd Wvhlgebornen / Wohlgebornen / Wol-Edl gebornen Herrn/ Wmn K. vnd N. Denen gesambtrn Hochlöblichm Herrn/ Herrn Landsrändm Deß U-ertzogthumbö Weyer/ Meinen gnädigst: gnädigen vnd H-ch-rgebierenden Hm»/ Herrn- * K Nicht habendie AUW Alten/ ein jedes wolbeftellres Königreich / Hertzog - vnd Fürstenthumb/ mit einem gesunden vnd wohl proportionirten Leibverglei- chen wollen/ in deme der Landsfürst mit seinen Regenten / als ein Haupt den gantzen Leib gantz löblich beherrschet; die Soldaten als Hand/ sich gegen jeden feindlichen Anfahl starck widersetzen/ darducch das Haubt vnd alle Glider zubeschützen: die getreue Bediente aber/ vnd gehorfambe Unterthanen / schnelle Füß abgeben/ alle Gebott derLbern de¬ sto geschwinder werckstellig zu machen; Was nun im Marerialischen Leib der Magen/ das ist im Politischen die Land- schaffr gewesen/ vnd was im Magen die Speisen/ daß haben in der Landschafft die Steycr scyn müssen. Wellen nun keinem verborgen ist/ daß alle Glider deß Leibs von dem Magen ihr reichliche Nah- Nahrung empfangen/ auch herentgegen 8 auff alle Weiß dahin trachten müssen/ damit sie widerumb ins gesanibr dem- ie selben steyern / vnd mir Speist vnd es Tranck zu hülffkommen/wofernsie nicht ld sechsten ms freywillige Verderben ge- h rathen wollen; Also hab ich auch allhier i- m Steyer/ als in einem wohlbestellten it Politischen Leib/ ohne Darreichung der N Steyer kein müßiges / vnd faules Glid z seyn wollen / sondern für die grosse Gna- , den / die ich als einen anncmblichen / Chylosischen Viahrungs - Gafft / von r einer Hochlöblichen Landschafft f schon über drey gantzer Jahr reichlich ; genossen/ zur schuldigsten Danckbarkcit - meine Steyer wollen ablegen/ muß aber i bekennen/ daß ich beydiscn schwären ' Kriegs-Zeiten/ nichts anders / als den bey Roitsch entspringenden Sauer¬ brunnen habe können antreffen / vnd gleichsamb jenem armen Ackersmann/ welcher inCrmanglung andecerGaben/ dem grossen Welt-Monarchen Cyro/ ein Hand voll Wasser auß dem Fluß * 4 Cu- Euphrate mit grösser Ehrerbietigkeit se überreichet / nachzufolgen genöthiget s< worden. v Thue also hiermit Euer Hoch- f fürstlich Gnaden/ Hochgräfflich r Excel!entz/Hochwürd:Gnad:vnd r Gnaden/ disenheylsammen/ vndin vilen Ländern schon berühmbtenBrun- mn/alsemHaupt-vndLeib-steyer/ , weil er in so vilen Leibs-Zussandcn / ein Haupt-vnd principalMittel ist: als em Kriegs-Steyer/ weil er die Feind¬ lichen Anfall dec Menschlichen Gesund¬ heit so geschwind in die Flucht jaget; als ein Brand-Steyer/ Mil ich auß Inbrunst/ vnd Lieb deßNachsten/ dessen Mineralien durch brennen/ vnd destilli- ren das erste mahl an Tag gebracht; vnd endlich als ein Gewerb-Steyer/ weil solche Arbeit auffmich zu nehmen/ meiner Profession gemäß gewesen/ in ticffestec Demuth tlcckciren/ vnd dar- reichen/ganß vnterthänigst bittend/ bist angewendett Mühe/ die ich vor einem Jahr s ßhH» Mr m Lateinischer Sprach / gehor- sambst übergeben/ anjctzo auchinTeut-- scher/mitgnädigenAugenanzuschauen/ vnd vor den Beneidern auffs beste be¬ schirmen zu Helffen / massen bey jetzigen Zeiten/Bücher schreiben/ vnd Hauser Veden derStrassen bauen/ falt einSach ist/ die vilen Nasenwitzigen Vrtheilen muß ynrerworffen seyn. Ich kan es zwar nicht laugnen/ daß difes gantze Steyerische Sauce- brunn-Steyer/ welches ichzucomE. rung meiner schuldigsten äcvorion, vnd Crkandtnuß aller vorhin genossenen hohen Wolthaten/ schon zum andern- mahl otkenre,vnd darreiche/in etlichen Bögen Papier / vnd in einem Wasser bestehet/ doch ist mir beyneben nicht vn- bewust/ in was für Ansehen disesLieb- vnd löbliche Wasser jede Zeit gewesen/ vnd noch bißdato gehalten wird; Man betrachte nur/wie Crystallen-klar es den Augen/wie lieblich dem Mund/vnd wie angenehm es dem Magen vorkombt/ vnd dannoch so vil / bißweilen auch * 5 mehr -88-E . E rnchr/tmtPurglren/ vnd Llremen ver¬ richtet/ als andere Artzneyen / die anzu- fthen entsetzlrch/zu schmecken grausamb- * kch/einzunehmen widerwärtig / mit ei¬ nem Wort/ dec gantzen Natur in allem zu wider seyn. Ja man erwege nur/wie es in den warmesten Hundstagen / wo andere Purgirende Sachen höchst der- botten seyn/so annemblich den Durst O-- . schet/dieGall dämpffet/vnd gantz gelind außführer/ den Appetit zu den Speisen ' erhaltet/wie auch die Trinckenden über die massen starcket/ da sonsten andere für grosser Hitz schier verschmachten möch¬ ten ; Mehres Lob von disem edlen ^lcuispischen/ vnd über so vilgefähr¬ liche Kranckheiten gantz glorios rrium- phirenden Sauerbrunn / will ich mit Stillschweigen vorbey gehen / vnd an statt memer vil fürnehme Stätt/ vnd Länder reden lassen/ die einhellig beken¬ nen/ daß er m vnrerschidlicben Fiebern/ Gelbsüchten/Verstopffungen/ bypo- cbondrlschen / vnd Melancholischen Vngclegenheuen / Colie-vnd Sand- Schmer- -UZ » Gck»mekßen /j ynd anderen Vnpaßkg- kelrcn / emen wahxey Scbwem-Teuch/ wiehey Jerusalem M abgegeben / wo nichrnucemer/sondern vnzahlbare die Verlohcne Gesundheit gantz glücklich Widexumbechalrcn/im fall nürOslcnus, welcher durch ein Buchstaben-Wechöl ^ngeiu8, oder ein Engel heisset/ mit lllixPvcrLrischer Wlffenschasst d as Wasser gerühret/ vnddieCHUr/ wie es der Zustand verlangt/hat angeor^ret. Bin derohalbcn der gantzlichen Hoffnung/ m deme ohne diß die saueren Sachen dem Magen nicht vnangenehm vorkommen/es werden Euer Hoch- fürstlich Gnaden/ Hochgrafflich Excellentz/ Hochwürden / Gna- den/vndGnaden/ an disem ingrö¬ sser Vnrerthanigkeit osserirrcn saueren Masser/welches ich mir sauernSchweiß vnd grossen Vnkosten schon zweymahl in öffentlichen Druck gebracht / kein saueres Gesicht machen/ sondern vil- mehr selbiges / als ein edles Kleinodt disesHertzogthumb Skeyer/vndkoss» bare Labung vnxahlbarer Krancken/ mit gnädigen Augen auss: vndanneh- men / mich auch beyneben noch Mim dero beharrlichen Gnaden geniessen lassen/ dahin ich mich aklergehorsambst empfehle/ vnd vnabläßlich verharre EuerHochfürstl.Gnadcn/ Hochgräffllch Excellentz/ Hochwürd. Gnaden/ vnd Gnaden Mahrburg den r.Fednrarlj ANNY iü»7. Vnterchättlgsttt/geharstrmbst« forn. 8ene6iA 6rünäel, ^e6. voLbor. Qnjura Inclytte Facukatis Medtea Fiennenjts, L Ibrum Excellentiffimi Domini Dočtorisjoan* nis Benedičti Grundel, cujustitulus eft Roitfcho- crene, five de acidulis Roit- fchenfibus, totum accuratc perlegi, & in eo nihil contra fidem»aatbonos moreš, fed omnia bene> ac folidč ex optimis fundamentis in« Veni. Francije ut Staekkatner , iheor. Medicina PrefeJJor fr im arine . Pcr» P Erlegi & ego Clariflimi P 1 D. Dočtoris Griindel inti- & tulatum tračbatUjRoirfchocre- a< ne, & quia haec dočhina non tantum optimis Neotericoru a ' (uti multi opinatur) principijs, ° fed & antiquorum Hippocra- ticisnimirum innititur funda- r mentis:utipaflimHippocrates “ nonprimis folummodoquali- ^ tatibusefleinfiftendum. fed& v a d fecundas, & tertias progre- diendum, quibus occultiores rerum virtutes manifeftantur, quemadmodum pluribus de l acido, aeri, amaro falfo,&c. declarat. Prsefertim autemli- brode afF. p. 83. n.49. deacer- , bo ubi inquit, ex hisadvertant ( hi, qui vim tantum affirmant j ficcandi humečtandi, denique calefaciendi & refrigerandi, in . pri- primis qualitatibus conftare* & primas qualitates morbum adferre, atque falutemv Itaque tractatum hunc tam ab Antiquioribus, quam Re- ccntioribus Medicis celeberri- mis commendatum approbo & ego, dignumque & utilem impretfione judico. Viennae Auftrias 10. Novembris Anno 1685. Franctfcm G an/er»Phil. Medic. Vottor^p.t. Dec anus, Q Uandoque hzec Roit- fčhocrene* mhil contra fidem,principem,& bo- nos moreš, aft potius utilem valde, & proficuam humano generi do&rinam, atque tum propriam, tum alienam expe- rientiam contineat, typo ut man. mandetur, & publicctur, con- cedo faculcatem. Frtdencus Ferdinandu* lUmer, de & inVVarttnbtrg F bil, & Afcd,Do£lor, Prax, Medic n Profejjbr primarna, Sne, Cef, RegUfy Majejlatie Conjiliarim, dr Perfotut Medtem , p. t. Univerfuatk Vtennenfis ReElor Magnificm, U T hic Tradfcatus cui titu- lus eft Roitschocrene, latinc feriptus, ab Anti- quiflima & Celeberrima Uni- verfitatc Viennenfi approba- tus,& V iennae impreflus, nune vero,ab ipfomec Authore, in Germanicum idioma verfus, pro publica utilitate, t^pir* mandari poflfit, Celeberrimac Univerfitatis Graecenfis nomi- ne, faculcatem concedo. Gr#- cij 28 . Novembris 1 686. ffieronymu* Mil/er, e Soc.J e/# fniverfitatk Camcllurius. •So* Uorred. für edle/ vnd heilsame kNit^ tel das Heryogthum Steuer, ihren Inwohnern Jährlichen HA» ,< hervor bringt:/ dadurch diege^ genwärtige Gesundheit/ als das gröst« Kleinode »n disim Leben/länger zu erhalt ren/vnd die verlohrne widerumb in guten Stand zu bringen / kan man auß den häuffigenRrämern/vndvnterschidlichen Brunnen gar leicht abnehmen ; danns» man nur ein wenig die Berg vnd Thal beschauet / die Wälder vnd Felder be> trachtet / so wird man alfobald mit grös¬ sten 'Vergnügen erfahren/ wie so häuffig dieMeister--Gambs-Entian vnd Rosen» Wurtzel/ lHond--Rrauk/ sambt andern raren vnd herrlichen vc^cwbilien in rhrem Blumen--pracht hervor wachsen/ daß daran so wohl die benachebartenL änder/ als hiesige Inwohner/ein sönderenTrost/ vnd Nutzen haben können ; Ja die Olücz, Speick/ oder Leltifcher Nard/ so vmb Iudenburg/Muhmu/ vnd andern Bergichtett Grthen häuffig wachste/ ist einer jo edlen Brasst/ vnd so hohen g-tti- M2uon, daß man sie Jährlichen in grosser Menge nacher Venedig/vnd vondannett gar in Arabien / vnd Persien führet/ vnd vmb grosses Gelde verkaufte Ich will hie von dem fruchtbaren/ vnd in Vnter- Seeyer fast an allen Drehen gepflamzceN Weinstock keine Meldung thun / deme schon vor Alters Basilius Valenrinus/ die königliche Lron/ vnd Würdevntek allen Bäumen/ vnd Stauden/ als wie dem Gold/ vnter den Metallen/ vnd dem Menschen vnkcr den Tßieren zugeeignek; Wann nun widerumb be'- fetzigen Zeiten/ distm edlen Rebenstock/ für allen anderen ErdgewächstnsoltedreRömglicheMai> stäc offerirc werden / so wurde mangel Mißlich vmb Luttenberg/ Mahrburg/ vnd dergleichen Drehen/ wo alles mit distm grünen Reben--Lleid schönst ge-> zieret rji/ nichts anders als königliches finden können / wohin man auch dis Augenwendenwolte. Will man sich endlich von den vc^s- »dilicn, zu den ^incrollschen Brunnen be^ geben/so wird man sthen/ wie selbige M distm Heryogthum/ die Natur/ als die sorgfältigste Mutter aller Sachen / so Überflüssig auß chrer Schoß hervor gibt; ist In dem neben vnterschidlichek» warmen Bädern oder Töplitzen / über die vrertzig str H auerbrünn/nur allein imRacklspurger* >eN Rraiß zufmden stvn/ welche nach Arth nd ver^incrülien, auch vnterschrdlicheEigen- »il! schafften in sich haben / vnd bey vllen rr- Zuständen grosiesLob verdienen. Nicht» en desisweniger hat dannoch für allen distn ne den Vorzug / vnser in gegenwärtigen g/ Tractätl beschribener Sauerbrunn/ wel>> kek kher ein halbe Meil von dem Marche sie Mditsch in Vneer --> Steuer auff den» m Lroaeischen Gränryen/ a»ß den edlisien >k; Brüsten der Erden hervor quellet/ vnd n/ schon ein so grostenNamen in derM'edicin en bekommen/ daß er nicht allein auß fremde den Orthen die presthaffce / als wie ein e-- Magnet an sich ziehet/ sondern auch in a/ «eit entlegene Länder/gany häuffig ge^ ut fährt wird / vnd alldorten vilfälkig« Branchen gesirnd machet. Gleichwie nun aber in der ganyen Medicin kein einiges Mittel zufinden/ welches allenthalben in allen Branche s- Heiken ohne Vnkerschied köndee mir Nutzen gebraucht werden/ alsoistsolches in auch von vnstrem Gauerbmnn zuver-- re stehen / welcher Zwar bey vnzahlbaren s- Zuständen deß Leibs/so wohl im curiren/ k; al» xrLleryiren ein sonders Lob verdienet/ sn Ar s» so kan er dannoch kem univcrlal-Artzne«- tituliert werden/der sich zu allenRranck^ heiten/als wie ein kroreu, zu allen Formen schicken solle / wie der pöffel offcermatzl ihme einbüdet; man befinds zwar / daß er wunderliche Würckungen verrichtet/ vnd geschwind diegefährltchsien Zustand curiree/wanner nemblichen rechtmässig/ vnd nach Raetz eines erfahrnen Medrei gecruncken wird; Im widrigen Fahl ist nicht allein alle Mühe vnd Arbeit ver-- lohren / sondern es entstehen auch auffs neue so vil gefährliche Zuständ/ daß end-« lich die ganye Natur völlig ins Der-» derben gerathet/ wie es leyder die Erfahr-« nuß schon öffcer an Tag gegeben. Damit aber solches verhütet wird/ vnd die Patienten jede Zeit den verlangten Effect erhalken/so ists hoch nothwendig/ daß derMedicus/sö wohl inErforschung der Artzncy ( die nach der gemeinen Manier zu curiren / der Rranckheit muß gerad entgegengesetzt styn) als in Er^ kandtnuß deß Zustands absonderlichen Fleissanwende/ dann dists rathct jenes all'-ekandte/ vndvonvhraltenMcdicis höchst rccommcndirte Sprich i^lVorti dlorduz deoe co^uiws , jam cursruz, daß nemblichen die Rranckheit schon fast halb ounrk siy/ wann sie wohl erkenne wor> > l / > / r k r - s -- > r / ! Z - r z r e - worden; Jenes aber »stan sich stlbsten klar/ ja wann man solche ^c^icamems, deren Eygenschafft vns enbewust »si/ den Branchen darreichen / end also mit der Menschen Haue spielen/ jo wäre es ja ein strafstnässtge Boßheit / vnd in der gantzen ličili der grösteFähler/ vnd bgrdsrismux. Dahero weil man eine Sach nm allererst damahlen reche weiß/wann man dcro Ursachen mit den PKilolo^is er-» kennet/also solchem «achzukommen/ hab ich mich bemühet jede In^reckcnnen vnd Mncrallen dises Gauerbrunn/ die ihm die Saure vnd andere Tugenden mittheilen/ auff'OKymische vnd^eclianischeWeiß in die prob zu netzmen/welches zwar nach aller Wasser --- Beschreiber Meinung ein schwäre Sach ist/ jo eilen Irrthumben vnterworfstn / vnd von allen ckl^urirc wird; nichts desto weniger / weilen be¬ reust ist / daß die Götter alles vmh die Arbeit verkaufst»/end auch die Warheie aller Sachen / die nach Lehr deß alten vemocrir'l im SchöpfstBrunnen ver^ borgen ligt/ohne grosse Bemühung nicht kan herauß gebracht werden/ also hab ich weder die Mühe / noch die Unkosten sparen wollen/ end eil Proben folgender Weiß angestellek: ^remblichen ich hab -NkKdisiN Gauerbrvnn gemischt vttter^ sihidliche Pulver / als gestossene <6 «Us» Lepffel/Granarrmdm/rc Dnkerschnd-> lrche feuchte ^l-renalien, als 8/rup, Milch/ Bier/Brandewein/ gelb vnd grüne Gall von vilen Thieren/vnterschiduchcWein/ so wohl frembde/ als einheimische. Item Lhymifche Saltz/ vnd 8piriru8, stüchelge/ vnd kixs, säuere vnd ^lkslisihe. Lieben drsim hab ich auch vrl Sache« m drsim Brunnen gckochee / mit Mehl ohN erntzigen Gauer--Taig darmik Brodtge--« buchen/ im Winker ihn völlig gefrühren lassen/ auff der Waag dessen Schwäre gegen andern wässern cxuminiret / vnd mehr dergleichen ^eckanische Proben vorgenommen; Bißweilen Habich auch in vneersihidliche Gläsir einerlei Pulver/ oder 8pirirum gleiches Gewichts gekhan/ vnd darauss gedachten Brunnen gegosi» sin/ der nicht allezeit einerlei Lraffe gewesen. Zum Exempel: in sechs gleiche Gläsir ehäee ich in ein jedes ein halb Emine!gestossene Gall--Aepffcl/ in das erste mrschee ich darzu den Sauerbrunn/ der neulich wat geschöpsst worden. In das andere/ einen/ der schon alt war/ vnd lange Feit in Flaschen behalten worden. In das dritte einen destrllirten/ sö über den Helm gelauffen In das vierd^ vkerdte auch ein destillr'rten / der aber kn derRolben Mik dem capire morruo gebliben. Dudas fünsste den jenigen/ welcher am freyen Lussc ein weil gestanden/ darvon die saueren vnd flüchtige Saltz waren außgeraucher. Vnd endlich in das sechste einen / so schon im cvsporiren über dem Lever gewest« / vnd an den Wässerigen Vnd 8piriruostn Theilcn grdsstn Abgang gelitten ; In distn erzehlten I^ixruren hab ich grossen Fleiß angewendt / vnd acht gegeben/was fürVerändcrungen die tTlaeur von Stund zu Stund an der Larb/ Geschmack vnd Geruch angeF stellet Die Lh^mischeRunst/als die wahre Erforscherin aller narürlichenSachen ist auch darüber vmbRath gefragt worden/ ohne welche wir gewißlich in die grasten Irrweege/ als ohne Weegweistrin fallen müsten/dahero/ damit ich das Reine von den Unreinen köndte in vnstremBrunnen ü-pLi iren/ die innerlichen in Freien «en mit dem Gpagirifchen Messer völlig zer-- legen/vnd die darinn verborgeneGeheim-- nuß durchfuchen / so hab ick mit destilira ren/evgponren/ klrriren/ cr^üalüliren/ cal- ciniren/ rcverkcnren/ prsecipiriren/ vndmie dergleichen Lbvmifchen Verrichtungen die In§reäicnticn bald lolvi'rek/ bald widere 2l 4 umb umb coaguliret/ vnd auff solche Manier »n eruckner vnd feuchter Formb dene» zu vorgemelten Sache» beygemifchet/ auff gliryendes E'-sen vnd Lohle» geworffen/ danntmir der letztere Vnrerstbid deß SaltzesvndSchwessels desto bessrkönce entdecket werde». Weile» aber ein einyigs prob noch kein sondere/ vnd vnfehlbare Erfahrnuß bev de» Dogmatischen I^eclici, ka» zuwege» bringen/ derowege» hab ich dergleichen Proben vndLhvmischeErfor^ schunge» Sommers vnd Winterszeiten »»gestellt / vnd osscermahlen repelirct; andere Mühe vnd Arbeit zugeschweigen/ die ich anViti iol,8alperer, Alaun/Schwef- fel/Stahl/Rupffer/vnd andern Metal-- le» vnd Mineralien Vorgehabt / WS mir deren innerliche principia desto bester ent-- decke worden/ vnd »achmatzlenauchin vnferen Brunnen zusuchen/nichtgeringes Liecht gegeben habe». Neben disem/ andere Vmbständ nicht zuverabsavmen / hab ich die In-- wokner/ so tä?!lch bist» Brunen trincken/ flklstlg betrachtet/ was sie fürRranck-- heiten vnterworsten fty» ; deßgleicken habick auch bey derG> uellen denGchleim/ der an demStockklebet/vnd die schwartze Erd/darüber der Brunn fliesst/ wie auch anders im Roitfchcr Äreiß gefundene wast« , Master / vnd Mineralische Stein / im ; Feuer sehrgemareert/ vnd fcharpffcxLmi- niret / was für I^iincralicn be^ ihnen ver^ ? borgen ligen. s In demo nun kein Medicus nur > allein in Erforschung derMedicamenten . beruhet/ sondern allezeit weiter rrachret/ . baß er selbige im I'^xi bey den Patienten l glücklich be^bringe/vnd solche Lpecularion > »ns Merck sttze / also hab ich auch nickt , übel zu rhun vermeine / wann ich drsen , Roitfcher Sauerbrunnen/ nach genüge fammer Erforschung wegen der Ingr-e- f «iicnrien, solte auch kürtzlich beschreiben/ , in was für Zuständen er köndte mit Nv-- i tzen gebraucht werden. Ich muß be^ . ! kennen/ daß man hier ein weites vnd i großes Feld hätte/ vnd wofern man alle , ^ranckheiten von der Scheide! biß avff die Versen verzeichnen wolte / würde dl-- sesTractäel vil zuklein st^n; mein willen ist hier nur allein gewesen / der jenigen Zustand/ von welchen am meisten wegen , deß Sauerbrunnen dijputirt wird/ kiirtz^ , lich tzremit zugedencken/vnd den Nutzen vnd Schaden zu melden / welcher auß , dessen guten oder üblen Gebrauch ge-- . Meiniglich erfolget Deßgleichsn hab ick auch neben andern Vmbständen/ dre . in drstr Lhur sehr nothwcndrg zu wißen As si^n/ st--n/ klar darzu gesttzk/ wie/wann/ wie jang/vnd wie vil Mattvon distmBrunneN rrmcken soll, Irem wie man die andere Anfallende Rranckheiten / dre bißwerleN in wehrenden rrincken fürkommen / durch heyllameAryneyenkan verhindern/ vnd weg ererben. Dists ist aljo hochgeneigter Lestr/ welches ich auffvilervornehmenMänner Begehren/ wie auch auß eigenem Trieb/ den ich zu Erforschung der Natur trage/ in distm Roirschen Sauerbrunnen er^ fahren / vnd erstlich in Lateinischer Sprach vnter die preß gegeben; weilen ich nun wider von vilen ersucht wor-- den / ich söle auch dists Traceätl dem Vatterland zum besten/ in vnstr teueschen LNutter-Sprach lasten außgehen/ also solches Begehren nicht abzuschlagen/ hab ich alle mein Arbeit auß dem Lateins sehen ins Teuesche übersttzee/ vi! Fühler/ so in voriger Läiuon mit vntergeloffen/ darinnen corrigire/ vnd mit vneerschid-ck lichen neuen Proben der ^iner-lien / wie auch mie vilfäleigen Lhuren in Lranck-< heiten vermehret / die ich styehero theils stlbsten erfahren / theils auch von vilen fürnehmen vnd hoch--erfahrnen k^cclicis auß vnterschidlichen Stätten überschicke worden / welche sie wir distm edlen Brun-« Brunnen/ in ihrer krgx! glücklich verricht haben. Golce nun hochgeneigter Lestr/ dists Buch deinem Gemürh / vnd der Brunn deinem tNund mchr schmecken wollen/ s- gedencke/ daß die gantzetNa^ der'- ,m Trunck/ vnd im Geschmack be-^ steher darvon das vhralke Sprichwort Meldet: Auüibu«; non ck Mpucanäum; Haß man wegen deß Geschmacks nicht vil dlspueiren soll! dann einem schmeckt dists/dem andern jenes/ vnd wird also ein jeder von seinen eignenLust/vnd Gust an^ getnben; vnd wie kun es endlich möglich siyn? daß ich hiemie einem jeden sauer-« sehenden Buchbeschnarcher gefallen sölke/ weilen noch keiner hak wollen dasEvß brechen/vnd sich vnterstehen/ distn inso vrl-n Ländern schon berühmbten Sauer-« brunnen in einem absonderlichenTractätl zubeschreiben/ also bin ich der erste welcher dise grosse vnd mit vilen Dunckelheiten vnd ciiKcuIketen nach verwicklete Arbeit auft mich genommen / in welcher doch jede Zeit mein eintziges Absehen gewesen/ daß ich nichts thäte schliessen / es stye dann/daß selbiges zuvor durch vernünff-- ttge Ursachen erwiest» / vnd durch die Erfahrnuß confirmirt worden/ wie auch schon längst vnstr 63lcnu8 die ranon vnd Lxxcricur nicht vnweißlich zweien Lüsstn verB verglichen/ darauff die Medici« wohl gehct/vnd stehet / vnd ohne deren Wohl- stand noehwcndig zum hincken / oder fallen difponire ist. Es haben mir auch in distmwerck vil neue ^urborex durch ihre cd^misthe/ ^nslbomisthe / vnd andere LxperimenteN grosse Hülff geleistet / absonderlich die rveitberühmbren vnd hoch--erfahrnen Männer / als Herr Friderich Ferdinand Illmervonvnd zu wartenberg/ pbilo- ÜopdiL Lc I^IccjicinX voKor, IhrRömisch- Raystrl Majestät Rath vnd Leibi- Medicus/ kraxeox Ä/!e6lcX kro5cüor riux, »ungsriL L^ucx, vnd indek vhralcen wienneristhen Univerürcr da- Mahls keÄor k^gmtuu;. wie auch Herr kaulu5 cic 8orksir > ^iiiiosopblT öe ^leclicin« voüor, Ihr Römisch. Rayf Majestät Hochlöbl. N. il> Regiments--Rath/ Ihr Majestät/ der verwittibten Römi¬ schen Rayserin Llconorse Leib-vndHoff- Medicus/ b^unZ3NL L^ucx, vnd krokellor cmcrirus, Scc. Lcc. Dist hocher¬ fahrne Männer / vnd sondere Patron habenmir als Prrceptoresindistrdunck- len Mater«? das Liecht voran getragen/ damit ich hab können / mich auß disen Limcrischen Finsternusten/vnd Häuffigen Irrwcegen aufiwrcklen/ vnd endlich Zur Warheitselbsten gelangen. Im ek ck e/ !N ie N >d L. -r r^r L e / -- r> -- / i i r r Im übrigen bitte ich vmb Verzey-- hung / s- ich etwan ein pur lauteres Galenifches Gemüth folte in disim be-- le^diget haben/ daß ich zu Zeiten von dem Ordinär Fußsteig der Alten abgewichen/ vnd der neuen Lehr Sätze vnd erfundene k-xperjmcn» angenommen / mit welchem indijem gelehrten ireculo die LNedicin jö wohl vonvnserm in H-Röm. Reich aust^ gerichten ^csiZemijcheN (ÜollcZio diarurL eunolorum , als von der königlichen 8ocicrer in Engeland über die massen ist bereichert/vnd von denmeistenIrrthum-- ben befreiet worden / fa noch täglichen mehr bereichert/ vnd bester comgirt wird. Ichbckenneesgern/ daß ich vnter dem Fahn derjenigen bin/ welche nicht alles glauben/ was von den ^mkonbus besthri-- den wird/ es se-xe dann daß silbiges die Erfahrnuß bekräfftiget / welche der ein-- yige Probier---Stein ist / mit welchem die W artzeit kan genugsam erkennet werden; Dahero thue ich mich mit keinem Ivra-- ment an gewiss ^ucbores binden/ vnd kan gar wohl mit dem kocccn jagen: OoAMZra non juro psracelii, mrtcirL Oalcni, Venn uc«r^uc ^>Iäccr, kalsu; ulcr^uc jaccr, 6-Ie- Lalenas ist zwar Mein Freund / wie Auch Lrilioteles, doch ist die warheit mein grössere Freundin / in welcher der Menschliche Verstand siin Ruße / vnd Friden findet Thue derohalben hochgeneigter Lestr/dists mirgrosser Mühe/ vnd ey- genen Vnkosten verfertigte Tractätl/ daß ich GVtt zu Ehren/ vnd deiner Gesundheit zugefallen geschriben / vnd dirhiemirüberreiche/ in guter Bewogene Herr annehmen; Die Schreibens-Arth ist Zwar schlecht/ vnd mit keiner Ziehr- lichkeit der Wolredenheit außgefpicket/ doch ist gleichwohl der vnter solchen schlechten Mantel verdeckteSauerbrunn desto mehr mir der Warheir gleichförmig ger/weilen alles/theils durch mich stlbsteni theils auch durch andere glaubwürdige Männer ist expcrimentirt worden; vnd warumb solle ich mit einem elenden Feder-Riel nach einer papierenen vnd eyrlen Ehr hierinnen trachten wollen/ massen ich mich im ganyen Tractätl mehr auffdeß Necksten Gesundheit/ als als auff dis zichrlichs Wörkter heg fliss-n. Leb» Lebe also wohl/ vnd verkoste auffs wenigste Luriollter: wo nickt Gesundheit halber disen edlen Roitscher Brunnen/ den ich dir allhier be^ der Guell in Gesundheit aller Patienten zutrincke; Es ist nicht zu förckren / daß mit solchen Gesundheit erincken/ die Gesundheit Zöchte wie sonsten vertruncken werden/ wie essener ftembde koer auß lauter Gall/ die noch nicht mit dem Sauerbrunn ge- Nugsamb abgekühlt worden/ mit folgens den Vers der Deutschen Nation vorge- worffen: Opro ribi mulksm, nullam ribi poro sMrcm, Lü potior poräsiccg islute islus. Danndise Reden / wann ste endlich in Geeyer solten Orth haben/ müßen mehr von dem Luttenberger / als Roitsthen Lebens--Safft verstanden werden / dann be? distm rrincken / ob schon man ein Becher nach dem andern außlähret / wird doch die Gesundheit nickt allein nicht geschwächek/ sondern verbleibet auch vil Jahr lang im besten Wohlstand / wann nemblicken alles auff die reckte Manier wird vorge- nommen. Also kanst du sicher disen edlen vnd heylsammen Brunnen / zu dei¬ ner vnd deiner Vntergebenen Gesundheit brau- brauchen /doch sey sede Zeit dabe? irige^ denck damit alles gelange vnd gererche zu jenem universal --Zihl / vnd Haupt-» Zweck / nemblichen zu grösierer Glop- deß Allerhöchsten / welcher in heiliger Schriffk der BrUNN deß -lebens geheissen wird/ vnd auß purer Gütigkeit / Zu län--< gererFristung dists elenden Leben/j-lchen grossen Wassr-Gchay gegeben/ vnd erschaffen hak» Das ! e ? r -- 1 Mas Erste Kapitl. V»n dem Vrsprvng deß Rdit- fthen Sauer-Brunnen. OH?))), Ein anderen Orth hat in disem ^M^L)Fall die Natur erwählen wollen/ als die in demHerhogthumSteyr ?»>L)^^selegene Graffschafft CM/ w» dlser edle/ vnd weitberühmbte Sauerbrunn/ aus; den Brüsten der Erden häuffig hervor quellet: dessen Ursprung keinem geflügelten Pferdtkc^so zuzuschreiben/ wie den kocrea von dem Brunn Dippocrcncgetraumet: son- dern er rühret her von den Händen deß Allerhöchsten/ welcher auß Vätterlicher Güte/zu Trost deß Menschen/ disenheyl- sammen Schah / als ein Göttliches Mittel/ für vnzahlbare Kranckheiten / allergnadigst geordnet / vnd gegeben. Die Quell be¬ treffend ist mitten auff dem Weeg/ nahe bey dem Dorff: H.Lreutz/ genannt / anzu¬ treffen/ welches von dem Marckt: Raresch eine halbe / vnd von den nächsten zwey B Stät- Stätten Mahrburg / vnd Peern» ohnge- sehr vier gute teutsthe Meilen entlegen; dahero auch der kocr von disem Brunnen also redet: Lli inrcr Montes sciöis kons clnrus »l, uaäis, k^on procul a conäitus illc tiic bilem cx^cllir, noäoffäc^uc crurs retolvit, /^r^uc rrucis vincula lwva fu^sk, Sor^oris obliruüos a^erirfons ilicmenrus, k.r csput, cx^ulsä clcbilitsrc levar. I^gNAucnti Komscko vires supersäcilr, Sc ulrrZ In6piäos sgpiclos fonr fwcir iliecilrox. Lr^o Laltalij üleant jmn üuminn kinäi, Lr raccanr Ii^ulä-c Lelleropkontis sc^use. Vos c;uoque 8t/rinci relic;ui jam ceclire 5ontes^ ljic sacri laciccs, l^eätsrei^uc 6uunr. AuffTeutsch: Nicht weit vom heilgen Cr«ny ein edler Brunn ent¬ springet/ Der dem erkranckten Leid die Gsrmbheit wider brin¬ get/ Sein Krafft vnd Tugend ist / daß er die Gall purgirt/ Vnd andern Vnrat!) auch gantz lind vom Leibe führt. Wann in die Glider will der scharpffe Schleim mar- chiren/ Vnd alldoctmit Gewalt / die Hand vnd Fuß ro^ui- ren/ So wird mit disemBrunn verhindert solcherFInß/ Saß er durch andre Weeg von dannen weichen muß. Wann z HA WannMiltz/ vnb Leber ist verstopfft/ober entzündet/ Wann man die Celicam m grvster Qual empfindet/ Wan» im erhitzten Haupt nichts anders ist als Schmertz/ . . Wann von den Fiebern wrrd gemartert vnsrv. Hertz/ WannSand vnd Grieß dieNieren vndBIatter wollen plagen/ Vnd sein notwendigst Ambt vergessen thut dec Magen/ Go zeiget discr Brunn/ sein sonderbare Krafft/ Was er in disemFallvilGutsvndNutzen schafft; Drumb schweigt ihr Nymphen ail/ihr sonst herühmdtv Flüsse/ Ob schon ihr dem Parnaß crtheilt die edlen Güsse r Auch weicht ihr andreBrünn allhier in disemLanb- Weil diserRoitsche Brunn ist mehr als ihr bekandt-, Er ist warhafftig ja ein Gäcrer-Tranck zu nennen/ Wie solches immerdarvil tausend thun bekennen/ Er istein Schatz rmLanp/dem SceyrmarckeiN Alec/ Ein Lktuod vecrigrur i drumd trinck/vnd solche probier, , Die Weiß vnd Manier / wie disee Brunnen hervor quellt / ist den Augen höchst : angenehm / dann er entspringet auß einem Hollen Weiden - oder Felderstock / dessen ' Diameter / oder Zwerch-Linie fast einer. Wiennerischen Elen gleichet / m welchem diseö edle Wasser mit lauter kleinen Bläß- l/ lein/den klaresten Perlein nicht vngleich/ von 'N 4 A» dem Grund biß in die Höhe hervor steiget/ wo dlsc mit vilen Geistern angefüllte Wasser- Bläßlein verschwinden/ vnd hinterlassen ei¬ nen in etwasSchweffel-wnd Eysen-Geruch/ welcher in allem sich gleichet mit demjenigen/ so entstehet / wann man etliche Tropffen Vitriol-Geist/ auff gefeilten Stahl / oder Hammerschlag giesset/ durch welchen vnsere Nasen sanfft berührt / vnd gekützlet wer¬ den. Geschmacks halber ist diser.Brunn/ wegen der überauß lieblichen Säuere der Zungen auch sehr angenehm / absonderlich weller/ wie alle andere gute Brunnen/ im Sommer / vnd fürnemblich in Hunds- Tagen sehr kalt / vnd lieblich hervor fliesset/ welche Kalte doch im Winter zimblich nach- lasr/vnd verhindert / daß er nicht wie anders Wasser gefrühren kan. An der Färb ist er gleich einemCrystall/ gantz hell/ vnd klar; so man ihn in ein Glaß thut/werden die Geister-volleBläßlein/ vnd Perlen/so wohl oben/ als auffallen Septen häuffig zu sehen seyn ; Ja wann man ihn von der Höhe in ein Glaß Wein giesset/wird so ein vngestümes sieden / vnd auffwallen ent¬ stehen/ daß die gemelte Blaßlcin in Gestalt einesDampffs ausserhalb dcßGlasses hauffig außrauchen/ ein grosses Geräusch verur- > sachen/ s ps- fachen / vnd endlich eine Mixtur zuwege» bringen / welche wegen der lieblichen Schärpffe/ so wohl dem Mund / als der Nasen überauß angenehm fürkommet. Im Negenwetter wird diser Brunn offtermahlen ein wenig trüb / vnd seiner Krafften/ wegen deß zusiieffenden Wasser / in etwas benom¬ men ; Ja wann man ihn lange Zeit zu Hauß stehen last/ absonderlich wann die Flaschen nicht wohlzugemacht werden/ kombt zu Zei¬ ten ein dunckle / vnd schwartzlichte Färb dar- zu/ welches doch selten geschehen pflegt. Und dises ist von den natürlichen Farben / so bey dem Ursprung/ vnd auch zu Hauß / doch ohne Zusatz/zusehen seyn/auffdißmahl genug geredet. So fern man aber verlangt vnter, schidliche Farben durä) die Kunst vnd Zusatz anderer Materialien zuwegen zubringen/ so wird diser Sauerbrunn gewißlich ein proreur sepn / der sich in alle Gestalt wird schicken können; Ich hab offtermahlen wunder- liche/vnd zu sehen würdigeVeränderungen in Farben befunden/Mch ihn mitVermischung Viler Sachen exsmimret/ vnd dessen kciiner,- lien nachgegrüblet / wie es ein jeder auch anff folgende Weiß probiren kan; ZumExempel: man nimbt ein wenig von dem ordinari blaue Veigl- Safft/ vnd thut ibn wol mit zugegosse- B z nen 6 PK. «m Sauerbrunn durch einander rühren/ so vergehet die blaue Färb deß Saffts / vnd Der Sauerbrunn wird gantz grün; damit aber nicht einer vermeinen möchte / daß dise Grüne nicht von Sauerbrunnen / sondern nur vom Safft herrühre/ in dem das blaue/ so man vil Wasser / oder andere Feuchtig¬ keiten darzu giesset / gar leicht anfangt grün zu werden / also gebraucht man sich diser Weiß: nemblichen man kochet dürre rothe Rosen im gemelten Sauerbrunnen / so wird Liß gekochte Wasser nicht die Rothe von den Rosen/ sondern die Grüne von dem Sauer¬ brunnen bekommen/ welche Färb doch Nach¬ wahlen/ wann das üccoÄum etwan etliche Täglichen bleibt/ gleichwohl wird anfangcn ein wenig gelbzu werden. DeßZleichen thut auch die blaue Rittersporn-Blühe/ cslcs- rripps genannt/ welche gekochter in jetzt ge- melten Sauerbrunn / ein überauß schöne Grüne spendiret/wie in den Rosen zusehen gewesen. Welcher verlanget dise grüne Farben zuvertreiben/ der mische etliche Tropffen von dem ordinär Vitriol-Geist hinzu / so ist in einem Augenblick so wohl in dem gekochten Rosen vnd Rittersporn / als in dem mit Veigel-Safft vermischten Sauerbrunn die schönste Röthe/ gleich einem Rubin an dem Be- Boden zu sehen / doch wirds oben noch so lang grün verbleiben / biß genug Vitnol- Geist darzu kombt / vnd alles in die Rothe verwandelt. Will man aber dierothe Färb Mer weg bringen / so lstvonnöthen / das jenige darzu zu mischen / durch welches der sauere Vitriol-Geist / als Urheber diser Röthen/kan geschwächet/vnd seinerKrafften benommen werden; in disem Fall ist nichts dienstlicheres / als das sllczlische Saltz/ welches alles/ was sauer ist/höchst anfeindet/ vnd äettruiret: dervhalben nimbt man das vrdinari Weinstein - Oel (in Apotccken Olcum rar«ri perllelic^uium genannt / daß fast ein pures M-Il ist) vnd last etliche Tropffen ingemelte rothe Tincturen hinein fallen / so werden bald dise zwei) conrrsri Saltz miteins ander anfangen zu streiten/vnd auffzuwallen/ in welchem etkervclciren / in dem der sauere Geist seine Krafft verlohren / werden endlich dise Tincturen/ so zuvor schön roth gewesen/ ihre Grüne widerumb annehmen / ja sie werden auch noch grüner werden / so man mehr als zuvor von dem Weinstein-Oehl hinzu giesset / welches doch widerumb durch den Vitriol-Geist kan benommen / vnd in die vorige Rothe verwandlet werden. Also kan man bald die rothe / bald die grüne Tinctur nach einander in einem eintzigen B 4 Glaß Hsrsr» Glaß/mit Vermischung deß Vitriol-Geists/ vndWeinstein-Oels / ohne fernem Zusatz der rothen oder grünen Farben zu wegen bringen/ welches ich über die zehen malpr-- ttstet; Zu letzt nach sv vilen auffgiessen/ vnd vfft widerholren auff-jühren werden endlich die Tincturen wie ein Milch ganh weiß werden/ darbey sich ein gemischtesSalh auff den Boden pra-cipkiret / welches vnter dem Namen eines virriolirten vnd mit Sauer¬ brunn imprsegnirten Weinsteins / bey den Chynucis grossen LlkeLk in Eröffnung der verstopfftenLeber/Milh/ vnd andern Glider verrichten kan. Doch ist hier zu mercken/ daß nicht alle rothe Sachen / wann sie in disem Brunn ge¬ kocht werden / ein grüne Färb präsentsten; Ich hab solches bey der rothen Blum/ Tausentschön/ Floramor / oder ümsramliu« genannt/ etliche mahl erfahren / wo ich nur eine gelblichte Färb / die sich doch etwas zur Grünegewendet/befunden / welche auch mit dem zugegosienen Vitriol-Geist nicht hat wollen rvth werden. Klapper/ oder rothe Korn-Rosen/ ksppsvcrcrrslicum, auffsolche Weiß gesotten / geben eine Purpurbraune Tinctur/ die zwar mit dem Vstriol-Geist ein bessere Röche bekombt/ doch kan man sie mit dem Weinstein-Oehl auff keine Weiß grün ma- « 9 S» machen. Deßgleichen thut auch die rothe rornLsttiiz, Vie mit unseren Brunn "auch ein Rothe zeiget / doch etwas schwächer / als mir dem gemeinen Wasser / welche durch kein Weinstein-Oehlkan vertilget werden. Gall-Aepffel zu Pulver gestossen / vnd bnter Visen Sauerbrunnen gemischet / geben eine dunckle / vnd etwas schwarhe Tinctur/ welche allezeit ihre Schwäche vermehret/ je länger man sie auffbehaltet: wofern aber nur etliche Gran deß gemeinen grünen Vitriols dar;» kommen / so wird es zu einer formal Schreib-Dinten / welcher aber verlangt dife schwarhe Färb widerumb zuvertreiben/ Vermische etliche Tropffen Vitriol oder Schweffel-Geist hinein / so wird in einem Augenblick sich die Dinten in ein weiß gelb¬ lichtes Wasser / einem alten Wein nicht un¬ gleich verändern / doch thut dises Wasser auffs neue/ vnd zwar mit grossen auffwallen ein dunckle purpurFärb annehmen/so etliche Gran von dem rsrrsro calcinaw (gebrennten Weinstein) werden hinzugemischet; Ja di- ser braune Purpur muß alsobald wider in vorige Dinten verwechslet werden/ wann man mit etlichen Gran deß gemeinen Vitriol zuHülffkombt/ welche Dintendochgleich- wohl widerumb auffs neue alle Schwäche/ durch den Vitriol-Geist verliehret/wie schon B 5 ru- ro PA zuvvr gemeldet worden. Vnd dises ist die Weiß vndMamer zu spihlen mit den Farben in disem Sauerbrunnen / welche ich alle nach einander in einem eintzigenGlaß mit vor- gemelten zugcmischtcn Sachen zu wegen ge- bracht/vnd meinen gutenFreundengewiesen; was aber sol6)e xier-mpborose; bedeuten/soll Nachwahlen in vnterschidlichen Orthen scmiren/ der giesse etliche Löffel voll Sauer¬ brunnen auff einen lwltzeren Thäler / vnd lasse ihn an der Sonnen drucken werden/ wannnundurchdero Strahlen dieflüchtige/ vnd wässerige Tbeil verschwunden / so bleibt am Talier hencken ein weisses Pulver/ dessen oberer Theil vnterschidllche Farben / als roth/gelb/blau/grün/ vnd weiß wird dar- geben/vnd den Augen einen schonen Pfauen- Schwaiff/ vnd glantzenden Regenbogen repr-ekennren/ oder der ein Chymische Gleich¬ nuß haben will / so wird ein solche Mixtur der Farben zu sehen seyn/ welche entstehet/ wann man Gold vnd Silber in den auß Aschen vnd Beinen gemachten Kapellen/ oder Testen/ mit Bley abtreibet / allwo die Metallen letztlich nach vilen herumb tumeln/ einen vilfarbigen / doch bald darauff ver- schwin- n PK. schwindenden Glanh rcprTfcntiren / welcher vonAlchimisten, Goldschmiden/ vndMün- tzern ins gemein der Blick genennet wird. Woher nun dise Farben im außgedruckten Sauerbrunn entstehen / köndtcn vnter- Wdliche Meynungen fürgebracht werden; Ich/ gelehrtere Iuäicia nicht zuverwerffen/ vermuthmasse / daß solches der Schweflet verursachet / welcher sich im oberen Theil deß Pulvers einfindet/ vnd von vilen für das princi psi lukjeäto der Farben gehalten wird/ wie solches der weitberühmbte Kayserliche Rath / vnd Leib-Medicus Herr Doctor Jllmersa) HerrJohanHelfricusJüncken(b) vnd vil andere d>!corcrici lehren. Was die Zeit anbelangt / da diser Sauerbrunn hat anfangcn zufloriren/ soll sich über die 40. Jahr nicht erstrecken/ so vil ich von glaubwürdigen Männern hab er¬ fahren können ; wie mir der berühmbte Professor Herr Doctor 5orbsir mündlichen erzehlet/ soll ein Graff 2rm Visen Brunnen auffver Jagd ohngefehr haben angetroffen/ vnd weilen er damahlen mit der schwachen Gelbsucht überladen / auch Leber vndMilh hart gewesen / hat er angefangen selbigen zn trincken/vnd dardurch die völlige Gesundheit erhalten / dahero solches in der Nachbar- schafft/vnd auch zu Wienn erschallen/ w» 46 ir gedachter Herr ^rkrit hat vrl Flaschen brin¬ gen lassen /in vrlen Euren mit grossem Nutzen probrrr/ m Welschland vnd andere Oerther rccommenciiret / vnd endlich sv vil zuwegen gebracht / baß man «leLäo dises heylsambe sauere Wasser nicht allein in die Kayserlrche Erbländer / sondern auch zu ftembden Nationen/ als in Welschland/ Pohlen / ins H. Römische Reich / vnd mehr entlegene Oerther ganh hauffrg führet / dardurch vn- zahlbar vrl von den gefährlichen Zuständen befreyet werden. Vor Zeiten ist an einem andern Orth/ vhngefehr von dem jetzigen Ursprung fünfftzig Schrrtt entlegen - ein solcher Sauerbrunn entsprungen/ welches von sich sclbstenver- schwunden / vnd seynd anjetzo keine Zeichen mehr übrig / ausgenommen daß der Orth noch sehr Morastig/ vnd feucht verblieben/in welchem die Erd eine schwam/das darüber- stehende Wasser aber ein gelbe vnd röthlichtt Färb hat; sonsten hab ich kein saueren Ge¬ schmack/ so wohl im Wasser/ als in der Erd finden können/vngeachtet ich beydes gekostet; Als nun dise Quell an bescheidenen Orth verschwunden/hatalsobald der jetzige Brunn Anfängen hervor zu kommen / wie schon oben gemelt / mitten auff dem W«eg an einem feuchten/ vnd etwas morastigen Orth / da¬ her» 46 iz ' hero auch die Veränderung solcher Brunnen > verursachet/ daß die Inwohner den jetzigen ; Ursprung mit keiner Mauer haben vmb- t fassen wollen/auß Forcht/ es möchte etwan r Durch das graben in der Erden die Natur in r ihrer opersnon turbirt / oder ja ein neue l Wasser-Ader eröffnet werden / auß welcher z nachmahlen die Kräfflen gar leicht ge- r schwächet würden. Ist also anjetzo diser , Sauerbrunn ohn eintziges Gebäu vnd Mauer/ dem freyen Himmel im Regen vnd Sonnenschein jede Zeit vnterworffen / vnd , allein mit einem höltzeren Zaun vmbgeben/ i damit er von dem vordeygehenden Viech / so , über die massen gern dise sauere Wasser , trincket/ nicht etwangetrübt/ vnd verderbet § würde. l. Die Erd / wiewohlen sie in herumb, ligender Gegend fast allenthalben sehr sandig/ vnd laimig befunden wird/so ist sie doch neben dem Felber / oder Weidenstock dises Ur- , sprungszimblichschwartz/vndfeist/absonder. lich wo sie von dem überfliessenden Sauer- . brunn befeuchtet / vnd impr^niret wird/ h auß welcher ich durch öffters kochen vnd „ Kluiren ein schwartzgelbe Tinctur / einem braunenBier nicht vngleiä) heraußgezogen/ so nachmahlen / als ich Galläpffcl darzuge- - than/zimblichfchwartzworden. Derjenige o Schleim -SZ 14 öS- Schleimaber/vnddieErd/ so inwendig im Brunnen am Stockzufinden/ ist gelb/vnd '' etwas röthlicht/fast nicht vngleich jener Färb « welche zu Zeiten auff dem stehenden Wasser . ausserhalb deß Stocks gesehen wird. 7 Was die Aruarion anbelangt/ so liget r difer Brunn sä LIevsrioiiem kcrll, vnter dem 46. Grad vnd 6. Minuten / wie in Herrn ! Fischers Steyrischer Land-Karten zusehen. . Der Orth ist sonsten sehr kalt / mit guten ! Winden versehen / vnd grossen Bergen ? (darunter der Studenitzer / vnd Noitscher j nicht die geringsten seyn) alienhalben vmb- , geben vnd eingeschränckt; dahero gehet auch z die Sonn / wegen deß sichtbaren kleinen Horyzonts/ spatter auff/ vnd ehender vnter; Nichtsdestoweniger ist derLufftherumb/ fl> nach piemxij Meynung durch die Walder 1 vnd Berg sehr corrigirt wird/ über die massen gesund/vnd hatdieZnwohner in vermiedener grossen Contagion / welche so vil Länder tlevattiret / jede Zeit von dergleichen Pesti- lentialischen Kranckheiten befteyet: ja die jenigen Anwohner welche Visen Sauer¬ brunnen für ihren ordinari Trunck täglich brauchen/pflegen gar selten kranck zu werden/ vnd seynd absonderlich von dem Podagra/ Sand vnd Stein / Fiebern/ Würmen/ Kröpffen / Bauchgrimmen/ vnd anderen OZ N. 1 Krankheiten / die auß einem üblen vlrr ent- ) stehen/ selten angefochten / gelangen auch zn - einem hohen Alter. e Wiewohlen nun diser edle Brunn den herumb-wohnenden Bauren schon lange t Zeit für ein ordinari Trunck gedienet / so ist ; doch dises im verflossenen 168;. wie auch ; lehigen 1686. Jahr fast mehrentheils ab- kommen: nicht zwar destwegen / als wann sie envann ein Mangel der Kräfften ver- , fpühren solten/ sondern weilen solches sauere . Wasser allezeit grossen Hunger verursachet/ ' wie solches ein jeder selbst in der Chur erfah¬ ren/ vnd bekennen muß; daher» dise arme Leuth wegen zimblicher Theurung deß Ge- traidömehrgenüthiget worden/ ihre hungeri- ' ge Magen / vnd deren sauere kermema mit , einem gemeinen Wasser außzuschwemmen/ ' als den Appetit mit dem Sauerbrunnen noch mehr zuerwecken/ vnd zubefordern. Ja nicht die Menschen / sondern auch die vnvernünfftigen Thier haben bey disem Sauerbrnnn ihre Züflucht/vnd kan ein jeder solches abnehmen bey dem Rind-Viech/ welches im zuruck treiben von der Waid/ mit ' Gewalt anherv eylet / vnd das stehende Wasser ausserhalb der O.uel! mit grossem Appetit außsauffet; Eben dises thun auch die Twgel / absonderlich die wilden Tauben/ deren 66 l6 deren zu Zeiten ein grosse Menge auff dem Stock deß Ursprungs sitzen/vnd ihrenDurst darmit comemp-riren. Zu verwundern ist hier/ daß dises vnvernünfftige Viech lieber bey demSauerbrunnen/als bey dem nechsten Bach/ vnd andern Wässern feinen Trunck suchet/villeicht befindet es auß absonderlichen Antrib der Natur / vnd eygenen Phantasey/ daß allhier ein häuffiges Saltz verborgen/ vnd zu Erhaltung der Gesundheit sehr dien/ sich sey/welches augenscheinlich man erfahren kan bey den Fleifchhackern im Mäst-Viech/ wo das Fleisch vil edler vnd faister ist / so man ihnen thut täglich Stein-Saltz zum lecken vorsetzen / dahero kombts auch daß das Pohlnische Rindfleisch eines weit bessern Geschmacks ist/ als das Ungarische / weilen man in Pohlen ein solcheMenge Saltz/ gleich dengrösten Steinen auß der Erden grabet/ daß nicht allein Schlesien vnd andere be- nachtbarte Lander ihr Nothdurfft darbey haben/ sondern auch gantzeHäuser/ wann Herrn Fridrich Hofman (c) zu glauben/ können daraus gebauet werden. Ich wolte hier von Hertzen wünschen/ daß alle diejenigen / welche die Mineralische Brunnen / gleich als ein Gisst verachten/ folten disem Spcctacl beywohnen / so wür/ den sie von einem Ochstn-K opff/ vnd andern vn/ rm »er ett rck »en !Y/ n/ n,/ en ft Ml aß rn len ich et/ )e^ »ey nn m/ m/ che !ll/ N'N »N/ vnvernünfftigen Thieren / weilen sie der ver- nünfftigen Menschen Vernunfft vnd Lx- kencnr gar zu gering achten / vnfehlbar lehr- nen müssen / daß der Gebrauch deß hiesigen Sauerbrunnen nicht so schädlich sey / wie sie ihnen halsstarriger Weiß vfftermahlen einbilden. Von demvnvernünfftigen Viech aber etwas zuerlehrnen/ ist kein schändliche/ sondern lodwürdige Sach / vnd erhellet klar in heiliger Scbrifft/ wo wir vom weiffesten Salomon nicht vnweißlich zur Ameiß ge¬ schickt werden / alldorten in Wirthschafft- Sachen bessere Information zu nehmen. Ja cs har schon langst vnsere ersten LieciicozgelehretderVogellbiL das clystiren: das Meerpferdt/ das Aderlasten: der Hund/ die Brach-Arhneyen: vnd andere Bestien/ andere Manier zu curiren / so theils durch sie / theils auch durch die Menschen erfun¬ den / nachmahlen aber durch ihre Experi¬ ments mehr bekrafftiget / vnd approbiret worden. (-») c. (c) F/-'. L Das 'KZ i8 !SK° Das 2. Lapitl. wie schweres sey dieMmeraliett in den Sauerbrunnen zu erkennen. sstzLLeich wie ein erfahrner Meäicus in «WErkandtnuß der Kranckheiten allein nicht beruhet / sondern sich alleweil weiter bemühet / biß deren eufferliche vnd inner, liche Ursachen besser an Tag kommen ; also scheinet es ebenfahlö nicht genug zuseyn/ci, nem jeden Krancken den Sauerbrunn nur ohn Bedachtsamkeit vorzuschreiben/ sondern es ist beyneben höchst vvnnöthen / daß man dessen Mineralien vnd Metallen/ auff sehe vnd iviccbanische Weiß auffs allergenaue, steexsminiret/ vnd letztlich allererst/ be,/v^ nug erlangter Erfahrnuß/den Patienten ver, ordnet/vnd zulasset. Dises aber im Merck zu proestiren/die lUmeralicn wohl zu unterscheiden/ vnd deren provorrion zu finden/ ist gewißlich diegröste Muhevnd Arbeit: Mir gefaltin disemFall die treuherhige Bekandtnuß / so ttenricur ab blecr in Beschreibung deßSauerbrunnen zu8s,3(a-) mit folgenden Worten darzeigt: Im »bringen nut was für einer proporci»» der k^inel-aiien, diser^paclLniscbe^runnver-, mischet st"-/ bekennen alle freiwillig/ daß sie es nicht wissen/ wie vrl aUchdarvo^ Zeschrrben haben / vnd ick sehe auch ges wißlich nicht/ wie man so genau erfor-o sehen köndte / was für ein Grab in de« Hitz vnd Räte in disem Wasser verhäng den: alles dists bleibt: noch in dem Vr«* sprungdeß dlili, -der in deß Dcmocriri Brunnen mit der warheir verborgen/ dann wir Menschen khun be^ einem klei-» Uen Liecht nicht wohl sihen/ be>-einem Mietern verblinden / bey einem grösser»» werden wir zu Gcheermäusin/ vnd bet» dem aUergrösten fangen wir an zu phan-- eastren; Ist derohalven genug zu wissen/ daß in dlsemNrunnen/EB^SchweM^ Vitriol/ vnd andereI^incralicnbegriffen st^nd/ vngeachtet der ersten Grualireken Proportion, vnd Grad nicht kan enkB decket werden. Warumb es aber so schwär fallet/ die innerliche Natur / vnd inArcäiemien der Sauerbrunnen eigentlich zu crkennen/kombk meistenthcilö daher/ weilen selten/ ja fast nie, mahlen/ ein eintziges Eimers!, sondern alle, zeit mehr verhanden seyn ; neben Visen seyn auch gemelte ^inersUcn in so subtile Theil außgetheilet / vnd so vollkommen mit dem Waffer verrmschet/daß man/ was sie eigene ilch seyn/weder mitLuchs-Augen ersehen kan. Endlich entstehet auch nicht ein geringe C - «ist- -ss 20 ckKcuKer, weilen von einem einhigen Sauer-« brunnen / so vnterschidliche Meynungen bey den Gelehrten gefunden werden: Ich will nur hier zum Beweiß / den in gantz Europa weitderühmbten Sauerbrunnen zu8pafür-- stellen / in welchem Johan Baptista von Helmvnt ausserhalb deß Eysen-Vitriols nichts gefunden/dem auch beyfallet Carkeliu;, wieOiuriur (t>) verzeichnet. blenricusabl^cee last hier zu Vitriol/ Eysen/ vnd Schweffel/ wie zuvor gemeldet worden; Ja er bezeuget weiter (c) daß auch Berg-Gelb / Kupffer/ Schweffel/ Vitriol / vnd Salpeter durch die Lkymij von QcrinAo, VNd R.^erio sey ge/ funden worden. Qiuriu; (ä) schreibt/ daß er in disem Wasser Alaun / vnd Eysen ver/ mercket / weilen nun das Eysen / vnd der Vitriol nicht können in einem 8ubjeüo bey/ sammen bleiben / wie er darnach an einem andern Orth (c) wcitlauffig lehret/ alfo thut er völlig hie den Vitriolaußfchliessen. Ebenfahls dergleichen ungleiche Mey/ nungen seynd zusehen von den ^merälischen inAi-eälcntlcn bey dem Göppinger Sauer/ brunnen im Würkenbergerland gelegen/ dem änUernacuz, (i)Vitriol/Eysen/Kupffer/ Scbweffel/Fcuer-vnd Kalckstein zugeeignct. ckuöiux veoZatus will (x) daß er außgeist/ reicherVermischungdeßVitriols/Kupffers/ Ey- rr Eysens/vnd ein wenig Schweffels bestehe. Thurneiser (b) meldet/ daß solcher Brunnen in sich halte/ Kupffer/ Eysen/ Vitriol/ jedes zwei) Theil / Lirunccn ein Theil / gemein Wasser sibenzehen Therl/ rc. Mehr der¬ gleichen Strittigkeiten verzeichnet Herr Vitus kiecilin, in Beschreibung deß Sauer¬ brunns zu Uberlingen (l) darinn sich ein jeder ersehen kan. Wann nun bey so weitberümbten/ vnd der Chvmischen Wissenfchafft höchst erfahr¬ nen Männern/so vnterschidliche Meinungen von einem eintzigen Brunnen hervor komen/ so wird ja hoffentlich niemands in Verwun¬ derung gerathen/wann ich in disem Roitschen Sauerbrunnen nicht werde können einem jeden Kopst läkirkÄioiUeisten; absonderlich/ weil ich der erste bin / der sich vnterstanden solchen in einem absonderlichen Tractatl zubeschreiben. Ich muß hie öffentlich be¬ kennen / daß Vil hoch experimentiere Ktcäici, so in diser Sach so wol Schrifftlich / als mündlich von mir conlukn-r worden / haben ebenfahls vnterschidliche Urtheil spührcn lassen: in demetlicheVitriol/ Eysen / vnd Schweffel: etliche auch Salpeter: andere neben Visen auch Alaun: andere endlich auch Quecksilber/ Gold / vnd mehr dergleichen Metallen vnd k^ineralicn disem Brunnen C z HZ rr HK. zugeeignet. Was nun ich durch meine vik/ fällige/ vnd mühesame Chymische Arbeit/ von dem Vulcsno erfahren/ vnd durch Zusatz vnterschidllcher Materialien ergrübten kon/ nen/ soll dem hochgeneigten Leser in folgenden Capiteln an vilen Orthen entdeckt werden. 7. (/>) 7««77. (c) />. //. r/<«. (s (/) Ae ^r^/. //^. /.2. c.i/, (/-) von ^incrglischett vnd LNetaltstheN )VäffeM/^ /. 7. (r) /6. Das z, Lapitel Masdas evaporiren/destillirett/ Vttd andere Lhvnnsihe vperarioncz m deM RoNschen Sauerbrunn encvecken/ MHZilen das cvapomen/vder außdampffcn »Mfasr das beste Mittel ist / durch welches man das im Wasser verborgeneSaltz/sambi anderen kimcrLlicn erkennet: also hab ich auch mit disem den Anfang machen wollen: Ncmblichen ich habgenomenein Zuckerglaß/ solches mit sibcn ttnhen frisch geschöpfften Saucrbrunn angefüllt / vnd an ein linde Warmegesehet / damit er nur warm / nicht aber durchs auffsieden / vnd auffwallen tur/ biret würde/ wo ich alsohaldgesehen/ als das Glas HZ rz k- Glas warm wurde/daßme subtilen/ vndnnk k/ lauter Geistern angefülteWasserbläßlein an- h hengen von dem Boden in die Höhe/auffdie äusserste superüciem zusteigen/ vnd alldort ein n subtiles Hautlein / einer Spinnweben nicht vngleich/ zuverfertigen ; Nach zehen vnd MhrStunden ist dises Häullein schon etwas dicker worden / vnd wegen deß gegenwärtig gen Schweffels beysamen kleben gebliben; t,' an der Färb wäre es etwas gelblich / einem ' alten Wein nicht vngleich. Vnter disem " hiengen / vnd rcprrelcnrirten sich vil kleine Wasserblaßlein / die hin vnd wider sich be¬ wegten/ wann das Glaß bewegt wurde/ vn- geachtet das Hautlein allezeit vnbeweglich / verbliebe. Den andern Tag hab ich dise n gelbe Matery / so in gemein von Liurio, vnd andern Wasser-Beschrelbern der Sauere brunn Schweffel genennet wird / völlig § sepsnret/ vnd auff die Wag gethan / welche gehalten i. Gran. Hier ist zu mercken / daß der sauere Geschmack / wann das Schweflet - Häutl ,/ wachset/ vnd die Geister darvon fliegen/ also- bald anfanget abzunehmen / ja sich endlich § schier gar vermehret / wann die 5piriw5 noch t wehr außdampffen / der Schweflet/ vnd das - Salh Vesser zusammen wachsen / d«e Erd sich § sambtandern Unreinigkeiten auffden Boden s C 4 24 prseeipitlttt/ Vnd als» das ganht compoflrun, -irirtes Sauer - brunn- Saltz /weil es mit dem cremore ttrrsri, oder prXpsrirten Weinstein in der Färb/ vnd weiß zu pr-ep-men zimblich überein- kombt. Diser crcmor aber gehet leicht zu Stucken/ wann das Glas bewegt wird/ vnd gibt ein subtiles Gethön/ als ein Eyß/ daß im Wasser schwimmet. Als nun der halbe Theil deß Sauer¬ brunnen wäre außgerauchet / hab ich dises gemelte Saltz darvon lepamet/ daß auffder Waag gehalten zwey Gran: es hatte auch mehr gewogen/ wann nicht etliche Stücktein wären aufldenBodengefallen. Auffdieletzt «Ä rs PS» als alles bey linder Hitz war cvaponrek / vnd außgerauchet / hab ich auff dem Boden ge¬ funden eine weisse Erden/sambt denen Thei- len/ die wider meinen Willen / so wohl vom Schweffel-Häutl / als Sauerbrunn-Saltz fein hinunter gefallen ; alles dises hat ge¬ wogen 16. Gran. Weilen aber in diser kl-il- noch vil Saltz steckete/ also hab ich solches durch öffters kochen / filtriren/ vnd evspori- ren/vvlligherauß gezogen / allen Geschmack benommen / vnd letztlich dise Erd so weiß ge- machet/ daß siemitauffgelösten Perlen/ vnd andern subtilen mLZMenjr gar leicht ccruren köndte. Dise vnd dergleichen Proben hab ich nicht einmahl in kleinen / sondern auch grossen Glässern/ vnd Erdenen Geschirren/ imWinter vnd Sommer / so wohl beyden Sonnen-Stralen/als -6 29 ?-> . Mann man eine Destillir-Kolbe mit disem Sauerbrunnen anfüllet/ vnd die äcüil- , larion m h2ineo mari« anstellet/ so lausst über , den Helm ein Master vhn allen Geschmack/ z mit etwas Geistern vermischet / welches auff r keine Weiß will dunckel oder schwartz wer- » den / vb schon Gall-Aepffcl darzu kommen. , Wann man aber den jenigen Sauerbrun- ; neu / der in der Kolben nach der äeltillLtion l gebliben/ mit den Gall - Aepffel vermischet/ so wird die Tinctur fchwärtzer / als wann man hätte darzu frisch geschöpfften Brunnen , genommen / in deme im destilliren das kixe , Saltzvil Kräfften bekommen/ weilen sovii , Wässerige vnd 8piriruofe Theil über den Helm gegangen/vnd also ein grosse Quantitet . von dem ^lcntiruo entzogen worden. Im überigen last sich ebenfahls die weisse Erd/ vnd das andere Saltz hier sehen / wie zuvor in der evJporarioll gemeldet worden/ vnd thut auch im cslcimren den vorigen LFeLt, auß- genommen / daß man das Schweffel-Häutel wegen deß Helms nicht KpLnren kan / so sich mit dem andern Saltzigen / vnd Erdenen Theilen vereiniget / vnd vnserem Gesicht entfliehet. Das Das 4.§apitel. Von dem Lysen/so der RoLtsche Ganerbrnnn führet. KLIßheroist in gemein von den inZreälen- «c^cien vnsers Brunnen / vnd Manier / sel¬ bige durch das evaporiren / vnd destilliren herfürzubringen/gehandlet worden/ weilen aber ihre Natur noch ist von vrlen Sachen zusammen getragen/also ist höchst vonnöthen/ daß man weiter nachforschet/was er in lxecle fürklinerglien vnd Mettallen führet / vnd ob ein sauers oder Malisches / kixcs oder flüchti¬ ges Saltz verbanden / welches folgends soll erörtert werden. Erstlichen / daß die Sauerbrunnen Eysen/oder Stahl/absonderlich besten vitrio- lische Theil führen/kommcn fast alle Wasser* Beschreiber/den 6iunum außgenommen/ in disem überein/ vnd bekräftiget solches der zu Hall in Sachsen berübmbte Kwaicus Herr Friderich Hofman in seinem Llavi kbarm-i- ceurica sa) wo er meldet / daß die subtikisteN Geister in bet' Erden das Eysin angreif/ fen/ difes aber sich gegen sie sitzet/ auß welchen Streik den darüber-lausiendeN wasier/dieSäure/vnd andere Medicini^ fche Lwaliteten ertheile werden. Eben Liftm fallet bei) der Wiennerische weit- berühmbte krokellor, Herr OoÄor 8orbsic, welcher in seiner neuen außgegcmgenen praxi Visen Roitschen Sauerbrunnen an vnter- schidlichen Orthen sehr rühmet / abfonder- lich thut er ihm in oblervsriombus rarioribus (b) den Vitriolum I^srriz, oder Stahle Vitriol zueignen. Damit nun einem jeden die Gegenwart deß Stahls / oder Eysen in disem Brunnen desto klarer entdecket wird/ kan man folgende cxpcrimcnra beobachten. Das erste expcrimcnr gibt der Geruch t dann wann man auff gefeiltes Evfen / oder Hammerschlag / Vitriol oder Schweffel- Geist Tropffen weiß giesset / so entstehet ein scharffer Eysen-vnd Schweffel-Geruch/ Mnh gleich dem jenigen / der bey vnserem Vrstrrunggeschmecktwird. Das andere cxperimcnr gibt der Ge- schmack: dises erscheint klar in'den arrlkcal- Sauerbrunnen / deren Beschreibung bey Herrn 8olbsil, kkakman, X/^crum,>X^ctleIlum, k!. (/) ,/4. (^) CLr-vr s/>) (r)^rcM. «ccr-/«/. /, (^ c.7^Dr ä'cÄ-'ck«/. Das 5. Lapitl. Von dem Vimol deß Saver-- brurmen. MW der Vitriol vnter die fürnehmbstett ^ln^eclicmicn vnsers Sauerbrunnen zu rehlen fty/ entdecket erstlich der sehr saure/ vnd dem Mund ganh angenehmeGeschmack/ wann man nemblich selbigen bey der Quell kostet; daß aber dises ein Wahrzeichen sep/ rvnfikmiretes der Straßburgische Medicus D r Herr 46 z6 YK. Herr ^elcbior 8ebiriu5 (s) vnd schreibet / daß in den Sauerbrunnen die gröste Säuere her¬ komme von dem Vttciol/vnd dessen Sorten: die etwas schwächere von dem Alaun: die noch schwächere von dem Kupffer: vnd die allecschwächeste von dem Eysen. Ja daß der Vitriol/ vnd dessen Geist ein jedes Getranck sauer machen / welches dem natürlichen Sauerbrunnenzimblichgleichet/Haben schon vor Zeiten erfahren die alten Medici/ welche nach Zeugnuß Viri klälinl (b) den Vitriol für ein Essig der Natur gehalten; daher» auch Ibeopbrsüus parsceltus (c) klar NN Tag gibt/ daß dlfes EncraldenBrunnen seine Saure mittheile; Man kan auch solches se¬ hen in den Julepen/so mit Vitriol-Geist an- gesäuert werden / wie auch in der Laugen/ darauß man Vitriol siedet / die ein zimbliche Säuere hat / wie solches sechsten für siben Jahren im Ungarischen Bergwerck nicht weit von Pinckenfeld gesehen. Dergleichen kan man auch auß den Farben/ als auß der schwachen/ rochen/ vnd gelben den Vitriol abnehmen: dann so ge¬ stossene Galläpffel vnter Visen Sauerbrunn gemischt werden/so entstehet ein dunckle/vnd etwas schwache Tmctur / die von Tag z" Tag allezeit zunimbt/vnd endlich kohlschwartz wird/abfonderlich in dem Häutlein/ daß oben 46 47 SS- zu schen;von was aber dieGalläpffel schwach werden/ brauchet hie keines cxpUciren / mas¬ sen solches schon den klemen Knaben in den Schulen/vnd allen Dmtenleckern bckant rst. Ebenfahls ist auch dife schwache Färb zu sehen/wann man Sauerbrunn-Saltz/ge¬ stossene Gall-Acpffel / vnd gemein Brunn- Wasser durch einander mischet / welches ich vfft probirt/vnd jede Zeit schwächer befun- den/jemehr Saltz darzu kommen. Von der rothen Färb ist oben schon ge¬ dacht worden / daß nemblich das Sauer¬ brunn-Saltz bey grossen Feuer imSchmvltz- Tiegel anfangt ein wenig roth zu werden/ welches der berühmbte Kays. Leib-Medicus/ vnd krokcllor Herr Doctor Illmer (ä) für ein Kennzeichen deß gegenwärtigen Vitriols haltet/allwovon derErkandtnuß der Einers, lischen Wassern mit mehrern gehandlet wird. Za ich hab dises nicht allein in den gemeinen/ sondern auch im Stahl - Vitriol wahrge¬ nommen/ welche beyde im cslciniren die grüne Färb verlassen / vnd ein rothe annehmen/ die nachmachhlen beständig verbleibt. Im überigen/daß auch auß der gelbenFarb der Vitriol kan entdecket werden / ist jeder- manschon bekandt/ weilen Vergrüne Vitriol im feuchten Lufft 'anfangt etwas gelb vnd rostig zu werden ; Ja wann man dises E) z «s Z8 PA büaenl im warmen Wasser zergehen last/ s» seyn die Unremigkeiten auffdem Boden gantz gelb zu sehen; Ebenfahls geschieht dises auch/ wann man in der xrg-p»rirung deß Stahl- Vitriols den Schweffel-Geist auffHamer- schlag/ oder gefeilten Stahl giesset / vnd dar¬ nach dise im warmen Wasser lolvjrr, vnd kilrritt.so wird die im Fließ-Papier ge- blibene Matery Färb halber mit jener Erd überein kommen / die im Hollen Felberstock klebet / dardurch vnser Brunnen fliesset. Dise vnd mehr dergleichen Zeichen thun die Gegenwart deß Vitriols genugsamb an Tag geben. Neben Visen / wann weiter von den vmbligenden Orthen deß Brunnen zu »rgu- memiren erlaubt ist/ so bleibt vnveränderbch jene warhafftige Regel: daß alldsre dis Sauerbrunnen hervor quellen / w» Vitriol-Gruben styn/ welches »enncussb »cer (e) Mlt folgenden Worten bekräfftiget: Inlocis 8pz vicini» propc krsncbimonrium gn« tunr koclinx, e <^uibu§ vstriolum.sulpbür^ue msximz c^uznrirate cruirur. Daß NSMblich iN denvmbligenden Drehen be^- 8pg (wo der berühmdte Spadanische Sauerbrunn sein Ursprung hat) nahebeykrsnckimonr, große Groben gefunden werden / auß welchen man den Vitriol vnd Schweffel rngroß z- str Menge außgrabec. Solches bezeugt auch der Ungarische Sauerbrunn im Berg- rverck nicht weit vonPinckenfeld/ auffden Oesterreichischen/vndSteyrischenGran.tzen gelegen/ der ein zimblich angenehme Säuere w sich hat/ doch pflegt er bißweilen brechen/ vnd andere üble Zuständ zuverursachen; nahe bei) diser Quell wird der grüne Vitriol in so grosser Menge gesotten /vnd prcepanret/ daß nicht allein dieWiennerische Materiali- sten/sondern auch die beuachtbarten Lander reichlich darmit können versehen werden. Aber was ist vonnöthen frembde Zeug- nuß hier einzuführen / massen ein jeder sehen kan/daß in der RvitscherGegend am Vitriol kein Mangel sey: Als ich jüngst nicht allein dises sauere Wasser / sondern auch die her- umb ligende Erd / vnd andere in der Nach- barschafft entspringende Brunnen etwas genauer examinirete / hab vnter andern einen Brunnen im Dorff Lriavirs angetroffen/ so von der ordinär sauren Quell gegen Roitsch zu/nicht weit entlegen / vnd von den Jnnwohnern der rothe Brunn genennt wird / weilen die Stain hcrumb ein wenig rochvnd gelb außsehen; dises Wasser istei- nes vnannemblichen / doch etwas saueren Geschmacks / vnd entspringet zwischen lau¬ tern vilfärbigen / als weissen / schwartz.cn/ D 4 gel- 40 2S> gelben/ vnd röthlichen Steinen / die theilS hart seyn / theils sich auch leicht zerreiben lassen; wann man solche Stein / wie auch den daran klebenden Schleim kostet/ so wird ein jeder den vollkommenden Vitriol Ge/ fchmack können darauß abnehmen; Als ich selbige in gemeinem Wasser gekochet / vnd durch ein Fließ-Papier Klmret/ so hab ich ein gelbe Matery im Papier gefunden/ die jenem Schleim / der im Felberstock der Quellen zu sehen ist/ nicht vngleich / vnd auch indee xrrpzratlor» deß Stahl-Vitriols / wie oben gemeldet / gefunden wird. Die Tinctur von Visen Steinen / so durchs Fließ-Papier gelauffen/hat eine Purpur Färb bekommen/ vnd als ich etwas von gestossenen Galläpffeln darzu gethan / ist eine solche Schwärtze dar- auß entstanden / daß ich darmit als mit einer Dinten hab schreiben können. Die überige Tinctur/ so mit den Galläpffeln noä) nicht vermischt war/ als ich sie noch mehr hab lassen gemach ev-poriren/ vnd letztlich anschiessen/ hat grünen vnd weissen Vitriol in den Cry/ stallen augenscheinlich an Tag gegeben / die doch am Bodem mit andern Unreinigkeiten noch vermischet waren. Dahero nun ein jeder leicht schliessen kan / daß der Vitriol nicht allein in disem / sondern auch in an/ dern Brunnen / vnd absonderlich in vnserer Mit- 1 ! 1 i l l 1 i 1 r r ! c l ; 1 i l l r Roitscher Quell seine Säuere fpendire / vnd nach Unterschied anderer Mineralien, auch vnterschidliche Kräfften vnd Würckungen verursache. Weilen oben gemelt worden / daß die schwartze Färb / so in Vermischung der Galläpffel vnd Sauerbrunnen Zusehen/ herrühre von dem Vitriol/ so entstehet weiter ein neue vnd curiose Frag: Gb solches zu/ wegen bringe derVrtrrol-Gerst/ oderj» der Vitriol in der Substantz / das ist so so wohl mit stinen Fixen als spintuostn Lheilen. Ich antworte / ob schon nicht zu laugnen / daß so wohl die subtile spirituose/ vnd flüchtige / als Fixe vnd Indische Theil deß Vitriols / vnd anderer Mineralien in vnserm Sauerbrunn zufinden seyn/wie her¬ nach solches mit mehrem wird erwiesen wer¬ den / so entstehet dannoch dise schwache von dem Vitriol in der Substantz / vnd keinerley Weiß von dessen Geist/ oder flüchtigen Thei¬ sen/ welches auß disem abzunehmen: dann wann man auß Gall-Aepffeln / vnd gemein Brunn-Wasser ein gelbe Tinctur machet/ vnd etwas wenig von dem gemeinen Vitriol/ das ist Vitriol in der Substantz hinzu sehet/ fi> hat man ein Schreib - Dinten / welches schon die Knaben in den Schulen wissen/ thut man aber den Vitriol-Geist in geiyelte D s Me 'SZ! 4r PS¬ gelbe Gall-Aepffel Tinctur Tropffenweiß hineingiessen/so verschwindet diegelbeFarb/ vnd die Tmctur wird gantz Wässerig vnv weiß werden. Item wann man gemelten Geist vnter die ordinari Schreib - Dinten mischet/ sv wird die Dinten ebenfahlsim Augenblick weiß / vnd Wässerig außsehen/ ja wann man eine Feder in Vitriol-Geist einduncket / vnd darmit die im Papier ge- fchribene Buchstaben überstreichet / so ent¬ weichet eben die Schwache / wiewohlen das Papier durch dise corrolivischeMatery durch- naget/vnddurchfressenlwird. Auß welchem nun zu sehen / daß die spirikuosen Theil deß Vitriols nicht allein nichts rmZiren / sondern auch das jenige vertreiben / was der Vitriol in der Substantz Hat zuwegen gebracht. Neben disem bekräfftiget solches noch mehrdasWasser/ welches imdestiilirendeß Sauerbrunnen erstlich über denHelm laufft/ dann obschon ich Gall-Aepffel darzugethan/ hat es doch im geringsten nicht wollen schwach werden / weilen hier kein Fixes Saltz / weder etwas kcknsl-slisches in der Substantz / son¬ dern nur allein ein Wässerige / vnd vn- schmackhafftige Feuchtigkeit mit etwas fluche tigen Geistern vermischet gefunden wird- (- M-Er berühmbte Erforscher der klmerali- > Aschen Brunnen in Frankreich / Herr kerrus Eiuriuz, als er in demPugischen )- Sauerbrunnen vil Alaungefunden / machet nachmahlen den univcrKI-Schluß in seinem ,6 neulich außgegangenen ^ractätl arcanum »ciäulsrum genannt (s) daß kein Wasser/ »l Welches Eysen Hat/ kan Vitriol führen/ vnd herentgegen auch keines/das Vitriol hat/kan ch Eysen haben ; an einem andern Orth mel- det er widerumb (b) Impoillbile ck, Vltrio- -t, lum cum msrre pcrllc iubtlücrc.rvle es vnmög' lichsty/ daß der Vitriol vnd Stahl bey-- rtz sammen stynkönnen - Item er bekrafftiget solches abermahlen (c) daß in dem Evfi» kein eintziger Vitriol zufinden fiy; vnd di- ses wird an vilenOrthen öffter repetiret. Ich h/ Es nun nicht laugnen / daß der Pugische Sauerbrunn/eingrosseMcngeAlaünführe/ !/. w^^)es er mit seinen gelehrten Proben Sonnenklar erwiesen; Nichts desto wem- ei-- ger 44 §er kan ich Mansch das argumcnrire - parriculsr» «ä universale nit zulassen/ daß nemblichen sol^ sui ches von allen Sauerbrunnen solle verstau ,u den seyn. Dann erstlich conrrsäicirt 610- r'mr, völlig allen Wasser-Beschreibern/ welche alle einhellig den Weltkündigen Sauer' brunnen zu 8p-. so wohl den Vttriol als Stahl zuergnen. Neben disem comraüicicl er auch allen ckymic» , welche mit ihren 8pag^rischen t^cUic-menten die Uippocrari' sche Wistenschasst über die massen erhöhet haben: dise lehren alle / daß Stahl vnd vo triol beysammen stehen können / vnd wollen auch / daß der Vitriol auß dem Eysen-v^ Kupffer-Erh in der Erden generier werde, E dahero öckmirr Herr Hofman (6) dises klin? ko ral mit folgenden Worten: Vikriolumeüco^ pus minerale solurum ex špiritu lulpkuris aciclo, corpore msrtiali, sur vcnerco mcrailino, agu» clemenrari, Le terra c^uaäam minerale compoö^ rum. Das ist: der Vitriol ist ein Einers- iistber Leib / der «ruß einem saueres me Schwefle!--Geisk E^stn-soder Rupfstr^ rNeeall/ Elementaristhen Wasser/ »nd v» rNineralischen Erden ist zulammen setzt worden. Der berühmbte krofcssor, vnd Kayferliche Leib-Medicus/ HerrDvcok Allmer (e) beschreibet ihn mit dem sinreichen x-rcbero auff solche Weiß : Vitriolum clr cor« Isst ost M/ Ul!» c n/ ett al^ cirl reii zrl' chei 8'^ Ue!> de', ine' :ok' do» qv» o5- !kS- re^ md qe^ lok, >cok »Z ^or. 45 «vrpur minersle in rerrre vilceribur cx s^iriru sul^>kureo, rc^us, Lc miners vcneris, sur msrcir» sur urriülguc 6mul pcrrnixri compoürum , unös s sirilu sulvbureo bsber lusm scrimonism, cisrirsrem veroüuiäirsremguc sbsgus, Lcsmi- ncrg g-rjz,»r msrris colorcm, ssporemgue ob- tiner. Der Vitriol ist ein rnineralischer Leib/ welcher in den Adern der Erden aust «nem Scbweffel--Geist/ Wasser/ Rupft fer/oder Stahl-Ertzt/oder ja auß Heyden Zugleich» gemache worden/ datzero harer von demG chweffel--Gelsi dteSchärpsse/ von dem Wasser die Llarheie vnd Lüft ftgkeir / von dem Lupfftr-vnd Stahle Ery aber die Färb vnd Geschmack beF kommen- Andere heissen ihn 8ulptmrc« Kl- lu^inir sciö« ierrarre sur gersrre cos^ulum, Basist: Eineauß Rupffer/ oderEystn cosgutirre Schweffkchte sauere vnd ge-< salyene Feuchtigkeit. Mit bisem stimbt auch üderein Lullus 8-is (t) vnd andere mehr. Aber was ist vonnöthen / vil ^mborer vorzubringen? indemedie Erfahrnuß/ als die beste Lehrerin der Warbest/ augenschein¬ lich an Tag gibt/ daß der Vitriol vnd Stahl können beysammen stehen/ vnd jener indisem jede Zeit gegenwärtig / so nachmahlen durch die Chemische Kunst/vermög deß Schweffel- sder oder Vitriol-Geists kan keparirc vnd exrr-" klirr werden. Hierauff antwortet Liurjur, daß diß auß dem Stahl exrrsliirre Matery (die von den Chymicisin gemein Virrioluw insrriL, Stahl Vitriol genennt wird) nicht eygentlich ein Vitriol sey/ daherv er ihr vnterfchidliche Namen zueignet/ nembliche» er tituliret sie im vorgemelten Tractatl (g) 8-1 kern, ein Eystn-Saltz: bald heisset er sie ciuorum iälium conjunülonem » ElN FUs sammenfögung Zwe'xerley Galtzes: Balt widerumd: 8piritum ne rccorporiLcarum. EtN Vttnol -- Geist/ «selcher in Beynrischung dest Stahls/ sstnvorigen Leibhatangenomen. Es maS nun meinetwegen diseMatery titulirt werden/ wiesle imer will/mirgilt alles gleich/massen ich mir mehr laß angelegen seyn/dieSach selbsteu fambt ihren Eigenfchafften zuerforschen / als vii Fragen wegen ihres Namen zumoviren; meine Mühe vnd Arbeit hat in disem Fall nur allein dahin gezihlct/daß ich in bessere vnd vn^ fehlbare Kundtschafft kommen köndte / ob diftr Stahl-^Vitriol/ oder rccor^on'rks Vitnol--Geist/noch behalte die Natur seines klcnürm, oder deß Geists / durch welchen ek ist cxrttkrrr worden/ wie 6iuriu5 vorgibt/ oder ob er eigentlich habe dieNatur einesÄitriols^ so imEysrn zuvor verborgen gewesen; lM alsv 47 als» derohalben vnterfchidllche Proben / vnd offt widerholte Chymische Nachforschungen angestellt/ in welchem ich folgende Stuck er¬ fahren. Zum ersten/ wann man Vitriol-Geist auffHaimnerfchlag giesset / so exrrglurer sich darauß einegelbe/vnd weisseMatery/welche/ wann sie weiter wird in gemeinen Wasser lolviret/ Mriret/vnd ci^ttslliiiret/ stz zeiget sie den Vitriol in den Crystallen / die theils gelblich/ theils grün außsehen/vnd die eigent¬ liche Natur eines Vitriols an Tag geben; daherv lehret der weitberühmbte Medicus vnnd Professor zu Leiphig Herr Michael Ltrmuller (h) mit folgenden Worten: boe Virriolum srüücslc > söeo ess ümilc nsrursli in «mnilrur 5crc, ur ovum ovo non ür limiliur, daß nemblichm diser durch die Rrmfla»ß dem Stahl oder Hammerschlag cxrrsbirre Vitriol/ dem natürlichen Vitriol schier in allem so gleich se^/ daß ein 2H dem an¬ dern 2h nicht gleicher si^n kan. Damir mir aber 6mriu§ nicht kan fürwerffen / daß die grüne Färb in Crystallen nicht von dem Ditriol/so im Stahl verborgen/ sondern von demVitriol-Geift/ als kwnliruoherrvmme/ Eo hab ich an statt deß Vitriol-Geists/ Echweffel-Geistzum exkrsbiren gebrauchet/ vnd ebenfahls die vorige grüne Färb erhalten/ 4« die weder dem Geist/ weder dem Schweffel/ weil beyde nichts dergleichen haben / kanzu, geschriben werden. Zch frage weiter/ woher es komme/ daß der Rupffir-«V»trrol/ den ich selbsten etliche mahl mit dem Schweffel, Geist auß dem Kupffer »rr-Kirr, gantzblan fey; Ein jeder wird nun gewißlich gar leicht bekennen müssen / daß gemclter Gerst wegen der Färb nicht das geringste beybringe / son, dern die rechte Warheit sey / was zuvor c-rir- ter Hofman (i) üawirer, daß der blaut Vr'mol vomRupfftr/der grüne aber vS'N Stahl vnd Eystn ßerk-mme. Aum andern/wann man den auffvorigt Weiß exrr-kirren Stahl-Vitriol / mit ge, stossenen Galt - Aepffeln vnd Wasser ver, mischet/so bekombt man eine gute Schreib, DiNtSN / dahero srgumcmire ich daß dist Schwärtze allein herrühre von dem wahr, Hafftigen Vitriol/so im Stahl behalten wor, den/vnd keinerley weiß von dem Schwelst' oderVitrioi-Geist/massen von disenGeister» die gelbe Gall-AepffelTinctur nicht schwär^ sondern nur weisser wird/ ja die Dinten seldß wird durch zugemischten Vitriol / oder Schweffel-Geist alle Schwarhe verliehren/ vndgantzWässerig werden / welches ich E probirt/ vnd zuvor schon darvon MelduB -ethan. V Nil gri Hal im auc sve die «ue kon daß sey/ Vnd vnd fen lasse oder vnd durc Welc in b! koch fahr Eys, 46 49 el/ »x Zum dritten/ kombt auch der Stahl- Vitnol wegen deß Geschmacks/ vnd der )Lk ^chthe lm csiciniren ganh überein / mit dem >en grünen Vitriol. Ich will hier andere experi- mcnrg vordey gehen / die ich in diser Matery lau vub offtermahlsangestellt/indemedise/ vnL cht "u vorigen Capitel beygebrachten ^louvaz, iett Augenscheinlich äemonttriren, daß derVitrwl/ )N^ uuß dem Stahl exrrskirr wird/ warhafftig tir- ule Natur eines Vitriols hat / vnd endlich rv« Brunnen / welche Eysen führen/ können zugleich Vitriol haben. Zm überigen meidet weiter Oiurius (k) >.ige der Vitriol demEysen dergestalt zu wider st»/daß er es alsobaid durch seine Schärpffe/ >er- l>nd zernagende Evgenschastt/ corrumpiret/ ech/ ^'ud in ein andere Mettall/nemblich insK upf- Vist ssr verkehret. Was probirt aber dises? ich M/ lasse gar gern zu/daß der pure lvlvirreVitriol/ »der ,'a dessen scharpffer Geist / den Stahl/ ^ud das Eysen zernaget / vnd durchfrissee; terii durch dises wird dem Kupffer aber auch nicht !rtzi verschonet; dann ich hab selbst imUngarischen "bst Bergwerck gesehen / daß man die Laugen m welcher der grüne Vitriol steckt/allein pfleget reist p"l)leyernen Kesseln / vnd Geschirren zu ,oifl c / vnd zu cvsporiren / weilen die Er- >uB lalrrnuß lehret / daß so wohl Kupfferene/ als ^yserne Kesftl / von der Schärpffe deß zntv E Äl- sQ Vitriols durchfressen werden. So ist auch zu mercken/ daß der Vitriol/ wann er in der ry Erden das Eysen angreiffet/ noch v>l Erdene Q Vnreinigkeiten in siä) hat / dahero desien kn Krasttdergestaltengeringert/ vnd verhindert nu wird/daßerdasEysen-Arht/ soebenfahls les noch mit häuffrgerErden/vnd vnreinenZusatz Ei vmbgebenist/ nicht alsobald kan zerfressen/ ^3 corrumpiren/vnd ins Kupffer / oder andere der Metall verändern. Neben disem/wann es wahr wäre/ daß , destwegcn das Eysen mit dem Vitriol nicht bestehen köndte / weil es von ihm wird ange/ < griffen/vndzerfressen/so folget auch/ daßeS , mit dem Alaun ebenfahls nicht verbleibet köndte/ weil es von ihm auch würde corrodikt ( werden/ welches der Lehr 6iunj völligzuwi/ / der ist. Dises öemonttnret klar der zt Stolberg lämole ^cllicus Orülmgius, in sei/ nem klorileAio Lslena-Lb^mico (1) weichet zum croco msrtir a^erili vo nicht allein braucht den Vitriol-Geist / sondern auch destillirtet EM/ Weinstein-Oehl/oder Geist. Jtent Salpeter-Alaun-vnd 8slm>ack-Geist / vnd ZW dergleichencowoüvischeSachen / welchedes Stahl durchfressen / vnd in ein crocum ver/ auch wandlenkönnen. Vnd disesseyvnterdeßes eins genug gehandelt / von difer neuen (^uLÜiov» bei) welche die alte Lehr / vnd Meynung aller Her Sauer/ uch vek ene >erl chls lsatz fen/ )ere daß nchl ßcS ibeil >dikl »wi«' r i» »se^ lchek mehk irtel edeK ^vek^ >esieie liioN» aller gue^ Sauerbrunn-Beschreiber völlig willubee rin Haussen werffen. Melcher aber mehr domroverlicn von diser Materi) verlangt/dee kan Herrn Qiurij gemeltes Tractäkl/ so srca, numscläulrrum Ntulirt wird / völlig durch- lesen / wo dessen Fundamenten/ mit Vilm Entgegenwurffen durch Herrn Ssrteum, Estticrum, kalconetum, Luernium» VNd NN- dereParistsche ^leäicos seyn exsgirirt worden. () dlsen zwey Mineralien verbanden / daß <)err Hofmann (») denVitriol nichts anders L» lsa als ein Sahli deß Schweffels hat nennest wollen ; solche nahe Verwandtschafft bee krafftlget auch wlarrbiolus (b) vnd schreibt/ daß die Vrmol-Ader/ wann man gra-^ bec / einen starcken / vnd stinckendeN Dampss/als einS chweffel von sich gibt; besserns: solches noch auß dlsem abzunehmen/ werten auß einem einhigen Stein beyde Mineralien können cxrrsbirc werden, Ich hüb selbsten im Ungarischen Pinckenfeldischest Bergwerckgesehen/ daß solche Stein/ wanst sie bei) grossem Feuer in Erdenen Geschirrest sehr erhitzet werden/ ihren Schweffel häuffig hervor geben / nach dem aber die Schwesst lichten Theil alle weg seyn/ fangen sie an ihre vorige Asthen-Farb znverliehren/vnd werdest zu einem schwartzen Opur morruum. H)ise schwache ici-Fa wird nachmahlens ausserhalb dec Schweffel - Hütten / über ein grossest Haussen geführt / daß sie an freyen Lufft eist gute Zeit liegen kan / wann sie aber vier oder fünffJahr auff solche Weiß vnterschidlichest Gewitterungen ist vnterworffen gewesen^ fangt sie sich an allgemach zuverandern / vstb kommen rothe/ gelbe/ schwache/ weisse/ vstb andere gemischte Farben herfür/ welches vest Schweffel-vnd Vitriolsiedern ein Zeichcst ist/das? sie schon zeitig sey ; dahero führen sir solcheMatery widerumb in die Hütten / A ßedarauß den Vitriol nut warmen Wasser außlaugen/ in Bleyenen Kesseln evaponren lassen / vnd endliä) in höltzerenVaßleindie ailergrünesten Cryftallen darauß machen/ so über die massen schön zu sehen seyn. Wohero aber dises kommet / daß der Vitriol auffsolche Weiß an freyen Lufft ver¬ mehret wird ? ob es geschebe/daß er die m der Erden verborgene Vitriolische Theil an sich Ziehet/oder ja auß dem Lufft/ das flüchtige saureLufft-(Ialtz (Solvolaritesciclumacreum) 6g>ret/ vnd sich darmit nach vilcr neuen ktcäicorum vnd plülolopkomm MeyNUNg imprXZini-er, will ich anjetzo nichts äecichren/ damit nicht etwann dardurch die puren Galenischen Gemächer möchten beleydiget werden/ unterdessen bleibe ich bey der hoch- vernünffrigenMeynung / die vorbringt der hocherfahrne vnd weitberühmbte Steyr ische Medicus zu Leoben/ Her: Adam von Leben- waldt/ Lome8 prllannu! , Le pocca I^uresrur dXsaren;, dlokanus /^poliolicur, 8. N.. Imperij ^ollc^ij blarurL Luriosorum ^cLtlcmicu8, Lee. Diser gelehrte Mann meldet in seinem jüngst mi mich gegebenen Brieffen / dises sep die Vrsach: (^uoä Zer ttncpmm menffruum um- vers^Ie penerranclo tpincu nirro-aereo relolvse p2rriculL8 Virriolica; intimimül^ue Izrenrer, Lc in gpricuin äeciucsl:; Daß MMbltchett der E; L»ffe -ss 54 S» Lusst/als eitt universal menüruum, mit str'g nem subtilen Salpetttschcn Geist die geg Welte stbwartze ^affam völlig durchdring gee/ darinnen die verborgenen Vitriols sthen Theil aufflöset / vnd nachmahlen sndas Liecht führet- Solche Aufflösung aber/ vnd Erweckung brauchet gewiße Zeit/ dann mir haben die Schweffel-vndVitrioü sieder für gewiß gesagt/ daß sie auß einer sol/ cheN schwartzeN oder caxirs worruo, nichts oder wenig bekommen / wann sie den Vitriol bald hernach / wann der Schweffei ist sexarm worden/ wollen herauß bringen/ herentgegen aber finden sie ihn hauffenweiß/ wann solche Makery etliche Jahr lang deni Sonnenschein/ Regen/ vndSchneewettek ist exxonm gewesen. Weiter wird der Schweffek in vnftren Brunnen auch auß disem erkennt / weil das gelbe Hautlein / so darvon scxarm, vnd vott (Hurio der Sauerbrunn-Schweffelgenennt wird/auffeinen glühenden Eoscn ein kleine Flamm bekommet/ wie schon oben am dritten Capitel gemeldet worden / welches der be/ rühmbte Kays. Rath / vnd Leib-Medicus Herr Doctor Ulmer (c) für ein gewiffes Kennzeichen deß gegenwärtigen Schweffels außgibt, Neben F - n lg t/ l, l/ o, 1/ ß/ N' ek en as on nt nk en us fes rls ^en Neben disem / weil Legvlnus (6) dises ^inersl für ein Brunn / vnd Ursprung veß so wohl üblen/ als guten Geruchs haltet/ kan dardurch dessen Gegenwart auch entdecket werden: dann wann man bey der Rottscher Quellen / den mit seinen kräfftigen Geistern noch angefüllten Sauerbrunnen an die Naß haltet/ so ist der Geruch ein wenig Schweff- licht/vnd nicht sehr vnangenehm / fast gleich demjenigen / welcher entstehet auß gefeilten hysen/oderHammerschlag/wannSchweffel oder Uitriol-Geistvarauffgegossen wird. Wann es aber geschieht / daß vnser Sauerbrunn anfangt schwach zu werden/ vnd will zuGrundgehcn/welches zwarselten Seschehen pflegt / vnd nur allein/ wann er an einem feuchten/vnd vngesunden Orth/ lange Zeit wird auffbehalten / oder ja die Flaschen offt eröffnet werden/so wird auch der Geruch ganh Schwefflichtsseyn / wre in der xrxpara- tion Isül8 sulpkurl; zu erfahren / welches ein jeder/der nicht gar zu sehr die Strauchen hat/ wird leicht können abnehmen. Ebenfahls ge- schicht dises/wan man das Sauerbrun-Saltz iw Schmötzl-Tiegl calclairet/ vnd darnach in öemeinemWasser zergehen last/wo die Tin¬ ktur nm dergleichcnGestanckgenugsamb wird Erfüllt seyn. JaderHessischele4eclicu5Z.3mlo- hat bey den Gauerbrunn-Gasten zu E 4 Wil- Wildungen observirek/ daß ihr Stuhl etliche Tag nach vollendeter Chur / noch einen sehr Schweftlichen Geruch von sich gegeben. Wann man fernerauch von denFarbest srßumemiren wvlte / deren xrincipgi Funda/ ment/ vnnd Ursprung der Schweffelvost ^osnne ^üncken (5) vnd andern bleorericir gehalten wird/so wäre vil zu sagen/ absonder/ !iü) wann man vnsern Sauerbrunnen in ei/ nem hvltzerenen Däller auff der Sonnet außgedruckter bestreichen wvlte/wo ein solche Mixtur der Farben/ einen schönen Pfaues Schweiff nicht vngleich/ zusehen ist/wie schost zuvor am ersten Capitt gemelt worden. AumBeschluß ist noch difes zumerckest^ daß die Sauerbrunnen / Vitriol-vnnll Schweffel-Gruben gemeiniglich in einer Gegend seyn/wie solches »enricus bezeuget / desgleichen auch vorher» gemeltes Ungarisches Bergwerck/ bey Pinckenfeldl bekrafftiget / vnd ich sechsten in dem de» Roitsche gelegenen Dorff Hriavi-s erfahrest^ daß die vilfardigen Stein deß rochen Brünn^ kein/darvon oben ist gesagt worden / einest natürlichen Schweffel-Gestanek von sichge/ geben/als ich diesctbigen allkier zu Mahrburst bey den Schmiden im grossen Feur calcimrest wolle; daher» nun augenscheinlich erhelle^ daß die Roitsche Gegend mit Vitriol -ss 57 Gchweffe! / vnd Eysen hauffig angefüllet» welche vnter der Erden mit ihren Mnerali- schen Evgenschafften vnd Gaben/ die durch- siiessendenWasser erhöhen/ vnd auff solche Weiß den Sauerbrunenzu wegen bringen/ der nachmahlen bey so vil vnzahlbaren Kranckheiten so gute Würckung thut. ( r/, Hnal«rcr. c^. / 0. Das 8- Kapitel. Dsm dem Salpeter deß Rdit- schien Samrbrunns. NAAmit ich mrt mehrerem Nachforschen in ^Ävgewisse Erfahrenheit kommen köndte/ob vnser Sauerbrunn auch Salpeter führet/ hab mich folgenderWeiß bedienet: nemblich/ ich hab ein grossen Erdenen Kuchl-Tiegel/ wit Sauerbrunn angefüllt / selbigen zum «vapvnren/auffein lindes Feuer gefehet/ vnd Eezeit auffein neues darzu gegossen / biß et¬ liche Maß außgedunstet / nahmahlen aber/ als schon die weisse Erd sich auff dem Boden E s zeig- -SL ,8 PK zeigte / vnd der überige Sauerbrunn / de« noch nicht cvsporirt em gesaltzene Scharpffe bekam/ hab ich den Tiegl sambt der Erden/ vnd Sauerbxunn an em feuchtes Orth ge- setzet/ wo innerhalb einer Wochen der Salz peter durch die subtilen Löcher deß Tiegels/ biß an das äusserste Theil in Gestalt eines weissen Pulvers durchgrtrungen/ vndSal- peterBlühe abgegeben/ fastauff solche Weiß wie der erfahrne QK/micu;, k^-clnanus s ^nliclir, solche Blühe zu prsepariren in sei/ neMsrmLmenuno me-Ilco cb^mico (a) lehret/ vnd noch bißdato bep den Apoteckern im Brauch ist. Dists weissePulver habe ich mit einem Hasen-Fuß von dem Tiegel abgekehrt/ vnd ferner auffvnterfchidliche Weiß cxsminiret/ wo ich befunden/ daß Geschmacks halber der Salpeter für andern kiinerzlien den Vorzug hat/welchcs andere mehr/ denen ichs habe zu kosten gegeben/ bckenen müssen. Als ich sol¬ ches auff glühendes Eysen / vnd Kohlen ge- Wvrffen/Hat es anfangen zu krachen / vnd ein Getvß von sich gegeben / doch nicht? so starck/als dergemeineSalpeter/ weilen hier noch vil andere rchnersiien darbe» gemischt seyn. Weiter zu probiren hab ich dises vi- kriolische Pulver/ darbe» noch etliche Unrei¬ nigkeiten von dem Tiegl waren / in einem war- ex Härmen Wasser lolviret / durch em Fließpa- se Pier 6icrin, vnd letztliä) / als die Quantitet in 1/ der kvaporsttou zjmbllch abgenommen / an ei- e- mm kaltenOrth laßen anschiessen/wv ichCry- stallen bekomen/die in der Figur langvnd py- s/ ramitzal/ am Geschmack aderganh Salpete, es M gewesen;nichts desto weniger hat solcher il- Geschmackgar bald anfangen abzunehmen/ iß als ich die Crystallen einZeitlang hab an frey- ! s kn Lufftstehen lassen/da die andern Saltz wi¬ ll, verumb haben den Vorzug bekommen. t/ Jn dergleichenErfahrnuß kommet man M auch / wann man zwey oder mehr Maß Sauerbrunnen ^bey linden Feuer biß vier nr vder fünffUntzen last außdunsten / vnd her- B M)/wann die weisse Erd darvon kommen/ U/ in einem Glaß an ein trucknes Orth setzet/ er damit es ohne weiteres Feuer/oder Sonnen- lig strahlen/ von sich sechsten! gemach außtruck- zu net; na6) dem nun dise paar Untzen Sauer- drunn verschwunden/ so wird am Boden e- rweyerleySaltz/als nemblich das sauere/vnd in Malische zu sehen seyn: das sauere bestehet so in weissen viereckigen Salpetrischen vnd er dikriolischen Crystallen / die einen zimblichen ht ^triolischen Geschmack haben / das alkalische hanget vmb vnd vmb an Visen Crystallen / an der Färb jsts etwas gelblich / vnd eines IÄ- w ^osische,; Geschmacks/ hat auch keinegewisse r- Fi- «e! 6o PO. Figuren/ wie solches gar wohl oKlervlrtHerr Johann Ilmcken (d) welchergewisseFigureN nur allein dem lauern Saltz zueignet/ keine aber dem alkalischen. Daß aber dise Crystallen kein lange pyramidal Figur abgcben / wie zuvor die Salpeter-Blühe im Crystallisirengewiefen/ vnd auch der gemeine Salpeter zeigen thut/ komdl meines Erachtens daher/ weil dey disem Sauerbrunn - Salpeter > andere öiinerslicn,als Vitriol / Alaun, vndgemein Saltz auch vntermischet seyn / welche alle kgurs; culricsr, viereckige Figuren geben/ wie ichs selbst offt prodirt/ vnd auch einjeder M crystallisircn erfahren kan. Im äderigen hat s doch der Salpeter in Visen Crystallen den Vorzug/lvelches so wohl der Geschmack/ als das krachen / vnd verpuffen auffglühenden Kohlen genugsamb bekräfftigen. Letztlich ist mir die Gegenwart deß Salpeters auch entdecket worden / als ich in der grvsten Winters-Kalt etliche Glafte Sauerbrunn für das Fenster setzke/curiosstet halber zu probiren/ ob sichauchin der mitten deß gefrohrnen Sauerbrunns mochte ein hintuosische / oder olcosische Feuchtigkeit zeigen / wie es im völlig geftornen Wein gs^ schicht/ welche Operation die Ob^mici cicliit' sstionem perfriZus nennen pftegen z Ach bin !rr en .ne »ge vir, n/ .rt/ >ey rre erN O vir D >at >en -en -eß >irr ten ein 'eit ?e/ til- ?in -er , -^6r^ aber in disem Fall zu meinem Zntent nicht ge¬ langet/ dveh hab ich vnverhoffrer am äußern Theildeßgefrvrnen Sauerbrunns/ ein über die massen weisses vnd subtiles Pulver ge¬ funden/ so eines Salpetrischen vnd gesaltze- nen Geschmacks gewesen. Im übrigen ist gewiß/daß derSalpeter mit dem Eysen ein grosse Verwandtschafft hat / wie Herr Hofman (c) vnd Johann Jüncken (ä) bezeigen / welche ihr iermenrum »nikcialc nirnkcum, auß Eysenschlack / ge¬ meinen Saltz/vnd Viechs cxpcrimcnrcn P7L- psriren; Ja sie setzen darzu'/ daß derjenige die gantze Welt ohne sondere Vnkosten durchraisen kan / welcher weß die gemeine Erd mit solchen feemc-mo zu impi-s-gniren/ vnd nachmahlen den Salpeter daranß zu sieden. !. (H /ck^»/s /rcco-^-»os/-rro rz. (c) t?/^D. (er n/ ß/ ^es 'L/ 6z AH. Neben difem ist auch jedermanbekant/daß derAlaun im Stopffen grosse Kraffthat/ ja HerrHofman (b) thutihmgardembekandten Stvpst-Pulver / 8xernio!a Lrolij genannt/ borziehen/dahero auch der berühmbtei^eäicuk !u Ollmütz Herr Doctor tterwä (c) sein Pulver für das Nasen blüten / wann nichts beissen will/ sehr recommsnckrek/ welches auß Mahler-Lack / vnd Alaun prceparirt wird. Dises bekräfftiget ebenfahlß das bewehrte Stopffwasser ^cberi, das Sälbl für die regle Zähn lVlicbacli, , der Alaun-Geist UcKrLäeri, vnd mehr dergleichen Artzneyen. Item das dises ^lmcrsl die rothe vnd weisse Ruhr verstopffet/ den überflüssigen Schweiß stillet (wann der Patient ein Hemmet / daß im zerlassenen Alaun eingeduncket/ an sich tragt) vnd ai „ . im Baden ver- Nrsachet/ist schon den Bartscherern/ vnd al¬ ten Weibern nicht vnbekant. Auß welchem tmn zu schliessen / daß der Alaun hie nicht sey bäuffig anzutreffen / dann sonst müste diser Brunn auch nothwendig stopffen / welches der cxpenenr völlig zu wider / wie alle krsKic» bekennen müssen. Nichtsdestoweniger/ obwohlen er hier Mcht kan in grosser Menge gefunden werden/ w ist er doch nicht völlig außzuschliessen / vnd muß man ihn in kleiner Quantitet zulassen/ wie auß folgenden zuersehen, Den 4Ä 64 PK." Denn erstlich heisset6corglu§Agr!coUj^) den Alaun vnd Vitriol zwey verwandte Gafft/ weil sie beyde anß einem Stein kön- nen gemacht werden; setzet auch weiter hin¬ zu/ daß ein jeder Vitriol in sich Alaun de- greiffet> vnd wie man eines von dem andern/ j vermög deß Wassers / vnd Urin eines Kna- den entscheidenvnd lepsriren kan. Der weit- bekandte Medicus vnd krokeüor zu Leitzig/ Herr Eck-cl Lrrmüller (c) will ebenfalls dcmAlaun ein nahe Verwandtnuß mit den» Vitriol zueignen/ vnd spricht: Kam licurvi- rriolum ex ipiriru scicio lulpburis, Lc mersllo corrolo, ira slumcn ex eoclcm conüsr lpirirü «ciclcr lulpburis, Lr pcrroso rcrrco corpore, ä fpirritusulplmri; soluro, gc in aluminot-im pc!- luciäsm subkLMlLm uniro. Dann gleich wie -er Vitriol auß einem säuern Schweffel^ Geist/vnd durchgefressinen Metall stine« Vrsprungtzak/ also entstehet auch eben der Alaun auß demfilbigen saueren Gchwefftl -- Geist / vnd einem Erdene«/ vnd steimchten Leib/ welcher von den* Gchrveffel-Geist lol virc, vnd in eine durch" sichtige Älaunistbe weestnheit verwarf delt w-rden. Nachwahlen lehret er auch dieManier/wie er feinensrrikciLlischen Alaus machen pflegt/nemblich ernimbt Schweffel- Geist/ so per csmpansm prsepsrirr worden/ di ei, iv tv D Vu! CL NU Pri ter dn G re/ Me vn thu M (8) ten tUÜ vnr den son h darum lolvm er gesiglete Erd / so bekombr er ein Alaunisches compolicum; wann aber die soluriollgeschicht mit einem Stahl-Geist/ so tvird es zu Vitriol. e, Auff gleiche Weiß bekräfftiget meine Meynung Legvinus (k) oaerschreibt: Irce ^ul^o kabemur virrioli speclcr , viriäis, sllr» cg-rulcs, parricipsntes 6c nsturs lriliurn, slumi- lium üilpkurum, sccunäüm ms^ls, Lc miaür» k"m» l^uiäcm MLAu 6e sale, slrera 6c slumlnc» rerris 6c sulpburc. Daß nemblich dreyerle^ Dlkriol fty/ grün/ weiß vnd blau/ welch« drey Sorten etwas bekommen von de» Natur deß Salyes / Alauns/ vnnd z l ^chweffels/doch eine mehr alsdie ande^ ! ke/vnd zwar der grüne Ditnol xänicipirce wehr vom Saltz/ der weisie vom Alaun/ vnd der blaue vom GchweM. Disem thut auch beyfallen der Frantzosche Medicus, iu I^lonxclier Herr Lattierur, der an Oiurium 'el ^8) geschriden/vnd observiret/ daß im destilli- len das Vitriol-Oehl ein Alaunischen Ge- e,n ?ch von sich gegeben. Item er setzet hinzu/ daß auß dem gemeinen Alaun kan ein slumcn u/ ^Mc. wie auch ein Vitriol gemacht werden/ ncl) daß beyde in einer Mutter geboren wer- ms ^n/ welche ist der Feuer-Stein / auß dem h-l- wohl der Vitriol als Alaun ercrr-hirc wird/ m? K da-- oa^ 66 W- dahero er dise zwei) Encrsiia pfteget Nrüdek zu nennen/ die in wenig Sachen chlcrcxirco. Neben discm wird die Gegenwart deß Alauns in unserem Brunnen auß dB Effect / vnd andern Vmbstanden ein wenig entdecket / weilen die rothen Brunnen irn Dorff äriavirs, wie schon zuvor gemeldet/ schj em Vitriol vnd Alaun in sich haben/ welches auß dem Geschmack erkennet wird. H- Wann man die Händ waschet in> Wasser / wo Vitriol vnd Alaun zerlassen worden/so werden siegantz hart/vnd vnmild/ als rvann man sie in unserem Sauerbrunnen gewaschen hätte. Item Brandtwein vnttk Sen Sauerdrunn gegossen / gibt eine etwas weißlicheTinetur / die dem Käßwaffer oder Molcken nicht vngleich ist / vnd ebenfahls außsihet / als wann Alaun wäre vnterdeN Brandtwein gemischetworden. Vnd dises vom Alaun. dtw Was das gemeine Saltz anbelanget/oo dises auch in unserem Brunnnen zufinden/ wirdaußdisemprobiret/ dann erstlichenwi» derberühmbte Wiennerische Professor HB l)^ Doctor 8orbuir(l>) daß man Visen RoitscheN Brun mehr soll 8alclliul35, als aciiluläz das iß mehr Saltzbrunn/als Gaue-kbrunn/titul^ dek ^lppc rcn/vlw ven'.ieamen von oem eL-altz aenv,re"' so bekrafftiget auch dises der sesal^ >ek :l>« rrk en' nig in' et/ hes in' sen ilv/ ne" iker vas vec chls ve" jseS /ob S H-z s 'p inl'^ re"' tzene Geschmack der zufinden / wann man chn last bey linven Feuer allgemach außrauchen. Item Vifes ist auch abzunehmen/außdev nahen Verwandtschafft Veß Salpeters/ vnd Salßes/ivannder berühmbte r^e^icusHer» D octorl-eben^slär meldet in feinen zu mir ge¬ schickten Brieffen : KsrowntsLllLtincmrro,LL rmrum line kale ; lmö vcroLps^rico omni» in nirrum convcrrere non cst äisticüe, Vrob^vi Koc alihuorics i" lalc rarrari, Le sb- l/nekij.sec. Das ist: Selten wird einSalg shn den Salpeter/ vndherentgegendev Salpeter ohu das Saltz gefunden; ja es wird einem wahren LhMicd nicht: schwär fallen/ alle Saltz in ein Salpeter SUverwandlen; Ich hab dists etliche ^ahl probirt mit dem Weinstein vnd Mermuth-Saltz/rc- Mir hat vor etlichen Jahren zu Wrenn der erfahrne Chymicus/ bnv Neuburgische Leib - Medicus Herr -^octor Breittenwald ein Wermuth- Salpeterzu kästen gegeben/ den er pur allein "uß dem Wermuth-Saltz prceparirek hatte. Will man weiter von der Operation Äffers Sauerbrunnen argumeutiren / sofin^ L man vaß er den Magen starcket / die Lerväuung der Speysen befördert / den Appetit zum Essen erhaltet / Vnd den übrigen 68 Vnrath auß dem Leib treibet / welche Wük^ ckung nicht nur allein dem Vitriol / sonder» auch dem Saltz vnd andern darinn begriffe nenwZl-eöicmicn muß zugeschriben werde»/ bann der auss-jührende Magen-Safft ist noch nichtgenugvollkommen/ ob schöner ei»^ Saure m sich hat ( wie zusehen ist in chlper^ »ciös, oder verderbten Verdäuung / wo die Spcyftn in bose sauere Feuchtigkeiten ver- kochet werden ) sondern er muß auch seyn/ scilto-lzlsu8 volarili;, das ist : sauer g^ saltzcn vnd spiriruos oder flüchtig/ nachLehk deß berühmbten Kayserlichen Leib-Medici Herrn Doctor Nlmcr (i) zu welchem allste jührenden Safft das gemeine Saltz sehr die^ net/ weilen darauß nicht allein ein sauer / sor? dern auch sehr flüchtiger Geist / vnd zwar i» großer Menge kan destillirt werden / welches grosses Lob in der praxi bey vnterschidliche» Kranckheiten erhaltet. Im übrigen kan auch durch die das gemeine Saltz in vnseren Brunnen e»^ decket werden / dann es ist bewusi / daß d^ gemeine Wasser / darinn man ein ordinak Kuchl-Saltz zerlassen / alsobald das S»l^ xrTcipiciret/ welches in einem Scheidwass^ istsolvirr worden; dahero in bessere Kundt^ schasst zu kommen / hab ich ein Stuck Silb^ jn-^ll-kon» oder Scheidwasser lolvirr, v>^ da, sch wo srck vni sol. era Fr< ^iei Sc Jct gen Br cujl cvn «lož Sc a! Poll rin« rn< geh Yle, ven v,es dqx vnd r/ 'e/ ii^ 6-> oie >jc> »li/ >l» I-ek ,e>i iv>> iac bek ssek dt/ vek »iv a^ 69 PS- darunter vnsern Sauerbrunn gegossen/ der schon bey linden Feuer zimblich cvaponrr war / wo ich augenscheinlich erfahren / daß sich der Silber-Kalck an den Boden gesctzet/ dnd sehr pr«clpitiret; welchem Kimeral nun solches zuzuschreiben / wird ein jeder leicht krachten können. Zum Beschluß entstehet hier noch ein Frag/ ob auch neben den jetzt erzehlten ingre- «liemien, diser Noitsche Brunn ein Gold/ Schweffel / oder auch Quecksilber führet? Ich falle hie beyderMeynung / die der zuvor gemelte Herr Doctor Lebenwaldt in seinen Brieffen vvrgibt/wo er meldet: ^crcurij sli- c^uem OO. clc korriL.LrcbisrerdLs olim ^vntincre aikeruic vel sulpkuris lolaris vix cre- ^0 a-r-o«o^' i. ^7. (s!) Lrö. r- (e) ^ro». 72. (/7 7/^oe»-r. (7^-«rc. /« L-r/? /7^, (^) ^c (L) c se n n li ft n Dinten zuwegen gebracht / wie oben am fünfften Capitl ist gemelt worden. Derowegen mach ich den Schluß/ daß dises weisse Pulver/ntchts anders sey/als ein Erd aller ^lineralien, so im Sauerbrunn be¬ griffen seyn/ fürnembljch aber deß Vitriols/ Schweffels/vnd Eysen/weildise vnterschid- liche Veränderungen der Farben machen/ wie in der prsepsrarlon deß Stahl-Vitriols zu sehen: dann wann man Vitriol/ oder Schweffel-Geist / auff Hammerschlag Tropffenwejß giesset / so wird man sehen in etlichen Tagen/ daß auffdem Hammerschlag gelbe vnd weisse Füncklein herfür kommen; thut man aber alles mit einander in Wasser sieden / vnd hernach filtriren / so bleibt im Fließ-Papier ein Matery einer gelben Erden nicht vngiejch / vnd die Crystallen/ so nach¬ mahlen anschiessen/ werden schon grün/ doch behalt der Hammerschlag noch allezeit feine Schwäche. Ztem solches hab ich auch ge¬ sehen bey dem Ungarischen Vitriol / vnd Schweffel-Gruben/ wo dieaußgebrennten Stein/darvon derSchweffel schon kommen/ anfänglich ganh schwach seyn / welche doch darnach/ wann sie etliche Iahe an dem Lufft iigen/anfangenwciß/ gelb/grün vnd roch zu werden. Eben- n ß n / S v s n s r n >i h e - v n / t n 7Z Ebenfahls auff solche Weiß geschieht es mit vnserer Sauerbrunn-Erden/ welche Färb halber grosse Veränderungen hat: dann ausserhalb der Quellen/ wo der Brunn sie anfeuchtet/schauet sie so schwarh auß/daß etliche Bauren ihre Stiesset darmit schwac¬ hen vnd schmieren pflegen / weilen neben der Schwäche auch ein kleineFaisten verbanden: Inwendig in der Quell/die am Stock klebet/ ist sie gelb / vnd ein wenig rötblich/ die sich aber mit demBrunnen vermischet / vnd am subtiUsten ist / hat daß angenehmste vnd Weisseste außsehen. Vnd dises ist von einem jeden Mineral, so sich hier finden last/ auffdiß- mahl in sxecie genug gesagt / anjeho will ich durch weiters exammiren/ besser nachsuchen/ ivas sie alle mit einander genommen / für Eygenschafft vnd Natur haben. (-r) WlldlMIerSaucrbrun-Beschreibung Das n.Lapttl. Vb bist zuvor erzchlte InZre- öicmicn deß Rsitschen Sauerbrunnen jein ! «t»«r spiciruosen/ vny flSchtigen: over einer fixen Nsrnr. ^Lle xrinerslicn welche dem Wasser ihre E Kräfften mittheilen / vermischen sich mir chNl sxiriruslirer oder corporslirer ; das ist/ F f sie -S6 74 ps> , sie fpendiren entweder ihre subtile fpirituose/ vnd flüchtige Theil/ oder ja ihre dicke / vnd 9 Lixe Substantz; daher» entstehet hier die Frag/auff was für Weiß vnserSauerbrunN seine Krafft von obernenten ^inerslien über-' kommet ? ich antworte auffbeyderley Weiß- Dann daß hier vil spirnur vnd flüchtige The>' gefunden werden / die nach Lehr deß weit- berühmbten Kayserlichen Leib-Medici Herr» Doctor Ulmers (3) nichts anders seyn / als 8sl volzrilc in 6uorcm rcüaÄum , das ist' ein flüchtiges Saltz/ daß flüssig worden/ - kan auß folgenden Proben entdecket werden- Erstlichen sthet man in der Quell die ' kleinen Wasserblaßlein von dem Ursprung , häuffig in die Hohe steigen / wo sie im Augen- blick verschwinden; wann man aber mit di- sem Brunnen geschwind ein Glaß anfüllet/ so werden die Blaß lein / die den subtilen ? Perlen / oder lauffenden Quecksilber ganß gleich seyn / nicht allein den obern Thest/ § sondern alle Seyten deß Glases gar schon zieren/vnd vmbgeben. Wann man Gläser^ c die eines engen Halß seyn / darmit anfüllet/ vnd gar zu starck verbindet / daß nichts kan « außdampffen/ so pflegen sie gar offt zersprin- gen / wie es vnlängst einem widerfahrens 7 welcher an statt deß Sauerbrunns nichts nacher Hauß gebracht / als zerbrochen Fla- 75 öS- Flaschen. Eben dises ist mir sechsten bege¬ gnet / dann als ich vor zwey Jahren im Winter ein grosses vnd dickes Glaß / mit etlichen Maß frischen Sauerbrunnen an- fullte/vnd selbiges mit einer Ochsen-Blatter wohl verbundener in meinem Zimmer auff- behielte/hab ich observirt/ daß anfänglich die hauffigen Geister haben die Blatter in die Hohe getriben/ vnd ein runde Figur/ wie ein Ball zuwegen gebracht; nachmahlen/ als wider mein Willen das Zimmer durch star¬ kes einheitzengar zu sehr erhitzet wurde/ seyn die Geister noch mehr auffgeriegelt / vnd zu einer grösser» rarctsötion gebracht worden, weilen sie nun mehr Platz vnd Orth begehr¬ ten / welches doch das gute verbinden ver¬ hindert / ist endlich dises grosse Glaß von freyen Stucken von einander gesprungen, vnd der Sauerbrunn im gantzen Zimmer herumb geflossen. Solche 8piritur werden auch durch das Gehör entdecket / dann wann man höltzerne Vaßl mit disem Brunnen anfüllet/ wird bey dem obern Loch ein solch zischen vnd pfeiffen ! Ul hären seyN / als wann kermenrircndek Most/ »der neue Biergärben darinn wären. Dergleichen Proben gibt auch der Ge¬ schmack / dann so man Visen Brunnen an dem Lufft / »der an ein linde Wärme sehet/ daß 76 SK daß der Schweffel sich am Obertheil sehen last / so wird der sauere Geschmack sehr ab/ nehmen/ jaendlich wann er lange Zeit stehet/ schiergar zu Grund gehen / welches nichts lein dem zusammen geloffenen Schweffel/ sondern auch den darvon geflogenen vnd auß/ gerauchten Geistern muß zugeschriben wer/ den. Mill man endlich von der Krafft vnd Tugend disesBrunnen den Schluß machen/ so muß ein jeder bekennen / daß er durch den Urin/ Stuhl/ vnd Schweiß gar leicht operi/ ret / welches ^enricus str üeer (l>) für ein gewisses Kennzeichen der Häufflgen Geister haltet/die nichts anders seyn/als gnim-^us- rum, eine Seel deß llV wird das Wasser grösser/ wann man nemb/ s» lieh mehr Saltz hinein thut / als zu solcher Ltm-arion für die interülricn vonnöthen iss tjt Daß aber darnach der zugemischteSalpetek/ das Wasser auch nicht grvster macht/ vndiN die Höhe treibet/geben sie diseVrsach/weileN gx dieimcrlliciafürdenSalpeter (diewiderumb absonderliche Figuren haben) noch lähr vnv vnangefüllt seyn / obwohlen die vorigen interül'tia mit dem gemeinen Saltz schon ge, nugsambsein ärrurirr worden; Za wannss zuvil von dem Salpeter hinein thun / als a« solche Salpeterrsche lmerÜiriL fassen können/ ... wird ebenfahts das Wasser sich vermehren/ ' vnd weiter in die Höhe steigen / wie zuvor von demgemeinen Saltz gedacht worden Auff H solche Weiß geschichts auch mit dem Alaun/ Salmiack/Vitriol/vnd dergleichen Zni dj überigen/daß dise Salß-Sorten auä) vntcr^ schidliche / vnd gewisse Figuren haben/diö sich -» H ltz Is 'II zk tli iv iv )- et iii eli iv iv > eii e/ n/ ti/ ni r- >i) FZ. Das 12. Sapitl. Db dise zuvor gLmelteMiuera-- llsche Inxreäienricn in vnsiremGauerbrunn eine sauere/ over -»Il^llsche P7arur in sich haben. MJe jetzigen Medici/ vnd Chymicipflegen ?^das Saltz in zwey Sorten zu theilen/ ^e einander völlig zuwider scyn: das eine kennen sie 8»l »ciäum, ein janercs Saltz/ dar 46 8° PH. das andere über slkaii, das ist: lixivwsisch/ oder wie andere wollen urinosisih/ daher» entstchet hier auch die Frag/ ob in vnsereni Brunnen ein saures / oder alkalisches Saltz sey anzutreffen: Ich antworte/ daß beydes hier gefunden wird; wegen deß säuern Saltz braucht es hier kein prvbiren / weilen die aciclulr oderSauerbrunnen/sb acore,von dek Säuer/ den Namen haben / ja es wird auch ein jeder/ dem der Geschmack noch nicht völW verderbt ist / solches leicht erfahren können« Ztemmankan es auch auß disem ab nehmen-' dann so man calcimrten Weinstein VNtee Visen Brunnen mischet/ so verschwindeti»n Augenblick alle Säuere / gleich wiesiever^ gehet im Effg / wann solcher Weinstein darzu kombt / welches die Gegenwart deß saueren Saltzs bedeutet/ daß doch Nachwahl len vom alkalischen überwunden vnd vere w T w C ilt se; e»j wc S dar Ha «in, bist kvn dar *l>3 triben wird. Vnterdesse» aber ist dises z^ mercken/ daß dises sauere Saltz mehr flucht hnd tig als 6-c sey ; weilen der Sauerbrunn isi^ wann er ein Zeit an freyen Lufft stehet / a>n saueren Geschmack sehr abnimbt / ja dene v^d selbigen fast gar verliehret / wann man ihN dar^ noch länger stehen last; solches ist ebenfahl" >ver; zu sehen/ so man von difem Brunnen last ei^ ^c-n zimbliche Quantitet bey lindem Feuer anß^ Ja t rauchen / wo auch die Säuere vergeh^ vgß § wE k/ welche doch mäste wegen der außgerauchten r» Wässerigen ^heilen deß menüru», vermehret B werden/ wann sie emer Kxea Natur wäre. sttz Was nun anbelangt das ^slffche »eS Saltz/ dessen schon öffter in dtstm Tra tack M ätgedacht worden / scheinet nothwendigzn dir seyn/ein wenig zuvor nachzuforschen/ was der evgentltch die durch dsses verstehen nÄ , wollen. 'elchr rri/ F M ahls ll'S iLN- en! ltek ifst >er- tei^ veß >ah^ >er^ LtymologlcZdarvvn zu reden/ hat das Saltz slksli den Namen von dem Kraut Xsli, das in bey dem nirrosischen Fluß dllio wachset/ vnd an Blattern einer klemen Haußwurtzel/ im gesalhenen Geschmack aber einem Meerfenchl nicht vngleich ist: wann dises Kraut wird zu Aschen gebrennt / so be- komdt man vermög deß außlaugen ein Saltz darvon/ auch Ksli, oder wegen deß Wörtlein »l,Mgiigenannt / solches wird häuffigauff Venedig geführt/ darauß die klaren Gläser/ vnd beste Saiffen zu machen. Nachwahlen der Nam solches iSalhes von dem Kraut ^l>, auff alle Krauter ri-anskerirc worden/ ^d hm man alle 6xe lixiviotl.che Saltz / die vlirch verbrennen der vcAclalMcnprrpniret werden (als da ist das Wermuth-vnd ^cnr-uri-Saltz/rk.) auch sllcsli geheissen; die meisten jetzigen ämkorcs pflegen auch ^as fluche ^^osischeSaltzinKrämern/vnd Thinen/ vnler das sikali zurechnen / dahero geben sie ihm vnterschidliche Namen / vnd> , heissen es bald lixivioststh / weil es auß der Laugen von allerSort Aschen extrshirrwikd,' bald auch unnosisth/ weil es Geschmacks ; halber den Urin prcesentiret: andere nennerl es 8s! vscuum, ein läres Saltz / weil es keil! Sauere in sich hat : isckemun heisset es c LIiam IunX, ein Tochter deß Msnds: der Kaiserliche Rath / vnd Lelb-Medicus Herr Doctor Ulmer (a) beschreibt es auff solche Weiß: Daß das sikali er« Saltz sey/ schier h, eines urmoßschen Geschmacks/ welches Mlt dem saueren/ dem es gany zu rvrdek ist/ alsöbald eifervcscirek/stlblges imbibirek/ d, vnd die Vnreinigkeieen prs-cixiriret/rS' in Ich will zwar hier das sikali, vnd das sciöuli" H für keine univerks! principa halten / wie etliche vorgeben / die doch von dem berühmtste" Pro5essore zu Leiptzig Herrn Johann Lolm(b) genugsamb seyn rckuriret worden ; Nichts desto weniger bin ich gleichwohl derMeynuM daß solche iülkerenr in dem Saltz erncm icdcl! klstloiopko, vnd klechco sehr notbwendig in wissen stl)/ massen solche conrrsresseökdarallp Eoi ' erfolgen / daß nicht allein in der lVlcöicin, soll^ Gk dern auch in vilcn ^leclisnischen Sackst" stxj grosse Geheimnuß der Natur dardurch elst^ gen deckel werden. Pg iv, er es >ek :rr :ht iek >cs dek ek/ rS' ilS' te>' (b) t)t llg^ vck al>p 'o", .yc" cu^ 3" 8z In der Chymij befindet man / daß ein Aciöum mit dem sikali, zum Exempel / der sauere Vitriol-Geist / mit dem Weinstein- Oehl dergestalt eScrvelciret/ vnd auffwallet/ daß sich das Glaß sehr erhitzet/auch bißweilen gar zerspringet/ wann man gar zu geschwind/ vnd häuffig eines zu dem andern mischet. Item eines wird von dem andern verderbt/ vnd seiner Kräfften völlig beraubt / wie im Essig zusehen/ welcher alle Säuere verlieret/ wann etwas vom calcimrlen Weinstein wird darunter gemischet. Inden Farben zeiget sich ein sonderer Vnterschid: dann was das' sikali grün fär¬ bet/ das wird von dem saueren gantz roch/ wie im Veigel-Safft / gekochten blauen Rittersporn vnd rochen Rosen zu sehen: Ja wann man auff dem Papier mit Wein- stein-Oehl/ vnd Vitriol-Geist nebenein¬ ander Linien vnd Buchstaben machet/ vnd Nachmahlen darauff blaue Veigel / Ritter¬ sporn / Bvrage-Blühe zerreibet / oder ein Strich darmit ziehet / so werden auffeinmalst w Augenblick drey schöne Farben herfür Gunmen / nemblich roch / wo der Vitriol- Aeist ist angestrichen: grün/ wo das Wein- uein-Oehl: blau aber/ wo das läre Papier gewesen; Oder man zerreibe auffsauberen Papier rvthe Rosen / oder blaue Vetgel/ G r vnd >86 84 vnd schreibe darauff mit Vitriol-Geist/ vnd Weinstern-Oehl / so wird ebenfchls diser Geist auff den Rosen / wie auch auff ander» Anstrich em schönere Rothe/ das Oehl aber ein angenehme Grünealsodald regr-e/emiren. Bey andern Zusatz macht das Mali auch an¬ dere Farben: Zum Exempel / Weinstein- Oehl auff desttllirten Grünspan gegossen/ gibt keine grüne/ sondern die schönste blaue Färb herfür. Wann man den Ktcrcurium lublimarum in gemeinem Wasser lolviret/vnd klrriret / so bleibt das Wasser VNgefärbt/ kommen aber nur etliche Tropffen Wein- stein-Oehl darzu/so wird alles gantz rothgelb/ fast wie die Pommerantzenschallen zu sehen seyn. Die Dmten/ welche durch den zuge¬ mischten Vitriol-Geist ihre Schwäche ver- lohren/ wird widerumb schwartz wann man gemeltes Weinstein-Oehl darunter giestet- Auß welchem nun zusehen / daß das alk^ bald grün / blau/ gelb/ schwach/ vnd andere vnterschidliche Farben/die vom säuern Sa^ nicht können kerrühren/ nach Vnterschid der Matery zuwege» bringt/ wie es ein jeder/ der solches curiotirer halber probiren will/ in Visen vnd mehr ern wird erfahren können. . In der I^lcöicin befindet man auch/ daß die Eueren Sachen ' als Citronen-Safik/ Schweffel/ oder Vitriol-Geist damE grofi «s 8s 2S> grossen Nüßen schaffen / wann das Mali exaltirr ist/vnd vilUngelegenhcit verursachet/ wie in den Gall - Kranckheiten zu seken; herentgegen dienen widerumb die alkalischen , kwchcsmenren, wann das acicium überhand ' nimbt/also rächet volTttt (c) den ^clancbo- I llciz, vnd h/pocbonclriaciz die slkalia volatilia, als den 8-lmiLck-Geist/ Bibergeil-Tinctur/ : Zimmet-Wasser/ vnd dergleichen/ damit die > saueren Feuchtigkeiten im Leib dardurch -b- > wkbirr, vnd corrißirr werden. Im Schar- I bock/ wo ebenfalls die säuern Feuchtigkeiten - überhauftt/ vnd corrumpirr seyn / ist nichts s besser/als das Löffel-Kraut / Brunn-vnd , Garten-Kreß/in welchen ein jeder das flüch- / tige allcall wird am Geschmack gar leicht kon- / nen abnehmen. Ich hab selbst bey einer Patientin zu Wienn vor etlichen Jahren > vhscrvircr, die auß Menge deß überhaufften Ii sauren Magen - Saffts lange Zeit mit dem e saueren Auffstvssen / vnd Uberbrechen ge- s plagt wurde / vnd obschon man vil Sachen r nach der Gallenischen Lehr brauchete / hat r «s dvch nichts/oder wenig geholffen: endlich/ n nach dem sie etlich mahl den calcmirten Weinstein eingenommen / ist dardurch also- p ^nld die häuffige Säuere corrigirt / vnd die k? Fatientin von solcher Plag bestehet worden. !s -eiuffsolche Weiß curirt man auch den über¬ sä G z flüs- 86 flüssigen Hunds-Hunger / wo ebenfalls die grosse Säuere deß auff- jährenden Magen- r Saffrs/ mit slLitl-schen Sachen / gleich wie s dem Essg mit cLlcinirten Weinstein/ benom- r men wird/ wie schon zuvor gemelt worden, c Mehr vergleichen experimcms zugeschweigen/ r begebe ich mich wider zu dem Roitschen r Sauerbrunn / auch solches alksli oarinn zu- suchen: vnnd wiewohlen ich bey keinem c Waster-Beschreiber jemalen gelesen/ baß cin h solches Saltz nn Sauerbrun wäre gefundeist t oder auffs wenigste Melvung darvon gemacht s worbens so hab ich doch in den ordinarSauer- y brunn> I^incralicn, vnd weissen Erden Nicht r beruhen wollen/ sondern so lang nachgegrüb- L let/biß ich endlich die letzteren lliikcrcnnen deß k Saltzes / vnd das »lk-li nach meinem Ver- ? langen gefunden / vnd zwar auffzweyerley s Weiß/ohnevnd mit der Chimij. ( Ohne die Chyimj bin ich in solche Kundtschafft kommen / durch Zumifchung r vnterfchidlichen Sachen/ dann weil auß vor- ; her erzehltenProben bewust ist/daß das sllesb r bey gewissen Wassern ein grüne Färb zu- wegen bringt: Zum Exempel/ wann man zum blauen Veigl-Safft / der in gemein Brunn-Wasser lolvirr worden / ein wenig Weinstein-Oehl(c»Ieum ranrri PCI- tleliquiuM, l so fast ein pures Mali ist) darzu giesset / l wird die aüerschörrste / vnd grüneste Tineti r - / t 1 t / t t - ß - e s - li - 1 S >, k herfür kommen; Zrem wann man vnter die rotheRoftn-Tmctur/ die auß emenWas- ser/vnd gedörrten Rosen prceparirt worden/ voriges Wernstein-Oehl / oder c-lcimrten Weinstein / oder sonst ein anders alksii darzu wischet/ so wird ebenfahls die Rothe sich in die schönste Grüne verändern. Dahero hab lch auch auß Visen offt widerholten Proden angefangen auffsolche Weiß mit demSauer- brunn zu proceäiren/in Hoffnung es würden vise Farben auch herfür kommen / wann ein slksli solle vorhanden seyn / wo mich auch die Meynung nicht betrogen / dann als ich dürre rvthe Rosen darinnen kvchete/ ist dascleco- oder Rvsen-Tinctur gantzgrün/ vnd die impurtteten am Boden gelb worden / die Rosen aber haben einem grünen Köchl/ oder 8ekochtcnSpenath nicht vngleich außgesehen. Solche grüne Färb kombt auch ohn weiteren Zusatz hervor / so man blauen Veigl-Safft/ vnter den Sauerbrunnen mischet / oder Rittersporn-Blühe darinn kochet/ wie schon vben am ersten Capitl istgemelt worden. _ Durch die Chymij wird das alkalische Saltz auff vnterschidliche Weiß entdecket; ?ann wann man zwei) oder drey Maß Sauer- ?^unn bey einem linden Feuer biß auff ein Me Maß last gemach außrauchen/ so behalt vie überig geblibene Feuchtigkeit kein einhige G 4 Sau- Säure in sich / vnd rst der Geschmack dem jentgen nicht vngleich/welcher entstehct/wann Wemstein»Oehl mit gemein Brunnwasser vermischet wird ; Zm fal>l aber zu der g^ weiten Feuchtigkeit etwas saueres / als triol/ oder Schweffel-Geist wird darzuge^ gossen/ so geschieht ein grvstesauff-siedenvnd etkcrvelciren, oder Gefecht / wie es Herr Lvalve (ä) zu nennen pflegt / wo entlich das dritte Saltz / welches die t^mici, ^lenixuia heissen / sich auff den Boden prcecipitiret- Wann aber diser äderige Sauerbrunn / von dem schon ein grosse Quantitet durch das cvsporiren entgangen / an einem trucknett Orth etliche Wochen lang stehen bleibt / dü^ mit er ohne weiters Feuer / oder Sonnet Strahlen von sich sechsten außdrucknet/ so wird auff dem Boden beyderlev Saltz / als das sauere crystalllsirter/ das -lkslische aber neben den Crystallen zu sehen seyn / wie schott oben am 8. Capitl vom Salpeter mit meh^ rern ist gedacht worden. Dises sULsli wantt es mit den Fingern zerrieben wird / ist einem cslcinirten Weinstein nicht VNgleich / vnd sehen die Händ auß / als wann sie in einer scharpffen Laugen/oder ja in einem mttWast fer ann ein Weinstein - Oehl wäre darzu kommen. Hier köndte eine Frag entspringen: 0b das sauere / sder -Ilr-Iistbe Saltz in vn-s strem Sauerbrunnen den Vorzug hat? Ich antworte: bas sauere / welches nicht Eein der Namen / sondern auch der sauere Geschmack genugsamb an Tag gibt. Es hin¬ dert hier auch nicht / daß die grüne Färb auß dem Sauerbrunnen/vnd Rosen/oderVeigl- bafft hervor kombt / welches bey etlichen Is vilverursachet/daß sie dem slk-li die Ober¬ hand wollen zueignen / dann destwegenmuß Wandas sauere Saltz / so im Vitriol/ Sal¬ peter/gemein Saltz/ vnd Alaun stecket / nicht ^schliessen / vnd deß Vorzugs berauben. Das aber das sauere Saltz vnsers Sauer- ,eunns allhier nichts openrer, vnd färbet/ scheinet deßwegen zugeschehen/ weil es ihm an stillem proxorrionirten lubjcKo ermangelt: G 5 dann -o S- dann wie es die Erfahrnuß gibt, kan ein eintzi- ge Sach in vnterfchidlichen Materyen/ auch vnlerfchidliche Farben verursachen ; ZuM Exempel/ ich will widerumb/ wie schon zuvor gemelt/bey dem Weinstein-Oehl verbleibend welches dem Grünspan eine blaue / derN suklimlrten vnd in Brunnwasser nachmahl LolvittenQuecksilbereinegelbe/den gekochten blauen Korn-Blumen / oder rochen Rosen/ eine hoch-arüne / den schwachen Kirschen aber eine Stahl-grüne Färb zuwegcn bringt« Dergleichen erweisiet auch der Vitriol Geist vnterschidliche Effect / welcher dir Dritten/ vnd die gelbe Gall-Aepffel Tinctnr gantz weiß/ vnd wässerig machet/ hcrentgegeN fpendweter derblauen Veigel-Tinctnrdir Rothe/ vnd exLlriret selbige in rothenRosen« Item jetzt-gemclte rothe Rosen werden schneeweiß von dem Rauch deß angezündten Schweffels / noch röther vom Schwester Geist/vnd gantz grün von slkslischen Sachen« Alsogeschicht es auch mit vnserem Sauer-' brunnen / obwohlen ein saueres vitriolisches Saltz verbanden / kan es dennoch / wann Rosen vnd dergleichen Sachen darinn ge-' kochet werden / kein Schwache zu wegen bringen/ weil das subjeÄurn proporriongruni abgehet / nichts desto weniger bringet es in «twas ein in der gelben Färb / welches aull si¬ ch B oe chl ^eii n/ ,eri gt> ol- vie kitt zerr die 'ein ves ten f-l- >en« >er- hes ge- gen cu^ sil) auß vi- dlsem ist abzunehmen / weilen dise mit Sauerbrunn prceparirte Rosen-Tinctur nicht bvch-grün / sondern ein wenig gelb auß- sihet/ vnd darneben ein gelben Schleim auff venBoden wirffet/welcher ebenfahls zusehen/ rvann gemeiner Vitriol in Brunnwasser Erlassen wird; Item so wird auch nach et¬ lichen Tagen die grüne Tinctur fast völlig übnekmen / vnd sich in Tunckelgelb ver¬ ändern. Was aber anbelangt den Veigel- Bafft/ daß er in Vermischung deß Saüer- vrunns vil grüner außsihet/ als dieRvfen- Tlnctur/ lst dises die Vrfach / weilen die blauen Farben ohne diß/wann sie im Wasser rolvirrseyn/ mit den grünen ein grosse Ver- Mndtnuß haben / dahero werden sie gleich bvchgrün < wann nur ein wenig alkalisches barzu kombt. Neben disem thut auch ver im Gauerbrunn verborgene Vitriol perlig allhier verhindern / welches ich auß Mm erfahren / als ich vnter solchen mit gauerbrunn abgegossenen Veigel-Safft/ M gemeinen Vitriol gethan/ wo doch die ^une Farb nicht hat vil wollen nachlassen; bab auch nichts sonderliches observiret / auß- Nnommen am Boden ein gelben Schleim. Leibet also darbey auß Visen / vnd vil an¬ dren erhoblichen Vrsachen / daß das sauere Saltz -S6 9r PS- Salh in disem Brunnen vndisputirlich den Vorzug Hat. (--rKrc<-/ F, 7>§/ deutsche versehet / vnd von Lsmlovio in sei¬ ht "er Wildungischen Sauerbrunn-Beschrei- ""ng 0) beygesetzt worden; die Wort lauten hß e>ls): Nachdem deß Ambons Vatter ein General Berg-Verwaleer/ zu Lebzeiten NLnrici IV. Bönigs in Lranckrelch ge^ West» / habe disir ^mbor Vrsach vnd ch Gelegenheit genommen / den Vrfprung z!> Medicinalrschen Sauerbrunnen/vnd Warmen Wasser zuerforschen /hat dero-- xy halben vil Berg durchgraben lassn / die i MMrquellen nachgefucht/vndprobire. Krauss befunden/ daß zu Anfang deß °ra i ^ledieinalifchen waßers/ ein Saltzige Abgelegen/welche sikr Saltz dem dar-- s.) Ub^ lausscnden Wasier mirgetheiket. si/ > Auffder andern Seyken der Erdens Vit "sses wasser gantz fuß/ vndvngefchmack gewesen: hat distr Galtzigen Erden ern ^berl mit sich herauf genommen / vnd icl) !"lch Saltz außgelaugek / vnd avssge-- atz d-ben : auch mit Verwunderung ge-- er sehen/ «s 96 s» sehen/wiewohl er dre Erden zum öffeerN außgelaugee/ auch das wassr conrinuir- klc lich über drst Magnetische Erden lrefs/ vnd das Saltz exrrabirre , dannoch dlk Lei. Erde wie zuvor Saltzig blrbe - har dar? vie auffdist Proben gektzan Er laugete drst M Erden auß/wägete das cxrrabirreGaltz/ ingleichen auch die Magnetische Erden/ sttzte solche in einem höltzeren Gefäß bc'i 'ku klaren Wetter im Frühling gegen Mir? der tag/vndOrient vneer denfreyenHimmel/ da ward bist Erd wider den vierdee" ^n Therl schwärer/ saltzig / vnd nach avß^ lauaen hatte er eben diestlbige Gruantieek Hn Salyes bekommen / wie zuvor / gleichet Tugend vnd Operation. Der Lurkor hak andere Erd genommen/vnd versuchet/ 'Mi solche ebenmässig disto 8al tpiriwslc «n sieb ziehen würde/es war aber alles vmbsönl" vndvergebens. Auß diser History maclB nun vil den Schluß/ daß solcheMineraliftl)^ vnd Magnetische Erd / von nichts anders seyangefüliet/vnd im^r-e^nirr worden / von einem spinw univerlsli, oder Saltz / st der Lufft anzutreffen / welchem die ^urlioee» no vnterschidliche Namen geven/als ^3pp>ur heisset es 8sl nsrui-L, ein Saltz der Natm« . ce Der berüdmdte Kayserlude Lcid-Mcdlcu/ vnd Professor Herr Dvctor Ulmer (c) ttkull^ eS rrs gls nn 'b) Uk' >ek cll tz/ n/ c» ir- f/ >ie r«- es subkantram Ltbeream,§c ccvleÜem.eitt lAAs trge vnd himmlische Substantz/ daher» tt auch in seiner am End dises Tractätls bey- gedruckten Epistel/ dtser Meynungist/ daß die Geister vnsers Sauerbrunnens / wegen ihrer Klarheit/vnd Subtilitet/ etwas an sich haben / von dlser natura Llberea. 8cbrseclerur (ä) nennet ihn macrocolmi, elemcnrorümc;uL ipirittiw , ein Geist der grossen welk/ vnd der Elementen. Herr Doctor » L.cben- ^slclr: 8piritum nirro-aercum Ltbereum, rin Galpeerrsthen Lufft--Geist Lrcmül- lerurse) 8al universale, Lc acjuilam kermeticsi», rin universal Saltz / vnnd l^ermeristhen Adler. Andere: ein centralisthes Lüsten ^altz/ vnd mehr dergleichen Titul thun sie zueignen. Es ist aber hier zumercken / daß bey di- sin kutliorilrus, wann sie den spiricum uni- ^rtalem nennen / nicht verstanden werde jener sniritusmunäi, den die alten kkiloloplii ^gnum animal geheissen haben / vnter wel¬ kem alle Leiber der gantzen Welt nur seyn inre^ranres gewesen / die auch von ein- ?Nder nur acciäenralilcr, vnd nicht subüanria- ssyn entschiden worden / dann solche Innung bat nicht allein die Römische > Apostolische Kirchen/ sondern auch der Fürst j ^'tr kbilosoxborum ^rilloceler schon längst H " Lantz 44 98 gantz klar refunret / vnd verworffen; allein es verstehen jetzige^mkorer durch den spirimin umversglem, oder Saltz der Natur / ein ge/ tle rvlstes universgl inüucn^, oder eine Substautz Zu die im Lufft / vnd anderwers anzutreffen/ w« mit welcher die ggenns sublunaria, ihren esseii verrichten / welcher mehr von diser MateN) das verlanget/ der kan von den dleorericiz Hessel Nachricht bekommen. sch Ob nun solche Meynung sey zuz^ da lassen / will ich nicht öcciäircn, sondern Ge/ de lehrtern überlassen; vnterdessen ist dannoö) aus gewiß / ob schon diser Spiritus univerlalis vek^ Des worffen wird / daß ein grosse Menge vep Des Salhs sich in dem Lufft auffhaltet/ welches har vnterschidliche Proben erweisen. DanN^ svs schreibet der zu Hall in Sachsen berühmt He ?raÄicu8 Herr Friderich Hofman (f) vaß vu! Lurrliur ein mit solchem Saltz imprLAnirre* teu Wasser auß dem Lufft / vermög eines weite" filtrier-Glaß/ m guter Quantitetgesamtste/' oi) ,er; n^ ivre daß >rc^ )!cl' -ei^ de^ Vueerschked an der Färb / Geruch / vnd Befthmack/ ja fast mchrs firueres anzvB treffen/ sondern es schernet mehr alkslrsth Su styn. Jeem es ist auch ein Vneerftyid wegen deß Otths/vnd der Länder/rc- Also schreibet auch Herr Morhoff (g) W er zu Ambsterdam bey dem Mitbekamen ^nstvmico Herrn Dvctor LercKrinAlo ge- M)en habe / nicht eine kleine O.uantitet deß fahren / wiewohl noch vnreinen Vitriols/ welchen er vermög eines grossenJnstruments/ Ach dem Amsterdamischen / vnd mit vilen gesalhenen/ vnd morastigen Dämpffen an- gefüllten Lufft cxrrzhirr hatte. Begleichen M auch Lsrncruz ein nirrosisches Saltz auff wiche Weiß zusammen gebracht / wie bey ^errn korrrmm(k) zusehen / wo das Glaß/ °nd die Manier solches zusamblen mit metz¬ eln beschriben wird. Za es wird ebenfalls die Gegenwart ^nes solchen Saltzes im Lufft bekräftiget ^urch die überige Stein / vnd Schlacken/ - . M welchen man den Schweftel in Ungari- sMnVitriol/ vnd Schweffel-Hütten auß- 'si wie ich zuvor am 7. Capitl vndan- ^Lwo Meldung 'gethan / welche/ wann sie si ^ahr am freyen Lufft liqen / pflegen M dl^^^^^lVikriolansichzuziehen/ "sie dochzuvvr/ehe sie an denLufftkommen/ Wil tet/ Aer Sr» er dr-ri wenig öder nichts^von disem klmersl in sich vn gei Mi der cib, gehabt haben. Daß aber nur allein bist Schweffel-Schlacken / oder außgebrennte Stein/ vnd kein andere gemeine Erd/ del» Vitriolsrtrshiren/kanmandemmagnerilmo» vnd einer gewissen äilpotmon zuschreiben/ di^ in l auff absonderliche Weiß bestehet zwisch^ dem lubjcÄo2rrrg6tivo, vnd vicrioIoarrrabeN' sch, , (e) 2. (s) /^0. ^?o/4 W Vitriol insichhaben/ welcher die innerlichen Glider durchfrisset/vnd corrocliret. krgnclscur <2uen3lru5 (b) will ebenfahlö denvitriolischen Wassernein schlechtes Lob mittheilen: seine Work lauten also: Difi Wasser muß ma» meiden/ wo Zu den Latarren / Schlug/ SderLraißeincktpotmonist/ weil sievnkek andern Mineralischen wässern amme^ sten das Hirn anfüllen; deßgleichen stink' sie auch zu meiden / wann Miltz/ Leber/ vnd andere Glider einer hitzigen/ vni> truckenen temperatur seyn/ weil sie übet die massen ein grosse Rraffe haben auß^ zudrucknen. Neben distm ist der VitE auch dem Magen völlig zu wider/ welcher ihn mitstiner SchärpftL crociirek/ vnd das Vberbrechen verursachet Andere arZumenurcn auß dem Effect/ wienemblichen solche Sauerbrunn--Cur t was für Weiß der Sauerbrunn den Men- r scheu schaden kan / ich will solches in vnsere r Sprach / von Wort zu Wort über- r setzen: wann man jenes / was Lrlenus t libro 6e bonitgre, öe virio kumorum cap. 14» Mcldet/allezeit vor Augen hätte/ so wür-» t de es kaum geschehen / daß der Mensch - einmahl erkranckeee/ er wäre dann zuvor ' Mit bostn vnverkochten Feuchtigkeiten/ ' vnd cruciirccen/wohero alleRranchheiten > den Ursprung haben/sthr überladen/ vnd angefüllet/ welche cruäircten von nichts mchr/als von demSauerbrunnen können l gemacht werden; dann disi Wässer thun nicht allein die natürliche Wärme ' schwächen / vnd verderben / sondern es bleiben auch vnterschidliche grobe Theil . Metallen / vnd andern schädlichen j Mineralien/ wegen einer so grossen ge^ trunckenettilLuaneitetin demLeib stechen/ welche/weil sie vnverdäulich si^n/fangen sie an heimbliche Nachstellung zu ma-- chen/wie sie die innerliche wirchschafft deß Geblüts verderben sbllen; vnd ob^ Sohlen sie durch die Milch -- Adern mit ^M LHylo/oder verkochten Speisen ge-- mhree/ vnd vnker das Geblüt gemischetz ? ^erden/sö können sie dock weder die Na-s kur deß Blurs / weder deß Fleischs an sich G 5 neh-- HZ io6 PA- nehme»/ weder mit dem Schweiß / wie andere Wässerige Theil außraucbett/ daher- laufen sie mit dem Geblüt als unangenehme Gäst / vnnd heimbllche ipionen, jd lang herumb / biß sie an die Seyten der Adern/ vnd in die Glider ge-^ kriben werden/ allwo sie allererst sich mit den vorigen böstn Feuchtigkeiten dcß Leibs vereinigen/ vnd nachmahls vnter^ sididliche Rranckheiten / theiks ge-/ schwind/cheiss auch langsamb zuwege" dringen- Blßheroclel.smrveräe. Obwohlen nun dlse / vnd dergleichr" gar zuscharpffe Censnren/bey manchemgrost se Verachtung der Sauerbrunnen verur^ fachen/sokan doch das Widerfpiet/sowohl durch vernünfftige Vrsachen / als täglich experienr gantz klar erwiesen werden; dauu die Vrsach solcher Verachtung ist meistes theils der scharpffe Vitriol / welcher gewiße lich zu fürchten wäre / vnd sehr schaden kon^ te/ wann er nicht zuvor in der Erden dura) andere Mineralien corrigirt / vnd comem^ rirt würde. Ich will es zwar nicht laugneu/ daß der gemeine grüne Vitriol / vnd au«) dessen Geist / wann er allein ohne eintzig^ vekiculogebrauchtwird/ dem Magengau^ zuwider sey/ die Gedärm durchfrisset/ vud vil tödliche Zuständ verursachet: dannoclV wann -SÄ 107 PK- wann er zuvor vnterschidliche Marter bey dem Vulcsnoaußgestanden / vnd vas vnreine von dem Reinen auff Chymische Manier ab¬ gesondert worden / so kommet ein solche Menge der allerbesten Medikamenten her¬ aus' / daß nicht ohne Vrsach l'beopbrsttlli ksrsceliuz (ci) den Vitriol für die Vierdes Saul eruer Apoeecken gehalten/ vnd einem Hoch verglichen / auß welchem wunderliche Formen können geschnitzlet werden. Csme. rrriur setzet noch hinzu (e) daß kaum ein Kranckheitgefunden wird/ der man auß dem Vitriol kein Keil köndte entgegen setzen. Was aber anbelangt -die jenigen Sachen/ welche dem Vitriol die Schärpffe benehmen / seynd folgende inFi-eäiemicn vn- sers Sauerbrunnen : als erstlich/ der Schweffel / welcher/ wie oben gemelt / sich gantz klar zeiget / vnd die Vitriolische corro. üviret obwncliret/ vnd besänfftiget; Ja dise correüion deß scharpffen Saltzs / ist bei) dem WeltkündigenKrokelkrri zu Leyden / 8ilvioäc le Koc, vnd andern blcorericls nichts neues/ vnd wird auch täglich mit sonderen Glück bey den Patienten practiciret / wo man das grosse brennen deß Urins / mit Mandel-vnd Melaunen-Milch: die grausammenColic- Schmertzen von der scharpffen Gall/ mit süß Mandel-Oehl: vnnd den vnersattlichen Hunds- -46 ro8 PK. Hunds-Hunger (der auß einem scharffeu kcrmenro üomacbsli entstehet ) Mit faisten Sachen nach Wunsch curiret / welche alle Balsamische / vnd Schweffliche Artzneyen feyn. Noch klarer ist dises auch zu sehen in prsparirungdeß abgesüsten Vitriol-Geists/ welchen man nach Lehr Nolm-nni (k) auß keinem sudjcüo besser bekommen kan / als auß dem Stahl-Vitriol; diser Vitriol- Geist wird aber süß gemacht / wann man ihn mit einem guten Brandtwein cokobirr, äigerirr, vnd äelkllirr, anff welche Weiß die fressende Säuere deß Vitriols dermassen geschwachet/vnd Keberirr wird/ daß er sicher¬ lich kan innerlichgebraucht werden. Also ge- fchichts au6) mit dem špiritu talis msrmi clul^ clkcsro, oder süssen Meer-Saltz-Geist/ wo der Brandtwein ebenfahls als einmenttmum kulpburcum nach Lehr deß weitberühmbten Kayserlichen Leib-Medici/ vnd krokcüorir Herrn Doctor illmer (g) wegen seines Schweffeis im corrigiren ein sondere Krafft zeiget / daher» ist auch solcher lpiriru, zu Wienn/ im Sand vnd Urin treiben sehrge¬ bräuchlich. Ja dise Weiß die Schärpffe zu corri- gircn ist den gemeinen Handwercksleutheu nicht vnbewust/ welche/ wann sie wollen vn- HZ ros W- n vnterschidliche Buchstaben / vnd Figuren in n das Eysen einetzen / vnd eindruckcn / so be- e streichen sie solches über vnd über mitWachs/ n oder dergleichen Schwefflischen Materyen: verzeichnen darauff mit einem Grieffel nach n belieben ihre Buchstaben / vnd Figuren: / wann sie nun nachmahls das ganhe Eysen ß witSchaidwasier/oder andern corrotlvischen s lpiriku anstreichen/ vnd ein weil stehen lassen/ / ch werden allein die Characteres / die vom rr Gcheibwasser berühret worden / im Eysen , tieffeingeetzet/dasüberige Eysen/ so mildem ß Wachs bestrichen / wie auch das Wachs , sechsten / bleibt in seinem vorigen esse» vnd vnversehrt. / Zumandern wird nach MeynungJo, dann Helfrici Züncken (K) die überige » Scharpffe deß Vitriols/ auch corrigirt durch , das Eysen/ wo mir vnter andern Manieren t den Vitriol zu purikciren/ bist am bestenge- r falt: nemblich man last zum Exempel zehen ; Pfund gemein Vitriol in Regenwasser zer, t Lehen/vnd in einem Kupffern Geschirr sieden/ k wann nun vnter wehrenden sieden zwvlff - Pfunddeßgefeilten Stahls/ oderHammer- Hlag darunter gcmischet werden / so bleibt Vnreinigkeit / vnd schädliche Scharpffe » vey dem Eysen oder Stahl / vnd der Vitriol > wird durch weiteres filtmen/ vnd cvaxoriren ' schone HZ HO schöne Crystallen/ vnd ein sondere Arßney geben; dahero nicht ohne Vrsach niingius e scharpff -N m scharpffen vnd gesaltzenen Feuchtigkeiten / s» den Sod im Magen verursachen mit kolo, Kreyden / Krebs-Augen / vnd dergleichen Erdene Arhneyencorrigiren/ vndgblorlriren pflegt. Wann man also dise beygebrachte Ur¬ sachen wohl beobachtet/ vnd darvon auch die tägliche Erfahrnuß/ welche nach Lehrten» die beste Richterin aller kieäicamenren ist/ ein wemganschauet / so wird ein jeder leicht kön¬ nen abnehmen/ daß vnser Roitsche Sauer¬ brunn/wegen der Schärpffe deß Vitriols/ nicht zuverwerffen sey / sondern beyvnter- schidlichen Patienten grosse Würckung ver¬ richtet/ so wohl im curiren / als prorserviren. Ich köndte hier vnzahlbare Krancken bey vns/wie auch in andern Landern/wohin diser heylsamme Brunnen häuffig geführet wird/ rum Zeugnuß beybringen / welche nach ihrem Wuntsch den edlen Schatz der Gesundheit/ 8ar geschwind dardurch erlanget haben / will es aber Kürtze halber vnterlassen. Vnter- dessen gestehe ichs gleichwohl gern / daß biß- ^etlen dise Sauerbrunn-Chur sey vmbsonst ^gestellt worden / ja auch grössere Kranck- heiten verursachet / dann dises pflegt zuge- 'chehen/wann der Leib deß Trinckenden nicht ruvor genugsamb mit purgiren vnd Ader¬ lässen ist darzudisponirt worden / oder wann da- OZ ur pK. daslempcramenc gar zu kalt vnd trucken/ oderandereKranckheiten/alsLungen-Dorr-- Wassersucht/ Blutspepen/ vnd dergleichett verbanden/ oder wann endlich ein Fahler vnter wehrenden trincken ist begangen wor/ den; wird daher» kein vernünfftiger Mensch solchen üblen Effect dem Sauerbrunn zm schreiben/ sondern den Patienten selbsteM den curirenden Weibern/ Marcksfl-reyern/ vnd solchen Leuchen/ die weder die Natur der Kranckheit / weder die Eygenschafft deß Brunnen verstehen/vnd gleichwohl vermesse¬ ner Weiß/ mit vngewaschenen Händen;" disem edlen Wasser / als zu einer umvcrlU Medicin ihr Zuflucht nehmen. Wann mW der Mißbrauch den rechten Gebrauch völlig verderben solte/ so wäre in dergantzenMedfl cinischen Schatzkammer kein eintziges/wedek 6slen!sches/ weder Chpmisches Mittel zufim den/ welches ein eintziges Lob verdienen soltt/ massen auch discs/ wofern es vnrecht/ vnd vnmuglichen Zuständen gebraucht wird/ nicht allein grössere Kranckheiten / sonder" auch denT»dt sechsten kan zuwegen bringe"^ welches ich selbsten im Kayserlichen Feld/ Lager offtermahlen erfahren/ wann die Feld/ scherer mit dem i^uäano opiaw gar zu fr» die rochen Rühren gestopffet/darauff tödE scciäruri,erfolget sei)N/ die nachmahlen nia) di, tei bn ivc H. Sei ich dal bei ein wa T6 lich »er c c ( -s 0 elv- elv- -uh- licl-e d- Uernllichcn Gasten befrepen. (") /o/o c. F» /?) e^5»mk»e. e«^o/^^.2^. (») ^o^E. z. (^) eru 114 PK" Das 16. Lapitl. °° V-tt den ersten Qualiteten sek strs Sauerbrunnen. seh HMZilen schon auff vnterschidliche Chymi^ che Weiß / die Mineralien seyn cxswi- virr worden/ so ist auch vonnölhen / daß Nia» solchen Brunn der Philosophischen Erfor/ schung vnterwirffet / vnnd nach der alte» Mamer nachsuchet / wie er in den erste» O.ualiteten als Hihe/Kälte/Trückne/ vn^ Feuchte beschaffen sey. Hier wird aber kein vernänfftigel laugnen können/ daß diser Sauerbrunn be» der Quell würcklich kalt/ vnd feucht sey/ w^ er aber Nachwahlen für Krafften porcnriglil^ in sich begreiffet/cntstehen bey den ^uchorib»' vilMeynungen; Ich/ mit wenigen mich zt^ erklären/bcfinde/daß er nicht allein sÄllslicee' sondern auch porcnri'glircr kühlet/ vnddake neben hat die Eygenschafft zu trückne»" Wegen deß trücknenwird nicht vildisputirt?, sondern fast von einem jeden zugelassen/ tM der Stahl/Vitriol/Alaun/ vnd anderes rinn begriffene Mineralien einer sehr truck^ nen Natur feyn. Item diser Brunn th» auch dre innerlichen Glider tubErmgire^ vnd stärcken / welches von nichts anders/ bni nie Ab dgj rwc 'ch k-l, >val bezr vleü Leib Illi l-rvl Heu seyii. stürc cilsL s>che, onde ev^ ireil vo" bon der Truckne / nach der Galenischea i-ehr herrühret. Andere Sachen zugeschwei- Sen/ absonderlich den Schaden / welcher zu lehen/wannman dlse CurbepDörrsichtigen/ bndzuvor außgetrucknetcn anstellt/ wo ge- bleiniglich noch eingrössersAulitrucknen/vnd Abnehmen erfolgen pflegt. . Ob er aber auch xoticmialirer kühlet/ va ist ein grosse Frag: dann vil mainen /daß ee °^ar anfänglich den Magen mit ferner würck- Men Kalte kühlet/ nachmahls aber / als ein mlt-getrunckener Wein denselben erhitzet/ >vann er von der Wärme deß Magens ist bezwungen worden. Nichts destoweniger bleibe ich mit dem berühmbten Kayserlichen ^cib-Medico / vndkrofcllore Herrn Doctor Filmer (») bey der vorigen Meynung/ vnd brvbiere solche mit folgenden Vrsachen. Dann zum ersten sein die Theil/in wel- vnser Sauerbrunn bestehet / meisten- -beils kalter Natur/ also » xoriori: wie die Mtery ist / so wird auch das compolirum Zum andern pflegt diser Brunn gar ^rckdje hitzigenUrsachen der Kranckheiten/ "'s die Gall/corrlgiren/vnd außführen. Zum dritten/werden die erhitzten inner- 'MnGlider/ dieFieber/ der Durst/ vnd ^ilderevon der gar zu grossen Hitze herrüh- I » ren. Mi/ gm>' ma» >fott iltti rstc» tigEk ib-^ zlir^ hss^ liret' darf "A! «>'- stud' kan- »Un, Drei telm ritir. rende Kranckheiren / vnd Zufäll völlig M/ 8lei Durch cunret. »a Aum vicrdten / dienet er den hitzigen/ Md schadet herentgegen den gar zu kalte» hm Leuthen. 'n d Zumfünfften/ wirdermitgrossenM "lei tzen getruncken in den Hundstägen / wo a»' vnv hitzige Arhneyen höchst / als em Gifft vel/ 'vel Volten seyn. lvll Im überigen/so probirt dises auch iE . das Widerspiel / ob schon zu Zeiten beydel» M Sauerbrunn-Gasten ein rothe Färb i»' 'Pa Angesicht / ein brennen vmb die Leber tM ^ici Magen/wie auch andere Zeichen der Hitz finden seyn / danndffer Effect folget nichts se> sondern per sccicicns, wann nemblichl' das sauere Saltz disen Brunnen mit de»' M-lischen / so in der scharpffen vnd nichts nugsamb zuvor außpurgirten Gall steckt' einen Streit / vnd ein auffsieden öderes vetciren im Magen anfangt / welches ver»» fachet/ daß sich das Geblüt wegen soE scharpffen/ vnd hitzigen Dampffen noch 2,'' entzündet / vnd dünner wird/ wannst , Wc nachmahlen vermög der Orcularion wird > in die Leber getriben / so fangt es widerumb . P k wegen der vorhero noch hauffigen Gall / ' neues vnd gröfferes cffervciciren an dil^ sti Orth/als andcrwerts auffzurüglen. M Lerchen zeiget sich auch mr Gesicht ein rothe sarb/ allwo wegen der subtilen Ham der zeli/ Wangen / ein jede Veränderung deß Ge- Dli wuchs gar leicht kan erkennt werden/ wie es 'n der Rothe der Schamhafftigkeit zu sehen/ die vor Zeiten deß Hochweissen Lrittorelir nicht > gilt vruveisse Tochter / als sie befragt wurde/ vek/ welches die schoiHe Färb wäre? allen andern Ivllvorgezogen haben. M . Ich habgesagt/ daß das sauere Saltz ve»' Ms Brunnen / mit dem -nksljschen so in der > P Icharpffen Gall stecket/ein Streit/vnd eSer- »elciren zuwegen bringt. Es will zwar tz ^clsscru; laugnen/ daß der Nam slk-äi, dem Mchtlgen Saltz in Menschen / vndThleren jchB wnzugeeignet werden/ doch ist solche Mey- de>" Mg von dem berühmbten Augspurgischen )t'"edzco Herrn I-ucs 8cbr«ckio (ir) genugsam ekel' worden/ vnd beschreibt der schon offt ^tirre Kayserliche Leib - Medicus Herr eM Mmer (c) gerr außführlich dieZeichen/ vB M solches flüchtige-IKslischeSaltz kanerkent ,pch Werden. Sonsten daß das comrsr-Saltz in M Mammenmischung ein Hitze verursachet/ ird" 'n der Chymtj gar nichts neues / vnd zeiget b§" ! w gar klar in der prrpgrsrion deß vitriolir- / /'I, Weinsteins / wo das sauere Saltz im E Mriol-Gcist/ mit dem -Ik-lischen im Wein- ^W-Oehl dergestalten estervetciret / vnd gl" I z auff- HZ US auffsiedet/daß nit allein vasGlaß ganß warm mrc/fonvernauch zersprmgt/wann man auff einmahl gar zu vilVitrtol-Geist hlneingltsset- Zu weiteren Beweißthum / daß der Sauerbrunn einer warmen Natm sey / fast Vifes das fürnembste morivum, wetlert er den spperir zum Essen erwecket/ die Ve^ Lauung der Speyfen befördert / vnd dea Magen starcket; dann ihr Meynung ist / daß Lises allein von der Wärme herkommet' Ich will nun nicht kaugnen / daß dife vnd vei? gleichen Würckmrgen vnfers Sauerbru^ gar wohl verrichtet/ do6) können sie vereid Higen Wärme allein nicht zugeschribenwer^ Len ; dann wann man alle Verrichtungen bey Menschen vnd Thieren / durch die viet ersten Quatitclen expiiciren wolte / fo wür^t gewißlich jenergar zu scharpffeSprucb wa^ werden/welchen Herr ^ilkelmu; (cl) vorbringt / wo er meldet / daß der altt Gesang der vier Elementen/ vnd vier Feucht tigkeiten/vilVnfruchtbarkeit in der Medici Zuwegen bringt. Ja diles ist nicht allein beN den Thieren/ sondern auch im Mineralisch^ vnnd vegetabilischen Reich zuverstel)^ dann es ist allen bekannt/ daß der Mag^ das Eyfen ziehet; wer wird aber Vifes d»M die vier ersten Qualiteten cxpliclren? »E durch die Kälte: sonst würde.das Evß^,, Harrß/ a ti n 8' Ä 6! d< 8' vi h< hc 9c A W so w cc jü Vl vr L de kl «le Vr rm uff set. !?et ist leit er? >eli >aß ,et> er/ B irt/ er/ ^eit jel »^e iht n» Itk ey elt lt! ist >js "9 PK> Haußwurtzel / vnd Rosen auch das Eysen an sich ziehen,; weder durch die Hitz: sonst thate eö auch der Pfeffer / vnd Zngewer; weder durch die Truckne: sonst waren die gemernen Stein auch einer Magnetischen Natur; weder durch die Feuchtigkeit, welche dem Magnet abgehet / vnd wann er solche auch hätte/ so würde es doch durch dises nicht geschehen / sonst müste das gemeine Wasser/ vnd vil andere feuchte Sachen Visen Essect haben- Damit ichlaber von meinem Vor¬ haben nicht gar zu weit komme/ so laß ich gar gern zu / daß die vier ersten Qualiteten in der Medicin bey allen Kranckheiten sehr noth- wendig zubetrachten scyn/nichts desto weniger sollen andereSachen auch inObacht genomen werden; Als zum Erempel: zu einer guten Verdauung der Spei-sen ist vonnothen/ daß der Magen ein temperirte Warme/ vndgute conformsrion habe. Item daß der auff- führende Magen-Safft genug salhig/ sauer/ vnd volatilisch sey/dergleichen muß dicSpeyß vnd Tranck/ so wohl in der Quantitet / vnd Oualitet ihre gewisse prvporrion haben/ rk. Dahero weil die Verkochung derSpeysen zu dem guten gerechnet wird (bonum smem iux» cx ime^ra cauls, msluin ex^uovir ^ekeLtu. Das ist : wann ein Sach soll gut vud vollkommen genennt werden / so müssett r,« alle Theildarbey gut ftyn; böß aber vndvn- vollkommen kan man sie heißen / wann nur ein eintziger Mangel zufinden) so folgt notlst wendig/ wann enies anß Visen ernennten Mitteln ermangelt/daß die Verdauung nicht wohl kan von statten gehen / vnangesehen der natürlichen Warme noch nichts abgehet; Ztem so ist auch nicht daraußju schliessen/ daß ein jedes Mittel muß nothwendig elnerwar^ men Natur scyn / ob schon es den Magen starcket. Also gcschichts auch mit vnseretN Sauerbrunnen / welcher ein Appetit zutN essen erwecket / vnd die Speysen verkochen hülfft/nicht aber / als wann er dem Magen mehr erwärmen solte / sondern weil erden auff-jührenden sauren Magen - Safft (kcr- monrum sciäum) der zuvor auff vnterschid/ ÜcheWelß geschwächet worden/auffs neue ersetzet / vnd widerumb erfrischet. D«s^ scheint der Marheit gemäß zu seyn/ vndglbt die Prob der Citronen/ vtidLeni»/ nen-Gafft/ welcher nach-der Galenifthen Lehr eben kühlet / vnd dennoch dienet er/wie täglich zu sehen / über die massen wohl / wann der Magen ganh geschwachet / der Appetit vergangen / vnd die Speysen nicht können verdauet werden ; Item dises thut auchvet proeparirte Weinstein / sauere Klee-Saltz vnd andere sauere Artzncyen/ welche doch nnt 1- ir )- l)t er >ß u ii !N n n !/ >e s / > u e >r t i r t irr PK ihrem kühlen/wann die Lehr wahr wäre/ daß der Magen alles allem mit der Wärme ver¬ richten köndte / die Verdäuung mehr ver- derben/als befördern sollen. (« a!c/e?^io»e cirirur zu ^ichLe!i3 Magen elixir, L.uclovici bexos» tinÄur, vnd andern fürnehmen Arhneyen. Item ttarrmsnz Vitriol-Geist wider die Kinder-Fraiß/ist noch in den Wiennerischen Apotecken sehr gebräuchlich / den vor Zetten her bekannte Mronomu; l'ycho Lrske, nach Jünckens Zeugnuß (cj) für das gröste srcr- num soll gehalten haben. Deßgleichen ist iMrr worden. Das dritte inxreckcnr vnftrs Sauer¬ brunnen / nemblich der Salpeter/ ist allent¬ halben in grossen ansehen: der schon offt citirte Herr Dockor ä i-chen^siöt nennet ihn ein umvcrKI-Saltz/ oder Hermetisches Gewürtz der Erden von taustnterle? Eigensthaffeen; der berühmbte Medicus in Mahren / Herr Doctor ür^nrbacli ! tttulirt ihn eine Wurizel alles Salyes / der im Lufft vnd Wasser wohne«: / ohne welchen die Erd vnfruchtbar vnd öd ist. Item / einen Vatter aller Sachen/ ohne welchen weder dieThier/weder die pflan-- tzen/ weder die Mineralien bestehen/ vnd wachsen können : Er heisset ihn weiter rin luüjechim'aller Verwunderung/ dar-» auß alles sein wachsrhum hae / vnd in welchen die Rraffe deß Lebens ist; auch den ir6 PK- den Schlüssel das Gold / VNd anders Metallen zueröffnen. Bey den Patienten verdienet er auch nicht em geringes Lov/ wann man will die Hitz / vnd den Durst stil- len/die Fäule deß Geblüts außrotten/ die tartarische / oder zähe Feuchtigkeiten dünn machen/ vnd durch den Vrin oder Schweiß anß dem Leib treiben : daher» wird dessen Geist von olv-läo croiiio (l>) in der Colic/ vnd Seitenstechen sehr gerühmbt / welchen tch sechsten etliche mahl / der doch zuvor nut Branütwein clulciücirr worden / den Kran? cken verordnet / vnd guten eik-ct erfahren; Ebenfahls kombt diser Geist auch vnter den s^irirum snripleuriricum, vnd snricolicum» welchen der erfahrne CKymicu« vnd Professor zu Leiptzig Herr Doctor viickaeliz beschriben. Herr Fridericht Hofman (i) gibt vor/ daß dem Gisst / vnd srlcmco nichts mehr widere stehet/als der Salpeter / nicht aber berge- meine/ sondern der auff Chymische Manier ist pr-parirtworden. Zn Sand vnd Grieß wird von Herrn ^ilkelmo ren-kch^ne (II) sehr gelobt diser flüchtige Salpeter-Geist) Deßgleichen werden auch andere herrlich* compollra auß disem ^Ilncrsü gemacht / als deß Glaubers slkskcü; das Fieber-Saltz kloebij: die Harntreibende Tinctur ^lallen- broccrj r ärrco sorriücarur, Le tslcrckeäicum 8ckirLöen: arcsnum clu^licsrum I»I/n6cht>>8e ist gehalten worben / wie Herr Hofmani» mit mehrern darvon Zeugnuß gibt. Das gemeine Saltz ist ebenfahls grosser vnr Krafft/ vnd werden herrliche MedicamenteN vd^ darauß pr-p-rirc; ich will hier nur allein lich Meldung von dessen st-inru, so mit den» cher Brandtwein clulcistcirer worden / was er für iliß einer Operation sey im Harnbrennen oder Heu Trvpffeln/ in Nieren/ Sand/ hypockonäch Ich fchen Zuständen/ Scharbock/Wasser^vnd Gelbsucht/ kalten Fiebern / vnd dergleichen- 8tth Etliche wollen ihn auch in Pest-Zeiten/ wann Bcl er mit dem clixire proprietatiz ^uniperine ver^ vlsx, mischet wird/über die massen rccommenclircn- Hch Mehr von diser Materp ist bey ben praÄcN zusehen. ^ö: En^ 129 ?s> mV mV M :n/ sen oie die ielN ncs ml' »rr^ era (o)' sser ites lei» )eii» für der čiri- onv >ess an>^ -er^ rc>l' tic>r l)V/ Endlich prcesentiret sich die weisse vnd Geschmack-lose Erd in disem Brunnen: vb schon sie nun in den fori-- dises Wassers sehr häuffig gefunden wird/so bleibt es gleich¬ wohl/ welches seltzam/ gantz hell vnd klar. Tue Würzungen seyn hier vnterschidlich: dann erstlich gibt dise subtile Erd/sovon Vilm ovluracillulsrumgenennet wird/ den inner¬ lichen Gliedern widerumb ihre verlohrne Krafft vnd Stärcke / wie solches lehret der verühmbte Kayserliche Leib-Medicus / vnd Professor Herr Doctor Jllmer in seinem Brieff/sv nachmalen soll beygedruckt werden. Äreben disem thut solche Erd auch die scharpf- fen Feuchtigkeiten in sich ziehen/ slssorbiren/ vnd zu nicht machen / sie mögen vokrilssch/ vder Kx: sauer/ oer alkalisch seyn / absonder¬ lich wann das scicluum prrrernarursle , wel¬ ches Paracelsus den rsrrsrum, die(-s!cnici aber ins gemein die Melancholische Feuchtigkeit Nennen / zu sehr überhand genommen; Ich hab selbsten mit diser gemelten Erden die Prob angestellt / vnd in ein scharffen Essig 8tthan / wo ich observirt / daß die sauere ^chärpffe sehr vil hat nachgelassen. Item Osses slssorbiren ist auch in vilen Wirths- Häusern/ fürnemblich in Bierlandern/ cm ^kantes Hauß-Mittel / wo die Weiber in vasBier/wanns anfanat sauer zu werden ein K Han- -ss izo Hand vollKreiden werffen/wclche dieSäurL an sich ziehet/ sblorbiret/ vnd zu letzt sich auss den Boden prscipirirr, dardurch komdtdas Vier wider zu den vorigen Krafften, vno laß sich noch lange Zett behalten. Za es lehret solches auch in der Medicm die tägliche Er-' fahrnuß/ manmagGalemsch/oder Chynuscl) xrocecliren/ daß doch in den grossen Magen, Schmertzcn/Sodt/vnd brennen/die Wenigen Sachen mit grossen Nutzen gebraucht wer, den/ welche die gar zu grosse Cchärpssedeß auss-jührenden Magen-Sassts an sich zie, Hen/sb5orlriren/vnd mfrinAren/ als da ist der gememe bolus, Krebs-Augen/Kreiden/Per, len/Cvrailen/Perlmutter/Kcrmes-Körner/ Heissendem / qedrcnnkes Hirschhorn / rer^ Orcclcu, deß ^c^clij sdsordircndes Pulvert vnd vil dergleichen; Welches mich auch da, hin beweget / daß ich solche von allem Sa^ bcfrevte Sauerbrunn-Erd/ den Patienten in jetzt gemessen Anständen eingegeben, vi^ darbe» anten csseÄ erfahren. Auss gleiche Weiß verrichtet auch sein opcr-rion deß Oolij Fieber-Pulver/ welches sicher vor dem pai-oxilmo kan gebraucht werden/ absonderlich wann man / wie etliche WiennerlschepeaÄici, austgeloste Corallcnt ! Perlmutter/Krebs-Augen/ vnd dergleichen -blorbemi» darunter Mischet. WiewolsteN die da bl, dei so des des dch jüh her ssve «Ise ein Scci eher >vui °er, Olle Sch Äel voll, den Itt uff >as ast H m- zen er- veß zie- vek er- >er/ -^5 >cr/ va- altz acu sriv sein ichk lcu/ h-n -les >vak 46 izr PA Marvil vermeinen/ daß durch dises Pulver das Fieber destwegen nachlasset / vnd auß- bleibt/weilen mit dem Schweiß/ oder Vrin/ derFebrchsche Zunder auß dem Leib kombt/ so bilde ich mir doch gänhlich ein / anderer Meynungen nicht zuverwerffcn / dassdises destwegen geschehe/weil der in Zwerckgängen deß Rückleinö (pancrcsrir) gestandene sauere Safft/wetcher scharpffer worden / wie auch die Gall/ so durch den Gallgang in Zwölff- uuger-Darm fliesset/ durch dises aklorbiren- de Pulver corri^irt / vnd völlig feiner auff- jährenden Scharpffe beraubt worden: da- bero hört nachmahlen auch in gemeltem ^arm das grosse ctkervctciren diser widrigen iweyen Feuchtigkeiten völlig auff / vnd wird also das Fieber curirek. Daß aber zu Ketten ein Schweiß erfolget / geschieht solches per rcciclenr, dann nach dem die Natur ein sol¬ chen frembden Feind hat in Gedärmen über- ivunden/ vnd ihn deß völligen Widerstands ^raubet / so wird sie auch stärcker/ vnd sucht olle Krafften zusammen / damit sie den übri¬ gen Feind / so sich etwann ausserhalb deß Mber-Sitz/ ms Geblüt verborgen hatte/ ^lligauß dem Leib treibt / bißweilen durch Schweiß/ oder Stuhl / auch durch den "nn ; mit einem Wort: durch den jenigen K r. Trieb 'Ss izr Drieb/wo die besen Feuchtigkeiten hinzihlen/ die Gänge erweitert /vnd darzu 6ilpo»irr seyn. Kan al,oem jeder auß drsen/ auftkurtzt Weiß cxsminirten Zngredtenllen vnser^ Sauerbrunnen/ gar leicht den Schlußw^ chen/wann solcheMctallen/ vndMineralie" ern so grvffenNutzen rn der Medicrn schaffend wann sie nur durch Menschliche Kunst prce" panrt werden/ wie vil nützlicher werdens^ nicht seyn/ wann sie von der Natur selbsteli/ als der besten Meisterin aller Künste" (welche alle Künstler zufolgen höchst beflisst" sevn) rn der Schoß der Erden pr«parirt/vnll in beste Ordnung aller Elgenschafften gau^ vollkommenllich gebracht werden? geschM es aber baß ein Mineral / als der Vitriol/ wegen seiner Scharpffe dem Menschliche" Leib wolle zuwider seyn / so wird dasselbe durch andere Jngredientien / als durch oe" Stahl/ Schweffel/ vnd weisse Erdendes gestalt corngirt / daß nachmahlen darM wird ein nützliches concrerum, vndheylsar"^ fte Artzney. Damit aber in lpecle von dessen Qu<^ teten etwas gemelt wird so hat man auß^ Erfakrnuß/ daß djser Roitsche Sauerbru»" küblet/ außtrucknet/ eröfinet/ durchrringeu dünn machet/ die groben vnd zähen FeuäE keilen äiüolvlrr, die flüchtigen kLirer, vl^ pr« suß ßirc Vt däv iste auß Hte übe fche cori aucl Ml! der< von Sest liri Zeh curj bnd Srot Krc lvex len/ M. >rtze fers na^ lieir en/ rcr/ en/ ien M ?n» inh o!/ )en P >en er^ vß lN^ l- >ek !t/ r;z SK. prrcipirirct, die scharpsten kumare« mild/ Vnd suß macyet/ die innerlichen Glider lubaättrin- tzlrcr, vnd stärcket; vnd endlich den völligen Anrath mit dem Stuhl/ Urm/ Schweiß/ Speichel vnd andern vnsichtbaren Auß- vcnnpstungen auß dem Leid führet. Daher» '"er in grossen Gebrauch bey allen Fiebern/ ^genommen die Dörr / oder KcÄics: >5kem wann man will die innerliche Hitz , vnd "berige Feuchtigkeiten -lrcriren/ die zähen scharpffen oder flüchtigen Kumorer dardurch corrigiren/ vnd außpurgiren. Er verdienet auch grosses Lob inVerstopftungen der Leber/ Miltzes/Rückleins/Kraßadern/Nieren/vnd dergleichen/daß hier gar wohl/ wie vor Zeiten von dem Römischen Sauerwafler köndte Sesagt werden: seniku, , L: üomacko, strleni, jecorl^ue meclcrur. Krille mollis s>rocleü iliu lulubrir ac^us, Deßgleichen treibt diser Brunn auch ^lrin vnd Sand/ befördert den Frauen ihre Zeit / stillt aber die überflüssige; Item er curirt den Saamen Fluß/tödtet die Würm/ dnd pi-rflirr in vnzahlbaren Zuständen ein gossen cffcÄ, chie nachmahlen von einer ieden ^ranckheit in tpeele soll mehrers gesagt werden. K z 2m -ss !Z4 Im überigen scheinet distr heyksamvt Brunnen in etwas gleich zu seyn dem vitrin kirten Weinstein / so von etlichen für eis universal cli^elliv, VNd k^ecjicsmcnmm polf- crellum, oder für ein Artznev Viler grosses Würckungen gehalten wirb / weil er ebei» fable ein alkalisches vnd saueres Saltz m hat; daher» er nicht allein die Gall/ sonders auch den Schleim vnd Melancholey corrigi» vnd in guten Stand bringet / welches M distm ist abzunehmen: dann so man dise" Brunnen Mit einer zähen Ochsen-Gall ve» mischet/ so wird so wohl die Bitterkeit / al» die vitcole vnd zähe Substantz vil tiettruirel, vnd benommen werden. Ich hab oben gesagt / daß er die inne» lichen Glider starcket: dann ich hab vergab genen Sommer einen gesehen / welcher durö! vierzehen Tag alle Morgen 4. s. auch nE mehr Oesterreichische Maß von dieses Sauerbrunnengetruncken/ darauff tägM auff die r v. 8eäcz, vnd mehr erfolget/ wo dM die Natur nicht im geringsten ist geschwächt worden; wann nun hier nicht ein sonde» Krafft zum starckcn verbanden wäre/ so nu» sten gewißlich grosse Schwachheiten darask erfolget seyn / weilen auch der stärckes» Mensch/ all fein Stärcke vermehren würd» wann man ihn mit anderngemeinenPurgic» Arl vnc So die Bi Wez erf! son prz Ko D gec S ker L< si S de vn S- re, stl er de er di mb- rii), eis ,ls- ff-tt eri/ sich eril ;lüt ruß se» ek- gl- ec, l-e 'l^ ,ß ie i/ > / rz; Arßneyen durch so lange Zeit solle martern/ bno räglichen so vil^ccie, zuwcgen bringen. Ich wcä h>er weiter von der Krafft dlses Sauerbrunnen keinMeldung thun/ sondern die zu End dlses Tractätls / beygedruckte Brieff/ einem jedwedern vorlegen / vnd er¬ regen lassen/ was für edlen effcÄ so vtlhoch- erfahrne Männer nicht allein in hiesigen/ sondern auch in frembden Orthen darmit prxttirr haben. Ja der weitberühmbte Kavserliche Lerb-Medicus vnd Nath/ Herr ^Doctor Hertodt/ schreibet in seinem an mich gegebenen Brieff' daß in gewissen Lol'c^ Scbmeryen / darauß Grcktbrücktrg^ ketten/ Gltder-Schmernen / Rrampff/ LontracturenEstehen/ der allerhöchste Peiffer/ vnd Artzt/ fast kern edlers/ vnd stieres Mitte! erschaffen / als disin Sauerbrunnen. Gleichermassen bezeugts der schon offt citirte Herr Docor 8orbair, vnd schreibt (s>) Inviertäglicben Fiebern/ CollenSchmerrzen / kypockondnschen Zuständen/Gelbsuchten vnd Loneraceu^ re», hat diser Roitsche Brunn / wreichg selbst«» erfahren/ein so gr-ste Rrafft/ daß er qar leicht für andern Sauerbrunnen den Vorzug vnd preyß erhaltet- Item er meldet wetter (g)dasserzuvilen Zustand ^en sehr nützlich sey / als zu den Zitter- L 4 mah-- -SÄ r;6 AK. m<»hkett/ Flecken deß Angesichts/Frä«/ tzösisihen Rreyen / zu demeingewuryel^ ten vnd vnheylsümmen Brechen/ Vek> wücklung der Gedärm / vnd dergleichen Vnd was ist endlich Wunder, daß osse/ vnd vil andere hocherfahrne krsötici, ihm allhier ein so grosses Lob geben ? massen diser heyl/ samme Brunn / cito, tuto, Le jucun^e, gesthwind/sicher/ vnd lieblich/ seine Ve^ richtungen laistet / wie solches Q-lenu; voll einer jeden Arhney haben will. Dan>l geschwind prLttirct er seinen etkeÄ, weilen er die Fieber-Hitz / vnd den grösten Durst/ so bald löschet / vnd die grausamsten Col«^ Schmertzen im Augenblick stillet. Sicher/ Weiler von so vil vnzahlbaren PresthaffteN vnd Gesandten/ Zungen vnd Alten/ so wohl in Vertreibung/als Verhütung der Kranes heilen mit grossem Nutzen getruncken wird- Lieblich/ endlich weil dises edle Wasser/ s» dein Mund angenehm/ vnd dem Magen niclst zuwider ist/ mltpurgirenvndslrcriren/ so vil würckct/ als andere ordinär purgirendt Sachen auß der Apotecken/die Geruchs v>'d Geschmacks halber / ein so grosses Grausen/ vnd Eckel einjagen/vnd mit einem Wvrt/dek Natur in allem dergestalt zuwider seyn / daß man sie fast eher will auß dem Magen heranß brechen / als sie seyn eingenommen worden« «6 rZ7 Jtemdifer Sauerbrunn hat über alle andere Purgier / vnd Merir-Artzneyen / auchdise sonderbahre Evgcnschafft / daß er den Appetitzum Eßen fast gemeiniglich durch die Santze Chur erhaltet/ welcher doch sonsten bei) andern Purgationen zu gründ gehet. Ja zu Zeiten nimbt der Hunger wegen deß saueren cxslrirten Magen - Saffts sa überhand/ daß man auch den Sauerbrunn- Gästen in etwas die Speyß entziehen muß/ damit der Magen nicht mit äderigen Eßen überhauffet / möchte der Würckung deß Sauerbrunns verhinderlich feyn. ( 244. (e) §55. (/) (^) zz. (H) /^7 (r) cLrv» sk) «-rL/sr. <^.22/. L^o^-rrl^. (m) s-r) 7)»-- 2.L (») (/>) m^rc. e<ätto» 172. s5^4. 4Ä rz8 SK> Das 18- Lapitl. VsitdemGcbrouchdisesSavr-' brvnnen. WNJe Sauerbrunnen werden gerneiniglich «^>uuff zweyerley Weiß gebrauchet / als nemdlichen in der Kuchl/vnd in der Medicin c , ZnderKuchl dienen sie/ wann man selbige für ordinär rrincket / darinn die SpenstN kochet/ Brer breyet/ Brodtdarmit buchet/ oder ja an statt eines Estig brauchet/ wie nach VorgevenThürneisers bey etltchenVolcker» die Gewohnheit seyn soll. An der Medicin werden sie gebraucht innerlich/ vnd äussis^ lick: vnd zwar wider auff zweyerley Weiß' univcriälikcr, vnd particularircr. Die inner/ liche universal Chur bestehet ln disem / wann man sie nach Rath emes Medici trincket: die particular aber/ wann sie einem gewißen Glldapplicirt werden; Zum Exempel/wann man sie giesset in die Ohren/ Augen/ Munb/ Urin-Röbrl/Mutker/ Gedärm/ Geschwür/ Fisteln/Wunden / vnd dergleichen/ darvoN vnterschidliche Churen bey den ^urkoribur zufinden. Also hat k-ienricu; ab t^eer (s) mit dell! Sauerbrunn zu Spa einen Wurm/ der ins Ohr gekrochen/ wider heraus gelocket / vnv hervor gebracht. Lolmannus (b) hat icn schwa- s 8 a d h 8 ir a a v ir d v n d! ir sc n d e> 8^ -84 -4! öS- außgenommen die weisse Erd / vnd einen vn- annehmtichen Geschmack observiren können. Zn Äpotecken braucht man bißweilen disen Brunnen an statt deß gemeinen Was¬ sers zu der kühlenden Melaun-Milch. Et¬ liche pflegen auch Julep darmit abzugieflen. Andere lassen Salpeter darinn zergehen/ WeichenTüchl darein/ vnd applicirensieauff die Leber / das häuffige Nasenbluten dar¬ um zu stillen. Vnser Herr Collega/ vnd weitberühmbte krsSicus im heiligen Römi¬ schen Reich Herr koli»»? l-cmiliur welcher disen Rvischen Brunnen schon vor etlichen Jahren zu Nördlingen examinier, ist in sei¬ nem längsten an mich gegebenen Brieff der Meynung/ daß distr Brunn auch an statt ei¬ nes mcnstrui zum exrrakiren bienen solte. Ich hab die Prob mit purgirenden Sachen/ als mit Senet-Blätterz vnd dergleichen an- gestellt/vnd zimblichcn etk-ü befunden / nicht zweistlend / daß er solches auch als em men- üruum klinum, m andern Tincturcn / vnd elixiren verrichten würde / welches ich mit nechsten weiter probiren werd. Was den Medicmischen Gebrauch anbelanget/ ist der innerliche der vornehmste/ wann man nemblicken Visen Brunnen trin¬ ket / darvon fast melstentbeils in disem ! ch eß e>! tt/ !iß )!^ er Ii- I4Z tnischet/vnd die Zähn darmit waschet; welche Mytur wegen deß säuern vnd scharpffen Geschmack mit unserem Brunn in etwas i über einkvmbt. An statt eines Clystir hat auch disen Brunn in grüsten Colic-Schmertzen zu Wienn appliciren lassen der berühmbte Kayftrliche Rath/vnd Leib-Medicus/ Herr Dvctor crglcdclius, welches auch hier in der- i gleichen Zul'tänden vnd Sand-Schmertzen vißweilen glücklich ist practicirt worden. Im Baden dienet er auch sehr wohl/ ab¬ sonderlich die Kretzen vnd dergleichen Vn- reinigkeiten der Haut darmit zu heilen- Et» - liehe brauchen auch solches Bad in Colic. vnd Eandschmertzen. Mir hat ein glaub¬ würdiger Mann erzehlt/daß er diegelbeFarb in der Gelbsucht mit disem Sauerbrunn- Bad glücklich vertriben ; welches leicht zu erachten / massen ich solchen cLLt, wann man Nemblich Essig auff glühende Ziegl gießet/ schon offtermahlen zu Munn im Burger- Spittal/bey dergleichen Patienten gesehen. Eusserlich wird diser Brunn auch ge¬ wissen Glidern applicirt: als etliche waschen ^rminhre kretzige Hand/ andere brauchen chii an statt eines Fuß-Wassers / wann die 6uß sehr ermüdet/vder mikaudern Schwer¬ in beladen seyn. Item etliche loben ihn höcl alle NUll Neu inij Sch. Sa vile 46 »44 PS- ihn in hitzigen Geschwülsten: wo zir merckeu/ das solches appUciren muß anfänglich g^ schehen / wann man den Fluß will zuruck treiben / zu welcher Zeit sonsten pflegen die h Barbierer einen in Essig eingedunckttN Schwam auffzulegen. Deßgleichen wir^ M auch von etlichen Bauren dervmbdenSwck deß Brunns ligende Koth gebrauchet / vnterschidlichen Geschwülsten der Füß/ Kretzen/vnd dergleichen.' Vnd discs ist kürh^ ^e, lich der Gebrauch in vnseren RoitM ^lc Sauerbrunn / den ich theils vonglaubwü^ H digen Leuchen gehört / theils auch selbsten i» ^flt meinen Patienten probirt/ vnd erfahren/ jcht werdauch nicht vnterlassen selbigenauffw^I ^n. tereManierzugebrauchen / vnd bessernd zuforschen / wofern mir der Allerhöchste Leben noch ferner erlängern solle. - ( Artzney-Kunst nut sich brmgt/ das jenig^ dux brauchct/was zu brauchen/vnd meidet/ was zu meiden ist. Solche Chur wird nicht ast! lern oey der Nachbarschafft dlsesBrunnenS/ sondern auch an andern Orthen pracneiret? rrsn vndrccommcnciiret solches gar Wohl der riurre krofclior, vnd Reglments-RathHerr Doctor 8ort>2ir (2) welcher bezeuget / diH rir^ durcb dises Mittel vil zu Wienn feyn in fcbn ii, srclence, oder Hertzbrein curirt wvrdc"' Nachmahlen in seinen obtcrvürionibus (b/ setzet er hinzu/ daß unser Noitschcr vnter alst Kirh blidä man die Churen in disen Kranckheiten n^ den Galemfthen vnd Chymifchc-n Fun^ menten etwas genauer erforschet/ so besing lieh 2 man/daßdiser Brunn alles verrichtet / wS' H>enh darzu erfordertwird. 1. Dann erstlich thut er die erhitzten - nerlichen Glider abkühlen / gleich wie^' Zeiten Oelcnu8 die faulen hitzigen Fieber^ bys^ frischen Wasser cnriret hat. Es ist allE Dass auch nicht/ als wie bey dem gemeinen friE ,runl Wasser zu furchten / daß etwann ein LM ^l ed blahung deß Leibs/Verstopffung / Wal?'j ^kejs sehr hieff! --. Kerl Lern Brunnen leicht den Vorzug E kenl Welches auch nicht zuverwundern/ bannst sei^ ^ch M (e) obfcrviret/ erfolgen sollen / weilen disee Sauerbrunn geschwind den gantzen Leid M I durchgehet / vnd zugleich auch die groben bo- Vnreinigkeiten durch den Stuhl / die wässerigen durch den Urin/die subtilen aber nk durch den Schweiß / vnd vnempfiMche ret' trsnzpirarion gantz sanfft außführet. Zum andern widerstehet diser Brunn )er- auch der Fäule: dann wann die saueren h>i- M riruz, auß Vitriol/ Schweffel vnd Salpeter s-bl' in den Julepen / bey den faulen Fiebern/ ss fchr von dem R.iverio rccommenäirt» vnd UN r (bl hiesigen Orthen mit sonderen cLA gegeben at^ iverden/also mußvnsererSauerbrunn noch» wendiger Weiß allhier vil besser vnd sicheret nrE siyn / weilen die schädliche Scharpffe deß n^' Vitriols ist schon in der Erden von dem Schweffel/vnd andern Jngredientien zimb- lich actempcrirt vnd eorrigirtworden. Nicht Weniger verrichtet diser Brunn hier auch seinen cffeH, vermög deß Salpeters/ dann wir hat der bcrühmbte Landschafft-pK^icnr, e vs' wid ältister krgöticur zu Grätz Herr Samuel r bysenschmidt über die massen den jenigen Salpeter gerühmbt / der aus; disem Sauer- sscl)^ drunn ist exrr-hirr worden/mit vorgeben/ daß M M edlere opcrarion, als von den gemeinen aisck' "Sreinzeltl zu hoffen sei)/ welches ichauch bey l,e kett j rch eii« ,ftk er>l seß n^ v-l' V^ 0^ 4^ 145! ?O> Obwohlen nun in Vergleichen Begeben¬ heiten/ wie es die tägliche Erfahrnuß zeiget/ wlgutes vnser Brunn zuwegen bringt / so darffman ihn gleichwohl nicht ohne Vnter- schid ein jeden trincken lassen / sondern es soll zuvor wohl exsminirr werden /ob das Älter/ vnd die Krafften darzu rachen / oder ob ein andere Verhindernuß verbanden: sonsten Zöchte es geschehen/daß die natürliche War¬ we/welche ohne diß gemeiniglich sehr ge- lchwäü)et/ köndte vvlliglich abgekühlt / vnd üußgelöschet werden. Neben Visen soll man auch wohl erforschen / ob dise Fieber ftyn EcÄur primsnj, oder ^Ms>rom3licr, das iss/ vb sie ohne / oder mit einer Verletzung ande¬ rer innern Glider entstehen: dann wann ein 'Nllrmm-rion, oder Geschwür darbey ver¬ handel,/als wie in Scyten-Stechen/Ent¬ bindung der Lungen/ Blut speyen / rochen Ruhr/ blutigen Urin/Nirn/ vndBlatter- Geschwüren geschieht (von welchen nach- wahls in lpccie etwas soll gehandelt werden) lv ist rathsammer / daß man sich von solcher Awr enthaltet/ vnd an statt ihrer / andere Mittel darreichet. Hier köndte einerfragen / wie vil/ vnd ?uffwas für Weiß man in Visen Zustänven ^en Sauerbrunnen trincken solle? Ich ver¬ neine / daß allhier weniger/ als in andern L z Kranck- -Ss rr» PK- . Krankheiten zu geben sey; dann wann man sötte zwcy/drey/ oder vier Maß trmcken/ s» wüste er nothwendig durch den Stuhl operi- reu / vnd ein zimbliches purgiren verursachest^ auß welchem gar leicht die bösen FeuclM ketten im gantzen Leib köndten auffgerügel^ vnd die Kranckheit vermehrt werden / a^ sonderlich/ wann eine grosse Menge der lM im Leib verbanden / welche man auch vorher mit purgirenden Sachen nicht darff E führen/ weilen hiesige kraSici bey solchen ständen niemahls ein starčke Purgation / im abnehmen der Kranckheit verordnest wollen. Ist also sicherer/ daß man allW weniger trinckt / nicht zu purgiren/ sonderst nur abzukühlen/ vnd den Leib offen zu haltest' gleich wie man sonsten das Tamarinde^ Wasser/ oder mit Vitriol / vnd Schwell^ Geist angesaurteZulep/ zu disem Endve^ gleichen Patienten zulasset. ,. Wann also die wenigeQuantitet wirst in acht genommen / kan man jede Zeit Krancken ihn trincken lassen. Will man a»^ ein rechte Purgation darmik verrichten / muß/ ehe die Hitz völlig nachlasset/ nichts geben werden; darneben soll man/wiezE Meldung gethan / die Krafften / vnd Vmbständ wohl betrachten. Deßgleiw^ fepn auch in disem Fall die Anwohner yelu der dis< Net mi< G- Mcl e < len der M. dnl Hal ner Sär larc ehe fen Seh liak ' s» eri- en/ tlg^ elk/ ab^ -iaü er» nß, ue» stet ek» en< en- ftl/ et> irv vie bet ft )!)/ M -ey e>n dem Vrfprung nicht nachzufolgen / welche dises Brunnen von der Wiegen auffgewoh- Nct/vnd sich nach Genügen in aller Hitz dar¬ um/ ohne einige Gefahr anfüllcn / dann die Gewohnheit erlaubt vil / welches bey andern nicht zu wagen. r/s. r^- «/e« (5) /<^. /. cst bei) den Medicis ein grosses disputi- ten/woher cs kommet/ vnd welches eigentlich der Orth sei) / auß welchem die Fiebrische Matery hervor steiget / das Geblüt mkcircr, Und den ^sroxismum verursachet. Die Alten haben mehrentheils der Kräßadern / die Neuen aber die Verstopffungen der Seyten- gange deß Rüeklein soblkruÄionc; cluÄuum ^tcrslium psncrcsri; ) andere auch ändert Tbeil darfür gehalten. Zch will hier solche iKcorjsche Vmbwege/ die in der kr-xl so gros¬ sen Vnterschid nicht machen / völlig vorbey Sehen / sondern nur mit Viler gelehrten L 4 Män- 46 Mayyer/ wie auch eigener cxpencnr bekraff" ttgen/ daß dlser Roitsche Brunn / so wohlin einfachen/ vnd doppelten dreytaglgen / als andern Fiebern / mit grossen Nutzen ge" braucht worden. Man pflegt ihn aber zu trincken an einem Tag/ wo kem Fieber ist / wofern man verlangt/ die bösen vnd zähen Feuchtigkeiten darmttdünn zu machen/ zu preepariren/ vnd außführen. B>ßwcilen gibt man ihn auch an einem Fieber-Tag: also hab ich gesehen in einem doppelten drei-tägigen / nach dem der Leib durch genugsammes cligeriren/ vndpur" giren ist cklpomrr worden / daß ihn hat der bee rühmbte Professor, vnd Kayferliche Letb" Medicus Herr Doctvr JNmer 6. Stund für dem psroxilmo trincken lassen / daraun gute Würckung erfolget. Bey vns ist d>e Gewohnheit/ selbigen in abnehmen der Hst an statt dec saueren Zulep zu trincken / wo er auch guten esscS thut / nemblichen er tempe" rirt die Hitz / löschet den Durst/ vnd purgirt durch den Stuhl die überige Feuchtigkeiten- Dsse Weiß zu trincken wird auchapprobirt vondemKayserlichenRatk/vndLetb-Medie» Herrn Doctoc Hertodt / wie in seinem an mich gegebenen / vnd zu letzt beygedruckteN Briest zu sehen/ wo er meldet / daß er offter" mahlen ein oder zwey Seidel von diseni Sauer" ifZ PK- Sauerbrunnen eben in abnehmen der Hitz jutrincken gegeben/ darauff entweder ein häuffigcr Schweiß / oder etliche Stuhl er¬ folget / vnd also die febrilische Matcry ist pl-Lcipirirr worben Deßgleichen erzehlet auch ttorliius (z) daß er einem Edelmann auffsolche Weiß das rerrian,Fieber mildem Schwalbacher Sauerbrunn völlig ver¬ trieben. Doch muß man acht haben / daß disec Brunn nicht in der grösten Hitz deß Fiebers/ absonderlich in grosser Menge getruncken wird/dann es kvndten gar leicht böse Zuständ darauß entstehen / weilen alle geschwinde Veränderungen von einem conrr-nio zum andern für sehr gefährlich von den krittore- lischen klriloloplnr seyn gehalten worden. Ich hab oben auch gemelt / daß man dise Chur allererst soll anfangen / wann der Leib mit purgiren genugsamb ciispomrr ist/ dann sonst köndte es auchgeschehen/ was vor etlichen Jahren einem Geistlichen allhier widerfahren/welcher seinem mit einemFieber behafftenGespann/ anher» dasGeleithge, geben / vnd ohne weiters purgiren / nur curlo- 6rer halber die Chur angefangen / darauff er bald ein drei-tägiges Fieber bekommen / Da doch sein Gespann / weil er den Brunnen rechtmässig getruncken/ von solcher Kranck- L z heil 46 "4 heit völlig curirt worden. Dergleichen Exempel habichftlbsten etliche mahl.gesehen/ daß wegen deß Mißbrauü) auß einfache» rerrisn-Fiebern/ scyn gedoppelte entstanden/ vndandere Zustand darzugeschlagen. Daß aber vnser Roitscher Sauer, brunn / nemblichen rechtmässig getruncken/ wegen seiner Sauere / vnd andern Eigen, schafften / sv vil in den Fiebern würcket / ist leicht zuerachten/weilen andere saureklcllic-- memenin solchen Kranckheitcn grossen ctkcK thun/vndins gemein V0N den kuchoribm re- commcnciirr werden. Also rühmet chi ve- riur (b) in vollkommenen dreytägtgen Gall, Fiebern/denS6)weffcl-geistinPurtzlwasser« ErulinAlus (c) den Fieber-Franck / so auß Vitriol-Geist/ vnd Ockon-Wasser gemacht wird. k^rchianu; 2 ^nückr (cl) sein arcsnulN ^uplicgrum, vuddenAlaun/dermitDrachen, Blut tlNZirr worden: Andere brauchen den pr-parirten Weinstein / vnd mehr derglei, chen auß saueren Saltz vermischte Medica, menten. Dannoch thut vnserSauerbrunn/ der von der Natur sechsten in der Erden auff ein bessere Manier gemacht wird / jetzt ge, dachten Artzneyen weit vorgehen / in dem er mit seiner eröffnenden dünnmachenden / vnd prrcipmrenden Krafft / das überige aust, sieden/vndctkrvclciren/ fowegenZufluß der ! ' Os rsf Gall/ vnd deß Rücklein-Saffts im Zwölff- finger-Darm/ nach Silvij Lehr/ entstanden/ gar bald einstellet/ den febrillfchen Zunder außlöschet / vnd die überigen Vnreinigkeiten auß dem Leib führet. Welcher mehr m diser Matery verlanget/ der kan lesen Henn Perri ^iurij inrirulirtes Buch: ^rcsaum scillulsrum, (c)wverfreybekennet/ daher selbstenvvn einem dreytagigen Fieber / vermög deß in Franckreich entspringenden pruvinrischen Sauerbrunnen völlig fey liberirer, vnd von andern Zuständen / die er vnfebldar hätte er¬ warten müssen/ lange Zeit xrrlcrvirr worden. Was das viertägige Fieber anbelangt/ solches wird in gemein für ein Schänd / vnd Spott der Medicin gehalten / dahero jener Mahler so vngereimbt nicht pocuürer, als er den Artzney-Gott Llculspium auss einen köstlichen Thron mit Farben entworffen/ vor welchem die meisten Kranckheitenknyen- der in gröster äevorion gehuldiget; allein das boßhaffte Ouartan-Fieber hat neben etlichen andern Gespanen / auff der Seyten stehen¬ der/mit höllischen Lachen die Feigen gezeigt/ vnd solchen überflüssigen Ceremonien nicht Gesellschafft leisten wollen: wohl wissend/ daß in dergleichen Zuständen auch die vor¬ nehmen Medici / wo nicht völliglich den Proceß/auffs wenigste doch vil Zeit vmbsonst ver/ HÄ lsS PS- vermehren pflegen. Die Vrsach aber diseil langwehrenden Zustands / seyn meistentheilS die harte Verstopffungen / dann je mehr sel- bige seyn eingewurtzclt / desto länger wehret auch die Chur. Man muß auch in disem Fahl nicht allzeit dem Mil!- beschuldigen/ dann ich hab selbst für 6. Zähren zu Wienn mit dem berühmbten Kayserllchen Leib -Medico vnd prof-ssorc Herrn Doockor Jllmer gesehen ein todten Cvrper eines Officiers ( der an disem Zustand/ als der kalte Brandt ins Gedärm darzu kam/gähling gestorben) daß sich Miltz / Leber/ vnd Kräß-Ädern noch zimblich wohl gehabt / allein der ganhe Vrsprung der Kranckkeit ist im pincrcsrc, oder Rücklein/ gestecket/ welches mir mit lauter zähen / di- cken/ vnd verhärten Feuchtigkeiten / abson¬ derlich in Seyten-Gängen haben angefüllt/ vnd verstopfft befunden / solche hatte Ver¬ stopffungen aber werden meiftentheils durch vnsern Sauerbrunn auffgelost; dahero rc- «ommencliret auch absonderliä) dise Cbuk Herr Orolur Ubelbsclier. deßgleichen der emertirre Professor. vnd Kayserltche Regi¬ ments-Rath Herr Dvctor 5orbait (s) welches ichl auch sechsten etliche mahl mit guten Nutzen bey solchen fcbricitLnre» ^raüicirer. Zch -ss lf7 ps- Jch will noch zum Beschluß das Zeug- vus kerriQiurij deysetzen/ welcher mildem kruvinrischen Gauerbrunn / zwey vnd brey Jahr wehrende Quartan-Fieber curiret/ wie in seinem »rcsno »ciciulsrum sg) mit Meh¬ rern zu sehen/ wo er endlich also schreibt: Jetzt kan mandiebekanteFieberRinden/ cbinacbins, «lderumb zurück nacher pem in Indien schicken/ welche nichts-gewiß das viertägige Fieber stillet / als vnsir Sauerbrunn ; Neben drstm ist sie auch sihr hitzig / vnd verursachet -fft: r-ciUi- VL!,öcc. Auß Welchen man leicht die abson¬ derliche Krafft im stärcken kan abnehmen/ in dem in so langen Kranckheiten die inner¬ lichen Glider werden zimblich geschwächt!/ vnd verderbt gewesen seyn. (o) /. 12. (/>) /7. (ei) (-) -8. (/)»»c^. /0. (^) Das 21. Kapitel. Vsn den Rranckheiten dcß Haubts/ w- vnsir Gauerbrunn kan ge-> brgichr werden. ^MBwvhlen der Hefflschc ^lcclicu! Kolman, j,, Beschreibung deß k^rmonki- schcn Sauerbrunnen (») sowvl imcuriren/ alr als xrrlcrvr'ren deß Schlags/ gedachte» Brunnen recomwcnciiret/ so ist doch bei) vns noch Niemands gefunden worden/ welcher es in disem Zustand mit der Roitscher Chur hatte wagen wollen: dann erstlich ist diser ge- meiniglich ein kalte Kranckheit/ welcher der Sauerbrunn nach Lehr deß Kays.Raths vnd Leib-Medici Herrn Docker Jllmer (b) nicht dienlich ist. Neben disem seyn die Alte» fast meistentheils disem Zustand vnterworf- fen / wo ebenfahls solche Chur widerrathen wird. Ja wann man die Erfahrnuß als die beste Weegweiserin vmb Rath fraget / so wird man finden / daß solche Chur vffter ge¬ schadet/ als geholffen hatAlso registrirt der berühmbte krokcttor zu Jena / Herr 6ucrncrur ^.oI6ncciur (c) daß der Landgrass Wilhelm / nach verrichter Sauerbrunn- Chur sey am Schlag gestorben / bey dessen Eröffnung man vil Wasser in der Hirn- Schall gefunden. blenri'cus ab tteer (ci) er- zehlet ebenfahls / daß ein sechtzig Jähriger Thumb-Hen/ vnd vil andere in wehrender Chur deß Spadanischen Sauerbrunn ge¬ meßen Zustand bekommen / vnd darmit das Trincken vnd das Leben zugleich beschliessen müssen. Desgleichen hat auch Herr Doctoe Lebenwaldt bey vnseren Noitfchen Brunnen etliche mahl observirt/ daß starke Catarren/ Schläff" s I i l i Schläfferigkeiten / schwache Gedächtnuß/ vnd andere üble Zuständ darauff erfolget/ wann die Trinckenden entweder zu alt / oder nm hauffigen Schleim feyn überladen ge-- weftn. Nichts desto weniger rathet Herr TberbsräuL Qockelius (e) die Sauerbrunnen zu Verhütung deß jenigen Schlags / darauß Menge oder Scharpste deß Geblütö/bey den Blut-reichen / vnd Gall-sichtigen entstehet/ weilen darmit das Geblüt corngirt / vnd die erhihren MnerlichenGlider temperirt werden. Die Zeichen aber/ welche solchen Schlagan¬ kündigen / werden von disem kmkore als» beschnben: daß sie nemblichen bey gesunden Letb ein rothes Gesicht / vnd auffgelauffene Adern in Augen haben / dem Schwindel seynd sie vnterworsten / das Gedächtnuß P schwach/ bekommen wicht ein Rausch / vnd ehe man sich verficht / fallen sie nider/ welche Arth deß Schlags die gefährlichste ist. Ich hab vor etlichen Monatben allhier ein solchen Patienten vnter meiner Ebur gehabt / wo sich vorher» alle erzehlte Zeichen erwiesen; den Cauerbrunn hab ich aber in wehrenden p->roxilMo, weil die Fraiß auch darzu komm/ nicht rathen wollen / sondern andere Mittel gebraucht/ dardurch er nut der HülffGottes von disem Zustand ist befreyet worden. Was r6o Was die psrai/sm, oder Unbewegliche keitder Glider anbelangt / so mestientheils ist Oesterreich/ vnd Stepermarck auß der übel curtrten Colic entstehet / vnd von den vnserst gen aber vnrecht/ ein Eontractur genennt wird: diser bienet/ laut Erfahrnuß deß schott offt citirtcn Herrn Doctoris 8och-»ir (f) über die massen wohl vnser Sauerdrunn/ nicht allein solchen Zustand zuverhüten/ so», dern auch / wofern er schon würcklichver/ Händen/ glücklich zu curiren. Ich hab vere gangenen Sommer dise Chur zu Grätz einertt Barbirergerathen/dem die Gliderauß haust figer Gall dergestalten vnbeweglich waren/ daß man ihm als einem Kind die Speyfen Hal müssen in Mund geben / vnd danuoch ist er einhig vnd allein durch difen Brunnen zar vvu>s«n Gesundheit gelanget: welches nicht zuverwundern/ weilen volrur (Z) solches bekrafftlget / daß mit dem Lourirom'lchett Sauerbrunn in Hranckreich alle dergleichett Auständ seyn curtrt worden. Solchen verrichtet auch der kruvinriscbe/ k^rmonrifchr vndSchwalbacher im trrncken vnd baden/ wie bey 6iurio, tlorüio, vnd Lolmrnno tUll mehrern zu sehen. In der Fraiß ist vnser Sauerbrunn ertt nu. 'iches Mtttel/wannnemblich die Kranck^ heit von einer scharpffen Gallichten Materb i6i ^K> h- herrührek / welche in einer hitzigen Leber/ vnd in andern verderbten Glidern eenen«, vnd >el Nachmahls m das Haubt geführt worden; rie AlsohabichzuWienn bey einem zo.Zähri- n't gen Gallsichtigen Mann gesehen / daß durch B ! dise Chur die ms Haubt steigende döseFeuch- H tigkeiten seyn zimblich pr-ecipirirr, vnd der N/ psroxismus nachmahlen auff lange Zeit pra¬ ll/ trskirr worden. Deßglerchen hat auch et- r/ liche mahl der Kayserlrche Rath vnd Leib- re Medicus Herr Dvctor Hertodt obscrviret/ ni daß diser Brunn grosten Nutzen geschäftet/ ist wann die Hirn - Häutl von den hinauff.-stei- 1/ senden Dämpften irncire werden / wie in sej¬ at nem zu End beygedruckten Briefs mit meh¬ ek rern zusehen. Von dem Dönigsteiner ar Bauerbrunnen meldet ebenfahls volTus(b) ht daß man allda / wann nichts Helffen will/ soff c/ fem Zufiucht nehmen. Doch kan man sich e» hier einer Behutsambkeit bedienen / abson- M derlich wann das Haupt nicht leydet von ä Verletzung der vnteren Glider / sonst möchte he l Man die scharpffe M.itery dardurch noch I/ Mehr auffrigcln / darauß nachmahlen / wie ht Willis will (i) gar leicht köndten die Sinn- Ge'.ster auffs neue exploclirr, vnd die Nerven lN convellirr werden. , Was die Sauerbrunnen in der Vn- y immgrelt/ oder Rasenheit (mani») operiren/ M hat i6r PK. hat erfahren jene rasenve Jungfrau Wolffenbüttel/ darvon Lolmaanur (k) er/ zehlet/ welche lange Zeit auff dem §eld he/ rumbgeloffen/ ihre Kleyder zerrissen / doo) endllch durch den Pyrmontischen Sauere brunn curirt worden. Deßgleichen hab ich auch zu Wienn vor zehen Jahren gesehen/ daß der Kayserliche Rath vnd Leib-Medicus Herr Doctor Jordan / einer fürnehmeN Persohn disen Sauerbrunn verordnet / die entzündtenSinmGeister darmitabzukühleN' Doch ist dise Chur vnterwegen zulassen/ wann die innerlichen Glider gar zu sehr s. /. («)^) o^/e>^/<,e. F. Das 2 2. §apitel. Vb vnftr Samrbrvnn m Brusi' Zuständen dtenkch 8HBsthon die saueren Arhneyen in del ^Lungensucht meistenkheils nach Vergeb meinen Galenischen Lehr verworffen werden/ so finden sich doch etliche vnter den neuen ^mkoribu;, welche selbige über die massen recommenäiren ; Also lobt(-rüIinLiu;(a) in der Lungen Sucht / Dampff/ Blutauß, werffen/ Steck-Catarren / vnd andern Brust-Zuständen/ das Schweffcl-Oehl/ oder dessen Geist / wann man nemblich dise Medicamenten auff gewisse Manier pr-rpa^ rirt/vnd in dienstlichen Wässern emgidt. Johannes Züncken (b) gibt vor / daß das faule Lungen-Geschwar/durch nichts bessert als durch die flüchtigen saueren Sachen ver> hindert/ vnd corrigirt wird. .tzechtstetter(c) gedencket eines Lungensichtiaen/ welcher mst dem Wildunger Sauerbrunn an einem Durchbruch curirt worden ; von welchem EUenberger ( sü Ni K N! Ni d. ai d 2 n r e r s i 1 , -ss '6s šobil in der Lungen-Sucht verrichtet/ als die z,EsclöMilch. psulu! Larbcrrc (e) bezeugt/ daß er in dilem Zustand / wider die Lehr aller krEicorum, sich habe Mit guten etkcck, der temperirten saueren Sachen bedienet; vnd gibt die Vrsach: weil er erfahren / daß die A süssen Medicamenren / so von den saueren * Nicht temperirt gewesen / schier allezeit den Krancken geschadet haben. Johann korr»(r) ek nimbt in dlsem Zustand sein Zuflucht zu den e/ Mit BltriolangefülltenWässern/vnd lehret/ rr/ daß sie die schwache / ja auch mit Geschwehr angesteckte Lungen zusammen heilen / auß- rr drucken/vnd ihr die vorige Krafften ertheilen. h Noch ein neueres Exempel registrirt m Kphe- - weritlibus nsrur« curiolor. (^) der Chur- t Brandeburgische Leib-Medicus Herr ^cnr- / rcliur, wie daß im verflossenen »684- Jahr i ein 65. Jähriger ksüor zu Sachsendorff an ' der Oder gelegen/den die Medici für Lungen- sichtlg gehalten / eintzig vnd allein durch den in etwas saueren Brunn zu Freyenwaldzur völligen Gesundheit gelanget/ vnd wider aller verhoffen curirt worden. Nichts destoweniger / so man die Er- Mrnuß / als die beste Lehrerin bey vnsern Rmschen Sauerbrunn darüber berath- ichlaget/ so wird man nichts anders befinden/ 6lö daß dise Chur rw'istenthetls in solchen M z Zu- --6 1-6 Zuständen geschadet / vnd den Todt / ehe mans vermeinet/zuwegen gebracht. Dann au vb schon es anfänglich das Ansehen hat / daß C er mit kühlen dem Fieber: mit drücknen/ den vr Catharren: mit -bttergiren / vnd reinigen tv demLungen-Geschwär köndte dienstlich seyn; lr dannoch / wann man alles dises gar genau U beobachtet / wird man endlich finden / daß fi sicherer sey solche Chur vnterwegen zulasscril ° bann darauff erfolget offtermahls ein starckes i purgiren/vnd Durchbruch / welchen erster (k) schon längst für tödtlich gehalten; < Item das Husten nimbt auch überhand/ die < fressende Schärpffe wird im Geschwür ver- mehret / der ganhe Leib noch mehr außge- j drucket/ biß endlich das End herzu nahet; dahero hat der weitberühmbte Kayserliche Medicus vnd Burgermaister in der freyen ReichsStattSchwemfurth/wie auch vnserS ^csöcmischenLolle^ij dlrrurrLunos. kobwül- dlgster kr-ser Herr Johann Michael kekir (i) nicht unrecht von den edlen Schwalbacher- dl^mpben geschriben/ daß sie eintzig vnd allein die Lungelsichtigen mit vnwilligen Augen an- schauen/vnd die mit Franhöstschen Wahren/ oder Neapolitanischen Kleinodien / ange- steckte Venus-Kinder auß angebornek Schamhafftigkeit nicht leyden können. Deß/ «6 PK A Deßgleichen ist vnser Sauerbrunn nn auch verbotten im abnehmen deß Leibs/ aß Cchwindsucht/Dörr /oder bcüics, wie schon en oben gemeldet. Wann aber solches abneh- :n Men herrühret / auß Verstopffungen der i? innerlichen Glider im vntern Leib/ so kan biß- n Meilen der Sauerbrunn / wie auch andere ß sauere Artzneyen / zu dem eröffnen statt ha- / den/ wofernlnur keine andere Verhindernuß verbanden. Also hab ich zu Wienn einen Mahlergekennt/welcher amgantzenLeib sehr ! abgenommen / als er nun ein Zeit lang von alten Weibern /vnd andern cmp^rici-i, für ein Dörr: vndLungelsichtigen gehalten/ auch die Milch/vnd Bad-Chur / sambt andern Brust-Artzneyen/ vmbsonst/vnd ohne cffcÄ gebraucht worden / hat er sich endlich einem erfahrnen kieckco ergeben / welcher nach ge¬ nauen cxLminiren/weil er kein Husten/ vnd drucken auffder Brust/ auch kein Hitz nach dem Essen verspühret; Item weil er den Stuhl etwas weiß befunden / alsobald die Vcrstopffung der Milch-Adern / vnd Kräß- drüßlein/ für den Vrsprung der Kranckheit gehalten; zu welchem End er auch eröffnende als vitrivlirten Weinstein / vnd an- vere auß Vitriol/ vnd Stahl proeparirte Artzneyen verordnet / dardurch der Patient Vvlllg rekiruire worden- M 4 Wel, . «6 »68 PK. Welcher melwers von solchenHistoryen pf haben wili/der lese Remici rb l-jecr imimlirttö ln Büchl8psöscrenea (k) wo er meldet/ dal; die Wermagristen/vndAußgedorrten/somehr dem Todt, alsMenschengleich gesehen/ ver/ K müg deß Spadanischen Sauerbrunnen > (dem der Rottscher nach Viler Meynung l' gleich seyn soll) wider zum völligen Fleisch kommen/vudcurrrt worden. . Im Dampff/ oder Engbrüstigkeit/ ' Entzündung der Lungen/ Seyten-Stechen/ l Blut außwerffen / Husten / Catarren/ vnv ' andern Brust - Zuständen / wollen etliche Visen Sauerbrunn recommencliren weil er Schweffel/ Stahl vnd Alaun führet/ die der Lungen mehr nützlich/ als schädlich seyn. Ich Will zwar nicht laugnen / daß bißweilen in Blut-reichen / vnd Gallsichtigen / wann die Kranckkeit noch neu / die Lungen nicht von scharpffen / vnd gesaltzenen Feuchtigkeiten durchfressen / weder ein häufflge Gall / oder Schleim im Leib verbanden / dise Chur vil fürnehme hocherfahrne Medici/ mit grossen Nutzen gewagt haben ; Also hat Herr 6ockeliu5 (I) sambt andern tzleclicis zu UliN einem jungen vnd hitzigen Mann zuAbwen- düng derCatarren/dieSaurbrunn-Chur ge- rarhen/ wie in gemeltem Conülio dessen Ur¬ sachen mit mehrer« zuersehen seyn. Hier pfle- -86 169 PH m pflegen vnfere krsürci nm der RoitschenClM 's I in Eatarren sehr sicher zu gehen/ außForcht/ ie es mochte der nn Leib gar zu haussigc zähe ^r Schleim/ durch den Sauerbrunn dünner gemacht werden, vnd nachmahlen mit dem >l Geblüt vermischter / vermög der circul-non ) in vre Lungen kommen / alwo er sich nach s 8chneiäeri Meynung tm) IN den Enden der Pultz-Adern köndre gähling scpariren / dar- ' durch die Engbrüstigkeit/ welcher die Alten/ Vnd kalten ohne biß sehr vnterworffen feyn/ Nicht allein nicht würbe Nachlassen / sondern wol ärger werden: Ja es könbte leichtlich ein Steck-Catharr gar darzu schlagen / vnd den Patienten in die gröste Gefahr stürtzen. In hitzigen scharpffen / vnd dünnen Catharren ist vnser Sauerbrunn auch ver- botten / weilen in disem Zustand andere ge- falhene vnd sauere Sachen für ordinär scha¬ den pflegen/ wie ich vergangenen Winter in disem Zustand bey einem Alten gesehen/ welcher an statt der Chur ein ganhen Häring gessen/ weilen er gehört / daß gleich zuvor ein Weib durch dises Mittel völlig fey curirt worden; allein weil deß Weibs Catharr von einer zähen vnd schleimigen / diser aber von einer subtilen vnd scharpffen Matery / den Ursprung hatte / ist das conccpr verrückt worden/ vnd hat dise empirische conscauea» M z hin- r7«> hincken mässen / maßen der gute Alte/ wegen der vermehrten gesaltzigen Feuchtigkeiten ein grössers Hüften bekommen / vnd noch darzn ausss neue heisser worden. Im Blut außwerffen lobt Johann korris (n) die jenigen Sauerbrunn / welche kühlen/als daift der Lng-ldische bey s.kiauri- rio, von welchem er schreibt / daß er nicht einmahl gesehenBlut-speyende/jagarLungel/ sichtige/ die dardurch seyn gesund worden: dann weil er Vitriol führet/ so soll erzuni Blut ftillen/ vnd außdrucken der Lungel sehr kräfftig seyn- auch nicht ins Haubt steigen/ wie es andere hitzige / vnd Schwefflichte Wasser machen pflegen. Wiewohl ich nun disem fürnehmen Mann / vnd berühmbtett Professor! zu Padua nicht will ablaugnen/ daß dergleichen effeS von denSauerbrunnen die Vitriol führen/ in Welschland erfolgen sollen; so gibts doch allhier / vnd andern teutschen Orthen die Erfahrnuß / daß vnftr Rottsche Brunn / welcher eben Vitriol hat/ dergleichen opersrioki nicht thun will: ob er es aber zu Venedig/ Rom/ vnd anandern Stätten / wo er hingeführt wird / auch ver/ richtet/hab bißdato noch nicht erfahren köflen» Ich wäre fast der Meynung/ es kondtedar/ durch das Blut außwerffen eher vermehrt/ GlS benommen werden/wie solches «ss 17» W> (o) mit einem bezeuget / welcher Anno 166 r. vnter wehrenden trincken deß Egrischen r Sauerbrunnen / ein Blut außwerffen be- kvmmen/vnd darüber auchgcstorben. Mehr ' dergleichen vnglückliche Hlstoryen hat der lveitberühmbte Augspurgische Medicus Herr l-ucsr 8cbrLlciur l» k. ^caclemiie bkt. furios. ^öjunAu!, L p. t. lnclstt Lolleßij blcäici tpettslriliz Occsnu5 (p) verzeichnet / die em jeden von solcher Chur genügsamb können abhalten. Znm Befchluß will ich noch beybringen/ was von vnsern Sauerbrunn in Brust- Zuständen haltet der berühmbte Landschafft ' Medicus / vnd Grätzerische krsHicu; Herr Johann Baptista Wagner/ welcher vnter andern in seinerro.Jährigen prrxi observirrea «xperimemcn, die er mir als ein sonderer freund vnnd Patron commumcirr, auch difts geschriben ; die Wort lauten also: Vnstrer berühmter Professor Herr voüor §orbsir > will inBrust-Rranckheitenwe^ gen deß Goldschwcffcl / wie auch ksy- knunclu5porri,, Zarin der Lugenstrche we^ gen deß Vitriol / die Sauerbrrmn-Lhur rachen. Ich aber hab auß dem Roit^ scben Brunn noch niemahlen den er^ wünschten csscü vcrmercken können: vnd -S6 »7» ob sibon shtt etliche Lungensuchtge /wi^ der meinen R arh vnd Willen/ durch ek> licheTag gerruncken / so haben sie doch alle bald darauff die Schuld der Nak»k bezahlen müffn / welche villeicht noch gute Zeit / auch mehr Jahr / Herten le/ den können Ich kenne nur einen eintzi> gen Engbrüstigen / vnd Galhirchtrgerl 2lleen / der gemeiniglich zu Sommers^ Feit in der Frühe / ern oder andern Be/ cher von distm Sauerbrvnn mir Nuneä trrncket / wer! dardurch der Vrin b.för^ dert / vnd andere böst Feuchrrakelrel durch andere weege auß dem Leibgettt^ den werden. 17. /. sL/. Z. /0. scrÄ/- c) (/) eo»//. eS- /e^v-rr. >»e^. ^<1^. («) LK. /eK. /. (»eov/«/e. 28. ee»r«>-. 2. (e) o^/e^-E, 5/. //k/vvr^ra/r« W4-M DaS l7Z Das 2 z. Zapitki. Vb discrSa»erbr»nninkNAtz/ Leber / vnd anderer mnnerllchen Glider Zuständen kan ge¬ braucht werden K ?ls vnser Sauerbrun für Nutzen schaf¬ fet in dergleichen Kranckheiten / bezeu¬ get der Kayfertiche Rath vnd Leib^erlicus Herr ^srrkgeuskrsnclscu; ^crroää Todten- feld/welcher in seinem an michgegebenen/vnd amEnd disesTractätls beygedrucktenBrieff ihm folgendes Lod gibt : Dann gleich wie biser Roiksche Sauerbrunn /dieV ngleich- heit deß Geblüts/vndEntzündung der innerlichen Glieder corrißirr , fhnen ein Stärcke mierheiler / vnd die Schärpffe der Feuchtigkeiten entziehet also hab ich ihn auch in den einaewurtzelken Vers» stopffungen / auß welchen das Abneh^ nehmen deß Lechs / die Gelbsucht/ Sand vnd Grieß m Nieren/bypockolicli-isthe Zu« stand / vnd mehr übel erfolgen pflegen/ über die masten nützlich befunden Ja man erkennet solches,auch bey vns in der ex- xeriemr. daß neben dem Kühlen / vnd Eröff¬ nen ein sondere Eigenschafft die schwachen innerlichen Glieder zu starcken allhie verhan- dcn sey/ welches vilen andern meäicrmenten nicht --6 174 öS nicht ist verlyhen worden; dann der Stahl wirdvonHerrnvoSorLebenwaldgenennt: Humoris bilioü äomiror, L bcparir tle^urä- ror. Ein Überwinder der Gall/vnd Auß/ buyer der Leber. Dahero nicht zu verwun- Lern/daß die mmerslifchen Wässer / welche „ Stahl führen / offtermahlen so wunderliche Würckungen verrichten/weilen der Stahl- r Vitriol/ dessen süsses Saltz / «Euren / et- lemien, croci, vnd andere auß Stahl prseps- s rirte mcckcamcnten täglichen mit grossen NU- t Hen in dergleichen Kranckheiten gebraucht , werden, kelix plsrems ss) thut mein Vor- < haben noch mehr bekräftigen / da er also schreibet : Die Sauerbrunnen styn nutz- lick in allen Verstopffirngen der innerli¬ chen Glieder/ Magen-Gchmeryen/vnd verlohrnenapperir zum Esien / abfsnder- lichwann sich lange Zeit ein Vnrach der Gall / vnd andern bösen Feuchtigkeiten in Lräßadern versamblet/ auß welchem die b^^ockoncirischeN/vNd melancholischen Zuständ den Vrsprung haben ? dann durch deren Gebrauch werden dieAsche"^ färben / vnd sihwartzen excremcnts , als wie im pvrgiren / auß dem Leib geführet/ vnd die Patienten von allen Zuständen befreiet ; derohalben styn die Sauer¬ brunnen für ein Göttliches Mittel ZN b«I«». N" -S6 !75 Neben Visen jetzt erzehlten Zustande» ist auch solche Chur sehr dienstlich/ wann auß den Verstopffungen/scirrlü, oder harte Ge- schwulsten entstehen ; das ist / wann nach Galemscher Lehr / die melancholische Feuch¬ tigkeiten in einem Glied sitzen bleiben / vnd verhärten ; Oder wie Lrmillcrur (b) will/ wann die sauere Feuchtigkeiten gar zu6x,vnd sehr coa^ulirr seyn / oder so sie einen fremb- den Heroen / Vitriolischen / vnd Alaunischen Geschmack haben. Herr voüor Wagner bekrafftiget solches/vndmeldet / daß er die erhärten Miltz-Geschwulsten / die nach dem Fieber gebliben/ oder auß andern Ursachen entstanden / mit disem Roitschen Sauer¬ brunn in vilen/ ja auchbey sichselbsten/ver- triben hab / doch will er die sehr eingewurtzel- ten allhier nicht verstanden haben. Auff sol¬ che Weiß hab ich auch zu Wienn gesehen/ daß dise Chur der Kayserliche Rath vnd Leib- Medicus/ Herr voüor cralckelius einer Z4. Jährigen Frauen / im Anfang einer solchen Mlh-Geschwulst verordnet. Mehr der¬ gleichen Exempel geben die Egrischen / Spa- danischen/vnd andere Sauerbrunnen. , Wann es aber geschieht / daß auß de» erhitzten vnd verstopfften innerlichen Glie¬ dern /cin bose Färb deß Leibs (cschexis) oder gar die Wassersucht erfolgen will / so wird vn- vnser Sauerbrunn auch vondenkraSicirrs- eommenäin, damit er abkuhlet/erostnet/star/ cket / vno den Unrach durch den Stuhl / vnd Urmauß dem Leib führet. Ich nehme hier wtderumd zum Zeugen Herrn DoSorWa/ gner/ welcher solchen Brunnin vilen^ranck/ Herten wohl cxperimcnrirr, diser gedencketin fernem an mich gegebenen/ vnd zur letzt bey/ gedruckten Briefs/ daß er in solcher cackexi-, vnnd anfangenden Wassersucht / so nach den Fiebern auß verbrennter Gall / vnd Verstopffungen entstanden / vil kslienrea gehabt / wo vnterschidliche nach der Kunst gegebene Medicamenten seyn vmbsonst ge/ braucht worden: Endlich hat der Rortfche/ durch etliche Wochen auff Medrcinrsche Weiß getrunckene Sauerbrunn / das Lob vnd denLorberkrantz darvon getragen/ vnd die Patienten völlig restimircr. Dsses ist nicht allein bey vnseren / sondern auch bey andern Sauerbrunnen zu sehen: dann (Hussc) schreibt/ daß er mit dem kruvinrischen Brun/ nen/einen un Anfang der Wassersucht / die ihren Ursprung auß einem gedoppelten vier/ tägigen Fieber genommen / völlig curiret» klcnricur sb Heer (ci) hak eben mit dem Spa/ dänischen Wasser/ di?außderaußgeblibenen Monatlichen Zeit entstandene Wassersucht/ bey einer Frauen glücklich vertrieben» Del? tv< sta dr eik sst ru di st. br dc v! C F I v d r r l < l l rs- rr- nd rer a^ L- >s, ch iv -n e- r/ )S b v n ) / e - r DZ 177 AK> Deßgleichen ist auch bey dem klsrcro (e) zu lesen/ welcher einen grossen Vollsaufier/ der wegen der entzundten Leber in solchen Zu¬ stand geralhen / mit dem Grießbacher Sauer- drunn eben zu rechtgebracht. . Wann aber die Wassersucht ist tteff eingewurtzelt / vnd die Natur schon sebrge- schwächet/ oder die innerlichen Glidergar zu sehr erkältet /oder mit gpottcm, langwingen Verhärtungen / vnd Geschwüren schon cor- rumpirr; oder wann die Wasser-Adern durchfressen/ vnd andere dergleichen Vmb- ftänd sich einfinden / muß solcher Sauer¬ brunn gäntztich vnterwegen bleiben / es wäre dann / daß man dardurch ein Schifffarth/ oder besser zu reden / ein Schiffbruch im Charontischen Fluß/ vnd todtcn Meer / mit Fleiß wolle anstellen. In der Gelbsucht braucht Visen Brunnen auch der bcrühmbte Professor vnd Regiments-Rath Herr Doctor Lorbsir (5) vnd 6iuriuz(ß) schreibet/ daß er sechsten mit dem kruvinseischen in disem Zustand sey curirt Worden. Daher» Loiierur mit ^ilMo (li) nicht vnrecht geredet/daß die Sauerbrunnen bißweilen die grösten / vnd «lefiiersrca Kranckheiten / gleich einem Miracul curirt haben. Es verricht aber der Sauerbrunn bey solchem Zustand sein c-sseät in disem/ weit N «6 178 DK. er die zähe/ vnd dicke Gall dünn machet / vnd ! die darauß endstandene Verstopffungen im Gallgang eröffnet / von welchem vormahlea die Gall zuruck ins Geblüt gegangen / vnd vermög der circul-rion, in allen Theilendeß Leibs die gelbe Färb außgecheilet. Dists zu prodiren hab ich grüne zähe Ochsen-Gall vnter vnfern Hauerbrunn in gleicher Maß gemischet/ vnd befunden / daß die vilcolrccr, vnd zähe Schleimigkeit zimblich I benommen worden. Als ich aber vil Saue» brunn mit wenig Gall vermischet / vnd solche Mixtur an ein warmen Orth gesetzet / ist wei/ ter kein vilcoijrer zusehen gewest ; ob nun solches auch im menschlichen Leib durch die natürliche Warme nicht solte können ve» richt werden/ ist nicht zu zweiffken. Im überigen ist zu mercken / daß nicht allzeit die Gelbsucht / auß den verstopffte.n Gallgängen en tstehet/Wie Sslviur öc!c Los (i) in todten Corpern der Gelbsichtigen besu»» den / sondern sie kan auch ihren VrspruuS nehmen / wann die vermehrte Gall gar?" subtil/ vnd spinruo;, vnd zu dem temperirten etkcrvesciren VNtauglich ist: dannenhero Huk er diejenigen Mittel gebraucht/ welche da? scharpffe / vnd spirituale alkalische Salh dek Gallen corrigiren / vnd vertreiben. rorreSivngeschicht aber «uff vnterschidliA i 8 d d n tl I ai A er w m bi w w n< in bk A tc H te st! b. ^ berühmbten krokessore zu Zena (I) sehr ch li- e/ ek N A rr ik h L I« ll e - l8l eommeoclirer, wann eine Hiß darneben ver- Händen ist. Ob aber unser Rottsche Brunn auch in disem faU dienet / hab ich durch eygene Churen / weilen dergleichen Auständ an hiesigen Orthen selten zu finden seyn noch keine Prob thun können; doch meldet in sei¬ nem Schreiben/der schon offt citirte Kayser- liche Rath vnd Leib-Mcdtcus Herr Doctor Hertodt/daß er diseNoitscheChur/in solchem noch nicht gar zu sehr eingewurtzelten Zustand vfftermahlen sehr tauglich befunden / vnd darmit die wütende bvse Feuchtigkeit zahm gemacht/welche sonst das Geblüt/vnd andere Lebens-Saffte zu sehr ciifioliviren / vnd in ruin bringen. «eal. 87. »re-sr'c. i4. (c) (si) /7^. 4; 7^. (e) ^/) ^7-^,/-7^. k0^. ( co-»/>r/. L'oE. ^7^. (r) /r5. l. /.7 (K- distr Saucrbrunn auch m kxpebonärjschcn Zuständen dienlich stk' ^^.ssem h^pochonärijchen/ vndmclsncfio- tijchen Zustand werden vltterschidfiche N; Tt- «6 r8r ^itul zugeeignet; etliche nennen jhn: mor. V dum lrrinum, ein lstelmsche Rranckhelk' v Der wettberükmbte Medicus / vnd discurse H Curiokrrum krrlcr. Herr Johann Mlchaei r kehr heisset dise Vnbäßligkcit I^ireraroruM l kcäiss^uLm , Em Nachtretterin der Oe^ ' lehrten t weil drse in ihrem lpcculiren vffter^ k mahlen darmit geplagt werden. Bey Cicero, - vnd Herrn Doctor korh-m (») wird sie gar prima ronsurs sä tiulrirism, Die erste WeA ! -ur Thorheir tttulire Es mag niin dise 1 Kranckheit heissen / wie sie immerwill/soist < doch si) wohl bey den Lurkoribu; als tägliche» ' expcrienr zusehen/ daß die Sauerbrunn sehr l grosscnNutzen schaffen. Dahero recommen- < äirt 5cnnerrur (l») den Schwalbacher vnv ' Egrischen. V.ivcriu5 (c) den Maynischeri. »enricu; sl> »ecr (cl) den SpadäNischeU» ' Ja 6ockeIlU5 (e) haltet solche Sauerbrunn^ Chur für das principal Mittel / wann sie bey der Quell wird vorgenommen. Ach bleibe hier widerumb bey der Meynungdeß zuvor gemeltenHerrnDvctok Sorbsir (k) welcher in seinenBüchern ttprelrö lehret / daß der Roitsche Brunn / ander» Sauerbrunnen in hypochondrischen Ve» stopffungen weit vorgehet/ vnd an statt der auß Stahl proeparirten Medicamenten /' die man bißweilen wegen ihrer truckenen Natur »8; »r. wuß vnterwegen lassen / kan gebraucht wer¬ k' den. Deßgleichen bekrafftiget solches auch Herr Doctvr Wagner durch seine vilfaltige el erperimemen, daß er solchen Sauerbrunn >» twey oderidrey Wochen lang/ täglich mit r. !- Maß gerathen / vnd so wohl im curiren/ als > prz-serviren/darmitvilgerichtet/wie in seinem '» Brieffmit mehrer« zu sehen. k Dise Kranckheit ist sonsten einer gar schwären/vnd langsamben Chur / vndent- k stehet mehrentheils / wann die innerliche t Glider nicht mit einander überein stimmen/ r darauß nothwendiger Weiß/dicke/zähe/ vnd ' nicht genugsamb volatilische Feuchtigkeiten - erfolgen müssen; dahero kombts / daß die ' linden Artzneyen nichts außrichten / die star- > cken aber alles auffs neue auffriglen / vnd rebellisch machen : wann endlich auch em scciklens gestillet wird/ so pflegen gleich andere Beyfall/als wie bey der vilkopffigenSchlan- 8en zu l.er»s, hervor zu wachsen / welche kaum mit andern Mitteln / esseyedanndas Schwerdtttercul» verhandelt/ das istvnser Sauerbrunn / können außgetilgt werden. Solche Außtilgung aber erfolgt auß disem/ Eilender Sauerbrunn das wilde vndgrobe ^alhdeß Geblüts/ nach Nofmsnnl (g) Lehr cvrrlgirt/dietartarischeVnreinigkeitenauß- luyret/die verstopffte innerliche Glider er- N 4 öff- «Ä 184 S» eröffnet vnd endlich allen Theilen ein sonder lrche Krafft mitthellet. Absonderlich ist solche Wurckung/ dem m solchen Brunnen ver/ borgenen Stahl vil zuzuschreiben; dann was solches Metall an sich sechsten in Reinigung deß Geblüts prceffiret / ist allenthalben be/ kandt/vnd schreibet der berühmbte Hessische Leib-Medicus Herr volg-u; (h) daß er einer» sehr Melancholien Bauern hat lassen die Stahl-Tinctur in die Adern per chirur^is!" intusoriam, nach vnd nach eingiessen/vnd dar/ bey grossen Nutzen gefunden. Vil seyn/welche den hypochondrischen/ die bißwerlen mrt dem Auffstossen/ vnd sauer» Uberbrechen geplagt werden/völlig diseClM verbieten wollen : auß Forcht es mochte» dardurch die säuern Feuchtigkeiten im Leib noch mehr zunehmen / vnd die Kranckheil arger werden. Sie beruffen sich auch auff de» I4ippocrLlcm (i) welcher lehret/ daß der Esslg bey Melancholischen Feuchtigkeiten/ in M>H vnd Magen-Zuständen schädlich sey. Meynung ist auch Zylvsricus (K) der zwar sonsten den Sauerbrunnen ein grosses Lob ertheilet/doch thut er in Melancholischen Z»/ ständen / so wohl die saueren / als andere Mineralische Wässer völlig verbieten. Allein die Erfahrnuß zeiget dasWid^ spiel/vnd ist zu sehen bey den jenigen/ welclst wir 4«! ö» mit solchem Zustand überladen / Jährlichen dlse Brunnen trincken / vnd darbey so wohl im pr-cftrviren / als curiren guten cfleL spühren. Dann es ist zu wissen / daß nicht gleich sklolurz der Schluß zumachen : diftr ))«rklent E der K^pcKondnstchen sfleüior» vmerworffen; ergo darff man lhm keltts sauere Aryneyen geben: Weilen eine - Sauere/durch ein andere sauere Feuchtigkeit kan corrigirt werden. Wannmun solche saure bumorcs im Leib / wegen häuffiger Vermi¬ schung deß kanarischen Vnraths/ ihren or¬ dinär Fluß / auß Mangel deß flüchtigen Salhes nicht haben können / vnd in Glidern stecken bleiben / so ist ihnen vnser Sauer¬ brunn über die massen nützlich / welcher die innerlichen Gänge deß Leibs durchtringet/die bösen/dicken/ saueren/ härben/ vnd kanari¬ sche Feuchtigkeiten an sich ziehet/ sich darmit ersättiget/ vndfclbigeendlich nach genuqsam- ber larursrion, durch den Stuhl außführet/ wo solcher Vnrath gemeiuiglich schwarh- lich außsihet/ wie es sonsten bey eingenommen '. Stahl-Slrtzneyen geschehen pflegt / welche Schwärtze der berühmbte ^cäeliu, (I) für Em gut Zeichen haltet/ vnd bedeutet / daß die Medicamenta wohl oxerirr haben / wie schon oben gemclt worden. N f Ne- 46 '86 p» Neben disem Beschicht auch bißweilen/ , Laß bey Visen Patienten der auff- jührende Magen-Saffh/ nicht zwar an der Säuere/ ' doch aber an den Geistern / vnd volarilirer § Mangel leydet: dem vnser mit Häuffigen i Geistern angefüllte Sauerbrunn sehr zu HM ' kombt / selbigen widerumb begeistert / vnv i «rslrirc«, daß nachmahlen der Magen / als 1 der rechte Proviantmaister / seine Speysen ! kan verdäuen / vnd dem gantzen Leib feint Nahrung mittheilen. Was Uipprocntk, Vnd 8^Iv«lci V0k^ gebrachte l^exr anbelanget / gestehe ich gern/ « daß man bey gewissen säuern Zuständen den > Essig vnd Mineralische Wässer melden muß Z doch nicht bey allen: Massen die Säuere vn? terschidlich ist / vnd auch nach ihrer Arth vnterschidliche Juständ verursachet. Dann ' ein andere Sauere ist im Essig / andere in Citronen/ andere im Vitriol/ oder Alaun/ andere im Schwefle! oder Salpeter/K- Item so ist auch ein andere Säuere in der Fraiß/ ein andere im Scharbock / ein andere m der Melancholey anzutreffen. Daher» darffman nicht alle dergleichen Sachen/ ob schönste bey einem geschadet haben / destwe/ gen bey einem /eden völlig verwerffen. Die Zeit / wo diser Brunn getruncken Wird/ ist bjßweilen im / mehrentheils aber aus" ,87 , ausserhalb deß vsroxismi bypocl»onär!,ej. ! Der berühmbte Kayserllche Rath vnd Lelb- ' Medicus Herr Doctor tterrocle, meldet in seinem an mich gegebenen Brieff/ daß er sei- i nen b^pocbolidrischen Patienten / die kein Purgier« Tranckl / sondern nur Pillen haben nehmen können / zwey Stunden nach einge¬ nommener Purgation/ erlaubt hat ein halb Maß Roitschen Sauerbrunn zu trincken/ vnd ein sondern eScS darbey verspühret. Es darff ihm auch in disem fall kein 8crupul-ne ein Bedencken darüber machen/ wie ich schon etliche gesehen / die an einem Purgier-Tag nichts saueres / zu Verhütung eines Reissen brauchen wollen; dann dises ist von saueren Sachen/ die nicht I-xiren / zuverstehen: In dem die Tamarinden / vnd der pr«p»rir,e Weinstein häuffig unter die purgirende Sachen gemischet werden / vnd dannoch nichts dergleichen verursachen. Za an hie¬ sigen Orthen ist die Gewohnheit / wann bey den Purgirenden die Arhney zu schwach ist/ vnd nicht bald opcrlren will/ daß man ihr mit Vroeparirten Weinstein pflegt zu hülffzu- kommen / darauff der etks, ohne Reissen/ vnd Darmschmertzen bald erfolgt. i. rr-rK. X. "f- (c) ir. 5. f-L- rS8 ' ^ //4' (<5) 7/-/» (L) L-r^c/s^. (r)^. «ie D/K ^ro^ r» -«E. r^,. ^L sH) co?^/, sz, cs,«»>- /« (/) / /4. Das 25. Kapitel. Von Nieren/ vnd Blatter-- Zuständen. MAß die Sauerbrunn in Visen Kranck/ ^beiten sehr nützlich seyn / bezeuget neben der täglichen Erfahrnuß/ der weitberühmbtt Pragerische Medicus / vnd Professor, Herr tgicolrug krznckimonr, welcher in seiner bi- rkoromia dte Wenigen Harntreibende Sachen rccommcncllret/ welche ohne sondere Hltz ek^ offnen/öurchtringen/ dünn machen/ vnd die böse Fenchtigkeitenaußführen; dahero haltet er in disem fall den Sauerbrunn zu Spa/ Eger/Schmalbach/ vnd Auschowitzfürdie fürnchmsten vnd sichersten Mittel. Herr IZclkricu5sünclccn (s) nennet solcheBrunnen (in aoivcrfslc cliurcricum, vder ttcer (c) Nichts desto weniger bin ich der Meynung / daß mankier sehr behutsam seyn soll : Bisweilen ist es zwar erlaubt/ wann die Geschwür noch neu/ vnd nicht zu tieff seyn / wann solchen das Al¬ ter/vnd remxer-menr zulasset / auch andere Sachen darein stimmen; Also meldet der be- rühmbte krokssor, vnd Kayserliche Leib- Medicus Herr Doctor Jllmer in seinem Briefs/ daß er Visen Roitschen Brunnen in Reinigung/ vnd Heilung deß Röhrl-vnd andern Geschwüren grosses Lob gebe; doch WM er die Lungen-Geschwür vier nicht ver- Nandenhaben/die schon würcklich/ vnd gar öst Ueff seyn eingewurtzelt. Herr Doctor «ibagner schreibt ebenfahls von einem Für- -96 1-2 Fürsten / dem die Medici vil Medicamenta für das N>ern-Geschwür / aber allevmbsonst gebraucht haben : Endlich »st er durch die 14. tägige Roitsche Sauerbrunn-Chur/ neben andern darunter gebrauchten Mitteln/ zur völligen Gesundheit gelanget. Wann aber die Niern sehrgrvsse / vnd treffe Geschwür haben (wie i l zu Wrenn bey etlichen Wassersichtigen nach dem todt ge¬ sehen / da sich dvch die andern inn^lichen Glider noch zimblich wohl befunden) Itein , - wann das hohe Alter/ vil böfeFeuchtigkriten/ vndanderewiderrgeUmbständverhanden/s» i z istsicherer/daß man den Sauerbrunn vnter- wegen last/dann ungeachtet er im säubern/ vnd-bücr^iren kan etwas Nutzen schaffen/ ' weilerabcr den Urin sehr treibet / möchte ek lerchtandernUnrath deß Leibs zu dem leiden¬ den Theil führen/die Kranckheit vergrößern/ vnd wegen seiner Sauere / die ohne diß dem Geschwür zu wider ist/ auffs neue widerunw Schmertzen verursachen/wie es»iläsnu;(l) i zarwohlvermercket. Können also an Mk dessen die reuigen Medicamenten zur bessern Sicherheitgebraucht werden / welche in Ge- I schwären die scharpfte/ sauere/ vnd freßende Feuchtigkeit mit sbsochiren vertreiben / v'M t schon von Zeiten »ippocrsrir biß anherosilk , gut befunden worden. I L L >2 -»« «6 r-z P» Weiter entstehet ein neue Frag/ tvarumb man Visen Sauerbrunn biß, weilen im Geschwür der Nieren erlaubt/ da er doch im Lungen - Geschwür / vder Lungensucht völlig verbotten / in dem beyde von einer Vrsach / nemblich von einer fcharpffen Feuchtigkeit / den Vrsprung yaben ? Ich antworte / daß man nicht allem vieKranckheit/vnd ihren Ursprnng / sondern auch das krancke Glid wohl erwegen / vnd erforschen soll; dann das Rosen-Oehl thut in Haubt-Wunden die Matery verkochen/ vnd zeitigen / in andern Wunden aber deß ' Leibs treibts zuruck. Item so hülffet dises i Oehl auch mit Essig vermischet/ in entzünde- , ten Ohren / herentgegen schadet es in Ent¬ rundungen der Augen / auß keiner andern Vrsach / als weilen das verletzte Glid/ psr- »trcÄ2, nicht einerley Natur ist/ wie mit Meh¬ rern in merboöomc6cnäl(ß) bey zuvor citir- ten Herrn Doctor Jllmer zusehen / wo der Marckschreyer/ vnd alten Weiber Manier/ von einem Glid auff das andere zu säumen, riren/genugsamb verwvrffen wird. Dahero geschicht es auü) / daß biß- in Nieren/ niemahls aber im Lungen- ^eschwär/ dise Sauerbrunn-Churerlaubt wird / vngeachtet bevde von einem Ursprung herruhren. Die Vrsach dessen ist/ weilen O dar- 194 vardurch kein grosse Bewegung / vnd Zek/ reistung m dengeschwieigen Nieren entstehet/ wie es in der Lungengeschicht/wo dasHusten/ so der Sauerbrunn/ vnd alle sauere scharpjst Sachen zuwege» bringen / auffs neue die Brust sehr starck beweget / dardurch da6 Lungen-Geschwär / ob schon es zuvor scholl in etwas geheilet/ widerumb anfangt durch solche gewaltige Außdähung vndZertrennunZ geschwüriger / vnd arger zu werden. Nebell Vifem ist auch zu wissen/ daß der Sauerbrunll an seinen Krafften grossen Abbruch leydet/ ehe er durch so vll weite Abweege / in die Lu«/ gen gelanget: dann der Sauerbrunn / vnd Chlstus (Milch-Safft / oder Spciß-Grietz) gebraucht sich eines weegs: Erstlich kombt er auß dem Magen in die Gedärm / allwo dek rnehreste Theil sambt den excremcmen der Speyftn / vnd andern bösen Feuchtigkeiten/ durch den Stuhl den Außgang suchet; der subtilere Theil kombt aber in die Mil^ Adern / durch welche er in das wittere Kraß/ drüf'l/ von dem Erfinder ^rtcllio, psncr-rr Llclij genannt/ vnd von dannen ins recepta- culum cb)ch, vderMilch-Gafftö-Behaltnuß/ getriben wird/ auß welchem er weiter / dura) den vom kecgucco vnlanqst erfundenen Brustgang / sonr, über neben der grossen Pulß-Aoer' den Äiuckgrad biß andielin»* 46 !§s Schultör-Ader hinauff kringel/ sich allda mit dem Geblüt vermischet / vnd darnach mit demselben durch denauffsteigendenSlammen der vcnr csv«, oder Hol-Ader/in die Merck- statt deß Geblüts/ nemblich ins Hertz/ als Lum Fundament deß Lebens einlausset / auß welchen er endlich allererst in die Lungel / vnd alle Theil deß Leibs / vermög der circulnion wit dem Geblüt kommet / vnd allda seine Kräffken mittheilet. Dahero wann man wenig von jetzt gedachten Brunn trincket/ss kan die Lungei auch wenig Krafft darvvn I>a- den/weilen in so grossen Vmbweegen grosser Verlust geschicht / darzu auch das vnter- schidliche kcrmermren / so die zugemischte Miich-vnd Rücklein- vnd Speysen vermehret / wie es von dem zu- » vor citirten?rofcssore zu Vtrecht / l^br-növ L viemcrbrock (s) vnd vil anderen neuen äuchorikur mit sonderlichen Fundamenten vnd fürtrefflichen Proben / gantz klar er- wisen worden. Auß welchem nun Augenscheinlich zu schließen/ daß vnserer edle Brunn in Magen- Kranckhetten grosses Lob verdienet/inchem er die bvsenFeuchtigkeiten absonderlich dieGall/ welche diseni icrmemo die Kräfften gar gern benehmen pflegt/nicht allein auß dem Leib füh¬ ret/ sondern auch das kcrmcnrum selbst/ wel¬ ches außMangel deß flüchtigen oder 6xen sau¬ ren Saltzes / schon etwas schwach worden/ auffsneue widerumb erhöhest/ vnnd invon- senStand bringet. Item so wird auch dar- durch das innere Hautlein deß Magen (welches nach V^illi; (b) Lehr an der inneren Scyten / mit einer zierlichen Substantz allenthalben vmbgeben / wo die Zeßlerlei« O 4 gleich res gleich Wit im Sammet pcrpenckeulanrer ein/ fallen) mit allen ihren vnlangst erfundenen Drießlein über die massen gestärcket / damit nachmahlen der auff-juhrende Magen-Safft sich kan desto besser darinn verhalten / welche Verhaltnuß anfänglich Herr Johann Peyer (c)erfunden/der bezeuget/daß er in Hennen/ Magen solche Drießlein gedrucket/ auß wel> chen ein weisier / vnd etwas klebiger Schleim gegangen: Welches ebenfahls von den Drießlein in dem Menschen/wildenGänsen/ Bibern/ vnd andern Thieren/ so der be/ rühmbte^epfcr zu Schaffhausen entdecket/ zuverstehen ist. Dahero geschicht es nun / weil vnsck Sauerbrunn den auff, jährenden saueren Magen-Safft noch mehr erhöhet / vnd nicht wie andere Wässerige Sachen / verderbt/ daß dieTrinckenden mit einemgrossen Hun/ ger dergestalt geplagt werden/ daß man ihnen auch bißweilen die Speysen zu Verhüttung anderer Zuständ entziehen muß. Ja die In/ wohncr/ vnd nechsten Bauern / welche Visen Brunn für den ordinär Trunck brauchen/ sein sehr gefrässig / vnd werden bey theueren Zeiten gezwungen sich von disem heylsammen Tranck zu enthalten. Zn lpecic aber erweiset diser Brunn fein sondern cLeü, im Magenschmertzen/ »or Crrölslgis genannt / wann nemblicken dar kermemum von der scharpffen Gall zimblich verderbt worden/ wie ich vnlängst bey einem fürnehmen Mann gesehen / dem dise Chur mit sondern Nutzen gebraucht worden. Zm langwürigen Übergeben/ vndBre- chen recommeackret ihn über die massen Herr Doctor Sorbair (cl) absonderlich / so der Zu¬ stand von kemer Ingammrtion, oder Ge¬ schwür/ sondern nur von bösen Feuchtigkei- ten/die allzeit zum Übergeben anreitzen/ sein Ursprung genommen. Ich hab ein solchen Patienten in der Nachbarschafft gesehen/ dem derMagen dergestalt verderbt gewesen/ daß er nicht die geringste Speysen hat behal¬ ten können; endlich hat er nach vilen vmb- svnst gebrauchten Mitteln / die Zuflucht zu disem Brunn genommen / vnd die vorige Gesundheit dardurch völlig erhalten. Zn der CKolcr,, oder wann die Gall über vnd vntersich / mit grossen Schmertzen gehet/ bezeuget Hgllmunüu, Gr-Mu, (e) daß er mit dem Egrtschen Brunn einen völlig curiret/ welches ebenfahls von vnseren zu hoffen/weilenHerr Doctor Sorbsir (f) schrei- bet/daß er darmit in disem Zustand bey einem Grasten «ledktktti, vnd anderen/ guten ekki-s gesehen. Än O 5 r«r An Schwachheiten vnd Blödigkeit«« deß Magens/wann die Speysen nichtkönnen vollkommen verdäuet werden / seyn fast alle Sauerbrunnen sehr nützlich / absonderlich wird in disem Fahl der zur Heyde in der Graffschafft Glatz gelegene Brunn sehr go rühmet/ von welchem Herr Carl vomnilcl' »bttsnr-Dorff/ berühmbte k^6cu5 gedacht ter Graffschafft meldet / daß er darmit bey vilen Patienten grossen Nutzen geschaffet/ vnd solche Zustand geschwind curiret. Hier hab ich bey der Roitscher Quell nicht einmahl erfahren/ daß denjenigen / welchen der aufst jährende Magen- Safftzu wenig sauer / oder mit Gall überhäuffet gewesen / solche Chuk wohl angeschlagen / vnd das schwache aujst jühren/wv der Speysen Verdäung bestehet/ besser erhöhet / oder wann es garzugrund gegangen / auffs neue widerumb erwecket/ vnd zu recht gebracht. Daß aber vnsec Sauerbrunn ein auff,jähren verursachet/ hab ich durch ein k/lccb»msche Prob / die doch der Verdaung im Magen in vilen gleich ist/ auff solche Weiß erfahren: Nemblich ich nahm zwey gleiche Schüsseln mit Mehl ui gleicher kornon; in die erste Mischeteich darzu vnfern Sauerbrunn / in die ander aber nur gemein Brunn-Wasier/ machte beyderseytv M Taig darauß/ ohne weitern Zusatz einer Sauere « « e - k i »oz Sauer-Taigs / vnd setzte selbige zugleich/ nach der Becken Manier / an ein warmen Orth zum auffgehen ; wo ich befunden/ daß der Taig mit dem Sauerbrunn mehr Platz in der Schüssel eingenommen / vnd im auff- juhren grösser worden / als der ander Taig/ darzu nur Wasser kommen. Item als ich Nachmahlen Brodt darauß gebacken / ist das erste ebenfahls vil poroser vnd leichter ge¬ wesen / als das letztere / welches allein dem Sauerbrunnen zuzuschreiben. Solches be- krafftiget auch k-smloviur mit dem ge- sundten / vnd weitbekandten Wildunger Bier in der Graffschafft Waldeck/ welches nicht mit Fließwaster/wie c T. . . n- dern mit Sauerbrunn gekochet wird/ daher» ist auch nachmahlen zum auff-jühren nicht vonnvthen/daß man Garben / oder Höffen/ ilorercercvia«, darzu mischet/ wie es sonst bey andern neuen/vnd auß gemeinen Wasser gebräuenen Bieren geschehen muß / sondern die Geister / vnd vnterschidliche Saltz deß Sauerbrunnen/ durchgehen das ganheBier solang / biß sie endlich die andern spirituosen vnd volEschenTheil darinn auch erwecken/ vnd dises auff-jühren zuwege» bringen. Im fahl aber der auff-jührendeMagen- Safft mit vilen Schleim überladen / vndder Magen zu sehr erkältet wäre / kan man die Sauer- r»4 ' Sauerbrunn - Chur vnterwegen lassen« Herr Doctor Wagner vermahnet in seinem Brieff/ aiihier sicher zu gehen / vnd rächet den ftnigen/welche schwacheMagenhaben/ ober auß einem Gelübd kein Fleisch essen / wie die Carthaufer; Item deren Werber mehr mit Schleim / als mit verbrennter Gall seyn an/ gefüllt/ daß sie völlig Visen Brunnen meiden Allen/ dann gemeiniglich/ wie es die Erfahr/ nuß gibt / bekommen solche Patienten ein schlimme Färb / vnd Geschwulst / daranß die Wassersucht / vnd andere Zuständ gar leicht ihren Ursprung nehmen. Hn der cl/tpeptii, oder Verderbten Verdauung / wann nemblich die Speystn zwar von dem Magen verkochet / dannoch - aber in ein niciorosische / oder sauere Sud/ stantz verändert werden/ ist vnferSauer/ brunn sehr hoch zu schätzen: absonderlich >" der niclorosz, wo die Wind über/ sich gehen / vnd ein Geschmack den faulen Ahern nicht vngleich / verursachen/ welcher Zustand nach Lehr 8^!vi/ r. s e«-r/c. (f) r z/, s^) (k) /«/«-e. L5. /. nr/>. F. i - Das 27. Zapitki. b in der Lolic / vnd Darm- Verwicklung vnstr Brunn zu rrincken ftye ZMAnn in einer Kranckheit vnser Sauer- »EVdrunn ein Lob bey dem berühmbten klofcisori, vnd Regiments-Nach Herrn Doctor 8orbsir verdienet / so verdienet er es in den Colic-Schmertzen/ dann er bekennet öffentlich (s) daß er in disem Zustand noch rein bessern Sauerbrunngefunden / als den Roitschen; Ja er ist so fteygebig darmit/daß .Sommers / sondern auch Lo6 E Winters-Zeit ; so wohl den Knaben von vtek vnd fünff Jahren / als alten Patienten er/ landet. Welcher mehr von diftm Brunn verlangt / der kan seine observatlones »riore» 1 (lr) lesen / wo dessen Krafft mit Mehrern ge/ l lobt wird. , Daß aber der Sauerbrunn in den grö/ < sten Coltc»Schmerhen / absonderli6) die voN < der scharpssen Gail Herkommen / ein so be- wehrtesvndgeschwindes Mittelist/ geschieht destwegen/weilendiescharpsse/vndgesaltzene Gall/ als Vrsach dises Zustands also fest mit dem zähen Schleim in den Gedärmen kleben bleibt/ oder gar zwischen ihren Hautlein ist ! eingeschlossen / daß sie durch kein anders Mittel / als durch den Sauerbrunn kan ver/ triben werden / welcher solche scharpffe vnd hitzige Feuchtigkeiten nicht allein abkühlet/ sondern auch sambt allem andern Unrath/ durch den Stuhl vnd Urm außführet / vnd wegen seiner Schwäre alles Gedärm / nach vorgemeltenHerrn Doctor TorKair Meynung fein sauber außwaschet / nicht anders als ein Platzregen / der alle Gassen in der Statt auffeinmahl saubert/vnd rein machet. Dist meine Meynungvon verscharrst/ ftn Gall vnd zähen Schleim bekräftiget ttorüiur (c) vnd schreibt / daß er von einem Edelmann / mit dem Dvnnigsteimschen Sauer/ 44 »°7 öS» bauerbrunn ein zähen co-gul-rten Schleim/ wie einen Darm / auß dem Leib getriben/ vnd vardurch den Patienten völlig curiret. , Fast dergleichen Exempel ist mir allhier mit einem Gallsichtigen Officier begegnet / diser hatte Abends drey gebackene Kalbfüß auff , einmahl gessen/vnd balddarauffgrosseColic- Schmerhen empfunden; als ich den andern Tag zur Chur beruffen / vnd den Leid dar¬ neben verstopfft befunde/ware derMeynung/ daß die scharpffe Gall (die nachGalenischer Lehr/ als ein Clystier der Natur / das Ge¬ därm zum Stuhl soll antreiben) sich mit Vi¬ sen zähen schleimigen Speysen verwicklet/ ! vnd im Magen vnd Gedärm kleben gebliben, < Daher» verordnete ich anfänglich Clystir/ vnd andere Medikamenten / welche den Leid eröffneten/ den Schleim dünn machten/ vnd daß Gedärm »btterxireten; bald darauff er- laubte ich vnsern Sauerbrunnen/ durch wel¬ chen er auch ist alsobald von Visen vnleid- lichen Schmertzen defreyet worden. Bleibt also noch wahr jenes grosse Lob / welches der Welt-kündlgeMedicus inLngeland 1*komsr ^Ulis (ä) den Sauerbrunnen in diser Kranckheit mittheilet/ m dem sie nach seinem Aeugnuß/die erhitzten Gedärm / samdtdem Magen abkühlen / selbige von den lpalmk, schmertzhafften Zusammenziehungen vnv Auß- HZ rc>8 Außdähungen der Winden befreyen / vnd s in vorigen Stand bringen/ wie auch die bi)/ t sen Jeuchngketten / so in untauglichen/ v Saltzigen/vnd der Natur gantz schädlchen! r Theilen bestehen / alsobald besänfftigenvnd Nachwahlen auß dem Leibtreiben. ti Nichts desto weniger ist gleichwohl hier « vonnöthen ein Vnterschid zu machen; dank x derjenige Medicus / welcher wohl vnter/ t scheidet / pflegt nicht allein wohl zn lehren/ sondern auch glücklich zu curiren : MaW v alle Kranckheiten so wohl nach Veränderung 5 ihrer Ursachen/als nach der Patienten vnter/ i fchidlichen Natur / müssen auch auff vnter/ f schidliche Manier curirt werden. Dahew s wann die Colrc mehr von Schleim/ als ä herkombt / vnd die Gedärm darneben erkal/ L tet seyn / so ist rathsammer / daß man mit r Sekiric» (e) die Sauerbrunn - Chur vnter/ d terwegen last / vnd sich anderer Artznev h dienet. Diser Meynung ist auch hlviu^ele » Loc, welcher in Lolic, »räenre, oder im bren/ » nenden Bauch-Grimmen / nur sauere ; chen zulasset / herentgegen aber im Kalten/ < selbige widerrathet/ vnd andere volslMa oleo- < l» recommenclircr. . ' Ja die Erfahrnuß gibts zu Zeiten / dab : auch die Sauerbrunnen in der Gall-CE Nicht allzeit dienen woilen/absonderlich wann , iw . 46 ros sle wegen der grossenSchmerhen/vnd«Wp»k- ten Lebens-Geister nicht können durchgehen/ / > vder wann der Magen zu sehr verderbt/ oder e» ein andere Verhindernuß verhanden. Der Gebrauch der Sauerbrunnen ist in disem Zustand vnterschidlich: dann zum er ersten werden sie ohne Zusatz allein getrun- l" cken / vder man thut andere purgirende Sa- chen darunter lmischen/ also hat vor etlichen Jahren der Steyrische Landschastt kk^6cu,, " vnd berühmbke pr-sicur zu Gräh / Herr § Dvctor Micldacher / offtermahls die lpecie« vi-rurbilb, in grvsten Schmertzen vnter di- sen Brunn getkan / vnd gute Würckung ge- sehen. Herr D octvr 8orb»lr last auch in den äussersten Schmertzen / die Patienten in ein Bad von gemeinen Wasser si'tzen/vnd darinn » dssen Brunn trincken / die böse Feuchtigkeit darmlt besser außzuführen/ vnd die Schmer- hen zu lindern/ wie in seinem an mich gegebe¬ nen Brieff/ der zu End beygedrucket / mit mehrern zu sehen. Zum andern werden sie ' getruncken / vnd auch zugleich in clystiren appliciretk; also rathet ttorttlas (f) den Schwalbacher/vndHerrJvhannFerdinand . Hertvdt (ß) den 8vierlowiher in Mahren» Zum dritten werden sie allein in clvsttren ge¬ brauchet: ass») haben es zu Wienn die be- . ruhmbten Kayferlichen Leid- Medici Herr P Do- »»O AK Doctor e«fckeliu5, vnnd Herr Doctok Studer bey einer Frauen practiciret / die in der Gall-Colic große Schmertzen gelitten/ vnd darneben zur Wind-Wassersucht vnd krsüicu; zu Grah/ HerrIa^ h-ttn Fndmch Rehrn / allererst im ver/ gangenen Zunio/deß 1686. Jahrs erfahren/ vnd mir in seinem zu End beygedruckteN Briefs communiciret. Der Inhalt distk Chur bestehet in disem/wie daß einGeistlichek von sz. Jahren die allergrvsten Bauche , schmertzen/ mit continuirlichen UberbrecheN gelitten/ vnd weilen der Leib eben auch ver/ stopfst gewesen / hctt man ihm starčke Cl'M j applicirt/Purgir-tränckl/wie auch süßMan/ del-Oehl biß auff 8. «Loth trincken lasten; , allein alles ohneeS-L: mit dem UberbrechA hat sich schon Verhärte vnd stinckendeSt"^ sehen lassen/ der gantze Leid ist erkalter / vn» grosse Schwachheiten neben continuirliche» wachen verbanden gewesen. Ehe aber ge/ Sachter Herr Doceor Rtzern/ zum äusser/ sten Mittel/ als zumQuecksilber geschritten/ Haler zuvor noch eines mit demRoinw^ 2 s«? HZ rn DA Sauerdrunn wagen wollen/ vnV ein Maß den Patienten trincken lassen / welchen er zwar auch wider gebrochen: als aber auffs neue noch ein Maß gegeben worden / ist er endlich im Magen gebliben/ vndvntersich auss die zo. mahl operirer, dardurch der Krancke ist alsobald rcükulret, vnd augen¬ scheinlich auß dem Rachen deß Todts ge¬ rissen worden. (a) /72. /7/. (c) r/e/en/v. co/rc , triolirte Veigel-Tinctur/Salpeter vnd der/ i gleichen in disem Zustand sehr nützlich seyn- Neben disem openrr der Sauerbrunn auch wegen seines Gchweffels/ welcher der Fäule/ vnd also auch den Wärmen / welche darauß wachsen / völlig zuwider ist / wie bey dem Wein zuerfahren / welcher selten zu einer corruprion kommet / wann das Vaß zuvor mit Schweffel ist berauchet/ vnd einLi^ schlag gegeben worden. Ja Lrrmüllerur (i) will zu Pest, Zeiten mit »elmomlo diege^ schweffelten Tranck recommencliren / weilen solche in vergangener Contagion zu LondeN sollengrossen Nutzen geschafft haben. ll/ e- >n !I1 r/ !/ ! - n d e 5 k (-) 7^^-«^. /»e. ci/«/. (c)^E /S7r. (erzugcben. Zm fallaber diser Monatliche Fluß sich garzuhäuffig solte anmelden / vnnd von scharpffen/ Galllchten Feuchtigkeiten deu Ursprung nehmen/ welche allezeit die Geadek in der Mutter zum Außtrib anreitzen; oder wann dasGeblüt mrt vilcn gcsaltznen Wasser angefüllt/vnd in denBehaltnussen / wegen solcher Menge nicht verbleiben kan/ absone derlich wann die Schwachheiten der Mutter ohnedißdarzukommen/ so kanindiser fchaffenheit diser Brunn sicher getrunckeit werden/ wann nemblichen die Chur äussere halb der ordinär Zeit wird angestellt / weder andere Verhindernussen verbanden sey»/ dann dardurch wird den Feuchtigkeiten die Scharpffe benommen / das Geblüt von der jcroliret befreyet/ vnd aller Unrathdurch den Stuhl / vnd Urin von der Mutter weggA triben/ Wie auch den Adern ein neueKrE «rtheilet/ daß sie nachmahlen ihr Ambt/ der Naturgemaß/verrichten können. Bey vnfruchtbaren Frauen dienen biß-' weilen auch die Sauerbrunnen/wann nem^ lichen die Mutter einer gar zu hitzigen / oder gar Sc ni w L h S- ft d n v s r t « i i i »'S gar ;ü feuchten Natur ist: oder warm die? nicht unlängst erfundene ovsria, sambt ihren rubir, vder Außwerff-Gefässen(allwonach Lehr deßBerlimschenMedici Herrn Doctor LKKolr (,) vil Ursachen der Weiber Kranck- Helten verborgen ligen) grosse Verstopffun- Sen haben/oder sonsten zu hitzig vnd zu feucht seyn. In allen Visen Zuständen zeigen die Sauerbrunnen ihren sonderlichen «tk-S; dann sie kühlen ab / die gar zu sehr erhitzte Mutter / vnd bringen sie wtderumb in ihren natürlichen Stand / damit der Männliche Saamen / nicht wie zuvor kan tiissipirr, vnd verderbt werden: die gar zu feuchte / vnd schlüpfferige trucknen sie aber auß / daß dar¬ nach die Männliche Tinctur darinn ver¬ bleiben kan: die verstopffte ovsr», sambt den rubi, r-HopiLm, eröffnen sie / vnd ertheilen ihnen/ das vorige temperament, daß die 5rcun- stirre ovs desto besser können in die Mutter kommen/ vnd allda ihr Wachsthumb haben/ Wie V0N diser Matery ki-exnen» ^e 6ratf, IosnnSclivLmmcräsm, Dicocloru; Xerkria- rmr, vnd vil andere hoch-erfahrne ^naromici neulich gelehrt haben. Daher» ist sich nicht -uverwundern / was l-lenricu; ab Ueer (b) meldet/ daß vil Frauen die in ihrem Ehestand über >r.vnd 14. Jahr vnfruchtbar gewesen? nach gebrauchter Sauerbrunn - Chur zu - SM -O6 »r» -A Spa/habenempfangen:vndgefundteAinder geboren. Zm auffstcigen der Mutter/ vnd Auff- blähUNgen / stkeAlbu! k/stcricii, Hat HM Doctvr Wagner mit vnsern Roitschen Brunn gemeiniglich guten etkeL verrichtet/ wann nembtrch die Patientin vil Gall in sich hat/ vnd die Chur außerhalb deß psronlnn ist angestellt worden. Im überigen/ weil die Beermutter be¬ eilter so üblen Nachbarschaft!/ nemblich zwi/ schen dem Mast-Darm/ vnd Urin-Blattee gelagert ist / vnd daher» als ein Behaltnuß/ oder lenrms corporis, wie sie Herr Dacwr §ort>3ir (c) nennet / die bösen Feuchtigkeiten von allen Tkeilen deß Leids zu sich nimbt/vlid behaltet: so folget nothwendig/ daßdasarMt Weiber-Geschlecht muß vil mehr Kranck- Herten / als das Männliche vnterworffe" feyn; welches auch schon längst der alte vcmocriruz beklaget/ als er an ttippocrsrenr geschrlben/ vnd die Mutter sechs Hunderte^ ley Müheseeligketten / vnnd vnzahlbares Elends einen Ursprung geheissen. Dalst^ feyn vil erfahrne Medici / welche die Sa"^ brunnen zu Abführung solcher bösen Feua)/ tigkeiten / vnd Starckung der Geburts^ Glider / mit grossen Nutzen gebrauchen / av^ sonderlich im weisst»» Floß/ AvffsteHeN/ "r -- harten Geschwülsten / v-rfallen der Murrer/ vnd dergleichen Zuständen/dar- von mehrers bey den Sauerdrunn-Be- schreibern zufinden. , Der Gebrauch der Sauerbrunn ist m disen Kranckheiten vnterschidlich : Etliche trinckensie: andere baden darinn/ wie es Herr Doctvr Hertvdt zu Olmüh (ä) rathet: Andere lassen fie mit einer Spritzen in die Mutter/ als ein Mutter-Clystir appliciren/ Wie es Uearicu, sb Heer (e) mit dem Spada- dänischen xrsLiciret. Item etliche bähen sich darmit/ vnd bedienen sich nur deß Dampffs/ wie eben bey disem Author/ vnd andern zu sehen. Ob aber dergleichen Gebrauch bey vnseren Brunn auch sey vvrgenommenwvr- den/ist mir noch vnbewust: welches doch noch zuversuchen/ wann nur alle Vmbständ wohl betrachtet werden. Zchkab oben gesagt/ daß nach Herrn Doctor LlsbolrMeynung / vil Ursachen der Weiber-Kranckheiten / in den ovsnjr, vnd Außwerff-Gefässen verborgen ligen. Der- Sleichen Exempel ich selbst etliche in tvdten Cörpern gesehen / darvon ich nur eines will deysehen. Ein Jungfrau von rr. Jahren/ einer guten vnd allezeitgesundten Natur/ als fie sich im September Anno»681. zu Wrenn nutTantzengar zu sehr erhitzet/ vnd darauff säh- rrr KA gählingkalt getruncken/ empfundealsobald so j grosse Aengstigkeiten / Schwindel/ vnnd Schwachheiten/ daß man sie hat müssen > nacher Hauß führen/wo dteFraiß auch darzn > geschlagen / vnd bald darnach verschieden/ vngeachtet nichts an herrlichen Mitteln ge, spart wurde. Als ich auff Begehren ihrer Freund/die ihn nichts anders als ein Aposteln im Haupt einbildeten/ den tobten Cvrper er/ öffnete/ hab ich im Haudt nichts sonderliches finden können/außgenommen/ daß das Hirn j etwas zu Wässerig wäre: das Hertz / Lungl/ Miltz/Leber/ vnd andere Theil hatten auch kein Mangel/ endlich als ich die Mutter et/ was genauer betrachtete/ sähe ich / daß das lincke ovsrium, oder rctticuius, wie auch die darinn ligende ov» sehr corrum^lrr, vnd mit stinkenden vnd scharpffen Feuchtigkeiten waren angefüllet / im äderigen kondte nichts tadelhaffteSgefunden werden. Als ich nach, mahlen den berühmbten krofcfforidu; Herrn Doctor Jllmer/ vnd Herrn Doctor Stock, Hamer Visen «lum erzehlet / auch die corrui>k» ovs gewisen/ Haden sie ebenfahls mein M'), nung bekräfftiget/ daß dises Zustands / vnd gählingen Todts / kein andere Ursach ge, wesen/als die inovariocornimpirce Feuchtig, ketten/ welche zwar lange Zeit allda still g" standen / als aber im Tantzen der Leib sehr 's I / / r - r ! l ! rrz AA rrhitzet/vnd alles Böses auffgerigelt w vrven/ haben sie auch ihren Auffbruch gemachet / die ncrvosischen Theil im Haubt angegriffen/ vnv dssetödtliche Zufall zuwegengebracht. (-) 77- f-F. 6§, das -ugu- j menriren ä psrliculsri » wegen ihrer Schwachheiten / sehr tauglich a, feyn / allwo sie den Zustand vil grösser vno ft arger machen / wie ich vor zwey Jahren al / E hier bey einem 6s. Jährigen erfahren/ wel/ C cher die allergrösten Schmertzen an einem bi Fuß empfunden / auß keiner andern Urlach/ als weil er gar offt / ohne weiters Purgirem er HL "7 in aller Frühe vnsernSauerbrunn mit VZM vermischet/getruncken / vnd darmtt die bvsen > Feuchtigkeiten mehr auffgerigelt / als außge- führet. Mehr dergleichen vnglückliche Chu- ren seyn dey NearicoLbtteer(c) vnd andern ruschen. Der Gebrauch in disem Zustand be- ' stehet entweder rm trincken / welches gemei- ' niglich prLÄicitt wird/vder im Baden / wie ' Lolmsnnus ( solches mit vnserm Brunn in eygener c». ' penear noch nicht prvbrret: zweiffle abee ' nicht / Laß eben ein guter eSeÄ erfolgen würde. l In den äusserlichen Zuständen / als in / Krähen/Zietrachten/vnd dergleichen Unrei- 6 nigkeiten der Haut / loben vil den Egrischen/ / vnd Spadanischen Sauerbrunn / darzn auchHerrDoctvr8orbLit(i)disenRoitschen sehr rccommenäiret / vnd gibts darneben die Erfahrnuß / daß er in derTrinck-vnd Bad, / Churrvohlgedienet. ^bec)pl>iIü5Lonerur(A) 1 zeMt auch / daß er etliche mahl mit den , V-aßern / welche Stakl führen / die tieff- " wWtvurtzelte/vnd fast mit drm Außsah ver- Q» wahn- «6 rrS xx. wähnte Zittermahl/ oder Flechten curiret/ da alle andere Mittel vmbsonst waren ge^ braucht worden. Den Wenigen dienen auch die Sauere drunnen/ bry welchen sich derhäuffige Wein ins Gesicht suk>limirer,.'vnd selbiges mit lauter Anoder-vnd Kupffer-Bergwerck angefüllt. Dann durch dife CHur wird die Leber wider/ mnb avgekühlet/auß welcher dise hoheAurore Aard/vnd lebendige Rubinen/auffderRaftN entsprossen/ vnd ihren Ursprung genommen, Vnd dises ist von den Krankheiten in lpecic, welchen vnser Roitschen Brunn nu^ tzen oder schaden pflegt / aufl disesmahlin allereil gehandelt worden / nicht zweifflend/ daß er noch bey meyrcrn Zuständen würde grossen Nutzen schaffen / die ich doch anjetzo Kürtze halber will vorbey gehen / sondern weiter nachforschen in was für einem Alter/ temperament / vnd Geschlecht man solche Chur brauchen darff / darvon das folgende Capitel. (4) /»cr) zu Wienn/ als alle andere Medikamenten nichts Helffen ivolten / einen jungen Herrn von Staren- sserg/der nur vier vnd ein halb Jahr all war/ in dengröstenColic-Schmertzen r8. Untzea das ist ein vnd ein halb Oesterreichifches Seidel / nachmahlen auch zo. Unhen von disem Roitschen tLauerbrunn trincken last sen/ vnd darmit die grüne Gall auß dem M getriben / darauff alsobald dises zarte tientl völlig rettimirr worden. DeßgleicheN schreibet auch ktenricur sb tteer (c) daß^ den Sauerbrunn zu Spa/zweyvnddreyJähr^ ge Kinder mit grossen Nutzen getrunckes haben ; Ja daß sein eigenes Töchter!/ vor» dritt halb Jahr habe an fangen solche Ch^ zubrauchen / vnd darmit von vil Sand ei? lediget worden. Dises ist auch von den Alten zuve^ stehen/die »m fahl der Noch bißweilen zu diftk Chur gelangen können/ wann nur die Kram ten noch verbanden / vnd der Patient zuvor in seinen besten Jahren / ein Hükffbeyviseru Mittel gefunden Also ist vnlängst zuW^uu mit vnseren Brunnen / in einem drischen vnd eingewurhelten Nberstoff^ !> - I I e ijk BoheimischenCantzley von Walddrss/im so. Jahr seines Alters / vollkommentlich euriret worden / wie solches in seinem zu End beygedruckten Brieff / der berühmbte Kayserliche Rath / vnd Leib-Medicus Herr Doctor Hertodl mit mehreren bezeuget. Doch will ich die gar alten Tatet / die mehr Schnee auff dem Haubt / als Feuer im Herhen tragen / allhier nicht verstanden ha- ben/sonst möchte es ergehen / wie nach Zeug- büß Herrn Johann äe (6) einem sehr betagtenPreelaten widerfahren / dessen so gählingen Todt kein andere Ursach ge- wesen/alsdas mit kühlenden Gafften gar zu hauffige getrunckene Brunnwasser/darmt er zwar den Durst gedämpffet / aber zugleich auch die schwache Lebens-Wärme außge- loschet. Solches ist auch jenem alten Greiß begegnet / der in wehrender Sauerbrunn- Chur mit dem Schlag getroffen/ wie oben am ri. Eapitl schon ist gemelr worden In Erwählung der Complexion / wol¬ len etliche nur allein die Sanguinische / vnd Cholerische zu diser Sauerbrunn-Chur lassen / vnd andere außschliessen ; ich halte aber darfür / doch Gelehrtere Meynung nicht zuverwerffen/daß ffde Complexion hier taug¬ lich sey/wann nur/ was zuhalten ist/ gehalten wird/ vnd andere nothwendrge Umbstänv Q 4 be- 46 »zr beobachtet werden. Unterdessen kan matt gleichwohl Mit den Melancholischen / wegen derTrückne: vnd mit denPhlegmatischen we^ gen oer aderigen Kälte vnnd Feuchtigkeit/ etwas behutsammer handle»; dann ich kennt einen fürnehmen Mann/so einer sehr feuchten , Natur ist / welcher in wehrenden Trincken ein aäemsrosichen Rothlauff im gantzeN Gesicht bekommen: vngeachtet der Leib zue vor mit Purgiren genugsamb war zu solcher Chur chspomrr worden. Geschlechts halber kan diser Brunn sowohl von den Frauen als Männern g^ braucht werden: doch ists bey den Schwane geren clispuurlich/vndzweiffelhafftig; Etliche ^mkorcswollen/ daß man sie in vier/ fünff/ vnd sechs Monath / ohne Gefahrdeß Kinds kan trincken lajjen/vnd nehmen dieGleichnuß von den Baumfrüchten / welche in der mit/ teren Zeit ihrer Zeitigung / gantz fest an den Aesten hangen / vnd nur allein wann steblik hen/oder ja recht zeitig werden/durch ein klei^ nen Wind können zum abfallen gebracht werden. Ich hab zwar auch sechsten vor zwei) Jahren gesehen/daß eingewisieMatron/ die im andern Monath / doch vnwissend/ Schwanger war / täglichen zwey Viert» von disem Brunnen getruncken / da doch gleichwohl kein frühzeitige Geburt erfolget» N'ch^ -46 rzz AK. Nichts destowentger / weil eine Schwalben kein Sommer machet / so ist sicherer sia> von solcher Chur in oisem fahl zu enthalten: dann vnserSauerbrunn bat dieCigenichaffr/ Daß er meistenteils durch den Stuhl / vnd Urin seine Würckung lenster; dahero kvndte «öleichtgeschehen/ daßdreBeermutter/ so rwrschen der Urin-Blatter/ vnddemAftter- darm liget / durt solche Nachbarliche Ver- wahntschafft auffgerigelt würde / vnd die Frucht von sich trike/ wie es schon vor Zeiten vnserAltvatter^lippocr-rcs (e) vermercket/ da er lehret: Julien in mero Acrcmi, 6 slvur rnulrum üusr, periculum eü, ne sborrist« Daßem sthwa narre Frau / wann sie gar SU offenes Lelb siy/ vnd den Durchbruch har/ in Gefahr stehet/ daß sie nicht vmbs Rind kommet- Neben dlsem befördert vnser Sauerbrunn auch den Frauen ihr Monatliche Zeit / welche niemahls bey den Schwangeren zu treiben ist/ cs wäre dann daß jemands mit Fleiß die Frucht wolte ab- trelbcn/ vnd also freywillig den Namen eines Mörders auff sich nehmen. Doch ist dises Gebott zuversteken/ wann man denBrunnen «ust Medicinische Weiß / vnd in grosser Quamitettrincket; dann so einSchwangere/ ein oder zwey Trünckl Wvllust-oder Durst halber zu sich nimbt/wirds so vil nicht schaden Q L kon- r?4 AA Eönnen/Witl'beo^biluLLonerllr (k) ^lelclilar Zekiriurvnd andere bezeugen. Jetztentstehet widerumb ein neueFrag: -b ndlvetherin ist solchs völlig verbotten: dann Herr Doctor Wagner bezeuget in seines zuEnd beygcdruckten Brieff / daß einfür^ nehmer Medicus / etliche Tag nach der burt/emer Frauen/ die das dreylägige Fieber bekommen/dise Cbur verordnet / vnd darmit sv gefährliche Zufall erwecket / daß man als^ bald hat müssen darvon außsehen: Ja bi« Frau sey nachmahlen vil Monath lang vn^ däßlich verbliben. Das andere / was di« Ammei betrifft/glbt widerumb villlllpuriren; Hs ist zwar der Hessische Medicus l-uäovicur CombLcbiur (Z) Mit dem Wildunger Sauer» brunn so frevgebig/ daß er ihn zu Cassel einem Weib/die ein krätziges Kind von 17-Wo6)en «itgesäuget/ in guter Quantltethattrincken lassen; doch wird dises bey vns nicht leicht xraÄicirr, vnd ist zu fürchten / es möchten dl« zarten Kinder / die ausserhalb deß Mütter-' liehen Milch-Brunnen/ nichts annehmens vndverdäuen können / gar leicht durch dists sauere Wasser / daß sich in Brüsten mit der Milch gleich vermischet / sehr verderbt wer- Len / vnnd in gefährliche Zustand fallen» Dann «Z 2Zf Dann daß die Arhney, wie auch Speyß/ vnd Tranck noch ihre vorige Kräfften vnd g: tzigenschafften in der M ich / oder Gespin bey el den Ammeln erhalten / ist nichts sethames/ !N vnd kombt desiwegen her / weilen die Milch li Nit allein auß demGcblüt/wie^riüorelerwill/ и sondern auß dem cb/lo, Milch-Safft/ oder - Gpeyßgritze genant/ der auß dem lluLturbors- / cico durch absonderliche Gang in die Brüst к geführt wird/ sein Ursprung hat!/ wie Ickrsn- t au5»Oiemerbroclr, vnd andere bleotcrici ge- ' lehrt haben; Solches bezeuget auch die nahe > Verwahntfchafft/so im Geschmack/Geruch/ vnd Färb bey der Milch / vnd dem cb?lo> oder Speyßgnh gefunden wird. Za wann deß äriüorclis Lehr solle wahr seyn / so wäre javnnmoglich/ daß die Ammei köndten ge¬ sund bleiben / weil sie täglich ein so grossen Verlust am Geblüt leyden müssen. Dann Herr I.e6eliur schreibt / in Lpbemcri6ibus riawrse Curiolorum (b) daß er vor etlichen Jahren zu Grünberg in Schlesien eine vor¬ nehme Frau gckennet / welche/ obschon sie rwey Kinder zugleich gesäuget/ dannoch habe so vil Gespinn gehabt / die von sich sechsten auß den Brüsten geloffen / vnd dahero seye genothiget worden / Ehrenthalber deß Tags etliche mahl die Hemmeter zu wechseln. i. Deßgleichenregistrirt auch Herr8chzrku5 (») Daß «Z »Z6 daß er eine Schwangere gesehen / der von dem fünff Monath der Empfängnuß/ biß zur Geburt / tägliä) auff die anderthalb Pfund Milch auß den Brüsten geflossen. ZteiN Larellu; (k) vnd andere mehr haben derglei/ chen Epempel verzeichnet. Wann nun bey Visen jetzt erzehlten Mtlchreichen Frauen/ wäre täglich so vil Blut in Milch verwandelt worden > so wären sie vnfehlbar in tvbtlickst Kranckheiten gerathen / weilen ein jedek Mensch nothwendig die Wastersucht be> kommen würde/ so man ihm durch Aderlässen täglich durch etliche Wochen svltc ein Pfund Blut entziehen ; Ja wie würde es mit den Schweitzerischen Kühen gehen? die täglich ganhe Schaffer voll Milch geben / vnd eben/ fahls nicht würden ein so grossen Verlust deß Geblüts vertragen können. Weiter wird hier gefragt: <>b auch die Gesunden vnjern Rsr'tschen Brunnes krincken därffen vil wollen dises wider/ rächen/ vnd halten es mit der H.Schrifft/ welche lehret / baß die Gesunden nicht deß Arhts/ vnd folgends auch nicht der Artzney vonnöthen haben; dann esgeschichtbißwei/ len / daß die gebrauchten Medicamenten/ die gesundesten / vnd starckesten Leuth in vnter/ schidliche Kranckheiten stürtzen / gleich wie jenem widerfahren / welcher zwar wohl auff 2Z7 8ewefen/ dannoch/ damit er noch besser/ vnd gefundter leben möchte/hat er angefangen mit Purgwen / vnd andern Artzneyen den Leib änzugreiffen / aber mit einem unglücklichen Außgang / weilen auff das Mtzneyen ein Kranckheit / vnd endlich der Todt sechsten erfolget/ der Visen sorgfältigen Fürwih ein End gemachst / daher» soll folgendes Lpirr- k-bium von ihm zu Loaonicu noch zu sehen skl)N. ) ker üsrmexlio, üo^ui. Man muß aber hier ein Unterschi¬ machen/ dann die jenigen / welche eine voll¬ kommene Gesundheit haben/ die sollen weder Sauerbrunn/weder Purgation/ weder an¬ dere Medicamenta einnehmen' vnterdessen werden doch auch vil andere gefunden/welche zwar in zimblicher Gesundheit leben / vnd in allen ihren Verrichtungen kein Mangel füh¬ ren ; nichts destoweniger / weilen zu Zeiten kleine Fahler im öi-r vorbei) lausten /so samb- len sich allgemach die bösen Feuchtigkeiten/die zwar ein Zeit lang ohne einigen Verlust her Gesundheit still ligen; wann aber ein "cek im Essen vnd Trincken / oder sonsten/ noch darzu kombt / so wird alles auffqeri- gelt/ vnd entstehen vnterschidliche Zustand; Daher» kan man in disem fahl zur Zeit der Ge- O6 rz8 Gesundheit / die Sauerbrunn - Chur mit Nutzen anstellen / damit die bösen Feuchtig/ keiten/ als frembde Gäst/ die auffkünfftige Rebellion schon speculiren / bey Zeiten mit dem Stuhl vnd Urin auß dem Leib kommen/ vnd dardurch vil Kranckheiten verhindert werden. («)Lk-.2. /0. (c) /^7. (-/) /-) Oec«»-./r»». sn-ro^ (,) r^- /is« o^r-^k. F-. z. s^/k/-v^. Das 92. Kapitel. welches die bequemere Zeit zr- drstr Lhur sty/ vnd rvarunib drsir Sauers brunu btßwellcn»» seinen Rröstren veränverr rvied 5 WAJe Zeit zum Sauerbrunn trincken ist ^»bey den Waffer-Beschreibern zweyfacht nemblich universale, Sc psrriculrre : die uni¬ versal, oder gewlsseZert deßIahrs/vvn der in disem Capitlgehandlet wird / scheinet die be-> ste/vnd tauglichste zu seyn/ wann der Brun^ nen am kräftigsten ist / vnd wenig frembde Unreinigkeiten in sich hat; Zkem wann vee »Z9 __ Leid deß Trinckenden am besten darzu äU sponirr ist / welche Zubereitung durch da- Hahr auch verändert wird. Was den Brunnen anbelangt/ so ist er niemahle kraff- tiger/als im Sommer/ wo er durch die leben- digmachende Sonnen - StraUen ein grössere Klarheit/ Schärpffe/ vnd ffnrüuoürcl be¬ kommet/ vnd auch von andern Zufluß be- fteyet wird: Im Herbst last er etwas in sei¬ ner Krafft nach/ absonderlich desto mehr/ je naher es zum Winter kombt: deßgleichen ist «auch etwas schwächer im Frühling/ vnd zwar destoweniger/je besser es zum Sommer herzu nahet: Zm Winter ist er fast am fchwächesten/ nicht zwar an sich sechsten/ son¬ dern wegen deß Häuffigen Zufluß/alsSchnee/ Regen/vnd dergleichen. Was die äilßoli- rion deß Trinckenden anbelangt / so ist des¬ sen Leib niemahls zu solcher Chur tauglicher/ als irnArüheling / wo der Lufft temperirt/ alle Gange im Leib eröffnet / vnd die bösen Feuchtigkeiten flüssig seyn. Desgleichen ist der Mensch auch zimblich äilßonirr im Herbst/vnd endlich im Anfang deß Somers. Wann man nun sowohl die Uilpotmon deß Leibs/ als die Krafft vnsers Brunnen gegen einander wohl erweget/so ist leicht zuschlicssen/ daß die Chur an hiesigen Ortben von dem May biß September/ mit guten cffcL kan vor- rchv vorgenommen werden. Ich will aber hier die Monathen vnd Zeiten verstanden Haden/ wie sie an sich sechsten seyn sotten / wann sie nach dem ordinär Jahrslauff/ ihr gewisse rcmxe« nrurhaben. . > Bey vns wird diser Brunnen meisten^ theils getruncken in den Hundstägen / wo er mit seiner annembli l en Sauere / die vnere trägliche Hih remperiret/ den Durst löschet/ den dazumahl für ordinär schwachen Appetit widerumb ersetzet/dieGall corrigirt/vnd auff solche Weiß dieTrinckenden bey gutenKrassi ten erhaltet/wann herentgegen andere/wegen so grosser Hitz die Lebens-Geister verkehren/ vnd fastverschmachten wollen. Es verdicket zwar vn ser grosse »i^ptrerstc; (-) vnd mn ihn diegantze i^-clicintsche Schul/ daß man M Hundstagen keinePurgation soll einnehmen: allein dises Gebots ist nur von dem starcken Purgiren zuverstehen/mit welchem dieNatur geschwächet/vnd die innerlicheGlider entzünd det oder verderbt/werden: nicht aber von denr IsxirendenSachen/ wie der Sauerbrunn ist/ welcher neben dem linden Uxiren die bösen Feuchtigkeiten in ein bessern Stand bringet / vnd den gantzen Leib stärcket. Ja es ist auch in vnsern ttor^ronr der Lufft vil temperirter/ vnd wird mit sanfften Winden mehr abge^ küklet/alsjn Griechenland/ wo Llixpocrste» getedt/vndgeredethat. ler ra de vu sa I K di! an in 8e U 8e m in rc 8> d« n n v 8 r c HZ -41 PK- >ie Im Winter/wrezuvor gemeldet/wol- >je lenvil oie Chur allem auß diser Ursach wider- ch rachen / wellen damahls den Sauerbrunn/ der Schnee/Nebel/vnd Regen verfälschen/ vnd also em Verlust der Kräfften verur- fachen; Ich hab ader im Winter vor zwey er Jahren / absonderlich da der Nordwind die r/ Kälte vermehrete/ etliche mahl erfahren/ daß t/ diser Brunn gleich andern Quellen / so per tjt amipcriüslingestärckt werden/so vollkommen lff in der Säuere/ Schärpffe / vndandernEi¬ ff- genschafften gewesen / daß ich fast keinen en Unterschid zwischen disem/ vnd im Sommer l/ geschopfften habe spühren können: daher» et meine ich / daß solche Chur von den krsüic» im Winter mehr auß diser Ursachen wider- M rachen wird / weil die Menschen wegen s» m grosser Kält nicht genugsamb äisponire, als M daß ein sondcrer Abgang der Kräfften im Brunnen solte verbanden seyn. Wann es nun die Noch erfordert/ vnd das lange Auff- schieben ein Gefahr brächte / so kan man ihn l/ sicherlich mitten im Winter trincken: doch ,,1 Mit diser conclirion, daß eß geschehe in einem , warmen Zimmer / damit man nicht den H Schweiß / welcher bisweilen in diser Chur ./ getriben wird / durch die Kälte verhindert/ e- vn? andere Zustand zuweaen bringt. Wann also dises wird in acht genommen / lehret es m N die -4» die Erfahrnuß / daß guter eLeQ erfolgt / wel/ chcs auch rarbet / der berühmbte profcüoe, vnd Regiments-Rath Herr Doctor8orbsic (b) kienricu, sb tileer (c) vnd andere b^üro- Herr Doctor pileor, vor etlichen Iah, ren zu Wien« ein glückseeliger kr-Kicur hat Haven wollen/ daß man den Sauerbrunn i^ Winter schöpffe / weilen er damahlen M kräfftig: vnd im Frühling trincke / weil bek Mensch zu dtser Zeit am besten ckiponirr tst« Ich will zwar disem fürnehmenMann nitav, laugnen/daß so wohl die Leibs-ckst-olmon, al» die Krafft deßBrunnen/soll genau bewacht werden: allein ich förchte / wann man dW Brunnen biß auffdenFrühling inGeschirrea auffbehalten solle / würden gleichwohl die Geister zimbüch außrauchen / vnd andere Krafften zu gründ gehen: will man aber ftl, che Außdämpffung durch gar zu genaues machen/vnd vcrpetschiren verhindern/ so springen die Geschirr / wie schon obengernel' worden. Hier wird weiter gefragt / wie es do^ komb / daß der Sauerdrunn bißweilen w seinen Kräfften ein Veränderung leidet- In diser Matery entstehen vnterschidliev Mevnungen : dann etliche wollen mit^< MroloZir, alieVeranderung der lViincrsM l/ >r, >ik lil )k !k t. ti It re i/ !/ li H ri ? >t n »r 24; VZässer/so Stahl fuhren/den Sternen/ vn- tn spccie dem Planeten Klar« zuschreiben/ welcher in vergangenen i68s. Jahr etliche dose sspeÄgemachet / von dem nicht allem die Schwachheit der Sauerbrunnen / sondern auch denn so vil Ländern wüttende Krieg soll entstanden seyn; Ich will es zwar hier gern sestehen/daßtmAprtl/May/vndSeptember der Mars mit der Sonnen / vnd Saturn» etliche entgegen-vnd gevierdte Schein/ auch andere böse Lonstcllarioncs, wie sie es nennen Pflegen/ in fernem Laust verursachet; Nichts desto weniger kan man solchen älpeSca die zuvor ernennte Würckungen/ immecksre gav nicht zuschreiben; dann der Krieg scheinet wehr seinen Ursprung zu nehmen / auß dem freyen Willen der Landsfürsten , als auß Jnfluentz deß Gestirns / welche nur allein zu vnterschidlichen Gemüths-Neigungen kan anreitzen/ niemahls aber nöthigen. WaS aber vnsern Sauerbrunnen anbelangt / ge¬ stehe es auch / daß man zur selben Zeit bis¬ weilen ein Verlust an seiner Tugend ge¬ bühret ; die Ursach aber solcher Veranden ^ung ist kein andere gewesen / als der kalte vnd feuchte Sommer / dahero so Wohl auß Mangefder ' ' Sonnen-Strahlen/ vardurch solche Wässer exslrirt werden, als außAufiuß deß hauffiM.Regen/diserAdsan- - 44 der Krafften erfolget. Za wann Marsaw hier Vie nächste / vnd principal Urfach seM solle/ so würde dergleichen Veränderung alle andere Zahrgeschehen müssen/ weilen er in einem Zahr vnd zri. Tagen/ dengantzen Thler-Hreiß/ oder 2oäiLcum,moru proprio durchlauffet/wo er nothwendig vil dergleichen Aspecten wurde machen müssen. Dahero ist vonnothen / daß man die Ursachen vnterschei/ dct/vnd ln ein Ordnung bringet / welche also bestehet: Erstlich ist die nechste Ursach solcher Veränderungen / die Einers deß Sauer/ brunns / welche von den cauürrcmori; auch verändert wird : Item ein grosserer oder kleinerer Zufluß deß Wassers / hitzige vnd sehr dürre Zeiten / welche die Feuchtigkeiten der Erden mehr außdrücknen : Ein mit vn/ reinen vnd bösen Dampffen angefüllterLufft/ Nebel/ Regen / vnd dergleichen, Outs-re- rnol-e, oder weit - entlegene Ursachen sepn die Stern/ sowohl Planeten / als Fix-Stern/ welche im Lufft vnd in der Erden jetzt gemelte elkeÄ machen/ vnd vnter Mineralien/ Krau/ tern/ vnd Thieren grosse Verwirrungen wegen bringen / wie auß folgenden leicht ab/ zunchmen. Dann vnter den vcgcrsbilien be/ findet man / daß die Krauter vnd Blumen/ wann sie in gewisser Zeit deß Monds gr/ pflanhet/vlid forrgesetzet werden / vilanders in ir 8' 2 v, d le w k ri 8' ei ui Ni d< k «I, r ir a n d d t. . 24s --- m der Blühe / vnv Krafft seyn; deßgleichen " werden auch die im Neu-oder Vollschemab- gehauene Bäumer mehr oder weniger Wurmstichiger/als wann sie zu einer andern " Zelt wären gefällst worden. Unter den ° Thieren will ich zum Exempel den Menschen ? vorstellen/welcher vmd dieselblge Zett/ wann Tag vnd Nacht gleich ist / oder vmb den letzten vnd kürtzesten Tag deß Jahrs vrlmehr wird mtt den Frmtz-Mutter-Podagrachnd hxpochondrischenjZuständen angefochten/als / zu andern Zetten; Ja welche vor Zetten seyn * zeschosten / odergestochenworden/ die tragen r rin lebendigen Calender mit sich am Leib her- umb/ weilen sie Sonn - vnd Mondfinster- § Nüssen/ Voll-vnd Neuschein / Regen / vnd dergleichen Ungewitter vnfehlbar progno- / Kiciren können. Dahero hat der berühmbtt ' ^cäclius (ä) nicht ohne Ursach den Monden/ e ^omlnsm humorum, Eme Frau / oder / Reaentin der Feuchtigkewen / ertuliret/ e Weil nicht allem die WeibttcheBlum / sondern auch andere Kumorcr diser Herrschafft vnter- r worffen seyn. Deßgleichen erlebtet auch der bekandte krsÄicur, vnd krotels»r zu Prag/ ' Herr Jacobus Oobrrcnxlcy cle nigroponre (e) l daß er bey ftjnen hypochondrischen Patten- ' ttn dazumahlen / als in Tyrol das grosse s Erdbiden war / wunderliche / vnd grossere R Z Wind, 46 »4^ K» Wind-Zusiänd befunden / als zu andere« Zetten/ auß welchem derairslo^ilmuL zwischen der grossen vnd kleinen Welt leicht abzn^ nehmen. Was endlich die Mineralien vnd Metallen anbelangt / findet man auch solche Würckung deß Gestirns/vnd meldet Albino' (k) daß in SchneebergischenSilber-Gruben mehrStlber gefunden wlrd/wannSaturnns vnd der Mond zugleich in das Zeichen deß Krebs tretten; vnd dises Mauch von ander» Bergwerck zuverstehen/ daß invnterschive lichen Aspecten auch vilen Veränderungen vnterworffen. Ich hab vbengemelt/daß imverfiossene» Sommer Anno 1685. bißweilen vnste Sauerbrunn etwas geringer gewesen; doch ist zu mercken/ daß dises gar selten geschehen/ vnd hat man ihnmeistentheils so vollkommen gefunden/ als er zuvor jemahlgewesen / dann wann die Sonn vmb den rropicum csncr« tauffet/ vnd in der mcriclian Linie/ nacher zu»» Lemr oder Scheitel,Punct gelanget/ so nE ftn nothwendig die in der ersten region deß Luffts reücÄirte Stralen auch spitziges Winckel/ als in andern Jahrs-Zeiten m»^ chen / welche eben ein grossere Hih verur^ fachen / darvon sich die Tugend deß Sa»^ brunnen noch mehr exälmer/ esseyedanM daß es per 2e !§ « S 1 t k » i Daszz-Lapitl. Db man den Leib vorher» mit purgrren/vnd Äderlasien Z» drser Sauere bru»m-Lhur äitponiren soll t gUBwohten vnser Roitsche Brunn/ nicht ^»allein hier in Steyer / sondern auch in andern Ländern vnd Königreichen weitvnd breit berühmet / auch dessen heltsambe Krafft in vnzahlbaren Kranckheitcn mit dem grösten Nutzen probirt worden / so pflegt es doch vnterweilen rugeschehen / daß die Patienten von ihren Zuständen nicht allein nur nicht befreyet werden / sondern auch noch darzu von Tag Ku Tag in gefährlichere Kranck- hetten gerathen; dahero bezüchtiget man die ^speLt, gibt die Urfach demGestirn/vermale- deyet den Sauerbrunn / vnd verfluchet solche Chur / dardurch so vil taufend feyn gesund worden : Wann aber die Sach recht bey dem Liecht betrachtetwird/ so findet man gar vfft/ daß s» wohl der Sauerbrunn / als das Gestirn diser injunen, vnd Lasterworten gantz vnschnldig seyn / sondern die Ursach ist R 4 ein- 46 -48 ?S> einhig vnd allein/daß der Leib zu solcher Chur nicht genugsamd ist ckhonirr vnd prseparirt worden ; dann es ist nicht vnbewust jenes schon zuvor gemelte philosophische »xiomai Vonum ex illtcars csusz, mslum ex Huovi; cle- seÄu. Das ist: wann ein Sach sollgut/ vnd vollkommen genennt werden / so müssen alle Theil darbey gut seyn: böß aber vnd vnvoll- kommen kan sie heissen / wann nur ein eintzi/ ger Mangel zufinden ; weilen nun ein jede Chur der Kranckheiten zum guten gerechnet wird / so müssen auch nothwendig alle darzu gehörige Umbständ wohl beobachtet/ vnd ge/ halten werden: sonsten ist nachmahl kein Wunder/ daß man die gewünschte Gesund/ Helt/ über welches in disem Leben nichts an- genehmers zufinden ist / so offt nicht erlanget/ weil man in vnd vor der Chnr / das jenige vnterlasset/ was man brauchen soll / vnd he^ rontgegen brauchet/ was solte vnterlasiett werden. Dahero ist zu Erfolgung eines 9»/ ten ckeS» höchst vonn»then / daß man den Leib wohl zuvor chsponire mit cligcNiv.vnd Purgier-Artzneyen / wann vil böse Feuchtig¬ keiten verhand-n: oder mit Aderlassen/wann die Complexion solte sehr Blutreich seyn. Diftm Gebote wollen etliche wider¬ streben / vnd die durch so vil hundert befundene Lehr/ dem einfältigen Pvst" wider- »49 widerrachen /mit vvrwenden/ daß solche fl^e- üion, Purgation/Aderlassen/vnd dergleichen Vorbereitungen nichts anders seyn/ als lau¬ ter Gedicht der Doctvr vnd Apotecker/ auch nicht vor solcher Chur erfordert werden/ massen alles dises von den Sauerbrunnen/ die als ein universal Medlcament openren/ kan verrichtet werden. Zch kenne zwar selbst auch allhier eine vornehme Persohn / welche im Frühling dlsen Sauerbrunn vier Tag langtrincket/ vnd darauffalsobald die Bad- Chur in der Töplitz mit guten cffcK verrich¬ tet/ vngeachtet der Leib zuvor mit keiner an¬ dern Purgation ist gereiniget worden. Dannoch macht ein Schwalben kein Som¬ mer ; vnd obschon es in diserPersohn/die ohne diß mit so grosser Menge der bösen Feuchtig¬ keiten nicht überladen ist / pflegt wohl von statten ru gehen / so geben doch herentgen tausend solche Churen das Widerspil / vnd bezeugen / daß solche Vorbereitung kein Medicinisches Gedicht / sondern die vnfehl, bare / vnd auß dem äelpbischen orscul vorge¬ brachte Warheitsey. Also muß man vor allem andern durch gewisse Zeichen cxsmimren/waßfürFeuchtig- relten im Leib stecken: wann sie nun schlei- mlg/dick/vnd zähe seyn/sollen sie durch erliche e vnordentlich gebrauchte Bad-Chur ein ub/ je» etkeÄ geben / dann ich hüb mit meil^'t k k k 'k » k i r i f > t r >» l k rs, Augen im vergangen r686. Jahr gesehen? daß m hiesigen sonst sehr berühmbten Neu, Hauser Bai)/ etliche Persvhnen / die ohn ein, hlgesPurglren / nur allem rccrearion halber zu baden angefangen / alsobald darmit die Gall/ vnd andere Kumore, auffgerigelt / dar- auß bey emem ein hitziges Fieber/ bey andern aber die grösten Glider, Schmerhen an Händ vnd Füsien entstanden; haben alsa solchen Spaß wohl gebusset / vnd darbey ge, lehrnet/ daß die Bad-Chur nur bey Brest, hassten / vnd zwar mit guter Vorbereitung fey anzufangen. Ebenfahls auff solcheWeiß hab ich auch bey vnseren Sauerbrunn ge, fehen/daß er bey den jenigen / die vnpurgirter die Chur angefangen/ alle böse Feuchtigkeiten auffgerügelt / vnd als schlaffende Hund er, wecket/ darvon nachmahlen im Gedärm vn, ordentliches auffsieden / vnd ckkervcsciren/ Auffblähungen/Wind/brennen/Schwind!/ Kopff-vnd Colic-Schmerhen/ Fieber/rothe Rühren/vnd mehr dergleichen Auständent, standen/die nit ohneGefahr gewesen. Item e- kvndte au6) geschehen / daß sich diser Sauer¬ brunn mit dem hauffigen zähen Schleim ver¬ nicklet / vnd im Leib stecken blib / darvon Ebenfahls ein grosieErkaltung der innerlichen Glider / auch endlich die Wassersucht bar¬ fuß erfolgen kvndte. Solche unglückliche Chu- «6 r,r KK. Churen seyn nicht allein vey vnserem/fondern auch bey andern Sauerbrunnen / vnd zwar mit noch übleren csseät, vsttermahls wioer^ fahren. Dann es erzehlek K.Lmlovmr (») . von einem Mann / der ohne einige Vorderes tung den Wilounger Sauerbrunn gantz be/ ! gierlggetruncken: weil er aber mit demSand vnd Grieß sehr behafft gewesen / vno best- . wegen auch die Chur angefangen / hat er dardurch alle Unreinigkeiten dermassen auff die Harngänge getnben / daß ein völlige Verftopffung deß Urins darauff erfolget/ welche ihn auch vmbs Leben gebracht; als man aber den todten Cörper eröffnet / hat < man den Mund an der Urin-Blatter / von < Schleim/ Sand vnd Steinlein/ dergestalt verstopfft befunden / daß vnmöglichgewesen , ein Tropffen Urin hervor zutassen. Ztem er - meldetauch von einem Bedienten bey Herrn Graffen von Ochsenstern / vnd einer andern , Fräule: dise / weil sie gleicher Weiß / vbn einige Vorbereitung sich auff ihre starčke Natur verlassend/ die Chur angefangen/ vnd zimbiich vnordentlich continuirtcn / fielen bald darauffwegen gar zu grosser Bewegnuß der bösen Feuchtigkeiten / der erste meinem starcken Durchbruch / vnd Leiböschmerhen/ die andere in ein hitzig Fieber/ daß siebende hätten schier müssen das Leben einbüssen/ wann rsz PK- wann Die üieäici nicht sondern Fleiß hatte« angewendct. Mehr dergleichen vnglückseeli- geAußgänge beschreibet ttcnricus ab kicer(b) die sich bey dem Sauerbrunn zu Spa zuge¬ tragen/ wo vnter andern ebenfahls ein Apo¬ steln im Harngang eine Frau wegen Mangel der Vorbereitung bekommen/ vnd daran die Gauerbrunn-Chur mit dem Leden beschlies¬ sen müssen. ( t < < j i l i 1 l -46 Lff p» praeticiret werden biß man die vorgenomme¬ ne Maß völlig außgetruncken/ welches ohn- gefähr innerhalb anderthalb/ bißweilen auch zwey Stunden vollzogen / vnnd verrichtet wird. Ich hab gesagt / daß man mit einem sanfften spahiergehen/ nicht aber mit siarcken lausten über Berg vnd Thal / wie es etliche zu Zeiten machcn/den Leib bewegen soll: sonst wird die Natur/wegen der mit dem Schweiß entgangenen Geistern dergestalten geschwä- chet/ daß sie das überige sauere Wasser nicht genugsamb ertragen kan. Neben dssem ist auch ohne Fundament die Meynung der jem- gen/welchevorgeben / daß der Cauerbrunn allezit durch den Schweiß operiren soll/ vnd ohne ihm kein guter ctkeü zu hoffen sey. Aber solche fahlen weit: dann die sgearis machen nach der Philosophischen Lehr vnterschidliche Würckungen/ wann dietulrjctts auchvnter- schidlich darzu älsponirr seyn. Allo overirt auchvnser Sauerbrunn auffvilerleyWeiß/ nach dem die böse Feuchtigkeiten im Leid ^'lpomrt, vnd die Gänge erweitert seyn; dann letzt führet er die gröbern Feuchtigkeiten durch Stuhl/ jetzt die Wässerigen durch den unn / wofern in Harnganqen keine Ver- ftopffungvorhanden: jetzt die subtilern durch oen Schweiß/ wann nemblichen ohne diß der äusser- -S6 »56 PS- äusserliche Leib mit dergleichen Matery an- gefüllet/vnd die Schweißlöcher eröffnet seyn; Also muß in disem fahl der Medicus / als ein treuer Diener der Natur / nach Rath deß großen Hisspocrsrir (,) feine Frau führen dorthin/wo sie selbst geneigt ist / nicht aber nöthtgen/als wann er ihr Herr wäre / wie es vfftermahls/ doch leyder mit schlechtem Nu- tzen practicirt wird/ wo die durch solche grosse Bewegnuß erweckte / vnd auffgerigelte Ku- more? vnterschtdliche Zuständ zuwegenbrin- gen. Am fahl der Patient wegen der Colict Contractur / vnd andern Zuständen nicht gehen köndte/ vnd dannoch dise ChurvoN- nöthen wäre; kan er solchen Brunn iin Beth trincken: doch muß der Magen/wie der berühmbte?rokcüor vnd Regiments-Rath Herr Doctor 8orbaicrathet (b) mit warmen Tüchern wohl gewärmet / vnd geriben wer¬ den. GedachterHerr 8orbait ist hier so I-beral, daß er auch in der grösten Gall-Colic / wann nichts Helffen will / den Patienten in ein Bad fetzet / vnd gleich Visen Brunn;u trincken gibt/ wie in seinem an mich gegebenen / vnd zu End deygedruckten Brieff mit mehren zu ersehen. , Hier wollen etliche ein neue Manier an- fangen/vnd denSauerbrunn zuvor ein wems 46 rZ7 kvärmeo/ damit er dem Magen / vnd inner¬ lichen Glidern kein Schaden zufüge. Die Erfahrnuß aber gibts / daß ml tausend dises Wasser vngewärmbtergetruncken / vnd den bestenNutzenverspühret: dann sötte man es zuvor wärznen / so würde vtl Krasst mt den Geistern darvon fliegen / vnnd köndte der Magen durch so ladliches überschwemmen/ noch mehr verderbt / vnd zum Uberbrechen gezwungen werden. Jetzt kombt widerumd ein neue Frag: ob man auch Nachmittag solche Lhur conttnuiren kan vor Zelten lfl zwar zu Spa / vnd Schmalbach dlse Gewohnheit/ Vor - vnd Nachmittag zu trincken gantz ge¬ mein gewesen / doch wirds anjetzo bey vns niemahls / oder ja gar selten practiciret; dann erstlich ist vnser Sauerbrunn eine vnter denjenigen Artzneyen / die denUrm treiben/ welche niemablö nach der gemeinen Medicini- schen Rege! können gegeben werden / es seye dann schon langst nach dem Essen / wo die Verkochung nn Magen schon vollzogen: sonsten würden die Speysen vnverdäueter mn ihnen in die Nieren gctriben / vnd ver¬ ursachten grossere Verstopffungen. Daker» wann man vnsern Sauerbrunn Nachmit¬ tag trincken wolle / so müsse es geschehen sechs oder siben Stunden nach demMittag- S mahl/ -S6 rf8 mahl/da schon dieSpeysen verdauet/vnd ins Geblüt außgetheilet: wann man nun anjetz» t widerumb etliche Stund solle warten / biß der Brunn auß dem Leib gienge/ so brauchte n es auffs neue etliche Stunden / vnd köndte (, das Nachtmahl vor io. oder n. Uhr nicht eingenommen werden: oder mäste es gar vltt ter lassen/ welches do6) wegen deß guten Ap/ petit / so sich mchrentheilö in diser Chur er- eignet/ vnd andern Ursachen kaum zu practtt kl renware. Jadiejenigen/welcheVor-vndNach/ A mittag solche Chur brauchen / trincken für vrdinari m der ,^ruhe sehr wenig/ nemblicheN bx drey / vier/ auff höchste fünff Pfund/ oder lic Seidl / vnd Nachmittag widerholen sie die le, vorigeMaß/bißweilenrrinckensieauchwentt dH ger: die vnserigen aber trincken Morgens mitguten Nutzen6 8. io vndmehrPfund/ tvi vnd verrichten also auff einmahl sovü / als gu andere auff zwenmabl / nach jenem alten mc Sprichwort: pruttrz 6t per plurs, guote ht rl^ r- h- ök e» ek )ie ii^ ns o/ lls en 0- en )i" en tst r/ B 46 rf9 -K. kan auch Nachmittag ein oder zwey Seidl mncken / welches in gemein von vnsern ^orunn-Gasten mit guten etkä practiciret (-) /./7^. Das Z5» Napiti. Ob man bist Chur stttmitemev kleinen Maß anfangen / vnd nachmar¬ tens zur grösser» fchrerren. MJßhero haben die meisten Medici im ^Gebrauch gehabt/ vnd fast allen Sauer- brunn-Trinckern gerathen / daß sie anfang- ltch sollen gar wenig trincken / vnd nachmah¬ lens von Tag zu Tag ein Maßt darzu fetzen/ biß sie zur vorgeschnbenen Quantitet gelan¬ gen / wo sie auch ein Zeit gebliben / endlich widerumb abgestlgen / vnd mit solcher Maß auffgehört / mit welcher sie den Anfang ge- Machet; gleich wie solches in den warmen Bädern vnd Tvplitzen/ noch gebräuchlich ist. DieUrsachen solches auff-vnd absteigen seyn chrer Meynung nach dise / daß der Sauer- vrunndle ersten Tag muß seyn / als einer- vstnende/ vnd äixelUv-Artzney / wo dessen nicht zuvil so» gewuncken werben: nachmahlS muß er verwetten die Stell einer Purgativn/ kiwo em grossere Quantitet erfordert wird r S r End- r6o Endlich nach angeführten bösen Feuchti^ keiten/mußeroie innerlichen Glider starckei/ wo wlverumb dieQuantttet sollgerlnger sei)»» Andere »vollen / baß man anfänglich soll we/ nlgmncken/ vnd laxirende Sachen dar;» thun: nachmahlen aber etwas auffsteigelü vnd Harntreibende Mittel darunter mische»; Also ist in einem canlUio für einem Kvpocllon- drifchen von dem berühmbten Medico i» Wclschland Herrn Dominica Xlsrclicrrirg^ rathen worden / daß er durch die ersten vier Tag soll allemahl acht Pfund/ das istzwck hiesige Maß mit der s^us isxsuvs, oder last^ renden Rosen-Syrup trincken / die übrige» Tage aber zwölff Pfund / vnd den h>iricu>l> rsnsri. sambt dem Lemoni-Safft darzu nil^ fchen. Dlse Weiß/ auff-vnd absteigend;» trincken/ scheinet zu sepn nach dem AM" llippocrzrir (s) welcher das häufflge/ vn^ gahlrngcaußfübren höchst widerrathet / v»v folgends alles / was der Natur zu vil/ M schädlich mit folgenden Worten haltet- klurimüm, sr^ue re^enrc evscuare, vcl replere» velcslekscere, vel re5rizcrsre, live quovir moäo corsrur movere, bericulotum: c^uonis^ omne nimium n2rurr inimicum, lcä ^uocls>^ larim 6r, turum kr, rvm stiä», rum cum »b »lrce sä slrerum rrsnüru» Lr. g- rl/ »e/ n- in >e/ ,er ey a/ el> il" »/ eri id är t: e, jo il> rs . »6r -A Anjetzo aber ist an htcsigenSauerbrunn bist Gewohnheit schon messrenthells vergan¬ gen; »n dem man fast durch die gantze Chur einen Tag so vil trmckt als den andern: dann trinckt man wenig / so blecht er »m Leck lckter allezeit stecken / vnd machet mehr Schaden als Nutzen/ wiees bey andern Purganonen/ die im Lech sitzen blechen / zugeschehen pflegt/ vnd auch Herr Doctor 8orbair (l>) offter- Mahlen obscrviret. Ich Habs selbst aua et¬ liche mahl erfahren/daß zwey oder dreySeidl den ersten Tag nichts als Wind/ Auffblä- hungen / Schmerhen / vnd dergleichen ge¬ wachst / als sich aber den andern Tag die Sauerbrunn-Gäst auff vnsere Manier be- guemet/vnd 8. Seidl getruncken/hat es wohl vperiret/ die bösen Feuchtigkeiten durch den Stuhl vnd Urin ohne Sckmertzen gantz lind außgeführt / daß die vorigen Zuständ völlig nachgelassen. Nichts desto weniger kan man gleichwohl zu besserer Sicherheit/ absonder¬ lich bey denjenigen / so dise (shur noch nicht gebraucht haben / ein kleine rrsierion macken/ vnd den ersten Tag etwas weniger / als an¬ dere, darreichen: Also hab ich auch etliche mahl gesehen, vnd sechsten verordnet/ daß sie den ersten Tag 6. nachmahlS oder biß zum ^nd täglich 8. oder ra. Seidl gttruncken/ vnd den besten Nutzen darmit geschaffet. S r 3m Im überigen was die äpkoriaische Lehr tttppocr,ki,andeiangt/ bleibt selbigem ihrem Werth : allein ich laugne das tupposnuM' daß dise in vorigen Zufällen getrunckene Mnß kan vit genennt werden: dann das Wört' vü/istrespcSive, vnd mit Vergleichung deß Magens zuverstehen : also wird ein Seidl? oder Maß! Sauerbrunn für ein schwachen? vnd zu diser Chur vntauglichen Magen zu v>> seyn / wo herentgegen 8. Seidl für einen starcken zu wenig ; wann man also di* Sauerbrunn-Gäst so vil trincken last/^als dieKräfften ertragen können/ es mögen nun zwey oder zwölff Seitl seyn/ so wird der Warheit deß sxkorismi nichts entzogen werden. s//. s-) Das z6. Kapitel. wie vil vsn disemSauerbrune» deßTagskangetruncken werden? A^?Ze Maß/vndQuantitct imSauerbrunn ^»trincken wird bey vnterschidlichen / aua) vnterschidlich angeordnet; dann etliche/ wel< che die Mineralischen Wasser für sehr schad^ lich vnd gefährlich halten / seyn darmit M sparsam: andere aber herentgegen desto ftey^ gebiger; Also will ttorümr (-) von dem Schwad r6z PK» )k Schwalbacher / den ersten Tag nicht mehr ni als drey Gläßl erlauben / deren zwolff eine i' Maß machen. Von dem kionrsZn-na erzeh- ß let Cgmcrrriuz (k) daß er von den Minera¬ li Uschen Wässern nicht mehr Melassen / als ß 4- oder 8. Unhen/das ist em oder zwei) Dnttl ^/ eines hiesigenMaßl. l'-bernslnonr-nus fangt / von 16. Untzcn an / vnd steiget auff biß zur >i drey/ oder vierfachen Quantttet. Gleicher i Meynung ist auch Herr Johann clc t ^cröc (c) welcher in seinen heylsammen l Vermahnungen von dem grossen Mißbrauch « der Sauerbrunnen / vnd warmen Bädern ! exprcüc lehret/ daß man über sechs oder siben i llnhen nicht trincken soll/ weilen das Geblüt nicht kan corrigirt / vnd die Verstopfsungen der innerlichen Glider auffgelöst werden/ wann der Sauerbrunn gleich auß dem Leib lauffet/vnd sich nicht einZeit langauffhaltet. Herentgegen aber werden vil andere ge¬ funden/ die das Widerspilhalten/ vnd trin¬ cken an statt der Untzen ganhe Maßt auß / in Meynung daß dises wenige / wofern es im Magen solte stecken bleiben/ mochte zwar die bösen Feuchtigkeiten im Leib auffriglen/doch zum außführen zu schwach feyn. Daher» nachmahlen vil üble Zuständ erfolgen kond- osst obtcrvirer, VNd auch kennen« 2d Uccr (b t^eer an voriges Orth meldet/daß er die zoo. Jahr deß altes dlcttorir, im trincken / noch mit so. Unhes überstigen ; hat also der ko« nicht vnrecht gesagt: IllvcniL8 lllic, czui d1cüor>8 ebrbit SNN05. Bey vns ist fast die ordinär Gewöhn/ heit/daß ein Gesundter selten weniger/als anderhalb/ weder mehr als drey / oderauffs höchste vler hiesige Maß in einem Tagaus rrincket. Nichts desto werden etliche zu Zel/ ten gefunden / absonderlich Croaten / vnd andere starčke Leuth / welche grosse excek iM Sauerbrunn trincken begehen; es ist nut em gewißer Pfarrherr bekandt / der an einem Tag in der Frühe siben Maß von disem Brunnen mit guten Nutzen getruncken/ auch solches durch mehr Täge continuirt: Vor et¬ lichen Zähren ist noch ein grosser Sauer¬ brunn-Sauffer vnd Schlemmer gefunden wvrden/welcher an einem Vormittag » s. biß >6. Steyerische Maß/ welche?»«, oder 768. MedtcinischeUntzen machen/ mit guten etkcS 6ußgesvffen/vnd ebenfahls durch etliche Tag continuirt: von dem noch folgende Vers im Pfarrhoff bey dem heiligen Creutz zu sehen ftyn. I. Lxkrurire vrle; , menturs; c^uinc^ue äecem^ue, Lx rciäi; uuciis, ^ui; ribiprr numero? I l. 8i kukuls; sciäum levrr r purreciine csrner, t^on rimer;, r^uöil crir purriär crro tibi. dlrm^ue 2ci6i rrntum sumplilii FMture tonr'lZ, llc »ur per rorum 6r tibi trlsr crro. I l l. 8rculr öe pow mirrmur prilcs Qernckem, (Zuöci äulces roüe; noüibu; krulit s^urr. re dsnonicum mirrmur sreculr noürr, kon; sci^r cujur ßurrarr rrrnlir ac^ur. ^äi^nu; clici Arsnäi; porrror squsrum, korrmi minime tum ribi virrr trrir. .^Dieser Sauerbrunn-Verschwender romvt fast über ein / mit jenem tapfferen S 5 Was- «Z r66 Wasser-Trincker / welcher Anno 1664. in/ nerhalb 64 Tagen von dem Carls-Bad ge/ truncken r68s. hiesige Maßt / oder Medici/ Nische Pfund/welche über 16. Oesterreich»/ siche Emmer/odcr anderthalb hiesigen Stär/ tinaußtragen : dessen Zeugnuß bey dem be< rühmbten Kayserlichen Vlcclico vnd älnsten Statt-?K^6co zu Nürnberg/Herm Johann GeorgVvlckhamer (e) mitmehren zuschen. Dise vnd de,gleichen Begebenheiten feyn mehr zuverwundern / als nachzufolgen/ vnd auß diser Ursach auä) beygesehet wor/ den; Unterdessen bletbks bey disem/daß man insgemein nichts gewisses kan «lcrcrminiren: dann wann die böseFeuchtigkeitennnMiltz/ Leber / Rücklein / vnd anderen entlegenes vrthern stecken / muß man mehr trincken/als wann sie sich im Magen / vnd Gedärmauff/ behalten. Jtem/man soll auch wol betrach/ ten dieKräfften/vnd Beschaffenheit derNa» tur / das Alter / complexion, den vorher» gehaltenen virr, vnd dergleichen nothwendi/ ge Umbstand/ vnd nachmahlen allererst dar» auß schliessen / wie vil man trincken soll; das anders jstvmbzugehen mit einem schwachen/ anders mit einem starcken Magen : anders mit einem Menschen der ciirr lebt/vnd anders mit dem jenigen / der deß Schwärmen schon gewohnt ist. Mtteinem Wort/ die sicher^ r67 Regel ist die eupkoris , wann fich nemblich einer Key solcher . ko». /0^. (^i) />. ?s». ss) ZV. <7. i i/F. Das z?. Lapittcl. Wir lang diftr Brunn zu trm-- cken vnd ob es besser sey solche L hur bey vem Ursprung anrustellenr SM Je lang man mit solcher Chur soll fort- LMfahren / kan der Patient abnehmen auß der Würckung deß Brunnen / wie auch wann er einem erfahrnen kleäico sein Alter/ complcxion, Kranckheit vnd andere Umb- ständ zu examiniren vortragt / welche die ^hur zu Zeiten erlangern wollen; dann et- uche Kranckheiten werden bald / etliche aber spach/ wegen Veränderung deren Ursachen cunret / vnh ^r ctkü allererst nach langer Zeit kundtbar. Bep r«8 S» Bey vns ist die Gewohnheit daß man dife Chur durü) 14. oder ro. Tag/ btßwellen auch vier Wochen cvntmuirct; vnd marnen vil/ daß man dazumahl soll auffhören / wann der Stuhl gantzWasscrig vnd saumicht wird: weilen schon genugsamb die bösen Feuchtig- ketten seynaußpurgirt worden / daher» nicht mehr vonnöthen die Natur weiter mit der« Sauerbrunn zubeunruhigen. Dises wird zwar offtermahl mit Nutzen practicirt / vnd ist dises Zeichen in einem mit hauffiger Gall vnd Schleim beladenen Leid nicht zuver- werffen ; Nichts destoweniger triffts bey allen nicht über ein / dann es gibt bißweilen Kranckheiten/ die von keiner sondern bösen Feuchtigkeit clcpcncliren (als zumExempel ein Hitz eines innernGlid ohne häussige Gall vnd Schleim) welchen der Sauerbrunn auch dienet/ mehr die Hitz darmit außzu löschen/ als die bösen Feuchtigkeiten außzuführen/ allwo bißweilen in den ersten Tagen der Stuhl gantz wässerig wird / da man doch gleichwohl von der Chur nicht soll außsetzen. Sonsten halt ich dises für die beste Regel/ vnd Richtschnur daß man etwas län¬ ger muß trincken in langwürigen / vnd sehr eingewurhelten Kranckheiten/die von dicken/ zähen/ schleimigen Feuchtigkeiten herrühren/ vnd im Miltz/ Leber / vndandern entlegene" 44 rL- p» Glidern stecken. Herentgegen kan man von der Chur vrl ehender auffhören / wann die Zuständ noch neu /rm Magen / oder Gedärm sich ausshalten / vnd von dünnen Heuchtig- kenen herkommen/welche durch Visen Brunn leicht können außgeführt werden. Dlses lst auch hier zu mercken / daß die jenigen ihrer Gesundheit sehr ersprießlich thun/ welche nach vollendeter Chur ein linde Purgation einnehmen/ vnd denSauerbrunn/ wofern noch etwas darvon im Leib wäre stecken geblrbenz völlig außführen: Ich hab bey etlichen gesehen/ daß sie auff solche Weiß ein grosseQuantitet Wasser haben mit einem linden Laxir von sich getnden/ welche villeicht vnterschidliche Ungelegenheiten hätte machen können/ wofern sie wäre im Leib stecken ge- bilden. Der berühmbte krosillor, vnd Regiments-Ivath Herr Doctor 8orl»rirra- thet auch in seinem an mich gegebenen Brieff/ daß man den fünfften Tag allezeit ein sonders Laxier darzu einnebme, welches ich etliche mahl probirt/vnd autcn esteS befunden. Hier entstehet dre Fraa: obmandarss «in -der Zwev Tay von dsscr Lhurauß- strjen/ wann be^ Reyenwereer der Sauere ^""nrrübwlrd/ vnd strne Säuerevnd in etwas verliehree? Ich ant¬ worte/ daß destwegen die angefangene Chur nicht 46 270 2K- nicht soll unterlassen werden: allein man muß beflissen seyn / daß man die vondemRegeu überschwembte Krafflen / mit tauglichen Artzneyen widerumb ein wenig außfrsschet; also/ wann der Brunn durch den Stul die verlangteoperarion nicht verrichten will/ kau man mit Zalap-Pulver / ch-zriäio, proepa/ rirtenWeinstein/Pfersingblühe-Safft/vnd dergleichen zu hülff kommen; will er aber durch den Urin nichts operiren/ so kandas Sauerbrunn - Saltz / Wernstein - Geist/ Erdbeer-Safft/Krebs-Augen/ vnd andere HarntreibendeSachen darzu gethan werden- vol-u;(a)lehret/ daß die Sauerbrünnvil vollkommener vnd kräfltiger werden/ wann man ein wenig Stahl - Vitriol darunter mischet. Mir gefallen die jenigen am besten/die zu besserer Vorsehung/ bei) schonen Wetter etliche Flaschen darmit anfüllen / so nach, mahlen bey Regenwetter können getruncken werden. Weiter wird gefragt / ob es besser sey/ daß man Visen Brunn bey der Quell trincke/ oder ja ibn nacher Hauß in weit entlegene Oerther tragen laß / vnd alldvrt die Chur an¬ stelle? Ich antworte / daß kein bequemer Ortb sey / den Roitfchen Sauerbrunn zu trincken, als bey dem Ursprung / laut jenes vhraltenBers: Hä »71 Vulclus ex ix>so sonrc bibuntur s^u». Das ist: Das beste Wasser so man trinckt/ Ist das/welche auß dem (Quellens springe- Dann allda ist der Geschmack/vnd Ge- ru6) vil edler / die Färb vnd Substanh vil klarer / vnd endlich die Krafft/ vnd opernioa vil vollkommener ; Zch hab selbst Visen Brunn vilmahl zu Wienn/vor etlichen Jah- ren zu Comoren / wie auch zu Grätz/vnd an- derwerts gekostet / woichjhn doch niemahlS so gar krafftlg befunden / als bey dem Ur¬ sprung ; dieUrsach ist / weil er / wie schon Semeldet/in spiritualen vnd 6xen Theilen be¬ stehet/ wann er nun in weit entlegene örther geführt wird'/ so werden die spiritualen vnd fluchtigen etwas weniges außrauchen / vnd darvon stiegen / dieLxcn aber so mehr bestän¬ dig / pflegen sich zu Zetten wann die Flaschen nicht wol verwahrt seyn / auff den Boden przecipitiren / allwo dasgantze compositum» vnd fvtgends die Kräfften einVerlust leyden. . Es vermeinen zwar etliche/ daß dises lauere Wasser die Arth habe / als wie man- n)er Wein/welcher desto besser wird / je wei- führet/ allein die Erfahrnuß/ als oer beste Probirstein allerSachen/lchret das Wider- «6 »7» PS> Wtderspil ; massen mw vil glaubwürdige j Manner erzehlet/daß sie durch vllZahr/ blß^ , weilen zu Hauß in entlegenen Orthen/ biß«' < weilen auch vey dem Ursprung solche Chuk < haben angestellet / niemahls aber so guten < Nutzen vnd clLS erhalten / als bey del» , Ursprung. Nichts desto weniger wann man < Visen Brunn zu rechter Zeit schöpffct in be/ i quemenFlaschenwohl verwahret/durchs - < treueLeuth führet/vnd nachmahlen in frischen - Kellern behaltet / so können so vil Geister i nicht außrauchen/weder die 6xcn Theil sich ! xrrcipiriren / vnd verbleibt also noch kcäfftig , genug/daß er auch an frembden Orthen ftb^ ! ne Chnren verrichten kan / wie es vil füre ! nehme Medici zu Wienn / vnd anderwerts / ! erfahren/vnd mit ihren zu End beygedruckten j Brieffen bezeuget/ damit aber in dem schöpsi ; fen/vnd verkauffen / kein Betrug vnterlaust fet / wie es lepder schon vfft zu Wenn g^ schehen/ daß man ihn verfälschet / oder gar ! ein andern Sauerbrunn an statt deß Roit^ ; schenverkauffet/ welches man doch gleich aa dem effcä hat spuhren können: Alsohabea Ihr Röm. Kays. Majestät dem Wienner^ scheu Gastqeb in der neuen Welt / Herr" ^mbrolio kranclr, welcher in jüngster lägerung Anno 168;. eitteFrey-CompaWr von zz z.Mann/ als Haubtmann gantz nch Lommrmärrt , vnd für vas Vatkerlanh ritterlich gestritten / ein sonders krivilcZiun» auffvlt Jahr allergnädigst ertheilt / daß chm allein in Ven Kayserlichen Erdländern Visen Sauerbrunn zuführen / vnd zuverkauffen' erlaubt sey/ auch vardey scharpff befohlen/ allen Kleitz anzuwenden/ damit ein jeder dises heylsame Wasser gerecht/ vnd vnverfälschet, auch in einem btlilchenWerth bekommen kam Darffsich also jedermann / dem zur Quell zn Men vnmöglich ist / auff solches verlassen/ dud kan die Chur in entlegenen Orthen sicher anfangen. Die jenigen aber / welche in der Nähe seyn/ vnd kein Verhindernuß haben/ die thun besser / wann sie zum Ursprung sech¬ sten raisen/ wo nicht vnlängst der Hen Lsron (urri bat lassen ein Gast,oder Wirthshauß/ für bestere accommoclirer der Frembden auff- bauen / vnnd mit vlSusiicn. auch anderen Nothwendigkeiten versehen. Zm fahl wegen Menge der Leuth schon alle Zimmer sollen angefüllt seyn/ können sich die Sauerbrunn- Gast in die nechste zwey Stäkt als anher» nacher Mahrburg/ wo ohne diß wegendeff Bacher / vnd anderer Berg / ein gesundter Lufft zufinden/ oder nacher Pettau begeben/ wo man täglich den Sauerbrunn frisch haben kan /vnd darneben auch mit Appotecken/ vnd lUeälcir versehen / daß man den Zuständen/ T die «6 274 PS- die bißweilen in wehrender Chur Vorfalles desto besser kan entgegen gehen. (4) L/rc^c/o^. 5/2. Das zg.Lapitel. V»n dm oiiftllcn di« bißweil«» PNter währender Gauerbrunn--Ltzure»lk/ steh«»: ob man daxumahlen von der Chuk etliche Tag soll anßseyen ^SUß dem allbekanten / vndzuvor gem^ axlomare : Lonum cx inregra csv^ mrlum ex <;uovir liekcÄu, kan ein jeder lei^t abnehmen / daß unsere Sauerbrunn-Chn^ so lang für gut zu halten sey / vnd eine giA operzrion verrichten kan / wie lang alles nE Rath eines verständigen Kicchciauff das naueste gehalten wird: geschichts aber/ vn.ß ein etntziger Fähler auch im geringsten mit einschleichel/ so wird alsobald die gute 0?^ rlon verhindert / vnd entstehen darauß vnter-' schidlicheZustand. DieFähler/ sooffter- mahlen mit einschleichen/ geschehen vor/ oder in dem Trincken : vorhero/wann einer gar zu sehr mit bösen Feuchtigkeiten überladen/ ohne genugsammes Purgiren / vnd Ader lassen/ den Sauerbrunn wie ein Kuhe hinein fauffet: in wehrenden trincken / wann einer in solchem Alter/ vnd Krankheit sich 42 r7f PA Chur ergibt/wo es besser ware/daß sievntek^ wegen blibe/ oder so sie endlich auch dienet- wann man dannoch zu vil / oder zu wenig lrincket / vnd sich in Essen / vnd Drincken/ Bewegnuß/Zorn/vnd dergleichen nicht wohl verhaltet; Daher» ist nachmahls nicht seltz- sammes/ daß sich so vil Zufäll derKranckheit/ wegen so vüer Fahler ereignen / vnd die Trinckenden vvn dem angefangenen Merck libschrocken/ auch gar leicht in tvdtliche Zu- ständ stürtzen köndten / wann man nicht dey Zeiten mit heylsammen Mitteln solle vor- bauen. Dise Zufäll/ vnd symxwmst» ftyn fi» vil/ vnd vnterschidlch / baß ein grosses Buch darauß wurde werden / wann wanderen Ursachen/ vnd dieCburenin lxecie beschrei¬ ben solle: Ich bin in disemTractätl nur ge- sonnen/diejemgen/ so zum öfftisten außdeN begangenen Fahlern entstehen/kürhlichen zu- entwerssen / vnd etliche Medicamcnten bey- rufehen/ durch welche sie am besten können vertriben werden. Ehe aber in heclc was gehandelt wird/ so will ich zuvor drse hochnutzliche Frag er- vrttern/ob man von der angefangnenSauer- brunn-Chur dazumahlen soll auffbören/ wann ein solcher Zufall, oder übler Zustand sich einfindet? als da istBrechen/Auffblahuw Zen/ Haubt-Schmertzen/ Verstopffungveß Stuhls/vnd Urin/vnd mehr dergleichen. L - «6 -76 Zn disem fahl entstehen zrveyerleß Meinungen:Etliche seyn gar zu keck/vnd ver¬ messen/ die ohne einhigen Rath eines Medici dsses Wasser häufflg hinein schütten; wofern nun ein oder der ander Znstand vndBeyfahl sich ereignet / so wollen sie dannoch von dem Trincken nicht außsetzen/ in Meynung daß der Sauerbrunn das ienige auch curire/ was cr hat auftcrweckt/ gleich wie der zerdrückte Scorpion / sein vorhero gethanen Stich heilet. Herentgegen werden anderegefun- den / absonderlich die tk^oclionänaci, vnd ^elsncbolici, welche in Betrachkung/daß der Sauerbrunn wegen vnterschidlicherBeyfall/ nicht wohl will außschlagen / gäntzlich ver- zweifflen/von der Churauffhören/vnd ihnen kräfftiglich einbilden / daß die Kranckheiten würden ein üblern Außgang nehmen / wann sie weiter trincken sollen. Weilen aber die Tugend in derMitten bestehct/also scheinet es/ daß beydeMeynun- gen irr gehen / vnd zwar die erste wegen der grossenVermessenheit: die andere aber wegen der Kleinmütigkeit; dann gleich wie jenes falsch ist / daß ein jeder Zustand / der vom Sauerbrunn ist ausigerigelt worden / durch denselben widerumb kan curirt werden/ also ist auch derWahrheit nicht gleichförmig' baß diser Brunn kein auff solche Weiß er¬ weck werkten Zufall / sötte können widerumb zu recht bringen. Damit man aber im Irrthumb nicht längerherumb gehet/ ist vonnothen/ daß man solche Zufäll / oder 1/mpromsra wohl unter- scheidet/vnd deren Ursachen wohl exsmimrer: dann die rechte Weiß zu curiren Hänger eintzig dnd allein an disem/daß man die Natur / die Kranckheit sambt ihren Ursachen / wie auch die Arhney/wohl erkennet: vnd diseErkandt- uuß ist allein imgantzen ?r,xi, der Meerstern/ nach dem ein jeder Medicus fein Schifflem richten muß / welches auch schon vor alten Zeiten unsere Kleäicinische Vor-Eltern so hoch rccommcnäirr, daß nemblich ein jeder da- Mahls glücklich curiret / wanner die Kranck- heit wokl erkennet. Also ist hier auch zu chstinxuiren / und zu mercken/ daß etliche Zu¬ stand seyn / die von dem Sauerbrunn ent- stehen/welche durü) weiters fort trincken ver- mehrt/vnd ärger werden / allwo es am besten ist/daß man von der Chur auffhöret/ vnd sich anderer tauglichen Medicamenten bedienet. Herentgegen seyn widerumb solche Zufäk, die zwar auch von dem Sauerbrunn Her¬ kommen / doch werden sie auch durch def- len weitern Gebrauch verttiben/ weil die Gall/ und Schleim/ so zuvor ganh stillge, Mi / anjeho aber seyn auffgerügelt/ vnd T z sol- ,78 solche Ungelegenheit verursachen / durch wei¬ tern Gebrauch Vifes Brunnen völlig auß dem Leid kommen: In welchem fahl man von der Chur nicht soll auffhören / es wäre dann/daß es dieKräfften / oder andere Umb- ständ nicht wollen zulassen. Ich will solches durch Exempel erklären: gesetzt es ist einet mithäuffiger Gall überladen/ vnd fangt an ohne vorher» genommene Purgatwn Visen Brunnen zu trincken / da sich alsobaldein starcker Durchbruch einfindet / welcher die Natur nicht sonderlich schwächet: also wird hiergefragt/ob man die Chur soll weiter cori- tinuiren/oder etlicheTag auffhören? Ich ani- worte/daß man destwegen dasTrincken nich» soll vnterwegen lasten / sondern weiter dar- mit fort fahren / dann auff solche Weiß wird die Gall/die zuvor still gelegen/ anjeho abek durch den Sauerbrunn auffgerigelt worden/ vndVisen Durchbruch erwecket/ völligauß dem Leib kommen / vnd nachmahls auch bet Durchbruch/ als dessen csscS, auffhören, Dann vnser Sauerbrunn hat fast in der¬ gleichen Zuständen die Arth/ VNd opersrioN» Wie dieRhabarbar/ in dem er anfänglich^ bösen Feuchtigkeiten ganh lind außführet/ darnach aber/wegen deßStahls/vnd weissen Erd ein wenig zusammen ziehet/ vnd die Ge¬ därm stärcket. Item es iß ein Züngtins trucke- -ss -79 SK. ? kruckener vnd hitziger Natur / mit vilen scharpffen vnd gesaltzenen Feuchtigkeiten be- > laden / auch gar vfft scharpffen Catarren vn- ' terworffen / vnd zur Lungensucht wohl h>onirr, als er etliche Tag trinckt bekombt ein üble Husten / schwären Athem/ S6)merhen Eder Brust/vnd wirfftendlich mit Husten Blut auß ; allhier muß man alsobald den E-auerbrunn auff die Seith thun / weil er die scharpffen Kumore; noch mehr auffrügelt/ das Blut speyen vergrvssert / darauß die kormalq kungensuchtgar leicht entstehen köndte. Das Z9» Aapitl. 8)as z« thvn sey / wann der Tnuerbrunn im Leib verbleibet / ode* wann ein Erbrechen m wehrender Chur ent, stehec MKAnn der Sauerbrunn durch den Stuhl .»2«? vnd Urin wegen vnordentlicher Leibs- äispvürionnicht will fort gehen/ so verursachet er auch vnterschidliche Auständ vnd Unge¬ legenheiten : dann bleibt er im Gedärm ste¬ ten / so entstehen Auffblähungen / Wind/ Colic-Schmertzen/ vnd dergleichen; begibt er M aber in die Milch-Adern / vnd in gar zu Menge ins Geblüt/ so wird das Herh lehr erkältet/ die Pulß geschwächet/ vnd die natürliche Warme köndte leicht gantz T 4 vnd vnd gar außgelöschet werden / wie bey Herr» ! Johann äe I.2M-vercie (,) mit Mehrern zu t sehen. ' Also ist in disem fall vonnvthen / daß man auff alle Mittel vnd Weiß den Sauer, brunn anß dem Leib bringe: sonst möchte st, nes wakr werden / welches schon längst der Weltbekante/vnd bey drei- Römischen Ka>), fern geweste Leib-kicckcus, Johann crseo (b) geschriben / daß nichts so schädlich sey / als wann ein mineralisches Wasser im Leib ste, cken bleibt. Deßgleichen vermahnet auch "rbom«^illir(c)alleganhtreulich/daß den im Leib verbttbenen Sauerbrunn/ durch den Stuhl/vnd Urin auffs geschwindeste M len außführen/sonst könt er sich gar leicht M Haubt/vnd in die Fuß begeben/vnd alldor, ten den Schwindel / oder das Podagra ver, Ursachen. Wanner aber soltegarzuhäuf, fig ins Geblüt /--der ins Hertz tringen / v"l> die ganhe oKcm der Lebens-Geister zu sthk erkälten/ welches auß dem Pulß/vnd andern ! Zeichen zuerkennen / so müstemanvon der Churalsobaldaußsehen / vnd andere DM' dargegen brauchen / welche die innerliche Glieder widerumb in guten Stand bringen können. Im fall aber dises nicht zu forch ten / darff man zwar von dem Trincken nra) auffhören / doch kan man jhm mit laxiren. t ß i I s k r8r den / odetpurgirenden Sachenzu hülffkom- men; alsowannernoch imGedärmstecket/ so mischen etliche auffs neue darunter r;. oder »v. GranGauerbrunn-Saltz / mit 5. oder 6. Grcm öigßriljij sulpburstl: oder species clis- xi^nflckL, von halb Quintl biß zwey bcrupl. Item das Wiennerische Laxir- Wasser / so Herr voSor kl-nnsget» erfun¬ den/ vderPfersingblühe-Safft. Mankan auch Clystirauß Sauerbrunn / oder auß an¬ dern Sachen/ die das Wasser treiben / »p- pliciren lassen: oder Stuhl-Zäpffl verord¬ nen. Etliche legen ein Sackl mit warmer Asch auff den Bauch/den Sauerbrunn dar- Mit zubefördern. Der berühmte proscllor, vnd Regiments-Rath Herr voüor 8orl>»ir, Meldet in seinem an mich geschribenen/vnd zu End disesTractätls beygedrucktenBrief/daß er unfehlbar durchgehe/wan man iv.oder ir. Gran von dem Mercurio öulci darzu mischet« Die Verhaltung ist zwar/bey vnserm Sau¬ erbrunn selten zu hören / welcher ohne difi Mehrentheils durch den Stuhl operlret / ab¬ sonderlich wann man die Chur bey der Quell anstellet / vnd zu einer Vorforg in dem ersten ^las/ ein i-xir-vnd Treib,Pulver mit trin- Zubelachen ist hier etlicher / absonder¬ licher melsnckolischen/ vnd h^poelionllnschen T x gar «6 ,zr gar zu sewpulsfenGewonhett / welche auffs genaueste / allen Unrach so wol deß Urm / als deß Stuhls messen vnd abwegen / vnd gegen dem getrunckenen Sauerbrunn auß c-lculi»' ren: befinden sie NUN / daß die excremcnra et/ was mehrers seyn als der Sauerbrunn / so fürchten sie schon / es werden alle gute Feucl> tigkeiten auß dem Leib geführt werden / vnd vil Krankheiten darauff erfolgen; sehens^ aber / daß nicht so vil durchgehet / als eilige nommen worden / so verzweifflen sie wider/ umb/vndglauben / daß dsses im Leib verarm stirte Wasser wird vil Übles verursachen. Man muß aber solche Forchtsame v«/ terrichten/ daß solches Abwegen/nicht so gak genau / vnd Mathematisch geschehen darfl' dann obwolen vnser Sauerbrunn meisten/ theil / wie zuvor gesagt / sein Operation durch denStuhl vnd Urin verrichtet/so wird er deck bißweilen auch andere Weege im Leib suchen/ dardurch er seinen Außgang nehmen ka>U Dise Weege seynd vnterschidlich: vnd erst/ lich die Schweißlöcher in der Haut / mit de» snbtilen Drießlein/vnd Schweißqangen / die der erfahrne ^nsromicu; VNd krokclsor zu Nonien Herr klarccllu; KI»lpiFkiu5 , vor et»/ chen Jahren durch seine microlcopia erfirn/ den / vnd an das Liecht gebracht; dise Onn/ §e / wofern nur von der äusserlichen k z ?> » ) s » k kein Verstopfung geschicht / führen mit dem Schweiß ein grosse Quantitet deß^Sauer- brunnen auß dem Leib / wle ich seldsten bey etlichen hab wahr genommen. Neben dlsem gehet auch vil durch solche Gange / in gestalt eines Dampsts/ die rrsnst)ir»rio inlenllbilir, die vnempfindlicke Avßdämpffirng / von den I^etlicisgenennt wlrd: adsonoerlicy wann die innerlichen Glider einer hitzigen Natur styn. Also erzehlet Herr Qeilfuliur (st) daß km Hvffrichter / als er den Schwalbacher Sauerbrunn getruncken / die ganhe Chur kein Abgang durch den Stuhl noch Urin ge¬ habt/ allein die vnempfindliche rrsnspirsrion vhne einige Beleydigung behalten. Wie sehr ober solche Außdämpffung andere empfind¬ liche Außführungen/als den Stuhl/Urin/N. ubertriffet/ ist bey 8snÄorio in X4ellicinL8tgricL zu sehen / der yon diser Marery vil lobwürdi¬ ges geschriben. Hier gehören auch die öuÄus f-livsiez, oder Gperchelgäng / theils von den be- rühmbten I^eclicir 8renone, vnd ^»ttkrrnio, theils aber allererst neulich von d^uckio er- funden/durch welche bißweilen in wehrender ^dur auch ein gute Quantitet mit dem Speichl wird außgeführt; wann also durch lvvnterschjdliche Weeg der Sauerbrunn em Büßgang findet / so ist nachmahlen nicht zu- ver- verwundern / daß bißweilen imSluhlvnd Urin ein kleinere opersrion erfolget / welches doch offtcrmahlen kan widerumb durä) dir im Leib zuvor behaltene böse Feuchtigkeit ersetzet werden. Bißweilen gefchicht es/ daß die Sauers brunn-Gäst mit einem Uberbrechen in weh^ renden trincken geplagt werden ; daher" mainen etliche/ daß der Sauerbrunn ein sor^ dere Eigenfchafft zum Brechen / oder emcticsm in sich habe; sie fählen aber weilt dann dssesgeschicht nur per-cciclen,, warrs nembiich der bösen Feuchtigkeiten imMagerrl vnd Gedärm gar zu vik seyn / vnd mit dern Sauerbrunn ein Streit / oder ctkrvclcrt anfangen/auß weichem Tumult Nachwahlen die scharpffen Dampfs/ in den ohne diß/ gen deß sechsten Paar Nerven zimbkich ern^ pfindkichen obern Magen-Mund sehrhäuM auffsteigen/ vnd dessen Häutlein dergestalt «iilpomren/ vnd anreitzen/ daß sie alles oa» senige/was der Natur zu wider ist/auff solche Weiß muß übersich treiben/ vnd außfüht» Zn dtfem fall sehen etliche von der Chrre auß / vnd nehmen Brech-Pulver oder Tranckl ein / in Meynung das Brechen nur Brechen zu euriren/ wie es zu Zeiten aussi^ halb diser Sanerbrunn - Chur glücklrcd xr-Sicirt wird. Allein man muß hier M « r8s behutsam vmdgehen/ damit es nichtgeschehe/ wie einer Gräffm am Rhein widerfahren/ von welcher Uorttiur(e) meldet/ daß stein wehrender Chur em starckes Brech-Pulver von xummi ^urrr eingenommen / vnd dar- durch in die gröste Lebens-Gefahr gerathen. Allster pflegt man in disem Zustand / mir dem ?'dt. Innerlich stärcken den Magen/ vnnd sevn gebräuchlich die Kayserlichen ^agen» Morsellen / rrsxrs xrolli»» in gemein Pfaf- Pfaffenfuttergenant/überzogene Pomeri tzen/ over Citron -Schäler/ eingemachte Ingwer/ Vas Llixirpropricrarizkarscelll.Lce» Eusserlich dienetzum schmieren/ Vas Magers Oehl craronis, der Indianische Balsam/ opobslkm, Muscatnuß-Salbl / MaxM, oder Kütten-Oehl/ darunter etlicheTropifeU vom clettillirten Wermuth - oder Müntz, Oehl können gemischt werden. Ztemwa" brauche das Linpklirum cie crulks vznis, oder cacs^lsImL conrra ün^ulrum ^t^rmckri: NltM kan auch Sackl von Römischen Wermuth/ Rother-Müntz/ Rosen/ Galgant/ Aktiver/ Kalmuß/ Muscatnuß/Nägl/ vnd vergleiche» machen / vnnd selbige warmer applicirem Im fall aber das Brechen / folte gar zu v» überhand nehmen / vnd die Krafften zu M abnehmen / auch auff solche Weiß nicht wolle besser werden/ kan man von dem trincken et^ liche Tag aufthören / vnd Visen Zufall nur vorhero beschribenen Mitteln / oder ander' tauglichen Medicamenten völlig vertreibe»' Doch wird sich selten diser Zufall bey vnftr' Brunn ereignen / es seye dann / daß derP» tient ohne diß zum Brechen sehr geneigt vp vnd die bösen Feuchtigkeiten von sich stlbsie' überfich wollen: dann der Stahl/vnd aride Mineralien dises Wassers / geben deniM gen ein sonderliche Krafft / welches vil mrve «6 287 PS- Brunnen nicht thun können. Ich hab es sechsten bey dem Ungarischen Sauerbrunn nicht weitvonPinckenfeldt erfahren/welcher mir ein Unwillen vnd Brechen verursachet/ vnangesehen ich nicht vil / vnd zwar nur re- cresrion halber darvvn getruncken hatte, s«) (^) st) c xlicirr werden LLuxUlm-r-, vnd Salben die Schmerhen lindern / vnd die Wind zer¬ teilen : das Wind-Clysttr ^/nstcbri ist hier auch dienlich. Innerlich wird auch mit Nu¬ tzen gebraucht kl-eol-cckamm cirn,-nili,c»vi: die Colic-'rinÄur I^icliselir, süß Mandelöl/ vnd mehr.dergleichen / welche nach Unter- schid der com^leunn»deß Alters / vnd ande¬ rer Umbständ müssen verändert werden. , Es geschicht auch zu Zeiten/ daß im wa- renden Trincken/die Sauerbrunn-Gast ein trennen in der rechten Seiten/ SchmertzeN im Haubt / Klingen in Ohren / vnd ein rothe Färb im Haubt bekommen; daher» wollen etliche disem Brunn den »rscmcalischen Schweflet zueignen / weil er mehr als ande¬ re Sauerbrünn ins Haubt steiget / vnd dise Zuständ verursachet; wie schlecht aber dise Meynung gegründet sey/ kan ein jeder leicht abnehmen: dann das auffsteigen ins Haubt ist kein Zeichen gu-no moöo proprium»weder von den Medicis ein parbognomicum zu nen¬ nen ; wann also das jeuige müste -rl-nicum führen/ was ins Haupt steiget / so würde der Wein gar vilen ein srlemc-tlisches Hirn ver¬ ursachen/vnd wäre zuverwundern/wie solche »«cchznten bey so Häuffigen Gifft trincken/ w lange Zeit leben köndten: Za es mästen die icnigen Sauerbrunn-Gast/die bisweilen lechs/ acht / vnd mehr Maß an einem Tag HZ rrin- -S6 -So PK stincken/vnfehlbar deß gähen Todts sterben/ weil etliche Gran srlcnici, auü) den stärcke- sten gar geschwind können vmbs Leben dringen. Item es operiren auch ohne arteni- cc> andere Sauerbrünn auffgleiche Weiß' dann mir hat ein Patient zuWienn erzehll/ daß er den Roitschen/ vndauch Egrischenge- truncken / bey dem letztem aber ein grossen Haubt-Schmertzen empfunden; die UrM aber war dise gewesen / weil er damahls den Leib mit purgiren nicht genugsam cüipon'le hatte. Dcrohalben muß man die zuvor mclte Zustand keinem artenico, sondern einer andern Ursach zuschreiben: Nemblich sie den den Ursprung von disem/ wann beyE gen vnd Gallsichtigen / das scharpffe / alkalische Saltz/ so in der Gall häuffiganz^ treffen/anfangt im Gedärm mit dem Saue^ brunngar zu starckzu effervesciren / auß wcl^ chcm Tumult vil scharpffe vnnd bitzigr Dampff entstehen / die alsobald sambt^ dern bösen Feuchtigkeiten durch die ME Adern/ vnd den Brustgang ins Hertz / als in die Werckstatt deß Geblüts geführt werden/ allwo das Geblüt wegen so hauffigzuqcM len scharpffen/ vnd fci-mcn»bilischen The>^, sich noch mehr austs neue entzündet; wen aber vermög der circulatlon, in alle Gbo - deß Leibs muß getriben werden / also sch>^, HZ -9» S» der Pulß in solcher rsreKÄion vilöffter/ VN- geschwinder/ der Kopfflewet S6)mertze'n/ in Ohren verursachet solches auff-siedende/vnd in Haubt-Adern vorbeylauftende Geblutem Klingen/ vnd Sausen/ wie es zu Zetten tn Fiebern geschehen pflegt: Zn der Leber/ wa sich zuvor vtt scharpffe Gall auffgehalten, wird solches etkcrvelciren/ vnnd auffsieden/ noch mehr erhöhet / dahero man auchvmd bist Gegend mehr Brennen/ als an andern Orthen empfindet: deßgleichen fangen auch an die Wangen roth zu werden / wegen ihrer subtilen Haut/ die solches hitziges Geblüt gar leicht kan annehmen. Derowegen in Be¬ trachtung solcher Zufäll / vermeinen wide- rumb etliche/ daß sie ein Fieber haben / vnd wollen von der Chur außsetzen; Zcb rathe aber in disem fall von dem Trincken nitauff- zuhören / weilen es für kein Fieber/sondern für ein auffwallen vnd fliegende Hitz zuhal- ten/die nicht lange Zeit bestehet / vnd dazu¬ mahlen auffhoret / wann mtt dem Schweiß/ der sich jn solchen Zuständen offt ereignet/ solche scharpffe Dampff außrauchen: oder wann die Gall mit dem Sauerbrunn durch ven Stuhl wird außgeführt; Also haben dise Zustand kein Gefahr in sich : Unterdessen kan man gleichwohl die hitzigen auß Gewürtz prceparirte Magen-Morsellen/ die das <-E-r- V r ve- »sr p» velciren im Geblüt befördern / auffein Zeit »Erlassen/ vnd an statt deren / die kühlende Pflaster / vnd Salben auff die Leberappli, ciren/ mit dem Trincken soll man aber biß zn vorgenommenen Termin fleissig fortfahren: sonsten kvndte es gesthehen / daß beygarz» geschwinden auMören / die in solchem elfer- velciren prrcipittrten Feuchtigkeiten im Leiv stecken büben / die nachmahlen döse Zustand kondten verursachen / wie es gar vfftermahl bey den zur Unzeit gegebenen pr-ectpitir, Artzneyen zu sehen/ vnd von dem berükmbten krofcll'orc zu Leiptzlg Herrn ^ÜcbaeleLttmüI' Icro, in einem gewissen Tractatl äe uüi,^ sbusuxrrecipikanrium bescheiden worden. Das 41. Lapitl. was zu thun fty/ wann der Vkist brennet/-der im Lerb stecken blcrbr? SKEy den jenißen/ welche schlüpfferige/ vnd ^^weite Gedärm haben / vperirt vnstk Sauerdrunn metstentheils durch dcnStuhi' wann aber die Nieren etwas erhitzt sepn/ wird dessen eingrosse Quantitct mit dem Ur«" außqeführt / weilen ohne diß die saueren Sachen / wann sie mit dem alkalischen ver, milchet werden / nach Zeugnuß Herr" Ehrenftid Hagend-m O) gute Hnrn, 46 r-z treibende vnd eröffnende Medikamenten ab- geben ; Nichts desto weniger geschlchts zu ZeitenbeydenvnremenLeibern / die vorder Chur nicht genugsamb feyn purgirk wor¬ den/ daß diser Brunn will wenig oder nichts/ durch den Urin operiren / sondern im Leib stecken bleib/ vnd vil Übel verursache. Sol¬ cher Zustand entstehet/ wann die Nieren vnd Harngange gar zu sehr verstopffet seyn / Die Mor mit tauglichen Mitteln hätten sollen eröffnet werden: oder wann der bösen Feuch¬ tigkeiten gar zu vil auff einmahl mit dem Sauerbrunn zu den Nieren tauffen / vnd wegen ihrer Menge die Verstopffungen noch vergrößern. Mas die Chur anbelangt/ muß man Achtung haben / daß die Feuchtigkeiten von denNierenindie Gedärmgeführt / vnd zu einem Contrar - weeg geleitet werden: zu welchem End die Clystir dienen können/ man kan auch andere laxlrende Sachen mit dem Brunn trincken / darvon vorhero schon gemelt worden. Wann man nun auff solche Weiß den meisten Unrath durch den Stuhl hat außgeführt/ können allererst linde harntreibende Medicamenten gebraucht Men: als da ist das Fenchl-Aeberfill-vder Avrbelkraut-Erdbeer-vndPetersilg-wasstt: ß Dliugij oepbriltc» : Eibisch- voer Venur Harsafft: HerrnDoctor Lvrb-l'rr- V r oder 46 »94 S» oder Herrn Doctor p!snckcnl>sck§ Nieren^ Tlnctur: Krebs-Augen- L-ji-mn; lulpburi« rerebinrkinaru, : o^Mkl äiureÄicumL^etffcri, Llconrrscslculum Lroltij,Lcc. Eufferlich kvN^ nen bleuen c,r2plssmsr»Pflaster/vnvSalbeli/ welche erweichen/die Gang erweitern / vnd den Urin treiben : oder im fall derNothkan man auch den Patienten in ein Bad setzen/ welches auß tauglichen Kräutern ist pr^p-rirc worden. Gar zu starck Sand - treibende Mittel dienen hier nicht / absonderlich von Anfang/ ehe der Leib von den überflüssigen Unrath ist befreyet worden: sonsten köndte man die Verstopffungen vermehren / vnd tödliche Zuständzuwegen bringen. Brßweilen ereignet sich auch / daß >N wehrender Chur der Urin sehr brennet / d^ hero ihnen etliche Sand vnd Stein kräfftig'' lich einbilden; ich wlll es zwar nicht laugnen/ dak bcy dem Sand-Schmertzen sich auch A Zeiten ein Brennen deß Urin einfindet: doch ist solches kein gewlsscsZelchen/durch welches solcher Zustand solle entdecket werden / dern dises kombt allein her von den gesaltz^ nenvnd scharpffen Feuchtigkeiten/ die,das innere/vnd ohne diß sehr empfindliche Häute» deß Harnganqs (urcthrr) angreiffen/ vnd dt> sen Schmertzen verursachen. Hier r,s Hier muß man ebenfahls die scharpffen Feuchtigkeiten von den Harngängen mit Clystirenm die Gedärm ziehen/ vnd deren Schärpffe mit Schmertzenstillenden Mitteln besänfftigen: darzu dienen der Eibisch-vnd Süß-Holtz-Safft: deß ^»lickrr Wasser wi,der das Harnbrennen: die Judenkirschen- Zeltl: I'crbcrkin-Geist: Wasser/vnd con- ^erven von Papel-Blühe vnd dergleichen. Das Sauerbrunn-trincken darff mandest- wegen nicht vnterlassen/ es wäre dann / daß andere Umbstand solches verhinderten / wei¬ len auff solche Weiß die Ursach deß Brennen wirdaußgeführt/ wie ich es etliche mahl ge¬ sehen/ daß die Trinckenden nur allein die er- llen Tag/ wo sich die bösen Feuchtigkeiten haben auffgerügelt/ mit disem Austandsepn geplagt gewesen: Nachwahlen hat es von sich sechsten nachgelassen / als solcher scharpffer Unrath sambt dem Sauerbrunn ist genug- samb außgeführt worden. Das 42. Kapitel. Wie sich zuverhalten/ wann die Frauen in wehrender Lhur ihre Monat- "ehe ixosen/over IVienÜruum bekommen. IMß vnser Sauerbrunn so wohl zur Be- lvrderung/alsStillung deßMonatlichen V 4 Fluß « r-6 Fluß / in gewissen Begebenheiten kan mit Nutzen gebraucht werden / ist vorher» schon geniest »vorden / anjetzo entstehet die Frag: was zu thun sey/wan in wehrenden Trmcken bey einer Frauen sich ihre Zett anmeidet: > ob man nemblichen den Fluß soll stillen / oder - etlicheTagvon der Chur auffhören? m distm fall seyn etliche gar zu forchtsam/ welche als^ bald das Trincken vnterlassen/ in Meynung es möchten die bösenFeuchtigkeiten/so mitdeM Geblüt durch die Mutter damahls den A»^ gang suchen / durch den Sauerbrunn in die Gedärm/ vndNieren gezogen / vnd alsodie Natur in ihrem tödlichen Werck turdirt werden / welches vil Übles köndte zuwegeN bringen. Ich aber vermein/daß man hier ein Unterschid machen soll / vnd wol in acht nel^ men/ ob solcher Fluß natürlich oder wider die Natur sey; dann so er natürlich geschieht das ist: wann er zu ordentlicher Zeit/ in gu^r Quantitet/ vnd Quatitet sich anmeldet / n>e^ der üble Zufall/ als Brennen/ Gchmerhen/ Ohnmächten / vnd dergleichen darbep sey>u darff man nach Rach Lolmsnni s-) von dent Trmcken nickt außsehen / doch gleichwohl,^ der Quantitet etwas entziehen / welches hier etliche Frauen also practicirt/ vnd guten esset» befunden/wie sie mir es stlder erzehlt haben» Wantt r-7 Wann aber solches ^ei>Kmvm wider die Natur sich anmeldet / vno darbeyvmer- schidliche Zufäll sich emfinden/ oder der ange- sangene Fluß gar geschwind sich stillet/ so ists kin Zeichen daß die Natur m ihrer Verrich¬ tung turbirt wird: Also muß man alsobalo von dem Trincken etliche Tag außsehen/ vnd oas nicht genugsam fliessende kwnkruum mit dlreib-Artzneyen befördern helffen/wie auch andere übleZufäll/nach Unterfthid der Ursa¬ chen, aufi vnterschidliche Weiß curiren/sonst Uiöchte es widerfahren/was ttenricur -l, Nccr sh) von einer»». Jährigen Jungfrauschrei- bet/ welcher diser in wehrender Chur erweck¬ te Fluß / durch weiters Trincken ist vnver- sehens gestillt worden / darauff das von dem rcrmenro urcrino exr^irine, VNd behaltene Geblüt (wie solches geschehe/ lehret R.exnervr ) sc) c. F. (-^) ro«e/r^. /. c^. ^4. Das 4Z. Lapitl. Vsn dem Durchbruch / rsthü> Ruyr/vnd Brennen/ oder Gchmertze^ deß Affcer/Darmo. ^kNdem der Sauerbrunn vil böseFeU^ ^Ngkeiten tn den mnern Glidern antrW thuter auch selbige in die Gedärm treibet vnd also ausfuhren / welche Ausfuhr^ wann sie gar zu häuffig ist / die ^ellici ei" Durchbruch uenncn / vnd zwar ein G^ oder Schleim-Durchbruch/ nach demdil^ oder feneFeuchtlgkelt hat mehr / oder wcE überhand genommen. In disem fall will gemeine Pöffel den Sauerbrunn verlauf vndalsobald zu den stoppenden Sachr"^ Zuflucht nehmen / in Mevnung daß Durchbruch / oder Bauchfluß soll dunv conrranz mit stoppen / vnd nicht mit lazltt curirt werden; wann man aber die Erfaiu Hilf dar auc dar der gef das Ma Ee niü tre rin Hl vp, in, br, sta te, di< Mi di 8. di d< tr M laß aß et! !k» ß! !lÜ rg^ eia ill^ >cr n/ )ie >ck cl) en "46 -99 M/ als dir beste Mersterin aller Sachen, darüber vmb Rach fragt / so befinden wir Aenscheinlich / daß memahlen stopffende Sachen können gebraucht werden / es seye- dann zmor die böse Feuchtigkeit / alsUrsach dttKranckheitmitPurgirengenugsambauß- öeführt worden. Äuß welchem abzunehmen, daß vnser Sauerbrunn in disem fall über die Waffen dienet / vnd darff man von dem Trin¬ en nicht außsehen / massen dtser Bruun nicht allein den gantzen Unrath auß dem Leib lreibet/sondernauchdenMagenvndGedärm rin sondere Krafft mittheilet / gleich wie die Hhabarbar / vnd corrrcc; myrobolsni cirrin! vperiren / die schon durch so vil hundert Zahr w dergleichen Zuständen mit Nutzen seyn ge¬ braucht worden. Im fall aber der Durchbruch gar zu starcksolte überhand nehmen / vnddieKräff- tenzu sehraußtllgen, ist es besser/ daß man die Sauerbrunn-Chur etliche Tag vnter- lasset/vnd andere zu disem Zustand dienstliche Mittel gebrauchet / die bey den krsülciz zu- finden seyn. Unterdessen ist zu mercken/daß dtser Brunn fast täglich durch den Stuhl 6. o- oder iv. mahl opcriret / welche opcrsrion doch nicht kan ein Durchbruch genennct wer¬ den / weil sie für ordinari in diser Cbur anzu¬ treffen/ vnd gegen End / wann nehmlich die mm ser ab< da dr lic E bc sach kin dar, rveii vnd seyr dich lege ver dar km d,se 'ne, bn meisten Vnreinigkeiten schon seyn außgefu^ ret / gemeiniglich abnimbt / vnd endlich pure Brunn durch wenig teä«. wider durchs .sehet/ wie er istgetruncken worden. , Wann ein röche Ruhr solte darzu E gen / so ist am sicheresten/alsobald vom Tr>^ cken auffzuhoren / damit man nicht die zündungen / vnö Geschwür der Gedärms mehret / die bösen Feuchtigkeiten mehraM riglet / vnd andere tvdtliche Zuständ eins»" ret. Dises accxlcn; ist bey vnseren Sautk brunn-Gästengarseltenzu finden / vndb^ esnureineintzigcs mahl bey einem CsvM erfahren / welches doch / als man von Trincken außgesetzet/ alsobald istwidervck' triben worden. Die jenigen/ welche vil scharpffe/^' salhene / verbrennte / vnd schwache Gall p sich haben / leyden indtserChur garosst grosses Brenen/vndeomiuuirlichenSch^ tzen am Affterdarm / welchen sie auch svE, bey anderen eingenommenen Purgier-A^ neyen / absonderlich wann das PurE, schon will auffhören/ gar vfft erfahren n»»' fen. Die Urfach solcher schmertzvollenv gelegenl>eit ist nichts anders / als ein gesaw. ne/ vnd scharpffe Feuchtigkeit / die sich in^v fpKinÄeröam, oder Gchlußmäußlein deß i)j terdarms anleget / vnd Visen Zustand ver» ! «6 Zor KK> iefW ftet. Daß aber solcher Schmertz nur al- ch dtk Km äusserliä) / vnd nicht innerlich im Ge«> lurch/ darm empfunden wird/ komdt auß disem her/ teilen die inneren Häutel mit einem dicken/ schl^ dnd zähen Schleim allenthalben vmb^eben rril" leyn / weicher verhindert / daß die Scharpffe liicht kan durchtringen / weder solche Unge- ,ve^ ^enhejtverursachen: herentgegenaberkan der letztere / vnd äusserste Theil deß Affter- ,füd* ^arms disem nicht widerstehen / weil allda lU^ kein solcher Schleim anzutreffen. Neben )ha» «isern / hat diser Orth wegen der Häuffigen rncmbr-noüschen Substanh ein sehr grosse dB Empfindlichkeit / welches man auß dem »ei? öMang / vnd gulden Ader-Schmerhen leicht mn adnehmen. Ja es erzehlt kellx pl-rcrur ! (s) daß einer mit Papier/darinn zuvor Pfef, II j Ive, Uls hin Zu san A in, dvi Ne, 8le die lvc au 304 seynd / damit man nicht mehr üble Zustan» zügle: wie es vor etlichen Lahren allhier eilt, - Geistlicher erfahren / der nur Krankheiten , M zu verhüten dise Chur angetretten / vnd dar, bey demMittags-Schlaffso sehr ergebens^ wesen/ biß er ein dreytägiges Fieber bekoM, men / vnd darmit vil zu lhun gehabt; hero sollen die Sauerbrunn-Gast mit lustk gen «lilcursen, vnd convcrliren / die Mittags Zeit zubringen / vnd den Schlaff darmit vek' hindern: im fall aber diseö nicht Helffen w", te / vnd die Schläffrigkeit gar zu groß wäre/ kan man purgtrende Sachen vnter den erbrunn mischen/ vnd den Häuffigen Sch^ darmitt außführen / wie auch die darauß standene Dämpff/mit Lavendel-oder Wei>^ rauchen Balsam / oder Bibergailöl zerche^ len / vnd das Hirn mit vnterschidlichen Krä^ ter-Käppeln / nach der 8ckrrllcrischen / lUicli-elischen Beschreibung / sambt attverll dienlichen Mitteln stärcken/vnd erquicken- Hier entstehet ein Frag: woher es koni, me/daß vnsere Sauerbrunn-Gäst den rlr zum Essen behalten / ja gemeiniglich mit^' nem grossen Hunger geplagt werden/ da VE sonsten bey andern eingenommenen Purgi" Artzneyen die Lust zum Speysen für ordma vergehet? Ehe ick aber meine Meimungva . von vorbringe / will ich zuvor erklären / «6 Zof rn» >vas der Hunger entstehet/ wo mir die Lehe ein «in besten gesalt/ die der berühmbte krotessor ltell !UUtrecht/HerrIzbrgnäus äviemcrbrock(s) ar/ an Taggibt/ da er schreibet/ daßsM-esher- ge/ iuhre/ wann die scharpffen sauren iermcmi- ,tn/ kendenIeuchttgkettensichindasinnereMa- )a/ i ^n-Hautlanlegen/selbigeszupffen/vndan- ist- Attiffen / welche Vngetegenhelt alsobalddie gs> Nerven deß sechsten Paar / dem Hirn zu- luhren/altwo diePhantaseh/vudlms^instloi» o- iu den Speysen erwecket wird/ das vnruhlge r/ ^nd zubesanfftigen; svlche kerm-nrirende ,P Feuchtigkeiten/ wie gemelter /^urkor lehret/ ak/ werden auff vnterschldliche Weiß ^nerin? ist/ erstlich nehmen sie den Ursprung auß dem Munter geschlungenen Speicht- Safft: iu/ ^umandern/ auß dem gesaltzenen vnd etwas liv Mieren Speisen: Zum dritten / auß dem xli Milch-Safft/ dessen noch ein kleine porrior» ttNMagen-Hautl kleben gebliben / vndall- dorten/ vermög der subtilen Drießlein / ein ,e, ^ue Scharpffe vnd Säuere überkommen/ ei, Sleich wie ein Portion von dem Brodt-Taig? Krafft eines Sauer-Taigs / erlanget/ lr/ im vorigen Geschirr ein Zeit lang wird austdehaUen. >r/ Aünn nun dise Lehr svlte wahr seyn/ i>ß bs vil behaubten wollen / so ist leicht ab/ a* X zu- 46 Zv6 zunehmen/ warumb vnsere Sauerbrunn-' Gast mit einem Hunger geplagt werben: dann erstlich erwecket bises Wasser den Ap- petit/m dem es die Verhindernuß dessen/ als die Gall vnd den Schleim auß dem Leib räu¬ met/ van welchem das kermcnrumüomscksle, oderauff-jasenbe sauere Magen-Safftlb vnterdrucket/ vndverderbtgewesen: Nebru disen wird auch gemelter Magen-Sastt nvV mehrgestärcket/ weil dessen Sauere/ vnd Geister bardurch seyn vermehret / vnd er¬ höhet worden. Daß aber sauere Sacht" einen Appetit machen / hat schon langst vnstk Njppoci--res (l>) in seinen gpkorilmis zuver¬ stehen gegeben / wo er lehret / daß bep lank würigen Durchbrüchen/vnd Schwachheit^ dcßMagen/eingutes Zeichen sey / wanna" saueres Auffsiössen / welches zuvor niemals gewesen/darzu kombt/ weilen dazumalst^ sauere Magen-Safft schon widerumb tiec wird/ vnd die Speisen anfangen vct bauet zu werben ; dahero seyn nicht ohu klrsach die saueren Ivleciicamcnra von dem rübmbten peolcssore Herrn L«müIIero(^ elnnna, oder Hungettnacbe^öe Arync^n titulirt worben : Za man sthet es auch den gemeinen Lcutben / vnd alten Weibel die weder in Galenischen / weder in schen Fundamenten erfahren seyn / ban>^ «L Zv? brauchen sie in dergleichen MagLN-Zustän- den die saueren Suppen / vnd lausten in grö¬ ßer Eyl zu der prceparirten Weinstein- Büchsen / als wann alldorten der Arhney- Bott ^lculapiur sein Residentz hätte / wo sie gar offt ein guten etkeLt spühren. Item dises lst auch auß dem comr-rio abzunehmen: dann w man einen mit vnersattlichen Hunger sehr geplagten Patienten etliche mahl ein -lksli, zuni Exempel / ein cslcimrten Weinstein brauchen lasset/so wird der überflüssige Hun¬ ger bald vergehen / wie ichs selbsten etliche Mahl erfahren; list also der Schluß leicht zu Machen / weil das Sauere den Hunger er¬ wecket/ das -Ileali aber / welches dem Sauren ganh zu wider ist / selbigen benimbt/ daß kein cmdereUrsach dessenseynkan / als der sauere Magen-Safft. Derohalben kan billich jene Meynung belachet werden / welche vorgibt / daß der Hunger auß dem Ziehen / oder Außsaugen der lahren Therl herrühre / wann nemblich die auflern vnd lähren Theil deß Leibs ihre Nahrung auß den Adern/dise auß der Leber/ d^e Leber auß dem Magen ziehen/ vnd herauß laugen, durch welches jene Ungelegenheit / so der Hunger genennl wird / soll zuwegen ge¬ macht werden. Es würden aber bcy diser § werden. Zum andern müßen herentgege" die Dvrr-vnd Lungelfüchtigen / wie auch a^ dere an langwürigen Kranckheiten AlißS^ mergelte wegeniderlaußgelehrten Theil deii großenHunger haben. Zum dritten/würdk der Appetit auch bey den jenigen überha^ nehmen/ welche durch Aderlässen / Nast'^ blüthen/Blut-fpeyen/rotheRuhr/vndübr^ fiüssiges I^enttmum vil Blut hätten von U gegeben / vnd fv wohl die äusseren Theil / die Adern/ sehr außgelähret / welches d»^ alles der täglichen Erfahrnus schnür ger^ zu wider iß. Was die Chur anbelangt / ist hier kei^ vonnothen / weilen ein solcher Appetit ke^ krancklicher Zufall/ sondern ein Zeichen eiH starcken Natur ist / doch kan man die Sr^ in etwas entzieken/ damitder Magen nichts sehr überkauffet wird. Am fall aber der Appetit solte aar zu sehr überhand nehme>u vnd zu einer Kranckheit werden / muß nE die ienigen Mittel brauchen / welche de» saueren auff-jührenden Magen-Safft Krafften benehmen/ wie beyden?»ÄicirU'x mehrern zuersehen. der fini ein sie, ru, der (« rr s N licl Ar äll! ein die tvi im lv« ck< ni< hil UNI cikle !)e< der riS i^ »en iii^ >K av iie in !Sk N/ 'N' >ie iit ec ;«A Der Krampff an den Füssen vnd Wa¬ den/ ist beyvnser Brunnen-Chur selten zü¬ nden ; ich hab ihn nur ein emtziges mahl bey einem Weib obscrvirer, welcher von sich seld- sten widerumb hat nachgelassen: sötte er aber sehr plagen / kan man die schwarhe Erden bey der Quellen / vnd andere gewöhnliche "^eäicamcn» spplicireN. /,^.(/>) /. Das 45. Lapittel. Ü)as für cm 6i«r durch die gantzeLhur zu haleen/vnd in lpecie wie der Luffc beschaffen seyn soll f MvAs für ein Nutzen der ltirr schaffet / b<- *E«?zeuget Lslenus» welcher (2) nachdrück¬ lich lehret/ daß mehr durch ihn/ als durch die Artzney curirt werden ; solches bestätiget auch I^ercurisl» (b) wo er meldet / daß kein rinhigeö / ob schon grosses Mittel in der Me- dicin/die Kranckheiten vvllkommentliü) über« winden kan / es fey dann/ duß die rechte Arth "" Essen vnd Trincken auch darzu komme/ welche tauglich ist mit ihrer Krafft den kran« Zustand außzutilgen. Und dises wird mcht ohne Ursach vorgebracht : dann was HW der Sauerbrunn / ob schon man in der X r Frühe 46 zio AK- Frühe d;e Wasser-Götter /vnd jhreNvni/ pl)en mit Gläsern auff billlche Weiß verehr ret / so man aber Nachmittag mit grossen Bechern dem LsccKo m völligen Rausch ein sonderliches Freuden-Fest anstellet? nutzet es / ob schon man jetzt durch lustige üraäionez, vnd angenehme Erquickungen/ fast nichts anders als lautere sove, . vnd cb-- rircs reprLlenriret; wann man aber durch VN/ terschidlrche Gemüths - Verwirrungen die Natur eines zornigen kl-rri,, oder sauerste hcnden Zarurni bald darauff will annehmen - Daher» ist kem Wunder/ daßdtser weitbe^ rühmteRoitsche Sauerbrunn / Verschonst vil tausenken Patienten gedienet; nachmah^ len den Credit verlieret / vnd wegen so vilet im Essen vndTrincken / Bewegung / Zorn/ vnd dergleichen bey der Chur begangenen Fahlern / das jenige nicht zu wegen bringet/ welches man von jhm zuvor gehofft hette. Damit aber difes nicht widerfahre/ nM man dem Rath deß grossen k^ippocraris (e) für allen andern folgen / welcher befihlet/dNp bey einer vollkommenen Chur/ auch die au^ serlichen Sachen charunler eben der Oiserist/ wohl müssen betrachtek/vnd ordentlich geha^ ten werden; durch den virr aber wird nicht allein die Speiß vndTranckverstanden/wl jhnen etliche einbilden / sondern der rechts n/ h- ?ri I!I Is I/ >- >/ ie ? s / k / 1 > dnd vollkommene Gebrauch der jenigen Sa¬ chen die Niemands meiden kan / vnd von den ^eclici, : res non nsrursles geNLNNt werden/ welche die Gesundheit / als das groste Klei- usd deß menschlichen Lebens/im besten Wvl- stand erhalten / wann man sie nach den Me- dicmstchen Gesätzen wol anwendet / herent- Zegenaber kombtgedachtes Kleinod baldins ttbnehmen / wann ein Mißbrauch mit ein¬ schleichet. Dlse rcr non nsruralcr iel)N sechs* strle» : als ncmblich: Der Luffe/ Speiß vnd Tranck / Scklaskeu vnd Wacken/ die Bewegung vnd Ruhe: LxcrcraLc rcren- ^»vnd letzlick die Gemüths^Bewegun-' gen/ oder patstonezanimi, darvon in specie etwas soll gehandelt werden. x --. den Lufft anbelangt / so ist ohne diß bekant / daß er den menschlichen Leib auff ?wei)erlei)28eiß slrcrirenkan : dann erstlich tvird er mit dem Athem schöpften in die Lun- 3el gezogen / wann er nun mit vilenMrei- Meiten ist angcfüllet / kan er nicht allein der Brust , sondern allen andern Theilen gros¬ stu Schaden verursachen ; Zum andern mbgwt -er auch äusserlich den ganhen Leib/ die Schweißlocher gar zu sehr cröft- , vud die Lebens^Geister resolvirr,wann « ^urm ist : vcrcntgegen aber / so er zu utk / werden selbige verstopftet / vnd die L 4 Dämpft Dämpff sambl den bösen Feuchtigkeiten irir Leib verhalten / darvon offt vnzahlbare Kranckheiten erfolgen müssen. Hier ist die Frag: welcher Lvffk»'" solcher Lhvr amgesimdesten Za- ant^ Worte der jenlge / welcher klar / vnd von den Sonnenstralen wvl rcmperkr, wie auch von allem Gestanck / vnd schädlichen Dämpistu befreyetlst. Dahero kan man frühe/ein ovek zwey Stunden nach der Sonnen Auffgang/ nach dem die Chur angefangen / ein kleiu Svatziergängl in Wiesen vnd Garten stellen / allwo die vnterste kegion deß LuM tcmperirtist/ vnd weder die Kält / als in^ Nacht / weder die Hitz als Nachmittag / Oberhand Kat. Wann aber wegen derKäln Nebel / oder Regen vnterfchidliche Vera^ derungen gesä-ehen sollen / darff man wegen von der Chur nicht außsetzen/ fonver» selbige im Zimmer continuiren / vnd den »u Nebel/ oder andern Unreinigkeiten angefn^ ten Lufft widerumb durch Rauchen zu recv bringen. Absonderlich ist hier die Kaltes meiden / welche die Schweißlöcher wie zuvor gemelt / vcrstopffet / darvon die verhalte^ Dämpff vnd böse Feuchtigkeiten vilFiebet vnd andere Zustand verursachen / wie es" dem Feldlager mst'ken/ da esimHerbstmev Fieber gibt/als in Hundetagen/welcheö n>u^ litt »re It- e» eo >er g/ iS n/ ti rc iit t/ i> l/ n it I/ st ir st t» r st - n; AA allein von den vilfältigen begangenen Fühlern im Essen vnd Trincken/ sondern vilmehr von der Herbstkälten herrühret/ die den Schweiß fambt der unempfindlichen rranspir-rionver- hindert/vnd allerhand Fieder ßencriret s dar- von beo vnsern (»»leno (6) nnt mehrern zu sehen. s«) z, «ie/oe. r. --- (e) ,, /eK. /. («/) ü^. «i- c Das 46. Lapitel. Von dm Speisen/ deren man sich in «ehrender Lhur bedienen kan. WlAß vil wilde vnd zahme/ schwimmende ^»ond fliegende Thier/ ja fast alle lebendige Sachen auff der Erden/ so offtim Magen deß Menschen / als in einem lebendigen Grad be¬ graben werden/ ist bey vnscren Zeiten allent¬ halben kundtbar; Daher» darff sich keiner verwundern/ daß nachmahlen auß so häuffi- gentodten Leibern mehr faule Feuchtigkeiten/ vnd vnzahlbare Kranckheiten in dem Men¬ schen/ als in andern Thieren entstehen: jaes wird endlich der Todt selbst für geschwinder vesordert/weil man von lauter Tobten lebet/ Vnd barrnit vmbgchet; bleibt also noch wahr X 5 je- ;i4 jenes vkralte Sprlchtwort : Ul,! lunr mul« cibi, mulri morbl ctiam accumulsntur rbi, das ist : Wo wenig Speyß vnd Tranck/ Wird selten jcmands kranck. Welches an vnsernVor-Elternklarzn sehen gewesen/ welche/ats sie nurMilch-vnd andere wenig Speisen braucheten / haben sie auch wenig Kranckheiten außgestandeist vnd seyn zu einem hohen Alter kommen. Was aber die Speysen anbelangt/ dit in solcher Sauerbrunn-Chur nützlich seon^ muß man sich der jenigen bedienen / die einen guten Safft haben / auch leicht können vei-'/ däuet/ vnd durcb die Milch - Adern außge^ tbeilt werden/ das ist/ wie die k^cclici reden' cibi eucb^mi, Se eupcprr. Vntcr dem Brodt ist das jenige am sten/ welches auß puren Waitzengebachent zuvor, wohl fcrmcnurr, vnnd mit ^enche^ Coriander-oder Kimsaamen ist bestreuet worden/ Welcher der Semmel/ oderi-eß Waitzen-Brodt nicht gewohnt ist/ der bleibe bey dem Rockenen / doch soll es nichtgar neubacken seyn/werl cs Wind: weder zu alt/ weil es Vcrstopffungcn verursachet. NebeH dlscm ist zu mercken/ daß sich keiner bcygrost sen Hunger mit Brodt soll anfüllen/ dwm >rb da ! do dc> bei da 6- kni Fe che Ä nic Hc kes >Nc dui sch dei da gei Ai Kippocrarcs sagt: Alle AnfüllUtlg seyböß/ »der mit dem Brode dre ärgste Vnter dem Fleisch kan man erwohlen das Kälberne/ Lämbere/ Castraun/ welches doch mcht zu faist seyn soll.: Item das Rin¬ derns/ so nicht zu alt, welches gemeiniglich den Anfang bey der Taffet macht. Man darff sich auch an Visen Orthen mit dem Oaleno nicht förchten / daß das Rindfleisch grobes Geblüt vnnd Melancholische Feuchtigkeiten machet/dann auffsolche Weiß Lüsten alleTeutschen / die es zur täglichen Nahrung brauchen Melancholisch seyn / wel¬ ches doch der expericnr zu wider. Vnter dem Ttzildprett dienen die Rech vnd Haafen/ so rucht zu alt seyn / dahero jener Haasen-Esser ^srrislix; lnrcr^usärupeäe! ^loris prim» lepur. Vnter dem Feder - Viech werden die Hennen erlaubt / welche sich leicht in ein gu¬ tes Geblüt verwandten / vnd wenig excro- haben / daher» schreiben etliche / daß durch der» öftters Esten / das Ingenium ge- , ffl)ärpffet / vnd die Lebens - Geister sambt tpermsre vermehrt werden; ob sie aber podagram können verursachen / wie der » meincMann vorqibt/haltct der berühmbte aglpurgisch( !^io,jicuzHerrI.ucs;8ckirLcIciu! Vnd Herr l^lrnricur iV4unäiu; (b) für ein pur Ler nuj vni ein Cv rdl te,, we M bn so ter bit do Ni w E rc d> v te pur lautern Traum. Neben den Henne» geben die Capaun ein weit angenehmere/ vnd bessere Nahrung/ absonderlich dte Steyeri^ schen- wann sie na6) Vatterlands Manier gemäst/vndgestopfftseyn- Die Turtl-vnd Holtz-Tauben/ ob^ schon sie ein l-artes Fleisch haben / könne» gleichwohl gebraucht werden / allein man so» sie nicht gleich den ersten Tag nach ihre«» Todt essen/sondern zuvor nach LehrOalcni(c) «in Zeit lang auffhencken / damit ihr harte» Fleisch etwas weicher vnd marber wird / daß sie nachmahlen ein gute Nahrung gebe» können. Za dise Galemsche Vermahnn»» ist so wohl von dem zahmen / als wilden flügelwerck zuverstehen / masten man e>» grossen Unterschied in der Subtilitet deß Fleisches finden wird zwischen einemCapa"»' der allererst abgestochen / vnd einem ander» der etliche Tag tvdter in dem Lufft gehängt gewesen. Hier werden auch zu den edlen Speysen gezehlet die jungen Hünlein vrw Indianische Haanen/ welche ebenfahls em Lobwürdige Nahrung geben / weder eu> schleimiges Geblüt machen. Der Phasan / ob schon er von de » Qaleno (6) sehr gerühmbt wird/ so »st er doch ZuRvitsch ein rahrer Vogl / vnd mußma sich an statt dessen / der Wald, Schnepff"" ne» vB eri- nick ob/ iB soll eB (c) -ttS oaß bcil iiB eitt vcß lin/ rrn gct 'len ud ein ein ern >ch an n/ 4^ z!7 mchen/ bnd Hasel-Hüner / so die Croaten i/ )l i/ > Zrz» Meiden muß man aber herentgegen wegen deß hauffigen Schleim die Schleyen / welche von etlichen die Wasser-Ambseln titulirt werden ; wie auch wegen der Faisten / vnd folikel die Aalen; wegen der harten Ver¬ dauung den Stockfisch/ Plateißl; vnd end- M den Häring wegen der grossen Gesaltzig- reit : Unterdessen ist doch dises von den Fi- Benins gemein zu mercken / daß jhreNa- Mr / wannsiegar zu kalt/feucht / vnd schlei¬ mig ist / durch die Kunst kan corrigirt wer¬ den / wann sie nehmlich auff dem Rost ge¬ braten / in Wein oder Essig gekochet / mit Gewürh/ vnd erwärmenden Krautern / als Mit Rosmarin / Wälschen Quendel / Hy- svp/ Citronen vnd Pomcrantzen- Schalen bder Safft/ prLpsrirt, vnd angemacht wer- ven. Unter dem Greißlwerck seyn zu meiden Me Kuchern/ Bohnen/ die hart zu verdauen/ vnd ein bos; Geblüt machen: Item Linsen/ Erbsen/ Phasolen / welche zu vil Wind ma¬ chen ; der Gerstenschleim ist erlaubt / wie Mich die Gersten selbst/wan sie wol geschälet/ Mch in einer krafftlgen Suppen gekocht wor- "u : an statt jhrer kan man auch den Hai- M'N/oder Haidenkorn üiblkituiren / welchen Gliche kotLnici ka^op^ron, Buchwaitzen nen¬ nen/ weilen die Frucht von Buchen / Figur Hal- zro halber / mit Visen Körnern über eilt stimbk» Es will zwar ^srckioius (5) daß der Haidell den MagenmitWmden anfülle/ nichts de- ftoweniger lehret kiunlliur daß er einer leichten Verdauung vnv guten/ob schon we- nigenNahrung sey: oie Wind dieer sonstzll machen pflegt / werden leicht verhindert/ wann man jhn von den Schälern sauber rei¬ niget / vnd mit kräfftigen Suppen/ oder tub^ ttinriosen Brüllen vermischet / auß welcher mixrurein sondere Cpeiß entstehet / die mit dem Gerstenschleim brßweilen abgewechslet/ vnd nach Steyerifchen Gebrauch gemeinig¬ lich den Schröcken--Gve nei ivd dr, der au- 8es Ar Fr Mi vermehre / als auß dem Leib treibe / allein die Erfahrnuß/ als die beste Meisterin alter Sa¬ chen / lehret das Widerspil. Die Artischocken / von den Lateinern etnsr« oder crräui clculemi genennet / seynd r>uch erlaubt/ dann neben disem/daßsie dem Geschmack sehr angenehm seyn/ eröffnen sie ^uch dieVerstvpffungen / vnd befördern den Urin. Begleichen kan man auch bißweilen Un wenig Spenath essen / der bey andern ein- Lenvmmenen Purgier-Artzneyen für ordmar vstnet/ den Leid laxiret / die scharpffen Feuch- tigkelten corrigirt / vndaußführt. Der Salath / ein Arthdeß Lattigs/oder , hat den Namen von der Milch/ ä l.»- , vnd sein Lod von ^u^uüo bekommen/ lveilen dlser Kayser mit disem Mittel von sei¬ nem kleäico in einer schweren Kranckheit war curirt worden. Allhier in der Sauer- drunn-Chur / wie auch bey anderen Purgi- ren ist er verbotken / absonderlich wann er auff die gemeine manir mit Essig/ Oel/ oder Speck prry-rirr wird. Ich hab vnlängst Mhen / baß zwey starcke Persohnen / die im May jhr ordmar Purgier-Tranckl in der '°rühe mit gutem effc Eckel hatte/ vnd nur eintzig vnd allein laue Kraut verlängere/ als er nun mit conl-n^cb rn C de in N Lv de len Kh dä Sei IN! de, ab sä sei sei hu K- kv rn vit Itt¬ el »v uß ch< it- !tt- ,ett iar lett ov It; il- vtt icl) set ,r- >n^ vi- 2>- F er¬ eil ^er )eß , 4SPA keölci ein wenig darvvngessen / ist er nicht «ilem zum Appetlt/ sondern auch zur völligen Gesundheit widerumb kvmmen. Ebener- liassen recommenciiret auch der derühmdte Sächsische Medicus zu Hall/Herr Fnderich Hofman (i) dasgesaltzene vnd sauere Wasser deß eingemachten Sauer-Krauts, welches er jlit Lemvnl-Safft vermischet / vnd die KKn- "sche Hitz varmit außloschet. Welcher meh^ nd hat man durch den Köhl vnd Kraut ge- tchrmwen/ vnd solche )ursmen» nicht brechen Der Carviol vnd Caulirapi werden in geringer Quantitet auch erlaubt / wann sie M Hennen, oder Kalbfleisch gekochet wer- Die Ruben obschon sie von der Brust lbledigen/ die scharpffen Feuchtigkeiten be- Anfitigen/vnd das Quartan-Fieber curiren/ levnd doch in diser Chur nicht leicht zuzulas- len/damtt nicht im Leib Wind/ vnd Aufiblä- vungen verursachet werden / nach jenem ^lernilsnischen Spruch: ^priuvsr liomacbum.nnvir pro6ucerc veneum, rvvocsr urinsm, prreüarque in clcnke ruinsm, ' coÄ» rlLtur, ribi rorlio 6c ^encr-irur. » Der krä Ue< 5»l che Leli vH» Hei Be geb rn d.e. Wit ein der lve< lch! »ls Är» Klik! lver lch. daß lich DerRattigistvorAettenin einer so grossen rklMLiiongewesen / daß er dem Gott/^pollt' im Dclpbifthen Tempel ist von Gold/ als wie der Mangold von Silber / vnd die Rude" von Bley geopffert worden. Bey vns ist " <1eK vit 'tN itk nv et/ et; ch/ ein >cn os' ,it' rii/ >en dit en/ -en >e« ehr er' zen en/ ck' !'N- ve' iff' Z»s ^K- kräfftiget es mit einer Hrstvry Uenncur »I» tteer (n) Vie ich auß dem Lammschen ins H rutsche versetzet/ vnd also lautet: Im ver^ stossenen Sommer hat em Bauer / wel^ Her am Nasenbluten / vnd Leberstußvil Zelitcen/ den Sauerbrunn zu Spa / doch ohne alle Ordnung angefangen zutrrn- ven / weder auff die Stunden / weder Bewitterung ein einyige Achtung ge<» Leben: ja vneer wehrenden Trincken/ als andere mir überzogenen Aneiß/ LNagcN-- ^lorsellen/ ihre Natur stärckcten/ har er öle rohen Aepfftl/ vnd Holtzbirnen hinein gefressen/ vnd nur gelachet / wann ihm Elches von andern Sauerbrunn-Gästen widerrarhen worden. Es ist aber kaum rin Mlon«rth ver!offen/ wo ihm wegen der so üblen vollzogenen Lhur / ein Fuß Wegen deß Brandes hae müßen abge-s nhurtten werden i den andern Monarh/ als der Brande auch in den rechten Istur ein einheimischen Krieg anfangen / darauß in den andern innerlichen Glidern nothwendig traurige Tragcedien erfolgen müssen/nachje^ nemvralten/ vnd inderganhen^lechcman/ genommenen Spruch: Vikiumprimrconco- üioni; non corrißirur in sccuncla' Daß del Wähler/ wel cber in der ersten VerkscbnnA »mMagengesthiche/mchtkanrn der dern berbcsterr werden. Wie ml Stunden aber zu einer Ve» dauung gehören / kan nichts gewisses tt-ruirr werden : Etliche Thier verdauen die SM* sen vilgeschwinder als der Mensch: Also er/ zehlet ^eibomiu,, daß er habe einem junges Wolff ein Ochsen-Mlh gegeben / vnd den Wolff nach drey Stunden eröffnet / wo ek weder im Magen / weder im Gedärm etwas vom Miltz gefunden / sondern es ist schon al/ les in cbylum, oder Milchsafft verwandelt gewesen; Cornelius ^vnscnrinur (p)hatg^ sehen im Vogel ^mpbibi,, daß einTbeilvoN einer Aal im Magen schon sey verdauet ge/ wesen / der ander Theil aber hat sich noch ausserhalb deß Schnabels bewegt / vnd ge/ lebt, ^sllrur ein führnehmer ^e: r - - t - » > r » > » z-9 aber in etlichen verkochet werden; die Bei» Muffen aber ein vnd mehr Tag im Magen bleiben > ehe sie zur völligen Verdauung ge¬ langen können. Zm menschlichen Magen/ wo die ^nswm^ der Lebendigen verbotten ist/ vermeine ich daß nichts gewisses kan benen¬ net werden / vnd die Zeit sich allweil verän¬ dere / wann das kermenrum vnd Wärme deß Magens / das Alter / Geschlecht / Lander/ Spech vnd Tranck / vnd mehr dergleichen Umbständ anders beschaffen seyn. Unter¬ dessen werben gemeiniglich siben Gründen von den kvicclicis erfordert / in welcher Zeit die Speisen nicht allein zu einem weissen Bafft verwandlet / sondern auch durch die Mich-Adern/vnd Brustgang in das Geblüt ium Herhenl geführt werden / allwo sie die weisse l.ivere mit dem Purpur verändern/ dnd die Natur eines Bluts annehmen. Nichts deftoweniger ist solches/ wie zuvor ge- Melt / kein Univers-I-Negel / dann ich kenne vier einen Bedienten bey Ihr Hocbgräffl. Anaden Herrn Obristen Kiesel/mit Namen »ranh Luhendorffer / dessen Geblüt / so offt wanAder laft/allzeit mit unverdauten Spei- len / vnd weissen Safft / wie ein Milch / ver¬ wischet ist: Ich hab es im Frühling deß i «8 ?. >mkrs, als er auff mein Einrathen für die Olistal- Chur ech kleine Aderlaß anstellete/ D s mit Iv h m ali «> v! fr ai ki I dc d« de dc E vr d) dil kv A 8. ta «ti U vr ar de z;« ?-> mit meinen Augen gesehen / daß zwey The» Geblüt/ vnd ein Theil Milch / oder ck/iu» in den Schüsseln gewesen seyn : das lcrum vder Waffer deß Geblüts / welches sonst >n den Gesunden wie ein ordinär Wasser auß/ siher / hatte auch ein Milchsarb / vnd wolle xj sich nachmalen nicht co-guliren ; der fchmackaber war nicht süss/ als in der Milcht sondern gesalhen/ wie ich es selber gekostet/ Der obere Theil/ oder Häutel deß Geblüts hatte auch ein schneeweisse Färb / vnd wäre etwas zach vnd schleimig wegen der beyge^ mischten pKleßMLrischen Feuchtigkeiten. etliche Trvpffen / die auff den Boden / ehe man die Schüssel für das Blut auffzufangel» sppliciren kunte / geflossen seyn / haben in tichenMmuten von oben her so weiß außg^ sehen/ daß sie ein jeder mehr für vergossene Milch/ als Blut hat halten können. selhame c-lu; hat bey vilen vil wilndertiche Meynungen hervor gebracht: Ich mußbe kennen/ daß mir solches noch niemahlen be gegnet/ vnangefehen ich bißweilen ein wen>S weisseFarb im Geblüt gefunden / absonder lich wann die Ader in wehrender Verdauuns derSpeiten eröffnet worden/wo sonsten nE Herrn 8olinrLehr(g)gemeiniglich etwas we> fesanzutreffen; dergleichen hab ichauch^, z ' SNdttN ^eölcis zu W»enn M einem Hund vkserviret/ dem nur vor dem TodtMäch zu sreffen gegeben / vnd bald daraust lebendig Mgeschmtten / allein der Milch-SM könotekaumvermerckt werden / vnd in sehr kleiner Quanntet. Neben disem hat man das Aderläßen nicht zur Zeit der Verdäuung der Speisen angestellt/dann ich hab mit Fleiß befohlen / daß er vmb 6. Uhr den Tag zuvor das Nachtmahl einnehmen solte / vnd biß zur Eröffnung der Ader nichts mehr effen/ welche vmb 8. Uhr in der Frühe ist vorgenommen ivorden: hätten also innerhalb 14. Stunden die Speisen wohl können verdäuet/vnd in ein rvthes Blut verwandelt werden. Ja der Aderlasser hat mir erzeblt/ daß schon vor 8. Jahren her/sem Geblüt so wohl im Köpff- lassen/ als freywilllgen Nasenbluten allezeit ein solche Milch - Natur habe; was nun die Ursach dessen eigentlich fty/ falt schwär zu er¬ örtern/ diß ist-war gewiß / daß es auß nichts anders entstehe / als auß einem «leKS, vnd Verletzung der innerlichen Glider/ welche den auß der Speiß vnd Tranck verkochten Milch-Safft ins Geblüt verwandle» / vnd Wohl äepuriren sollen / wie ich in meiner 6l- tplNLtlone vom Aderlässen (r) mit wehrern erkläret. Item es bekrafftigen auch ein innern «leKS deß Leibs die Häuffigen 46 ;z» dösen Feuchtigkeiten / vnd schlimme Farb/ wie auch die vilfaltige im Eßen,/ Trincken/ Aorn/vnd andern Sachen von Jugend auff begangene Fahler/ dardurch er zum abnel^ men deß Leibs / vnddeüicam schon zimblichk chspoülion hat/ vnangesehen er sich sonst in allen seinen Verrichtungen hurtig / lufftigi vnd ganh vol»rilisch zeiget. Allein in was solcher «lekÄ der innerlichen Glider bestehet/ vnd wie ihre scrmenrgriones verderbt werden/ ist ein schwäre Sach so wohl nach den Chyuii* scheu/ als Galenischen Fundamenten zu pliciren/ ich will Gelehrtere darvonjucliciren lassen/ vnd begebe mich widerum zu meinen/ Sauerbrunn/ wo die Frag ist: wie vil maN in diser Chur essen soll ? ich wolte wünschen daß bey allen Mahlzeiten mit grossen vn» güldenen Buchstaben auff der Wand schriben stunde: e)ui Vtollicu; cibi, cü V4eäicu; 6bi. Das ist: daß der jenige sein eigener Medi^ eus sey/ welcher wenig isset: dann es geschiwl gar vfft bey diser Chur/daß der Sauerbrunn den auffjührenden Magensafft erhöhet/vrio grossen Hunger erwecket/ dahero wann man sich nach dem Appetit mit Speisenssoltc an^ füllen/so würde die Natur in derVerdauung verhindert/ vnd ist Nachwahlen zu schwach -se zz; PK- die bösen Feuchtigkeiten auß dem Leib zu treiben / darvon mit Beyhülff der neuen «ruöireten widerumb neue Zuständ entstehen. Und diseö ist nicht allein in wehrender Chur/ sondern allezeit zubeobachten : dann so vil wuß man Speyß vnd Tranck zu sich nehmen/ damit die Kräfiten erhalten/nicht aber vnter- druckt werden; Mit einem Wort ein jeder Ledenck allezeit auffdises: ksrciro sse^e cibis» Lc 6c snno6or ibis. das ist; Sey sparsam in der Speiß vndTranck/ So lebst du lang/ vnd wirst nicht kranck. («) /VI«/. 2. ^2. (/>)5ro^Ltto/oF /,«^.227. sc) c. 7. /»-«/esl- s. <,//-»»»/. ^rc«/,. I/. («) /-/». (^) /0/. / / /. 1/-. 7. (») c/I-rv, /«/>/ mect. (/)/,-.^. («) 20. c. 275. (0) -»». 2. «/ec«?-. 2. s6. 228. (§) //2. W*W Das ZZ4 Das 47. Kapitel. b was man in wehrender Lhak c trrncken soll/ vnd ob man denGaucrbrun" sc darssmrr vem wem vermischen ? iP MJe Gesundheit / als der gröste Sch«^ se «A nach klsronis Meynung vnter de" ll Menschlichen Gütern/vnd bester Trost dises A mühefeeligen Leben / wird von vtlen I^ellicir einer Lauten verglichen/ welche bei) übereil dc stimmung aller innerlichen Qualiteten vnd 8r Feuchtigkeiten/ ein so schone relonanr von sich de gibt/ die allen Digniteten vnd Relchthunie" ie / ll» ii/ nr iv ZZ5 Rühren, Gelb - vnd Wastersuchten , by- poclionörische Zuständ/ Schlag/ Schwind!^ allerhand Schmertzen/ Entzündungen/ Ge¬ schwür vnd dergleichen bey den Patienten wohl exsmmiret/sv wird man gewiß befinden, selche ernennte Zuständ von keiner andern ssrsach öffterer entstanden seyn / als von dem Mißbrauch / so im Trincken vorbei) geloffen. Weilen nun ein solcher Schaden von vern vnordentlichen / vnd herentgegen ein so grosser vnd unbeschreiblicher Nutzen von dein ordentlichen Gebrauch deß Trincken entstehet / also wollen wir die Frag erörtern: vb man auch den Wein in wehrender Chur trinckendarff? Ich anrworte/daß er erlaubt sey/ wann nur dessen die Sauerbrunn-Gäst iuvor gewöhnet/ vnd sich kein Verhindernuß wegen der Complexion / oder Kranckheit er¬ eignet : dann der Wein / welcher von IKeo- phrLÜo karscelto : tsn^ui; reerre : Em Blut der Erden r von <^u"cersno» omnium ve- Lerskilium princep;: Em ^Ürst über alles ^Erdgewäclis. Von andern: Em vegersbi- 'isches Gold/ vnd Götter-Tranck titulirt ^rd/ thut widerumb den von der Kalte deß ^auerbrunn in etwas geschwärten Magen Quicken / die Verdauung befördern / vnd vem gantzen Leid em Krafft bringen. Doch z;6 Dvä) können die gar starcken Weil' hier nicht erlaubt werden / als da seynvli/ sere Luttenderger / welche wegen der Mengt deß fluchtigen Saltzs / die zuvor durch den Sauerdrunn erweckte Feuchtigkeiten noch mehrauffrüglen / darvon Haubtschmertzen/ vndandere Aufäll entstehen köndten. ZrelN man soll auch meiden/ dietrüben/ süssen v>id faurenWein/wie auch die jenigen so anfangen jächzuwerden/welcheWein-Kranckhettbi^ weilen hier auch anzutreffen / absonderlich wann die Keller warm seyn/ der Wem aber schwach / vnd nicht zu rechter Zeit abgezogen worden/wie darvon Herr korrrm; (-) bessern Nachricht gegeben. Etliche recommencilreN den Roitscher Wein / well er aber vilcr»^ rcrcn führet/ vnd vil saurer / als anderer ist/ thutman rathfamer / daß man an statt deE einen etwas besseren lubttiruiret / als oa >st gleich neben Mahrdurg der Pickerer / vM Lembacher / welcher durch den Urin ged"/ vnd Nicht wie andere in diser Gegend ini Le>n stecken bleibt. Welcher mehr von Erwoiv , lung deß Weins verlanget / der kan lesen den Tractat Herrn 82ch§ s ^cv^enbcim clc virc vi' ! Nlierit, wie auch die zuvor gemelte snsrom'2 Herrn porrrij,Lec. Im fall aber der W/u' wegen eines Ftebex / vnd andern Zustm nicht solle erlaubt seyn / kan der Patient^ ie, na ivt Lis >li< dei im de Zi kir ha vo svl in la er vd 8e w Ä A d> le eis ,!ge )eli >li/ ilv les »ek es ril es l>' l/ it» st iv l/ lb :! i- n l s o s / 4^ z,7 sS- iesottenes Wasser trincken / wo die Herler "ach Arth der Kranckheit können verändert werden. Das Bier absonderlich/dasMahrbur- Uche/ dienet hier mcht / weil es gemeiniglich ">chtgenugsam tcrmenurt hat/ dahero ver¬ derbt es die Verdäuung im Magen / machet «n Gedärm vil Wind/ Aussblähungen/ vnd dergleichen Ungewitter / darvon vil üble Zustand erfolgen müssen ; wann man aber ein besseres / als da ist das Grätzerische hier haben köndte / vnd die Sauerbrunn-Gäst von Jugend auff dessen gewohnt waren / kan solcher Gewohnheit / als der andern Natur in etwas nachgesehen werden / welches schon längst lchppocrsttt (lr) für gut befunden / da er meldet / daß man ein angenehme Speiß oder ^ranck/ ob schon sie zwar etwas vn- gesund scheinen / kan den jemgen vvrziehen/ welche an sich sechsten besser feyn / doch mit Widerwillen genommen werden. Deßglerchen soll man auch meiden Dost/ vnd Meth / welcher Bauchgrimmen/ dnd Wind machet. Item die M-lch/ welche leicht im Leib gerinnen kan/ welches zu sehen/ so man Sauerbrunn darunter mischet / wo bald darnach Tvpffen darauß werden. Vor dem voll trincken soll man sich die kwhe Zeit auffs höchste Hütten / sonsten wird A nicht Iv' E vi! ne K 2 dj N ni d' d' 2 der dai der ^e! ihn bin tue dltz Ur bel Nei gej nicht allein die Chur fruchtloß außfchlaM sondern es köndte auch no6) mehr übel/ gleich wieauß dem Trojanischen Pferdt/ darvoff entstehen/vnd diegröste Gefahr verursachet Eswerden hiervilgefunden: welche/obscho" sie in der 6r»mm3ric wenig erfahren sep^ dannochvermeinen/ daß virg»vüc. das Leb^ von dem Reben clerivirr werde / daherothlt sie zwar Visen heylsammen Brunnen indet Frühe mit guter Ordnung/vnd sondern trmcken/ Nachmittag aber fangen sie an ve^ gestalt mit Wein sich zu überladen/daß nokh^ wendiger Weiß der verlangte cflcÄ auk^ bleibet/vnd die Natur widerumb auffs nel^ ins verderben kombt / wie ich solches sch^ vfftermahlen erfahren. Ist also sehr rathsiM daß man sich vffrerer jenes weissen SprE erinnert: ur mulrum bibss, bibe srarum'"^ fliu, L mulrum bibe,, Has ist: dchMlt dt> erinckest/ erinck wenig/ sö wirst du Zeit/vnd vil trmcken. Dann es istgewiss vdschon der Wein von vilen diegrösteArhff^ für die Traurigkeit/ vnd ein sonderes für die Melancholeygenennt wird / Vannoy so man ihn Mißbrauchet/ pflegt er gar off die Stell eines Portners verwetten / wc> eher die Thüren deß Hirns / vnd deß gaiE Leibs eröffnet / dardurch der Verstand auk gehet/ vnd hercntgegen tausend Kranckhe^ einschleichen. ' M I ' -4Z zzs -A R.ksse; (c) vnd andere Hrsber, als son¬ dere Patron der Teukschen / melden zwar daß btßwellen ein Rausch nicht schade son¬ dern in etwas nutze ; dem auch deyfallet ^Iü>5, vnd lehret/ daß ein gesundter M'ttjch nicht gar zu scharpffe Geläh lm ai-r soll dorschreiden / sondern kan auch bitzwerlen lNehr/ als vonnöthen tst essen vnd trincken/ dißweilen sich auch darvon enthalten; die Ursachen/nut welchen die är-Kcr den Rausch dehanbten wollen / seyn folgende: wie daß llemblich der Wein ein durchrringende/ vnd» geschwinde Krasit habe / die bösen Feuchtig¬ keiten mit dem Schweiß vnd Urin auß dem Leib zu führen: Neben Visen verursachet der tausch auch leichtltch ein Uberbrechen/durch welches ebenfahls die Gall / vnd der zücht Schleim auß dem Magen kombt / vnd von vilen Krankheiten prseterviret z Item fit nehmen auch zum Beweiß den sphorismum l^ippocrarig (cl) wo er erlaubt / daß man zu Zeiten zu vngcwohnten Sachen trettenkan: drse vnd mehr dergleichen Ursachen sollen den Rausch recommencliren Helffen. Es wir¬ rerem jeder selbige ohne Fundament befin¬ den/massen man niemahls soll Böses thun / oaß Gutes darauss erfolge. Ja es wurde die Menschliche Gesundheit schlecht verleben >eyn/ wann die allenthalben geliebte Z» kein ;4o kein bessere vomirorts, Schweiß -vnb Urili treidenoe Medreamenten haben salte / als solcbeWem Artzney. Also muß man es mit Uisipocrarc, Qsleno, vnd andern Fürsten der öleäicln halten / welche nichts mehrs als die Trunckenheft gehastet/ vnd so ossternsM ennnert / daß auß dem überflüssigen vit Fieber / auch kalte vnd langwürige Kranckheiten erfolgen müssen. Hier entstehet ein bekandte/ vnd sch»" offt cxggicirre Frag : ob man darff bisch Sauerbrunn mit Wein mischen / vnnd trlncken ? Es ist zwar wahr/ daß solche mählung deß Weins / vnd deß Sauerbrun^ neu/ so wohl dem Mund wegen der lieblich^ Schärpffe / wie auch den Augen wegen dsp luftigen Wasserspihls / wo die Blaßlein ia Gestalt der schönen Perl in die Höhe / viib auch ausserhalb deß Glas steigen/ über die massen angenehm sey; Ich hab den nur vnterschidlichen Sauerbrunnen bey llft ren Ursprüngen vermischen gesehen / als >n Ungarn zu Pinckenfeldt/ in der GraffscbE Glah ;u Niderlangenau vnd Heyde: bev Olmütz in Mahren/ wie auch hier in Steuer marck zu Racklspurg/ vnd Studenih / bn aber nicmahlen ein ko grosses cftervcscireN als bei) vnser Quell spükren können; Zke>u ich hab auch offt vnterschidlicheWem/so 44 Z4» Sh' frembde als einheinusche / alte vnd neue/ mit difenr Roitschen Sauerbrunn auff einmahl in vnterschidüchen Gläsern vermischet/ dar- Nrit ich erfahren köndte / was für Verände¬ rungen in den Farben/ vnd andern Umbstän- den würden darauß entstehen / wo ich befun¬ den/ daß erstlich er mit demMost vermischter das gröste etkervelciren vnd auffwallen ver¬ ursachet/auch vil Dämpff mit zischen Über¬ uch getriben/weilen die etkervelcirendenThei! deßMosts durch den Sauerbrunn seyn er¬ wecket worden/ gleich wie das neu gesottene Bier zum jähren / oder verjosen befördert wird / so man etwas von Gärben / oder Hoffen darzu giesset: wann dises cLrvclclren vergangen/ wird endlich der Most klar/ vnd die Unreinigkeiten pr-cioitiren sich auff den Boden. Wann man gekochten süssen Wein mit disem Brunn vermischet/ entstehet auch ein rimbliches auffwallen / welches am längsten wehret/ Item es zeiget sich auch ein häuffiger Faimb. Der Spanische Wein ctkrvelcirr am wenigsten/vnd seyn die Bläßlein/ so von dem Boden in einer geraden Linie in die Hohe steigen/vnd allda verschwinden / vil kleiner vnd subtiler als bey dem vnserigen Wein/ wo die Geister einer vil dickeren Substantz Z r ftyn; -46 Z4» feyn ; an der Färb hat er niemahls woM schwartz werden. Dre jenigen Wem/ die schon wollet abstehen/ pflegen nicht vilauffzuwallen/ wei^ len die Geister schon darvon geflogen; sonst istdises auch zu oblerviren / daß der Wei»/ wann er mit dem Sauerbrunn ein Zeit lanS stehet/ gemeiniglich schwartz wird: hie ha» ich vnter allen Weinen oblcrvirer, daßdek Pickerer am ehesten / der Sauer bergerabek am meisten / die Schwäche überkommen» Die schon anfangen zu zücken / vnd zu EM zu werden/ die machen kein sonderes eüerv-- sciren/vnd werden auch nicht vil schwartz. . Damit ich nun die vorige Frag/ ob nM »embkich den Sauerbrunn bey der TE mit Wem mischen vnd trincken darff M wenigen beantworte/so ist zuwissen/ daßm^ die Zeit in/vnd ausserhalb der Chur beob, achten muß: Zn wehrender Chur / ob sch^ vil das Wlderspil lehren / ist bißweilen laubt bey dem Mittagsmahl/ wie auch auM halb deß Esten / einen mit Sauerbrunn ve^ mis dten Wein zu trincken / absonderlM wann die Complexion sehr hitzig / vnd em grosser Durst/ sambt andern Zeichens Hitz "erkanden seyn / dann auffsolche wird dem Wein die Krafft in etwas benow men/ vnd der Durst gelöschet/ welcher dM'^ ken puren Wein / so man nach Belieben trincken solte/noch mehr würde erweeket/vnd vermehret werden. e>^ Vil ^Utborcs wollen gar den puren rP Eauerbrunn bey der Mahlzeit erlauben; Zü) muß bekennen / daß lü) zwar auch bey W dnsex Quell dises ohne Schaden xrsÄiciren Sesehen/ dannoch will ich es keinem ratben/ übsonderliä) wann man svlte vil trincken. Die jenigen/welche solches Vermischen/ vnd <.rincken bey dem Essen völlig verwerffent Lebrauchen sich dises Fundament / vnd geben vor daß der Sauerbrunn vnter der Mahlzeit Letruncken/ die vnverkochte Speysen / vnd ändere crulllrercn mit sich in die Nieren füh- wt alldorten Verstopffungen / vnd andere »r Zustand verursachet; Allein dises geschicht nur/ wann man dessen vil trincket / dann ein wenig kan nichts dergleichen zuwegen brin- " Sen/wie bey andern Urin-treibendenSachen/ Äs Petersilg vnd Spargl zu sehen / welche Wan fast täglich mit den Speysen pflegt zu rssen/ wo doch keine zuvor gemelte Zuständ v «Ntstehen; Neben disem seyn auch schon die rruöiteren durch denVvrmittaggetrunckenen k Sauerbrunn meistentkeils außgeführt / da- > vero sie so leicht nicht können in die Nieren/ vnd andere innere Glider getriben werden. Z 4 War « z 44 A» Mas den andern Theil der Fragas- helangt' ob es nemblich zu einer andern Zeit ausserhalb dcrChur erlaubet sey/den bauere brunn mtt Wein zu mischen / vnd vnter dein Esten zu trincken / gibts widerumb vnter de» ^4eäicl3vil lilipuriren. Der KayserlicheLeib^ Medicus/vnd ?ro5essorHerrDvctor Illmer(e) dem ich hier beyfalle/ lehret klar dasWider- fpil / dann vngeachtet solche Mixtur dein Mund sehr lieblich wegen der annemblicheN Scharpffe schmecket / so bringet sie dochvn üble Zuständ zuwegen / absonderlich wann man erccl-! darmit begehet / vud der Leib ohne dißvorheromst vilen bösen Feuchtigkeiten ist angefüllt/ aus Ursachen/ wellen vonnöthes ist/daß Speiß vnd Tranck ein gewisse Zeit i>s Magen verbleiben müssen / biß sievollkorN- mentlich seyn verkochet worden / durch solche Sauerbrunn' vnd Weinmischung / werden sie aber mit Gewalt vnverkochter sambt an¬ dern vorhero im Gedä.m stehenden cmtlirerea in die Milch-Adern getriben / wo sie eben- sabls von dem succo I^mpbsrico, der außdeN Wasser-Adern zufllesset / nicht können ge¬ nugsam srrcnuirr VNd pcrfeüionirr werden/ dahero bleiben sie theils in denMilch-AderN deß Gekraß stecken / theils gehen auch weiter durch den Brustgang ins Geblüt / mit we» chem sie Nachwahlen durch die circui-t-A Z45 vder Blutrib/in alle Glider lauffen/vndneue Verstopftungen verursachen/oderjadievori- gen noch mehr vergröftern/auß welchen Nach¬ wahlen die l^voclionönsche Kranckheit/ vnd tausenterley Zustand gar leicht entstehen können. Ich weiß sechsten etliche neue Erempel/ wo bekäme Persohnen auffsolches Sauerbruun-mischen in grosse Colic- Gllder-vnd Nieren - Schmertzen gerathen/ andere rothe Rühren bekommen / vnd vom Schlag getroffen worden. Ja etliche ver¬ achten nachmahlen völlig Visen Sauerbrunn/ weil durch solches Tnncken die Kranckheiten haben mehr überhand genommen/ die sie ver¬ weint haben dardurch ruvertreiben / wie ihn allhier vor etlichen Wochen ein Kriegs-Offi- eir auffs höchst vermaledeyet/ weil er darvon ein halb Maß mit Wein vermischter bey der Mahlzeit getruncken/vnd dardurch grosse Auffblahungen / Wmd/ vnd dergleichen Ungelegenheiten bekommen / daß er von sol¬ chen Trincken hat müssen allvbald auffhvren. Allein solche Unverhoffte Würckung ist nicht dem Sauerbrunn/ sondern den Trinkenden vnnd den vnordentkchen Gebrauch zuzu¬ schreiben. Im übrigen muß man gleichwohl der Gewohnheit etwas nachsehen / vnd solche liebliche auß Wein vnd Saucrbrunn ge- Z s mach- Z46 VS- machte Mixtur bißweilenein wenig in etwas zulassen/ wann nur der Leib nichtgar zu fthk Mit bösen Feuchtigkeiten / vnnd cruälterea überladen ist ; Mir seyn selbsten in distk Gegend etliche fürnehme Geistliche vnd Weltliche Persohnen bekandt/ welche doch den gantzen Sommer bey allen Mahlzeiten etliche Glaßl solcver Vermischung mit son- derngulkuaußtrincken/ vnd sich wohldarbey befinden. Nichts destvweniger soll man dan- noch beflissen seyn / solche üble Gewohnheit so vil möglich / nach vnd nach zuverlassen/ welche obschon sie anjetzo scheinet / nichts bö¬ ses zubedeuken / so wird sie doch mit der Zen sich schon anmelden / dann die Fahler dek Jugend / obschon sie lange Zeit gantz sttll li- gen/pflegen gar offt imAlter mitdergrösteN Gewalt hervor zu kommen/ vnd verursachen vnversehensgroßes Elend vndKranckheitens wo ohne diß die Naturschon sehr schwach ist/ vnd nicht so leicht Widerstand thun kan. v»-»' r» (e) s«/) 2» /eK. (e) /eA. c. 2 0. DaS Z47 Das 48. Zapittel. Wi« sich die Samrbrimn--<öäst in der Bewegung deß Lerbs: ScblaffcN pnv wachem AußMrung ver Vmemigkercen r P«d Gcmtzcht--7re,gungen »n wehrenderLhur verhalten Zöllen ZK^Je Bewegung deß Leibs / wie schon zu- ^>vor gemeldet/ ist in wehrenden Trincken sehr vonnöthen / dann nach Galeni Lehr nutzet sie auff dreyerley Weiß: nemblichen sie vermehret die natürliche Wärme/ stärcket alle Glider / vnd führet auß den Unrath der dritten Verkochung; doch muß man sich hier mittelmässig verhalten / vnd den Zustand deß Trinckenden / sambt seinen Ursachen / wie auch dessen Natur wohl zuvor exsminirenl daher» fahlen jene gar weit / welche nach ge- trunckenen Sauerbrunn/ alsvbald anfangen über Berg vnd Thal zu lausten/ vnd mit grösten Gewalt den Schweiß verursachen/ dann auff solche Weiß wird die Natur sehr geschwächet/ weilen nicht allezeit dises Was¬ ser durch den Schweiß openrer; ja es können auch nicht alle Krankheiten durch das Schwitzen curirt werden/welches man durch andere Mittel ohne den Sauerbrunnen gar kichtkondtezuwegen bringen. Deß- «6 ,48 ?S> Deßgleichen soll man das Tanßen auch vnterwegen lassen, van ich hab m verflossene» Hundötagen emen gesehen/ welcher dleangee fangens Chur auff die Geyten gesetzt/ vnv bey Hochzelten so wohl im Tantzen/ als im Esse» vnv Trincken vnterschidliche cx«si> begann gen / als er aber nachmahlen dre Chur wlvee rumbanfieng zu commuren. Haler anfänglich ein dreytägiges/ bald darauff aber ein hitziges Fieber bekommen / vnd in grösser Lebens Gefahr gewesen. Zft also am besten/ daß man den Leib i» wehrenden Trincken / wie auch vor vnd naä) dem Essen (doch damahls etwas weniger) mit einem temperirten Spatziergehen/ oder auff ein andere Weiß zur Beförderung der Verdäung ein wenig bewegen / welcher aber auß Schwachheit der Fuß solches nicht ver^ richten darff/ der kan reichen / sich in einer» Sessel tragen/ im Wagen führen/ oder auch auffs wenigste mit warmen Tüchern reibe» lassen. Herentgegen muß man die überig? Ruhe/vnd Faullenherei) höchst meiden/ mast fensie die operstion deß Sauerbrunnen ver> hindert/die Außtheilung der im Magen ver^ kochten Speisen verkleinert / den Leib z» sehr anfeuchtet / vil Verstopffungen vern^ fachet/die natürliche Wärme ersticket/ kal ru> vn he vr lei gr le! dc d< N : v d S r c l . 1 -S6 349 PS- kalte Krcrnckheiten / vnd mebr übleZuständ Zuwegen bringt/wie deyvnfern ttippocrgn(s) vnd Lsff>r»ro Lrsvoni (b) mit mehren zu se¬ hen ist. Was den Schlaff anbelangt/ hatnicht VNweiß llch vnser weisse Nlppocrares (c) ge- lehret/da er schreibt/ daß bas Schlaffen vnd Wachen/ wann em crcek darbey geschicht/ grosses Übel zuwegen bringt / der obalben sol¬ len sich in disem fall alle Sauerbrunn-Gäst derguldenen Regel der Mässigkeit bedienen: dann das überige Wachen verzehret die Sinn-Geister/ trucket auß den Leib / ver¬ wehret die Gall/verderbt die Verkochungen/ vnd ist so wohl dem Hcrubt / als andern Gli¬ dern höchst schädlich. Gleich wie herent- gegen das überige Schlaffen die Verkochung der cru-lireren verhindert / die natürliche Warme suffociret / die äusserlichen Sinn schwächet / das Haupt mit Dämpffen an¬ füllet/ vnd vilen langwürigen Kranckheiten häuffige Matery darreichet; destwegen soll man über 7. oder 8. Stunden niemabls schlaffen/vnd den Mittags-S chlaft («'s wäre dann daß die lange Gewohnheit solches nicht zuliesse) für allen andern meiden / mit wel¬ chem vnsere Sauerbrunn-Gäst aar ofttge- plagtwerden. Z6) erinnere mich noch einer neuen History/ wo ein Religiös wegen vifes Schlaf- «Ä ZfS PK. Schlaffen in wehrender Chur ein VE tägiges Fieber bekommen / ungeachtet er gantz frisch vnd gesandt nur zu Verhüttung künffttger Krankheiten den Brunnen ange^ fangen zu trincken. Der Unrath deß Leibs soll täglich dum den Stuhl/Urin/ Speichel/ rk. außgeführt/ das Geblüt aber nut den Lebens- vnd S>n^ Geistern behalten werden. Hier ist zu rner^ cken/daß gemeiniglich vnter wehrender CtM mehr excrcmcnrs, als sonsten durch den Stuhl/ Urin/ Speichl/ vnd andere Weiß werden außgeführet / nach dem die Natur inclinirr, vnd die Gänge sambt den Feuchtig/ ketten darzu llisponln seyn. Zm fall aber solcher Unrath wider die Natur im Leib solle behalten werden/ muß man durch dienliche Mittel herauß treiben / wie vben von den Zufällen der Sauerbrunn" Chur mit mehrern gemelt worden. Die Gemüths - Bewegnussen / oder animi psrkemsr». müssen auch hier propad rionik-r seyn. Von dem Zorn schreibt zwar Lrrmüller (ä) daß er zu Zeiten in kalten Z"/ ständen diene/auch den Frauen ihre Zeit b^ fördere; Deßgleicken meldet auch (e) vnd Valleriol» (f) daß etliche durch rl" gahes/vnd starckesErzürnen von dem x-rsl/uco, Lähme/ oder Unbeweglichkeit^ HZ ZZ! Glider feyn völlig befreyet worden; Nichts desto weniger soll man sich gleichwohl vom Zorn/vnd allen oäiolen Sachen / so vil mög¬ lich enthalten / dann die Erfahrnuß Ms/ daß esvffterergeschader/als genutzethat/wei- len dardurch die bösen Feuchtigketten werden auffgerüglet/auß welchen Fieber / vndandere Zujiänd entstehen: ja es erzehlt kulu; 6eUi»5 (Z) vnd klmiur(h) daß blßweilen solches star¬ čke erzürne den gahen Todt habe verursachet: Ebenfahls em neuesLxempel hat vnser kr-ler ColleAtj kurios. Herr Johann Michael kekr (t) von einem Richter verzeichnet / wel¬ cher ein so grossen Zorn gehabt/daß er gahling erstarret / vnd auffdemRichterstulsitzenge- bliben/darauffder Schlag erfolget / vndge¬ schwind verschiden / als wann er von dem Donner wäre getroffen worden. Mit Liebs-Sachen soll sich auch Nie¬ mands beunruhigen / welche das Hirn rurbi- ren / den Schlaff verkürhen / die Geister verzehren / vnd anderen Schaden zuwegen bringen: Man sagt sonst / daß die zwev v. Venu; vnd Vinum mit einander ein grosses verursachen / welches mit vnzahldaren Pro¬ ben könte bewisen werden. Deßgleichen soll man sich auch in der ganhen Chur von aller Traurigkeit/Forcht/ vndSchröcken enthalten/auß welchem nach- ma- malen vil phantastische Einbildungen entste¬ hen/ diedasHaubt verfinstern / die Sm"* Geister ersiicken/diebypocKonllrischeAustäno samdt vnzahlbaren ^eysallen erziehen / vnv zu der Vollkommenheit bringen. L.onll^ leriu; (lc) erzehlt vvn einem Weib / dteauß lauter Traurigkeit carslcpstn bekommen/ vn^ gantzvnbewegliü) worden / dann als siejh* ren Mann / den sie nicht sehr lieb hatte/ /wi^ der ihren Willen musteheyrathen/ hat sie si^ zwar in seiner Abwesenheit / oder wann ste von jhm nichtsgehöret/wol befunden: soma" aber seinen Namen nur genennet / hat sie dek Zustand alsoband überfallen; Einmals als sie sich im Wasser tragen auffdem Weeg n>* der geseht/vnd auffihren Mann mrrgedachi/ ist sie mit offenen Augen im gantzen Leib dck^ stalten erstarrt/vnd vnbeweglich wordenM man sie mehr für ein kamen, als lebendige" Menschen hette halten können. Haben a * so dieAlten nicht vnweißlichgehandelt / wel^ che die Gedachtnuß einen Magen geheissen vnd ihr zweyerley Speiß/ nehmlich eine suste/ vnd bittere / das ist/die Freud vnd Traurig keit / zugeeignet. Will man nun / daß vre Sauerbrunn'Chur wol außschlage / so nE man auch das Gemüth mit lauter sulfi" (Apessen tl-sQiren ; das ist/ man soll eines ftölichen/ vnd auffgeraumbten stumors scv^ lustige coaverlsrioa suchen / mitguten Freun¬ den ein wenig spatziern gehen / dem Kvglspil gemach abwarten / vnd sich mitandern ehr- ! llchen6iltr,Älonelideschaffngen/mttweichem man dte überflüssigen Sorgen / vnd tieff- stnnige Nachdencken verjaget / auchherent- gegen dem Gemüth eine Erquickung / vn- Ruhe zuwcgen bringt. /eK. c. z. L. (-) 7-,« (/) Lri>. (^) ^r. (') /V-k. o,?-. . Schluß-Red. MAJt disem sey es nun auff dißmahlbe- "^''tchlossen : der Willen ist zwar gewest vollkvmmentllcher die Matery zu tractiren / allein die Kräfften haben ermanglet/ vnter- dessen hab ich gleichwohl gethan/ was iw hab können / vnd wollen ; erwarte von sinn- reichern Inßcnijr au6) sinnreichere concexrenr dann der kocr sagt: ^lon omni« kert ommz telil». Daß alles allen gefallen soll / verlange ich nicht: daß aber auch alles allen solle nnß- tallen/willich nicht hoffen; dann es istzujetzi- A st ser l vei ver da, dni in e der ein so g lek Äu Sl C te scl E er he dl. an he> b-l au ble gerZeit ein so grosser Unterschid ver Kopff/ daß man etn Sach approbirt / welche ändert verwerffen/ vnd herentgegen verwirffet / diK andere approblrt haben : dises ist klar zusehel beyso vüen Seelen in derkleäicm, woeill federe die andere in der 8uper-Klugheitübek/ tressen will / dann die kielmomiücn (t6) redt hier mit Herrn äe L.smrver6e) wollen inst ihrem Hrckro. gar in den Himmel hinauß/ vnd die rechte Hand üpollims mit Gewast einnehmen; Die ^Ivi-misten seyn derM^ nung/ daß durch ihres alkalisches/vnd lixvio^ sches Saltz/ alle Fähler vnd Mackl seynab/ gewaschen/ dahero thun sie ihnen wegen gE serer Reinigkeit die nechste Stell beygeda^ ten Oracul zueignen : die 6»lenici, als ältesten / bleiben noch bey ihrem vierfache" BandderLlementen/vndprLrcmirenAlter^ halber/ für allen andern die pi-re-llen-. ksr-ccliijien seyn Ebenfahls mit ihrem drey'' fachen Scepter sehr Majestätisch/vnd wollet mitSaltz/Schweffel/ vndMercurio/ allen' diegantze Welt vnter sich bringen: deßgle^ chen rhun auch andere / die entweder mit de» kcrmenristen auß grossen auff - führen dtp slkslischen vnd saueren/volsrilischen vnd 6^. Saltz/qar zu sehr erhitzt worden / oder ja'N . den Orretlsnern in die Schweißlocher LuchsemZlugen hinein gucken / vnd darinne vie )cll rs, )ie ey/ Ile" ici" lei^ oe" d-ß xt" niik w>l „e" F ff/ :re dit! >en ei" er- eve B a" ^ei, z6- tb/ Dä Aff alle Ecken / wie auch an den Sonnen- Stäublein/ vnd kleinesten Thcilcn alle Figu¬ ren mit grvster äexrcrirer abmeffen; dift alle schreiben ihn den Vorzug , vnd die gröste Ehr in der kkälcm zu: welche aber das beste erhalten mochten, vnd wem die liebe War- heit, so in ihrer Unschuld / ohne weitere ver- dlühmdte Kleidung gantz nackend vnd bloß auß der Schoß der Natur gantz frei-willig hervor kombt, köndte vermählet werden/ hat bißdaw Apollo in seinem gel-aimen Rath auff dem karnsssl» noch nicht klcciäirr : Also bleibt es noch unterdessen bey allen Iribun»- lien: DoZmarici certtnr.Lc -öbuc sui, juclicc llr elk. Dahero verwundere dich nicht hochge- tteigter Leser / daß ich in diser Beschreibung veßRoitschenSauerbrunn/nichr hab können Nach meinem Willen, so wohl den alten/als Neuen ivleöicis völlige s-ltirf-Ltiott leisten: dann es ist eine Matery mit vilen äiKculreren bmbgeben, vnd die vorher» noch von keinem 'nemem absonderlichen Tractärl ist beschri- den worden; wann nun dir vil Sachen da¬ rinnen sollen gar zu Galenisch vorkommen/ wgedencke / daß veralten Meinungen nicht leicht zuverwerffen seyn, es seye dann daß die MgenfcheinlicheErfahrnuß, das Widerspil A a » Son- b bringen / also muß ich solches vnterwege» lassen / vndzu andern eylen / nicht zweifflend/ sie wird durch weiters nachgrüblen der Ge/ lehrteren schon zu ihrer Vollkommenheit g^ _ 7 r . _la»/ lar ke At ivi ta jtis de ko irr de w ja bc scl Sc b, L r r d e t i «6 ;6z langen/weilen ohne dtß leicht ist/ den erfunde¬ nen Sachenetwas zuzuictzen. Dem Nechhardt Loilum, sambt seinem Anhang/ lhue ich hier nicht vtl achten/ wohl wissend/ daß leichter sey/ anderer Arbeit zu tadlen/ als selbften was vntadelhafftes/ auß i eigenen Vermögen an das Liecht zu bringen; dergleichen Klüglinge / vnd Bücher-Tadler kommen mir vor/ als wie die Raiger / welche im Streit mit ihrem excremenrcn dieFalcken dergestalten beunreinigen / daß ihnen nach- Mahls die Federn verderben/ vndaußfaUen; ja bey solchen / welche alles auffHunds»Arch beneiden / auch sechsten mit grossen Wissen¬ schafften / vnd Hügel-Geburten schwanger Sehen/wann die Zeit der Geburt herzu nahet/ vnd jenes p>rl,3Aorische vorgetragen wird': I-oyucre ur rc viöcsm , so Wird gar vfft M WZerck erwlsen/was dersagt: p-rruriunr mynren nsscirur näiculus mu». Mit difem will ich nun das End machen/ was ich in disem schwären Nachforschen deß RoitschenSauerbrunn/wo nicht nachWür- digkeit der Matery/ doch auffs wenigste nach Vermögen meinesVerstande habe Vorträgen wvllen;thue also jedes vnd «lles!der gelehrter» lullicio, vnd genauerer Leniiik, mit gebühren¬ den Respect vnd Begierd mehr darinn noch -S4 z§4 zulehrnen/ ganh gehorsambist vnttttverffen^ mit beygefügtem Wuntfth / daß alle meine Mühe vnd Arbeit gelange zur Gesundheitdeß Nechsten/ vnd grosserer Glory deß Aller¬ höchsten/ dem ftye wegen seiner mir darz>r verlihenen Gnaden/ Lob/ Ehr/vndPreiß^ jetzt/vnd allezeit ohne End. HschgeneigeerLestr/ weilen r'ng^ genwärtigenTractätl schon etliche matz' gewisser Brieff Meldung geschehen/ ali^ hab ich deren etliche / wie ich sie bekon^ men/in der Lateinischen Sprach wolle" beysttzen - daraust zu sehen/ was für so"? dereLhurendre Rayserlichen Leib- ivk-clic', kroicisol-es, vnnd andere hocherfahkNS praLici in vnterschidlichen Orthen hisemRoitschenSauerbeunngantzglnck^ lich verrichtet / vnd mir auss sonderen Gnaden überschriben haben. W*W f' s« v u ti 4 y i C 44 Pranobtlis, Excellentiftim$ Domine. A Mice colendiflime, olim difcipulcchariffime. Accepi tua Seri- L pta & tentamina, quae in cognofcen- dis acidularum Roitfchenfium, in Čomitatit Cillicnfi ad confinia Croatiae fitarum mine- ralibus,& contentis impendifti, una cum ingredientibus, & contentis adjun&is, & fi- mui transmiffis. Certo conatus tui mih* perplacent, ficuti, & Domino Hertodio, Arcniatro Cafareo , in laboribus chymicis cgregičcxercitatoviro, quam maximč arri- dcbant, 8r peromnia approbabat,adhortan- do,ut ita pergas, qudd DEUS, & virtus,& tua fapientia , Sc acidulse hse fint parituras tibi gloriam immortalem. Ego verd gaudeo, quod in mea fenedute fentiam non exiguacn confolationem, a me effe educatum, & do* drinse noftrae lade enutritum difcipulum v itum, & dodorem, qui per fuam dodifli. mam Roitfchocrenen multis millibus aegro* tantibus erit, & confolationi,& faluti. Duo reperio in hifce acidulis ingredien- tia s unum lpirituale, ac volatile alterum cor* po- & te poreum, & magis fixum: fpiritus copiofos* qui partim in transportationc ad loca Ion* ginquaavolant, partim remanent inciTc re* £tc,8tcgregič probafti: Nec dubito, quin W (piritus fint ob limpiditatem, & claritateni de natura aetherea, partim participent de falc Tolatili vitrioli, nitri, fulphuris, falis com* jnunis: Imo funt ipfimet fales volatilesho* rum ingredientium. Corporea ingredientia etiam re&č eruifti, ubi videntur vitriolum, & nitrum efie pnecipua, & copia alia fuperare* Sulphur illud cit verum lulphur, cumfi* phlogifton, & infallibiliter erit de natura Martis, & vitrioli, ubi enim haec mincra- lia, & metalla reperiuntur , ibi necefle e# adelTc fulphur, quod mihividetur blandurflj & maturum, purum „ & pulmonibus valde amicum, quod ipfum probatexperientia‘ n noftris Auftriacis segrotantibus, ubi etiam ijs> qui debiles pulmones habent, prodeft> vC * laltem non nocct. Miror te fal alkali invcnifle, eft onim magnaquaeftio apud Chymicos, an dctur Tal alkali pcr naturam , an vero per artem • Plerfque docent, quod folum per artem; veriim in curiolis Epnemeridibus Germanij invenies,quod Medici ex India occidentau fcribant, le ibi invenire fal alkali naturalej unde tu gaude quod etiam fisinventor fa' lS alkalini per naturam. terr: fitfi albe gin< quč acie ftat tia, gifl ine ^ui ob' de ter pr ca pr ol C; rr u f( & F c I e $4 is 7 & ToSp Non parum miror,quodetiam invenias DI x« terram albam, quam guftavi, quae certd cum rc , fit fine omni fapore, odore, colore, praetcc i hi albedinem eximiam: In hac terra certd vir« de ginea latet magnum myfterium j pnto ego, ale qndd per hanc roborentur vifcera, & omnia 01« acida in corpore abforbeantur. Nitrumrečtd , 0 « ftatuifti,quia dupliciter apparet,& in fubftan- tia tia, & in floribus; eft amariufculum, & phlo- S gifton. Martem, & alumen, & vitriolum \c. ^eflč rečte probas j Imo alumen nihil hic, f:t 9 Um fit in exigua quantitatc, poterit, obltarc r a obftruftioni vifcerum. Cremor acidularum, 2« de quo memoras, eft de genere falium cum ,(i terra adhuc commiftorum. a, Ex his igitur tam fixis, quam volatilibus [e ptincipijs in hifce acidulis contentis colligo, n cas valerc in omnibus hypochondriorum, 5, panereatis, mefenterij, & alio rum vifcerum »J obftruftionibus, & in eorundem intempcric calida, & humida corrigenda, ac contempe- tx fanda: In curatione febrium diverfarum, in ] ulceribus, & gonorrhaeis abftergendis,& con- j folidandis, exceptis pulmonibus a&ualiter, ■ y & jam profundč exulceratis : In affe&u & 5 palfione hypochondriaca, imo in febribus continuis, & malignis methodicč, & jam ap- Parcntibus concoaionibus adhibitae : dcnL quein ijs cun&is morbis, tam extrinfecd, quam 44 ?4 Anno 168s. 28. Junij. Tuus Temper Friderictif Ftrdinandtu jdnuf* j cu de & tn PVarttenberg, Phtlof & dr Medicina Dottor, Praxeos ProfijK ^ P ubitem (V P rim ar na : Sac. C*!' Cl) Maj cft Atu Confihamu , &Arebi*t tf * *U *c p, t. PeUtr Magnifcm. ^ )Ct* pro idi- : a A '%Z 3 smmrnm a® Salutepr to* id' ni* n tJ ;P S j ris» , * \teu d* E Xcellentiflime Domine Do&or ,& Collega perauam collende. Gratius quippiam mini praeilare potuiflet Do- minatio vcftra £xcellentiffima, quam mihi fuam Roitfchocrenen offerendo, fimilera enim tra£fcatum jam dudum ambivi, fed ha- Ftenus confequi non potui; Imo jam pridem fimilem partum edidilTem, fed & tempus, & feniks defuere vires; Interea totutn, fumma eum delečtatione perlegi , & vidi fručhim »ion efle pržecocem, fed matur um, & in foli- dffi prorfus dodrinse elabotatorio digeftum, de materia fummž utili. £go Fui primus, qui bas acidulas in Auftriam, invexi, ItaKs re- commendavi, & juriš publici Feči, & hifce tnultis aiinis fummo eum cmolumento ufus lum, quin & maximam ad praxim meam fe- cerunt aceeffionem ; illis enim innumeros cum felicitate čuravi morbos; In his etiam todispraftiea Dominationis Vcftrae Excel- lentiffimse cymba Felicibus ventis natabit, cum vela tam feliciter folverit, Imoad por¬ ini fummse fpei jam appukrit: Sic pernat B b Apol- « 6 ? 37 « Apollinis ditare, campos, & mcritd dicetur: S* m ■er honos , Kamenine tunm laudefcjne nuM 1 " bn*t Habet, ut adverto, donum fcribcndi; fcribat, qusfo, n ec multorum more, fuas re- condat, gazas, alias Parcis aliquando devo randas: fic Duce charitate, quse proxin)°> ut fibi vult, itur ad aftra. Intellexi praeterea Dominationem vi ' ftram Excellentiffimam,velle fuam Roitfch 0 ' crenen Idiomati Gcrtnanicotradere, qu e1 ?’ laborcmfumme approbo, fic enimplurifl 1 ' 5 ufui erit, & utilitati. In earum fcrutifl^ hoc addi poflet, qudd alternis diebus mvfj? tranfeant: fecundd, qudd, quando poft^ 1 ' quot hauftus dies fphin&er ani fummč do^ f ’ unicum remedium fit ablutio ani, lintd 5111 acidulis intinčtis: Tertid, ubi magnum e5C ' citant capitis dobrem, fatius fit eas in bibere,& qudd in multis iolum in lečb b aU ,' | fta? tranfeant, ambulando autcm ftag nent ,‘ quod fi fiat, in lcfto funt bibendže,fecus n° n ' Idei bali juv; aeri ten: aut nen fiep co, ben per L Vi ej Quarto, qudd fcrupulus femis, vel duodecim Mercurij dulcis, vehiculis a' tus, eas mfallibiliterfaciattranfire: Quint^ quod oprimi fiat, fi bibens quintodie getur: Sexto, quod in extrema colica biti 0 ' tiimliuimd bibantur in balneo aquae dub 5 calido, nam fic per balneum aČhjata?, ti 11 ' —«-niit' moreš in convexo partium evert^ turi ant « ndi; src- ?iO' rn°» : Vi' ;\lO' uei? 1 ifli * 5 ioi° 0 ■0 0 isiu e*' ■do iaU' Ut! on ; ■an* Jdi' it0> >u f ' lio' ilci* bU' inf* le^ 371 ££ Idem praeftant catar&ica raedicamenta in. balneo exhibita, idque mirabiliter, nullis alijs juvantibus: Septimo, quod acidula: iftae ad aeris mutationes mutentur, utpote pluviofo temporefintomnino aquei iaporis,fereno autem retineant ordinariura faporem, reti- ncnt nihilominus femper fuas virtutes, ut fepius obfervavi. Hac interea communi- co, fi cum tcmpore plura occurrrerint, lu- bens transfcribam Valeat, mequc amarc pergat, maneo interea Dotmnationis FcJlr Domine DoElor , Amice hono- randijjime. P Ro munufculo tuo chartaceo nup cf transmiflo, ( quo me vir Excellcntifli® f beafti:) gratiasago: avidis illud oculis legi* olebat enim lucernam, &, utinquit ille, <&' morfos fapiebat ungues; Porro ab eruditiO' ne, & induftria tua ,• non nifi exa£tam, & el* boratum quid nobis promittere potuimiiSf ubiprimumtuum, circa has acidulas, ViJ' cani opera fadum fcrutinium vidi, quoO Magnificus Vir, Fridericus Ferdinandlis lU' mer&c. Sac Caefareae Majeftatis Archiate £ mecum communicavit Deiideras modo, ute'"e&us ex his aC* dulis, inter alia fperma fulphuris primogC' nium fapientibus,&etiamMetalIica Marti* venaimpraegnatis, quosinpraximea mcd& ha&enusobiervavi, tecum communes ft CI ' I ara y Ne itaque in eundae tecum amicit^ 1 occafiones optimas videar neglexifle, & refl1 literariam experimentis a me obfervatis d c ' fraudafle, paucis accipe, r«n 6c v gur mo ties ide poc pto tiui dri cau mii Bo dei pa\ ap» lol lib ms art eti ve or St n? ftr ipcf Sme lepi de* ti O' ela- lUS) r ul' tod lil' tet id* re- tis iC« d -1 :i£ :fli !c' tu 373 ^ Quemadmodum autem (pramiflTs femper prasmittendis) diferaftatn fanguinis, vilcerum calidiorum intemperiem corri- gunt, ijsque robur addunt,humorumacri-r tnoniam obtundunt, fic etiam ad obftruftio- pes pertinaces referandas, unde atrophia, i&erus, renum calculus, mclartcholia hy- pochondriaca, diverfaque emanant fym- ptomata, apprime utiles deprehendi; Iti tiupcr in ru£bu fymptomatico, hypochon- driaco contumacimmo, nullis juvantibus Caufam malirefpicientibus, PerilluftremDo- itiinum de Waldorff, Inclyt® Cancellari® Bohemic® Secretarium, jam annos 60. cxce T dentem (ubi alias fenibus ob caloris nativi paupertatem , & faepe exinde excedentem apoplexiam, ut vidimus, rard praeferibere loleo) folo acidularum potu , plenarič liberavi. In colica mefenterica, quam propter materi® translationem facilem, paralyfes, Si arthritides fpuri® confequi folent, ex ipfa etiam materi® aeredine, & refultantibus fyl- Veftribus flatibus, fpafmi, & convulfiones, omne abfolvunt punčhim, ut vixnobilius, & fecurius meclicamen fumrnus rerum opifex, faluti hominis ingrati benigne di- ftribuerit. Bb 3 In •#£ 374 2 §> In dolore capitis fympathico, &ab im tcrnis partibus dcpendente, ipfa etiam pe f confenfum epilepfia, cx prava fufcitata ana- thymiafi, & vaporibus membranas cerebrt fua acrimonia vellicantibus, fepe magnufli attulifle auxilium teftari poflum. Infcorbuto,nondum confjrmato, acidtf- las hasMarteinftručtas nonfemel impetuof# materiae liquores vitales colIiquantis ferocia refrasnavimus Exemplum unips, atque al' tcrius ani fiftula laborantis harum acidula- rum Marte, fulphure, alumine, nitro, & ter- rabolaridotatarum opera curati, oftendetf poflum. Alias etiam frequenter in febrium ter> tianarum paroxyfmis ad declinationem tem dentibus, loco Julapiorum, autaquae fond* cum pulvere cornu cervi ufti mixtae, ad unam, &duaslibras, hafce acidulas propi- navi iubfequente largo ludore, &paroxy£ mo in totalem intermiflionem abeunte> quem fepe praecipitata exinde febrili mate- ria, deje&iones alvina comitatas funt Simili modo, ubi hypochondriacis m quida medicamenta purgantia naufeantibuSj pilulasexhiberc cogor, auabusa fumptioi' e horis feri lačtis loco, harum acidularum bf bras duas prsbeo, fpeciali fubfequente e*' fc&u. tur, dole hibi angi celli ferv Vier A D 6 1 ti f I ltl' pef tna- cbri um Ju* d* al* la- :r* &Ž 37f 2* Ibccellentiatua easdem porro experii^ tur,annon etiam in calculofis, & ex colicis doloribus pareticis, per modum balneiad- hibitsc prount. Et hsc paucula in temp oris anguftia communicare volui. Vale Vir Ex- cellentillime, & affečtum tuum nobis con- ferva ExceUent'u Tu undelim! Gr'AndeUm , Lebenvvaldt, Styri* duo lumina, VivaHi < Sempet & acidulas Roitschia fundat aquas. BxctU, Tu mandavi, qui pofi> qnžm duabushoris halneo infediflet, ftimU' lum dejiciendi percepit, fuitquc aperta al-* vus, & per nočfcem ad minimum trigefieSj uti & lequenti die multoties dejecit. Linde ex hoc mirabili, & periculofiffimo ftatu, fo- vente Divina gratia, feliciter fuam priftinam fanitatem recuperavit. Hune itaque rarum cafum, cx quo Acidularum Rokfchenfium virtuselucere poffit, transferibere, & com< muninicare volui. His me ExcelIentiflimo Domino cnixe, nos vero omnes Divin® Pro- te£tioni humillime commendo Grtctj 24.. funt j 1686, Pnenobilis & Excellentiffimi Domini Sei vusparatiflimus Joannes Fndcricm Khern, Phil. & Median* Dočior , Incljtoru^ Statuum PhjfictU) & Gracetift Pratttctu. k 1 I ne fc bi m o d n ti n S č e < < t 44 381 P & Prtenobtlti> ac Excellenttfiime Domine DoBor » Colirga Collendijfime, T? X proximis fub 29. Augnfti datis litteris, ivdiuturm filentij rationabiles excufatio~ nes, fcilicet labores hačtenus acidulis Roit- fchenfibus impcnfos percepi. Ego de omni¬ bus hilče gratulor ac gaudeo Excellcntiffi- mum Dominum Collegam rebus talibusefle occupatum, quse ante plurimos annosjam dudum valdc fuerunt defideratae. Experi- menta medica circa has acidulas, viginti, & ultra annis a me obfervata, pauca commu- nicabo: foium ea, qus Magmficus Dominu* Sorbait, Profeflor nofter colendiffimus, Me¬ dic. pračtic. rračL 7. cap. 10. adnotaverit, & plurimorum excmplis comprobaverit, confirmare cogor, moaumtantum cshiben- di perfcribam , quo in diverfis affe&ibus ufus fum. Diarchsa biliofa, multis leptimanis perdurans, o us neque purgantibus chola- gogis Rhabarbaratis, iteratis vicibus fumptis, neque interpofitis adftringentibus fifti pote- rat, acidularum triduanus potus in duarum menfurarum quantitatc non continu& ičd 44 38i difcretS: id e** fpatio fesqui altcra horS p« vices fumpta eam penitus fuftulit. Erant n quidcm aliqui Medici, qui etiara in dyfcntc- cj ria aufi funt easdem acidulas ordinare: aft g eventu dilpari, & quandoque fatali, ita ut il- S las in hoc affedhi aahibere nunquam praefum' i f } )ferim, quamvis ratio fuadeat, in valde bi- ti iofis, abfterfionis, contemperationis, & evacuationis gratia, & in pauca quantitate b poflč concedi. f Magnificus Dominus Do&or Sorbait» prsecitato capite, pulmoniacis ob fulphuf t lolare, & Raymundus Joannes Fortis, con- c fultat, Strefpons Mca. centur. 2 . Indiver- 1 fispe&orisaffečtibus, Imoinphthifi,acidu- I t iasproptervitriolumbibendasfuadet Sed t cx R-oitschenfibus noftris nunquam opta- tum adverti effe&um. Et quamvis me invito, 1 & difTuadente, quidam phthilici eas ad plu- 1 res dies fumpferint, ij omnes paulo poft de- bitum naturae perfolverunt, qui forfan diu- tius, etiam annis plurimis vitam protraxii- fent. Unum folum afthmaticum, & bilio- fumfenem nofco, qui plerumquein aeftatc, laepius mand, unum velalterum cyathum, ur- gente morbo, cum fruftu bibit, ed quod uri' nam moveant, & caufam antecedentem re- ▼eliendo, per aha cmunčtoria cvacuent. In 1 ir it i i' t- i i- 3t :e t, r - I J J ih ^ In afFcftu hypochondriaco, hoc fonte medicato per duas, vel tres feptimanas,in quantkate circiter duarum menliirarum fin- gufis matutinis haufto, tam in curatione, quam pršfervatione multum praeftiti: inilla pro curse complemento : in hac pismiffis univerfalibus praebui Golicam biiiofam, alijsnon proficienti- bus, ut plurimiim hoc remedio medicinaliter fumpto percuravi Duomagni nominis patientes, prioribus temporibus, nephriticis, alijsque vexaban- tur indifpofitionibus, quibus in reftate acidu- larum potum medicmaiirer uiurpandmnfua- fi, quofaftoquivibhorum calculumfat ma- gnu m excrevit. Hinc conjiciendum, quod calculofis ob virr diurecicam, & abfterfivatn valde conducant proutiin plurimisalijsex- pertus fum. Princeps quidam renum ulcere labora- bat,Medici multis tentaruntremedijs,ma. lum hoc fuperare verum fruftra Tandern Roitschenubus aeidulis medicinaliter per 24. dies adhibitis, & interpofitis alijs exin- tcgro convaluit. Ab Ičtero pramiflis praemittendis fem- P cr per has aquas patientes liberavi; fcirrho- fi>s tumores liems poft febres reli&os ( con- firmatosnon intelligo) velex aliacaufage- 44 384 neratos, in plurimis, etiam in memetipfo ijs* dem aquis percuravi. •Infebribus intermittentibus 3 nempe fim- plici, & duplici tertiana, tam legitima, quam notha 3 praemifsa, phlebotomia &purgatione> in vigore paroxifmi, prafente fummo calofe & fili, alterius potus ioco dedi acidularum ti' num, velalterum bonum hauftum cumcre- more tartari, continuando per plures paro- xilmos: taliter plertimque patientes reftitui: quartanarijsautem extra paroxifmum medi- cinaliter potandas ordinavi. In caufo, & . tertiana continua manč folum quanddqu c tinumcyathum pr£ebui. In cachexia, & principio afcitis, ex reli- quijs fcbrium caufatis, autperfe exbile, hu- moribus aduftis, & obftručHonibus ortis> plurimorum recordor exempIorum, ubj e* methodo plurima fuerunt incafTum adhibita: ultimatim acidulas Roitfchenfes per plures (eptimanas medicinaliter potse, palmam re- portarunt, & patientes totaliter reftitue- runt. Qui habent debiles ventriculos, vel ci votocarnibus non vefcuntur, uti funt Car- thufiani, tum etiamcorpora, qute magispi' tuitofis, quam aduftis fcatent humoribus» pro acidulisnoftris medicinaliter hauriendi*» cxpericntia dičtante, ut plurimum non qu a ' dra c C din nei I vel tari tim fem tun nis kur Ora Siti ftis per cxe tim kus tUU: «Xp Scic pto pot trač itien I* n- ,tn Vt « U' ■e- O' ji! ji- & ue :li' . 11 ' is> e* :a: es e- IC' ci ji' is* % a- it» ^ £#• drant, talesenim plerumquefiunt cachefti- ci, vel in alios prscipitantur affeftus. Patientibus calidioribus, oris amaritu- dine, vel naufea ex bile, & ventriculi preffio- nc vexatis inedia hora ante prandium, unum I vel alterum bonum hauftum, cum cremorc tartari, quovis anni tempore propinavi, con- tinuando per tres, aut quatuordies, & lic lemper optatiffimum aflečutus fum inten- tum: Bilis enim taliter fermentum digeftio- nis depravans educitur, & abhumorum fa- Wra ventriculus eliberatur: unde ingefta organum chylificationis purius nafta, perfe- Orius elaborantur, & funftiones ejusdem ex- !*ftius peraguntur. Gravidis, & laftantibus nunquam au- fus fum has acidulas ordinare,minuspuer- Pcris, etiam biliofiflimis, & fcbricitantibus, txemplo pcrterritus cujusdam tcrtiana legi- tima intermittente, aliquot poft partum die- buslaborantis, adquam Medicus verfatilfi- Uius, &ex.longa praxi, line comparatione txpertiffimus, vocatus, praefcripnt noftras Ucidulas: quo fafto tanta funt excitata lym- Ptomata, ut ftatim coaftus fuerit, abharum Potu ceffare, nifi patientem certiffimae neci tradere voluifTet. Imo poft harum fumptio- r etn per multos menlesvaletudinariaman- Ut. C c Go- 386 te Gonorrhsa affe&is, quamvis ferčcU' ratis, acidulas noftras propinare, eft illicp fiuxum renovare, quod mihi in praxi bi’ contigit. Ad praecavendam a lucVenerea curatfe j morbi & lymptomatum repullulationeflij cum frufru fingulis annis per unam autalt £ ' ram feptimanam, hunc fontem medicinah ter fumendum prafcripfi. Foeminisbiliofisj & hyftericis pafUoi^' bus vexatis, longe a paroxifmo, ut plurimii 111 has aquas bonum produxifle effefrum repc fl ' Remorantibus in ventre acidulis facd'^ cineribus fagi repleto, & ventriculo applid', to tranfitum femper promovi. Per medicinaliter hauftas acidulas ifl' tclligo, quando ea cjuantitas mane(praenij|' fis prsemittendis) bibitur pcrvices, qu$/ apta cum , vel fine vehiculo, non tantri acidularum potarum quantitatem cduccuj’’ fed etiam plures fedes per modum cathar# 1 * $ ci elefrivč caufandi, ht autem diverfim 0 ,, m I" pro natura:,& complexionis varietate: I° 3 ^ auibus ilifficit unamenfuraStyriaca: q u3 doqueadduas,& mediam perveni, ita ^ tinuando, altius nunquam afcendere P f ^ fumpfi 3 etfi fubinde fortia Hungarorm 11 ’ ^ C ra di VI! te fti £ S cal oc tar ciil Crs :ll- cd bis o? 0 ud 1 & #! & m 387 3 * Croatarum corpora, etiam feptem menfu- ras intra duas horas aflumptas, & pluribus diebus iteratas, fufferre potucrint. Convalcfcentes ex febribus, quorum vifcera, adhuc prjecalida exiftunt, & longo tein pore, fuperato jam morbo ex integro rc- ftitui non poflunt, remedium his acidulis praftantius adhuc non inveni, tum ut me- dicinaliter fumantur, vel cum vino oligo- phoro in prandio, & ccena commifcendae bibantur. Hsec funt pro nune,quaecurrenti calamo, Domino Col lega traničribere volui, occurent plura, quas lucceflii temporis mit¬ ram ! Valeat,& me amarepergat, quod vi« ciffim fatturus, & perfervaturus Excellentiftmi Domini Collegd Grsecij 6. Awj>ufti i6%$. ParatiffimusServui Joannes Haptifta VPagnev % Phil. & Medicine, Doflor, lnclyto- mm StatHHm Styrix Phf/tcm, & Grsttnjts PmUicm. clum Griindel , Phil. & Medicin Et fa:vas agitat vafia per aeqaora Atrnis phalanges 0 mmanna Ntitn fontes acidos lambere qnid juvet f Baccbi nečtarcus cum Styri 1K ^ 39 ? O mi rum J tibi GrUndeli , Tua funera vitam, Pfallent, dum vives ( dum moriere ) limsl. Caftalidum ergotibifuavesplauduntocohorter, Plaudat & Aonidum turba facrata tibi. Hit me commendans humillime pcrfevtro Excellentiffim2e Dominationis tus. Servttf & Colleg/t fynctru<čr Germanu*. Jacobus Ignatius Seiter, Phil. & Medicin® Dočtor , nec nocRegni CroatiaePhyf ordin.Varasdinenfis, Pr Goringus. Conradus Gefnerus, ■ Petrus Giurius, Joannes Rudolphus Glauberus, Eberhardus Gockelius, Regnerus de Graft, Joannes Sigismundus GrafEus, Philippus Griilitigius, Guerinus, Albertus Guntherus* H. Ehrn- €0 397 H Ehrnfridus Hagendornius, Joannes Hartmannus, Henricus ab Heer, Joannes Baptifta Helmontius, Joannes Hellwigius, Joannes Ferdinandus Hertodt a ^ObCU* fclbt, Hippocrates Cous, Guilielmus Fabricius Hildanus, Hochftetterus, Joannes Daniel Horftius, Georgius Horftius. L Fridericus Ferdinandus Illmer de SEBdEfc 5 tcnbcrg/ Joannes Heifricus ^UHCf en/ Jordanus., K. Theodorus Kerkringi us> Athanafius Kircherus, Andreas Knophelius, Kormannus, Kyperus, L.Joan- 39 * L Joanncs Baptifta de Lamzwerde, Adamusa ,lebentDalbt/ Forrunius Licetus, Daniel Ludovici. M. Marcellus Malpighius, Guilielmus Mannagctta, Marcus Marci, Dominicus Marchettis, Martialis, Petrus Andreas Matthiolus, Henricus Meibomius. Hieronymus Mercurialis, Mefues, Joannes Michaelis,' Balthafar Mielbacher, Mindererus, Godcfridus Mcebius, Valentinus Andreas MoIIenbroccius* Moncagnana, Daniel Gcorgius Morhofius, Henricus Mundius, Hadrianus a Mynficht. P. The 0 ' p. Theophraftus Paracelfus, Pawius } Pecquctus, Joanncs Conradus Pcjerus, Bernardus Penotus, Pileot. FelixPlaterus, Vopikus Fortunatus Plempius, Plinius, Joanncs David Portius, Poterus, Antonius dePozzis. Francifcus Ouenaltus, Joiephus Quercctanus. R. Matthias Ramlovius, Rappius, | Rhaies, v »cusRidlinHS, Lazarus Riverius, WilHelmus den Rhyne, Henricus Rochce, '46 400 Guernerus Rolfinccius, Rondcletius, Ryetius. S. Philippus Jacobus Sackfius a Angelus Sala, San&orius Sančlorius, Sarteus, Lucas Schroeckius, Joannes Schnederus Luca? fxlius 4 Conradus Victor Schneiderus, Melchior Sebizius, Danici Sennertus, Paulus deSorbait, Francifcus Stockhamer, Laurentius Stuber, Nicolaus Steno, Sylvaticus, Francifcus Sylvius de le Boe, Bernardus Swalve, Joannes S wammerdammus. T.Ta- $2 4»i T* Tabernamontanus. JoannesTackius. MatthiasTilingius. I Leonardus Turneiflerus. V. Bafllius Valentinus. Carolus Ubelbacher. Joannes BaptiftaWagner* Joannes W alteus. Warthonius. Joannes Cornelius NJ^eberus. Georgius Wolftgangus Wedeliut. Jacobus Wepferus. Thomas Willis. Joannes Wolflius. I • Z Joannes 2welfferus» ©5 Sto Register der Kapitel/ Das erste L a prti/ von dem VrfprunA deßRoitfchemSauerbrunnen/ pag-' r. Wie schwär es siy/ die Mineralien i»> dem Sauerbrunnen zuerkennen» was das evapori'ren/ ^cüiliren/ vud andere cbimische operariones in dellr RoicfchenGauerbrunnen entdecken- 4- Von dem Eylen/ fo diler Gauerbru^ führet/ Z-> 5- Von dem Vitriol disis Sauerbru^ nen/ ;5 6. Ob diesenrgenBrunnen/welcheStsh; führen/können auch zugleich Vikrio» in sich habens 4^ 7. Von dem Schwessel deß Roitsibr"/ Sauerbrunnen/ 5^ 3. Von dem Salpeter/ f? 9. Von dem Alaun/vnd gemeinen 8alö difes Brunnen/ 10. Von der weissen Erden deß SaU^ brunnen/ 7^ n. Ob drsi zuvor örzehlte mxrcclicn"^ deß Roitfchen--Saucrbrunnerk ncr lpiriruolen V"d stüchrigen ; oder er nerkxcu Natur r> 1 ) 1 2 l j ? > ) k l - r 4°z ir. Obdisi'n^reäicnricn einesauere/ odLr »IKlllischeNakurinsichhaben^ pag.7s I Z. Auffwas für weiß vnsir Sauerbrunn in der Erden generirr wird / vnd wa- rumb er nicht an siinen Tugenden/ vnd Dräffcen abnimbt ? 2 14» woher diser Brunn sein Sauerebe- kommer? lvo r z- Ob drsir Sauerbrunn sicher wegen der vneerschidlichen Ener-Iien zu errncken siy/ 10z rL. Von den ersten (^Llketrn vnsirs Sauerbrunnen/ r>4 17. Von den anderenEr'genschaffren vnd DräMen dlsis Sauerbrunnen/ 121 IL Von dem Gebrauch disis Brun^ nen/ i;8 19. Ob vnsir Sauerbrunn auch in hitzig gen Branckheiten kan gebraucht wer-« den/ 14s L 0. Ob er in kalten / als dre? vnd viertä¬ gigen Fiebern dienlich siy/ i; r 21. Vonden Rranckheiten deß Haubts/ wo vnsir Sauerbrvnn kan gebraucht werden/ 157 22. Ob er in Brust-Zuständen dienlich lh/ 164 Dd 2 2;. Ob -86 4e>4 rz. Oberin Miltz/ Leber / vid ander« innerlicher Glider Zuständen kan ge-s braucht werden/ '7Z L4 Ob er auch in K^ocKonöristhen Zu^ standen dienlich sty/ irZr l rs- Von Nieren/ vnd Blatter-Zustän¬ den/ i88 r6. VondenMagen-Zuständen/ r?8 27. ObrnderLolic/vndOarmVerwick^ lungdiser Brunn zu ennckenstv/ ros »8. Von dem Durchbruch/ Rothes rudr/vnd wurmen/ ri> 29. Von Murcer-Zuständen/ 2 >7 zo. VonderGllderstiche vnd anderenAi^ ßtänden der austerlrcben Tberl / r»Z zi« Was für ern aleer/ coms,iexion, vnd Gclchlecht den Gebrauch deß Rort^ fchen-Sauerbrunnenzulassk/ ^9 z r. Welches die bequemestc Zeit ZU diset Lur st^/vnd warumb drstr Sauerbrunn blßweilen rn stinen Dräffcen verändere Wird/ rzS z;. Ob man den Leib vsrhero mit pur> mren/ vnd Aderlasten zu distr Sauers brunn^hur-lispon-rensöll 247 Z4 Wie' vnd in was für einer Stunde ;n a»^ r;; s.Od dess Lags vnstr Sauerbrunn bequenresten getrunken werden/ Hs 4o5 z z. Ob man drst Thur soll mit einer klei^ nen Maß anfangen / vnd nachmahlen Zur grössten IchrerreN 259 z 6. Wievil deß Tags von distm Brun^ nen kan getruncken werden? r 6» Z7- Wie lang distr Brunn zu trincken^ vnd ob es besser sty solche Thur Key dem Vrsprunganzustelten? 267 Z8 Von den Zufällen/ die bißweilenvn^ eer wehrender Sauerbrunn Thurent^ stehen; ob man dazumahlen von der Thur etliche Tag soll aussteyen? -74 Z9- was zu chun sty/ wann der Sauere brunn im Lerb verbleibet / oder wann ein Erbrechen in wehrender Thurens stehevt' 279 40. Von der Toliča/ Winden/ Auffblä-» Hungen/vnd Schmeryen deß Magen/ wie auch von den Brennen in derrech-- ten Gelten/ Gaustnin Ohren/ vnd Röche deß Angesicht / sö sich bißweilen in wehrender Thur ereignen/ »87 41- was zu chun sty/ wann der Vrin brennt/oder im Leib stecken bleibt^ rz>r 4^ Wie sich zuverhalten / wann den Frauen in wehrender Thur ihre Mo^ natliche Zeit/ oder ^lenüruum bekomm men^ 295 43-V-N 406 2A 4 z. V-ndemDurchbruch/rSthenRuhr/ vnd Brennen / oder Schmeryen deß Affterdarms 298 44. Vondem überflüssigen Schlaff/ vnd Hunger/ wie auch von dem Lrampff derFüß/ ;oz 45. Was für ein öi-er durch diegantzt